15 1 55 50 geführt haben oder form zurückzuweiſen. e hemokratiſche Partei die Leidtragende. 1 finanzſtarte Gru Ku⸗Klux⸗R ab oder die ziffernmäßig nicht geringzu⸗ e Maſſe der amerikaniſchen Katholiken, wpe des Ku⸗Klux⸗Klan . 50 meiſtens Freu und Deutſche, die traditio- li nell zur Demokratie gehören. Die letzteren Kreiſe ſind es auch, die die religizſe Frage aufgerollt haben und den Präſidentſchaftskandidaten vor eine klare Entſcheidung geſtellt ſehen wollen. Den Nutzen von dieſer bedeutſamen Abſplitterung der demokratiſchen Partei wird naturgemäß die kon⸗ kurrierende Partei der Union, die republikaniſche Partei des heutigen Präſidenten Coolidge, haben. Sent: ee Heſſiſcher Landtag Darmſtadt, 3. Juli. Der Landtag trat heute in die Beratung der Kapitel 53 und ff. (Landesamt für das Bildungsweſen) ein. ſozialdemokratiſche Lehrer Storck legte dabei den grundſätzlichen Standpunkt ſeiner Fraktion dar und wandte ſich hauptſächlich gegen den Antrag des Bauernbundes auf Abbau der ländlichen Fortbildungsſchulen. In der Lehrerbildungs⸗ frage ſtellte er Thüringen als Vorbild hin und adelte die mangelnde Förderung der Aufbau⸗ äſchule in Heſſen ſowie die Beſtrebungen gegen die Grundſchule. Domkapitular Lenhart vom Zentrum warnte unter Wahrung ſeiner grund⸗ ſätzlichen Bereitſchaft nach Neuerungen im Schul⸗ weſen vor allzu vielen Experimenten. Ein Be⸗ fruhigungsmittel müſſe im Intereſſe der erreg⸗ ten Volkspſyche eintreten. Den Schleiß der heu⸗ tigen Redner bildete der Demokrat Reiber, der die Ausführungen des ſozialdemokratiſchen Redners unterſtützte mit dem Hinweis, es ſeien ſeit 1918 noch lange nicht alle Forderungen der Fachwiſſenſchaft, die Jahrzehnte zurücklägen, er⸗ füllt.— Fortſetzung Freitag. Aus der Partei Mit der Neubildung der Bezirksausſchüſſe und den Wahlen zum Landesausſchuß der Par⸗ tei ſind immer noch einige Bezirksverbände im Rückſtand. Die Vorſtände dieſer Bezirke werden noch⸗ mals dringend gebeten, die Bezirksausſchüſſe zu konſtituieren und die Vertreter zum Landesaus⸗ ſchuß baldigſt wählen zu laſſen. Die Adreſſen der gewählten Vertreter ſind dem Generalſekre⸗ tariat ſofort mitzuteilen. Bezirke, in denen die Neuwahlen nicht getätigt worden ſind, können bei der demnächſt ſtattfindenden Landesausſchuß⸗ ſitzung, in der die Wahl des Landesvorſtandes vorzunehmen und wichtige Beſchlüſſe zu faſſen ſind, nicht vertreten ſein. 5 Generalſetretariat der Heſſ. Zentrumspartei. Kleine Chronik. 00 Tonkünſtlerfahrt nach Darmſtadt. Nach Beſchluß des 54. Tontünſtlerſeſtes in Frank⸗ furrt a. M. folgten die Künſtler und Preſſe⸗ vertreter einer Einladung der Darmſtädter Stadtverwaltung und Akademie für Tonkunſt nach Darmſtadt. Außer einigen geſelligen Ver⸗ anſtaltungen brachte ein Kammermuſikkonzert die Revue Darmſtädter Komponi⸗ ſten, unter denen beſonders Bodo Wolf, Hans Simon, Peterſen und Hein Er⸗ folge errangen. Gerhart Hauptmann Breslauer Ehrenbür⸗ ger. In dem Ehrenbürgerbrief, den die Stadt Breslau dem Dichter in Agnetendorf über⸗ reichte, heißt es u. a.:„der Sobn der ſchleſi⸗ Ste lNebten ſich beide. Roman von Georg Okonkowski. ö Machdruck verboten.) 5. * NN — Schließlich ließ ſich dann eines Abends ber jähzornige Schreiber hinreißen, ſeine frü⸗ here Braut zu ſchlagen, und als wie zufällig der Detektiv dazu kam, ſchrie Bertha es in Wut und Haß heraus, daß Roſinski der Mör⸗ der Hela Cordiers ſei. Damit war endlich der Zweck des Detektivs erreicht; Bertha Fröbel mußte am nächſten Tage ihre Ausſage vor dem Unterſuchungsrichter wiederholen und Noſinski hatte die kurze ihm noch zu Gebote ſtehende Zeit benutzt, um zu flüchten. Damit hatte er ſelbſt das Urteil gegen ſich geſprochen. Es gelang den eifrigen Bemühungen der Be⸗ hörden, ſeiner nach einigen Tagen wieder hab⸗ haft zu werden; unter der Laſt der Ausſagen ſeiner einſtigen Braut und ſeines böſen Ge⸗ wiſſens legte er ein Geſtändnis ab. Er hatte ſeine Tat mit wohlüberlegter Abſicht ſo ein⸗ gerichtet, daß unbedingt Anatol als Mörder gelten mußte. An dem verhängnisvollen Abend hatte er ſich, noch während atol bei Hela Cordier weilte, mittels eines Nachſchlüſ⸗ ſels, den er ſich früher verſchafft, in den finſte⸗ ren Korridor geſchlichen und ſich dort verbor⸗ 5 gehalten, bis Anatol ſich entfernte. Er atte den Streit im Zimmer mit angehört, der nur geeignet war, ihn in ſeinem Vorſatz zu beherrſchen, und ſobald Anatol fortgegangen war, hatte er das Zimmer betreten und ohne lange Vorrede die Schauſpielerin mit einem Dolchmeſſer erſtochen, das auf deren Schreib⸗ tiſch lag. Die blutigen Hände hatte er ſich an einem Taſchentuch gereinigt, das er vorher Anatol von Lettau geſtohlen hatte, und un⸗ geſehen war er wieder zum Hauſe hinaus⸗ gekommen. Sein Zweck, die Nebenbuhlerin wegen des Vermögens, das zu erringen er ſich gewiſſermaßen zur Lebensaufgabe gemacht hatte, beiſeite zu ſchaffen, war erreicht und ainer Weiſe. 8 anſchauung, Der (die smus und Juſtiz „Es gibt Dinge zwiſchen Himmel un Erde, von denen Eure Schulweisheit nicht, träumen läßt!“ Dieſe Worte aus Shakeſpeares Pane werden gern als Hinweis auf die Phänomene des Okkultismus verwandt. Ge⸗ aus in Zeiten, wo die rein mechaniſche Welt⸗ in der man ſorglos dahinlebte, zuſammenbricht, wenden ſich die Menſchen gern den überſinnlichen Problemen zu. Das Uebernatürliche tritt ins Blickfeld und beſchäf⸗ tigt die Seelen. Das iſt gut, ſoweit davon eine religiöſe Erneuerung und Vertiefung ausgeht; aber wenn man ſich nur mit dem Gemüt oder gar mit Neugier übernatürlichen Dingen zu⸗ wendet, liegt die ernſte Gefahr einer ungeſun⸗ den und fündhaften Schwarmgeiſterei vor. Wirer hat neben der Religion auch die Wiſſem ſchaft ihre Aufgabe. Sie ſoll ſich nämlich mit jenen Tatſachen befaſſen, die dem Anſchein ſolche beobachtete und berichtete Fälle zuſam⸗ mentragen, vergleichen würdigteit unterſuchen, um aus der Fülle des Aberglaubens, der Täuſchung und ves Irr⸗ tums den Kern der Wahrheit hervorzuholen. Man hat die okkulten Tatſachen und Er⸗ ſcheinungen wohl in zwei Gruppen geteilt. Die eine umfaßt jene Vorgänge, die aus⸗ ſchließlich auf dem Gebiete des Geiſtes und der Seele und ihrer Kräfte zu liegen ſcheinen ſogenannten pfychiſchen Erſcheinangen! des Otkultismus). Die andere befaßt ſich mir jenen Vorgängen, bei denen die geiſtige oder ſeeliſche Kraft ohne Vermittlung der außeren Organe Wirrungen in der Körperwelt hervor⸗ ruft(die ſogenannten pſycho⸗pyyſiſchen Er⸗ ſcheinungen). Zu der eren Geuppe gehören var allem jene Begebenheiten. bie uns unter nach den Naturgeſetzen widerſprechen, ſoll und auf ihre Glaub⸗ Nun iſt es höchſt reizvoll, die Frage auf⸗ zuwerfen, wie die Juſtiz ſich zu den Erſchei⸗ nungen und Begebenheiten der oktulten Phä⸗ nomene ſtellt, und zwar darum, weil ſie ſich in ihren Auswirkungen gerade vor ihrem Forum zeigen— ſie ſoll la oft darüber entſcheiden— und weil ſie ihr doch ſehr oft für die Ermitt⸗ lung der Wahrheit Stütze und Anhaltspunkt ſein könnten.— Die Juſtiz hat ſich bislang hier ſehr zurückgehalten; einmal aus dem Um⸗ ſtande, weil die Falle, in denen ſich die Straf⸗ gerichte unmittelbar mit otkulten Fragen zu veſchäftigen haben, gegen frühere Zeiten ſelte⸗ ner geworden ſind. Ste nimmt die Möglichkeit des weitgehendſten Einfluſſes von Hypnoſe u. Suggeſtion auf das Geſchehen eines Verbre⸗ chens oder einer ſtrafbaren Handlung über⸗ haupt ohne weiteres an und fällt ihr Urteil darnach, beſonders in Fällen, wo eine offen⸗ bar ſuggerierte ſtrafbark Handlung mit dem genzen Chärakter und der ganzen ſonſtigen Handlungsweiſe des Angeklagꝛen in ſtrittenem Widerſpruch ſteht. We Umſtrittener wird die Sache ſchon, w Gerichtsverhandlungen ſogenannte Spuk⸗ erſcheinungen Gegenſtand der Verhand⸗ lung bilden. Solche Erſcheinungen mogen ſich früher häufiger zugetragen ein Zeichen, wie ſehr gerade bei ihnen der Aberglaube und ſonſtiges leichtgläubiges Ge⸗ baren mitſpielt— aber immerhin kommen ſie uuch heute noch vor. Es handelt ſich dabei um ſolche Erſcheinungen, bei denen in der äuße⸗ len Welt Vorgänge auftreten, die durch ir⸗ zendwelche geiſtige oder ſeeliſche Kräfte her⸗ borgerufen werden, ohne Vermittlung der iußeren Organe. Sie einfach wegzuleugnen der ſich einfach darüber luſtig zu machen, iſt a ee e * ungeſichts der zahlreichen und übereinſtimmen⸗ zen Berichte und Ausſagen gerade von nüch⸗ ernen und kühlen Perſonen, nicht angängig⸗ Hernden-Zephyr Handtuchstoff — ria Waschrmusseline Karierte Dirndlstoffe P ˙¹—1 ˙ůma Arbe Prelsherabselzun per Mtr. 85 2 per Mtr. 85 3 Kleider- u. Blusen Leinen 5 u. 2. per Mtr. 19 0 und 1.50 2 Hernden- und Jackenbiber betr. SS 4 an von SS an Hans Schumacher, Schug. ö. ————.—...