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August 1924 im Walde am Ochsenbrunnen Grosses Waldfest verbunden mit Einweihung der Saalmaschinen sowie unter Mitwirkung auswärtiger Rad- sport-Vereine und der Feuerwehr-Kapelle. Wirtschaft in eigener Regie. Eintritt pro Person 20 Pfennig Nachmittags Festzuges am Lokal zum„Morgenstern“. Abmarsch ½38 Uhr durch die Kies-, Rathaus- und Lorscherstrasse nach dem Festplatz am Ochsenbrunnen. Wir bitten die Einwohner der Strassen, durch welche der Festzug sich bewegt, bei trockener Witterung die Strassen zu be- giessen. Zu zählreichem Besuche laden wir die Einwohnerschaft höflichst ein. Das Festkomitee. 2 Uhr Aufstellung des 9 17 10 Nach der Beiſammenſein bei einem Faſſe Freibier. Samstag Abend g uhr Mitglieder⸗ Verſammlung [Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt es Pflicht eines jeden Mit⸗ gliedes zu erſcheinen. Der Vorſtand. Verſammlung gemütliches Entlauf ein gelbes Huhn, um Rückgabe bittet Hügelſtr. 15. Sommer- Sprossen Sonnenbrand und ähnl. 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Männergesangverein Gegründet 1846 Sanaa enen ——.....————5ß5ß5—— Gegründet 1846 o Samstag, den 9. Auguſt, abends 9 Uhr vollzählige Gingſtunde wegen Mitwirkung bei der Verfaſſungsfeier, Um ½9 Uhr Vorſtandsſitzung. Um pünktliches Er⸗ ſcheinen erſucht Der Präſident. Radfahrerverein„Eintracht“ Heute Samstag Abend 1½9 Uhr im Lokal e mitlieder⸗Verſanmlung Ta ges ordnung: 1. Unſer bevorſtehendes Gartenfeſt 2. Verſchiedenes. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Atbeiter⸗Geſangverein Harmonie Der Vorſtand. „% Morgen Sonntag beteiligt ſich unſer i Verein an der Heute Abend äußerſt wichtige Geſangsprobe. Der Vorſtand. . 10 Engel⸗Lichtſpiele Eugel⸗Lichtſpiele 105 Spielplan für Samstag und Sonntag ab präzis 8 Uhr? Wild⸗weſt. Senſationell. Wild ⸗Weſt. Das Tal der Vergeltung Ein amerik. Abenteuer⸗Wild⸗Weſt⸗Indlaner⸗Film in 5 wuchtigen 9 9 Akten, ſpannend von Anfang bis Ende. Als 2. Schlager: Ein Detektiv Schlager 1. 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Der fünfte Jah⸗ testag der Schaffung der Reichs verfaſ⸗ ſung geſtaltete ſich zu einer impoſanten re⸗ publitaniſchen Kundgebung, in deren Mittel⸗ unkt ein Feſtakt im deutſchen Nationaltheater tand, der Wiege der Reichsverfaſſung. Zahl⸗ reiche Abordnungen des Reichsbanners Schwarz⸗rot⸗gold nahmen an den Feierlichkei⸗ ten teil. Die Feier im Nationaltheater wurde mit dem Vortrage einer Dichtung Fritz von Unruhe eingeleitet, einem eigens für dieſen Tag geſchaffenen Appell„Deutſchland“. Der Vorſitzende des Gaus Thüringen des„Reichs⸗ banner“ verlas darauf Reichspräſidenten, bemerkte, daß ohne ein Zufammengehen der Demokraten und der Sozialdemokraten die Republik unhaltbar ſei. Aehnlich äußerte ſich General von Deimling. Er führte u. a. aus, daß Deutſchland in der Mitte Europas gelegen und gewiſſermaßen das Herz des europäiſchen Körpers, notgedrungen auf eine Politik der VerſtändigQung und ein Zuſam⸗ menwirken mit den Nachbarvölkern angewie⸗ ſen ſei. Der öſterreichiſche General Körner betonte den Anſchlußwillen ſeiner Volksgenoſ⸗ ſen. Die geſchichtliche Notwendigkeit werde zur Vereinigung aller Länder führen. Werdegang der Verfaſſung geſchildert hatte, ergriff Paul Loebe das Wort zu einer Rede, in der er auch der Toten der Republik ge⸗ Der Leitgedanke ſeiner Ausführungen insbeſondere wenn es das Ehren⸗ damit zum dachte. war, Das deutſche Volk ſeine Jugend, müßte, zeichen des Reichsbanners trüge, Ausdruck bringen, daß ihr Zeſtreben ſei, in Geſinung und Hilfsbereitſchaft einen Settſtreit zu entfalten. überall Konzerte Zwiſchenfälle haben ſich nicht ereignet. Münſter. Münſter i. W., 10. Auguſt. Der wieder⸗ und holten Einladung des Oberpräſidenten von Weſtfalen ſtattgebend, hat der Reichspräſident Ebert heute Verfaſſungsfeier Münſters teilgenommen. Oberpräſident Gronowſki lichſten Worten; der an dieſem Tage in der lens, rend er im Anſchluß daran ſich mit den einzel⸗ nen Abordnungen kurz unterhielt, waren auf dem großen Platz vor dem Schloß die Gewerk⸗ ſchaften angelangt, die hier den Reichspräſi⸗ denten ebenfalls zu begrüßen wünſchten. Der Reichspräſident trat auf den Balkon des Schloſſes und hielt von hier aus, nach jedem Satze oft von kräftigem Beifall unter⸗ brochen, eine Anſprache. Der heutige Tag ſolle dem Bekenntnis zur demokratiſchen deutſchen Republik gewidmet ſein, ſowie dem Bekennt⸗ nis zu dem feſten nationalen Willen, unſer Vaterland einem neuen Aufſtiege zuzuführen. Als der Reichspräſident ſodann die Unterhal⸗ tungen im Saal mit den Vertretern der Be⸗ hörden und der Bevölkerung abgeſchloſſen hatte, trat der Alterspräſident des preußiſchen Landtages, Abg. Herold, vor und brachte auf das deutſche Volk und ſeinen vornehmſten Repräſentanten, den Reichspräſidenten Ebert, ein Hoch aus, in das die Verſammelten lebhaft einſtimmten. derborn, ſowie der fuhr der Reichspräſident in das Rathaus, wo er von der Stadtverwaltung wurde. An dieſen Empfang ſchloß ſich ein Frühſtück an. Nachmittags fand in der Stadthalle von Münſter, b auf den letzten Platz gefüllt war, die öffentliche Verfaſſungsfeier ſtatt. Als der Reichspräſident den Saal betrat, brachten ihm die Verſammelten eine ſtürmiſche Ovation dar. Die Feier wurde durch muſika⸗ liſche Darbietungen eröffnet. In ſeiner Rede dankte der Reichsprä⸗ ſident zunüchſt für die e Be⸗ ch ungefähr folgendes ein Telegramm des Der Schöpfer der Reichs⸗ berfaſſung Prof. Dr. Preuß gab einen Rück⸗ blick auf die Geſchichte der Nachkriegszeit und deutſcher Zunge Nachdem dann Fehrenbach den edlen Nachmittags wurden und Gartenfeſte abgehalten. 1 l der Hauptſtadt Weſtfalens, Münſter, einen Beſuch abgeſtattet und an der begrüßte den Reichspräſidenten und die mit ihm erſchie⸗ nenen Miniſter Severing und Höfle, der den, verhinderten Reichskanzler vertritt, mit herz. Reichspräſiden t dankte und ſprach ſeine Freude darüber aus, Bevölkerung Weſtfa-⸗ die ſeit anderthalb Jahren ſo hervor⸗ ragendes geleiſtet habe, ſein zu können. Wäh⸗ Es folgte dann ein beſonderer Empfang der Biſchöfe von Minſter und Pa- oberſten Vertreſer der evangeliſchen und jüdiſchen Behörde. Sodann empfangen die von dreitauſend Menſchen bis gefügten Reichseinheit einem neuen Grundgeſetz der Verfaſſung von und Herz und Sinn Höchen poltetſchen Gut, Von Peter Bauer. „Das deutſche Volk, einig in ſeinen Stäm⸗ men und von dem Willen beſeelt, ſein Reich in Freiheit und Geſelligkeit zu erneuern und zu ſeſtigen, dem inneren und dem äußeren Frie⸗ den zu dienen und den geſellſchaftlichen Fort⸗ ſchritt zu fördern, hat ſich dieſe Verfaſſung ge⸗ gegeben,“ ſo lautet die Eingangsformel der Verfaſſung, die nunmehr vor 5 Jahren, am 11. Auguſt 1919 von der Nationalverfammlung verabſchiedet wurde. Wo war dieſe Einigkeit der Stämme, dieſer Wille zur Erneuerung in Freiheit und Gerechtigkeit? Eigenbrödelei u. Rechthaberei, die nun einmal typiſchen Attri⸗ bute deutſchen Weſens, haben ſtattdeſſen das Volk in