9 17 1 . 1 1 70 * Vierabein tag. 5 7. Juli veran- r Stemm⸗ und Mingklub einen großen kienalen Atbleten⸗Wetiſtreit. Die Mitglieder es Sportkartells werden gebeten, recht zahlreich dieſen Verauſtaltungen teilzunehmen. Sonn; b Auguſt findet am Ochſenbrunnen ein bfeſt des Arbeiter⸗Radfahrer⸗Vereins„Soll⸗ Mick“ ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit ſollen die c in Viernheim gezeigten Saalmaſchinen eingeweiht werden. Die Verelne werden gebeten, die nötigen Vorkehrungen zu treffen, um auch Dieſes Feſt wirkungsvoll geſtalten zu können. Sonntag, 3. Auguſt Deleglerten⸗Vollverſammlung it Vortrag des Landesvorſitzenden Gen. Wolf⸗ Tarnſtadt. Auf je 50 Mitglieder iſt ein Dele⸗ glerter zu wählen. Im September findet ein Waldlauf von Huttenfeld bis Viernheim ſtatt. Nähere Mitteilung geht den Vereinen noch zu. „ Hienſtjnbiläum bei der O. E. G. ieſer Tage können folgende Beamte auf eine 28jährige Tätigkeit bei der Oberrheiniſchen Eiſen⸗ bahngeſellſchaft zurückblicken: Betrlebsinſpektor Hans Merzinsky, Mannheim, Elſenbahnober⸗ ſekretät Joſef Bohn, Heidelberg, die Loksmotlv⸗ führer Philipp Jochim und Albert Mänkel, beide aus Viernheim, Lokomotiv⸗ führer Jakob Nagel, Heddesheim, Oberweichen⸗ würter Joſef Bach, Schriesheim, ſowie Ober⸗ weſchenwärter Peter Schmitt, Mannheim. SOer ab Sommer. Nicht nur zahl⸗ reiche Geſchäftsleute klagen zur Zeit über außer⸗ gewöhnlich ſchlechten Geſchäftsgang, auch viele, die als Angeſtellte bisher nur ungenügend Be⸗ ſchäftigung fanden oder die gänzlich abgebaut worden find, ſehen der Zukunft mit mehr als gemiſchten Gefühlen entgegen. Man fragt ſich, ob ſich die Beſchaftigungskalamität nach Ab⸗ wanderung eines Teils der auf dem Lande be⸗ ſchäftigten Erntearbeiter nach den Städten noch verſchlimmern wird? Da jedoch in den Monaten September und Oktober erfahrungsgemäß im Geſchäftsleben und Gewerbe eln kräftige Erholung eintritt, dürften ſich auch für viele jetzt Unbe⸗ ſchäftigte neue Veſchäftigungsmöglichkeiten bieten. * Hut ab! Wem wäre es nicht ſchon aufgefallen, daß Hauſterer, die im Sommer ohne Kopfbedeckung ihrem Gewerbe nachgehen, oft ſehr üppigen Haarwuchs haben? Auch die ſog. Slowaken, die vor dem Kriege mit ihrem Blech⸗ kram von Ort zu Ort zogen, hatten krauſes, dichtes Haar. Wie erklärt ſich das? Weil die Sonne und die friſche Luft ſchädliche, zu frühem Haarausfall führende Bazillen abtbtet, der Hut dagegen durch ſeinem Rand, mit dem er drückt, den Saftzuſtrom zum Scheitel mehr oder wenlger behindert. Es empfiehlt ſich daher, den Hut, wenn die Sonne nicht gar zu intenſtv ſcheint, zeitweiſe in der Hand zu tragen. Zur Vorbeugung gegen den Hitz⸗ ſchlag empfiehlt ſich Zitronenſaft. Wenige Vropfen, die man, ſofern kein Waſſer zur Hand iſt, auf die Zunge träufelt, genügen vollkommen, um die durch die Hitze erſchlafften Lebensgeiſfler wieder zu beleben und ſo der Gefahr des Hitz⸗ ſchlages zu begegnen. Heilkräuter. Vauſendgültenkraut, Wacholderbeeren, Wermut, alle drei ſind vorzüg⸗ liche Magenmittel und können jedes für ſich oder auch untereinander gemiſcht gekocht und verab⸗ reicht werden. Wacholderbeeren können auch roh gekaut werden, und zwar genügen 10—12 Beeren für den Tag. Alle dieſe Mittel dienen dazu, den Magen zu reinigen, von etwaiger Verſchleimung zu befreien und die Magendrüſen zu energiſcher Tätlgkelt, d. h. zu ſtärkerer Abſonderung des Verbauungsſaftes anzuregen. * Heddesheim, 24. Juli. Vorjähriges Stroh wurde in letzten Zelt ziemlich viel nach auswärts, beſonders nach den benachbarten Oden⸗ warldortſchaften abgeſetzt den Zentner zu 1.30 bis 1.50 Mark. „ Maunheim, 24. Juli. Die Rheiniſche Gummi- und Celluloidfabrik Neckarau gibt durch Anſchlag bekannt, daß vom Freitag ab bis auf weiteres infolge Abſatzmöglichkeit und Geld⸗ mangels die Arbeitszeit um 2 Tage gekürzt und na 4 Tage in der Woche gearbeitet werde. Anttlicher Teil. Bekanntmachung. Von heute Nachmittag ½7 Uhr ab wird auf der Frelbank Kuhfleiſch ausgehauen. Prels 40 Pfg. pro Pfund. Viernheim, den 25. Juli 1924. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. zn Pura Großer Preisanfſchlag für Lumpen ahle von here ab im aue 11 Serie A-8810 1 Infolge der Geldknappheit ist es mir gelungen, einen gröberen Posten Herren n weilt unter Preis zu erwerben und biete ich jetzt eine nie wiederkehrende dciegenhell. Serie ll Serie Ill Serie IV l 1 Mark Hosen, Joppen, Windjacken Sporthehen ganz bedeutend im Preise herabgesetzt. Slelabaeh 2 d Günſtiges Angebot in 1 zweiſpänner Wagen, ca. 65 Ztr. Trag⸗ kraft, 1 einſpänner Wagen, ca. 45 Ztr. Tragkr., 1 Kuhwagen, ca. 25 Ztr. Tragkr. 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Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegs⸗ hinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. Heute Abend ½9 Uhr findet im Gaſthaus zum „Waldſchlößchen“ eine Vorſtand⸗Sitzung ſtatt. In Anbetracht der wichtigen Tagesordnung werden die verehrl. Vorſtandsmitglieder dringend ge⸗ beten, vollzählig zu erſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Mullis Ochuhwaren kaufen Sie ſtets am beſten im Schuhhaus Joſeph Förſchle N 4, 21„ den bee, N A, 20 gegenüber dem„Habereckl“. ö Wir verkaufen: la. Ochſen⸗ und Rindfleiſch 70, Kuhfleiſch 50. Hans U. Gsbr9 Hechmaan. eee Au unſere Leſer! Es wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß alles Zeitungsgeld, auch das des Monats Juli, bis 1. Auguſt lfd. Is. bezahlt ſein muß. Wer dieſen letzten Termin aber⸗ mals verftreichen läßt, hat es ſich ſelbſt zuzu⸗ ſchreiben, wenn ihm die Zeitung nicht mehr gebracht wird. Damit in Zukunft die viele Lauferei zu den Abonnenten endlich aufhört, machen wir heute ſchon darauf aufmerkſam, daß der Bezugspreis pro Monat Auguſt bis längſtens 5. Anguſt bezahlt ſein muß. Wenn wir dieſe Zahlfriſt einführen, ſo nur deshalb, weil wir uns vor Verluſten nicht anders ſchützen können. Wir geſtehen frei, die große Maſſe unſerer Abonnenten zahlt pünktlich, aber auch viele gewohnheits⸗ mäßig ſchlecht und wieder andere überhaupt nicht. Einzig und allein aus dieſem Grunde müſſen wir das Bezugsgeld im Voraus er⸗ heben lafſſen, um uns vor allzugroßen Ver⸗ luſten zu ſchützen. nenten bitten wir, für dieſe Sachlage Ver⸗ ſtändnis zu zeigen und das Bezugsgeld an genannten Tagen bereit zu halten. Hochachtend Unſere geſchützten Abon⸗ eee ieh ener Nioeich ten mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Be ratisbeilagen: wöchentl. Samst Pahepla Erſcheint tägli Haus gebracht. und en“, halbjährlich einen n, ſowie einen gspreis monatlich 2 Mark frei ins 1 5 das a tſehtge illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne nbkalender.