2 Math. Träger auf den Markt zu werfen. Flaschen mitbrin en, 10 Flaschen einschl. ö Glas 10.— Mk. Günstige Gelegenheit zum Einkauf von nur gutem Wein. Lumma 77 Lum nini ln e 3177 I 110 Flaschen Ox A LL Heſchäſts⸗Eröfnung Der titl. Emwohnerſchaft von Viernheim zur gefl. Kenntnis, daß ich eine der Nenzeit eingerichtete Bade-Unstalt eröffnet habe, Es werden alle Arten Bäder verabreicht wie: Wannen⸗, Brauſe⸗, Fichtennadel⸗ und Salz⸗Bäder. 5 Un Mun TAL kee b e FDV eee „Sänge Einheit“ hee— I r eee — Iſ nie taglich große Nachfrage in unserem groben Ss he. 1 9s — Viernheim 2 A in beweist immer wieder unsere 4 8 Zutritt! Badezeit: Für Frauen: Werktags von morgens 8 Uhr bis Abends 8 Uhr. Sonntag von 5—9 Uhr vormittags. Dienstags und Donnerstags. 95 Wir beehren uns, unsere Mitglieder nebst Eltern u. weiblichen Angehörigen Eau unserem am Sonntag, den 20. Juli in den„Freischütz Sälen“ stattfindenden Bier abend ergebenst einzuladen. Die Mitgliedskarten sind vorzuzeigen! Der Vorstand. — N. B. Nichtmitglieder haben keinen n Ss een Enorme Billigkeit! bie Etage in Mannheim führt nur die aller- besten Qualitäten und sind wir in Stoffen die billigste Einkaufs duelle l Radikaler Preis-Abbau in Herren-, Kleider-, Mostüm- und Mantelstoffen Meiss- und Baumwollwaren, sowie Waschstoffen Hemden-Perkal e luste, 68 Wg Lesbete Damast dpnen Stande, er 894 U f 17701477 14116 isn eee gute Qualität Meter nur eee II 1 11115 VVV tim Willft Du Eingang zum Bad Neuhäuſerſtraße durch den Garten. Um geneigten Zuſpruch bittet Joſef Ringhof Ecke Moltke⸗ und Neuhäuſerſtraße. ——— Darfſt Du 9 0 95 * * * * * Mußt ſchn ell Dich beſinnen Was Neues beginnen f 5 . 5 * c Und inſerieren! Deinen Amſatz heben Nicht am Alten kleben 10 und ge Stangen bohnen Pfd. 25 Pfg. Kohltaben s: 5. verkauft . hohem Seidenglanz, Meter Kartoffel Unsere große Reklame Pfd. 75 Pfg. 30 on beile MO Stüm-Cabardine bene woe. 130 em breite a Qualität 1 Qualität II Qualität III 3.90 4.90 5.90 Mk. Unsere Bilge Sport-Flanelle 69 Mleiderstoffe doppeltbreit,„„ 85 3 in schönen Streifen, gute Qualitäten Meter nur ſonſtiges Gemüſe Ehatt. 5 Außerordentliche General⸗Verſammlung der Ortsbürgervereinigung Allmendirter Viernheim 1 am Sonntag, den 20. Juli, nachm. 3½ Uhr im Haſthaus zum„Löwen“. 5 Tagesordnung:„Die bevorftehende Verloſung der Wieſenloſe.“ Sämtliche Groß⸗ und Klein⸗Allmendirte werden gebeten reſtlos zu erſcheinen. Der Herr Bürgermeiſter und ſämtliche Herrn Gemeinderäte ſind hierzu noch beſonders höfl. eingeladen. Der Vorſtand. Sensen) la. Qualität, auf Wunsch gebrauchsfertig ausgeschlagen empfiehlt V. Winkenbach Schlosser meister. Schöne Reffen und Flitschen ebenfalls sehr preiswert. 7 Flenn⸗ Ind Ningklab Viernheim Mitglied des Arbeiter⸗Athleten⸗Bundes Deutſchlands. Samstag Abend 9 Uhr im Lokal„Stern“ wichtige Mitglieder⸗ Versammlung Beſprechung zum be⸗ vorſtehenden Wett⸗ ſtreit. Erſcheinen dringend erforderlich. Der Vorſtand. Der verehrlichen Einwohnerſchaft die ergebene 15 Mitteilung, daß ich unter Hinzuziehung eines Fachmannes eine 05 Käſerei eingerichtet habe und ofſeriere: a prima große Bauernhandkäſe „ Kümmelhandkäſe „ kleine Mainzer Küschen loſe und in Kiſten, an Verbraucher und Wleder⸗ 90 verkäufer zu konkurrenzloſen Prelſen. Für Verbraucher in folgenden Verkaufs ſtollen: 55 errn Joh. Bergmann, Jakobſtraße 3. em Joh. Bergmann, Kühnerſtraße 4. an 32 Schalk, Friedrichſtraße 66, b Hochachtungs voll 5 I. Haas, Küſerei Louiſenſtraße. 1 Wagen(10— 20 tr.) Gerſten⸗ oder Weizen⸗Gtroh zu kaufen geſocht. verl. Alexanderſtr. 52. Schäfer- 8 Wochen alt, raſſerein(Eltern, billig abzugeben Schmid, Weinheim Mühlweg 12. Mannheims größte Etage Samson a Go. 9, 1 Fade plate I 1 1 Maufen Sie jetzt, es ist ihr Vorteil! — 2 Stammbaum) Verkauf nur eine Treppe hoch Empfehle: pfima Kalbfleisch à 90⸗ „ Rindfleisch a 70⸗ Metzgerei Schrimpf Weinheimer⸗Straße. 25 rr r rr 5 enen eee Zentral⸗Verband der Invaliden und Witwen Deutſchlands Ortsgruppe Viernheim. Unſern Mitglieder zur gefl. Kenntnis, daß die für morgen Sonntag angeſagte Gaukonferenz in Lampert⸗ heim auf den 3. Auguſt vertagt iſt, alles nähere ergibt die am 27. d. Mts. ſtattfindende Mitglieder⸗Verſammlung hier im Schulhaus. Vollzähliges Erſcheinen unbedingt notwendig. Die werten Vorſtandsmitglieder werden gebeten ſich am Mittwoch den 23. d. Mts, abends 8 Uhr bei mir einfinden zu wollen. Adler, Vorſitzender. Samstag— Sonntag Das doelmats lar 6 Spielkarten Grosser Abenteuerfilm in 6 Teilen. 5. Teil: „Herz König“, MAC ALLEN(Karl Auen) ist in den Besitz von 4 geheimnis- vollen Spielkarten eue gerut jedoch in Gefangenschaft und sein weiteres Schick. sal im 5. Teil mit 3 grossen Episoden in 6 Akten: J. Der verlorene Sohn Il. Das Kind des Sträflings Ill. Die kugelspeiende Tür N f 7 13 4 Sollte niemand versäumen l! — 2 1 Dazu das wunderbare Beiprogramm: Die luwelen l. Buudha 7 — — 28918 85 2 7 2 2 23 95 95 252 7 SOG b 5 c 2 Grosser e Durch grossen Einkauf bringe ich Cigarren aus rein überseeischen Tabaken hergestellt zum Verkauf. Preislage: früher 8 Pfg. jetzt 4 Pfg. 10„ 13 2 15 7 20 10 ee, Ferner Grobschnitt o rand 50 pl 59 59 Sommer-füsve hauf legen fe, a g f Hierauf hat G Noce (Biernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten Felchen ungllc mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatlich 2 Mark frei ins 8 gebracht 257 e halbjährlich einen lan, ſowie einen ae wöchentl. Samstags das achtſeſtige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne rp andkalender.— Annahme von Abonnements täglich eimer Razel Viernheimer Tageblatt (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) hr, größere Artikel einen Tag ate ue enpreiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt. vorher.— Inſerate müſſen bei — Annahmeſchluß für Inſerate und 1 vormittags 8 Ufgabe bezahlt werden, mit usnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117. Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Berlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 N 155. Die Londoner Konferenz. er Die wichtigſten Ereigniſſe der beiden Konferenztage. Berlin, 18. Juli. Der Londoner Son. derberichterſtatter der„B. Ztg.“ drahtet ſei⸗ nem Blatt über die Ereigniſſe der beiden er ſten Konferenztage folgendes: Die wichtigſten Ergebniſſe der beiden erſten Verhandlungstage haben ſich mehr außerhalb als innerhalb der Konferenz abgeſpielt. Die Verhandlung der Dawesprobleme iſt bisher noch nicht vorwärts gekommen. Die franzöſiſch⸗engliſchen Differen⸗ zen in der Sanktionsfrage können nur Peſſi⸗ mismus erwecken. Doch kann man einen Vor⸗ wärtstrieb in der Haltung der Amerikaner erblicken, die die Ernennung eines amerikani⸗ ſchen Schiedsrichters für die Reparationskom⸗ miſſion durch den Haager Schiedsgerichtshof anzunehmen bereit ſind. Der Poſten wird erſt ſpäter beſetzt werden. Auch bei der letzten Be⸗ ratung der Reparationskommiſſion über den der Londoner Konferenz zu unterbreitenden Vorſchlag, wann für Deutſchland die Ausfüh⸗ rung des Dawesplanes als begonnen erwartet werden darf, hat der Vertreter Amerikas die Anſicht Waſhingtons ſo ſtark vertreten, daß der relativmäßige Beſchluß der Reparations⸗ kommiſſion zuſtande kam. Die amerikaniſchen Vertreter auf der Konferenz haben ſich trotz ihrer beſchränkten Vollmachten in die Unter⸗ ausſchüſſe wählen laſſen. Auch die Tatſache, daß der amerikaniſche Botſchafter in Berlin, Houghton, ſich zurzeit in London aufhält und der Konferenz zur Verfügung ſteht, um ſpäter in Berlin gewiſſe Wünſche ſhington zu übermitteln, iſt bezeichnend für die beginnende Mitarbeit, nun doch in Waſhington entſchloſſen zu haben ſcheint, wenn es auch eine direkte politiſche Bindung vermeiden will. Daß ſo Amerika in die vorderſte Front zur Verwirklichung des Dawesgutachtens getreten iſt, bezeichnet der Berichterſtatter als die einzige Hoffnung, die die bisherigen Verhandlungen gezeitigt haben. Ein engliſches Mitglied der Konferenz auch dem Berichterſtatter gegenüber daß man in Deutſchland bei allen anderen Streitigkeiten, die noch über der Konferenz ſchweben, dieſe Tatſache der Teilnahme Ame⸗ rikas nicht überſehen dürfe. Die Deutſchen müßten darin eine ernſte Gewähr dafür er— blicken, daß der Dawesplan nur als ein Ge⸗ ſchäfts⸗ und Wirtſchaftsinſtrument, nicht als ein politiſches angewendet werden ſoll, vor⸗ ausgeſetzt, daß die angelſächſiſche und italieni⸗ ſche Gruppe der Konferenz ihre Zuſtimmung erteile. 