Un memen eroben Zenluntevemflcgkungen nacheülkommen bin eh gerwungen, Math. Träger anner e e Ae auf den Markt zu werfen. Flaschen mitbringen. 10 Flaschen einschl. Ct Glas 10.— Mk. Günstige Gelegenheit zum Einkauf von nur ful Saftlad 8 HHH Der Kampf um das Nechl oder ein Nückblich auf die Eutſtehung und Auswirkung des Reichs mielengeſetzes. Bon M. Kühlwein, Architekt. Mit der 3. Steuernotvererdnung iſt i eine Wandlung in der Mielpreisbildung eing als nach§ 27 der Verordnung die Lände Recht erhalten haben die Mietpreisbildun weichend von den Vorſchriften des Reichs mie geſetzes vom 24. März 1922 zu regeln. Die Mieten ſollen jeweils der allgemeinen Wirſchafts⸗ lage und den fteuerlichen Bedürfniſſen der Länder angepaßt werden. Warum hat nun die behördliche Weisheit 5 Jahre gebraucht um dieſen Grundſatz als richtig zu befolgen, nachdem in den Jahren der Inflation nicht im entfernteſten dieſe Binſenwahr⸗ heit befolgt wurde, hauptſächl ich nicht in Verfolg des Reichs mietengeſetzes, welches eine ſchwer wieder gutzumachende klaffende Wunde in den Wirt⸗ ſchaftskörper gerlſſen hat. a Aus welchen Grundurſachen heraus wurd nun eigentlich das Reichsmietengeſetz geſchaffen? Infolge der in der Kriegszeit ſtilliegenden Bau⸗ tätigkeit wurde der 1914 noch vorhandene Wohnungsüberſchuß aufgebraucht. Doch ſchon vom 5. Dezember 1914 dattert eine Verordnung des Bundesrates über Mieteinigungsämter, welche jedoch nur in vermittelndem Sinne in Tätigkeit traten. Erſt durch die Mieterſchutzverordnung vom 23. September 1918 erhielten ſte das Recht entſcheidend in die Mietpreisbildung einzugreifen. Wenn dieſe Verordnungen, neben der Preuß. Höchſtmieterverordnung vom 9. Dezember 1919 für die damaligen Verhältniſſen wirtſcheftlich an⸗ gemeſſen waren, ſo bildeten ſie doch durch die falſche Auffaſſung bezw. Darſtellung der Wohnungs⸗ maritlage in ihren Ausfüähruugsbeſtimmungen keine Grundlage zur VBeſſerung des Wohnungsmarktes, ſondern die Gegen⸗ ſätze zwiſchen Vermieter und Mieter wuch ſen und hier liegt der entſcheldende Wendepunkt in unſerer ganzen Wohnungspolitik nach dem Kriege. Von dieſem Zeitpunkt an liefen zwei Urſachen parallel und ergäazten ſich in ihren Wirkungen, welche unſere troſtloſe Wohnungsmarktlage bis zum heutigen Tage hervorrlefen. Das ſind die viel zu weit ausgebauten Mieterſchutzbeſtimmungen einſchließlich Mietgeſetz und die Inflation, welche ihre Verheerungen bei der Mietpreisbildung und beim Wohnungsbau nur zu dentllch zeigte. Warum wuchſen nun die Gegenſätze zwiſchen Vermieter und Mieter? Weil die Reglerung nach Anhörung der Mletervertreter und unter Nicht⸗ beachtung der Geldentwertung inbezug auf Miet⸗ preisbildung glaubte, nun allgemein die Mieter⸗ ſchaft gegen vermeintl. Hebergriffe und Ausbeutung ſchätzen zu müſſen. Unter dieſem Schutze und der ſich entwickelnden Inlatlon entwickelte ſich aber auch das Wohnbedürfnis der ver⸗ meintl. immer reicher werdenden Bevölkerung, geſtützt durch die Reglerungsmaßnahmen inbezug auf Mietpretsbildung. S0 z. B. betrug die Belegungs ziffer pro Zimmer in Berlin im Jahre 1900 4,06 Menſchen und im Jahre 1919 nur 3,3 Menſchen, im Jahre 1923 3,43 Men ſchen. In umgekehrt gleichem Maße ſtieg die Zahl der Wohnungs⸗ ſuchenden, durch die Maßnahmen der Regierungen unterſtützt. Alſo ein Ueberkonſum an Wohn⸗ kaum, leine Wohnungsnot. Dieſe Bei⸗ ſplele laſſen ſich aus anderen Tellen Deutſchlands noch beliebig vermehren. Der in übergroßem Maße eingeſetzte Mleterſchutz inbezug auf Wohn⸗ raum und Mtetpreisbildung beſtärkte einen ſehr großen Tell der Mieterſchaft in ihrem Verlangen auf größere oder beſſere Wohnungen auf der einen Seite und dle Vermieterſchaft auf der anderen Seite ſah keinen Grund mehr geboten, evtel. größere Wohnungen zur Verfügung zu ſtellen gegen kleinere. Der Wohnungsabau war durch die Mletpreispolltit gänzlich dem Anreig entzogen. Dieſe Tatſache war ſchon 1920 be⸗ merkbar. euere ſtatlſtiſche Arbeiten haben nun den Beweis erbracht, daß dle Liſten der Wohnungs⸗ ſuchenden aus den Jahren 1921 und 22 aus welchen das Materlal zur Begründung des Reichs mietengeſetzes entnommen wurde zum mindeſten erhebliche Mängel aufwleſen, wenn nicht vollkommen irreführende Angaben enthlelten. Häuſig ſind mehrfache Eintragungen derſelben wohnungeſuchenden Perſonen vor allen Dingen in den Großſtädten erfolgt, Abmeldungen unter laſſen, desgl. Tod und Wegzug nicht gemeldet. Weit größer iſt aber die Zahl der Neureichen, welche die Wohnungsliſten ohne genügenden Grund aufüllten um nur eine größere Wohnung 652 en. Mit dieſen Unterlagen wurde das Reichs mietengeſetz begründet und beſchloſſen, an⸗ katt durch elne vernünftige den jeweils wirt; haftl. Verhältntſſen und der Weldentwertung intſprechende Politik um den Wohnungsmarkt eben und nebenbei einen Mletetſchut zu welcher im bürgerl. Geſetzbuch jederzelt t iſt. Der Mietanteill am Einkommen eden 20.25% um im Mürz 1 derſelbe 1,1%. Neben der algemelnem wirſchaftl. Schädigung durch den angeblichen Mlieterſchutz wirkt ſich die moraliſche und ſittliche Seite immer mehr zum Nachteil der Mieter ſelbſt aus. Jede Unterbindung einer ſo notwendigen Wirtſchafts⸗ gruppe wie die des Hausbefitzers wird dem Bolksganzen nur Schaden bringen. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Feuerwehräbung am 20. Juli 1924. Sonntag, den 20. ds. Mts. vorm. halb 6 Uhr findet eine Uebung der Freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft ſtatt. Un⸗ entſchuldigtes Fernbleiben der Letz teren wird zur Anzeige gebracht. Entſchuldigungs⸗ gründe können bis 19. Juli, vorm. 12 Uhr bei uns vorgebracht werden. Betr.: Das Sammeln von Unkraut in den Feldern. Wir machen wiederholt ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß das Sammeln von Unkraut in den hieſigen Feldern nur in der Zeit von vorm. 7—11 Uhr und nachm. von 1—7 Uhr geſtattet iſt. Das Feldſchutzperſonal wird jede Uebertretung unnaͤchſichtlich zur Anzeige bringen. Das Sammeln von Unkraut auf bebauten Grundſtücken iſt zu jeder Zeit verboten und ſtrafbar. Betr.: Anſchaffung von Stroh für den gemein⸗ heitlichen Faſelſtall. Für den gemeinheitlichen Faſelſtall wird eine größere Menge Hartſtroh benötigt. Die Lieferung desſelben ſoll auf dem Submiſſions⸗ wege vergeben werden. Intereſſenten wollen bis ſpäteſtens Samstag den 19. ds. Mts. Vormittags 11 Ahr entſprechende Angebote bei uns Zimmer 23 verſchloſſen abgeben. Viernheim, den 15. Juli 1924. