Sünger⸗Eiaheit. Die Sänger werden 46 Inſerat in heutiger Nummer aufmerk⸗ emacht. Meſſen und Kirchweihen. Nach ngen Jahren werden die Kirchwelhen am Rhein ieder aufleben. Die Herbſtmeſſe in Mainz findet vom 10,.—26. Auguſt ſtatt, Mainz⸗Koſt⸗ heim 8., 4. und 19. Auguſt, Mainz⸗Mombach 17., 18., 19. und 24. August, Malnz Koſtheim 31. Auguſt, 1., 2. und 7. September. Die Alrchweſhe in Nierſtein fällt auf den erſten Sonn⸗ ag im September. Zur Feier des Verfaſſungstages gat das Landesamt für das Bildungsweſen an⸗ geordnet, daß in allen Schulen, dle am 11. Auguſt noch Ferlen haben, die Befaffungsfeier in den erſten drei Tagen nach Wiederbeginn des Unterrichts zu erfolgen hat. i Berichtigung gemäß 8 11 des Preßgeſetzes bezügl. des Artikels „Auf dem Wege zur Sparſamkeit“. In dem Blernheimer Anzeiger ſind die Bekanntmachungen über die am 6. und 19. Juli 1924 ſtatigefundenen Feuerwehrüburgen, ohne daß dieſelben von uns aufgegeben wurden, erſchlenen. In dem genannten Artikel wird leider nur von einer Bekanntmachung geſprochen. Der Verleger des gegenwärtigen Blattes verſtändigte uns nur von der Aufnahme der letzgenannten Bekannt⸗ machung, worauf ihm bekannt gegeben wurde, daß dies fur die Folge nicht mehr zuläſſig ſei. Dies wurde dem Genannten nochmals ſchriftlich mitgeteilt. Von der aufgenommenen Bekannt⸗ machung bezügl. der Feuerwehrübung vom 6. Juli 1924 wurden wir weder von dem Schrift⸗ führer der Feuerwehr, noch von dem Verleger des Viernheimer Anzeiger informiert. Dies hatte zur Folge, daß Feuerwehrpflichtige, die ſich bei uns entſchuldigen wollten, abgeſchickt wurden, t der Begründung, daß keine Uebung ſtatt⸗ ö b. 0 Bezügl. der Weglaſſung des Feuerwehr⸗ zeichens ſei erwähnt, daß von uns noch keine Bekanntmachung aufgegeben wurde, in welcher die Aufnahme eines Bildes verlangt wurde. Lediglich iſt nur das aufzunehmen, was von ung verordnet wird. 1 Es iſt verwerflich, daß der Viernheimer Anzeiger derartige unwahre Berichte veröffentlicht, durch welche die Behörde in ein ſchlechtes Licht geeſtellt wird. Vlernheim, den 30. Juli 1924. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. J Zu vorstehender Berichtigung haben wir zu ſagen, daß es uns fernkiegt, der Bürgermeiſterei etwas zu unterſtellen. Der Schriftführer der Feuerwehr kam in beiden Fällen in unſere Ge⸗ ſchaͤftsſtelle mit dem Auftrag, wir möchten be⸗ ſorgt ſein, daß die Bekanntmachungen zur Feuer⸗ wehr⸗Rebung in die Zeitung kämen. Mit dieſer Bitte iſt man nicht erſt die beiden letzten Male, ſondern ſchon öfters an uns herangetreten. Herr Kühl⸗ wein kam in den meiſten Fällen ſpät Abends oder morgens vor ſeinem Arbeitsbeginn zu uns. Wir waren immer bereit, ſeinen Wünſchen Rech⸗ nung zu tragen und verſtändigten hiervon in jedem einzelnen Falle die Bürgermeiſterei. Etwas anderes kann es für uns gar nichts geben, denn für ans iſt als Auftraggeber die Bürgermeiſterei maßgebend, der wir auch Rechnung zu ſtellen haben. a 0 Von einer vorherigen Mitteilung als die vom 23. Juli lfd. Js. iſt uns nichts bekannt. Wenn in der Berichtigung der Bürgermeiſterei angeführt wird, daß ſie von einer Feuerwehr⸗ Uebung nichts gewußt hätte ſo ſet die Frage ge⸗ ſtellt, wie es denn die Mannſchaften der Jeuer⸗ wehr, die ſich entſchuldigen wollten, erfahren haben, daß Uebung iſt? Selbſtredend doch nur Durch dle Zeitung, da ja in den letzten beiden Fällen die Feuerwehr⸗ Bekanntmachung Freitags und Samstags in der Zeitung geſtanden hat. Was doch dem Publikum aus dem amtlichen Tell tagsvorher bekannt iſt, das dürfte auch den Bürgermeiſterel nicht unbekannt ſein. Was das Feuerwehrzeichen betrifft, ſo iſt es mehr als bedauerlich, daß unſere Freiwillige Feuerwehr ihr Feuerwehrzeichen in der See ant in Zukunft nicht mehr ſehen wird. Db die An⸗ bringung des Feuerwehrbildes in der Bekannt⸗ machung jemals gewünſcht war, darüber wollen Blr nicht ſtreiten. Tatſache iſt aber, daß das Clichee ſchon ſeit Jahren in der Bekanntmachung angebracht wurde, ohne daß jemand etwas ge⸗ ſagt hätte. Wenn nun die Gemeinde die 60 bis 80 Pfennig jährlich ſparen will, darum ſind wir ihr nicht böſe. Wir haben niemals daran gedacht etwas anderes aufzunehmen als dag, was dle Bürgermeiſterei verordnet und uns zuſchickt. Wenn man nun zum Schluß uns der un⸗ ren Verichterſtattung bezichtigt, ſo möchten E aber doch bemerken, daß ſich unſere Feſt⸗ g einzig und allein auf die Uebung vom Juli Ifd. Is. bezleht. Wag früher zurück⸗ darüber können wir Behauptungen heute mehr aufſtellen. Die Gegenſelte wird nicht ehaupten können, da diefer Betreff regel⸗ am Telefon erledigt wurde. 5 SOMMER BEI 1 ScCHNMOILER 1 MANNIIEINI. 0 Eine Sehenswürdigkeit Besuchen Sie uns! —— 575 Im Erfrischungsraum: Kunstſer- Konzert. Torten, Kuchen, Eis aus eigener Konditorei. 6 9 Wenn Du willſt Dein Schuhwerk ſchonen, haben einen leichten Tritt, Geh' zu Groß, kauf Gummiſohlen und vergiß die Abſätz nit. „Sünger⸗Einheit“ Viernheim. Bel Einkauf im Betrage von 1.50 gebe ſolange Vorrat, ein paar Gummifleck No. 57 oder 2 Paar No. 47 gratis. C. Groß, Aathausſtr. 4. Frühobſt⸗Verſteigerung. Morgen Mittwoch, den 30. Juli lfd. Is. nachm. 6 Uhr wird im Hof in Muckenſturm das Fyilhobst verſteigert. Muckenſturm, den 29. Juli 1924. Das Stabhalteramt Wanner. Fla. Cocosfett Pfd. 50 Pfg. la. Voll⸗Reis„ 18 la. Speiſehaferflocken 18„ la. Erbſen(gelb) Pfd. 12„ la. Bohnen(weiß)„ 20„ la. Weizenmehl, Roggenmehl billigſter Tagespreis. Oetkers Einmachhülfe Paket 6 Pfg. Salizyl⸗ Pergamentpapier pf 9 · Rolle 1 Himbeerſaft —— Pfd. 1.20„ M. Herſchel Rathausſtraße. 5 2 Gaſt⸗ haus am hieſigen Platze zu ver⸗ pachten. Bon wem, ſagt die Exped. ds. Blattes. Lehrerin ſucht möbl. Fe eee eee 3 Wochen altes Zickelchen (zur Zucht geeignet) zu verkaufen. Singſtunde. Spiegelſchr., Waſchkom. m. Spie⸗ Bücherſchrank mit eee zwei 27³ Schubfächern, Schreibtiſch, Ledorſeſſel 4 Schreibtiſche, Eiche, ſtabi 1 ederſitz 32 M. Bettſtellen, Eiche u. Nußbaum imitiert 32 M. 0 9 Anttlicher Teil. 1. Juli 1924 iſt obige Verordnung auf⸗ Bahnhofſtraße 6. ſchäftsräumen bestechen. Dle Vorſchriften Über Der Vorſtand. gelaufſ. 2 Rohrſt, 1 Handtuchh Küche, naturlaslert, fonplett Speisezimmer, auparie modene 35 ediegene Arbeit, Reklamepreis Schreibſeſſel, Eiche, echt Led Büfetts, Eiche mit Glas, ſtabil 175 M. 75 M. Hur solange Vorrat. Teilzahlung gestattet. Bekanntmachung. Betr.“ Verordnung über die Aufhebung von gehoben worden. Danach iſt eine Erlaubnis zum Handel mit Wandergewerbeſcheine uſw. ſind dadurch nicht berührt. den 29. Juli 1924. Morgen Donnerstag * n Mittelstands-Möbel Ztür. Büfett, Kred. mit Kunſtverglaſ. Kleiderſchränke, mit Meſſingſtangen 35 M. Vortikows, Nußbaum mit Spiegel 48 M. 18 M Möbelhaus Hunfermann 1. Vorſchriften der Verordnung über Han⸗ Lebens⸗ und Futtermittel nicht mehr erforderlich, Viernheim, Empfehle alle Sorten Obst u. e Meiſtbietende „den 31 uf dem Rathauſe . a n verſteigert. i f Außerdem kann dort unenttzeltlich Sand abgefahren werden. e Betr.: Gedenkfeier für die Opfer des Weltkrieges. Auf Beſchluß der Reichsregierung findet in d ( kenaus. den 3. Anguſt aus Anlaß der 10fährtgen Wiederkehr des Krlegsbeginns eine Gedenkfeier für die Opfer des Weltkrieges ſtatt. Zweck und Gedanke dieſer Feier iſt, an dem für die Ge⸗ ſchichte Deutſchlands ſo bedeutungsvollen Dage der Ehrfurcht vor den Gefallenen und dem Dank für die Opfer, die das ganze deutſche Volk im Krietz gebracht hat, in würdiger Weiſe Ausdruck zu geben. Die Gedachnisfeier findet am Sonn⸗ tag nachm. 3 Uhr auf dem Friedhof ſtatt. Sie ſoll eine Dankeskundgebung des ganzen Volkes für die Kriegsopfer ſein. Alle politiſchen und wirtſchaftlichen Gegenſütze müſſen an dieſem Dage verſtummen und nur der eine Gedanken, unſere Gefallenen zu ehren, ſoll alle Kreiſe der Bevölkerung zu einer Gedenkſtunde einen. Ent⸗ ſprechend den von dem Reich für die Gedenk feier gegebenen Richtlinien hat das heſſiſche Ge⸗ ſamtminiſterium folgendes angeordnet: 41. Die öffentlichen Gebäude flaggen am 3. Auguſt bis 12 Uhr, 2 Minuten mittags Halbmaſt, alsdann Hochziehen der Flaggen. 2. Bezüglich der Privatgebäude iſt aufzufordern in gleicher Weiſe zu verfahren. 3. In der Zeit von 12 Uhr bis 12,02 Minuten mittags ſoll ein allgemeines, der Trauer um die Kriegsopfer gewidmetes Schweigen von 2 Minuten mit allgemeiner Verkehrsſtille durch⸗ geführt werden. 4. Wegen Abhaltung von Trauergottesdienſten und Trauergeläuten, letzteres in der Zeit von ½12—12 Uhr, werden dle kirchlichen Behörden das Erforderliche veranlaſſen. 5. Es iſt öffentlich aufzufordern die Kriegergräber zu ſchmücken und auf Kriegerehrungen hinzu⸗ wirken. 6. In Städten und größeren Landgemeinden ſind ferner öffentliche Trauerfetern unter Heran⸗ ziehung der geſamten Bevölkerung abzuhalten. Zu dieſer Gedenkfeier, bei der der Geſang⸗ verein„Sänger⸗Einheit“ ſowie die Feuerwehr⸗ lapelle mitwirken werden, laden wir unſere Ge⸗ ſamtbevölkerung, ſowie den Ortsvorſtand— letzterer Uhr im Sitzungsſaale— mit der Bitte um zahlreiche Betelligung ein. An unſere Geſamt⸗ bevölkerung ergeht die dringende Bitte, den vor⸗ genannten Richtlinlen nachzuleben. An die An⸗ gehörigen der Gefallenen richten wir die höfliche nehmen zu wollen. Betr.: Die Feler des Verfaſſungstages 1924. Zu der Feier des Verfaſſungstages iſt be⸗ abſichtigt turneriſche und ſportliche Wettkämpfe zu veranſtalten. Wir machen in dieſer Hinſicht auf die in Nr. 166 der Darmſtädter Zeitung an die ſämtlichen Turn⸗, Sport- und Spiel- vereine im Volksſtaat Heſſen gerichtete Welſung aufmerkſam und erſuchen die Herren Leiter der in Frage kommenden Vereine unſerer Gemeinde uns alsbald die erforderliche Anmeldung der in Ausſicht genommenen Veranſtaltungen zu machen. Viernheim, den 29. Juli 1924. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Loſen öffentlich an dis ganz Deutſchland am kommenden Sountag, verſammelt ſich am Sonntag nachmittag 21½. Bitte, die Ausſchmückung der Kriegergräber vor⸗ q 2,9 Mannheim 0 2, 9 Erstes Spezial-Haus für MHorbhmöbel u. Morbwaren in Rohr und Weide, natur und gebeirt, Balkon, Dielen, Empfangs zimmer, Gartenhäuser, Kaffees, Vorplätze, Veranden, Wintergarten usw. Verkaufsstelle d. Rothenburger Korb- warenfabrik, Rothenburg o. d. Tauber Besichtigung erbeten. Q 2, 9 Q 2, 9 l. Hinze-Merner Abend, punkt 8 Uhr, wichtige Bedeutend ermänigte Preise! Tiſch, 2 Stühle, 2 Hocker, 1 Spiegel. Küchenſchränke Kunſtglas, ſolid 58 M. Waſchkommoden, gedieg. Ausführung M 3, 1. Mannheim delsbeſchränkungen und der Verordnung dagegen bleiben die Beſtimmungen über die Unter⸗ Heſſ. Polizeiamt Biernheim. J. Schlafzimmer, Rache nompl. 2 L558 Herrenzimmer, Elene gebelzt Bücherſchränke, Eiche mit Berglaſung 85 M. 98 M Zimmertiſche mit Schubfach über Zucker vom 26. Juni 1924. Selt ſagung des Handels und Schließung von Ge⸗ B.: Kühne. Zimmer Näheres in der Exped. ds. Blattes. We eee eee Ut-Panier zu verlaufen Bieruheimer Anzeiger. Guuftiges Angebot in neuen Wagen fertig zum Einſpannen 1 zweiſpänner Wagen, ca. 65 Ztr. Trag⸗ kraft, 1 einſpäuner Wagen, ca. 45 Ztr. Tragkr., 1 Kuhwagen, ca. 25 Ztr. Tragkr. Die Wagen können mit Kaſten oder Heu⸗ leitern galefert werden. 90 Preiſe ſind äußerſt gestellt und können bei Wagen und e einen günſtige Zahlung Guter Zughund Dobbermann, ſowie ein 9 Wochen alter Hund zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exped. ds. Blattes. Entlaufen heute früh eine junge weiße Ziege. Urn gefl. Rückgabe bitten itz Bugert Wage d. enge pilirte Erdbecrpfanzen abzugeben. 1635 zu Tagespreiſen. ſowie Prima Einmachgurken 100 St. 1.50 Mk. Zwiebel Pf. 15 Georg Dewald 3. Steinſtraße 26. Der Verleger des gegenwärtigen Blatt 1 155 5 edingungen geſtellt werden. N büuſ vacdicdene Nr. 7. Idyll. Der ducfser fand— am Meeres- Stran 'ne Dose„Hekro“— aller- hand! Der Nigger lacht:—„Hoho, haha,— wie ste 0 5 Er schmiert sich ein u. wichst u. wichst, bis 1 150 Spiegel dasteht—— ei ve ich da— in Afrika?“ xKxt! „Hekro““ der gute Schuhputz MHekro-Werke Chem. Fabrik G. m. b. H. DORTMUND 9 1* 1* 5 ü rſcheint ta a(Giernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) g umen“, halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen N 164.1 0 London, 30. Juli.„Mancheſter Guar⸗ ian“ fällt ein nicht gerade ermutigendes Ur⸗ eil über die Londoner Konſerenz. Das Blatt chreibt, die Konferenz habe allmählich auf⸗ ehört, ein Ereignis zu ſein. Die Frage der Jaxantien für die Anleihe bilde jetzt nicht ehr die Hauptſache bei den privaten Beſpre⸗ hungen. Franzöſiſche Bankiers ſeien nach kondon gekommen, um Verhandlungen über nteralliierte Schuldenfrage zu pflegen. Die nilitäriſchen und politiſchen Sachverſtändigen hiskutierten über die militäriſche Räumung der Ruhr. Die Konferenz ſelbſt, die zur Lö⸗ ung eines rein wirtſchaftlichen Problems ein⸗ zerufen war, ſcheine in den Hintergrund zu treten. Was gegenwärtig vor ſich gehe, ſei ein Beſchäft um alle ſchwebenden diplomatiſchen, nilitäriſchen und finanziellen Fragen, die das Berhältnis zu Deutſchland beſtimmen. Man ei bei einer Art geheimen Geneuag⸗Konferenz ingelangt. Die franzöſiſchen Bankiers wollten ſunächft wiſſen, ob auch die Auflegung der An⸗ ſeihe für Deutſchland eine engliſche Zahlungs⸗ forderung an den franzöſiſchen Schuldner fol⸗ zen werde. Den franzöſiſchen Bankiers ſcheine is nicht darauf anzukommen, die induſtrielle Erholung Deutſchlands zu beſchleunigen. Während nach einer halbamtlichen Mel⸗ dung geſtern in den Beſprechungen zwiſchen den Delegationsführern die Frage der militä⸗ tiſchen Räumung noch nicht zur Sprache ge⸗ bracht ſein ſollte, wurde'nach anderen Mel⸗ dungen geſtern beſchloſſen, dieſe Frage als außerhalb der Kompetenzen der Konferenz lie⸗ led zu betrachten. Dieſe Frage müſſe daher n der Hauptſache zwiſchen Frankreich, Bel⸗ zien und Deutſchland behandelt werden, wäh⸗ tend die Delegierten Englands, Italiens und Amerikas einfach informiert werden ſollen. * die übliche Zuſammenkunft der Delegations⸗ führer. London, 30. Juli. Geſtern fand wie üblich eine Verſammlung der Delegationsführ⸗ ter ſtatt. Ferner tagte der erweiterte Juriſten⸗ zusſchuß am Nachmittag. An den Beſprechun⸗ gen der großen Fünf nahm geſtern auch der amerikaniſche Botſchafter Kellog teil. In Be⸗ ſprechungen außerhalb der Konferenz war man weiter bemüht, eine Formel zu finden, die die verſchiedenen Vermittlungsvorſchläge bereinigt, um einen brauchbaren Vorſchlag für die Vollkonferenz zuſtande zu bringen. Im all⸗ gemeinen iſt die Stimmung ziemlich optimt⸗ ſtiſch. Auch die franzöſiſchen Delegierten tra⸗ gen eine zuverſichtliche Stimmung zur Schau. In unterrichteten Kreiſen verlautet, der belgi⸗ ſche Miniſterpräſident Theunis habe erklärt, er wünſche den belgiſchen Außenminiſter Hy⸗ mans zu den Beſprechungen der Delegations— führer hinzuziehen. Herr iht habe zugeſtimmt unter der Bedingung, daß der franzöſiſche Fi⸗ nanzminiſter an den Beratungen teilnehmen, darf. Berlin, 30. Juli. Nach Londoner Mel⸗ dungen Berliner Blätter iſt es trotz langwie⸗ riger Verhandlungen der franzöſiſchen Dele⸗ gation bis geſtern abend nicht gelungen, eine Einigung über den zu er zielen. Aus dieſem Grunde wurde die für heute angeſetzte Sitzung des erſten Ausſchuſſes, in der der franzöſiſche Einigungsvorſchlag ein⸗ gebracht werden ſollte, verſchoben, um Zeit für weitere Verhandlungen zu gewinnen. Als Gegenleiſtung für die franzöſiſchen Konzeſſio⸗ nen gegenüber den Forderungen der Finanz⸗ leute verlangt Herriot eine gemeinſame Prio⸗ rität in Bezug auf die Reparationszahlungen, ſowie einen größeren Prozentſatz an Repara⸗ tionszahlungen. als in Spa vereinbart wurde. Wann aus dieſem Grunde die Einladung an Deutſchland abgeſandt werden kann, iſt noch unbeſtimmt. In gut unterrichteten Kreiſen ſcheint man mit einem Eintreffen der deutſchen Delegation noch für dieſe Woche zu rechnen, ſodaß die Konferenz nächſte Woche beendet werden könnte. In belgiſchen Kreiſen verlau⸗ tet, daß die Delegationsführer beſtrebt ſeien, die Arbeiten der Konferenz in den nächſten 2 Tagen ſo nachdrücklichſt zu fördern, daß die Einladung an Deutſchland abgehen und mit der Ankunft der deutſchen Delegation in Lon⸗ don am Samstag gerechnet werden kann. ö* 0 Die Sanktionenfrage. London, 29. Juli. Die heutige Ver⸗ ſammlung ber Delegationsführer war von den Verſammlungen der letzten Tage etwas ver⸗ Vorſchlag Herriots zu er⸗ 8 Der amerikaniſche Botſchafter Rel⸗ ogg war mweſend, dagegen waren ranzöf anzminiſter Clemen glich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatlich 2 Mark aus e d e en: wöchentl. Samstags das achtſelttge illuſtrierte Eat e andkalender.— Annahme von Abonnements täglich der belgiſche Außenminiſter Hymans und der japaniſche Botſchafter Hayaſhi einge— laden worden und erſchienen. Es wurde vor allem über den franzöſiſchen Vorſchlag in der Saktiousfrage geſprochen, der darin beſteht, daß bei Uneinigkeit in der Reparationskom⸗ miſſion in der Frage einer deutſchen Verfeh— lung ein dreigliedriges Schiedsgericht ernannt werden ſoll. Eines der Mitglieder ſoll ein Amerikaner ſein. Dieſes Komitee hat in letzter Inſtanz über den vorliegenden Fall zu ent⸗ ſcheiden. Es habe ſomit nicht nur beratenden Charakter. Der Vorſchlag ſtehe mit dem Ver⸗ ſailler Vertag nicht im Widerſpruch, da dieſer die Reparationskommiſſion ermächtige, ihre Vollmachten gegebenenfalls an einen außen⸗ ſtehenden Organismus abzutreten. Der Vor— ſchlag iſt heute nachmittag gemeinſam von den franzöſiſchen und engliſchen Sachverſtändigen geprüft worden. Es verlautet aber, daß die ſranzöſiſche Delegation den Vorſchlag nur im Umtauſch gegen gewiſſe Konzeſſionen in der Frage der Sachleiſtungen aufrechterhalten will. Es ſoll ſich auch hier, wie in der Frage der Militärkontrolle um ein Austauſchgeſchäft handeln, wobei die bisher in den Vorder— grund geſtellten Hauptprinzipien und Ver⸗ tragsrechte fallen gelaſſen werden. * Herriot— der brüllende Löwe. Paris, 30. Juli. Der Londoner Korre- ſpondent des„Intranſigeant“ teilt mit, das der japaniſche Botſchafter Hayaſhi nach der geſtrigen Sitzung der Delegationsführer erklärte, es ſei ſonderbar, daß Herriot in der Vergangenheit die Beſetzung der Ruhr be⸗ kämpft habe und heute bei der Zumutung, daß Frankreich ſich verpflichten ſoll, nicht wieder in die Ruhr zurückzukehren, wie ein Löwe btülfe 7* Nollets Rücktrittsdrohungen. London, 29. Juli. General Nollet droht, wie heute mittag bekannt wird, zum dritten Male mit ſeinem Rücktritt, ſodaß man in Konferenzkreiſen eine franzöſiſche Miniſter⸗ kriſe für möglich hält.— Wie der Londoner Vertreter des„Tag“ erfährt, hat Beneſch verſucht, als Vertreter der Tſchechoflowakei Mitglied der Konferenz zu werden. Als dies mit der Begründung, daß die Tſchechoſlowakei keinen Anteil an den Reparationen habe, ab— gelehnt worden ſei, habe Beneſch Zutritt als Vertreter der Kleinen Entente verlangt. Da— rauſhin ſei ihm erwidert worden, den Alliier— ten ſei eine Kleine Entente-Regierung nicht bekannt. 1** Die Londoner Neiſe der Reparations⸗ kommiſſion. 