Parteien, Klaſſen, Berufe und Wirt⸗ ſchaftsgruppen zerſpalten und in ihm ſo ſehr jedes Gefühl für Gemeinſchaft und Schickſals⸗ verbundenheit ertötet, daß wir dem heutigen Tag leider noch nicht die Weihe des volks⸗ umfaſſenden nationalen Gedenktages geben können. Bayern, Sachſen und Mecklenburg un⸗ terlaſſen jede offizielle Feier. Verſchiedene Be— völkerungsgruppen machen den Tag partei⸗ politiſchen Zwecken nutzbar. Als wenn Dinge, die ſchickſalhaft werden, wie wirtſchaft⸗ liche Fragen, ſtrittig ſein könnten! Woher die törichte Meinung, man habe es in der Monar⸗ chie beſſer gehabt? Weil man ſich nicht bewußt wird, daß an dem Wohlergehen und der Sicherheit, die man der vergangenen Staats⸗ form nachrühmt, nicht die Monarchie und an den jetzigen trüben Verhältniſſen ebenſowenig die Republik Schuld hat. Der Krieg iſt als ein Verhängnis über uns hereingebrochen und kein heimtückiſcher Dolchſtoß, ſondern die Un⸗ gleichheit der Kräfte hat uns unterliegen laſ— ſen. Er hat ein neues Europa geſchaf⸗ fen. Und in dieſer neuen europäiſchen Völker⸗ verſammlung wird auf die Stimme der Re⸗ publik mehr gehört als auf die einer anderen r Staatsform. Denn ob wir es wiſſen wollen oder nicht: entweder geht das Abendland ſei⸗ nem Untergang entgegen oder es findet ſich zuſammen zu einer großen einigen Völker⸗ familie, den„Vereinigten Staaten von Europa“. Und erſte Gewißheit, daß wir auf dieſem Wege marſchieren, iſt das Pergament von Weimar. Sich zu ihm zu bekennen, iſt un⸗ ten wir nicht beſſer den Weg, als wenn wir Hölverlins aus deutſcher Seele erblühten herr⸗ lichen Worte beherzigen: „So wagt's! Was ihr geerbt, erworben, Was euch der Väter Mund erzählt, gelehrt, Geſetz' und Bräuch', der alten Götter Namen, Vergeßt es kühn und hebt, wie Neugeborne Die Augen auf zur göttlichen Natur! Wenn dann der Geiſt ſich an des Himmels Licht Entzündet,—— Wenn euch das Leben Der Welt ergreift, ihr Friedensgeiſt, und euch's Wie heil'ger Wiegengeſang die Seele(illet: Dann reicht die Hände!“ 1*. Severing zum 11. Auguſt. „Die Verfaſſung iſt das Fundament, auf dem wir— allen Hinderniſſen und Gefahren zum Trotz— einmal den ſtolzen Bau eines freien und friedliebenden Deutſchlands errich⸗ ten wollen. Verfaſſungen ſind nicht Sell, zweck. Ihr Rahmen kam weiter gezogen, ihre Beſtimmungen immer mehr den Erforderniſ⸗ ſen der Freiheit und dem Wohle des Volkes angepaßt werden. Gutes erhalten, Veraltetes durch Beſſeres, durch Neues zu erſetzen,— ſo wollen wir die Verfaſſung feiern im Sinne Uhlands, des Verfaſſungskämpfers: Schaffet fort am guten Werke Mit Beſonnenheit und Stärke! N DUN F 000ã ²“!.. Unſere Anweſenheit hier in der Hauptſtadt Weſtfalens ſoll Ihnen bekunden, daß die Reichs⸗ leitung, wie die preußiſche Staatsregierung ſich mit dieſer Provinz und ihrer Bevölkerung eng verbunden fühlt und mit ihnen brüderlichen Herzens die Sorgen teilt, die ſie im beſonderen Maße bedrängen. Es iſt Ehrenpflicht, auch heute mit Dankbarkeit und Bewunderung unſerer Volksgenoſſen zu gedenken, die um Deutſchlands willen Not erduldeten. Das unverrückbare Ziel der Reichspolitik iſt, Reichs⸗ und Staatshoheit und die alte Selbſtverwaltung wieder in ihre Rechte einzuſetzen und der deutſchen Bevölkerung Recht, freie Betätigung und wirtſchaftliche Ent⸗ faltungsmöglichkeit wieder zu geben. Dies erfor— dert von uns, daß wir die Laſten, die unſere Bruder am Rhein und Ruhr bisher faſt allein getragen haben, opferwillig und im Geiſte ſozia⸗ ler Gerechtigkeit auf dibe Schultern aller vertei⸗ len, daß wir bereit ſind, ſchwere Bürden auf Jahre hinaus zu tragen. Nur in dieſem Willen und nur für dieſes Ziel können wir den Mut finden, die geforderten Laſten auf uns zu neh⸗ men, von denen wir nicht wiſſen. ob wir nicht unter ihnen zuſammenbrechen. Aber neben al— len Bedenken und der ernſten Sorge der Mög⸗ lichkeit der Durchführung der übernommenen Verpflichtungen ſteht unſere Pflicht, die beſetzten Gebiete in ihrer Not nicht aſſein zu laſſen und opferbereit alles zu tun, um den Brüdern und Schweſtern an Rhein und Ruhr die Freiheit wieder zu gewinnen. Das iſt die Treue, auf die ſie Anſpruch haben, die wir ſo oft ihnen gelobt haben, und die nun die opferwillige Tat des ganzen deutſchen Volkes einlöſen ſoll. Der Reichspräſident hob dann hervor. daß in allen Stürmen des Krieges und Bedrängniſſen der Nachkriegszeit unſer Volk ſeine Einheit und ſeine ſtaatliche Organiſation gewahrt. Es hat dieſen fundamentalen Grundgedanken der feſt heute vor 5 Jahren in Wimar Ausdruck gegeben. Schon deshalb haben wir ein Recht, des heutigen Tages zu gedenken zu erheben zu unſerem der deutſchen Einheit, dem deutſchen Reich. Laſſen Sie uns ſtets bei der Kraft liegen, die uns wieder aufwärts füh⸗ ren können, und daß nur in dieſer politiſchen Einheit auch der kulturelle und ideale Geiſt wirken kann, der jeden wahren Aufſtieg beſeelen muß. In dieſer Zuſammengehörigkeit aller deutſchen Stämme in Körper und Geiſt ſoll die Reichsverfaſſung von Weimar die nationale Idee und den Gedanken der Demokratie verei— nigen. Die nationale Idee dadurch, daß die Einheit der Nation und ihre Bedeutung im Be— wußtſein des ganzen Volkes lebt, der demokra⸗ tiſche Gedanke durch die verantwortungsbewußte Mitarbeit jedes Deutſchen am Staate. Wir in allen Grundfragen der Zukunft und des Le⸗ bens unſerer Nation geſchloſſen zuſammenſtehen, können wir in dieſem Drängen der Zeit es wa— gen, unſer Schickſal zu meiſtern und feſt an un⸗ ſere Zukunft zu vertrauen. Mit dieſer Hoff nung begrüße ich Sie meine Damen und Her— ren, grüße ich Weſtfalen und ſeine kernige, tat— kräftige Bvölkerung, grüße ich die Brüder und Schweſtern im beſetzten Gebiet. Darmſtadt. Darmſtadt, 11. Auguſt. Der erſte Tag der Verfaſſungsfeier verlief unter ungeheurer Beteiligung der Bevölkerung völlig nach dem vorgeſehenen Programm. An dem Feſtzug be⸗ teiligten ſich etwa 18 000 Perſonen, darunter 5000 Schulkinder. Auf dem Marktplatz fand eine Feier ſtatt, bei der Reichstagsabgeord⸗ neter Dr. Queſſel und die Abg. Nuß und Reiber ſprachen. Danach brachte Staats- präſident Ullrich, der mit der geſamten Regierung auf einer Tribüne der Feier bei⸗ wohnte, das Hoch auf die Republik aus, wäh⸗ rend eine große Fahne in den Reichsfarben feierlich gehißt wurde. München. München, 10. Auguſt. Die von den re⸗ publikaniſchen Parteien(Zentrum, Demokra⸗ tiſche und Sozialdemokratiſche Partei), dem Reichs banner Schwarz⸗rot⸗gold und ſämt⸗ lichen anderen republikaniſchen Organiſationen und Verbänden heute Sonntag vormittag in der großen Halle der Ausſtellung veranſtal⸗ allem, was uns Deutſche ſonſt an Intereſſen wieder dieſer Zuſammengehörigkeit die Wurzeln teten Verfaſſungsfeier nahm einen eindrucks⸗ vollen Verlauf. Da die Halle ſchon lange vor ſer aller Pflicht. Dem Frieden Europas berei⸗ miniſter Nollet entſchieden, der ſelbſt nach einem Expoſee des Marſchalls Foch ſich zum Standpunkt Herriots in Halle ſelbſt ſprach Landtagsabg. Auer, der Führer der ſozdem. Partei in Bayern. Der als