7 5 der Leitung ihres Maestro guore Raffaele C. Cafimlii. Der Chor beben den Begriff des muſtkaliſch Erhabenen durch die Eigenart und durch die Höhe der geſanglichen Schulung. Die Prelſe ſind folgende: Stehplatz 2,65 Mi, 55 fa W 5,25 Mk., Altarplatz N 2 nummeriert) 7,35 Mark. Es wird mitgeteilt, 1 445 t 5 daß bie Nachfrage eine außergewöhnlich ſtantke] e e aner ſorſchüchen Naſchtaſte geſale, iſt. Beſtelungen nimmt bis ſpäteſtens nächſten meinen lieben Gatten, unſeren lieben, un⸗ Sonntag Herr Lehrer Beller entgegen. vergeßlichen Vater, Schwiegervater, Groß⸗ f vater, Bruder, Schwager u. Onkel, Herr “Die Zahl der Erwerbsloſen, dle Ueber die Gründe der von der braſiliani⸗ ſchen Regierung unter ſchwerem Blutvergießen niedergeworfenen Rebellion von Sao Paolo ge⸗ den die engliſchen Blätter ſehr intereſ⸗ ſante Berichte. Von allen Seiten Südamerikas iſt Braſilien am wenigſten bisher von Revoln⸗ tionen erſchüttert worden, da das Volk im Ge⸗ genaſtz zu ſeinen Nachbarn wenig politiſche Lei⸗ denſchaft zeigt. Die Revolution von Sao Paolo darf auch nicht aus dem Geſichtswinlel der üb⸗ lichen ſüdamertkaniſchen Revolutionen betrachtet Der titl. Einwohnerſchaft, insbeſondere J 750 9 1 5. f ö ö melnen werten Nachbarn zur gefl. Kenntnis, a* a 2 f 0 ˖ daß ich im Hauſe meiner Eltern, Friedrich⸗ 0* a f fraß 52, eine i 7 f. e* N 5 4 7 8 Schuhmacherei 5 2 mit Maßgeſchaft e(Biernhetmer Bettag— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Tageblatt(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) ö eröffnet habe. Allen meinen Kunden ſichere 1 enpreiſe. Die einſpaltige Pet tzetle koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung e e e e N rſcheint tägli mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatlich 2 Mark frei ins aaltig 0 abgeſtufter Rabatt.— W für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag A eee die te aus gebracht.— Gratis beilagen; wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne werden. die gewöhnlich von einem ehrgeizigen General angezettelt werden, um an die Spitze der Macht zu gelangen. Die Revolution von Sao Paolo dagegen war die Auflehnung * vorgeſchrittenen Teils des Staates gegen bie un fähige Zentralverwaltung! Seit Jahren gärt es bereits in Sao Paolo, def ſen Bevölkerung ſich in vieler Beziehung vo der des übrigen Braſiliens unterſcheidet. Stag wie Stadt Sao Paolo ſind größtenteils vo Italienern bewohnt, die ſich nicht wie d Portugieſen des übrigen Braſiliens mit India nern und Schwarzen gemiſcht haben. Die Sta iſt der Haupt⸗Hafenplatz des geſamten Landes das Zentrum des Kaffeebaues, das über ein gioße Induſtrie verfügt und in deſſen mehr 0 500 Fabriken eine Bepölkerung von mehr ass elner halben Million ihre Beſchäftigung find' Von der Bedeutung des Erporthandels S Pablos kann man ſich einen Begriff mache wenn man erfährt, daß er die Ausfuhr New⸗ horks bei weitem überflügelt hat. Die Stadt beſitzt eine reiche Bürgerſchaft, und auch der Ar⸗ beiter iſt wohlhabend zu nennen, da er höhere Löhne bei niedrigen Koſten der Lebenshaltung erzielt. Die Bundesregierung weiß den Reich⸗ tum Sao Paolos zu ſchätzen und hat oft genug auf Koſten des Staates Finanzexperimente ge⸗ macht, die Sao Paolo große Verluſte brachten. Die Loslöſung des Staates Sao Paolo aus dem braſilianiſchen Bundesſtaat war das Ziel des Aufſtandes, zu deſſen Entflammung politi⸗ ſche, wirtſchaftliche und Raſſen⸗Gegenſätze glei⸗ cher Weiſe beigetragen haben. b Bei Ausbruch der Revolution ſtanden den Aufftändiſchen zirka 20 000 Bewaffnete zur Ver⸗ fügung, die ſich hauptſächlich aus den wohlha⸗ benden Kreiſen der Stadt rekrutierten und deren Kern die Staatsmiliz unter dem Befehl des Generals Iſidore Lopez bildete, der ſpäter die geſamte miltäriſche Führung der Paoliſten übernahm. Die Bewegung fing damit an, daß der Gouverneur zur Abdankung gezwungen wurde. Die Aufſtändiſchen erhielten Zuzug aus einem großen Teile der übrigen Staaten 1 78 beſonders aus den Reihen des Bun⸗ desheeres, in denen eine gewiſſe Mißſtimmung gegen die ſcharfe Diſziplin beſtand, die die fran⸗ zöſiſche Militär⸗Miſſion eingeführt hatte. Be⸗ ſonders gut waren die Rebellen mit Kavallerie verſehen. Ein bekannter Sportsmann italieni⸗ ſcher Abkunft, Michele Coſta, hatte die auſ⸗ ſtändiſche Reiterei in wenigen Tagen orgauiſiert und fügte in den erſten Kämpfen mit den Bun⸗ destruppen dieſen ſchwere Verluſte zu. In den letzten Kämpfen iſt es den Bundestruppen durch Anwendung von ſchwerem Geſchütz, Tanks und Flugzeuggeſchwadern gelungen, Sao Paolo zu nehmen und die Hauptmacht der Rebellen zu zerſprengen. Der Reiterführer Coſta hat den Tod in der Schlacht gefunden, während Lopez und die übrigen Führer ſich ins Innere flüchten onnten. In den Straßenkämpfen, die außer⸗ dentlich blutig waren, und durch die vorhe⸗ gehende eſchießung hat die Stadt ſehr ſtark ge⸗ litten. Die Zivilbevölkerung iſt durch Mangel an Nahrungsmitteln der größten Not ausgeſetzt. Es wird jahrelang dauern, bis die ſtolze Stadt ſich zu ihrer bisherigen Bedeutung als Metro⸗ pole Braſiliens wieder wird aufſchwingen können. Lokale Nachrichten. Die Haaß⸗Berkow⸗ Spiele haben ſich mit ibren mittelalterlichen Märchenſpielen „die kluge Bauerntochter“ und„die zertanzten Schuhe“ am geſtrigen Abend bei uns glänzend eingeführt. Geſunder, natürlicher, mittelalterlicher Humor war es, der auf Herz und Sinn eine erfrlſchende, wohltuende Wirkung ausübte. Elne elngehende Würdigung des Ganzen wollen wir uns noch für eine ſpätere Nummer vorbehalten, zumal wir erſt noch der Vorführung des heutigen Abends mit geſpannteſtem Intereſſe entgegenſehen, wo uns die andere Selte der mittelalterlichen Volksſeele gezeigt werden ſoll. Eine von tiefer religtöſer Harmonte umſchlungene, unverfälſchte Metaphyſtk, die auch die ernſteſten Menſchhelts⸗ probleme in volkstümlich⸗klarſter Form durch ein eindringlich⸗packendes Splel zu uns ſprechen läßt. Nähere Erläuterungen halten wir nicht für zweckdienlich. Dle Stücke ſelbſt ſollen zu uns ſprechen, wovon ja bekanntlich der Totentanz das intereſſanteſte Bild des Abends abgeben ſoll. Im Intereſſe des Publikums ſowohl wie der Geſellſchaft wäre dem heutigen Abend das lelche aus verkaufte Haus wie geſtorn zu wünſchen. * Sixtiniſcher Chor in Heidelberg. Es iſt bekannt, daß der berühmte Sixtiniſche hor aus Rom im vorigen Jahr in vielen Städten Deutſchlands, auch in Mannheim, be⸗ erte Aufnahme gefunden hat. Nan kommt einer zweſten Tournee der Chor am Sonnta 14. September 91 77 g 15 1d tt hier Unterſtützung beziehen, beträgt in unſerer Gemeinde zur Zeit 280 Perſonen. Wie uns vom Erwerbsloſenbürs gemeldet wird, nimmt die Zahl der Erwerbsloſen täglich um 5—10 Perſonen zu. Da ſehr viele Leute eine Unter⸗ ſtützung überhaupt nicht bezlehen, ſo kann man ſich denken, daß die Zahl der Erwerbsloſen immer noch ſehr boch iſt. * Der Herbſt⸗Haupt⸗ Pferdemarkt in Mannheim findet am 7. und 8 September ſtatt. Der erſte Dag fällt mit dem erſten Rennſonntag der bekannten Mannheimer Herbſtrennen zuſammen. Die Beteiligung an dieſer Marktperanſtaltung wird wieder wie in den vorhergehenden Jahren ſehr rege werden. Handel, Industrie und Landwirtſchaft wird ſo⸗ nach die beſte Gelegenheit zum Einkauf guter Gebrauchs pferde geboten ſein. * Maunheimer Viehhsf. Die Zahl der auf dem Mannheimer Viehhof auſgetriebenen Kälber betung im Juli ds. Js. 3466(aegenüber 2536 im Juni), die der Schafe 666(702) und die der Schweine 10468(7458). Dem Mann⸗ heimer Schlachthof wurden im Juli 1551 Rinder (gegenüber 1221 im Jun) zugeführt, ferner 2948(2236) Kälber, 464(320) Schafe und 4392(3608) Schweine. * Der Ertrag der Hundeſteuer in Heſſen. Im abgelaufenen Jahre 1923 ſind an ſtaatlicher Hundeſteuer nach den Angaben der Heſſiſchen Zentralſtelle für Landesſſatiſtik in Starkenburg 5 705 933 Mark, in Oberheſſen 1289 797 Mark, in Rheinheſſen 5 284 697 Mark, insgeſamt alſo 12 230 487 Mark einge⸗ gangen. Daneben wurde die gemeindliche Hundeſteuer erhoben und zwar am 1. Januar 1923 in 896 Gemeinden, während 90 Gemeinden auf die Erhebung der Steuer verzichteten. Von Nordd. Lloyd 7,1 Becker Stahl hem. Griesheim 1 19 75 10 20 Intereſſe iſt auch, daß am 1. Januar 1923 in ganz Heſſen 94988 Hende verſteuert wurden, und 1234 frelblieben. Es gab alſo damals in Heſſen über 96000 Hunde, ſodaß etwa auf 12 bis 13 Per ſonen ſchon ein Hund kommt. Arbeits⸗Vergebung. Unter Hinweis auf den Miniſterialerlaß vom 16. Februar 1893 und ſeine Ergänzungen werden nachſtehende Arbeiten im Beamtenmiethauſe zu Viernheim ausgeſchrieben: Schreiner⸗, Schloſſer⸗, Abwaſſer⸗, Lichtinſtallation⸗ und Tapezierarbeiten. Zeichnungen, Bedingungen und Angebots⸗ unterlagen ſind auf unſrem Amt einzuſehen, die letzteren zum Selbſtkoſtenpreis, ſoweit Vorrat reicht, daſelbſt erhältlich. Angebote ſind einzureichen bis zum 1. Sep⸗ tember lfd. Is., Vormittags 10½ Uhr. Zuſchlagsfriſt 14 Tage. Bensheim, den 21. Auguſt 1924. Heſſ. Hochbauamt Bensheim: Plock. N Börse. Mitgeteilt von der Darmstädter und Nationalbank (Zweigniederlassung Wornis) Die Notierungen verstehen sich in Billionen Proz. Berliner Kursbericht. 