28 N 5 1 5 1 8 9 14 f 4 N N 195 3 4 4 Der U Ude alson 2 U 5 9 a OGiernheimer Zeitung— Viernheimerg Nachrichten) Viernheimer Tageblatt VViernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) 755— 14 1 f 1 ſche int täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatlich 2 Mark rel ins Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., bei Wiederholung f 7 5 f 77 0 g acht.— Gratisbeilagen: wöchentl. Samsta 86das delle Rufnlerte Sonnen Eberne bn ae Rabatt 1 5 desc ß für Inserate und Not en bormittags 8 Uhr, großen Artikel einen Tag ö 5 usnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen aus f 90 en“, halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Erſte und ülteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südb. 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In der Note würden u. a auch die völlig ungerechtfertigten Behauptun⸗ gen des Generals Nollet energiſch gewieſen. „Deutſchland hat das Wort“. Parks, 28. Juni. Bei einem Preſſe⸗ empfang erklärte geſtern Herriot, daß er be⸗ züglich der Verhandlungen von Chequers und Brüſſel auf ſeine Ausführungen vor den bei⸗ Er betrachte die falſchen Preſſekommentare als leeres Ge— ſchwatz. Ueber die Verhandlungen mit dem deutſchen Botſchafter von Hoeſch müſſe er Stillſchweigen bewahren. Das Wort habe nun Deutſchland. Die Abſicht der franzöſiſchen Re⸗ gierung bezüglich der Micumabkommen ſei nicht darauf gerichtet, vor der Londoner Kon⸗ ferenz einen Zwiſchenzuſtand zu ſchaffen; in dieſem Falle würde die Londoner Konferenz an Nutzen verlieren. Ein Interview mit Herriot London, 27. Juni. Die ſozialiſtiſche Zeitſchrift„Great Leader“ veröffentlicht ein Interview, das Herriot dem bekannter Verfaſſer von„Great Illuſion“, Norman An gell, erteilt hat. Herriot erklärte, daß er von erſten Augenblick an den Eindruck gehabt habe daß er mit Macdonald zuſammenarbeiten könne. Gegenwärtig ſei der Friede noch ebenſe ſchwach wie das Kind in der Wiege. Er ſe auch bereit, den alten Haß zu begraben, wenn dies zu beſſeren Zeiten führen könne. Seine erſte Tat nach der Uebernahme der Regierung habe darin beſtanden, die Ruhrgefange⸗ nen zu befreien und den Ausgewie⸗ ſenen die Erlaubnis zu geben, wieder ir ihre Heimat zurückzukehren. Es habe ihn ge⸗ wundert, daß die deutſche Preſſe dieſe Ta nicht gewürdigt hat. Die Sicherheits frage werde er vollſtändig dem Völkerbund überlaſſen. Zuerſt werde er Artikel 10, 16 und 21 gemäß dem gegenſeitigen Garantievertrag vorſchlagen und ſofort nach Ueberwindung ber Schwierigkeiten werde Deutſchland einge⸗ laden werden, ſich dieſem Vertrage mit aller Rechten und Pflichten anzuſchließen. Auf die Frage Angells, ob er für die Zulaſſung Deutſchlands in den Völkerbund ſprechen wolle oder wirklich für die Aufnahme Deutſch. lands in den zukünftigen Garantievertrag, er, klärte Herriot, daß er das letztere ſagen wolle Dies ſcheine zwar verwunderlich, er könne ihm aber etwas ſagen, was ihn noch mehr ver wundere, daß nämlich General Nollet, der doch Soldat ſei, bereit ſei, das Prinzip der Betei⸗ ligung Deutſchlands am zukünftigen Garantie vertrag zu unterſtützen. Da Angell durch diese Erklärung ſich etwas ungläubig zeigte, zog Veneral Nollet im Zuge zwiſchen Paris und alais gehabt hat. Franzöſiſcher Miniſterrat. Paris, 27. Juni. Herriot berichtete gute vormitt im Miniſterrat über den stand der Außenpolitik. Der Miniſterrat be⸗ let darauf über bie verſchiedenen Interpella⸗ onen, die ſowohl in der Kammer als im Se, at eingereſcht worden find. Der Juftizmini, erſucht worden, vor der beſonderen der Kammer zu 7 7 vorlage zu beraten zurück, an das Volksgewiſſen, ſterbenden Volkes zu hören. Der Redner dankt . Deutſcher Reichstag ee, 3 1 Berlin, 26. Juni. 4 Der Reichstag nahm heute ſeine Beratun⸗ gen wieder auf. Eine Beſchwerde des Abg, Eppſtein(K.) über eine an ihm vorgenom⸗ mene körperliche Unterſuchung bei der kommu⸗ niſtiſchen Tagung in Osnabrück verurſachte einige Heiterkeit und wurde dem Geſchäfts⸗ ordnungsausſchuß überwieſen. Das Haus er⸗ ledigte ſodann ohne Debatte das deutſch⸗pol⸗ niſche Abkommen über die Lage der Mitglie⸗ der und Beamten des gemeinſchaftlichen Ko⸗ mitees der oberſchleſiſchen Eiſenbahnen in allen drei Leſungen und wandte ſich darauf der Beratung von insgeſamt 45 ſozialpoliti⸗ ſchen Anträgen zu, die von allen Parteien ein gebracht worden ſind. Verbunden damit wurd die Beſprechung eines ſozdem. Antrages über die Wirtſchaftskriſe und Arbeitsloſigkeit und eines nationalſozialiſtiſchen Antrages auß Vorlegung eines Geſetzentwurfes, der den deutſchen Frontkämpfern die Vorrechte im Staate einräumen ſoll, die ſie mit ihrem Blute erkämpft hätten. Pfarrer Veit(Dntl.) richtete einen Appel] den Notſchrei eines den barmherzigen Menſchen, die die Volksſpei⸗ ſung ermöglichten und damit Hunderttauſende vor dem Hungertode gerettet haben. Aufrei⸗ zend wirke dagegen die Schlemmerei und Praſſerei gewiſſer Kreiſe. Seine Partei ſei nicht gewillt, den Achtſtundentag zu bekämpfen, aber ſie wolle ihn auch nicht als Dogma auf⸗ geſtellt haben. f Nach ſeinen nahezu einſtündigen Ausfüh⸗ rungen richtete der Abg. Graßmann(Soz.) an die Mitglieder der Deutſchnationalen die Aufforderung, ihre begeiſterte Zuſtimmung zu den barmherzigen ſozialpolitiſchen Ausführun⸗ gen nicht zu vergeſſen, wenn es ans Bezahlen gehe. Das einzige, worauf das kaiſerliche Deutſchland ſtolz ſein könnte, ſei ſeine ſoziale Geſetzgebung geweſen, und die Sozialdemo— kratie wehre ſich dagegen, daß dieſe Sozial⸗ politik immer weiter abgebaut werden ſolle. Die Schaffung einer deutſchen Goldwährung mit internationaler Gültigkeit und die An⸗ nahme des Sachverſtändigengutachtens als eine Vorausſetzung für eine Goldanleihe. Zum Schluß polemiſierte er noch ſcharf gegen die Kommuniſten und erregte bei dieſen lebhafte Unruhe. Dann wurde die Beratung der ſozialpoli⸗ tiſchen Anträge unterbrochen und die am Schluß der geſtrigen Sitzung auf heute ver⸗ tagte Abſtimmung über die Anträge über die Beamtenbeſoldungsverordnung vorgenom⸗ men. Mit den Stimmen ſämtlicher Parteien gegen die der Kommuniſten wurden die An⸗ träge des Haushaltsausſchuſſes zur Beamten— beſoldung angenommen. höhniſchen Geſten begrüßt. Dann wurde in der Debatte über die ſozialpolitiſchen Anträge fortgefahren. Zentrum habe immer mit allem Eifer die So— zialpolitit gefördert in dem Beſtreben, einen Verſtändigungsausgleich zu ſchaffen Arbeitnehmern und Arbeitgebern, Produzenten und Konſumenten. Die Rednerin verlangte obligatoriſche Einführung der Fa- eines Aus⸗ und ſetzte ſich für eine Neuregelung der Erwerbsloſen. milienkrankenverſicherung, ſowie dehnung der Familienwochenhilfe fürſorge, namentlich in der Richtung ein, mit der Benachteiligung des beſetzten Gebietes im 991. Ind Vergleich mit dem unbeſetzten Gebiet ein Ende intenſiven Landwirtſchaft zu bleiben, dann müſſe zu machen. Die Rednerin hält ferner an dem Achtſtundentaa feſt, betont jedoch. daß