g alle Bolksfreunde zuſammenarbeiten en. Die deut etſchaft hat gezeigt, ß ſich neben den u und Geiſtlichen, neben allen Volksfreunden auch ihre Turnvereine be⸗ wußt in den Dlenſt dieſes Gedankens ſtellen. Das Ziel aller deutſchen Turnvereine heißt: Förderung der körperlichen und geiſtigen Regſam⸗ keit. Zur Erlangung dieſer edlen Ziele wünſchen wir der deulſchen Burnerſchaft ein weiteres Blühen und gedeihen.„Gut Heil!“ g Deer verehrten Faure e Verwandten, Freunden und Bekannten die Mitteilung, daß; ich im Hauſe meines Vaters, eine 1* Kiſlen Hadlung 5 eröffnet babe Prompte nad veel Bedienung 4 wird zugeſichert, a Um geneigten Zuſpruch bittet 5 i Dankſagung. Schlafzimmer, Eiche 0 g Zurückgekehrt vom Grabe meines mit 180 em breitem, 8 tür, Spiegelſchrank, nun in Gott ruhenden lieben Gatten, Viernheimer Tageblatt(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatlich 2 Mark frei ins Anzelgenpreiſe. 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Den werten Geſchäfts⸗ Inhabern und verehrl. 1 Vereinen dlene die erfreuliche Nachricht, daß ab ö 1. September l. Js. die in der Vor⸗ uriegszeit beliebten Jahres⸗Pauſchal⸗ abſchlüſſe wieder zur Einführung kom⸗ men. Trotzdem dle Zeitungsherſtellung gegen die Vorkriegszeit viel teuerer geworden, werden wir uns dennoch bemühen, allen Wünſchen weiteſt Rechnung zu tragen. Im Normal⸗Maß koſtet ein Jahres⸗Abſchluß für Geſchäfte nur M. 60.—, für die titl. Vereine nur Ml. 36.—. Der Geſchäftsmann zahlt alſo pro Monat Mk. 5.—, der Verein pro Monat M. 3.— bei wöchentlich 2 Aufnahmen. Wir bitten, von dieſer Vergünſtigung regen Gebrauch zu machen. Für dle allgemeinen Inſeraten verrechnen wir pro Zeile nur 58 Pfg. Die Druckſachen⸗Preiſe haben wir ebenfalls ganz bedeutend ermäßigt, Ferner ſoll der von uns erſtellte Neubau dazu dienen, den„Viernheimev Anzeiger“ ab 1. Oktober inhaltlich zu verbeſſern und den ge⸗ ſteigerten Anſprüchen vollkommener Rechnung zu tragen. Damit dieſes uns gelingt, benötigen wir das Vertrauen unſerer Leſer und die treue Mit⸗ arbeit aller. Hochachtend Viernheimer Anzeiger. Von der Reise zurück Dr. H. Stern Fücharzi fur Rerven und Gemulsleiden Mannheim B 2, 10 a— Telephon 9200 Sprechstunden von 11-01, 46 Uhr, DDD 2 4 N. Selepenhels kau! %% ³˙ A 5 Wegen Platzmangel verkaufen wir 85 vom 26. Aug. bis 2. September E. 12 8 P 200 Stück Norh-AMöbelz Sessel, Tische, Bänke) stückweise K 50 zum Teil weit unter den Selbstkosten. 1 Tieurlech C0. Hauptstraße 37 3 Adam Helfrich 5 Weinheimerſtr. 4. eee eee eee Arntlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung des Ohmetgraſes in den gemeinheitlichen Wieſen. Montag, den 1. September 1924 vorm. 8½ Uhr wird im Saale des Gaſthauſes zum Engel das Ohmet von den gemeinheitlichen Wieſen verſteigert. Betr.: Das Innungsweſen; hier Feſtſetzung von Preiſen. f Wir haben in letzter Zelt wiederholt wahr⸗ genommen, daß Innungen für Waren und Leiſtungen Preiſe mit anſcheinend rechtsverbind⸗ licher Kraft feſtſetzen und veröffentlichen. Offenbar beſteht bei den beteiligten Kreiſen die irrige Auffaſſung, daß derartige Preisfeſtſetzungen zu⸗ läſſig und rechtsverbindlich ſeien. Wir ſehen uns daher veranlaßt, die Innuungsvorſtände darauf hinzuweiſen, daß derartige Preisfeſt⸗ ſetzungen ſeitens der Innungen weder für die Innungsmitglieder noch für das Publikum maß⸗ gebend und rechtsverbindlich ſind. Die Innung iſt lediglich berechtigt, ihren Mitgliedern bel Feſtſtellung der Preiſe beratend zur Seite zu ſtehen. Endgültige Beſchlüſſe jedoch, dle von der Innung über dieſen Punkt getroffen werden, ſind nach§ 100 d Gewerbe⸗Ordnung unzuläſſig und ungültig. Es wird beſonders darauf hin⸗ gewieſen, daß ſonach eln etwaiger Einwand der Innungsmitglieder dem Publikum gegenüber, es ſei ihnen eine Abweichung von den Preisfeſt⸗ ſetzungen der Innungen nicht geſtattet, hinfällig iſt. Derartige Innungsbeſchlüſſe über Prelsfeſt⸗ ſetzungen entbehren jeder Rechtswirkung. Auch die Innungsmitglieder werden hierauf nochmals beſonders hingewieſen. Heppenheim, den 16. Auguſt 1924. Heſſiſches Kreisamt: B.: Dr. Jann. Betr.: Wie oben. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur allgemeinen Kenntnis. Viernheim, den 25 Auguſt 1924. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. J. V.: Roos. Das Spieljahr 1924/25 begiunt 5 am 6. September 1924. 95 Der Bühnenvolksbund ermöglicht durch 160 ſeine Gruppeineinteilung jedermann den 0 Theaterbeſuch. Gruppe a: 72.50 7300 Eine Vorſtellung/ 2.50(mit Einlaß) und Zahlung eines Zuſchlags von, 9.80, zahlbar in beliebigen Raten bis ſpäteſtens 1. Marz 1925. 5 MNationaltheater: Parkett, IJ. Rang. 5 II. Rang, III. Rang. 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Dieſem Motiv entſpringen die an anderer Stelle ge⸗ brachten Anträge. Nach folgender Meldung ö ſcheint tatſächlich eine Einigung erzielt zu ſein. . Berlin, 27. Auguſt. Es iſt gelungen, den gemeinſamen Boden für Deutſchnationale und Regierung zu finden. Die Annahme der Londoner Abmachungen durch Zweivprittel⸗ mehrheit iſt nach Anſicht aller politiſchen Berlin, 26. Auguſt. Abg. Keil(Soz.): Die Politik der Rechts⸗ parteien hat uns in die jetzige Lage gebracht, und ſo bleibt leider nichts anderes übrig, als die Möglichkeit zu ergreifen, die Deutſchland den beg zu einer beſſeren Währung weiſen. „Die Juſtimmung der Sozialdemokraten zu den Geſetzen erfolge, weil ihnen niemand einen anderen Weg zu einer Goldwährung zeige. Wer will, daß das deutſche Volk noch einmal durch ein Meer von Blut watet, der möge das Geſetz ablehnen. i Abg. Lammers(Zentr.): Es unterliegt keinem Zweifel, daß nach der Organiſation der neuen Reichsbank das Ausland einen gewiſſen Einfluß ausübt. Die Dlskontpolitit bleibt allerdings Sache des Reichs bankpräſidenten, aber die Währungspolitik liegt nicht mehr al⸗ lein in ſeinen