1 20, 20 Dsutsche Staatspapiere l. Licht u. Kraft 92 8,7 in Prozenten 20.21. Elberfeld. Farben 1,2 16,2 Dollarsch. Anw. 87,286, ES. Bad. Wolle 7,5 8,2 Goldanleihe 4,2 4,2 Eschw. Bergw. 70, 70,0 5 Reichsanleihe 5 0,7 Ultenders 56,2 54.5 4 „ 1.50 1,0 Eisenbahn⸗Aktien und Schiffahrt-Werte Schantung 2,0] 1,8 Gritzner Masch. 25,024 Hansa Lloyd 174 Harpener Bergb, 68,56 Höchster Farbw/. 1405 132 70 lebte 26 8 6/8 Kostheimer Cell.] 7½ Koh Aschersleb. 17,7 Köln Rottweil ö — —— * M Hapag Hausa Dampt Bank-Aktien Borlin. Handolsg. 38,588, Lahmeyer Darmstadt. Bande 10, 9,7] Laurahütte 0 Deutsche Ban 1,711, Mannesmann 2 Dresdner Ban 7,5 7,7 Mansfelder Obersebl. EisBe 1 12 industrie-Aktien Find Carol, 44,7 2 Adler& Oppenh.] 70,069, 4 Adlerwerke 2,80 2,0 Allg. Elektr.-Ges. 10,2 9,8 8 1 77 90 1 60 1765„„ i ußgsb Nbg: Msck. 26,7 24,0 Bad- Au, u. 80. F. 10,8, 7] Schuekert Nurnb. 6 7,8 2,10 2,8 Siemens Halske 45 e ellstoff Waldu 10,0 16,7 18,11 05 0770 „ Kohle Bergmann Berl. Karler-Mseh. 78 liontamtlleh 10 Ges, f. elefct. Unt. 19,29 Lothringer Hütte Mannesmann Oberbedarf Obereisen(Caro) 5 Schantung E. B. Dieutsch-Luxemb Kiebeck Badenia Weinh. 0 ad. A. E. G. 8 Adam Adler 5. nach langem, ſchwerem Leiden, öfters ge⸗ ſtärkt durch die hl. Sterbeſakramente, im [Alter von 71 Jahren geſtern früh um 6 Uhr zu ſich in die ewige Heimat abzurufen. Wir bitten, dem teuren Verſtorbenen im Gebete zu gedenken. 8 In tiefer Trauer: Katharina Adler geb. Binninge und Kinder. Vlernheim, ö Gehren 1. Th den 25. Auguſt 192 Die Beerdigung findet morgen Dienstag nachmittag um 5 Uhr vom Trauerhauſe, Jakobſtraße 4, aus ſtatt. Versteigerung von etwa 1000 Morgen Wieſen der Hofgüter Hüttenfeld⸗Geehof⸗ Rennhof. Am Dienstag, den 2. u. Mittwoch, den 3. Sept. 1924 von den zu dem Hofgut Hüttenfeld⸗Seehof bei Lampertheim gehörigen Wieſen. Zuſammenkunft je vormittags 9 Uhr in der Wirtſchaft Delp in Hüttenfeld. Am Dienstag, den 2. Geptember 1924 von den zu dem Hofgut Rennhof gehörigen Wieſen Zuſammenkunft nachmittags 2 Uhr in der Wirtſchaft Delp in Hüttenfeld. Hüttenfeld b. Lampertheim, den 21. Aug. 24. Freiherrlich Heyl zu Herrusheim ſche Gutsverwaltung Hütteufel)⸗ Geehof⸗ Rennhof. Aclam Mandel“ Schuhmacher— Friedrichſtr. 52. * g Neceeece cee f Arbeitet⸗Radfahrerbund„Golidarität“ Mitglied ſchaft Wanderer. Die Verloſung bigen Bereins, welche am 24. 8. nicht ſtattſinden konnte, verzögert ſich vorausſichtlich auf kurze Zeit. Gleichzeitig wird Tag und Datum derſelben durch die Zeitung ver⸗ öffentlicht. Hie Verloſungskommiſſion. 8 Dankſagun a Zurückgekehrt vom Grabe unſerer nun in Wott ruhenden lieben, unvergeßlichen Tochter, 5 Barba und Cufine i t 10 fſagen wir allen unſeren tiefgefühlten Dank. hBeſonderen Dank der hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. barmh. Schweſtern für die liebevolle, aufopfernde Pflege, Herrn Lehrer Walter und ihren Schul⸗ koäameradinnen für den erhebenden Grabgeſang und Kranzniederlegung, ſowie allen den⸗ jenigen, welche uns während ihrer Krankheit treu zur Seite geſtanden haben. Ferner für die vielen Kranz⸗ und Blumenſpenden und Stiftern von Seelenmeſſen unſeren innigſten Dank. 95 Viernheim, den 25. Auguſt 1924 5 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 90 Familie Nikolaus Dieter 1. 45 9 5 55 5 Guterhaltenes Hoftor billig abzugeben. Von wem, ſagt die Exped. ds. Blattes. Alle Sorten Obſt Karotten und 7 Fur die anlässlich unserer Ver- lobung in so reichem Maße erwiesene Aufmerksamkeit sagen herzlichen Dank Lehrer Sutter und Braut Viernheim, August 1924 4 Frankfurter Kursbericht. Bank-Ak tien 20. Je 20.[21. Dingler Zweibr. 4,8 arm Bankverein 2,8] 2,0% PresdnSehnellp: erl. Handelsges. 34,02% Dürkoppw. Stgt. Darmst. Nation. B. 10,2 9,% Eisen w. K'lautern Deutsche Bank 11,711, Elbertelder Farb Deutsch Vereinsb 0,3] 0, Esslinger Masch, Diekonto-Ges. 19,718,7 Ettlingen Spinn. Dresdner Bank 7, 7% Filzfabr. Fulda Westbank 0, Faber& Schleich. 75 Goldschmidt Eisenbahn-Aktien und Ganz Mainz Schlffahrts-Mer te 1 Gasmotor Deutz 20 Gritzner 28 27727, Holzverkolung 7.1 HeddernhbKupte, . Hoch- u. Tietbauf 2,8 Haächst. Narbwꝛ. 6%% Hlieseh Kupfer —— Hindrichs Auffm, 18,612, Junghans 52,8/½50,% Krauß Lok. 70,170, Kammg K lautern 56,554, 0 Karlsrh. Mascht h. 69,066, Keram, Werke 17,0016, Klein, Sebanzlin 21,5019, J Knorr Heiſbronn — Konserven Braun 36,086, Lech 14,712, Leder Fahr. 1413,„ Rothe 3777„ Spicharz 53,029, Ludwigsh. Waßz. 40,0088, Mühlh. Leder w. Mainkraft Hapag Nordd. Lloyd Bergwerks-Aktie Berzelius 6,0 Bochumer Bergb. Buderus Eisenw. E. . Eschweil. Bergw. Gelgenberg Harpsner Kali Kechersleben „Westeregeln — Die Ann e — ECE — * — o= S2 Phönix Rheinstahl 2 F Ver. 4. 30 e„ N. 8 1 Industrie-Aletien 90. dtsch. 16,0 16,0% Pfäls. Nühm. K. 2,3 2,4% Rhenania Chem —- ISchneſſprebrauk; 2,60 2, Schuh Herz „G. 10,„ Leander Aschaffenb. Bunt.—— Sichel Julius Zellst. 28,0020, Veith Wke. J Wegelin Russ ad. An. u. Sod F. 18,% Weiler, ter Mees Beck& Henkel 2J 8,[Werke Albert El. Mannh. O Ways& Freytag Metallw/. 2% Zellstoff Wald. 8,7- Zuckert. Bd. Wgb 1%% do Frankenthal — 11. eee eee 14 Senn 8 — SSS 7 U 8 Einlege⸗ Schwein zu verkaufen Friedrichſtr. 40. Futtergelbrühen zu verkaufen. Johann Buſalt Bismarckſtraße 39. Mannheim— Viernheim Geboten: Schöne 3 Zimmer⸗Wohnung, mit allem Zu⸗ behör, 2 Balkone, 1 Treppe hoch. Elektriſch und Gas. Schöne Lage. 3—4 Zimmer⸗Wohnung in Viernheim mit Garten u, Kleintierſtallung, auch Einfamilien⸗ haus. Angebote an die Exped. d. Ztg. Geſucht: wenn Sie Drucksachen anfertigen lassen wollen. Unsere Druckerei verfügt über reichliches und mod. Schriftmaterial. 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Anträge auf Aufhebung des Strafverfah⸗ rens gegen den Abg. Dr. Roth⸗Franten (NS.) und auf Einſtelung des Strafverfah⸗ rens gegen Abg. Stöcker(Kom.) werden dem Geſchäftsordnungsausſchuß überwieſen. Es folgt die Beſprechung der Regierungs⸗ erklärung. Mit dieſer Beſprechung werden ver⸗ bunden die erſte und zweite Leſung ſämtlicher Geſetzentwürfe, die mit dem Londoner Ab⸗ kommen in Verbindung ſtehen. Abg. Dr. Hergt(Dutl.) erinnert als er⸗ fter Redner daran, daß vor der Londoner Konferenz der deutſchnationale Redner erklärt habe, die Zeit für ein Vertrauens- oder Miß⸗ trauensvotum ſei erſt gekommen nach der Rück⸗ kehr der deutſchen Delegation. Die Delegation iſt nun zurückgekehrt und heute ſind wir Deutſchnationale zu unſerem Bedauern leider genötigt, der Regierung unſer Miß⸗ trauen nach verſchiedenen Richtungen hin auszudrücken.(Beifall bei den Deutſchnationa⸗ len.) Mißtrauen empfinden wir gegenüber dem Verhalten der deutſchen Delegation in Lon⸗ don, gegenüber dem Ergebnis der Londoner Verhandlungen und nicht zuletzt gegenüber den Reden, die vorgeſtern von den drei Ver⸗ tretern der Regierung hier gehalten wurden. (Beifall bei den Deutſchnationalen.) Dieſe Re⸗ den waren gegen die nationale Oppoſition ge⸗ richtet. Gab es denn keine Möglichkeit zuſammen⸗ zukommen mit der nationalen Oppoſition zum Zwecke einer erfolgreicheren Außenpolitik? Wir ſtimmen durchaus der Bemerkung Dr. Streſemanns zu, daß der Kampf um die Be⸗ freiuung des beſetzten Gebietes mit London nicht beendet iſt, ſondern erſt beginnt. Gerade dann wäre es aber nötig geweſen, die Waffen für den Kampf zu ſchärſen und ſie nicht abzu⸗ ſtumpfen. Wir können es nicht billigen, wenn immer wieder das beſetzte Gebiet gegen das geſamte Deutſchland ausgeſpielt wird.(Leb⸗ hafte Zuſtimmung bei den Deutſchnationalen.) Wenn Dr. Streſemann immer wieder auf die Bedeutung der realen Machtverhältniſſe ver⸗ wies, ſo lag darin eine Verkennung der Sieg⸗ haftigteit des Rechtsgedankens, der Deutſch⸗ lands einzige Waffe iſt.(Gelächter und Rufe lints: Und das ſagt Hergt!) Aus den Reden der Minister klang die Drohung gegen die deutſche Wirtſchaft, man werde ihr vei Ableh⸗ nung des Gutachtens den Kredit ſperren.(Zu⸗ rufe recht: Erpreſſung war das!) So entſteht der Einoruck, daß die gegenwärtige Regierung eine Regierung gegen die deutſche Wirtſchaft iſt.