er nicht enden der Not des Weinbaues ſich den Produktionsnotwendigkeiten, J ee eee zum ſtarren Schema werden dürfe, müſſe. In der Fortſetzung der ſoztalpolitiſchen ö Debatte, die ſich bis 4 Uhr nachmittags nun beſetzten Hauſe ab⸗ forderte der e 1 6 855 ö Herr N 1 daß die Sozialverſicherung dem ſozialiſtiſchen iot ein Blatt Papier hervor, auf das e bnopol entzogen die U ö nterredung aufgezeichnet hatte, die er mit Grundlage noch vor einem ſchwach ſpielte, und auf berufsſtändiger aufgebaut werden müſſe. Dogma des Achtſtundentages beſtehe für ver⸗ nünftige Arbeitnehmer nicht, aber die Bemeſ. ſung der Arbeitszeit dürfe auch nicht der Will⸗ kür der Arbeitgeber überlaſſen bleiben. Es folgte der Nationalſozialiſt Fahren⸗ horſt, der ſich hauptſächlich der Kriegsopfer annahm und ſehr heftig, gegen die dreimal verfluchte Novemberrepublik“ als durchaus parlamentariſch unzuläßlich und als eine ſchwere Beleidigung der durch die i geſchaffenen Staatsform entſchie⸗ den zurück. Dann aab der Aba. Zlealer Montag, den 30. Juni 1924 8 wikſam Das Ergebnis den Abſtimmung wurde von den Kommuniſten mit zwiſchen;, zwiſchen Ein volemiſterte. Bizepräftdent Dr. Bell wies dieſen Ausdruck (Dem.) zu bedenken, daß eine wirkliche Sozial politik erſt möglich ſein werde, nach der Lö ſung des Reparationsproblems. Es ſprachen dann noch der Abg. Schwar zer(Bayer. Vp.) und der Abg. Metzal(W Vg.), der vom Reiche Hilfe forderte für der Mittelſtand, der durch die ſtaatlichen Verfü⸗ gungen in der Inflationsperiode an den Bet— telſtab gebracht worden ſei. Mit den Ausfüh rungen des Deutſchſozialen Fenzen, der als parlamentariſcher Neuling bedauerte, daß in Reichstage ſo lange Reden gehalten würden über Dinge, die doch einfach und klar ſeien ſchloß die Ausſprache. Die Anträge, die dil Kriegsbeſchädigten betreffen, wurden einen beſonderenAusſchuß von 28 Mitgliedern über, wieſen. Die anderen Anträge gehen an die juſtändigen Ausſchüſſe. Es folgte eine länger Geſchäftsordnungsdebatte über die Frage, ol die Militär kontrolle auf die morgige Tagesordnung geſetzt werden ſolle. Das Haus entſchied ſich gegen die Stimmen der Deutſch⸗ kisten gene die Furien und Komm tiſten gegen die Beratung. Nächſte Si Freitag. mittag 12. Uhr. 155 E 1 e Berlin, 27. Juni. Im Reichstag ſtanden zunächſt die mit Litauen und Eſtland abgeſchloſſe⸗ nen Handelsverträge wieder zur Debatte. Der deutſchnationale Abg. Dr. Freytas⸗ Lorringhoven ſtimmte den Verträgen zu. Unter lebhaftem Beifall der Rechten ſprach ſich der Red, ner gegen die Eingriffe Litauens in die Rechte der Memeldeutſchen aus und betonte, daß ez auch einmal im Reichstag geſagt werden müſſe daß es ein germania irridenta gibt und daß wir alle des Tages harren, da unſere unerlöſten Brüder zu uns zurückkehren. Da nach den Deutſchnationalen nur ein Ver⸗ treter der Nationalſozialiſten, der die Verträge ablehnte, ſprach, nahm die Beratung der Abkom⸗ men mit Litauen und Eſtland nicht mehr lange Zeit in Anſpruch. Die Verträge wurden ange⸗ nommen. Auf Antrag des Kommuniſten Scho⸗ lem wurde hierauf debattelos die Entſcheidung des Geſchäftsordnungsausſchuſſes beſtätigt, daß der kommuniſtiſche Abgeordnete Schlecht ſoforf aus der Haft entlaſſen werden ſolle. Es folgte die gemeinſame Beratung der von den verſchie⸗ denen Fraktionen eingebrachten zahlreichen In⸗ terpellationen und Anträge über die Notlage der Landwirtſchaft und des Weinbaues. Zunächf begründete der Abg. Dr. Schiele(Dnatl.) die Interpellation ſeiner Partei, in der verlangt wird, daß das Mißverhältnis beſeitigt wird, daß durch die Maßnahmen der Geſetzgebung auf zoll⸗ und ſozialpolitiſchem Gebiet zwiſchen den Preiſen der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe ei⸗— nereits und für landwirtſchaftliche Bedarfsartikel andererſeits heute ſchon durch eine lange Periode geweſen iſt. Der Redner verlangt ſchleunige Nachprüfung der geſamten Steuerge⸗ ſetzgebung unter dem Geſichtsinkel der Tragfäh⸗ igkeit. Im weiteren Verlauf der Beratungen wandte ſich der oialdemokratiſche Abg. Schmidt gegen Abg. Frau Teutſch(30) betonte, das die Forderungen des Reichslandbundes auf Ein⸗ führung von Schutzzöllen und Preisſteigerung der landwirtſchaftlichen Produkte. Im Gegen— teil müßten, um die Produktion zu verbilligen, die Zölle auf Nohſtoffe und Lebensmittel beſei— tigt werden. Der Zentrumsabg. Korp wies dann darauf hin, die Notlage der Landwirtſchaf, und des Weinbaues werde heute von keiner Seite mehr beſtritten und die Kreditnot und di— Zinſenlaſten ſeien ſo groß, daß die intenſive Landwirtſchaft keine Gewinne abwerfen könne, Wenn die Landwirtſchaft ſich in Bezug auf die Ernährung des Volkes verpflichtet fühle, bei der ihr aber auch eine beſcheidene Ernte geſichert werden. Der Redner beſchäftigte ſich dann mi Dem durch die Fehl— ernte 1923 verurſachte Notſtand ſei in der letzten Zeit in verhängnisvoller Weiſe verſtärkt worden durch die von der Reichsregierung geübte Pra ris bei der Hulaſſung von Auslandsweinen, Dem Weinbau müßten Sonderkredite gewährf werden, wenn er nicht zugrunde gehen ſoll. Die Reichsregierung wolle daher eine Weinkonferen; einberufen, um gemeinſam mit den Weinbauor⸗ ganiſationen ein einheitliches Aktionsprogramm zur Rettung des deutſchen Weinbaues in die Wege zu leiten. Der Reichskommiſſar für Ein⸗ und Ausfuhr hat dem Weinbau den letzten Schutz dadurch genommen, da er die Ueberführung aus⸗ ländiſcher Weine aus dem beſetzten ins unbeſetzte 6 0 ohne irgendwelche Verzollung genehmigt abe. Auf den Redner des Zentrums folgte als Vertreter der Deutſchen Volkspaprtei der Prä⸗ dent des Landbundes Abg. Hepp, der den egenſtand der Ausſprache als eine Lebens- lrage der deutſchen I 41. Jahrgang triſchakt und des deut. war ſchen Volkes bezeichnete, eine Frage, die nich nach parteiagitatoriſchen Geſichtspunkten bel handelt werden dürfe. Abg. Schliephake(Natſoz.) betonte die Notwendigkeit des Schutzes der deutſcher Landwirtſchaft im völkiſchen Intereſſe. Hierauf verlas Landwirtſchaftsminiſte! Graf Kanitz eine längere Erklärung der Reichsregierung ungefähr folgenden Gnhalts: Die Regierung erkenne die furchtbare Notlage der Landwirtſchaft an. Zur Behebung der Kreditnot habe die Reichsbank ſchon über den üblichen Rahmen hinaus Kredite gegeben. Sie könne bei der Vergebung von Wechſelkrediten nicht weſentlich weitergehen. Die Landwirt. ſchaft bedürfe des realen Kredites zur Produr⸗ tionsſteigerung und zur Finanzierung der un mittelbar bevorſtehenden Erntearbeiten. Dazr könne die Rentenbank nutzbar gemacht werden wenn ſie nach Annahme des Sachverſtändigen⸗ gutachtens als Währungsbank aufgehört habe. Eine ſchnelle Regelung des Gutachtens werde zuch die Möglichkeit geben, der Landwirtſchaft luslandskredite zu gewähren, obwohl vor übertriebenen Erwartungen in dieſer Richtun gewarnt werden müſſe. Ueber Wege zur Behe bung der jetzigen Mißſtände werde am beſten im Ausſchuſſe geſprochen. Nach der Rede des