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Das Verbringen des geſammelten Futters nach Hauſe darf nur in leicht kontrollierbaren Behältern— Grastüchern pp.— erfolgen. Die Verwendung von Säcken iſt verboten. Das Mitnehmen von Hunden in die Feldgemarkung ſoll möglichſt ver⸗ mieden werden. In eintretenden Fällen ſind die Hunde an der Leine zu führen. Der Befolg dieſer Anordnungen wird ſtreng überwacht. Zuwlderhandlungen werden zur Beſtrafung angezeigt. Viernheim, den 1. Auguſt 1924. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. eee eee Evang. Gemeinſchaft 8 Viernheim. Ju dem am Sonntag den 3. Auguſt ſtattfindenden 5 5 Jahres⸗Seſt iſt jedermann herzlichſt eingeladen. Die Feſt⸗ verſammlung findet in der Evangeliſchen Kirche ſtatt. Beginn nachmittags halb 3 Uhr. feed ſchaft Viernhein Heute, den 1. Auguſt 1924 abends 91% Uhr, findet im Lokal. J eine Vorſtands⸗Oitzung anſchließend Mitglieder⸗Ver⸗ ſammlung ſtatt. Tagesordnung. ſehr wichtig. Reſtloſes Erſcheinen aller Mitglieder erwartet. Der Vorſtand. 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Helbig. *ͤ Die Zeitungs⸗Anzeige iſt der beſte Vertreter der Geſchäftswelt. 0 Wer dieſe unterläßt, bringt ſein Geſchäft in Rückgang. 2 4 Dauernde Reklame er⸗ höht den Geſchüftsumſatz Fernſprecher 11 Vollſitzung zur Verabſchiedung der Berichte zöſiſchen Vorſchlages, wie er geſtern nachmit⸗ tag im erſten Ausſchuß angenommen wurde, kionskommiſſion, über jeden Antrag auf Feſt⸗ ſtellung einer Nichterfüllung ſitzende der Konferenz muß ein amerikaniſcher Rheime Viernheimer Tageblatt mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatlich 2 Mark frei ins ratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte S 15 ment, balbſührüch enen chtſeitig ſtrierte Sonntagsblatt„Sterne tWiernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint tägli Daus ahrplan, ſowie einen * andkalender.— Annahme von Abonnements täglich Anzeig (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und 10 vormittags 8 ufgabe bezahlt werden, mit vorher.— Inſerate müſſen bei hr, größere Artikel einen Tag usnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim 166. ita detna Das französise! Der franzöſiſche Sieg in der Sanktionsfrage. i London, 1. Auguſt. Von offiziöſer eng⸗ liſcher Seite wurde geſtern angeſichts der Fortſchritte in den Arbeiten des erſten und dritten Ausſchuſſes angekündigt, daß man nunmehr mit der baldigen Einberufung einer des erſten und dritten Ausſchuſſes, ſowie der Einladung der Deutſchen durch einen Beſchluß der Delegationsführer zu rechnen habe. Der Wortlaut des erſten Teils des fran⸗ lautet wie folgt:„Es iſt Aufgabe der Repara⸗ einer Verpflich⸗ tung aus dem Friedensvertrag, aus deſſen Abänderungen aufgrund des§ 22 des zweiten Annexes und aus dem Dawesplan vom 9. 3. 1924 eine Entſcheidung zu treffen. In jedem Falle, in dem dieſe Entſcheidung der Repara⸗ tionskommiſſion auf Verwerfung oder An⸗ ktahme des Antrags bei Feſtſtellung der Nicht⸗ erfüllung nur mit Stimmenmehrheit gefällt wird, iſt jedes Mitglied der Reparationskom⸗ miſſion, das an der Sitzung teilgenommen hat, berechtigt, innerhalb einer Friſt von acht Tagen nach der Sitzung, in der dieſe Entſchei⸗ dung gefällt wurde, Berufung einzulegen bei einem Schiedsgericht, das aus drei Mitglie⸗ dern beſteht und deſſen Entſcheidung endgül⸗ lig iſt. Die Mitglieder des Schiedsgerichts werden auf 5 Jahre ernannt, und zwar ſollen ſie unabhängige und unparteiiſche Perſonen ſein. Dieſe Ernennung erfolgt entweder durch einſtimmigen Beſchluß der Reparationskom⸗ miſſion, oder, wenn Einſtimmigkeit nicht zu erzielen iſt, durch den jeweiligen Vorſitzenden des Schiedsgerichtshofes im Haag. Der Vor⸗ Bürger ſein.“ Der Bericht des erſten Ausſchuſſes, der nach Vollendung der Vollkonferenz zugeht, beſteht alſo nunmehr aus dem bevorſtehenden Beſchluß und aus Art. 3 und 4 des urſprüng⸗ lichen Ausſchußberichtes. Bekafintlich müſſen ſich danach nach Feſtſtellung deutſcher Verfeh— lungen die Alliierten über die Art und Weiſe der anzuwendenden Sanktionen beraten. Am wichtigſten iſt der Art. 4 des erſten Ausſchuß⸗ berichtes, indem die Mächte ſich ihre angeb— lichen Rechte aus dem Verſailler Vertrag vor— behalten haben. Da die Franzoſen das Recht zum ſeparaten Vorgehen aus dem Verſailler Vertrag herleiten, ſo dürfte damit die Mög⸗ lichkeit ſelbſtändiger Sanktionen gegeben ſein. Die Franzoſen haben alſo in der Sanktions⸗ frage nicht nachgegeben. Der Proteſt der Fi— nanzleute richtete ſich gerade gegen dieſen Punkt. * Zum franzöſiſchen Schiedsgerichtsplan. London, 31. Juli. Die Sanktiouskom⸗ miſſion und die Kommiſſion für den Zah⸗ lungsmodus haben ſich heute vormittag erſt— mals bis 1 Uhr u. dann um 3 Uhr von neuem berſammelt. Beide haben ſich mit dem franzö⸗ ſiſchen Schiedsgerichtsplan beſchäftigt, und zwar die Sanktionenkommiſſion mit dem Teil des Planes, der ſich auf allgemeine Verſeh— lungen bezieht und die Kommiſſion für den Zahlungsmodus mit dem Abſchnitt, der auf die Sachleiſtungen und die Zahlungsüberwei⸗ ungen Bezug hat. Es verlautet, daß in der anktionenkommiſſion keine erheblichen Ein⸗ wände gegen den franzöſiſchen Plan gemacht worden ſind, wogegen in der Kommiſſion für den Zahlungsmodus die engliſchen Delegier⸗ ten die Deutſchland auferlegte Verpflichtung kritiſtert haben, ein beſtimmtes Sachleiſtungs⸗ 511 zu garantieren. Die engliſchen De⸗ 10 egierten müßten ſich mit einer moraliſchen Verpflichtung der deutſchen Regierung begnü⸗ ben Die Stimmung in Paris. Paris, 1. Auguſt. In hieſigen politi⸗ chen Kreiſen glaubt man nicht, daß Herriot von ſeinem einmal eingenommenen Stand⸗ zunkt abgehen werde. Es wird betont, daß 0 ſei, die ganze Reparationsfrage auf hem jetzigen Stand zu belaſſen, als in Lon⸗ don Bedingungen einzugehen, die für Frank⸗ reich den Ruin bedeuten würden. Die militä⸗ riſche Räumung müſſe ganz davon abhängig gemacht werden, welche Zugeſtändniſſe Eng⸗ land bereit ſei dafür zu geben.. Beunruhigung der amerttaniſchen Bankiers. Berlin, 31. Juli. Nach einer Meldung aus London hat der amerikaniſche Delegierte Logan heute den Vorſchlag, daß die Deut⸗ ſchen und die Bankiers ihre Angelegenheit un⸗ ter ſich regeln ſollen, wiederholt. Logan, der ſehr ernſt ſprach, erklärte, die amerikaniſchen Bankiers ſeien durch das lächerliche Hin und Her ſehr beunruhigt. Wenn man nicht bald zu einer Einigung komme, ſo befürchte er, daß die weitere Diskuſſion die Anleihemöglichkeit ſehr ſchädige.