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Die Havas⸗Agentur veröffentlicht folgendes offizielle Kommu⸗ nique: Das Schriftſtück, über das ſich geſtern vormittag die beiden Miniſterpräſidenten ge⸗ einigt hätten und das Ergebnis franzöſiſcher Juſpiration ſei, kläre die verſchiedenen Fra⸗ geu, die auf der Londoner Konferenz zur Sprache kommen ſollen. Es beginne mit der feierlichen Feſtſtellung, daß der Verſailler Bertrag nicht beeinträchtigt würde, und er⸗ innere daran, unter welchen Bedingungen der Sach verſtändigenplan zuerſt von dem Wiederherſtellungsausſchuß und dann von den Regierung gebilligt worden ſei. Die letzteren ſeien alsdann in der Lage, ſeine Ausführun⸗ gen zu ſichern. Gerade dies werde der Gegen⸗ ſtand der Londoner Konferenz ſein. Auf dieſe Weiſe wird Deutſchland die Zah⸗ lung der Wiederherſtellungen wiederaufneh⸗ men und die Alliierten würden wieder zu einer gemeinſamen Aktion gelangen. Auf der Londoner Konferenz, an der diesmal die Ver. Staaten offiziell mitzuarbeiten bereit ſeien— und ſchon dies ſei ein Vorgang von einer Be⸗ deutung, die nicht kommentiert zu werden brauche— müßten die Zuſtändigkeiten des Wiederherſtellungsausſchuſſes im vollen Um⸗ fange gewahrt werden. Der Vorſchlag, die etwaigen Verfehlungen Deutſchlands durch ein neues Organ feſt⸗ ſtellen zu laſſen, ſei alſo völlig aufgegeben. Indeſſen hätten die alliierten und neutralen Geldgeber, die zur Erfüllung der Forderungen Frantreichs an Deutſchland beitrügen, An⸗ recht auf beſondere Garantien. Zu dieſem Zwecke ſolle ſich der Wiederherſtellungsaus⸗ ausſchuß einen Amerikaner beiordnen, für den Fall der Feſtellung einer deutſchen Verfeh— lung. Dies Verfahren rechtfertige ſich aus ver⸗ ſchiedenen Gründen: Einerſeits dürfe man hoffen, daß die finanzielle Unterſtützung der Vereinigten Staaten für die Verwirklichung des Sachverſtändigenplanes von entſcheiden⸗ der Wichtigkeit ſein werde. Man müſſe daher den etwaigen Geldgebern jede erdenkliche Si⸗ cherheit bieten. Andererſeits ſei die Anppeſen⸗ heit des Amerikaners in dem Wiederherſtel— lungsausſchuß keine Neueru ng, da der Verſailler Vertrag vielmehr die ſtändige Be⸗ teiligung von amerikaniſchen Abgeordneten in dem Wiederherſtellungsausſchuß von Anfang an vorſah. In engliſchen Kreiſen habe man ſich in der Vergangenheit ſtets auf die Tat⸗ ſache geſtützt, daß der Wiederherſtellungsaus⸗ ſchuß normalerweiſe fünf Mitglieder B Franzoſen, einen Engländer, einen Amerika ner, einen Italiener und einen Belgier um— faſſen müſſe. 1255 Gegen die auf Grund des Tiſch⸗Entſchei⸗ des des Präſidenten mit 2 gegen 2 Stimmen getroffenen Beſchlüſſe proteſtierten ſie, da der amerikaniſche Abgeordnete in den Wiederher⸗ ſtellungsausſchuß nur als Beobachter tätig ſei. In dieſer Beziehung werde durch die Rücklehr zu den normalen Dispoſitionen des Friedens⸗ vertrages den tiefliegenden Urſachen der Rei⸗ bung zwiſchen Paris und London ein Ende bereitet. Sache des Wiederherſtellungsaus⸗ ſchuſſes wird es auch ſein, den Zeitpu nkt zu beſtimmen, an dem der Sachverſtändigen⸗ plan in Kraft trete und die Beſtimmungen für die Inkraftſetzung im Einvernehmen mit der Londoner Konferenz vorzubereiten. Für den Fall einer vorſätzlichen Verfehlung Deutſchlands könnte die franzöſiſche und eng⸗ liſche Regierung ſich mit den ſämtlichen ande⸗ ren Alliierten wegen der erforderlichen Maß⸗ nahmen verſtändigen. Dies ſei eine politiſche Sicherheit, deren Wichtigkeit man nicht über⸗ ſehen könne. f