Redner angekündigte Staatskanzler a. D. Renner ⸗Wien war nicht erſchienen. Abg. Auer teilte einleitend mit, daß der bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Held von dem Reichs⸗ banner Schwarz⸗rot⸗gold zu der Verfaſſungs⸗ feier eingeladen wurde, daß er aber die Ein⸗ ladung mit beſtem Dank ablehnte, weil er durch anderweitige Inanſpruchnahme verhin⸗ dert ſei, der Einladung Folge zu leiſten. Der Redner' kritiſierte ſehr ſcharf die Anordnungen der Regierung und erklärte u. a., daß dieſe nur im Hinblick auf die Verfaſſungsfeier ge⸗ troffen worden ſeien. Wenn die bayeriſche Re⸗ gierung ſage, daß ſie an der Verfaſſung keine reine Freude habe, ſo könne ihr erwidert wer⸗ den, daß auch die Republikaner in Bayern an der bayeriſchen Regierung keine reine Freude hätten. In ſeinen weiteren Ausführungen ge⸗ dachte der Redner des Zuſtandekommens der Weimarer Verfaſſung und ihrer Bedeutung für das Reich. Es kam nirgends zu Zwiſchen⸗ fällen, auch beim Abmarſch der einzelnen Ver⸗ bände nicht, die mit entrollten Fahnen in die Stadt zurückmarſchierten. In einer Verfaſ⸗ ſungsfeier des republikaniſchen Reichsbundes am Samstag abend ſprach die Reichstags⸗ abgeordnete Toni Sender. N Einmütigkeit im franzöſiſchen Miniſterrat. Das amtliche Kommunique. Paris, 10. Auguſt. Das ofizielle Kom⸗ munique, das dieſe Nacht um 1.30 Uhr bei Schluß des Miniſterrats ausgegeben wurde, hat folgenden Wortlaut: Der Miniſterpräſident und ſeine Kollegen Clementel und General Nollet, die heute die auf der Londoner Konferenz zur Debatte chenden Probleme in ihren verſchiedenen Elementen erörterten, haben den Miniſterrat davon unterrichtet, unter welchen Bedingun⸗ gen die Verhandlungen ihren Fortgang neh⸗ men. Der Miniſterrat hat ihnen einſtimmig ſeine volle Zuſtimmung erteilt. Herriot, Cle⸗ mentel und Nollet reiſen heute, Sonntag, nach London zurück. n * Der franzöſiſche Miniſterrat. Paris, 11. Auguſt. rat iſt vorgeſtern abend um 10 Uhr zuſam⸗ mengetreten. Vor dieſem hatte Herriot eine längere Unterredung mit dem Kammerpräſi⸗ denten Painleve und eine weitere Unter⸗ redung mit Foch, den er bat, ſich zur Ver⸗ fügung des Miniſterrats zu halten. Der Miniſter⸗ * Dem Standpunkt Herriots zugeſtimmt. Paris, 11. Ruguſt. Der Miniſterrat hal vorgeſtern abend 10 Uhr bis geſtern morgen 2 Uhr getagt und hat ſich gegen den Kriegs⸗ übrigens der Frage der militäriſchen Räumung der Ruhr bekannt hat. Wenigſtens erklärt das Kommunique, daß eine Einſtimmigkeit erzielt worden ſei und daß Herriot, Clementel und Nollet nach London zurückkehren. Die Theſe, daß die ſvrech heute wieder Frage der Ruhrbeſetzung als Sicherheitsfakton behendelt werden müſſe, wurde ſomit verlaſ⸗ ſen. Die Ruhr wird vielmehr entſprechend dem Plane Herriots geräumt werden, ſobald der Dawesplan in Kraft geſetzt iſt. Herriot hat in dieſem Sinne dem Miniſterrat einen ganz be⸗ ſtimmten Räumungsplan unterbreitet, den die⸗ ſer genehmigt hat. Herriot berwies darauf, daß in allen Erklärungen der früheren Regie⸗ rung geſagt worden ſei, daß die Ruhr nur deshalb militäriſch beſetzt worden ſei, damit deren wirtſchaftliche Ausbeutung ſichergeſtellt ſei. Nachdem dieſe letztere Uebereinſtimmung mit dem Dawesplan aufhören ſoll, habe auch die militäriſche Beſetzung keine Grundlage mehr. Wenn anders verführen würde, ſo würde Frankreich gegen ſeine früheren Ver⸗ gen verſtoßen. ee eee r eine politiſche Umschau — Verfaſſungsfeier durch Rundfunk. Die be A.⸗G. wird die Verfaſſungsfeier der Reichsregierung im Reichstag, die am Montag um 12 Uhr mittags ſtattfindet, auf die direkte Leitung übernehmen und über die Sender ver⸗ breiten. — Das Reichsbanner Schwarz ⸗rot⸗gold in Darmſtadt. In Darmſtadt macht das Reichs⸗ banner„Schwarzrotgold“ von Tag zu Tag Fortſchritte. Die Mitgliederzahl der Ortsgruppe beträgt bereits nahezu 1000; in den letzten Ta⸗ gen ſind täglich etwa 50 Eintritte erfolgt. Stark iſt der Zuzug aus den Kreiſen der Studenten⸗ ſchaft. In einer überfüllten Verſammlung des Reichsbanners ſprach Polizeioberſt Schützinger unter großem Beifall über die Ziele des Bun⸗ des: auch bei dieſer Gelegenheit wurden viele Anhänger gewonnen. — Friedensmöglichteiten 191517. Die phi⸗ loſophiſche Fakultät der Univerſttät Bonn hat als Preisaufgabe geſtellt: Die in den Jahren 1915⸗ 1917 unternommenen Verſuche einer Friedens⸗ wieberherſtellung ſollen kritiſch unterſucht und bargeſtellt werden. * Kommuniſten⸗Verhaftungen in Warſchau. Die Warſchauer Polizei hat 15 Mitglieder des Zentralkomitees der polniſchen kommuniſtiſchen Partei verhaftet und zwar während einer Sit⸗ zung dieſes Komitees, welche in der Wohnung des Direktors der Bank für Zuckerinduſtrie na⸗ mens Mucharſki ſtattfand. Die Kommuniſten waren gerade mit der Abfaſſung eines Aufrufs zum Generalſtreik in Warſchau beſchäftigt. Die Polizei hat das ganze Archiv des Zentralkomi⸗ tees der Kommuniſtiſchen Partei Polens in Be⸗ ſchlag genommen. — Macdonald iſt ihnen nicht fein genug. Höchſt exkluſive Mitglieder hat der Golfklub von Loſſiamuth. Macdonald, der dort ſein Land⸗ haus beſitzt, hatte ſchon einmal um Aufnahme in den Klub nachgeſucht, war aber wegen ſeinen ſozialiſtiſchen Geſinnung abſchlägig beſchieden worden. Er hat nun zweitenmal den Antrag geſtellt, aufgenommen zu werden; aber die Golf, ſpieler von Loſſiamuth wollen offenbar zum Ausdruck bringen, daß man ſelbſt Premiermini⸗ ſter eines Weltreiches ſein kann, ohne der Mit gliedſchaft ihres Klubs für würdig erachtet zu werden, und ſo lehnte man Macdonald zum zweitenmal ab. 0 Aus Nah und Fern. Biebrich, 8. Aug. Wegen Meinungsverſchie⸗ denhaiten über die Benutzung eines Kellers ent⸗ tand zwiſchen dem Hausbeſitzer Schneider und ſeinem Zwangsmieter, dem Arbeiter Chriſtian Butzbach, ein Streit. Es kam infolgedeſſen zu einer Schlägerei mit den Söhnen Fritz und Wil⸗ helm des Schneiders, in deren Verlauf Butzbach ſein Meſſer zog und auf den 24 jährigen Wilhelm Schneider einſtach. Die Verletzung war ſo ſchwer, daß Schneider infolgedeſſen an Herzlähmung ge⸗ ſtorben iſt. Schwanheim, 8. Aug. Am letzten Sonntag fand hier eine bis zum Tagesgrauen dauernde 2 2 f 2 Sitzung einer Anzahl Witwer ſtatt, in der be⸗ ſchloſſen wurde, den ſeit Kriegsausbruch ſchla⸗ ſenden Witwerverein wieder ins Leben zu rufen. Unterſchwarzach, 8. Aug. Die ledige 56jäh⸗ rige Kreszentia Stöhr von Kleinwinnaden wur⸗ de, als ſie auf dem Felde beſchüftigt war, von einem Blitzſchlag getötet. ee Kreuznach, 8. Aug. Auf tragiſche Weiſe if nach der in den Ellerbach geſtürzten Dampfwalze ſehen und kam dabei an dem Baugelände Rü⸗ desheimerſtraße, gegenüber der Dachpappenfabrik Rumswinkel, vorbei. Emil erblickte dort einen auf Gleiſen ſtehenden Feldhahnwagen, Wagen ſprang plötzlich aus den Schienen, ſtürzte in eine Erdausſchachtung und begrub den Jun⸗ gen unter ſich. Dieſer vermochte ſich noch unter dem Gefährt herausarbeiten, war aber von dem Wagen auf der Bruſt und im Genick ſo ſchwer verletzt, daß ſein Tod nach wenigen Minuten eintrat. Raſtatt, 