—)—Ü——— ͥ H—¼—e. e o in haben als heute 48 a im ö n die Fer einer Perſon tätig ſein. ö N Noch in anderer Beziehung iſt die Juſtiz 1 9 000 in letzter eit mit dem Okkultismus in erührung gekommen: auf dem Gebiete des Hellſehens. Perſonen, die mediale Fähigkeiten beſitzen, haben ſich vielfach zur Ermittlung von Straftaten angeboten, oder andere haber Im Juli 1921 wurden in Heidelberg die beiden Bürgermeiſter ermordet, ohne daß es anfänglich mit kriminaliſtiſchen Mitteln ge⸗ lang, die Leichen der Ermordeten aufzufinden, noch die Täter zu überführen, bis die ganze Sachlage ſchließlich durch eine Frankfurter Hellſeherin, Fräulein Maria Schmitt, auf⸗ gedeckt wurde. Dieſe hatte an die Heidelberger Staatsanwaltſchaft einen Brief geſchrieben, worin ſie darauf hinwies, daß ſie im ſomnam⸗ bulen Zuſtande den Vorgang bei der Ermor⸗ dung der beiden Bürgermeiſter geſehen habe. Sie ſchilderte in ganz überraſchender Weiſe den Ort des Verbrechens. Sie ſchrieb unter anderem, daß die Morpſtelle ſich in der Nähe eines großen Gütes befände, in dem ſie Da⸗ men beim Kaffee ſitzen ſähe. Die Morbſtelle ſei eine finſtere mit Felstrümmern bedeckte Gegend und die Leichen fände man daͤſelbſt zwiſchen Felstrümmern liegend. Die Staats⸗ anwaltſchaft hat anfänglich dem Schreiben keine große Bedeutung beigelegt, weil man auf Grund von Ausſagen einiger Zeugen, die in einer ganz anderen Waldgegend Schüſſe gehört haben wollten, die Nachforſchungen lach den Leichen in einem anderen Revier an⸗ ſtellte. Da dieſe Nachforſchungen ergebnislos blieben, befolgte man die Angaben der Hell⸗ ſeherin— und fand wirklich die Leichen an der beſchriebenen Stelle; denn unweit des Pfalzgrafenſteines, einer düſteren, mit Fels⸗ frümmern bedeckten, tannenbewachſenen Ge⸗ zend, befindet ſich das beliebte Ausflugslokal „Kümmelbacher Hof“, in dem zu den Nachmit⸗ kagsſtunden hauptſächlich Damen aus Heidel⸗ berg und Mannheim ihren Kaffee inzuneh⸗ men pflegen. Die zweite Hellſeherin, Fräulein Bucher, in Heidelberg, bekannt als Hellſeherin, hatte ähnliche Angaben in ihrem Bekanntenkreiſe gemacht— ſo die Richtung bezeichnet, wo die Leichen der Ermordeten lagen, ſich aber nicht an das Gericht gewandt, ſo daß ihre Beobach⸗ tungen nicht zu den Akten genommen wurden. Bei der Frankfurter Hellſeherin war beſonders auffallend, daß dieſe Dame noch nie in Hei⸗ delberg geweſen war, die Mordſtelle alſo gar nicht kannte. So ſicher dieſe Tatſachen ſind, ſo wird die Juſtiz gleichwohl ſie nicht allein und aus⸗ ſchließlich für ihre Rechtſprechung verwenden dürfen. Denn abgeſehen davon, daß ſich in derartigen Fällen die Zeitangaben oft als un⸗ genau erwieſen haben, kommt überhaupt ſol⸗ chen Geſichten oft ein ſymbolhafte Bedeutung zu, die eine ſtreng⸗formal⸗juriſtiſche Behand⸗ lung des einzelnen Falles nach wie vor unbe⸗ dingt dringend nötig macht. Hierbei kann allerdings das Hellſehen als wichtiges Mittel für die Ermittlung der Wahrheit dienen; wie. man ja auch bereits in einigen Städten von Deutſchland, z. B. in Köln, übergegangen iſt, Perſonen mit medialen Fähigkeiten als Leiter daß er einſt für ſeine Tat würde büßen müſ⸗ ſen. Wäre nicht der Detektiv ſo energiſch auf ſein Ziel losgegangen, ſo hätte nie jemand daran gedacht, daß Roſinski, der zu der Er⸗ mordeten in keiner Beziehung ſtand, der Täter ſein könnte. Man verdanke alſo die Befreiung Anatol von Lettaus von dem ſchweren Ver— dacht einzig und allein dem klugen Manne. Thea und Eickſtedt ſprachen ihre Bewun⸗ derung und Hochachtung für den Detektiv aus und vergaßen nicht, auch Hochfeld ihre Dank⸗ den Detektiv für ſeine befreiende Tat gewon⸗ nen zu haben. 0 Als Eickſtedt den Doktor fragte, wie es um die Erbſchaftsangelegenheit ſelbſt beſtellt ſei, erwiderte dieſer, daß ihm ſein Freund, der Detektiv, für die nächſte Zeit ſichere Enthül⸗ lungen verſprochen habe und daß er froh ſein wolle, wenn dieſe drückende Sorge endlich von ſeinen Schultern genommen ſein würde. Gegen Mittag langte ein Telegramm von Anatols Verteidiger an, in dem dieſer eben⸗ falls die Freilaſſung Anatols meldete und am ſpäten Nachmittag fuhren zwei Wagen vor dem Herrenhauſe zu Neuhof vor. In den er⸗ ſten geſchloſſenen wurde der Freiherr Joachim von Lettau hineingehoben. Eickſtedt und ein Diener nahmen neben ihm Platz. Den zweiten offenen Jagdwagen, beſtiegen Thea und Hoch⸗ feld; ſie fuhren zum Bahnhof, um den Schnell⸗ zug nach Berlin zu erreichen. Vorher noch, in einem geeigneten Augen⸗ blick, hatte Eickſtedt Hochfelds Hand ergriffen und auf die neben ihnen ſtehende Thea deu⸗ tend geſagt: 1 760 2 0 bench 3 lteben, Ste ver⸗ enen ſie; nſche Ihnen von Herzen Glück!- 7 Er hatte, durchdrungen von dem Edelmut des Mannes, ſeine leiſe nagende Eiferſucht niedergekämpft und ſeine Worte kamen aus ehrlichem Herzen in die jede Beſoranis ausſchloß⸗ war ihm alu durch den herrlichen Maientag. auf den Feldern blieben ſtehen und grüßten nach den vorüber rollenden Wagen hin, die Lerchen erhoben ſich jubilierend in die Lüfte, und der Wind wehte ihnen den würzigen Duft der aufgebrochenen Erde entgegen. barkeit auszudrücken, deſſen Verdienſt es war, verhältnismäßig ſehr gut überflauden hatte. Man brachte ihn in die von Hochfeld bezeich⸗ nete Klinik, entgegen und reichte ihm die Hand, die dieſer ſtumm und herzlich Angelegenheit zwiſchen ihnen erledigt. von Rank gehört hatte, und wie er noch da⸗ rüber ſprach, wurde der Detektiv gemeldet. Als Rank eingetreten war, umringte man b ihn und drückte ihm von allen Seiten Dank⸗ 0 barkeit aus, die er für ſeine glücklich gelungene Tat wohlverdient hatte. Aber Rank lehnte be⸗ oc n, bewegt gebantt und Thea strahlend an die Bruſt geſunken. 1 5 1 auch, ichaftsangelegenbeit Nun fuhren ſie dicht aneinandergeſchmiegt kriminaliſtiſcher Abteilungen einzuſetzen. Germ. 555. Erſtaunt und erleichtert hörte Hochfeld dit Die Bauern Botſchaft. „Die Erbin iſt gefunden!“ fügte Rank hin⸗ zu und mit ernſter Ruhe begegneten ſeine 10 0 den aufs höchſte überraſchten Blicken aller. f Statt jeder weiteren Erklärung bat der Hochfeld gab ſich ganz und voll dem Zau⸗ Detektiv Hochfeld, ſowie die anweſenden Glie⸗ „Das iſt die Reiſe nach dem Glück.“ 29. Kapitel. ſich darum, ſuchen, die ihr Zimmer nicht mehr verlaſſen könne. Thea und Anatol waren über dieſe Einladung ber dieſer ländlichen Umgebung hin und Thea der de ili drückte ihm leiſe die Hand und flüſterte: r Bamille, ihn zu begleiten, Es handk⸗ eine ſchwer kranke Frau aufzu⸗ erſtaunt, da ſie perſönlich nicht mehr das geringſte Intereſſe an der Erbſchaft In Berlin angekommen, galt die erſte hätten, aber Rank wiederholte ſein Erſuchen ihrer früheren Wohnung zu ohnung aufſuchte. „Um die Mittagsſtunde empor, Wohnung und ließ die Herrſchaften in ein Sorge dem kranken Freiherra, der die Reiſe mit dem Hinzufügen, daß die Enthüllung für 1 1 arte ſei. 1 ſo begaben ſich denn alle, Bernhard v wo der dirigierende Arzt nach] Rank aun 0 Weg. fert kae ee eingehender Unterſuchung ebenfalls die Hoff⸗ nung auf baldige und vollſtändige Geneſung ausſprach. Dann fuhr Thea mit Bernhard von Eickſtedt nach rau Asping, während Hochfeld ſeine eigene Nach dem äußerſten Oſten der Rieſenſtadt, wo breite neue Straßen mit hübſchen, freund⸗ lichen Häuſern den ärmeren Bewohnern trau⸗ liche Heimſtätten bieten, wandten ſich die bei⸗ 0 1 mit 0 fünf 1 5 en en vor einem der gle äßigen fuhr er zu Thea] Mietshäuſer. 795 i hinaus und traf dort Anatol von Lettau, der von Eickſtedt inzwiſchen aufgeſucht worden war. Rank führte ſeine Begleiter drei Treppen öffnete die Korridortür der einen Anatol, bleich und gedrückt, ging Hochfeld kleines, einfach möbliertes Vorderzimmer tre⸗ Hochfeld wunderte ſich, daß er noch nichts sb Dann eröffnete er dem Doktor, daß nun der Augenblick gekommen ſei, die Erb⸗ ten, wo er ſie Platz zu nehmen bat. Dann drückte. Damit war die ging er in das Nebenzimmer und man hörte 1920 mit einer ſcheinbar ſehr kranken Fran en. Gleich darauf kam noch eine Perſönlich⸗ keit, die Hochfeld freundlich begrüßte; es war der Juſtizrat Bergmann, den Rank ebenfalls Rank trat in das Zimmer zurück; er ließ die Tür hinter ſich offen und man ſah jetzt im ſchetden ab und erklärte, nur ſeine Pflicht er⸗ Nebenzimer in weißen Kiſſen eine alte, ab ⸗ f 5 füllt zu haben. 1 25 5 ö e Frau liegen. A 835 1 wirkende Kraft Erſcheint täglie Gai gebreh ſolche mit unheimlicher Genauigkeit aufgedeckt. dieſes 1 (Giernhelmer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Gratisbeilagen: wöchentl. Samstags lumen“, halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen andkalender.— Annahme von Abonnements täglich das achtſe Viernheimer Tageblatt .— ugspreis tlich 2 k frei ins Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., hei Wiederhe eee ce Faelerte Sonntagsblatt Stem abgeſuſter Kobalt 1 Aenne en vormittags 8 Uhr, größere Arktkel einen T vorher.— Inſerate müſſen bei uß für Inſerate und Ae ufgabe bezahlt werden, mit (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) usnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſt Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. M 143. Montag, den 7. Juli 1924 SSS dd Enellsch- französische Heinunesversthfed Die 4 Punkte des Prytokolls. Paris, 4. Juli. Laut„Echo de Paris“ haben die Einladungen zu der Londoner Konfe⸗ renz, die das engliſche Kabinett an die Verbün⸗ deten mit Ausnahme Frankreichs ſandte, ein Protokoll enthalten, daß folgende vier Punkte zu unterzeichnen ſeien: 1. Die Signatarmächte ſtimmen dem Bericht der fSachverſtändigen zu. 2. Zu einem Zeitpunkt, der von der Kon⸗ ferenz noch näher beſtimmt werden muß, müſſen die Deutſchen alle entſcheidenden Maßnahmen zur Inkraftſetzung des Sachverſtändigenplanes getroffen haben. 3. Alsdann wird ein weiterer Zeitpunkt, der zwei bis drei Wochen nach dem erſten liegt, feſt⸗ gelegt werden, bis zu dem die Alliierten alle Sanktionen, die augenblicklich wirtſchaftlich und finanziell gegen Deutſchland zur Anwendung ge⸗ bracht worden ſind, aufgegeben haben müſſen. 