5 1 5 5 1 4 2 5 5 mer Anzei Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreiſe. Die einſpaltige Pet tzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung flehen 0 (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) (Biernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.—! reis monatlich 2 Mark frei ins Haus Ua G dal e h wöchentl. Samstags das achtſeſtige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim 1 189. Neues vom Tage. Die Dawesgeſetze auch vom Reichsrat endgültig verabſchiedet. Berlin, 30. Auguſt. Unmittelbar nach Schluß der entſcheidenden Abſtimmungen im Reichstag trat eine Vollſitzung des Reichsrats zuſammen. Es handelte ſich darum, eine ver⸗ faſſungsmößige Vorſchrift zu erfüllen, nämlich von den Beſchlüſſen des Reichstages ohne Einſpruch Kenntnis zu nehmen. Das ge⸗ ſchah in der Vollſitzung des Reichsrats, die unter dem Vorſitz des Miniſters Dr. Jarres abgehalten wurde. Der preußiſche Bevollmäch⸗ über die günſtige Nachricht. Auch Staatsſekre⸗ tär Hughes und die anderen Kabinettsmit⸗ glieder äußerten ſich befriedigt. An der Börſe ſetzte eine ſtarke Hauſſe ein. Sämtliche euro⸗ päiſchen Valuten feſtigten ſich weſentlich. Vertagung der Micumverhandlungen. Düſſeldorf, 30. Aug. Die auf geſtern Nachmittag anberaumte Verhandlung der Sech⸗ ſerkommiſſion mit der Mieum iſt, Stunde die Entſcheidung des Reichstags noch nicht vorlag, vertagt worden, und zwar auf Sonntag vormittag. Engliſche Stimmen zur deutſchen Abſtimmung London, 30. Auguſt. Am geſtrigen da zu dieſer iche Taktik“ und als„eine Charakterloſigkeit ſondersgleichen“. Die Blätter der Rechten äußern ſich zu⸗ rückhaltend. Lediglich die„Deutſche Zei⸗ tung nimmt ſehr ſcharf Stellung gegen die Deutſchnationalen. Mit ſchönen Worten laſſe ſich nicht bemänteln, was unerſchütterliche Tatſache ſei. Die nationale Oppoſition habe wieder einmal verſagt. Das Blatt ſchreibt: Wir verfallen nicht in den Fehler, gleich„Ver⸗ röter“ zu rufen, wir werfen nicht mit Steinen nach denen, von denen wir annehmen müſſen, baß ſie nach beſtem Wiſſen und nach ihrer Ueberzeugung gehandelt haben, aber wir ſtel⸗ ſen feſt, daß ſie nicht zu uns gehören. Die deutſchnationale Partei und die Parteileitung habe verſagt. Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 Montag, den 1. September 1924 bn. bon dem goldenen Boden eines Erwerbsſtandes Doch gemach: es kommt ganz darauf an, was man unter dieſer Bezeichnung verſteht. ſprechen? Soll der„goldene“ Boden nur andeuten, daß man im andwerk leichter noch als in einem anderen Berufe ö dann iſt der Ausdruck verfehlt. chen, der obern Zehntauſend, wie man ſie früher zu nennen pflegte, gibt es unter den Handwer⸗ kern herzlich wenige. Aber man dem„goldenen Boden“ hat es eine ganz andere Bewandtnis. Es will einmal ſa⸗ gen, daß ein tüchtiger Handwerksmeiſter in ſei⸗ nem Beruf ſein Auskommen findet, das ihn und ſeine Familie vor dem Verſinken in Not und Elend ſchützt. Doch weit