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gtemm⸗ und Ninghlub Viernheim Mitglied des Arbeiter-Athleten-Bundes Deutſchlands. Samstag Abend 9 Uhr im Lokal„Stern“ wichtige Mltglieder⸗ Verſammlung Beſprechung zum be⸗ vorſtehenden Wett treit. erforderlich. Der Vorſtand. 1 Erſklaſſge ſtarke Schweine zu verkaufen bei Karl Dewald Ludwigſtraße 26. Aualitits Gchuhwaren kaufen Sie ſtets am beſten im Schuhhaus Joſeph Förſchle . 4, 21 ugs zen bebe Hanſtiges Angebst in neuen Wagen fertig zum Einſpannen 1 zweiſpänner 5958. ca. 65 Ztr. Trag⸗ kraft, 1 einſpänner agen, ca. 45 Ztr. Tragkr., 1 Kuhwagen, ca. 25 Ztr. Tragkr. Die Wagen können mit Kaſten oder Heu⸗ leitern geliefert werden. ö reiſe ſind äu et und können bei Wagen und Mähmaſchinen günſtige Zahlungsbedingungen geſtellt werden. N 4, 21 Erſcheinen dringend ö 1 0 Abend 7 Uhr ab Keine Nolſchlachtung! Von morgen Sams tag früh 8 Uhr ab la. 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Die Zeitungs ⸗Anzeige iſt der beſte Vertreter der Geſchäftswelt. „„ Wer dieſe unterläßt, bringt ſein Geſchäft in Rückgang. Dauernde Reklame er⸗ 0 höht den Geſchäftsumſatz 0 . 8 207 4 tes tun, wir zu der nächſten Frage übergehen. ben, haben ſie doppelt für den Wiederaufbau ſen Plan durchzuführen. Sumpf, in den es faſt unrettbar geſunken iſt, (Sbettheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) 411 An a Viernheimer Tageblatt Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— mien nee monatlich 2 Mark frei ins lumen“, halbjährlich einen lan, ſowie einer ehr 1 Samstags r das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne andkalender.— Annahme von Abonnements täglich Anzeigenpreiſe: Die e Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 99 5 uß für Inſerate und Notizen vormittags 8 üfgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſt ufter Rabatt.— Annahmeſch vorher.— Inſerate müſſen bei 2 * zeige (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) fg., bei Wiederh r, größere Artikel einen 24 Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Die LCondoſter KRortferertz. London, 17. Juli. Im weiteren Ver lauf ſeiner Rede führte Macdonald noch ungefähr folgendes aus: Meine Herren! Können Sie etwas Beſſe, als die Anwendung dies Berichtes in demſelben Geiſte, in dem er gefaßt worden iſt, zu fordern? Wir müſſen damit rechnen daß wir alle anderen Fragen als die alleinige und einfache Anwendung des Berichtes bei ſeite ſtellen. Wir dürfen nicht Fragen verwil elt geſtalten, indem wir ſte mit fremden Fra⸗ zen verbinden. Die verhängnisvolle Gewehn, zeit, eine Frage mit einer anderen zu verbin⸗ den, iſt zum größten Teil verantwortlich ge⸗ weſen für den Mißerfolg, irgend etwas in den Vergangenheit zu löſen. Wir müſſen Schrit für Schritt gehen, indem wir jede Frage ſo⸗ weit wie möglich iſolieren und löſen, 8 Del Dawesbericht iſt in ſich eine endgültige Löſung aller unſerer Probleme. Aber laſſen Sie uns erſt den Boden freimachen, indem wir den Dawesbericht zur Anwendung bringen. Da⸗ nach bin ich bereit, mit Ihnen für die andere“ Fragen eine Löſung zu ſuchen. Die Gerechtigkeit des Dawesplanues, ſeine Unparteilichkeit und ſein Gleichgewicht haben allgemeine Anerkennung gefunden. Er iſt ein praktiſches wirtſchaftliches Werk, das aufrich⸗ lig im Lichte der Tat aufgeführt wurde. Was ſein Ziel betrifft, ſo kann ich nichts Beſſeres tun, als den ausgezeichneten Auszug anzufüh⸗ ren, der aus Bequemlichkeitsgründen voran, geſetzt wurde:„Das Ziel des Planes iſt 1 eine Maſchinerie zu errichten, um die größter Jahreszahlungen vonſeiten Deutſchlanvs z erlangen, 2. größtmöglichſte Transfers an di Gläubiger Deutſchlands zu ermöglichen, 3. di Frage, was Deutſchland zahlen kann, aus den Gebiet praktiſcher Anregungen herauszuneh me, 4. eine endgültige und umfaſſende Ver einbarung über alle Reparationsprobleme u die damit zuſammenhängenden Fragen zu er leichtern, ſobald die Umſtände dies möglich machen.“ Die Sachverſtändigen machten ſich daran, Mittel zu erſinnen für den Wieder⸗ aufbau Deutſchlands, Seite an Seite mit der Bezahlung von weſentlichen Reparationen an die Alliierten, und ſoweit ſie dies erreicht ha⸗ Deutſchlands beigeſteuert. Daraus geht klar hervor und dies iſt ein Punkt, auf den die Sachverſtändigen ſelbſt Wert legten, daß es im eigenen Intereſſe Deutſchlands liegt, die⸗ Es iſt nicht nur ein Plan, um Zahlungen von Deutſchland zu erhalten; er verſucht auch, die Stabiliſierung der deutſchen Währung und die Balanzierung des deutſchen Budgets ſicher zu ſtellen. Er bietet tatſächlich die einzige Hoff⸗ nung für Deutſchland, aus dem finanziellen herauszukommen. Ein ebenſo wichtiges wie originelles Merkmal, in dem ſich der Dawesplan von ſei⸗ nen Vorgängern unterſcheidet, iſt, wer dex Transfers aus Deutſchland von denjeniger Summen reguliert, die von Deutſchland für Rechnung der Alliierten bezahlt werden. Frü⸗ her beſtand, während die Unſicherheit darüber herrſchte, was Deutſchland den Alliierten zah⸗ len kann, immer noch größere Unſicherheit da⸗ rüber, wie derartige Zahlungen von den Alli⸗ ierten ohne Störung der Wechſelkurſe im all⸗ gemeinen abſorbiert werden können. Es iſt vielleicht der Punkt von größtem Wert in dem Bericht, daß er dieſe beiden Probleme unter⸗ ſcheidet. Die Sachverſtändigen haben einen elaftiſchen Plan erſonnen, der eine erfahrungs⸗ gemäße Löſung bieten wird. Wenn jedoch un⸗ ſere beſten Abſichten erfüllt werden ſollen, ſo müſſen wir einig ſein. Hat irgend jemand die beklagenswerten Folgen einer Meinungsver⸗ e in Betracht gezogen? Ohne Einig⸗ it kann es keine Sicherheit geben, ohne Si⸗ cherheit keinen Frieden. Einigkeit kann jedoch aur erzielt werden durch Vereinbarungen, die die einſichtige und moraliſche Zuſtimmung der Nationen finden, und wenn unſere Inkereſſen und unſere Auffaſſungen von politiſcher Klug⸗ heit in einer Vereinbarung koordiniert wer⸗ den, Ich glaube, daß es ſo ſein wird, und zwar wird die Verautwortlichkeit jeder tragen, der icht mitmacht und der nicht danach ſtrebt, zu einer Vereinbarung zu gelangen. 