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In der heutigen Ple⸗ narſitzung wurden nach etwa dreiſtündiger Beratung drei Beſchlüſſe gefaßt, die wohl das bisher wichtigſte Ergebnis der Londoner Kon⸗ ferenz darſtellen. Der Bericht des zweiten Aus⸗ ſchuſſes über die wirtſchaftliche Räumung des Ruhrgebietes wurde mit unbedeutenden redak⸗ tionellen Aenderungen faſt unverändert ange⸗ nommen, Zweitens hat die Konferenz die Be⸗ ſchlüſſe der Juriſten über die Einladung Deutſchlands angenommen und Maedo⸗ nald mit der Aufgabe betraut, in dem ihm ge⸗ eignet erſcheinenden Augenblick nach genügen⸗ der Förderung der Konferenzarbeiten Deutſch⸗ land einzuladen. Schließlich wurde ein juri⸗ ſtiſcher Ausſchuß eingeſetzt, um die Interpre⸗ tion des Sachverſtändigengutachtens zu re⸗ geln. Die Sitzung begann kurz nach 4 Uhr. In engliſchen gutinformierten Kreiſen wird erklärt, die Frage der militäriſchen Räumung des Ruhrgebietes ſei in der Plenarſitzung an⸗ geſchnitten worden. Man glaubt jedoch nicht, daß die Frage entſchieden werde. da man all⸗ gemein der Auffaſſung iſt, daß ſich dieſe Fra⸗ gen am beſten in unmittelbaren Verhandlun⸗ gen zwiſchen den Delegationsführern und den deutſchen Vertretern außerhalb des Rahmens der Konferenz regeln ließen. 77 5 Zum Ausgang der geſtrigen Vollkonferenz. Ein Vorſchlag des Oberſten Logan. Berlin, 29. Juli. Der Berliner Lokal⸗ anzeiger berichtet aus London, daß der Aus⸗ gang der geſtrigen Vollkonferenz auf Vor⸗ gänge zurückzuführen ſei, die ſich vor der Sit⸗ zung im erſten Ausſchuß abſpielten. Oberſt Logan habe in dieſer Sitzung erklärt, Ame⸗ rika ſei bereit, einen amerikaniſchen Bürger als Generalagenten bei der Reparationskom⸗ miſſion zuzulaſſen. Ferner habe Oberſt Logan vorgeſchlagen, daß Deutſchland und die Fi⸗ nanzleute, ſowie die Reparationskommiſſion, die berechtigt ſei, Sondereinnahmen als An⸗ leiheſicherheit feſtzuſetzen, Vertreter ernennen ſollen, die gemeinſam über die Anleihebedin⸗ gungen beraten und das Reſultat den Alliier⸗ ten mitteilen ſollen. Belgien habe dieſem Plan zugeſtimmt, England habe ſich die Entſchei⸗ dung vorbehalten und Frankreich habe in der Pollſitzung bei Beratung dieſes Vorſchlages plötzlich eine 48ſtündige Vertagung verlangt. Darauf habe zur allgemeinen Ueberraſchung Oberſt Logan den Vorſchlag fallen laſſen, da die Sanktionsfrage noch nicht genügend gere— gelt ſei und die Reparationskommiſſion zuviel volitiſche Macht zu erhalten drohe. Logan fügte hinzu, er ſei bereit, den franzöſiſchen Vorſchlag abzuwarten. * Herriots Gegenwünſche. Köln, 28. Juli. Die„Köln. Ztg.“ erfährt aus engliſchen Blättern, daß Her riot zur baldigen Räumung des Ruhrgebietes grund⸗ ſätzlich bereit ſei, dabei aber auch ein Ent⸗ gegenkommen Deutſchlands und Englands auf anderen Gebieten erwarte. Deutſchlands Ge⸗ gengabe ſoll ein guter Handelsvertrag ſein, der namentlich die Wünſche Elſaß⸗Lothringens befriedige, wobei der„Daily Telegraph“ an⸗ merkt, dieſer Vertrag müſſe auch britiſche In⸗ tereſſen berühren und mit der Frage nach Sachlieferungen in Einklang gebracht werden. Englands Gegengabe ſoll anſcheinend auf dem Gebiete des Anleiheſtreites liegen und eine Garantierung der Anleihe. ſowie Entgegen⸗ kommen in der Sanktionsfrage umfaſſen. Das engliſche Blatt lobt Herriot ferner dafür, daß er die Einladung der Deutſchen zu freier Er⸗ örterung aufrecht erhalte, obwohl ihm erſt Poincare ein Ultimatum zugeſandt habe. 0* der Reparationskommiſſion nach London. Nachdem in der Die Berufung London, 29. Juli. Vollfitzung der Konferenz das Rechtsgutachten der beiden Juriſten Hurſt und Froma⸗ eot über die Beziehungen des Sachverſtäön⸗ bigenberichts zum Friedensvertrag angenom⸗ men worden war, wurde die Frage erörtert, wie die Vorſchläge praktiſch ausgeführt wer⸗ den können. Ohne Widerſpruch wurden darauf orſchlüäge angenommen: würde genötigt Mittwoch, den 30. Juli 1924 1. Die alliierten Regierungen werden durch ihre Vertreter in der Reparationskom⸗ miſſion anregen, daß dieſe baldmöglichſt einen Beſchluß faßt, vorübergehend zum Zwecke der Verhandlungen mit den alliierten Regierungen und der deutſchen Regierung ihren Sitz nach London zu verlegen. 2. Die Delegationsführer werden ermäch⸗ tigt, die Deutſche Regierung einzuladen. Hier⸗ zu wird in unterrichteten politiſchen Kreiſen bemerkt, daß die Reparationskommiſſion nicht als Körperſchaft eingelaven werden ſolle, ſon⸗ dern nur eine„eventuelle“ Einladung in Be⸗ tracht komme. Aus dem Bericht des Vorſitzen⸗ den des zweiten Ausſchuſſes Thomas iſi noch erwähnenswert, daß die einzige Abänderung den Zeitpunkt betreffe, wenn die Zollſchranke zwiſchen dem beſetzten und dem unbeſetzten Gebiet aufgehoben werden ſoll. Während in den urſprünglichen Vorſchlägen der 5. Septem⸗ ber angeſetzt war, hat die Vollkonferenz feſt⸗ geſetzt, daß die„Aufhebung in der erſten Hälfte des Monats September“ vollzogen ſein muß. Die Konferenz beſchloß, den Bericht, der Gegenſtand ſpäterer Beratungen mit der deut⸗ ſchen Regierung ſein muß, nicht zu veröffent⸗ lichen, da man über ſeinen Inhalt noch nicht mit Deutſchland zu verhandeln habe, ſo daß dieſer noch für keine Partei Verbindlichkeiten erlangt habe. Thomas hat in ſeinem Bericht weiter darauf hingewieſen, daß die Frage der Beibehaltung von belgiſchen und franzöſiſchen Eiſenbahnern im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſen⸗ bahnnetz noch nicht entſchieden ſei. Dieſe Frage müſſe noch vor der Vollſitzung den Gegenſtand weiterer Verhandlungen zwiſchen den Sach⸗ verſtändigen bilden. Viel bemerkt wurde, daß die Konferenz einſtimmig das Begleitſchreiben von Thomas zum Bericht des zweiten Aus⸗ ſchuſſes annahm, wonach die Mitarbeit an der Aufſtellung des Berichts in keiner Weiſe als eine Aenderung der grundſätzlichen Stellung⸗ nahme der einzelnen Mächte zu der Frage der Zuläſſigkeit der Ruhrbeſetzung ausgelegt wer— den dürfe. Die Annahme dieſer engliſchen Rechtsverwahrung gewinne im Hinblick auf die beiden Entſcheidungen in der Sanktions⸗ frage eine erhebliche Bedeutung. Paris, 29. Juli. Die Berufung der Re— parationskommiſſion nach London wurde ge— ſtern abend auch vom Sekretariat der Kom— miſſion veröffentlicht. Der Vorſitzende der Re— parationskommiſſion, Barthou, hat für heute die Mitglieder der Kommiſſion zu ſich berufen. In Kreiſen der Reyarationskommiſ— ſion rechnet man mit einer Abreiſe am mor— gigen Mittwoch. Nach einer Londoner Havas— meldung wird die Berufung der Reparations— kfommiſſion nach London in Konſerenzkreiſen damit begründet, daß man glaubt, zur Be— ſchleunigung, der Durchkührung des Sachver— ſtändigenguißchtens müßten ſchon jetzt die deutſchen Delegierten mit der Reparations— kommiſſion diejenigen Fragen beſprechen, die zu deren Zuſtändigkeit gehören. Abſendung der deutſchen Einladung am Donnerstag oder Freitag. London, 29. Juli. Nach einer Reutex⸗ meldung wird die Einladung an Deutſchland wahrſcheinlich am Donnerstag oder Freitag erfolgen. Dies bedeutet jedoch nicht, daß die Konferenz beabſichtigt, den deutſchen Vertre⸗ tern irgend eine Entſcheidung aufzuzwingen. Die in den Vollſitzungen angenommenen For⸗ meln würden lediglich als Grundlage für die Verhandlungen dienen.