4 55 ** Die Arbeiten der Konferenzausſchüſſe. London, 18. Juli. Ueber die Beratun⸗ gen des erſten Konferenzausſchuſſes berichtet der Korreſpondent des„Daily Telegraph“, der von Peretti della Rocca unterbreitete Entwurf eines Protokolls, das in London von den alliierten Regierungen unterzeichnet wer⸗ den, ſoll und deſſen vom 9. Juli enthalten, unterſcheidet ſich nicht weſentlich von dem engliſchen Entwurf betr. Abänderung des Anhangs 2 des Teiles 8 des Verſailler Vertrages, inſoſern die Hinzufü⸗ gung eines amerikaniſchen Mitgliedes in Be⸗ tracht kommt. Der zweite Paragraph des fran⸗ zöſiſchen Textes ſagt, daß, falls von der Re⸗ parationskommiſſion entſprechend der ihr er⸗ teilten Befugnis ein Verzug Deutſchlands er⸗ klärt werden würde, die intereſſierten Regie⸗ rungen unverzüglich miteinander beraten ſol⸗ len, um die ſchleunigſten und wirkſamſten Sanktionen zu verlangen. der normalen Ausführung des Rückkehr zu Dawesberichtes ſichern, um ſowohl die Jute⸗ reſſen der Darlehnsgeber als auch um ange⸗ meſſene Reparationen für die von den alliier⸗ ten Mächten erlittenen Schäden zu ſichern.— Snowden, der bereits am Mittwoch zwei⸗ mal geäußert habe, daß die damals vorge⸗ brachte Formel betr. die Mitwirkung eines umerikaniſchen Mitglieds in der Reparations⸗ lommiſſion, die künftigen Darlehnsgeber be⸗ friedigen werde, habe erneut bemerkt, daß er ohne nähere dieſen franzöſiſchen Text nicht Pelffung annehmen könne. Der Schaßkanzler habe 0 b ſchen einem möglichen Verzug, wie er im Ber⸗ ailler Vertrag erwähnt ſei, und einem Ver⸗ zug unter dem Dawesplan, und Zweiſer ge⸗ äußert, ob letztere Kategorie von Verzügen angemeſſenerweiſe von der Reparationskom⸗ miſſion behandelt werden müßten und nicht einer ad hoc ernannten Körperſchaft vorzu⸗ aus Wa⸗ miſchung in die wirtſchaftliche oder fiskaliſche zu der man ſich hat betont, beide Paragraphen die Punkte b und e der engliſch⸗franzöſiſchen Note Dieſe ſollen eine baldige Beendigung des Verzuges und eine ferner einen Unterſchied gemacht zwi⸗ Montag, den 21. Juli 1924 endguuig verpflichtet, die volle Zuſtän⸗ digkeit der Reparationskommiſſion aufrecht zu erhalten. Der britiſche Schatzkanzler hat darauf er⸗ klärt, a ſeine Aeußerungen bedeuteten Verminderung der Rechte der Reparations⸗ kommiſſion. Er könne aber die Note vom 9. Juli kaum als bin dend und endgültig ö betrachten, daß es ſich nur um die Vorlöſung gewiſſer da ihre Einleitung deutlich ſage, Auffaſſungen handele. Nach einigen Einwendungen Peretti della Roccas hat ſchließlich Snowden erklärt, daß die Kommiſſion keine Entſcheidung zu treffen, ſondern der Konferenz nur ein Gutachten vor⸗ zulegen habe. Hierauf wurde ein britiſcher Gegen⸗ vorſchlag eingebracht, worauf ſich die Kommiſſion zum Vergleichen der beiden Texte vertagte. Am Schluß heißt es: „Wenn die Reparationskommiſſion dafür hält, daß Deutſchland etwa in Verzug geraten iſt, ſo werden die iniereſſierten Regierungen, indem ſie ſich der gemeinſamen Vollmacht betr. ihrer eigenen finanziellen Intereſſen u. die der Darlehnsgeber bewußt ſind und ent⸗ ſprechend handeln, unverzüglich beraten, wie Maßnahmen zur Anwendung gebracht werden önnen, die zu unternehmen und zu beſchlie⸗ zen nötig ſind, um ſich ſelbſt und die Geld⸗ jeber zu ſchützen.“ Zu Paragraph 18 ſind ferner folgende Worte hinzugefügt worden: a „Keine Maßnahmen des britiſchen Entwurfes irgend einer Ein Einheit Deutſchlands oder irgend eine Be— ſetzung deutſchen Gebietes außerhalb der im Art. 428 bis 432 des Verſailler Vertrages be— zeichneten Bezirke ſollen unternommen wer⸗ den, wenn nicht der Generalagent für Repara— tionszahlungen und der Kurator für die aus⸗ ländiſchen Bonsinhaber gemeinſam berichtet haben, daß Deutſchland einen flagranten Ver⸗ zug bei der Ausführung ſeiner Verpflichtun⸗ gen gegenüber dem Sachverſtändigenplan oder dem Verſailler Vertrag begangen hat u. wenn nicht ein ſolcher Verzug von der Repa— rationskommiſſion beſtimmt feſtgeſtellt wor⸗ den iſt.“ Der Berichterſtatter bemerkt, daß, ſoweit die interalliierten Regierungen Sanktionen in Frage kommen, der bri⸗ tiſche Wortlaut, obgleich er ſich an den Geiſt und die Redewendungen des Dawesberichtes hält, viel unbeſtimmter als der franzöſiſche iſt der den Fall von einer Sonderaktion umgeht Von franzöſiſcher Seite werden überhaupf gegen die ſtrengen Beſtimmungen am Ende des britiſchen Textes, die dem Generalagenten für Reparationen und den Kurator für die auswärtigen Bonsinhaber mit einer Art Ve⸗ torecht gegen unnötig ſcharfe Sanſtionen be— kleiden, Einwände erhoben. London, 18. Nach dem„Daily Telegraph“ ſind die Arbeiten des dritten Kon⸗ ferenzausſchuſſes ſo ſchnell fortgeſchritten, daß der Bericht heute vormittag entworfen und am Nachmittag der Konferenz vorgelegt wer⸗ den könnte. Die Kommiſſion N ſchloſſen, eine ſchiedsrichterliche Entſcheidung zwiſchen Deutſchland und dem Transfer-Aus⸗ ſchuß für den Fall von Differenzen vorzu⸗ ſehen. Es werde ferner beabſichtigt, ein gro⸗ ßes Clearing⸗Houſe einzurichten, das ſich nicht nur mit den direkten Zahlungen Deutſchlands an die Alliierten, ſondern auch mit dem Han⸗ belsverkehr zwiſchen Deutſchland und den anderen Nachbarſtaaten, befaſſen ſolle. * 14 1141 Bult. 1 * Der anmerikaniſche Kompromiß vorſchlag. Paris, 19. Juli. Zu dem in der erſten Kommiſſion der Londoner Konferenz einge brachten Kompromißvorſchlag de, amerikaniſchen Delegierten in der Sanktions frage meldet der Sonderberichterſtatter den Havas⸗Agentur aus London, die Kompromiß, formel ſehe in großen Zügen folgendes vor: Die franzöſiſche Delegation könne nich die Einmiſchung des Truſty und des Agenten für die Reparationszahlungen akzeptieren, die im Friedensvertrage nicht vorgeſehen ſei. Es handle ſich hier in der Hauptſache um eine Prinzipienfrage, denn in Wirklichkeit fehlungen Deutſchlands feſtſtelle, es nicht un⸗ terlaſſen, ziehen, die im übrigen den Spezialabteilun⸗ gen der Reparationskommiſſion entnommen würden. Wenn man aber franzöſiſcherſeite auch mit Recht vermeiden wolle, daß durch die Abänderung er Beſtimmungen des Frie⸗ enzfälle 0 keine betreffend Beamte müßten zurückbleiben. Fan wie z. B. Rußland, werde die Reparationskommiſſion, bevor ſie die Ver⸗ dieſe beiden Beamten zu Rate zu kommen, daß es, um den Erfolg der von dem Sachverſtändigenbericht vorgeſehenen Anleihe zu ſichern. unerläßlich ſei, den ge bern Garantien zu bieten, die allerdings licht politiſcher, ſondern finanzieller Art ſein müßten. Zu dieſem Zweck würden die von hren belgiſchen Kollegen unterſtützten franzö⸗ iſchen und amerikaniſchen Sachverſtändigen der erſten Kommiſſion vorſchlagen, dem Zins⸗ utz und dem Tilaungsdienſt der 800 Millio⸗ denanleihe eine abſolute Priorität zuzuſpre⸗ hen. Mit anderen Worten, wenn Deutſchland ſeine Verpflichtungen nicht erfülle, ſo werde devor man Sanktionen gegen Deutſchland er⸗ greife, vereinbart werden, daß die beſchlag⸗ tahmten Einnahmen in erſter Linie dazu berwendung finden ſollen, die Anleihe damit ju verzinſen. ** 8 auſe des zweiten Ausſchuſſes. London, 19. Juli. Der erſte Ausſchuß der interalliierten Konferenz, der ſich mit der Frage eines deutſchen Verzugs befaßt, tagt ttoch. Der zweite Ausſchuß, der die Frage der Wiederherſtellung der wirtſchaftlichen und fis⸗ kaliſchen Einheit