Händen. Dadurch können ſich große Schwierigkeiten ergeben. Die Renten⸗ bank war eine Zwiſchenlöſung. Ihre Währung war von der Sehnſucht nach Geſundung der Währung im Volke getragen. Pſychologiſch iſt es begreiflich, daß mit dem Schwinden der Rentenmark im Volke ſich die Anſicht verbrei⸗ tet, daß unſere Mark nun nicht mehr geſunden werde. Wir wünſchen nicht, daß unſer Volk nochmals einer ſchweren Prüfung unterzogen wird wie in der Inflationszeit. Den Herren von der Rechten möchte ich mitteilen, daß ich noch kurz vor ſeiner Italienreiſe aus Geſprä⸗ chen mit Dr. Helfferich entnommen habe, daß dieſer nicht die Oppoſition um jeden Preis wollte; im gegebenen Augenblick müſſe man, nach ſeiner Anſicht, die praktiſchen realen In⸗ tereſſen voranſtellen. Bei der Kreditgewäh⸗ rung an die Landwirtſchaft muß das landwirt⸗ ſchaftliche Intereſſe gewahrt und auf die Grö⸗ ßenverhältniſſe des Beſitzes Rückſicht genom⸗ men werden. Im Intereſſe einer geſunden Mittelſtandspolitik müſſen auch die berechtig⸗ ten Anſprüche des Handwerks erfüllt werden. Auslandskredite erhalten wir nur, wenn im Innern bei uns Ruhe eintritt. Eine große Zahl von Krediten iſt nur unter der Bedin⸗ gung der Annahme der Dawesgeſetze gewährt worden, andernfalls werden ſie ſofort hinfäl⸗ lig.(Hört! hört! im Zentrum.) In London ſind die wirtſchaftlichen Geſichtspunlte aus⸗ ſchlaggebend geweſen. Die deutſche Wirtſchaft iſt bereit, die ſchweren Opfer der Induſtrie⸗ belaſtung auf ſich zu nehmen, wie bereits un⸗ (ter der Regierung Cuno ihre Bereitſchaft zur Tragung von Reparationslaſten bekundet wurde. Erſt durch den Wechſel in der franzöſi⸗ ſchen Politik konnte dieſe Sache auf eine ge⸗ eignete Grundlage geſtellt werden. Die Ge⸗ rechtigkeit erfordert es, anzuerkennen, daß die Geſinnung in Frankreich ſich geündert hat. Die Konſtruktion der Geſetze unterliegt manchem Bedenken. Die Belaſtung ſelbſt ſchwankt zwi⸗ ſchen 2050 Prozent des Vermögens. Die deutſche Wirtſchaft itt bereit, die Laſten zu Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Donnerstag, den 28. Auguſt 1924 tragen, wenn ihr nur ihre Stellung im Rah⸗ men der Weltwirtſchaft gewahrt bleibt.(Bei⸗ fall im Zentrum.) Abg. Katz(Kom.) lagen. Abg. Dr. Kulenkampf(D. Vp.) kriti⸗ ſiert die bisherige Praxis der Reichsbank, die in Verkennung ihrer eigentlichen Aufgaben nur Geld gedruckt und damit die Inflation ge⸗ fördert habe. Die Rentenmark könne nicht die endgültige deutſche Währung ſein. Mit ihr ſei auf die Dauer nicht weiter zu arbeiten. Darum ſei die Annahme der Bankgeſetze eine unver⸗ meidliche Notwendigkeit. 5 Abg. Feder(Natſoz.) bezeichnet die Vorlagen als Verſuch, das deutſche Volk in die Zinsknechtſchaft der internationalen jüdi⸗ ſchen Kapitaliſten zu bringen. Der Redner ver⸗ lieſt am Schluſſe ſeiner Ausführungen folgende Erklärung: 1. Die nationalſozialiſtiſche Frei⸗ heitspartei ſieht in der beabſichtigten Auslie⸗ ſerung der deutſchen Finanzhoheit durch die Bankgeſetze den Schlußſtein für die finanz⸗ politiſche Verſklavung des deutſchen Volkes. Nicht ausländiſche Bankiers, nicht ausländiſche Anleihen werden uns helfen, ſondern nur der Aufbau eines ſtraffen ſtaatlichen Zentralnoten⸗ inſtituts, frei von jeder privatkapitaliſtiſchen Ausbeutung. 2. Die nationalſozialiſtiſche Frei⸗ heitspartei ſieht den einzig möglichen und gangbaren Weg, die innerpolitiſche Kriſe zu beſeitigen, in der Durchführung einer ſozialen, gerechten Aufwertung der alten Verbindlich⸗ keiten. Auf dieſe Weiſe erreichen wir eine Wie⸗ deraufrichtung des Sparbeſitzes, der die Grundlage des geſamten inneren Geld⸗ und Kreditverkehrs geweſen war. 3. Die national⸗ ſozialiſtiſche Freiheitspartei ſteht grundſätzlich auf der Anerkennung des Privateigentums, ſo⸗ weit es ehrlicher Arbeit und Leiſtung ſeine Entſtehung verdankt. Nur Utopiſten u. Volks⸗ betrüger können Abſchaffung des Privateigen⸗ tums als Mittel zur Volkswohlfahrt anprei⸗ ſen. Dagegen iſt allen arbeitenden Volksgenoſ⸗ ſen die Möglichkeit zu einer tatſächlichen Werksbeteiligung, die verdient werden muß, zu eröffnen. Nur durch Erfüllung dieſer Grundforderungen ſozialer Gerechtigkeit kann eine Entgiftung der innerpolitiſchen Verhält⸗ niſſe angebahnt werden. Die Innerwirtſchaft wird geſunden und damit die Vorausſetzung für unſere Freiheit geſchaffen werden. Reichswirtſchaftsminiſter Hamm tritt den Vorrednern entgegen. Es ſei ein Ge⸗ bot der Gerechtigkeit, das ſtarke Verdienſt an⸗ zu erkennen, das Reichsbaukpräſident Dr. Schacht an der Aufrechterhaltung der Wäh⸗ rung habe. Insbeſondere ſei es ihm gelungen, im Verkehr mit den Sachverſtändigen auch für die Um⸗ und Neugeſtaltung des Kredit⸗ und Bankweſens wertvolle Bürgſchaften zu erlan⸗ gen. In dieſer Hinſicht ſeien die vom Abg. Dietrich erhobenen Einwendungen und Vor⸗ würfe haltlos. Der Miniſter geht auf dieſe letzteren im einzelnen ausführlich ein, um ſie zu widerlegen. Die Reichsregierung lehne es ab, irgend eines dieſer Geſetze dem Volke etwa als eine beſonders wertvolle Errungenſchaft anzupreiſen.