— In maßgebenden politiſchen Kreiſen wird die in dieſer Meldung zum Ausdruck kommende Verſchiebung der Einladung an Deutſchland lediglich als eine Verzögerung ohne beſondere Beunruhigung aufgenommen. 20 Nollet droht mit Demiſſion. in, 29. Juli. Ueber eine neue 1 5 fe hn Ade 8 6 der Korreſpondent der„Voſſ. Ztg.“. Als Herriot innerhalb der ſranheſſſchen Delegation die Ruhrräu⸗ rach, ſoll Nollet erklärt haben, er ae e ſſei zu demiſſionieren, wenn ö ö 8 Die Einladung Deutſchlands.— Hinzuziehung der Reparationskommiſſion. des Ruhrgebietes eine ſeſte Zuſage öffentlich oder zu Protokoll abgebe, bevor in allgemei⸗ nen Umriſſen in Verhandlungen mit England eine Formel für die Löſung der Sicherheits⸗ frage gefunden ſei. Darauf habe Herriot Mac⸗ donald in dem bereits gemeldeten Schreiben mitgeteilt, daß die militäriſche Räumung der Ruhr ſo raſch als möglich vollzogen werden müſſe, daß er aber zwecks Feſtſetzung feſter Termine nachdrücklichſt die Erörterung der Si⸗ cherheitsfrage fordern müſſe. Zu dieſem Zweck müßten die franzöſiſchen und belgiſchen Mili⸗ tärſachverſtändigen nach London berufen wer— den, ſoweit ſie nicht ſchon in London anwe ſend ſind.— Die Kriſe im erſten Ausſchuß ſtellt der Londoner Berichterſtatter des Blat tes wie folgt dar: Italien und Belgien hatten den Vorſchlag des Oberſten Logan warm un⸗ terſtützt. Snowden habe jedoch im ſchroffen Tone erklärt, daß er von einer Hinzuziehung der Reparationskommiſſion zur Beratung der Materien des erſten Ausſchuſſes„nichts wiſſen wolle. Die Reparationskommiſſion habe über⸗ all, wo ſie etwas zu ſchaffen gehabt habe, nur Unheil angerichtet.“ Gegen den Einſpruch des Vorſitzenden Snowden habe der Ausſchuß hierauf beſchloſſen. am Mittwoch über den amerikaniſchen Antrag weiter zu beraten. Die engliſchen und amerikaniſchen Bankiers ſind für beute nachmittag zu Verhandlungen mit den franzöſiſchen Bankiers und dem Belgier Franqui eingeladen. 2 Snowden zur Räumung des Ruhrgebietes. London, 28. Juli. Dex vom engliſchen Schatzkanzler Sno o den informierte Be⸗ richterſtatter des„Daily Telegraph“ ſchreibt; Poincare hatte ein gegen Frankreich tief ein⸗ gewurzeltes Mißtrauen in der ganzen Well hinterlaſſen. Gibt es nun Mittel und Wege, durch die uns Frankreich davon überzeugen kann, daß es mit Poincare zugleich auch den Poincarismus preisgegeben hat? Dieſes Mit⸗ tel beſteht in der militäriſchen Räumung des Ruhrgebietes und das iſt der Prüfſtein der neuen franzöſiſchen Politik. Wenn Herriot er— klärt, daß er bereit ift, das Ruhrgebiet binnen ſechs Monaten von franzöſiſchen Truppen zu räumen und die franzöſiſchen Truppen zu den im Friedensvertrag feſtgeſetzten Terminen aus dem Rheinland zurückzuziehen, und er ferner bereit iſt, eine Klauſel dieſes Inhaltes in das Protokoll aufzunehmen, dann wird er mehr getan haben, als irgend eine Formel zu lei— ſten. Dann vermag man die Welt davon zu überzeugen, daß der Poincarismus der Ver— gangenheit angehört. Der Haushalt der Reichspoſt. Berlin, 28. Juli. In einer Sitzung des Verwaltungsrates der Deutſchen Reichspoſt wur— den von der Regierung u. a. folgende Mitteilun— gen gemacht: Der Haushalt 1923 der Reichspoſt ſchloß beim Ende der Inflation mit 60 Millionen Defizit ab. Der Reſt des Etatsjahres ergal einen Ueberſchuß von 54 Millionen, ſodaß ein Defizit von 6 Millionen Mark verblieb. Dies immerhin günſtige Ergebnis wurde erzielt durch die Droſſelung aller Betriebsausgaben und äu⸗ ßerſte Niedrighaltung des Perſonalaufwandes. Der Haushalt 1924 ſchließt mit einem Ueberſchuſ von rund 20 Millionen Mark ab. Außerdem iſt ein Betriebsmittelſond von vorläufig 20 Millio⸗ nen neben der vorgeſchriebenen Rücklage von 11,5 Millionen Mark vorgeſehen. Der Verwaltungs- rat billigte den Etat. Verſchiedene Aenderun— gen der Poſtordnung wurden genehmigt, u. a. die Beſtimmung, wonach die vierteljährliche Mindeſtzeitungsgebühr von 30 Mark für jede durch die Poſt vertriebene Zeitung auf 15 Mark herabgeſetzt und für einmal wöchentlich erſchei⸗ nende Zeitungen, die ausſchließlich oder überwie⸗ gend aus politiſchen Tagesnachrichten beſtehen, die Einzelgebühr von 10 auf 15 monatlich ſeſtge⸗ ſetzt wird. Der Reichspoſtminiſter wurde erſucht, die gegenwärtigen Fernſprechgebühren zu ermä⸗ ßigen, ſobald die Wirtſchaftslage des Unterneh⸗ mens es geſtattet. Zum Schluß beſchloß man Richtlinien über die Verwendung entbehrlicher Poſtſcheckgelder. Die Verwaltung verfügt zur 1 Herriot bezüglich der militäriſchen Räumung barer Scheckgelder.. Zeit über etwa 330 Millionen Goldmark ausleih⸗ . Katholiken Deutſchlands. glänzend vorbereitete Tagung wurde Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südd. Disconts⸗Geſellſchaft A.-G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Berlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 41. Jahrgang e, 1 1 1 63. dana aumlung tr Katholiken Deutschlands am 31. Auguſt, 1. und 2. September 1924 in Hannover. Vor Jahresfriſt richtete Köln, des Rhein⸗ lands ehrwürdige Metropole, an die Glau⸗ bensbrüder aller deutſchen Gaue eine herzliche Einladung zur 63. Generalverſammlung der Die geplante und durch Eingreifen der Rheinlandkommiſſion verhin⸗ dert. In dieſem Jahre darf eine Diasporaſtadt im Herzen von Niederſachſen die Glaubens⸗ brüder zuſammenrufen zur 63. Generalver⸗ ſammlung. Die Katholiken Hannovers ſind ſich der Größe und Schwere ihrer Aufgabe wohl bewußt. Mit heiligem Mute und ſtiller Opfer freude werden ſie in unerſchütterlichem Verz trauen auf Gottes Hilfe die Tagung vorberei⸗ ten. „Höret die Kirche!“— Das ſoll in Han⸗ nover Loſung und Leitgedanke werden. Möge dieſer Ruf aus allen Teilen unſeres geliebten Vaterlandes in großer Zahl in die Stadt Windthorſt's führen! In den Tagen vom 31. Auguſt bis zum 2. September werden alle, die da kommen, er⸗ fahren, daß niederſächſiſche Gaſtfreundſchaft dem deutſchen Bruder u. der deutſchen Schwe⸗ ter gerne gibt, was ſie nur geben kann. Das Zentralkomitee der deutſchen Katholiken. Alois Fürſt zu Löwenſtein. Das Lokalkomitee zur Vorbereitung der 63. Generalverſammlung. Oekonomierat Steiger. brogramm der 63. Oeneralperſammlung Samstag, den 30. Auguſt 1924: 7 Uhr: Im Garten der Stadthalle(bei ſchlechtem Wetter in der Ausſtellungshalle): Begrü⸗ ßungsabend. 8 Uhr: c. t. Studentenkom⸗ merſe: Im neuen hannoverſchen Feſtſaal, Am Hohen Ufer 3: C. V.: im Haus der Väter, Langlaube 3: U. V. nntag, den 31. Auguſt 1924: 7 Uhr: In der St. Marienkirche, Marſchnerſtraße 14: Hochamt, Feſtpredigt und General- kommunion des 3. Ordens.— 9 Uhr: Sammlung der verſchiedenen Gruppen zum Aufmarſch für den Feſtgottesdienſt auf folgenden Plätzen: 1. Neues Haus, Am neuen Haus 1: Studenten. 