mehr will es zum Ausdruck bringen, daß ein vorwärtsſtrebender Menſch gerade auf dem Boden des handwerker⸗ tigte erklärt i 5 6 9 Der„Berl. Lokalanzeiger“ er⸗ 5 50 1515 85 12 5 9 1 e, daß zwar viele Wünſche, zu de⸗ Abend um 9 Uhr war die Annahme des Lon⸗ kennt an. daß das Ja von der Mehrheit mit lichen Berufs ſeine geiſtigen und körperlichen nen die Verhandlungen über das Dawesgut⸗ doner Paktes durch den Reichstag in London eien Aufatmen der Erleichterun begrüßt Anlagen zur vollen Entfaltung bringen, ſich de achten Anlaß gegeben hätten, bedauerlicher⸗ noch nicht allgemein bekannt, ſodaß die Abend⸗ den iſt Did elledem bleibe 55 79 ein einer ſelbſtändigen Perſönlichleit entwickeln und 0 weile nicht erfüllt wären, daß man aber der bpreſſe die Nachricht nicht mehr veröffentlichen Tag ſchlinner Saat au 1175 Linikt ſch ine ſomit in hohem Maße an der Förderung der N. an Reichsregi 3 i 1 bonnte. In politiſchen und diplomatiſchen. ee Ne Volkskultur teilnehmen kann. Wer mit einer 5 eichsregierung dazu Glück wünſche, daß ihre a 15 1 f Ernte aufgehen werde.. 17 Arbeit nicht vergeblich gew are ſreiſen, ſowie in den Klubs wurde die Nach- 1 5 ſolchen Berufsaufſaſſung im Handwerk ſich er⸗ M. an g geblich geweſen wäre und daß kicht jedoch lebhaft beſprochen. Allgemein wird Der„Tag“ bemerkt: Die Annahme des folgreich betätigt und alles daranſetzt, die Lei⸗ 10 5 13 1 der Hoffnung Ausdruck gebe, die Annahme freudig begrüßt. Londoner Paktes bedeute kein Ende, ſondern ſtungsfähiakeit unſerer Produktion gerade zur n a e heutigen Beſchlüſſe des Reichstages tinen Anfang; jetzt erſt beginne der Kampf. Zeit der Verarmung zu erhöhen, der bewegt ſtch 10 10 und des Reichsrates dem deutſchen Volke zum ö Der amerikaniſche Bankier Speyer beim Nachdem wir angenommen hätten, ſtecken wir wirklich auf einem goldenen Boden. Er fühlt l Segen gereichen werden. Der Vorſitzende Reichspräſidenten. ſetzt in der Schlinge. Die neuen Geſetze bilden ſeine Kräfte wachſen, berechtigter Berufsſtolz 50 W a 1 aun, borläufig eine Feſſel, die Deutſchland wieder regt ſich in ihn; er erkennt bei getreuer Pflicht⸗ M. an dankte namens der Reichsregierung und gab Berlin, 30. Aug. Der Reichspräſident emp⸗ zusſtehen müſſe rfüllung, daß er mit ſeiner Arbeit etwas be⸗ g 5 i b 1 5 S e 4 ſtel 5 erfüllung, daß 5 Arb.. N dm Wunſche Ausdruck, daß dieſe Hoffnung in ſine He e im Beſein des e In gleicher Richtung bewegen ſich die Er- deutet für ſein Volk und deſſen Wirtſchaft. Und Erfüllung gehe. ßenminiſters Dr. Streſemann den amerikaniſchen flär 0 D. Alk A 8 199 5 dieſe innere Beglückung, die der Beruf ver⸗ 55 ärungen der„D. Allg. Zeitung“. Der e 1 0 e i f ö Bankier Speyer, den Mitinhaber des bekannten Beſchluß des geſtrigen Tages ſei trotz alledem ſchaffte, iſt mehr als Goldes wert, weil ſie nicht * 5 1 175 9 nnr 92 1 7. 