5 liiernheimer Zettung— ViernhelmerzNachrichten) Viernheimer Tageblatt erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— N e monatlich 2 Mark frei ins A eſeſte dude eiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., bei Wiederholung baus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeltige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und 1 5 ae der 1 ge in ib. öh een usnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit u, Kauf gelegenheit Von der Fülle der Angebote einige Beispiele, was wir bieten: Stümper Ferse u. Spitze 48, 25 5. VV HausklelderSloll bar, 40 en 70 Pr. Strümpfe Doppelsohle, Hochferse 65 Pf. N Imple Seidenflor, schwar: 95 Pf. Maccoart, II. Wahl alle Modefarben kleine Nummern e aa Damen. 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S Tagesprogramm: f zu erreichen. 1½11 Uhr: Wertungssingen in der Kirche. 2 Unr: Festpredigt und feierliche Andacht; daran anschliebend ziehen die Kirchenchöre geschlossen durch die Rathaus- u. Wasserstr. zum„Freischütz“ daselbst weltliche Feier. Zu den beiden Veranstaltungen in der Kirche werden alle Einwohner Viernheims eingeladen. Zur weltlichen, Feier im„Freischütz“ haben nur die Kirchenchöre, sowie die passiven und Ehrenmitglieder Zutritt. 8 . — 6 f sds, Belianntmachung! Matnol. Mirenenchor Mernneim. 9 Spar⸗ und Weihnachtslaſſe fl. V., Viernheim. See eι ε ο οονντν, 7 Die Zinsſätze der Spar- und Weihnachtskaſſe ſind folgende: für täglich verfügbarem Gelde „ monatliche Kündigung. E jähriges Stiftungs-Fest 5 und größeren Beträgen, je nach Vereinl Einlagen garantiert ſie volle Wert⸗ 15% jährlich 20 monatlich vird höherer Zinsfuß verbunden mit Für alle Reuten⸗ Wertungs-Singen J beſtändigkkeit auf Holarbaſſie. 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Großfilm mit Jackie Coogan Die Maske Aus dem Leben des Diamantenkönigs Traynor in 7 Akten mit Das Geſtändnis Ein großes Verbrechen wird durch die Geſchicklichkeit eines Krimina⸗ liſten nach Jahren aufgedeckt. Das e Spiel, verbunden mit der won Regie wird das Publikum die ganzen 4 Akten hindurch feſſen und in Spannung halten. I Außerdem ſchöne Einlage. Ab 9 Uhr nochmals das ganze Programm zu ſehen. Sonntag Mittag große Kiuderporſtellung. ö meſſen. S ——————————— 0 . 55 ä— —— Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem uns betroffenen herben Verluſte unſeres lieben Vaters, Großvaters, Schwiegervaters, Bruders, Schwagers und Onkels, Herrn Jackie Cvogan. 15 8 ö 1 Als 2. Schlager: Detektiv⸗Drama 1. Ranges 2 660 1 0 1 ferner für die überaus zahlreiche Begleitung zur letzten ie große Kranz⸗ und Blumen⸗ urch unſern tiefgefühlten Dank. Ganz beſonderen Dank den titl. Vereinen: Wirte⸗Vereinigung, Geſang⸗Verein„Liederkranz“, Arbeiter⸗Geſangverein„Harmonie“ und ſeinen treuen Freunden des Geſangvereins„ ———̃x — —— . —— — — Ruheſtätte und für d ſpende ſagen wir hierd lora“ für die er⸗ wieſene letzte Ehre, der Freiw. Sanitäts⸗Kolone für ihre Opferbereitſchaft, ſowie den Stiftern von Viernheim, den 5. Juli 1924. Die dieſtranernd Huterbliebenen. N „„ Geſchäfts⸗Eröffuung! 