4. Die alliierten Mächte verpflichten ſich, keine Sanktionen anzuwenden, es ſei denn, daß Deutſchland die eingegangenen Verpflichtungen in ernſter Weiſe verletzt. Jede Verletzung Deutſchlands in der Zukunft muß durch einen neuen Organismus geprüft werden, der unab— hängig und außerhalb der Reparationskommiſ— ſion ſteht, da die neuen Verpflichtungen, die Deutſchland übernehmen wird, nicht im Rahmen des Verſailler Vertrages liegen. Alle diejenigen Pnukte, die das untereichnete Protokoll nicht interpretieren kann, müſſen vom Internationalen Schiedsgericht im Haag geſchlich⸗ tet werden. Die franzöſiſche Rechtspreſſe ſieht in der Form als Inſtruktionen gedachten Memoran⸗ dums eine Bedrohung der Rechte der Repara— tionskommiſſion und führt eine teilweiſe ſcharfe Polemik gegen die engliſche Unkorreltheit. E 8* Der Sachverhalt nach dem„Temps“. Paris, 4. Juli. Während die Zeitungen der Oppoſition ihre Polemik gegen die eng liſche Einladung zur Londoner Konferenz und zur Verteidigung der angeblich bedrohten Rechte der Reparationskommiſſion ſoriſetzen, bedauert man in Regierungskreiſen dieſe Dis⸗ kuſſion, ohne ſie jedoch tragiſch zu nehmen. Man verweiſt insbeſondere darauf, daß im Grunde die Auffaſſungen von London und Paris in den beiden Punkten, die hier zu hef— tiger Kritit Anlaß gegeben haben, gar nicht ſo weit von einander entfernt ſind, als es den Anſchein haben konnte. Wenn Frankreich das engliſche Argument bekämpft, daß die Beſtim mungen des Sachverſtändigenpregramms die Deutſchland aus dem Friedensvertrage oblie genden Verpflichtungen überſchreiten, ſo ge⸗ ſchen Elemente, die für den Erfolg unentbehr⸗ 2öſungen gegeben habe, ſo ſei das ihr gutes Recht. Dieſes Recht würde ſie lediglich über⸗ ſchritten haben, wenn ſie den Anſchein er⸗ wecken ſollte, als ob die franzöſiſche Regierung mit dieſer Suggeſtion einverſtanden ſei. Da dieſe ihre diplomatiſchen Vertreter im Aus⸗ land ſeinerzeit über alle Einzelheiten der Be⸗ ſprechungen von Chequers in Kenntnis geſetzt habe, ſo brauche ſie jetzt nur die entſprechen⸗ den Inſtruktionen zu erteilen, um durch Auf⸗ klärung der in Frage kommenden Regierungen jedes Mißverſtändnis aus der Welt zu ſchaf⸗ fen. Das Bedauerliche ſei nur, daß 12 Tage vor dem Zuſammentritt der Londoner Konſe⸗ renz der Eindruck eines franzöſiſch⸗engliſchen Gegenſatzes erweckt werde, wenn dieſer Gegen⸗ ſatz auch nur ſcheinbar ſei. Da weder die eng⸗ liſche Suggeſtion unabänderlich. noch der fran⸗ zöſiſche Standpunkt bereits definitiv feſtgelegt ſei, ſo gefährde man damit doch die morali⸗ lich ſeien: das Verhalten des Publikums, die Atmoſphäre der Entſpannung und den Elan, der in allen Lagern unerläßlich ſei, wenn man über die zahlreichen Schwierigkeiten hinweg⸗ kommen molle. Die Londoner Konferenz, ſo fährt der Temps“ fort, werde nur dann zu der erhoff— ten reſtloſen Verſtändigung führen können, wenn ſie ſich an die Formel halte:„Durchfüh— rug des Expertenprogramms in ſeiner Ge⸗ ſamtheit, nicht mehr und nicht weniger.“ Denn das neue Stadium enthalte in ſich bereits alle Elemente, die zu ſeinem ſicheren Funktionieren erforderlich ſeien, von den Maßnahmen für den Fall, daß die Einnahmen zu hoch ſeien, angefangen, bis zu denen, die Anwendung fin⸗ den ſollen im Falle ihrer Unzulänglichkeit oder im Falle deutſcher Verfehlungen. Wenn man das Gutachten der Sachverſtändigen aufmerk⸗ ſam durchblättere, ſo werde man kaum einen Fall finden, für den nicht das ſchiedsrichterliche Verfahren vorgeſehen ſei oder eingeführt wer⸗ den könne. Sollte Deutſchland das ganze Sy— ſtem der Sachverſtändigen über den Haufen werſen, ſo würde das ohne weiteres die Rück⸗ kehr zur Anwendung des Verſailler Vertrages in ſeiner ſchärfſten Auslegung bedeuten. Mit dieſem Falle aber habe ſich die Londoner Kon— ferenz nicht zu befaſſen. Sie ſei zuſammen⸗ berufen, um das neue Syſtem in Wirkſamleit zu ſetzen, nicht aber um bereits heute darüber zu beraten, in welcher Weiſe die Eventualität ſeines Zuſammenbruches feſtzuſtellen ſei. Sie würde damit nur im Voraus den neuen Zu— ſtand der Dinge untergraben.“ 5.4 ** Der engliſche Standpunkt. London, 4. Juti. Reuter zufolge herrſcht in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen lebhafte ſchehe das nur, um Deutſchland die Möglich keit zu nehmen, ſeine Protokoll der Londoner Konferenz von Konzeſſionen abhängig zu machen,. beute aber keineswegs, daß die franzöſiſche Regle rung der Frage der Zuziehung Deutſchlands zur Konferenz abweichend gegenüberſtehe. Den tatſächlichen Sachverhalt bringt heute der „Temps“ nochmals in Erinnerung, indem er ſchreibt: In Chequers habe man ſich auf den Be⸗ ſchluß der Einberufung einer Konferenz be⸗ ſchränkt, ohne deren Programm im einzelnen feſtzuſetzen. Das habe den Vorteil gehabt, daß beide Regierungen im Beſitze ihrer vollen Handlungsfreiheit geblieben ſeien. habe ſie aber andererſeits der Polemik im eigenen Lande ausgeſetzt, die leicht hätte vermieden werden können, wenn man in den Mitteilun⸗ gen an die Preſſe etwas zurückhaltender und vorſichtiger geweſen wäre. g Andererſeits ſei von engliſcher Seite in Chequers ein allgemeines politiſches Pro⸗ gramm wenigſtens in den großen Grundzügen entwickelt und auch in etwas veränderter Faſ⸗ ſung in Form eines perſönlichen Schreibens schriftlich fixiert worden. Expoſe und Brief, die beide übrigens nicht von Ramſay Mac⸗ donald geweſen ſeien, ſeien nicht ohne Ant⸗ wort geblieben, und man habe auf franzöſi⸗ ſcher Seite die Ueberzeugung, ſehr deutlich zum Ausdruck gebracht zu haben, daß dan die engliſche Anregung zwar der ſpäteren Diskuſ⸗ ſion vorbehalte, ſie ſich aber weder zu eigen mache, noch ſich durch ſie in irgend einer Weiſe für gebunden halte. Wenn dief engliſche Regierung in Ihrer Einladung zur Konferenz gewiſſe Auregungen nicht nur inbezug auf die zu behandelnden ragen, ſondern auch auf die anzuſtrebenden Zuſtimmung zu dem neuen Ueberraſchung über die Haltung der franzöſiſchen Preſſe gegenüber den franzöſi⸗ ſchen Beſprechungen von Chequers. Man be⸗ trachtet es als ſchwierig, die an den Tag ge⸗ legte Erregung zu verſtehen end weiſt darauf hin, daß die britiſche Regierung, indem ſie eine Mitteilung der Vorgänge von Chequers au die übrigen Alliierten veranlaßte, nichts getan habe, was der beſtehenden Ueberein⸗ ſtimmung mit der franzöſiſchen Regierung zu⸗ widerlaufe. Der britiſche und der franzöſiſche Premierminiſter ſeien von Anfang an darüber einig geweſen, die Alliierten über den Inhalt ihrer Beſprechungen auf dem Laufenden zu halten. Herriot ſei ſelbſt nach Brüſſel gereiſt, mit der ausgeſprochenen Abſicht, ſeine belgi⸗ ſchen Kollegen von dem Ergebnis der mit Macdonald gepflogenen Unterhaltungen zu unterrichten. Was die Proteſte der frquzöſi⸗ ſchen Regierung gegen die den Einladungen zur Londoner Konferenz gegebene Form be⸗ trifft, als ſuche dieſe den Verlauf der künfti⸗ gen Konferenz im Voraus zu beſtimmen, ſo wird hier erklärt, daß in Chequers kleine Ent⸗ ſcheidungen getroffen worden ſind. Weiter wird betont, daß keinerlei bindende Beſchlüſſe ohne Benachrichtigung der übrigen Alliierten gefaßt werden würden. Alle müßigen Fragen, was wirklich oder vermutlich beſchloſſen ſei, mache der Umſtand hinfällig, daß der Qua d'Orſay genau unterichtet ſei. Der britiſche Standpunkt ſei allgemein bekannt und alles, was von hier aus geſchehen ſei, ſei lediglich zu dem Zwecke geſchehen, dieſen Standpunkt zum Ausdrucke zu bringen und Antegungen in dieſer Richtung zu geben. Niemals habe die Abſicht beſtanf u, den Anſchein zu erwecken, als ſeien in Chequers endgültige, bindende ſenn keinerlei Abſicht beſteht, ſich in irgend einer Weiſe in die Arbeiten der Reparations⸗ kommiſſionen einzumiſchen. Der Dawesbericht lege jedoch Deutſchland zahlreiche Verpflich⸗ tungen auf, die im Vertrag von Ver⸗ ſailles nicht vorgeſehen ſeien. Der britiſche Gedanke gehe alſo lediglich dahin, neue Mittel und Wege zur Durchführung des Dawes-Berichtes aufzuſuchen. Vollkommen unſinnig ſei es, der britiſchen Regierung den Wunſch zu unterſchieben, als wolle ſie die Re⸗ parationskomiſſion zum alten Eiſen werſen. Mit Fragen, die außerhalb des Verſailler Vertrages lägen, könne die Reparationskom⸗ miſſion nicht befaßt werden. Ihre Arbeit, ſo⸗ weit der Vertrag ſie vorſehe, ſolle ſie dagegen wie bisher fortſetzen. Die britiſche Anregung bezwecke lediglich, darauf hinzuweiſen, daß der Dawesbericht Regelungen vorſehe, für die die Reparationskommiſſion nicht zuſtändig ſei. Großbritannien wolle keine überſtürzte Ent ſcheidung herbeiführen. Es gebe ſeinen eige⸗ nen Standpunkt bekannt in Ausdrücken, die die in Chequers gebrauchten genau wiederholten, und die, was noch einmal ausdrücklich wieder⸗ holt wurde, in keiner Weiſe darauf abzielten, irgend eine oder zwei beteiligte Mächte ohne vorherige Beſprechung mit den übrigen Alli⸗ ierten zu binden. Macdonald über die Londoner Konferenz. Macdonald er⸗ Wenn London, 4. Juli. dor klärte in Reden in ſeinem Wahlkreis: N jetzt Neuwahlen ſtattfinden, ſo wird die Are beiterregierung ſagen können, daß in Europa eine ausſichtsreichere, friedlichere N und„hoff nungsvollere Lage geſchaffen wurde, gals ie 1914 beſtand. Die Regierung habe Parteien gegen ſich, die entſchloſſen ſeien, es kur ſte un⸗ möglich zu machen, zu großen. gelangen, damit ſie nicht infolge pieſer 9 e lungen eine größere Mehrheit erhalte, 3 ſie ſich nach Erledigung ihrer Arbeit im aden wärtigen Parlament an das Land wenne In zwei Wochen finde eine interalliierte Konſe⸗ renz in London ſtatt. ö Er glaube, won f 1 Konferenz erfolgreich ſein könne: er wolle ſick