— Es wird weiter aus London ge— meldet, daß man auch im dritten Komitee ſich mit der Frage des Schiedsgerichts der Sach— lieferungen befaßt habe und daß dabei ernſte Meinungsverſchiedenheiten entſtanden ſeien. Die Amerikaner ſeien ganz entſchieden gegen ein Schiedsgericht in Transfer⸗-Fragen, die Engländer gegen Sachlieferungen bis 1930. * Zuſammentritt der Reparatliondlommiſſion. London, 31. Juli. Der Präſident der Reparationskommiſſion Barthou hatte be⸗ reits geſtern abend 11 Uhr nach der Ankunft der Kommiſſion eine erſte Unterredung mit Herriot. Die Kommiſſion iſt heute vormit⸗ tag im Hyde-Park-Hotel zur erſten offiziöſen Verſammlung zuſammengetreten. Es wurde beſchloſſen, in den enächſten Tagen offizielle Sitzungen abzuhalten und ſich mit den Fragen zu beſchäftigen, die ſich aus der Durchführung des Dawes⸗Planes ergeben und die bereits in ihre Vollmachten fallen. Das Datum der erſten offiziellen Sitzung iſt noch nicht beſtimmt. Die Kommiſſion wird ſich vorausſichtlich in dieſer Sitzung mit der Berufung der deutſchen Dele— gierten befaſſen.— Der diplomatiſche Korre— ſpondent des Daily Telegraph“ teilt mit, daß einige der Mitglieder der Reparationskommiſ⸗ ſion darüber unwillig ſeien, von der Konfe⸗ renz nach London berufen worden zu ſein, ge⸗ wiſſermaßen nur zu dem Zweck, um die Ein— ladung der deutſchen Delegierten zu erleich⸗ tern. Es ſei gewiß, daß das Erſcheinen der Reparationskommiſſion die Regierungen aus der mißlichen Lage befreit habe, in der ſie ſich durch die Schwierigkeiten befinden, die deut⸗ ſchen Delegierten einzuladen, noch be⸗ vor auf der Konferenz eine vollſtändige Einigkeit erzielt wurde. * Sitzung der Reparation London, 1. ſt. In der geſtrigen offiziöſen Sitzung der teparationskommiſſion an der auch der engliſche 2 erte teilnahm, wurde der bereits in Paris gefaßte Beſchluß über die in London abzuhaltenden Sitzungen beſtätigt. Heute vormittag wird wiederum eine offiziöſe Sitzung abgehalten. Ver Termin für die erſte offizielle Sitzung wurde heute noch nicht feſtgeſetzt. Auch über die Berufung der Deutſchen iſt noch kein Beſchluß gefaßt worden. Barthou hatte geſtern eine län⸗ gere Unterredung mit Herriot,. * Um die Ladung der Deutſchen. Paris, 1. Auguſt. Havas meldet aus London, daß man in unterrichteten Kreiſen annehme, die Einladung an die deutſche Regierung werde heute ergehen und zwar werde der Einladungsbeſchluß in der am Vormittag ſtattfindenden Sitzung der Dele— gationsführer gefaßt werden. Man ſei in Lon⸗ don der Meinung, daß die deutſchen Vertreter am Montag zu den erſten Verhandlungen hin⸗ zugezogen werden. Berlin, 1. Auguſt. Ueber die geſtrige bedeutſame Sitzung des erſten Konferenzaus⸗ ſchuſſes, in der bekanntlich die Annahme des franzöſiſchen Vorſchlages erfolgte, berichtet der Londoner Korreſpondent des„Berl. Lokanz.“, daß die Sitzung um 12 Uhr begann. Cle⸗ mentel, der während der Nacht mit Her⸗ riot und Barthou konferiert hatte, habe gleich zu Beginn der Sitzung geäußert, der Vorſchlag ſei abſolut unumſtößlich. Fall der zweite und dritte Punkt nicht angenommen würde, dann würde man auch den erſten Punkt zurückziehen. Darauf habe Clementel einen Zuſatzantrag gemacht, wonach bei Nicht⸗ einſtimmigkeit der Alliierten über eine Sank⸗ Aktionsfrei⸗ abe eine — fen. Snowden habe darauf hingewieſen, daß durch den Antrag der ſchon mehr oder weniger beſeitigte engliſch⸗franzöſiſche Gegen⸗ ſatz aufs neue in ſehr gefährlicher Art in den Vordergrund gerückt werde. Auch der belgiſche Miniſterpräſident habe Clementel beſchworen, den Antrag zurückzuziehen, desgleichen die amerikaniſchen und italieniſchen Delegierten. Durch den einmütigen Widerſpruch ſei dann endlich der Antrag zu Fall gebracht worden. Kurz darauf ſei aber ein neuer Zuſammenſtoß erfolgt, und zwar wegen eines Vorſchlages Snowden, wonach die Reparationskommiſſion den Generalagenten für die Reparationen und den Vertreter der Treuhänder befragen müſſe, ob eine Nichterfüllung erklärt werden dürfe. Erſt nach längerer Unterbrechung der Sitzung habe Snowden ſich zur Zurücknahme dieſes Zuſatzes bereit erklärt. Er habe aber ſofort ſeinen Vorſchlag durch einen neuen Vorſchlag erſetzt, daß dem Schiedsgerichtshof ein Ameri⸗ kaner und zwei Neutrale angehören ſollen, Der Ausſchuß habe die Neutralen abgelehnt und der Ernennung zweier unabhängiger un⸗ parteiiſcher Perſönlichkeiten zugeſtimmt. Nach einigen Glückwunſchreden über die Annahme des Vorſchlages haben die Franzoſen erneut betont, daß die Annahme nur für den Fall einer Zuſtimmung zu dem zweiten und dritten Punkt ſeitens Englands und Amerikas Gül⸗ tigkeit habe. Sonſt ſei alles hinfällig. * Dem Ende entgegen? London, 1. Auguſt. Wie verlautet, werde, falls ſich der dritte Konſerenzausſchuß über die Transferfrage einigt, die Kon⸗ ferenz, ſoweit die Alliterten in Betracht kom⸗ men, als beendet angeſehen werden. Man könne dann eine Einladung an Deutſchland als unmittelbar bevorſtehend betrachten. Al⸗ lerdings ſei die Stellungnahme der Finanz⸗ leute noch erforderlich. Es heißt, daß die eng— liſchen Delegierten im dritten Ausſchuß die Deutſchland auferlegte Verpflichtung weiten kritiſieren, ein beſtimmtes Sachlieferungspro- gramm zu garantieren. Der Ausſchuß war nicht in der Lage, ſeine Schlußfolgerung mit zuteilen, da die Beratungen noch bis geſtern abend andauerten, Der franzöſiſche Vorſchlag betr. die Anwendung eines Schiedsſpruches in der Frage der Sachleiſtungen wurde ange— nommen. Nunmehr iſt alſo nur noch eine Ver— ſtändigung in der Frage der Uebertragung notwendig. * Das Sicherheitsproblem. Paris, 1. Auguſt. Der„Intranſigeant“ berichtet, daß man in Kreiſen der Londoner Konferenz beabſichtigt, alle mit dem Sicher⸗ heitsproblem zuſammenhängenden Fragen einer neuen Konferenz vorzulegen, die im Oktober im Anſchluß an die Völkerbundsß Nach der verſammlung zuſammentreten ſoll. gleichen Quelle ſei man in London der An— ſicht, daß die engliſche Regierung die franzö— ſiſche Forderung, die Beſetzung der Kölner Zone über den 10. Januar 1925 hinaus aus⸗ zudehnen, nicht annehmen werde, zumal auch Belgien keinerlei Zweifel darüber gelaſſen habe, ſeine Truppen ſobald als möglich auch aus der Zone Krefeld-Aachen zurückzuziehen. Die Konferenz werde aller Vorausſicht nach auch die Entſcheidung über die Kontrolle der ſtrategiſch wichtigen Eiſenbahnen fällen. Prof. Caſſel über das Sachverſtändigen⸗ gutachten. Stockholm, 1. Auguſt. Der bekannte ſchwediſche Nationalökonom Prof. Caſſel bezeichnet in einem Artikel im„Svenska Dag⸗ bladet“ den Sachverſtändigenplan als eines der raffinierteſten Syſteme, die es jemals ge⸗ geben hat, um ein Kulturvolk auszuſaugen. Es beſtehe eine große Gefahr, daß dieſer Plan dazu führe, die deutſche Kultur abzutöten und die deutſche Arbeiterſchaft der Verelendung entgegenzuführen. Es ſei notwendig, daß die Jahres zahlungen, die man von Deutſchland erpreſſe, in einem beſtimmten Jahre ihr Ende finden.. 