4 S = Der verehrlichen Einwohnerſchaft, ins⸗ beſondere meiner früheren Kundſchaft die ergebene Mitteilung, daß ich mein Schuhmacher beschäft im Hauſe meines Schwiegervaters, Johannes Bläß, Friedrichſtr. 2, wieder eröffnet habe. Es wird mein Beſtreben ſein, alle mir zugewieſenen Arbeiten prompt und billig auszuführen. Hochachtend Heinrich Nik. Herſchel Schuhmachermeiſter. Uutegelnapigkellen B für sci deter en. Viernh. Anzeiger. * 1 Morſneim 2 Spieltage Samstag und Sonntag Die Senſation Das Geheimnis der ſechs Spielkarten Die ſpannende Rad Teil„Treff Aß“ 6 Akte. Ein Abenteuer 4 in 6 Teilen, jeder Teil 6 Akte, Jede Woche ein weiterer Teil. In der Hauptrolle„Karl Auen“ als Mac Allan der immer ſpannender, gefahrvoller um die geheimnisvollen Karten kämpft. Dazu das ſchöne Beiprogramm Voceacios Liebesabenteuer Wunderbares Traumſpiel aus der galanten Zeit. Voranzeige: Pique Sieben. Dumas!„, 1.50 und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen andkalender.— Annahme von Abonnements täglich Erſte und älteſte Zeitung am Platze. ffernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Dru Ein Mahnwort an die Die deutſche Jugend und die Parteien. Von Abg. Dr. Schwering, Köln. Die deutſche Jugend, ſo kann man ohne Uebertreibung ſagen, iſt heute antipartei⸗ lich eingeſtellt. Dies geht ſchon daraus her⸗ vor, daß diejenigen Parteien, die von ihnen am ſtärkſten beherrſcht, und die, wenn man ſo ſagen ſoll, am meiſten jugendliche Züge“ tra⸗ gen, die beiden deutſchen Extremparteien, ſo⸗ gar Gegner des Parlamentarismus überhaupt find. Auch ſonſt zeigen ſich inner⸗ halb der deutſchen Jugend immer dieſelben Erſcheinungen der äußerſten Unzufriedenheit, insbeſondere mit den gegenwärtigen Geiſt des deutſchen Parteiweſens. Man kann vieſe rung des Parlaments und der Parteiweſens überhaupt beigetragen haben. Auch hier zeigt ſich wieder der der Jugend eigene Ueber⸗ ſchwang. Es wird kritiklos über einem Syſtem der Stab gebrochen, über deſſen Reform ſich alle Vernünftigen einig ſind. Auch die Zentrumspartei hat die Kritik der Jugend nicht nur in den eigenen Reihen wiederholt recht ſcharf getroffen. Ja, man konnte die Empfindung haben, als wenn ſich gegen ſie oft der ganze Zorn zuſammen⸗ geballt habe. Dieſe Einſtellung ift gefühls⸗ vermochte nicht die Erfüllungspolitik zu verſtehen, und wie einſt nach der Niederlage von 1806-07 den großen Erfüllungspolitiker Freiher vom Stein der Unmut einr angriffs⸗ luſtigen Jugend traf, ſo den neuen Erfüllungs⸗ politiker, das deutſche Zentrum, der Angriff derer, denen es ſchwer wird, die Politik des Herzens vor der Politik des abwägenden Berſtandes zurücktreten zu laſſen. Aber bei aller Anerkennung des Ueber; ſchwanges jugendlicher Einſtellung müſſen wir uns doch jetzt und für die Zukunft fragen ob die Politik der Partei, der an der Gewin⸗ nung der Jugend unendlich viel gelegen ſein muß, ſchon um den Nachwuchs zu ſichern, neben ihrer grundſätzlichen Einſtellung auch formell immer jene richtige nationale Linie traf, die zum mindeſten den Widerſtand und die Kritik der Jugend gemindert hätte. Der Zentrumspolitik, ſoweit ſie die nationalen Fragen berührt, die doch für die Jugend im Bordergrunde ſtehen, hat