Reichsernährungsmi niſters, die von der Mehrheit des Hauſes zu ſtimmend aufgenommen wurde, vertrat dez Kommuniſt Benkwitz die Intereſſen der Landarbeiter in rein parteiagitatoriſcher Weiſe. Es folgte der badiſche Demokrat Diet⸗ rich, der namentlich den Schutz des Wein⸗ baus durch Wiederherſtellung der Zollgrenze und die Beſeitigung der großen Spannung zwiſchen Erzeuger⸗ und Konſumentenpreis forderte. Abg. Dr. Bayersdörfer(Bayr. Vp.) ſchilderte die Notlage der Winzer der Pfalz und verlangte Beſchränkung der Einfuhr aus⸗ ländiſcher Weine. Nach Schluß der Ausſprache vertagte ſich das Haus auf Samstag vormittag 10 Uhr. Auf der Tagesordnung ſtehen Interpellatio⸗ nen und Anträge über die Notlage der aus dem beſetzten Gebiete Ausgewieſenen, außer⸗ dem Anträge zur Aufwertungsfrage. Bei der Feſtſetzung der Tagesordnung ergab ſich dann die VBeſchlußunfähigkeit des Hauſes. * Die Aufbeſſerung der unteren Beamtengehälter. Berlin, 27. Juni. Von gewerkſchaftlicher Seite wurde beim Reichsfinanzminiſterium der Antrag geſtellt, daß die Umrechnung der für die Beſoldungsaufbeſſerung der unteren Beamten⸗ gruppen 1—6 bewilligten 71,5 Millionen Mark im Einvernehmen mit den Organiſationen erfol- gen ſoll. Ueber die Form der Verteilung dieſer Summe auf die in Frage kommenden Gruppen iſt noch nichts bekannt. Man rechnet mit einer Erhöhung der Grundgehälter von etwa 6 bis 7 Mark monatlich, möglicherweiſe auch mit einer Erhöhung der Frauen⸗ und Kinderzulage um je 2 Mark. Die Nachzahlungen für die Monate Juni und Juli auf Grund dieſer Außbeſſer⸗ ung werden unverzüglich geleiſtet, ſobald die Be⸗ rechnungen im Finanzminiſterium fertiggeſtellt ſind. Völkiſches Weſen. Rückblick auf die völkiſche Woche der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei. Vor einigen Tagen iſt die ſog.„Völkiſche Woche der Deutſchnationalen Volks⸗ partei“ zu Ende gegangen. Man hat dort von allen möglichen Dingen geſprochen, von vergan⸗ genen und kommenden. Man hat die vorgeſchicht⸗ liche Germanenkultur ebenſo geprieſen wie den „völkiſchen Gedanken“, den„pölkiſchen Staat“, die„völkiſche Wirtſchaft“, die„völkiſche Religion“, ohne daß es anſcheinend gelungen iſt, aus dem begeiſterten Redenſchwall prägnante und ſtarl wirkende Meinung zu ſchälen. Unverſtändlich wäre ſonſt, daß die deutſchnationale Preſſe, im beſonderen die Blätter des völkiſchen Flügels, ihren Leſern nur kümmerliche Exzerpte dieſer epochalen Verhandlungen gegeben haben. Dieſen Leſern, denen doch— man merkt's bei jedem Zufallsbegegnen— eine Präziſierung ihres Wol⸗ lens ſo dringend not täte. Oder waren die„Er⸗ gebniſſe“ etwa ſo, daß die Unzulänglichkeit, das gewaltſam Zurechtgebogene ſelbſt dem taſtenden Stoch des Blinden fühlbar war. Die„Deutſche Zeitung“ ſelber hat nicht verhehlen können, daß ein Teil der Diskuſſionsreden nicht auf der Höhe war und„ſehr an der Oberfläche“ blieb. Aber waren die Reden und Schluß folgerungen def yphäen viel tiefer? Was ſou me 1 en, wenn ein völliſcher ae ee dit Germanen ſeien die Erfinder de Ackerbaue⸗ geweſend. ei i zugt ö he Politik den Parlamenten zu entziehen 6 wieder zur„ausſchließlichen Angelegenheit des(ſelbſtverſtändlich monarchiſchen) Staatsober⸗ hauptes zu machen? Hat dieſer Geſchichtspro⸗ feſſor noch nicht genug an den Erfahrungen, die das deutſche Volt 25 Jahre lang mit der aus⸗ ſchließlichen„Behandlung“ hoher Politik ſeitens des Staatsoberhauptes machen mußte? Iſt diefe Periode des„neuen Kurſes“ der„Ausſchließlich⸗ keit“(die in Wirklichkeit die mannigfachſten Ein⸗ flüſſe eigenen Temperaments und Könnens und fremden Ehrgeizes und fremder Schmeichelſucht einſchtloß) nicht jedem Denkenden, Unbefange⸗ en, Beweis für die Gefährlichkeit kaiſerlicher etätigung ohne hemmende, demokratiſche Kon“ rolle? Mit den Auseinanderſetzungen über die „Deutſche Religion“ iſt ſelbſt die„Deutſche Zeitung“ nicht einverſtanden geweſen. Es er⸗ ſcheint ihr„nötig, feſtzuſtellen, daß, ſo unbedingt totwendig es war, auch das religiöſe Gebiet als tiefſtes und weſentlichſtes, in die Völkiſche Woche einzubeziehen, ſich doch erwies, daß win erſt im Anfang dieſer religiöſen Bewegung ſtehen und daß ihre Probleme nicht in Verſammlungen ge⸗ köſt werden können, ſondern davor bewahrt wer⸗ den müßten, tot geredet zu werden(von der„Dt. Ztg.“ geſperrt). Es darf nicht verkannt werden, daß bei der Reinigung von Auswüchſen auch eine Erſchütterung der Grundpfeiler zu be⸗ fürchten iſt, für die ein gleich tragfähiger Erſatz in poſitiven Werten uns vorläufig nicht gezeigt wurde.“ 5 Damit kann man ſich einſtweilen zufrieden geben. Ein ſolches Urteil legt die Vermutung ſtahe, daß man ſich auf der„Völkiſchen Woche“ weder über die Grundlagen einer Völkiſchen Re⸗ ligion“ einig geworden iſt, noch über die Einſtel⸗ kung zum Chriſtentum. Die Debatte ſcheint nur dewieſen zu haben, daß es ein vergeblicher No. ſuch geblieben iſt, das, was man als völkiſches Religionsgefühl glaubt in ſich zu tragen, begriff⸗ lich, geſchichtlich und raſſenbiologiſch zu fixieren. Man wird ſich darum ſicher auch in Zukunft vor⸗ ichtigerweiſe damit begnügen, in religiös klin⸗ zenden Phraſen und hohlen Weiheformeln Erſatz für religiöſe Inhalte zu ſuchen. — Die neuen Miecum⸗ Verhandlungen die geſtern in Düſſeldorf ſtattfinden ſollten, be⸗ zinnen erſt heute, da die Vertreter des Berg⸗ baues zuerſt mit der Regierung in Berlin ver⸗ handeln wollten. — Zurücknahme von Ausweiſungen und Auf ⸗ hebung von Strafen. Die Regierng hat General Degoutte den Auftrag erteilt, die meiſten der gegenwärtig noch aus dem Ruhrgebiet ausgewie⸗ ſenen Deutſchen wieder die Rückkehr zu geſtatten. Dieſer Beſchluß iſt dem Regierungspräſidenten von Düſſeldorf heute mittag mitgeteilt worden, Ferner ſind die meiſten Straſen wegen des paſ⸗ ſiven Widerſtandes aufgehoben worden. — Der Auftakt zur Vüölkerbundstagung. In Oſon nahm geſtern ein Kongreß der Vöklerbunds⸗ liga der Welt ſeinen Anfang, an dem über 250 Delegierte aus der ganzen Welt teilnehmen. Dao eine große Zahl von ihnen ihre Länder im Völ⸗ kerbund vertritt, ſo wird die Veranſtaltung in Lyon als Auftakt zu der großen Völkerbunds, tagung im September in Genf angeſehen. Ar dem Kongreß nimmt auch eine deutſche Abord nung unter Führung des früheren Miniſters vüzu fuß Oder wenn ein Hiſtoriker verlangt Dr. Simons teil. Roman von Georg Okonkowski. Machdruck verboten.) Der Unterſuchungsrichter, in dem Gefühl, daß er doch wohl auf zu äußerliche, ſcheinbare Beweiſe hin die Verhaftung Doktor Hochfelds angeordnet hatte, vernahm ſofort alle jene Entlaſtungszeugen, die ſich zugunſten des Ver⸗ hafteten gemeldet hatten. Ein großes Gewicht warf die Ausſage Juſtizrats Bergmann für Hochfeld in die Schale, ſo daß der Unter⸗ ſuchungsrichter immer zweifelhafter wurde u. ſich gewiſſermaßen ängſtlich an die Tatſache, daß Hochfeld ſein Alibi während der Zeit der geſchehenen Tat nicht nachweiſen wollte, an⸗ klammerte, um vor ſich ſelber ſein Verhalten gegen den