(Ruf bei den Nationalſozialiſten: Na alſol) Sie will aber auch dem deutſchen Volke die Hoffnung nicht nehmen, daß ſich auf dieſem Wege eine Beſſerung der Verhältniſſe anbahnen könne. Im Grunde genommen kommt es ja auf alle dieſe Einzelheiten nicht mehr an, ſondern nur noch auf die große Ent⸗ ſcheidung. Auf den Reichsbankpräſidenten hat bekämpft die Vor⸗ auch lächerlichen Beſchimpfungen ergoſſen. Die Reichsregierung ſtrebe auch hier den Weg in die Freiheit an, auf die das deutſche Volk ein Recht habe. Es ſei keine Rede davon, daß die Reichsbank dem Auslande ausgeliefert werde. Abg. Graf v. Bernſtorff(Dem.) weiſt darauf hin, daß an den Geſetzen doch nichts zu ändern ſei. Darum ſei es beſſer, ohne lange Reden und parteipolitiſche Auseinanderſetzun⸗ gen möglichſt ſchnell zur Annahme zu kommen, die eine Notwendigkeit ſei. Wenn die Deutſch⸗ nationalen mit dem Außenminiſter der Mei⸗ nung ſind, daß London den Anfang des Be⸗ freiungskampfes der Ruhr ſei, dann dürfen ſie ſich auch nicht weigern, den erſten Schritt mit der Annahme der Vorlagen zu tun. Für einen guten Deutſchen muß es tatſüchlich un 5 ſein, am Donnerstag mit Nein zu ſti make. In der weiteren Debatte bedauert Abg. ſich eine Flut von nicht nur niedrigen, ſondern Dr. Pfleger(Bayer. Vp.) daß bei der Um⸗ wandlung der Rentenbank nicht genügend Rückſicht auf die Landwirtſchaft genommen worden ſei. Abg. Holzamer(W. V.) verlangt die Ausdehnung der Kreditfrage auch auf Hand⸗ werk und Kleinbetriebe. Nunmehr folgt die zweite Beratung der zweiten Gruppe der Vorlage des Geſetzent⸗ wurfes über die Induſtriebelaſtung und über die Aufbringung der Induſtriebelaſtung. Abg. Dr. Schneider(D. Vp.) empfiehlt die von ſeinen Freunden geſtellten Anträge, wonach im Gegenſatz zu dem Reichsrats⸗ beſchluß auch die werbenden Betriebe des Reiches, der Länder und der Gemeinden in den Kreis der Belaſtung einbezogen werden ſollen, ebenſo diejenigen Sparkaſſen, die im weſentlichen als Bankbetriebe arbeiten. 5 Vizepräſident Dr. Bell teilt mit, er habe inzwiſchen aus dem Stenogramm feſtgeſtellt, daß Abg., Feder(Natſoz.) geſagt habe, der Reichsbankpräſident habe ſich offenſichtlich be⸗ ſtechen laſſen, denn im Dawesplan ſtehe, der erſte Präſident der Goldnotenbank ſolle der Präſident der Reichsbank ſein. Da ſei es nicht zu verwundern, daß die deutſchen Delegierten ſich der Weltfinanz erkenntlich zeigen wollten. Wegen dieſer unerhörten ſchweren Beleidigung der Reichsregierung und des Reichs bankpräſi⸗ denten erteilte der Vizepräſident dem Abg. Feder nachträglich einen Ordnungsruf. Abg. Dr. Lejeune Jung(D. NV.) lehnt die Vorlage ab. Die Subſtanz der deut⸗ ſchen Wirtſchaft dürfe nicht mit den Laſten aus dem Verſailler Diktat verknüpft werden. Die ſozdem. Abg. Frau Sender, die darauf das Wort erhält, wendet ſich gegen die Kommuniſten, die mit ihrer Ablehnung der Porlage ſich als Gegner der Sachwerterfaſſung bekannt hätten.(Lärmchei den Kommuniſten.) Die Rednerin erinnert an die Erklärung des [Außenminiſters Dr. Streſemann, daß bei An⸗ nahme des Dawes⸗Gutachtens die Amneſtie für die politiſchen Gefangenen auch auf das unbeſetzte Deutſchland ausgedehnt werden ſoll. Sie erſucht die Regierung, dieſe Erklärung im Plenum zu wiederholen, damit die Folgen einer Ablehnung im Volke bekannt werden. Abg. Koenen(Kom.) betont, die In⸗ duſtrie werde die ihr aufgelegten Laſten auf die Preiſe ſchlagen, ſo daß ſchließlich doch die breiten Maſſen die Belaſteten ſein würden. Lohndruck und Erhöhung der Arbeitsloſenzif⸗ fern würden die weitere Folge der Vorlagen ſein, mit denen zugeſtandenermaßen ein Vier⸗ tel bis ein Fünftel des deutſchen Betriebsver⸗ mögens dem Auslande ausgeliefert ſei. Abg. Schröder(Natſoz.) ſchließt ſich den Ausführungen des kommuniſtiſchen Vor⸗ redners an. Von der Wirtſchaftlichen Vereinigung iſt inzwiſchen ein Antrag eingegangen, wonach auch zur Annahme des Reichsbahngeſetzes die einfache Mehrheit genügt und die Einleitung des Geſetzentwurfes entſprechend geändert werden ſoll. Abg. Dr. Becker(D. Vp.): Eine eigen⸗ artige Verbindung beſteht zwiſchen den Herrn von der kommuniſtiſchen Partei und den Na⸗ tionalſozialiſten, die ſich ſogar gegenſeitig Bei⸗ fall ſpenden.(Lärm und Zurufe bei den Kom⸗ muniſten und Nationalſozialiſten.) Die Herren von der Induſtrie, die im Reichsverband ver⸗ einigt ſind, haben ſich einmütig für die An⸗ nahme der Vorlagen ausgeſprochen.(Zuruf des Abg. v. Graefe.) Halten Sie dieſe Leute etwa für dumm, Herr v. Graefe?(Erneuter Zuruf des Abg. v. Graef.) Dieſe Induſtriefüh⸗ rer ſind gewillt, die größten Opfer zu brin⸗ gen. Da ſollte man ſich doch nicht hier hinſtel⸗ len und ſie beſchimpfen. Die Herren von der Linken mögen ja von der Verſklavung der deutſchen Wirtſchaft reden, aber das ſoüte man ihnen nicht nachplappern. Wir nehmen die Vorlagen an, weil wir zurzeit nichts Beſ⸗ ſeres ſehen. Glauben Sie, daß die deutſche Induſtrie für eine Anleihe von 800 Millionen Mark ihre Freiheit verkaufen würde? Der Der Redner polemiſiert— wiederholt von Ru⸗ fen der Kommuniſten unterbrochen— aus⸗ führlich gegen die Ausführungen des Abg. Koenen. i Es folgt die Beſprechung der dritten Gruppe der Vorlagen, des — Schriftleitung, Druck und Berlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 2 0 41. Jahrgang —̃— Reichs bahngeſetzes und des Reichsbahnperſonalgeſetzes. Abg. Schumann(Soz.) verwahrt ſeine Partei gegen den kommuniſtiſchen Vorwurf des Arbeiterverrates. Die Sozialiſten ſeien, nicht verantwortlich für die Entwicklung der Dinge bisher, ſie ſeien aber nicht unverant⸗ wortlich genug, die Dinge laufen zu laſſen und auch die Intereſſen der Arbeiterſchaft durch Ablehnung der Londoner Abmachungen zu ſchädigen. Die Benutzung dieſer Möglichkeit zur Verſtändigung werden den Sozialiſten dann den Boden ſchaſſen, auf dem ſie gegen den Kapitalismus kämpfen könnten.