10 wünſchen 14. 7. 1 0 amerilani eine e omm N 190 „ e 5 weiß, Sle b als Volldelegierte. Die Lage in dies. Aber und hi Regierungsentwürfe Samstag, den 19. Juli 1924 tens. Amerika war einer unſerer großen Part ner in den Tagen, da wir uns im Kriege be⸗ fanden. Sein Geiſt erhellt den Bericht, den uns hier zuſammengebracht hat. Wir werder es bitten, nicht als eine Regierung, ſonderr als ein Volk mit zahlreichen Hilfsquellen und gutem Herzen Anteil an den finanziellen Plä⸗ nen zu nehmen, die zur Durchführung gebracht werden müſſen, wenn ein baldiger Wieder- aufbau in Europa ſtattfinden ſoll. Außerdem wird es als Zuſchauer, der zurückgezogen ift von den Gefühlen und Erwägungen, die uns Europäer bewegen, vielleicht eher in der Lage ſein, in kritiſchen Tagen mit freieren Anſichten und mit ruhigem Urteil zu helfen, als wir, die wir inmitten der Gefahren ſtehen, fähig ſind. Wir begrüßen unſere amerikaniſchen Freunde herzlich auf der Konferenz, und ich kann nur die Hoffnung hier wiederholen, indem ich die Konferenz für eröffnet erkläre, daß, wenn ich ſie ſchließe, ich Männern Lebewohl ſagen werde, die in ihre verſchiedenen Länder zu⸗ rückkehren, ſtolz und glücklich über den Erfolg ihrer Arbeit! leine politiſche umſchau — Kirche und Berfaſſungstag. Kardinalfürſt biſchof Bertram in Breslau hat für ſein— Diözeſe in einem Erlaß die Abhaltung kirchlichen Feiern am Verfaſſungstage(11. Auguſt) ange ordnet. In dem Erlaß heißt es: Der 11. Auguf als Verfaſſungstag werde auch in dieſem Jahr.“ in weiten Kreiſen als weltlicher Feiertag began, gen, um die Liebe zu einer ſicheren ſtaatlichen Ordnung im Vaterlande zu bekunden, um gegen über den auf Umſturz ſinnenden Parteien die chriſtliche Lehre von den Pflichten gegen die Ob⸗ rigkeit in Erinnerung zu bringen und um zu⸗ gleich der Teilnahme an den ſchweren Leiden der Bevölkerung des Ruhrgebiets und des übri⸗ gen beſetzten Gebietes von neuem Ausdruck zu geben. Der Geiſtlichkeit wird empfohlen, an die⸗ ſem Tage dort, wo die Verhältniſſe es geſtat⸗ ten, ein feierliches Bittamt zur Erflehung des inneren und äußeren Friedens zu veranſtalten. — Von evangeliſcher Seite iſt über eine entſpre— chende Anordnung bisher nichts bekannt ge— worden. — Die Ausweiſungen der pfülziſchen Abge⸗ ordneten zurückgenommen. Den Münchener Nach— tichten zufolge iſt nunmehr allen pfälziſcher Landtagsabgeordneten, die bisher ausgewieſen waren, die Rückkehrerlaubnis erteilt worden Zu— letzt wurde die Ausweiſung des Abg. Burger der Deutſchen Volkspartei der Pfalz zurückge— aommen. — General Seeckt in München. Die„Mün⸗ hen-Augsburger Abendzeitung“ meldet, daß Ge— ieral v. Seeckt, der Chef der Heeresleitung, in bienſtlichen Angelegenheiten in München einge⸗ roffen iſt. — Das Volksbegehren in Braunſchweig. Das im Sonntag im ganzen Freiſtaate Braunſchweig jorgenommene Volksbegehren mit dem Antrag der Auflöſung des Landtags hat die genügende Anzahl Ja-Stimmen aufgebracht. e eee 7 Heſſiſcher Landtag. Darmſtadt, 17. Juli. Mit der heutigen Sitzung ſchloß die Sommerſeſſion des Landtags, Es wurden eine Anzahl von Anträgen durch dig für erledigt erklärt und einige Regierungsvorlagen angenommen. Ein Antrag Scherr und Genoſſen fordert, die heſſi⸗ ſche Regierung möge bei den zuſtändigen franzö⸗ ſiſchen Stellen dahin vorſtellig werden, daß die baldige Rückkehr der Ausgewieſenen, insbeſon⸗ dere der freien Berufe ermöglicht werde. Hierzu teilte Staatspräſident Ullrich mit, daß wi bisher alles getan werde, daß die Rückkehr möglichſt ſämtlicher Ausgewieſenen erreicht wer⸗ de. Nach wie vor ſoll auch mit Nachdruck bei der Reichsregierung darauf hingewirkt werden, daß die Pflicht zur Fürſorge für die Ausgewieſenen nicht kurzer Hand mit ihrer Rückkehr erledigt ſei. Er gab der Meinung Ausdruck, daß mit der Rückkehr der Ausgewieſenen auch die Wieder⸗ aufnahme des amtlichen Berufs verbunden ſein müſſe. Dieſe Anſicht ſei bisher von den zu⸗ ſtändigen Beſatzungsſtellen nicht geteilt worden. Gleichwohl werde die Regierung ihre Auffaſſung weiter mit allem Nachdruck vertreten. In Bezug auf die Verwendung der Ausgewieſenen der freien Berufe ſel vom Miniſterium alles mögliche i geſchehen. Die Regierung habe, wo immer es notwendig ſei, eingegriffen. Auch in der Sache der ausgewleſenen Eiſenbahner, über deren Ab⸗ der Knoll Beſchwerde ge, 5 erung beim Verkehr ſterium energiſch Einſpruch erhoben. Juſtizmini⸗ ſter v. Brentano wandte ſich gegen die Vor⸗ würfe des Abg. Oſann, habe in der Fürſorge für die freien Berufe viel⸗ leicht mehr tun können. Er weiſt dies mit Nach⸗ druck zurück. Es ſei nicht leicht geweſen, zu hel⸗ ſen, da auf der einen Seite die Ausgewieſenen untergebracht werden ſollten und auf der ande- ren Seite der Abbau gefordert worden ſei. Abg. Dr. Diehl(Dnatl.) iſt der Anſicht, die heute ſich oft gegen falſche Stellen. Man mache nicht nur die Regierung Vorwürfe, ſondern auch den Kirchen. Dabei werde nicht berückſichtigt, auch von den Kirchen mehr getan worden ſei, als man ſich unter normalen Umſtänden hätte entſchließen können. Abg. Reiber(Dem.) ver⸗ langte, daß binnen kurzem die Rückkehr aller Ausgewieſenen erfolgen müſſe, außerdem müſſe ihnen Wohnung und Amt wieder verſchafft wer⸗ den, ſonſt habe die Aufhebung der Ausweiſung keinen Sinn. Ein Antrag der Staatsanwaltſchaft auf Genehmigung zur Strafverfolgung