Angeſchuldigten am Tage vorher zu rechtfertigen. Die Zimmervermieterin der Ermordeten hatte ausgeſagt, daß ſie in den Abendſtunden zwiſchen zehn und elf einen heftigen Zank in dem Zimmer Fräulein Hela Cordiers gehört hatte, ſie hätte wohl die Stimme eines Man⸗ nes unterſchieden, aber ſehr undeutlich, ſo daß ſie nicht ausſagen könne, ob ſie dieſe Stimme ſchon früher gehört habe, oder ob ſie ſie wie⸗ dererkennen würde. Sie ſei dann fortgegangen, um eine Nachbarin zu beſuchen, und als ſie zurückgekehrt, ſei im Zimmer des Fräuleins alles ſtill geweſen. Sie habe das Zimmer dann erſt am Morgen wieder betreten, als ſie zu ihrem Entſetzen die Leiche auffand. Der Mord müſſe alſo unbedingt in der Zeit von halb elf bis halb zwölf geſchehen ſein. Darin ſtimmten auch die Gutachten der Gerichtsärzte überein, die die Leiche unterſucht hatten. Wenn alſo auch ſonſt die Verdachtsmo⸗ mente gegen Hochfeld nicht gerade auf ſehr ſtarken Füßen ſtanden, ſo war und blieb es doch immer gravierend, daß er über ſeinen Aufenthalt während dieſer Zeit keinen Auf⸗ ſchluß erteilen wollte. Als völlig unbeſcholtener am Morde ganz unbeteiligter Mann mußte ihm doch ganz beſonders daran liegen, dieſen dunklen Punkt aufzuklären. 4 eie liebten ſich beide. Matteottis ha * — Annahme eines Vertrauensvtoums Griechenland. In der Nationalverſammlu ein Vertrauensvotum für die Regierung 158 gegen 123 Stimmen bei 18 Enthaltungen genommen worden. Die Oppoſttion hatte eine Juterpellation über die Marineoffiziere einge⸗ reicht, deren Vertagung von der Regierung ge⸗ fordert worden war. — Amerika und der Dawes⸗Plan. Im Wei⸗ ßen Hauſe wurde geſtern ein Kommunique ver⸗ öffentlicht, worin mitgeteilt wird, daß die ameri⸗ kaniſche Regierung den Plan Dawes ſo raſch als möglich durchgeführt zu ſehen wünſcht; ſie ſei ber Anſicht, daß dieſe Durchführung weſentlich zur wirtſchaftlichen Reſtaurierung der Welt bei⸗ tragen werde. Aus dieſem Grunde habe die ame⸗ rikaniſche Regierung auf die Einladung der eng⸗ liſchen Regierung, ſich an der Konferenz vom 16. Juli zu beteiligen, dem amerikaniſchen Bot⸗ ſchafter Kellog Inſtruktionen geſandt, um auf der Konferenz Amerika zu vertreten und über die Frage zu verhandeln, die die Intereſſen der Vereinigten Staaten berühren. Der Botſchafter ſei erſucht worden, ſeine Regierung über den Verlauf der Verhandlungen genau zu unterrich⸗ ten. Der amerikaniſche Delegierte in der Repa⸗ rationskommiſſion, Oberſt Logan, werde eben⸗ falls nach London gehen, um den Botſchafter Kellog zu unterſtützen. 1 — Stumme Gedenkfeier für Matteotti. kurze Arbeitsrühe zum Gedächtnis Matteottis wurde geſtern morgen 10 Uhr als wirkungsvolle ſtumme Kundgebung in ganz Italien programm⸗ gemäß durchgeführt, der ſich auch die katholiſchen und faſziſtiſchen Gewerkſchaften ſowie der In⸗ duſtrie Verband angeſchloſſen hatten. Die Fabrik⸗ betriebe ruhten zehn Minuten, der Straßenbahn⸗ verkehr zwei Minuten, während vom Stillſtand der Eiſenbahnen und Dampfſchiffe aus techni⸗ ſchen Gründen abgeſehen wurde. Dagegen nah⸗ men auch die Verkäufer in den Geſchäſten und Kaufhäuſern teil, indem ſie die Ladentiſche ver⸗ ließen, ebenſo wie viele Beamte in den öfſent⸗ lichen Büros und ſogar in einigen Miniſterien. Auch vor Matteottis Haus und am Ort ſeiner Entführung am Tiber⸗Kai ſtanden ſchweigende Gruppen entblößten Hauptes, ſeteine politiſche umſchau Heſſiſcher Landtag. Darmſtadt, 27. Juni. In der heutiger ü Sitzung des Landtags, in der ſich Staatspräſident Ullrich gegen die Art der Bericht erſtattung des„Darmſtädter Tageblattes“ ver. wahrte, wurde die Steuerdebatte fortgeſetzt. Der Abg. Blank begründete einen Antrag des Zentrums, betreffend Steuerſtundung im be⸗ ſetzten Gebiet und führte lebhaft Beſchwerde über die Finanzämter. Der Volksparteiler Hahn beklagte die zu hohe Beſteuerung der rheinheſſi⸗ ſchen Weinbauern und der Bauernbündler Fen⸗ chel polemiſierte gegen die Ausführungen de; „Tozialdemokraten Lur vom Vortage, während dein Fraktionsgenoſſe Joſt noch weitere Einzel⸗ heiten der Steuerbelaſtung anführte. Abgeordne⸗ ter Lux(Soz.) beſtand jedoch auf ſeinen ſteuer⸗ lichen Berechnungen. Abg. Kindt(Dnatl.) warf die Frage auf, ob die ſteuerliche Belaſtung der Immobilien nicht den Verkauf an Ausländer begünſtige. In Wiesbaden ſeien beiſpielsweiſe bereits 80 Hotels in die Hand von Ausländern übergegangen. Die eingang! ſen überzugreifen. Miniſter von Brentano eee 7 eee * Das beginne auch auf Rheinheſ⸗ der Dienſtgrundſtücke Beamten der Finanzämter ſeien Die Steuerkapitel des Etats wurden darauf an⸗ genommen, Die Anträge der Volkspartei und des Bauernbundes hierzu wurden abgelehnt. Annahme fand ein Antrag Lux(Soz.), daß man bei der Reichsregierung vorſtellig werden ſolle, daß die Sonderſteuer vom bebautem Grundbe⸗ ſitz von den Ländern nicht zwangsweiſe durchge⸗ führt werden müſſe. Kapitel 11 fällt aus. Kapi⸗ tel 12, 13 und 14 wurden debattelos erledigt. Bei Kapitel 15 wandte ſich der Abgeordnete Kindt(Dnatl.) gegen die Höhe des Ruhegehaltes des früheren Miniſters Fulda. Dazu bemerkte Staatspräſident Ullrich, daß die Berechnnung des Ruhegehaltes nach den geſetzlichen Beſtimmun⸗ gen erfolge Becker⸗Heſſen. Das Kapitel wurde angenommen. Zum Kapitel 16 b will der Bauernbund die Summe zur Beſeitigung der alten Hoheitszeichen und Erſetzung durch neue geſtrichen haben. Nach einer Erwiderung des Staatsprüſtdenten wurde das Kapitel angenommen, ebenſo die Kapitel 17 und 18. Bei der Beratung des zurückgeſtellten Kapitels 7 entſpann ſich eine längere Debatte, die 1111000 Mark als Entſchädigung an die Eiſenbahn. Weiter treten hinzu 1000 Mark für ſich mit der ſchwierigen Lage des Landestheaters befaßte. Das Kapitel fand Annahme. Bei Ka⸗ pitel 19, Staatspräſident, erklärle der Sprecher der Deülſchen Volkspartei, man ſtimme dem Ka⸗ pitel zu mit Ausnahme des Poſtens des Mini⸗ ſterialrates Bornemann. Der Abgeordnete Reiber (Dem.) und der Abgeordnete Kaul(Soz.) neh⸗ men Stellung gegen dieſen Standpunkt der Deut⸗ ſchen Volkspartei. Ohne das Kapitel erledigt zu haben, vertagte ſich das Haus auf Dienstag. f Was koſtet der Reichstag In dem Haushalt des Deutſchen Reiches für das Rechnungsjahr 1924 ſind als Aus⸗ gaben für den Reichstag etwa u 4 Millionen Goldmark, genau 3 927 469 Mark, in Anſatz gebracht. Davon ſind fortdauernde Ausgaben 3 882 452 Mark, Mark. Dieſen Summen ſteht als Einnahme ein Betrag von nur 13 000 Mark gegenüber der ſich zuſammenſetzt aus 7000 Mark für Ein⸗ nahmen aus den Dienſtgrundſtücken, ſowie von Dienſt⸗ und Wohnungsinhabern, ſowie Ver⸗ kaufserlöſen für Geräte, Materialien, Druck ſachen, Akten uſw., ferner aus 6000 Mark Ein⸗ trittsgeldern für die Beſichtigung des Reichs⸗ tagsgebäudes, Einnabmen von Kleiderabla⸗ gen, Vergütung für Ueberlaſſüng von Räum⸗ 5 85 des Reichstagsgebäudes an Vereine uſw. Die fortdauernden Ausgaben des Reichs⸗ tages umfaſſen zunächſt einmal die Beſoldung. Der Reichstag hat einen Direktor