Deutſchlands unterſucht, hat jetzt ſeine Vorarbeiten beendet und wird heute früh ſeine erſte Sitzung abhalten. Der dritte Ausſchuß, der die Methoden für die Uebertra⸗ gung der deutſchen Zahlungen an die Gläu⸗ bigerländer erörtert, iſt heute früh zuſammen— getreten. Es verlautet, daß dieſer Ausſchuß gute Fortſchritte macht, aber daß ſeine Arbei⸗ ten noch nicht beendet ſind. Das Wochenende wird wohl eine Ruhepauſe in den Arbeiten der Konferenz ſehen. Eine Vollſitzung wird nicht ſtattfinden, bis alle Ausſchüſſe ihre Ar— beiten beendet haben. Es wird berichtet, daß geſtern nachmittag die allgemeine Stimmung bei den Verhand— lungen gut, und daß jeder mit dem Gang der Dinge zufrieden war. Der zweite Ausſchuß, der den Plan für die Räumung ausarbeitet, trat heute wider Erwarten nicht zuſammen. Zweifellos, wei das franzöſiſche Verlangen bezüglich des Ver bleibens der belgiſchen und franzöſiſchen Eiſenbahner im beſetzten Gebiet der Meinung wichtiger Delegationen ſo ſehr zuwiderlaufen würde, daß erſt eine inoffizielle Ausſprache nützlich erſchiene. Bemerkenswert iſt, daß das ſogenannte Memorandum Seydoux, ob⸗ wohl es zwar den Delegationen bekannt iſt bisher dem Ausſchuß noch nicht offiziell über reicht wurde, weil er inzwiſchen nicht zuſam⸗ mengetreten iſt, ſo daß abzuwarten bleibt, in welcher Form die Franzoſen eine derartige Forderung offiziell erheben werden. Deshalb iſt ruhig abzuwarten. Der zweite Ausſchuß dürfte auch morgen noch nicht zuſammentre— len. * Die franzöſiſchen Eiſenbahner im Ruhrgebiet. London, 19. Juli. Zu Seydoux über die wirtſchaftliche Räumung, der geſtern vormittag der zweiten Kommiſſion vorgelegt wurde, berichten die Times, er ſef in ſehr entgegenkommender Form gehalten beſage aber, daß es in ſeinem zweiten Punkte für Frankreich es ein Mindeſtmaß der Zuge⸗ habe auch be ſtändniſſe gebe. Das ganze franzöſiſch⸗belgiſche Eiſenbahnperſonal könne nicht aus dem beſetz, len Gebiet zurückgezogen werden; 600 bis 1000 um für eines deutſchen Eiſenbahnerſtreiks dd völlige Iſolierung der franzöͤſiſchen Streit, kräfte zu verhindern oder im Falle emer Er⸗ neuerung der Beſetzung als Stammteuppen zu gelten. 0 Die Domninſons. Paris, 18. Juli. Wie Havas aus Lou⸗ don meldet, haben heute vormittag halb 9 Uhr die 5 Delegationsführer in Downing Street die Beſprechung wieder aufgenommen. Macdonald werde ſich heute abend wahrſchein⸗ lich nach Chequers begeben. Die Frage, o die Dominions an der Konferenz teilnehmen werden, werde noch erwogen. Sie würden wahrſcheinlich von jetzt ab bei den Sachver⸗ ſtändigenberatungen durch Beobachter vertre⸗ ten ſein. Im übrigen erwarte man keine neue Plenarſitzung vor Ablauf von 2—8 Tagen, damit die Sachverſtändigen der drei Kommiſ⸗ ſionen ihre Vorarbeiten abſchließen können. ** v. Hoeſch beim franzöſiſchen Außſenminiſter. Paris, 19. Juli. Der deutſche Bot⸗ ſchafter v. Hoeſch hatte heute eine Unter, redung mit dem ſtellvertretenden Miniſter des Aeußeren Rene Renault, mit dem er Fra⸗ gen, die das beſetzte Gebiet betreffen, beſpro. at, vor Din Fragen über d Geld⸗ men. de- 1e Leichte Beſſerung der Lage. London, 19. Juli. Die Lage wird heute ein den meiſten der beteiligten Kreiſe etwas günſtiger beurteilt. Die leichte Verbeſſe⸗ rung wird auf die Methode privater Ausſpre⸗ chen und Frühſtücks-Partien zurückgeführt, zu denen Macdonald nach dem Vorbild Lloyd Georges Zuflucht nahm. In mehr als einer Delegation gewann man den Eindruck, daß Herriot beginnt, die Zwangslage, in der er ſich befindet, nämlich ohne politi⸗ ſches Einlenken keine Anleihe, anzuer⸗ kennen. Die wichtige Tatſache iſt feſtzuſtellen, daß Italien ganz auf dem engliſch⸗amerikani⸗ ſchen Standpunkt ſteht. Die Parteiführer beim Reichskanzler. Berlin, 19. Juli. Der Reichskanzler“ empfing geſtern in Gegenwart des Reichs- außenminiſters Dr. Streſemann die Par⸗ teiführer zu einer Beſprechung über die äußere und innerpolitiſche Lage. Es wurde nicht nur die im Zuſammenhang mit dem Sachverſtän⸗ digengutachten und der Londoner Konferenz zuſammenhängenden Fragen behandelt, ſon⸗ dern auch die ſich daraus ergebende parlamen⸗ tariſche Lage beſprochen. An dem Zuſammen⸗ tritt des Reichstages für den 22. Juli wurde feſtgehalten. Ob in der dann beginnen⸗ den Tagungsperiode, die ſich zunächſt mit ſozialen Fragen befaſſen ſoll, auch die Geſetze behandelt werden, die ſich für Deutſchland aus dem Sachverſtändigengutachten ergeben, hängt nicht nur von der Dauer und dem Verlauf der Londoner Konferenz ab, ſondern in erſter Li⸗ nie natürlich davon, wann der Wiederherſtel⸗ lungsausſchuß ſeine Zuſtimmung zu den Ge⸗ ſetzentwürfen erteilt, die ihm in dieſen Tagen von der Reichsregierung überreicht werden. Die zehnte Niederlage Macdonalds. London, 19. Juli. Das Unterhaus hat heute in dritter Leſung die Vorlage über die Arbeitsloſenverſicherung ange⸗ nommen. Vorher hat die Regierung eine neue Niederlage erlitten, indem mit 171 gegen 149 Stimmen ein konſervativer Zuſatzantrag über gewiſſe Vollmachten des Arbeitsminiſters an⸗ genommen wurde, der von der Regierung be⸗ kämpft worden war. Dieſe Niederlage der Re⸗ gierung wurde von den Konſervativen und den Liberalen mit lautem Beifall aufgenom⸗ 5! leine politiſche Umſchau dem Bericht — Regierungstriſe in Heſſen? Im Anſchluß an die letzte Sitzung des Landtags, von der wir geſtern berichteten, wurde allgemein der Meinung dahin Ausdruck gegeben, daß die Vorgänge am Schluß der Sitzung für die Fortdauer der Koali⸗ tionsregierung nicht ohne Folge bleiben werden. — Die Neuwahlen zum Landtag, der bis Mitte Oktober vertagt iſt, finden im November ſtatt. — Rheinzoll. Der interalliierte Zollausſchuß in Koblenz hat die Gewichtsſtufen für die Berech⸗ nung des Einheitszolles ſowohl bei der Einfuhr in das beſetzte Gebiet als auch bei der Ausfuhr aus dem beſetzten Gebiet gleichmäßig feſtgeſetzt. Die Zollſätze ſind unverändert geblieben: der Be⸗ deutung halber ſind ſie nochmals beigeſetzt. Es werden folgende Einheitszollſätze beim Verſand in Poſtpaketen erhoben: a) bei der Einfuhr ins beſetzte Gebiet bis 5 Kilogr. einſchließlich 1.20 Gm., von 5 bis 10 Kg. einſchließlich 2.40 Gm. von 10 bis 15 Kg. einſchließlich 4,80 Gm., vor 15 bis 20 Kg. einſchließlich 6,40 Gm., b) bei der Ausfuhr aus dem beſetzten Gebiet: bis 5 Kg. einſchließlich 0,80 Gm., von 5 bis 10 Ka. ein⸗ ſchließlich 1,60 Gm., von 10 bis 15 Kg. 2,40 Gm., und von 15 bis 20 Kg. 3,20 Gm. — Rücktehr des deutſchen Botſchafters nach Tokio. Der deutſche Botſchafter für Javan, Dr. Solf hat nach Beendigung ſeines Urlaubs, der am 17. ds. Mts. ablief, Berlin verlaſſen, um auf dem Weg über Newyork und Kanada nach Tokio zurückzukehren. Wiederholt wurde der Name Dr. Solf mit einem etwaigen bevorſteh⸗ enden Botſchafterwechſel in Washington in Ver⸗ bindung gebracht. Seine Rückkehr nach Tokio erübrigt alle Kombinationen, die in Verbindung mit dieſer Frage aufgetaucht ſind. — Reform des Beamtenrechts. Die demokra⸗ tiſche Reichstagsfraktion hat im Reichstag den Entwurf eines deutſchen Beamtengeſetzes ei acht. Die Vorlage dat — e aid die Grundſätze für das Recht der Beamten her Länder uſw. aufzuſtellen. Ueber die Zulaſ⸗ lung zum Beamtenverhältnis wird die Forde⸗ bung erhoben, da ſie nicht abhängig gemacht wer⸗ den dürfe von Abſtammung, Glaubensbekenntnis, politiſcher Geſinnung, Zugehörigkeit zu einer Partei, zu politiſchen oder beruflichen Vereini⸗ ngen. Die Berufung in ein Beamtenverhält⸗ 3, die auf Lebenszeit erfolgt, ſoll nach dem ntwurf von einer Bewährungsfriſt bis zu vier hren abhängig gemacht werden. In der Wahl ines Wohnortes ſoll der Beamte nur inſoweit beſchränkt ſein, als die Ausführung ſeines Am⸗ tes dadurch beeinflußt iſt. Auch über die Dien“ rechtsanſprüche enthält die Vorlage genauer Vorſchläge. Dazu werden gerechnet Ruheſtands⸗ einkommen, Reiſe⸗ und Umzugskoſten, Einſicht in die Perſonalnachweiſe, Sterbe⸗, Witwen⸗ und Waiſengeld, Gebührniſſe des Nachlaßviertelfah⸗ res ſowie Urlaub u. a. m. Der Beamte ſol ſeine Perſonal⸗, Dienſt⸗, Straf⸗ und Prüfunas⸗ akten in Gegenwart eines beauftragten Beamten uneingeſchränkt einſehen und ſich Abſchriften und Auszüge machen dürfen. Das Dienſtein⸗ kommen ſoll vierteljährlich im voraus zu zahlen ſein. N — Das Kabinett Seipel bleibt. Die Regie⸗ rungskriſe in Oeſterreich iſt beigelegt, nachdem die Regierung wichtige Verbeſſerungen der Vor⸗ lage bezüglich der Beſoldung der Bundesange⸗ ſtellten gemacht hat und auch zuſagte, die Vor⸗ ſchüſſe auf die Gehälter der Bundesangeſtellten noch in dieſer Woche zur Auszahlung zu bringen Unter dieſen Umſtänden wird die Vorlage wahr ſcheinlich bereits heute vom Nationalrat verab⸗ ſchiedet werden, während der Zolltarif auf den Herbſt verſchoben werden wird. — Politiſcher Mord in Bulgarien. Nach ein.