1 Paris, 30. Juli. Entgegen früheren Meldungen ſoll in der geſtrigen Sitzung der Mitglieder der Reparationskommiſſion die Reiſe der Kommiſſion nach London beſpro— chen worden ſein. Auf die Einladung des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten an Barthou, hat dieſer, wie verlautet, umgehend nach Lon— don geantwortet, daß er alle erforderlichen Dispoſitionen treffen werde, damit die Repa⸗ rationskommiſſion am Donnerstag früh in London eintreffen könne. In Pariſer politi⸗ ſchen Kreiſen erblickt man in der Reiſe Bar⸗ thous nach London eine große Verſtärkung für die franzöſiſche Delegation. Ueber den franzöſiſchen Anleiheplan, deſ⸗ ſentwegen Herriot eine Vertagung von 48 Stunden forderte, wird faſt völliges Still⸗ ſchweigen bewahrt. Man verſichert, daß dieſer Plan ſich nicht allzu formaliſtiſch an Worte u. Paragraphen klemmen werde, ſondern daß er verſuchen werde, wenigſtens einen vorläufigen Ausweg zu ſchaffen. Nach einer Mitteilung offiziöſen Charakters galt die Kompromißfor⸗ mel der franzöſiſchen Delegation in London über die Frage der Feſtellung etwaiger deut⸗ ſcher Verfehlungen dahin, daß die Repara⸗ tionskommiſſion im Falle der Nichteinigung verpflichtet ſein ſoll, die Entſcheidung eines dreigliedrigen Komitees mit ſchiedsrichter⸗ lichen Vollmachten, dem ein Amerikaner ange⸗ hören ſoll, anzurufen. Dieſe Formel habe be⸗ reits die Zuſtimmung Mac donalds ge⸗ funden, der einen engliſchen Sachverſtändigen beauftr-gt habe, mit den franzöſiſchen Mit⸗ gliede. des erſten Ausſchuſſes einen gemein⸗ ſamen Text auszuarbeiten. Die franzöſiſche Delegation, ſo heißt es weiter, macht die end⸗ gültige Annahme des KRompromiſſas von be⸗ Konzeſſionen abhängig, die im drit⸗ ſtimmten e sſchu dert wurden Viernheimer Tageblatt (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) A 1 0 genpreiſe: Die 1 Milli meterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., bei Wiederhol ahgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für In erate und Notizen vormittags 8 hr, größere Artikel einen Tag vorher,.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 L annererag, ben 31. Full 1924 er Verhandlungen und Veroandlungen. , Das franzöſiſche Parlament. Die Ergebniſſe von London vor Kammer und Senat. Paris, 29. Juli. Die Kammer⸗ und Senatsſitzungen ſind heute nachmittag wieder aufgenommen worden. In beiden Parlamen⸗ ten wurde ein längeres Telegramm Her: riots verleſen, in dem dieſer erklärte, hätte gewünſcht, bei der Wiedereröffnung der Sitzungen über die Reſultate der Londoner Konferenz berichten zu können. Das ſei aber nicht möglich, weil die Verhandlungen noch nicht abgeſchloſſen ſeien. Das Telegramm be⸗ richtet ſodann ſummariſch über die Konferenz⸗ berichte. Der Bericht der Sanktionenkommiſ—⸗ ſion ſei von den Geldleihern als ungenügend erachtet worden und habe deshalb von der Konferenz nicht gutgeheißen werden können. Die franzöſiſche Delegation wolle den Geld⸗ leihern die gewünſchten Garantien geben, ſie wünſche aber auch, daß der Verſailler Vertrag nicht verletzt und die Aktionsfreiheit Frank⸗ reichs nicht eingeſchränkt werde. Der Bericht der Kommiſſion für die Rückgabe der Pfänder ſei genehmigt worden. Nur die Frage der Verwendung franzöſiſcher und belgiſcher Eiſenbahner auf dem linken Rheinufer bleibe offen. Die Kommiſſion für den Zahlungs⸗ modus ſei ermächtigt worden, ihr Programm ohne die bisherigen Vollmachtsbeſchränkungen zu erledigen. Eine Einigung ſei auch über die Einladung der deutſchen Delegierten zur Konferenz erzielt worden. Dieſe werde erſt erfolgen, wenn die weſentlichen Probleme der Konferen zgelöſt ſein würden. Auch die Repa⸗ rationskommiſſion ſei eingeladen worden, nach London zu kommen. Die Konferenz wird noch einige Tage dauern, um die noch verblei⸗ benden techniſchen Schwierigkeiten zu über⸗ winden. Die franzöſiſche Regierung verfolge die Unterhandlungen mit dem beſten Willen, die Rechte Frankreichs zu wahren und die in⸗ teralliierte Verſtändigung für den Frieden wieder herzuſtellen. Die Reſultate der Konfe⸗ renz würden der Kammer zur Beratung unter— breitet werden. Nach der Verleſung dieſes Telegramms wurde die Sitzung im Senat aufgehoben. Vorher hatte der Juſtizminiſter dem Senat die Amneſtiegeſetze unterbreitet, Es wurde beſchloſſen, die Vorlage an die zweite Kommiſſion zur Prüfung und zur Be⸗ richterſtattung zu überweiſen. Vor der heutigen Senatsſitzung hatte ſich die Außenkommiſſion des Senats verſammelt. Auf der Tagesordnung ſtand die Beſprechung über die Londoner Konferenz. Es wurde be— ſchloſſen, die Diskuſſion zu verſchieben, ob⸗ wohl ein Senator dagegen proteſtierte. Ein anderer brachte die Rede auf die Militärkon⸗ trolle und ſchlug vor, daß in Deutſchland ſtän⸗ dige Kontrollmaßnahmen zu ſchaffen ſeien mit der Aufgabe, den“ Völkerbund über der Stand der deutſchen Rüſtungen fortgeſetzt zu informieren. Die Kommiſſion beſchloß, dieſen Vorſchlag an die Regierung weiterzuleiten. Paris, 29. Juli. In der Kammer verlas Präſident Pain leave vor dem Tele⸗ gramm Herriots einen Nachruf für den ver⸗ ſtorbenen Abg. Ignace. In den Kreiſen der Kammer befürwortete man, nur bis näch⸗ ſten Donnerstag zu beraten, um dann die Sit⸗ zungen bis zum 16. September zu verſchieben. Die Kammer hat überhaupt keine wichtigen u. dringenden Vorlagen mehr zu beraten. Sie war, ebenſo wie der Senat, heute in der Er⸗ wartung zuſammengetreten, daß die Londoner Konferenz beendet ſei und daß über deren Er⸗ gebnis diskutiert werden könnte. Das Tele—⸗ gramm Herriots iſt in der Kammer von der Linken mit Beifall aufgenommen worden, wo⸗ gegen die Rechte ſich in eiſiges Schweigen hüllte. Nachdem einige untergeordnete Fragen erledigt worden waren, kam ein kommuniſti⸗ ſcher Antrag zur Beratung, worin die Regie⸗ rung erſucht wird. eine Verordnung des frühe⸗ ren Verkehrsminiſters Le Trocquer über die Arbeitszeit im Eiſenbahnbetrieb aufzuheben. Durch dieſe Verordnung ſei der Achtſtunden⸗ tag tatſächlich aufgehoben worden und die franzöſiſchen Eiſenhahner ſeien gezwungen, 10—12 Stunden, ja gelegentlich ſogar 17 Stunden zu arbeiten. Le Trocquer ergriff das Wort, um die beanſtandete Verordnung zu verteidigen. Er erklärte, man dürfe nicht tat⸗ ſächliche Arbeitszeit und bloße Anweſen eit miteinander verwechſeln. er eingeſtellt wird. hält der preußiſche Plan den Lateinunterricht von Sexrta an bei. Umfang und Methode Bedenken tragen, Frage des Reformaymnaſiums. noch der lateiniſche Unterbau für alle Schulen, auch für das Gymnaſium, zur Regel werden. Nun wird ple um das humaniſtiſche Gymnaſium. An das heſſiſche Landesamt für Bildungs weſen in Darmſtadt iſt folgende Eingabe des Heſſiſchen Landesverbandes der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums in Darmſtadt von Kurzem abgegangen: Nach den Erklärungen die Herr Miniſterialdirektor Urſta dt am 4 Juli in der Volkskammer abgegeben hat, neh. men wir an, daß die geplante Reform des heſ ſiſchen höheren Schulweſens der in der Aus! führung begriffenen Umgeſtaltung des preu ßiſchen Schulweſens im Weſentlichen entſpre⸗ hen ſoll. Da man in Preußen jetzt auf das Reformgymnaſium wegen ſeiner offenkundig zewordenen Mängel verzichtet, und auch die Rückbildung der beſtehenden Reformgymnaſien m Gymnaſien normalen Stils zur Regel macht (Denkſchrift des preußiſchen Miniſteriums für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung: die Neuordnung des preußiſchen höheren Schul⸗ weſens S. 37), ſo geben wir der beſtimmten Erwartung Ausdruck, daß auch in Heſſen die weitere Gründung von Reformgymnaſien un⸗ terbleibt und der in Büdingen gemachte Ver⸗ ſuch auf Grund der dortigen ſchlechten Erfah⸗ rungen, die auch dem Landesamt bekannt ſind Für das Realgymnaſium be⸗ Wir erwarten, daß man auch in Heſſen darauf zurückkommt, dann aber, wie es natürlich iſt, das Latein auch bis zum Schluß durchführt. Im übrigen halten wir es für unſere [Pflicht, auf ſchwere Nachteile hinzuweiſen, die die in Preußen eintretenden Aenderungen des Lehrplanes für das humaniſtiſche Gymnaſium gedeuten. 1. Dem Franzöſiſchen liche Stundenzahl zugewieſen werden ſoll eine kümmer⸗ (2: 3, O 2—0 1 je 2 im ganzen 9 gegenüber un⸗ feren jetzigen 23 Stunden), daß ſich nichts nen⸗ gnenswertes wird erreichen laſſen. Fakultativer Unterricht im Engliſchen ſoll von den Schü⸗ lern beſonders bezahlt werden. Dieſe ſtiefmüt⸗ lerliche Behandlung der bprachen würde dem Gymnaſium die Konkur⸗ tenz mit anderen höheren Schulen auf das modernen Fremd⸗ leußerſte erſchweren und ihm weitere Volks reiſe entfremden. 