der Reichs⸗ bibliothek und 1 Direktor des Stenographen⸗ Büros, 11 Archivare, 4 Bibliothekare und 10 Stenographen ſind den Vorſtänden unter⸗ geordnet. Dazu tritt ein beſonderer Ingeniuer. Die Etats⸗Beamtenſtellen belaufen ſich auf 105 Perſonen. Daneben ſind 4 beamtete und rund 200 nichtbeamtete Hilfskräfte vorgeſehen. Zu letzteren gehören u. a. 92 Boten, 57 Haus⸗ arbeiter, 54 Büro⸗ und Regiſtraturkräfte uſw. Einen größeren Umfang nehmen die ſäch⸗ lichen Ausgaben ein. Für die Bewirtſchaftung und Dienſträume ſind nicht weniger als 180 000 Mark vorgeſehen, davon allein 130000 Mark für Heizung und en gegen die unberechtigt wie auch bei den Miniſtern a. D. einmalige Ausgaben 58 000 4 5 0 2 ö ten 7 0 f 0 Boſt⸗, Telegraphen⸗ und Fernſprechgebühren mit etwa 35 000 Mank, auf die Zuſchüſſe für den Wirtſchaftsbetrieb im Reichstagsgebäude mit 22 500 Mark, auf den Ankauf von Büchern mit 25 000 Mark und auf die Unterhaltung des Präſidentengebäudes und des dazugehörigen Gartens mit 30 000 Mark, ferner für Umzugs und Reiſekoſten⸗Entſchädigung an Beamte Unter den ſonſtigen Ausgaben rangieren die den Hauptteil der Ausgaben für den Reichstag überhaupt ausmachenden Aufwen⸗ dungen für die Diäten der Abgeordneten und ihre Freifahrten. Für die Diäten, die Auf⸗ wandsentſchädigungen, ſind für das Jahr 1924 1 590 864 Mark in Anſatz gebracht. Da⸗ von entfallen noch für den alten Reichstag etwa 65 000 Mark. Vom Monat Juni ab müſ⸗ ſen 472 gegen früher 421 Abgeordnete entſchä⸗ digt werden, und zwar iſt als Monatsentſchä⸗ digung ein Betrag von 318.75 Mark angeſetzt. Für die Tagesgelder, für die Teilnahme an Ausſchußſitzungen und die Aufwandsgelder des Präſidenten ſind zuſammen 20 000 Marl angeſetzt. Die Freifahrt der Mitglieder des Reichstages bedingt eine Summe von teilweiſe Erſtattung der den Mitgliedern des Reichstages durch die Benutzung von Schlaf; waagen erwachſenden Unkoſten.. Die einmaligen, mit, wie bereits er⸗ wähnt, 58 000 Mark angeſetzten Ausgaben, ſind ſehr knapp bemeſſen. Die Hauptſumme, u. zwar 50 000 Mark, muß aufgewandt werden für die Erneuerung der Heizungsanlagen und der Akkumulatoren⸗Batterie im Reichstag. Ferner ſind 3000 Mark eingeſetzt für die Er⸗ neuerung und Ergänzung des tatſächlich einer Reparatur bedürftigen Fußbodenbelages in den Wandelaängen d“ Hauptausſchuſſes, in denen ſich alſo die Wandelhalle befindet. Fü die weitere Ausſchmückung des Reichstags⸗ gebäudes und des Präſidialgebäudes mit Bildwerken, ſowie die Beſchaffung von kunſt⸗ 1 Gegenſtänden für dieſe Gebäude ind 5000 Mark veranſchlagt. Trotz aller bom⸗ baſtiſchen Ausſchmückunc des Reichstages iſt für die intime Raumwiekung noch ganz außer⸗ ordentlich wenig getan. Die gegenwärtige Fi⸗ nanzlage erlaubt jedoch nicht größere Aufwen⸗ dungen. Der Haushalt des Reichspräſiden⸗ ten geſtaltet ſich nach dem Voranſchlag des Reichshaushalts für 1924 folgendermaßen: Die fortdauernden Ausgaben ſind mit 250 000 Mark eingeſetzt, denen 4000 Mark an Einnah⸗ men aus Grundſtücken und dergleichen gegen⸗ überſtehen, ſodaß 246 000 Mark an Koſten für die Inſtitution des Reichspräſidenten dem Reiche erwachſen. Gemeſſen an den früheren, in die vielen Millionen gehenden Aufwendun⸗ gen für den oberſten Staatschef, bedeutet das naturgemäß eine ganz erhebliche Einſparung. Der Gehalt des Reichspräſidenten ein⸗ ſchließlich aller Aufwandsagelder beläuft ſich auf 53 500 Mark für das Jahr. Daneben haf der Reichspräſident Anſpruch auf freie Dienſt⸗ wohnung mit Geräte⸗Ausſtattung. Als Dienſt⸗ einkommen des Reich räſidenten wird je⸗ weils das Doppelte der Dienſtbezüge des Reichskanzlers mit der Maßgabe gerechnet, daß das Dienſteinkommen je zur Hälfte auf Gehalt und Aufwandsgelder entfällt. Dem „Der Unterſuchungsrichter hatte ihn vor⸗ führen laſſen und ihm nochmals die Wichtig⸗ keit dieſes Punktes in eingehender Weiſe er⸗ läutert, indem er ihm gleichzeitig verkündete, daß die Unterſuchung ſehr viel günſtiges für ihn zutage gefördert hätte und daß es nur noch der Aufhellung dieſer Frage für ihn be⸗ dürfe, um ohne weiteres bon der Unterſu⸗ chungshaft und dem Verdachte der Täterſchaft befreit zu werden. Aber Hochfeld, der die ihm angetane Schmach ruhig und gefaßt wie einen Schickſalsſchlag trug, weigerte ſich auch jetzt, die verlangte Erklärung abzugeben. Der Un⸗ terſuchungsrichter befand ſich dadurch in einer ſehr unangenehmen Lage; er hätte gern ſeine etwas voreilige Handlungsweiſe von geſtern wieder gutgemacht, aber der Verdächtige wollte ihm abſolut den notwendigen, ſtichhaltigen Grund zu der Aenderung ſeines Beſchluſſes nicht geben. Mißmutig ließ er ihn wieder in ſein beſonderes, für Unterſuchungsgefangene beſtimmtes Wartezimmer abführen und fuhr in der Vernehmung der Zeugen fort, die ſich in der Mordaffäre gemeldet hatten. Endlich, es war bereits nachmittags 2 Uhr geworden, wurde Thea in das Zimmer des Unterſuchungsrichters geführt. Sie gab ihren angenommenen und ihren richtigen Na⸗ men an, erzählte in haſtigen Sätzen von ihrer Bekanntſchaft mit Hochfeld, dann von ihrem vorgeſtrigen Zuſammentreffen auf der Straße und daß ſie den Doktor zu ſich eingeladen habe, der die Zeit von halb zehn bis halb zwölf Uhr in ihrer Wohnung verbracht habe. Sie erzählte weiter, daß Frau Asping ſowohl, wie das Dienſtmädchen nicht zu Hauſe geweſen ſeien, daß aber die Portiersfrau ihres Hauſes ſie mit Hochfeld habe kommen ſehen und daß letz⸗ tere auch dem Doktor beim Nachhauſegehen die Haustür geöffnet habe. a Dem Unterſuchungsrichter ward ſofort der Grund klar, weshalb Hochfeld dieſes Alibi nicht zu ſeiner Rechtfertigung benutzen wollte, als er die vornehme Geſtalt des ſchönen Mäd⸗ chens vor ſich ſah; derſelbe habe unter keinen wolle. Umſtänden den Ruf desſelben kompromitti *. . t 85 ET ee 45. 1 90 Zimmer zu führen, und im nächſten Augenblick Er gab Befehl, Hochfeld wieder in ſein gab dem Kutſcher die Adreſſe und ſie fuhren davon. ſtanden ſich vor den Schranken des Gerichts⸗ zimmers Hochfeld und Thea gegenüber. Einen Augenblick ſtutzte Hochfeld, aber ſchon kam Thea ihm entgegen. Die bisher mühſam zurückgehaltenen Tränen glänzten in ihren Augen. a „Mein armer Freund!“ rief ſie aus und griff nach ſeiner Hand. Hochfeld, kaum ſeiner Rührung mächtig, konnte nicht anderes ſagen, als: „Fräulein Thea, was haben Sie getan?“ 5„Was meine Pflicht war!“ gab dieſe zu⸗ rück. Der Unterſuchungsrichter ergriff jetzt das Wort und erklärte Hochfeld in kurzen Worten, daß er nunmehr den Grund von deſſen Hand⸗ lungsweiſe begreife; er bedauere, daß derſelbe dadurch Unannehmlichkeiten gehabt habe, ver⸗ ſprach eine öffentliche Aufklärung der Angele⸗ genheit und nahm den Haftbefehl ohne weite⸗ res zurück, ſo daß Hochfeld ſofort als freier Mann das Gerichtszimmer verlaſſen konnte. Er fügte dann noch einige perſönliche Entſchul⸗ digungen hinzu und entließ Hochfeld und Thea, um der Unterſuchung der Mordaffüäre eine andere Richtung zu geben. Hochfeld und Thea ſtanden auf dem Kor⸗ ridor, umringt von einigen perſönlichen Freun⸗ den Hochfelds, die ihm die Hand ſchüttelten u. ihm ihr Bedauern ausdrückten über den leidi⸗ gen Zwiſchenfall, indem ſie gleichzeitig verſpra⸗ chen, dafür zu ſorgen, daß die Oeffentlichkeit in gehöriger Weiſe aufgeklärt werden ſolle. Ein Gerichtsdiener brachte Hochfeld einige Effekten, die dieſer im Unterſuchungsgefäng⸗ nis abgegeven hatte; dann verabſchiedete ſich Hochfeld von ſeinen Freunden und verließ mit Thea den Juſtizpalaſt. Vor der Tür blickten ſie ſich an. In Theas Augen ſtand die Frage:„Wohin?