Die Note enthalte ſchließlich zwei Verſiche⸗ rungen von lapitaler Bedeutung über die Frage der alliierten Schulden und die Sicher⸗ heitsfrage, die von Macdonald und Herriot offiziell angeſchnitten worden ſeien. Schon jetzt verpflichte ſich die engliſche Regierung, mit den beteiligten Mächten wegen der Mög⸗ lichkeit ihrer Löſung zu verhandeln. Die inter⸗ alltierten Sachverſtändigen würden alſo die Arbeit unverzüglich wieder aufnehmen. Gleich⸗ zeitig ſollten Garantien im Intereſſe der Si⸗ cherheit Frankreichs beraten werden. Dieſe beiden letzten Fragen werden na⸗ türlich auf der bevorſtehenden Londoner Kon⸗ ferenz nicht verhandelt werden. Aber die Rechte Frankreichs bleiben durch die Verbin⸗ bung, die auf dieſe Weiſe zwiſchen ihrer Lö⸗ 5 0 erein 8 ſung der Reparationsfrage aufrecht erhalten wird. völlig vorbehalten. Die Havas⸗Agentur fügt hinzu, Deutſch⸗ land werde nicht zu der Konferenz am 16. Juli hinzugezogen werden, deren Vorberei⸗ tungen bereits am kommenden Montag unter den franzöſiſchen und engliſchen Sachverſtän⸗ digen beginnen werden. Es ſcheine aber, als ſollte der Wiederherſtellungsausſchuß nicht mit der interalliierten Konferenz an Ort und Stelle zuſammenarbeiten. Macvonald über ſeine Pariſer Reiſe. London, 11. Juli. Als Macdonald geſtern nach London zurückkehrte, gab er dem Vertreter des„Daily Expreß“ folgende Erklä— rung ab: Unſere Konferenz in Paris war ein völliger Erfolg. Ich glaube, daß ich behaup— ten darf, daß ich alles das erreicht habe, wozu ich die Reiſe antrat. Ich bin in der Lage, zu erklären, daß die Verhandlungen gut fort⸗ ſchreiten, aber noch einige Zeit erfordern wer— den. Das Mißverhältnis bezüglich der Lon⸗ toner Konferenz iſt vollſtändig beſeitigt wor— den, aber es ſind noch Schwierigkeiten zu über— winden bezüglich der Schaffung einer neuen Maſchinerie. um den Dawesbericht anzuwen— den. Man dürfe nicht erwarten, daß alle zur Erörterung ſtehenden Fragen als Ergebnis einer eintägigen Beſprechung in Chequers u. einer zweiten eintägigen Beſprechung in Pa⸗ ris gelöſt werden könnten. In erſter Linie könne feſtgeſtellt werden, daß das Mißverbä“ nis vorhanden wären. Es könne ferner feſt— geſtellt werden, daß der engliſche und der fran— zöſiſche Miniſterpräſident ſich über die Por⸗ ſchläge geeinigt hätten, die von den Alliierten bezüglich des Programms der Konferenz ge— macht werden ſollten. Es ſeien aber noch be— ſtimmte Fragen ungelöſt, die zum Gegen— ſtand völkerrechtlicher Interpretionen gemacht werden müßten. Es ſolle den Alliierten der Vorſchlag gemacht werden, daß dieſe Fragen den rechtsgelehrten Sachverſtändigen der Re— gierungen zur Behandlung überwieſen werden ſollen. * Amerika Schiedsrichter? London, 10. Juli. Im Verlauf ſeiner Rede führte Macdonald aus, nach Anſicht der britiſchen Regierung ſolle das in Ausſicht genommene amerikaniſche Mitglied der Repa⸗ rationskommiſſion als Schiedsrichter auftreten, falls es nicht gelinge, einen einſtim⸗ migen Beſchluß der Reparationskommiſſion zu erzielen. N ) * Na!„ 5 3 2 Poincares Rede im Senat. Paris, 11. Juli. In der geſtrigen Se⸗ natsſitung ergriff nach dem Senator Bon- gard Poincare das Wort, und zwar zur allgemeinen Ueberraſchung mit den Worten: Es lebe der Friede! Nieder mit dem Krieg!