— Annahme von Abonnements täglich Viernheimer Tageblatt An eigenpreiſe: Die e Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 b ß für Inſerate und 1 vormittags 8 ab Rabatt.— A n Interete müſſen 92 2 1 luüfgabe bezahlt werden, mit nzeig (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) fg, bei Wiederhe hr, größere Artikel emen—— ſtohen usnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung fte Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr, 21577 Amt Frankfurt a. M. 166 5 Berlin, 25. Juli. Nach den hier vo. liegenden Londoner Meldungen haben geſtern bie Ausſchußdebatten den ganzen Tag über angedauert, ohne daß bisher ein Ergebnis ge⸗ zeitigt worden war. Auch die beiden Juriſten nd noch zu keinem Ergebnis gelangt. Nur der Unterausſchuß des zweiten Ausſchuſſes 0 ſeinen Bericht über den Zeitpunkt der irtſchaftlichen Räumung des Ruhrgebietes geſtern fertiggeſtellt, ein Ergebnis, das jedoch nur formelle Bedeutung hat. Eine Vollſitzung der Konferenz wird in dieſer Woche allgemein nicht mehr erwartet. Wie es heißt, ihrem ſiſchen Delegationsmitglieder auf Standpunkt. Die Franzoſen ſcheinen ſich jedoch zu befleißigen, einen gewiſſen Optimismus an den Tag zu legen. Sie denken dabei an⸗ ſcheinend an die Neuformulierung des Ver⸗ mittlungsvorſchlages des belgiſchen Miniſter⸗ präſidenten Theunis, dem jedoch die Bankiers ebenfalls nicht günſtig gegenüberſtehen. In gewiſſen Kreiſen ſcheint man mit einer Ueber⸗ raſchung zu rechnen inſofern, als Herriot ſich noch nicht definitiv entſchloſſen haben ſoll, ſeine Pariſer Reiſe aufzugeben. Herriot fußerte gegenüber Preſſevertretern, daß ſein politiſches Daſein keine 24 Stunden dauern werde, wenn er die Rechte der Reparations⸗ kommiſſion aufgrund des Verſailler Vertrages preisgäbe. Geſtern nachmittag nahmen die meiſten Mitglieder ſämtlicher Delegationen an 1 60 Empfang und anſchließenden Gartenfeſt eil, das der König von England im Buk⸗ kinghampalaſt zur Begrüßung der Mitglieder der amerikaniſchen juriſtiſchen Kommiſſion gab. Der König unterhielt ſich lebhaft mit den Delegationsführern. Der„Berliner Lok.⸗Anz.“ berichtet über eine eigenartige Szene, die ſich geſtern mittag nach der üblichen Ausſprache der Delegations⸗ führer, in der über die Maßnahmen beraten wurde, die das zu erwartende Rechtsgutachten notwendig macht, abſpielte. Als Herriot und Maedonald den Konferenzraum verließen, habe Macdonald Herriot zur Tür begleitet. Beide Miniſterpräſidenten und Theunis ſeien ſo ſehr in ihr Geſpräch vertieft geweſen, daß ſie die Downing⸗Street betraten und den Weg nach dem Trafalgar⸗Square einſchlugen. Un⸗“ ter der Nelſonſäule ſeien ſie auf- und nieder⸗ eee und hätten hier lebhaft etwa 20 inuten lang diskutiert. Merkwürdigerweiſe eien ſie vom Publikum nicht erkannt worden. m 1 Uhr habe Herriot einen Detektiv herbei⸗ gerufen und ihn nach ſeinem Kraftwagen ge⸗ ſſchickt. Da die Miniſtervräſidenten kurz nach 12 Uhr das Foreign Office verlaſſen hätten, ſo habe alſo die Konferenz nahezu 1 Stunde auf einer der belebteſten Straßen London gedauert. 1 a 60 0 Aus den Ausſchüſſen des Reichstages. Berlin, 25. Juli. Der wirtſchaftspolitiſche und ſinanzpolitiſche Ausſchuß des Reichstages beſchäftigten ſich in ihrer gemeinſamen Sitzung am 22. Juli mit der Weiterberatung des Ent⸗ wurfs eines Geſetzes über Zoll⸗ und Umſatz⸗ ſteuer. Dabei wurde mit 27 gegen 16 Stimmen eine Entſchließung gefaßt, wonach die Abſicht der Regierung, einen einheitlichen Schutz der geſam⸗ ten nationalen Arbeit wiederherzuſtellen, gebilligt wurde. Eine Erhebung über die Dauer der Arbeitszeit Deutſchland. Berlin, 25. Juli. Der Allg. Deutſche Gewerkſchaftsbund hat eine Erhebung der tat; 60 5 Dauer der Arbeitszeit in eutſchland einſchließlich der geleiſteten Ueber, ſtunden angeſtellt, um feſtzuſtellen, in welchem Umfange von den Möglichkeiten der Ueber, ſchreitungen des Achtſtundentages Gebrauch zemacht wird. Bekanntlich wurden auf der all, zemeinen Arbeitskonferenz in Genf Vorwürfe zegen Deutſchland erhoben, daß es in weiteſt, gehender Weiſe den Achtſtundentag abbaue Bon der Erhebung wurden 46 122 Betrieb mit 2 453 523 beſchäftigten Perſonen erfaßt die Erhebung hat ergeben, daß in der Woche dom 12.—17. Mai für etwa zweidrittel der Betriebe und faſt die die Hälfte der beſchäf ligten Perſonen der Achtſtundentag beſtand ein Drittel der Betriebe mit mehr als dei Hälfte der beſchäftigten Perſonen hatte vor der Möglichkeit der Verlängerung der 48 Stundenwoche Gebrauch gemacht. Die Vor, 19 0 gegenüber Deutſchland erſcheinen des lb als u tigt. i N. 4 7 ne beſtehen ſowohl die italieniſchen als auch die franzöᷣ⸗ Aus Nah und Fern. FCC Beratungen ohne Ende. Der ehemalige Kronprinz in Hamburg. Hamburg, 25. Juli. Der ehemalige in aer Konferenz. deutſche Kronprinz weilte geſtern al; Gaſt des ehemaligen Reichskanzlers Dr. Cue auf deſſen Beſitztum in der Nähe von Hart burg. Anläßlich der Beſichtigung einer Ham burger Exportfirma wurden dem Kronbrſnꝛen Ovationen dargebracht. n Katholiſche Kundgebungen. Berlin, 35. Juli. Die mit, daß infolge der gegenwärtigen innenpoliti⸗ ſchen Lage Italiens die Abhaltung des interna⸗ tionalen katholiſchen Kongreſſes in Venedig zur Der Kongreß werde greß handelslehrer und Leiter der kaufmönniſchen Ab⸗ Zeit nicht opportun ſcheint. in der Zeit vom 15. bis 20. Auguſt in Lugan) abgehalten werden. Weiter veröffentlicht das Blatt das Programen der 63. Deneralverſammlung der deutſchen Ka— tholiken in Hannover, die am 31. Auguſt bis 2. September ſtattfinden ſoll— „Germania“ teilt bei der Abteilung waltung des Finanzminiſterin 18, ö Cornelius Guntrum und Hermann Kutſch, beide zu Darmſtadt, wurden zu Miniſterialräten bei der vorerwähnten Abteilung ernannt.