2. Dasſelbe gilt von der geplanten Kür⸗ zung des mathematiſchen Unterrichts in dei Oberſtufe(9 Stunden gegen die jetzigen 12 Stundend. Dem Gymnaſiaſten wird dadurch der Zutritt zu den Techniſchen Hochſchulen er⸗ ſchwert. während er ſich bei dem ſeitherigen Zuſtande alatt vollzog. Auch war bisher die Mathematik für die Gymnaſien neben den al⸗ ten Sprachen das wirkſamſte Mittel, um die Schüler zu ſelbſtändiger Arbeit zu erziehen nicht abſtumpfen. Unterricht ſoll ſtatt 68 Stunden 56 erhalten. Von 2b an haben die Klaſſen nur noch je 5 Lateinſtunden, das Ueberſetzen in das Lateiniſche ſoll von 2a an wegfallen. Dieſer Lateinunterricht würde nach dem Lateinunterricht Nun Man ſollte es 3. Der lateiniſche des früheren Realaymnaſiums gleichen. bemerkt die preußiſche Denkſchrift(S. 47), daf der Lateinunterricht am Realgymnaſium aufs Ganze geſehen, die auf ihn geſetzten Erwar⸗ tungen nicht erfüllt habe. Er ſei vielmehr eine recht dürftige Dublette des Lateinunterricht am Gymnaſium geblieben und habe über eine oft recht fragwürdige leberſetzungsfähiakeif hinaus eine wirkliche Einführung in den Geiſt und die Kultur Roms nicht erreicht. Es er⸗ ſcheint uns widerſinnig, daß man dieſe Ar des Lateinunterrichts. die man beim Real, gymnaſium mit ſo ſtarken Worten verwirft nun dem Gymnaſium aufnötigen will. Auch darauf möchten wir aufmerkſam machen, daß nach der preußiſchen Reform des Gymnaſiums von 2a in keine fremde Sprache mehr überſetzt wird. Man müßte denn gerade für den zweiſtündigen franzöſiſchen Unterricht dieſe Uebungen beibehalten wollen, die man für das Lateiniſche und Griechiſche unterſagt. Das Gymnaſium wird auf dieſem Wege zwar leichter, aber nicht beſſer. Die Schädigung, die die Reform für das Gymnaſium bedeutet, iſt ſchwer und offenkun⸗ dig. Die heſſiſche Regierung ſollte umſomehr Preußen auf dem einge⸗ ſchlagenen Wege zu folgen, weil die Schul, politik dieſes Staates zurzeit keineswegs ſtetig und zielbewußt iſt. Wir erinnern an die wie⸗ derholten Umfälle in der einſchneidenden Eben ſollte ötzlich das Todesurteil über das it lateinloſe Unterb pro erden rückgebildet. So kommt auch von den e e des deutſchen Hochſchulverban des, der kürzlich in Göttingen tagte, die Nach richt, daß die vort erſchienenen Vertreter des preußiſchen Kultusminiſteriums zu Abſtrichen von ihrem Reformplan geneigt geweſen ſeien Unter dieſen Umſtänden dürfte es ſich empfeh len, nach dem Vorbild anderer deutſchen Re gierungen eine abwartende Stellung einzu— nehmen. 77 8 ö ö 1 Auf alle Fälle ſollten ſo einſchneidende Veränderungen des heſſiſchen Schulweſens nicht ohne Beratung mit Vertretern der davon betroffenen Kreiſe erfolgen. Es genügt nicht daß Gutachten eingefordert werden, die nicht veröffentlicht, ſondern von dem Landesamt nach Gutachten verwendet werden. Wir ver⸗ langen eine mündliche Verhandlung, zu der Vertreter der Univerſität, der techniſchen ochſchule, des Predigerſeminars, des Prie⸗ erſeminars, des Gymnaſiums, des Realgym⸗ naſiums und der anderen höheren Schulen, owie des unterzeichneten Landesverbandes u, ihnlicher Verbände zur Förderung des Bil— dungsweſens zuzuziehen ſind. Die Vertreter wären von den betreffenden Körperſchaften u, Schulgattungen zu wählen. Hätte das Lan⸗ desamt von vornherein dieſes wahrhaft demo⸗ kratiſche Verhalten gewählt, ſtatt das der Ka⸗ binettspolitik, ſo wären die humaniſtiſchen Vereinigungen nicht gezwungen geweſen, ſich in die Oeffentlichkeit zu flüchten. Die Angriffe, die Herr Miniſterialdirektor Urſtadt am 4. Juli in der Volkskammer des⸗ wegen gegen dieſe Vereinigungen gerichtet hat, ſind uns dem Wortlaut nach noch nicht genau bekannt. Wir behalten uns vor, nach eröffentlichung des ſtenographiſchen Berichts darauf zurückzukommen. Der Heſſiſche Landesverband der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums. 5 4* 4 Kleine politiſche Umſchau e— Die Eiſenbahnverhandlungen zwiſchen Bayern und dem Reich. Nach einer Drahtung der„Voſſ. Ztg.“ aus München werden Reichs⸗ verkehrsminiſter Oeſer und Reichsfinanzmini⸗ ſter Dr. Luther zu den heute beginnenden Verhandlungen zwiſchen Bayern und dem Reiche über die Eiſenbahnfrage nach München reiſen. — Proteſt gegen Innenminiſter Severing. Die, vereinigten vaterländiſchen Verbände haben gegen die nichtſozialiſtiſchen preußiſchen Koali⸗ tionsparteien und bei der Reichsregierung Pro— teſt gegen den preußiſchen Innenminiſter Se⸗ vering erhoben, weil dieſer dem„Reichsban— ner ſchwarz⸗rot⸗gold“ für den 11. Auguſt einen Fackelzug genehmigt hat, während er die vater— ländiſchen Verbände und ihre Unterverbände als verbotene Organiſationen bekämpfe. — Die deutſch⸗ruſſiſche Einigung. Ueber die deutſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen im Konflikt we— gen der Hausſuchung in der ruſſiſchen Handels— delegation wird ſolgende amtliche Mitteilung veröffentlicht:„Nach langwierigen Verhandlun— gen iſt in Moskau zwiſchen dem ruſſiſchen Volks⸗ kommiſſar des Aeußern und dem deutſchen Bot⸗ ſchafter eine den entſtandenen Konflikt im Wege beiderſeitiger Vereinbarung beilegend Löſung des Zwiſchenfalles gefunden und in einem Pro— tokoll niedergelegt worden, deſſen, Wortlaut nach der in Berlin zu vollziehenden Unterzeichnung bekanntgegeben wird.“— Wie wir erfahren, iſt as Protokoll geſtern mittag im Auswärtigen 5 in Berlin unterzeichnet worden. Die Ver— öffentlichung des Protokolls kann für heute vor⸗ mittag erwartet werden. 215 ie ſechs Mallies Roman von Igna Maria. (Nachdruck verboten.) So nimm denn meine Hände und führe mich,“ ſang die Frauenſtimme, die Glocken läuteten. Theres Hardegg ſchritt an der Seite ihres Mannes aus der Kapelle.. 5 Kurt Hardegg war nicht wenig ſtolz auf eine junge Frau. Ueberall erregte ſie Auf⸗ ehen, ſogar in Berlin fiel ihre eigenartige önheit allgemein auf. Theres ſtaunte, als ie mit Kurt auf dem Bahnhof Friedrichſtraße usſtieg. Der ſchmuckloſe Bahnhof ſtörte ſie inigermaßen, ſie hatte für Berlin einen Prachtbau erwartet. Von dem Verkehr fühlte e ſich angezogen.„Weißt du, Kurt, es gibt och nur ein Berlin!“ ſagte ſie, als ſie bei empinski Abendbrot aßen.„Schön iſt's hier, o das Leben, der ganze Zuſchnitt, die langen traßenzüge und Unter den Linden!“ An dem ſonnigen Herbſtnachmittag waren die Stühle und Bänke der Promenade ſämt⸗ lich beſetzt.„Nein, dieſe vielen Menſchen,“ ver⸗ kounderte ſie ſich,„wo ſie nur alle herkom⸗ men! 8 „Du ſchauſt immer bloß nach andern Leu⸗ ten,“ beklagte ſich Kurt,„nach mir ſollſt du nur ehen, nur mich anſehen!“ „So eine Hochzeitsreiſe iſt doch herrlich! In der Welt umher zu fahren, wenn man ſo voll Liebe iſt—“ ſagte Theres. „Ja!“ ſagte Kurt glücklich.„Aber die Menſchen ſind doch entſetzlich ſtörend! Dafür mußt du unbedingt einen Kuß haben!“ „O, ich notiere ihn und fordere ihn un⸗ barmherzig ein, aufgeſchoben iſt nicht aufgeho⸗ en, mein Lieber!“ 5 Als ſie zum Brandenburger Tor bummel⸗ den, erregte das gelbe Plakat einer Litfaßſäule hre Aufmerkſamkeit: Tſchai⸗San, die verzauberte Prinzechan! 7 Große Ballett⸗Pantomime! ber Eulbacher Markt. Eine kommuniſtiſche Wervewoche. Mit elne. i einem i Maſſenverſammlung zur Beſprechung der Schand aſchon hiſtoriſche 1 taten des Maſſenmörders Haarmann in Han, a ſeit das M 1 chen iſt, beſonders, ſeit das nover haben die Kommuniſten im Düſſeldorfen tenpflege und Trachtenſcha Bezirk eine Werbe woche eröſſnet. Die Kom wurde. Den Auſtakt zum Burgfeſt bildete muniſten in Deutſchland halten in den Tagen Beleuchtung der Burg und Stadtſilhoveite vom 27. Juli bis 3. Auguſt eine Kampſwoche ge⸗ Samstag Abend. Am Sonntag um 1 Uhr ſan, gen den imperialiſtiſchen Krieg. In der kommu⸗ melte ſich alles, was aktiv am Feſt beteiligt war, niſtiſchen Werbewoche werden die Erwerbsloſen, am Ortsausgang, wo der Feſtzug aufgeſtellf die Kurz- und Notſtandsarbeiter, die Kriegsbe, wurde. Um halb zwei Uhr bewegte ſich der ſe ſchädigten uſw. aufgeboten werden und am nä chöne und farbenfrohe Zug dann durch die ſten Tage ſoll eine Kundgebung im Apollo⸗Thea Straten des Städtchens zur Buraruine. Nach. ter dieſe Werbewoche ſchließ en. n dem der Zug im Burghof ſſich aufgelöſt hatte F Zur Verhaftung Roſſis. Das Blatt„Gra- entwickelte ſich hier ein echtes rechtes Volks feſt mona Nuova“ meldet aus Rom, Roſſi habe Ein Tanzboden war unter der Linde aufgeſchla ſeine jetzt bekannt gewordenen Enthüllungen vor] gen, auf dem charakteriſtiſche Odenwälder Volks ſeiner Verhaftung in einem Memorial niederge-] tänze und Reigen aufgeführt wurden. Bauern legt, das er Mae Perſönlichkeiten übergeben[ theater, Bauernſchwänke, Spinnſtube, Bauern und womit er ſich gegen die verteidigt hat, die, tänze, Kino und alle möglichen Volksbeluſtigun, ſeine ſoſortige Verhaftung angeordnet hätten. gen boten Unterhaltung in reicher Fülle. ö Roſſi wolle damit die Verantwortung für das] Garmiſch, 29. Juli. Im Hochgebirge iſt bit Verbrechen an Matteotti auf die Regierung ab⸗ auf 1000 Meter herunter Neuſchnee gefallen wälzen. a e, ee e Schneeſturm mehrere 5 5 i 1 „ Coolidge gegen die Faziſiſten. Präſdent Weinheim a. d. B, 29. Juli. Ein 12fähriger e hat 90 e ee e Schüler des hieſigen Realgymnaſiums, der ein⸗ bandes gegen den Krieg n. 5 0 k 5 üb 05 richtet, worin er die Pazifiſten dafür tadelt, daß zige Sohn eines Fabrikſchreiners, verübte wegen f 15 j a einer in der Schule erhaltenen Rüge einen 1 91% der Vereinigten Staa⸗ Selbſtmordverſuch, indem er ſich mit einem Pi⸗ en bekämpfen. 100 ſtölchen in den Kopf ſchoß. Der ſchwerverletzte 9 5 5 ˖ Knabe wurde in das Heidelberger Krankenhaus 5 5 überführt. Da die Kugel ſich noch im Kopfe be⸗ 720 Aus Nah un Fern. findet, ſo beſteht keine Hoffnung, das Leben des „Flonheim, 29. Juli. Spurlos verſchwunden ſiſt ſeit etwa 8 Tagen der Sohn eines hieſigen Handelsmannes, der als Handlungsgehilfe be⸗ Knaben zu erhalten. 6 Berlin, 29. Juli. Nach einer Drahtung aus ſchäftigt war. Man befürchtet, daß ſich der junge Menſch ein Leid angetan hat. Tcgkio iſt der japaniſche Dampfer„Tai Raina⸗ Dexheim, 29. Juli. Im Rhein ertränkt hat zu“ auf Höhe von Kap Notoro untergegangen. 138 Paſſagiere und 54 Mann der Beſatzung ſol⸗ ſich der ſchon in hohem Alter ſtehende Georg Darmſtadt aus Dexheim. Der eigentliche Grund, ien, wie angenommen wird, den Tod in den Wellen gefunden haben. 18 Paſſagiere und 3 0 Mann der Beſatzung landeten in Rettungsboo⸗ der ihn zu dieſer Tat getrieben hat, iſt unbe⸗ kannt. Seine Leiche wurde in Mainz geländet. Oberingelheim, 29. Juli. Ein Unglücksfall, ien in dem Dorfe Notoro. Der Grund des Un⸗ kergangs des Schiffes iſt noch nicht bekannt ge⸗ worden. 