nicht in Prophezeiungen ergehen, ſei ſicher, daß infolge der Einſetzung Auen en ie terregierung in Großbritannien de Maſſen des europäiſchen Volkes dermaßen zum Frie f mokratie gewendet wurden, den und zur Demokratie gewendet 10 1 jedoch Arbei daß ſie weit mehr geneigt ſeien, je t du ale Vereinbarung zu gelangen, als ſie es gewenen wären, wenn die Liberalen oder Kon sere ven ſtatt ihrer im Amte wären. Man ſehe der in Europa und außerhalb Europas. In a Dominions ſtärke jede Wahl, die finde di Arbeiterbewegung. Die Konferenz aller 158 ierten müßte zuſammenkommen in anger wußtſein, daß ein neues Blatt aufgeſch wen werden muß, wenn Europa, gerettet 11 7 ſollte, und daß es zwecklos ſei, über ufſſe gie hadern und zu ſtreiten. Die Zeit ſei 5 9 Männer gekommen, denen in Europa daran gelegen ſei, zu Vereinbarungen zu gelangen, die vollkommen praktiſch ſeien und durch 185 Durchführung nützlich ſein würden., Er ſpie⸗ ſich, ſagen zu können daß Ameri b an 55 ſer Konferenz teilnehmen werde, wn, enz poll vertreten, aber doch beobachtend, helfe d Die Zeit müſſe kommen, wo ö 3 Weſtens in der einen 0 17 10 1 0 ziſchen oder anderen Weiſe helfe, die europtiſhe Probleme zu löſen. Amerika werde ſich nin Unmittelbar beteiligen: es werde dies me tun. Er, Macdonald, wolle auch nich, 1 5 0 J 8 a 1** ies 58 ſei z g, um es zu tun. 8 dies tue. Es ſei zu klug, un u kun. E gebe jedoch keine große Nation auf der Arve. 5 l 15 11 10 1 ye die ſich von den anderen Nationen iſolieren könne. und mitwirkend. die große Republik de Eine Erklärung Herriots. Paris, 4. Juli. Herriot gab heute nachmittag den gemeinſam tagenden Kommiſ⸗ ſionen der Kammer für Finanzen und Auswärtiges ein Expoſe der auswärtigen Politik. Wie die Havas⸗Agentur berichtet, er⸗ klärte er im Verlauf der Sitzung, er habe von der britiſchen Regierung über die Vorſchläge, die in der Einladung zur Londoner Konferenz an die verſchiedenen intereſſierten Mächte ent⸗ halten ſeien, eine Aufklärung verlangt. Im Laufe der Sitzung iſt dem Miniſterpräſidenten Herriot eine erläuternde Note des Unterſtaats⸗ ſekretärs Eyre Crowe zugegangen. Herriot habe jedoch den Ausſchüſſen erklärt, er erwarte eine direkte Antwort von Macdonald, ehe er — Bankkonto: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 41. Jahrgang enheften. Herriot ſpricht am Sonntag. Paris, 4. Juli. Herriot fährt am Sonn⸗ tag Nachmittag nach ſeinem Geburtsort Provyes. Ihm zu Ehren veranſtaltet die Stadt ein großes Bankett. Herriot wird bei dieſer Gelegenheit eine große politiſche Nede halten. Um die Freigabe der Ruhrge, antennen. Paris, 5. Juli. Der deut ſche Bot⸗ ſchafter in Paris hat ſich geſtern erneut mit der, franzöſiſchen Regierung in Verbindung geſstzt, um die Freigabe der Ruhrgefangenen zu erwirken. Die franzöſiſche Regierung hat darauf hingewieſen, daß ſie in dieſer Angele⸗ genheit erſt mit dem franzöſiſchen Oberkom⸗ miſſariat in Koblenz und mit General De⸗ goutte in Verbindung treten müßte. — Wiederaufnahme der Militär⸗ kontrolle am 20. Juli. Paris, 5. Juli. Ueber die geſtrige Sitzung der Botſchafterkonferenz teilt das „Echo de Paris“ mit, die Botſchafterkonferenz ſei der Anſicht, daß die Militärton⸗ trolle in Deutſchland am 20. Juli wie⸗ der aufgenommen werden müſſe. Die Ant⸗ wortnote der Botſchafterkonferenz an die deutſche Regierung halte die Forderung auf⸗ recht, daß zunächſt eine Generalinſpettion ſtatt⸗ finden ſoll, und wenn dieſe ein befriedigendes Reſultat ergebe, die fünf weiteren Kategorien von Reparationen zu folgen hätten. Derl uxemburg⸗franzöſiſche Handelsvertrag gekündigt. Paris, 5. Juli. Aus Luxemburg wird heute mittag gemeldet, daß Frankreich zum 1. Juli den am 10. November 1920 abgeſchloſſe⸗ nen Handelsvertrag mit Luxemburg gekündigt habe. Dieſe Kündigung bedeutet eine erhebliche Erhöhung der Koſten für alle konſulariſchen Zertifikate für Waren von Luxemburg nach Frankreich und umgekehrt. Ausſcheiden Ralſtons aus dem Wettlauf um den Präſidentſchaftspoſten. Newyork, 5. Juli. Auf dem demokra⸗ tiſchen Parteikonvent, der bekanntlich ſeine 63. Abſtimmung hinter ſich hat, wurde dem Sena⸗ tor Ralſton der Auftrag gegeben, ſeinen Namen von der Kandidatenliſte zu ſtreſchen und für die anderen Kandidaten zu ſtimmen. Die Reichstagsſraktionsführer bei Streſemann. 1 Berlin, 5. Juli. Wie wir erfahren, wur den geſtern Nachmittag die Führer ſämtlicher Reichstagsfraktionen mit Ausnahme der Kommu niſten, Deutſchvölkiſchen und Deutſchſozialiſten vom Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann emp fangen, der ein Bild der geſamten politiſchen Lage entwickelte und darauf hinwies, daß der Stand der gegenwärtigen diplomatiſchen Ver⸗ handlungen eine Einberufung des Reichstages vor dem 16. Juli unzweckmäßig erſcheinen laſſe. Streſemann iſt geſtern zur Teilnahme an der am Sonntag ſtattſindenden Zentralvorſtands⸗ ſitzung der Deutſchen Volkspartei nach Frankfurt a. M. abgereiſt. Die kommuniſtiſche Preſſe bleibt in Bayern verboten. 1 München, 4. Juli. Im Verfaſſungsaus⸗ ſchuß des baberiſchen Landtags kam am Freitag ein kommuniſtiſcher Antrag auf ſoſortige Aufhe⸗ bung des Verbots der kommuniſtiſchen Preſſe zur Erörterung. Im Laufe der Ausſprathe er⸗ klärte der Staatsminiſter des Innern, Stützel, die Regierung könne ſich der Auffaſſung, daß die Verordnung des Generalſtaatskommiſſars vom September, auf Grund deren da; Preſſeverbot erfolgte, rechtsungültig ſei, nicht anſchließen. So⸗ wohl der Staatsgerichtshof als auch das baye⸗ riſche Oberſte Landesgericht hätten die Rechts ⸗ ültigkeit dieſer Verordnung anerkannt. Die Re⸗ gierung bedauere ſelbſt, daß ein derartiges Preſſeverbot notwendig ſei, aber unter den ge⸗ genwärtigen Umſtänden ſei eine Aufhebung des Verbotes der kommuniſtiſchen Preſſe unmöglich. Solauige ſich der Kampf der Kommuniſten un⸗ mittelbar gegen den Beſtand des Staates richte, könne eine Aufhebung des Verbotes nicht in Be⸗ tracht kommen. Der Ausſchuß lehnte ſchließlich den kommuniſtiſchen Antrag gegen die Stimmen Entſcheidungen getroffen worden. Weiterhin ſich über den Zwiſchenfall direkt ausſprechen wolle. ö 1 ſet allgemein bekannt, daß in britiſchen Krei⸗ der Sozialdemokraten, des Völkiſchen Blocks und der Kommuniſten ab. 3 n n . Die Ermäßigung der Umſatzſteuer. W. wir hören, hat das Reichskabinett der Vorlage des Reichs finanzminiſteriums, die eine Ermäßi⸗ Fung der Umſatzſteuer von 2,5 auf 2 Prozent zorſteht, bereits zugeſtimmt. j Keine Vierteljahrsvorauszahlung an die Beamten. Da es zweifelhaft war, ob die Be⸗ amten, die ſich ihre Bezüge auf ein Konto über⸗ weiſen laſſen, nach dem 30. Juni 1924 wieder einen Rechtsanſpruch auf Vierteljahrsvorauszah⸗ lung ihrer Bezüge haben, die Finanzlage des Reiches und anderer öffentlicher Körberſchaften bHhne Gefährdung der Währung eine ſolche aber nicht geſtattete, iſt der Reichsfinanzminiſter durch eine Verordnung des Reichsfräſidenten ermüch⸗ tigt worden, bis zum Ende des laufenden Haus⸗ haltsjahres eine monatliche Auszahlung anzu⸗ ordnen. In den Verhandlungen, die dieſerhalb mit dem Reichsfinanzminiſterium ſtattgefunden hatten, bedauerten die Spitzenorganiſationen an ſich dieſe Maßnahme, konnten ſich aber der Be⸗ rechtigung der geltend gemachten Gründe nicht verſchließen und haben um eine Verkürzung der Friſt gebeten. Dieſem Wunſche iſt dadurch ent⸗ gegengekommen worden, daß der Reichsminiſter der Finanzen die Monatszahlung vorläufig nur bis zum 31. Dezember 1924 angeordnet hat. — Eine Finanzminiſterkonferenz in Berlin. Auf der am Donnerstag ſtattgehabten Konferenz der Staats⸗ und Miniſterpräſidenten der Länder ift man ülereingekommen, am Dienstag eine Konferenz der Finanzminiſter der deutſchen Län⸗ der in Berlin abzuhalten, auf der die Fragen beſprochen werden ſollen, die im Rahmen der politiſchen Ausſprache nicht genügend geklärt werden konnten. Es handelt ſich dabei um Fra⸗ gen, die mit dem Sachverſtändigenplan im Zu⸗ ſammenhang ſtehen; namentlich die Eiſenbahn⸗ frage wird einen wichtigen Punkt der Tagesord— nung bilden. Wie man hört, wird dabei von den Ländern auch die Frage der Entſchädigung für den Uebergang der Eiſenbahnen an das Reich, die ſeinerzeit nicht voll geleiſtet wurde, angeſchnitten werden. — Reichstagsabgeordneter Erkelenz in Paris Der demokratiſche Reichstagsabgeordnete Erke⸗ lenz weilt nach einer Nachricht des„B. T.“ ir rlage etwa ausgeſchloſſen. und bisherige Leiter des Bundes, ausgzeſchloſſen. Paris, um ſich über die politiſche Situation in Frankreich aus eigener Anſchauung zu unter richten. Frankreichs Entgegenkommen gegenüber Deutſchland. Die franzöſiſche Regierung hat dem deutſchen Botſchafter in Paris, Herrn von Hoeſck wiſſen laſſen, daß ſie bereit iſt, alle Maßnahmer zur Wiederherſtellung der wirtſchaftlichen und fiskaliſchen Einheit des deutſchen Reiches ſofor— in Wirkſamkeit treten zu laſſen, wenn Deutſch⸗ land durch rechtzeitige Annahme der Geſetze zum Sachverſtändigengutachten das Inkrafttreten der Dawes⸗-Berichte beſchleunige. alliierte Ei⸗ ſenbahnregie werde ebenfalls aufgehoben und le: diglich durch eine nicht in das deutſche Verwal⸗ Die derungen tungsrecht eingreifende Kontrolle erſetzt werden Die franzöſiſche Regierung wünſche im übrigen Deutſchland den Vorſchlag zu machen, alsbald nach Inkrafttreten des Sachverſtändigengutach⸗ tens in eine Erörterung über die Erneuerung der gegenſeitigen Wirtſchafts- und Handelsab⸗ machungen einzutreten. — Ein britiſches Konſulat für Pfalz und Saar. Der rheiniſche Berichterſtatter der„Ti— mes“ meldet aus Wiesbaden: Er erfahre, daß beſchloſſen worden ſei, ein britiſches Konſulaf für den Pſalz⸗ und Saarbezirk zu errichten. Der Beſchluß ſei von beträchtlichem politiſchem Inte⸗ reſſe. Mogowan, ſeit vier Jahren britiſcher Vi 3 n 0 55 — Matte 1991 ſeparatiſtiſchen ner Sitzung des Fünf nerausſchuſſes des ſeparatiſtiſchen rheiniſch⸗we käliſchen Voltsbundes wurbe laut„Köln. Ztg.