106 V Juli 1925 dauern ſoll. Beſchluß eine Einſchränkung des Geſchäftsumfanges oder eine Verminderung der behördlichen Einrichtun⸗ 1 *.* 5 N Andnis nicht beſitzt. 7.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr, 36 Samstag, den 2. Auguſt 1924 41. Jahrgang Alis Dei Neichsrät. Berlin, 31. Juli. Der Reichsrat ſtimmte in ſeiner heutigen Vollſitzung der vom Reichstag beſchloſſenen Erhöhung des Reichszuſchuſſes in der, Invalidenverſicherung, den Sonderzulagen in der Unfallverſicherung und der Abänderung des Reichsverſorgungsgeſetzes zu und erklärte ſich mit den Geſetzentwürſen über die Fortgewäh⸗ dung der Meiſtbegünſtigung an die ſchechoſlowa⸗ iſche Republik, der Verlängerung der Gültig⸗ eitsdauer des vorläufigen deutſch⸗ſpaniſchen Handelsübereinkommens und den Beitritt von Deutſchland zu dem Haager Abkommen über internationales Privatrecht einverſtanden. Eine Verordnung über weſentliche Erhöhung der Wo⸗ chenhilſe ſowie ſerner eine Novelle zum Geſetz über Prüfung und Beglaubigung der Fieber⸗ thermometer wurde angenommen. Der Reichsrat beſchäftigte ſich ſodann mil einem Geſetzentwurfe über eine zweite Aende— rung der Perſonalabbauverordnung, demzufolge die Ermächtigung der Regierung, die Beamten in den Ruheſtand zu verſetzen, nur noch bis 31. Der Abbau von Ange⸗ ſtellten und Beamten des Reichs darf nur auf der Reichsregierung erfolgen, wenn gen den Abbau nötig macht. Ein entſprechender Beſchluß der Reichsregierung iſt dem Reichs⸗ haushaltsausſchuß mitgeteilt. Die Beſtimmung, daß, ſoweit Beamte bereits über 60 Jahre alt ind, der Abbau auch ohne ſörmlichen Beſchluß der Regierung innerhalb der einzelnen Verwal⸗ tungen erfolgen könnte, iſt von den Ausſchüſſen des Reichsrats geſtrichen worden, um die ſo großen Härten gegenüber Beamten zu vermei⸗ den, die mit 60 Jahren noch vollſtändig leiſtungs⸗ fähig ſind. Nach dem Entwurf ſoll ferner bei der Kürzung der Penſionen und Wartegelder letzt nur noch das Arbeitseinkommen berückſich⸗ tigt merden. Bei Hinterbliebenenbezügen ſollen Abzüge überhaupt nicht ſtattfinden. Die Aus⸗ ſchußbeſchlüſſe wurden angenommen. Kleine politiſche Umſchau 11— Beanſtandeter Abbau. Die Regierungs⸗ präſidenten von Kaſſel und Hannover haben, wie das„B. T.“ erfährt, die Beſchlüſſe über den Ab⸗ bau der ſozialdemokratiſchen Bürgermeiſter Scheidema nn und Leinert beanſtandet, weil die von dem Beſchluß Betroffenen entgegen der Vorſchrift des§ 22 der Abbau-Verordnun⸗ gen nicht gehört worden ſeien. — Aufgeloſte Kommuniſtenverſammiungen Nach einer Meldung aus Charleville wurde eine Kommuniſtenverſammlung, die unter freiem Himmel ſtattfinden ſollte, und bei der der Abg Marty ſowie der deutſche Reichstagsabgeord— nete Bartels und eine deutſche Kriegerwitwe namens Martha Appel als Redner vorgeſehen waren, von der Polizei auseinandergetrieben. — Ein Fall„Gumbel“. Wie das„Heidel⸗ berger Tageblatt“ mitteilt, beſchäftigt ſeit eini— zen Tagen die Oeffentlichkeit ein peinliches Vor⸗ ſommnis, das ſich ſchließlich zu einem etwas ſen⸗ ſationellen wirkenden„Fall Gumbel“ entwickelt hat. Der Privatdozent für Statiſtik Dr. Gum⸗ bel hat in der Propagandaverſammlung„Nie wieder Krieg“ am Schluſſe etwa folgendes ge— ſagt:„Ich bitte die Anweſenden, in ſteter Ein⸗ kehr der Toten zu gedenken, die, ich will nicht ſagen, auf dem Felde der Unehre gefallen ſind, aber die doch auf gräßliche Weiſe ums Leben kamen.“ Dieſe Bemerkung hat großes Aufſehen und zum Teil ſtarke Empörung ausgelöſt. Eine Studentenverſammlung hat hierzu einen Be⸗ ſchluß gefaßt, in dem es u. a. heißt:„Durch dieſe Aeußerung hat Herr Dr. Gumbel in ungeheuer⸗ lichſter Weiſe das Andenken derer in den Schmutz gezogen, die für uns den Heldentod erlitten: er hat die Ehre all derer geſchändet, die als Helden geblutet und ihre Pflicht gegenüber dem Vater⸗ lande erfüllt haben. Dr. Gumbel hat damit be⸗ wieſen, daß er außerhalb des deutſchen Volkes ſteht, für deſſen Ehre und Gefühl er ein Ver⸗ Herr Dr. Gumbel iſt Leh⸗ ver an der weltberühmten deutſchen Univerſität Heidelberg. Die Heidelberger Studentenſchaft iſt der Anſicht, daß Herr Dr. Gumbel durch ſeine Aeußerung erklärt hat, daß er keinen Wert da⸗ rauf legt, länger Dozent an der hieſigen Hoch⸗ ſchule zu ſein. Die Heidelberger Studentenſchaff bringt dieſe ihre Anſicht zur Kenntnis des Rek⸗ torats und erwartet, daß dasſelbe alles tut, daß Herr Dr. Gumbel aus dem Lehrkörper der Hei delberger Univerſttät ausgeſchloſſen wird.“— Dr. Gumbel hat ſpäter ſeine Aeußerung in einem Briefe an die Zeitung, die den Faſl auf gegriffen hat, dahin erläutert, daß ſeine Aeuße⸗ tung einen anderen Sinn als den ihr zugeſcho⸗ beuen habe. e Rheindürkheim, 31. J Ein Schiffs unfall ereignete ſich in der Nähe der Schiffs⸗ Aberfahrt. Zwei mit Bauhölzern beladene Käh⸗ ne, die zu Berg fuhren, lieſen auf einer Sand⸗ bank auf und wurden leck. Nach anſtrengenden Leichterungsarbeiten und einer Notreparatur wurden ſie in Schlepptau genommen. HOſthoſen, 31. Juli. Das Treppengeländer als Rutſchbahn benützte der 11jährige Junge eines abrikaufſehers. Der Knabe ſtürzte dabei aus beträchtlicher Höhe herab und erlitt ſchwere Bein⸗ und Kopfverletzungen. Guntersblum, 31. Juli. Eines plötzlichen To⸗ des ſtarb die 59jährige Ehefrau Marie Schwarz hier. Sie erlitt einen Hirnſchlag, an deſſen Fol⸗ gen ſie in kurzer Zeit ſtarb.— Feld⸗ und Gar⸗ tendiebſtähle fügen den Bewohnern zur Zeit empfindlichen Schaden zu. Die Diebe gehen mit großer Kühnheit vor, nicht allein, daß ſie die Feldfrüchte in größeren und kleineren Mengen wahllos ſtehlen, ſie beſchädigen dabei auch ganz kückſichtslos die umliegenden Kulturen. Mainz, 31. Juli. Gut erhaltene Fresko-Ma⸗ lereien, die vielleicht zu den älteſten dieſer Art gehören, ſind bei den Wiederherſtellungsarbeite 5 der Karmeliterkirche dahier entdeckt worder Man fand u. a. einen wertvollen Chriſtuskop deſſen Wiederherſtellung wahrſcheinlich möalia iſt, ſodaß er ein beſonderer Schmuck der Kirche au werden verſpricht. Die Malereien werden ſo— eben von ſachverſtändiger Seite aufgenommen. Griesheim a. M., 31. Juli. An Vergif⸗ ung geſtorben ſind am Montag dahier die. fünf Kinder der Familie des Fabrikarbeiter Chriſtian Wohlfahrt, Falterſtr. 