“ Hochfeld verſtand ſie und ſagte lächelnd: „Ich bin Sie ſprachen nichts auf dem Wege. Thea fuhr ſich wiederholt mit dem Taſchentuch über die Augen, um die unwillkürlich hervortreten⸗ den Tränen zu verbergen, und Hochfeld ſaß 955„ neben ihr und drückte leiſe ihre and. Frau Asping, ganz erſchüttert und auf⸗ gelöſt von dem, was Thea ihr offenbart hatte, empfing die beiden mit offenem Herzen. Sie empfand Thea gegenüber die Gefühle einer Mutter und offenbarte dieſe jetzt in ihrer inni⸗ gen Teilnahme. Sie lud Thea und Hochfeld in den Salon; dann entfernte ſie ſich, um für eine kleine Erfriſchung zu ſorgen, und kaum hatte die Tür ſich hinter der würdigen Frau geſchloſ⸗ ſen, als Hochfeld und Thea ſich ſtumm und wortlos in die Arme ſanken. Lange ſtanden ſie in inniger Umarmung; Thea weinte leiſe vor Glück und Hochfeld küßte leiſe und zart ihre blonden Haare. Wie ich dich liebe, du gutes, unvergleich⸗ liches Mädchen!“ ſagte er endlich und hob ſchen Kopf ein wenig, um in ihre Augen zu ehen. Selig blickte ſie zu ihm empor; ihre Augen waren noch verſchleiert von ihren Tränen und ochfeld küßte ihr die Tropfen von den Lidern. ann flüſterte ſie leiſe: „Wie lange haſt du mich warten laſſen auf dieſes Wort!“ a. Inniger drückte Hochfeld ſie an ſich und dann geſtand er ihr leiſe, warum er gezagt u. gezögert, warum er auch an dem ſüßen Abend ihres Zuſammenſeins nicht das Wort der Wer⸗ bung auszuſprechen gewagt habe. a „Alſo iſt doch meine Karriere als Sänge⸗ rin daran ſchuld, wenn auch nicht im andern Sinne,“ ſagte ſie und beichtete ihm dann ihre Vermutungen, um ihm am Schluß die heiße Verſiche rung zu geben, Ja ſie nichts ſo ſehr liebe wie ihn und daß ſie freudig alles andere hinter ſich werfe, um e. 4 vor Glück küßte Hochfeld wieder As ping ſchuldig!“ 10 Dann riei er eine Droſchke hera hea n noch den Beſuch bei Frauß 2 ö fund wiede oten, et nd, der ih W ſehnſuchtglu 5 1 2 itionsfonds zur Lindern lage, für beſondere kul Das Büro des Reichsp unter der Leitung eines 13 aus 14 Beamten. Dazu treten etwa 20 nicht⸗ keanntete Hilfskräfte(Boten, Hausarbeiter Uw.). Die ſächlichen Ausgaben beziehen ſich unächſt einmal auf die Geſchäftsbedürfniſſe Kraftwagen, Fahrgelder, Schreibbedarf, Bü⸗ herein Dienſtkleidungen uſw.), für die etwa 2000 Mark angeſetzt ſind. Aus Poſt⸗, Tele⸗ graphen und Fernſprechgebühren mit etwa 0000 Mark, aus der Bewirtſchaftung von ienſtgrundſtücken und Dienſträumen, ein⸗ ſchließlich Abgaben und Laſten mit etwa 27000 Mark. ö eee— eee Junk Von Ern ſt Noeldechen. Nun ſchwimmen viele Farben ſpieleriſchß Auf einer Woge warmen Sonnenſcheins, Die aus des Himmels tiefſter Bläue quillt 1 Gott hat uns reich gedeckt des Lebens Tiſch: Wunſch, Glück und ernſte Feier wurden eins. „Troſt waltet, freundlich iſt des Werktags Bild In eigener Klarheit läutet ſanft die Luft. ö Hernieder ſchwebt Akazienblütenduſt. Ein ſernes Lachen ſinkt im Saitenklang. Gewiegt von Süße lüchelt iedes Weh und ſtarb beglückt. Es rieſelt Blütenſchnee. Es glühen Roſen auf am Gartenhang. „Nomgeſinntheit“ (Zum Feſte Peter und Paul.) Von Pfr. Dr. Eismann, M. d. L., Berlin Eine unſchöne Wortbildung! Sie ſtamm auch nicht von mir. Ich las ſie vor einigen geit in einer proetſtantiſchen Wochenſchrift Gemeint iſt unſere katholiſche Glaubensüber zeugung. Soll wohl eine gute() 1 8 ie eine ſprachliche Miß⸗ Sonſt könnten wir die Bezeichnung zung von„Ultruamontanismus“ ſein. kommt mir vor, wie geburt. als„Romgeſinnte“ uns ſchon gefallen laſſen, wenngleich uns das mehr als anderthalb Jahrtauſende alte„katholiſch“ doch beſſer ge⸗ fällt. Denn wir bekennen uns mit inniger Ueberzeugung und warmem Herzen als„rom⸗ geſinnt“. Und warum nicht? 5 „Von dort aus(der St. Peterskirche in Rom) wurden die Deutſchen zu ziviliſations⸗ fähigen Geſchöpfen gemacht, nachdem das nur politiſch wirkende römiſche Kaiſertum nichts mehr als Soldatenmaterial aus ihnen zu ſchaffen verſtanden hatte.“(Hermann Grimm.) „Ohne den Papſt wären uns die Kenntniſſe der Vorwelt ebenſo fremd als die griechiſchen den Türken.“(Johannes Müller.)„Die Deut⸗ ſchen haben das Hauptelement der neuen Weltgeſtaltung, das Chriſtentum unter römi⸗ ſcher Vermittlung und unter römiſchen For⸗ men empfangen; ihre Bildung, Wiſſenſchaft u. Geſetzgebung hat ſich nach römiſchem Muſter entwickelt.“ So bekennt Menzel, der ebenſo wie die beiden genannten Schriftſteller Prote⸗ ſtant iſt. Die deutſchen Katholiken brauchen ſich alſo ihrer wiſſenſchaftlichen und religiöſen Lehrer und Väter nicht zu ſchämen. Zwei der größten Apoſtel und Glaubens⸗ zeugen haben den Grundſtein der römiſchen Kirche gelegt und durch ihren Märtyrertod ge⸗ heiligt. Sie iſt deshalb die ehrwürdigſte und älteſte aller abendländiſchen Chriſtengemein⸗ den. Mit ihr hat der erſte Inhaber des ober⸗ ſten Hirtenamtes für alle Zeiten dieſe Würde berbunden, ſo daß ſie ſchon von Irenäus im 3. Jahrhundert als die Vorſitzende des allge⸗ meinen Liebesbundes bezeichnet wird. Dort iſt der Fels, auf den Chriſtus ſeine ſtirche gebaut, das Prinzip der Einheit und Heſchloſſenheit in Glaubensſachen, das jeden unbefangenen mit Bewunderung, den Neider illerdings mit Haß erfüllt. Ueber den Grä⸗ ſern der Aveſtlfürſten erbob ſich lanaſam im —.. ̃˙7½t) ß....—— Als Frau Asping wieder in den Salon trat, fand ſie zwei namenlos glückliche Men⸗ ſchen in ſeliger Selbſtvergeſſenheit umſchlun⸗ gen und mit Freudentränen in den guten ehr⸗ lichen Augen brachte ſie dem jungen Paar die erſten herzlich gemeinten Glückwünſche dar. 27. Kapitel. 5 Die nächſten Tage vergingen Hochfeld wie im Traum. Täglich durfte er die Geliebte ſehen und aus ihrem Munde ſein Glück immer wie⸗ der von neuem beſtätigt hören. Außer Frau Asping wußte noch niemand, daß die Beiden ſich endlich gefunden hatten. Thea wollte die Mitteilung ihrem Vater nicht schriftlich machen, ſondern in nächſter Zeit nach Neuhof fahren, um perſönlich ihren Vater um ſeinen Segen zu bitten. N Im übrigen wurde Hochfeld für die Schmach, die er unſchi 4dig erlitten, tauſendfach entſchädigt durch die Genugtuung, die ihm von allen Seiten zuteil ward. Die Zeitungen brachten glänzende Ehrenerklärungen; alle ſeine Freunde beeilten ſich, um ihre unerſchüt⸗ terte Hochachtung und Freundſchaft entgegen⸗ zubringen. Vor allem aber war es die rüh⸗ rende Anhänglichkeit ſeiner Patienten, die Hochfeld ganz beſonders wohltat; die vorneh⸗ men wie die geringen bekundeten ihm bei jeder Gelegenheit ihr unbegrenztes Vertrauen und bewieſen ihm, daß er ſich eine feſte Poſition in den Herzen der ihm nahe ſtehenden Menſchen cen hat;,„„ Eines Tages ſaß Hochſeld wieder, nach- bie Sprechſtunde vorüber war,. 