“ um Donnerstag Abend Mattes, der Gründer Gegen Mattes war von ſeinen eigenen Leuten der Vorwurf erhoben worden, daß er in der jüngſten Zeit ein unerhört brüskes Auftreten in ſeinen politiſchen Hadlungen an den Tag gelegt habe. Die„Köln. Ztg.“ bemerkt zu dieſer Aus⸗ ſchließung: Die Haltung des Fünfzehner⸗Aus⸗ ſchuſſes und die ſteigende Zerſetzung der eigenen Partei ſind die beſte Antwort für die hochfliegen⸗ den politiſchen Pläne von Mattes. Auch die zu erwartenden krankhaften Verſuche, das lechge⸗ wordene Staatsſchiff wieder flott zu machen, werde vergeblich ſein. Mattes iſt erledigt. Seine Zeit iſt vorbei. 5 — Waſhington und der Sachverſtändigenbe⸗ richt. Nach einer Havavsmeldung aus Waſhing⸗ ton haben Präſident Coolidge und Staatsſekre⸗ fär Hughes im Weißen Hauſe eine Beſprechung nit General Dawes und dem amerikaniſchen Botſchafter in Berlin Houghton gehabt. Eine offizielle Erklärung iſt darüber nicht ausgegeben worden, jedoch habe man durchblicken laſſen, daß die Beſprechung auf die Reparationsfrage und den Sachverſtändigenbericht Bezug hatte, der, vie ſchon des öfteren angeführt, die volle Zu⸗ timmung der amerikaniſchen Regierung finde, die jeine baldige Durchführung wünſche. 2 — Nollets Nachfolger. Der Miniſterrat hat ben General Walſch zum Nachfolger des Ge⸗ nerals Nollet in ber Interalliierten Militärkon⸗ trollkommiſſion in Berlin ernannt. Der Mini⸗ ſterrat hat ferner beſchloſſen, den ehemaligen Oberbefehlshaber der Orient⸗Armee, General Sarrail, der während des Krieges gemaß⸗ regelt wurde, wieder in die aktive Armee hin⸗ einunehmen und zwar im gleichen Rang wie alle Generale, die vor dem Feind ein Kommando ausgeübt haben. — Endgültige Aufhebung der Max Kenna⸗ Zölle. Das Unterhaus hat die endgültige Ab⸗ ſchaffung der Mac Kenna⸗Einfuhrabgaben vom 1. Auguft an beſchloſſen. — Die engliſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen ge⸗ ſcheitert. Die Verhandlungen zwiſchen den Ver⸗ tretern der engliſchen Regierung und der Sow⸗ tetregierung ſind als geſcheitert zu betrachen, da den Engländern das Angebot der Ruſſen Zu niedrig war. Die Ruſſen wollten nur eine Summe von W Prozent der angemeldeten For⸗ zur Verteilung unter die engliſchen Gläubiger der Zarenregierungen bringen. — Die Deutſchen in der Ukraine. aa dem„Iſweſtija“ beträgt die Zahl der Deut chen in der Ukraine zurzeit etwa 400 000. Sie eben vorwiegend in den Gouvernements Odeſſa, Jekaterinoslaw und Donez. In den Schulen werden etwa 60 Prozent der ſchul⸗ oflichtigen Kinder unterichtet. Außerdem ſind drei landwirtſchaftliche Schulen, ſowie eine bädagogiſche und eine mediziniſche Lehran⸗ ſtalt mit deutſcher Unterrichtsſprache vorhan— ben. Es herrſcht aber ein großer Mangel au veutſchen Lehrern und Schulbüchern, weshalb ne„vlan“ id eeuc goa olge beſchloſſen hat, aus Deutſchland Lehren ju berufen und im Staatsverlag deutſche Schulbücher drucken zu laſſen. In Charkow hal ürzlich der erſte allukrainiſche deutſche Lehrer— ag unter reger Beteiligung ſtattgefunden. e urn A fu das Zuſammenwirken der ſtandinaviſchen Staa⸗ ten. Der finnländiſche Außenminiſter Procopee antwortete im Namen der übrigen Teilnehmer mit einem Dank für die Initiative, die Schwe⸗ den in dieſer Angelegenhent ergriffen habe. a Heſſiſcher Landtag. Darmſtadt, 4. Juli. In der heutiger Landtagsſitzung wurde die Reichs beſol⸗ dungsordnung nach längerer Debatte an der ſich Redner aller Parteien beteiligten, gegen die Stimmen des Bauernbundes aui Heſſen übernommen. Folgende Entſchließung fand hierzu Annahme:„Der Landtag ſtimmt unter dem Zwang der Meichsgeſetaebung der Regierungsvorlage zu. Er hebt aber ausdrück⸗ lich hervor, daß dieſe Beſoldungsregelung in keiner Weiſe den Anforderungen ſozialer Ge⸗ rechtigkeit entſpricht. Der Landtag erſucht des⸗ halb die Regierung, dafür einzutreten, daß 1. das Sperrgeſetz aufgehoben wird, 2. ſolange das Sperrgeſetz beſteht a) die künftliche Span⸗ nung zwiſchen dein einzelnen Gehaltsgruppen zu Gunſten der unteren und mittleren Grup⸗ pen ganz weſentlich vermindert wird, b) künf⸗ tige Gehaltsregelungen für Reichsbeamte aus⸗ ſchließlich auf dem Wege der Reichsgeſetz⸗ gebung und unter Mitwirkung des Reichs⸗ tages zu beſchließen ſind.“ In Fortſetzung der Schuldebatte verteidigte Miniſterialdirektor Urſtadt die Maßnahmen der Regierung in Heſſen. Man denke in Heſſen keineswegs an eine Beeinträchtigung Gymnaſiums. Von der Oppoſition übten die Abgg. Werner(dntl.) und Dingeldey D. Vp.) im Einzelnen an der Schulpolitik der Regie⸗ 5 rung Kritik. Nächſte Sitzung Dienstag vorm. 10 Uhr. 5 2 e 1 Schwarz⸗Not⸗Gold ee läßt folgenden Aufruf an alle Republikaner: Der Kampf um die Staatsform, um die Macht im Staate, wird von der Reaktion mil immer größerem Erfolge geführt. Dieſer Er⸗ folg iſt nicht darin begründet, daß der größte Teil des deutſchen Volkes in der Monarchie oder in der Herrſchaft einiger, Weniger im Staate die ideale Staatsform ſieht. Das Wort Vaterland wird von der Reaktion dazu benutzt, um einen Nationalismus zu züchten, der, auf Unwahrem und Unaufrichtig⸗ keit aufgebaut iſt, ſich gerade an die ſchlechte⸗ ſten Eigenſchaften des Menſchen(Herrſchſucht, Prahlerei und Eigennutz) wendet.) Die Reaktion ſucht mit bombaſtiſchen Re⸗ den und Kriegervereinsfeſten einem Teil un⸗ ſeres Volkes vorzutäuſchen, die ehemaligen Kriegsteilnehmer würden eine Auseinander⸗ ſetzung in einem neuen Kriege mit unſeren früheren Gegnern gerne ſehen. In Wahrheit handelt es ſich für ſie nicht um die Auseinan⸗ derſetzung mit den früheren Gegnern, ſondern dieſe angebliche Auseinanderſetzung dient als Vorwand, um in den Beſitz der Macht im Staate zu gelangen. Die Republik gibt jedem Menſchen Gelegenb ſeine Meinung au wil die ruhige faſſung iſt die Aufgabe der des humaniſtiſchen A.: Hampe, Vorſ. Das Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold er⸗ f i Kämpfvei N 5 irre ae ichen, denen die ken des Krieges nicht bekannt ſind. Das Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Golb will alle wirklichen Kriegsteilnehmer als Freunde der Republik und alle wirklichen Freunde un⸗ ſeres Vaterlandes zuſammenfaſſen mit dem einzigen Ziel, unſere Heimat vor Kriegen, vor blutigen Auseinanderſetzungen zu ſchützen. Das Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold ſtetige ſoziale Entwicklung Deutſchlands ſichern, will die Republik ver⸗ teidigen gegen alle Angriffe der Reaktionäre und will die Einheit des deutſchen Volkes erſtreben. Der Schutz der republikaniſchen Ver⸗ 0 republikaniſchen Kriegsteilnehmer. Das Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold wendet ſich an die Jugend, als der Träge⸗ rin der Zukunft, damit ſie mithelfe, die wahre Gemeinſchaft im Staate zu erſtreben. f Alle Republikaner und Kriegsteilnehmer finden ſich im Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗ Gold zuſammen. Ohne ein parteipolitiſches Ziel zu haben, ſetzen ſie ſich für die Erhaltung der demokratiſchen Republik und ihrer Ver⸗ faſſung als für die einzig mögliche Grundlage für den ſozialen Fortſchritt, für die freiheit liche Entwicklung des deutſchen Reiches mit der Tat ein. Der Sitz des Bundes iſt Magdeburg. Das deutſche Reich iſt gegliedert in Gaue mit Gau⸗ vororten und Ortsgruppen. Der Vorort des Gaues Heſſen⸗Naſſau iſt Frankfurt a. M Republikaner! Verlangt von euren Verei⸗ nen und Verbänden die Unterſtützung des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold. Tretet ſei⸗ nen Ortsgruppen dei, und wo ſolche nicht bon handen ſind, gründet Ortsgruppen. Frankfurt a. M., 1. Juli 1924. Der Gauvorſtand des Gaues Heſſen im Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗ Gold, Bund der republikaniſchen Kriegs⸗ teilnehmer e. V., Daemiſch, Kaſſierer. Die vorläufige Geſchäftsſtelle des Gaues ßeſſen⸗Naſſau im Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗ gold befindet ſich Frankfurt a. M., Elken⸗ hachſtraße 57, Erdgeſchoß. Jernſprecher Römer 546. Anmeldungen werden Allerbeiligenſtr. Am 10. und 11. Auguſt 1924 finden ir allen Gauvororten und in größeren Orts. gruppen Verfaſſungsfeiern ſtatt.— Sämtliche Ortsgruppen des Gaues Heſſen⸗Naſſau entſen den Delegationen zur großen republikaniſchen Kundgebung am 10. Auguſt 1924 nach Frank⸗ furt a. M. Anmeldung baldmöglichſt an den 4 Die Forderungszettel für die allgemeine atholiſche Kirchenſteuer 1924 ſind faſt Uberal! 