2. Schiff⸗ graben zwiſchen Straße am Neuen Haus und Lavesſtraße: Kaufmänniſche, Beam⸗ ten⸗ und Männerverein. 3. Klagesmarkt: Arbeitervereine. 4. Herrenhäuſer Allee: Geſellenvereine. 5. Welfenplatz, Celler Straße: Jugend- und Jungmännerver⸗ eine und Jugendgruppen. 10 Uhr: Auf dem Schützenplatze: gottesdienſt(Predigt eines der Hochw. Herrn Biſchöfe, Pontifikalmeſſe mit vierſtimmigen Chorälen und Orche⸗ ſter, Tedeum.— 11 Uhr: Abmarſch der vorgenannten Gruppen zu den Auflö⸗ ſungsplätzen und zwar: 1. Neues Haus, Am neuen Haus 1: Studenten. 2. Katho⸗ liſches Vereinshaus, Bäckerſtraße 312 Kaufmänniſche. Beamten⸗ und Männer⸗ vereine. 3. Am Clevetor 5, Städtiſche Turnhalle: Arbeitervereine. 4. Geſellen⸗ haus, Clemensſtraße 5: Geſellenvereine. 5. AndertenſcheWieſe 26. Städtiſche Turn⸗ halle: Jugend⸗ und Jungmännervereinz und Jugendgruppen.(Für die Arbeiter⸗ Geſellen⸗, Jugend- und Jungmännerver⸗ eine und Jugendgruppen iſt an den Auf⸗ löſungsplätzen Gelegenheit zur Einnahme eines einfachen Mittageſſens gegeben.) 12 Uhr: Im Neuen Hannoverſchen Feſt⸗ ſaal, am Hohen Ufer 3: 1 Geſchloſ⸗ ſene Verſammlung. 2 Uhr: Feier⸗ liche Terziarenverſammlung in der St. Godehardikirche, Linden. Poſthornſtraße 23.— Halb 3 Uhr: Im Konzerthaus, Am Hohen Ufer 8: Verſammlung der Arbeitervereine.— Halb 3 Uhr: In Neuen Hannoverſchen Feſtſaal, Am Hohen Ufer 3: Verſammlung der Geſellen⸗, Ju⸗ gend⸗ und Jungmännervereine und Ju⸗ gendgruppen.— Halb 3 Uhr: Im Beet⸗ hovenſaale der Stadthalle: Verſammlung der kathol. Kaufleute.— Halb 3 Uhr: Im Feſt⸗ Künſtlerhauſe, Sophienſtraße 2: Ver ſammlung der katholiſchen Lehrer und Lehrerinnen.— Halb 5 Uhr: Im Kuppel. ſaale der Stadthalle: 1. Oeffentliche Verſammlung.— Halb 5 Uhr: In der Ausſtellungshalle: Oeffentliche Verſammlung.— 6 Uhr: Im Ju⸗ gendheim Bella Viſta: Treffpunkt der Ju⸗ gendlichen. Nach Sonnenuntergang Treu⸗ gelöbnis im Scheine der Fackeln.(Das Jugendheim iſt während der ganzen Dauer der Generalverſammlung für die Jugendlichen geöffnet.)— 7 Uhr: Im Neuen Hannoverſchein Feſtſaale, Am Hohen Ufer 3: Feſtverſammlung der kath. Geſellenvereine.— halb 9 Uhr: im Kup⸗ pelſaale der Stadthalle: Großer Aka⸗ demikerabend. Montag, den 1. September 1924: 7.15 Uhr In der St. Clemenskirche, Bäckerſtraß: 30: Pontifikalamt zu Ehren B. M. V.— 8.15 Uhr: Im Kuppelſaale der Stadthalle Miſſionsverſammlung.— 9 Uhr: Im alten Rathauſe, Köbelingerſtr 60: Vorſtändetagung der Lathol. Geſellen vereine.— 9 Uhr: Im kathol. Vereins hauſe in Linden, Konkordiaſtraße: Ver, ſammlung der Ordensdirektoren des 3 Ordens.— 10. Uhr: Im Marienhauſe Gellertſtraße 3: Verſammlung des Preu, ſiſchen Landesausſchuſſes der katholiſchen Schulorganiſation.— 10 Uhr: Neues Haus, Am neuen Haus 1: Verſammlung des Katechetenvereins. 11 Uhr: Im Beet, hovenſaale der Stadthalle: 2. Geſchloſ ſene Verſammlung. 1 Uhr: In reſervierten Wirtſchaftsraum der Stadt halle: Treffpunkt der ehemaligen Anima prieſter.— Halb 2 Uhr: Im kathol. Ver einshauſe, Linden, Konkordiaſtraße: Ver ſammlung der Laienvorſtände des 3. Or dens.— Halb 1 Uhr: Im Jugendhein Bella Viſta: Präſides⸗Konferenz der kath Jugend⸗ und Jungmännervereine und Jugendgruppen.— Halb 3 Uhr: In Neuen Haus: Am Neuen Haus 1: Ver⸗ ſammlung des Winfriedbundes.— Halb 3 Uhr: Im Marienhauſe, Gellertſtraße 3: Verſammlung der„Unio-Apoſtolica“.— Halb 3 Uhr: In der Aula der Oberreal—⸗ ſchule 1, Andertenſche Wieſe 26: Ver⸗ ſammlung des kathol. Frauenbundes.— Halb 3 Uhr: Im alten Rathaus, Köbelin⸗ gerſtraße 60: Verſammlung des Friedens⸗ bundes Deutſcher Katholiken.— Halb 5 Uhr: Im Kuppelſaale der Stadthalle: 2. Oeffentliche Verſammlung.— 7 Uhr: Im kathol. Vereinshauſe, Linden, Konkordiaſtraße: Verſammlung der Han— noverſchen Jugendvereine zu Ehren der Gäſte.— 7 Uhr: Haus der Väter, Lange Laube 3: Verſammlung der Vinzenzver— eine.— 8.15 Uhr: Im Städt. Opern- und Schauſpielhauſe: Georgſtraße: Bruck⸗ nerabend.— Halb 9 Uhr: Im Kup⸗ pelſaale der Stadthalle: Großer El⸗ ternaben d, veranſtaltete von der ka— tholiſchen Schulorganiſation.— Halb 9 Uhr: St. Eliſabethverein, Gellertſtr. 62: Geiſtlicher Liederabend, veranſtaltet von der kathol. Jugendbewegung.— Halb 9 Uhr: Im Neuen Hannoverſchen Feſtſaal, Am Hohen Ufer 3: Feſtverſammlung der kathol. kaufmänniſchen Vereine(mit Da⸗ men), veranſtaltete vom K. K. V., Han⸗ nover.— Halb 9 Uhr: Im Kathol. Ver— einshauſe, Linden, Konkordiaſtraße: Feſt⸗ verſammlung des 3. Ordens. Dienstag, den 2. September 1924: 7.15 Uhr: In der St. Marienkirche, Marſch⸗ 6 0 14: Pontifikal⸗Requiem.— 8.18 r: für das katboliſche Deutſchland.— 9 Uhr: Im Künſtlerhauſe, Sophienſtraße 2: Ver, ſammlung der Schutzengelvereine und des Bonifatiusvereins für höhere Schulen.— 11 Uhr: Im Beethovenſaale der Stadt⸗ halle: 3. Geſchloſſene Verſamm⸗ lung.— 1 Uhr: Im reſervierten Wirt⸗ ſchaftsraum der Stadthalle: Treffpunkt der ehemaligen Germaniker.— 2 Uhr: In der Kapelle des St. Vinzenzſtifts, Scharn⸗ horſtſtraße: Andacht der ehemaligen Innsbrucker.— Halb 3 Uhr: Im Neuen Hauſe: Am neuen Hauſe 1: Verſammlung der ehemaligen Innsbrucker.— Halb 3 Uhr: In der Aula der Oberrealſchule 1: Verſammlung des Männerapoſtolats.— Halb 3 Uhr: Im Beethovenſaale der Stadhalle: Verſammlung des Reichsver⸗ bandes für die katholiſchen Auslandsdeut⸗ ſchen.— Halb 3 Uhr: Im Haus der Vä⸗ ter Lange Laube 3: Verſammlung des Borromäusvereins.— Halb 3 Uhr: Im Künſtlerhauſe, Sophienſtraße 2: Sitzung des Verwaltungsrates und der Diözeſan⸗ vertreter des Werkes der hl. Kindheit.— Halb 3 Uhr: Im alten Rathaus, Köbelin⸗ gerſtraße 60: Miſſionsverſammlung der St. Petrus⸗Claver⸗Sodalität.— Halb 2 Uhr: Im Landesheim, Volgersweg 61: Verſammlung des Zentralverbandes deut; ſcher katholiſcher Kirchenbeamten.— Halb 4 Uhr: Im Kuppelſaale der Stadthalle! 3. Oeffentliche Verſammlung, — Halb 9 Uhr: Im Haus der Väter Lange Laube 3: Verſammlung der Ar, beitsgemeinſchaft der Vereine der kathol Hotel- und Gaſtwirtsangeſtellten Deutſch lands.— Halb 9 Uhr: Im Konzerthaus Am Hohen Ufer 8: Feſtverſammlung del kathol. Beamtenvereine.— Halb 9 Uhr In der St. Marienkirche, Marſchnerſtraßf 14: Kirchliche Feier des Winfriedbundes — Halb 9 Uhr: In der St. Clemenskircheſ Euchariſtiſche Feier des Männerapoſto⸗ lats. Mittwoch, den 3. September 1924: Fahri nach Hildesheim. Wer an der 63. Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands teilnehmen will, is dringend gebeten, ſofort Anmeldekarte ſich zu beſtellen, beim Lokalkomitee der 63. Gene ralverſammlung in Hannover, Clemensſtraß. 