2 dahier, infolge des Genüſſes von Cörned⸗ Beef. Die Fä⸗ milie hatte am Montag das Fleiſch geholt und die Kinder hatten ziemlich ſtarke Portionen da⸗ von genoſſen, während die Eltern weniger nah⸗ men. Während die Eheleute leichter erkrankt ſind, ſind alle Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren, drei Jungen und zwei Mädchen raſch hintereinander geſtorben. Das letzte Kind, ein Mädchen, erlag der Vergiftung erſt am Mittwoch Nachmitag, nachdem alle im Krankenhaus aufge⸗ nommen worden waren. Der Zuſtand der Frau iſt infolge der ſeeliſchen Erregung auch bedenk⸗ lich. Unterſuchung iſt im Gange. Darmſtadt, 31. Juli. Aus Lebensüberdruß erhängt hat ſich in einem hieſigen Gaſthauſe ein älterer Artiſt, der mit dem jetzt hier eingetroffe— nen Zirkus Mark gereiſt war. Die Urſache iſt unbekannt. Friedberg, 31. Juli. Kirchenräuber ſol⸗ len die Orgeln der Gemeinden Beienheim und Melbach heimgeſucht und durch Herausreißen del Orgelpfeiſen und Plündern der Opferſtöcke nen⸗ nenswerten Schaden angerichtet haben. Ober⸗Lahnſtein, 31. Juli. Die Stadt Ober— Lahnſtein beabſichtigt anfangs Oktober ihre 800 Jahrfeier zu begehen. Kreuznach, 31. Juli. Schwindler treiben in unſerer Stadt und Umgegend ihr Unweſen, in⸗ dem ſie gefärbte Ziegenfelle z. T. als„Alaska⸗ Fuchs“, z. T. als„echt Skungs“ zu ganz enor⸗ men Preiſen an Privatleute verkaufen und zwar bis zum zehnfachen Preis des tatſächlichen Wer, tes. 4 Mannheim, 31. Juli. Als„kleine Schinder⸗ hanneſe“ ſpielten ſich die Taglöhner Johann Hirth aus Fürth und Heinrich Lenhard aus Weſchnitz im erſten Halbjahr 1924 im Odenwald auf. Ihren Unterſchlupf hatten die beiden in einer alten Hütte bei Mörlenbach und ſie wur⸗ den erſt entdeckt, als dieſe niederbrannte. Zu Die ſechs Matties Roman von Igna Maria. 22(Nachdruck verboten.) „Jetzt bin ich auch deine Frau!“ Sie ſchaute zu ihm empor.„Ach, Kurt, eine Frau wird durch den Mann erſt ein ganzes Ge— chöpf! Erſt du haft meine Kunſt zur Reife ge⸗ bracht!“ Dann ſaßen ſie eng umſchlugen auf dem Rundſofa und ſchauten in den ſtillen abend⸗ lichen Garten. „Da habt ihr aber wirklich eine gute ilfe,“ meinte Frau Lina Lindemann, als erta im Laden nach dem' Rechten ſah,„ein igen Kind könnte nicht beſſer ſein, und ſo link und ſo ſauber!“ „Ja,“ die Kaufmannsfrau wiſchte mit der flachen Hand die Kuchenkrümel zuſammen, die Berta könnte ich auch nicht entbehren, ſie chreibt alle Beſtellungen, verhandelt mit den iſenden; wer die einmal zur Frau kriegt, nicht betrogen.“ „Schade, daß ſie keinen Taler Heiratsgut hat!“ ſagte Frau Lina Lindemann bekümmert. „Wer ſagt denn das? Wenn meine Berta Mal heiratet, bekommt ſie von mir eine ſchöne Ausſteuer. Ihr Leinen näht ſie ſich jetzt ſchon Unter der Hand zuſammen. Sie hat allerhand 1 tig, eine ganze Truhe voll, und venn ich Bal ſterbe, ſoll ſie alles haben, was ich beſitze. Ich habe keine Kinder gehabt, meine Ver⸗ andten ſind alle in guten Verhältniſſen; was einmal hinterlaſſe, iſt der Berta ſchon gut ſchrieben, mein Teſtament liegt in Giebolde⸗ uſen am Amtsgericht. Das Mädchen ſoll es mal gut haben!“ „Mutter, wo haſt du denn den braunen Nanvis, der geſtern angekommen iſt?“ Bertas Stimme tönte über den Flur. „Auf der Diele neben der Tür!“ „Ach ja, ich habe ihn ſchon!“ Mit wortreichem Pank nabm Frau Linde⸗ Mannheim. Ihre Feſt⸗ nahme geſtaltet 1 1 ſchwierig, da ſie meh us tere Male ſelbſt a r Haft entfliehen konnten Zahlreiche Einbrüche ſtehen auf ihrem Kerbholzl 6 in Darmſtadt ſollen ſie allein 30 begangen haben. en Weinheim holten ſie aus dem Keller der Mirtſchaft„zum Waloſchlößchen“ 90 Flaſchen A ein, 25 Flaſchen Sekt, 25 Flaſchen Cognac. Flaſchen anderen Schnaps, 4 Schinken und etliche Speckſeiten, wurden entdeckt und ließen außer den gefüllten Ruckſäcken ein Gewehr zurück. Bei Hirth wurde Einbrecherhandwerkzeug und ein Dolch gefunden. Hirth wurde vom Großen Schöffengericht Mannheim zu zwei Jahren Zuchthaus, Lenhard zu einem Jahr 6 Mongten Gefängnis und Verluſt der Ehrenrechte 1. Ein Tunnel unter dem engliſchen Kanal Trotz Flugzeugen, Luftſchiffſen und den glänzend ausgearbeiteten Flugrouten hat man ſowohl in England wie auch in Frankreich den alten Gedanken der Untertunnelung des engliſchen Kanals noch nicht aufgegeben. Sei⸗ nerzeit ſetzt das engliſche Parlament eine Kommiſſion ein mit dem Auftrag, die Mög⸗ lichkeit der Durchführung kritiſch zu unter⸗ ſuchen, und der Vorſitzende dieſer Kommiſſion, Sir Arthur Fell, gibt nun einige Aufklärun⸗ gen über das Ergebnis dieſer Unterſuchung bekannt: Der Tunnel wird 29 engliſche Meilen lang werden und würde an Baukoſten etwa 29 Millionen Lſtrl. banſpruchen. Die eine Hälfte des Kapitals müßte von engliſcher und die andere von franzöſiſcher Seite aufgebracht werden. Es iſt intereſſant, daß dieſes alte Projekt wieder einmal ans Tageslicht kommt, da es bereits vor 60 Jayren mit zwei anderen großen Projekten, dem Suezkanal und dem Panamakanal, zu lebhaften Diskuſſionen Ver⸗ anlaſſung gab. Die beiden letzten Kanalpläne ſind inzwiſchen allen Schwierigkeiten zum Trotz verwirklicht worden und haben zu ge⸗ waltigen Umſchwüngen in der internationalen Schiffahrt und dem Handel geführt. Jedoch iſt der Kanal⸗Tunnel bisher immer nur ein phan⸗ taſtiſches Projekt geweſen. Die Kommiſſion erklärt nun, daß die ganze Welt einen großen Vorteil durch die Fertigſtellung dieſes Tun⸗ nels haben würde, und die Tatſache, daß er noch nicht gebaut iſt, nur in dem Widerſtand, den die engliſche Regierung gegen ſolche Pläne hege, zu ſuchen ſei(jedenfalls nur ſtra⸗ tegiſche Gründe). Nunmehr habe aber die Luftwaffe den Vorteil der Inſelbewohner im Kriegsfall aufgehoben, und es liege kein per⸗ nünftiger Grund vor, ſich weiterhin gegen die Ausführung des Tunnel⸗Projektes zu wehren. Beſonders darf man auch nicht vergeſſen, daß derartige Bauwerke ſich von jeher glänzend bezahlt gemacht haben, wie beiſpielsweiſe der Suezkanal, an dem England ſeinerzeit mit 4 Millionen Lſtrl. Aktien beteiligt war, die heute einen Wert von 19 Millionen Lſtrl. ha⸗ ben. Man veranſchlagt, daß ſolche Verkehrs- ne n der Panama⸗ und der Suez⸗ anal auf onen Eſtrl. berechnet wer den, die Rettoeinnahmen daraus auf Grund. lage der Verkehrsſtatiſtiken von 1922 1,6 Mil⸗ lionen Lſtrl., alſo gut 5 Prozent, betragen. Der Tunnel wird 24 engliſche Meilen unter dem Kanal hinlaufen, aber zur Ausgleichun der Steigungen auf 36 Meilen verlängert wer den müſſen. Er wird alſo ein gutes Stück in⸗ nerhalb des Küſtengebietes heginnen reſp. auf⸗ hören. Der längſte Tunnel, den wir zurzeit haben, iſt der Simplontunnel mit 12 engli⸗ chen Meilen, und der längſte Unterwaſſertun⸗ Neu der Seeverntunnel mit 4 engliſchen ilen. 11 7 5 Fri NN ee nur, Auguſt,“ erzählte ſie beim Abendbrot,„die Kaufmannsfrau hat der Berta alles vermacht, und eine feine Aus⸗ ſteuer will ſie ihr mitgeben! Die Berta hat ſich ihre Wäſcheausſtattung ſchon fertig genäht, eine ganze Truhe voll.