der kom⸗ muniſtiſchen Landtagsabgeordneten Frau Roth wegen Vergehens gegen das Sprengſtoffgeſetz verſagte das Haus ſeine Zuſtimmung. Für die Erhaltung des Bergfrieds der Starkenburg wer⸗ den entſprechend dem Vorſchlag des Ausſchuſſes 30 000 Mark bewilligt. Ueber einen Antrag der Sozialdemokraten, der die Abänderung des Art, 12 des Gemeindeumlagegeſetzes fordert, findet namentliche Abſtimmung ſtatt. Der Antrag wire mit 27 gegen 23 Stimmen abgelehnt. Die Aus⸗ führungsbeſtimmungen zum Reichsjugendwohl⸗ fahrtsgeſetz werden in zweiter Leſung angenom⸗ men nebſt einem Antrag Diehl⸗Lenhart, der fordert, daß die Mitglieder der zu bildenden ſreiskommiſſion und Städtedeputationen nicht nur beratende, ſondern auch ſtimmberechtigte Qualifikation haben. Bei der Abſtimmung über Unträge, die von Angegrdneten„des, Zentrums ver Brurſchen Volrspartei und des Bauernvun, des geſtellt waren, und die ſtaatliche Unterſtütz⸗ ung für private, höhere und Volksſchulen zum Gegenſtand haben, verlaſſen die Sozialdemokra⸗ ten, Demokraten und Kommuniſten das Haus, das infolgedeſſen beſchlußunfähig iſt. Die Sitz⸗ ung wird nach 10 Minuten erneut eröffnet. Das Haus bleibt jedoch weiter beſchlußunfähig.— Wiederbeginn der nächſten Seſſion Mitte Okto⸗ ber.— In den Wandelgängen ſprach man da— von, daß die verhinderte Abſtimmung über die Zuſchüſſe zu den Privatſchulen Folgen mit ſich bringen könnten, von der beſonders die Koali⸗ tion betroffen würde. Aus Nah und Fern. Oſthofen, 17. Jult. Ein Brand brach in der Gärtnerei Itler aus. um ſich, daß trotz dem ſchnellen Eingreifen ten vollſtändig dem Brande eine in Gimbsheim, 17. Juli. Beim Ringen kam der Wiährige Sohn der Witwe Schwarz ſo unglück⸗ lich zu Fall, daß er einen Armbruch erlitt. „ Mainz, 17. Juli. Innerhalb der letzten acht Tage hatte der Schloſſer Riedel von hier das Glück, drei Menſchenleben von dem ſicheren Tode des Ertrinkens zu retten. Ein Kind, wel⸗ ches hinter der Zementfabrik in Weiſenau an der hohen Kaimauer ſpielte, fiel in den Strom und wurde von dem des Weges daher kommen⸗ den Riedel, der dem Kind ſofort nachſprang ge⸗ rettet. niederbrannte. Außerdem fiel Opfer. Zwei Frauen, die des Schwimmens unkundig waren, hingen ſich an einen Nachen und wollten ſich nachziehen laſſen. Hierbei verloren ſie die Kräfte und mußten ſich loslaſſen. Riedel ter Waſſer war, aus Land. Darmſtadt, 17. Juli. Im Oberwaldhaus, einem Ausflugsort in der Nähe Darmſtadts, wurde bei dem geſtrigen Gewitter der Gärtner Henkler vom Blitz erſchlagen. Frankenthal, 17. Juli. In letzter Zeit wur⸗ den in der hieſigen Badeanſtalt an der Poſtbrücke mehrere Goldmappen Auf friſcher Tat ertappt hat nun der aus den Ankleideräumen geſtohlen. Bademeiſter am Dienstag den arbeitsloſen Her⸗ mann Gögel von hier betroffen und der Polizei übergeben. Gögel iſt ein geriebener rückfälliger Dieb und wurde in Haft genommen. Grünſtadt, 17. Juli. Geſtern abend ging gegen halb 7 Uhr ein ſchweres Unwetter in der ganzen Umgebung nieder. Schwerer Hagelſchlag(Körner in Größe von Tauben ſiern) richtete ſchweren Schaden an. Auf den Feldern zeigen ſich große Verwüſtungen, ſodaß die Ernteausſichten ſich weſentlich verſchlechtert haben. In Tiefenthal n in einem Hauf das Juſtizminiſterium daß Das Feuer griff ſo raſch der Feuerwehr ein Schuppen mit ſämtlichen Oelvorrä- Vor zwei Tagen befand ſich Riedel beim Baden an der ſogenannten Ginsheimer Krippe. holte die beiden Frauen, von denen die eine ſchon un⸗ ſchlag. 1 Nals er mit noch einem Begleiter telephoniſch verſtöndigte beſchädigte Bank erſetzt haben brechen 5 wverden jetzt eine ganze Reihe Selbſtmorde an⸗ 5 Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 86 41. Jahrgang Mannheim, 17. Juli. Geſtern Mittag 12 Uh. rlitt ein etwa 66 Jahre alter Arbeiter auf den Friedrichsring bei der Tullasſtraße einen Hitz Auf dem Wege nach dem Krankenhaul mit dem Sanitätsauto iſt derſelbe verſtorben. Siegen, 17. Juli. Während eines ſchweren Gewitters ſchlug geſtern der Blitz im benachbar⸗ ten Metphen in die Gaſtwirtſchaft Wilhelm 1; a 2 7 5 ein und zündete. berechtigte Erbitterung der Ausgewieſenen richte 0 Das große Haus iſt bis auf auch wurden große vernichtet den Grund niedergebrannt, in der Nähe aufgeſtellte Heuvorräte Der Sachſchaden iſt bedeutend. Ludwigshafen, 17. Juli. Geſtern wurde ir Kaiſerslautern ein 30 Jahre alter erwerbsloſen Tagner von hier in dem Moment feſtgenommen ein jedenfall verkaufen ſuchte. Dit Polizei in Ludwigs, hafen⸗Mundenheim nahm bei dem Feſtgenom, menen Hausſuchung vor und fand mehrere Fahr radteile. Erhebungen führten zur Beſchlagnah mung von fünf gebrauchten Damen⸗ und zwe Herrenfahrräder, die derſelbe an Familien ver kauft hatte. Die Fahrräder rühren zweifello alle von Diebſtählen her. i e Neuſtadt a. d. H., 17. Juli. Fabrikdirektor geſtohlenes Fahrrad zu Adolf Kielhöfer in Firma Wayß und Freytag, Aͤtktiengeſellſchaft hier, wurde geſtern vormittag in Heidelberg im Neckar tot aufgefunden. Man nimmt an, daß er auf einem Spaziergang am Neckar entlang von einem Unwohlſein oder einem Schlaganfall betroffen wurde und ſo in den Neckar ſtürzte. Tatſächlich war er zu dem Zwecke nach Heidelberg gereiſt, um dort wegen ſeines Herzleidens Hilfe zu ſuchen. Direktor Kielhöfer war 51 Jahre alt und bei der Firma Wayß und Freytag ſein ganzes Leben hindurch beſchäftigt. Hadamar, 17. Juli. Das 600jährige Stadt, jubiläum des am Fuße des Weſterwaldes gele⸗ genen alten naſſauiſchen Städtchens wurde die⸗ ſer Tage feſtlich begangen. Der ganze Or prangte im Tannengrün und Flaggenſchmuck. Düſſeldorf, 17. Juli. Das Schöffengericht fällte gegen 2 Zerſtörer einer öffentlichen Ruhe⸗ bank ein bemerkenswertes Urteil, das dahin lau⸗ tet: Die Angeklagten werden wegen Sachbeſchä⸗ digung eines vom öffentlichen Nutzen dienenden Gegenſtandes zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt. Die Freiheitsſtrafe wird in eine Geloſtrafe von 100 Goldmark umgewandelt, falls