50 der zum Glück noch gut ablief, iſt dem Lagerhal⸗—„ ter Schneider paſſiert. Er ſtürzte in den Abort, 1 Von der Gewitterfurcht 858 5 der durchbrach. Er konnte durch rechtzeitige Hilſe Wenn ſich an heißen, ſchwülen Sommeraben⸗ aus ſeiner unangenehmen Lage befreit werden. den dunkelfinſtere Wolkenbänke zuſammenballen Darmſtadt, 29. Juli. Ein gemeingefährlicher] und dann„gelblich⸗fahl zucket der zackige Wetter⸗ Burſche, der vielfach und ſchwer vorbeſtraſte] ſſtrahl“ und Donner über uns hinweggrollen, wird Dienſtknecht Hans Waſers aus Rheyt(Rhein⸗ es manchem Menſchenkinde ängſtlich zumute und provinz) iſt in vergangener Nacht aus dem ſtäd“] Goitfried Schwabs packendes Gedicht„Urahne, tiſchen Krankenhaus hier entwichen. Er hatte] Großmutter, Mutter zund Kind“ wird in man⸗ im vorigen Frühjahr zu Lindenfels i. O. einen chem Herzen wach. großen Einbruch in das Dr. Schmidt'ſche Sana⸗ Wenn es nur nicht einſchlägt, denkt mancher, torium verübt und wurde erſt nach längerer[ denn gering iſt die Anzahl derer, die aus voller Zeit bei einem in Dortmund ausgeführten Dieb— Ueberzeugung und ohne Prahlerei das Schau⸗ ſtahl feſtgenommen. Wegen dieſes Einbruchs er⸗ ſpiel eines Gewitters ſchön, erhaben und herrlich hielt er eine mehrjährige Zuchthausſtrafe und finden— was es in Wirklichkeit auch iſt— und war von dort in das hieſige Landgerichtsgefäng. es preiſen und lieben, wie es ein Beethoven tat. nis verbracht worden, um demnächſt von dem[ Die meiſten Menſchen werden beim Herannahen Bezirksſchöfſengericht wegen der Lindenfelſer An- eines Gewitters, wie die Tiere des Waldes, un⸗ gelegenheit abgeurteilt zu werden. Er wählte ruhig, verbergen ſich gerne in dunklen Zimmern den bekannten Kniff, Löffel zu verſchlucken, da-[ oder ſuchen ſonſt irgendwo Schutz vor dem Blitz. mit er zur Operation ins Krankenhaus komme[ Da ſpielt auch mancher Aberglaube, namentlich und ſo Gelegenheit zur Flucht fände. I auf dem Lande, eine Rolle, ungeachtet aller Blitz⸗ rm. Darmſtadt. 29. Juli. Das Miniſterium[ ableiter, die ſich an den meiſten Häuſern und für Arbeit und Wirtſchaft gibt bekannt, daß Kirchen heutzutage beſinden. nach Anhörung von Sachverſtändigen und In⸗ Bekannt ſind die alten Sitten und Gebräuche tereſſenvertretungen auf Grund des Art. 9 der[ am Himmelfahrtstag. der im deutſchen Volks. heſſ. Ausführungsverordnung zum Reichs, glauben mit den erſten ſöommerlichen Gewittern mietengeſetz ete. für die Berechnung der Miete eng verknüpft iſt. Gegen die Gefahren der Ge⸗ ür den Monat Auguſt dieſelbe Regelung wie witter errichtet man Wetterkreuze auf Anhöhen, für den Monat Juli beſtehen bleibt. Bergen und Waſſerſcheiden und ſteckt in die ſo⸗ Lindenfels i. O., 29. Juli. Geſtern fand in J genannten„Wetterlöcher“, das ſind Felsſpalten.. dem alten Odenwälder Städtchen Lindenfels Weidenzw eigne. 7 das alljährlich abgehaltene Burgfeſt ſtatt. Die⸗ Recht zahlreich ſind die Mittel, die der Volks⸗ ſes Burafeſt, vor etwa 17 Jahren zum erſtenmale brauch beim Herannahen des Gewitters anwendet. durchgeführt, iſt keine 1547 e 1055 Viele Menſchen fürchten ſich mehr vor dem . Donner, der nach germaniſchem Mythus der Wi⸗ Sie, entſetzt, verwirrt über ſeinen häßlichen Anblick, ſtößt ihn zurück und flieht. Er eilt ihr nach, wirft mit einer Schlinge, reißt ſie zu Boden, ſchleppt ſie ab Im nächſten Bild rr 2 In der Hauptrolle die reizende pikante Tänzerin Sibyll Matties! Zirkus Schumann. Da war ja das Plakat, davon einſt Ma⸗ Kranzler 0 ö müßt dort Brüderſchaft trinken, der Kurt iſt f ſaß die arme Tſchai⸗ jetzt ſchon verliebt in dich!“ Sie ſtiegen in das San verzaubert als Nachtigall in einem gol⸗ Auto, in raſcher Fahrt ging es zu Kranzler 0 gt. Meiſt e ann Offenhalte Schließen des Fenſters während eines G wi erüber die Anſichten geteilt ſind. Die einen be⸗ haupten, man müſſe Fenſter und Türen feſt ge ſchloſſen halten, um keine Zugluft entſtehen z laſſen, die als guter Elektrizitätsteiter eine Blitz ſtraße bildet. Andere wünſchen wieder Fenſt und Türen weit offen zu halten, um im Fall eines Blitzſchlages der Erſtickungsgefahr vorz beugen und Betäubten die Möglichkeit ins en zu gelangen, zu erleichtern: Richtig iſt: das offe Fenſter bei unbedingter Vermeipung von Zug luft und Aufenthalt in der Mitte des Zimmers, fern von allen Metalleitungen(Kronleuchter, Te⸗ lefon und ähnliches). a ö Im Freien iſt die Nähe von Mauern, na⸗ mente) Torwegen, Avpußrohre von Dachrim nen, eiſerne Gartengitter, Telegraphenleitung zu vermeiden. Am beſten iſt, wenn man auf freiem Felde von einem Gewitter überraſcht wird, ein⸗ faches Hinlegen auf die Erde in einen waſſerlee⸗ ren Graben oder in eine Erdfurche, und nicht auf oder unter einem Heuhaufen oder in eine Heuhütte gehen. Im Walde wird man ſich des bekannten Spruches erinnern: 9 Vor den Eichen ſollſt du weichen, 9 Veoon den Fichten ſollſt du flüchten, 5 Doch die Buchen darfſt du ſuchen.“ 5 wozu noch zu bemerken iſt, daß im allgemeinen der Blitz häufiger in Laubbäume als in Nadel⸗ hölzer ſchlägt. Am gefährlichſten ſind die Eichen, dann folgen Pappeln, Ahorn, Birke, Eſche, Erle, und dann ſchließen ſich erſt die Nadelhölzer an. Man hat ſtatiſtiſch nachweiſen können, daß der Blitz, welcher in Deutſchland durchſchnittlich jähr⸗ lich 200 bis 300 Perſonen trifft, und 50 bis 100 zötet, etwa 30mal in Eichen, 12—15mal in an⸗ dere Laubbäume(außer Buchen) und 10mal in verſchiedene Nadelbäume ſchlägt, ehe er ſich eine Buche zum Ziel wählt.— Die Blitzgeſahr iſt zwar bei jedem Gewitter Vorhanden, doch mit ruhigem Blut und kühler e vermag man ihr ſtets auszuwei⸗ chen. Mus dem Gerichtsſaal. § Worms, 29. Juli.(Schöffengericht) Den Vorſitz führte Staatsanwalt Diehl. Als Schöffen waren tätig: Fabrikaufſeher Rud. Guthy⸗Herrns⸗ heim und Frau Vlt. Dähler Wtw. Worms. Ver⸗ treter der Staatsanwaltſchaft: Gerichtsaſſeſſor Dr. Brauns, Gerichtsſchreiber: Juſtizinſpektor Koller.— Ein ſcheinheiliger Einbrecher iſt der Dienſtknecht M. D., der in Mölsheim in Dienſten ſtand. Unter der Maske eines durchaus from⸗ men Menſchen verſtand es nicht allein Arbeit zu finden, ſondern ſich auch das Vertrauen ſeines Dienſtherrn zu erwerben, trotzdem er die Klei⸗ nigkeit von 18 Vorſtrafen aufzuweiſen hat. Wäh⸗ ud ſeine Dienſtherrſchaſt in der Kirche war, wenützte er die Gelegenheit, verſchiedene Behäl⸗ ter zu erbrechen und Barbeträge zu ſtehlen. We⸗ gen ſchweren Einbruchsdiebſtahls im Rückfall wurde D. zu 2 Jahren Gefängnis und Aberken⸗ nung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dau-“ en 3 Jahren verurteilt. Ein Monat erlittene“ VMnterſuchungshaft kommt von der Strafe in Ab⸗ rechnung.— Ein Bild ſittlicher und moraliſcher Verwilderung der Jugend bot die Verſandlung gegen H. F. und R. H., beide aus Pfiffligheim. Trotz ihrer Jugend fanden ſie ſich zu gemein⸗ Schmeichelei.“ „Du haſt doch Zeit, Sibyll, wir wollen zu gehen, da iſts ſo gemütlich. Ihr 5 a f„ 18 1 Von den Tannen weich von dannen, eim, Guntersblum f eren Orten mehr, begingen ſie eine Reihe ſchwerſter Einbruchs diebſtähle, und ſie ſchreckten auch vor größeren inderniſſen nicht zurück, ließen ſich ſogar ein⸗ mal an Seilen herab uſw. Sie waren mit Säck“ Lusgerüſtet und ſtahlen alles zuſammen, woe nicht niet⸗ und nagelfeſt war. So ſtahlen„ Treibriemen, Tiſchdecken, ein Grammophon, ein Fäßchen Wein, Werkzeuge, Uhren, Bilcher, Kup⸗ ferplatten, 4748 Spiegel, kurzum alles was ſie erlangen könnten. Die Sachen verkauften ſie dann. Als Hehler hatten ſich deshalb gleichzei⸗ tig A. R. und L. M., beide ebenfalls aus W. Pfiffligheim zu verantworten. F. wurde wegen ſchweren Diebſtahls in 4 Föſlen und verſuchten Einbruchs zu 3 Jahren Zuchthaus, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrecſte auf die Dauer von 3 Jahren und Zulaſſung der Stellung unter Polizeiauſſicht, verurteilt. H. wurde zu einem Jahr und 6 Monaten Gefängnis verurteilt. 1 Monat der erlittenen Unterſuchungshaft komr⸗ von der Strafe in Abrechnung. Wegen Hehlere. wurde R. zt 3 Monat Gefängnis und M. zu Monat Gefängnis verur: ilt.— Wegen Bettelz wurde G. K. aus Weidenau zu einem Tag Haft verurteilt. ö r Leßte Meldungen. Das Telegramm Herriots. Paris, 30. Juli. das der ſranzöſiſche Miniſterpräſident den beiden Parlamenten zu deren Eröffnungsſitzungen über⸗ mittelte, iſt noch erwähnenswert, daß Herriot darin erklärte, der Bericht des erſten Ausſchuſſes habe von der Konferenz nicht gutgeheißen wer⸗ den können, weil er von den Finanzleuten als ungenügend erachtet worden ſei. Demgegenüber hätte er Herriot betont, daß weder dem Verſail⸗ ler Vertrag noch den Rechten Frankreichs Ab⸗ bruch geſchehe für den Fall, daß eine Kollektiy⸗ aktion nicht angewandt werden ſoll. Die Frage der Verwendung franzöſiſch⸗belgiſcher Eiſenbah⸗ ner ſei unerledigt. Zum Schluß behandelt dad Telegramm noch die Einladung Deutſchlands, Es heißt darüber, das über die Beſchlüſſe der beiden Juriſten ein Einvernehmen leicht herbei⸗ geführt worden ſei. Die Regierung habe den feſten Entſchluß, die Rechte Frankreichs ſowie die Wiederherſtellung des interalliierten Einver⸗ nehmens zu ſichern. Nach der Verleſung des Telegramms vor dem Senat wurde die Sitzung ſofort aufgehoben. Vor⸗ her hatte der Juſtizminiſter dem Senat die Am⸗ neſtievorlage unterbreitet. die an die beiden Ausſchüſſe überwieſen wurde. Im auswärtiger U N Wir bringen für diese Woche 8 Schuhwaren zu ungewöhnlich binigen Preisen zum Verkauf! Vom kleinsten Kinderstiefel bis zur größten Schuhnummer ist Vorrat in: Herren-, Damen- 11 5 N N Sonntagsstiefeln Urheitssfiefeln. Halbschuhe, breite Form mit niederem Absatz, Shimmy-Form mit Schiebeschnallen, kurzum eine ungeahnte Fülle von Auswahl. Veberzeugen Sie sich persönlich und besichtigen Sie N zwanglos unser Riesenlager. Um die werte Kundschaft mit großer Aufmerksamkeit und fachgemähß zu bedienen, möchten Wir bitten, wer es ermöglichen kann, schon die Vormittage zu benutzen, da mittags der An- drang zu grob wird im Schullager[Aehriitler Major Schwetzingerstr. 