br ver Aecker Frucht auf dem Rat- 5 ee ae Nr. 84 unter güuſtigen Zahlungsbedingungen ver⸗⸗ a f NN Bruchfeld, 0 5 1 e,, e l dee Der verſetzte Gemeinderat. In pe den dee 5„ Nr. 105 a. 2500 einem kleineren Orte Heſſens war Geſangswelt⸗ ſtreit. Während noch die auswärtigen Geſang⸗ vereine ſich im edlen Wetiſtrelt maßen, ging auch g beg dn Korn wie den Weizen von qm, Acker auf dem Rot verſteigern. Günſtige Zahlungsbedingungen gegen Stel⸗ lung eines Bürgen(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Viernheimer Tageblatt (Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— ee monatlich 2 Mark frei ins hr, größere Artikel einen Tag ſchon der feierliche Feſtzug unter den Klängen zweler Muſikkapellen durch die Ortsſtraßen. Als der Feſtzug am gtathaus vorbeikam, guckt ein Mitglied des Gemeinderats, feſtlich gekleidet im Bylinder und weißen Schlips, aus dem Fenſter. „Ich hun gemahnt, Ihr holt uns met der Schees ab“, rief er dem Begleiter des Feſtzuges zu „Ja do waas ich nix devo“, ſagt der andere kalt und ging mit ſeinem Zug weiter.„Jetz bun mir Euch den ſchiene Preis geſtift' und do⸗ defür loßt Ihr uns ſitze“ beſchwerte ſich der Gemeinderat und blieb demonſtratio mit ſeinen Kollegen im Rathaus ſitzen.— Vielleicht ſitzen ſie noch heute dort und warten auf die„Schees“? 5 1 Schumacher⸗Fachausſtellung Darmſtadt 1924. Der Heſſiſche Schuhmachermeiſter⸗Verband ver⸗ anſtaltet anläßlich ſeiner diesjährigen Tagung eine große Ausſtellung für das Schuhmacherge⸗ werbe und verwandter Berufe. Dieſelbe findet in den Tagen vom 23. bis 25. Auguſt im Städt, Saalbau in Darmſtadt ſtatt. In erſter Linie ſoll das Maß⸗ und Spezialſchuhwerk, die Orthopä⸗ die und Schäftemacherei in höchſter Vollendung vertreten ſein. Außerdem iſt der Bedarfsartikel⸗ branche, ſowie der Maſchinen⸗ und Werkzeugin⸗ duſtrie Gelegenheit geboten, Neues und Verbeſ⸗ ſerungen auf ihren Gebieten dem Schuhmacher⸗ gewerbe vorzuführen. Eine Prämierung iſt vorgeſehen und ſind jetzt ſchon wertvolle Ehren⸗ preiſe geſtiftet. Zur Ausſtellung zugelaſſen ſind alle einſchlägigen Firmen Deutſchlands. An⸗ fragen und Meldungen ſind an die Ausſtellungs⸗ eitung nach Karlsruhe(Baden), Riefſtahlſtraße . Telefon 84, zu richten. Anmeldeſchluß: 1. Auguſt. e ee 5 * Mitnahme von Handgepäck in den Perſo⸗ nenwagen. Zur Eindämmung des trotz der ver⸗ hältnismäßig niedrigen Geprächfracht immer noch von den Reiſenden in den Perſonenwagen mit⸗ genommenen übermäßig umfangreichen und chweren Handgepäcks und zur Aufrechterhaltung eines geordneten Betriebes ſieht ſich die Reichs⸗ bahn gezwungen, für Handgepäck außer der bis⸗ herigen Raummenge, Raum über und unter dem Sitzplatz, auch eine Gewichtsgrenze feſtzuſetzen. In die 1. bis 3. Wagenklaſſe können nur noch Gegenſtände von höchſtens 25 Kg. mitgenommen werden. Das Einzelgewicht eines Handgepäckhs darf 25 Kilo nicht überſteigen, auch wenn meh⸗ rere Perſonen zuſammen reiſen. In der 4. Wa⸗ genklaſſe dagegen können Gegenſtände bis zu 50 cg. mitgeführt werden. Jedoch darf auch hier das Einzelgewicht eines Gegenſtandes nicht über 50 Klgr. hinausgehen, auch wenn mehrere Per- ſonen zuſammen reiſen. Handgepäck, das die Grenze von W bezw. 50 Klgr. überſchreitet, wird in dem Packwagen bis zur endgültigen nachträg⸗ lichen Abfertigung aufbewahrt. Je nach der Art des Gutes wird von der Station ab, auf der der Reiſende zugegangen iſt, und wenn die ugangsſtation nicht alsbald unzweifelhaft nach⸗ gewieſen wird, von der Ausgangsſtation des Zu⸗ ges ab nachträglich die Gepäck oder Expreßgut⸗ kracht mit einem Zuſchlag von 10 Goldmarl oder, wenn dies weniger ausmacht, die doppelte Fracht erhoben. * Sparmaßnahmen bei den Sparkaſſen. Der Heſſiſche Sparkaſſen- und Giroverband hat aus ſeinem Gewinnanteil bei der Heſſiſchen Girozen— trale Darmſtadt 52000 Goldmark für 1007 Spar⸗ prämien zur Verfügung geſtellt, deren höchſte 2000 Mark, deren niedrigſte 40 Goldmark beträgt. Mit den Prämien ſollen noch vor Weihnachten diejenigen heſſiſchen Sparer bedacht werden, die bei irgend einer heſſiſchen öffentlichen Sparkaſſe, alſo beiſpielsweiſe bei der Städt. Sparkaſſe Worms, am 1. Oktober 1924 ein Guthaben von mindeſtens 50 Goldmark, am 1. Dezember 1924 ein ſolches von mindeſtens 80 Goldmark beſitzen. Es genügt alſo die Einzahlung von etwa 4 Mk. pro Woche, von etwa 17 Mk. pro Monat, um die geſtellte Bedingung zu erfüllen. Die Einlagen werden in der gleichen Weiſe wie alle übrigen Spareinlagen verzinſt; außerdem wird ihre Wertbeſtändigkeit garantiert. Es han⸗ delt ſich alſo nicht um eine Lotterie, bei welcher der eingezahlte Betrag für die meiſten Loskäu⸗ ſer verloren iſt. Hier bleiben die Beträge mit Zinſen in jedem Falle den Sparern erhalten. Sie haben aber außerdem die Chance, mit einer Prämie bedacht zu werden. Dieſe Chance iſt anz erheblich größer, als ſie bei Lotterien zu in pflegt. Wenn man annimmt, daß 20 000 Sparer ſur die Verteuung in Betracht komme bann würde ſchon jedem 20. Sparer eine Prämi zufallen. In dem Werbeblatt, es; mi Recht, daß alle Enttäuſchungen zu bew gänzlich verſehlten Entſchluß“ befrfe⸗ ich ſpare nicht mehr. Sparen iſt für jedes Kul turvolt eine Naturnotwendigkeit. Eine Volks gemeinſchaft ohne Sparer iſt dem Untergang ge weiht. 1600 0; eben wieder von vorn an⸗ enn wir uns nicht ſelbſt aufgeben 1 Die Ausloſung wird Alg er vor einer aus Mitgliedern des Vorſtandes des Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes gebil⸗ de niſſion in Gegenwart des Staatskom⸗ miſſars der Heſſiſchen Girozentrale und von Preſſevertretern ſtattfinden. Näheres iſt aus den Merkblättern erſichtlich, pie von jeder Spar⸗ aſſe koſtenlos abgegeben w f ö 1 Lu Lu Aua Durch grossen Einkauf bringe ich Cigafren aus rein überseeischen Tabaken hergestellt zum Verkauf. Preislage: früher 8 Pfg. jetzt 4 Pfg. 10 5 12 6 15 7 20 10 28 12 9 73 9 Grobschnitt pro Pfund lane. Mauer 2 SSO Eine gute Druck- sache ist der beste Vertreter Ihres Ge- schäftes Bei Bedarf denken Sie an die Buchdruckerei des Vieraheimer Anzeiger. 29 79 59 59 59 50 Pfg. Ferner am Neben- hahnhef 8 8 8 2 i 2 2 2 2 2 8 i 2 . 2 2 2 SGG erstklassigen Wand- Uhren zu besonders billigen Preisen Bestecken in echt Silber, versilbert und Alpacca esichtigung ohne Kaufzwangil ron, Mannteim, F 2. Der bllllaste eg deithllto iſt ein Zeitungs ·Inſerat in dem Matthias Trüger J. Wwe. 2, 9 Mannheim 0 2, 9 Erstes Spezial-Haus für Morhmöbel u. Morbwaren in Rohr und Weide, natur und gebeixt, Balkon, Dielen, Empfangszimmer, Gartenhäuser, Kaffees, Vorplatze, Veranden, Wintergarten usw. Verkaufsstelle d. 