(Lachen bei den Kommuniſten.) Entſcheidend für die Zuſtimmung der Sozialdemokraten ſei die Tatſache, daß die Privatiſierung der Reichs⸗ bahn vermieden werde. Abg. Dr. Brüning(Zentr.) verlangt Sicherung der Rechte des Eiſenbahnperſonals. Der Redner fordert u. a. Beibehaltung der bisherigen Grundſätze für Anſtellung und Be⸗ förderung, unkündbare Anſtellung der Beam⸗ ten, keine materielle und rechtliche Verſchlechte⸗ rung der Beamten gegenüber den Reichs⸗ beamten, Verpflichtung zur Unterbringung der in den Warteſtand verſetzten oder ausgeſchie⸗ denen leiftungsfähigen Beamten, Beibehal⸗ tung der jetzigen Wohlfahrts⸗ und ſozialen Fürſorgeeinrichtungen, Aufnahme von Perſo⸗ nalvertretern in den Verwaltungsrat und Schaffung neutraler Berufsinſtanzen zur Wahrung der Rechte des Perſonals. Abg. Groß(Zentr.) erörtert Eiſenbahn⸗ perſonalfragen. Hier ſeien alle Parteien einig. Abg. Dr. Roſenberg(Kom.), deſſen Rede von der bei den Kommuniſten gewohn⸗ ten Maßloſigkeit des Ausdrucks ſtark abſticht und bezeichnenderweiſe von den Deutſchnatio⸗ nalen und Völkiſchen vielfach mit zuſtimmen⸗ den Zwiſchenruſen begleitet wird, erklärt: Was Hergt geſtern ankündigte, die Herſtellung durch Entſchließungen, ſcheint ſich bereits vollzogen zu haben. Vor dem Kriege war der Reinertrag aller deut⸗ ſchen Eiſenbahnen nur eine Milliarde. Es iſt eine Utopie, anzunehmen, daß unter der Herr⸗ ſchaft des Verſailler Vertrages dieſer Ertrag erreicht werde. Das amerikaniſche Kapital iſt bekanntlich optimiſtiſch, aber in dieſem Falle hat man die deutſche Leiſtungsfähigkeit über⸗ ſchätzt. Es hat mich ſehr gewundert, daß Fi⸗ nanzminiſter Dr. Luther in Ausſicht geſtellt hat, die Tarife würden nach Annahme dieſer Geſetze herabgeſetzt werden. Im Gegenteil, wenn der Verſuch einer Herabſetzung der Ta⸗ rife gemacht werden ſollte, würden die frem⸗ den Kontrollſtellen Widerſtand leiſten. Die Na⸗ tionalität der Aufſichtsratsmitglieder iſt völlig gleichgültig. Es kommt auf die Perſonen an, und das ausländiſche Kapital wird Deutſche genug finden, die ſeine Intereſſen vertreten. Wir haben das Beiſpiel ja bei einer ameri⸗ kaniſchen Petroleumgeſellſchaft. Dawes hat in Amerika ſchon allerhand faule Geſchäfte ge⸗ macht. Es gelang ihm ſtets, ſich durchzuſchwin⸗ deln. Die Deutſche Reichsbahn wird zum Ge⸗ genſtand des amerikaniſchen Börſenſpiels werden. Es iſt ſehr bedenklich, daß an den Verhandlungen über die Reichsbahn Staats⸗ ſekretär Bergmann beteiligt war, denn Berg⸗ mann iſt Kompagnon der Bankfirma Speyer in Frankfurt(Hört! hört! rechts.) Da die Ob⸗ ligationen das ſtärkſte Intereſſe beim Bank⸗ kapital finden werden, iſt Herr Bergmann durch ſeine Teilnahme an den Verhandlungen in eine ganz ungewöhnliche Situation gekom⸗ men. Und wie wird es erſt den Beamten und Arbeitern ergehen? Die Reſolution iſt gut ge⸗ meint, aber nicht mehr als ein frommer Wunſch. Die Betriebsräteverſammlung der Eiſenbahner in Berlin hat ſich mit 200 gegen 8 Stimmen gegen die Annahme des Gut⸗ achtens ausgeſprochen.(Hört! hört! bei den Kommuniſten.) Die Sozialdemokratie hat die verhängnisvolle Auffaſſung, man müſſe erſt den Kapitalismus zuſammen mit der Bour⸗ gebiſie wiederaufbauen und dann erſt die For⸗ derungen der Arbeiter erfüllen. Im Stireitfalle bei der Eiſenbahn würde es gar dahin kom⸗ men, daß Reichswehr gegen die Arbeiter ein⸗ ſchritte. Haben denn aber die Offiziere einer fremden Geſellſchaft den Eid geſchworen und nicht vielmehr dem Vaterlande?(Beifall und Händeklatſchen bei den Kommuniſten.) a Reichsverkehrsminiſter Oeſer(von lür⸗ einer Einheitsfront —— merkungen des Vorredners über Staatsſekre⸗ der Kriegslaſtenkommiſſion große Erfahrung und jedesmal tänzelte ein Falber auf ſeinen menden Ohol⸗Rufen der Kommuniſten em pfangen, ſodaß der Präſident ihm Gehör ver, ſchaſſen muß): Ich will mich nur zu den Be⸗ tär Bergmann äußern. Ich habe ſeinen Wor⸗ ten t entnommen, daß er Bergmann einen perſönlichen Vorwurf machen wollte. Staats⸗ kretär Bergmann hat ſich als Vorſitzender erworben und daher die beſten Beziehungen zu den fremden Unterhändlern gewonnen. Aus dieſen Gründen hat die Reichsregierung ihn gebeten„die Verhandlungen mitzumachen, und für die Reichsregierung iſt es eine Genug⸗ tuung geweſen, daß Bergmann dieſe Aufgabe übernommen hat. Die FirmaSpeyer in Frank⸗ furt ſteht übrigens in keinerlei Beziehung zur Reichsverkehrsverwaltung. Staatsſekr. Berg⸗ mann hat dem Reich die allerbeſten Dienſte ge⸗ leiſtet. Die Reichsregierung hat allen Anlaß, ihm dafür dankbar zu ſein. Darauf wird die Beratung abgebrochen. Das Haus vertagt ſich. Nächſte Sitzung Mitt⸗ woch 11 Uhr: Kommuniſtiſcher Antrag auf Zulaſſung der ausgeſchloſſenen und Freilaſ⸗ ſung der inhaftierten Abgeordneten zur Teil⸗ nahme an der Abſtimmung über die Dawes⸗ geſetze. Fortſetzung der Gutachtendebatte, Heine Vorlagen. Schluß 9 Uhr. F Annehmen! Aus allen Teilen der beſetzten Gebiete gehen geſprochen. r Wirtſchaftsausſchuß, in wel, Induſtrie, Handel, Banken, ahrt, Land⸗ wirtſchaft und Handwerk des ganzen beſetzten Gebietes vereint ſind, hat dann noch beſonders immer noch der Reichsregierung zahlreiche Kund⸗ gebungen aus allen Bevölkerungsſchichten zu, in denen die Erwartung ausgeſprochen wird, daß der Reichstag die Dawesgeſetze annimmt. Außer dem geſtern veröffentlichten Telegramm des Wormſer Börſen vereins, ſind Te⸗ legramme des Vereins ſelbſtändiger Kaufleute und der Induſtrieverein i⸗ gung Worms in ähnlichem Sinne abgegan⸗ gen. Weitere Kundgebungen liegen vor von der Stadtverordnetenverſammlung und dem Aelte⸗ ſtenausſchuß der Stadt Wiesbaden, ferner von den Städten Mannheim, Bingen, Reckling⸗ hauſen, Eſſen, M.⸗Gladbach, Duisburg, vom einhiſchen Städtetag, von ſämtlichen Städten, Parteivertretungen und Ausſchüſſen der Pfalz, von der rheiniſchen Landwirtſchaftskammer, vom Provinzialverband des deutſchen Beamtenbundes im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebiet und vielen anderen Vereinigungen. Auch die Pfälzer Eiſenbahner forder⸗ ten in einer am Montag in Neuſtadt ſtattgeſun⸗ denen Verſammlung einſtimmig die Annahme bes Londoner Pakts. Das an den Reichstag entſandte Telegramm lautet:„Die heute am 5. Auguſt 1924 zu Neuſtadt(Haardt) tagende Kon⸗ ſerenz ſämtlicher Eiſenbahnerorganiſationen der Pfalz fordert den Reichstag auf, das Londonet Abkommen anzunehmen. Wir verkennen die Schwere der Laſten aus dem Abkommen nicht, weiſen aber darauf hin, daß kein anderer Weg zur Befreiung und Befriedung der beſetzten Ge⸗ biete beſteht. D. E. V. Baum, B. E. V. Graßl; R. G. v. d. Empten, B. V. B. V. Seibert.