7 7 221 3 70 Die Unterzeichnung der Londoner Bankhauſes gleichen Namens in Newyork. eine ſicher nicht mehr abwendbare Notwendig— 1 911 185 9 Döglicht Hen „M. leit. Es ſei ein neuer Anfang gemacht worden. Erfolg der Arbeit, durch eine mögli 1 90 Abmachungen. zuſſiſche Fl 3 im Schwarzen Meer 41 3. 2 ſohnung, ſondern letzten Endes aus dem Bewußt⸗ i 5 tuſſiſche Flottenmanöver im Schwarzen Meer 125 1 J 5 a „M. Berlin, 30. Auguſt. Der deutſche 8 1 ö i. N ſein quillt, im Dienſte der Volksgemeinſchaft zu 90 5 Bukareſt, 30. Auguſt. In amtlichen e 5 ſchaffen. M. Botſchafter in London erhielt geſtern Kreiſen und in der Bevölkerung Rumäniens Mleine politiſche Umſchau Daß das Handwerk ſelbſt in der Pflege der 90 N nachmittag Anweiſung, die Londoner Abma⸗ haben ruſſiſche Flottenmanöver im Schwarzen;.„ alten Handwerkertugenden, die wir an ihm in . 5 f Meer große Beunruhigung hervorgerufen.— Die Reichsgewerkſchaft der Eiſenbahn beim Blüte des Mittelalters bewundern, in der ä N chungen heute zu unterzeichnen. is ruſſiſchen Schiffe ſind nachts wiederholt ten kapituliert! Die Reichsgewerkſchaft der Ei⸗ 11555 ident o td it 1 5 Berufsangehörigen, 17 Eine 8 Nei ö»ie Nähe der Küſte gekommen und haben ſenbahnbeamten(Richtung Menne Scharf, e 5 Sinn für Echtheit, in dem Abſchen für — sine Kundgebung des Reichskanzlers. Ufer mit Scheinwerfern abgeleuchtet. Die ſchwerdt), die ſeinerzeit den Eiſenbahnbeamten⸗ 155 Unente an Na Leiſtung kurz i . 4 Berlin, 29. Aug. Aus Anlaß der Verab⸗ rumäniſche Schwarzmeerflotte verfolgt die ſtreik in Szene ſetzte, wurde jüngſt vom Reichs⸗ 11 persönlichen Können 085 goldenen Boden f ˖ U 179 5 ſi 8 it große erkehrsminiſter aufgefordert, auf das Streik⸗ f N iedung der Geſetze über die Londoner Verein: Bewegungen der ruſſiſchen Flotte mit großer verkehrsminiſter aufgefordert, auf das St. 175 7 n wir vor fia 909 ſch. 3 ſet„„%% Aufmerkſamkeit. recht zu verzichten und ihre Sitzungen entſpre— ſeines Berufes erblickt, 20 e 3. S barungen erläßt der Reichskanzler namens chend zu ändern. Die Leitung der Reichsge— an der Sorge um ſeinen Nachwuchs. chon itz im Wald. der Rechsregierung folgende Kundgebung:* werkſchaft hat daraufhin ihre Unterwerfung voll⸗ lange 105 es 9 1 5 e 107 6 n 30. Aug. Der Reichstag hat mit den heute gefaßten Be? Vor einer Spaltung der Deutſchnationalen? zogen und auf das Streikrecht der Eiſenbahn⸗ e e 155 5 teilnehmen Da⸗ i ſchlüſſen ſein Siegel unter die Londoner Verein⸗ beamten verzichtet. Die Mitglieder im Lande f 5 Uhr barungen geſetzt. Damit iſt eine Entſcheidung Berlin, 29. Auguſt. In parlamentari⸗ ſchen Kreiſen verlautet, daß es aufgrund der verſucht nun die Leitung der Reichsgewerkſchaft mit will es dem jungen Menſchen zum Bewußt⸗ ſein bringen, daß er bei ſeinem Eintritt ins gung 09 getroffen, die für das Schickſal des deutſchen heutigen Abſtimmung über das Eiſenbahn⸗ anläßlich der bevorſtehenden Eiſenbahnbeamten⸗ Handwert gegen ſeine Voltsgemeinſchat Ver⸗ c; 7185 12 a 8. 