8. Aug. Geſtern nachmittag wurde der verheiratete Bahnarbeiter Leo Schulz, Vater von 4 Kindern von einem Güterzug überfahren und ſofort getötet. Schulz wollte auf der Strecke, die er zu begehen hatte, einem Güterzug aus⸗ weichen, indem er auf das gegenüberliegende Gleis ging; auf dieſem kam ebenfalls ein Güter⸗ zug heran, den er nicht beachtet hatte. Köln, 8. Aug. Ein 20jähriger Lackierer lauerte ſeiner von ihm getrennt lebenden Frau in der Arbeitsſtätte an der Volksgartenſtraße auf und brachte ihr mit einem Beile erhebliche Verletzun⸗ gen bei. Der Mann kam in Haft. Die Frau, un deren Aufkommen gezweifelt wird, wurde ins Bürgerhoſpital überführt. Als Bewegrunbd zur Tat wird Eiferſucht vermutet. Aus dem Odenwald, 10. Aug. Zu einer gro⸗ zen Landplage iſt die von Tag zu Tag wachſende Zahl der Hauſierer geworden. Daß man Kriegs⸗ beſchädigten die Erlaubnis zum Hauſieren er⸗ teilt, wird man gewiß nicht beanſtanden. Aber in den allermeiſten Fällen ſind es erwerbsfähige, füngere Perſonen, die dorfab und dorfauf das Land überfluten und aus Arbeitſcheu auf dieſe Weiſe ihren Unterhalt zu verdienen ſuchen. Die Geſchäftsleute werden durch dieſen Stra⸗ ßenhandel ſehr geſchädigt. Lengfeld i. O., 10. Aug, Die große Zahl der hier untergebrachten Ausgewieſenen, die in bieſen Tagen in ihre Heimat zurückkehren, ha⸗ ben zum Dank und Andenken der Lengfelder firche ein ſchönes Meßgewand geſchenkt. Darmſtadt, 10. Aug. Einen ganz eigenartigen Unfall hatte das Unwetter am Donnerstag in der Annaſtraße zur Folge. Der gewaltige Regen unterhöhlte dort die Fahrſtraße. Dadurch wurde eine alte Waſſerader zum Einſturz gebracht, ohne daß das offen ſichtbar wurde. Am Freitag Mor⸗ gen gegen 8 Uhr paſſierte nun ein vollgeladene⸗ Johlenwagen die Annaſtraße. Der Fuhrmann und ſein braver Gaul mögen nicht wenig er⸗ ſchrocken ſein, als plötzlich der Wagen mit den Hinterrädedn einbrach, nach hinten hoch kippte und faſt zu zwei Dritteln verſank. Die Deichſel ragte ſteil in die Höhe; aber wie durch ein Wun⸗ der blieb Pferd und Fuhrmann unverletzt. Das in der Straße entſtandene Loch ließ einen Ein⸗ blick in eine Höhle von etwa der Größe eines, kleinen Zimmers frei. Selbſtverſtändlich waren die Kohlen mit großer Geſchwindigkeit abgela⸗ den und in dieſem plötzlich entſtandenen Keller cerſtaut. Die Feuerwehr wurde alsbald, jedoch gelang es ihr nicht, den Wagen aus dieſer ge⸗ fährlichen Lage zu befreien. Er mußte ausein⸗ andergenommen und teilweiſe zerſägt werden. Köln, 10. Aug. Zu neun Monaten Gefäng⸗ nis wurde hier ein junger Burſche verurteilt, der mit einem jungen Mädchen ſchon vor länge⸗ rer Zeit ein Liebesverhältnis eingegangen war. Solange er gut verdiente, ging alles herrlich und in Freuden. Als aber die ſchlechten Zeiten amen und der junge Mann keinen Erwerb meh! Roman von Igna Maria. (Nachdruck verboten.) Das tun Die ſechs Matties „Wo denkſt du hin! ſich fein. anfſtellig iſt.“ Ja, der praktiſche Auguſt, dachte Hannes, zuſammen. Da haſt du ja eine reiche Frau dir ausgeſucht, Sieh man zu, Wan willſt du es ihr da kommen die zwei Richtigen da gratuliere ich dir doppelt. daß ihr eins werdet. ſagen?“ zum Strohkrug geht, Augenblicke jemand ſtört. „Ich werde den Daumen halten.“ „Keine Urſache, Berta nimmt mich ſchon. ob man Soviel hat man doch im Gefühl, einem Mädchen einerlei iſt oder nicht.“ „Das Gefühl trögt manchesmal, Auguſt. Mich hat es betrogen. Hoffentlich kommſt du zum Ziel, ich wünſche es dir vor Herzen.“ „Haſt du denn die Theres nicht vergeſſen? Mädchen, die ſich ſie noch keine Kinder“ „Sie hatte eins, einen Jungen. Er gleich nach der Geburt geſtorben. Nun iſt alles wieder gut, Sibllya war lange Zeit bei ihr.“ „Weißt du noch, wie die Theres den Sonntag auf eurem oberen Boden ſeiltanzte? ie ſie dann vor Heimweh weinte, und wir dann nachher noch in der Laube ſaßen: Und 11 letzt iſt ſie eine feine Dame geworden—— Ob Hannes das nicht wußte! unes 9 ite ö wir erſt, wenn wir richtig verlobt ſind! Die Berta ſteht Denk mal, die Kaufmannsfrau will ihr alles vermachen, weil ſie ſo fleißig und „Ich will ſie fragen, ob ſie Sonntag mit i rug Weißt du, da beſpricht ſich ſo etwas viel beſſer, als im Dorf, wo alle immer noch Hannes, es gibt doch ſoviel nach dir die Augen aus⸗ gucken. Daß Roſa Nienſtedt hinter dir her iſt, weiß das ganze Dorf. Das mit Theres iſt doch nun vorbei. Sie iſt dir jetzt verloren— hat 1.„Als ob es irgend 55 kleine 1 05 aus Theres Ju⸗ brachte ihn ins Rollen und ſchwang ſich darauf. Der was den Angeklagten in ſolche daß er mit den gemeinſtne Schimpf N e zu Vor Marie as ahne Schumpiwonen au ſie eindrang. Dieſe Temperamentsprobe zuſam⸗ men mit ſehr belastenden Zeugenausſagen ver⸗ Ne das Gericht zu obenerwähntem ſtrengen Urteil. Weltſpiegel. 2: Ein Goethe⸗Denkmal am Rhein. Der Ver⸗ ſchönerungsverein Vallendar errichtet ge⸗ meinſam mit der Stadt Valledar auf dem nahe gelegenen Wüſtenhof ein Goethe⸗Denkmal. Das heutige Gut Wüſtenhof, das als Ausflugsſtätte weit und breit bekannt iſt, gehörte zur Zeit Goethes einer aus Frankreich eingewanderten Familie d'Eſter, bei der Goethe als Freund und Gaſt öfters weilte. In einem auf dem Gute liegenden Buchenbeſtande hat Goethe das bekannte Lied„Sah ein Knab' ein Röslein ſeh'n“ gedichtet. Auf dieſem Platze ſoll das Denkmal aufgeſtellt werden. Es beſteht aus einem Obelisk mit Bronzerelief. Der Obelis! iſt von den Bildhauern Baldus und Heinz ge⸗ liefert worden. Das Relief wird auf der Say⸗ ner Hütte gegoſſen. Die Einweihung wird in Kürze erfolgen. :: Würzburg als Flughafen. Die Stadtrat⸗ ſttzung Würzburg bewilligte Mark zur Einrichtung eines Flughafens als Zu⸗ ſchuß. In der Sitzung wurde mitgeteilt, daß die Transeuropa⸗Union Würzburg als Station für die Fluglinie München⸗Nürnberg⸗Frankfurt in Ausſicht genommen hat. :: Wiederaufbau eines rümiſchen Wachttur⸗ mes. Der Winterſtein bei Bad Nauheim erhält in Kürze eine bedeutende Sehenswürdigkeit, die gewiß zahlreiche Wanderer, Natur⸗ und Alter⸗ tumsfreunde intereſſieren wird. Am Fuße des Berges, 200 Meter von der alten Kaiſergrube, wird gegenwärtig ein römiſcher Wachtturm in ſeiner alten Form wieder aufgebaut. Der maſ⸗ ſige Steinturm mißt 8 Meter im Quadrat und iſt bereits 8 Meter hoch gediehen, jetzt kommt noch der Rundgang und das Dach darauf, ſodaß eine Geſamthöhe von 12 Metern herauskommen wird. Der Turm iſt von einem Deutſchamerika⸗ ner geſtiftet. Erbauer iſt Bauunternehmer Mor⸗ chel⸗Friedberg. Von dieſem Turm aus verſtän⸗ digte ſich die römiſche Beſatzung durch Zeichen it den Wachttürmen auf dem Hausberg, dem f 80 0 Kapelle des Zoffingerkloſters in Konſtanz wird Johannisberg und mit dem Kaſtell Kapersburg. :: Interiationale Rheinſtrombeſahrung 1924. gemäß Artikel 31 der fahrtsakte eine Strombefahrung des Rheines von Rotterdam aufwärts bis Baſel durch eine Kommiſſion von Waſſerbauingenieuren der Rheinuferſtaaten Deutſchland, Frankreich und Holland ſowie der nach dem Vertrag von Ver⸗ ſailles weiterhin in der Rheinzentralkommiſſion vertretenen Staaten Schweiz, England. Italien und Belgien ſtattfinden. Die Kommiſſion trifft nach dem Bereiſungsplan am 4. September 1924 auf dem Dampfer„Preußen“ der Rhein⸗ ſtrombauperwaltung Koblenz in Mannheim ein und wird am gleichen Tage die Hafenanlagen von Mannheim und Ludwigshafen beſichtigen. In der Zeit bis 13. September wird die Fahrt bis Baſel fortgeſetzt, wobei u. a. die Hafenanla⸗ den von Speyer und neuer ſtädtiſcher Hafen), Karlsruhe, Lauterburg, Straßburg, Kehl und Maſel beſichtigt werden. Die Kommiſſion wird ſich mit dem Zuſtand der Schiffahrtsſtraße und ſah nicht den Frühling und vergaß ſeine Ju⸗ gend und dachte zurück an eine, die die Sonne ſeines Lebens geweſen, und die doch ſo jäh für ihn untergegangen. Was war Roſa Nien⸗ ſtedt, was die anderen Mädchen gegen The⸗ res? Wer von allen denen konnte ihn ſie wohl vergeſſen machen?