39. Adresse ist bitte genau zu beachten! 0 Aus dem Telegramm, Senatsausſchuß ſtand die Londoner Konferen zur Debatte. Es wurde jedoch beſchloſſen, di Diskuſſion zu verſchieben. Ein Senator bracht! die Rebe auf die Frage der Militärkontrolle und ſchlug vor, in Deutſchland ſtändige Kontrollkom. miſſionen mit der Aufgabe zu betrauen, den Mölkerbund über den Stand der deutſchen Rü⸗ ſiungen fortgeſetzt zu unterrichten. Dieſer Vor— ſchlag wurde an die Regierung weiter geleitet. Londoner Kompromiſſe. Berlin, 30. Juli. Die Umriſſe den Lompromißpläne kennzeichnet der Londonef Berichterſtatter der„Voſſiſchen Zeitung“ wie folgt: Für die militäriſche Räumung dez Ruhrgebietes habe England einen neuen all zemeinen Garantievertrag angeboten, der un⸗ ter Mitwirkung des Völkerbundes und der Vereinigten Staaten ermöglichen würde, den Forderungen Frankreichs auf eine ſchärfere Formulierung der engliſchenWaffenhilfe nach⸗ zukommen. Belgien wünſche eine ſchärfere 11 des Verſprechens der engliſchen Ollſe. Friſterſtretung für die Einreichung der Eröſſnungsbilanzen. Für Steuerzwecke ſoll⸗ ien nach der Verordnung des Reichsminiſters der Finanzen vom 30. April 1924 die Eröff⸗ nungsbilanzen und in beſtimmten Fällen die Inventare bei den Finanzämtern bis zum 15. Auguſt 1924 eingereicht werden. Durch Verord- nung vom 26. Juli 1924 hat der Reichsminiſter der Finanzen beſtimmt, daß die Eröffnungsbi⸗ lanzen oder die ſonſtigen Unterlagen erſt bis zum 30. September 1924 bei den Finanzämtern einzureichen ſind. ö Berlin, 30. Juli. gemeldet fährlichen Operation Lodge ich bekanntlich einer der einflußreichſten Männer der Republikaniſchen Partei. Er hat ſeinerzeit die Ratifizierung des Verſailler Ver⸗ % Der Garantiepakt des Völkerbundes. Paris, 30. Juli. Der„Matin“ ſchreibt zu der Stellungnahme Englands gegenüber dem Garantiepakt des Völkerbundes, die Entſcheidung der franzöſiſchen Regierung würde im Prinzip zu Gunſten einer Annahme des Paktes ohne Vorbehalte ſein. Sie würde Vorſchläge für die Anwendung enthalten. Das vom nationalen Ver⸗ teidigungsamt ernannte Komitee habe nach Prü⸗ fung des Entwurfs dieſen angenommen. Die franzöſiſche Antwort an den Völkerbund werde vorausſichtlich im Auguſt abgeſandt werden. Senator Lodge erkrankt. 5 London, 30. Juli. Wie aus Newyorl wird, iſt der 80jährige Senator Lodge ſchwer erkrankt und hat ſich einer ge⸗ unterziehen müſſen. 0 lrages mit verhindern helfen. Hughes Europareiſe. Berlin, 30. Juli. Der Pariſer Korre⸗ ſpondent der„Voſſiſchen Zeitung“ berichtet, daß Staatsſekretär Huahes begeben werde. Er werde dort ſeinen früheren Mitarbeiter, dem dortigen amerikaniſchen Botſchafter Philipys, einen Beſuch abſtat⸗ ten. Am Sonntag werde er pvorausſichtlich nach Berlin reiſen, in der Abſicht, ſich zwei oder drei Tage in der deutſchen Hauptſtadt aufzu⸗ halten, und dann über Hoeck van Holland nach London zurückzukehren, wo er ſich am 15. Aug. zur Rückfahrt nach Amerika einſchiffen wird 1 6h ite itt siehf sfeis bei dir wie Sonn- Alls! (ara HENHEUs P U Nb SchuE THEN. 57 Nalbllünge zum heſſiſchen Landtage. Rede des Abgeordneten Felder zum Kapitel: Arbeit und Wirtſchaft(Kapitel 75—99). Die Arbeitgeber ſchützen immer vor, die wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe der Betriebe ließen ein Tariſverhältnis der Angeſtellten nicht zu, nicht ermöglichen. der Betriebsbelegſchafteyr, unter der Organiſationen Einzeltarife Man hat aber in einer Reihe von Betrieben unter der Hand, unter Ausſchaltung Ausſchaltung abgeſchloſſen, um Beobachtung folgenden Verfahrens: wenn ſie ihre Genehmigung zur Einſtellung des Ent⸗ laſſenen bei unſeren Mitgliedern nicht geben. in dem Entlaſſungsſchein zu bemerken,„Ent— laſſung auf eigenen Wunſch“, dann weiß jede Firma des Fabrikantenvereins, daß die ent— laſſende Firma die Einſtellung nicht wünſcht, und es brauchen keine zeitreibenden Rückfra⸗ gen telefoniſcher oder ſchriftlicher Art zu er— folgen. In allen anderen Fällen muß alſo die ſchriftliche Genehmigung zur Einſtellung vor— gliedes vorliegt, bitten wir unſere Mitglieder, rita Venerjella geſchrieben, nur ſtand Theres Sibylla als Tänzerin. „Kurt, laß uns in den Zirkus gehen, ich möchte der Pantomime ſchrecklich gern zu⸗ ſchauen, unſere Sibylla tanzt die Hauptrolle, ſieh nur, hier.“ Kurt war nicht gerade ſehr entzückt, aber er ging bereitwillig auf den Plan ein; ſie fuh⸗ ren zum Zirkus und erhielten noch gerade zwei Logenplätze. In einer herrlichen chineſi⸗ ſchen Landſchaft mit bizarren Mattenhäuſern und Pagoden luſtwandelten chineſiſche Ehren⸗ damen. Plötzlich kam Bewegung in die fächer⸗ klappernden Damen. Der Hof zog auf! Und dann tanzte auf eine ſeltſame Muſik die holde Prinzeſſin Tſchai⸗San auf die Szene. Selbſt Kurt war hingeriſſen von die⸗ ſer Prinzeſſin mit den ſchwarzen Feueraugen ſeiner Theres und dem goldblonden Locken⸗ geringel. „Iſt ſie im Leben auch ſo hübſch?“ fragte er leiſe ſeine Frau,„oder tut das nur die Schminke?“ „Nein,“ flüſterte Theres zurück,„im Le⸗ ben iſt ſie genau ſo hübſch. Wie ſie tanzt! Das iſt Talent! Die Grazie, mit der ſie die ſchwie⸗ rigſten Stellen ausführt, die Technik!“ „Kurt ließ das Opernglas nicht von den Augen.„Das Mädel tanzt einem ja um den Verſtand! Die hat Raſſe! Wie alt iſt ſie denn? Warte mal,“ Theres zählte ab,„fünfzehn Jahre iſt unſere Sibyll! Vier Jahre war ſte in der Ballettſchule, und nun iſt ſie ſchon Bal⸗ lerina mit fünfzehn Jahren! Da— ſieh nur!“ Tſchai⸗San tanzte an den lebenden Sträu⸗ chern vorbei, an ihrem Duft ſich ergötzend, und ſah nicht den böſen Zauberer, der einer Dampfwolke entſtieg. Mkt begehrlichen, leiden⸗ ſchaftlichen Augen verfolgte er ihr Tun, ver⸗ ſtellte ihr den Weg uns bettelte um ihre Liebe. nuch niem ud tanz denen Käfig. Mit ängſtlichem Flattern ſuchte ſie dem Gefängnis zu entrinnen und ſtieß doch immer wieder nur gegen goldene Stäbe. Die Ausdauer, mit der Sibyll das ermattete Flat⸗ tern der zu Tode geängſtigten Nachtigall nach⸗ ahmte, war verblüffend. „Wir wollen einen Zettel in die Garde⸗ robe ſchicken, vielleicht können wir nachher etwas zuſammenſein. Ich habe Sibyll ſeit fünf Jahren nicht mehr geſehen, und ſie freut ſich gewiß, wenn ſie hört, daß wir hier ſind.“ Diesmal war Kurt ſofort einverſtanden. Er rief einen Logenſchließer herbei und über⸗ gab ihm das Billett für Sibyll Matties. Im letzten Bild, im Entzauberungstanz, übertraf Sibyll ſich ſelbſt. „Sie wird berühmt, verlaß dich darauf,“ flüſterte Theres begeiſtert ihrem Manne zu, „ſie iſt es heute ſchon! Heute ſchon iſt ſie eine große Tänzerin!“ Kurt klatſchte mit einer Ausdauer, und und einem Enthuſiasmus, der allgemein auf⸗ fiel, ſodaß Theres „Laß uns gehen,“ bat ſie,„wir wollen uns den Genuß durch nichts trüben laſſen.“ Kurt ſprang bereitwillig auf. Unten am Eingang ſpazierten ſie wartend auf und ab. Um die Ecke bog eine Dame in einem rohſeide⸗ nen Koſtüm und einem gelblichen Florentiner Hut mit gelblichen Roſen. „Sibylla!“ Theres eilte auf ſie zu.„Si⸗ bylla!“ f 8 Kurt blieb zartführend zurück, um das erſte Wiederſehen nicht zu ſtören. f „Sibylla, wie haſt du getanzt!“ Theres drücte ihr die Hand.„Wenn Vaterken das er⸗ lebt hätte. Wie ſtolz wäre er wohl auf ſeine Sil yla geweſen! Doch komm, da iſt Kurt!“ Kurt klappte die Hacken zuſammen: 190 5 Kompliment, gnädiges Fräulein! So hab and ange gehen Raf bre Unter den Linden. Sie iſt eigentlich im Leben noch aparter als auf der Bühne, ſtellte Kurt Hardegg feſt, das Gegenſtück zu meiner Theres. Die beiden müßte man ſtets zuſammen ſehen, da fiele die Wahl ſchwer— nur Sibyll ſchien lebhafter, in den ſchwarzbraunen Mandelaugen glomm ver⸗ borgenes Feuer. Sibyll Matties mußte ſchon bekannt ſein in Berlin. Als ſie ſuchend Kranzler durch⸗ ſchritten, fing Kurt die halblauten Bemerkun⸗ gen der Gäſte auf, ein Raunen flog von Tiſch zu Tiſch: Die Matties!“— Die entzückende Tſchai⸗San!“ Wie merkwürdig, dachte Kurt, eben noch hat ſie getanzt vor allen Leuten, dabei hat ſie das Benehmen einer Dame und iſt doch noch ein halbes Kind mit ihren fünfzehn Jahren. „Jetzt müßt ihr Brüderſchaft trinken,“ ſagte Theres, als Sekt gebracht wurde.„Halt, das erſte Glas auf Sibylls Kunſt!— Daß du eine große berühmte Tänzerin werdeſt, Si⸗ Man trank die Gläſer leer. auf treue Freundſchaft.“ „Haſt du morgen vormittag Probe, Si⸗ byll?“ fragte Kurt,„daß du dich nicht über⸗ anſtrengſt?“ ihn dankbar anlächelte. byll „Das zweite „Ich bin morgen Freifrau! Das heißt, bis auf meine täglichen Uebungen.“ „Dann könnten wir fein zuſammen etwas unternehmen.“ ſchlug Theres vor,„pielleicht fahren wir in den Grunewald, oder in irgend eine andere nette Gegend. Kurt, belobe meine großartige Idee!“ N „Kleine Frau— mein Kompliment!“ Kurt „ „Jetzt ſtoßen wir aber auf das junge Paar an, rief Sibyll,„Proſt, Kurt. proſt, Theres! Auf da ewit ee, 6 das heißt, man kann nicht ſagen„abgeſchloſſen“, ſondern man hat ſie einfach diktiert und der An⸗ geſtelltenſchaft zur Unterzeichnung vorgelegt. Man gab der Angeſtelltenſchaft oft nicht einmal Gelegenheit, das Schriftſtück genau zu prüfen, ſondern es hieß:„Unt rſchrift oder Brotlosma⸗ chung.