5 5 J. 5 geg 0 Volkes auf Jahre hinaus von maßgebender Be⸗ geſetz wahrſcheinlich noch heute zu einer rätewahl, durch kommuniſtiſch⸗ſozialiſtiſchen Ue⸗ pflichtungen auf ſich nimmt, daß das Handwerk ashafen deutung ſein wird. Der Reichsregierung iſt es ein Bedürfnis, allen Mitgliedern des Reichstags, bie zu dieſem Ergebnis beigetragen haben, ihren Spaltung innerhalb der Deutſchnationalen Volkspartei kommen werde. Etwa 20—30 Ab⸗ geordnete, die bereits vorgeſtern mit den über dieſe blamable Tatſache Das ſcheint ihr aber nicht aus einem Geheimchreiben berradikalismus täuſchen. Wie hinwegzu zu gelingen. gleichſam durch die Ueberlieferung geweihter Boden iſt, auf dem er ſich nach dem Beiſpiel ſei⸗ ner Vorfahren betätigen ſoll im Dienſte ſeines Dank auszuſprechen. Alle Beteiligten haben Deutſchvölkiſchen wegen der be 1 05 der Reichsgewerkſchaft hervorgeht, befindet ſich Volkes 5 g ede ü ü Begründr ö de erden wahrſchein⸗ ihr gewerkſchaftlich⸗techniſcher Verwaltungsappa⸗ 5 ö m. 4 Uhr ſchwere Bedenken überwinden und vielfach ſogart Begründung verhandelte, werd 0 g 0 N 8 gsappa⸗ r. Wen Handwerks 10 ö müſſen, lich zu den Deutſchvölkiſchen übergehen. In rat im Zuſtand der Zerſetzung. In den ſchärf⸗ Dieſen„goldenen“ Boden des Handwerk 9 d'heim 2. M. ertheim 3. M. heim 1. Jug. ſendwerbetag icht die ö perſönliche Ueberzeugungen zurückſtellen um zur Annahme der Londoner Vereinbarungen zu gelangen. So ſchwer der Entſchluß auch je⸗ dem Einzelnen geworden ſein mag, ſo mußte er boch gefaßt werden, wenn unſerem Volk der Weg in eine beſſere Zukunft eröffnet werden soll, Die Reichsregierung kann und will aber dieſen bedeutſamen Augenblick, in dem ſie in Dumahlihrung des Verſailler Vertrages ſchwere orhflichtungen auf ſich nimmt, nicht vorüber ohen laſſen. one in der Kriegsſchuldfrage, die dieſen Kreiſen, wie auch in den Kreiſen der Deutſchvölkiſchen, herrſcht über das Abſtim⸗ mungsergebnis äußerſte Erregung. de Deutſche Preſſeſtimmen. Berlin, 30. Auguſt. Die Morgenblät⸗ ter beſprechen durchweg das Ergebnis der geſt⸗ rigen entſcheidenden Ab ſtim mung des Reichstages über den Londoner Pakt. ſten Tönen wendet ſich das Rundſchreiben gegen die Korruption der Verwaltungsſtellen der Mit⸗ glieder, gegen die Zurückhaltung der Beiträge der Mitglieder in den Außenſtellen uſw. Jetzt rſſcht ſich die Ueberradiikaliſterung der ſozialiſti⸗ ſchen Eiſenbahner⸗Organiſationen an ihnen ſelbſt. — Dr. Schacht bei Muſſolini. Wie aus Rom gemeldet wird, wurde Reichsbankpräſident Dr. Schacht im Beiſein des deutſchen Geſchäfts⸗ trägers geſtern nachmittag von Muſſolini emp⸗ auch im Zeitalter der Verarmung unſerer ge⸗ ſamten Wirtſchaft zu erhalten, iſt in erſter Linie Aufgabe aller, die zur Förderung des Hand—⸗ werks berufen ſind: das ſind Meiſter, Eltern, Lehrer und der junge Nachwuchs ſelbſt. Recht eindringlich brachte das der Bezirksverwalter eines weſtfäliſchen Innungsverbandes bei der Ausnahme neuer Lehrlinge mit den Worten zum Ausdruck:„Die Sorgen der Eltern um das Wer⸗ den des Kindes werden größer, je mehr das Die Eltern tragen neben die . f 6; eit⸗ ind heranwächſt. 