—— Auguſt Lindemann wartete nun auf den Sonntag. Pünktlich um vier Uhr ſpazierten er und Berta Matties die Landſtraße entlang zwiſchen herrlich blühenden Apfelbäumen zum Strohkrug. Und auf eben dieſem Wege tat er die entſcheidende Frage an das Schickſal. Berta Matties ſah ihn ruhig an:„Das will ich mal mit Mutter überlegen, Auguſt! Dienstag abend kannſt du dir Beſcheid holen.“ Und dann ſprachen ſie weiter, als ob nichts vorgefallen ſei. Auguſt hatte gar keine andere Antwort erwartet. Natürlich mußte Berta das erſt mit der Kaufmannsfrau beſprechen. Das ſagte er auch ſeiner Mutter. „Berta Matties iſt ein vernünftiges Mädchen,“ lobte die,„keine von denen, die ohne Ueberlegung, ohne daß ſie ihre Mutter fragen, einem Mann ihr Jawort geben. Auguſt du kriegſt da“eine Frau, die weiß was 11 Und der vor gem das Herz nicht durch⸗ geht.“ Am folgenden Morgen beſuchte ſie die die Kaufmannsfrau. Ohne Umſchweife ſteuerte Lina Lindemann auf ihr Ziel los und hörte dann, daß Bertas zweite Mutter mit dem Plan vollſtändig einverſtanden war, obwohl ſie aus Geſchäftsintereſſen das Mädchen, das ſo flink und anſtellig ihr zur Hand ging, noch nicht abgeben wollte. Na, dann auf gute Verwandtſchaft!“ Lina Lindemann hielt ihr die Hand hin, in die ſie kräftig einſchlug.„Sie paſſen zuſammen, das iſt immer die beſte Garantie für eine Ehe; mein Junge iſt ſparſam und ſolide, ſie arbeit⸗ 910 und ſparſam, es kommen die Rechten zu⸗ ammen. Geſund und ſtark iſt ſie auch, de können wohl die Lindemanns nicht ſo leich ausſterben!“ a 5 dient es. Hof nicht finden können.“ Frauen die Vorzüge ihrer Kinder, die ſo ſicher, ohne ter? Bis dahin iſt auch alles in Ordnung.“ überflüſſige finden. Am Dienstag abend ſteckte Berta ihr reiches Haar friſch auf, band eine weiße Zier⸗ ſchürze vor und erwartete ohne beſondere Er⸗ regung ihren Zukünftigen. Und die erzählten ſich gegenſeitig voll Stolz Gefühlsäußerungen ihren Weg Auguſt Lindemann kam im Sonntags⸗ einſtimmig 1000 nen! Schickt mal morgen euren Auguſt her, dann ſoll ſie ihm Beſcheid ſagen. mich ja, daß das Kind es ſo gut trifft, ſie ver⸗ Eine Beſſere hättet ihr für euren kann? Deine Ausſteuer iſt doch fertig, nur beiden keinen langen Brautſtand.“ friſch tapeziert. denn mit?“ Main Tagung nach dem Kriege ab⸗ Mehrere hundert Vertreter der hiſtori“ ſchen Wiſſenſchaft, darunter auch ſolche aus Oe“ ſterreich und der Schweiz, werden ſich einfinden halten. Wichtige Referate ſtehen in Ausſicht. Der Ma ziſtrat der Stadt Frankfurt veranſtaltet eine. Empfang am 30. September im Römer. : Jubiläumstagung des Verbandes der gemeindebeamten. Die Vorbereitungen zu der Fubiläumstagung des Verbandes der Gemeinde⸗ daubeamten, welche in der Zeit vom 20. bis 22 September dieſes Jahres in den Mauern der Aten Eifelſtadt Mayen ſtattfindet, ſchreiten rü⸗ tig voran. Mit der Tagung ſoll eine Ausſtel⸗ ung der rheiniſchen vulkaniſchen Induſtrien don Bims, Baſaltlava, Traß, Tufſtein, außer⸗ dem Schiefer und allen Artikeln, die den Bau⸗ fachmann und insbeſondere den Baubeamten zu intereſſieren vermögen, verbunden werden. :: Die Sonderzulagen der Unfallverſicherung Die Sonderzulagen der Unfallverſicherung wer⸗ den nach einem Runderlaß des Reichsverſiche⸗ rungsamtes vom 1. September an von der Reichspoſt ohne weiteres zugerechnet. Die land⸗ wirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaften müſſen die Poſt beſonders benachrichtigen, beſtimmten Fällen. :: Gegen die neue Ausreiſegebühr. Die Aus⸗ reiſegebühr iſt bekanntlich durch Gebühren von 1060 Mark für die Ausſtellung der Unbedenk⸗ lichkeitsvermerke erſetzt worden. Auf neue Be⸗ ſchwerden zahlreicher Handelskammern, wie Breslau Deſſau, Heilbronn, Köln, Lahr, Lü⸗ beck, Nürnberg und Pforzheim, hat der Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag wiederholte Einga⸗ ben gegen dieſe Belaſtung des Außenhandels eingereicht. Einzelne Unternehmen müſſen täg⸗ lich Angeſtellte ins Ausland ſchicken, wie Flug⸗ zeugwerke, Reedereien uſw. Es ſoll deshalb eine Beſcheinigung der Handelskammer, daß es ſich um eine geſchäftliche Reiſe handelt, von der Gebühr befreien. Auch als Entgelt für die be⸗ ſondere Inanſpruchnabme der Verwaltung wären die Gebühren zu hoch. Am beſten wäre eine Abſchaffung des Vermerkes ſelbſt :: Aufdeckung alter Fresken unter fünffachem Verputz. Die aus dem Mittelalter ſtammende augenblicklich reſtauriert. Unter dem fünffachen In der Zeit vom 18. Auguſt bis 15. September Verputzt kamen ſelten ſchöne Fresken zum Vor⸗ 1924 wird ähnlich wie letztmals im Jahre 1908 revidierten Rheinſchiff⸗ ſchein, die nach dem Urteil von Kunſtforſchern aus dem 13. Jahrhundert ſtammen. Die Fres. ken erinnern im Stil und in der Farbenkompo⸗ ſttion an die Wandmalereien des Dominikaner⸗ kloſters in Konſtanz. Man nimmt daher an, daß die Bilder von demſelben Meiſter ſtammen. :: Der Kartellverband der Katholiſchen Stu⸗ dentenvereine Deutſchlands zählte am 1. Juli ds. Is. in 82 Vereinen 3218 Studenten und 11299 Alte Herren, insgeſamt alſo 14517 Mit⸗ glieder. Von den Studenten waren 1005 aktive Burſchen, 498 kraſſe Füchſe, 213 Brandfüchſe, 85¹ ortsanſäſſige und 651 auswärtige Inaktive. Die allzu ſtarke Saxonie in München hat im S. S. durch Teilung die Rheno⸗Saxonie als 82 Ver⸗ bandskerporationen ins Leben gerufen. Damit zähl? der Münchener KVe9 Vereine. Es folgen Münſter mit 6, Breslau mit 5, Berlin, Bonn, ſyreiburg, Hannover und Köln mit je 4, Würz⸗ burg mi: 3 Vereinen. Auch in Oeſterreich ge⸗ winnt die Idee des KV immer mehr an Boden Arme.„So, jetzt biſt du Auguſts Braut und Es freut ſollſt Mutter zu mir ſagen. Und— habt ihr ſchon ausgemacht, wann die Hochzeit ſein „Vielleicht Sonntag nach Pfingſten, Mut⸗ Ja, bis dahin ſind auch unſere Stuben Wieviel Betten bringſt du „Drei, Mutter. Mein eigenes und zwei für das Fremdenzimmer.