die Angeklag⸗ ten nachweiſen, daß ſie dem ſtädt. Gartenamt dit und als Buße einen Betrag für eine zweite Bank an das ſtädt Gartenamt abgeführt haben. Ein Beiſpiel prak⸗ tiſcher Juſtiz! N Zum Fall Haarmann. Hannover, 17. Juni. Mit den Ver⸗ des Maſſenmörders Haarmann geſehener Bürgerfamilien in Hannover in Zuſammenhang gebracht. Haarmann, der ho⸗ moſexuell veranlagten Kreiſen in beſter Ge— ſellſchaft Zutreiberdienſte leiſtete, ſoll die Opfer zum Selbſtmord getrieben haben. Haarmann habe mit den durch die Erpreſſung erzielten Summen das Schweigen zahlreicher von ihm mißbrauchten jungen Leute erkauft. U. a. gibt Haarmann auch an, daß der Selbſtmord eines früheren Mitgliedes der Staatsanwaltſchaft Hannover auf ihn zurückzuführen ſei. In pri⸗ vaten Wirtſchaftskreiſen Hannovers iſt eine Sammlung eingeleitet worden, deren Ergeb⸗ nis der reſtloſen Aufklärung der zahlreichen Vebrechen Hgaxmanns dienen ſoll. f Die Frauenwelt Zwei Ausſprüche Wilſons über die Frauen. „Die Mitarbeit der Frauen an der Löſunz der großen Probleme der Nachkriegszeit iſt ge— radezu brennend nötig. Ich glaube, daß unſere gegenwärtige ſo ſtürmiſche Lage und ein beſſeres Verſtändnis für die geſellſchaftlichen Aufgaben der Zukunft von der direkten Mitarbeit der Frauen in unſeren Ratsverſammlungen abhängt. Wir bedürfen ihres ſtarken ſittlichen Gefühls zur Wahrung deſſen, was gut, ſchön und würdig in unſcrer gegenwärtigen Lebensform iſt. Win brauchen es aber auch, um zu entdecken, was zu ſäubern und zu verbeſſern iſt. Ohne ihre Rat⸗ ſchläge wären wir nur halb weiſe.“ „Der aufrichtige demokratiſche Wiederaufbau der Welt, für den wir kämpfen und den wir um jeden Preis zu vollenden entſchloſſen ſind, wird nie ganz und geſund geſchaffen werden können, bis nicht den Frauen das Stimmrecht erteilt worden iſt. Erſt durch dieſe Reform wer⸗ ch meiner Meinung d r 1 * 9 29 85 acht der öfſentlichen Meinung und die Stoß Fraft der edlen menſchlichen Fähigkeiten zur Aus⸗ irkung bringen können.“ f 5 Dieſe Worte Wilſons ſind im Jahre des 155 ſenſtillſtandes geſprochen worden, damals al Wilſon der erſehnte Erlöſer und Schiedsrichter nuf der Höhe des Weltanſehens ſtand. L* Das amerikanische Frauenſtimmrecht. 1 Die Amerikanerin ſpielt in dem bevorſtehen⸗ den Wahlkampf um die Präſidentſchaft eine her⸗ borragende Rolle; ſie dürfte die Entſcheidung bringen, wenn auch nicht als Wähler, ſo doch als Wahlagitatorin. Die Amerikanerin hat ſehr viel mehr Zeit für Politik als der Mann. Iſt ſie teich, ſo hat ſie alle anderen Vergnügungen und Senſationen erſchöpft und ſtürzt ſich mit Leiden⸗ ſchaft in die Ueberraſchungen und Aufregungen einer Wahlkampagne. Gehört ſie der Mittel⸗ klaſſe an, ſo hat ſie auch nicht viel im Haushalt tun, da die arbeitſparenden Methoden üche und Wohnung durchgeführt ſind. De. amerikaniſche Mann dagegen hat wenig Zeit für die Politik, und wenn er tagsüber von halb 9 Uhr morgens bis 6 Uhr abends gearbeitet hat, ann will ex ſeine Rube haben und kümmert ſich wenig darum, wer Präſident wird. Die Krauen der republikaniſchen wie der demokrati⸗ ſchen Partei laſſen ſich als Rednerinnen ausbil⸗ ben, und es iſt ihre liebſte Beſchäftigung, im ele⸗ ganten Kraftwagen von Wähler zu Wähler zu fahren und ſie mit allen Mitteln der Verführung von den Vorzügen ihrer Parte! zu überzeugen. Dieſe Politikerinnen laden ſich zu Tees und Ver⸗ ſammlungen ein, bei denen eifrig geſtritten wird, ſie werden unzählige Flugblätter und Aufrufe auf den Straßen ab und ſuchen alles in das vo⸗ litiſche Fieber hineinzureißen. Die älteren Da⸗ men fühlen, daß ſie nun wieder einen Lebensin⸗ halt haben, und die jüngeren verzichten auf Tanzen und Tennisſpielen, wenn ſie in einer Wählerverſammlung ſprechen können. Die Blät⸗ ter veröffentlichen Ratſchläge für das beſte Auf⸗ treten der dolitiſchen Frau. Solche Geßote lau⸗ ten z. B.: Benutze nie eine politiſche Verſamm⸗ lung, um Deine beſten Kleider zu zeigen.— Ziehe Dich nicht wie eine Zirkusreiterin an und trage keine Perlenketten um den Hals, mit denen beine Finger beim Sprechen ſpielen.— Trage einen möglichſt kleinen Hut, denn die großen Federn wirken komiſch bei heftigen Kopfbeweg⸗ ungen.(Wir müſſen dem Berichterſtatter die Verantwortung dafür überlaſſen, ob er die Ver⸗ hältniſſe nicht zu grotesk ſieht. Die Red.) . Verbot des Brautkaufes in Turkeſtan. Ein Beſchluß des turkeſtaniſchen Frauenkon⸗ greſſes, der kürzlich in Taſchkent abgehalten wurde, forderte neben der vermögensrechtlichen Gleichſtellung der Frauen die Abſchaffung der alten Sitte des„Brautkaufes“. Nach einer Mel⸗ dung des Oſt⸗Erpreß hat nun die„Bergrepublik“ im nördlichen Kaukaſus ein beſonderes Dekret erlaſſen, das den Mädchenraub, bezw. Kauf ver⸗ bietet. * Die Wiederkehr des großen Hutes. Der Hut der Dame war in den neueſten Mo— deſchöyfungen zu ſolcher Winzigkeit zuſammen⸗ geſchrumpft, daß er manchmal nur noch wie ein etwas groß geratenes Ei auf dem Köpfchen ſaß Dieſer kleine kremrenloſe Hut war aber die ein⸗ zige Kopfbedeckung, die ſich für die Köpfe mit kurzgeſchnittenen Haaren eignete. Nun iſt man doch dieſer ebenſo lächerlichen wie einförmigen Mode überdrüſſig geworden. Der große Hut hält wieder im Reich der Mode ſeinen Einzug, und zwar gleich, da„die Gegenſätze ſich berüh⸗ ren“, in gewaltigen Dimenſionen. Wir erleben früher mit dem Namen des hutes bezeichnete. Für eine ſolche Ko eine Renaiſſance jener pen, von denen Spi üppigen Gehängen e itwen“ a 4 eclun aber iſt eine volle und große Friſur e dit Auf einem„Bubikopf“ ſitzt kein großer Hut. Des⸗ W 950 balb werden ſich die Damen wohl oder übel ent⸗ ſchließen müſſen, die kurzgeſchnittenen Haare wieder aufzugeben, aber diejenigen, die bereits hre Lockenpracht der Schere geopfert haben, kön ⸗ nen ſo ſchnell nicht wieder die vorſchriftsmäßige Haarlänge erreichen. Sie müſſen zu dem Aus⸗ weg der künſtlichen Haarlocken greifen, und die Friſeure, die die Haare ſo eifrig abgeſchnitten, ſorgen nicht minder eifrig für den Erſatz. Die neueſte Haarmode bevorzugt denn auch alle mög⸗ lichen Haarrollen, Haarpufſen und Haarloclen. bis zu den langen Korkenzieherlocken, die tief über die Wangen herunterhängen. 