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Aſquith, der Macdonald beglück⸗ „mwünſchte, daß die Konferenz in dieſer Woche in London ſtattfinden werde, bemerkte noch, daß dies ein Meilenſtein auf dem Wege des Fortſchritts in der Richtung auf das Ziel einer internationalen Regelung ſei. Die Kon⸗ ferenz ſei von den guten Wünſchen aller Par⸗ teien im Hauſe, im Lande und im ganzen Reiche begleitet. Es wäre von größter Wich⸗ tigkeit, daß heute nichts geſagt werde, was dazu beitragen könnte, den Premierminiſter in ſeiner Aufgabe, von der bedeutſame weit⸗ reichende Fragen abhingen, zu behindern. Macdonalds Beſuch in Paris habe die innere Lage und den Beſtand der Regierung Her⸗ riot und auch die wirkſame Tätigkeit der Konferenz gerettet. Unter dem Beifall der Oppoſition und der Liberalen ſagte Aſquith, durch welche Zugeſtändniſſe Macdonald ſie ge⸗ rettet habe, könne man ſehen, wenn man das Uebereinkommen von Chequers mit dem eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Memorandum der letzten Woche vergleiche. Das beſondere Tribunal außerhalb der Reparationskommiſſion ſei fort und an ſeine Stelle ſei der ſehr gute Vorſchlag getreten, ein amerikaniſches Mit⸗ glied für die Reparationskommiſſion zu er⸗ nennen. Aſquith fragte, ob der Premiermini⸗ ſter Grund zu der Annahme habe, daß die gegenwärtige amerikaniſche Regierung oder irgend eine andere amerikaniſche Regierung der Ernennung eines amerikaniſchen Mitglie- des für die Reparationskommiſſion oder der Ernennung eines amerikaniſchen Schiedsrich⸗ ters zur Entſcheidung etſoa auftauchender Dif⸗ ferenzen geneigt ſein könnte. Macdonald habe im Prinzip die franzöſiſche Behauptung, daß der Dawesbericht nicht als eine Enthebung, ſondern als eine Erweiterung der Grundſätze des Verſailler Vertrages behandelt werden ſollte, angenommen. Die Lage habe eine vitale Umbildung erfahren. Außerdem werde von franzöſiſcher Seite mit gleichem Nachdruck der Standpunkt vertreten, daß prima facie die Reparationskommiſſion Richter in der Frage des Verzugs ſein ſoll. Man brauche nur Poin⸗ cares bemerkenswerte Rede im Senat zu leſen, um den Unterſchied zu ſehen, den dies in Frankreich hervorgerufen habe. Infolge— deſſen beginne die Konferenz in einer klareren, freundlicheren Atmoſphäre, als noch vor einer Woche erwartete werden konnte. Es beſtändien jedoch zwei Punkte von ſehr großer Bedeu— tung: die Räumung des beſetzten Ge⸗ bietes und die Sicherheitsfrage. Die Dauer jeder Vereinbarung die über den Dawesbericht erzielt werde, hänge von der Sicherheit ab und es ſei von der größtmöalich— ſten Bedeutung, daß der britiſche Standpunkt in dieſer Frage vollkommen klargemacht werde. Erſtens müſſe jeder Verſicherung, die Frank⸗ reich gegeben werde. ihm nicht als eine ſepa⸗ rate Garantie gegeben werden, ſondern als Teil einer Allgemeinverpflichtung Großbritan⸗ nien aufgrund der Völkerbundspakte, zweitens müßte die Frankreich angebotene Sicherheit, welcher Art ſie auch ſei, unter den gleichen Be⸗ dingungen auch Deutſchland angeboten wer⸗ den, drittens, damit dies möglich wäre, ſei es klar, daß Deutſchland in den Völkerbund aufgenommen werden und einen Sitz im Völkerbundsrat erhalten müßte. Aber dies ſei nicht genug, Seiner Anſicht nach ſeien die Franzoſen berechtigt, noch mehr zu fordern. Das britiſche Reich müſſe ſich verpflichten, Frankreich und Deutſchland den Gebrauch ſei⸗ ner Macht gegen jeden der beiden Staaten zu garantieren, der dem andern einen Streit auf⸗ dränge, ohne die Maſchinerie des Völkerbun⸗ des in Gang zu ſetzen. Dies dürfte jedoch nicht guf Frankreich und Deutſchland allein Anwen⸗ dung finden, ſondern müßte kollektiv und all⸗ gemein für alle im Völkerbund vertretenen Zarteien gelten. Dies ſei die einzige, wirkſame braktiſche Geſtalt, worin irgend eine Sicher⸗ heitsgarantie gegeben werden könne. Bevor eine Garantie zur Durchführung gebracht werde, müſſe jedoch das britiſche Reich ſeine Zuſtimmung geben. Aſquith ſchloß unter ſtar⸗ kem Beifall, indem er erklärte: Wenn man dies erreichen könne, und er glaube, es ſei möglich, ſo werde man damit den größten Schritt getan haben, um das Ziel des Völker⸗ bundes zu erreichen, nämlich die Verhindern . Streitigkeiten und die Aufrechterhal⸗ tung eines dauernden Weltfriedens. 1 ratis beilagen: wöchentl. Samst das achtſeſtige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne 8 Wandkalender,— Annahme von Abonnements täglich g Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſiſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto Südd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 Anzefgenpreiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., bet Wiederholung 1 5— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen bormittags 8 1 bee 1 abgeſtufter Rabatt. vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen Mittwoch, den 16. Juli 1924 eee eee Dust enolische Unterhaus und dle kommende Konferenz. Nach Aſquith ergriff Baldwin das Wort. Seiner Anſicht nach beſtehe alle Hoff⸗ nung, daß die Konferenz etwas erreichen werde. Baldwin wiederholte jedoch Aſquiths Frage bezüglich der Vertretung Amerikas in der Reparationskommiſſion. Betreffs der An⸗ wendung von Sanktionen wies Baldwin da⸗ rauf hin, daß die Faſſung des Kommuniques in der„Times“ vom 10. Juli laute:„Sank⸗ tionen, die die Alliierten vereinbart haben werden,“ während das amtliche Weißbuch er⸗ klärt:„Sanktionen, welche die Alliierten ver⸗ einbaren werden“. Baldwin fragte, ob die Sanktionen vereinbart werden ſollen, bevor die Frage eines Verzugs entſtehe, oder ob ſie erſt erwogen werden würden, wenn die Alli⸗ ierten ein Uebereinkommen erzielt hätten. Baldwin betonte die großen Erlcheiterungen, die Deutſchland durch den Dawesbericht an⸗ geboten würden, und ſagte, es dürfte auf Sei⸗ ten Deutſchlands kein Zögern beſtehen, ihn an⸗ zunehmen. Er hoffe, die Konferenz werde ihre Aufgabe ſo leiſten, daß ſie dieſe Zuſtimmung von Deutſchland mit der geringſtmöglichſten Verzögerung erhalten werde. Premierminiſter Macdonald erklärte, daß die gegenwärtige Regierung die Sachver- ſtändigenkommiſſion geerbt habe, aber zweifel⸗ los trage die Tatſache, daß die Kommiſſion eingeſetzt wurde, und daß Amerika ſich daran beteilige, gewaltig dazu bei, daß es nun mög⸗ lich ſei, von neuem freundſchaftliche oder jedenfalls freundſchaftlichere Beziehungen zu Frankreich zu beginnen. Er wolle gewiſſe Fra⸗ gen, die in den letzten Wochen aufgetaucht ſind, nicht erörtern. Im Augenblick ſeien ſie erledigt und er ſei viel mehr intereſſiert an dem kommenden Mittwoch als an dem ver⸗ gangenen Donnerstag. Hinſichtlich der Ver⸗ pflichtungen, die Deutſchland durch den Da⸗ wesbericht auferlegt würden, ſagte Maedo⸗ nald, es ſei nur die Frage, ob bezüglich eines oder zweier Punkte des Berichtes man nicht verſuche, Deutſchland Verpflichtungen aufzu⸗ erlegen, die nicht legal im Bereich des Ver⸗ ſailler Vertrages liegen. Dieſe Frage ſei den Rechtsſachverſtändigen vorgelegt und würde bei ihnen bleiben, bis deren Bericht der inter— alliierten Konferenz in dieſer oder der nächſten Woche vorgelegt werde. Macdonald ſagte wei— ter, die Politik, die ſeit dem erſten Tage, an dem er die Schwelle die Auswärtigen Amtes als Staatsſekretär des Auswärtigen über— ſchritten habe, von ihm befolgt worden ſei, ſei die, daß er nicht geglaubt habe und auch jetzt nicht glaube, daß man in Europa Frieden ha— ben könnte, ehe Großbritannien und Frank— reich das Maß von Einiakeit erreicht hätten, das ihnen einige Jahre lang fremd geweſen ſei. Frankreich ſei infolge der Umſtände dahin gelangt, den Verſailler Vertrag wie eine Art Bundeslade zu betrachten. Jede Anregung, ihn beiſeite zu ſetzen, hätte ſogar Befürchtun— gen hervorgerufen, die, wenn die Anregung ohne Hintergedanhen gemacht würde, einfach in Erſtaunen verſetzten. Auch die Anregung, daß die, Sicherheit, die Franfreich von den Operationen der Reparationskommiſſion zu haben glaubte, abgeändert werden ſolle, habe dasſelbe Gefühl in Frankreich hervorgerufen. Maedonald fragte, welches Recht die Mitglie— der auf den Bänken der Liberalen hätten, ihn anzuklagen, daß er Argwohn in Frankreich hervorrufe, weil er vorgeſchlagen habe, daß die Operationen der Reparationskommiſſion in Erwägung gezogen werden ſollten. Wäh⸗ rend England Franfreich ſeine Sicherheit aus dem Vertrag von Verſailles geben müßte, die Frankreich wünſchte, müßte es außerordent⸗ lich darauf bedacht ſein, daß Frankreich die legalen Beſtimmungen des Vertrages nicht er⸗ weitere. Macdonald verwies dann auf die Ver⸗ wirrungen im Zuſammenhang mit der Rhein⸗ landkommiſſion hin und ſagte, es ſei Eng⸗ lands Pflicht geweſen, zu dem Vertrag zu ſtehen und nichts zu geben, das mehr war u. darüber hinausging. Bezüglich der Frage einer Möglichkeit einer Teilnahme Ameri⸗ kas an der Konferenz ſagte Macdonald, die Angelegenheit dürfte bis Mittwoch, Donners⸗ tag oder Freitag aufgeſchoben werden. Aber er könne nichts ſagen, außer daß es abſolut klar ſei, daß zunächſt ein offizieller Vertreter 55 amerikaniſchen Regierung ganz unmöglich ar. 1 eee 1 5* 9 W 8 Die Haltung Dentſchlands.