— Er⸗ nannt Kleine politiſche Umſchau — Die Micum⸗Verträge. Zu den aus fran⸗ zöſiſcher Quelle ftammenden Düſſeldorſer Berich⸗ ten, wonach für Ende dieſer Woche handlungen der Micum mit dem Ruhrbergbau über eine Verlängerung des Micumabkommens ſtattfinden ſollten, wird uns mitgeteilt, daß bei den in Betracht kommenden Vertretungen des Ruhrbergbaues bis heute noch keine Einladung der Micum zu derartigen Verhandlungen ein⸗ gegangen iſt. 75— Eine Warnung des Reichsverkehrsminiſters vor übereilter Rückreiſe. Der Reichsverkehrsmi⸗ miſter hat an alle Reichsbahndirektionen eine Ver fügung ergehen laſſen, der zufolge wegen der Schwierigkeiten in der Unterbringung der Heim kehrer im beſetzten Gebiet ausgewieſene Eiſen⸗ bahner bis auf weitere Weiſung zurückgehalten werden ſollen, ſofern ſie nicht ausreichende Un⸗ neue Ver⸗ terkunft nachweiſen oder in den Regiedienſt ein⸗ berufen werden. Dieſe Anordnung gilt nicht für die Einreiſe zwecks Beſchaffung einer Wohngelegenheit. Die Gewerkſchaften ſind mit dieſer Anordnung des Reichsverkehrsminiſters durchaus einverſtanden, da auch ſie dringend vor übereilter Rückreiſe warnen, vor allen gen vor Rückkehr ohue den Beſitz einer Wohnung. — Der Streit unter den Völkiſchen. aber Samstag, den 26. Juli 1924 „ Nur der unermüdlichen Tätigkeit des 1. Vor⸗ ſitzenden iſt es zu verdanken, daß der junge Ver⸗ ein ſoweit gekommen iſt, und ſoll dies eine An⸗ regung ſein für alle, welche dem hieſigen Verein angehören, damit, der Eifer der jungen Stenographen nicht nach⸗ läßt. Den Preisgekrönten herzliche Glückwünſche!. Darmſtadt, 24. Juli. Die vortragenden Räte für Forſt⸗ Oberforſträte wurden: der Diplomhandelslebrer O. Pfiſter zu Reicholzheim a. T. zum Diplom⸗ teilung der Fortbildungsſchule in Worms; der Lehrer Ludwig Klein zu Oppenheim zum hauptamtlichen rat am Realgymnaſtum zu Mainz. Darmſtadt. 24. Juli. Die drohende Kartoffel⸗ käferplage gibt dem heſſiſchen Landwirtſchaftsamt in Mainz Veranlaſſung zu Bekanntmachung, daß nach einer Mitteilung des deutſchen Botſchafters in Frankreich dort die Kartoffelkäferplage derart überhand genommen hat, daß z. Zt. das geſamte ſüdweſtliche Frankreich verſeucht oder der Ver⸗ ſeuchung verdächtig anzuſehen iſt. Es iſt damit zu rechnen, daß ſchon im Lauſe dieſes Jahres das Seuchengebiet die deutſche Grenze erreichen dürfte. Mit allen Mitteln muß daher auf die rechtzeitige Feſtſtellung des Schädlings auf deut⸗ ſchem Gebiet gewirkt werden, damit die Ausrot⸗ tung möglich iſt, bepor er überhand zu nehmen vermag. Die Landwirte werden wiederholt auf die große Gefahr aufmerkſam gemacht und er— ſucht, jede Beſchädigung rechtzeitig zu melden. Beerfelden, 24. Juli. Verhaftet wurde in einem hieſigen Gaſthof ein etwa 15 Jahre alter Kaufmannslehrling aus Köln, der von der dor— tigen Polizei wegen Unterſchlagung von übe, 20 000 Goldmark verfolgt wird. Er hat den Be trag einer dortigen Getreidefirma, bei der tätit war, unterſchlagen. Auf ſeiner Reiſe über Berlin und München hierher hat er den größten Tei der Summe in angenehmer Geſellſchaft ven braucht. Din⸗ feſten Bei der am 22. Juli von der Deutſchen Arbeiterpartei in Nürnberg abgehaltenen Verſammlung wurde ge⸗ gen drei Stimmen beſchloſſen, Streicher mehr als Führer der völkiſchen Bewegung an— zuerkennen und Hitler weiterhin die Treue zu halten. Die Jugendmannſchaft der Deutſchen Arbeiterpartei beſchloß, Streicher aus der Partei auszuſchließen. — Eine groſte engliſche Flottenſchau. genwart des Königs wird am Samstag die erſte große engliſche Flottenſchau ſeit Kriegsbe— ginn ſtattfinden, an der 200 Schiffe teilnehmen ſollen, — Der engliſch⸗ruſfiſche Handelsvertrag. Der „Morning Poſt“ zufolge ſoll der Sowjetvertreter in London, Rakowsky, von London Vollmacht erhalten haben, den engliſch⸗ruſſiſchen Handels⸗ vertrag zu unterzeichnen. 1% — Das neue griechiſche Kabinett. Der mit der Kabinettsbildung beauftragte Sofoulis beab⸗ ſichtigt, ein Koalitionskabinett auf breiter Baſis zu errichten. 5. In Ge⸗ Heppenheim a. d. W., 25. Juli. tag, den 20. Juli 1924, hielt der Stenographen⸗ Verein Gabelsberger Alzey anläßlich ſeines 50⸗ jährigen Beſtehens ein Jubiläumswettſchreiben ab, bei welchem ſich der hieſige Stenographenver⸗ ein Gabelsberger, der vor einem Jahre gegrün⸗ det wurde, beteiligte und bei ſtarker Konkurrenz folgende Preiſe erhielt: bei 60 Silben 2. Preis Ernſt Schenkel; bei 60 Silben 3. Preis Greta Laiſi; bei 60 Silben 3. Preis Hans Schröder: bei 80 Silben 2. Preis Georg Engeldrum; bei 80 Silben 2. Preis Auguſt Schulz; bei 80 Silben 3. Preis Fritz Horle; bei 100 Silben 15 Preis ob Schöner; bet 100 Suben 2. Preis Willy“ des N 100 Silben 3. Preis Jakob Schmeck. nicht Am Sonn⸗ Langenſchwalbach, 24. Juli. Der Direktor des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes zu Biebrich a. Rh Viani fuhr in der Nähe von Langenſchwalbach gegen einen Baum und wurde dabei auf der Stelle getötet. Weſterburg, 24. Juli. In Heuchelheim wurde bei Kellerausſchachtungen ein Topf mit etwa 450 Silbermünzen gefunden, die das Wappen des Bistums Mainz und das der Stadt Frankfurt ſowie die Jahreszahlen 1691 und 1697 tragen. Wattenſcheid, 24. Juli. Ein Mord, der vor 32 Jahren begangen wurde, ſcheint jetzt ſeine Aufklärung zu finden. Damals wurde in Böhle bei Hagen ein 17jähriges Mädchen auf gerade⸗ zu viehiſche Weiſe ermordet. Jetzt ſind in Wat⸗ tenſcheid Spuren dieſer Mordaffäre aufgetaucht und haben zu der Verhaftung eines 61jährigen Arbeiters geführt. Ob die Verdachtsgründe ſich beſtätigen, bleibt abzuwarten. Die Polizei iſt noch mit den Ermittelungen beſchäftigt. München, 24. Juli. Ein Studesnt aus Würz⸗ burg verletzte eine 21jährige Kaufmannstochter geſtern in München ſchwer durch zwei Schüſſe und brachte ſich dann ſelbſt einen tödlichen Schuß dei. München, 24. Juli. Der Mörder des Stu—⸗ dienrats Dr. Merz in Berchtesgaden, der Nürn— berger Gymnaſiaſt Keßler, iſt geſtern Nacht in einemWarteſaal des Münchener Hauptbahnhofs verhaftet worden. Er hat die Tat bereits einge— ſtanden. Keßler erzählte, er habe den Ermorde⸗ ten kurz vor der Tat auf ſeinem Spaziergang kennen gelernt. Es ſei ihm der Gedanke gekom⸗ men, Dr. Merz zu ermorden, weil er, Keßler, ſehr ſtark in Geldverlegenheit geweſen ſei. Nach der Tat habe er eine abenteuerliche Flucht nach berſchiedenen Richtungen unternommen. Elf Tage nach dem Mord, am 22. Juli, hatte Keßler die Verwegenheit, nochmals nach Berchtesgaden 1 ö 1 0 zeſunden. 