es, wenn man ſo ſagen ſoll, leider öfter an der Regie gefehlt. Es genügt nicht, wenigſtens nicht für die Ein⸗ ſtellung unſerer Juagendlſchen, einfach und ſchlechthin als Staatspartei ſeine Pflicht zu tun, auch das herzliche Bekenntnis zum Va⸗ terlande, das Hineinſchwingen von Gefühls⸗ werten nationaler Art ſind in der Politik im allgemeinen und der Jugend gegenüber ganz beſonders eben nicht zu entbehren. Man un⸗ terſchätze dieſe Dinge nicht. Wer in der Lage iſt, auch mit autwilligen Jugendlichen zu ſpre⸗ chen, der erführt es immer mieder, ſobald man das grundſätzliche Einverſtöndnis feſtgeſtellt hat, daß dann der Vorwurf erklingt, warum man denn nicht wärmere und mehr zu Herzen gehende Worte für die grundſötzliche nationale Einſtellung gefunden habe. Wir haben uns vonſeiten der Zentrumspartei je länger deſto mehr gegen die übermäßige Betonung des Gefühlsmäßigen bei den Rechts parteien gewehrt und das mit vollem Recht, denn un⸗ ſere gegenwärtige Lage verträgt dieſe rein ge⸗ fühlsmäkige Einſtellung nicht. aber wir wer⸗ den in Zukunft, wenn wir Fehler der Vergan⸗ genheit nicht wiederholen wollen, auch dieſe Einſtellung der deutſchen Jugend herücſichti⸗ gen und insbeſondere bei allen aroßen Kund⸗ gebungen darauf mehr als bishe⸗ einſtellen müſſen. chor allem aber gilt es, über die Frag deſſen, was national iſt, zu einer innere Klärung zu gelangen. Wir haben ſcho früher darauf hingewieſen, daß die Einſtellung der Jugend religißs ſei. und wir glauben, daß wir auch den nationalen Gedanken der Ju⸗ gend nach jeder Richtung hin am beſten näber⸗ bringen können, wenn wir ihn aus dem Re⸗ ligiöſen heraus der Jugend vermitteln. Nur ſo können wir an der Klippe, die uns insbe⸗ ſondere von der Rechten her droht, vorüber⸗ kommen und gleichzeitig die Jugend per deut⸗ 8. Zukunft die nationalen Wege führen, die die europäiſche Zukunft Deutſchlands der⸗ kinſt allein gangbar ſein werden. Auch d e ſchwierigen ragen, Republik, Demokratie, Samstag, den 5. Juli 1924 Scnarchie, Warlamen tarts werben Boi Her au e aue keriedigend , boecn tonnen. Die ſtarke Vermen (zug von religiöſer Schwärmerei mit den Nationaliſtiſchen, wie wir das in den Rechts organiſationen und den rechten Extrempar⸗ teien finden, beweiſt auch hier, wo man die Pſychologie der Jugend viel raſcher erkannte und ſich ihr anpaßte, daß wir, wenn wir die oben gekennzeichneten Wege gehen, wir mit der Jugend wieder engere Fühlung bekom. men werden, die zu uns gehört, und eigentlich niemals hätte uns entfremdet werden dürfen und können. Wir verkennen die Schwierigkeiten, die dabei zu überwinden ſind nicht. Sie liegen einmal in der Grundtendenz der Partei, die als echte Volkspartei aus allen Schichter zuſammengeſetzt iſt und daher rein real Stellungnahme der Jugend verſtehen, aber politiſch eingeſtellt iſt. Sie hatte außer man muß auch hinzufügen. daß die beiden ge⸗ nannten Parteien am meiſten zur Distreditie⸗ f allzuviele der Durchſetzung einer ein zg möglichen Po⸗ dem von allen Seiten gedrängt und in Kampfe um ihre Exiſtenz, allzuviele Kraft mi litik verbrauchen müſſen. Aber nachdem ihre nationale Politik heute eigentlich