“ Die Kölner Induſtrie⸗ u. Handels⸗ hammer, als Geſchäftsführerin der Vereini— zung der Induſtrie- und Handelskammern des beſetzten Gebietes, ſandte geſtern an die Deutſch⸗ nationale Volkspartei zu Händen des Abg. Hergt folgendes Telegramm: Der deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag, der Reichsverband der deutſchen Induſtrie und der Wirtſchaftsausſchuß für die beſetzten Gebiete ha⸗ Die ſechs Mattlies Roman vor Igna Maria. 75(Nachdruck verboten.) „Na, Matties, das iſt ein Erfolg!“ Car⸗ les Caree klopfte ihm auf die Schulter.„Wie beim Vater! Aber alles, was recht iſt, auch ganz wie der Vater!“ Theres ſaß da wie benommen. Sie hörte die Muſik wie aus weiter Ferne und ſah ver⸗ ſchwommen die Tierdreſſuren: ſie dachte bloß an den ſchlanken, ſchwarzen Reiter, der hinter dem rotſamtnen, Vorhang verſchwunden war. In der Pauſe ſchrieb ſie einen Brief und be: auftragte einen Bedienſteten, ihn Peter Mat⸗ ties zu überbringen, aber erſt nach ſeiner Nummer. ö Das glatte Zirkusgeſicht verzog ſich nicht, zuſtimmend beugte der Rotlivirierte das Haupt. Es war nicht das erſtemal, daß ele⸗ gante Damen aus der Loge dem jungen Kunſtreiter ein Billett ſandten. Als erſte Nummer nach der Pauſe war⸗ tete ein Exzentrik⸗Paar auf, in Verdrehung ihrer Körper leiſteten die Leute Unglaubliches und jounglierten mit den ſeltſamſten Gegen⸗ ſtänden. Den Erfolg des Abends konnte Peter Matties auf ſeine letzte Nummer buchen. An⸗ getan mit prächtigem Zaumzeug, trabten ſechs arabiſche Falben in die Manege, Peter ſtand mit der langen Peitſche in der Mitte und viri⸗ gierte ihre Gangart. Rechts herum, links her⸗ um, Schritt, Trab, Galopp. Der Dreſſeur rief ſie einzeln beim Namen zu ſich:„Jatme“, Ab⸗ dul“,„Haſſan“,„Gizeeh“,„Achmed“,„Leyla“, 3 zu und führte einen anderen Zirkustrick ot. Nun ließ Peter Matties einen engen ſalbkreis ſchließen, hob die Peitſche und 12 erbebeine ragten in die Luft.—— Der W ſeine einmütige Stellung den Reichstags fraktio⸗ nen übermittelt. Zahlloſe Ku gebungen der Arbeiter, Beamten, Handwerker und aller ande⸗ ren Stände und Berufe, der Stadtverwaltungen uſw. haben keinen Zweifel über die nahezu ein⸗ mütige Haltung des beſetzten Gebietes zugunſten der unbedingten Annahme gelaſſen. Wenn trotz alledem Ihre Fraktion auf ihrer ablehnenden Stellung glaubt verharren zu ſollen, ſo rufen wir Ihnen namens der Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammern des beſetzten Gebietes, deren Vereini⸗ gung wir führen, in letzter Stunde noch einmal den Willen der Wirtſchaft des beſetzten Gebietes zu, daß über alle berechtigten ſchweren Bedenken hinweg, durch Annahme der Londoner Abma⸗ chungen die Bahn zur Befreiung der beſetzten Gebiete geöffnet werden muß. Die Folgen einer Ablehnung in finanzieller und wirtſchaftlicher, innen⸗ und außenpolitiſcher Beziehung, ſind ganz unabſehbar. Für das beſetzte Gebiet bedeuten ſie ſicher eine Verlängerung und Verſchlimme⸗ rung ſeiner Leiden. London iſt kein Ende, Lon⸗ don ift ein Anfang. Eine ſtarke deutſche Ein⸗ keitsfront muß daher in weiteren Verhandlungen für beſſere Bedingugen ſorgen. Ablehnung zer⸗ ſtört dieſe Front, Annahme ſchafft die Grund⸗ lage für einen langſamen Aufbau. Ferner haben die Vorſtände des Deutſchen In⸗ duſtrie⸗ und Handelstages, des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie und des Wirtſchaftsaus⸗ ſchuſſes für die beſetzten Gebiete in ihrer geſtri⸗ gen gemeinſamen Tagung die dringende Annah⸗ me des Londoner Abkommens empſohlen. leine politiſche Umſchau — Aufhebung des deutſchen Lehrerſeminars in Bozen. Die italieniſche Regierung hob das alte deutſchſprachige Lehrerſeminar in Bozen auf, weil es überflüſſig geworden ſei, nachdem die deurſche Volksſchule allmählich italianiſiert wird. Dagegen erhält Bozen ein italieniſches Obergymnaſium. — Austritt aus der Deutſchen Volkspartei Wie die V. S.⸗Korreſpondenz mitteilt, iſt Prof. Dr. Goercke- Brandenburg, vor dem Kriege nationalliberaler Reichstagsabgeordneter, aus der Deutſchen Volkspartei ausgetreten. Prof, Goercke gehörte der Deutſchen Volkspartei ſein ihrer Gründung an. Sein Austritt wird mit den letzten politiſchen Ereigniſſen in Verbindung gebracht. — Vertagung der Reparationskommiſſion, Die für geſtern vorgeſehene Sitzung der Repara⸗ tionskommiſſion wird wahrſcheinlich vertagt werden, weil man erſt die Abſtimmung im Reichstag und die Antwort verſchiedener in der Berufungsangelegenheit zur Teilnahme aufge⸗ forderten Perſonen abwarten will. Die geſtrige Sitzung ſollte ſich mit der Beſtimmung derjenigen Perſönlichkeiten befaſſen, die zur Teilnahme an der Durchſührung des Dawesplanes berufen werden ſolen. — Rücktritt des belgiſchen Wirtſchaftsmini⸗ ſters?„Petit Pariſien“ meldet aus Brüſſel, daß der belgiſche Wirtſchaftsminiſter van Vyvere zu⸗ rücktreten und an ſeine Stelle Meyerſen treten werde. — Herriot nimmt an den Beratungen des Bölkerbundes teil. Herriot wird wahrſcheinlich am 2. September vormittags in Gent zur Teil⸗ nahme an den Beratungen des Völkerbundes Wel Die Aufwertung von Mündelvermögen. Berlin, 26. Aug. Von unterrichteter Seit wird dem amtlichen preußiſchen Preſſedienſt ge⸗ ſchrieben: ö Eltern, Vormünder, Pfleger, Beiſtände ſind derpflichtet, darauf zu achten, daß die durch die britte Steuernotverordnung vorgeſehene Aufwer, tung der Rechte und Forderungen, die zu den don ihnen verwalteten Vermögen der Kinder und Mündel gehören, nicht verſäumt wird. Eine Vernachläſſigung dieſer Pflicht kann ſie erſatz⸗ pflichtig machen. Vor allem dürfen ſie die bis zum 31. Dezember 1924 laufende Anmeldefriſt nicht verſtreichen laſſen. 1. Bei Sparkaſſenguthaben hat die Anmel⸗ dung bis zum 31. Dezember 1924 bei der Spar⸗ kaſſe zu erfolgen, bei der das Guthaben beſteht. In der Anmeldung iſt anzugeben, daß es ſich um Münzgeld handelt, damit eine bevorzugte Berückſichtigung ſtattfindet. 