9 80 50 ee Die Steuer rt im Weſentlichen ttel für die Beſol⸗ dung der Geiſtliche. g g Vielfach wundert man ſich über die Höhe 1 Steuer gegenüber der Vorkriegszeit. Mehrfache Gründe m hen ſie nötig. Das mün⸗ delſicher anzulegen Kapitalvermögen der Pfarreien iſt faſt reſulos ein Opfer des deut⸗ ſchen Währungsverfalls geworden. Die Er⸗ trägniſſe der Pfarrgüter werden viel höhere öffentliche Lasten gekürzt, als vor dem Krieg. Oertliche und allgemeine Kapital⸗ kiftungen ſind verarmt und können nichts mehr leiſten. Viele ehemals vermögende wre tholiken ſind Kleinrentner geworden; für den Ausfall ihrer Steuerkraft müſſen e anderen eintreten; ihre früheren freiwilligen Gaben an die Kirche werden durch neue Spenden Richt erſetzt. Einige beanſtanden die Verwendung der Einkommens⸗ und Grund⸗ und Gewerbeſteuer⸗ liſten aus dem Jahre 1922. Kirchlicherſeits be⸗ dauert man ſelbſt am meiſten, daß neuere Steuerergebniſſe nicht benutzt werden können, aber die zuſtändigen Finanzbehörden haben klar erklärt, daß für die Aufſtellung der Kir⸗ chenſteuererhebeliſten neuere Grundlagen nicht zur Verfügung ſtehen. Der Herr Miniſter des Kultus und Unterrichts hat daher gemäß Art. 12 L. K. St. G. unterm 13. 2. 1924(G. V. Bl. S. 24) die Verwendung der genannten Liſten für die Kirchenſteuer 1924 vorgeſchrieben. Jeden⸗ falls beruht hiernach die Steuererhöhung auf völlig geſetzlicher Grundlage und es beſteht die Möglichkeit der Zwangsvollſtreckung. Manchmal hört von Steuerpflichtigen, ſie ſeien im Vergleich zu anderen oder zu ihrem jetzigen Einkom⸗ men zu hoch beigezogen. Bei Benützung von zeitlich zurückliegenden Steuergrundlagen laſ⸗ ſen ſich eben gewiſſe Ungleichheiten nicht ver⸗ meiden. Es wurde dieſem Umſtand dadurch Rechnung zu tragen verſucht, daß mit Rückſicht auf die Verwendung der Papiermarkſteuern jetzt durch man auch die Einwendung des Jahres 1922 mit den hohen Papiermark⸗ zahlen der Goldmarkzuſchlag der Kirchenſteuer ſehr nieder gehalten wurde. Er beträgt auf 1 Papiermark Grund⸗ und Gewerbeſteuer nur einen Zehntelsgoldpfennig, auf 1 Papiermark Einkommenſteuer nur fünf Hundertſtelgold⸗ pfennig alſo nur die Hälfte des vom Kultus⸗ miniſterium angeordneten Höchſtſatzes. Eine weitere Ermäßigung war im Hinblick auf die Höhe des Bedarfes nicht möglich. Würde die Kirchenſteuer als Zuſchlag zu einer zahlen⸗ mäßig geringeren Goldmarkſteuer erhoben werden, dann müßte ben der Zuſchlagsſa viel böber ſein. 0 7 Wenn in einzelnen Fällen ein Nachlaß begründet erſcheint, wird er von den zuſtän⸗ — 57,1 bei Herrn Daemiſch.— Eine beſondere Feier der Republikaniſchen Verfaſſung findet Weimar ſtatt. Schwarz⸗Rot⸗Gold gehören u. a.: Freymuth, Senatspräſident zericht, P. Graßmann, dent, E. Koch(Weſer), M. d R Sie liebten ſich beide. Roman von Georg Okonkowski. 9 0 2 Machdruck verboten.) — 5 80 Nachdem er die Anweſenden, die alle nicht recht wußten, was ſie hier ſollten, abermals gebeten hatte, ſich zu ſetzen, begann er ſeine Erfahrung. Er lehnte ſich dabei an den Tür⸗ pfoſten der beiden Zimmer und ſeine Stimme ertönte leiſe: „Die kranke Frau hier iſt meine Mutter, und Sie, Herr Doktor“, wandte er ſich an Hochfeld,„dem ich einſt ſagte, daß ich ein per⸗ ſönliches Intereſſe an der Erbſchaftsangele⸗ genheit habe, werden meine damaligen Worte jetzt verſtehen. Mein Vater war früh geſtorben und hatte meine Mutter mit mehreren Kin⸗ dern vollſtändig mittellos zurückgelaſſen. Ver⸗ wandte nahmen ſich der Kinder an, und meine Mutter mußte ihren Lebensunterhalt als Die⸗ nerin in fremden Häuſern ſuchen. So war ſie vor zirka zwanzig Jahren als Kinderfrau in einem vornehmen adeligen Hauſe angeſtellt. Die Dame des Hauſes hatte einem Mädchen das Leben geſchenkt und da ſie ſehr kränklich, ſehr nervös war, wurde die Sorge ausſchließ⸗ lich meiner Mutter übertragen. Da geſchah ein Unglück, das meine Mutter in höchſte Ver⸗ zweiflung ſtürzte. Sie hatte das kleine Kind, das ſehr kränklich war, und deshalb oft die ganzen Nächte hindurch ſchrie, eines Nachts zu ſich ins Bett genommen, war vor Ermüdung eingeſchlafen, und fand, als ſie nach ſchwerem, bleiernem Schlaf in den Morgenſtunden auf⸗ wachte, das junge Weſen tot neben ſich im Bette liegen. Wie das geſchehen war, wußte icht.— Hatte ſie das Kind im Schlafe er⸗ rückt? Oder war es infolge ſeiner kränklichen vüſtituttion plötzlich verſchieden? Genug, eine furchtbare Angſt bemächtigte ſich ihrer, denn— was auch immer die Urſache ſein mochte,— es war klar, daß man meiner Mut⸗ ter die Schuld an dem Tode des meſſen würde. Sie ſah ſich bereits Kindes bei⸗ vor Gericht ſtehen und hörte die Stimme des Richters, teilte. Da— in ihrer Angſt— vertraute ſie ſich der Hebamme an, die des Morgens kam, um nach dem Kinde zu ſehen. Dieſe war mit meiner Mutter befreundet; ſie empfand mit ihr die Furcht vor den Folgen dieſer unalück⸗ ſeligen Nacht, und da ſie meiner Mutter durch ihre Empfehlung die Stellung in jenem Haus verſchafft hatte, fühlte ſie ſich nicht ganz frei von der Verantwortung und ſo rückte ſie mit dem Plane heraus, der zwar ein neues Ver⸗ brechen enthielt, aber doch geeignet war, meine Mutter von den Folgen des Geſchehenen zu befreien. In derſelben Straße, nur einige Häuſer entfernt, war die Hebamme vor weni⸗ gen Tagen zu einer unbekannten Frau geru⸗ fen worden, die ebenfalls einem Mädchen das Leben geſchenkt hatte. Dieſe Frau war in der vergangenen Nacht geſtorben und ihre einzige Pflegerin, ihre alte Mutter, die ſchon vorher etwas getrübten Geiſtes erſchien, hatte über dem Entſetzen beinahe vollſtändig ihren Ver⸗ ſtand verloren. Das arme Kind war alſo von aller Welt verſaſſen und ging allem Anſche in nach einem ſehr traurigen Schickſal entgegen. Es erſchien deshalb als eine doppelte Wohl⸗ tat, wenn man das verlaſſene Kind mit hier ſoeben verſtorbenen vertauſchte. Und getan, wie geſagt! Obne langes Zaudern vollführte die Hebamme den Tauſch. Unauffällig trug ſie das tote Kind zum Hauſe hinaus, legte es der toten Frau in den Arm, um ebenſo ſchnell mit dem niedlichen lebendigen Töchterchen jener zurückzukehren.— Die ſchwachſinnige Groß⸗ mutter hatte von dem Tauſch nichts bemerkt, und in der adeligen Familie, die ſich nie ſehr eingehend mit dem Aeußeren des füngſten Familienmitgliedes beſchäftiot hatte, bemerkte noch viel weniger davon. Das tote adlige Kind wurde mit der fremden Frau begraben und das Kind dieſer wuchs in dem adeligen Hauſe heran. Nach einigen Jahren ſtarb die Hebamme, die den Tauſch vollzogen hatte: ſie hatte das Geheimnis ſtreng für ſich bewahrt, ſo daß als einzige Hüterin desſelben meine Mutter zurückblieb. Auch dieſe hat das als ſie ſchwer erkrankte und ihre letzte Stunde Geheimnis lange für vor Augen ſah, hat ſie mich in dasſelbe ein⸗ geweiht. Sie hoffte, daß ich vielleicht in mei⸗ ner Eigenſchaft als Detektiv etwas zur Auf⸗ klärung desſelben beitragen könnte, damit ihre Tat dennoch ans Tageslicht käme und ſie mit erleichtertem Gewiſſen ſterben könne. Indeſſen der Zuſtand meiner Mutter beſſerte ſich und ließ mich die Sache vorläufig auf ſich beruhen, um meine Mutter nicht noch in ihrem kränk⸗ lichen Zuſtande einer ſtrafrechtlichen Verfol⸗ gung auszuſetzen. Ich hatte gar nicht mehr an die Sache gedacht, als eines Tages Herr Dok⸗ tor Hochfeld bei mir erſchien und mich beauf⸗ tragte. in einer myſteriöſen Erbſchaftsangele⸗ genheit nach der Erbin zu ſuchen, und dahe den Namen der Familie nannte, um die es ſich bandelte: die freiherrliche Familie von Lettau. Das war dieſelbe. in der meine Mutter als Kinderfrau bedienſtet geweſen war und vo ſie ſenen Kindertauſch begangen hatte. Um es kurz zu machen: Fräulein Thea von Lettau iſt nicht die Tochter des Freiherrn Joachim von Lettau und ſeiner Gattin Clemence. geborene Gräfin St. Condi⸗Maubeuge, ſondern die Tochter jener einſam und unbekannt geſtorbe⸗ nen Frau!“ Rank machte eine Pauſe und blickte zu ſeiner Mutter hinüber. Dieſe weinte leiſe in die Kiſſen und ſchluchzte: 5 „Ich habe nicht lange mehr zu leben! Möge Gott mir verzeihen!“ Die übrigen Anweſenden waren ſtumm vor Erſtaunen und Ueberraſchung. Keiner fand ein Wort. das in dieſe ſeltſame Situation paßte. Thea war unwillkürlich aufgeſtanden: Hochfeld hatte ſich ihr genähert und wollte ſie ſanft umfangen: ſie wehrte ihn ab: leiſe und mit bebenden Lippen fragte ſie den Deſektiv endlich: 1 5 a Wer bin ich denn eigentlich?“ Rank fuhr fort: Ich hätte ſelbſtyerſtändlich nicht dieſes für Sie niederſchmetternde Geheimnis gelüf⸗ wenn ich nicht die Wee ren hatte, die der verſtorbene Erblaſſer Frei⸗ herr Eberhard von Lettau über ſeine in Deutſchland einſam geſtorbene Frau mitgeteilt hatte, da reifte in mir die feſte Ueberzeugung, daß hier das Schickſal eine große, ausglei⸗ chende Gerechtigkeit geübt und daß meine Mutter dabei dem Schickſal als Werkzeug ge⸗ dient hatte. Mit der raſtloſen Energie und Ueberwindung, die allein zum Ziele führt, machte ich mich daran, feſtzuſtellen, wer jene einſam geſtorbene Frau geweſen iſt, und brachtete es gewiſſermaßen als Letzensauf⸗ gabe, volles Licht in die Affäre zu bringen. Handelte es ſich doch gewiſſermaßen darum, meine Mutter von ihren Gewiſſensgnalen zu i[befreien. Und jetzt werden Sie, Herr Doktor, den ſelbſtloſen Eifer verſtehen, mit dem ich für die Angelegenheit tätig war und der für Sie, nicht nur erſtaunlich, ſondern auch manchmal ſogar ſehr verdächtig war.