(Beifall rechts.) Hätten die Miniſter ge⸗ ſchwiegen, ſo wären ſie vielleicht Staatsmän⸗ ner geblieben. Die deutſche Delegation ging unter relativ günſtigen Bedingungen nach London. Freilich konnten ſie als Minderheits⸗ regierung ihre ſchwache Poſition nur dann ſtärken, wenn ſie zu der nationalen Oppoſition in das richtige Verhältnis kam. Unſere natio⸗ nale Oppoſition war die größte Stärkung für die deutſche Delegation in London, ihr hat ſie die Erfolge zu verdanken, die ſie in gewiſſem Umfange erreicht hat. Als wir die Ausdehnung der Ruhrbeſet⸗ zung auf ein weiteres Jahr als unannehmbar bekämpften, da ſtanden wir damit nicht allein. In London wurde viel zu viel Rückſicht genommen auf die Perſönlichkeit Herriots. Nicht Perſonen, ſondern die Völker haben mit⸗ einander zu verhandeln. Macdonald, der auf die deutſche Delegation zugunſten Herriots einen Druck ausübte, hat an Deutſchland viel gut zu machen. Er fängt damit ſchon an mit nachträglichen Erklärungen. Trotz dieſes Druk⸗ kes hätte die deutſche Delegation bei ihrem Unannehmbar bleiben müſſen, wenn Deutſch⸗ land an dem Rechtsſtandpunkt feſthält, der ſeine einzige Waffe iſt. Abg. Hilferding(Soz.): Der Vor⸗ hat manches geſagt, was darauf hin⸗ daß ſeine Fraktion ſich ablehnend ver⸗ r er hat nicht die Frage 115 10 Hal⸗ er Abſtim 5 ö en 5 i, den 22. Auguſt 192 Ace und nicht geſagt, ob die Fraktion angeſichts dieſer Situation die Abſtimmung freigeben werde.(Zuruf des Abg. Hergt: Wir haben nie Fraktionszwang geübt.) Herr Hergt hat ſich die Sache leicht gemacht. Unſere Entſcheidung in dieſer Frage kann nur davon abhängen, ob uns ein Ausweg aus der unhaltbaren Lage gewieſen wird. Wir haben ſtets mit aller Kraft die Befreiung der beſetzten Gebiete verſochten, wozu Opfer gebracht werden müſſen. Bei Ih⸗ nen(nach rechts gewendet), hat aber der Na⸗ tionalismus in dieſer Sache wie ſchon oft das wahrhaft Nationale erſchlagen. Ein Scheitern der Londoner Vereinbarungen würde nichts Beſſeres an deren Stelle ſetzen, ſondern die Kriſe auf das Schlimmſte verſchärfen. Unter dieſen Umſtänden iſt die Durchführung des Sachverſtändigenplanes heute die einzige un⸗ mittelbar mögliche Löſung. Wir betrachten den Sachverſtändigenplan nicht als ein definitives Ende, ſondern als den Anfang zu neuen For⸗ derungen und neuen Verhandlungen, die erſt; noch die Probleme löſen müſſen, die jetzt übrig geblieben ſind. Auf alle Fälle muß jetzt der erſte Schritt zum Frieden gemacht werden, weil wir ſonſt unter viel ungünſtigeren Um⸗ ſtänden aufs neue den gleichen Weg gehen müſſen. Es iſt eine ungeheure Demagogie, wenn Herr Hergt ſagt, jetzt geht es uns gut, lehnen wir ab, wir haben keine Sorgen. Bei der Ablehnung würde die Laſt der Micumver⸗ träge, würde alles das an wirtſchaftlichen Be⸗ drückungen beſtehen bleiben, was Deutſchland jetzt zwingt, jährlich zwei Milliarden zu zah⸗ len ohne Kredithilfe, ohne eine Zufage der Ruhrräumung, ohne Rückgabe der rheiniſchen Eiſenbahnen. Herr Hergt hat verſchwiegen, daß ſeit Annahme des Londoner Ultimatums Deutſchland ſich eine rückſichtsloſe Steuer⸗ u. Finanzkontrolle der Reparationskommiſſion gefallen laſſen muß, eine Kontrolle, die durch das Ergebnis der Londoner Verhandlungen ſehr weſentlich abgebaut iſt. Der Rechtszuſtand bis zum Verfall unſerer Währung war der, daß das Garantiekomitee, das heißt die Repa⸗ rationskommiſſion eine vollſtändige Finanz⸗ kontrolle über Reich, Länder und Gemeinden ausgeübt hat, und nun iſt Herr Hergt darüber erſchüttert, weil dieſe Kontrolle abgebaut, be⸗ ſeitigt und beſchränkt wird. Dieſe Kontrolle iſt in einer Weiſe im Sachverſtändigenplan erle⸗ digt worden, daß man ſagen kann, daß ſie nie wirkſam in Erſcheinung treten wird. Die Her⸗ ren Deutſchnationalen waren aber nicht er⸗ ſchüttert, als Herr Stinnes in London bereits darüber verhandelte, die ſtinneſierten deutſchen Eiſenbahnen in eine internationale Eiſen⸗ bahngeſellſchaft umzuwandeln. bleibt nach dem deutſchen Abkommen die deut⸗ ſche Eiſenbahn Eigentum des Reiches, ſie wird frei nach 30 Jahren. Dieſe 30 Jahre ſpielen im Leben eines Volkes keine Rolle. Dabei können wir die Friſt verkürzen, wenn wir die Summen für den Rückkauf der Aktien aufbrin⸗ gen. Die Transferbeſtimmung ſichert uns vor neuen Erſchütterungen unſerer Wirtſchaft und Währung. Sie bietet uns auch die Baſis für neue Verhandlungen. Wir glauben, daß das Gutachten die Fortſetzung für die Friedens⸗ arbeit iſt, von der wir wiſſen, daß ſie eine un⸗ unterbrochene intenſive Arbeit ſein muß, bis die Völker verſtehen, ihre Geſchicke ſelbſt zu beherrſchen, um ſich vor Ueberraſchungen wie 1914 zu ſichern. Die ablehnenden Deutſchnationalen hätten die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, uns den richtigen Weg zu weiſen, aber weder in der Oeffentlichkeit noch in privaten Geſprächen habe ich von deutſchnationaler Seite darüber irgend etwas erfahren können, und auch Herr Hergt hat heute dem deutſchen Volke nichts ge⸗ ſagt. Er hat nicht geſprochen als ein verant⸗ wortlicher Führer der Oppoſition, ſondern als ein Haſardeur.(Sehr richtig! links.) Die öf⸗ fentliche Meinung der Welt würde ſich gegen uns wenden, wenn das Londoner Abkommen an unſerem Widerſtande ſcheitern würde. Was ſoll man dazu ſagen, wenn die deutſchnatio⸗ nale„Kreuzzeitung“ den franzöſiſchen und engliſchen Miniſterpräſidenten als„Räuber“ und„Mörder“ bezeichnet. Dieſer Unſinn kann doch nur der internationalen Brunnenvergif⸗ tung dienen. Wie unſinnig ses iſt, Macdonald in dieſer Weiſe zu beſchimpfen, der ſeine poli⸗ tiſche Reputation aufs Spiel geſetzt hat durch ſeine pazifiſtiſche Haltung bei Kriegsausbruch, durch ſeinen Wiverſtand gegen die engliſche Kriegserklärung an Deutſchland, durch ſeine N 1 wührend k anze friedens freundliche Haltut Demgegenüber des Krieges und durch ſeinen Kampf gegen den Verſailler Vertrag! Nicht anders zu beur⸗ teilen iſt die Beleidigung Herriots. Maedo⸗ nald und Herriot haben ſchon etwas geraubt — nämlich den Deutſchnationalen den Herrn Poincare.(Zuſtimmung und Heiterkeit links.) Die Deutſchnationalen laden eine furchtbare Verantwortung auf ſich. So handelt keine ver⸗ antwortungsvolle Oppoſition. Wir wünſchen die ſchnelle Durchführung des Dawesplanes, und es iſt uns recht, wenn ſchließlich die Deutſchnationalen am Ende doch Verantwor⸗ tung genug haben, das Abkommen anzuneh⸗ men. Die Regierung hat viel getan, um den Beweis zu liefern, daß ſie die wirtſchaftlichen Bedürfniſſe der Kreiſe, die hinter den Deutſch⸗ nationalen ſtehen, berückſichtigt. Die deutſche Landwirtſchaft hat Kredite in Höhe von 800 Millionen Goldmark erhalten, und die volks⸗ feindliche Koalitionsregierung in Preußen hat dieſe Summe um 200 Millionen erhöht. Außer dieſem ſoll die Schutzzollvorlage be⸗ ſchleunigt eingebracht werden, um den Deutſch⸗ nationalen ihre Haltung zu erleichtern. Uns ſoll das recht ſein. Ein Preis erſcheint uns allerdings zu hoch, nämlich die Bildung des Bürgerblocks, denn er würde nach unſe⸗ rer Meinung das ganze Friedenswerk gefähr⸗ den. Das ſchwerfte Mißtrauen aller Völker des Auslandes würde dieſem Bürgerblock begeg⸗ nen, der das Friedenswerk nicht nur politiſch, ſondern auch wirtſchaftlich vernichten würde. Wenn die deutſchnationale Fraktion bei der Abſtimmung einen Teil ihrer Leute abkom⸗ mandiert, ſoll es uns recht ſein. Wenn das nicht der Fall iſt, hat der Reichstag gezeigt, daß er arbeitsunfähig iſt und weg muß. Wir brauchen ja in der Tat den Wahlkampf, weil wir glauben, daß beide Eutſcheidungen, wie ſie jetzt zur Debatte ſtehen, vom Volke ſelbſt getragen werden müſſen. Das würde nicht nur entſcheiden über das deutſche Schickſal, ſondern auch über die deutſche Republik, die vor ihren inneren Feinden geſchützt werden muß. Man wird entſcheiden über den Wiederaufbau von Deutſchland und letzten Endes über die Frage, ob wir einer friedlichen Entwicklung entgegen gehen oder nicht. Dieſer Reichstag ſpiegelt nicht mehr die Meinungen des Volkes wieder, er iſt reif zur Auflöſung. Wir wollen kämpfen und wir werden ſiegen!(Beifall bei den So⸗ zialdemokraten.) Abg. Kaas(3tr.): An Kritik hat es der Rede Hergts nicht gefehlt, inbezug auf poſitive Vorſchläge hat ſie ſchwer enttäuſcht. Die ent⸗ ſcheidende Frage iſt: Was hat die Oppoſition Gleichwertiges oder Beſſeres zu bieten? Aus der Rede Hergts ergibt ſich für die Politik un⸗ ſerer nächſten Zukunft nur ein Vakuum, nichts als Verſprechungen, nichts als Illuſionen. Ich weiß nicht, ob die ſtramme Haltung, die Hergt hier gezeigt hat, in London Erfolg gehabt hätte. Wenn jetzt kein Ergebnis zuſtande kommt, dann bleibt es bei dem bisherigen un⸗ tragbaren Zuſtand. Im Konkreten iſt der Er⸗ folg noch nicht ſehr groß, im Seeliſchen da⸗ gegen außerordentlich. Ein Faktor wie Ame⸗ rita, der ſich von wirtſchaftlichen und finanziel⸗ len Rückſichten leiten läßt, iſt uns lieber, wie einer, für den nur die Politik maßgebend iſt. Der Schiedsgerichtsgedanke braucht nicht nur auf die wirtſchaftlichen, ſondern kann auch auf die politiſchen Belange angewandt wer⸗ den. Aus allen dieſen Erwägungen heraus werden meine politiſchen Freunde trotz ſchwe⸗ rer Bedenken gegen einzelne Punkte und trotz des Mißerfolgs in der Frage der Ruhrräu⸗ mung ſich entſchließen, die Haltung der Regie⸗ rung zu billigen und die Geſetze zur Ausfüh⸗ rung der Londoner Abmachungen anzuneh⸗ men. Ein„Nein“ wäre eine internationale Unmöglichkeit. Es würde zur völligen Zer⸗ ſchlagung der Wirtſchaft führen, es wäre auch gleichbedeutend mit einer Preisgabe des be⸗ ſetzten Gebietes.