“ Dieſe Methoden bedeuten einen verſteck— ten Angriff auf die Koalitionsfreiheit der Arbei— ter, und ich bitte das Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft, dieſer Entwicklung die größte Aufmerkſamleit ſchenken zu wollen. Es gab Zei⸗ ten, und ſie liegen nicht ſo weit hinter uns, wo die Arbeitgeber froh weren, ob der diſziplinier⸗ vun 6 Gewerfkſchaften und deren Führer. Wie Anancher brutale Angriff unverantwortlicher ra⸗ dikaler Elemente wurde durch die Gewerkſchaf⸗ ten und deren Führer verhindert. roße Werte konnten dadurch der Wirtſchaft erhalten werden, und ich glaube, der Unternehmer hat doch jeden⸗ falls dadurch ebenfalls einen Vorteil gehabt. Und heute, nachdem die Gewerkſchaften und ihre Führer ihre Schuldigkeit getan haben, erhalten dieſe von den Arbeitgebern einen Fußtritt, der ſehr hart iſt, wenn man bedenkt, in welcher Lage heute die Arbeiterſchaft ſich befindet. Nur auf eines möchte ich hinweiſen. Die Arbeitgeber gehen ſchon wieder zu dem Syſtem der ſchwar⸗ zen Liſten über, und ich darf mit Genehmigung des Herrn Präſidenten ein ſolches Schriftſtück einer ſchwarzen Liſte dem hohen Hauſe zur Kenntnis bringen: „Im Anſchluß an unſer Rundſchreiben vom 29. April 1924, Nr. 245, Ziffer 3, Mitteilungen des Beſchluſſes des Jorſtandes, der folgender⸗ maßen lautet: Aryeiter, die aus einem Be⸗ triebe des Fabrikantenvereins kommen, dilrſen vier Wochen lang bei einem Mitgliede des Fa⸗ brikantenvereins nicht eingeſtellt werden, etz ſei denn, daß eine ſchriſtliche ausdrückliche Ge⸗ migung des den Arbeit en Mi liegen.“ Dies Schreiben beweiſt, daß die Arbeitgeber auf der ganzen Linie zu den brutalen Methoden der Vorkriegszeit zurückkehren.(Sehr richtig!) Man muß ſich fragen, woher nehmen die Arbeit- geber das Recht, einen Arbeiter mit ſeiner Fa— milie vier Wochen lang hungern und darben zu laſſen, nur aus dem Grunde, weil er ſeine Ar— beitsſtelle wechſeln will, ſei es, um ein beſſeres Einkommen ſich zu ſichern, oder ſei es, um eine günſtiger gelegenene Arbeitsſtelle aufzuſuchen. Solche Fälle zeigen uns, daß die Aubeitgeber vor ſolchen Mitteln, die ſie in der Vorkriegszeit angewandt haben, nicht zurückſchrecken und wir bedauern dieſe Methoden aufs tiefſte.(Sehr gut!) Meine Damen und Herren, ich komme nun zu dem Kapitel über die Arbeitszeitfrage. Wenn es dem Wunſche der chriſtlichen Arbeierſchaft nachgegangen wäre, wonach dieſe ſchon vor Jah⸗ ren die Schaffung eines Arbeitszeitgeſetzes ver⸗ langte, dann wären heute die Kämpfe um die Arbeitszeit nicht nötig. Die Arbeitszeitverord⸗ nung vom Dezember 1923, die nur vorüber⸗ gehend Gültigkeit hat und die von ſozialiſtiſchen Seite ſo ſtark bekämpft wird, hat das eine gute, daß den Arbeitgebern auch in der Arbeitszeit⸗ frage durch dieſe Notverordnung beſtimmte Grenzen auferlegt worden ſind. Ich gehe mit der Sozialdemokratie nicht einig, namentlich nicht mit den Ausführungen des Herrn Kollegen Widmann, der nun glaubt, zur Stunde mit al⸗ len zu Gebote ſtehenden Mitteln den Kampf um den ſchematiſchen Achtſtundentag aufzunehmen und durchzuführen. Wir als chriſtliche Gewerk⸗ ſchaften lehnen den ſchematiſchen Achtſtundentag in der gegenwärtigen troſtloſen Zeit unter allen Umſtänden ab. Die chriſtlichen Gewerkſchaften verlangen aber mit aller Entſchiedenheit den Achtſtundentag für den Arbeiter in der Schwer⸗ eiſeninduſtrie, für die Bergarbeiter und für alle 10 Arbeiter in lebensoefährlichen Betrieben.(Sehr richtig!) In normalen Zeiten verlangen wir den Achtſtundentag ſchon im Intereſſe des Fa⸗ milienlebens, damit der Arbeiter Gelegenheit hat, ſich ſeiner Familie zu widmen. Die ver— kürzte Arbeitszeit wurde von den hervorragen— den Führern des Chriſtentums ſchon verlangt, ehe man an eine Sozialdemokratie dachte. Die chriſtlichen Gewerkſchaften haben durch ihre ge ſchichtliche Entwicklung den Beweis erbracht, daß ſie ſeit ihrem Beſtehen für die verkürzte Arbeits— zeit gekämpft haben. Die Konzeſſionen, die die chriſtlichen Arbeiter zu machen bereit waren, ſind aus der Not der Zeit entſprungen. Das ſehen auch die ſozialiſtiſchen und kommuniſtiſchen Füh— rer ein. Wir ſind ja abſolut nicht allein auf wei— ter Flur. Ich darf Sie(nach links) bloß an den Ausſpruch des ſozialiſtiſchen Arbeitsminiſters Dr. Englert erinnern, der wörtlich geſagt hat: „Es gibt keinen Reichstagsabgeordneten, der nicht innerlich überzeugt wäre, daß wir bei unſeren jetzigen Arbeitsmethoden zugrunde gehen. Da aber Beamtenabbau und Arbeits— zeitverlängerung ſehr unpopulär ſind, ſo will man lieber nicht dabei ſein und will es die anderen machen laſſen.“ Auch der kommuniſtiſche Abgeordnete Wulle hat im Württembergiſchen Landtag ſich geäußert: „Es iſt richtig, daß in Rußland der Acht— ſtundentag im Intereſſe des Arbeiterſtaates ab— geſchafft werden mußte. Wenn wir Kommu— niſten dazu kommen, die Macht zu erringer, dann werden auch wir den Achtſtundentag vorübergehend beſeitigen müſſen.“ So gibt es eine ganze Menge Kronzeugen, namentlich in den Sozialiſtiſchen Monatsheften, wo ſozialiſtiſche Führer nachgewieſen haben, das in dieſer troſtloſen Zeit an dem ſchematiſchen Achtſtundentag einfach nicht feſtgehalten werden kann. Grundſätzlich hält die chriſtlich-⸗nationale Arbeiterbewegung an dem Achtſtundentag feſt. Sie hat aber auch den Mut, wenn es notwendig erſcheint und dem Volke geholſen werden kann, einer Verlängerung der Arbeitszeit vorüber⸗ gehend zuzuſtimmen. Wenn wir unſere Brüder im beſetzten Gebiet befreien wollen, ſo gibt es nur eine Löſung, die auch Sie von der Linken ſo oft betont haben, die Zahlung der Reparationen. Wenn wir dieſe be⸗ zahlen wollen und müſſen, ſo iſt einfach eine Mehrarbeitsleiſtung unter allen Umſtänden not⸗ wendig. Es iſt geradezu ein Unsinn, wenn ich am Donners⸗ tag oder Freitag dieſer Woche ſich nach Brüſſen f Lokale Nachrichten. Kirchliche Nachrichten. Aus Anlaß des Gedenktages für die Gefallenen des Welt⸗ krieges am nächſten Sonntag hat das Biſchöfliche Ordinariat in Malnz eigene Anordnungen er⸗ laſſen. Von ½12—12 Uhr findet Trauerge⸗ läute ſtatt. In der hl. Meſſe um ½8 Uhr wird die Predigt zum Gedächtnis unſerer Toten gehalten. Außerdem ſeien die Gläubigen zum eifrigen Sakramentenempfang ermahnt, zumal die Gewinnung des Portiunkula⸗Ablaſſes am Sonntag unſeren Verſtorbenen beſondere Gnaden zuwendet. *Katholiſcher Arbeiterverein. Am nächſten Sonntag hält unſer Verein ſeine Monats⸗ verſammlung um 4 Uhr im Gaſthaus zum „Löwen“. Herr Kaplan Ott ſpricht über den „Euchariſtiſchen Kongreß in Amſterdam“. Außer⸗ dem ſind eine Anzahl Vereins⸗ und Gemeinde⸗ fragen zu erörtern. * Auszahlung von RNeuten. Die Juvaliden⸗, Kranken-, Alters⸗, Witwen und Wltwerrenten werden vom 1. Auguſt ab monat⸗ lich um 1 Mark erhöht. Dleſe Erhöhung be⸗ zieht ſich nicht auf Empfänger einer Waiſen⸗ ober Unfallrente. Sport. Am kommenden Sonntag be⸗ ginnt wieder die Fußballſaiſen. Die Sportver⸗ einigung hat zur Eröffnung der Privatſpielſaiſon, ſowie zur Einweihung ihres neuhergerichteten Sportplatzes einen erſtklaſſigen Gegner engaglert, nämlich die Ligamannſchaft des Sp. Ver. Phönig Kaiſerslautern. Phönix iſt eine der beſten pfül⸗ ziſchen Kreisligamannſchaften, von der der Ruf vorausgeht, daß ſie äußerſt durchſchlagkräftig iſt und einen feinen, flachen Fußball ſplelt. Ste hat in der letzten Saiſon, ähnlich wie die Sp.⸗ Vergg., aufſehenerregende Reſultate erzielt und hat u. a. den F.⸗V. Kaiſerslautern(Bezirksliga) einwandfrei mit 2:1 gefchlagen. Die Sp.⸗Vergg. hat alſo einen ſchweren Stand und wird ſicher, da ſie den Vorteil des eigenen Platzes hat, die Pfälzer beſtegen. Fur die folgende Sonntage hat die Sp.⸗Vergg. Amicitia 09 nur erſtklaſſige Ligapereine engaglert, die für guten Sport Ga⸗ rantls leiſten. Luwinka. Das kluge Mütterlein. Zum Krämer kommt das Mütterlein: „Perſil zur Wäſche ſoll es ſein“. Der Lehrling aber zu ihr ſpricht: „Das hab' ich augenblicklich nicht, Nehmt dieſes hier, ihr werdet ſehn, Es wäſcht und bleicht genau ſo ſchön!“— Jedoch das Mütterlein reicht bieder Dem Lehrling ſeine Tüte wieder, Indem ſie mit Beſtimmtheit ſpricht: „Nein, etwas andres will ich ich nicht! — Waſchmittel freilich gibt es viel, Jedoch— es gibt nut ein Perſil!“ ſſfhhgiktten tastete Arenen inne een Antegelmaßigkeiten se Lienen für Abhilfe sorgen emen. Viernh. Anzeiger. ssphnpprnrömaken kes tsurheannmmmmanmnmunnan nnn num auf der einen Seite für die Annahme des Sach⸗ verſtändigengutachtens eintrete und auf der an⸗ deren Seite jedwede Arbeitszeitverlängerung ab— lehne.