5 19. 5 D 2 2 Di„betitelt ihren Leit⸗ 0 95 5 5 f feind 1 5 1 17 J eit 919 mit ſchwerem Druck auf der Seele des 1 Die ee i uft⸗ und führt ſangen. Ferner wurden der deutſche Votſchafter ſen Sorgen eine große Verantwortung gegenübe ſultts e wutſchen Poſtes ſatet. klar und unzweideutig f aufſatz:„Der Sieg der eee And ſter in Brüſſel, v. Keller, am geſtrigen Vormittag ihrem Kinde in der Ausbildung und Erziehun intrittspreis hren ihren Standnon't darzulegen. Die uns aus: Die Verſtändigungspolie man Aae vom Direktor des belgiſchen Auswärtigen Am⸗ desselben. Dieſe Verantwortung geht zum gro . e el vurchgeführte Außenpolitlt det debe ßen Teil auf den Meiſter über, welcher ein jun — übermächtiger Gewalt auferlegten Feſtſtellung, 435 ſeit e e überlegen durch⸗ den belgiſch⸗deutſchen Handelsvertragsverhand-⸗ ges Menſchenkind in ſeine Werkſtatt aufnimmt 2222 jea 1 17 55. J. 3 3 el 5 ſproche„ 923 f 24 daß Deutſchland den Weltkrieg durch 1 An⸗ ae Dent upeutſchnakionalen Parlamenta⸗ lungen geſprochen. um es in einen Beruf einzuführen. Dieſes Ver ig u griff entfeſſelt habe, 9 950 1 1057 habe endlich im Augenblick der Ent⸗— Belgiens Vertretung in der Reparations.] antwortungsgefühl wachzuhalten, haben wir als 0 1* 2 ö* N 7 1451 3 0 10 1 F. Or 1 i 1 1* ber Geschichte die Reichsregierung err n ſcheidung das erſtemal das nationale Gewiſ⸗ kommiſſion. Da der belgiſche Delegierte in der Organiſation in unſeren Aufgabenkreis de her, daß ſie dieſe Feſtlegung nicht anerkennt. G8 N 154. ö iſſi ſelacroi Mitglied nommen. Anderſeits dürfe die Eltern nicht auf 5 e j Der Reichstag ſei geſtern vor der Reparationskommiſſion Delacroir zum 1 ie E 10 1 e de 0 dier fall 0 55 Auftösaunng bewahrt geblieben. Es ſei nicht[des Ausſchuſſes zur Reviſion der deutſchen In⸗ den Gedanken kommen, daß ſie durch die Hin; insbeſon⸗ e I ce ausgeſchloſſen, daß die jetzt notwendigen in⸗ duſtrieobligationen ernannt wurde, wird er in gabe eines Kindes in die Meiſterlehre aller Ver; ergebene oll freit zu werden. Solange das nicht geſchehen iſt und ſolange ein Mitglied der Völkergemeinſchaft zum Verbrecher an der Menſchheit geſtempelt wird, kann die wahre Verſtändigung und Ver⸗ ſöhnung zwiſchen den Völkern nicht vollendet nerpolitiſchen Auseinanderſetzung neue erſchüt⸗ ternde Kriſen im Gefolge haben. Man müſſe abwarten, ob der gegenwärtige Reichstag ſeine Aufgabe zufriedenſtellend meiſtern könne. Das führende Zentrumsorgan ſagt, ſeine der Reparationskommiſſion durch einen Vertre- ter erſetzt werden. — Die Sitzung des Völkerbundsrats. Der Völterbundsrat trat geſtern mittag 12 Uhr zu erſten Sitzung zuſammen.