(Sehr wahr bei den Par⸗ teien der Mitte.) Der Reichswirtſchaftsrat und der Reichsverband der deutſchen Induſtrie ſind der einmütigen Ueberzeugung geweſen, daß es mit Rückſicht auf die Wirtſchaft un⸗ möglich ſei, dem Gutachten nicht zuzuſtimmen. Durch Ihre Politik, meine Herren Deutſch⸗ nationalen, wird ein Bruchteil des deutſchen Volkes dazu verurteilt, die Laſten allein zu tragen.(Beifall bei den Parteien der Mitte, Unruhe auf der Rechten.) Im beſetzten Gebiet macht es einen befremdenden Eindruck, daß im Reichsrat nur die Vertreter von Pom⸗ rg und Oſtpreußen das Ab⸗ . 6 — Schriftleitung, Druck und Berlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 41. Jahrgang haben zu wählen zwiſchen einer geregelten Reparationszahlung und einer wilden Repa⸗ rationszahlung, die aus dem beſetzten Gebiete herausgeholt wird. Anſtatt der Spezialpfäu⸗ der des beſetzten Gebietes muß das General⸗ pfand Geſamtdeutſchland heißen. Wir haben eines trotz allem gewonnen: Die Sicherung der Reichseinheit. Es iſt ein weiter Weg von Verſailles bis London, erklärte der Reichs⸗ kanzler. Es wird ein noch weiterer Weg ſein, bis die Früchte des Dawesgutachtens ſichtbar werden. Es gibt keine größere Illuſion, als wenn ein machtloſes Volk glaubt, Machtpolitik treiben zu können, das abzulehnen, was die Wirtſchaft der ganzen Welt zur Annahme em⸗ pfiehlt. Am Endpunkt der Entwicklung ſteht ein befriedetes Europa und ein freies Deutſch⸗ land.(Lebhafter Beifall in der Mitte.) Abg. Ruth ⸗Fiſcher(Kom.): Am eif⸗ rigſten hat die Retklametrommel für das Gut⸗ achten die Sozialdemokratie gerührt.(Stür⸗ miſche Heiterkeit.) Amerika will ſich in Europa eine billige Kolonie ſchaffen. Das ſollten auch die verkalkten Greiſe der Sozialdemokratie einſehen.( Heiterkeit.) Aber alles, was ſich in der Welt demokratiſch nennt, iſt jetzt dawes⸗ freundlich. Herr Marx hat hier geſchildert, was für ein guter Kerl Herriot ſei. Solche Kindergeſchichten ſollte man nicht einmal in der Kinderſtube des Deutſchen Reiches, im Reichstage, erzählen.(Heiterteit.) Die deutſche Induſtrie wird durch das Abkommen über⸗ fremdet und ganz Deutſchland zu einer Kolo⸗ nie der Entente. Iſt es Ihnen) zu den Sozial⸗ demokraten) mit derReichstagsauflöſung ernſt, ſo lehnen Sie doch den Londoner Palt ab und verlangen Sie von der Regierung den Acht⸗ ſtundentag, die Amneſtie uſw.; dann haben Sie zugleich die ſchönſte Wahlparole zur Uebeſweindung des Kommunismus. Werden die Geſetz angenommen, ſo werden wir den Volksentſcheid darüber herbeiführen, und dann werden wir ſehen, wer die Arbeiterſchaft hinter ſich hat. Uns kann allein helfen das Bündnis mit Rußland(aha!), das im eng⸗ liſchen und franzöſiſchen Proletariat einen mächtigen Verbündeten hat.(Händeklatſchen bei den Kommuniſten.) Abg. Curtius(D. Pp.): Alles in allem genommen: die Annahme erſcheint als das kleinere Uebel. Die poſitiven Gründe für die Annahme ſind nach meiner Anſicht folgende: Die Ablehnung würde unzweifelhaft die größ⸗ ten Gefahren für unſere Wirtſchaft bringen. Bei der Ruhrräumung innerhalb eines Jah⸗ res handelt es ſich um eine Maximalfriſt. Die Befreiung Dortmunds iſt bereits ein Anfang der allgemeinen Räumung. Sie iſt eine wich⸗ tige Etappe und nicht nur eine Geſte. Es iſt die Pflicht der Regierung, dafür zu ſorgen, daß weitere Etappen recht bald erreicht werden. Unſere Fortſchritte ſind nicht zuletzt der Zä⸗ higkeit zu verdanken, die die Männer der Ro⸗ ten Erde“ in ihrer Liebe zum Vaterland be⸗ wieſen haben.(Lebhafter Beifall.) Die Ableh⸗ nung des Gutachtens würde nichts anderes als Preisgabe von Rhein und Ruhr bedeuten und die Preisgabe unſerer Reparationspro⸗ vinzen. Dazu aber hat keine Regierung ein Recht.(Lebhafter Beifall.) Deutſchland hat nicht das Recht, ein lebendiges Glied von ſeinem Körper zu trennen. Wir wollen als ganzes Reich die Laſten der„Reparations⸗ provinz übernehmen. Nur ſo können wir dem Deutſchen Reich die deutſche Freiheit wieder⸗ gewinnen.(Lebhafter Beifall bei der Deut⸗ ſchen Volkspartei.) Abg. Wulle(Natſoz.): Das Ablommen iſt ein zweites Verſailles. Im Londoner Pakt ſei die deutſche Souveränität für ein Verſpre⸗ chen hingegeben. Der Kommiſſar über den Haushalt ſei eigentlich der ungekrönte König. Deutſchlands. Die Narionalſozialiſten lehnen die Geſetzentwürfe ab und erheben Proteſt gegen dieſe Verſklavung Deutſchlands, zu der die Kataſtrophenpolitik der Erfüllung geführt hat. Abg. Erkelenz(Dem.): Die Staats⸗ männer ſind jetzt dabei, Ordnung in das Chaos der letzten Jahrzehnte zu bringen, (Sehr richtig!) Niemand iſt ſo international wie die Nationaliſten, die ſich gegenſeitig in die Hände arbeiten.(Zuruf rechts: Wer hetzt denn? Sie doch, bei Ihrer Verfaſſungsfeier in Weimar!) Die franzöſiſche Demokratie hat ge⸗ nügend Kraft, das Steuer umzulegen. Einer meiner Freunde hat erklärt: London iſt der größte Zwangsvergleich der Weltgeſchichte. entis zung Sat Nostis tzung aud dez Abg. Erkelenz(fortfahrend): Das iß Abkommen in der Tat. Gewiß, es befrie⸗ igt auch uns nicht. Ruſen Sie ſich die Vor⸗ gänge vom September und Oktober vorigen s ins Gedächtnis zurück. Am 24. Sept. wurden wir in der Reichskanzlei empfangen, und dort erklärte der deutſchnationale Vertre⸗ ter: Jede Geldunterſtützung an das beſetzte Gebiet muß ſofort eingeſtellt werden.(Hört! hört!) Die Ernährung des beſetzten Gebietes muß den Franzoſen überlaſſen werden.(Hört! hörtk) Dies— ſo hieß es weiter— ſchließt das Rheinland enger zuſammen(Erneutes Hört! hört!) Dies wie weitere Dokumente der deutſchnationalen Verſackungsabſichten zeigen die Abſicht, die beſetzten Gebiete ſich ſelbſt zu überlaen. Das war die äußere Politik der Hergtpartei. Die Rede Hergts hat nur die Ideologie des oſtelbiſchen Junkertums wie⸗ dergegeben. Die Tapferkeit wächſt mit dem Quadrat der Entfernung von der Gefahrzone. Die Frage der Sicherheit muß gelöſt werden durch Aufnahme Deutſchlands und Rußlands in den Völkerbund als gleichberechtigte Natio⸗ nen. Ich hoffe, daß zwiſchen den demodrati⸗ ſchen Kräften Deutſchlands und denen der an⸗ deren Länder ein Zuſammenarbeiten möglich iſt, das Europa wieder aufwärts führt und alle zerſtörenden Kräfte des Nationalismus zurückdrängt.(Lebhafter Beifall bei den De⸗ mokraten.) Reichskanzler Marx widerlegt zunächſt Herrn Hergt, ſagt Herrn Wulle, ſehr deutlich, daß er ſich jede Kritik verbitte, wenn er keinen anderen Ausweg wiſſe und fährt fort: Die deutſche Regierung iſt voll und ganz gewillt, das Gutachten in aller Loyalität und aller friedfertigen Geſinnung zur Ausführung zu bringen, ſoweit es irgend möglich iſt. Was wir tun können zur Ausführung des Dawes⸗ Planes, iſt die Reichsregierung entſchloſſen, auszuführen und ich hoffe, daß ſie der Reichs⸗ tag dabei unterſtützt.(Beifall.) Wenn Sie (nach rechts) in den Tonarten fortfahren wie bisher, in Ihrer Agitation, Frankreich weiter Stof zu ſeiner Furkt und ſeinen Garantiefor⸗ derungen geben, ſo richten Sie gewaltiges Un⸗ heil an und verhinder die angebahnte Verſtän⸗ digung.(Großer Lärm auf der Rechten. Zu⸗ rufe: Den Kampf nehmen wir auf! Und das iſt der Kanzler des Deutſchen Reiches. Glocke des Präſidenten, Gegenrufe der Sozialdemo⸗ kraten.) Herr Hergt hat uns weiter den Vor⸗ wurf gemacht, daß wir nun dieſe Bedingun⸗ gen feiwillig unterſchreiben. Aber einem Dik⸗ tat hätten wir uns unterwerfen ſollen. Ich hätte unſere Stellung hier ſehen mögen, wenn wir mit einem Diktat in der Hand erſchienen wären.(Sehr gut! bei der Mehrheit.) Wir ſind bereit, am nächſten amstag zu unterſchrei⸗ ben(Hört! hört!), weil wir dieſen Kontrakt als einen Schritt auf dem Wege zur Geſun⸗ dung unſeres Vaterlandes anſehen, weil wir auf dieſem Wege einen großen Teil des beſetz⸗ ten Gebietes zu befreien hoffen.(Rufe rechts: Nut hoffen!) Weil wir dieſe Hoffnung haben, darum ſind wir bereit, zu unterſcheiden.(Leb⸗ hafter Beifall bei der Mehrheit.) Abg. Dr. Pfleger(B. Wp,) beſpricht die vielen Mängel des Londoner Abkommens, kommt aber zu dem Schluß, daß trotz der darin dem deutſchen Volke auferlegten ſchweren Laſten di— Geſetzentwürfe angenommen werden müßten weil ſie immerhin dem beſetzten Gebiete weſent—⸗ liche Erleichterungen bringen und eine Ableb— —— er Men INN— Die ſechs Malties Roman von Igna Maria. 41(Nachdruck verboten.) „Sie ift ein Idealiſt, ein Schwärmer, lie⸗ ber Vaconius, und die Matties haben in Ihnen den beſten Freund gefunden. Aber ich pflichte Ihnen bei, man muß nicht alles von ſeinem Standpunkt aus beurteilen.