2. Hypotheken, Grundſchulden und Rentenſchulden werden ohne Anmeldung auf 15 Prozent aufgewertet. Die durch die Hypotheken geſicherte Forderung kaun aber in beſonderen Fällen höher aufgewer⸗ tet werden, nämlich, wenn die Forderung auf den Beziehungen zwiſchen unterhaltungsberech⸗ tigten oder auf den Beziehungen aus der Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen Miterben geſchiedener Ehegatten, Erb⸗ und Pflichtteilberechtigten oder Eltern und Kindern beruht oder wenn es ſich um eine Reſtkaufgeldforderung handelt, die nach dem 31. Dezember 1918 begründet worden iſt. Bei den zu Kinder⸗ und Mündelvermögen gehö⸗ rigen Hypotheken wird dieſe Vorausſetzung häu⸗ figer vorliegen. Der Antrag auf Aufwertung der Hypothekenforderung über 15 Prozent hinaus iſt bis zum 31. Dezember 1924 bei dem Amts⸗ gericht zu ſtellen, in deſſen Vezirk das Grundbuch geführt wird. 8 5 An die Herren Vereins⸗Vorſtände und Geſchäfts⸗ Inhaber. Wir verwelſen nochmals auf den Artikel „An unſere Leſer“ in heutiger Nummer. Im eigenſten Intereſſe der verehrl. Vereine und Geſchäftsleute iſt es gelegen, wenn ſie von dleſer beiſplellos billigen Inſertlons⸗Gelegenheit regen Gebrauch machen. Auf Grund der be⸗ kaantgegebenen Bedingungen ſind wir bereit, Jahres⸗Pauſchal⸗Abſchlüſſe bis einſchließlich Montag, den 1. September[fd. Is. in unſerer Geſchäftsſtelle entgegenzunehmen. Hochachtend Viernheimer Anzeiger. ſich erheblich, warum die Dame mit dem fei⸗ nen pikanten Geſicht und in dem eleganten Kleid bei dieſer Pferdenummer wohl weinen mochte. Theres ſchritt aus dem Zelt und ging wartend die Straße auf und ab, plötzlich hörte ſie einen elaſtiſchen Männerſchritt. Peterken, liebes Peterken!“ Theres hielt den großen Jungen im Arm und küßte ihn. „Theres!“ Peter war ein wenig unſicher, er kannte die große Schweſter kaum noch. „Komm Peterken, wir fahren zur Stadt, du haſt doch nichts anderes vor? Ich kann dir gar nicht ſagen, wie ſtolz ich auf dich bin. Du biſt geritten wie Vaterken. Ach, Peter, hätteſt du ihn gekannt! Was glaubſt du, wie ſtolz er auf ſeinen Sohn geweſen wäre, der ſo voll⸗ ſtändig ſein Ebenbild iſt.“ „Das haben auch Marita und Sibyll ge⸗ ſagt. Hans meint, unſere Photographien, ich habe mich mit„Troll“ aufnehmen laſſen, wie Vater damals mit„Hyainth“, die Bilder wä⸗ ren nicht zu unterſcheiden, nur daß ich etwa⸗ jünger ausſähe. Hans ſagt, es könnte Vaters Jugendbild ſein.“ „Das Bild mußt du mir ſchenken.“ In einem vornehmen kleinen Weinreſtau⸗ rant tauſchten ſie ihre Erlehniſſe aus, von der Galerie tönte gedämpft Muſik.„Ich ſinge morgen die Violetta“, Peterken, deshalb bin ich hier. Ich hatte ja keine Ahnung, daß du au chhier in Hannover gaſtierſt.“ „Das habe ich extra nicht verraten! Im November ſind wir in Köln, damit wollte ich die berühmte Theres Matties, die erſte Kolo⸗ raturſäng tin, überraſchen.“ Theres lachte.„Lauter berühmte Leute! Hans Matties, der„berühmte Dichter“, Sybil, die„berühmte Tänzerin“, Peter, der„be⸗ rühmte Zirkusreiter“—— „Und Theres, die berühmte Sängerin“, Mehr kann man mit dem beſten Willen für eine Familie nicht verlangen. Gottlob, dg wenigſtens Berta nicht„berühmt“ iſt NEN N en zunüchſt bis zum g. Septen ber vorgeſehen, während Macdonald wahrſchein⸗ lich erſt am 8. September wieder in London ein⸗ treffen wird. 0 Bechtheim di e Chauſſee bein Ortseingang Oſthofen herunter und zwar im ſchärfſten Tempo, als zu gleicher Zeit die Neben⸗ bahn Oſthofen—Weſthofen die Straße paſſierte. Nur durch die Geiſtesgegenwart des Fahrers ge⸗ lang es, das Fahrzeug noch vor dem Zug über den Uebergang, der nicht geſperrt iſt, zu brin⸗ gen und ſich und den Mitfahrenden vor dem ſicheren Tode zu retten. Außer geringen Ver⸗ ſtauchungen an Armen und Beinen zogen ſich Beide durch den alsdann folgenden Sturz keine Verletzungen zu. Eine Warnung für Alle, berg⸗ ab langſam zu fahren. f Ofthofen, 25. Aug. Tot aufgefunden wurde auf der Rheinſtraße Worms⸗Mainz in der Gemarkung Oſthofen ein Radfahrer. Nach ſofort vorgenommener Augenſcheinnahme durch das Amtsgericht Oſthofen und die Gendarmerie Oſthofen wurde folgendes feſtgeſtellt: Es han⸗ delt ſich um den Lehrer Fritz Meyer, 39 Jahre alt, aus Bendorf bei Koblenz. Der Mann be⸗ fand ſich auf einer Radtour von Konſtanz kom⸗ mend den Rhein entlang bis nach Koblenz, wie aus beigefundenen Briefen und Notizen erſicht⸗ lich. Wie der Unglücksfall ſich zugetragen hat, konnte mit Sicherheit nicht feſtgeſtellt werden, Nach Angabe eines Augenzeugen habe ſich der Verunglückte an einem Autoanhängewagen feſt gehalten und ſei plötzlich geſtürzt. Danach if es wohl wahrſcheinlich, daß der Verunglückte den Unfall ſelbſt verſchuldet hat. Die Leiche wurde in das Leichenhaus nach Oſthofen ver⸗ bracht, wo ſich auch das Fahrrad befindet. Geld und Wertſachen uſw. wurden am Amtsgerich; Oſthofen hinterlegt, ebenſo die Kleider des Ver⸗ unglückten. Die Angehörigen wurden ſoforf durch Bahntelegraph von dem Unglücksfall durch die Bürgermeiſterei Bendorf verſtändigt. Die ſtattfindende gerichtsärztliche Unterſuchung wird Näheres über die Todesurſache feſtſtellen. Rheindürkheim, 26. Aug. Eine weibliche un⸗ bekannte Leiche wurde im Rheine geländet. Sie war bekleidet mit ſchwarzen Strümpfen, ſchwar⸗ zen Schnallenſchuhen mit Lederriemchen, ſchwar⸗ zen Tuchmantel mit vier großen Hornknöpfen. Die Unterwäſche hatte blauweiße Längsſtreiſen. Am Ufer fand man ein ſchwarzes Samttäſch⸗ chen mit einem weißen Spitzentaſchentuch und Kamm als Inhalt. Das Taſchentuch war mit H. E. gezeichnet. Einige Meter davon lag eine braun geſtrickte Mütze. Eich, 25. Aug. Eine Blutvergiftung zog ſich der Landwirt Günther zu. Beim Dreſchen erlitt er eine Reißwunde, an der nach kurzer Zeit eine Blutvergiftung entſtand. Nur durch raſche ärzt⸗ liche Hilſe konnte der Mann vor ſchlimmen Fol- den bewahrt werden. Vom Altrhein, 26. Aug. Die Frühzwetſchen. ernten in den Altrheingemeinden Eich, Gimbs⸗ heim, Rheindürkheim, Hamm, Uebersheim u. a Orten mehr iſt jetzt in vollem Gange. Der Er⸗ trag iſt überaus gut. Für den Zentner werden 7.