“ Meldung aus Sofia wurde dicht bei der jugoſla wiſchen Grenze die gräßlich verſtümmelte Leicht des Rechtsanwaltes Dr. Iwanoff aufgefunden der einer der einflußreichſten Führer der bulga⸗ tiſchen Bauernpartei und einer der beſten Advo⸗ katen von Sofia war. Nach dem Sturz von Stambulinski hatte er ſich verſteckt gehalten, bis er vor wenigen Tagen begnadigt wurde. Da er ſich ſeines Lebens nicht ſicher fühlte, verſuchte er nach Jugoſlavien zu fliehen. Es heißt, daß er Dokumente mit ſich trug, die geeignet waren, die Regierung Zankoff zu kompromittieren. — Japans Anſprüche auf Sachalin. Der Mi⸗ niſter Yoſhizawa iſt nach Nordſachalin abgereiſt, um ſich, wie amtlich verlautet, noch vor den Ver⸗ handlungen an Ort und Stelle über die Frage von Sachalin zu unterrichten. Die japaniſche Preſſe betont, daß Japan auf ſeinen Konzeſſionen in Sachalin beſtehen werde, nicht ſowohl als Entſchädigungen für den Vorfall in Nikalojewsk, ſondern vielmehr, weil es Petroleumquellen brauche. L 3 wangsweiſe Vereinigung kanadiſcher Re⸗ ligionsgeſellſchaften. Das kanadiſche Parlament hat einen Geſetzentwurf angenommen, der die zwangsweiſe Vereinigung der bresbyterianiſchen, methodiſtiſchen und kongregationalen Kirchen Ka— nadas vom 1. Juni des nächſten Jahres feſtlegt. — Die Lage ia Braſilien. Das braſilianiſche Ronſulat in Newyork veröffentlicht ein Kommu⸗ aique, wonach die Regierungstruppen einen Teil don Sao Paolo wieder in Händen haben. Die Meuterer ſollen noch das Zentrum der Stadt be⸗ ſetzt ktalten. Sie ſeien aber bereits in größter Bedrängnis. — Kabinettstriſis in Auſtralien, Nach einer Meldung aus Melbourne iſt die Regierung mit 15 gegen 16 Stimmen in die Minderheit verſetzt worgen, Man rechnet mit einem Rücktritt. Die ſechs Natlie⸗ Roman von Igna Maria. 11(Nachdruck verboten.) „Ich will dir nicht bös ſein, Theres,“ Hannes hielt ſeine Rechte hin,„und du mir auch nicht! Wir wollen uns überhaupt niemals im Leben böſe werden, fondern immer feſt zu⸗ ſi dene aber du mußt mir verſprechen, daß du niemals wieder ſo etwas Böfes mir denkſt!“ e e Theres nahm die Hand.„Ich in's . 8.»Ich mein's doch gar nicht ſo, lieber Hannes! Ich bin ja nur ſo wild, weil die Marita ihren Willen kriegt!“ 1 Unterwegs trafen ſie Auguſt Lindemann. „Iſts wahr, Theres,“ hielt er ſie an,„dein Vater heirat ſo'n Zirkusmenſch? Die nix an⸗ hat und bloß immer tanzt?“ 5 Hannes ſandte ſeinem Freund warnende und verzweifelte Blicke zu, aber der bemerkte es gar nicht. g„Ja!“ Thereſens Stimme hatte allen e 5 f aber ein Menſch iſt ſie nicht, Und an hat ſie auch was! Sie iſt eine ſpaniſch Tänzerin!“ N a„W—a-a—-s?“ Auguſt Lindemann riß Mund und Augen auf.„Dann mag ſie wohl loß Blutorangen und gebratene Kaſtanien? Warum bleibt ſie denn nicht in Spanien, und 5 e 5 ee immer mit ſo Dinger in 25 Hande? Kaſetten oder wie das Klapper⸗ zeugs heißt.“ 5 19 »KHaſtagnetten,“ verbeſſerte Theres. 7 ber N e nee!“ Auguſt ſchüttelte ſich. So ei rrücktes Frauensmenſch, was mit aſtagnetten tanzt, wollt ich nie zur Frau ben! Da wird einem ja vom bloßen Zu⸗ ehen ſchon tirmelig im Koppe!“ „Habt ihr euer Holz eingef 1 51 K ingefahren?“ ver⸗ chte Hannes dem Geſpräch eine andere Wen⸗ Meese being ef teig bennten zn regen Theres, du biſt doch auch lieber bei Brenneckes, als bei dem Tanzbären?“ Auguſt, Mutter wartet mit dem Kaffee. Du mußt Auguſt nicht böſe ſein, fragt,“ nahm Hannes „er kann ja nicht wiſſen, daß dir's weh tut.“ allen Leuten Rede und Antwort ſtehen mi en um Vaterkens Heirat.“ 15 1 Roſa trug gerade den Kaffee auf.„Nun aber flink ihr beiden,“ rief ſie zum Fenſter hinaus. „Weil ihr mir ſo brav Holz geholt habt, habe ich ganz was leckeres für euch.“ Mutter und tanzte mit ihr durch die Stube. „Junge ſei nicht ſo toll, du bringſt mich hinter den Atem!“ Hannes und Theres entwickelten einen beängſtigenden Appetit. Die Berge von goldgelben, knuſperigen Waffeln wurden za ſehends weniger.„Mutter, die ſind aber auch fein,“ ſchmunzelte der Bürgermeister aus ſei⸗ ner Sofaecke und ließ ſich von Theres die dritte Taſſe Kaffee eingie ßen, dabei fütterte er Minz, den Hofkater, der mit gnädiger Miene die leckeren Brocken hinnahm. N ſchwarzſeidene Tändelſchürze glatt,„für die erſten anderthalb Stunden wären wir befrle⸗ digt! Theres, du kannſt 9 zu geben.„Wir müſſen noch einmal hin⸗ eee* paar Waffeln hinbringen. Di ö Die en Berlin, 18. Juli. inde die Lebenshaltungskoſten(Ernährung, Wohnung Heizung, Beleuchtung, Bekleidung) beläuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichs- amtes für Mittwoch, den 16. Juli, auf das 1,15 billionenfache der Vorkriegszeit. Die Abnahme von 3,4 v. H. gegen die Vorwoche(1,19 Billio⸗ nen) iſt hauptſächlich auf die Verbilligung den Gemüſe und Kartoffeln und teils auch der Be⸗ kleidung zurückzuführen. Eine kommuniſtiſche Kampfwoche. Hamburg, 19. Juli. Das„Hamburger Fremdenblatt“ veröffentlicht zwei Zirkularſchrei⸗ ben der kommuniſtiſchen Zentrale Berlin, dit Anweiſungen für die kommuniſtiſche Kampf, woche vom 27. Juli bis 4. Auguſt enthalten, Es ſollen Kundgebungen gegen den imperialiſti⸗ ſchen Krieg und für den Bürgerkriec veranſtalteſ und die Kampagne in die Betriebe und Wohf, nungen getragen werden. Maſſenverſammlungen und Straßendemonſtrationen ſollen ſtattfinden In der Hauptſache ſoll eine Mobiliſierung dei revolutionären Kräfte erfolgen. Die Kampagne richtet ſich in verſchärftem Maße gegen die So, zialdemokraten. Bei den Demonſtrationen ſollen die Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen vorbeimarſchieren. Der Polizeipräſident von Al⸗ tona und Wandsbek hat den von Kommuniſten geplanten Demonrationszug nach Moorweide verboten. ö Das neue thüringiſche Landtagspräſidium. 925 Weimar, 19. Juli. Zur Ergänzung def Pröſidiums des Landtags von Thüringen wurd! anſtelle des ausſcheidenden 1. Vizepräſtden ten Leber(Soz.) der bisherige zweite Vizevrüſt dent Dr. Geyer(D. Vpt.) gezränft. Die 58 durch notwendig gewordene Wahl einen ziwelten Vizepräſidenten wurde zugunſten des Abgeord neten Kien(Dem.) entſchieden. Für beid: Wahlen lag ein kommuniſtiſcher und für die zweite Wahl noch ein völkiſcher Vorſchlag vor. Türkiſch⸗ruſſiſcher Zwiſchenfall. Konſtantinopel, 18. Juli. Die griechi⸗ ſche Zeitung Politika bringt die Nachricht, daß in Angora der ruſſiſche Militärattachee und der ruſſiſche Konſul wegen Spionage verhaftet wor⸗ den ſeien. Auf eine hierauf erfolgte Drohung der Sowjetregierung habe die türkiſche Regierung geantwortet, daß ſie nicht nur die Verhafteten nicht freilaſſe, ſondern überdies auch die diplo⸗ matiſchen Beziehungen zu Rußland abbrecher werde, wenn die kommuniſtiſche Propaganda in der Türkei fortgeſetzt werde. Wetterbericht. Wolkig, vorwiegend troꝛ ken, mäßig warm, ſüdweſtliche Winde. 