— Als erſter antwortung ledig ſeien; vielmehr müſſen Mei ſter, Eltern und Schule ſich gemeinſam für dit jungen Leute auf praktiſchem, theoretiſchem, ſiit⸗ lichem und moraliſchem Gebiet verantwortlich füßlen; nur dann wird es gelingen, wiieder neuen 2 80 1 4 7 f 1 0 1; ſchüft toerden. Die eee wird Anlaß neh Hoffnungen in dieſer Beziehung ſeien ſehr ge⸗ a de die Perſonalfrage des Völlerbunds⸗ geſunden Geſt in unſer Volks⸗ und Wirtſchafts⸗ bon Waſ⸗ men, dieſe Erklärung den fremden Regierungen ring und mit der Möglichkeit, daß ein neuer 1 0 Faswekt Die Sitzung wurde für leben hineinzutragen. f N i. e 1„ 15 ekretariats be„Die Sitz n 5 1 n Hauſe, ea Reichstag nowendig ſein wird, ſollte man vertraulich erklärt.— um 5 Uhr nachmittags Arbeitet das Handwerk in dieſem Sinne wei⸗ ze verlegt nebenbei * n eee„eee eee? Der Reichskanzler. gez. Marx. 5 Die Aufnahme in Amerika. 5 Berlin, 30. Auguſt. Nach einem Kabel⸗ lelegramm der„Voſſiſchen Zeitung“ aus New⸗ hork iſt in dortigen politiſchen Finanzkreiſen die Nachricht von der Annahme der Dawes⸗ geſetze im Reichstag mit großer Erleich⸗ lerung aufgenommen worden. Man glaubt, daß nunmehr die Anleihe für Deutſchland In Waſhington traf, wie das Tageblatt“ meldet, die Nachricht ner Kabinettsſitzung ein. Coo⸗ rz. er ſei äußerſt erfreut erlin väh bereits im Laufe der nächſten Wochen aus⸗ 5 0 0 werde. Coo⸗ durchaus rechnen. Auch der„Vorwärts“ glaubt an bal⸗ dige Neuwahlen. Auch er bezeichnet die An⸗ nahme der Dawesgeſetze als Triumph der Verſtändigungs⸗ und Erfüllungspolitik. Die Annahme ſei ein ungeheurer Erfolg der So⸗ zialdemokratie. Einem etwaigen Bürgerbloch ſagt das Blatt ſchärfſte Fehde an. Das„Berl. Tageblatt“ ſagt: Die Mehrheit des Reichstages habe geſtern eine ſtaatsmänniſche Tat vollbracht. Nicht nur die bürgerlichen Mittelparteien, ſondern auch die Sozialdemokraten. Die Haltung der Deutſch⸗ nationalen bezeichnet das Blatt als jämmer⸗ 1 hielt der Rat eine zweite Sitzung ab, um die Berichte der Kommiſſionen für Opium, über die Ausſichten der Mandate und über den weißen Sklavkenhandel entgegenzunehmen. 350 g eee eee Hat das Handwerk einen goldenen Boden? Dieſe Frage klingt merkwrdig in heutiger, Zeit, da jeder weiß, daß die einzelnen Berufs⸗ ſtände, beſonders die mittleren, ſchwer um ihre Exiſtenz ringen müſſen. Wie kann man noch ter an ſich ſelbſt und ſeinem Nachwuchs, dann bleibt ſein Berufsſtand nicht nur der„goldene“ Boden für ſeine Mitalieder, ſondern es iſt auch gleichzeitig eine Kraft⸗ und Erneuerungsquelle für unſer ganzes Volk.(S. C.) Weltſpiegel. :: Ein weiteres Opfer Haarmanns. Wie aus Düſſeldorf gemeldet wird, iſt ſeit einem halben Jahre der zuletzt in Hannover beſchäftigte 18 jährige Arbeiter Eruſt Reuter verſchwunden, Nach den letzten Nachforſchungen wird angenom⸗ men, der Mann als 41. Jahrgang! zu Reichtum gelangen kann, Denn der Rei⸗ 8 Der eee Mittwoch Vormittag n eldorf ermordet zu haben. Ein neuer Weltretord fiir Segelflugzeuge. nzöſiſche Fliegerleutnant Thoret hat ge⸗ tern auf dem Flugfeld des Aleilles in Süd⸗ frankreich einen neiten Weltrekord für Segel ⸗ ug aufgeſtellt, in dem er 9 Stunden 4 Minuten der Luft blieb. Der vorausgegangene Re⸗ d war von einem