von allen vernünftig denkenden Deutſcher außenpolitiſch— denn darum dreht ſich letzter Endes alle jugendliche Kritik— geteilt wird muß ſie nunmehr ſich mit aller Kraft darauf werfen, dieſes Verſäumte wieder gutzumacher und der Pflege des NachlHuchſes die größte Sorge widmen. leine politiſche Umſchau mäßig wohl daraus zu erklären, daß ſie vor allem als die geiſtige Trägerin der gegenwärtigen Außen politik an⸗ geſehen wird, die ja auch für die Geſtaltung unſeres geſamten innerpolitiſchen Lebens be⸗ ſtimmt war. Der Ueberſchwang der Jugend — Der Vorſtand des Reichstages ſetzt ſich wie ſolgt zuſammen: Präſidium: Herr Wallraf, Präſident, Herr Dittmann(Maadeburg) Vizeprä⸗ ident, Dr. Bell, Vizepräſident, Dr. Rießer, Vize⸗ präſtdent. Schriftführer: Frau Agnes, Herr Beuermann, Frau Bohm⸗Schuch, Herr Laver— renz, Herr Lucke, Herr Dr. Philipp, Herr Rauch (München), Herr Schmidt(Meißen), Herr Schulze (Frankfurt), Herr Schwarz(Frankfurt), Frau Teuſch, Herr Ziegler. — Die Stärte der Fraktionen. Das amtliche Verzeichnis der Abgeordneten des Reichstags iſt nunmehr den Mitgliedern des Reichstages zur ö Verfügung geſtellt worden. Daraus ergibt ſich folgendes Stärkeverhältnis der Parteien: Deutſch⸗ nationale 106. Vereinigte Sozialdemokraten 100, Zentrum 65, Kommuniſten 62, Deutſche Volks⸗ partei 44, Nationalſozialiſtiſche Freiheitspartei 32, Demokraten 28, Bayeriſche Volkspartei 16, Wirt⸗ N ſchaftliche Vereinigung(Baberiſcher Bauern— und Mittelſtandsbund, Deutſch-Hannoverſche Partei. Wirtſchaftspartei) 15. Deutſch⸗Soziale Partei 4. Durch die Ungüftigkeitserklärung der oberſchleſi— ſchen Wahlen ſind allerdinas bis auf weiteres einige Mitglieder außer Aktivität geſetzt. — Abgelehnte Amneſtieanträge. Der Verfaſ⸗ ſungsausſchus des bazeriſchen Landtages be⸗ faßte ſich in ſeiner letzten Sitzung mit Anträgen der Deutſchvölkiſchen und Kom muniſten. betref⸗ fend Amneſtierung und Haftentſaſſung politiſcher Gefangener. Die Anträge wurden vom Verfaſ ſungsausſchuß abgelehnt. — Dr. Haeniſch in Wiesbaden. Reg iorungs⸗ präſident Dr. Haeniſch hat ſeine Dienſttätigung ü bei der Regierung in Wiesbaden angetreten. — Strafantrag Breitſcheids gegen den Gene⸗ ral von der Goltz. General von der Goltz hat auf der jüngſten Tagung der vaterländiſchen Verbände die Behauptung aufgeſtellt, daß der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Breitſcheid die Ernennung des Generals Nollet zum fran— zöſiſchen Kriegsminiſter betrieben habe und auch für die Note über die Militärkontrolle mit ver⸗ antwortlich ſei. Breitſcheid hat jetzt wegen die— ſer Behauptung Strafantrag bei der zuſtändigen Staatsanwaltſchaft geſtellt. Ebenſo hat er gegen die Mitteldeutſche Rundſchau in Leipzig Straf⸗ antrag geſtellt, weil ſie ſeine Unterredung mit Herriot mit der Ueberſchrift: Der Landesverrat Breitſcheid verſehen habe. = Immer neue Forderungen des Reichsland bundes. Der Reichs landbund veröffentlicht eine neuerliche Stellungnahme zu der Antwort det Reichsregierung auf ſeine letzte Eingabe. In der Veröffentlichung werben 16 Forderungen ange⸗ führt, die alle mit der ſtereotypen Wendung be⸗ ginnen„wir vermiſſen“ und in denen u. a. der Regierung der Vorwurf gemacht wird, daß ſte keine Staatsklugheit erkennen laſſe. Am Schluſſe der Kundgebung heißt es: nur die raſche Tat kann noch Rettung bringen. Das Band des Ge⸗ horſams ſolle nicht locern.