„ London, 14. Juli. Das„Berliner Ta⸗ geblatt“ ſchreibt: Der Berliner Vertreter des »Obſerner“ berichtet ſeinem Blatte. daß die der engliſchen Regierung Victoriabahnhof in London deutſche Regierung ihn um Veröffentlichung folgender Erklärung erſucht habe: Alle Gerüchte, daß die deutſche Regierung ihre Haltung gegenüber dem Dawes⸗-Bericht geändert habe, ſind unbegründet. Die deutſche Regierung iſt nach wie vor entſchloſſen, die⸗ jenigen Bedingungen des Dawes⸗-Berichtes, die innerhalb ihrer Macht liegen, zu erfüllen, ohne daß zu dieſen Bedingungen etwas hinzu⸗ gefügt oder irgend etwas davon fortgenom⸗ men wird. Die deutſche Regierung teilt die Anſicht der Sachverſtändigen, daß der Dawes⸗ bericht ein unteilbares Ganzes iſt, von dem kein Teil geändert oder ausgeſchaltet werden darf, ohne das ganze forgfältig aufgebaute Gebäude zu zerſtören. Es iſt ganz gewiß nicht die Politik Deutſchlands, den Dawesbericht durch neue unvorhergeſehene Forderungen im letzten Augenblick zu ſabotieren, ſondern im Gegenteil ſeine Erfüllung bis zu den kleinſten Einzelheiten zu ſichern und alle erdenklichen Schritte gegen Sabotierungsverſuche zu un⸗ ternehmen. Ebenſo aber, wie Deutſchland lozal ent⸗ ſchloſſen iſt, die ihm aufgelegten Bedingungen zu erfüllen, ſo erwartet es, daß die Bedingun⸗ gen, die der Bericht den anderen auferlegt habe, ebenſo loyal behandelt werden. Die deutſche Regierung hat niemals die Forderung aufgeſtellt, daß dieſe Handlungen, der durch den Dawesbericht bedingten Geſetzgebung vorausgehen müßten. Deutſchland fordert nichts im voraus, es verlangt aber die Erfül⸗ lung der im Dawesbericht vorgeſehenen Be⸗ dingungen und je ſicherer Deutſchland auf gu⸗ ten Willen rechnen kann, umſo eher wird die Reichstagsmehrheit für die Annahme des Be⸗ richtes ſein. Das deutſche Volk iſt entſchloſſen, die Laſten des Berichtes, die nach dem Zeug⸗ nis Macdonalds ſogar über die im Verſailler Vertrag vorgeſehenen hinausgehen, auf ſich zu nehmen, wenn es endlich die Gewißheit er— hält, daß die Bedeutung und der Schritt eines ſolchen Verſuches anerkannt wird. * Ausfuhr⸗ und Kreditfragen. Berlin, 15. Juli. Das Reichsernährungs— miniſterium hat den Reichskommiſſar bei der Reichsgetreideſteue ermächtigt, auf Antrag von Fall zu Fall eine Unbedenklichkeitsbeſcheinigung für die Ausfuhr von Getreide, Mehl und Abfall produkten zu erteilen. Falls das Maß der Aus fuhr ſich erheblich ſteigern ſollte. iſt eine Begren— zung durch die bisherige Art der Ausfuhrerleich— terung möglich und beabſichtigt.— Ueber die am Donnerstag dieſer Woche ſtattfindende Kon— ferenz der Landwirtſchaftsminiſter der Länder berichtet der„Vorwärts“, daß dieſe Konferenz ſich in erſter Linie mit der Kreditfrage beſchäfti⸗ gen wird. Von den 400 Millionen Golomark⸗ Krediten für die Landwirtſchaft könnten höchſtens 200 bis 300 Millionen bewilligt werden. Eine Sonderzuweiſung an Bayern könne wahrſchein lich nicht zum Beſchluß erhoben werden. Preu— ßen verlange, daß die Kreditfähigkeit der eigent lichen Empfänger geprüft werde. Darüber hin⸗ aus werde aber die Verteilung an die Länder erfolgen. Auf Preußen entfielen zwei Drittel, die prozentual auf die Provinzen verteilt werden ſollen. 5 3* Eröffnung der Konferenz am Mittwoch vormittag. London, 15. Juli. Botſchafter in London, Kellog, bemerkte einem Vertreter des„Evening Standard“ gegenüber, die Konferenz werde das größte wirtſchaftliche Problem zu löſen haben, dem Europa ſeit Generationen gegenübergeſtanden habe. Owen Po ung erklärte, er könne auf der Londoner Konferenz keinen andern Stand— punkt darlegen, als ſeinen bisherigen. Macdonald wird die Konferenz am Mittwoch vormittag im Auswärtigen Amt Der amerikaniſche mit einer Anſprache eröffnen. Der Geſchäfts⸗ gang der Konferenz wird von ihr ſelbſt feſt⸗ geſetzt werden. Man nimmt an, daß die Kon⸗ ferenz ungefähr 14 Tage dauern wird. In untergeordneten politiſchen Kreiſen verlautet, daß keine öffentlichen Sitzungen bei der Konferenz ſtattfinden werden und daß ſich die Berichterſtattung ausſchließlich auf die Ausgabe von amtlichen Kommuniques ſeitens und der einzelnen Delegationen beſchränken müſſe.— Morgen Nachmittag 4.30 Uhr werden Herriot, Nollet, Clementel, Theunts, ſowie Hymans auf dem eintreffen und 1 von Macdonald im Namen der engliſchen Re⸗ gierung empfangen werden.. 41. Jahrgang Die große Friedens. kundgebung in Mainz. N Eine große Kundgebung gegen Gewalt⸗ und Revanchepolitik veranſtaltete die internat. Liga für Menſchenrechte am vergangenen Sonntag im Stadtpark zu Mainz. Mit einem Sängerchor wurde die Feier eröffnet. Pfarrer Freſenius⸗Eſſenheim be⸗ grüßte im Namen der deutſchen Sektion den 383jährigen Präſidenten der Liga für Men⸗ ſchenrechte, Buiſſon, ſowie den franzöſi⸗ ſchen Redner Grumbach, Redakteur des „Quotidien“ Fouilleron⸗ Mainz be⸗ grüßte im Namen der franzöſiſchen Sektion die deutſchen Redner Dr. Rudolf Breit ⸗ ſcheid, Dr. Strecker⸗Ina und Profeſſor Gumpel-⸗ Heidelberg. Hierauf erhielt das Wort der greiſe Buiſſon, ſtürmiſch von der Verſammlung begrüßt. Er führte u. a. aus: Es ſei ihm am Ende ſeines Lebens die größte Freude, dieſer Kundgebung beiwohnen zu können. Deutſche und Franzoſen ſeien nicht dafür geſchaffen, ſich gegenſeitig zu bekämpfen, ſondern ſie hätten die Pflicht, ſich gegenſeitig zu unterſtützen. Das menſchliche Gewiſſen wolle Konflikte zwiſchen den Nationen auf dem Wege der Verſtändigung und der ſchieds⸗ gerichtlichen Entſcheidung löſen. Dieſe Idee habe zum erſtenmale Ausdruck gefunden in den erſten Paragraphen des Verſailler Vertrages, trotzdem die Verfertiger dieſes Vertrages die größten Verächter dieſes ertrages ſeien. Wir müſſen unſere Jugend in Zukunft im Geiſte der Völkerverſtändigung und nicht der Völker⸗ entzweiung geſtalten. Es wäre ein Verbrechen, wenn ein Volk einen ſelbſt ſiegreichen Krieg vorziehen würde einer ſchiedsrichterlichen Ent⸗ ſcheidungs Es gäbe etwas, das höher ſtehe als Frankreich und Deutſchland: die Menſch⸗ heit! Die Verſtändigung innerhalb der Menſchheit herbeizuführen ſei die größte Kul⸗ turaufgabe. Die Rede, die S. Grumbach ſofort ins Deutſche überſetzte, wurde häufig von Bei⸗ fallskundgebungen unterbrochen. Hierauf hielt Reichstagsabg. Breit⸗ ſcheid ein ſtrenges Gericht gegen die Ge— waltpolitiker. Sie hätten nichts gelernt aus der Not und dem Elend der letzten Jahre. Wer die Verſtändigung zwiſchen