“ Den Abend beſprachen ſie noch, wann die tagt zur Ze kongreß, zu dem die übrigen in anzug, blank raſiert, in gehobener Stimmung. Man ſaß in der guten Stube auf heißen Samtpolſtern und gab ſich im Beiſein der Kaufmannsfrau das bindende Wort. Die be⸗ ſprach das Notwendige und lies den glücklichen Bräutigam kaum zu Worte kommen. Berta holte eine Flaſche Johannisbeerwein, drei Gläſer klangen für eine gute Zukunft. „Ich begleite Auguſt ein Stück, Mutter,“ ſagte Berta, die die ganze Zeit keine drei Worte hatte ſprechen können. So gingen die beiden Neuverlobten durch das abendliche Dorf. Plötzlich ſchob Auguſt Lindemann Bertas Arm durch den ſeinen. „Weil du jetzt meine Braut biſt,“ erklärte er. „Mutter iſt noch im Garten, wir wollen ſie holen, ſchwindelte er, als ſie vor der Haustür ſtanden; ſchließlich wollte er an ſeinem Verlo⸗ bungstag auch einmal alleine ſein mit ſeiner Braut. 5 5 In der Laube, die dicht von blühenden Schneeballenſträuchern umwachſen war, zog Auguſt Berta an ſich. Berta legte beide Hände, die von harter Arbeit ſprachen, auf ſeine Schulter und küßte ihn ſeſt auf den Mund. Dann ſaßen ſie wie ein Schwalbenpärchen eng aneinandergerſ id hielten ſich ſchwei⸗ gend bei den zin und wieder küßten e„ ber e Se en f nich 15 Verlobung veröffentlicht werden ſollte, und daß am Mittwoch Auguſt und Berta nach Göt⸗ tingen führen, um die Ringe zu kaufen, und ſich gleichzeitig photographieren zu laſſen. Auguſt brachte ſeine Braut wieder bis an die Haustür, beim Abſchied küßten ſie ſich, dann ging Berta hinein, band ihre Küchenſchürze vor und ſchälte die Kartoffeln für den folgen⸗ den Tag. Als die Kaufmannsfrau alle Einzel⸗ heiten wußte und gutgeheißen hatte, ſchob Berta den Riegel vor die Haustür, löſchte das Licht und folgte der Mutter nach oben. Vor dem Einſchlafen überdachte ſie noch einmal die Ereigniſſe des heutigen Tages, Gottlob, ſie war verſorgt! Befriedigt ſchloß ſie die Augen. Das junge Brautpar, in Göttingen ange⸗ kommen, ſuchte zuerſt in einem Juwelierladen auf der Weenderſtraße die paſſenden Trau⸗ ringe aus und beſtellte die Gravierung. Mit den breiten goldenen Reifen am Finger lie⸗ ßen ſie ſich nachmittags photographieren und ſpazierten hinaus zum„Rhons“. Auguſt be⸗ ſtellte Kaffe und Kuchen, beim Bezahlen meinte Berta, es ſei reichlich viel Geld für 05 e Schnuck. Auf dem Rüchwege kaufte Auguſt ner Braut ein zartes Angebinde, eine Email⸗ e wei ſchnäbelnde Schwalben, die ſteckt ſende von Teilnehmern eingetroffen ſind. 5 Deutſche Lotomotiven in Dänemark. Die däniſche Regierung hat einige moderne Lokomo⸗ tiven in Deutſchland anfertigen laſſen, von de⸗ nen die erſten bereits eingetroffen ſind. Die Maſchinen ſind von einer Größe und Schwere, wie ſie bisher in Dänemark noch nicht geſehen wurden. Die neuen Lokomotiven können nicht in Dienſt geſtellt werden, bevor nicht verſchiedene Brücken, über die ſie fahren ſollen, genügend verſtärkt ſind. :: Anhaltende Hitzwelle in Spanien. Seit 94 Tagen fiel in Madrid und in einem großen Teil Kaſtiliens und Aragoniens kein Tropfen Regen mehr. Die Gluthitze verwandelt die Landſchaft zur Wüſte, aus vielen Dörfern fin den maſſenhafte Auswanderungen ſtatt, anderen konnte durch Waſſerzufuhr geholfen werden Zahlreiche Ernten ſind durch dieſe unerträgliche Hitze zerſtört. :: Der Rang der Seehäfen. Den größter Seeverkehr auf der Erde hat Newyork. Er be⸗ trug 1923 im Mittel von Ein⸗ und Ausgang 19 231 Tauſend Regiſter⸗Tons. An 2. Stell, ſtehen die Merſey⸗Häfen an der engliſchen Weſt⸗ füſte mit 15007 Tauſend. Es folgt Antwerpen mit 14 468, ferner Rotterdam 11368, Cherbourg 5578, Montevideo 8796, Southampton 8541. Marſeille 8045, Buenos Aires 7663, Gerus 7008, ziſſabon 5888, New Orleans 4601, Kopenhagen 1518, Amſterdam 4335, Gothenburg 4233, Bre⸗ men 4191, Hacres 3821, Stockholm 3326, Boſton 2954, Trieſt 2786, Dünkirchen 2665, San Fran⸗ zisco 1936, Danzig 1706, Stettin 1507 Tauſend egiſter⸗Tons. :: Veryvynung des Orvensſtandes im Frank furter Feſtzug. Der biſchöfliche Kommiſſar Dr. Herr in Frankfurt erließ in der geſtrigen Num⸗ mer der„R. M. V.“ foldende Erklärung: In dem Feſtzuge des 41. Radfahrerbundestages am Sonntag, den 3. Auguſt, zu Frankfurt a. M. befand ſich eine Gruppe— ein Mönch inmitten von zwei Nonnen in katholiſcher Ordenstracht— die das religiöſe Empfinden der Katholiken, be⸗ ſonders durch die Art der Aufführung gröblich verletzen mußte. Die katholiſche Geiſtlichkeit er⸗ hebt hiermit gegen dieſe Verhöhnung des Or⸗ densſtandes der katholiſchen Kirche entrüſtet Proteſt. Sie kann nicht verſtehen, wie die Lei⸗ tung des Feſtzuges eine ſo abſtoßende Gruppe, die auch von anſtändig denkenden Nichtkatholiken mißbilligt wurde, zulaſſen bezw. nicht entfernen i 4 18 44 181 konnte. 5 :: Hundertjahrfeier der pfälziſchen Kreis⸗ taubſtummenanſtalt. Die Pfölziſche Kreistaub⸗ ſtummenanſtalt, die bekanntlich in Frankenthal an der Landſtraße nach Oggersheim gelegen iſt, kann im nächſten Jahre auf ein hundertjähriges Beſtehen zurückblicken. :“ Aufgehobenes Falſchmünzerneſt. In Duis⸗ burg wurde eine Falſchmünzerwerkſtätte aufge⸗ hoben und dabei mehrere Perſonen verhaftet und die vorgefundenen Apparate beſchlagnahmt. Auch i nHamborn wurden zwei Fälſcher ver⸗ haftet. Die Falſchmünzer wurden ſeit längerem in Weſtdeutſchland geſucht, das ſie mit falſchem Hartgeld überſchwemmt hatten. Außerdem kommt Banderolenfälſchung in Frage. :: Wirbelſturm in Südjapan. Südjapan iſt am Donnerstag von einem Wirbelſturm heimge⸗ ſucht worden, der die Eiſenbahnverbindungen unterbrochen und im Telegraphen⸗ und Tele⸗ phonverkehr große Störungen verurſacht hat. : Der heiſſeſte Tag in Newyvrk. Nach einer Blättermeldung aus Newyork erlebte die Stadt vorgeſtern den heißeſten Tag ſeit ſechs Jahren. Das Thermometer ſtieg im Schatten auf 100 Gr Fahrenheit. Verſchiedene Todesfälle und Hitz ſchlage ſind zu verzeichnen. 1* Heiraten zwiſchen Frauen und Ausländern im beſetzten Gebiet. Vollſtändige ſtatiſtiſche Angaben liegen üben dieſen Gegenſtand nicht vor, da das Geſetz dis Frage nach der Nationslität auf den Standes, amtskarten nicht vorgeſehen hat. Nur in dem Regierungsbezirk Düſſeldorf ſind Feſtſtellungen über das Eingehen von Ehen zwiſchen deutſchen Frauen und Mädchen und Ausländern gemacht worden, deren Ergebniſſe die ſtatiſtiſche Korre⸗ ſpondenz veröffentlicht. Die Zahl der mit den Ausländern geſchloſſenen Ehen betrug in den Stadtkreiſen 1919 596, 1920 784, 1921 732, 192 (bis 31. 10.) 485; in den übrigen Kreiſen 1919 990, 1920 1322. 1921 1206, 1922(bis 31. 10.) 826 vom Tauſend aller Eheſchließungen 1919 22,8 1920 24,6, 1921 24,8, 1922(bis 31. 10.) 