“ „Sieh nur mal an! Die Berta macht nicht ſo Kundewipven wie die ganderen Matties⸗ mädchen! Die iſt gediegen, die paßt aufs Land! Das wird mal eine gute Bäuerin auf einem Hof! Eine, die fix bei der Hand iſt und feſt ſchaffen kann! Sie wird jetzt Siebzehn; wie ſie herkam, war ſie ſo ein ſpierig Ding von zehn Jahren! Weißt du noch, wie ſie im⸗ 1 Rad ſchlug am Jahrmarkt vor ſieben Jah⸗ ren?“ „Das Mädchen iſt wenigſtens nicht wieder zum Zirkus gelaufen! Die Sibylla hat ja jeden Abend auf den Fußſpitzen getanzt, na, die mochte als Kind ſchon nicht gerne arbeiten! Den Peter hat die ſpaniſche Tänzerin jetzt auch zu ſich genommen, gewiß ſoll er reiten oder ſeiltanzen, ich verſtehe nicht, daß Brennecken als Vormund das zugibt.“ „Der arme Hannes iſt mit der Theres auch hereingefallen! Wie ſie ſoweit iſt heiratet ſie einen anderen und läßt ihn ſitzen. Ste ſoll ja in einer Villa wohnen, und ihr Mann ſoll den ganzen Tag mit dem Scherben in dem Auge herumlaufen! Hans Matties hat mir ſein Bild gezeigt, das ganze Geſicht hat er verhackt, aber nur einmal fein— er hat auch Lackſchuhe an und einen Schwenker! Und dann iſt er Aſſeſſor und Doktor! Die Theres war ja immer ein bißchen hoch hinaus, die wird eine feine Dame abgeben.“ Auguſt ſah noch einmal nach den Kühen, das war gut, daß er wußte, daß Berta noch einmal was zu erben hatte! Mit achtzehn, neunzehn Jahren konnte ſie wohl heiraten. Es war ein ffattliches Mädchen und würde ſich auf Lindemanns Hof recht aut zurechtfinden. Die würde alles beiſammen halten, und rech⸗ nen konnte ſie. 5 Auguſt Lindemann ſetzte ſich auf die Fut⸗ ich terkiſte und ſpann goldene Zukunftsträume Berta las mit Verwunderung Sibyllas Brief. morin ſie ihr nom aufammontroffen! 1 1 ſtündigem Abſtand verkehren können. 5 „Entperſönlichung“ mit Theres und ihrem Mann erzählte. gleich erzählte ſie von ihren Triumphen als 8 on etwa 20 Fuß Durchmeſſer, 60 Ju nder unter dem Kanal durchgelegt. voneinan Zunächſt müßte ein Probekanal von 12 Juß Durchmeſſer gebaut werden, deſſen Fertig⸗ ſtellung drei Jahre beanſpruchen würde, dann würde es noch weitere drei Jahre beanſpru⸗ chen, ehe der erſte Continental⸗Expreß von Frankreich nach England fahren könnte. Der engliſche Kanal iſt bei den Reiſenden nicht ſehr beliebt, beſonders im Winter ſind dort oft ſchwere Gefahren. Das Reiſen durch den Tunnel dagegen würde ſo behaglich wie möglich gemacht, mit vollem Licht und guter Ventilation. Die ganze Tour würde nur eine Stunde in Anſpruch nehmen, und von London nach Paris und zurück würden Züge mit halb⸗ — Ein großer Vorteil würde darin liegen, daß man für ſechs Jahre etwa 20000 Men⸗ ſchen vollauf bei dem Tunnelbau beſchäftigen könnte, und ſelbſtverſtändlich dieſes den Bau weiterer Stationen und neuer Untergrund⸗ bahnen mit ſich bringen würde. Soweit die Ausführungen Sir Arthur Fells. i Die fertigen Pläne dos Tunnelprojelts ſind im Lauf der vergangenen Jahre vier ver⸗ ſchiedenen Regierungen vorgelegt worden. Dieſe haben aber alle immer wieder die Verantwortung von ſich abgewälzt und ſie hren Nachfolgern überlaſſen. Man darf ge⸗ pannt ſein, wie ſich die Regierung Maedo⸗ tald zu dem Plan ſtellen wird, nachdem er iun erneut aus der Verſenkung herausgeholt ſt. Kleine Chronik. Ricarde Huch beging geſtern ihren 66. Ce burtstag u. wurde anläßl. dieſes von de“ Und verſität München zum Ehrenbürger ernannt Sie iſt mit ihrem Roman„Er't erungen Lu⸗ dolf Ursleus“ zuerſt an die Oeffentlichkeit ge⸗ drungen und hat kurz vor dem Weltkrieg als große eine gewaltige Prophetie ihre letzte Dichtung„Der große Krieg in Deutſchland“ erſcheinen laſſen. Dazwiſchen ſchrieb ſie reli⸗ giöſe und kultur⸗philoſophiſche Betrachtungen. von denen die bedeutendſten Werke„D Blütezeit der Romantik“,„Ausbreitung und Verfall der Romantik“,„Lukers Glaube En und als letztes das freö⸗ mütige Bekenntnis für die Demokratie„Baku⸗ nin und die Anarchie“ ſind. d' Annunzio und Franz von Aſſiſt. Zur Feie des Franziskus⸗Jubiläums im Jahre 1926 wil Gabriele d'Annunzio, oder vielmehr die Fede⸗ razione Marinara(Flottenverband), an deren wurden für die 100 Kg. waggonfrei Maunhe Weizen inl. 21 bis 22; ausl. 24 bis 26,753 17,50 bis 19; Hafer 17 bis 17,75; Mais 17,25; Weizenmehl 32,50 bis 33; Roggenmehl 25,50 bis 26,50. g Mannheimer Viehmarkt. Kälber, 544 Schweine, 386 Ferkel und Läufer. Es wurden gehandelt per 50 Kg. Lebendgewicht: Kälber mit 38—48 Mark; Schweine 6069 Mk.; Ferkel und Läufer pro Stück 9—26 Mk. Markt⸗ verlauf: mit Kälbern ruhig, langſam geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; Ferkel und Läufer lebhaft. 6 1 Lokale Nachrichten. „ Der Auguſt iſt der Ernte⸗ oder Sichelmonat, Es iſt jener Monat, in dem der Landmann be⸗ ginnt, aus dem Schoß der Mutter Erde der Mühe Preis einzuheimſen. Die Ernte beginnt und in Feld und Flur fallen die goldenen Aehren unter des Schnitters Hand, die tiefen Töne der Dreſch⸗ maſchinen erklingen, über die Auen ſchallt nun das uralte ewige Lied, das Leben und Brot ver⸗ heißt. Vie Arbeit des Landmannes iſt nun auf ſeinem Höhepunkt angelangt und unter den bei⸗ ßen Strahlen der Auguſtſonne reifen die golde⸗ nen Trauben, es iſt die Höhe des Sommers.— Das Wetter im Auguſt ſoll nach dem hun⸗ Lertjährigen Kalender im Anfang heiße und ſchöne Tage bringen. Es ſolgen darauf einige wenige unfreundliche Tage, und dann iſt der ganze Monat ſchön, warm und heiß. Es ſagen die Bauernregeln vom Auguſt: Was Juli und Auguſt nicht vermocht, wird auch im Sep⸗ tember nicht gar gekocht.— Was die Hundstage gießen, muß die Traube büßen.— An Laurenzi Sonnenſchein, verheißt ein gutes Jahr dem Wein. — Nach Laurenzi iſt's nicht gut, wenn das Reb⸗ holz treiben tut.— Wenn die Ameiſen ſich ver⸗ kriegen, können wir leicht Regen kriegen.— Um Auguſtin ziehen Wetter hin.— Iſt's in den erſten Wochen heiß, bleibt der Winter lange weiß.— Wenn im Auguſt der Nordwind weht, das Wetter lange ſchön beſteht.