Deutſchland u. Frankreich betreibe, der ſei in ihren Augen ein Landesverräter. Es gäbe nichts in der Welt, das ſo international wäre wie der Nationalismus. Der franzöſiſche Nationalismus liefere dem deutſchen Nationa⸗ lismus Waſſer auf die Mühlen. Wenn es irgendwelche Menſchen gäbe, die den Namen Vaterlandsverräter verdienen, dann ſind es jene, denen ihr Parteintereſſe höher ſteht als die Völkerverſtän digung. Diejenigen, die die Nation über die Menſch⸗ heit ſtellten, hätten in den deutſchen und fran⸗ zöſiſchen Schulbüchern gefunden, daß Deutſch⸗ land und Frankreich Erbfeinde ſeien, und es werde ſo dargeſtellt, als ſeien die beiden Völ⸗ ker nur auf ihren Platz geſtellt, um ſich mit Mißtrauen zu begegnen, ſich bis an die Zähne zu bewaffnen und ſich blutige Kriege zu lie⸗ fern. Ohne Verſtändigung zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich gäbe es keine Verſtändi⸗ gung und keinen Frieden in der Welt. Frank⸗ reich feiere am 14. Juli die Erſtürmung der Baſtille. Alle Friedensgeſinnten hätten aber dafür einzutreten, daß auch die internationale Baſtille erſtürmt werde und falle, nämlich die Baſtille des Haſſes und der Gewalt und daß an ihre Stelle Verſtändigung und Völkerfriede trete. Auch Breitſcheids Worte löſten ſtarken Beifall aus. Von der Rednergruppe, die am anderen Ende des Gartens ſprach, ergriff zu⸗ nächſt Dr. Strecker von der Univerſität Jene das Wort: Die Wendung zu einer neuen Po⸗ litik des Friedens ſei da. Unſere Regierung müſſe jetzt mutig und tapfer den Weg zum Völkerfrieden beſchreiten, wenn dieſer auch unvollkommn ſei. Wir apellieren an die Regie⸗ rungen der ganzen Welt, die Ehre Europas über das Preſtige eines einzelnen Volkes zu ſetzen und mit der Friedensarbeit zu beginnen am Rhein. Wenn am Rhein Friede ſei, dann würde auch Europa wieder geneſen. Statt den Kriegshetzern müſſe man die großen Märtyrer der Menſchheit hören wie Jaures und Ra⸗ thenau, N Nachdem Dr. Streckers Rede, die gleich⸗ falls reichen Beifall fand, von Frl. Janneſch ins Franzöſiſche überſetzt war, ſprach . Redakteur Grumbach Parts in ſorm, bollendetem flüſſigem Deutſch. Er ſei teugt, daß der verehrungswürvige, Sgiä über⸗ Duiſſon dieſen Tag unter den inzern un ter die ſchönſten ſeines Lebens zählen werde.. hrhundertelanger Haß müſſe abgebaut wer⸗ um eine Epoche des Friedens zu eröff⸗ den. Grumbach erinnert an das Aussehen der örten Gebiete in Nordfrankreich und it daran den Gedanken: Heimat, was ha⸗ en die aus dir gemacht? Und doch iſt genug Platz auf der Erde für alle! Unſere neue Re⸗ gierung hat den ſeſten Willen, den Frieden zu verwirklichen. Das erfordere Zeit. Wiedergeburt des Vertrauens ſtehe bevor. Im amen der Liga für Menſchenrechte, der ein 90 franzöſiſchen Intellektuellen, Profeſſoren uſw. angehöre ſage er: Wir wol⸗ großer Teil der ken zuſammenarbeiten. Die deutſche wirtſchaft⸗ liche und politiſche Unabhängigkeit ſolle nicht Wieder angetaſtet werden, andererſeits müßte die deutſche Arbeit beim Wiederaufbau helfen Nachdem ſich der lebhafte Beifall gelegt „trat noch Dr. Gumpel in kurzen Ausführungen für internationale Verſtändigung ein. Wir hätten die Pflicht, unſerer Jugend immer wie⸗ der die Greuel des Krieges vor Augen zu füh⸗ ren. Von denen, die ihn mitgemacht hätten, werde keiner wieder in einen neuen ziehen. Wenn wir Reparationen leiſten, würden wir die franzöſiſche Linke ſtützen und damit zur Be⸗ freiung der Welt beitragen. Zum Schluf feierte Grumbach die Vorkämpfer für Völker⸗ friede und Befreiung der Menſchheit. Er ge⸗ dachte vor allem Jaures, der als erſter ſein Leben ließ, und erinnerte an Rathe⸗ nau und Erzberger. Ferner hob er das Perdienſt Breitſcheids um die Anbahnung von Verſtändigungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich hervor. Er forderte zum Schluß die Anweſenden auf, das Andenken der Opfer des Weltkrieges in einer minu⸗ tenlangen Pauſe zu ehren. Dieſe Kundgebung ergreifendſten Moment eſtaltete ſich zu dem er ganzen Veranſtaltung. Nach dieſer Veranſtaltung rief Grumbach: Möge dieſe Minute des Friedens zur Ewig⸗ keit des Friedens werden! Hierauf wurde folgende Reſolution ſtimmig angenommen: Die am 13. Juli zu zehntauſend in Stadtpark zu Mainz verſammelten deutſcher und franzöſiſchen Bürger begrüßen es, daf der Wille zur Erhaltung des Friedens im, mer ſtärker wird. Die Geſchichte hat in furchtbarſter Weiſe gelehrt, daß die Anwen dung von Gewalt immer wieder Gewalt er zeugt. Nur in der friedlichen Zuſammen⸗ arbeit der Völker liegt die Sicherheit für das Gedeihen der Menſchheit und des Ein zelnen. Die freundnachbarliche Verſtändigung der beiden großen Republiken Deutſchlanz und Frankreich bildet eine der weſentlichen Vorbedingungen zur Schaffung eines end gül ngen Friedens. Die Erfüllung der ge⸗ rechtfertigten Reparationsforderungen der franzöſiſchen Republik einerſeits, die Reſpek⸗ tierung der wirtſchaftlichen und politiſchen Unabhängigkeit und Einheit der deutſchen Republik andererſeits, werden beiden Län— dern jene Sicherheit geben, auf die ihre Völker Anſpruch haben und werden den Na⸗ tionalismus hüben und drüben zum Erlö⸗ ſchen bringen. Die Verſammelten betrachten den Aus⸗ bau des Völkerbundes, dem alle Nationen mit gleichen Rechten angehören müſſen, als eine notwendige Garantie für die Sicherung des Friedens. a Durch einen Männerchor fand die gewal⸗ ige Demonſtration ihren Abſchluß. — 0 ein⸗ Die kleine politiſa — Die Feier des Verfaſſungstages. miniſters des Innern wird Bürgermeiſter Dr. Feſtiede halten. — Das Organiſationskomitee für die Gold⸗ notenbanſ hat, wie wir erfahren, die Berliner Beratungen über die in dem Komitee bearbeite⸗ ten Geſetz⸗ und Statutenentwürfe am 10. Juli abgeſchloſſen. Das ſei aus dem Präſidenten des Reichsbankdirektoriums Dr. Schacht und dem engliſchen Bankier Sir Robert Kindersley be⸗ ſtehende Komitee hat die Entwürfe der Repara⸗ tionskommiſſion mit einem Begleitſchreiben vor⸗ gelegt. Die Entwürſe und das Begleitſchreiben ſind der Reparationskommiſſion am 12. Juli in Paris übergeben worden. Die beiden Mitglie⸗ der des Komitees befinden ſich zurzeit in Paris, um der Reparationskommiſſion etwa notwendige Aufklärungen zu geben. — Eine Demonſtration in München. Dieſer Tage kam es vor der franzöſiſchen Geſandtſchaft zu einer Demonſtration, weil dort die Trikolore aus Anlaß des franzöſiſchen Nationalfeſtes auf⸗ ſezogen war. Landespolizei und Schutzmann⸗ chaft trieben die Demonſtranten auseinander ud nahmen einige davon feſt. — Eine Gewerkſchaftsbeſprechung beim Reichs. ernührungsminiſter. Reichsernährungsminiſte Graf Kanitz hat die Spitzengewerkſchaften auf heute Nachmittag zu einer Beſprechung über die allgemeine Ernährungs⸗ und Wirtſchaftslage eingeladen. Vorausſichtlich wird dabei auch die 9 7 der Schutzzölle für Getreide eins Rolle ſpielen. VBölterbund. Nach Beendigun des Kongreſſes der Kleinen Entente empfingen die Chefs der Delegationen die Vertreter der Preſſe. U. a. äußerte ſich Dr. Beneſch auch über den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund, der Schlußſitzung Der Miniſter in den Völ⸗ Rußlands ausgeſprochen hatte. iſt für den Eintritt Deutſchlands kerbund. Europas beiträgt. Deshalb müſſe, bevor Deutſch⸗ land in den Völkerbund eintritt, die Situation ſo vorbereitet ſein, daß ſein Eintritt nicht eine Bedrohung des Völkerbundes ſelbſt bedeute. So⸗ bald ſich