1 zu fahren und dort am abend eine Dame aus Zwickau zu überfallen, ihr mehrere Meſ⸗ ſerſtiche zu verſetzen und ihr die Hand⸗ kaſche zu rauben. Bei Keßler wurde ein geladener Revolver, ferner eine Mitgliedskarte werger Kampfbundes„Reichsflagge“ * wie ſeither auch in Zukunft f und Kameralver⸗ Fortbildungsſchullehrer in Op⸗ nenheim; der Oberſtudienrat am Neuen Gymna⸗ ſium zu Mainz Dr. W. Reeb zum Oberſtudien⸗ — Bankkonto: Südd. Disconte⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Berlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausstr. 36 41. Jahrgang „ Sommierbild 5 Von Ludwig Baete. 1 Mit liebem Lied wiegt ſie den erſten Sohn, Warm lacht der Sommerſonne Scheinen, Kornblumen blüh'n und roter Mohn, Und Schwalben zwitſchern über Weg un RNainen. 1 Sie ſitzt und beugt das junge Haupt, In tiefſtem Mutterglück verſunken, 4 Und über ihr, von dunklem Grün umlaubt⸗ Verſtrömen Roſen Duft, der eig' nen Küſſi trunken. a N Der Kuckuck ruft, es lacht das Kind, Die Aehren wellt der Sommerwind. * Die ſchöne Mutter Von Joſeph Wittig. Als meine Mutter noch jung war, ich mein ſo ungefähr mit vierzig Jahren, ſagte ſie Sonn tags früh:„Ich muß mich jetzt ſchön machen füt die Kirche“, und ſtellte ſich ein wenig vor den Spiegel und legte ihr dunkelbraunes Haar ar den Schläfen in eine leichte, feine Wellenlinie Das war ihr einziger Sonntagsſchmuck, den ſi⸗ ſich antat. Da trat wohl manchmal mein Vater zu ihr und ſprach:„Du biſt ganz von allein ſchön!“ Er wartete darauf, daß ihm die Mut ter Kragen und Schlips umbände, denn er wollte doch auch ſchön ſein, wenn er mit der Mutter in die Kirche ging! Seitdem beobachtete ich gern, ob ein Menſch oder ein anderes Ding von allein ſchön oder ob es erſt ſchön gemacht worden iſt, und bekam all⸗ mählich heraus, daß nur das, was ganz von al⸗ lein ſchön iſt, auch wirklich ſchön iſt, hat eine ſo ganz ftille, zarte, verborgene Schönheit, während das, was ſchön gemacht iſt, eine laute, ſchreiende Schönheit hat. Von allein ſchön iſt die Wieſe und iſt der Wald und iſt der Steig, der im Laufe der Jahr⸗ hunderte am Waldſaum entlang geworden iſt! Die meiſten Menſchen ſahen aber dieſe Schönheit nicht; ſie meinten, der Schloßpark mit ſeinen Promenadewegen, das ſei das eigentlich Schöne, Die Maler wiſſen dies ſchon ſeit vielen Jahr⸗ hunderten. Sie malen ein altes, verfallenes haus, an dem ſchon lange nichts gemacht wor⸗ den iſt, viel lieber als eine feine Villa, der man is von vorn und von hinten anſieht, daß ſie nit aller Klugheit und Liſt ſchön gemacht wor⸗ den iſt. Jetzt reden es ja viele den Malern nach und ſaufen ſich ganz gern ein Bild mit Wieſe und Wald und armſeligen Hütten, aber ſie wenden 's nicht auf ihr eigenes Leben an. Sich ſelber wollen ſie immer wieder ſchön machen und ach⸗ ſen wenig darauf, daß ſie erſt von allein ſchön ſein müſſen, wenn ſie wirklich ſchön ſein wollen Bei abertauſend Dingen, die wirklich ſchön ſind, kann man feſtſtellen, daß ſie ganz und gar ohne menchlichen Eingriff und ohne menſchliche Berechnung ſchön geworden ſind. Wenn man dagegen abſichtlich einmal etwas ſchön macken will, kann man hundert gegen eins wetten, daf es nicht die ſtille, verborgene, wirkliche Schönheit wird, ſondern irgendeine Friſur, die heute für ſchön gilt, übers Jahr aber lächerlich iſt. Die Schönheit wächſt aus dem Sein heraus; ſie kann nicht hinzugetan werden. Man muß ſein, und zwar unverdorben, unberührt, ein reines Sein, unmittelbar aus der Hand Got⸗ tes, aus dem Weſen Gottes, dann iſt man ſchön und braucht ſich nicht ſchön zu machen. Man wird ſich ja wohl auch die Haare kämmen und einen Schlips umbinden oder ein goldenes Kett⸗ lein um den Hals legen, aber man wird nicht denken, daß man dadurch ſchöner wird, nein, Schleiflein, Kettlein und Ringlein ſind dann nur Symbole der inneren Ordnung und Schönheit. Aus lauter Freude an der inneren Schönheit ſchmückt man ſich mit ihnen. Aber ſie dürfen nicht ſchreien und protzen, ſie dürfen die innere Schönheit nicht überglänzen und verdecken. Meiſt iſt es beſſer, der Menſch tut nichts da⸗ zu, um etwas ſchön werden zu laſſen, wenigſtens nicht mit Abſicht und Berechnung. Der Menſch oll für ſein tägliches Brot und für das Reich ottes ſorgen. Dann wird alles um ihn und in ihm ſchön. Mein Heimatland, wie ſchön iſt es! Einſt war es wohl ein wilder Urwald in gewaltiger Schönheit. Jetzt ſind es fruchtbare Felder und heimliche Wälder. Die Menſchen⸗ hand hat aus der wilden Schönheit eine zarte Schönheit gemacht. Alſo doch gemacht? O nein! Die jetzige Schönheit iſt nur geworden unter der Menſchenhand. Kein Menſchenkopf hat die Ab⸗ ſicht gehabt, mein liebes, liebes Wieſental ſo ſchön zu machen, daß mir jetzt immer wieder bas Herz übergeht. Die Menſchen haben nur für ſich und bas täglich 705 um die Erde ſchön z n, ſond de ſchön dabei, ganz von allein. Wie würde ſich wohl ein Baumeiſter ſeinen Ropf zerbrechen, wenn er den Auſtrag bekäme, ein Roſenkranzdorf zu bauen! Es würde ihm kaum recht gelingen, es würde etwas ganz Künſt⸗ liches werden. Man würde gar nicht deutlich ſehen, daß es ein Roſenkranzdorf werden ſoll, würde es vielleicht gebührend bewundern, abe ohne innerliche Ergriffenheit. 