— Angeſichts der fort⸗ geſetzten Drohungen des Reichslandbundes müßte„Lockerung des Gehorſams“ bald offen⸗ bar als die Ankündigung einer Art Lieferſtreiks anzuſehen ſein. Es erſcheint nachgerade an der Zeit, darauf hinzuweiſen, daß der Reichsland⸗ bund und die hinter ihm ſtehen Kreiſe jeden⸗ falls etwas vermiſſen laſſen. nämlich ein gewiſ⸗ — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim ck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 41. Jahrgang ſes Verantwortungsgefühl und die Erkenntnis der ſchweriegenden Folgen, welche die„Locke⸗ rung des Gehorſams“ nach ſich ziehen müßte. — Frauenkonferenz der Deutſchen Volkspar⸗ tei. Der Reichsfrauenausſchuß der Deutſchen Volkspartei tritt am 15. Juli in Frankfurt zu einer Frauenkonferenz zuſammen. Die Konfe⸗ renz wird ſich mit den Frauenforderungen an den Reichstag beſchäftigen. Das einleitende Re⸗ ferat hält die Abg. Frau Mende. garunter die Korps, die Burſchenſchaften un! Landsmannſchaften, der ſogenannte Waffenring daß ſie der Feier ferngeblieben wären, wenn ſie von der Anweſenheit des Herrn v. Kahr Kennt⸗ nis gehabt hätten. L Auflöſung des Kyffhäuſerverbandes im beſetzten Gebiet. Die Interalliierte Rheinland⸗ kommiſſion hat in ihrer letzten Sitzung die Auf⸗ löſung des Kffhäuſerverbandes, Verband der Vereine deutſcher Studenten, in den beſetzten Gebieten beſchloſſen, weil dieſe Organiſation in Verbindung mit militäriſchen Stellen geſtanden und die militäriſche Vorbereitung der Jugend betrieben habe. — Wegen Beleidigung des Reichspräſidenten verurteilt. Wegen Beleidigung des Reichspräſi⸗ denten wurde der frühere politiſche Schriftleiter der Mitteldeutſchen Zeitung in Erfurt, Heinrich Mieſchner zu einem Monat Gefüngnis verur⸗ teilt. Die Beleidigung wurde in einem Bericht über den Hitlerprozeß erblickt, ber eine Gegen⸗ überſtellung der eidlichen Ausſagen des Reichs⸗ präſidenten im Ganßer⸗Prozeß und der Aeuße⸗ rung eines Feldwebels Ebert über den Ausbruch der deutſchen Revolution brachte. Das Gericht ſah darin den verſteckten Vorwurf des Mein⸗ eids. — Die Abfindung für das ſüchſiſche Königs⸗ haus. Der Rechtsausſchuß des ſächſiſchen Land⸗ tages hat den Vertrag über die Abfindung des früheren Königshauſes nach kurzer Ausſprache mit ollen gegen die Stimmen der Kommuniſten angenommen. — Der neue däniſche Geſandte in Berlin. Der däniſche Geſandte, der Bruder des frühere— däniſchen Miniſterpräſidenten Zahle, der als Nachfolger des Grafen Moltke Dänemark beim deutſchen Reich vertritt, iſt vorgeſtern in Berlin eingetroffen und hat dem Reichspräſidenten Ebert geſtern ein Beglaubigungsſchreiben über, reicht. — Das engliſche Landesverteidigungskomitet lehnt den Kanaltunnel ab. Das Landesvertei— digungskomitee, das geſtern unter dem Vorſitz Macdonalds zuſammengetreten war, um dien, Frage zu prüfen, ob die Errichtung des Kanal— ſtunnels die militäriſche und ſtrategiſche Sicher⸗ heit Englands