20,9. Im Durchſchnitt heirateten alſo 23 v. Tauſend allet eine Ehe eingehenden deutſchen Frauen und Mädchen im Regierungsbezirk Düſſeldorf einen Ausländer, und zwar entfällt der Hauptteil auf die Landkreiſe, in denen die Zahl der Eheſchlie⸗ ßungen überhaupt geringer iſt als in den Stadt⸗ kreiſen. Der Antil beträgt 1919 24.8 auf dem Land gegenüber 21,7 in der Stadt, 1920 27,5 18055 22,9, 1921 28/0 gegen 23/0, 1922 24.3 gegen 18,9. Dem Volkstum nach ſtammen die meiſten ausländiſchen Ehemänner 1887 in den 4 Jahren 1919—22) aus den öſtlich angrenzenden Nieder⸗ 477 aus Deutſch⸗Oeſterreich, 340 aus der us Itc „it der„Rheiniſchen Voltswacht“ der nach⸗ flehende Artikel zu, der auf einer genauen Kenntnis der tatſächlichen Verhältniſſe beruht und volle Beachtung in latholiſchen Kreiſen Frankfurts und ſeiner Umgebung verdient. Die zurzeit des Wahlkampfes hochgehen⸗ den Wogen der politiſchen, religiöſen und ſon⸗ ſtigen Meinungsverſchiedenheiten ſind verebbt. Die Gemüter haben ſich beruhigt. Der Kampf aber gegen alles, was katholiſch iſt, tobt mit unverminderter Heftigkeit weiter. Ein Blick in die Zeitungen belehrt uns darüber zur Ge⸗ ſüge. Sie wird nun dem vereinten Anſturm der Gegner gewehrt? Wohl wird in den Ver⸗ ſammlungen der katholiſchen Vereine manch ernſtes Wort geſprochen, wird von den Kan⸗ zeln herab aufaerüttelt, aufgeklärt und abge⸗ wehrt. Aber was bedeutet all dies gegenüben dem, was unſere katholiſchen Zeitungen in die ſem Kampfe zu leiſten haben und fortdauernd in ihrem ſchweren Kampfe nach beſten Kräften unterſtützen. Geſchieht dieſes nun in der wün⸗ ſchenswerten Weiſe? Dieſe Frage muß leider mit einem entſchiedenen Nein“ beantworte werden. Dieſe Tatſache iſt bedauerlich. Sehr biele treue gute Katholiken leben, was die Preſſe betrifft, in den Tag hinein. Leſen ka⸗ tholitenfeindliche oder farbl.ſe Blätter. Sie billigen zwar den Kampf der katholiſchen Zei⸗ tung gegen alle Glaubensgegner, unterſtützen aber gerade dieſe Gegner, indem ſie deren Zei⸗ tungen in jeder Weiſe fördern. Wollte man eine Zählung vornehmen, mit Schrecken würde man feſtſtellen, in wieviel katholiſchen Fami⸗ lien eine katholiſche Zeitun; nicht gehalten wird. Geradezu unverſtändlich, mitunter lächer⸗ lich ſind die Gründe, mit denen das Halten nichtkatholiſcher Zeitungen entſchuldigt wird. Nicht ſelten iſt man auch mit der Stellung⸗ nahme der katholiſchen Zeitungen in der einen oder anderen Frage nicht e' verſtanden; flugs wird die Zeitung in die Acht erklärt. Dagegen ſteckt man alle die Katholiken kränkenden Be⸗ merkungen anderer Organe ruhig ein, auch dann, wenn dieſe in wirtſchaftlichen, ſozialen und anderen, beſonders aber kulturellen oder weltanſchaulichen Fragen ganz andere Grund⸗ ſätze vertreten. e ee oliſchen Preſſe treffliche ete mi in das Hoch ein, die Muſiklapelle intonierte das „Deutſchlandlied“ in das die Maſſen freudigſt einſtimmten— Verſchönert wurde die Feier noch von dem Turnerbund, der einige wohlge⸗ lungene Freiübungen und ſolche am Reck muſter⸗ GEinwohnerſchaft wird dieſer gültig vorführte. Den Schlußakkord batte die Muſikkopelle und hochbefriedigt verließen die Teilnehmer dieſe valerländiſche Kundgebung. * Der Müller wieder vor dem Haus. Wie die Mühle Heſſ. Haus in heutiger Nummer bekannt gibt, läßt dieſe mittels Fuhrwerk die Mahlfrucht im Hauſe abholen. Von der hieſtgen Eniſchluß ſicher freudigſt begrüßt werden. * Verſorgungsanwärter(d. 9. Inhaber dez Zivilverſorgungs⸗, Zivildienſt oder Beamten, ſcheines), die aus einem Arbeitsverhältnis be Behörden auf Grund der Kerſonalabbauverord⸗ nung ohne Warte⸗ oder Ruhegeld zur Entlaſſung kommen, erhalten auf Antrag von dem zuſtändi⸗ gen Verſorgungsamt gegen Rückgabe des Ver⸗ ſorgungsſcheines eine Entſchädigung eine Ent⸗ ſchädigung, die durch Erlaß des Herrn Reichs, finanzminiſters pom 20. Mai 1924.— T. B. 10803— nunmehr auf 2000 Mark feſtgeſetzt iſt. Es iſt nicht erforderlich, daß die Betreffenden auf Grund ihres Verſorgungsſcheines bereits bei einer Bebörde vorgemerkt waren. Der An⸗ trag auf Entſchädigung iſt bis zum 31. Auguſt 92⁴ oder innerhalb dreier Monate nach der auf „rund der Perſonalabbaupverordnung erfolgten Entlaſſung bei dem Verſorgungsamt zu ſtellen, in deſſen Bezirk der Entlaſſene wohnt. Verſor⸗ zungsanwärter, die bereits wegen Verſonalabbau intlaſſen ſind und Antrag auf Abfindung gemäß der Verordnung vom 30. Oktober 1923(Reichs⸗ zeſetzhlatt 1 Seite 1050) noch nicht geſtellt ha⸗ den, können nunmehr de Antrag auf die erhöhte eme noch bis 30. Auguſt 1924 tellen. * Weinheim, 9 Auguſt Schweine⸗ markt. Zugeführt 290 Stück. Verkauft 262 Stück. Mllchſchweine das Stück von 7 bis 12 Mark; Läufer das Stück von 16 bis 35 Mark. Man komme uns auch nicht mit der Be⸗ hauptung, daß andere Zeitungen„mehr bie⸗ ten“. Unſere katholiſchen Zeitungen ſtehen ihren Mann und werden allen Anſprüchen gerecht, Aber ſelbſt wenn ſie noch hier und da zu wün⸗ ſchen übrig ließen, woran läge die Schuld? Im mangelnden katholiſchen Verſtändnis, im nangelnden katholiſchen Zuſammengehörig⸗ eitsgefühl iſt der tiefere Grund zu ſuchen. Ich eiſten? Wer zeigt den Feind, wer gibt die Rampfmittel an, wenn nicht die katholiſche zeitung? Wer warnt und wehrt in dieſer Zeit zer heimlichen, teils offenen, teils verſteckten, iber zielbewußten und planvollen Gegner⸗ ſchaft gegen alles Katholiſche? Es iſt die latholiſche Zeitung und nur dieſe. Fürwahr, unſere Sache iſt in guten Händen, und wir Katholiken können uns deſſen freuen. Das ſol⸗ len und müſſen wir immer wieder dankbar merkennen. Damit iſt es aber nicht genug. Wir müſſen die katholiſche Zeitung doch auch behauptete, die Familie, welche, obgleich ſie dazu in der Lage iſt, keine katholiſche Zeitung hält, iſt nicht wirklich und echt katholiſch, iſt im Gegenteil lau und gleichgültig. Eine andere Art von Katholiken unterſtützt die generiſche Preſſe, indem ſie dieſe faſt ausſchließlich als Publikationsorgan benutzt. auf den Anzeigenteil hingewieſen zu werden. Todesanzeigen uſw. findet man in der katholi⸗ ſchen Preſſe nur in ſeltenen Fällen. Sterben nur Freidenter und Glaubensloſe? Katholiten, iſt eure Zeitung denn eurer Unter, ſtützung nicht wert? Schämt ihr euch nich eurer Gedanken⸗ und Rückſichtsloſigkeit? Ihr macht die beſte und vorzüglichſte Waffe im Kampfe, eure katholiſche Zeitung zunichte. So kann und darf es nicht weitergehen. Wir haben die Pflicht, unſere Zeitung zu beziehen und zu leſen, haben die Pflich., alle unſere für die Oeffentlichkeit beſtimmten Mitteilungen der katholiſchen Preſſe zukommen zu laſſen. Gewiß iſt unſere Zeitung noch ausbaufähig und muff weiter ausgebaut werden. Aber kann ſie das, wenn ihr abſeits ſteht? Wenn ihr die Gelder, die ſie gut gebrauchen kann, andern gebt? Alſo etwas mehr Verſtändnis und etwas mehr ſelbitverſtändliche Rückſichtnahme. «Verfaſſungsfeier. Die Verfaſſungs⸗ feler nahm im ganzen Reiche einen recht impo⸗ ſanten Verlauf. Unſere Gemelnde hatte ſich am Sonntag Vormittag 11 Uhr im Hofe der Schlllerſchule zuſammengefunden, um den Ge⸗ denktag der Verfaſſunggebung in würdiger Weiſe zu begehen. Der Einladung der Blirgermeiſterei hatten ſeyr viele Einwohner Folge geleiſtet. Nach elnigen flotten Konzertſtücken der Feuerwehr⸗ Kapelle und einigen außerordentlich ſchön zu Gehör gebrachten Geſangsvorträgen hielt Herr Bürgermeiſter Lamberth eine wohltuende patriotlſche Rede. In klaren, verſtändlichen Ausführungen legte der Herr Bürgermeiſter die Entſtehung und Werdegang der Verfaſſung dar. Volk kann ſich beglückwünſchen, 8 5 Tagtäglich kann man ſich hiervon überzeugen. Es braucht nur Werden alle die in der gegneriſchen Preſſe angekündig, f zen Seelenmeſſen für Nichtkatholilen