0 Mein Heimatdorf iſt ein Roſenkranzdorf ge⸗ worden ganz von allein. Niemand hat es ge⸗ merkt. Ich ſelbſt wußte es nicht, bis mirs auf einmal klar wurde. Die Häuſer oberhalb der Kirche bilden einen Kranz. Ein Kreuz ſteht am Anfang, ſtill im Walde, an der Landſtraße ober⸗ halb des Schneiderbauers, und mitten im Kranz ſteht das Standbild der unbefleckten Jungfrau und Gottesgebärerin. Sieh da, den freudenrei⸗ chen Roſenkranz!— Auch die Häuſer unterhalb Auch da iſt ein der Kirche bilden einen Kranz. Kreuz, und in der Krankenhauskapelle ſieht man die Roſenkönigin mitten unter den Engeln,„in den Himmel aufgenommen“,„im Himmel ge⸗ krönt“; darunter am Tabernakel den,„der von n Toten auferſtanden iſt“. Sieh da, den glor⸗ reichen Roſenkranz!— Und rings um das ganze Dorf ſchlingt ſich ein Kranz von„Kolonien“ oder nbauſiedlungen“. Da gehts über Berg und Tal, da ſind weite, kummerreiche Wege. Da ſteht der ſteile Schlegler Berg mit ſeinem ſchönen, alten Kreuzweg,— man ſtößt ſich wohl leicht den Fuß wund beim Aufſtieg— und ſeinem Ge⸗ löbniskirchlein, das in der Zeit der Peſt erbaut wurde. Und in der Kapelle, am Hochaltar, ſteht die ſchmerzreiche Mutter mit dem Schwerte in der Bruſt und vielen Schmerzen im Antlitz. Siehe da, den ſchmerzensreichen Roſenkranz! Das hätte kein irdiſcher Meiſter ſo ſchön ma⸗ chen können. Es iſt ganz von allein ſchön gewor⸗ den. Und es war eine ſo verborgene Schönheit, daß niemand etwas davon wußte, bis es mir mein Engel ſagte, als ich einmal im Dorfe eine Roſenkranzpredigt hakten ſollte. Das iſt mir ein tiefes Geheimnis, daß alles wirklich Schöne ganz von allein ſchön geworden iſt. Wir brauchen nur Gott zu erkennen, ihn zu kieben, ihm zu dienen, dann wird um uns und in uns alles ganz von allein ſchön. Denn Gott iſt die Schönheit des Himmels, und wenn wir ihn glaubend, liebend und dienend erfaſſen, wird er auch die Schönheit der Erde und unſere eigene Schönheit. Merkt euch das, ihr Mägdlein, die ihr ſchön ſein wollet und— wahrhaftig— auch ſchön ſein ſollet! Ich glaube, es iſt das Geheimnis der Schönheit Mariens. nmnnmmſpmnunfnndegenmb Das Lied der Grille Von Margarete Bruch. Eine Grille ſingt, Kleine Grille ſingt Sommerlang vor meinem Fenſterlein. Unbekümmert ganz, Ob da Sonnenglanz, Ob da Sternen- oder Wetterſchein. Gott im Himmel ſchuf Eigenſten Beruf Jeder Kreatur in aller Welt. Glück iſt: Das zu tun, Ohne viel zu ruhn, Was die Seele in der Gnade hält. Die ſechs Matties Roman von Igna Maria. 16(Nachdruch verboten.) „Ja, war ſie denn kein Zirkuskind?“ .»Nein, ſie iſt auch niemals aufgetreten. Sie war das einzige Kind einer Küſters⸗ familie. Und Vaterkens Vater war Rechts⸗ anwalt in Dresden, er ſollte Philologie ſtudie⸗ ren, da iſt er durchgegangen zum Zirkus, o, er war der beſte Reiter der Gegenwart.“ Kurt Hardegg wunderte ſich im ſtillen; was waren das für eigenartig verzwickte Ver⸗ hältniſſe! Ein ausgewachſener vernünftiger Menſch zieht mit ſeiner Frau und ſechs Kin⸗ dern— ſechs Kindern!— in einem grünen Wagen durch die Welt! Und hat dann noch ſo pikante bildhübſche Kinder wie die Theres. „—— Aſſeſſor Hardegg hat mich hierher— begleitet,“ erzählte Theres munter am Kaffee⸗ tiſch,„er läßt dir empfehlen, ich traf ihn vor dem Hauſe meines Lehrers. Du, Tante, ich ſing jetzt: Frag ich mein beklommen Herz.“ „Wie gefällt er dir denn?“ forſchte Frau von Berg. 1 16 ö„Wer—? Kurt? Aſſeſſor Hardegg“ ver⸗ beſſerte ſie ſich raſch, und glühende Röte be⸗ deckte ihr Geſicht, und gedehnt——5o, er iſt ganz nett.“ Tante Lily lächelte fein; ſieh an, die Kleine nannte ihn ſchon in Gedanken Kurt! „Ich glaube, er kann ſehr nett ſein,“ fuhr Theres fort. a e N„Wer—? Dein Lehrer?“ fragte Frau von Berg mit gemachter Naivität. „Nein, Kurt Hardegg. Er iſt auch morgen zum Picknick eingeladen. Sag, Tante, darf ich morgen das türkiſchblaue Voilekleid tragen?“ „Gewiß!“ Dieſe kleine Eva, dachte Frau Lily beluſtigt, ſie weiß, daß das türkiſchblaue Kleid ſie ſo entzückend kleidet. Da ſieht mans wieder, in jeder Frau ſteckt unbewußt ein Stück Raffinement. „Was wünſcheſt du dir denn zu deinem 1 1 1 Frauen, die ma eleatent on Von RN. Kaulitz⸗Riede k. Freundinnen, die ihn beide feſſeln, ſo möge er ber in den Schatten rückt. Sie wird auch ih⸗ rem Ehegatten ein treuer Freund werden. Die Frühaufſteherin, die mutig und fröhlich ihren Tag beginnt, wenn er auch trübe ſcheint, erſpricht als Ehefrau ein gemütlicher Kamera“ zu ſein, die Hab und Gut zuſammenhätt und mehrt. 5 8 Ein Mädchen, das nicht achtlos an einem miß⸗ handelten oder gequälten Tier vorübergeht, wird ö 160 eine aufmerkſame und zärtliche Gattin wer⸗ en. Ein Mädchen, das pünktlich und ohne Haſt zur verabredeten Stunde an einem verabredeten Ort erſcheint, iſt ein aufrichtiger und anpaſ⸗ ſungsfähiger Charakter, mit dem es ſich auch in der Ehe gut auskommen läßt. Prüfe die Frau auf ihre Verſchwiegenheit. Iſt ſie imſtande, ein ihr anvertrautes Geheim⸗ mis mühelos und ohne Selbſtqual zu hüten, dann ird ſie auch in der Ehe klug zu ſchweigen ver⸗ ſtehen und Schulter an Schulter mit dem Gat⸗ ten den Kampf ums Daſein aufnehmen. Heirate die Naturfreundin. Sie iſt ein dank⸗ barer beſcheidener Menſch, der ſelbſt in ſeinem kleinen Kreiſe nach Schönheit trachtet. Sie wird ihr und ihres Ehegefährten Lebensſchiff glücklich um die Klippen ſteuern. Heirate die Sportfreundit. In ihrem ge⸗ ſunden Körper ſteckt ein geſunder Lebenswille. Sie wird Helferin und Beraterin dir ſein und tatenfreudig überall mit zugreifen. Heirate eine Frau, die kochen und hacken kann. Sie wird das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und das keibliche Gedeihen ihres Mannes als erſte Pflicht anſehen. Doch hüte dich vor den Künſtlerinnen, der Pianiſtin, Sängerin, Schauſpielerin; die Son⸗ nenſeiten ihrer Kunſt genießen nur die Fern— ſtehenden, während die Schattenſeiten für Haus und Gatten bleiben. Du wirſt auf Ruhe und Behaglichkeit, auf Pünktlichkeit und Ordnung verzichten müſſen, ſo lange deine Frau ihre Kunſt vor die Hausfrauenpflicht ſtellt. Von Liebe und Ehe Einfälle und Ausfälle. Die Welt wäre ein Garten des Philoſophen, wenn jeder, der eine Xantippe zur Frau hat, auch ein Sokrates wäre. * Wer Glück bei Frauen hat, bei dem haben die Frauen Unglück. i ** Die erſte Liebe iſt nur dann die ſchönſte, wenn ſie auch die letzte iſt. 2 Das machte das Paradies aus: daß nur zwei Menſchen darin wohnten. ö 15 ö Wo in der Lebe gerechnet wird, kommt meiſt ein„Bruch“ heraus. E „I ch habe ſie erobert!