050 in ine Selbſtverſtändlichkeit, Glaubensſatzes. Wer ihm zumutet, davon zu chimpflich, da ſie der Liebe zu ſeinem deut cimpfen, ſo ihm a hinſcheidenden Papſte die Kette der Nachf ger abriß und mit jedem neuen Papſte wieder friſch geknüpft wurde,— obgleich kein Thron der Welt ſo oft ſeinen Herrn veränderte ſo war dieſer doch der einzige Thron in del hriſtlichen Welt, der ſeinen Beſitzer nie zu ver⸗ benkliche ſtanden ernſt und hingeriſſen vor ihren ändern ſchien, weil nur die Päpſte ſtarben, aber der Geiſt, der ſie beſeelte, ü war. werden? „Romgeſinnt“ ers unterſuchen, zu ergründen ſuchen, nach der Mahnung des proteſtantiſchen engliſchen Ge⸗ . ö e Macaulay:„Es gibt auf der rde kein Werk und hat niemals eines gege⸗ ben, das die Unterſuchung ſo ſehr verdient vie die römiſch⸗katholiſche Kirche.“ „Romgeſinntheit“ iſt für den Katholiken die Folge eines laſſen, rührt an eine ſeiner heiligſten Ueber⸗ eugungen; er weiſt ſolche Zumutung mit Entrüſtung zurück. Er betrachtet ſeine Hinnei⸗ zung zu Rom, zu dem Oberhaupte der katho⸗ liſchen Kirche, zwar nicht als undeutſch und chen Vaterlande nicht im Wege ſteht. Will nan ihn aber mit der„Romgeſinntheit“ be⸗ beachtet er nicht ſolcher journaliſtiſcher Gaſſenjungen, weil er einer Sache ſicher iſt. Alles ſchon dageweſen! benkt er bei ſich. Vor fünfzig Jahren, als der ſtampf gegen den„Ultramotanismus“ zur Siedehitze gelangt war, ſangen Deutſchlands fatholiken nach der Melodie eines ſtudenti⸗ ſchen Freiheitsliedes: „Den Gruß laßt erſchallen Zum ewigen Rom, Zum Herzen, das uns allen Schlägt in St. Peters Dom.“ Die Schreier gegen den Ultramontanis⸗ mus ſind damals bald verſtummt; manche ha⸗ ben ſich ſpäter ihres unſachlichen Kampfes ge⸗ jchämr. Die treue„Romgeſinntheit“ der deut, ſchen Katholiken hat den Sieg davongetragen obgleich der Kampf gegen den von der Staats zewalt unterſtützten Gegner ein ungleicher war. Die neuerdings wieder einſetzende un ſachliche Kampfesweiſe gegen die Rom geſinntheit“ wird zerſchellen an der lebendiger Glaubensgeſinnungs der deutſcher Ratholiken! Maria im Roſenmond Eine Zeitlegende von Ernſt Noeldechen. Im wonnetrunkenen Aufblick zu Gott heiligte ſich die Stunde. Der ſeligſte Mond des Jahres ſchwang ſein Blütenſzepter. Freude. Der Quellen Lied lachte. 1 Der Vögel Sang offenbarte glühendes Glück Im Juni wanderte eine wunderſam ſchöne blonde Frau in ſchlichten, blauen Gewand von Morgenrot gen Abendrot. Ein Knäblein wiegte ſie auf dem Arm, deſſen Antlitz heller und reiner ioch als der Frühling ſtrahlte. Wo Mutter und Kind hinkamen, grüßten die Blumen freundlicher, lachten die Quellen friſcher, flüſterten die blonden Birken lächelnd und ge⸗ heimnisfroh einander zu und neigten ſich. Im Roſenmond, im trunkenen Juni, wan⸗ derte unentwegt die königliche Frau von Dorf zu Flecken, von Stadt zu Städtchen, durch ſandige Schluchten, durch blühende Flur. Untier Großſtadt ſchillerte. Namenloſe, giftige Farben ſchrien. Untier Großſtadt prahlte wider K ⁵˙—————— melden ließ. Dieſer hatte ſich nur einmal nach ſeiner Freilaſſung bei ihm ſehen laſſen, um die fatale Angelegenheit mit ihm zu beſprechen dann war er nicht wiedergekommen und Ho feld war nicht böſe darüber. Denn wenn e den Detektiv auch perſönlich leiden konnte, ſo war er doch froh, vorläufig von der immer widerwärtiger werdenden Teſtamenksgeſchichte nichts mehr zu hören. a i Rank trat ein, reichte Hochfeld die Han und ſetzte ſich dann in den Lederſeſſel, der ne ben dem Schreibtiſch ſtand und gewöhnli den Patienten als Ruhetiſch diente. „Ich bringe wieder eine ſehr überraſchend Neuigkeit,“ ſagte er, gleich auf den Zweck ſei⸗ nes Kommens losgehend.„Sie würden dieſe jedenfalls heute abend durch die Zeitung er fahren; ich hielt ſie aber für wichtig genug, um ſie Ihnen ſogleich mitzuteilen.“ ö Hochfeld ſah ſein Gegenüber geſpannt an und Rank, dem durchbohrenden Blick des Arz tes feſt begegnend, fuhr fort: „Anatol von Lettau iſt heute, des Morde an Hela Cordier dringend verdächtig, verhaf tet worden!“ b 5 Wenn ſich vor Hochfeld plötzlich ein gäh⸗ nender Abgrund aufgetan haben würde, e hätte nicht entſetzter zurückfahren können, al 9 7 Ja iſt nicht möglich!“ stieß er aus 4 a nicht mög 5 „Leider iſt es nicht nur eine Möglichkeit ſondern die ſeſtſtehende Tatſache, u. ich fürchte daß diesmal die Unterſuchunge leichtſinnigen Fehlgriff g hat 12 5 bewegten, erregten Gaſſen der Großſtadt ſchrit⸗ unſterblich Welchem weltlichen Throne iſt auch ſemals die Verheißung gegeben worden, daß die Pforten der Hölle ihn nicht überwältigen mag vielleicht manchem N Richtkatholiten ein ſeeliſches Rätſel ſein. Mög! das Geſchrei denen, dankend— Blumen und Gräſer. f der begnadete Bettler ö Einen Schimmer ewiger Freude der und Feld weiter. Die Frau mit dem ſieghaften Kinde ging feierlich am lärmenden Alltag vorbei. Durch die ſie, entrückt himmelwärts blickend. Die geſchäf⸗ tigen Leute achteten ihrer nicht. Mehrere Nach weltfremden Schönheit. Ein krankes, verwahr⸗ loſtes Kind berührte verſtohlen und hingegeben den Saum ihres Kleides und ward geſund wie ein Bäumchen. Der reiche Mann, den das un. ausgeſetzte Rechnen und raſtloſe Grübeln über Gewinne mürbe gemacht, raſſelte in gläſernem Wagen heran. Auch ihn hätte ein Kopfneigen der Fremden, ein Blick ihres himmelklaren Au⸗ f ges ganz frei, ganz geſund machen können, al- und ſo flog er denn geſegneten Spanne lein, ihn zerrte die Zahl, mürriſch vorbei an einer Zeit. Stadt verließ die Wundertätige. Am Rain vor dem Tore ruhte ein reiner, ſchaffender Bettler mit tiefen Augen. Er ſah! die alten Kaſtanienbäume prangten im Schmuch⸗ vieler, weißer Blütenkerzen...„Würde jemand die Kerzen entzünden können?“ dachte er träu⸗ mend. 5 Der Bettler richtete ſich ſpähend empor.— Eine wonnige Geſtalt warf jäh und wuchtig ſeine Sinne nieder:„Maria, heilige Mutter, bitte für mich jetzt und in der Ewigkeit!“ ſtammelte er und ſtürzte auf die Knie.. Er hatte den himmliſchen Glanz der unerkannt wandernden Gottesmutter gefühlt. Er hatte die Himmels⸗ lönigin erſehen. Maria lächelte dem gläubigen Bettler ſegnend zu und ſchwebte ſegnend davon. Ihre Sohlen umſchmiegten,— ſtatt ſeiner, des Stummgewor⸗ Ueber blühende Wieſen tanzend, warf ſich an das Herz der Weite. durfte er ja, noch auf Erden weilend, erhaſchen, und dieſe Koſtbarkeit ſollte ihm nimmer irdiſcher Neid ent⸗ reißen; er wollte ſie tragen bis zum Markſtein ſeiner Tage! Maria wanderte, ſegnete, wanderte! Fliederblau ließ ſich der Abend in Flieder⸗ dläue. Nachtigall ſchluchzte und jauchzte zwiſchen Blütenzweigen; ſie ſang Marien!— Sie brannte por Glück, hauchte ihr ganes, kleines, feuriges deben in den ſtrahlenden Ton ihrer Kehle und zank ſterbend vor Glück zu den Füßen der Aller⸗ ſeligſten bin!