die Großmächte über die Durchführung des Dawes⸗Planes geeinigt haben, wäre der Augenblick gekommen, die Disſuſſion der Frage zu beginnen. — Nationalfeier in Paris. gen der großen Hitze abgeſagten Parade hat ge⸗ ſtern zum Nationalfeſt eine kurze Feier am Grabe des unbekannten Soldaten unter dem Triumph⸗ bogen in Paris ſtattgefunden. Der Präſident der 151 8 und das Kabinett waren dabei anwe⸗ end. — Die Revolution in Braſilien. Die braſilia⸗ niſche Revolution breitet ſich anſcheinend noch weiter aus; die Stärke der Aufſtändiſchen wird auf 20 000 Mann geſchätzt, welche mit Maſchinen⸗ zewehren, Aeroplanen und Tanks gut ausgerü⸗ ſtet ſind. Eine ſtarke Abteilung von ihnen mar⸗ ſchiert jetzt in Richtung auf Santos und Rio de Janeiro in der Hoffnung, die Hauptſtad⸗ einzunehmen. Die Schätzungen über die Ver luſte bei den jüngſten Kämpfen um Sao Paole 3 Verwundeten; es wird berichtet, daß die Bun⸗ destruppen immer noch Sao Paolo beſchießen. Die Regierung in Rio de Janeiro ſteht infolge der Ereigniſſe in einer ernſten politiſchen Kriſe. — 5 rene er 0 eterſen aus Hamburg auf der diesjährigen eier des Verfaſſungstages im Reichstage die — Beneſch über Se Eintritt in den nachdem er ſich im Prinzip für die Anerkennung Er müſſe aber unter ſolchen Bedingun⸗ hen durchgeführt werden, daß er zur Pazifierung Milch 5, Zucker 25, Kartoffeln 5, 1-2, Weißbrot 7, Schwarzbrot 4, Holländi⸗ Anſtelle der we⸗ ſchwanken zwiſchen 1000 bis 3000 Toten und mit dem angeblichen„Nep“ Wunſch des Reichspräſidenten und des 9 5 J eſſiſcher Landtag jag trat heute nachmittag in die Beratung der ſtapitel des Finanzminiſteriums ein. Die Be⸗ ſitzer von heſſiſchen Eiſenbahnobligationen for⸗ dern, wie der Abg. Oſann(D. pt.) ausführte, tine Aufwortung ihrer Papiere. Die ſei, erwi⸗ derte der Finanzminiſter, Sache des Reiches. die Abg. Knoll(Zentr.) und Widmann Soz.) bringen lokale Einzelwünſche vor. Die apitel 108 bis 118 werden darauf genehmigt. Ueber die von der Regierung geplante Abgabe des Herrengartens und des Orangeriegartens zu Darmſtadt an die Stadt Darmſtadt, die vom Ausſchuß mit großer Mehrheit abgelehnt wurde, entſpann ſich eine längere Debatte. Die Mei⸗ nung des Hauſes war geteilt. Der Finanzmini⸗ ſter trat für Abgabe ein, da die Verwaltung der Gärten den Staat nur belaſte, ohne etwas ein⸗ jubringen. Die Regierungsvorlage wurde abge⸗ ſehnt. Darauf wurden ſämtliche Kapitel des Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft von 75 dis 99 angenommen, dazu ein Antrag Blank (Zentr.), der der Reichsregierung die Schaffung ines Geſetzes zur Bekämpfung von Wucherzin⸗ ſen empfiehlt. Zum Schluß trat das Haus in die Beratung der zurückgeſtellten Kapitel ein, die das heſſiſche Polizeiweſen zum Gegenſtand ha⸗ den. Nachdem die Berichte der Ausſchüſſe er⸗ ſtattet waren. Schluß der Sitzung. Fortſetzung morgen vormittag. 1 Aus Rußland. In letzter Zeit gingen verſchiedene Mel⸗ dungen durch die Tagespreſſe, die von neuen Hungerkataſtrophen zu melden wußten. Ein dieſer Tage angekommener, vom 27. Juni da⸗ tierter Brief weiß jedoch das Gegenteil zu be⸗ richten. In dem Briefe heißt es, daß eine ſel⸗ ten gute Ernte zu erwarten ſei. Auch ſind da⸗ rin Preiſe von einzelnen Lebensmitteln und Gebrauchsgegenſtänden angegeben, die ſich mit den unſerigen ausgleichen, ja ſogar noch nied⸗ riger ſind. Einige Beiſpiele werden dies be⸗ weiſen: 1 Pfd. Fleiſch 30 Kopeken, 1 Schoppen Aprikoſen ſcher Käſe 70, Schweinefleiſch 45, Petroleum 10, Kattune 40 Kopeken 1 Archin, Kakao 2 Ru⸗ bel, Butter 1 Rubel. Der Verdienſt iſt entſpre⸗ chend 50-300 Rubel den Monat.(Ein Rubel galt in Friedenszeiten 2.20 Mk., ein Kopeke gleich 2,2 Pfg.) Wenn auch die einzelnen Preiſe ſchließlich nicht für ganz Rußland gel⸗ ten, ſo läßt es doch erkennen, daß vielfach der⸗ artige Meldungen übertrieben ſind. Denn bei der ungeheuren Größe des Reiches und der ſchlechten inneren Organſatiion kann es wohl vorkommen, daß ein Gouvernement Ueberfluß hat, während das andere darbt. Auch ſteht in dem Briefe einiges über die inneren Verhält⸗ niſſe. Nachdem, ſo heißt es, vor kaum zwei Jahren die kleineren Betriebe und Unterneh⸗ men wieder in die Hände ihres Eigentümers zurückgegeben wurden, ſo fängt man jetzt wie⸗ der an, alles zu verſtaatlichen und den Be⸗ ſitzern wird irgend eine Stelle im Dienſte des Staates geboten. So ſcheint die Tſcheka“ wirklich das Erbe Lenins auszuführen, und Abrechnung zu halten.(Wir berichteten über das Teſtament Lenins in einer unſerer letzten Nummern.) Noman von Igna Maria. (Nachdruck verboten.) Jos Matties war überraſcht über den weiblichen Scharfſinn der kleinen Theres. Aber Kind, das meinſt du nur! Das haben ie Südländer ſo anſich. Glaubſt du denn, Va⸗ terken wollte ſeine lieben Kinder verlaſſen?“ Theres umklammerte ihn, während heiße Trä⸗ nen in ihre Augen traten:„Vaterken, verſprich es mir, nicht wahr, du heirateſt dieſes eklige Marita nie— niemals!“ Jos Matties hatte Rot, das aufgeregte Kind zu beruhigen. f Das große, ganz in Rot⸗Gold gehaltene Zirkuszelt war bis auf den letzten Platz be⸗ ſetzt. Unzählige elektriſche Lampen warfen ihr fla Licht auf die eleganten Zuſchauer, Of⸗ Die ſechs Matties iziere in Uniform, Einglas im Auge, Damen in hellen Abendtoiletten mit Reiher- und Blu⸗ menhüten. Nachläſſig zurückgelehnt, das lange Programm in den juwelengeſchmückten Hän⸗ den, warteten ſie auf die Dinge, die da kom⸗ men ſollten. Die ungariſche Zigeuerkapelle ſpielte eine Brahmſche Rhapſodie. Auf den oberen Nängen warteten die Zirkuskundigen. Ueber all dem lagerte eine Miſchung Stallduft nd irgend welchem exotiſchem Parfüm. In iner der vorderen Logen die vier Matties. ie Umſitzenden ergingen ſich in den ſeltſam⸗ ſten Vermutungen über die eigenartigen hüb⸗ ſchen Kinder: die meiſten Blicke richteten ſich auf Theres, die mit glänzenden Augen und leichtgerzteten Wangen in die, ach ſo traurige Umgebung ſchaute. Hannes kam ſich inzwiſchen f n feinen Kindern ziemlich unpaſſend vor u. wäre am liebſten in irgend einen Winkel ge⸗ krochen, aber Theres hatte beſtimmt, daß er neben ihr an der Rampe zu ſitzen habe. Gleich⸗ 100 durchſtrömte ihn jedoch ein wohliges Wefühl des Glucks, daß er hier ſein durfte, bei Theres, die einen Königin gleich auf ihrem ſaminem Seſſel thronte. Als ſiebente Nummer Vaterken! Vaterken terken, und Hannes freute ſich, weil er Theres auf einem Rappen, deſſen Schweif den Sand berührte. Er umritt mit gezogenem Zylinder die Manege und führte ſeinen Hvaeinth in allen Gangarten der hohen Schule vor, ließ ihn auf Straußſche Melodie Walzer tanzen, und ſchließlich tänzelte Hyaeinth die Govatte Louis 14. Jos Matties fühlte die bewundern⸗ den Blicke. und der Gedanke, daß er ſeine The⸗ res auch für die Kunſt erziehen könne, ließ ihn ſiegesgewiß lächeln. Die Dame mit dem Pa⸗ radiesreiherhut und den blitzenden Brillant⸗ ringen ſchwärmte in allen Tonarten von dem raſſigen eleganten Zirkusreiter, und Theres in ihrem Stolz mußte an ſich halten. um nicht zu rufen:„Das iſt auch mein Vaterken!