gefährdet, hat ſich gegen den Bau des Kanaltunnels ausgeſprochen. — Die japaniſch⸗ameritaniſche Spannung. Am letzten Sonntag hat in Tokio ein Japaner die amerikaniſche Flagge, die an der Stelle wehte, wo die amerikaniſche Botſchaft durch das Erd— beben zerſtört wurde, heruntergeriſſen. In Waſ⸗ bingtoner Regierungskreiſen nahm man die An⸗ gelegenheit nicht allzu ernſt, zumal in Tokio Schritte unternommen waren, um ähnliche Zwi⸗ ſchenfälle in Zukunft zu verhindern. Neuer⸗ dings finden jedoch in ganz Japan antiamerika⸗ niſche Kundgebungen ſtatt. So ſammelten ſich japaniſche Reſerviſten und veranſtalteten einen Umzug mit Plakaten, die die Aufforderung trugen, ſich ſtets des 1. Jult(Der Tag des In⸗ krafttretens des Einwanderungsgeſetzes) zu er⸗ innern und ſich zu der Gelegenheit zu rüſten, die Ehre des Vaterlandes zu wahren. Die Auf⸗ rufe ſchloſſen mit der Aufforderung, alles Ame⸗ rikaniſche zu haſſen. * Einkommen, das der Steuer aber nicht dem Steuerabzug unterliegt. Bezüge aus einer Krankenverſicherung, aus der Angeſtelltenverſi, cherung, ſowie Invaliden⸗ und Unfallrenten gel, ten nicht als Arbeitslohn und unterliegen des. halb auch nicht dem Steuerabzug. Ebenſowenig gehören die Bezüge aus der Krankenverſicherung zum ſteuerbaren Einkommen, wohl aber die, Ver⸗ ſicherungsrenten aller Art. Der Reichsminiſter der Finanzen weiſt jetzt darauf hin, daß zu de Verſicherungsbezügen in dieſem Sinne nicht aur die Leiſtungen auf Grund der Reichsver⸗ ſicherungsordnung und des Angeſtelltenverſicher⸗ ungsgeſetzes, ſondern auch die Perſicherungsbe⸗ züge auf Grund des Reichsknappſchaftsgeſetzes gehören. Die knappſchaftliche Verſicherung iſt nur eine Sonderverſicherung im Rahmen der Reichsverſicherung.. Die wiederkehrenden Lei⸗ ſtungen aus der Penſtons⸗, der Invaliden⸗ und der Angeſtelltenverſicherung gehören zum ſteuer⸗ baren Einkommen, aber nicht zum Arbeitslohn und unterliegen daber nicht dem Steuerabzug. — Gegen Moskau. Der aus der kommuni⸗ ſtiſchen Partei ausgeſchloſſene Landtagsabgeord⸗ nete Aenderl iſt in die ſozialdemokratiſche Partei eingetreten und nunmehr auch in die Landtagsfraktion dieſer Partei aufgenommen worden. Aenderl veröffentlicht hierzu eine län⸗ gere Erklärung, in der es u. a. heißt:„Ich geriet in ſchärfſten Widerſpruch zu den Direktiven den Zentrale der KPD. Viele koummuniſtiſche Füh⸗ rer denken genau ſo wie ich, ſie haben aber nicht den Mut, ebenſo wie ich die wahnſinnige Putſch⸗ taktil die Sprengſtoffattentate und die parla⸗ mentariſche Radautaktik zu verurteilen.“ — SZmwiſchenfälle an der italieniſch-ſüdſlawi⸗ ſchen Grenze. Nach eier Meldung aus Laibach wurden an derſelben Stelle der italieniſcher Grenze, wo kürzlich zwei italieniſche Grenzwäch, ter erſchoſſen wurden, zwei ſüdſlawiſche Bauerr ſchwer verwundet. Eine gemiſchte italieniſch⸗ſüd⸗ ſlawiſche Unterſuchungskommiſſion ſtellte feſt daß es in letzter Zeit in dem Gebiete, wo die Grenze noch nicht beſtimmt ſei, zwanzig Kon⸗ flikte zwiſchen beiderſeitigen Grenzwachen gege⸗ ben habe. — Die Nationalmiliz legt dem italieniſchen König den Treueid ab. Muſſolini hat beſchloſ—⸗ ſen, daß die Nationalmiliz im