175 5 Aus Nah und Fern. Erbach, 18. Juli. In der Zeit vom 19. biz 27. Juli findet die Jahrhundertfeier des weithin bekannten Eulbacher Marktes ſtatt. Der am mor gigen Sonntag, 20. Juli ſtattfindende hiſtoriſchf Feſtzug wird viele Gäſte herbeilocken. N Offenbach, 18. Juli. In einer Anzeige ſuch. jemand 100 Mark, die er nach 6 Wochen mit 150 Mark zurückzahlen will. Das wären im Jahre 433 v. H. Zinſen! Wo ſoll der Preisabbau her⸗ kommen, wenn ſolche Zinsſätze öffentlich ange— boten werden dürfen? Schweinfurt, 18. Juli. Die aus Freiburg J. Br. ſtammende Kontoriſtin H. Grusmüller, die in Schweinfurth in Stellung war, weilte bei e Reichsindexziffer fun im Krankenha erfuhr, vergift Bluüpinge i e dem Rath inen unerwün b Die Spitzbuben warfen Akten un chtung gegenſtände wild durcheinander und ſtahlen 20. Mark. Die Kerle hatten mittels einer Leitel den Turm beſtiegen und darauf die weiteren Til ren mit Nachſchlüſſeln geöffnet.„„ Hamm(wWeſtfalen), 18. Juli. Dieſer Tage das kleine Mädchen einer Familie im Süden der Stadt auf den Hof hinaustrat, flog ihm ein Hahn ius Geſicht und hackte dem Kinde mit dem Schnabel ins Auge. Auf das Geſchrei der Klei⸗ nen eilten ſofort die Eltern herbei, um alsbald das Kind ärztlicher Behandlung zuzuführen. Wir leſen in der„Wiener Reichspoſt“: Nach der Begrüßung durch die offiziellen Ver⸗ treter der Behörden und in Wien weilender Amerikaner hatten die Piloten ihre liebe Not, die zahlloſen Fragen und Anliegen ihrer begeiſterten Verehrer und Verehrerinnen zu beantworten, die in oft kaum verſtändlichem Engliſch an ſie gerichtet wurden: der eine wollte wiſſen, wie die Fahrt vonſtatten gegangen, der andere intereſ⸗ ſierte ſich gar für die Damen hoffte Aufklärung darüber zu bekommen und ein dritter wieder lud ſie zu einem„Drink“ ein. Aber dieſes ſicherlich wohlgemeinte„Have a drink, Sir“, wurde freundlich lächelnd abgelehnt. Eine Unmenge Photographen und Zeichner bemühten ſich, die von Kraft und Energie ſprechenden Züge im Bilde feſtzuhalten, während andere mit einem beſcheidenen Namenszug ſich zufrieden gaben. Und trotz des faſt zehnſtündigen Fluges von Bukareſt merkte man den Fliegern keinerlei Er⸗ müdung gn. Luſtig und in guter Laune beſorg⸗ ten ſie mit Unterſtützung des Flugzeugperſonals der Luftverkehrsgeſellſchaft die Nachfüllung der Benzin⸗ und Oelbehälter ſowie kleinere Repara⸗ turen und wurden nicht müde, immer neue Fra⸗ gen zu beantworten. Beſonders zwei von ihnen waren viel umworben, Leutnant Ceslin An nold und Kommandant Erik Nelſon, ſehr liebenswürdige Herren, von denen letzterer auch ein paar Worte Deutſch ſprach. Er war nämlich in früherer Jugend in Deutſchland geweſen, hatte auch Wien beſucht und freute ſich nun, nach 22 Jahren dieſe Stadt wieder zu ſehen. Leut⸗ nant Arnold war nach dem Waffenſtillſtand mit land gekommen nach Koblenz und Andernach und hatte dort deutſches Weſen und deutſche Art erſt recht zu würdigen und zu ſchätzen gelernt. „Ich möchte gerne Wiesbaden wieder einma ſehen, wo ich ſchöne Tage verbracht habe“, ſagt, er lächelnd. Von beſonderen Erlebniſſen wußten ſie lei⸗ der wenig zu berichten. Der Flug ging im gemeinen vor allem dank der ausgezeichneten ins kleinſte Detail gehenden Vorbereitungen glatt vonſtatten. Großes Lob ſpendeten ſie der „Vacuum Oil Compagnie“, die ihnen auf 42 Etappen Benzin, Oele und Reparaturgegenſtände in ausgezeichneter Qualität geliefert hatte. Not⸗ wendigkeit zu größeren Reparaturen hatte ſich eigentlich nur in Oſtaſien fühlbar gemacht, wo einzelne Motore und Tragflächen ausgewechſelt werden mußten. Das einzige Mißgeſchick traf ſie in Alaska. Infolge der großen Stürme und ſtarken Nebel war das Führerſchiff des Kommandanten Mar⸗ ereignete ſich hier ein eigenartiger Unfall. Als Erlebnisse der Wellfueget. in Indien und, giedemütigten Volks zur ethiſchen Beſinnung? Aber der Rauſch des den amerikaniſchen Beſatzungstruppen ins Rhein⸗ g eierte Gäſte der ja chen Hauptſtadt geweſen. Ueber Bangkok, Kal⸗ kutta, Allahabad ging dann ihre Reiſe weiter ich dem ſüdlichen Perſien, dann in Meſopota⸗ aten aufwärts nach Bagdad, nach Aleppo in Syrien und von dort über Kleinaſien nach San Stefano bei Konſtantinopel und Bukareſt. 5 onntag morgens um 5 Uhr 45 Minuten ſtarte⸗ jen ſie dort für ihren Weiterflug und trafen nach kiner zweiſtündigen Zwiſchenlandung auf dem Matvyasföld bei Budapeſt um 3 Uhr in Wien ein. Welch immnzenſe Anforderungen die Tournee an Mann und Maſchine ſtellt, bezveiſt der Um ſtand, daß ihre durchſchnittliche Geſckwindigkeiſ während ger ganzen Reiſe 85 engliſche Me. n pro Stunde beträgt. Die zwölfzylindrigen Li⸗ bertymotoren entwickelten 450 Pferdekräfte und brauchen von Etappe zu Etappe 80 Kilogramm Oel und 200 Kilogramm Leichtbenzin. Montag ging die Fahrt morgens um 5 Uhr weiter nach Paris, wo die Flieger noch rechtzei⸗ tig zur großen Revue in den Nachmittags, un⸗ den einzutreffen beabſichtigen, um ſich dann über London, Hull, Kirkwall auf den Orkenebinſeln nach Island und von da nach Grönland zu be⸗ geben. Von dort wird dann der Flug an der Oſtküſte nach Süden zu über Labrador fortge⸗ ſetzt, ſo daß die ganze Tournee ſpäteſtens Mitte Auguſt in Waſhington ihr Ende fände. 0 TTT Förſter und die katholiſche Zugendbeswegunte Ueber dieſes Thema äußert ſich im ſelben Heft Prälat Profeſſor Dr. Eg⸗ gersdorfer. Nachdem er den radi⸗ kalen Pazifismus Förſters einer Kritik unterzogen hat, fährt er fort: N „Freilich ſind die Irrungen, denen die Ge⸗ genſeite in der nationaliſtiſchen Leidenſchaft ver⸗ fällt, noch viel größer. Der Zorn eines täglich iſt ein ſchlechter Erzieher Nationalismus hat ja auch keine Ausſicht, ſich auf die Dauer als chriſtlich und katholiſch ge⸗ bärden zu können. Schon ſteht er in ſeiner gan⸗ zen unkatholiſchen, kulturkämpferiſchen Brutali⸗ tät vor uns. Und hier iſt es allein die katholi⸗ ſche Jugend ohne irgendeine Unterſtützung etwa bon der freideutſchen oder proletariſchen oder pazifiſtiſchen, die ihm widerſteht.— Es braucht la einer„katholiſchen“ Jugendbewegung nicht zeſagt zu werden, daß weder ihr Ausgang, ihr „Von weg“ der katholiſche Menſch der Vergan, genheit, noch ihr Ziel, ihr„Hin zu“ ein neuer Top der Lebensreform des Wandervogels ſeir kann. g So iſt ſowohl die negative Deutung den Jugendbewegung, als eines Bruches mit de alten Generation, wie auch das poſitive Werben um eine Einheitsfront der geſamten bewegten Jugend, von der kommuniſtiſchen bis zur katho⸗ liſchen, für den Katholiken unerträglich. Eine katholiſche Bewegung kann ſich nur innerhall der Grenzen des katholiſchen Ideals abſpielen Sie hat nur eine Dimenſion, von der Tiefe nc ven. Katholiſche Jugendbewegung kann nur eine Erhöhung der der katholiſchen Aktivität ſein. Dieſem Höhenſchwung könnte kein größe⸗ res Hindernis begegnen, als wenn das Religiöſe in ihr dem Politiſchen geopfert würde, Schon CFFPPCPCCPPCPGPPGPGTGTPTPCTPTGTGTGTGGGTGTGTCTbTbTbTbTPTPTGTGTPGPPbTbTbVbPVTbbTTTVTVTTV—TV—TWTWTTTTTVTTw „Nein, unſeres liegt noch draußen. Viel⸗ leicht morgen früh. Es iſt aber noch hölliſch kalt für April. Ihr ſollt ſehen, Oſtern iſt noch alles ratzekahl. Thres, freuſt du dich, dann kommſt du ja auch aus der Schul? Was machſt du denn? Ziehſt du bei deine neue Mutter?“ Jetzt wurde Hannes Auguſts Wißbegier doch zu bunt.„Auguſt, du fragſt ſchon nach dem Kücken, wenns noch gar keine Eier gibt. 1 50 geht gar nirgends hin, bei uns bleibt „Das iſt gut,“ philoſophierte Auguſt,„da tut ſie recht! Was will ſie auch bei der Kaſet⸗ tentänzerin, da iſts bei Euch viel ſchöner! Du „Jüh!“ Hannes trieb die Pferde an.„Tag, daß er ſo viel den Freund in Schutz, „Laß nur, Hannes. Ich werde jetzt doch Der Wagen holperte auf den Hof. Frau „Hei. Waffeln!“ Hannes umfaßte die „So,“ behäbig ſtrich Frau Noſa ihre Schweſſer ſol gelbbraunes Kuchenherz hoch. Entzücken.„Sentuſen!“ machte begehrliche Augen. doch einen Augenblick Zeit? Ich will die Kin⸗ der eben nach Sch meſter Alkantera bringen, die ſoll ihnen fix Kaffee geben. So, Peter, was ſagſt du zum Abſchied? Und du, Annchen?“ ſagen froh: Auf Wiederſehen!