“ „Ja, verehrte Freudin, ich bin Idealiſt. u. ich ſage Ihnen offen, wenn ich keine Ideale mehr habe, will ich ſterben, denn dann iſt das Leben für mich wertlos geworden. Aber ſchauen Sie einmal in den Spiegel, da werden Sie einen ebenſo großen Idealiſten finden! Sie haben natürlich die Theres, das fremde ind, damals nur aus Eigennutz und Lange⸗ weile aufgenommen. Ich muß immer heimlich lachen, wenn Sie abſolut Ihr gutes Herz ver⸗ leugnen wollen. Es gelingt Ihnen nicht und laſſen Sie mich ſagen— es iſt keine Schmei⸗ chelei, eine Frau ohne das iſt nicht wert, den ſtolzen Titel Frau zu führen, gerade dieſe Eigenſchaft ſchätze ich am höchſten bei einer Frau.“ „Und haben doch niemals geheiratet.“ „Nein! Als ich die Frau traf, deren Bild ſimtir vorſchwebt, die ich unbewußt geſucht, war e gebunden von einem anderen. Ich habe ein Leben genoſſen und ſtets von der heite⸗ ren Seite genommen, aber einen Erſatz für ein Ideal habe ich nicht gefunden. Das heißt ch 727 in Theres Matties und wäre ich um eißig Jahre jünger geweſen, um ſie hätte mein Junggeſellenleben mit allem, was mir lieb u. teuer, über Bord geworfen— wir wären nicht geſchieden.“ „Es muß von Kurt doch keine wahre Liebe eweſen ſein,“ philoſophierte Lily von Berg, wie konnte er—“ »Er hat ihren Wert nicht erkannt. Un ann— Hardegg iſt maßlos ehrgeizig, ſeine ihm die Augen auf⸗ ſche Eiſenbahnkouferenz Nach weiteren Ausführungen des Abg. Bredit(W. Vgg.), der den Vorlagen gleich fall trotz großer Bedenken zuſtimmt, und Kunze (D. Soz.) iſt die erſte Leſung der Geſetzesvor⸗ lage zum Londoner Abkommen beendet. 5 Abg. Wulle(Nationalſozialiſt) kündigt für morgen einen Antrag auf öffentlichen Anſchlag der heutigen Kanzlerrede an. N Schließlich wird die Beſchluß fähigkeit des Hauſes mit Erſolg angezweifelt. 10 Um halb 12 Uhr nacht vertagt das Haus dit Sweite Leſung auf morgen, Dienstag vormit tag 11 Uhr. r.rããã ͤ d ĩͤ bb Kleine politiſche Umſchau — Die Räumung Dortmunds. Die„Der⸗ niere Heure“ glaubt zu wiſſen, daß die Räu⸗ mung von Dortmund in den erſten September⸗ tagen erfolgen werde. In der erſten Septem⸗ berhälfte würden die Belgier außerdem den Zoll⸗ poſten räumen, den ſte gegenüber Weſel an der Lippebrücke beſetzt halten. 1 — Ein Antrag Dernburg zur Auſwertungs⸗ frage. Im Aufwertungsausſchuß des Reichs⸗ tages hat der demokratiſche Abgeordnete Dr. Dernburg folgenden Antrag eingebracht:„Di: Reichsregierung zu erſuchen, in kürzeſter Friſt einen Geſetzentwurf vorzulegen, der folgende Richtlinien enthält: 1. Die Vorteile der dritten Steuernotverordnung bleiben den durch ſie Be⸗ rechtigten erhalten, 2. wer gegen 1913 nach Maß⸗ gabe der Veranlagung der Vermögensſteuer 1924 bereichert iſt, d. h. mindeſtens vier Fünftel des Vorkriegsvermögens erhalten hat, zahlt zehn Jahre lang eine un ein Drittel der Grund⸗ ſtaffelung erhöhte Vermögensſteuer(alſo in der hohen Stufe 0,22 vom Tauſend des Vermögens). Den Kommunen wird der gleiche Betrag für ihre aus Anleihen beſchafften Erwerbs⸗ und Subſtanzbetriebe auferlegt. Dieſe jährlichen Einnahmen bilden den ſozialen Aufwertungs⸗ fonds. 3. Der ſoziale Aufwertungsfonds ſoll denjenigen Inflationsverlierern zugute kommen, die aus den Auſwertungsbeſtimmungen der Notverordnungen und aus eigenem Erwerb das Exiſtenzminimum nicht beſtreiten können, und zwar in der Form einer Rente, auf die ein ge⸗ ſetzlich konſtruiertes Recht innerhalb der verfüg⸗ baren Mittel beſteht. — Nuntius Pacelli in Hannnver. Der päßpſt⸗ liche Nuntius Mſgr. Dr. Pacelli hat zu dem in Hannover ſtattfindenden Katholikentag ſein per⸗ ſönliches Erſcheinen zugeſagt. — Politiſche Eiſenbahnkonferenz. Die baltit⸗ zwiſchen Deutſchland, Lettland, Eſtland und Litauen beginnt am 10. September in Reval. — Neuer Kurs— neue Männer. Das„Echo de Poris“ glaubt mitteilen zu können, daß Her⸗ riot unter dem diplomatiſchen Perſonal große Veränderungen vorhabe. Dieſe Perſonalverän⸗ derungen würden an der franzöſiſchen Botſchaft in Madrid beginnen, wo der ſeinerzeit von Poin⸗ care ernannte Botſchafter de Fontenay abberufen 5 Spe nicht zum Ausgang, lichen Beſtrebungen werden la aber ſolle man zu einem Miniſterprä en ſagen, der die Fähigkeit habe, einen ſolchen Fall überhaupt in Frage zu ziehen. Für die übrigen Poſten ſtänden die Kandidaten noch nicht feſt, doch verlaute, daß Leon Blum den Grafen St. Aulaire werde,. — Der amerikanische Finanzminister in Pa⸗ ris. Der amerikaniſche Finanzminiſter Mellon (er in London Botſchafter iſt) erſetzen iſt am Samstag in Paris angekommen, wo er bereits in Verbindung mit politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Perſönlichkeiten getreten iſt. Man nimmt an, daß er über die Regelung der fran zöſiſchen Schulden unterhandeln wird. 1 — General Perſhing für eine Herabminde⸗ rung der Alliierten⸗Schulden. General Perſhing, der Chef des Stabes der Armee, ſprach ſich in einer Rede für eine Herabminderung der Schul⸗ den der Alliierten an die Vereinigten Staaten aus. Die Amerikaner wären vielleicht nicht ſieg⸗ reich geweſen, erklärte General Perſhing, hätten die anderen Alliierten nicht mit Hilfe der ameri⸗ kaniſchen Kredite die Linien bis zum Eintritl Amerikas in den Weltkrieg gehalten. — Belgien und die Türkei. Nach einer Mel, dung aus Brüſſel teilt der„Etoile Belge“ mit daß Enver Bey, der zukünftige türkiſche Ge⸗ ſchäftsträger. in Brüſſel eingetroffen iſt. G wird von dem Miniſter des Aeußern empfangen werden, wodurch die diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen der Türkei und Belgien wieder aufge⸗ nommen werden. Der Friedensvertrag von Lauſanne ſei durch die Kammer bereits ratifi⸗ ziert worden; es ſtehe nur noch die Ratifizierung durch den Senat aus. Demnächſt werde türkiſche virtſchaftsmiſſion in Belgien eintreſſen, um dort verſchiedene Einkäufe zu machen. — Die Spanier in Marokko. Havas berichtet aus Madrid: Eine Note des Direktoriums be⸗ ſagt über die Lage: Die Kolonnen, die im Tale des Lauffluſſes operieren, ſtoßen auf ſtarken Wi⸗ derſtand, Der geſchlagene Feind zieht ſich unter Ausnutzung der Hinderniſſe, die das Terrain bietet, langſam zurück. Die geiſtige Verfaſſung der Truppen iſt ausgezeichnet. — Rücktritt des perſiſchen Kabinetts. Nach einer Meldung aus Teheran haben die perſiſchen Miniſter dem Präſidenten ihren Rücktritt ange⸗ boten, der von dieſem angenommen wurde. Ans Nah und Fern. Herrnsheim, 24. Aug. i. perungküch iſt der Miährige Vene l Er kam nach Worms ins ſtädtiſche Krankenhaus, 1 Alsheim, 25. Aug. Vom eigenen Fuhrwerl überſahren wurde der Landwirt Georg Schmidt Er kam unter die Räder eines beladenen Ernte⸗ wagens, erlitt ſchwere innere Verletzungen und mußte mit dem Krankenauto ins ſtädti e Kran⸗ kenhaus verbracht werden. ö N ranz i ö Franz Reinhardt en dratmeilen geſchätzt. 2: Neue Jugendherberge im hohen Is berg. Zu einer Jugendherberge für etwa Perſonen wird gegenwärtig das Schweizer Häuschen am Hoherodskopf umgebaut. Die Maurer und Zimmerleute ſind mit ihren Arbei⸗ ten bereits zu Ende. Im Erdgeſchoß iſt eine Küche und ein en ei richtet worden. Ichlafraum für Mädchen einge⸗ Der ganze erſte Stock gehört den Knaben, und das Dachgeſchoß ſoll mit Stroh⸗ ſäcken für Maſſenbeſuch ausgerüſtet werden. Auch im Winter wird die Herberge der ſporttreiben⸗ den Jugend eine Gaſtſtätte ſein. Zurzeit ſind die Schreiner und Weißbinder fleißig an der Arbeit, ſodaß die Jugendherberge in vier Wo⸗ hen fertig ſein dürfte. b 2: Beobachtungen am Mars. Aus Flagſtaff in Arizona wird gemeldet: Beobachter des Lo⸗ well⸗Obſervatoriums berichten über die Entdek⸗ kung eines blau⸗grünlichen Glühens von zweien der dunklen Teile am Aequator des Mars. Die Erſcheinung wird mit gem Vorhandenſein von Vegetation(2) erklärt. Die Fläche, aus der die⸗ ſes Glühen kommt, wird auf über 100 000 Qua⸗ Die Beobachter behaupten auch, daß die Sonne die Schneekappe des Mars⸗ Südpoles ſchmelze. :: Schiedsſpruch im Buchdruckgewerbe. deutſche Buckdruckerverein teilt mit: Für das deutſche Buchdruckgewerbe füllte in der Nacht vom 22. zum 23. Auguſt ein vom Reichsarbeits⸗ miniſterium einem Schiedsſpruch dahin, eingeſetzter Schlichtungsausſchuß daß der bisherige Lohn bis zum 3. Oktober unverändert fortbeſteht. Für des beſetzte Gebiet von Räßeinland und Weſt⸗ eine fſalen iſt ein Abbau der Sonderzulage ab 20. Zeptember ſtufenweiſe feſtgeſetzt. :: Die Neuſter Dampfinühlen abgebrannt. Die geſamten Anlagen der Neußer Dampfmüß⸗ len A.