Laufe des Monats Juli dem König den Treueid ablegen ſoll. — Die Konferenz der Kleinen Entente. Die Konferenz der Kleinen Entente wird am 11., 12 und 13. Juli in Prag tagen. Jugoflawien wird durch Nintſchitſch, Rumänien durch Außen⸗ miniſter Duca vertreten ſein. Nach den bisheri— gen Meldungen wird die Konferenz ſich mit den laufenden internationalen Fragen befaſſen mit den Beziehungen der Mitglieder der Klei— nen Entente zu ihren Nachbarn, mit den Fragen der Sanierung Oeſterreichs und Ungarns, mit den Fragen, die auf der Tagesordnung der kom⸗ menden Sitzung des Völkerbundes ſtehen, ins⸗ beſondere mit der Frage der Militärkontrolle und der Frage der Abrüſtungen und den Ver⸗ trägen über gegenſeitige Hilfeleiſtung, ſowie auch mit den kommenden Verhandlungen bezüglich der Reparationsfrage. tere. ANgememes Wahlrecht en IJnpan. De japaniſche Miniſterpräſident hat im Parlamenm die Erklärung abgegeben, daß die Regierung daz allgemeine Wahlrecht einführen will. Die religiöſe Frage in der amerikaniſchen Politik. Ku⸗Klux⸗Klan und dempkratiſche Partei. London, 3. Juli. Die„Times“ veröffent⸗ lichen ein Kabeltelegncamm aus Newyork, das ſich mit der demokratiſchen Konvention befaßt und von dem Landeswahlkongreß der demokra— tiſchen Partei, als den man dieſe„Democratic Convention“ vor der Präſidentenwahl bezeichnen muß, feſtſtellt, daß er ſich in einem für amerika⸗ niſche Verhältniſſe nicht gewohnten Maße mit der religiöſen Frage befaßt habe. Man kann ſich einen Begriff von der Bedeu⸗ tung dieſer Feſtſtellung machen, wenn man die Einleitung des Kabeltelegrammes lieſt:„Die re— ligiöſe Frage iſt in den letzten Sitzungen des de⸗ mokratiſchen Landeskongreſſes für die Präſiden⸗ tenwahl die Frage des größten Intereſſes und der unmittelbarſten Gefahr für die Demokraten geworden.“ Um das zu begreifen, muß in die Gänge der demokratiſchen Politik der Union, die für uns Europäer oft dunkel ſind, hineingeleuchtet wer den. Und ſo erfahren wir, daß einflußreiche Kreiſe der demokratiſchen Partei für die Prä⸗ ſidentſchaftswahl, der bekanntlich andere poli⸗ iſche Wahlen angegliedert ſind, eine Plattform vorſchlagen, die ſich mit aller Schärfe gegen den Ku⸗Klur⸗Klan wendet. Was iſt der Ku⸗Klur⸗Klan? Er iſt ein Ge⸗ heimbund, det ſich, wie in der„Times“ ſelber zu leſen iſt,„durch wilde Antipathie gegenüber den römiſchen Katholiken, den Juden und den Negern auszeichnet“. Man iſt faſt verſucht, zu ſchreiben, in den Vereinigten Staaten ſeien„Völ⸗ kiſche“, die ganz wie in Deutſchland auf dem Boden eines fanatiſchen Proteſtantismus Katho⸗ liken⸗ und Judenhaſſer geworden ſind. Nun liegt das politiſche Wahlſeld für den demokratiſchen Kandidaten Mae Ad oo keines⸗ wegs klar: Die„Times“ behauptet mit aller Beſtimmtheit, er ſtütze ſeinen politiſchen Einfluß und damit auch ſeine Präſidentſchaftskandidatur eben auf den Ku⸗Klux⸗Klan! Daraus ergibt ſich die ſchwierige Situation, in die die Democratic Convention hineingeraten iſt, von ſelber. Mae Adoo wird nun gezwun⸗ gen, entweder den Ku⸗Klux⸗Klan zu desavouie⸗ ren und deutlich von deſſen Haßmethoden abzu⸗ rücken, die ſchon zur Niederbrennuna katboliſche“