— Mark bezahlt. Oppenheim, 26. Aug. Das in den letzten Tagen niedergegangene Unwetter hat in Fel und Flur, aber auch beſonders in den Weinber⸗ gen ganz erheblichen Schaden verurſacht. Strich⸗ weiſe trat Hagelſchlag auf und es zeigt ſich jetzt, daß an den Unwetterſtellen die reifenden Trau⸗ ben faſt vollſtändig zerſchlagen ſind. Bürſtadt, 26. Aug. Hier hat ein großes Scha⸗ denſeuer die mit der neuen Frucht und Heu voll Kleiderschränke 35% Küchenschränke 58% Bettstellen 20. Chaiselongues 48% Plüschdiwan 65 Kompl. Küche mit Linoleum 195% Schreibtisch 98. Kinder- und Metall- betten sehr billig. [Rosenberg 00 47 MANNHEIM. Schöne Zuetſchen pfund⸗ und zentnerweiſe verkauft Franz Froſchauer neben der alten Kirche. Keine Notſchlachtung! Von morgen Freitag Mittag 4 Uhr ab hausgemachte Wurſt u. 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Merk⸗ würdig, daß Peter VBaterkens Erbe nun an⸗ trat, daß die Natur in ihrer gütigen Laune den Vater im Sohne neu aufleben ließ. Nach Mitternacht trennten ſie ſich.„Nun höre ich meine berühmte Schweſter nicht ein⸗ mal ſingen,“ beilagte ſich Peter.„das iſt der Nachteil, wenn Geſchiner un ſereinander be⸗ rühmt ſind.“ Am folgenden Vormittag ſpazierlen ſie nach der Probe durch die Eilenriede; auf dem Pferdeturm aßen ſie zu Mittag. Um 5 Uhr fuhr Theres zurück.„Ich will noch etwas ruhen, damit ich friſch bin. Nach der Vorſtel⸗ lung treffen wir uns wieder in der Traube.“ Theres war eine verführeriſch⸗tempera⸗ mentvolle Violetta, ihre Stimme ſtrahite an Wohllaut. „Herr Rittmeiſter, die Violetta hat ja ge⸗ ſtern neben uns in der Loge geſeſſen! Schauen Sie nur das pikante Geſicht, das Profil— die Augen.“ Die Dame in der Proſzeniumsloge reichte ihrem Nachbarn das Glas. „Das iſt am Ende die Schweſter des Kunſtreiters, die Tochter von Jos Malties, deshalb weinte ſie auch.“ Der Rittmeiſter überzeugte ſich.„Wahr⸗ haftig, gnädiges Fräulein. Eine große Aehn⸗ lichkeit mit dem Bruder!“ Und die Violetta hatte jetzt doppeltes Intereſſe. „Eine wundervolle Stimme, dazu das Spiel, ſo habe ich Traviata überhaupt noch nicht gehört,“ des Ritlmeiſters Begleiterin war begeiſtert. Wie uns, ſcheint es auch an⸗ deren Leuten zu gehen, hören Sie nur den Beifall.“ g Theres konnte ſi chnicht oft genug zeigen. Im Foyer und den Wandelgängen ſprach man nur von der wundervollen Leiſtung der Matties.* 2 Bei ver Sterbeſzene der Pioletta lief un⸗ terbrücktes S durch den Zuſchauer⸗ aum, Der V. kte ſich, Minutewanges h aſt wenig erbaut.„A of will ich ausſtei⸗ ee 1 ch 5 Theres verbeugte ſich lächelnd. Aus der Seitenkuliſſe kam der Theaterdiener mit einem köſtlichen Roſenbukett von langſtieligen ſer duftenden roten Roſen und überreichte es erſtaunten Theres. Langſam leerte ſich der Zuſchauerraum, die Enthuſiasmierten klatſchten noch immen, die Matties mußte vor den eiſernen Vorhang. f Theres ging mit erhöhtem Glücksgefühl in die Garderobe. Als ſie den Sirauß niederlegte, fiel ein weißer Zettel heraus. Meiner lieben Theres! Peterken! Mit ihren Roſen langte Theres in der „Traube“ an. Peter ſaß ſchon da. 4„Peterken, ich hab mich ja ſo gefreut! Die gehen mit nach Köln, ſo ein aufmerlſamer Bruder!“ Sie blieben beiſammen, bis es Zeit war, zur Bahn zu gehen. Theres wollte den Nacht⸗ ſchnellzug benutzen.„Auf Wiederſehen in Köln, Peterken,“ rief ſie im Abfahren, winkte ihm und meinte, wieder das Kind zu ſein, das Vaterken die letzten Abſchledsgrüße ge⸗ winkt—— Als Theres das zweite Mal in Hannover gaſtierte, hatte Zirkus Caree ſchon ſein Ze. abgebrochen. Theres war der Liebling de! Publikums geworden, ihrer„ilda“ lauſchte ein ausverkauftes, begeiſtertes Haus. Der fol⸗ gende Morgen brachte ſie in das Harzdorf, das ſie als Vierzehnjährige verlaſſen. Von Northeim ab mußte ſie Bummelzug benutzen. Zur frühen Morgenſtunde warteten auf den kleinen Dorfbahnböſen nur wenig Reiſende. In Catlenburg ſtieg ſie aus. Er⸗ ſtaunt ſah der Bahnbeamte hinter ihr her, was wollte die feine Dame wohl hier? f Draußen wartete der Omnibus. Es war ein herrlicher 0 Sonne a e das Dorf herab, trotz der kahlen Bäume ein letzter erbſttag, obwohl man ſchonRovember nt er Kutſcher war über den einzigen Fahrge Thelts dem Kuſcher zu und i Lohale Nacht „Zahlung der Militärverſorgungs ⸗ a Die Militärrenten für den Monat eptember werden am Freitag den 29. ds. Mis. wie üblich am Poſtſchalter ausgezahlt. An unſere Leſer! Das reſtliche Zeltungsgeld pro Monat Auguſt wird von nächſten Samstag ab ein⸗ kaſſtert. g In Zukunft wird das Zeitungsgeld nicht mehr im Voraus, ſondern erſt nach Ablauf des Monats erhoben. Gemäß eines Beſchluſſes des heſſiſchen Zeitungsverleger⸗Vereins werden die Bezugspreiſe ab 1. September l. Is. ermäßigt. Der „Viernheimer Anzelger“ koſtet den nächſten Monat nur noch 1,50 Ma.— Eine weitere Ermäßigung des Bezugspreiſes iſt ab 1. Oktober l. Js. in Ausſicht genommen. Den werten Geſchäfts⸗Inhabern und verehrl. Vereinen diene die erfreuliche Nachricht, daß ab 1. September I. Is. die in der Vor⸗ Kriegszeit beliebten Jahres⸗Pauſchal⸗ abſchlüſſe wieder zur Einführung kom⸗ men. Trotzdem die Zeitungsherſtellung gegen die Vorkriegszeit viel teuerer geworden, werden wir uns dennoch bemühen, allen Wünſchen weiteſt Rechnung zu tragen. Im Normal ⸗Maß koſtet ein Jahres⸗Abſchluß für Geſchäfte nur M. 60.—, für die titl. Vereine aur Ml. 36.—. Der Geſchäftsmann zahlt alſo pro 8 8 Monat Mk. 5.—, der Verein pro Monat Mk. 3.