“. Erfahrung. Es gehört eine unendliche Tiefe der Treue dazu, in ſchwierigen und zweideutigen Ver⸗ hältniſſen offen zu N einer als recht erkannten Sache zu ſtehen. Wie ft verſagt da unſere Bewährung! Hätten wir einer geliebten Perſon, nehr Demut und weniger Menſchenfurcht, wir 4 vären beſſere Freunde. Alle Wieſen glichen bunten, zärtlichen Teppi⸗⸗ chen, weit gebreitet unter die Füße der tanzenden Lokale Nachrichten. » Wallfahrt nach Maria⸗Einſiedel. Morgen Dienstag findet die alljährliche Wallfahrt nach Maria⸗Einſtedel ſtatt. ſtelltes Amt für die Teilnehmer. Nach dem Amt Abgang derſelben. Uhr die hl. Kommunion ausgeteilt an diefenigen, Um ¼7 iſt ein be⸗ Am Mittwoch wird um ½5 welche mit dem Zug 52 Uhr fahren. * Geigenkünſtler Haus Heſſe aus Magdeburg, ein 12jähriger Knabe— man höre und ſtaune— feſſelte am Sonntag abend im Karpfen⸗Saale mit ſelnen herrlichen Darbietungen den leider nur kleinen Kreis von Viernheims kunſtverftändigem Publikum. Wenn gleich der Tag infolge anderer Veranſtaltungen vonſeiten hieſiger Vereine ungünſtig gewählt war, ſo iſt doch zu bedauern, daß das große Viernheim, das mit ſeinen vlelen Vereinen für allen möglichen Sport ſo große Tellnahme und Begeiſterung zeigt, nicht mehr Publikum aufzubringen vermag, um einen ſo ſeltenen jugendlichen Künſtler zu hören, wie man ſie eigentlich nur in Großſtädten zu hören Gelegenheit hat. Die Darbietungen des Künſtlers kann man nur als hochwertlg be⸗ zeichnen. Das grazlöſe Auftreten, dle ſichere ſtraffe Bogenführung und ſeine Fingertechnik, mit welcher der Zwölfjährige die feinſten Weiſen mit viel Innerlicher Wärme ſelnem Inſtrument entlockt, geben uns das Recht, den jugendlichen Hans Heſſe als einen Künſtler zu bezeichnen, dem ganz beſtimmt eine glänzende Laufdahn noch bevorſteht. Die Klavlerbegleitung führte mit viel Geſchick die Mutter des Künſtlers, Frau Heſſe aus Magdeburg. Die Mitwirkung der Herren „Touſſalnt(Ceko) und Nockenſtein(Violine) vom ö hleſigen Mufitverein berelcherten das Plogramm und„Dornröschens Brautfahrt“ darf wohl als das gelungenſte Zuſammenſplel bezeichnet werden. Die Herren Wanger- Weinheim(Bariton) und J. Kempf(Baß) von hier trugen mlt item ſchön und klar zum Ausdruck gebrachten Liedern von Schubert, Mozart. Schumang reichlich zur Abwechslung bei. Herr Touſſalnt war ihnen wle ja immer ein feinfüpliger Begleiter und Meister am Plans. Dle Zuhörer karten nicht Wie Mitwirkenden zu Dreingaden m e en ee 5 5 dientem teichen Belfall, der alle an wohlver Voranzeige! Mein dies jähriger far äunmngsdumabal beginnt Dienstag, den 1. Juli. Bevor Sie Ihren Bedarf in Damen-Bekleidung decken, beachten Sie meine 4„ 11 0 ah beispiellos billigen Preise sowie die guten Stoff- Qualitäten und gediegene Verarbeitung der in meinen Schaufenstern ausgestellten Stücke. Mannheim(gegenüber altes Rathaus). 15 freund kann den Veranſtaltern, Frau Heſſe und ihrem jungen Künſtler von Herzen nur ein voll⸗ beſetztes Haus wünſchen.. K. K. V. Beim letzten Verelnsabend am Donnerstag ſprach Herr Lehrer Roos hier, über den Heimatgeſchichtlichen Gedanken in Viern⸗ heim. Redner ging aus von unſerem ſeitherigen Vaterlandsbegriff, der leider immer mit gewiſſen egoiſtiſchen Sonderbeſtrebungen verknüpft geweſen ſei, wodurch der Vaterlandsgedanke in den Ge⸗ ſichtern des Volkes ſchwer gelitten hat. Der wahre Vaterlandsbegriff müſſe ſich aufbauen auf dem Gedanken der Liebe zu ſeinen Volksgenoſſen und dann nicht zuletzt auf den Heimatgedanken. Gerade heute im Zeitalter der Internationale kehre man zu der ſo lange vernachläſſigten Heimat⸗ kultur zurück. Was Viernheim betreffe, ſe ſeſen allerdings helmatgeſchichtliche Denkmäler recht ſpärlich vorhanden, aber eine richtige Heimat⸗ forſchung dürfe ſich nicht lediglich an einem mehr oder wenigen tiefem Intereſſe an derartigen Ob⸗ jekten erſchöpfen, ſondern ſie müſſe tlefer greifen und erzieheriſch wilken. Unter dieſem Geſichts⸗ winkel betrachtet, ſei der heimatgeſchlchtliche Ge⸗ danke eine Frage der Gegenwart. Dies Haupt⸗ problem der Viernheimer Heimatgeſchichte über⸗ haupt ſeien die letzten 100 Jahre. In den letzten 100 Jahren iſt die Entwicklung einer rein länd⸗ lich eingeſtellten, ackerbantreibenden wen, dd zur Induſtriebevölterung vollzogen worden. No leben heute manche, die von jener Zeit, da Viern⸗ heim bon Induſtrie noch nichts wußte, berichten könnten. Noch 20 Jahre weiter, ſo ſeien die letzten Spuren jener Zeit, ſofern man ſie jetzt nicht neu auffciſchen werde, verſchwunden. Die Bedeutung der Heimatgeſchichte in erzleheriſcher Beziehung begründete der Referent vor allem mit dem Hinweis, daß die Kenntnis der Vergangen⸗ heit auch die Achtung vor den vergangenen Gene⸗ rationen begründe. Und gerade eine Erziehung zur Achtung vor der Ehrwürdigkeit des Alters tue in Blernhelm mehr wie alles andere not. Wenn eine zielbewußte Heimatforſchung hier den Hebel anſetze, ſo könnten die Früchte einer der⸗ artigen Beſtrebung keine ſchlechten ſein. Reicher Beifan wurde dem Referenten für ſeine ſchönen Ausführungen gezollt und die Diskuſſion bewies. daß der Vortrag bei den Mitgliedern großes Intereſſe gefunden hat. Herr Gemeinderat Kirchner als Diskuſſtonsredner bezeugte zu dem Gedanken der Helmatforſchung ganz beſonderes Intereſſe und gab bekannt, daß er ſich zur Löſung dieſes Problems ſchon lange befaſſe. In Heppenheim, auch Bens⸗ helm mache die Heimatforſchung gute Foriſchritte. In Heppenheim iſt es Herr Poſtmeiſter Freiſens, welcher ſich um die Heimatforſchung ſehr verdient macht und auch die treibende Kraft iſt, daß man endlich auch mal hier in Vietuheim ans Werk geht. Herr Kirchner gab verſchiedene Nichtlinlen, wie er ſich die Heimatforſchung voyſtelle und empfahl die Gründung eines Helmatsvereins. Auch die übrigen Diskuſſionsredner waren alle mit demſelben Geiſt beſeel! und Herr Rektor Mayr empfahl die Gründung eines Heimat⸗ muſteums. Erfreulich war auch die Mitteilung des Herrn Rektor Mayr, daß in der Schule hier ſehr fleißig an der Helmatforſchung gearbeitet wird und es den Eltern in letzter Zett auch auf⸗ gefallen ſein dürfte, daß den Kindern Aufſätze aufgegeben wurde, die auf dieſen Gedanken hinaus⸗ gehen. Bei dieſer Gelegenheit war deſondets erfreullch zu erfahren, daß Geſchw. Ehatt bereits eine ſehr ſchöne Sammlung von Altertümer Viernheimer Ürſprungs haben. Man war jedoch allgemein der Anſicht, daß man nicht ſofort zur Gründung eines Helmats vereins ſchieiten ſoll. ſondern der Heimatgedanke müſſe erſt, tie Herr lan Ott mit Recht ſagte, erſt in die breite fentlichkeit hineingetragen werden. Herr Kaplan Ott gab hierzu ganz beſonders gate Richtlinien, welche auch befolgt werden ſollen. Mit einem Vortrag des Herrn Poſtmeiſters Freiſens Heppenh. der alsbald ſtattfinden ſok, ſoll der Grund* wird im K. K. 3222 ͤ—.———.———— 8 E ————— . 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