— Der Sichel ver⸗ gißt nicht Barnabas, er ſorget gern fürs längſte Gras.— Maria Himmelfahrt im Sonnenſchein, bringt dem Winzer guten Wein.— Wie Laurenz und Bartel ſind, wird der Herbſt, ſei's rau, ſei's lind.— Eines aber trifft gewiß zu von allen Bauernreglen: Iſt der ſchöne Auguſt gewichen, ommen die Herren mit dem„r“ geſchlichen. gen inl. 17,25 bis 17,50; ausl. 18 bis 18,5; Gerſte Zum geſtrigen Markt waren zugeführt: 50 ruhen dort zum ewigen Schlaf. Spitze er ſteht, zwei Kapellen errichten. Die erſte ſoll auf dem Monte Comes bei Ancona ſtehen, denn von hier ſchiffte ſich der Heilige im Jahre 1219 nach dem Heiligen Lande ein. Für die zweite ſoll noch ein geeigneter Punkt an der tyrrheniſchen Küſte gefunden werden. einer aus Mailand kommenden Anregung ſtatt⸗ gegeben und die Veranſtaltung einer internatio⸗ nalen Buchausſtellung beſchloſſen, in der alle di⸗ rekt oder unmittelbar den Heiligen von Aſſiſt betreffenden Bücher, gleichviel in welcher Sprache, vereinigt werden ſollen. Dieſelbe ſoll gleichzei⸗ 1 in Rom, Mailand und Aſſiſi abgehalten e en. eee 4 0 1 n 2 n Zu⸗ Das Ko⸗ mitee zur Feier des Franziskus⸗Jubiläums hat Womit wäsche ih mein naar: ur mit„Schaumpon mit dem schwarzen Kopf“. 825 Name pürgt für die beste Wirkung bei ab- soluter Unschädlichkeit. Die verschiedenen Zusätze, wie Ei, Teer und Kamille ermöglichen es jedem, sein Haar nach der Beschaffen- heit ganz individuell zu behandeln, je nachdem es trocken, fettig, blond oder braun ist. Man verlange ausdrücklich Schaumpon Marke Schwarzkopf mit der weltbekannten Schutzmarke 5 „Schwarzer Kopf“ und weise Nachahmungen zurück. ——— 7 Das reicher mich wie Königspurpur dünkt⸗ las Theodor Lernemann halblaut.„Und das . 0 ee f Breitestrasse fach eee 2% Mannheim e. 91 7 725 4 15* 1— N Q 1 1 Breitestrasse Unsere Schaufenster überzeugen Sie von der großen Preiswürdigkeit unserer Angebote. + Gedenktag zum Gedächtnis der Gefallenen. Der morgige Sonntag gehört den Gefallenen des großen Weltkrieges von 1914/8. Alle geräuſchvollen Feſte haben da zu unterblelben. Es gilt denen zu gedenken, die ihr Herzblut für den heiligen Boden unſeres ge⸗ liebten Vaterlandes verſpritzt haben. In tiefer Ehrfurcht wollen wir den tapferen Heldenſöhnen auch aus unſerer Gemeinde gedenken, die Weib und Kind, Heimat und Haus verlaſſen mußten. Gedenken wir all denen, die das Auge der Mutter nicht mehr ſchauen durften. Darum Dank, heißer Dank den Hunderten treuen Heimat⸗ ſöhnen, die in treuer Hingabe an ihr Vaterland den Heldentod gefunden haben. Morgen Sonn⸗ tag iſt ſo recht Gelegenheit geboten, dleſen unſere Anhänglichkeit und Verehrung zu beweiſen. Gehen wir darum morgen Sonntag hinaus zum Fried⸗ hof. Eine große Anzahl Viernheimer Krieger Gedenken wir den Hunderten, die in fernen Ländern in fremder Erde zur letzten Ruhe gebettet ſind Beten wir für dleſe alle, damit der morgige Gedenktag zu einem weihevollen Ehrentag für die Gefallenen wird. Die Gräber draußen duften im Blumen⸗ ſchmuck, ſie erinnern uns an die große Zeit des Weltgeſchehens. Ehre, wem Ehre gebührt! * Beflaggung mit den Reichsfarben. Die Behörde läßt darauf hinwelſen, daß anläßlich des Verfaſſungstages, der am 10. Auguſt lfd. Js. gefeiert wird, die Gebäude mit der Schwarz⸗ Rot⸗Goldenen Reichsfahne beflaggt ſein müſſen. Es empfiehlt ſich daher, die alte Reichs⸗ fahne durch die neue zu erſetzen. Am beſten ge⸗ man den bisherigen alten Fahnen N 8 eee auseinandertrennt und den weißen Stoff der alten Reichsfahne in Gold⸗Crem abändert. Auf dieſe Weiſe kommen wir, ohne eine neue zu kaufen, am blilligſten zur neuen Reichsfahne Schwarz⸗rot⸗gold! Was wo anders bereits eingeführt, muß auch hier durchgeführt werden. * Cöäeilienverein. Eine außerordentliche Generalverſammlung findet heute Abend /9 Uhr im Lokal„Zur Vorſtadt“ ſtatt. Hierzu ſind die paſſiven und Ehrenmitglieder, ganz beſonders aber auch die aktiven Mitglieder dringend einge⸗ laden. Wer die Vereinsintereſſen wahren will, muß unbedingt erſcheinen und mitarbeiten zum Wohle des Vereins. * Heimatpflege⸗Heimatkunde Viern⸗ heim. Vor einiger Zeit hat ſich auf Anregung des Vorſitzenden des Heimatvereins Heppenheim und einiger Viernheimer Herren, ein größerer Kreis von Intereſſententen anläßlich eines ge⸗ ſelltgen Abends des K.K V. hier zuſammenge⸗ funden zur gemeinſamen Förderung der Heimatpflege u Heimatkunde und Hand in Hand damit der Volks- bildung. Nach längeren hochintereſſ. Ausführungen des Herrn Oberpoſtmeiſter a. D. Freiſens von Heppen⸗ heim, wurde ein Arbeitsausſchuß von ſechs Herren gewählt, die die nötigen Vorarbeiten zu leiſten und Unterlagen zu beſchaffen haben. Es iſt zu hoffen, daß dieſe edlen Beſtrebungen auch hier in Vlernheim reichliche Unterſtützung und viele Freunde finden, die in uneigennütziger Weiſe thre Kenntniſſe und Erfahrungen, ſowie noch vorhandene Altertümer, Sammlungen und ge⸗ ſchäftlichen Unterlagen wie alte Familienhaus⸗ bücher uſ w. zur Verfügung ſtellen. * Haaß ⸗Verkow⸗Spiele. Wie uns mitgeteilt wird, iſt es durch die Bemühungen eines der obengenannten Herren und das Zu— ſammentreffen verſchledener günſtiger Umſtände gelungen, die berühmten Haaß⸗Berkow⸗Splele für Viernheim zu gewinnen und zwar vorausſichtlich für Samstag den 23., Sonntag den 24. und Montag den 25. Auguſt. Näheres über dleſe Spiele folgt in dieſer Zeitung. Dteeſe vorläufige Mitteilung verfolgt den Zweck, alle Freunde hoher mittelalterlicher Kunſt jetzt ſchon aufmerkſam zu machen, daß ſie ſich für diefe Tage nicht nach Auswärts vergeben. * Sport. Phönix Kaiſerslautern Liga— Sp.⸗Vergg. 09 Liga. Wir machen nochmals auf dieſes am Sonntag ſtattfindende obige Wettſplel beſonders aufmerkſam. Kaiſerslautern wird in folgender Aufſtellung antreten: Heumann; Zapp und Scherr; Clemens, Kreis und Kreuz; Kirchner, Welker, Miedrich, Diemer und Petiuy. Die beſte Aufſtellung! Die Sportvergg. 09, die in ſtärkſter Aufſtellung antritt, wird ſich wohl ſehr anſtrengen müſſen, um zu ſiegen. Beginn des Spieles iſt 4 Uhr nach der Trauerfeier. Luwinka. Gottesdienſt⸗Ordmung der katholiſchen Gemeinde Viernheim. 8. Sonntag nach Pfingſten. 17 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Segen für die 1* Krieger Viernheims und Gedächtnis⸗Predigt, wozu vor allem die Hinterbliebenen und alle Krieger eingeladen ſind. ½10 Uhr Hochamt mit Predigt. 1 Uhr Kinder⸗Gottesdienſt. 2 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen; darauf Verſammlung der Jünglings⸗Sodalität. 