“ ſchreit Der Bräutigam voll Seligkeit, Nach Hangen und nach Bangen. Das Bräutlein ſinnt voll Heimlichkeit: „Den hab ich ſchön gefangen...“ F. Schrönabhamer⸗Heimdal. Dm Geburtsatg, Theres, es iſt der achtzehnte?“ Den vollſtändigen Klavierauszug von Hänſel und Gretel, bitte.“ „Wie anſpruchslos,“ dachte die Fragerin gerührt. Hans Matties war nun in das Lehrer⸗ ſeminar aufgenommen worden. Hans lebte wie im Traum. Wie wunderſchön war das alte Städtchen mit ſeinen winkligen Gaſſen u. romantiſchen Gäßchen. Die herrlichen alten Häuſer mit dem reichverzierten Giebelwerk, die Pracht der Kirchen! Der poetiſch⸗-ſtim⸗ mungsvolle Kreuzgang im alten Dom, der tauſendjährige Roſenſtrauch. Das alte Amts⸗ gericht mit ſeiner weinbewachſenen Treppe u. den ſtarken Kaſtanienbäumen ſim alten, ehe⸗ maligen Kloſterhof. Wenn nun gar erſt, wie jetzt, der Früh⸗ ling über die Wälle von Hildesheim ſchritt u. das Städtchen täglich mit neuen Wundern ſchmückte! Hans wanderte über die Wälle hin⸗ a Moritzberg, das Herz wurde ihm weit—— N Eines Tages litt es ihn nicht mehr auf ſeinem Zimmer in der engen Schuhſtraße. Wieder nahm er ſeinen Weg durch die men⸗ ſchenleeren Gaſſen, darinnen die Springen⸗ ſträucher der kleinen Gärten ſüß dufteten, hin zum Kehrwiederwall. Der Mond goß ſilbernen Schein auf die weißen und roten Kerzen der mächtigen Ka⸗ ſtanienbäume. Blütenduft lag in der lauen, würzigen Frühlingsluft, irgendwo in den Büſchen ſchluchzte eine Nachtigall. Hans kam das Verlangen, niederzuknien und zu beten.— Plötzlich fielen ihm Gedanken ein, die er zu Verſen formte— Die Mainacht hatte einen Dichter geboren g a Der Seminardirektor Johann Habermann ſtammte noch aus der alten Schule der verknö⸗ cherten Lehrer, denen die Jugend über das Schema ihres Lehrerberufes unverſtändlich ge⸗ worden iſt. Vielleicht war Direktor Haber⸗ deshalb den Enthuſtasmus und die frohe Ju⸗ gend ſeiner Seminariſten nicht nachfühlen. Fragen, die über das Penſum hinausaingen, 5 die erwählen, die von der abſweſenden Freundin Angenehmes ſpricht, ihre Vorzüge und Tugenden hervorhebt, ſelbſt wenn die eigene Perſon darü- Hat ein Mann 910 0 b 101 1 5 Und 11 0 ſelig deinetwegen, 5 Und dann knie nieder 75 den Grund Und fleh um deiner Mutter Segen! Annette von Droſte⸗Hülshoff. Muttertag. Zum 27. Juli. Man ſoll nicht ſchelten, weil die Sitte des Muttertages aus Amerika und dem Norden kam. Das neue Land jenſeits des Ozeans hat manche gute Sitte erneuert, die ungünſtige Zeiten im alten Europa verdorben hatten. Hochachtung der Frau, Achtung der Frau vor ſich ſelbſt waren dem im chriſtlichen Glauben geeinten Europa eine Selbſtverſtändlichkeit; heute aber wird man ſie vielfach nachſichtig belächelt und ernſthaft befehdet finden. Das leichtſinnige Schließung und Scheidung von Ehen geſchändet, täglich werden Frauen auf unwürdige Weiſe Mütter unglücklicher Kinder. Wir müſſen uns beſinnen, müſſen wieder die einfache Wahrheit lernen, daß die Mutter⸗ ſchaft Quelle der Volkskraft iſt, daß jedes Volk, dem die Mütter nicht heilig ſind, ſich ſelbſt beſchimpft. Von der Mutter geht das Leben jedes Menſchen aus, ſie wirkt auf ihn ſein ganzes Leben lang durch geheimnisvolle feine Kräfte, auch wenn ſie ihm fern, auch wenn ſie ihm für immer entfernt iſt. Wer an die Güte und Reinheit ſeiner Mutter glaubt, kann den Glauben an die Güte der Welt nie ganz verlieren, denn jedem iſt die Mutter Stellvertreterin der gottgeſchaffenen Natur. Sie iſt ihm Sinnbild der Erde, aus der er entſteht und bei der er Ruhe findet, wenn der Kreis ſeiner Tage erfüllt iſt,— ſie iſt ihm Bürgſchaft, daß das Leben und alles, Größte Dichter haben das gefühlt und zu Bildern geformt: Mit ehrfürchtigem Schauder lieſt man im„Fauſt“ von jenem 0 zu den Müttern, den Urquellen alles Seins, mit frohem Glauben erlebt man die Befreiung des„Peer Gynt“ durch die gläubige Liebe der mütterlichen Solvejg. Aber auch im ein⸗ fachſten Menſchen, deſſen Fühlen unverdorben iſt, findet ſich dieſe Ehrfurcht, dieſer Glaube. Sein ſchönſter Ausdruck iſt jene Veyehrung der Mutter Gottes, die unſere heilige Kirche ſeit ihren früheſten Tagen gepflegt hat. Um den Altar der Himmelskönigin wollen wir uns an dieſem Tage ſcharen und ihr un⸗ ſeren Dank und unſere Bitten zu Füßen legen. Dank für das Leben, das wir von einer Mutter empfangen haben, Dank fur alle Freuden, die wir in den wechſelnden Jahren dieſes Lebens erfahren haben, für alle Gnade, die uns Kraft gegeben hat, Leiden ſtandhaft zu ertragen. Bitten aber wollen wir ſie, daß der heilige Name Mutter die Herzen aller Volksgenoſſen mit Ehrfurcht und Liebe erfülle. Daß jedes Mädchen ſich heilig halte im Gedanken an die hohe Pflicht, die ſie nach dem Geſetz Gottes hn n N 5 5 Heiligtum der Familie wird tagtäglich durch was gut und groß im Leben iſt, nicht vergeht. te ſ rbluten ſehen. Oh, wir wollen nicht beten, daß das Leid von unſerem Mutterland genommen werde, viel⸗ leicht bedürfen wir noch der Läuterung. Aber um die Erleuchtung aller unſerer Brüder flehen wir, die die Pflicht gegen ihre Mutter Deutſchland auch jetzt noch nicht erkannt haben, auch heute noch Not und Schmach ihrer Brüder nutzen. Und um Geduld bitten wir und den rechten Geiſt, die Mühſalen dieſer Zeit zu er⸗ tragen, ohne von Ekel und Haß überwältigt zu werden. Roſenkranzkönigin, Mutter, du reine! Hilf, daß dir unſer Herz ähnlich erſcheine! Schirme uns allezeit Treulich in 7 5 und Streit, Mutter, Mutter, du reine! 