5. Die Anmeldekarte iſt begleitet von einem ausführlichen Merkblatte, auf Grund deſſen ſi⸗ ſorgfältig ausgefüllt und umgehend eingeſandt werden ſoll. Kleine politiſche Umſchau — Die wirtſchaftliche Lage im beſetzten Ge⸗ biet. Die Induſtrie und Handelskammer Dort,; mund brachte bei einer Beſprechung der wirt; ſchaftlichen Lage allgemein zum Ausdruck, daß die Wirtſchaft, insbeſondere die des beſetzten Ge— bietes zur Zeit tatſächlich zuſammengebrochen iſt. Beſonders bei der weiter verarbeitenden Induſtrie liegen die Verhältnise geradezu kata⸗ ſtrophal. Auch bei Annahme und Durchführung des Sachverſtändigengutachtens werden noch die gröſtten Schwierigkeiten zu überwinden ſein. — Die Schwierigkeiten in der Kohlenabſatz⸗ frage. Die Beſprechungen über die im Kohlen⸗ ſbndikat aufgetretenen Schwierigkeiten füyrten Die ſechs Malties . Roman von Igna Maria. 10(Nachdruck verboten.) Fauür Theres war eine ſchöne Zeit angebro⸗ chen. Tagelang beſchäftigte Frau von Berg ſie mit dem Ausſuchen der Ausſtattung. Theres ſſah ſich vor den vielen Katalogen machtlos. „Tante, von dem vielen Ausſuchen wird man ganz dumm. Weißt du, Kurt ſoll uns helfen, dann kommt eher Schwung in die Sache.“ Aber die Anweſenheit Kurts erwies ſich nur als ſtörend. Der ſah mit verliebten Augen nach ſeiner Theres und warf Karſchbaum und Pitſch⸗pine ſo durcheinander, daß Frau von Berg die Beiden ausſchaltete und vor die vol— lendete Tatſache ſtellte und die beiden Verlieb⸗ ten fanden alles wunderſchön. Mit wahrhaft mütterlicher Liebe ſtattete Lily von Berg ein nettes Häuschen, das in⸗ mitten eines kleinen Gartens lag, aus. Mit welch freudiger Ausdauex fuhr ſie immer und immer wieder hinaus, überwachte die ganze Einrichtung und gab die nötige Anweiſung. Theres ſollte ihr Heim nicht eher als am Tage der Rückkehr von der Hochzeitsreiſe ſehen. Eine Extraüberraſchung hatte ſie für Theres gulgeſpart, das Muſikzimmer, von deſſen Vor⸗ handenſein die Verlobten keine Ahnung hat⸗ ten. Es lag mit dem Blick nach dem Garten, ganz in Weißgold gehalten, mit eingelaſſener Decken beleuchtung. In der Mitte ſtand ein koſtbarer Flügel, für die Göſte ein paar Hocker ud ein Rundſofa nach Riedermeſergeſchmack. Darin würde ſich die ſüße kleine Frau ent⸗ 0 ausnehmen. 5 Und der Tag der Hochzeit nahte. Es wa⸗ ren nur wenige Gäſte geladen. Geheimrat Va⸗ onius, Thereſens Freundinnen und Freunde des Bräutigams. ö war niemand zur Hochzeit erſchienen. Als Theres am Hochzeitsmorgen die ſah ſie einen wundervollen ugen aufſchlug, erbſttag. Wie eigentümlich dachte ſie, nachher Aus dem fernen Harzdorff konnte. den ich eigentlich doch gar nicht kenne, in eine neue Zukunft. Hierher komme ich nicht mehr zurück. Dieſes Zimmer, das ſolange mein Eigentum, verlaſſe ich, und alle die Dinge, die mich in all den Jahren erfreuten. Wenn ich auch zurückkomme, iſt ja alles anders, und ich bin eine andere geworden. Ich muß mich jetzt in die Gefühle, in die Gedanken von Kurt ver⸗ ſetzen, an ſeinem Streben, an ſeinen Arbeiten teilnehmen. Er ſoll mir alles ſagen, was ihn betrifft, will. Niemals wollen wir Heimlichkeiten vor einander haben, denn wir lieben uns ja. Das iſt alſo Liebe, dieſes Sichhingezogen⸗ fühlen zu dem Manne, daß man immer an ihn denkt, und immer, immer mit ihm zuſam⸗ men ſein möchte. Und dann die Gewißheit, er liebt dich, da er dich über alle anderen Mäd⸗ chen ſtellte und dich zu ſeiner Frau achte Ja, es iſt ſehr eigentümlich——— Als ſie in das Speiſezimmer trat, war Tante Lily noch nicht da, ſie nahm ihre Briefe und wanderte in den ſonnenbeſchienenen Gar⸗ ten. Die letzten Roſen verblühten in ihrer ſpä⸗ ten Sommerpracht, die Dahlienſträucher waren überſät mit großen Edelblüten. Ein Geranien⸗ beet ſchimmerte, blutrot aus dem Grün des Raſens; ſtanien ihre ſtachligen Hülſen und ließen ſich vöm erſten Windſtoß zu Boden tragen— der Herbſt war da. Trotz Sonnen ſchein und Vo⸗ gelſang beginnendes Sterben in der Natur. Theres ſetzte ſich unter den alten Nußbaum und beſah ihre Briefe. Die ſteile Handſchrift kannte ſie doch? Richtig, Marita Venerfella! „Libes Therres, libes Braut! Zu Deine Hochzeitstag will ich Dich wünſche alles Glück, die es nur kann gebe auf die ganze Welt. O, das Schickſal hat Dir libber wie mir gönnt Dir Deiner libben Bräutigam! So denk ich widder an Deine libe Vater, meine herzlibe Jos, wo mir nicht heiraten Aber ich will Dir nicht machen ſchwer Deine kleine Herz, einer Braut muß glücklich ſein, denn jetzt fängt das Leben 1 935 5 4 10 25. für ihr an. 4 0 Im Kouppelſaale der Stadthalle: Generalverſammlung des Volksvereins heirate ich u. gehe mit einem fremden Mann, wie ich ihm auch alles anvertrauen ſchon ſprengten die glänzenden Ka⸗ ö noch keinen Ausgleich vrſchiedenen Anſichte über die Organiſati. Handels herbei. 30. Juli wird ein Zuſammentritt der tion der Ruhrkohlen⸗A.⸗G. erfolgen die vorliegenden Fragen Beſchluß zu faſſen. Es iſt zu erwarten, daß dem jetzigen ſchlechten Ab⸗ ſatz durch einen Beſchluß über eine entſprechende i e der Förderung Rechnung getragen wird. — Friedenskundgebung. Am Sonntagmorgen fand im Ballhaus eine Kundgebung für den Frieden ſtatt, die ſo ſtark deſucht war, daß im Gartenſaal eine Parallelverſammlung anberaumt werden mußte. Es ſprachen Reichstagsabgeord⸗ neter Ströbel(Berlin) und der Profeſſor am franzöſiſchen Lyzeum in Mainz, Balmain. — Der Aufſtand in Braſilien.— San Paolo von den Aufſtändiſchen geräumt. Die braſilia⸗ niſche Regierung teilt in einem offiziellen Com⸗ munique mit, daß die Aufſtändiſchen Sao Paolo geräumt haben, worauf die Stadt von den Bundestruppen beſetzt worden ſei. In einer früheren Meldung war dagegen ſchon davon ge⸗ ſprochen worden, daß„die Aufſtändiſchen ſich er⸗ geben hätten“. Scheinbar bezogen ſich dieſe Nach⸗ richten jedoch nur auf die Einnahme von Sao Paolo. Es feogen zwar noch nähere Mitteilun⸗ gen über die neuen Pläne der Aufſtändiſchen, doch glaubt man in Anbetracht des Verluſtes von Sao Paolo allgemein, daß die Macht der Aufſtandsbewegung gebrochen iſt, denn wenn ſich auch jetzt die Aufſtändiſchen immer noch nicht ergeben ſollten, ſo dürfte es ihnen doch kaum möglich ſein, ſich ohne den Beſitz von Sao Paolo noch lange zu halten. 15 e eee Die Aufwertungsfrage. Berlin, 28. Juli. Im Aufwertungsaus⸗ ſchuß des Reichstags wurde am Montag dig Vernehmung der Sachverſtändigen fortgeſetzt. Ge⸗ heimrat Ravenee als Vertreter des Zentral⸗ verbandes des deutſchen Großhandels ſtellte ſich im weſentlichen auf den auch vom Reichsverband der deutſchen Induſtrie eingenommenen Stand⸗ punkt, daß nämlich der gegenwärtige Zeitpunkt für eine Aufwertung zu ſpät ſei. Durch die Ak⸗ tienzuſammenlegungen ſei die Feſtſtellung der wirklichen Werte weiter erſchwert worden. Der Großhandel wünſche nicht die Aufhebung der dritten Steuernotverordnung. Er würde es für ſehr bedenklich halten, wenn in der Aufwertung darüber hinausgegangen werden ſollte. a e und Bankiergewerbes ſchloß ſich Rechtsanwalt Dr. v. Karger dem Gutachten der Induſtrie und des Großhandels an. Die dritte Steuernot⸗ verordnung ſei gewiß kein Ideal, aber man ſollte durch ihre Aenderung nicht neue Beunruhigung erzeugen, nachdem ſich die Wirtſchaft mit dem jetzt geſchaffenen Zuſtand abgefunden habe. 1 Geheimrat