8 Lokale Nachrichten. * Gemeinderatsſitzung am Dienstag, den 22. Juli, nachmittags 6 Uhr, mit folgender Tagesordnung: 1. Beratung des Wirtſchafts⸗ planes für 1925.— 2. Verhütung von Eiſen⸗ bahnunfällen: hier Anbringung einer Barriere an dem Uebergang der Lorſcherſtraße.— 3. Geſuch der Baugenoſſenſchaft„Selbſthilfe“ um Ueberlaſſung von Bauplätzen am Tivoli.— 4. EGrſtellung eines Gedenkſteins für die im Weltkrieg gefallenen Viernheimer Krieger.— 5. Ernennung eines Hilfsfeldſchützen.— 6. Aufnahme von Auslandskredit.— 7. Verſchiedenes. * Verhütung von Waldbränden. Die heiße Jahreszeit erfordert beſondere Vor⸗ ſchriften, um den Wald vor Feuersgefahren zu ſchützen. Das Polizeiamt läßt auf dieſe Be⸗ ſtimmungen im amtlichen Teil beſonders hin⸗ weiſen. Jede Uebertretung wird ſtrengſtens be⸗ ſtraft. f * Keine Betriebseinſtellung bei Lanz. Wie der„M. G.⸗A.“ erfährt, kommt die für nächſten Montag vorgeſehene Be⸗ triebseinſtellung der Firma Heinrich Lanz er⸗ freulicher Weiſe nich et zur Durchführung. Im letzten Augenblick konnte die Betriebsſtillegung vermieden werden. Damit iſt eine ſchwere Wlirtſchaftskriſe von der Stadt und Induſtriege⸗ btet ferngehalten. * Auf den Bierabend ſeien die Mit⸗ glieder der Sänger⸗Elnheit an dleſer Stelle nochmals aufmerkſam gemacht.(Stehe Inſerat.) Viele Hausſchlachtungen werden hier zur Zeit von den Privaten vorgenommen. Jedenfalls eine Folge, weil die Züchter von den Metzgern den gewünſchten Preis nicht erzlelen können. * Zentral⸗Verband der Invaliden. Die Mltglieder werden auf das Inſerat in heutiger Nummer beſonders aufmerkſam gemacht. * Der Brieftaubenverein„Heimat⸗ liebe“ Viernheim beteiligte ſich bei dem letzten großen Prelsfluge ab Flensburg(620 km) mit einigen Tieren und konnte trotz ſchärfſter Kon⸗ kurrenz mit ſehr gutem Reſultate abſchneiden. Die erſte Taube wurde von Herrn Mich. Winken⸗ bach, Kühnerſtraße, die zweite von Bäckermeiſter Jäger, Bismarckſtr. und die dritte von Herrn Jak. Buſalt, Bismarckſtr., gemeldet. Die Tauben ſind am morgigen Sonntag im Schanfenſter der Drogerie Richter aus geſtellt. Wir gratulleren den olücklichen Züchtern herzlichſt. an ſich zu reißen, ſo daß ein ſpannendes Rennen zu erwarten ſſt. Die 1. W der Sp. Vergg. Amicltia 09 lautet wie folgt: Haas Phil., Haas Andr., Sommer Gg., König, Wohlfahrt ch., Helfrich Gg, Kopp Op., Helbig Hch, Bergmann Jak., Lenz Karl, Schmidt Joh., Schüßler Joh. Alſo die ſtärkſte im Walde. Nachmittags um 3 Uhr beginnen die Vereins meiſterſchaftskämpfe in 100, 200, 400 Meter und Staffettenlauf. Während dleſen Konzert, Kegeln und Geſangsvorträge des M. G V. „Harmonie“, der ſich in liebenstoülkdiglrweiſe zur Verfügung geſtellt hat. Abends ab 9 Uhr großes Sommeinachtfeſt mit großartigem Brillant⸗ Feuerwerk, wie ſolches noch nie hier geſehen worden iſt. Das Feuerwerkprogramm iſt ähnlich eine japaniſche Sonne darunter, die für ein erſt⸗ klaſſiges Programm Garantie leiſten. Ebenſo wie nachmittags iſt abends Konzert mit Lieder⸗ vorträgen unter gefl. Mitwirkung des Geſang⸗ vereins„Sängerbund“. Beginn iſt abends 10 Uhr. Wir hoffen, daß das Wetter zu un⸗ ſeren Gunſten ausfällt und bitten die vetehrl. Einwohnerſchaft um zahlreiche Beteiligung. Luwinka. * Nur noch acht Tage trennen uns von dem großen nationalen Athleten⸗ Wettſtreit, der am 26. und 27. Juli lfd. Is. in den Mauern Viernheims ſtattfindet Mit größtem Intereſſe erwartet die hieſtge Sports⸗ welt dieſe Tage. Ein rühriges Feſtkomitee iſt ſeit Wochen ſchon an der Arbelt die Vorbereitungen zu treffen, um den in großer Anzahl nach hier kommenden Gäſten ein feſtlichen Empfang zu bereiten. Der athletiſche Wettſtreit, der ſich vor den Augen der Feſtbeſucher abſpielen wird iſt der größte, der hier je geſehen wurde. Es kommen Leute, wahrhaftige Athleten nach hier, die dem hieſigen Publikum Ueberraſchendes bieten werden. Wir können dem hlieſigen Publikum nur empfehlen, ſich dieſen Tag für dieſe Veran⸗ ſtaltung freizuhalten. Wie man uns verſichert. kommen auch zahlreiche Meiſterſieger zum Natio⸗ nalen Athleten⸗Wettſtreit, die die Feſtgäſte in Staunen verſetzen werden. Der Sonntag, 27. Jult, wird zeigen, daß unſer einheimiſcher Stemm⸗ und Ringklub Feſte zu feiern verſteht. Gehen wir hin und beſehen wir uns die Pracht⸗ leiſtungen, das herrliche Schauſpliel athletiſcher Kunſt. Alles nähere wird noch in dieſer Zeitung bekannt gegeben. a a Kirchl. Anzeigen der Evang. Gemeinde Sonntag, den 20. Juli 1924. Vorm. 9½ Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung und Jung⸗ frauenverſammlung. Montag, den 21. Juli. l 9 Amieitia werden alles aufbleten um den Sieg Aufſtellung. Das Ziel iſt der Sportplatz! wie das im Mannheimer Pasykfeſt, das ſelbſt von Fachleuten als ganz hervorragend anerkannt. U. a. ſind wunderbare Edelweißfontänen ſowie 10 f. 0 1 ein ö N 7 1 1 Uhr Kinder⸗Gottesdienſt. W 2 Uhr Sakramentaliſche Bruderſchaftsandacht, 4 Uhr Verſammlung der 3. Abil. der Jung⸗ frauenkongregation. a In der neuen Kirche an Werktagen: Kath. Wunder geb. Roth Dienstag: 6 Uhr hl. Meſſe. Roth. Mittwoch: 6 Uhr hl. Meſſe. Kath. geb. Träger, Tochter Kath., Enkelin Marg. Haas, und Angeh. Donnerstag: ½7 Uhr beſt. Amt für Anna eltern und Enkel Joh. Rikolaus Adler. Jveitag: 6 Uhr hl. Meſſe Michael Höntg und Angehörige. Samstag: 6 Uhr hl. Meſſe. 