“ Hochfeld nickte leiſe. Er war zu geſpannt auf das Ende der Rank'ſchen Enthüllungen. denn was dieſe ahnen ließen, war in der Tot geeignet, an eine höhere, unſichtbare Macht glauben zu laſſen. „Ich habe das mir geſteckte Ziel erreicht,“ fuhr der Detektiv fort;„ich habe urkunden⸗ mäßig feſtgeſtellt, wer jene Frau und ihr Kind, war,— Sie werden es wohl ſchon erraten ha⸗ ben:— die einſam und unbekannt geſtorbene Frau war die Gattin des in Auſtralien wei⸗ lenden Freiherrn Eberhard von Lettau und die Tochter war Fräulein Thea von Lettau;“ eine Bewegung wie die Erleichterung nach“ einer ungeheuren Spannung ging durch bie 1 7 8 Man hatte zwar dieſen Schluß der nthüllungen halb und halb erwartet, aber die unbedingte Behauptung dieſer Tatſache war dennoch geeignet, die Zuhörer in höchſte Erregung zu verſetzen. Wort; erſt nach einer Pauſe löſte ſich Gickſtedts knarrende Stimme aus der Stille lo? N 75 o würe Fräulein Thea der ſie zu einer langen Gefängnisſtraſe verurz lich behalten und erst bielleickht vor einem Jahr, Doklor Hochfeld die * 1 85 e in, 6 1 5 debe eiab:. digen Stellen nicht verſagt werden. Dabei iſt natürlich eine genau Prüfung jedes Einzel⸗ falles nötig, und die Steuerpflichtigen möge! berückſichtigen, daß ſich die Kirche in ſehr gro⸗ zer Notlage befindet. Durch Gewährung vor 1 Zahlungsraten ſollte es dem nöglichſt erleichtert werden, ſeinen Beitrag zu m für die Kirche unvermeidlichen Aufwand 1 leiſten. Es darf daher mit einer freiwilli⸗ jen pünktlichen Einhaltung der vier Termine zerechnet werden. Gauvorſtand. Fahnen Abzeichen uſw. ſind erhältlich Frankfurt a. M., Allerheiligenſtraße des Gedenktages in Zum Reichsausſchuß des Reichsbanners Graf J. H. v. Bernſtorff, M. d. R., v. Deimling, General der Infanterie a. D., A. Erkelenz, M. d. R., A. am Kammer⸗ Vorſitzender des A. D. 8. B., M. d. R., Dr. Häniſch, Regierungsprä⸗ Ein allgemeiner Ausruf des Erſtaunens, alſo nur 17 weniger meranfangs. Bis zum 31. des Monats nimmt die nördliche Deklination c 18 Grad 28“ ab, „ und demgemäß ſinkt, phbiſche Lage Berlins und des mittleren Nord⸗ Auch jetzt fand niemand gleich das rechte. die geſuchte Pflichtigen Der Himmel im Juli Der Höhepunkt des Jahres iſt überſchritten. Schon iſt die Sonne wiederum in ihrer abſtei⸗ genden Bahn, die ſie dem Aequator und der ſüd⸗ lichen Halbkugel entgegenführt, und die Tage beginnen, wenn zunächſt auch noch unmerklich, wieder abzunehmen. Doch zunächſt dürfen wir uns erſt noch des eigentlichen Sommers er⸗ freuen, der erſt jetzt die ganze nördliche Halb⸗ kugel bis in den hoben Norden hinauf in Be⸗ ſitz genommen hat. Die geringe, ſeit dem Som⸗ merſolſtitium erfolgte Abnahme des Tagebogens unſeres Zentralgeſtirns vermag ſeine Wärme, die der Erde zugeſtrahlt wird, ebenſowenig zu beeinträchtigen, wie die größte Entfernung, die die Sonne gerade in den erſten Julitagen von der Erde trennt. Zur Zeit der Sonnenferne iſt das Tagesgeſtirn 20,4 Millionen geographiſche Meiſen von uns entfernt. und die Sonnenſcheibe erſcheint uns in dieſen Tagen unter ihrem klein⸗ ſten Winkel von 31˙ 28“, Sechs Monate ſpäter, Anfang Januar, wenn die Sonne in Erdnähe ſtöht, beträgt der Abſtand von der Erde 19.8 Mil⸗ lionen Meilen und ihr ſcheinbarer Durchmeſſer 327 32“. Um ſich dieſe Ziffer ſinngemäs zu ver⸗ anſchaulichen, braucht man nur zwei Stäbe von 20, und 19,8 Zentimeter Länge nebeneinander zu legen, um daran zu erkennen. daß die Elipſe, in der ſich die Erde um die Sonne dreht, von der Kreisform nicht nennenswert entfernt it. Und daßer kommt es auch, dan Perihelium und Apßeſium klimatiſch auf der Erde keinen merk⸗ baren Einfluß ausüßen. Der Wörmeunterſchied der Jahreszeiten wird völlig von der jeweiligen Höhe der Sonne über dem Horizont und von der Größe ihres Tagebogens beſtimmt. Die nördliche Abweichung der Sonne vom Aequator beträgt am 1. Juli noch 23 Grad 100, als am Tage des Som⸗ berechnet für die geogra⸗ N Das Pachverſlä ndigengukachten und die Landwirtſchaft Von einem * „Die Auseinanderſetzungen über das Sach⸗ berſtändigengutachten werden in den nüchſten Wochen ihren Höhepunkt erreichen, wenn über f endgültige Annahme und Durchführung ent⸗ ſchieden werden ſoll. Wir Deutſche, die wir in⸗ folge Kriegsverluſtes die Laſten aus dieſem Plan der Entwicklung der europälſchen Zu⸗ ſtände tragen ſollen, werden mit aller Beſon⸗ nenheit und Klugheit dazu Stellung nehmen. Dabei gehen wir von der Ueberzeugung aus, daß das deutſche Volk auch als Staats⸗ volk nur beſtehen kann auf Grund einer geord⸗ neten lebenskräftigen Wirtſchaft. Dies iſt nur möglich, wenn zuerſt Klarheit auf Jahre hin⸗ aus geſchaffen iſt über das Ausmaß und die Art der wirtſchaftlichen Leiſtungen, die von uns als Reparationen verlangt werden, wenn zweitens die Sicherheit geboten iſt, daß die Abgaben den Lebensnerv und die Grund⸗ lagen unſerer Wirtſchaft nicht zerſtören und das Betriebsvermögen in ſeinem Beſtand nicht angreifen, wenn endlich in der Beſtimmung der Reparationsleiſtungen nicht mehr ſo wie bisher die Willkür oder gar die Neigung von Politikern mitſprechen kann, den Unterlegenen wirtſchaftlich zu verderben, ſondern das deut⸗ ſche Wirtſchaftsvolk das Gefühl hat, daß man mit ihm ſachlich über Maß und Verteilung der Laſten verhandelt. Dieſe Möglichkeit bietet ſich uns im Sach⸗ verſtändigengutachten. Es ſetzt für jedes der folgenden Jahre die Leiſtungen feſt. In den Summen ſind alle Reparationskoſten einbe⸗ griffen, auch die für die Beſatzung und für die Unterhaltung der gegneriſchen Kommiſſionen. Die Ententeſtaaten, die von Deutſchland Geld haben wollen, werden daher auf Herabſetzung jener unproduktiven Ausgaben drängen. Fer⸗ ner bringt das Gutachten die Anerkennung, daß Deutſchland nicht unter dem Titel: For⸗ derung von Reparationen in ſeiner Staats⸗ hoheit und innerer bürgerlichen Freiheit allzu⸗ ſehr A wird. f Die Landwirtſchaft wird jene Frage des Geſamtvoltes ebenſo wie alle 1 1 0 Be⸗ rufsſtände von dem Geſichtspunkt aus eurtei⸗ len daß ſie als Glied der Noltspeirtſchaft ein volles Lebensrecht beſitzt, aber auch dien hat, im Intereſſe der nationaſen Befreiung ihren Teil an Opfern zu tragen. Von dieſer Porausſetzung ausgehend wollen wir gewiſſe Nunkte des Gutachtens, die unſeren Berufs⸗ ſtand beſonders angehen, erörtern. Da werden wir vorerſt feſtſtellen. daß die deutſche Landwirtſchaft nicht unmittel⸗ bar wie die Induſtrie zu Reparations⸗ leiſtungen herangezogen iſt. Dieſe muß 5 Mil⸗ liarder Obligationen herausgeben. jährlich mit 5 Prozent verzinſen und 1 Prozent tilgen. Die Sachverſtändigen werden Rückſicht genom⸗ men haben auf die derzeitige und künftige ſchwierige Lage der Landwirtſchaft und ihre geringe Rentabilität, die ihnen vom deutſchen Landwirtſchaftsrat eingehend an Hand ſtich⸗ haltigen Materials dargelegt wurde. Gleich— wohl werden die unmittelbaren Laſten der Landwirtſchaft ſchwer ſein. Auch ſie muß ihren Landwirt. bedarf der Reichshaushalt ſeine ihm auferleg⸗ 151 Summen auf Konto Reparationen zahlen 0 f nahme des Gutachtens entſtehende unmittel⸗ bare Laſt bringt uns zur Eiſenbahn⸗ frage. Die Landwirtſchaft hat ein wichtiges Intereſſe an möglichſt niedrigen Tarifen, vor allem die Ueberſchußgebiete des Oſtens, die viele Lebensmittel, wie Kartoffeln und Ge⸗ treide, nach Mittel⸗ und Weſtdeutſchland lie⸗ fern; dann aber auch die Landwirtſchaft ins⸗ geſamt an billiger Beförderung ihrer Be⸗ darfsartikel, wie Kunſtdünger und Maſchinen. Die Berückfichtigung dieſer ernährungswirt⸗ ſchaftlicher bedeutſamen Tatſachen iſt leichter möglich bei einer Eiſenbahn⸗Tarifpolitik, die wie bisher nach dem Grundſatz betrieben wird: die Eiſenbahn ſoll in erſter Linie für die fortſchreitende Entwicklung des wirtſchaft⸗ lichen Lebens ſorgen und in zweiter Linie Ueberſchüſſe für den Reichshaushalt erzielen.“ Dieſer alte Bismarckſche Grundſatz ſoll nach dem von Acworth und Leverve erſtatteten Sondergutachten, das die Hauptſachverſtändi⸗ gen ſich zu eigen gemacht haben, umgekehrt werden. Die Eiſenbahnen ſollen von einem volkswirtſchaftlichen Inſtrument in ein ge⸗ winnbringendes Handelsunternehmen umge— wandelt werden, das im Normaljahr minde— ſtens 850 Millionen Galdmark für Reparatio— nen abwirft. Eine derartig begründete Tarif— politik könnte die landwirtſchaftliche Betriebs⸗ führung hart treffen. ö . Eine letzte die deutſche Landwirtſchaft in ihrer Kreditnot beſonders intereſſierende Frage iſt der im Gutachten vorgeſchlagene Liquidationsplan der Rentenbank, der durch⸗ geführt werden ſoll, wenn die vorgeſehene Goldnotenbank errichtet iſt. Wollte man den Liquidationsplan unverändert durchführen, ſo müßte die deutſche Landwirtſchaft die ihr gewährten hohen Rentenmarkkredite ſofort zurückzuzahlen, was nach Lage der Dinge un⸗ möglich iſt, jedenfalls nicht ohne Verſchleu⸗ derung von Sachwerten geſchehen kann. Eine Umſtellung dieſer Kredite in ſolche der zukünf⸗ tigen Notenbank iſt erforderlich. Wenn wir alſo us auch für die Annahme der Grundgedanken des Gutachtens entſchei⸗ den, ſo werden wir doch verſuchen müſſen, dieſe und noch andere unklaren Punkte des Dokuments zu klären und nach Wegen ſuchen, auf denen die nun einmal aufzubringenden Geldlaſten getragen werden können, ohne die Wirtſchaft in ihren Lebensbedingungen tödlich zu treffen. Nach einem fünfjährigen Hangen und Bangen ſteht das deutſche Volk heute vor der Möglichkeit einer friedlichen ſachlichen Ver⸗ ſtändigung über die Leiſtungen an die Sieger auf dem Grundſatz des Lebens und Leben⸗ laſſens. Die Vernichtung des unterlegenen Gegners kann daher nicht mehr in die Rege⸗ lung der Reparationen hineinſpielen. Ein ſolches Sachverſtändigengutachten. das von der Zuſtimmung der ganzen Welt getragen Teil der Steuern tragen, aus deren Ueher— ſchüſſen über den inländiſchen Ausgaben— ſich im Juli von 0 Uhr 49 Minuten auf 4 24 Minuten früh: der Sonnenuntergang, am 1. ten nachmittags zu erwarten. Im Juli, und zwar am 31., beginnt mit einer partiellen Sonnenfinſternis, die zweite Fin⸗ ſternisperiode dieſes Jahres, deren erſte Februar