Schwarz vom Verband der Hy⸗ pothekenbanken erklärte gleichfalls, die Wirtſchaft habe ſich mit den durch die dritte Steuernotver⸗ ordnung geſchaffenen Tatſachen abgefunden. Seit dem Beſthen dr Verordnung habe ſich das Hypo⸗ thekengeſchäft gut abgewickelt. Der Grundbeſitz fühle mit den Beſtimmungen dieſer Verordnung feſten Boden unter den Füßen. Er könne jetzt endlich über ſeinen Beſitz verfügen und Real⸗ u. Perſonenkredite erhalten. Die Neuregelung der Aufwertung durch den Reichstag würde voraus⸗ ſichtlich ein Jahr in Anſpruch nehmen. Eine ſolche lange Zeit der Unſicherheit würde aber für die Wirtſchaft, beſonders im Hypothekenweſen, eine aroße Gefahr bedeuten. Im vorigen Jahr- Eine Frau, wo nicht krigt ihr Libſtes,, ihr Leben geſandt, wird um das Beſte betrogen— Für den Zentralverband des Deutſchen Bank⸗ a Berſammlung der Delegationsfübrer den kann. Bei einer ſchne 1 Neurege b der Auſwertungsfrage würden die Gefahren fü die Wirtſchaft groß ſein, zumal gerade die vie⸗ len Geſetzesänderungen das Vertrauen in die Stabilität, der Verhältniſſe erſchütterten. Eine Aufwertung würde auch den Wert der Grund⸗ ſtücke nicht ſteigern. 4 f. Eine Frage des Abg. Dr. Hilferd ing be⸗ antwortete der Sachverſtändige dahin, daß land⸗ wirtſchaftliche Grundſtücke von den Banken mit 15 bis 25 Prozent des Friedenswertes beliehei werden, ſtädtiſche Miethäuſer weſentlich nied⸗ tiger.. ö. Freiherr v. Pechmann erklärte, in Bahern würden ſeit einigen Monaten überhaupt kein Goldpfandbrieſe mehr verkauft und darum 190 gen Geldmangel auch keine Grundſtücke meh beliehen. Es ſei kein Sparkapital vorhanden ung neues bilde ſich außerordentlich langſam. Da“ Sparen ſei den Leuten eben gründlich ausge⸗ trieben worden.(Zuſtimmung.) 18 0 818 8 elus Nah und Fern. Mannheim, 28. Juli. Der in Rennkreiſen ſeit Jahren bekannte Jockey Erich Miſſala wurde hier wegen Verausgabung falſcher engliſcher Pfundnoten verhaftet. In München ſind bisher 136 Stück ſolcher falſcher Pfundnoten beſchlag⸗ nahmt worden. Die Fälſchungen ſind ſehr gut hergeſtellt. Es muß erſt feſtgeſtellt werden, ob der Verhaftete mit der kürzlich in Berlin feſtge⸗ nommenen Falſchmünzerbande, die ebenfalls fal ſche Pfundnoten verausgabt hatte, in Beziehung ſteht.„ e eee Mannheim, 28. Juli. Am Freitag vorm tag ſprang in Rheinau ein 43 Jahre alter Milch händler in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen aus dem dritten Stockwerk in den Hof feines Hauſes und zog ſich erhebliche Fußverſtauchungen zu. Grund zur Tat iſt Schwermut. Ensdorf(Saar), 28. Juli. Die„Saar⸗Zei⸗ tung“ berichtet aus Ensdorf über folgenden nach⸗ ahmenswerten Wettſtreit: Eine wahre Völker⸗ wanderung hat nach hier eingeſetzt, da trotz der letzigen hohen Lebensmittelpreiſe hierorts das Fleiſch auf einmal billiger geworden iſt. In Ensdorf ſind zwei Metzger, alſo auch zwei Preiſe. Der eine verkauft das Rindfleiſch für 3,20 Frs, der andere zu 3 Frs. Jetzt hat ſich toch ein dritter Metzger aus Saarwellingen mit einer Filiale zugeſellt, der Rindfleiſch zu 2,80 Frs. verkauft. Die Leiſtungsfähigkeit dieſer Metz⸗ zer iſt bei der heutigen Zeit zu verwundern; dintendrein kommt nun noch die Grubenverwal⸗ zung und verkauft Gefrierfleiſch zu 2,20 Frs., ſo⸗ daß Ensdorf Fleiſch im Ueberfluß hat. Lehte Meldungen. Der erweiterte Juriſtenausſchuß. 0 London, 29. Juli. Ueber die geſtrigen Ereigniſſe in London wird noch berichtet, daß dem erweiterten Juriſtenausſchuß nunmehr auch ein japaniſches, ein belgiſches und 0 italieniſches Mitglied angehören, ſowie ein Repräſentant der Vereinigten Staaten mit ba ratender Funktion. Die Uebertragung der Ein ladung Deutſchlands an Maedonald und die geſchab Hans Matties hatte Theres ein Gedicht ein zart empfundenes Hochzeitslied bleibt arm und klein. Aber Du, liebes The⸗„Tante Lily,“ rief Theres fröhlich,„ſieh nur, res, wirſt an Hand von Deine libe Bräuti⸗ mit gam, wo ein ſerr libe, feſche Mann is von die Bild, zum Leben eingehe. Denn das Lebe ohne Libe iſt arm, iſt keines, iſt nicht wert, daß man es ablebt. Lebe wohl, libes Therree, werde glück⸗ lich und nimm viele herzliche Grüße und Wünſche von Deine Marita Venerjella. die Dich Deine große, große Glück von ganze Herze gönnt.“ Theres ſtanden Tränen in den Augen, als ſie den Brief ſinken ließ. Die Marita be⸗ ſchämte ſie. Wie hatte ſie damals gegen die Heirat geſtemmt, heute verſtand ſie Vaterken, verſtand auch Tante Roſas Ausſpruch:„Spä⸗ ter wirſt du begreifen, daß ſechs Kinder einem Mann die Frau nicht erſetzen können.“ Ach ja! Heute hätte ſie Vaterken nicht getrotzt Wie unſäglich mußte Marita gelitten haben unter Vaterkens jähem Tod— wie ſehr ihn geliebt, daß ſie eines ſeiner Kinder zu ſich nahm und für es ſorgte, als ſei es ihr eigen Fleiſch und Blut Der andere Brief war von Sibylla. Liebe Theres, glückliche Braut! Ich wäre ja ſo ſchrecklich gern zu Deiner Hoch⸗ zeit gekommen, um mich an Deinen) Glück zu freuen, aber gerade an Deinem Hoch⸗ zeitstag iſt die Uraufführung der großen Ballettpantomine, darin ich die Hauptrolle tanze, eine Prinzeſſin, die von einem böſen Zauberer in eine Nachtigall verwandelt wird. O, Theres, Du glaubſt nicht, wie glück⸗ lich ich bin! Daß ich jetzt ſchon eine Haupt⸗ rolle tanzen darf(ich bin nämlich Ballerina geworden!), verdanke ich einzig und allein meiner lieben Marita. Sie hat immer wie⸗ der meinen Ehrgeiz angeſpornt. 0 Und nun wünſche ich Dir und Deinem lieben Bräutigam von 5 6 805 Herzen alles, alles, was nur an Glück den Menſchen be⸗ ſchieden ſein lann. a Es grüßt und küßt einem ganzen Arm von Glückwünſchen ge zu unternehmen, in 5 digen Schritte z Bälde eine Zuſammenkunft der Reparations⸗ er engliſche Schatzkanzler Snowden be⸗ ichtete in der Vollſitzung über die Arbeiten des erſten Ausſchuſſes und teilte mit, daß der Ausſchuß am Mittwoch erneut tagen werde. In dem geſtern abend ausgegebenen halb⸗ fan Bericht über den Verlauf der Voll⸗ e in London zuſtande zu bringen. tzung heißt es, daß die Frage der wirtſchaft⸗ ichen Räumung des Ruhrgebietes nicht behandelt wurde. Zuvor müſſe zwiſchen Frank teich und Belgien ein Uebereinkommen erzielt werden. Es verlautet, daß Herriot der mili⸗ kläriſchen Räumung des Ruhrgebietes im An⸗ ſchluß an die wirtſchaftliche Räumung zuge⸗ ſtimmt hat und zwar in Uebereinſtimmung mit dem Bericht des zweiten Ausſchuſſes gegen Ende Oktober. Herriot ſoll geſtern an Macdonald einen Brief gerichtet haben, in dem er ſeine Anſichten über die Einladung Deutſchlands und die militäriſche Ruhrräumung auseinan⸗ derſetzte. Im Prinzip ſoll er darin die eng⸗ liſchen Vorſchläge unter gewiſſen Bedingun⸗ gen angenommen haben. Heute wird eine wichtige Unterhaltung zwiſchen den engliſchen merikaniſcſen und den alliierten Bankiers attfinden. Staatsſekretär Hughes hat ſich ge⸗ tern nach Paris begeben. a Die Rheinlandfrage in London. Berlin, 29. Juli. Die Rheinland⸗ frage ſteht, wie der Londoner Korreſpondent des Berl. Lok.