10 Lokale Nachrichten. * Herzlich willkommen! Morgen Sonntag findet hier ein großer Nationaler Athleten⸗Wettſtrelt ſtatt. Die Feſtveranſtaltungen hierzu werden in heutiger Nummer nochmals bekannt gegeben. Ein beſonderes Intereſſe finden die Wettkämpfe, auf die man allenthalben ſehr geſpannt iſt. Hoffentlich hat der Himmel morgen ſoviel Einſicht und beſchert ſchönes Feſtwetter. Heil und Gruß den wackeren Athleten aus Nah und Fern. Kraft Heil! ö— § Sozial⸗ und Kleinrenter. Morgen Sonntag, nachm, 2 Uhr findet im Schulhaus eine Verſammlung ſtatt. Stehe Inſerat. * Gemeinderatsſitzung am Dienstag, den 22. Juli 1924. Unter dem Vorſitze des Herrn Bürgermeiſter Lamberth und dem faſt voll⸗ ſtändig erſchienenen Kollegium wurde dle Tages⸗ ordnung wie folgt erledigt: Punkt 1. Beratung des Wirtſchaftsplanes für 1925.— Nach Anhörung des anweſenden Vertreters der Oberförſterei, Herrn Aſſeſſor Hilde⸗ brand, wurde der Wirtſchaftsplan einſtimmig ge ehmigt. Punkt 2. Verhütung von Eiſenbahnun⸗ fällen hier. Anbringung einer Barriere an dem Uebergang der Lorſcherſtraße.— Der diesbezügl. Antrag der Gemeinde wird von der Eiſenbahn⸗ verwaltung abgelehnt, da die bisher vorgekom⸗ menen Unfälle nach Anſicht der Bahn auf Un⸗ achtſamkeit der Beteiligten zurückzuführen ſeien. Bet der Landespolizetlichen Abnahme der Bahn wurde die Anbringung einer Barriere als Über⸗ flüſſig betrachtet, weil nach Anſicht der Bahn⸗ 1 fachverſtändigen die Ueberfahrt an der Lorſcher⸗ ſtraße von der Nordſeite genügend beobachtet werden kann. Der Gemeinderat iſt anderer Anſicht und beſchließt, den Antrag an das Mini⸗ ſterium weiter zu geben.(Es dürfte für viele nicht unintereſſant ſein zu erfahren, daß bei dem zuletzt vorgekommenen Unglücksfall, bei welchem bekanntlich die Familie Winkenbach die Leid⸗ tragende geweſen iſt, dieſe vom Gericht zur Tragung ſämtlicher Koſten ſowie zu 300 Mk. Geldſtrafe verurteilt worden iſt.) mann niemals ſelbſt jung geweſen und konnte galten als Kinkerlitzchen. und Anſichten, di ſich nicht mit denen des Lehrbuches deckten, als geradezu verbrecheriſch. Der täglich wiederkehrende Trott, das ewige Wiederkauen der Schulthemen fielen Hans Matties, der trotz ſeiner Jugend über ein ziemliches Wiſſen verfügte, auf die Nerven und ſteigerten ſia, zu einem förmlichen Haß⸗ gefühl auf alles, was Seminar und Schule hieß. Direktor Habermann ſah in Hans Mat⸗ tles, der ſtill und ruhig ſeiner Wege ging, einen heimtückiſchen Rebellen, der allerhand aufrühreriſche Gedanken hinter ſeiner hohen Stirn verbarg, außerdem hielt er ſich bei ſei⸗ nen Aufſätzen und Ausarbeitungen niemals an die Aufſtellung, die der Seminardirektor ihnen gegeben. Es war völlig klar, dieſer Mat⸗ ties wollte eigene Wege gehen, dieſer Matties lehnte ſich gegen die Schule auf! „Matties, nimm dich vor den Alten in Acht,“ mahnte ſein Freund Lernemann, den der Direktor übrigens auch auf dem Striche hatte wegen ſeiner Freundſchaft mit Hans Matties. Hans lächelte geringſchätzig.„Wenn ich ihm die Randbemerkungen ausradiere aus ſeinem Buche, dann iſt er fertig. Dabei lehrt der Menſch jahrein, jahraus denſelben Quark. Und muß ſich noch Randbemerkungen machen. So ein armſeliger Tropf, wär ich nur ſchon glücklich raus...“ „Geh doch ab,“ rief Lernemann,„Du paßt ja gar nicht zum Lehrer. Du biſt ein Dichter! Doch, Matties, du biſt ein Dichter, ich hab dein Frühlingsgedicht gefunden. Das laß nur gut ſein, du biſt ein Dichter.“ Hans lachte gequält:„Vom Dichten kann man aber nicht leben! Du haſt gut reden, ab⸗ gehen! Was ſoll dann aus mir werden? Och habe doch keinen Pfennig Vermögen, zum Kaufmann tauge ich erſt recht nicht.“— Direktor Habermann hatte wieder einmal ſeinen kritiſchen Tag.„J du Schockſchwere⸗ haben wieder nicht präpariert, Borgmeyer! Ich ſchreib Ihnen eine vier! Setzen Sie ſich— not!“ fauchte er ſeine Seminariſten an.„Sie Ekel ſequenz Lernemann! Honigkuchenbäcker!“ Sein] ſchallendes Gelächter, womit er ſeinen eigenen Witz belachte, erfüllte die Klaſſe. Zu dem„Ho⸗ nigkuchenbäcker“ war Lernemann gekommen, weil er einſt für das bibliſche Manna— Ho⸗ nigkuchen angegeben hatte. ö Lernemann redete alſo recht und ſchlecht ſein Penſum herunter. „Da will ich Sie mit einem neuen Dichter bekannt machen. Hi hihi! In der Hildeshei⸗ mer Zeitung hat ſo ein Geſchwafel geſtanden. ſo ein unreifes, grünes Geſchwätz!“ Und er las mit hohndurchtränkter Stimme und ah⸗ ſcheulicher Betonung ein kleines Frühlingslied — das Gedicht von Hans Mitties, das Theo⸗ dor Lernemann ohne deſſen Willen der Rebak⸗ tion eingeſandt hatte. Die großen, ſteis zu Spöttereien aufgelegten Semenariſten wurden unwillkürlich von der Schönheit und der edlen Sprache des kleinen Gedichtes ergriffen. „Der ruhmbekränzte Dichterling ſietzt un⸗ ter uns!— Matties ſtehen Sie auf, wenn ich mit Ihnen rede!“ ziſchte er den völlig Konſter⸗ nierten an.„Jetzt bilden Sie ſich wohl wun⸗ der was auf Ihr Geſchwafel ein? I du Schockſchwerenot und kein Ende. Sie ſollen lieber die Geſchichte der Pädagogik ſtudieren als Reime drechſeln. Setzen Sie ſich!“ Von jetzt ab hatte Hans Matthies keine ruhige Stunde mehr. Matties, Sie ſollten lie⸗ her dichten: f Du, o edle Grammatik, brichſt mir ſicher noch's Genick! Ihre Leiſtungen in Grammatik ſind höchſt mangelhaft.“ 1 Die Klaſſe wiherte vor Vergnügen.„Den Alten läßt Matties Ruhm nicht ſchlafen,“ flü⸗ ſterte Fernemann ſeinem Nachbar zu. „Warum lachen Sie nicht, Lernemann;?“ herrſchte Johann Habermann ihn an.„Sie ſind ein ſchlechter Menſch! Sie haben kein endliches Gemüt mehr!“ 1 ö Hans Matties wurde das kindiſche Ge⸗ 5 05 des Schulmeiſters ſchließſich zum 9 i 5 ——— a Gortſe hung folg) e, ee, N Krieger.