4 Uhr Verſammlung des kath. Arbeiter⸗Vereins im Gaſthaus zum„Löwen“, wozu alle kath. Arbeiter eingeladen ſind. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼6 2, ½7 3. S.⸗A. für Chriſt Adler. Dienstag: ½6 beſt. Amt für Barbara Schneider geb. Schmitt und Angehörige. 1/7 beſt. Amt für 1 Krieger Wilhelm Hanf und beiderſeitige Angehörige. Mittwoch: ¼6 beſt. Amt für Joh. Phil. Herſchel, Ehefrau Anna Maria geb. Hofmann Tochter Katharina verehelichte Wunderle. J7 beſt. Amt für Franz Bergmann, Eltern und Schwiegereltern. Donnerstag: 6 beſt. Amt für Maria Kumpf geb. Bläß. Aaron⸗Kirche“ bezeichnet wird. der mitten im Judenviertel der Stadt gelegenen Antoniuskirche, welche allgemein mit„Moſes und Dieſer Bezeich— Tſchai⸗San. Berta ſchüttelte den Kopf; wie konnte ein Menſch ſo nutzlos den Tag hin⸗ bringen wie Sibylla! Die tat den ganzen Tag nichts, und abends tanzte ſie ſich was zurecht! Damit verdiente ſie nun ihr Geld! Daß Peter auch zu Marita Venerjella nach Berlin über⸗ geſiedelt war, ging gegen ihre Natur. Warum durfte der Junge nichts ordent⸗ liches werden, Landwirt zum Beiſpiel wie Auguſt Lindemann? Auguſt Lindemann; Ja, das war ein Burſche! So einen zweiten gabs nicht im ganzen Dorf! Er ging in kein Wirts⸗ haus, er rauchte nicht, ja, das würde einmal ein guter, ſparſamer Ehemann.—— „—— das laß nur gut ſein,“ Theodor Lernemann war ehrlich betrübt,„mit der Minni Reiner iſt es nicht in Ordnung! Die Minni hält es mit einem andern! Wenn ich 1 mit wem? Ob es der Borgmeyet Hans Matties wurde es unbehaglich zu Mute, ſeinem ehrlichen Empfinden wider⸗ ſtrebte es, den Freund zu belügen.„ will dir etwas ſagen, Lernemann, ich bin es!“ „Du——? Und du haſt mir bis heute nichts davon geſagt-? T“ „So lange iſt es noch gar nicht,“ vertei⸗ digte ſich Hans,„und dann iſt alles ſo raſch gekommen, ich hab ſie dir wahrhaftig nicht ausſpannen wollen. Hier, meine Hand! Du weißt ja, ich bin nie mitgegangen, aber eines Nachmittags, ich ſaß auf einer Bank am Kehr⸗ wiederwall, da ging ſie an mir vorüber und verlor einen Zettel. Den brachte ich ihr. So iſt es gekommen. Den nächſten Nachmittag ſind wir zuſammen zum Berghölzchen ſpaziert. Ich bin ihr eine ganze lange Zeit ausgewichen, hab mich hinter meine Bücher vergraben, aber ihr Haar hat mich immer wieder in die Ecke⸗ gen 9 heod olch wundervolles Haar!— K ll dir etwas z a niemanf elockt. Ach, Theodor, das Müd⸗ das 8 kein G was iſt ſie? Weiß ſie es ſchon?“ „Nein, ich woll ihr es ſchicken. Aber wenn du darunter leideſt, zerreiße ich es und ſage es ihr, es müſſe aus ſein zwiſchen uns.“ „Wu denkſt du hin,“ ereiſerte ſich Theodor Lernemann.„Wenn das Mädchen dich lieb hat— das laß nur gut ſein, dafür könnt ihr beide nichts. Ich habe die Minni recht gerne gehabt, aber Lückenbüßer mag ich nun auch nicht ſein. Es war nur nicht ſchön von dir, daß du es mir ſo lange verſchwiegen haſt—“ „Ich wollte immer Schluß machen, wahr⸗ haftig, Lernemann, aber ich hab es nicht fertig gebracht.“ er ee, „Das laß nur gut ſein, du brauchſt dich nicht zu verteidigen, Matties, dagegen kann man nicht an.— Aber ſag mir, haſt du deine Chemie ſchon fertig? Ich komme damit nicht zu Rand.“ N f „Nimm es mit, es ſtimmt. Du weißt ja, Chemie iſt meine ſtarke Seite.“ i ———„Ich habe Lernemann alles ge⸗ ſagt, Minni,“ ſagte Hans Matties im Laufe des Geſprächs, als ſie miteinander über die Wälle ſchritten. „Das haſt du ja recht geſchickt gemacht! Mein Kompliment! Minnis Augen funkelten von ſchlecht verhehltem Aerger. enen was geht das Lernemann an, wenn wir un gut ſind?“ ö„ „Das geht ihn ſehr viel an, er iſt mein Freund!“ „So, da ſagſt du ihm wohl alles?“ Mi. ni fauchte ihn an.„Wohl auch das von jenem Abend im Berghölzchen?!“ 1 „Minni, ſei doch nicht ſo kindiſch! Du weißt doch ganz genau, daß der Abend mir viel zu he 1 iſt, um davon zu ſprechen! Aber Lernemann belügen, wo er 171 heute frug— das kann 1 Run iſt ja alles gut, du jeſicht zu ziehen.— Ich hab auch 1 0 95 wenn du wieder ein „ 1„ W 1 . für dich! erſt, liebes Gesch ma Kabchen l Euchariſtiſchen Kongreß Die Entwicklung des Kongreßprogramms. Von Dr. Schmidt- Lichtenberg, z. Zt. in Amſterdam. Das Weltfronleichnamsfeſt iſt nun zu Ende! Ueberaus glänzend und erhaben, würdig ſeiner 26 Vorgänger, war ſein Verlauf. Täglich und ſtündlich haben in der Stadt des Euchariſtiſchen Mirakels aus allen Erdteilen zu⸗ ſammengeſtrömten Kongreſſiſten die Mahnung des Pſalmiſten im Introites der Sonntagsmeſſe befolgt:„Omnes gentes, plaudite manibus: iubi⸗ late Deo in voce extultationis!“ Die Feder iſt zu ſchwach, die Fülle der Ereig⸗ niſſe, welche ſich vor den Augen und Ohren der Teilnehmer in den vier Kongreßtagen abſpielten, auch nur einigermaßen lückenkos zu ſchildern. Für jeden Kongreſſiſten war die Tagung ein ganz großes Erlebnis. Für alle Teilnehmer ſei hier eine gedrängte Ueberſicht über den Verlauf des Kongreſſes gegeben: Die 33 katholiſchen Kirchen Amſterdams, un⸗ ter denen ſich viele von gewaltiger Größe und ſtrahlender Schönheit befinden, waren durchweg auf das herrlichſte geſchmückt. In ihnen dräng⸗ ten ſich während der Vormittage die Gläubigen Kopf an Kopf, um den an allen Altären dauernd dargebrachten Meßopfern beizuwohnen. Ueber⸗ füllt waren natürlich diejenigen Hauptkirchen, in welchen von den Kardinälen und Biſchöfen feier⸗ liche Pontifikalämter abgehalten wurden. An allen Tagen, beſonders aber in den Frühmeſſen am Sonntag, herrſchte an den Kommunionbän⸗ ken ein gewaltiger Andrang der Gläubigen. Eine General⸗Kommunion aller Amſterdamer Kinder fand am Samstag Morgen im Stadion ſtatt. Ae Deutſchen und Oeſterreicher, welche offenbar in ſtärkſter Zahl nach Amſterdam geeilt waren, vereinigten ſich hauptſächlich in der Je⸗ ſuttenktrche zum hl. Franz Kaver Am Singel, n de Krlitbera“ und in nung liegt die geſchichtliche Tatſache zu Grunde, daß der Bau der an dieſer Stelle erſtmalig er— richteten katholiſchen Kirche dauernd von den umwohnenden Juden mit allen Mitteln gewalt— ſam geſtört worden iſt, bis man zum Schutz des Kirchenbaues die Figuren von Moſes und Aa— ron an der Außenwand aubrachte. In dieſer Kirche, alſo„bei Moſes und Aaron“, wie der Vorſitzende der deutſchen Sektion, Biſchof Dr. Bering von Osnabrück ſich wiederholt launig ausdrückte, fanden auch die Sektions ver⸗ ſammlungen der Deutſchen und Oeſterreicher ſtatt. Die urſprünglich hierfür vorgeſehenen Ver⸗ ſammlungsräume im St. Joſephs⸗Geſellenhaus hatten ſich gleich am erſten Tage für die große Zahl der Teilnehmer als viel zu klein