Deutſchen mit 8 Stunden 2 Minuten aufgeſtellt worden. Ans Nah und Fern. Nackenheim, 29. Aug. Erſchoſſen hat ſich am der Metzgermeiſter Peter Was den in guten Mann in ſeiner Behauſung. a zu dieſer Tal Verhältniſſen lebenden Mann peranlaßte, iſt noch unbekannt. Dexheim, 29. Aug. Der 16jährige Sohn eines Bürgers von hier ſtellte ſich auf ein Auto, um mitzufahren, als dieſes ſich in Bewegung ſe gte, verlor der junge Mann das Gleichgewicht und ſtürzte herab, wobei er ſich einen komplizierten Beinbruchzuzog. Er wurde ſofort in das tSödt. Krankenhaus Mainz verbracht. Großzimmern, 29. Aug. Ein 19 jähriger Jüng⸗ king wartete am vergangenen Sonntag auf ſeine auswärts wohnende Braut. Da dieſelbe nicht erſchien, griff der junge Mann zum Schießeiſen und verletzte ſich am Kopf, ſodaß er ins Rochus⸗ ſpital nach Dieburg eingeliefert werden mußte. Aachen, 29. Aug. Geſtern vormittag fand ein ſtädt. Gartenarbeiter in den Anlagen am Fuß des langen Turmes in der Turmſtraße an einem Lattenzaune hinter einem Strauch, nur wenig mit Erde und Laub bedeckt, die Leichen der zwei am 18. ds. Mts. verſchwundenen beiden 11jäh⸗ rigen Mädchen Anna Knopp und Maria Doll aus der Königſtraße. Die Leichen trugen noch die Kleider, die ſie beim Weggehen aus der elter⸗ lichen Wohnung anhatten. Aeußere Spuren ei⸗ nes gewaltſamen Todes waren nicht wahrnehm⸗ bar. Anſcheinend ſind ſie von einem Wüſtling erdroſſelt worden. Von dem Täter fehlt bisher noch jegliche Spur. Die gerichtliche Obduktion der Leichen wird vorgenommen. Der Bürger⸗ ſchaft hat ſich einer großen Erregung emächtigt. Dem Andenken Erzbergers (Zu ſeinem Todestag am 256. Auguſt.) Am 26. Auguſt 1921 verſetzte die Kunde von der Ermord ig Erzbergers das deutſche Volk in tiefſte Bewegung. Tod ſchien neue Kämpfe im Reiche hervorzu⸗ rufen, die Maſſen zogen zu gewaltigen Kund⸗ gebungen durch die Straßen in dem Gefſuyrt, daß die Schüſſe nicht nur dieſem Mann, ſon⸗ dern der ganzen Republik galten. Und in der Tat ergab ſich in en folgenden Jahren, das der Mord bei Griesbach im badiſchen Schwarz⸗ wald der blutige Anfang einer Linie bedeu⸗ ſete, die über zahlreiche Attentate, über die Er⸗ mordung Walter Rathen aus zu ihrem ſetzten Gipfel in der Münchener November⸗ bellion von 1923 führte. Es iſt heute klar, daß alle die Anſch ge gegen den neuen Staat und ſeine Vertreter ihre gemeinſame Wurzeln in denſelben Organiſationen und Kreiſen hatten. Man braucht nur daran zu erinnern, daß einer der Führer des Münchener Putſchs, Herr Pöhner, der am Prozeß erklarte, daß er ſchon 5 Jahre lang das Geſchäft des Hochver⸗ kats berreibe, de als Polizeipräſident von Sein ſchrecklicher 0 1 ucht von dor Erzbergers. mangelte ihm in der a anzutreten,! 