“, die er dahin interpretierte, daß er ſagte, man müſſe den Frieden durch geeignete Mittel zu ſichern und den Krieg zu vermeiden wiſſen. Er wolle Herriot ſeine Aufgabe nicht unnötig er⸗ ſchweren und wünſche lediglich eine gewiſſe Anzahl von Tatſachen hervorzuheben. Die Zuſammenarbeit mit England müſſe noch enger geſtaltet werden; er habe dies immer verſucht. Macdonald habe ihm in einem Schreiben im Februar dieſes Jahres geant⸗ wortet, daß die wirtſchafltliche Einheit des deutſchen Reiches erſt dann wiederhergeſtellt werden ſolle, wenn die Maßnahmen des Sach⸗ verſtändigenplanes vollkommen durchgeführt worden ſeien. Er habe keine Friſt für die Räu⸗ mung des Ruhrgebietes feſtgeſetzt. Das Sach⸗ verſtändigenprogramm ſei für Frankreich ein Minimum. Es ſei zu befürchten, daß die deut⸗ ſche Regierung Milderungen durchzuſetzen ver⸗ ſuchen werde. Des weiteren erwähnte Poin⸗ care ſein Verdienſt um das Zuſtandekommen des Sachverſtändigenplanes und beſonders um eine für Frankreich annehmbare Formel. Der Sachverſtändigenplan gebe Deutſchland groß⸗ zügige Vorteile. Dieſe ſeien allerdings nur vorübergehender Natur. Deutſchland babe bis⸗ her noch nichts getan, um das Gutachten durchzuführen. Selbſt nach den Anſichten der Sachverſtändigen könne man kein Urteil ab⸗ geben über die künftige Zahlungsfähigkeit Deutſchlands, wenigſtens nicht nach Maßgabe ſeiner augenblicklichen Lage. Die Sachverſtän⸗ digen hätten ſich der franzöſiſchen Theſe ange⸗ ſchloſſen, wonach eine ſofortige und endgültige Feſtſtellung der deutſchen Zahlungsfähigkeit unmöglich ſei. Weiter erklärte Poincare, Deutſchland babe weder das Londoner Ulti⸗ matum, noch die ſpäter in Cannes zugebillig⸗ ten erleichterten Leiſtungen, ſowie den Rathe⸗ nau⸗Loucheur⸗Vertrag eingehalten. Nach einer Pauſe beendete Poincare ſeine Rede und bemerkte, die Beſetzung des Ruhr⸗ gebietes während der Ausführung der von Deutſchland übernommenen Perpflichtungen ſei nach dem Sachverſtändigenplan möglich, da ſie die Mobiliſierung des deutſchen Geldes durch Schaffung von Obligationen auf die deutſche Eiſenbahn und den deutſchen Indu⸗ ſtriebeſitz erleichtere. Wenn die Reparationen bezahlt ſein würden, könne man immer noch darüber hinaus die Bezahlung der Beſatzungs⸗ koſten verlangen. Der Sachverſtändigenplan gäbe Frankreich alſo Garantien, die alle an— deren Zahlungspläne nicht gewährten. Als ſich Poincare daraufhin für die Repko ein⸗ ſetzte, wurde er durch Zwiſchenrufe unterbro— chen. Nach weiteren Ausführungen über die Räumung des Ruhrgebietes, der Sicherheits— frage, die Dauer der Beſetzung des linken Rheinufers und die Kriegsſchuldfrage been— dete Poincare ſeine Rede unter dem Beifall der Rechten. Als man von Seiten der Rechten vorſchlug. die Rede öffentlich anzuſchlagen, erklärte Poincare, ſie ſei zu lang, er verſprach aber, einen Privatdruck herſtellen und dieſen an ſeine Freunde verteilen zu laſſen. Streſemann über die Pariſer Konferenz. Elberfeld, 11. Juli. Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Streſemann hielt bei der geſtrigen Tagung des Eiſen- und Stahlwerk⸗ Induſtriebundes eine Rede, in der er u. a. ſagte, daß das Reich bis zur Sicherung des Sachverſtändigengutachtens der Induſtrie nur ſchwerlich Erleichterungen werde ſchaffen klön⸗ nen. Zur Arbeits zeitfrage äußerte er, daß eine internationale Regelung ſicherlich grundſätzlich begrüßenswert ſei; Voraus⸗ ſetzung einer ſolchen Regelung ſei aber gleiche Leiſtungspflicht und Kähigkeit der Völker. Deshalb könne gegenwärtig eine internatio— nale Feſtlegung auf eine beſtimmte Arbeitszeit nicht in Frage kommen. Zur Frage des Sa ch⸗ verſtändigengutachtens bemerkte er: Die Lage der deutſchen Induſtrie