“ Die letzte Nummer vor der großen Pauſe füllte Marita Venerjella aus. Sie kam im kur⸗ zen ſpaniſchen Koſtüm, pikant, feurig. Granat⸗ blüten im blauſchwarzen welligen Haar, und begann ihren Kaſtagnettentanz. Sie tanzte hinreißend, das geſtand Theres neidlos zu, u. ſie klatſchte ſogar, als Marita hinter dem roten Samtvorhang verſchwand. In der Pauſe be⸗ ſichtigte das Publikum die Marſtälle, Theres zog Hannes zu Hyaeinth, das kluge Pferd ſchnupyerte und ließ ſich von Theres ſtreicheln. Sibylla hatte nicht Augen genug, die Pracht um ſie her zu bewundern, immer wieder wünſchte ſie ſich im ſtillen:„Lieber Gott, laß mich auch ſo eine feine Dame werden, damit ich nicht den ekligen Hof reinfegen muß, wenn ich groß bin!“ Bertas Blick überflog prüfend; terken zurückdachte, erleuchteten Manege inmitten hochſtehender Falben. a die Zuſchauer. die mußten wohl reich ſein und kauften die Kaffeebohnen nicht viertelpfund⸗ weiſe. Einer, der dieſen Kreiſen fremd gewor⸗ den war, war Hans Matties. Er wünſchte ſich zurück in das ſtille Zimmer des Paſtorats, da⸗ rinnen der gelbgrüne Harzer Kanarienvogel ſang und Roſenduft des Pfarrgartens durch das Fenſler hereinzog. Dort hätte er den gan⸗ zen Abend mit ſeinem Annegarn ſtudieren dürfen. Theres und Hannes waren reſtlos glüg⸗ lich, Theres atmete mieser die Langenthehrte Zirkusluft, und dann Vaterkens Erfolg! Alle Zuſchauer neben ihr ſprachen ja nur von Va⸗ glücklich ſah. Als ſie Vaterken in ſeiner Gar⸗ derobe auffuchten, geräumt von der lobenden Kritik des Publi⸗ kums. Du biſt aber auch ſo wunder⸗, wunder⸗ ſchön geritten!“ ſchloß ſie aufatmend. Und das 1 dieſes Kindes machte Jos Matties ſtolzer a beſprechungen.„Theres, morgen ſollſt du ein⸗ mal den Hyaeinth in der Manege reiten.“ ver⸗ ſprach er ihr. wieder auf die Plätze. Es folgte ein Drahtſeil⸗ akt, zwei Frauen produzierten ſich auf dem Seil. Hannes ſtieß Theres an:„Du, Theres, die können es nicht halb ſo gut wie du! biſt ja viel beſſer Seil gelaufen; i, was haben die dicke Beine....“ mit ſeinen ſechs Falben. Angelan mit präch⸗ tigem Zaumzeug, Manege. Jos ſtand in der Mitte mit der lan⸗ gen Peitſche und lenkte ihre Gangart. rechts herum, Dann rief er ſie einzeln beim heran:„„Fatme“,„Abdul“,„Haſſan“, med“, Gizeeh“,„Leyla“, und jedesmal tän⸗ zelte ein Falber auf ſeinen Herrn zu und führte irgend einen Trick aus. Nun lies Jos Matties einen engen Halbkreis ſchließen, hob die Peitſche— und zwölf Pferdebeine ragten in die Luft. zum Zirkuszelt. Julitages erſchien Hannes das Zelt öde und ungaſtlich. Theres ſaß auf Hygeinth und ritt in der Manege. darf ſpäter auch reiten, u. du lehrſt es mich?“ nur dieſes eine Mal im Zirkus reiten laſſen wohnten Gang. Zirkus Caree derte in Kö⸗ 1 3 2 I erzählte Theres ganz auf⸗ ein ganzer Berg glänzender Zeitungs⸗ Die Glocke rief die Zuſchauer Du Den Höhepunkt aber bildete Jos Matties trabten die Pferde in die links herum, Schritt, Trab, Galopp. amen zu ſich „Ach⸗ Wenn Theres in ſpäteren Jahren an Va⸗ ſah ſie ihn in der hell⸗ Am anderen Morgen gingen ſie hinaus Im Zwielicht des ſonnigen Sie fürchtete ſich nicht, als 8 traben lies, und als er ſie herabhob, flü⸗ erte ſie ihm zu:„Nicht wahr, Vaerken, ich Aber das Schickſal hat Theres Matties Das Leben ging länaſt wieder ſeinen ge⸗ 1998 39 n n berg, Die Obſtbaume aa Darmſta bt, 44 Julk. Der heſiſche gaud⸗ haft, Strecke von 300 Kilometer 158 1 wieſe trugen färbte ſich rot. Die Zeit der Kartoffelernte war da, alle vier Mattieskinder zogen mit auf den aroßen Acker Berge. ihren Fleiß. Des Sonntags gingen Theres, Hannes und Auguſt Lindemann in die Wälder Brombeeren pflücken. Schon tropften goldene Buchenblätter von den Bäumen, und die Schlehenbüſche tru⸗ gen blaue Beeren. Vor der Eſelsbrücke machte Theres halt:„Hannes, laß uns umkehren, ich wollt ſo ſchrecklich gern ſeiltanzen.“ war natürlich einverſtanden, bereitwillig kehrte Auguſt Lindemann mit um.„Darf ich auch da⸗ bei ſein, Theres?“ bettelte er.„Ich verrat es auch ganz gewiß keinem Menſchen!“ wurde mitgenommen. ſchloſſen. Bürgermeiſters waren beim Haupt⸗ lehrer zum Kaffee geladen. Theres wußte Rat. „Ueberklettern!“ Sie kletterten über das Hof⸗ tor und zum Kiichenfenſter hinein. Die Nach⸗ barin ſah der Kletterpartie zu. Wie eine Katze ſo flink.“ Zirkusblut ſich verleugnen läßt!“ den ein Seil ſpannen laſſen, Treppe hinauf in ihr Zimmer. Hannes machte derweil aus alten Kiſten und Söcken Sitzplätze zurecht. Dann warteten ſie auf Theres. a „Läuft ſie denn jeden Seil?“ ſich Auguſt Lindemann angelegentlich, ſagt denn deine Mutter dazu?“ 1 Schön⸗ und Richtigſchreiben. H. R. Matheis, Verkehrsſchrift: 1. Preis Hein rich Läube, Philipp Brühan, Lina Schneider Friedel Wiener, G. Türſchmann, Anny Watzte Otti Holzſchuh, Anna Becker, 2. Preis: Kar Weiß, Gretel Ittel, 3. Preis: Elſe Balz, Elfe Porr, Frieda Hartmann, Alma Uhrig, Philipg Hiß. 100 Silben. 1. Preis: Elſe Porr, Anne Becker, 2. Preis: Karl Weiß. 80 Silben. 1. 1 Philipp Brühan, Gretel Ittel, Otti Holzſchug 2. Preis: Friedel Wiener, Lina Schneider, Ott Wegmann. 60 Silben. 1. Preis: Elſe Balz, Gen trude Türſchmann, Frieda Hartmann, Irent Kehr, Elſe Kuſter, 2. Preis: Georg Schauß, Almg hrig, 3. Preis: Elsbeth Dörge, Elſe Schauß Herr Otto Watzke erſtattete Bericht über den Ver, bandstag in Offenbach. Für das Wettſchreiben in Alzey haben ſich etwa 25 Teilnehmer gemel⸗ det. Es wird den Wettſchreibern ampfohlen, noch tüchtig zu üben, da nach dem Wettſchreiben bis Anfang September die Sommerferien ſind. Im nächſten Jahr begeht der Verein ſein Wjähriges Stiftungsfeſt, wobei ebenfalls ein Wetſchreiben ſtattfinden ſoll. f Bensheim, 14. Juli. Geh. Rat Eckstein, der Kreisdirettor von Bensheim, iſt geſtern nach län⸗ gerem ſchweren Leiden im Alter von 62 Jahre. verſchieden. f Mannheim, 14. Juli. Am Samstag vormit⸗ tag gegen halb 10 Uhr iſt auf dem 1 0 Neckarſtadt ein hieſiger 44 Jahre alter verheirate ter Fuhrunternehmer, in der Neckarſtadt wohn! beim unvorſichtigen Ueberſchreiten der Gleisanlagen zwiſchen die Puffer zweier aufein⸗ anderſtockender Eiſenbahnwagen geraten und wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß er bald da⸗ rauf ſtarb. 3 Moskau, 14. Juli. In der Gegend von Sa⸗ mara ſind nach Blättermeldungen große Erzla⸗ ger entdeckt worden, die eine intenſive Ausbeu⸗ tung ausſichtsreich erſcheinen laſſen. i Newyork, 14. Juli. Aus Kalifornien werden zahlreiche Rieſenwaldbrände gemeldet; u. a. iß der große Nationalpark von Sequola auf einen vom Feuer erfaß 5 W Beim Baden ertrunken. Roxheim, 14. Juli. Am Samstag Abend ge⸗ gen 7 Uhr iſt im Altrhein der einzige 14jährige Sohn des Landwirts Förſt von Roxheim er⸗ trunken. Der Ertrunkene wurde ſofort geländet. Mannheim, 14. Juli. Am Samstag Nach⸗ mittag iſt ein verheirateter 32 Jahre alter Stein⸗ hauer aus Walldürn beim Baden unterhalb der neuen Brücke ertrunken. Ferner iſt am gleichen Tage abends ein 17 Jahre alter Lehrling aus der Eindenhofſtraße beim Baden an der Rheinſchach⸗ lel ertrunken. Beide Leichen konnten bis jetzt noch nicht geländet werden.. Heidelberg, 14. Juli. Im Neckar extrunken iſt ein lediger Student am Samstag abend, als er im offenen Neckar badete. Anſcheinend hat ein Herzſchlag dem Leben des Mannes ein Ende ge⸗ ſetzt. Worth a. Rh., 14. Juli. Geſtern abend iſl beim Baden im Rhein zu Maximiliansau der 18 jährige Friedrich Böhmer aus Schleswig⸗Hol⸗ ſtein ertrunken. Böbmer war bei jeinem Onkel reren reife Früchte, der wilde Wein von Bürgermeiſters oben am Ein wundervoller Herbſttag belohnte gewöhnlich und Hagebutten Hannes Auguſt Das Haus war ver⸗ ſagte ſie zu ihrem Mann,„als ob Theres hatte längſt auf dem oberen Bo⸗ flink lief ſie die erkundigte was „Die Mutter weiß nich'? davon und wenn du je in deinem Leben ein Wort ſagſt, ſind wir geſchiedene Leute!