⸗Anz.“ berichtet, in den priva⸗ ten Beſprechungen hinter den Kuliſſen im Vordergrunde der Konferenz. In dieſer Be⸗ ziehung verlautet, daß Macdonald Herriot mitgeteilt habe, die engliſche Regierung werde im kommenden Jahre die Kölner Zone räu⸗ men. Durch dieſe Erklärung ſei die ganze Si⸗ cherheitsfrage aufgerollt worden. Ueber den Verlauf der Beſprechungen ſei vorläufig noch nichts näheres bekannt, abgeſehen davon, daß die alten Pläne der Neutraliſierung des Rheinlandes durch den Völkerbund wieder aufgetaucht ſind. Die Konferenz ſei erſt jetzt zu rein politiſchen Fragen übergegangen. Die Rheinlandfrage gehöre nicht zum offiziellen Konſerenzprogramm. Es werde jedoch nach der Meinung des Blattes von der deutſchen Delegation abhängen, ob es ihr gelingt, die⸗ ſes formale Hindernis zu überwinden und für das Rheinland Garantien zu ſchaffen, durch die es dem Reich erhalten bleibt. Eine andere Möglichkeit beſtehe darin, daß England und Frankreich gemeinſam die Frage vor die Genfer Konferenz bringen. Dieſer Plan ſcheine gegenwärtig in maßgebenden Kreiſen auf er⸗ hebliche politiſche Bedenken zu ſtoßen. ä Nuntius Pacelli in Berlin. 0 Berlin, 29. Juli. Nuntius Pacell! ſoll ſich ſeit Freitag vergangener Woche in Berlin aufhalten. Merkwürdigerweiſe ſtimmen bekannt. Pacelli ſoll demnach eine Unterredung mit dem engliſchen Botſchafter 5. 0 hafter gehabt haben. Demnächſt werde er auch mit dem italieniſchen und dem dieſer Tage zurück⸗ Botſchafter und erwarteten amerikaniſchen dem franzöſſſchen Geſchäftstrüger Unterredun⸗ gen haben, Ferner auch mit Reichskanzler Dr. Marx vor deſſen Abreiſe nach London. Schweres Bergwerksunglück. „Dortmund, 20. Juli. Nach einer Mitteilung des preußiſchen Oberbergamtes 1 beſchloſfen born zu Beginn der ene een Einfahrt der 5. und 6. Sohle riß. Beide Körbe, von Ergebnisloſer Verlauf der Micumverhand⸗ tretern des Bergbaues und der Micum über wurde der Redakteur der in Sofia erſcheinenden fortgeſetzt, was in winnt immer mehr den Anſchein, als ob in Ame⸗ 51 f wird dieſe Tatſache zuerſt aus römiſchen Blätter nerstag etwas lebhaftere Formen angenommen. Angeſichts der Schwankungen Verhandlungen will man ſich nicht zu weit vor⸗ wagen, zumal der größte Teil des Svekulations⸗ nnch genern nachmittag 2 Uhr g der Gewerkſchaft Friedrich ein ſchweres Bergwerkunglück ereignet, indem das Förderſeil der Nebenförderung zwiſchen benen aber nur einer beſetzt war. ſtürzten ab, hobei 6 Bergleute den Tod fanden. lungen. Diüßſſeldorf, 29. Juli. Auf Einladung der Mieum wurden geſtern nachmittag gegen 4 Uhr die Verhandlungen zwiſchen den Ver, die Verlängerung des mit Ende des Monats ablaufenden Abkommens aufgenommen. Be dieſen Verhandlungen zeigte es ſich, daß die Micum ſich nur zu geringen Zugeſtändniſſen bereit erklärte, die der außerordentlich ver⸗ ſchlechterten Wirtſchaftslage des Ruhrberg⸗ baues, die beſonders in der Zunahme dei Feierſchichten ihren Ausdruck findet, in keinen Weiſe Rechnung trägt. Eine Einigung konnte bei den heutigen Verhandlungen nicht erreich werden. Gegen 6 Uhr wurden die Verhand⸗ lungenohne Ergebnis abgebrochen. Die Ver! treter des Ruhrbergbaues wollen mit der Reichsregierung in Fühlung treten und die Verhandlungen ſollen alsdann in Düſſeldor am Donnerstag fortgeſetzt werden. Politiſcher Mord. Sofia, 29. Juli. In der vergangenen Nacht ruſſiſchen Zeitung„Bule“, Kalinkoff, von unbekannten Tätern von der Straße aus in dem Augenblick erſchoſſen, als er gerade zu Bett gehn wollte. Man glaubt, daß Kalinkoff, der Monarchiſt iſt, von Kommuniſten getötet wurde Verhaftung eines pplitiſchen Attentäters. Belgrad, 29. Juli. Der Leiter der ruſſi⸗ ſchen Abteilung der Polizei wurde verhaftet, weil er im Auftrage und mit Unterſtützung bol, ſchewiſtiſche rKreiſe in Moskau eine Verſchwö⸗ rung angezetſelt hat, zur Ermordung des Kö— nigs Alexander und des Miniſterpräſidenten Pa⸗ itſch. Der Verhaftete war bereits an der Er⸗ mordung des ſerbiſchen Innenminiſters Darsko⸗ witſch beteiligt. Wetterbericht. warm, Südweſtwinde. Wolkig, meiſt trocken, Jon den stddeutschen Waren⸗ und Produktenmärkten Im Ausland hat ſich die Aufwärtsbewegung der Getreidepreiſe auch in der verfloſſenen Woche etz den Cif⸗Forderungen in Mannheim deutlich zum Ausdruck kam. Es ge⸗ rika politiſche Erwägungen über die europäiſchen Verhältniſſe dabei ernſthaft mitſprächen. So wur⸗ den insbeſondere vom Mittwoch auf Donnerstag die cif Rotterdam geſtellten Forderungen faſt um volle 50 hl. Cents je 100 Kg. erhöht. Der ſüddeutſche Getreidemarkt mochte ſich nicht zu entſchließen, der ausländiſchen Hochbewegung zu folgen. In den erſten drei Tagen war außer— ordentlich wenig Geſchäft, es hat erſt am Don⸗ in den Londoner handels jetzt ausgeſchieden ſein dürfte und das Nalhllänge zum heffiſchen Landtage. das deutſche Volk nur gerettet werden kann durch eine Verſtändigung mit den übrigen Völkern, dann müſſen wir doch annehmen, daß es in er— berichtet, komme ich. Alle haben mir geſchrieben. Marita, Berta, Sibyll, Peter, Anneken, aber das aller⸗ ſchönſte Hochzeitsgeſchenk iſt doch Hanſen Hochzeitslied. Tante, ich glaube, er iſt ein Dichter! Und ex will Lehrer werden, ich kanns nicht faſſen—“ 1 Um Viertel nach Elf erſchien Kurt in Bla- nenuniform. Einglas im Auge, um ſeine Braut abzuholen. Wie hypnotiſiert hing ſein Blick an Theres, noch nie war ihm ihre aparte Schönheit ſo aufgefallen, wie heute in dem Rahmen des weißſeidenen Brautkleides und des zarten Tüllſchleiers. f Auf der Fahrt zur Kirche ſprachen ſie kein Wort.— 1 Die Kapelle war bis auf den letzten Platz mit Gäſten und Neugierigen gefüllt. Mit Li⸗ lien, Kalla und Maiglöckchen umwunden, flamte auf in hellem Licht. Sträuße von wei⸗ ßem Flieder und Lilien verſteckten die grünen Stengel. Der Hochaltar ſchien ein einziges Blütenmeer, dieſelbe Farbenharmonie über⸗ reich an Seitenaltären. Von der Straße bis zum Altar lief ein breiter, roter Samtteppich. Blütenduft durch⸗ zog die Kirche, durch die geöffneten Oberlich⸗ ter flutete Herbſtſonnenlicht, und die Vögel jubelierten. ö Feierlich läuteten die Glocken, als Theres die Kapelle betrat, und eine warme dunkle Frauenſtimme ſang vom Chor:„Wo du hin⸗ gehſt, da will ich auch hingehen.“ N Theres empfand den ſtarken Blütenduft, wie im Traum hörte ſie des Geiſtlichen Stim⸗ me, bis eine Frage ſie ſchreckte und in die er⸗ wartungsvolle Stille ihr leiſes„Ja“ zitterte. In der kleinen Sakriſtei hörte Theres viele herzlich gemeinte Glückwünſche. Tante Lily ſagte kein Wort, ſie nahm dic junge Braut in die Arme und küßte ſie. 5 ö Fortſetung ſolgt.) Rede des Abgeordneten Felder zum Kapitel: Arbeit und Wirtſchaft(Kapitel 75—99). Meine Damen und Herren! Der Herr Abg. Dr. Büchner hat mit Recht von der Wichtigkeit des Miniſteriums für Wirtſchaft und Arbeit ge⸗ ſprochen. Wir von der Zentrumspartei ſind der Anſicht, daß gerade in der heutigen Zeit, wo die Wirtſchaft die Politik ſo ſtark beeinflußt, es not⸗ wendig erſcheint, daß dieſes Miniſterium erhalten bleibt. Das Arbeits⸗ und Wirtſchaftsminiſterium hat die Aufgabe, um es in einem Wort auszu⸗ drücken, an der Löſung der ſo wichtigen ſozialen Frage mitzuarbeiten. Die ſoziale Frage iſt ja bekanntlich eine ganze Kette von Einzelfragen, ſo die Arbeiterfrage, worunter ich die Intereſſen der Arbeitnehmer wie Arbeitgeber verſtehe, dann die Wohnungsfrage, die Frauenfrage, die Hand⸗ werkerfrage uſw., Fragen, die alle ihrer Löſung harren, und die nicht gelöſt werden können im Geiſte des Klaſſenkampfes, ſondern im Geiſte der Volksgemeinſchaft.