5 ½7 Uhr beſt. Amt für Jakob Weldner 5, Großeltern und Angehörige Am Montag iſt bei den Barmh. Schweſtern, am Donnerstag bei den Engl. Fräulein um 6 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt General⸗Kommu⸗ nion für die Schülerinnen des Herrn Rektor Mayr und Frl. Samstag 2 Uhr. i. Sonder-Angenot ul bddertuarön aafteisear ie 0 von der einfachsten bis zur 191 elegantesten Ausführung 222 0 Damenhanakaschen 4, 3.00 Dosuchstaschen e f. 50. Scheintaschen e n. 100. ö Soneintaschen g. 150. Hrfenaschen,„ f. 50. Atenmappen e l. 0.20. Ferner empfehle ich mein reichhaltiges Lager in Frunstüchstaschen, Einkaufsbeutel.Tgarren- kluls, souie säminchen Refsearutein Loderwarennaus Osenpach P 3, 8 hagenuper dem volsnaus P 3, 8 Mannheim Auf Wunsch wird Ware gegen Anzahlung zurückgelegt. Abends 8½ Uhr: Uebungaſtunde des Kirchenchors. * 1 8 7 8 Die ſechs Matties Roman von Igna Maria. 0(Nachdruck verboten.) „O, ein feiner Idee,“ frohlockte ſie, als Jos fort war,„Marita, biſt du ein Genie!“ Damit ſetzte ſie ſich hin und ſchrieb: Libbe Therres(obwohl du gar nicht biſt libb!l. Denn wenn Du wärſt libb, würdeſt Du ſein nicht bös. Was habb ich Dich getan, daß Du mich Deine Vater gar nicht gönnſt? Ich habbe Deine Vater libb und er mir, und Du willft dazwiſchen ſein! Wenn Du Deine Vater ſo libb haſt, täteſt Du nicht ihmm ſo kränkenn und nicht ſchreiben. Alle Mattieskinder habben geſchribben, blos Theres mit irre Dickkopf nicht. Warum willſt Du uns nicht laſſen hei⸗ raten? Soll denn Dein armes Vater immer ohne Frau bleibe? Wo hat er gehabt das böſe Unglück von die totte Hild. Und dabei ſoll alles ſo ſchön ſein. Du biſt aus Schule und darfſt Seil tanzen, und Dein Vater laßt Dir reiten und ich Dir tanzen, unnd eines Tages ſteht an alle Plakatſäule zu leſe, in alle Städt und alle Zeitung:„Therres Matties, die be⸗ tühmte Kunſtreiterin und Tänzerin, abber Du mußt auch nicht ſein eiferſüchtig auf Deine Bater. Denn das Du nicht willſt mitheiraten, Eiferſucht! Ich nemme dich doch nichts, u. ine totte Mutter auch nichts! Wo Jos zu mich geſagt hat: Maritana, Hild Enveres, die tte Mutter meiner Kinder, meine erſte Frau, oll immer habben erſte Stelle in meine Herz! nd ich bin doch auch nicht eiſerſüchtig und önn Deine totte Mutter die Libbe von Deine ater. Nun, libbe Therres, wo ich denke, daß Du biſt jetzt libb! Nimm eine Papier und reib Deine Vater, damit wir können machen öhliche Hochzeit, wo ſoll ſein in ſechs Wochen München. Und in München is ſo ſchön, daß wirs ſtaunen, wenn Du uns auf Hochzeit ſuchſt. Mit ville Grüße, auch an die andere gattieskinder. Deine Marita Veneriella, bald auch 0 Matties 17 0 Marita war hochbefriedigt. Nun würde der Dickkopf ſchon nachgeben, und alles würde gut und ſchön ſein, und gar kein Schatten fiel auf das Glück. O. Jos würde ſtaunen. Marita trällerte die Melodie ihres Kaſtagnettentanzes. Wie würde er ſich freuen, wenn er wüßte, wie Marita um ihr Glück kämpfte Jos Matties ſaß derweil zu Hauſe und grübelte. Was ſollte er beginnen? Er konnte wegen Thereſens kindiſcher Laune doch nicht alles umwerfen. Er hatte dem Kinde geſchrie⸗ ben, ſchließlich war er ihr ja gar keine Rechen⸗ ſchaft ſchuldig, Nun würde er ſie, da ſie ja ſo lächerlich trotzte, einfach vor die vollendete Tatſache ſtellen. Wer halsſtarrige Vollblut⸗ pferde unter ſeinen Willen zwingt, wird mit einem dickköpfigen Mädel auch noch zurecht kommen: Mai wurde geheiratet, damit fertig ———— ** „Du gibſt der Theres den Brief aber erſt nach dem Mittagbrot, da kann gewiß nichts Gutes drinſtehen! Das Kind ſoll wenigſtens in Ruhe eſſen!“ i Nach Tiſch, gerade als Theres zu Hannes auf den Wagen ſteigen wollte, rief die Tante durch das offene Küchenfenſter:„Theres, geh mal zu Vater in die Amtsſtube, ich glaube, Du haſt einen Brief bekommen.“ 8 „Von Paterken?“ Theres war mit einem Satz vom Wagen. „Ich glaub nicht, es iſt eine fremde Hand⸗ ſchrift. Hannes, warte nur einen Augenblick, Theres fährt gleich mit dir.“ Theres trat wieder in die Küche.„Von Marita Venerjella!“ ſagte ſie langſam und be⸗ trachtete unſchlüſſig den Brief.„Was mag ſie wohl von mir wollen, Tante?“. „Lies ihn,“ riet die Gefragte, was willſt du dir unnütz den Kopf zerbrechen?“ Mit bebenden Naſenflügeln und gefurch⸗ ter Stirn las Theres den Brief. Frau Roſa ſtudierte ihr Mienenſpiel.„Da Tante, lies!“ Ihre Augen funkelten.„Marſta behält recht!“ 2. Vor Zorn kamen ihr die las 1 55 Satz für durch die Toreinfahrt hinaus auf die Land⸗ er unſicher,„was ſoll man da tun—“ den Umſchlag.„Ja, Theres, was ſoll man; dazu ſagen? Das mußt du ſchon allein mit dir ausmachen. Mit dir und deinem Gewiſſen! Sei nicht hitzig und bedenke, daß die Frau mit dem, was ſie da ſchreibt, nicht ſo ganz unrecht hat, und daß Du ihren Brief nicht überſehen kannſt, So, nun fahre mit Hannes los und laß dir die Sache mal durch den Kopf gehen.“ Bald darauf ratterte der Leiterwagen ſtraße. Theres ſprach kein Wort. Mit zuſam⸗ mengekniffenen Lippen, eine tiefe Falte zwi⸗ ſchen den Brauen, ſaß ſie neben Hannes, der ſie verſtohlen von der Seite betrachtete. Die Meiſen zirpten zaghaft im ſtillen Wald. Am Walde blühten die erſten Schneeglöckchen. Fer⸗ nes Frühlinasahnen lag in der Luft. „Brrrr!“ Hannes hielt an, ſprang vom Wagen und half Theres. Sie luden Holz. „Theres, hat denn ſo was Schlimmes in dem Brief geſtanden?“ Wortlos reichte ſie ihm Maritas Schreiben.„Was tuſt du denn?“ er⸗ kundigte er ſich, nachdem er geleſen. „Weiß ich's. Was täteſt du an meiner Stelle?“ Da wußte freilich der arme Hannes keinen Rat. In peinlicher Verlegenheit ſah er auf Theres herab. Ja, ich weiß nicht“ meinte „Tante ſagt, ich müßte wohl antworten. Aber wa sund wie? So ſchreiben, wie ich möchte, darf ich ja doch nicht,“ und dann in hoffnungsloſer Traurigkeit:„Es hat ja alles keinen Zweck. Haſt du geleſen, wie ſie ſchreibt: bald auch Matties? Alſo in ſechs Wochen iſt Hochzeit!“ Sie ſchluchzte auf.„Nun habe ich nur noch ſechs Wochen einen Vater, dann gehört er mir nicht mehr..“ „Das darfſt du nicht ſagen,“ verwies Hannes erſchrocken.„Dein Vater hat dich des⸗ halb noch gerade ſo lieb.“ „Dann hätte er ja die Marita nicht gehei⸗ ratet, wo ich Oſtern, doch zu ihm ziehen wollte —“ Hannes verſtummte. Theres hatte ja recht. „Was mußte denn der Vater ſo plötzlich wie er heiraten Meißt darauf Verſammlung des chriſtl. Müttervereins. Montag 6 Uhr J., ½7 Uhr 2. S ⸗A. für ½7 Uhr 3. S.A. für Kath. Wunder geb.