— Nach 50 der Vorſchläge der Finanzkommiſſton wird der von Herrn Gemeinde⸗ rat Neff eingebrachte Antrag, den im Weltkrieg gefallenen Viernheimer Krieger einen Gedenkſtein zu errichten, vom Kollegium genehmigt und für dieſen Zweck etwa 3000 Mk. zur Verfügung ge⸗ Die ſozialdemokratiſche Fraktion ließ durch ſtellt. . Her, Gemeinderat Schneider erklären, daß ſie im Hinblick auf dle fetzige wirtſchaftliche Not⸗ lage den Antrag zurückgeſtellt wiſſen will. Da dieſem nicht entſprochen wurde, ſtimmte ſte gegen den Antrag. g Punkt 5. Ernennung eines Hilfsfeldſchützen — Von den 14 Bewerbern wurde Joh. Mandel 19. gewählt und eingeſtellt. Punkt 6. Aufnahme von Auslandskredit. — Die Verhandlungen betr. Beſchaffung von Auslandskredit ſind zur Zeit noch im Gange. Punkt 7. Verſchiedenes. Antrag der Turn⸗ genoſſenſchaft um Ueberlaſſung eines Durn⸗ und Sportplatzes. Der Antrag wird zur näheren Feſtlegung an die Baukommiſſton verwieſen. — Betreff der Sportplatzanlage am Tivoll. Der Pächter Joh. Martin 15. beſtätigte durch Unterſchriſt, daß er den Sportplatz gegen Er⸗ laſſung der Pacht an die Gemeinde zurückgibt Der Sportverein 09 erhebt hiergegen Ginſpruch. Der Gemeinderat betrachtet durch die Unterſchrift des Joh. Martin 15. den Vertrag als aufge⸗ hoben, iſt jedoch gewillt, dem Sportverein 09 den Sportplatz, bis zu ſeiner Zweckbeſtimmung zugeführt werden kann, zur Verfügung zu ſtellen. — Antrag der Metzgerinnung um Erlaubnis für Warenverkauf am Sonntag nachmittag. Vom Gemeinderat aus ſteht dieſem Geſuch nichts im Wege, wenn das Kreisamt andererſeits ſelne Be⸗ williaung hlerzu gibt.— Antrag der Freiherr⸗ lich Heyſchen Verwaltung betr Genehmigung zur Einleitung ihrer Abwäſſer in den Landgräben. Die Genehmigung wird mit dem Vorbehalt er⸗ teilt, daß, wenn jemals Nachteile für die Ge⸗ meinde entſtehen, dieſelbe als ſofort aufgehoben zu betrachten iſt. Gottesdienſt⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde Viernheim. 7. Sonntag nach Pfingſten. 17 Uhr 1. hl. Meſſe. ½8 Uhr 2 hl. Meſſe mit Predigt. ½10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kinder⸗Meſſe. 1 Uhr Kinder ⸗Gottesdienſt. 2 Uhr Andacht; darauf Verſammlung der Jungfrauen⸗Kongregation. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: 6 Uhr 1., ½7 Uhr 2. S⸗A. für Auguſt Koob 1. Dienstag: 6 Uhr hl. Meſſe. ½7 Uhr 3. S.⸗A. für Auguſt Koob 1. Mittwoch: 6 Uhr hl. Meſſe. 1½7 Uhr 1. S⸗A. für Chriſtlan Adler. Donnerstag: ½7 Uhr beſt. Amt für Eliſ. Thomas geb. Hofmann, Eltern, Schwiegereltern und Geſchwiſter. Freitag: 6 Uhr hl. Meſſe. ½)7 Uhr beſt. Herz Jeſu⸗Amt mit Segen für Frledrich Kühlwein 3., Ehefrau Marg. geb. Weldner, deren Kinder und Enkel, Friedrich Joſef und Wilhelm Rückert und Angehörige. Samstag: 6 Uhr hl. Meſſe. ½7 Uhr beft. E⸗A. für f Krieger Phllipp Gärtner, Schwager Franz Bergmann und Schweſter Marla. Am Montag iſt bei den Engl. Fräulein, am Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Donnerstag iſt von ½6—7 Uhr und 8—9 Uhr Gelegenheit zur hl. Belcht wegen des Herz Jeſu⸗ Freitags. Am Freitag Abend um ½8 Uhr Herz⸗Jeſu⸗ Andacht; von 1—6 Uhr Ausſetzung des Aller⸗ heiligſten bei den Engl. Fräulein. Von Samstag Mlttag bis Sonntag Abend kann der Portiunkula⸗Ablaß gewonnen werden. Bedingung: Empfang der hl. Sakramente und Beſuch der Kirche oder der Kapelle der Engl. Fräulein oder Barmh. Schweſtern. Die Gläubigen werden gebeten, ſchon am Donnerstag die Ge⸗ legenheit zur hl. Belcht flelßig zu benutzen. Am Sonntag iſt General⸗Kommunion der Jünglings⸗Sodalltät; ferner gemeinſchafti. Kom⸗ munion der 1. Abtellung der Jungfrauen⸗KRon⸗ gregatlon und der Schüler der H. H. Lehrer Beller, Schmitt und Baldauf 1. Abteilung. l dieſe am Samstag Nachmittag um 5 1297 i Kuchl. Aageihen der Spang. Henennbe Sonntag, den 27. Juli 1924. Vorm. 8¼ Uhr: Abmarſch des Kindergottes⸗ dienſtes vom Nebenbahnhof N der O. G. 6. ab. a Vorm. 8¼ Uhr: Chriſtenlehre. Vorm. 9½ Uhr: Gottesdienſt. n Abends 8 Uhr: e und Jung⸗ tauenverſammlung. mont nenen Inli. Punkt 4. eit nung eines Gedenkſteins für die im Weltkrieg gefallenen Viernheimer gebe alngeng . . f das e wachen und die Machefadel unübertroffene Waſchmiflel 13.(xur in N.. der bet naten Pschung) 5 niemels lose. 0 Untererhebſtelle. Montag den 28. Jul wegen Abſchlußar⸗ beiten geſchloſſen. Dienstags tiſt die Kaſſeſtelle immer ge⸗ ſchloſſen, was ſich die Steuerpflichtigen zur Vermeidung unnötiger Gänge und Störungen gefl. merken wollen. 5 Ab Mittwoch können die noch rückſtändigen Voranmeldungen für Umſatz⸗ und Einkommen⸗ ſteuer getätigt werden. Ebenſo ſind die rückſtän⸗ digen Abfuhrſcheine baldigſt einzulöſen. Kirchenſteuer iſt die fällige, erſte Hälfte, und bei größeren Beträgen Teilzahlungen, als⸗ bald zu bezahlen. Kirchner. Wie Seice glänzt Ihr Haar nach einer Waschung mit dem be- Wwährten„Schaumpon mit dem schwarzen Kopf“ und das Frisieren macht Freude, wenn Sie dieses vorzüg- liche Mittel regelmäßig verwenden. Sie befreien dadurch die Nopfhaut von allen Un- reinlichkeiten, die den Haarwuchs un- günstig beeinflussen und üben die denk- bar besté Haarpflege aus. Ein Päckchen Schaumpon kostet 20 Pfennig und ist überall erhältlich. Man achte beim Ein- ö kauf auf die weltbekannte Schutzmarke 4 „Schwarzer Kopf“ und weise Nachahmungen zurück. 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Militärzeit 1898/1900, dem Stemm⸗ und Ringklub für die erwieſenen letzten Ehren⸗ bezeugungen, ſowie allen jenen, die uns n dieſen ſchmerzeus reichen Tagen ſo hilf⸗ reich zur Seite geſtanden und den Stiftern von Seelenmeſſen. N Viernheim, den 26. Juli 1924. Die tieftrauernd Hinterbliebenen. —— Empfehle alle Sorten hst uU. bemüse ſowie Prima Eiumach⸗ und Salatgurken zu Tages preiſen. Georg Dewald 3. Steinſtraße 26. Patent⸗Ernte⸗Stticke prima Saat⸗wicken Raps- und Rübſamen Frühklee und Luzern. Auch Dünger, wie div. Futtermittel uſw. durch Umtauſch oder zum Tagespreis bei N. Winkler II. Waldſtr. 16, Tel. 23. NB. Ebenſo Getreide und Stroh zu kaufen geſucht. Neue Kurtoffel 1 ſchöne ße Ware Leghühner e date 19 la. Italiener, 10775 ad 55 Pf beſte Leger, Rieſengänſe u. Pfun Pfg. Heinr. Faltermann ⸗Enten lief. Geflügelhof t. Mergentheim 870. Preis⸗ Kartoffelhandlung Moltkeſtraße. liſte frei. Wiederverkäufer zu verpachten und 1 Kuferſchwein SS 80880 zu verkaufen, Von wem, ſagt die Exped. ds. 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