“ drohte Hannes.„ res doch ſo Heimweh nach Vaterken ha“, da kann ſie ſchon mal Seil laufen. ö wirklich nichts dabei——“ Die Tür lat ſich auf, herein trat Theres. Die beiden Jungens ſtartten ſie ſprachlos an. War das denn die⸗ ſelbe Theres, die neulich mit ihnen Kartoffel ausgeleſen?. Wo The⸗ Dani“ doch Ggoriſe hung folgt 1 008 5 4 0 puf dem Gutshof Ludwigsau beſchäftigt. Bis letzt konnte die Leiche noch nicht geborgen werden. 75 dern Frieden wieder zum Mur einige Beispiele: Für Damen: Damen- Halbschuhe Damen- Halbschuhe 10 Fur Herren: Herrenstiefel Herrensti efel prima Qualität Herrenstiefel und Halhschuhe 8³⁵ 1550, 1250, 1000, 9 ſourenstiefel Nindleder-Arbeiterstiefel mit schw. Beschlag und Staublaschen 14 sn 6˙⁰ 7⁰⁰ Damen-Stiefel Nindleder-Frauenstieſel 9⁵ an Pantoffeln und Feldhalbhschuhe Kindersch 45 25 An 90 All schwarz u. braun von Sandalen von 75 von 105 4⁰⁸ Minderstiefel und Halhschuke schwarz und braun, in 25 und grösser. Damen-Spangen elegante Form. Damen-Spangen schwarz u. braun, von reis! Für Kinder: 95 uhe 2324, 375, 2022, 250, 18—19 9 4 An 3⁰ 695, Damen 525, Kinder 5⁰⁰ 25 An von genäht, Herren 3 g Saumnas Broder Weinheim, Marktplatz 1 5 n. Besichtigung ohne Kaufzwangl & Meyer kütt Heidelberg, Rohrbacherstrasse 37. Landſtuhl, 14. Juli. Der 24jährige Fritz 2 55 aus Rodalben, der in erhitztem Zuſtande Bärenweiher badete, erlitt einen Herzſchlag und konnte nur als Leiche an Land gebracht werden. Leßte Meldungen. Höſch bei Herriot. Paris, 14. Juli. Der deutſche Botſchafter v. Hoeſch hat heute morgen eine einſtündige Unterredung mit dem franzöſiſchen Miniſterprä⸗ ſidenten gehabt, um Herrn Herriot vor deſſen Abreiſe zur Londoner Konferenz: nochmals den Standpunkt der deutſchen Regierung zu den ver⸗ ſchiedenen zur Erörterung ſtehenden Fragen⸗ komplexen darzulegen. Das Expoſee, das von Hoeſch gegeben hat, dürfte in erfter Linie der Präziſierung und Ergänzung der vom Reichs⸗ kanzler dieſer Tage darüber gemachten Erklärun⸗ gen gegolten haben. Der Termin der nüchſten Reichstagsſitzung. Berlin, 15. Juli. Ein parlamentariſcher korreſpondent teilt mit, daß kaum damit zu rech⸗ ien ſei, daß der Reichstag, wie urſprünglich an⸗ jenommen, am 22. Juli zuſammentritt, vielmehr omme wahrſcheinlich der 2B. Juli für die nächſte Plenarſitzung in Frage. g Amneſtie für Caillaur und Malvy. Berlin, 14. Juli. In der Samstag; nachtſitzung der franzöſiſchen Kammer wurde mit 309 gegen 207 Stimmen die Amneſtie für Caillaux und mit 338 gegen 149 Stim men die Amneſtie für Malvy angenommen, Die Beratung des Amneſtiegeſetzentwurfe; wird heute nachmittag fortgeſetzt werden. Fer⸗ ner wurde am Samstag die Wiedereinſtellung der gemaßregelten Eiſenbahner trotz heftiger Widerſtandes des ehemaligen Miniſters L Troquer mit 306 gegen 212 Stimmen beſchloſ— ſen. Der Senat hat ſich entgegen Herriots Wunſch bis zum 31. Juli vertagt. Fasziſtenkundgebung. g Ro m, 14. Juli. Die Faſziſtenkundgebung der Lombardei hat in Mailand geſtern unter außerordentlicher Beteiligung ſtartgefunden. Soweit bis jetzt feſtgeſtellt werden konnte, ha⸗ ben ſich Zwiſchenfälle nicht ereignet. Landesverband der Gemeindebeamten des beſetzten Gebietes. Köln, 15. Juli. Der Landesverband der Reichsland⸗ und Gemeindebeamten des beſetz⸗ ten Gebietes iſt geſtern in Köln zu einer Ta, gung zuſammengetreten, auf der auch dei Miniſter des beſetzten Gebietes. Dr. Höfle, erſchien, und in einer Rede u. a. betonte, es ſtehe feſt, daß die Beamtenſchaft des Rhein, landes und des beſetzten Teiles von Weſtfalen den Teil des Volkes repräſentiere, dem das ganze deutſche Volk unendlich viel zu danken babe. Die Beamtenſchaſt habe die Hauptlaſt der ſog. Erfüllungspolitik zu tragen. Die Lö⸗ fung der Rhein⸗ und Ruhrfrage ſei die Schickſalsfrage des deutſchen Volkes. Das Sachverſtändigengutachten bedeute keineswegs die endgültige Löſung, ſondern nur eine Etappe, trotzdem blelbe kein anderer Ausweg als feine Annahme. Das Rheinland wiſſe, daß nur auf dem Boden des Sachverſtändi. genplanes die Befreiung eingeleitet werden lbnne. Die einzige Bedingung, die Deutſch⸗ land an die Annahme des Gutachtens knüpfe, ſei die loyale Ausführung von allen Seiten. Die Wie derherſtellung der wirtſchaftlichen Ein⸗ heit des Reiches mülſſe zum Fortfall der Zoll⸗ enze, der Mieumvertrüge und der franzö⸗ ſiſch⸗belgiſchen Eiſenbahuregte führen. Ferner kr Deutſchland die militäriſche Räumung des vertragswidrig beſetzten Gebletes und vor em den Fortfall der Ordonnanzen. von de⸗ ö ö ö angehen. Amtliche Kurſe vom 14.7. Mitgeteilt von der Darmſtädter und Nationalbank (ZSwelgniederlaſſung Worms) Dollar 4210000 Franzöſiſcher Frane 218000 Schweizer Fraue 772950 Wfund Sterling 18435920 Holläͤndiſcher Hulden 1591500 nen ſich allein ſchon zwei dicke Bände ſammelt hätten. Deutſchland werde alles tun um dem Rheinland die Freiheit wieder zu zeben. i Befriedigung in Polen. ö Warſchau, 14. Juli. Die Nachricht von der Einladung Polens zur Londoner Konferenz hat in politiſchen Kreiſen große Befriedigung ausgelüſt. Miniſterpräſident Grabski hatte eine Unterredung mit Außenminiſter Zamoskb über Polens Stellung auf der Konferenz, bei der zur Sprache kam, daß vorausſichtlich auch Angelegen⸗ heiten behandelt werden würden, die Polen direkt Es iſt noch nicht ſicher, ob— wie ur⸗ ſprünglich geplant,— nur der polniſche Vertre⸗ ter bei der Reparationskommiſſion oder vielleicht der polniſche Außenminiſter ſelbſt an der Kon⸗ Geruch 14; Gerſte 17 bis 1855; ſernez teilnimmt. Wetterbericht. Wolkig bis heiter, trok⸗ ken, warm, ſchwache ſüdliche Winde. 15 Waren und Märkte. Mannheimer Viehmarkt. Der Auftrieb zum heutigen Großvieh— und Pferdemarkt betrug und es wurden je 50 Kg. Lebendgewicht gehandelt: 224 Ochſen 20 bis 44 Goldmark, 181 Bullen 24 bis 36, NI Kühe und Rinder 10 bis 48, 590 Kälber 34 bis 50, 117 Schafe 14 bis 24, 2165 Schweine 55 bis 61, Ar⸗ beitspferde das Stück 400 bis 1400, 24 Schlacht⸗ pferde 30 bis 80. Marktverlauf: mit Großvieh und Schweinen ruhig, langſam geräumt, Pferde ruhig. Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 14. Juli. Unter dem Einfluß hoher Forderungen des Auslandes und ungün⸗ ſtiger Ernteausſichten aus Kanada und Rußland ſowie die Ankündigung von Schutzzöllen verkehrte die Produktenbörſe in ſehr feſter Haltung. Ver⸗ langt wurden für die 100 Kg. Weizen inl. 18,5 bis 19,75. ausl. 21 bis 23,75; Roggen inl. 16, bis 16,75; ausl. 16,5; ausländiſcher Roggen mit Hafer 16,5 bis 17,25; ausländiſcher 14,5 bis 15; Mais mit Sack 16,5. Der Mehlmarkt war ſtark beſchäftigt. Für Weizenmehl, Spezial 0, lauteten die Forde⸗ tungen der Mühlen auf 30,5 bis 31; Roggenmehl 23 bis 25,5; von der zweiten Hand auf 29,5 bis 29,75 bezw. 24,5; Kleie bedang 9,5 bis 9.75 Gm. In der Kolonialwarenabteilung herrſchte ſte⸗ ige Haltung. Verlangt wurden je Kg. verzollt ſtafſee Santos 3,6 bis 4,2, desgl. gewaſchen 4.80 bis 6,10; Tee gut 6 bis 7; mittel 7 bis 8; fein 8 bis 10; Kakao holländiſcher 1,5; inländiſcher 1,30; Reis Burma 0,35; Weizengrieß 0.38; Hart⸗ weizengrieß 0,46; Zucker kryſtalliſtert 0,76. FAE Die Aegupterinnen fordern Umgeſtaltung der Ehegeſetze und Heiratsſitten. Nachdem die ägyptiſche Natonalregierung ein Geſetz einbrachte, das das Mindeſtalter der Ehe⸗ ſchließung für Mädchen auf 