“ ger an die Mütze. Theres knite bei ihnen und gab 11 0 einen Kuß:„Adjö Peter Adjö An⸗ neken ee auf die Dorfſtraße. Marie Lindemann fegte gerade den Tritt blank, ab und zu fuhr ein Ochſen⸗ oder Kuhgeſpann daher. Vom Markt⸗ plath her tönte das helle Kreiſchen des Pum⸗ venſchwengels— ſonſt Stille. Ruhe überkam das Mädchen. Wie ſchön war es hier, wie friedlich und ſtill. mußte doch glücklich ſein, wenn hier immer ſolcher Frieden wohnte.. lomena ſtand hinter ihr.„Sag mal, Kind, haſt du ſchon darüber nachgedacht, was nun mit 9 1 0 ſoll? Oder gehſt du zu Oſtern zum ater?“ „Ich weiß noch nicht.“ 577 alwel end. Aber die Schweſter ließ nicht locker.“ 0 0 15 11 85 105 a f 6 ch weiß nicht!“ There eter und Annelen ein hin. 700 ad 6 e ſie ihnen aber gleich geben und ſie nicht etwa bis Sonntag aufheben.“ Theres band eine friſche Schürze um, ſtrich das Haar glatt und machte ſich auf den Weg. ger an die Mütze. Theres kniete bei ihnen und große Schweſter los.„Theres,“ rief auch Peter und gab Schweſter Philomenas Hand frei. „Theres hat auch was Leckres mitgebracht,“ ſagte dieſe,„ihr müßt aber erſt ſchön ſagen, was es iſt.“ Schweſter Philomena hielt ein ſchrie Peter im höchſten echote Anneken und „Theres, du haſt „Eiſenkuchen,“ „Wir grüßen dich, wir grüßen dich! und Dabei legte Peter ſeine kurzen dicken Fin⸗ Theres trat ans Fenſter a und ſah hinaus Eine wohlige Die Schweſter „Theres, du träumſt ja!“ Schweſter Phi⸗ In Thereſens Augen ſtand deutlich zu eſen: Nun fängſt du auch ſchon damit an!— te ſie gequält und „„Ich muß ja tun, was Vaterke wunden Herzen und Schweſter Philomenas Armen herzbrechend. Die lächelte ein wenig ſchmerz⸗ lich. Armes Kind! Und doch gab es Dinge, die tiefer gingen als dies hier. nie vergißt, weil das Herz und der Menſch⸗ heitsglaube an Treue grunde gehen. Schweſter Philomena erſchrok vor der Hoffnungsloſigkeit, die aus den Worten klang. Liebevoll „Kind, du mußt ſagte ſie leiſe,„Glaube mir, jeder Menſch— wir alle haben uns durch Bitterniſſe hindurch⸗ kämpfen müſſen. Meinſt du, a ſchont? Ich war ja nicht immer hier. Theres, ich habe etwas niederzwingen müſſen, das tat weher mich doch wieder gefunden. Jeder Menſch muß früher oder ſpäter die Leidensſchule des Le⸗ bens durchwandern. Aber Thereſe Matties iſt viel zu ſtolz, um ſich unterkriegen zu laſſen und und zu verzweifeln. Theres Matties beißt die Zähne zuſammen, ſchluckt all das Bittere hinunter, denn ſte iſt die Aelteſte und muß ſchon als gutes Beiſpiel für die Geſchwiſter nicht verzagen und es ſich gar nicht merken laſſen, daß es da innen weh tut. Nicht wahr, Theres?) 1 nahm ſie Theres bei der Hand. nicht ſo verzweifelt ſein,“ Das bleibt keinem erſpart mich hat das Leben damit ach * als dein Kummer und habe trägt den Kopf hoch und Da lag denn die arme Theres mit ihrem großen Liebe in ihrer und weinte Dinge, die man und Liebe dabei zu⸗ Hans Matties ſaß im Wohnzimmer, die Daumen gegen die Ohren gelegt, und über⸗ ſetzte die Sätze der dritten Deklination aus dem Lateiniſchen ins Deutſche. Nächſte Oſtern, ſo hatte der Paſtor verſprochen, durfte Hans, wenn er weiter fleiß arbeitete, nach Duderſtadt aufs Gymnaſium gehen. Theres trat ins Zim⸗ mer:„Hat Vaterken geſchrieben?“ Hans ver⸗ neinte.„Ich glaubte, du wüßteſt was,“ ſagte ſie kurz,„ich habe nämlich Marita auf ihren Brief geantwortet“ 1 „Du? Haft du Vaterken von ihr haben wollen? 9 0 g g g 0 5 8 „Nein!“ ſetzte ſie au n es babe br e heres ten Weg.“ nalen Euchariſtiſchen Kongreß in Amſterdam iſt nunmehr ſertiggeſtellt. Am 22. Juli wird S. Em. Venerjellsa nus durch die eigenſinn aft Foerſters nicht überwinden, ſot nur ins Recht ſetzen. Was dazwiſchen liegt, daz il ncht Halbheit, ſondern die nüchterne Wirk⸗ lichkeit der katholiſchen Moralſorderung. Schon berichten die Blätter von dem Zuſammenſchluß aller katholiſchen Jugendorganiſationen einzelner Orte und Pfarreien als Antwort auf den Ju⸗ gendkulturkampf unſerer Tage. In Wirklichkeit kann nur der Fels Petri, das Urgeſtein gemein⸗ ſamen Glaubens„das aufragt aus dem Gewoge der Tages meinungen, die einzelnen Richtungen des Jugendlebens ſo feſt verbinden, daß die Eigenart berechtigter Sonderziele nicht ſpaltet, ſondern ergänzt. So mögen die Jugendbeweg⸗ ler den neuen aktiven, bewußten, wahrhaften katholiſchen Lebensſtil mitbringen, den Wander, bogelſubjektivismus aber dahin; laſſen; ſo mö. gen die Korporationen der veralteten Bier⸗ und Prunkſitten korrigieren, die unerſchütterliche reli⸗ Riöſe, füttliche und vaterländiſche Grundſatztreue über als ein Erbe bewahren. Dann braucht die gatholiſche„Jugendſeele“ in taſtender„Jugend⸗ ſewegung“ ni erſt ihre„Jugendziele“ bei ührern zu ſuchen, die zwar in großen Schritten er Wahrheit nachſtreben, aber abſeits vom rech⸗ Aus der kathol. Welt. 27. Internationaler Euchariſtiſcher Kongreß Amſterdam, 22.—27. Juli 1924. Das Programm für den großen Internatio⸗ der Kardinal⸗Legat van Roſſum in Amſter⸗ dam eintreffen. Am ſelben Mittag iſt die kirch⸗ iche Eröffnung des Kongreſſes in der St. Willi⸗ brorduskirche. Darauf beginnt im Stadion die Eröffnungsverſammlung um 8 Uhr, wo S. Em. der Kardinal van Roſium, ſowie die Hochwür⸗ digſten Herren Mgr. Callier und Heylen prechen werden; auch ſoll dabei Ausländern, die keinen eigenen Redner haben, Gelegenheit zu kurzen Begrüßungsreden geboten ſein. Donnerstags und Freitags um 1 Uhr ſollen in der Aula des St. Ignatiuskollegs zwei Prie⸗ terverſammlungen gehalten werden, wo unter anderen der Hochwürdigſte Herr Heylen, Mſgr. 5. J. M. Taskin, Pater Janſſen C. ſ. ſ. R. 565 Pater De La Taille S. J. ſprechen wer⸗ en. Die anderen Sektionsverſammlungen fangen Donnerstag, Freitag und Samstag um 3 Uhr an. Die holländiſche Sektion verſammelt ſich im Gebäude des St. Joſeph⸗Geſellenvereins an der Stadhouderſkade; die belgiſche, franzöſiſche, italieniſche und ſpaniſche kommen ins Breere⸗ haus, die engliſche, amerikaniſche und polniſche in die Bellevue, die deutſche, öſterreichiſche und orientaliſche in das Geſellenhaus auf Plantage Middenlaan. Donnerstags und Freitags Mor⸗ gens iſt in allen Kirchen Anbetung und um 12 Uhr von ſeiten der Kinder Huldigung vor dem glücklich werden...“ Hans ſah die Tränen in ihren Augen. Haſtig lief er auf ſie zu und küßte ſie.„Du biſt doch gut! Du brauchſt aber trotzdem nicht bei der Venerjella zu bleiben. Wenn ich erſt Lehrer bin, ziehſt du zu mir. O, du, als Lehrer verdient man ſehr viel Geld und hat ein ſchönes Haus mit einem Garten und eine Maſſe Hühner. Wir können uns ja auch eine bunte Kuh kaufen, wenn du willſt. Dann haben wir immer Milch und Butter u. brauchen unſer Geld nicht zum Krämer tragen. Vielleicht langt es auch zu einem Schwein, das ſchlachten wir dann zu Kirmes und geben den andern davon ab.“ Theres lachte hell auf.„Du ſchlachteſt ſchon das Lehrerſchwein, dabei hat es noch gut acht Jahre Zeit damit!“ Jetzt war Hans wirklich gekränkt.„Du lachſt mich aus, mir iſt es wahrhaftig ernſt!“ Theres gab ihm einen Kuß.„Geh, Hans, ſei doch nicht gleich beleidigt, ich meins doch nur halb ſo bös.“ * Anton Brennecke ſaß in der Amtsſtube u. ſchrieb an den Kunſtreiter Jos Matties, Zir⸗ kus Caree, z. Zt. München, einen langen Brief, das war eigentlich eine recht ſchwierige Sache, beſonders, da ſeine beſſere Hälfte ihn mit den Worten entlaſſen hatte:„Anton, das mußt du diplomatiſch anfangen!“ Und Diplo⸗ matie war von jeher des grundehrlichen An⸗ ton Brennecke ſchwächſte Seite geweſen. Stille wars im Bürgermeiſterzimmer, die Buchen⸗ ſcheite im Ofen praſſelten, die alte Uhr holte mit klingendem Ton zum Schlagen aus, emſig kratzte die Feder über den liniierten Bogen. Schließlich rief er in den Flur:„Mutter, kannſt mal kommen!“ „Na, Anton, du haſt wohl da'ne ganze Epiſtel geſchrieben,“ ſcherzte ſie. f ſich mit dem enabeſchriebenen Bogen an den Oſen zurückzog. Als ſie fertig geleſen, ſtand ſie auf, faßte mit beiden Händen ihren Rock und knirxte:„Das haben Sie fein gemacht, Herr Bürgermeiſter, dafür ſollen Sie auch bedankt ſein!