⸗G., eine der größten Oelmühlen des Non⸗ tinents, ſind durch ein Großfeuer vollſtändig vernichtet worden. Dabei wurden auch ſämtliche Vorräte vernichtet. Der Schaden beläuft ſich auf Millionen Mark. :: Hnarmann auch in Fulda„gearbeitet“, Wie die Polizeiverwaltung mitteilt, iſt es zwei⸗ ſelsfrei feſtgeſtellt, daß der Maſſenmörder Haar⸗ mann Ende Mai oder Anfang Juni 1920 auch in Fulda ſein Unweſen ziemlicher Sicherheit angenommen werden, daß trieb. Es muß mit der Verbrecher in Fulda oder in nächſter Umge⸗ bung mindeſtens einen Menſchen ermordet hat. In der Stadt hat er damals Fleiſch und Fett zum Kauf angeboten. n :: Das eigene Kind den Schweinen vorge⸗ Südtirol großes Aufſehen. In dem Dorfe Frags⸗ burg bemerkten einige Perſonen unter dem Schweinefutter in der Ecke eines Hofes Fleiſch⸗ ſtücke, die ihnen verdächtig vorkamen. Sie er⸗ ſtatteten Anzeige, und die Polizei unterſuchte den Fall. Es ſtellte ſich heraus, daß eine junge Kellnerin ihr kleines Kind auf Veranlaſſung der Der Ein furchtbares Verbrechen erregt in werden ſoll.— Das„Echo“ ſchreibt dann weiter: Der Name des Nachfolgers, auf den Herriot ver⸗ fallen ſei, ſei bezeichnend für die ganze Sache. Als Nachfolger de Fontenays ſei nämlich der ehemalige Innenminiſter Malvy beſtimmt, der während des Krieges zur Verbannung aus Pa- ris verurteilt worden war. Man ſollte dieſ⸗ hen Schildknecht, das in der beſchäftigt war. Das Mädchen erbracht werden. eee „Daß die Menſchen ſich ſelbſt ihr Glück zerbrechen. So zwei, wie Kurt und Theres, geſchaffen zum Glücklichſein! Es iſt ſo ſchade um das kurze Leben, und dann ſich felbſt um* ſein Beſtes beſtehlen. Meinen Sie, zu unſerer Zeit iſt's auch ſo geweſen?“ Zu meiner— ja. Zu Ihrer? Ja, iſt denn das ſchon ſo lange her? Weshalb dieſe Reſig⸗ nation Mit vierzig Jahren zieht man ſich noch nicht auf das Altenteil zurück.“ „Bitle 42! Ich bin ehrlich genug, meine zwei Jahre, die Ihre Galanterie verſchweigt, öffentlich zu bekennen. Theres Scheidung hat mich alt gemacht— die Enttäuſchung, die ich an Kurt erleben mußte, er war mir wie mein Sohn. Hat er ſich nun ſo geändert oder ſich nur verſtellt?“ „Sie ſuchen da Probleme zu ergründen, den Ernſt⸗Auguſt⸗Platz; da war langen, langen Jahren. Vaterken bewohnt. Nichts hatte in der ſchönen Stadt. die Blätter von den Bäumen, mit erfüllten die Georgſtraße Kröpke ſtanden noch die kleinen ſelbſt Kurt vermöchte es nicht. Die einzige Er⸗ klärung gibt Ihnen das Wort: Menſch. Kurt iſt eben auch nur einer von ihnen, ſein Han⸗ deln iſt, wenn auch nicht zu billigen, ſo doch vom menſchlichen Standpunkt zu begreifen. Verſetzen Sie ſich an Kurt Hardeggs Stelle, verſuchen Sie ſeinen Charakter, ſeinen Ehr⸗ geiz zu verſtehen, und Sie werden die Wahr⸗ heit des Spruches erkennen: Alles verſtehen, heißt alles verzeihen.“ „Aber nicht: alles vergeſſen!“ „Nein, aber durch das Verſtehen lernen Sie Dinge, die Ihnen heute völlig unfaßbar ſcheinen milder beurteilen. Denken Sie nicht, ich wollte Kurts Stange halten, Kurt Hardegg iſt für mich vollkommen erledigt, aber ich will nicht, daß Sie heute noch darunter leiden, das Nachgrübeln über unabwendbare Tatſachen 750 1 1 e 1 5 1 0 es elaſtet nur unnütz. Die Bedingungsſätze ſollte as N man ruhig als fberflüſſtg aus dem Leben ein„ i 9 070 ſtreichen. Das„wenn“ und„hätte ich“ ändert waren ſie ja frei. G. nichts, man kann ſich nur für das nüchſte Mal gen vormi ſchon vorſehen und— fällt gewiß wieder herein.“ n „Sie ſind eben ein Lebenskünſtler, Geheimrat.“ 1% ,, Freunde Hannes Brennecke nicht War denn der ſchöne Traum von Zirkusreiten ausgeträumt? Ach ja, Theres Matties trug ſelben Platz. der auf ſo tragiſche Weiſe ums Offſtein, 24. Aug. Aus acht M geſtürzt iſt beim Fruchtabladen d unere Verletzungen und mußte mit dem chen Krankenauto nach Worms ins Krankenhaus faſſung zu bekehren. Seitdem Karl Maria Va⸗ conius ſich zu dieſer Auffaſſung durchgerungen hat, hat das Leben für ihn doppelten Reiz. Theres ſchaute mit fröhlichen Augen über im alten lieben Hannover! Wieder einmal ſeit Aus Anhänglichkeit ſtieg ſie in dem Gaſthof ab, den ſie damals mit Der Spätherbſt ſandte die erſten elektriſchen Bogenlampen auf und Abendzauber. An der Sonnenſeite vor Kaffee man konnte nur im Jackett die Freude 1 6 „ g ßen zu ſitzen“ riskieren. Langſam ſpazierte ſie deren Schlüſſel niemand Ihnen geben kann— an Kröple vorbei. Saß denn wirklich Vater⸗ len mit ſeinen vier Kindern und dem treuen Schleifen mehr im offenen Haar, und Vater⸗ ken, ihr Vaterken, war lange tot. lebte nur noch die Erinnerung Die mächtige grellbunte Affiche einer Lit⸗ lfaßſäule erregte ihre Aufmerkſamkeit. Zirkus Caree gaſtierte in Hannover, wieder auf dem⸗ Erſtes Auftreten des beſten Kunſtreiters Deutſchlands, Peter Matties, der Sohn des berühmten Zirkus reiters Jos Matties In fetten ſchwarzen Buchſtaben leuchtete erlitt -.. Der man wieder ſich geändert ſchon blitzten heimeligem Tiſche, aber mehr dort? Tanzen und längſt keine Von ihm Leben kam! en! Sie rief eter Höhe ab⸗ as Dienſtmäd⸗ Wens'ſchen Mühle ſchwere ſtädti⸗ 0 jung wäre, atties. d gen worden war. verhaſtet. erhaſchte einen Logenplatz, fuhr zurück zur Stadt, ſpeiſte zu Abend und kam gerade recht, als die erſte Hummer begann. Mit Behagen ſog ſie die langentbehrte Zirkusluft ein. Ja, ſie verſtand Vaterken, daß er aus der Enge des bürgerlichen Lebens zum Zirkus gelaufen war, Das Premierenpublitkum, feſtlich angetan, ſchaute im Schein der hohen Bogenlampen ge⸗ ſpannt in die Manege. Zigeunermuſik brachte Stimmung. Theres Matties hatte Herzklopfen. Nun mußte Peterken kommen! „Ich habe Jos Matties gekannt,“ der Rittmeiſter der Königs⸗Ulanen beugte ſich zu ſeiner Dame,„ein raſſiger Reiter, der beſte, fein ich je geſehen! Dieſer ſoll ja ſein Sohn ein.“ 6 Theres hätte am liebſten dem Sprecher die Hand gedrückt. Der hatte Vatertken gekannt! Droben gab der Zigeunerprimas das Zeichen. Die Muſik ſetzte ein, herein ritt Peter Matties auf einem Rappen mit glänzendem Fell, deſſen chweif den Sand fegte. Der junge tadellos gewachſene Kunſtreiter mit den gro⸗ ßen ſchwarzen Augen umritt mit gezogenem Zylinder die Manege. „Vaterken!“ Theres hätte es beinahe laut gerufen. Der da ſeinen„Troll“ in allen Gang⸗ arten der hohen Schule vorführte, war ja Vaterken, wie ſie ihn im Gedächtnis hatie. Das Leben, das nach Vaterkens Tode kam, war ausgelöſcht, ſie war wieder die kleine Theres mit den törichten hochfliegenden wun⸗ ſchen, und Vaterken, ihr Vaterlen, ritt wieder ſeinen„Hyaeinth“. f Wie er die Peitſche hob, wie er elegant den Rappen dirigierte, das alles kannte The⸗ res von Vaterken her. Und während die Menge dem jungen Kunſtreiter zujubelte, roll⸗ ten zwei heiße Tränen über Theres Wangen. „Ganz der Vater,“ konſtatlerte der Ritt⸗ w Dienſtgeberin den Schweinen vorgeworfen habe. Die Kellnerin und die Dienſtgeberin behaupten, das Kind ſei bei der Geburt tot geweſen, aber alle Anzeigen ſprechen dafür, daß das Kind ſchon einige Tage lebte, bevor das Verbrechen began⸗ Die beiden Frauen wurden meiſter., ja, ſä E ich nicht, daß der Reiter ſo ö etter der hat da g f In Kob⸗ lenz iſt durch den Oberbürgermeiſter die im hieſigen Schloß untergebrachte Ausſtellung det Weſterwälder Steinzeuginduſtrie eröffnet wor⸗ induſtrie. den. Die Ausſtellung gibt ein intereſſantes Bild über die Entwicklung der keramiſchen Induſtrie. 2: Das Zentralkomitee für das heilige Jahr in Rom hat zur Erledigung der vielfachen Ange⸗ legenheiten für das Jubiläumsjahr 1925 in den einzelnen Ländern Nationalkomitees gebildet, Für Deutſchland hat der Hochwürdigſte Herr Nuntius Pacelli im Einverſtändnis mit den Hochwürdigſten Herren Kardinälen die Aufgaben eines Nationalkomitees für Deutſchland dem Zentralkomitee der deutſchen Katholiken über⸗ tragen. Das Zentralkomitee der deutſchen Ka⸗ tholiken hat dieſe ehrenvollen Aufgaben bereit⸗ willigſt übernommen und eine Geſchäftsſtelle für Rompilgerfahrten in Würzburg, 72, exrichtet. Neubauſtraße Dieſe Geſchäftsſtelle ſteht in eng⸗ ſter Verbindung mit allen zuſtändigen Stellen in Rom. mit dem Zentralkomitee für das Hei⸗ lige Jahr ſowie mit den einzelnen Ausſchüſſen, die ſich in Rom gebildet haben, um den deutſchen Pilgern helfend und beratend ſtehen. Alle deutſchen Pilgerzüge, die von ein⸗ zelnen Stellen aus bereits vorbereitet werden, ſollen— ſoweit dies nicht bereits geſchehen i! — der Geſchäftsſtelle Würzburg, Neubauſtraße 72, gemeldet werden. Es iſt unbedingt not⸗ wendig, daß eine Sammelſtelle über Zahl und Zeit der Pilgerzüge unterrichtet iſt und daß von dieſer Stelle aus die Verhandlungen mit Rom geführt werden. Aber nicht nur ganze Pilger⸗ züge ſollen ſich in Würzburg melden, jeder ein zelne Pilger kann ſich(wenn er nicht einem be⸗ fonderen Pilgerzuge ſchon angeſchloſſen iſt) von der Geſchäftsſtelle aus unterrichten laſſen. in welcher Zeit, unter welchen Ausgaben er im Heiligen Jahr nach Rom fahren kann. Von der Geſchäftsſtelle Würzburg aus wird alles, wie Einreiſeerlaubnis nach Italien, Eiſenbahnfahrt, Unterkunft in Rom, Audien: beim Heiligen Na⸗ ter, Führung durch die Heilige Stadt uſw. be⸗ ſorgt. Es werden von den verſchiedenen Städ⸗ ten Deutſchlands aus Pilgerzüge abgehen. Eine genaue Mitteilung