(Sehr wahr!) Der ſchweizeriſche Bun⸗ desrat hat vor einigen Tagen'n Anbetracht der wirtſchaftlichen Lage die 48ſtündige Arbeitswoche in der Metallinduſtrie auf bꝛſtündige erhöht. Wir in Deutſchland befinden uns doch jedenfalls in einer weit mißlicheren Lage als unſer Nach⸗ barland, die Schweiz, was ich Ihnen ganz kurz durch folgende Zanlen vorführen möchte. Der Reichsvoranſchlag für 1924 ſiek“ in dem Kapitel „Reparationen“ 640 Goldmillionen vor. Dieſer Betrag entſpricht einem jährlichen Unterhalt von 420 000 Arbeiterfamilien und um dieſen Betrag herauszuwirtſchaften, müſſen mehr als 2,5 Mil⸗ liarden Stunden gearbeitet werden. Rechnet man das Jahr durchſchnittlich zu 280 Arbeits⸗ tagen, ſo ergibt ſich, daß ung fähr 9 Millionen Menſchen täglich 1 Stunde dafür tätig ſein müſ⸗ ſen. Wenn man dazu noch bedenkt, daß no- dem Sachverſtändigengutachten nach einigen Jay⸗ ren das Vierfache geleiſtet werden muß, u. wenn man bedenkt, daß kein Induſtrieland der Erde ſolche Laſten zu tragen hat, wie das deutſche Neich(Hört! hört!), dann we den wir doch in dem Gedanken einig ſein, daß Arbeitgeber und Arbeitnehmer alles aufbieten und alle Kräfte hergeben müſſen, um das deutſche Volk nicht ganz dem Ruin entgegen zu führen. Sie haben vorhin den Zwiſchenruf gemacht„von den Ar⸗ beitsloſen reden Sie nichts“; ich will ihnen auch dies beantworten. Es nützt; den Arbeitsloſen abſolut nichts. wenn man heute die Induſtrie zwingt, die Maſſen einzuſtellen und der Betrieb dann die nächſte Woche gezwungen iſt, ganz ſchließen. Der Betrieb kann doch nur ſo viel he⸗ ſchäftigen, als er Aufträge hat, ſo viel eben vorhanden iſt. Er muß auch mit ſeiner Kalku⸗ lation konkurrenzfähig auf der: Weltmarkt blei⸗ ben. Das wiſſen Sie(nach links) genau ſo alg Volkswirtſchaftler wie ich. Da läßt ſich eben der Bogen nach der Seite nicht überſrannen. Es bleibt nur das eine Mittel übrig, daß die arbes⸗ tenden Volksgenoſſen und die beſitzenden Kreide ihr Scherflein dazu beitragen, damit die Arheits⸗ loſen in dieſer troſtloſen Zei! ine Unterſtützung bekommen können. en ſich ung ihre Familie: über Waſſer halten zu können.. i (ortſetzung folgt) aug der n ent kagenden Versammlung der Inbaliden. Die Verſammlung war außerordentlich gut eſucht. Nach Eröffnung derſelben durch den orſitzenden, ergriff Gauleiter Cyrus Offenbach das Wort und erſtattete über die neuen Renten⸗ böhungen Bericht. Es wurde als lächerlich zeichnet, einem Arbeits- Javaliden ſage und ſchreihe 1 Mark pro Monat als Zulage zu be⸗ willigen, ſtatt 13—14 Mark. Der Grund ſoll darin zu ſuchen ſein, weil das Reich keine Mittel zur Verfügung hat, lächerlich. Auf der anderen Selte bewilligte man an Gehalt für penſ. Affiziere 140 Millionen pro Jahr, ſogar dem Handes⸗Berräter Ludendorff 22 000 Mark Gehalt Penſton pro Jahr hört, hört, auf der Säbel“ raßler⸗Seite hat man Geld, aber für einen alten gebrochenen Arbeits⸗Invaliden oder einer ergrauten Witwe hilfreich zur Seite zu ſtehen, da ſind die Kaſſen leer. Eine dementſprechende Reſolution wurde abgefaßt und an die Reichsregierung weltergeſandt. Auch nicht viel beſſer ſieht es im den Gemeinden aus, nach dem neuen Fürſorge⸗ pflichtgeſetz ſollen Gemeinde und Staat je zur Hälfte zu den kärglich gegebenen Renten an be⸗ dürftige Perſonen Zuſchüſſe leiſten, aber auch in der Gemeinde Viernheim ſoll niemand vorhanden ſein, der als bedürftig betrachtet werden kann, ſo zum Beiſpiel bei den Allmendierten, die haben ſo viel Einnahmen, daß dleſe davon leben können. Man muß aber auch die Schattenſelte beſehen, wie dieſe Leute alle durch die Bank mit Steuern und Abgaben herangezogen ſind, ſſind das auch Einnahmen? Auch in unſerer Gemeinde ſpricht man vor leeren Kaſſen zu ſtehen, aber auch nur auf der einen Seite, wenn es heißt die Armut etwas zu heben. Betrachtet man ſich aber Ge⸗ hälter die von den Steuerzahlern hereingebracht werden ſollen, die an die angeſtellten Gemeinde⸗ Beamten bezahlt werden, da ſchwindelt einem, wenn man ſieht, wie ein Arbeitsinvalide für 156 Mark ein ganzes Jahr ſeinen Lebensunter⸗ halt friſten ſoll, und ſolche Gehälter werden an⸗ nähernd pro Woche an Beamte ausgegeben. Iſt unſer Gemeinderat hiervon ſchon im Bild? Und da will man kein Geld haben für arme, halb dem Huagerflerbende Menſchen? Auch hierin iſt eine Reſolution an die Gemeinde⸗Verwaltung abgegangen. Unſere Herren Gemeinderäte ſind die Vertreter der breiten Maſſe; der Steuerzahler und im Intereſſe der letzteren muß unter allen Umſtänden hierin ein Schritt unternommen werden. Die Verſammlung ſteht geſchloſſen auf dem Standpunkt, daß jeder Menſch das Recht zum Leben hat und wenn es Arbeitsinvaliden ſind; alle können nicht Gemeindebeamte ſein. Wir ſehen einer diesbezüglichen Abhilfe nach Gerechtigkelts⸗ Sinn entgegen. J. A.: Adler, Vorſitzender. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde. 1. Auguft. 1. Av. Wochenabſchnitt: Mattos⸗Waſe Perek 2. Sabatt⸗Anfang 780 Uhr „ Morgen 8000 Uhr 1 Nachm. 40 Uhr 7 Abend 900 Uhr 0 Wochentag⸗Anfang 800 Uhr 0 Abend 630 Uhr Arntlicher Teil. Bekanntmachung. Betr. Erhebung von Kanalgebühren in der Gemeinde Viernheim. Die Finanzkommiſſion hat die für den An⸗ ſchluß einer Hofreite an den Straßenkanal zu entrichtende Gebühr auf 5 Pfg. für 100 Mark Berſicherungskapital mit Wirkung vom 1. April 1924 ab feſtgeſetzt. Viernheim, den 30. Juli 1924. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. barllgg Ac — Viernheim— Samstag, den 2. Auguſt 58 1924, abends 1½%7 Uhr Spielvereinigung Gündhofen (Liga) gegen 39 Gportpereinigung 09 ß (Liga) in Sandhofen. 89 Abfahrt 400 o. E. G.— Sonntag, den 3. Auguſt 28 58 nachmittags 4 Uhr 38 Kaiſerslautern (Liga) gegen Spielvereinigung 09(Liga), Morgen Freitag Abend 8½ Uhr Spieler⸗ erſaminlung im— 9 Alle Spieler haben reſtlos zu er⸗ 2 Der Vorſtand. r Seeeerees! n ee Beief. und Zeitungsträger. Bringt zeſe jo in Gewahrſan, daß ſie Platzeröſfuungsſpiel V Phönix ee ſind eine ſtetige Wefahr für Damentaschen Hunee-Hoffer Hartpl. Holtertasche Metallschiene, 28chlöss. 30 schwarz vorzogl. Verarbeitung Salflan- Mouton e 9 Hunee-Hoffer ertra Ia. Vulkanfibre, Metall- 50 schiene, 2 Schlösser. 0 77 Reiseartikel 4 Verschl., Krokodilnarb. prima Leder-Einricht. Hotfertasche stacher 5. 10 Heine weiteren Filialen am Platze Wir brauchen viel Geld, um unsere Beuiebe aultecht b zu erhalten und haben aus diesem Gunde unsete MHleinverkaufspreise auflerordentlich stark enanet ohne jede Rueksicht auf den Selbstkostenpreis Jesbigungsbeutel antik Rindleder. 400 g verschied. Leder- sorten, mit 110 u. 30 2 Schlösser. 7 2, 9. Nad lünmagn lte a 2, gu en ustall ee ktageneschalt en gros S ů.... ſon lage dell Aid mien pchörte Presse fur Merren. Hosen Serie 1 Serie 5 5 Solide Buekskin- Elegante u. wirle- 710 Strapazierhosen, lich solide Kamm- helle und dunkle 30 garnhosen in gut. 90 Muster. M. 1 Verarbeitung M. 0 Serie 2 Serie 6 Jede Hose ein Schlager! Gestreifte Kamm- 1 und farbige e 95 Qualitätsware in 75 hosen M. 1 ausges. Mustern M. 1 Serle 3 Serie 7 Besonders schöne Gest. Cutaway- Kammgarnhosen Hosen u. feinère in eleganten 90 Anzughosen 90 Streifen. M. 10 Schwarzellosen 90 Serie 8 vom guten das Beste! In Sitz, Verarb. und Stoffqualität 90 erstklassig M. 1 Serie 4 Die schönsten Anzugmuster in vielen Farb- 90 stellungen. MM. 1 Junglingshosen noch 107% billiger Moderne Sporthosen(Bfteches) Elegante solide Bildschöne ee Phantasiemust. e 00 90 aer ebe 050 Hochmod. Muster Holle 3 90 Gerippte Cord- Hosen ausgesuchte mit Seitentaschen Juglttstehosen 759 und-Schnallen M. in schönst. Dessins. Hoseumler 8 U 6 H 3 1 1 17 8 les uli 4 Pflaumen zu verkaufen Martin an der Apotheke. 1 e l. P. e u. Harmoniums Vverkaufenbilligst Schwab 800. Mannheim Seckenh.-Str. 16 III. Kein Laden. Auch Sonntags offen. ** Guterhaltene Handwerker⸗ Nähmaſchine zu verkaufen. Zu erfragen in der Exped. ds. Blts. Empfehle alle Sorten Obst u. bemüse Tagespreiſen. 1 ſowie Prima Cinaagsgükhen 100 St. 1.50 Mk. Zwiebel Pf. 15% Georg Dewald 3. Steinſtraße 26. strapazierfähige, passende Hosen um Teil reine Wolle, sowie Windacken Leinen- u. Lüsterjoppen, ö ſiegen- u. Gumml-Mänte kaufen Sie sehr billig im ö Laufhaus für Teen (Inhaber: jakob Ringel) Mannheim Treppe Planten Flanken U 3„Aale neben der Mohrenapotheke Gute Anzüge besonders billig Velegenbeits- Make! Neue und getragene e u. Schuhe, 5 and koffer en be en Ge billig 11, 20 Mannheim. 2 Eine gute Druck- sache ist der beste Vertreter Ihres Ge- schäftes Bei Bedarf denken Sie an die een eee „dn Einwohner r gefl. 5 an ich 125 ſchaft zur geſt ee elzgere wie in Friedenszeiten weiter führen werde. Empfehle: Lyoner, Schwartenmagen, Thüring. Rotwurſt, Leber⸗ und Griebenwurſt zu den billigſten Tagespreiſen. N. B. Führe nur erſtklaſſiges Rindfleisch Leon geber Ecke Alexatider⸗ und Bürſtädter⸗Straße. eee eee „Ciclilien⸗ Verein“ Viernheim Samstag, den 2. Auguſt 1924. „abends ½9 Uhr a e onen Versammlung im Lokal„Zur Vorſtadt“. Hierzu ſind ſämtliche aktive und paſſive, ſo⸗ wie Ehrenmitglieder eingeladen. Der 1 Tagesordnung wegen iſt das Erſcheinen eines. jeden Einzelnen erforderlich. Der Vorſtand. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegs⸗ hinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. Morgen 5 Abend, punkt 9 Uhr, findet in der Götheſchule eine Mit! glieder⸗Verſammlung ſtatt. 1100 wichtiger Tagesordnung werden die Mitglieder gebeten, vollzählig und pünktlich zu er⸗ ſcheinen. Der Vorſtand. Der estbes tand von den noch vorhandenen Lebensmitteln, wie Nudeln, Reis, Linſen, Erbſen und Kaffee wird, ſolange Vorrat reicht, Dr zum halben Ladenpreiſe abgegeben. Verteilungsſtelle der Cipil⸗Inpaliden Annaſtraße Nr. 3. Mieterſchutzperein Morgen Freitag Abend ½9 Uhr im Gaſthaus zum„Löwen“ Mitglieder⸗Verſammlung Wichtige Ausſprache. Der Vorſtand. oer braucht Sed? Reinhard& Müller brauchen es! Und verkaufen deshalb alle Haushaltungs-Artikel weit unterm Selbstkostenpreis. Prima neue S peiſekartoffel 10 Pfund 55 Pfg. Gurken friſch eingetroffen. Beſtellungen für Gelbrüben (Speiſe⸗ und Futterzwecke) werden angenommen. Heinrich Faltermann Kartoffelhandlung. ECC ͤ N q 2,9 Mannheim 0 2, 9 Erstes Spezial-Haus für MHorbmäbel u. Morbwaren in Rohr und Weide, natur und gebeint, Balken, Dielen, Empf. ugs immer, Gartenhäuser, Kaffees, Vorplatge, Veranden, Wintergarten usw. Verkaufsstelle d. Rothenburger Korb- warenfabr 1 0. d. Tauber 8 10 Preßkopf, Krakauer⸗ den den beka gen entſt Abo denl laut Herr Ein hält lich. rio zurü ſchlä es d über vertt