“ Und über dieſes Lob freute Anton Brenneke ſich ſo ſehr, daß er einen roten Kopf 32 wie ein Schulbub.— Wo iſt Theres?“ ragte ſie Hannes, der gerade die Pferde an⸗ irrte. 5 3 ſch 5 0 weiß nicht, Mutter, vielleicht bei den e mal was U as Vater bat Matlies eine während ſie Verſammlung am n id um 7 Uhr in der St. Willibror⸗ duskirche am Amſteldljk ſprechen: Pater B 4 e i bigſte Herr Chollet, Erzbiſchof von Cambrai und Profeſſor Dr. Don ders 0 Münſter Erz⸗ biſchof von Cambrai und Profeſſor Dr. Donders aus in der zweiten Verſammlung im Konzert⸗ gebäude um 7.30 Uhr Paſtor G. C. van Roort aus Amſterdam und Pater Janvier O. P. aus Paris; in der allgemeinen Verſammlung am Freitag in der St. Willibrorduskirche(7 Uhr): Der Bürgermeiſter von Antwerpen Herr F. van Fauwelaert, Herr Sinzot, Abgeordneter on Monz ſowie Abbee Goma, Canonicus von Tarragon; im Konzertgebäude um halb 8 Uhr Uhr Mſor. J. A. S. van Schaik aus Culem⸗ borg, Mſgr. Fr. Kelly, Apoſtoliſcher Protono⸗ tar aus Chicago und Pater Vincenzo di Lorenzo S. S. S. aus Rom. In der letzten Verſammlung am Samstag in der St. Willi⸗ brorduskirche ſollen die Vertreter der Länder, die dazu noch keine Gelegenheit hatten, kurze Begrüßungsanſprache halten, ebenſo wer⸗ den Mſgr. Heylen und der Kardinal⸗Legat ſpre⸗ chen. Donnerstag und Freitag abends 8 Uhr halten die Herren Dr. L. Vinkeſteijn, Pa⸗ ſtor L. J. Willenborg und das Mitglied der Zweiten Kammer, Henri Hermans, Vor⸗ träge im Staniod. Bei den Sektionszuſammenkünften haben das Wort: Für die Holländer als Redner Pater A. Schelſtraeten aus Nijmegen, mr. A. Baron van Wijnbergen und Paſtor Beu⸗ kers von Leiden; als Berichterſtatter(rap⸗ porteurs) Pater Kaarsgaren aus Nijmegen, Pater Joachim und Pater W. van Dijk, während von deutſcher Seite mſ. mr. Schaep⸗ veld als Erklärer leommentateur) deutſcher Zuſtände beſtimmt iſt. In den ausländiſchen Sektionen ſollen unter anderen auftreten: Pater Dalmat⸗Sajet(Bel⸗ zien), Pater Caſtelain C. ſ. ſ. R., Francois Beuillot, Mſgr. Lameraud(Frankreich, Mlar Hechant Ingeſand von Goch, Dr. Sträter, Weihbiſchof von Aachen, Profeſſor Dr. Mausbach, Dompropſt(Deutſchland), Pater Bonaventura Garcia Paredes O. Pr. aus Mad⸗ kid, Dr. Antonio Calco Maeſtre aus Madrid und Don Manuel Orneta y Ariero(Spanien), Cano⸗ nicus E. Meijers M. A.; Rev. John, P. Arend⸗ ſen, Rev. Edward J. Mahonney(England), Graf Pocci aus Rom(Italien), Canonicus van Clee (Belgien). Es handelt ſich hier nur um eine borläufige Angabe; die Namen weiterer Redner werden noch veröffentlicht. Die Kinderkommunion findet Samstag Mor⸗ gen um 8,30 Uhr ſtatt. Die hl. Meſſe des Kardinal-Legaten fängt Sonntag 9,30 Uhr im Stadion an, und die An⸗ dacht mit Prozeſſion ebenda um 3 Uhr. 8 Der leitende Gedanke des Kongreſſes iſt, Eu⸗ chariſtie und Rehabilition(Wiederherſtellung mit Sühne). ö ſchen Congreß“ in Amſterdam, J. Ueber„Paßerleichterung“ für ganze Gruppen von Beſuchern ſind ſchon Mitteilungen auch in der Preſſe Deutſchlands erſchienen. f * ben, daß er die Theres mindeſtens noch ein halbes bis dreiviertel Jahr hier läßt. Das tut ja doch nich gut, wenn das Kind in die Flitterwochen von der Tänzerin hineinplatzt. Meinſt du nicht auch?“ l „Tante Roſa!“ Theres kam aus dem Hauſe geſprungen.„Ja, hör mal, Theres, Vater hat eben deinem Vater geſchrieben, daß du noch ein halbes Jahr bei uns bleiben darfſt, wenn du aus der Schule biſt, damit du dich erſt mal richtig erholſt, ehe du in die Stadt ziehſt.“ 1 „Tante!“ Theres flog ihr an den Hals, „Nun brauche ich doch nicht zu der Fremden. „Ho, ho, nur gebremſt! Man immer ſachte, nur nicht gleich den Hof unter Waſſer geſetzt, ſonſt gibts ſchlechtes Wetter. So nah haben wir hier nicht ans Waſſer gebaut! Dabei ſtanden ihr ſelbſt die hellen Tränen in den blauen Augen. 5 Epbilla beneidete Theres glühend. In vierzehn Tagen war Vaterkens Hochzeit. Wenn ſie nur wollte, konnte ſie dahinfahren, denn ſie war ja ſchulentlaſſen. Fort aus dem Dorf, wo man immer die Schuhe blank ma⸗ chen und den Hof fegen mußte. Und dann durfte Theres wieder Seil tanzen. und Ma⸗ rita, die neue Mutter, würde ſie Kaſtagnetten tanzen lehren. Ach, Theres konnte abends im Zirkus mit den vielen, vielen hellſtrahlenden Lichtern und den ſeingekleiden Damen und eleganten Herren zeigen, was ſie gelernt hatte, und aller Augen würden an ihr haften. Die feinen Kleider, die Theres dann trug! Ihr Haar durfte ſie auch am Alltag frei hängen laſſen, niemand flocht ihr einen häßlichen Zopf, der vor Waſſer ſteif wegſtand. Und München durfte ſie ſehen. München war ganz gewiß viel ſchöner und prächtiger als Hanno ver! Und Eis mit Schlagſahne konnte ſie alle Tage eſſen wie damals im Kaffee Kröpke. Sy⸗ billa hatte natürlich— wie immer!— keinen Anteil daran. Sie mußte hier bleiben und weiter Schuhe putzen. Aber vielleicht ſchenkte Vaterken ihnen neue Kleider, die alten waren ſowieſo zu kurz. Ihr weißes Kleidchen war für Anneken zurechtgeſchneidert, ſie trug Berta ihres, Theres hatte das ihre an Berta abgege⸗ ben, ſo kurz waren ſie geworden. Vielleicht gab es nun neus, weiße, feine Spitzenkleider. Vielleicht— vielleicht— mus ſtieg. Boh. O. F. M., der Hochwür⸗ (Telegrammadreſſe: Dafi, Rom) eine der Hochw. Herr deutſchen Delegierten Dr, Schacht ö engliſchen Bankier Kindersley günſtig und bollkommen reibungslos verlaufen. Der deut⸗ ö Ihr Charakter wird vollkommen Reichsbank entſprechen. Obwohl ihr große in⸗ ternationale Mittel zufließen werden, wird „Reichsmarknoten“ Spbillas Optimis“ deutsche Ausſchußß für das Jubiläumsjahr. im den Bedürfniſſen und Erwartungen der werden, um ſie nach ihrer Ankunft in Rom zu betreuen, hat ſich unter dem Vorſitz des Konſul⸗ tors bei der deutſchen Botſchaft am Vatikan Prä⸗ lat Dr. Steinmann der Aus ſchuß für das Jubiläumsjahr, Rom, 13, Borgio Vecchio 165 gebildet. Die Gründung entſprang vielfachen Anregungen aus Deutſchland ſelbſt. Es machte ſich dort das dringende Bedürfnis geltend, für die reichsdeut⸗ ſchen Katholiken im Jubiläums jahre 1925 in Rom eine eigene Organiſation geſchaffen zu wiſ⸗ ſen, die ſich in beſonderer Weiſe der deutſchen Pilger annimmt. Bei dem großen Fremdenan⸗ drang nach Rom erſcheint die Erfüllung dieſes Wunſches der reichsdeutſchen Katholiken nach einer eigenen Beratungs⸗ und Hilfsſteue fü. ihre Pilgerfahrten nach Rom empfehlenswert und geboten. Hatte es ſich doch zudem früher ſchon als eine Lücke herausgeſtellt, daß in kleineren oder größeren Gruppen außerhalb der offiziellen Veranſtaltungen in Rom eintreffende deutſche Pilger leider vielfach dort ohne die notwendige Orientierung für eine ihrer Pilgerreiſe bleiben mußten. Der Deutſche Ausſchuß für das Jubiläumsjahr will dieſen Mängeln möglichſt abhelfen. Um dieſen Aufga⸗ ben zu genügen, iſt eine Geſchäftsſtelle mit be⸗ ſonders geſchulten Kräften geſchaffen worden. Sie wird unterſtützt durch einen Stab ſach⸗ und ortskundiger Mitarbeiter. Außer dem Vor⸗ ſtande gehören dem Deutſchen Ausſchuß für das Jubiläumsjahr die auch in der Heimat bekannte⸗ ſten katholiſchen Perſönlichkeiten der deutſchen Kolonie in Rom an. Den heimatlichen Organi⸗ ſationen für Rompilgerfahrten wird empfohlen, ſich mit dem Deutſchen Ausſchuß für das Jubi⸗ läumsjahr in Verbindung zu ſetzen. Anſchriften an den Jubiläumsausſchuß ſind auf dem Brief⸗ umſchlag lateiniſch zu ſchreiben. Es wird gebe⸗ ten, den Schreiben poſtaliſche Antwortſcheine in Höhe des Portobetrages von 1 Lire beizufügen. Der Verfaſſungstag. der Spitze der neueſten Nummer des Kirch⸗ lichen Anzeigers der Erzdiözeſe Köln(Nr. 15) wird der, nachſtehende Erlaß des Herrn Kardi⸗ nals abgedruckt: Die Reichsregierung hat, wie ſie mir mitteilen läßt, beſchloſſen, daß auch in dieſem Jahre dei ſogenannte Verfaſſungstag— der 11. Auguſt— in beſonderer Weiſe begangen werden ſoll. So⸗ weit eine ſolche Gedenkfeier dazu dient, um nach all den Leiden und Stürmen der letzten Jahre die Liebe unſeres Volkes zu einer ſicheren und ſtaatlichen Ordnung im deutſchen Vaterlande zu bekunden und zu feſtigen, kann ſie auch vom kirch⸗ lichen Standpunkt aus begrüßt werden. Daher empfehle ich den hochwürdigen Herren Pfarrern ind Pfarrektoren, aus Anlaß des Verfaſſungs⸗ ages am Tage vorher— Sonntag, den 10. Au⸗ guſt,— ein vorher anzukündigendes feierliches (Alle Anfragen über den Kongreß richte man Hochamt zu halten und mit den Gläubigen ben an das„Comitee für den Intern. 