über Zuſammenſtellung die⸗ ſer Pilgerzüge mit genauen Preisangaben für Fahrt Aufenthalt in Rom uſw. wird gelegent⸗ lich der Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands am 31. Auguſt in Hannover erfol⸗ gen. Wer eine Pilgerfahrt mitzumachen gedenkt, iſt gebeten, mit einer Poſtkarte ſich bei der Ge⸗ ſchäftsſtelle in Würzburg, Neubauſtraße 72, zu melden und erhält dann im Laufe des Monats September alle einſchlägigen aufklärenden Druck⸗ ſachen von dort aus zugeſandt. Vor September kann an Einzelperſonen keinerlei Auskunft von der Geſchäftsſtelle gegeben werde— eng Lezte Meldungen. Schluſtabſtimmung am Donnerstag. Berlin, 23. Aug. Die heutige Reichstags. ſitzung wird nach dem Beſchluß des Aelteſten⸗ rats die zweite Leſung und die Einzelberatung der verſchiedenen Geſetzentwürfe bringen. Die dritte Leſung findet am Donnerstag ſtatt. Nach ihrem Abſchluß erfolgen dann die entſcheidenden Abſtimmungen, von deren Ergebnis es abhängt, ob der Reichstag aufgelöſt wird oder nicht. Vor⸗ ausſichtlich wird im Falle der Nichtauflöſung der Reichstag auch nach dem Donnerstag noch einige Tage zuſammenbleiben, um Arbeitszeit geſetz, Zollgeſez mit Umſatzſteuervorlage in An⸗ e griff zu nehmen. Wie der„Berliner Lokalanzeiger“ wäre es denkbar, daß in Form beſtimmter Ver⸗ abredungen zwiſchen den Regierungsparteien und den Deutſchnationalen, die ebenfalls in Ge⸗ ſtalt von Reſolutionen im Plenum kommen könnten, die Richtlinien für die weitere Politii ſeſtigelegt würden, durch die eine Annäherun) zwiſchen der Regierungspolitik und der der Deutſchnationalen erwartet werden könnte. Wäh⸗ rend man bei den Sozialdemokraten nach wie vor auf Auflöſung des Reichstags hinarbeitet, wünſchten die Demokraten ſtett deſſen ein Geſetz, das eine beſchleunigte Form des Volksentſcheids ermöglicht, weil man damit raſcher zum Ziel käme, als mit einer Reichstagsneuwahl. ! Der deutſche Reichstag und die franzöſiſche 2 93 Preſſe. 5 Paris, 26. Aug. Die franzöſiſche Preſſe widmet nach wie vor den Verhandlungen des Reichstages große Aufmerkſamkeit und ſtellt Mutmaßungen an über die Haltung der Deutſch⸗ nationalen. Der„Soir“, der gute Beziehungen zur franzöſiſchen Regierung unterhält, glaubt an eine Zuſtimmung der Deutſchnationalen zu den Gutachtengeſetzen. Zweck der ganzen Politik der Deutſchnationalen ſei letzten Endes nur eine unmittelbare Beteiligung an der Regierung. Je⸗ denfalls ſei der ganze Zuſtand innerpolittſcher und keineswegs außenpolitiſcher Natur. Auch 1 e des debats“ erwartet zum mindeſten ine gute Abſtimmung der deutſchnattonalen Fraktion, ſodaß eine Zweibrittelmehrheit immer⸗ hin noch denkbar ſei.— Der Berliner Korre⸗ t des„Temps“ äußert ſich ähnlich. den Deutſchnationalen werde ſo n die Ref 0 zur Seite zu mitteilt: imlung rbeiter⸗ der kath. Vereine. Das mit der Verſammlung verbundene Stiſ⸗ tungsfeſt des Wormſer Vereins gab dem Tag eine beſondere Bedeutung, zumal es in ſo weihevoller Art durch eine kirchliche Feier im Dom eingeleitet wurde. Der Generalkom⸗ munion der Arbeiter in der Frühmeſſe ſchloß ſich um halb 10 Uhr das feierliche Hochamt an, in dem der Domchor eine Meſſe ſang und Diöze⸗ ſanpräſes Dekan Eich aus Bingen die Feſtpre⸗ digt hielt. Seine die Herzen aller Hörer pak⸗ kenden und begeiſternden Worte gipfelten in der Forderung des dreifachen Apoſtolats gegenüber dem Chaos unſerer Zeit: die katholiſchen Män⸗ ner müßten ſein Apoſtel des Lichts in der Welt der Finſternis, Apoſtel der Liebe in der Welt des Haſſes, und Apoſtel des Lebens in der Welt des Todes. ö ö 0 Zu der Bezirksverſammlung, die nachmittags ö halb 4 Uhr im„Herrnkeller“ ſtattfand, waren außer den Wormſern die Vereine von Aben⸗ Gundheim, Oſthofen, Pfed⸗ dersheim und Wies Opvenheim ver⸗ treten. Herr Bezirksvorſteher Kuhn begrüßte die zahlreich Erſchienenen. Beſonders den neuen Bezirkspräſes Herrn Pfarrer Wilhelm St. Martin, den Nachfolger des nunmehr ache zigjährigen Geiſtl. Rats und Dekans Krauß von Abenheim, die Redner des Tages Herrn Diözeſanpräſes Dekan Eich und Herrn Land⸗ tagsabgeordneten Nuß ſowie Herrn Beigeord⸗ neten Winkler als Vertreter der Stadt Worms. Herr Pfarrer Wilhelm übernahm hierauf die Leitung der Verſammlung, widmete herzliche Dankesworte ſeinem Vorgänger, die er den anweſenden Herrn Kaplan von Abenheim dem Herrn Dekan zu übermitteln bat, dankte fer⸗ ner dem ſeitherigen verdienſtvollen Bezirksleiter Herrn Amelung und verſprach ſelbſt ſich mit allen ſeinen Kräften dem neuen Amt zu widmen. Darauf erteilte er Herrn Dekan Gich das Wort. „Diers Arheiterproblem“, ſo führte der Redner unter anderem aus,„iſt ein Problem der Welt⸗ anſchauung. Zwiſchen Sozialismus und Chri⸗ ftentum gühnt eine tiefe Kluft, über die keine Drücke ſͤbrt. Nur auf dem Boden des Chriſten⸗ tuns ift der notwendige Ausgleich zwiſchen Ka⸗ biin mms und Arbeiterſchaft durchführbar. Wie der Rieſe Goliath, gewaffnet und gerüſtet vom Scheitel bis zur Sohle, ſteht die ganze moderne KRuftur dem kleinen David der chriſtlichen Arbei⸗ terſchnft gegenüber. Aber wie dieſer mit nur funf Kieſelſteinen aus einem Bach den Hünen erlegte, ſo ſind auch dem katholiſchen Arbeiter beim, fünf Angriffswaffen gegeben, mit denen er ſich erfolgreich durchſetzen kann. Es ſind: katholiſches Denken, katholiſches Leben, katholiſche Familie, katholiſche Preſſe und katßholiſcher Wahlzettel. Das Wort iſt geprägt worden: wir ſtehen in einer geiſtigen Völkerwanderung. Von allen Seiten wird der Ruf nach anderen, nach idealen Grundſätzen laut. Ein engliſcher Miniſter ſagte in der Kammer: Wir können noch einmal den Untergang hintanhalten, wenn alle Machthaber ihre Grundſätze ändern.— Der Materialismus iſt der Totenkopf für die Völker. Der Bankerott auf allen Gebieten hat in ihm ſeine tiefſte Ur⸗ ſache. Dem entgegen müſſen chriſtliche Grund⸗ ſätze treten. auf wirtſchaftlichem und politiſchem Gebiet. Nicht aus dem Wege gehen, nicht beiſeite ſtehen, ſondern überall und immer ſeinen Mann ſtellen und ſein katholiſches Denken be⸗ zeugen, ſonſt behält der Ausſpruch einer Dame auf einer Würzburger Tagung recht:„Ich kenne keine liberale Feigheit, ich kenne keine ſozialiſti⸗ ſche Feiabeit. aber ich kenne eine katholische PPT von Feigheit.“ Die Katholiken müſſen Apoſtel ſein. Vor allem durch die Leuchte des guten Beiſpiels andere mitreißen. Wenn alle Katholiken es ehr⸗ lich meinten mit dem 6. und 7. Gebot, dann ſtünden wir anders da. benl Das iſt ein Bauſtein für den Wiederauf⸗ dau unſeres lieben Deutſchlands. Katholiſches Leben bekundet ſich vor allem in der katholi⸗ ſchen Familie. Die muß eine Feſtung ſein und ein Gottestempel für den Befſtand unſeres Volkes. In ihr wird die Jugend zum Opfer⸗ geiſt und zur Selbſtüberwindung erzogen entge⸗ gen der ſeichten Auffaſſung über Ehe und Kin⸗ der wie ſie bereits in der modernen Jugend um⸗ geht. Soll aber die katholiſche Familie ein Boll⸗ werk ſein, dann muß ſie eine katholiſche Preſſe halten. Mehr als die ſchönſten Reden und Worte vermag die Zeitung. Die katholiſche Preſſe zu leſen iſt unſere Pflicht. ler ſagte:„Wenn ein Katholik lein Intereſſe hat für ſeine kathnliſche Zeitung, dann verdient er nicht den Namen eines Katholiken. Es gibt höhere Intereſſen als die rein wirtſchaftlichen.“ Unterſtützt wird die katholiſche Preſſe aber nicht nur durch ein Abonnement, denn davon kann keine Zeitung exiſtieren, ſondern vor allem durch Zuwendung von Inſeraten. Und da könnten alle Katholiken, auch die nicht Geſchäftsleute ſind, mitzuhelfen. Fast jeder gehört irgendeinem Verein(Geſang⸗, Turn⸗, Wanderverein uſw.) an. Sorge er, daß deſſen Feſte und Veranſtaltungen auch in ſeiner Preſſe bekanntgegeben werden. Je mehr die Preſſe unterſtützt wird, je mehr kann ſie leiſten. Die Preſſe iſt das Kampforgan der Partei. Aber wie nur die katholiſche Preſſe für den Katholiken eintritt, ſo findet er auch nur in der Zentrumspartei(und das iſt die letzte Waffe: katholiſcher Wahlzettel) Erhaltung und Wahrung ſeiner heiligſten Güter und Grund⸗ ſätze. Nur in ihr ſetzt man ſich ein für ſeine Kirche und Schule. Katholiſches Denken, katho⸗ liſches Leben, katholiſche Familie, katholiſche Preſſe, katholiſcher Wahlzettel die ſchaffen Ka⸗ tholiken der Tat und die werden geſunde Bau⸗ ſteine ſein zum Wiederaufbau unſeres Reiches. Die Löſung muß ſein und bleiben: Chriſtus in den Ruinen der Zeit, der Grundftein der Ewig⸗ keit.