erwieſen. Kurz entſchloſſen waren deshalb die deutſchen Kongreſſiſten zuſammen mit ihren zahlreich er⸗ ſchienenen Biſchöſfen(von Münſter, Hildesheim, Aachen, Meißen, Linz u. a.) über die Straßen des Judenviertels in die genannte Kirche umge⸗ zogen, was natürlich bei den in dichten Scharen verſammelten Juden großes Aufſehen erregte. In den deutſchen Sektionsverſammlungen ſpra⸗ chen die Kardinäle Pfiffl, Bertram und Schulte, Biſchof Dr. Straeter, Dompropſt Dr. Mausbach und Pater Richſtaetter S. J. Höhepunkte der Kongreßverhandlungen waren die allgemeinen Generalverſammlungen am Abend, welche nebeneinander in der Willi⸗ brordkirche, dem Konzertgebüude und im Sta⸗ dion ſtattſanden. Bei der erſten Hauptverſamm⸗ lung in St. Willibrord, an welcher der Kardi⸗ nallegat und die übrigen Kardinäle. noch der nachträglich eingetroffene Kardinal Dubois aus Paris, teilnahmen, wurden von Biſchof Heylen Huldigungstelegramme an den Papſt, an die Königin der Niederlande, an Kardinal Vannutelli und ein Begrüßungstelegramm des Zentralkomitees der Katholiken Deutſchlands be⸗ kanntgegeben. Beſonders das letztere, welches den Wunſch nach Frieden für die Menſchheit zum Ausdruck bringt und den Glaubenseifer und der Nächſtenliebe der Holländer Anerkennung zollt, fand in der ganzen Verſammlung rauſchenden Beifall durch langandauerndes Händeklatſchen und begeiſterte Bravoruſe. Die Redner in der erſten Generalverſamm— lung waren Pater de Greeve O. F. M. aus Amſterdam(holländiſch; Thema: Euchariſtie und Sühne), Prof. Dr. Donders-Münſter über „Die Erlöſung“ und Biſchof Lamerand als Erſatz für den verhinderten Erzbiſchof Chollet aus Cambrai. Die Rede des Pater de Greeve, eines Lieblings der Amſterdamer Katholiken, ſand von Anfang bis zu Ende jubelnden Beifall der Zuhörer. Die Rede des Prof. Dr. Donders, die unmit— telbar darauf folgte, war zweifellos„das Er— eignis“ der ganzen Tagung. Sie war, wie Biſchof Dr. Berning am nächſten Tage ſagte. „nach Form und Inhalt vollendet und würdig der Ehre Deutſchlands'“. Dr. Donders, welcher völlig frei ſprach, zwang durch ſeine Rede alle Zuhörer derartig in ſeinen Vann, daß nach ſeinem mit tieſer Inbrunſt ge— ſprochenen und wohl allgemein richtig verſtan— denon Schlußworten:„O du Lamm Gottes, er— barme dich unſer! Gib uns den Frieden!“ ein faſt unbeſchreiblicher Beifall und Jubel viele Minuten lang die Kirchenhallen durchbrauſte und zahlloſen deutſchen Zuhörern die Augen feucht wurden. Nach Verleſung der Rede des Erzbiſchofs Chollet nahm noch der Kardinal Dubois zu einer kurzen Anſprache das Wort. In der zweiten Generalverſammlung am Freitag Abend in St. Willibrord ſprachen der Bürgermeiſtor von Antwerpen von Camvelaert, der walloniſche Abgeordnete Linzot und anſtelle des nicht erſchienenen Pater Janvier S. J. aus Paris der Pater FJudeaux S. J. Am Samstag fand eine einheitliche, ſtark be⸗ ſuchte Schluß generalverſammlung im! Stadion ſtatt, in welcher außer dem Kardinalle⸗ gaten Vertreter von Spanien, Ungarn, Polen und Danzig, ſowie der vielbeachtete Biſchof der ¼7 beſt. G.⸗A. für Valentin Lammer 14, Ehefrau Anna Marta geb. Werle urd Söhne: Krieger Valentin u. Ludwig und beiderſeitige Großeltern. Freitag: ½6 beſt. Amt für Jakob Eufinger, belderſeitige Großeltern und Anverwandte. 1J7 beſt. Amt für Georg Mandel XIV., Eltern Georg Mandel und Ehefrau Anna Marta geb. Sommer, Tochter Chriſtine, Schwiegermutter Maria Krämer geb. Chriſtmann. Samstag: ¾6 beſt. S.⸗A. für Katharina Helbig geb. Dietz, Eltern, Schwiegereltern und Au verwandte. 7¼7 beſt. S.⸗A. für Anna Maria Knapp, geb. Ehrhardt, Eltern, Schwiegereltern u. Anverw. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche Kommunſon für die 2. Abteilung der Jung⸗ frauen⸗Kongregatlon und zugleich gemeinſchaftliche Kommunion für die Schülerinnen des H. Rektor Gillig und H. Lehrer Walter. Beicht für dieſe Samstag 2 Uhr. Kiechl. Anzeigen der Evang. Gemeinde Sonntag, den 3. Auguſt 1924. Vorm. 9½ Uhr: Gottesdienſt zum Gedächtnis an den Beginn und an die Opfer des Weltkrleges. Kollekte für die Kirchekaſſe. Vorm. 10½ Uhr: Kindergottesdienſt. Vorm. 11½—12 Uhr: Geläate, das zu ſtillem Gebet über die Lande rufen ſoll. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung u. Jung⸗ frauenverſammlung. Montag, den 4. Auguſt 1924. Abends 8½ Uhr: Hebungsſtunde d. Kirchenchors. Werbet neue Leſerl „überlaufen“ waren von Seelſorgern und Laien aus allen Ländern die feierlichen Gottes dienſte nach griechiſch⸗katholiſchen Ritus in Sie waren allerdings von der Roſenkranzkirche. nie geſchauter Eigenart und Schönheit. Den hochfeierlichen kirchlichen Ab⸗ ſchluß des Kongreſſes bildeten ſchließlich am; Sonntag Vormittag und Nachmittag im Stadion das vom Kardinallegaten in Anweſenheit aller Kardinäle, Erzbiſchöſe, Biſchöfe, Aebte und ſon⸗ ſtigen Würdenträger gehaltene Pontifikal⸗ amt und die Pontifikalandacht mit Prozeſ⸗ ſion und päpſtlichem Segen. Beide Veranſtal⸗ tungen waren von ſchönem, trockenen aber nicht heißem Wetter fehr begünſtigt. Die Betei⸗ ligung an der Nachmittagsfeier war begreiflicher⸗ weiſe am alſſerſtärkſten. Die ſelbſt für Berliner Augen ungeheuren, garnicht ſchätzbaren Men⸗ ſchenmaſſen füllten nicht nur das weite Rund des rieſigen Stadions, ſondern auch die ganze Umgegend. An der Prozeſſion ſelbſt nahmen teil: Weltliche und ſoziale Vereine, Militär, in zum Teil phantaſtiſchen Uniſormen. eine große Karelle Volendamer Fiſcher in ührer originellen Kleidung, Vertreter von Unterricht, Erziehung und Wiſſenſchaft, darunter Profeſſoren in Ta⸗ laren, Wohltätigkeits⸗, religiöſe, beſonders Sa⸗ kramentsvereine. Stadtverordnete, Abgeordnete und Miniſter, darunter der Miniſterpröſident, ehrwürdige Brüder für Krankenpflege und Un⸗ terricht, zahlloſe Ordensgeiſtliche, beſonders Miſ⸗ ſtionore, Weltprieſter und Monſignori. Aeßte, über 50 Biſchöſe und Erzbiſchöfe. Das Allerhei⸗ ligſte war umrinat und begleitet von etwa zwei Dutzend Malteſerrittern. Danoch folgten die ſieben anweſenden Kardi⸗ näle mit Gefolge. Kammerherren und päpſtliche Ritter und zum Schluß das Ortskomitee. Die Prozeſſion zog einmal im inneren Rund des Stadions und danach auch an deſſen Außenſeite herum und dauerte etwa 2 Stunden. Sie ſchloß mit Te Deum und vpäpſtlichen Segen und ſtellte in ihrem Geſamteindruck die denkbar groß⸗ artigſte Völkerhuldigung der katho⸗ Maxoniten Mſgr. Akel zu Wort kamen. Gans beſonders eikria beſucht, ja geradezu liſchen Welt an den Euchariſtiſchen N Heiland bar. 1 10 Ale