27. Euchariſti⸗ Raadhuisſtraat dieſer Gelegenheit für den Frieden im Vaterlan? und für die Verſöhnung der Völker zu beten. hern und Broſchüren zeigte.— Die neue Goldnotenbanl Das Organiſationskomitee für die Gold notenbank hat die Berliner Beratungen be— endet und den Entwurf an die Reparations kommiſſion eingeſandt. Wie das„B. T.“ er fährt, ſind die Verhandlungen zwiſchen dem und dem ſche Entwurf iſt in ſeinen weſentlichen Punk⸗ ten von Kindersley angenommen worden. Der Sitz der Bank wird in Berlin ſein. dem der das Direktorium der Bank eine rein deutſche Behörde ſein. Das Direktorium iſt jedoch nicht befugt, irgendwelche Entſcheidungen zu treffen, ohne die Zuſtimmung eines Generalrates, der aus 14 Mitgliedern beſteht, und zwar aus 7 deutſchen Vertretern und je einem Vertreter der Gläubigerſtaaten, Amerika, England, Ita⸗ lien, Frankreich, Belgien, Schweiz und Hol⸗ land. Der Präſident des Generalrates wird ein Deutſcher ſein und zwar iſt hierfür der Reichsbankpräſident Dr. Schacht vorgeſehen. Der Generalrat kann Beſchlüſſe nur mit einer Mehrheit von mindeſtens 10 Stimmen faſſen. Neu iſt, daß die künftige Goldnotenbank voll⸗ kommen unabhängig von der Reichsregierung iſt. Die Kredite, die ſie der Reichsregierung geben kann, gehen über 100 Millionen nicht hinaus. Allerdings erhalten Poſt und Eiſen⸗ bahn, die bekanntlich mit der Inkraftſetzung des Dawes⸗Gutachtens eine Art ſelbſtändige Aktiengeſellſchaft werden, Kredite in Höhe bis zu 200 Millionen Mark. Die neuen Noten werden den Namen erhalten und bis zu 10 Mark hinunter geſtückelt ausgegeben werden. aneben iſt auch die Gold-, Silber⸗ und upferprägung vorgeſehen und zwar in Mün⸗ zen von einem Pfennig bis 5 Mark. Die Hauptgrundlage der Bank wird die Deutſch⸗ land zu gewährende Auslandsanleihe in Höhe von 800 Millionen Goldmark ſein. Der ge⸗ ſaͤmte Notenumlauf wird ſich auf etwas über 5 Milliarden Goldmark beziffern. Dieſe Summe ſetzt ſich zuſammen aus 2,5 Milliar⸗ den Umlauf an Goldmarknoten, 1,5 Milliar⸗ den Rentenmarkſcheinen und 1,2 Milliarden Gold⸗ und Silbermünzen. Die Rentenbank s Währungsbank in 910 075 kommen, i 10 Aan die auch noch für erſprießliche Geſtaltung ie Funktio 7 N nen des Geidumlaufs, allerdings in fo tend geringerem Maße, zu erfüllen 1 57 1 Pilger aus dem deutſchen Vaterlande gerecht zu wird, da dieſe Noten ſchrittweiſe eingezogen werden. Als Notendeckung gilt das alte Ver hältnis von ein Drittel in Gold und Deviſe Allerdings beſteht einſtweilen noch keinerlei Einführungspflicht der Bank für die neuen Noten. Dies wind erſt zu einem ſpäteren Zeit⸗ punkt beſchloſſen werden. Für die Girogelder iſt außerdem eine beſondere Deckung vor⸗ eſehen, die ebenfalls ein Drittel in Gold u. deviſen vorſieht. Dieſe Maßnahme iſt auf den Wunſch der amerikaniſchen Experten, die offen⸗ bar eine ſtarke Sicherung ihrer zur Verfügung ſtellenden Gelder wünſchen, zurückzuführen. Bei den Verhandlungen zwiſchen Schacht ind Kindersley ſtand von Anfang an lediglich die eine Tatſache im Vordergrund, daß die teue Währung abſolut ſtabil bleiben muß, u. aß durch keinerlei politiſchen Einflüſſe oder onſtigen Manipulationen eine neue Inflation ſerbeigeführt werden kann. i 1 25 Jahre chriſtlicher Holzarbeiter⸗Verband Der chriſtliche Holzarbeiter⸗Verband kann auf ein Verteljahrhundert fruchtbarer Tätig⸗ keit zurückblicken. Anläßlich des erſten Kon⸗ greſſes der chriſtlichen Gewerkſchaften in Mainz 1899 wurde der Verband gegründet. An der Gründung waren zwei junge Gehil⸗ ſen, Steger wald und Königs bauer hervorragend beteiligt. Neben dieſen beiden waren auf dem Kongreß in Mainz noch meh⸗ rere Abgeſandte örtlicher Sektionen vertreten. Dieſe trafen ſich am Abend des Kongreßtages im Mainzer Geſellſchaftshaus und gründeten die Zentralorganiſation, Vorſitzender wurde Stegerwald. Sitz des Verbandes war bis zur Wahl Stegerwalds zum Generalſekre⸗ är der chriſtlichen Gewerkſchaften in München. 1902 ſiedelte der Vorſitzende nach Köln über. Mit ihm auch der Sitz des Verbandes. Den Vorſitz übernahm der bei der Gründung eben⸗ falls zugegen geweſeno Düſſeldorfer Kurt⸗ ſcheid, der noch heute den Verband leitet. In einem Rückblick ſagt Stegerwald über die erſten Jahre gewertſchaftlicher Arbeit: Die Opferwilligkeit der Holzarbeiter in der Grün⸗ dungszeit war über alles Lob erhaben. Man⸗ ches Sparguthaben, erworben durch Rücklage vom kärglichen Lohn, ift damals abgehoben und dem Verband zur Verfügung geſtellt wor⸗ den. Alle Ruhe⸗ und Erholungstage galten dei vielen nur dem Verbande. Verſammlungs⸗ beſuch, Hausagitation, Arbeiteragitation in den Nachbarorten, Teilnahme an Verſamm⸗ lungen und Unterrichtskurſen wechſelten mit einander ab. Die Fahrkoſten wurden aus eigener Kaſſe getragen. Niemand dachte da ran, eine Vergütung ſeiner Auslagen zu er⸗ halten. Gewaltig war der Bildungseifer, der ſich in dem ſtarken und regelmäßigen Beſuch der Unterrichtskurſe und dem Kauf von Ba 1 i Vom ſüddeutſchen Warenmarkt Mannheim, 18. Juli. Trotz der Kre⸗ ditnot haben die Getreidemärkte in dieſer Woche eine nennenswerte Aufwärtsbewegung zu verzeichnen. Zunächſt war es die Zollfrage, die erheblichen Eindruck machte. Die Erwä⸗ gung, daß die Einführung von Schutzzöllen noch nicht ſpruchreif zu ſein ſcheint und na⸗ mentlich infolge des Widerſpruches eines Tei⸗ es der politiſchen Parteien zweifelhaft bleibt, wurde ausgeglichen durch den Erlaß des Reichsminiſters für Ernährung und Lane. wirtſchaft vom 11. Juli, wonach bis auf wei⸗ leres ohne beſondere Bewilligung die Ge⸗ treideausfuhr zuzulaſſen iſt. Der damit ange, ſtrebte Zweck, der deutſchen Landwirtſchaft durch eine Belebung des Abſatzes und damit eine Erleichterung ihrer finanziellen Lage zu ermöglichen, und die Spanne zwiſchen deutſchen Inlandspreiſen und den K Auslandsnotierungen zu verringern, ese ganz aufzuheben, dürfte nach der bist 1 Bewegung des inländiſchen Getreidemarktes in abſehbarer Zeit wohl erreicht werden. Vor⸗ läfru giſind die Auslandsnotierungen, an dis ſich die deutſchen Preiſe angleichen ſollen, wei ter geſtiegen. Für Inlandware verwies wies auf die Auslandsforderungen, die vor län ein Bondement nach Südweſtdeutſchland nu bieten, ſowie auf die ungünſtigen Erme cu ſichten aus den Vereinigten Staaten, au Rußland und neuerdings auch aus Ungarn Die letzten amtlichen Notierungen vergleiche ſich mit denen der Vorwoche wie folgt(ie 100 Kg. waggonfrei Mannheim): Weizen inländ 20—21,(Vorwoche 17.75— 18.25), ausländi, ſcher 23—25(21.50— 23.25), Roggen inländ 16.50 18.25(15.5016), ausländiſcher 17.50 dis 18(16.50), Braugerſte inländ. 17.50—18 79 17-18), Hafer inländ. 1717.75(16— 16. * Mais mit Sack 1717.50(16.25— 16.50) G. t, Geſchäftliche Mitteilungen. Die Reinigung von Oelflaſchen iſt das Schmerzene kind jeder Hausfrau. Hierfür elgnet ſich das bekannte Ata ⸗Schener pulver ganz ausgezeichnet. Gin Teelöffel Ata und etwas warmes Waſſer in der Flaſche geſchüttelt machen ſte im Augenblick blank Für alle übrigen Scheuer⸗ und Reinigungszwecke iſt Ata die dete Hilfe der Hausfrau Alle Gegenſtande aus Glas, Porzellan, Marmor, Emallle, Holz und Stein werden im Nu ſauber und wie nen. Ebenſaus für Bestecke habe ich Ata und W