(Sehr richtig! im Zentrum.) Die Zentrumspartei, und insbeſondere die chriſt⸗ liche Arbeitnehmerſchaft, lehnen daher den Klaſ⸗ ſenkampf auf das Entſchiedenſte ab, weil der Klaſſenkampf die Volksgenoſſen nicht eint, ſon⸗ dern ſie auseinanderreißt.(Sehr richtig!) Die Kluft der Stände, die wir ſo tief bedauern, die wirdniemals überbrückt werden können, wenn ein großer Teil des Volkes auf dem Boden des Klaſſenkampfes ſtehen bleibt, wenn nicht alle da⸗ ran mitarbeiten, daß der Geiſt der Volksgemein⸗ ſchaft immer feſteren Fuß faßt in allen Volks⸗ ſchichten. Wir müſſen Brücken bauen, zwiſchen den einzelnen Ständen, und dieſe Brücken kön⸗ nen geſchlagen werden, wenn einigermatzen gu⸗ ter Willen auf allen Seiten vorhanden iſt, und das Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft, das ſoll dabei als Baumeiſter tätig ſein. Ich ver⸗ fenne abſolut nicht die großen Schwierigkeiten, die bei der Zuſammenführung der einzelnen Stände zutage treten. Wenn wir aber der Mei⸗ deu ſind, und i. gruppen St U theoretiſcher, ſter Linie möglich ſein muß, eine Verſtändigung innerhalb der einzelnen Volksſchichten unſeres engeren Vaterlandes zuſtande zu bringen, und ich ſage:„Wo ein Wille iſt, da iſt auch ein Weg.“ Bei unſerer heutigen Wirtſchaftslage, wo Indu⸗ ſtrie und Landwirtſchaft Kriſen durchzumachen haben, iſt es wohl eine ſchwere, aber eine dank— bare Aufgabe für das Miniſterium, an dieſer Frage mitzuarbeiten. Die Kriſen, die wir heute in der Wirtſchaft, in der Landwirtſchaft und in der Induſtrie durch— zumachen haben, ſind hervorgerufen, einmal durch die Kreditnot, dann durch den Mangel an Auf⸗ trägen und Abſatzgebieten, und dann durch die Herabminderung der Kaufkraft weiter Volksſchich⸗ ten, die wiederum dadurch bedingt iſt, daß dieſe breiten Volkſchichten heute nicht mehr einen ausreichenden Lohn und Gehalt beziehen. Alle dieſe Urſachen greifen aber ineinander wie die Räder eines Uhrwerks. Das Miniſterium, das die Aufgabe hat, dieſen Urſachen nachzugehen und dieſe Kriſen zu beheben, hat deren Entwick⸗ lung die größte Beachtung zu ſchenken. Es muß ſich zum Ziele ſetzen, Induſtrie, Handel und Landwirtſchaft zu heben und zu fördern. Das Miniſterium darf aber nicht durch ihre Vertreter der Wirtſchaftsgruppe die Dinge an ſich heran⸗ kommen laſſen, ſondern muß Mittel und Wege ſuchen und den Wirtſchaftsgruppen Richtlinien an die Hand geben, wie es gemacht werden kann, um Landwirtſchaft, Induſtrie und Handel zu heben und zu fördern. Das Miniſterium muß in dieſer Frage führend vorangehen, und da meine ich, ſollte man es nicht verabſäumen, ſo raſch wie möglich Konferenzen mit den einzelnen Vertretern der Wirtſchaftsgruppen abzuhalten und es verſuchen, auf dieſem Wege der Verſtän⸗ digung näherzukommen. Das Miniſterium kann und darf die Dinge nicht treiben laſſen, wie ſie zur Stunde vor uns liegen. Ich will nun zu den einzelnen Wirtſchafts⸗ in pr wieder mehr in den Händen des les genau kalkulierenden Handels befindet, der „ ſeiner Subſtanz ſchwer geſchädigt wurde. Die in dieſer Woche zur Vorlage gekommenen Muſter neuer Gerſte haben ein geſundes Ausſehen, aber ſtrohgelbe Farbe. Es läßt ſich heute noch kein Urteil darüber gewinnen, wie ſich die Ware in den Mälzereien verarbeiten wird. Die Muſter neuen Roggens ſind von guter Beſchaffenheit, namentlich lagen aus Mitteldeutſchland, Thürin⸗ gen, Hannover und Braunſchweig ſchöne Quali⸗ tätsmuſter vor. Die neuen Weizenmuſter vermö⸗ gen auf Authentizität noch keinen Anſpruch zu machen. Ein Geſchäft in neuer Ware vermochte ſich unter dieſen Umftänden noch nicht zu ent⸗ wickeln, abgeſehen von Raps, wofür die Preiſe zwiſchen 28,50 bis 30 Goldmark die 100 Kg. ſchwankten. Neue Gerſte wurde mit 17,50 Gold⸗ mark erſte Koſten ab Produktionsplätzen genannt. Für alte Ware vergleichen ſich die Preiſe mit der Vorwoche wie folgt: Weizen, inländiſcher, 20 bis 20,50 Gm.(Vorwoche 2021), ausländiſcher 23,50 bis 25 Gm.(23—25), Roggen inländiſcher 16,50 bis 17,50 Gm.(16,50— 17,25), ausländiſcher 17,50 bis 18 Gm.(17,5018), Hafer 17 bis 17,75 Gm. (1717,75), Gerſte 17,50 bis 19 Gm.(17,50 bis 18), Mais mit Sack 17 bis 17,50 Gm.(1717,50), Tſchechiſche Gerſte wurde, Parität Paſſau, mii 180—190 Sack die 100 Kg., auſtraliſche Chevalier⸗ gerſte mit 120 belg. Franken, polniſche mit 100 belg. Franken eif Antwerpen genannt. Die Mehlverſteigerungen waren un⸗ bedeutend und haben auf den Markt keinen Ein⸗ fluß ausgeübt. kauf zurückhielten, ſo iſt das darauf zurückzufüh⸗ ren, daß bei einigen Mannheimer Mühlen di— Arbeiter wegen Lohnforderungen in den Aus⸗ ſtand getreten ſind, die möglicherweiſe auch nock auf andere Mühlen übergreift. Die Mühlenfor⸗ derungen lauteten für Weizenmehl Spezial 0 au! 32,50 Mk., die der zweiten Hand auf 31 Mk.; für Roggenmehl auf 26,50 bezw. 25,.— Mk., Kleie ko⸗ ſtete 10,75 bezw. 10,25 Mk. die 100 Kg.; Weizen futtermehl bot die zweite Hand, je nach Fabrikat, mit 10—10,50 Mk. pro Dz. an. Futtermittel hatten im allgemeinen ſeſte Tendenz bei kleinem Bedarf. Gefragt blieben Trockenſchnitzel, worin nur noch kleines Angebot beſteht. Verlangt wurden je Dz. 1212,50 Mk., Parität Mannheim. Für vollwertige Zucker⸗ ſchnitzel bewegten ſich die Preiſe zwiſchen 17 und 18 Mark für den Dz., Frachtgrundlage Mann⸗ heim; Malzleime und Biertreber wurden mit 12 Mark der Dz., Parität Mannheim, angeboten, Melaſſefutter mit 9—9,50 Mk. mit Sack, frei Mannheim, Rapskuchen aus neuer Ernte mit 11 Mk. je Dz. ab ſüddeutſcher Oelſabrikſtation. Der Malzbedarf in den Brauereien hat ſich noch nicht ſo entwickelt, wie man angenommen hatte. Das Angebot iſt infolgedeſſen immer noch reichlich zu nennen. termalze ſind unverändert mit etwa 35 bis 36 Mk. je Dz. ab Fabrik geblieben, wogegen Sommer⸗ malze mit 32 bis 33 Mk. im Markte ſind. Neuer⸗ dings lagen auch wieder Angebote in ausländi⸗ ſchem Malz vor, die jedoch hierher keine Rechnung laſſen. Das Pflücken des Frühobſtes in der badiſchen Pfalz und im Bruhran wird in etwa 8—10 Ta⸗ gen beginnen. Vom Bodenſee wird berichtet, daß bei weiter günſtiger Witterung die Früh⸗ hovfenernte dort Anfang Auguſt ihren Anfang nehmen wird. Bis jetzt ſteht in Baden, der Pfalz und in Württemberg die Pflanze ſehr gut. Neuer dings wird jedoch aus der Trottnager Gegend daß bei den Späthopfen Kupferbrand auftritt und ein Abfallen der Blüten veranlaßt Inwieweit dies für den Ausfall der Ernte in Frage kommt, dürften die Witterungsverhältniſſe Die Gruppe der Landwirtſchaft kann ich, nachdem der Herr Abgeordnete Blank von meiner Partei hierzu das Notwendige ſchon geſagt hat, aus⸗ ſcheiden. Ich will nur auf eines hinweiſen. Man macht heute der Landwirtſchaft immer noch den Vorwurf über die zu hohen Preiſe ihrer Pro— dukte. Namentlich müſſen wir es bedauern, daß gerade für dasjenige, was unſeren Kindern ſo nottut, das Obſt, ſo enorm hohe Preiſe bezahlt werden müſſen. Es muß aber von hier aus einmal ausgeſprochen werden, daß nicht der Landwirt der ſchuldige Teil iſt an dieſen Zu— ſtänden, ſondern der Zwiſchen⸗ und Kettenhandel zwiſchen dem Erzeuger und dem Verbraucher. (Sehr richtig beim Zentrum und rechts.) Dieſer Zwiſchenhandel muß aufs ſchärfſte bekämpft wer⸗ den, und da muß die Regierung alles tun, um dieſen Zwiſchenhandel in geſunde und gerechte Bahnen zurückzuführen.