— bei wöchentlich 2 Aufnahmen. Wir bitten, von dieſer Vergünſtigung regen Gebrauch zu machen. Für dle allgemeinen Inſeraten verrechnen wir pro Zeile uur 5 Pfg. Die Druckſachen⸗Preiſe haben wir ebenfalls ganz bedeutend ermäßigt. Ferner ſoll der von uns erſtellte Neubau dazu dlenen, den„Vlernheimer Anzeiger“ ab 1. Oktober inhaltlich zu verbeſſern und den ge⸗ ſteigerten Anſprüchen vollkommener Rechnung zu tragen. Damit dleſes uns gelingt, benötigen wir das Vertrauen unſerer Leſer und die treue Mit⸗ arbeit aller. Hochachtend Viernheimer Anzeiger. geſfulte Scheune eines hieſigen Bewohners ver⸗ nichtet, ſodaß ihm croßer Schaden entſtand. Au⸗ ßer der hieſigen taten auch verſchiedene Nach⸗ barwehren ſehr pflichteifrig in Tätigkeit. Sandhofen, 26. Aug. Am Kirchweihſonntag kam es auf der Straße in Sandhofen zu einer ſchweren Meſſerſtecherei. Ihr ging ein Streit voraus, wobei ein junger Burſche das Meſſer zog, ohne jedoch Gebrauch davon zu machen. Zwei andere, an dem Streit nicht beteiligte jün⸗ gere Leute miſchten ſich in die Sache ein, wobei ſich der Angegriffene mit dem Meſſer wehrte und beiden mehrere Lungenſtiche verſetzte. Die Verletzungen ſind lebensgefährlich. Oberdielbach, 26. Aug. Die Ehefrau des Tag⸗ löhners Pfirſich von hier erfreute dieſer Tage ihren Ehemann mit Drillingen, 2 Mädchen und einem Buben. Die drei Kinder wiegen zuſam⸗ men 12 Pfund. Staufen, 28. Aug. Im Gaſthof„zum Kreuz“ ſtürzte ein Dienſtmädchen vom Fenſter des zwei⸗ ten Stockwerks ab. Glücklicherweiſe jedoch konnte ſich das Mädchen am Leitungsdraht feſthalten, wodurch ſich die Gewalt des Sturzes weſentlich verminderte, ſodaß die Verunglückte nur Verletz⸗ ungen leichter Art davontrug. Lehte Meldungen. Anträge im Reichstag. Berlin, 27. Auguſt. Dem Reichstag ſind im Laufe der beutigen Debatte folgende Anträge zugegangen: 1. Zum Mantelgeſetz ein Antrag Dr. Zang, Becker⸗Heſſen, Dr. Curtius(D. Bp.) die Be⸗ ſtimmung hinzuzufügen: um die Durchführung des den Vereinbarungen der Londoner Kon⸗ ferenz zugrunde liegenden Sachverſtändigen⸗ utachtens nicht zu beeintrüchtigen oder zu ge⸗ ährden, hat die Reichsregierung darauf hin⸗ a) daß vie Gebiete. die über die im 3 5 164% 4% et tt N (ara HENKEL und im Haus 5 1 siehf sſeis bei dlir wie Sonn- lag alls U- U SchEU ENA E) Artikel 428 des Verſailler Vertrages bezeich⸗ neten Grenzen hinaus beſetzt worden ſind, ſo raſch wie möglich, jedenfalls aber erheblich vor dem 15. Auguſt 1925 geräumt werden; b) daß die Kölner Zone unter allen Umſtänden am 10. Januar 1925 endgültig geräumt wird, wee das auch von den engliſchen kronſuriſten als notwendig anerkaunt wurde; c) daß Sicher⸗ heit dafür geſchaffen wird, daß künftig die in der Vereinbarung über die militäriſche Be⸗ ſetzung der Rheinlande vom 28. Juni 1919 5 für die Befugniſſe der Ruhrbeſatzungsbehör⸗ den gezogenen Grenzen nicht überſchritten u. daß insbeſondere die Bewohner der Rhein⸗ lande im Genuß ihrer allgemeinen Menſchen⸗ techte und ſtaatsbürgerlichen Grundrechte nicht leſchmälert werden. 2. Ferner liegt folgende Entſchließung v. Raumer(D. Vp.) vor: In das Mantelgeſetz iſt folgender Satz einzufügen:„Dieſes Geſetz, ſowie die Geſetze über die Keichsbahngeſell⸗ ſchaft, über die Induſtriebelaftung und das Bankgeſetz treten außer Kraft, ſobald die Reichsregierung feſtſtellt, daß die in dem Lon⸗ doner Abkommen vorgeſehenen Verträge über eine Deutſchland zu gewährende Anleihe von 800 Millionen Goldmark nicht zuſtande kommt. 3. Es liegt weiter eine Eutſchließung v. Guerard(Zentr.) vor, die Reichsregierung zu erſuchen, auf den in dem Abkommen vor⸗ geſehenen Ueberleitungsvertrag zwecks Wie⸗ derberſtellung der Verwaltungs- und Wirt⸗ ſchaftseinheit Deutſchlands, auf eine Reviſion aller von der Rheinlandkommiſſion erlaſſenen Anordnungen und auf die Rückführung des Okkupationsregimes auf das für die Sicherung der Beſatzungstruppen unerläßliche Maß mi illem Nachdruck hinzuwirken. Die Amneſtieforderung für Caillaux. Paris, 27. Aug. Die Rechtskommiſſion des Senats hat den Paragraphen des Amneſtiege-⸗ „der Caillaux Amneſtie gewährt, mit einer imme Mehrheit angenommen. Hughes Regierungsprogramm. London, 2. Auguſt. Wie aus New⸗ hork gemeledt wird, hat Staatsſekretär Hu⸗ ghes in einer Denkſchrift ſein auswärtiges Programm feſtgelegt. Darin wird in der Frage der amerikaniſchen Politik gegenüber Europa erklärt, datz die Republikaniſche Partei er Union gegen alle Bündniſſe ſei, und daß ie ſich weigern würde, die Macht Amerikas in unbekannte Verwicklungen hereinzerren zu laſſen. Deshalb wendet ſich die Denkſchrift zegen den Völkerbund. Darüber heißt es wörtlich: Wenn wir Mitglied des Völkerbun⸗ des würden, liefen wir Gefahr, unſeren Ein⸗ luß einzubüßen und in europäiſche Angele⸗ zenheiten verwickelt zu werden. Ferner wird zeſagt, daß die Ausarbeitung eines Planes ür eine internationale Organiſation oder eines Ausſchuſſes von Nationen ein ſchwerer Fehler geweſen ſei, beſonders, da er ein Teil des von den Siegern im großen Weltkriege ſigeſetzten Friedensvertrages ſei, in welchen Beſtimmungen enthalten ſind, die zu dem Geiſt jener Inſtitute in Widerſpruch ſtehen, der bei uns in den Tagen Monroes Geltung hatte u. heute noch mehr gilt denn je. Zur Feſtſtellung der Erzbergermörder. Budapeſt, 26. Auguſt. Der deutſche Buda⸗ deſter Geſandte Graf Weltzek iſt heute nach Berlin gereiſt, um in der Angelegenheit der Erzbergermörder bezw. über den Stand der Auslieferungsfrage dortſelbſt Bericht zu er⸗ tatten. Das Unwetter in der Altmark. Magdeburg, 27. Aug. Die Altmark iſt durch die ſtarken Niederſchläge der letzten Tage von einer Ueberſchwemmungskataſtrophe heimge⸗ ſucht worden, deren Umfang das Hochwaſſer⸗ „ glück von 1909 weit übertrifft. Im Kreiſe Oſterburg iſt eine Fläche von etwa 120 000 Mor⸗ gen von den Fluten bedeckt. Die Ernte gilt als völlia verloren. Eine Hilfsaktion iſt eingeleitet Wetterbericht. Wolkig, teilweiſe leichte miederſchläge, müßig warm, weſtliche Winde.