ſei gekenn⸗ zeichnet durch die außerordentlich ſtarken Kre- ditſchwierigkeiten und die damit zuſammen⸗ hängende Schwierigkeit namentlich der Aus⸗ fuhrinduſtrie. Die Steigerung der deutſchen Ausfuhrtätigkeit ſei die Grundlage der von Deutſchland nach dem Sachverſtändigengutach— ten zu leiſtenden Kriegsentſchädigungen. Drei Vorausſetzungen ſeien für dieſe Entwicklung deutſcher Ausfuhrtätigkeit gegeben: die Wie⸗ derherſtellung der ungehemmten Entwicklung unſerer weltwirtſchaftlichen Beziehungen, der Wegfall der wirtſchaftlichen Hemmungen im Innern und die Löſung der Kreditfrage nicht nur im Sinne einer Aenderung in der Poli— tik der Reichsbank, ſondern des Hereinſtrö— mens ausländiſcher Kredite. Es ſei zu hoffen, daß die Aera der Handelsvertragsverhand— lungen, vor der wir ſtehen, uns die wirtſchaft⸗ liche Gleichberechtigung wieder verſchaffen wird. Der Begriff der wirtſchaftlichen und fi⸗ nanziellen Einheit ſchließe die Verwaltungs- einheit in ſich und bedinge die Wiederherſtel⸗ lung des Status quo vor dem Ruhreinmarſch. f Die deutſche Produktion könne nicht gehemmt werden durch die Fortdauer der militäriſchen Beſetzung in den nicht vertragsmäßig beſetzten Gebieten. Die Einſchränkung der deutſchen wirtſchaftlichen und finanziellen Souveränität durch das Sachverſtändigengutachten gehe über die Bedingungen hinaus, zu denen wir nach dem Verſailler Vertrag verpflichtet ſind. Man könne Deutſchland dieſe Bedingungen nicht aufzwingen. Die Entſcheidung unterliege letz⸗ ten Endes der Beſchlußfaſſung des deutſchen Reichstages. Für dieſe Beſchlußfaſſung wird es entſcheidend ſein, ob der Vertrag von Ver⸗ ſailles, bei deſſen formeller Durchfübrung in Bezug auf die Kompetenzen der Reparations⸗ kommiſſion pon der Gegenſeite ſo entſcheiden⸗ der Wert gelegt wird, auch darin wiederherge⸗ ſtellt wird. daß für Deutſchland diejenige Grenze gilt, die es nach dem Vertrag hat, und Sicherheit dafür geſchaffen werden muß, daß alle darüber hinausgehenden Beſetzungen im Zuſammenhang mit der Durchführung des Sachverſtändigengutachtens aufhören.— Die Rede Streſemanns wurde mit ſtarkem Beifall aufgenommen. n 1 Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Sübd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. Samstag, den 12. Juli 1924 41. Jahrgang Hitler oder Ludendorff? Die Kriſis der nationaliſtiſchen Bewegung. „In der nächſten Woche hält die national⸗ ſozialiſtiſche Freiheitspartei ihren Reichs⸗ parteitag ab. Früher hieß es, die natio⸗ nalſozialiſtiſche„Bewegung“ veranſtaltet eine „deutſche Heerſchaul. Sie wird„ihre Kraft prüfen“ und„ihre Idee in unaufhaltſamem, Stürmerdrang weitertragen“. Jetzt hält man nur mehr einen„Parteitag“ ab. Der„Wechſel des Ausdrucks“ beſtätigt die Weſensverände⸗ rung und innerliche Formverſchiebung, die mit der nationalſozialiſtiſchen Freiheitsbewegung vorgegangen iſt. Der Parteitag hat ſich zur Aufgabe geſetzt, die Einigung der national; ſozialiſtiſchen Arbeiterpartei und der Deutſch⸗ völkiſchen Freiheitspartei vorzunehmen, die bisher nur in einzelnen Parlamenten beſtand, wo ſie ſich in den Bildungen eines Deutſch⸗ völkiſchen Blocks“ oder anders benannter Fraktionsgemeinſchaften dokumentierte. Nach der programmatiſchen Seite hin hatten die verſchiedenen völkiſchen Verbände bisher keine beſonders großen Unterſchiedsmerkmale. Es ſcheint ſich aber nun eine Entwicklung anzu⸗ bahnen, die ſie in ihrer Geſamtheit in zwei große Gruppen auseinanderſpalten muß. Die Nachricht, daß