(Sehr gut!) Zur Stunde ſind auf der ganzen Linie erbit⸗ terte Kämpfe im Gange zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, zwiſchen dieſen beiden großen Faktoren unſerer Wirtſchaft, und zwar handelt es ſich in erſter Linie um die Arbeitszeitfrage und um die Lohnfrage. Und ich ſage, wenn da nicht von außenſtehender Stelle eingegriffen wird, wie es vor Jahrzehnten Papſt Leo 13. durch ſeine Enzyklika„Rerum novarum“ getan hat, wo er den Völkern aller Nationen den Weg gezeigt hat, wie der wirtſchaftliche Frieden hoch⸗ gehalten werden kann: wenn nicht ſolche außen⸗ ſtehende Perſonen jetzt eingreifen, dann gehen wir trüben Stunden entgegen. In den neunziger Jahren hat der Kapitalis⸗ mus in den Arbeiterfamilien geradezu verhee⸗ rend gewirkt, weil ihm, dem Kapitalismus, jedes ſoztiale Verſtändnis und jede Liebe zum Mit⸗ menſchen fehlte. Der Arbeitgeber kannte nur Produktion und Gewinn, er kannte aber nicht die Seele des Arbeiters, obwohl der Arbeiter derje⸗ nige Faktor war und iſt, der doch die Werte ſchafft. Die Unternehmer ſtanden ſeiner Zeit zum größten Teil, wie heute wieder, auf dem Boden des Materialismus und haben die Lehren dee lung nehmen und zwar nicht in] G g er Beziehung. der nachſten Zeit ergeben. Von Preiſen der n 1924er Hopfen hat man noch 1 e 5 zeſichts des allſeitig erwarteten günſtigen Ernte⸗ zusfolles alaubt man in den Kreiſen des Hopfen⸗ 17 die Bewertung nicht ſehr hoch wer ⸗ en wird. Wmlicer Wochenwarfst Bericht vom 28. Juli 1924. je 1 Pfund in Gold⸗Mark Süßrahmbutter 2,20 Landbutter das Pfund 1 90 Eier(Landeier) 6,140.15 Handküäſe 0,060, 20 Weick käſe 0,25. Kartoffeln g 0,04 70 neu 0.07 Glnmenkohl 0,20 1/00 Kohlrabi 0,03 0,10 Pflückerbſen 0,120, 18 Römiſchkohl 0,18 0,20 Wirſing 0,20 0,40 Bohnen ö 0,15 0,0 Karstten 0,15 Endivien 0,08 0,20 * Wenn ſich die Mühlen im Ein⸗ Die Preiſe für gute Win⸗ Kopfſalat 0,04 0,50 Salatgurken 0,05 0, 50 Einmaächgurken 0,01—0,02 Zwiebeln 0,15 0,16 Tomaten 0,85 0,00 Aepfel 0,200.25 Falläpfel 6,05 0,10 Ishannisbeeran 0,12—0,18 Heidelbeeren 0,50 0,55 Stachelbeeren 0,20—0,25 Kirſchen 0,100.80 Orangen 0,10 0,20 Zitronen 0,05- 0,07 Enten(junge) 2,50 Hühner 9,65 Tauben(Paar) 0,70 0.80 Hecht 1,80 Welßfiſch 0,9 Bürſch 0,0 Bräſen 0,60 Karpfen 1,20 Aal 1,80 Mannheimer Produktenbörſe. An der geſtrigen Produktenbörſe herrſchte feſte Haltung vor bei kleinem Geſchäft. Die Mühlen halten im Einkauf zurück. Sie haben den Preis für Weizenmehl Spezial 0 auf 33 bis 33,5 Marl die 100 Kg. erhöht, müßten aber bei Weizenein⸗ käufen zum heutigen Preis nach ihrer Angabe mit 34 bis 34,5 Mark kalkulieren. Für Roggen⸗ mehl, worin faſt kein Geſchäft iſt, wurde 26.5 bis 27 Mark verlangt. Die Forderungen lauten ſonſt für je 100 Kg. waggonfrei Mannheim: Weizen inländiſcher 21 bis 22,5 Mark, ausländf⸗ ſcher 24—27: Roggen inländiſcher 17,5; auslän⸗ diſcher 18 bis 18,5 Mark; Gerſte 17,25 bis 175 Mark; Hafer 17,35 bis 18 Mark. An der Kolonialwarenbörſe herrſchte ſeſte Tendenz. Verlangt wurden je 100 Kg. verzollt: Kaffee Santos 3,6 bis 4,2; desgleichen gewaſchen 4,8 bis 6,10; Tee gut 6—7; mittel 7—8; fein 8 bis 11: Kakao holl. 1,50; inl. 1,30; Reis Burma 0,35; Weizengrieß 0,42; Hartweizengrieß 0,52; Zucker kriſtalliſiert 0,80. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Die Zufuhr zum Mannheimer Viehmarkt be⸗ trug und es wurden je 50 Kg. Lebendgewicht gehandelt: 271 Ochſen 20 bis 46 Gm.; 201 Bullen 25—36: 583 Kühe und Rinder 10-48; 673 Käl⸗ ber 30—46; 62 Schafe 16—28: 1525 Schweine 56—69 Gm. Zum Pferdemarkt wurden zuge⸗ führt und je Stück gehandelt: 78 Arbeitspferde 400—1200 Mark: 18 Schlachtpſerde 30-80 Gm. Marktverlauf mit Großvieh und Schweinen mit⸗ telmäßig, langſam geräumt; mit Kälbern mittel⸗ mäßig, langſam ausverkauft; mit Pferden ruhig, keit der Familie, achtlos beiſeite gelaſſen. In jahrzehntelanger Arbeit, die von erbitterten Kämpfen getragen war, errang ſich nun das Ar⸗ beitnehmertum allmählich Rechte, die ihm nun leider Gottes wieder genommen werden ſollen, die Gleichberechtigung des Arbeiterſtandes gegen⸗ über anderen Geſellſchaftskreiſen, dann die ver⸗ kürzte Arbeitszeit und den einigermaßen aus⸗ kömmlichen Lohn und Gehalt. Im Intereſſe des Volkswohls will ich von dieſer Stelle aus auf einige dieſer ſtrittigen Punkte eingehen und auch die Stellung der chriſtlichen Arbeitnehmerſchaft hierzu erläutern. Es ſoll nicht abgeſtritten werden, daß in Bezug auf die Handhabung der der Arbeiterſchaft durch die Umwälzung der Wirtſchaft zuerkannten Rechte zum Teil große Fehler begangen worden ſind, namentlich von ſeiten der radikal orientier⸗ ten und radikal eingeſtellten Arbeiterſchaft. Dies iſt aber kein Grund, das geſamte Arbeitnehmer⸗ tum heute deshalb bluten zu laſſen. Dem frühe⸗ ren Druck von oben, dem Druck des Kapitalis⸗ mus, den ich vorhin ſtreifte, folgte, meines Er⸗ achtens allerdings zu unrecht, der Druck der Maſſen, die dem Sozialismus huldigen. Dieſer Druck hat aber ſein geſtecktes Ziel nicht erreicht, ſondern der Kapitalismus ſitzt heute feſter im Sattel wie je zuvor. Gelingt es den Staatsau⸗ toritäten und den Organiſationen nicht, an Stelle der Gewalt die Vernunft reden zu laſſen, dann werden wir Zeiten entgegengehen, wo wir die Wirtſchaft vollſtändig ruinieren, und wo die Wirtſchaftsgruppen ſich in einem derartigen Kampf vollſtändig aufreiben werden, und das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit iſt der leid⸗ tragende Teil. Wer ſein Volk und ſein Vater⸗ land lieb hat, muß dieſen Kampf verurteilen. Der zur Zeit entbrannte Kampf richtet ſich in erſter Linie gegen das Tarifweſen, gegen die Träger des Tarifweſens, gegen die Arbeitneh⸗ merorganiſationen, die Gewerkſchaften. Monate⸗ lange Kämpfe der Angeſtellten, namentlich im Wirtſchaftsgebiet Mainz und Wiesbaden, um das Zuſtandekommen eines Kollektivvertrages ntel⸗ und Gehaltstarifs) zeigen die Fahrt