“ Langanhaltender begeiſterter Beifall dankte dem Redner. Hierauf ergriff Herr Landtagsabgeordneter Nuß das Wort zu längeren Ausführungen, die wir wegen Raummangels nur ſtreifen können: „Die einzig echte und heilbringende Zeitparole Weckruf bedeute aber in den heutigen wirren beiße: Zurück zu Chriſtus! Dieſer Mahn⸗ und Zeitläuften u. a. die bewußte und überzeugte Abkehr der Nationen und Völker vom Machtge⸗ danken und Hinkehr zum ſtttlichen Rechts gedan⸗ ken. Die Machtanbeter in Deutſchland hätten nur dann ein Rech, in dieſen ernſten Entſchei⸗ dungs⸗ und Schickſalsſtunden unſeres Vaterlan⸗ des das Wort zu ergreifen, wenn ſie uns ſittlich einen beſſeren Weg zur Freiheit zeigen könnten. Anderenſalls ſollten ſie ſchweigen. Heute bedeute Vaterlandsliebe Opfer bringen. Er wies auf das leuchtende Beiſpiel des Reichskanzlers, deſ⸗ ſen untadelige Perſönlchkeit den Delegierten al⸗ ler Länder imponiert habe und ſchloß mit der Mahnung: gut katholiſch und geut deutſch! Auch ſeinen Worten folgte ſtürmiſche Zuftimmung. Es ſprachen noch die Herren Amelung, Wilke, als Vertreter der ſtädtiſchen Beamten, Ripp⸗ Oſthoſen, Beck und Hartmann, die alle in ähnlichem Sinne den Katholiken der Tat forder⸗ ten. Herr Pfarrer Wilhelm ſchloß ſchließlich mit herzlichen Dankesworten an alle Teilnehmer die impoſaute Verſammlung. Katholiſche Arbeiter für das Londoner Abkommen. ö Die Leitung der katholiſchen Ar⸗ beitervereine und der Politiſchen Ar⸗ beitsgemeinſchaft der Arbeiterzentrumswähler (Politiſches Komitee) Weſtdeutſchlands haben folgendes Telegramm an den Reichskanzler Marx geſandt: „London brachte Deutſchland ſchwere wirk⸗ ſchaftliche Laſt und wegen widerrechtlicher Be⸗ laung der Ruhrbeſatzung große Enttäuſchung. Dennoch müſſen Londoner Zereinbarungen angenommen werden, um für beſetztes Gebiet Leiden und Not zu lindern und abzukürzen, um für Deutſchland größeres Unglück zu ver⸗ hindern, um Völkerverſtändigung und Frieden den Weg zu bereiten. Unter dankbarer Aner⸗ kennung der deutſchen Delegatioustätigkeit in London bitten wir Sie, ſich die Erfolge Ihrer Politik nicht entwinden zu laſſen und alle ver⸗ faſſungsmäßigen Mittel anzuwenden, den Reichstag zur Annahme zu veranlaſſen, gege⸗ benenfalls Entſcheidung des Volkes anzuru⸗ fen. Beſetztes Gebiet verlangt Verſtändnis für ſeine Not. Ueberwiegende Mehrheit des deut ſchen Volkes ſteht hinter der Regierung.“ g Um die Auslieferung der Erzbergermörder. Berlin, 28. Aug. Nach einer Meldung aus Bu dapeſt hat der deutſche Geſandte beim unga⸗ riſchen Außenminiſter in aller Form um die Auslieferung der Erzbergermörder Schulz und Tilleſſen erſucht. Ueber Schulz wurde daraufhin die Auslieferungshaft verhängt. Nunmehr muß innerhalb der nächſten ſechs Wochen über die Auslieferung entſchieden werden, andernfalls Schulz wieder auf freien Fuß geſetzt wllrde. Tilleſſen iſt bekanntlich flüchtig. 19 5 Lokale Nachrichten. * Kath. Jünglings⸗ u. Jungmänner⸗ welt Viernheims. Multglleder, Anhänger und Freunde des„Zentrums“, guf zum 25 jährigen Stiftungsfeſt des deutſchen Windt⸗ horſt⸗Bundes Waldhof, verbunden mit Jugendzentrumstag und Erzberger⸗ Gedächtnis im St. Franziskushaus Mann⸗ heim⸗Waldhof.(Enpſtation Linte 3, Bahnſtatlon Waldhof). Das Programm vollzleht ſich in folgender Welſe: Samstag, den 30. Auguſt (Werbetag), abends ½8 Uhr Begrüßung, Werbe⸗ vortrag, geſangliche und muſikal. Darbletungen, Unterhaltung. Sonntag, den 31. Auguſt (Hauptfeſttag). 10 Uhr vormittags Feſtgottes dienſt, nachm. 3 Uhr Feftakt. Redner: Hof⸗ mann Ludwigshafen M. d. R, Schmerbeck⸗ Karlsruhe, Landesvorſitzender der Windthorſt⸗ bunde Badens, Moyzich⸗ Mannheim, Erz⸗ berger⸗Gedächtnisredner. Abends Unterhaltung in den Räumen des St. Franziskushauſes. * Aus den Geſangvereinen. Wle wir hören, halt unſer rühriger Geſangverein „Sünger⸗Ginheit“ am Sonntag, den 12. Oktober l. Je. ein Künſtler Konzert im „Freiſchütz“ ab. Alle Sangesfreunde werden auf diefes Konzert ſchon heute aufmerkſam ge⸗ macht. * Der Verlobte Tag. Die Gemeinde Flörsheim ohne Unterſchled der Konfeffion, feierte am Montag, den 25. Auguſt den„Verlobten Tag“ zum 258 zigſtenmale. Im Jahre 1666 wütete in Flörsheim, was damals 700 Einwohner hatte(heute 6000) die Peſt, die uber e n Drittel Einwohner zum Opfer 3 In 5 10„ der 1 — Von 13. Kr 1 enn liſches ge⸗ e Bodenſeeſtadt Konſtanz das 18. Kreis turn Biſchof Kett⸗ Vom 16. bis 19. Auguſt wurde in der feſt des 10. deutſchen Turnkeiſes, der ganz Baden und einen Teil des Heſſenlandes umfaßt, abgehalten. Schon am Samstag nachmittag waren mehrere Sonderzüge mit über 8000 Durnern und Feſtgäſten aus Baden, der Schweiz, Oiſterreich, Württemberg und Bayern in der Feſtſtadt eingetroffen. Dle Konſtanzer Bevöl⸗ kerung hatte alle Plätze und Straßen umſäumt, um das eintreffende vleltauſendköpfige Turnen⸗ heer zu begrüßen. Die ganze Stadt prangte in einem herrlichen Flaggenſchmuck wie man ſelten einen ähnlichen geſehen hat und aus allen Fen⸗ ſtern gaben die Einwohner mit dem Taſchentuch den Willkommengruß. Bunte Turnerfahnen, Wimpel, Trommler und Pfeifer begrüßten die Einheimiſchen, die wiederum den Gäſten rauſchende Feſtmärſche und vieltauſendfältige Gut⸗Heil⸗Rufe entgegenbrachte. Um 5 Uhr des Nachmittags hatten ſich viele tauſende von Turnern zum Zwecke der Gefallenen⸗Ehrung auf der Markt⸗ ſtätte eingefunden. Felerlich klang von den Kirchtürmen der Stadt der eherne Mund der Kelrchenglocken, als der Vertreter des 10. Kreiſes der D. T. Realſchuldirektor Welß⸗ Schwetzingen mit weit vernehmbarer Stimme die Toten des Weltkrieges und im beſonderen die im Völker⸗ ringen für ihr Vaterland geſtorbenen Turnge⸗ noſſen ehrte. Alsdann ſenkten ſich die Fahnen zum treuen Gedächtnis unſerer gefallenen Brüder. Dte Kapelle intonierte nun das Lied„Ich hat einen Kameraden“, das, von der Menge mitge⸗ ſungen einen ergreifenden und würdigen Abſchluß dteſes Teils der Feier bildete. Am Abend fand in dem Rieſenfeſtzelt die Weihe des Kreisbanners ſtatt. Turneriſche Vorführungen ſorole die Feſt⸗ muſik die in Tirolertracht und in einer Stärke von 40 Mann angetreten war, füllten den Abend unter ſtürmiſchem Beiſall aus. Am zweiten Feſntag vormittags 6 Uhr traten 233 Vereine mit je einer Muſterriege zu den Vereinswett⸗ kämpfen an. Für die Vorführungen der Vereine ſtanden zahlreiche Plätze, ſowie 20 Recke, 20 Pferde und 30 Barren zur Verfügung, ſodaß immer 40 Vereine auf einmal turnen konnten. Die Vereinskämpfe waren daher bis um 1 Uhr mittags erledigt. Pünktlich auf den Glockenſchlag 2 Uhr ſetzte ſich der Feſtzug in Bewegung. Der Feſtzug zählte etwa 8000 Teilnehmer. Es wurde in Sechſerreihen marſchiert und es war elne muſtergültige Ordnung, die die Maſſen in ſich zeigten. Genau auf Vordermann und der vor⸗ geſchriebene Abſtand zwiſchen den einzelnen Gliedern. Jeder Turner in weißer Turnkleidung, ohne Kopfbedeckung und den Rock unter dem Arm. Ein wunderbares Bild der Mannesdis⸗ ziplin. Der Vorbeimarſch des Zuges dauerte über eine Stunde. An dem Zuge beteiligten ſich auch die Gaſtvereine aus der Schweiz, Oeſterreich, Württemberg und Bayern. Fahnen, 9 Muſikkapellen und zahlreiche Tromm⸗ ler⸗ und Pfeiferkorps in dem Feſtzuge gezählt. Auf dem Feſtplatz bildeten die Maſſenfreiübungen den Höhepunkt des Sonntags. Gleich nach An⸗ kunft auf dem Feſtplatz ſtellten ſich die Turner min 11 Säulen zu je 90 Vlererrelhen auf. Vor der ganzen Frontbreite von 200 Metern ſtellten ſich die Fahnentrüger mit 240 Fahnen, denen das neue Kreis banner vorangetragen wurde, auf, So ſetzte ſich ein überwältigend impoſantes Bild — auf ein Flaggenzeichen des Krelsturnwarts die geſamte Turnerſchar auf die Tribüne zu in Marſch. Nun ſtand ein weißes Maſſenheer von über 4000 Turnern zur Ausführung der allge⸗ meinen Freiübungen berelt. Es waren unver⸗ geßliche Minuten, die Tauſende ſich mit größter Exaktheit gleich bewegen zu ſehen: ein weites, weißes, wogendes und dann wieder auf einen Schlag ſtillſtehendes Meer von Menſchenlelbern, einem einzigen Willen und Wollen unterworfen. Anſchließend turnten die Muſterriegen der ein⸗ zelnen Gauen und am Abend fand eine herr⸗ liche Stadtbeleuchtung, verbunden mit einem Seenachtfeſt auf dem Bodenſee ſtatt. Am dritten Feſttag traten cirka 3000 Einzelwetturner an, wovon ſich die meiſten an den volkstümlichen Wettkämpfen beteiligten. Die größten Anfor⸗ derungen ſtellte der Geräte⸗Zehnkampf und Ge⸗ rätezwölfkampf. In dieſen Kampfklaſſen trafen ſich die einzelnen Gaumeiſter und Kunſtturner. Die Kämpfe dauerten bis mittags 3 Uhr. Am Abend fanden wieder turneriſche Vor⸗ führungen in dem Rieſen⸗Feſtzelt ſtatt. Am 4. Feſttag fanden die Turnfahrten mit großen Dampfern auf dem Bodenſee ſtatt. Am Mlti⸗ woch, den 20. Auguſt verließen die Sonderzüge wieder die Feſtſtadt. Es war dies wieder das erſte Kreisturnfeſt welches ſeit dem Jahre 1912 wieder im vollem Umfang durchgeführt wurde. Das ganze Feſt hat einen Verlauf genommen, wie er ſich nicht hätte beſſer geſtalten können zum Wohle der Turnſache, zur Freude der Feſt⸗ gäſte und zum Stolz der alten Konſtanzla und ihrer beglückten Bewohner. Die deutſche Turner⸗ ſchaft hat bei dieſem Feſte wieder gezeigt, ſie über unſere J die muſterhafte D Oeffentlichkelt e 0 Es wurden 240