geleſen? Deu cher Kirchgang in Bilbao Von einem Teilnehmer an der Spa⸗ nienreiſe unſerer Linienſchiffe. Kapitän z. S. Freiherr v. Freyberg⸗Eiſenberg, war am Sonntag, den 6. Juli im Hafen einge⸗ lauſen, freudig erwa⸗tet und feſtlich begrüßt vor der deutſchen Kolonie in Bilbao. Im Laufe der Woche hatten ſich die Beziehungen der Beſatzung zu den Einwohnern von Bilbao, Portugalette, La Arenas und wie die Orte alle heißen, die am Hafen von Bilbao liegen, immer freundlicher ge⸗ ſtaltet. Allgemein anerkannt wurde die vorzüg⸗ liche Haltung der Beſatzung, ſo daß auch Spa⸗ nier, die die erſten Tage zurückhaltend waren, dem Kommandanten gegenüber ihr volles Lob ausſprachen. Den Abſchluß des Aufenthalte ſollte am Sonntag, den 13. Juli, ein Kirch ⸗ gang der katholiſchen Mannſchaften mit den ka⸗ tholiſchen Offizieren an der Spitze, bilden. Der deutſche Konſul, Herr Eickhoff, hatte als beſon, ders geeignet die hochgelegene Kirche von Be⸗ gona vorgeſchlagen, deren Muttergottes als Schutzpatronin der Seefahrer verehrt wird. Vom Vorplatz aus überſteht man die zu Füßen lie⸗ gende Stadt und das Nerviontal. Der Dom⸗ pfarrer hatte ſich bereit erklärt, für die Beſatzung einen beſonderen Gottesdienſt einzulegen, da eine ſpaniſche Predigt doch von den wenigſten verſtanden worden wäre. Auf dem Vorplatz empfing der Alkalde und ſein Vertreter die Ab⸗ ordnung der Beſatzung, die dann von der Geiſt⸗ lichteit mit dem Dompfarrer an der Spitze vor der Kirche begrüßt wurde. Am Eingang zur Kirche reichte der Dompfarrer den Offizieren und dem Konſul das Weihwaſſer, zum Zeichen einer ganz beſonderen Ehrung. Für die Mannſchaften waren Plätze in der Mitte der Kirche bereit ge⸗ halten, die Offiziere wurden in den Chor ge⸗ führt, wo für ſie Betſtſthle aufgeſtellt waren. Die hl. Meſſe begann und wurde von einem Kaplan geleſen, den der Dompſarrer beauftragt hatte für gute Heimreiſe der„Hannover“ zu beten. Herrliche Orgelbegleitung, aus der man Anklänge an deutſche Lieder heraushörte, begleiteten die heilige Handlung. Nach Beendigung der Meſſe führte der Dompfarrer die Offiziere durch die mächtige Sakriſtei, in der die Kirchenſchätze ge⸗ zeigt wurden, und überreichte jedem Offizier eine geweihte Medaille. Am Portal der Kirche reichte er wiederum dem Kommandanten das Weihwaſſer. Beim Verlaſſen der Kirche brachte das ſpaniſche Publikum der Beſatzung durch Händeklatſchen eine begeiſterte Ovation dar. Das herrliche Glockenſpiel im Kirchturm ließ ſeine Klänge ertönen: beim Abrücken der Abordnung wurde erneut durch Händeklatſchen die Sympa; thie der Bevölkerung gezeigt. Die Domgeiſtlich⸗ keit bat den Kommandanten am Nachmittag daa Schiff beſuchen zu dürfen und wurde dieſem Wunſche gerne entſprochen. Selbſt der Dom⸗ pfarrer, der nach dem Gottesdienſt ſein Bedauern ausſprach, daß er ſeines hohen Alters wegen nicht auf die„Hannover“ kommen könne, hatte ſich entſchloſſen, mitzufahren und ſprach dem Kommandanten ſeine Freude aus, daß er durch Entſendung eines beſonderen Bootes ihm den Beſuch ermöglicht hatte. Durch dieſen Kirchgang fand der Aufenthalt der„Hannover“ in Spanien e Tücherſchwenken chtete die„Han⸗ er und trat den kinen würdigen Abſchluß. ee N iches en Hoch auf unſer gellebtes deutſche“ Begeiſtert ſtimmte die Volksmengef ö 1 2 Lake Dixim N—— missen Sie verlangen- dann haben Sie die Sicherheit einvis e 5 Erzeugnis zu 1 Rist ein preis- weries Sei von dtisge zeichmeſer 1rkumg und fir jeden Walchæweck geeignet ———— Eäʒä—ä—ͤ Schauſpiel für alte, die das Glück hatten, dabef zu ſein. g 5 Nur wer den Beſuch der Linienſchiffe in Sva⸗ nien mitgemacht hat, kann ermeſſen, wie da Anſehen unſeres Vaterlandes durch derartige Beſuche gehoben und dadurch dem Lügenfeld zuge unſerer Gegner entgegengearbeitet wird. Das Linienſchiff„Hannover“, Kommandam' Brief- und Zeitungsträger. Sport und Spiel. Fußball. 1020 Sportvereinig. Amicitia 09 Liga— Sp.⸗Bgg. 07 Mannheim Liga 3:1(1:0). f Zum 2. Spiele der neuen Spielſalſon ver⸗ pflichtete Sportvereinigung noch in letzter Minute, infolge Abſagens V. f. B. Karlsruhe, die rühm⸗ lichſt bekannte Sigamannſchaft von„07“ Man heim, die auch am Sonntag kurz vor 4 Uhr in ihrem blauwelßen Dreß, in ihrer denkbar beſten Aufſtellung den Platz unter lebhaftem Beifall der zahlreichen Zuſchauer betraten. Unſere „Grünen“ ſtellten ſich ihnen in der Aufſtellung mit Hanf Paul im Tor, der die Lücke des nach Spanien gereiſten Torwächters Schmitt Johann ausfüllte, Haas A., Kiß, Haas Ph., Bergmann Jakob, Weidner, Gölz, Schmitt W., Bergmann H., Schmitt M. und König gegenüber. Als Schieds⸗ richter fungierte Herr Michel⸗Sandhofen, ein alter Fußballpionier Vlernheim's, der unter dem Namen Sandhöfer Michel in den Vorkriegsfahren hier eine große Rolle ſplelte. Glelch nach Frei⸗ gabe des Balles drängt„07“ und ſchon in der 3. Minute meiſtert Hanf elnen ſaftigen Kernſchuß Weigolds. Der Eckball verläuft im Sande. Umgekehrt erzwingt Viernheim ſeine 1. Ecke, die von König prachtvoll vor das Tor kommt, Haas Ph. köpft hoch aus des Luft in dle äußere Ecke des Tores, doch auf der Linie ſchlägt ihn der Verteidiger der Gäſte mit der Hand aus dem Gehäuſe. verwandelt ihn Bergmann 1 0. Der Platzbeſitzer zieht mächtig los und erzwingt auch mehrere Ecken, aber zum Torſchuſſe langt es bis Halbzeit nicht mehr, obwohl Dutzende von Torchancen geboten waren. In der 2. Halbzeit haben die „Grünen“ weitaus den größten Dell vom Spie 11⸗Meter! Glatt und ſtcher ch auch durch 2 weitere Tore bemereb machte. Doch trotzdem das Spiel ſchon 85 ſteht, greift„O07“ immer wieder mit frlſchem Mute an und lann auch in den letzten Minuten ihr Ehrentor, durch ein Gedränge vorm Tore der„Grünen“ erzielen. Die letzten 2 Minuten ſehen wieder den Platzbeſitzer in Front und m durch Glück verhindert der Gäſtetorwächter einen 4. Treffer. Gleich darauf Schluß. Vereinigung zeigte einen guten Fußball. Hanf erſetzt Schmiit und zeigte gute Leiſtungen. Die Verteidigung, insbeſondere Kiß, war klaſſiſch, die Laͤuferreihe arbeitet ſehr gut, nur dürfte der jugendli Weidner mehr vorn bleiben und die linke Stur ſeite des Gegners mehr in Schach halten. Sturm war gut, zeltweiſe ſehr gut. Wölz m mehr„Außen“ bleiben und nicht ſo viel in d Mltte zu ſuchen ſein, auch hat er durch ſeln ſtarken Bombenſchlülſſe wenige Meter vorm Ton 2 glatte Tore vereitelt, wo ein leichtes„Schieben? ein Erfolg gegeben hätte. Die beiden Schmit 5 feine Ballſtopper, nur hat der jüngere noch ſoß plel Angſt, auch ſollte er vorm Tore flinker ſe Bergmann war wieder der Alte, doch dürfte ſelne Bälle ſchneller abſpielen, ſodaß die Flü nicht„Abſelt“ ſtehen, König hatte man ſch beſſer geſehen, doch hatte in der 2. Hälfte Sonne viel ſchuld. Die Gäſte waren eine flin elfrige Mannſchaft, ihr Spiel iſt aber unprodu und nicht durchſchlagskräftig. Es wird lombinſer und kombintert und dabei das„Schießen“ ger geſſen. Mit dem Schledsrichter war man au eluigen Schnitzern zufrieden. Karlchen. nnen Hunde find eine ſtetige Gefahr Bri in Gewahrſam,