“ ½7 Uhr beſt. Amt für Peter Haas, Ehefr. Schwager Heinrich Schmitt Maria Hoock geb. Bugert, Eltern, Schwlieger⸗ ½%7 Uhr beſt.-A. für Math. Mandel und Ehefrau Magdalena geb. Martin, beiderſeitige 1 König, Beicht für die Kinder ich ihr ja, wie mirs ums Herz iſt! Aber ſil ſoll nicht denken, daß ich Vaterken von ihr ab betteln will. Sie kann ihn haben! Ich werde gerade ſo falſch tun wie ſie. Aber, Hannes glaube nur nicht, daß ich ſie je in meinem Le, ben beſuche, auch Vaterken nicht, eher——“ „Sei ſtill! Sag nicht wieder ſo was Furcht, bares. Wir haben doch alle gelernt: Du ſollſf Vater und Mutter ehren! Was du da ſagen willſt, iſt Sünde.“ „Du hälſt es auch ſchon mit ihr!“ weinte Theres.„Du und ihr alle! Keiner hat mich lieb! Alle gebt ihr Vaterken recht! O, läge ich doch bei Mutterken auf dem Friedhof, dann ſähe und hörte ich nichts mehr von alledem u hätte meine Ruhe f Nun wurde Hannes böſe. Du biſt un gerecht. Theres! Ich halte es mit keinem an, dern außer dir. Das kannſt du mir nicht nach, ſagen, daß ich auch nur einmal nicht auf Dei⸗ ner Seite geſtanden hätte. Du weißt ja gan nicht mehr, was du ſagſt. Wenn man dich be⸗ ruhigen will, u. dir vernünftig zuredet, machft du einem ungerechtfertigte Vorwürfe. Gut, ich brauche ja überhaupt nichts mehr zu ſagen „Du, Hannes!“ drohte Theres,„wenn du jetzt noch ein Wort ſagſt, ſpring ich vom Wa⸗ gen und laufe davon und komme nicht wiede zurück zu Euch, und dank biſt du es geweſen der mich verjagt hat!“ Mit gerunzelter Stirn ſtarrte Hannes ge⸗ radeaus. Die Meiſen zirpten noch immer. Dür, res Reiſig zerknackte unter den Wagenräderg Ferne Sonnenſtrahlen huſchten über das alte fahle Buchenlaub und umſpielten die friſcher grünen Triebe des Sternchenmooſes. (Fortſetzung folgt.) We f es fertig, liebe Frau Schmi Wie Uri den ble trotz der ee e ſich und Ihre Kinder immer ſo elegaut zu kleiden“ Sehr einfach; ich färbe alles ſelbſt nur mit den welt berühmten echten Heitmann's Farben, Mar!⸗ Fuchskopf im Stern.. 9 Pkler Roſchauer Jellaaun's Farbe ſpart den Färber. an den Planken neben der Hauptpost Aus Motverlekufen habe ich weit unter Preis erworben: ang gerrnsuülte auch Covereoats, schw, blaue und marengo Stoffe, — sowie Hosenstreifen Alles 140/150 em breite Maß-Ware, nur gute und feinste Qualitäten, schöne, elegante Ware. Preise r nauer 5.50 7.80 10.50 12.0 15.950 17. Verkaufe nur solange Vorrat reicht! Fſſklaſſge ſtarke Schweine zu verkaufen bei Karl Dewald Ludwigſtraße 26. 5 Anttlicher Teil. Betr. Feuerwehrübung am20. Juli 1924. Sonntag, den 20. ds. Mts. vorm. halb 6 Uhr findet eine Uebung der Freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft ſtatt. Un⸗ „ entſchuldigtes Fernbleiben der Letz⸗ teren wird zur Anzeige gebracht. Euiſchuldigungs⸗ gründe können bis 19 Juli, vorm, 12 Uhr bei uns vorgebracht werden. Viernheim, den 15 Juli 1924. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Verhütung von Waldbränden. Die anhaltend trockene Witterung veranlaßt uns auf Grund des Art. 65 des Geſetzes betr. dle innere Verwaltung und dſe Vertretung der Kreiſe und Provinzen vom 8 Juli 1911 das Folgende anzuordnen. 1. Jedes Rauchen und Feueranzünden außerhalb von Gebäuden in den Waldungen und in deren Nähe bis zum Umkreis von 20 Meter iſt verboten. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis zu 90 Mark beſtraft, ſofern nicht nach den nachſtehend abgedruckten Beſtimmungen des Reichsſtrafgeſetzbuches und des heſſiſchen Forſtſtrafgeſezes höhere Strafen verwirkt ſind. Dieſe Anordnung tritt mit dem Tag ihrer Bekanntmachung in Kraft. Ihre Uebertretung hat außerdem eine zivll⸗ rechtliche Haftpflicht den Geſchädigten gegenüber zur Folge. Heppenheim, 24. Juni 1924. Heſſiſches Kreisamt. J. V: Hammann. Obige Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kruntnis und empfehlen genaue Beachtung. Viernhelm, den 19 Juli 1924. Heſſ. Polizeiamt Viernheim. J. V. Kühne. Johannisbeeren Stachelbeeren Birnen Tomaten Gurken Bohnen, Karotten Zwiebel, Galat Weißlkrant neue italieniſche Kartoffel zu Tagespreiſen zu verkaufen. ma iſt billig im. Gebrauch AGrum en e ſcheit mimm es auch. Nicht Seife Ude brauchſt Du außerdem; Perſil allein wäſcht wunderſchön! zum„Rebſtock“. Im Horn- Abmachen empflehlt ſich Jak. Frank 4. Peterſtraße 3. 1 Damen-Nad Mild Jene erkaufen. 1 ſagt dle Exp. 2 Eine gute Druck- sache ist der hesteher treter hres Ge- schäftes Bei Bedarf denken Sie an die Buchdruokeref Wiek Anzeiger. 2 „ 1 Helb geschenkt erhalten Sie meine hervor- ragenden Qualitäts-Cigarren 4, 5, 6, 7, 8, 12, 15 U — 298—— ann Schaber! Aongurrenss! Vorzügliche Qualität 10 Stück 303 100„2.90 Beachten Sie meine Schaufenster! 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Abmarſch der Mannſchaften vom Vereinslokal (Waldſtraße) mit Mufik Beginn der Vereinskämpfe von 6 Mannſchaften Preisverteilung an den Sieger von„Rund um Viern⸗ heim“ und die Vereinsmeiſter 5 2 2 13 4 2 Abends 10 Uhr großes Brillant⸗Feuerwerk. Nachmittags während der Kämpfe: Preis⸗ Kegeln. 8 e ben 6 10 ab: Tanz⸗Beluſtigung. Die Ffeſtlichkelt findet unter fröl. Mitwirkung der hieſigen Geſangvereine N M.⸗G.⸗B.„Harmonie“ und„Sänger⸗Bund“ ſtatt.— Die Platzanlage wird 4 bel eintretender Dunkelheit elektriſch beleuchtet.— Konzert auf dem Platze. Wirtſchaft in eigener Regie a 4 wirtung iſt ge reh— Wir bitten um zahlreiche 1 Fele 5 2 ehrlichen Einwohner N i Für gute und billige Be⸗ der ver⸗ chaft. Dey Fe 2 94 — 2 — ſchuß. ULT empfiehlt ſich Michael Hoock 14. Zur empfehle: Frühkleeſamen— Ewiger Klee Sommerwicken Winterwicken— Felderbſen Weißrüben⸗Samen in verſchiedenen Sorten Sommer⸗Reps— Gras⸗ ſamen— ſowie alle zur Herbſt⸗Ausſaat nötigen Garten⸗ u. 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Ab ½10 Uhr nochmals das ganze Programm zu ſehen. Eim Beſuch iſt zu empfehlen. Ein Beſuch lohnt ſich. SGounntag mittag Kindervorſtellung.