und März gebracht hatten. Dieſe partielle Son— nenfinſternis am 31. Juli iſt übrigens eine ſehr unbedeutende Erſcheinung, bei der kaum zwei Zehntel des Sonnendurchmeſſers vom Mond be— deck! werden. Da ſie überdies nur in der An— tarktis ſichthar iſt, wo ſich jetzt, im Süd winter, wohl kaum eine Menſchenſeele aufhält, ſo braucht auf das Naturereignis nicht weiter ein— gegangen zu werden. Um ſo wichtiger iſt die vierzehn Tage ſpäter, am 14. Auguſt, zu erwar⸗ tende totale Mondfinſternis, die ſich während der Abendſtunden ereignet, in der geſamten alten Welt ſichtbar iſt und demgemäß im nächſten Mo⸗ nat bei unſerer Himmelswanderung noch ein⸗ gehender beſprochen werden wird. Eine weitere wiederum partielle Sonnenfinſternis am 30. Au⸗ guſt wird die Finſterniſſe des Jahres 1924 be⸗ ſchließen. Am Fixſternſimmel ſind nunmehr auch die letzten winterlichen Konſtellationen verſchwun⸗ den, und ihnen folgen im Laufe des Monats auch ſchon die Sterne des Löwen. Die Jung⸗ frau mit der weißblinkenden Spika ſteht gleich⸗ falls ſchon tief im Südweſten und geht ihrem baldigen Untergang entgegen. Auch der Große Bär iſt aus dem Zenit, in dem er während des Frühlings ſtand, ſchon weit nach Nordweſten ge⸗ wandert; der Fuhrmann mit der hellgelben Kapella ſteht jetzt abends in unterer Kulmina⸗ tion, und nur Kapella iſt hell genug, um durch die nächtliche Dämmerung nicht ausgelöſcht zu werden. Dem Zent nähert ſich dagegen jetzt Kaſſtopveja, die in ihrer Geſtalt einem großen lateiniſchen„W“ gleicht, und von Nordoſten ſteigen eſtzt auch Andromeda und Pegaſus wie⸗ der höher empor. Noch tief im Nordoſten ſteht der Perſeus. Der Kleine Bär befindet ſich zur⸗ deutſchland, die Mittagshöhe der Sonne von 60,5 0 auf 56 Grad ab. Der Sonnenaufgang verſpätet e ee Uhr der Juli um 8 Uhr 30 Minuten abends er⸗ folgt, iſt am Monatsſchluß um 7 Uhr 59 Minu⸗ wird, iſt für Deutſchland auch der Boden, auf dem es ſein gutes Recht geltend machen kann den Hinterrädern des Großen und Kleinen Wa— gens, umſchlingt den Pol bis zum Zepheus und wendet ſich dann mit dem Kopf dem Herkules zu. Dieſe, jeder charakteriſtiſchen Figur entbeh— rende Konſtellation ſteht jetzt im Meridian und geht in der Gegend des Himmelsäquators in den Ophiuchus über. Rechts vom Herkules fin— det man die nördliche Krone mit der in der Mitte gleich einem Juwel im Diadem blitzenden hellen Gemma und im unmittelbaren Anſchluß daran nach Weſten den Bootes mit Arkturus, einer der größten Sonnen, die wir kennen. In den ſpäteren Abendſtunden nimmt der Bootes einen großen Teil des weſtlichen Himmelsge— wölbes ein. An die im Südweſten ſtehende Jungfrau ſchließt ſich innerhalb des Tierkreiſes die Wage an, auf die tief am ſüdlichen Horizont der Skorpion mit dem auffällig roten Antares folgt. Dieſem wiederum folgt der Schütze, und in deſſen Bereich ſteigen die beiden Züge der Milchſtraße auf, die in der Gegend des Himmels— äquators, jetzt abends noch öſtlich vom Beſchauer, den Adler mit dem weißen Atair durchziehen, um ſich weiter nordwärts nahe von Deneb im Schwan zu einem einzigen breiten Band zu ver— einigen. Wega in der Leier. die jetzt faſt im Zenit ſteht, wird vom Weſtrand der Miſchſtraße noch gerade geſtreift. Die Welt der Planeten beainnt jetzt zuſehends intereſſanter zu werden. Zunächſt geht die Sonne nahe Merkur Anfang Juli eine halbe Stunde vor der Sonne auf, aber ohne dem blo⸗ ßen Auge ſichthar zu werden: denn er eilt dem Tagesgeſtirn jetzt raſch entgegen und kommt ſchon am 5. mit ihm in obere Konjunktion. Um die Mitte des Monats tritt Merkur wieder aus den Sonnenſtraßſen heraus, wird Abendſtern und gellt Ende Juli eine Stunde nach der Sonne unter, ſodaß er bei günſtigen Sichtverhältniſſen trotz der heſſen Abenddämmerung kurze Zeit mit bloßem Ange als kleines, aber hellblitzendes Sternchen geſehen werden kann. Venus, die im Juni abends in der hellen Dämmerung ver⸗ ſchwunden iſt, kommt am 1. Juli in unſere Kon⸗ zeit im Meridian, 0 auch die Zickzacklinie des Drachens iſt nahe dei Die Erörterung einer anderen infolge An⸗ ö zehn hellere Sterne angehören, beginnt zwiſchen Morgendämmerung herauszutreten. die Perſeiden auf, e nnd de Krieg Von beſonderer Seite geht uns folgende Zu; ſchrift zu: 5 f In dem ſoeben erſchienenen Heft 2 der Ber⸗ liner Zeitſchriſt„Roland“ äußert ſich General der Infanterie von Deimling in einem Artikel „zur Legendenbildung“ auch über das Verhalten der Juden im Kriege. Er wendet ſich gegen das Schlagwort, das die Juden für den Verluſt de? Krieges verantwortlich macht und bemerkt dazu „Wer iſt denn am verlorenen Kriege ſchuld? Doch nicht die Juden, ſondern ſchuld iſt die er⸗ drückende Uebermacht der Feinde an Soldaten und Kampfmitteln und die furchtbare Wirkung der Hungerblockade... Ebenſowenig ſind die Juden ſchuld an der Revolution. Die Revolu⸗ tion iſt nicht gemacht worden, ſondern ſie kam weil ſie mit Naturnotwendigkeit kommen mußte als Folge der Unterlaſſung rechtzeitiger Refor⸗ men im Innern und als Folge des unglücklichen Krieasausganges. Ich habe als kommandierender General viele Juden im Schützengraben geſehen und habe die Wahrnehmung gemacht, daß die jüdiſchen Sol⸗ daten und Offiziere ihre Pflicht und Schuldig⸗ keit gerade ſo getan haben, wi ihre chriſtlichen Kameraden. Manchem Juden konnte ich das Eiſerne Kreuz verleihen, einigen ſogar das Kreu- ecſter Klaſſe. Gewiß wird es auch Juden gege ben haben, die ihr Leben höher ſchätzten als kriegeriſchen Lorbeer; ſolche hat es aber auch un⸗ ter den Chriſten gegeben. Die gehäſſige Verall⸗ gemeinerung des Vorwurfs der Drückebergerei. die iſt es, die jeder Gerechtdenkende auf das ſchärfſte verurteilen muß. a 1 Etwa 60 000 jüdiſche Kriegsteilnehmer ſind an der Front geweſen, d. h. vier Fünftel aller üüdiſchen Feldzugsteilnehmer. Etwa 12000 fü⸗ diſche Kriegsteilnehmer haben die Heimat nicht wiedergeſehen. Das heißt, die deutſchen Juden haben Blutopfer gebracht, die nach Lage der Dinge durchaus entſprechend ſind. Etwa 35 000 ſind kriegsdekoriert, 23 000 befördert worden, da⸗ runter mehr als 2000 zu Offizieren. Das heißt, die jüdiſchen Kriegsteilnehmer haben an den Er⸗ folgen kriegeriſcher Leiſtungen in einer dem »Durchſchnitt entſprechenden Zeiſe teiſgenom⸗ demen. Im Flugzeugdienſt waren viele Hundert iüdiſcher Soldaten. Der mit dem Orden„Vour le merite“ dekorierte Fliegerleutnant Wilhelm Franke war ein Jude. 5. Mir ſelbſt iſt ein Fall bekannt, daß eine jü⸗ diſche Witwe vier Söbne im Felde hatte, von denen drei fielen. Sie reklorrierte hierauf den vierten Sohn für den Etappendienſt. Bevor ihr Antrag zur Ausführung kommen konnte, fiel auch dieſer vierte und letzte Sohn.“ „Macht euch einmal klar“, fährt General Deimling fort,„ihr Judenhaſſer und Judenhoc⸗ rinnen, was in der Seeſe einer ſolchen Mutt- oder in der Seele von Kr' krüppeln vorgehr, wenn ſie immer und immer wieder hören, die Juden ſeien Drückeherger geweſen. Wer das »icht fühlen kann. muß ſchon eine gute Portion moheit beſitzen. Darum fort mit der Juden⸗ hetze! Sie baut nicht auf, ſondern ſie reißt ein; ſie lenkt das Urteil des deutſchen Volkes ab von den wahren Fehlern und E äden, der geſagt 2 70 man ſoll ſeinen Nächſten lieben wie ſich Ee.*— Ende Juli geht ſie ſchon zweieinviertel Stunden vor der Sonne auf um nunmehr bis in das nächſte Je hinein Morgenſtern zu bleiben. Mars gelangt „unmehr in immer günſtigere Sichtbarkeitsver⸗ hältniſſe und geht, immer heller werdend, ſe iwer von allen Aſtronomen mit Spannung erwarteten diesjährigen Oppoſition entgegen. die am 8. Auauſt erfolgt, und bei der der Planet der Erde näherkommt als bei irgend einer anderen Opvo⸗ ſition im ganzen 20. Jahrhundert. Sein Auf⸗ gang erſolgt zu Beginn des Monats gegen 11 Unt abends, Ende Juli ſchon kurz nach 9.30 Uhr abends. Trotz ſeiner tiefen Stellung im Süd⸗ oſten kann Mars jetzt ſchon von Mitternacht an bequem beobachtet werden. Im kommenden Monat werden wir uns mit unſerem Nachbar⸗ planeten noch eingehender zu beſchäftigen haben. Jupiter ſteht gleichfalls tief im Süden, erreicht ſchon in den ſpäteren Abendſtunden den Meri⸗ dian und beherrſcht in dieſen Sommernächten als hellſtes Objektt den Südhimmel. Saturn ſteht bei Einbruch der Dunkelheit ſchon ziemlich weit im Weſten; Mitte Jul geht er gegen Mit⸗ ternacht unter. Uranus erſcheint Mitte Juli gegen 10,30 Uhr abends über dem öſtlichen Ho⸗ rizont und kann nach Mitternacht mit dem Fern⸗ rohr günſtig beobachtet werden. Als Stern ſech⸗ ſter Größe iſt er für das bloße Auge nur bei guter Selſchärfe und genauer Kenntnis ſeiner Stellung als ſchwaches Lichtpünktchen wahrnebm⸗ bar. Neptun, der etwa eine Stunde nach der Sonne untergeht, iſt nur achter Größe und ſtebt zurzeit der Sonne zu nahe, um ſelbſt in ſtarken Inſtrumenten waffrgenommen werden zu können. Die Mondppbaſen ſpielen ſich im Juli in ſol⸗ gendem Turnus ab: Neumond fällt auf den 2. das erſte Viertel auf den 9. Juli; der 16. brinet den Vollmond und am 23. zeigt der Trabant das letzte Viertel, um am 31. als Neumond zum zweiten Mal in dieſem Monat aus dem Ge⸗ ſichtskreis zu entſchwinden. In der zweiten Hälfte des Monats treten ein Sternſchnuppenſchwarm. der aus dem Bilde des Perſeus kommt, deſſen Beobachtung in dieſem Jahre aber durch den junktion zur Sonne, an der ſie raſch vorüber⸗ Zenit. Der Drache, dem eilt, um ſchon Mitte des Monats aus der heſſen werden wird. hellen Monoſchein zlemlich ſtark beeinträchtigt