16, für Männer auf 18 Jahre erhöhte und welches auch vom Parla⸗ ment angenommen wurde, hoffen die Aegypte⸗ tinnen auch auf die Erfüllung ihrer weiteren Forderungen. Dieſe beſtehen nach den Ausfſth⸗ tungen von Frau Charani, einer der bedeutend⸗ ſten Führerinnen der ügyptiſchen Frauenbewe⸗ ung, in der Ausdehnung der weiblichen Bil⸗ ungsmöglichkeiten, ſozialen und politiſchen Gleichberechtigung, Umgeſtaltung der Gbegeſetze und der Heiratsſitten und Bekämpfung der Pro⸗ ſtitution. b e nil ee ee eee U Lokale Nachrichten. * Ernte. Schneller als geahnt, hat ſich die diesjährige Getreideernte eingeſtellt. Die Senſen durchklirren ſchon die Aecker, die Halme fallen, rührige Hände bringen dieſe in Garben. Hochbeladene Wagen ſagen uns: Es iſt Ernte! Wohl dem, der hinausziehen kann in Gottes herrliche Natur zum Schnitt der Ernte. Hoffent⸗ lich finden die Bauersleute aber auch den Dank, daß ihre Arbeit, die keine leichte iſt, reichlichen Lohn findet. Zeilen, ebenſo die kommenden Anträge an den Gemeinderat dazu beitragen und die Herren Ge⸗ meinderät überzeugen, daß ſte den Anträgen zu⸗ ſtimmen, um endlich dem Elend eine kräftige Breche beibringen zu können und das Profekt der Selbſthilfe nicht durchkreuzen J. A N. D e Börse. tgeteilt von der Darmstädter und Natlonalbaal ( Zweigniederlassung Worgis) Die Notierungen verstehen sich in Billionen Proz. Geſchäftliche Mitteilungen. Die Firma Teppichhans J. Hochſtetter veranſtaltet zur Zeit einen großen billigen „Feppichverkauf. Wer zu kaufen geſonnen iſt, dem kann im eigenſten Intereſſe nur empfohlen werden, dieſe günſtige Einkaufsgelegenheit zu be⸗ nützen. Die Firma Teppichhaus Hochſtetter be⸗ ſteht ſchon ſeit 1859 und iſt deren Leiſtungs⸗ fähigkeit weit über Mannheims Grenzpfähle hinaus bekannt. Wir empfehlen, das Inſerat in heutiger Nummer ganz beſonders zu beachten. Eingeſandt. Für Einſendungen unter dieſer Rubrik übernimmt die Rebaktien außik der preßgeſetzlichen keine Verantwortung. Das Geſuch des Wohnungsamtes um Er- ſtellung von Wohnhäuſern an den Gemeinderat, wurde abgelehnt, ebenſo dasjenige des Bau⸗ vereins„Selbſthilfe“ um Neberlaſſung des wert⸗ loſen Tivoll's, welcher Eigentum der Gemeinde iſt, für Bauplätze Letzteres wurde in geheimer Sitzung beſchloſſen und entziehen ſich die Gründe hierfür der Oeffentlichkeit. Wie wir hören, ſtellt nun das Wohnungsamt erneut den Antrag um Erſtellung von Wohnhäuſer mlt weiterer Begrün⸗ dung, ebenſo auch der Bauverein„Selbſthilfe“ mit näher erläuternder Begründung. Aus den Verhandlungen des Gemeinderats iſt zu erſehen, daß die Gemeinde aus finanziellen Gründen und zu geringer Rentabilität Häuſer nicht erſtellen kann. Jedoch iſt die Gemeinde verpflichtet, dem großen Wohnungselend zu ſteuern. Der Woh⸗ nungsamtsvorſitzende, Herr Müller, hat die grotesken Fälle in der letzten Gemeinderatsſitzung beleuchtet und ſtanden hierbei den Zuhörern die Haare gegen Berg. Dieſem großen Elend abzu⸗ helfen, wäre keine allzugroße Schwierigkeit und dienen folgende Beiſplele zur näheren Aufklä⸗ rung: Wenn die Gemeinde ein Wohnhaus er⸗ ſtellt, koſtet dleſes ca. 10000 Mk. und ergibt zwei Wohnungen. Drel Wohnhäuſer koſten ca. 30000 Mk. und ergeben ſechs Wohnungen. Nun wollen wir ſagen, die Gemeinde ſtellt dem Bauverein„Selbſthilfe“ 10000 Mk. auf Hypo⸗ kommt), jedes mit zwei Wohnungen, beſtehend aus drei Zimmer und Küche; es können alſo ſechs Wohnungen an die Mitglieder des Vereins abgegeben werden und drei alte Wohnungen ſtehen dem Wohnungsamt zur Verfügung, dies erglbt alſo eine Wohnungsöffnung von zuſammen neun Wohnungen. Müßte die Gemeinde drei Häuſer erſtellen, welche ca. 30000 Mk. koſten, ſo ergeben dieſe ſechs Wohnungen, dagegen, wenn dleſe 30000 Mk. der„Selbſthilfe“ zur Berfü⸗ gung geſtellt würden, könnte dieſe dafür zehn Häuſer erſtellen, welches zwanzig Wohnungen und eine Wohnungsöffnung von dreißig Woh⸗ nungen zur Folge haben würde. Für 30 000 ausgeglichene Mark wäre ſomit ein großes Loch in das furchtbare Wohnungselend gerſſſen. Das Geſuch der Selbſthilfe um Ueberlaſſung des oben erwähnten Platzes wird bei der nächſten Gemeinderatsſitzung den Gemeinderat nochmals beſchäftigen mit einem wiederholten Antrag, in welchem dleſe Angelegenheit und Projekt nochmals naher erläutert wird. Es mögen nun dleſe G. m. b. H. Maunheim N 4, 11/12 Kunſtſtraße thek zur Verfügung, dieſer erbaut damit dret Wohnhäuſer(weil nur Materlal in Berechnung Berliner Kursbericht. Deutsche Staatspapiere in Prozenten 10.11 Dollarsch. Anw. 79,8 Goldanleihe 4.2 El. Licht u. Kraft Elberfeld. Farben Es. Bad. Wolle Eschw. Bergw. Gelseuberg Ges. f. elekt. Unt. Gritzner Masch. Hansa Lloyd Harpener Bergb. Höchster Farbw 38.6 Holzmann Ph. Hohenlohe Kostheimer Cell. Kali Aschersleb. Köln Rottweil Lahmeyer Laurahütte Mannesmann Mansfelder Oberschl. Eis. Bed „Eis Ind.(Caro) Phönix Bergbau Rhein. Stahlwerk Rombacher Hütte 8 Rütgerswerke Sarotti Schuckert Nürnb. Siemens Halske Zellstoff Waldh 80,1 2 42 5 Reiehsanleihe 0,2] C, 16 K N 0,5 0,4 3, 1 1.00 0,0 Eisenbahn- Aktien und Schiffahrt-Werte Sehantung 0,5 9,6 Hapag 18,4 18,8 klanza Dampt 777% Nordd. Lloyd 45 4,8 Bank-Aktien Berlin. Handelsg. 21,50% Darmstädt. Bank 6,5 65 Deutsche Bank 7,5 7, Dresdner Bank 4.5 4,7 industrie Aktien Adler& Oppenh. 43,041, Adlerwerke 1,1 1,0 Allg. Elektr.-Ges.] 6,0] 6,0 Aschaff. Zells tout 14, 010,7 Augsb Nbg: Msck.] 16, 216,0 Bad. An. u. So. F. 11,611, 0 Becker Stahl 1,7 1,8 0 Kohle 8,60 3,8 Bergmann 10,510, Berl. Karler-.Msch. 61,0060, hem. Griesheim 10, 510,6 Daimler Motor 1,8] 1,8 Deutsche Lux. 144,3J40,5 Frankfurter Bank-Aktien 10. 1.0 20,5 6,2 7,4 0,8 7.8 4,5 0, ASA Es D Nο n DD 4 —— 2 2 Michtamtilr Benz 824— Schebera 091 0.“ Kursbericht, 2.0 10 — 2 11.[Dingler Zweſbr. 19 Dresdu-Schnellpr 19, Dürkoppw. Stgt. 6,2 Eisen w. K lautern 5 Elberfelder Farb. Esslinger Masch. Ettlingen Spinn. Filzfabr. Fulda Faber& Schleich. Goldschmidt Ganz Mainz Gasmotor Deutz Gritzner Holzverkohlung Heddernh. Kupfer Hoch- u. Tietbau Höchst. Farbw. Hicsch Kupfer Hindrichs Auffm. Junghans Krauß Lok. Kamig K lauter n Karlsrh. Maschtb. Keram. Werke Klein, Sebanzlin Knorr Heilbronn — Konserven Braun 220 Lech 7,[Leder Fahr. 0 7,7„ Rothe 21,„ Spiebarz 18.517, Ludwigsh. Walz. Riebeek 29,530, N Ublh. Lederw. Tellus 1.00 1, Mainkcraft Ver. Laura 4.0 Moenus industrie-Aktien N. 8. J. Oelf. Ver. dtsch. Brauerei Werger 11,0 Pfälz. Nähm. K. Adt. Gebr., W. Rhenania Chem Aceumul Berlin Sehnellpr. Frank Adlerw. Kleyer a Schuh Herz A. E. G. St. 5„ Leander Aschaffenb, Bunt. Sichel Julius 5 Zellst. Veith Wke. 518 Weinh. Wegelin Russ ad An. u. Sod F. Weſler, ter Meer Beck& Henkel Werke Albert Bad. El. Mannh. 0,8 Ways& Freytag Bing Metallw. 1,7 Zellstoff Waldd. Breuer& 00. St. Zuckert. Bd. Web Cement. Heidelb. 7. Md Naakenthal 1 8. Barm Bankverein Berl. Handelsges. Darmst. Nation. B. Deutsche Bank Deutsch Vereinsb Diskonto-Ges. Dresdner Bank Westbank Eisenbahn-Aktien und Schiffahrts-Werte ö 2 28 9 882 7, 9,5 7, 4, S A! 7 Schantung E. B. 0,6 Hapag 18,7 Nordd. Lloyd 8,8 Bergwerks-Aktien Berzelius Bochumer Bergb. Buderus Eisenw. Deutsch-Luxemb Eschweil. Bergw. Gelsenberg Harpsner Kali Aechersleben „ Westeregeln Lothringer Hütte Mannesmann Oberbedarf Obereisen(Caro) Phönix Rheinstahl 06 18, 3.7 2 SS Sn 451 — Deren 6,0 410 62,5 4,7 48, 1 0,5 9,7 ö Sees A 2 8— 2 21 2 0 6— — 222 221 eee FFP