der in der Feſtung Landsberg am Lech inhaftierte Adolf Hit⸗ ler die Führung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung niedergelegt hat, iſt wohl der ſicht⸗ barſte Ausdruck für das Beſtehen einer außer⸗ ordentlich tiefeingreifenden Kriſe. Hitler galt ja nicht nur als der Führer einer beſtimmten deutſch-völkiſchen Gruppe. Ueber die bayeriſche Grenze hinaus wurde er von den völkiſchen Verbänden als beſonders begnadeter Prophet des völkiſchen Geiſtes anerkannt. In deutſch⸗ völkiſchen Zeitungen bemüht man ſich nun, den Rücktritt Hitlers als lediglich durch den Um⸗ ſtand verurſacht hinzuſtellen, daß er als Fe⸗ ſtungsgefangener keine direkte Verbindung mehr mit der völkiſchen Bewegung habe und ihm deshalb die Führung techniſch unmöglich gemacht ſei. Es kann aber keinem Zweifel un⸗ terliegen, daß ſein Rücktritt tiefere Motive, Urſachen grundſätzlicher Natur hat. Die Frage, die heute die deutſchvölkiſche Bewegung aus⸗ 1 einanderzuſprengen droht, iſt eben die: Ver⸗ liert die deutſchvölkiſche Bewegung nicht ihr letztes Weſenselement, wenn ſie ſich als par⸗ lamentariſche Partei ausſchöpft? Hat ſie ſich nicht ſchon dadurch, daß ſie ihre hervorragend⸗ ſten Führer als Abgeordnete in die Palamente wählen ließ, eine Grenze ihrer Ausdehnungs⸗ fähigteit geſetzt, hat ſie ſich damit nicht bereits totgelaufen? Muß ſie nicht als parlamentari⸗ ſche Partei notwendig erſtarren, wird ſie als ſolche jemals noch das ganze deutſche Volk le⸗ bendig erfaſſen können? Man weiß von Hit⸗ ler, daß er die Aufſtellung von deutſchvölki⸗ ſchen Kandidaten mit aller Entſchiedenheit ab⸗ lehnte. Wie aber die Wahlen im Reich und den Ländern der letzten Monate gezeigt haben, iſt er mit dieſer Anſicht nicht durchgedrungen. Die deutſchvölkiſchen Führer ſonnen ſich in großer Anzahl im Glanze ihrer Abgeordneteneigen⸗ ſchaft und als freudige Diätenempfänger käm⸗ 1 pfen ſie auf dem Boden der Parlamente, die ſie früher nicht genug begeifern konnten. Man vermutet wohl nicht mit Unrecht, daß der kommende nationalſozialiſtiſche Reichspar⸗ teitag Adolf Hitler als Führer opfern wird. Er muß es wohl, wenn er ſich ehrlich bleiben will, und Hitler iſt wohl nur durch die Fe⸗ ſtungshaft daran gehindert, in perſönlicher Form demonſtrativ kundzutun, daß ein natio⸗ nalſozialiſtiſcher Reichsparteitag ſeinem völki⸗ ſchen Herzen von Grund auf zuwider iſt. Der völkiſchen Bewegung hat ſchon der vergebliche Putſch in München einen harten Schlag ver⸗ ſetzt und in den völkiſchen Kreiſen hat man ſich ſelbſt darüber entſetzt, daß man ſo ſtür⸗ miſch und unreif zur„Aktion“ übergegangen iſt. In dieſen Kreiſen hat damals auch das Anſehen Hitlers nicht wenig gelitten. Sein Rücktritt von der Führerſchaft als Proteſt gegen die Parlamentariſierung der Bewegung wird aber unter den„Bewegungsbewußten“ ſeine Perſon in neuen Glanz hüllen. Den Nachfolger Hitlers hat Ludendorff, der Reichstagsabgeordnete, beſtimmt. Es iſt der bayeriſche Landtagsabg. Straſſer. Ohne 1 Zweifel ein Zeichen dafür, daß, wie der„Bav-⸗ riſche Kurier“ ſagt, die„Hitlerbewegung“ in eine„Ludendorfſpartei“ umgebildet wird. ö Was in den bewußten völkiſchen Kreiſen angeſichts ſolcher Wandlungen empfunden wird, das geht wohl beſonders deutlich aus einem Leitartitel hervor, den das Kaſſeler Blatt des Jungdeutſchen Ordens„Der Jung⸗ deulſche“ unter der Ueberſchrift:„Das führer ⸗ loſe Bayern“ in Nr. 32, veröffentlicht. Darin heißt es zum Schluß: 4 „Die völkiſche Bewegung Baye 1 8