0 f Ir der Sühne des Verbrechens ſchützte. Zw ö die polltiſhe Atmosphäre ſeit den drei Jah, wein ten ruhiger gewor n, und die Republik hal ellen Boden im Volke gefaßt, als es da⸗ nals noch der Fall war. Aber ein Erinne⸗ ungstag wie der heutige mahnt uns, auch fer⸗ zer wachſam zu ſein, damit wir nicht eines ages neu aufgeſchreckt werden durch politi⸗ ſchen Mord oder offenen Bürgerkrieg. Gerade in dieſen Tagen, w. wieder die Leidenſchaften gewiſſenslos— wie kürzlich in Weimar auf dem völkiſchen Tag— aufgepeitſcht werden gegen ein ſogenanntes„zweites Verſailles“, erſcheint eine ſolche Mahnung angebracht. Um des„erſten Verſailles“ willen iſt ja auch Erz⸗ berger erſchoſſen worden, da man auf ihn alle nationale Empörun abgelenkt hatte, um die Schuldigen zu decken. Ihnen hat man wegen ſeines Eintretens für die Unterzeichnung des Vertrages Schurken, Verräter, Vaterlands⸗ feind geſcholten. Und die Jugend, die die Dinge nicht überſchauen konnte, ließ ſich da⸗ durch nicht verführen, bis zwei aus ihren Kreiſen auf beſtialiſ Weiſe mit 12 Schüſſen den Mann feig niederſtreckten, den ſie Natio⸗ nalverbrecher hatten nennen hören. Ueber die Täter ſelbſt denken wir heute milder, als in ber erſten Erregung— ſie wußten nicht, was ſie taten. Aber nicht vergeſſen können wir die Fluten von Gemeinheit und haßgeborener Lüge, die von Aelte: 1 über Erzberger wider beſſeres Wiſſen ausgegoſſen wurden, und die auch noch den Toten und ſeine Familie ekel⸗ haft beſudelten. Es zeigt einen moraliſchen Fortſchritt ſeit jenen Tagen, der auf die Plus⸗ Seite der deutſchen Republik zu ſetzen iſt, daß ſolche Exzeſſe eines verwilderten Trieblebens pie ſie ſich damals i Wort und Schrift aus⸗ ſpien(man denke nur an die Produkte einer ordinären Journaille, wie den„Miesbacher Anzeiger“ und gewiſſe Flugblätter eines ſog. „nationalen“ Verlages“, der von„Deutſch⸗ lands Erneuerung ſonſt viel redete!) heute ſelbſt bei den extremen Parteien kaum mehr denkbar ſind.„ det Doch wir wollen jetzt nicht von neuem jene dunklen Blätter der deutſchen Geſchichte durch wühlen. Wir wollen nicht Rückwärts, ſondern vorwärts blicken; ſo handeln wir im Geiſte Gewiß war auch Erzberger nicht ohne Fehler, die wir meiden müſſen. Vielleicht it ein gewiſſer innerer Takt, der ihn von mancher Handlung, von man⸗ chem vorſchnellen Wort, manchem anfechtbaren Verhalten hätte abhalten müſſen. Wir wolen ihn nicht idealiſieren, das hätte er ſelbſt auch ab⸗ gelehnt. Seine Perſönlichteit, die wir heute in geſchichtlichem Abſtand klarer ſehen, als im un⸗ Ae und mit äußerſter Entſchloſſenheit ein, ünd den Kampf dafür mit allen Konſequenzen auf dern ein Patriot mittelbaren Kampfgetriebe, hatte Vorzüge ge⸗ nug, als daß man die Schattenſeiten ſeines We⸗ ſens zu verſchweigen brauchte. allein hervorzuzerren und zu vergrößern, wie „s einſt in jenem berüchtigten Prozeß ſein aus Gekrünktem Ehrgeiz erbittertſter Gegner Helff rich tat,— der in dieſem Jahre durch ein merk⸗ würdiges Geſchick gerade in dem Augenblick, als er glaubte an die Staatsleitung zu kommen, von der er Erzberger ſernhalten hatte wollen, auch ſo jäh ums Leben kam— war eine maß⸗ loſe Ungerechtigkeit, die freilich noch heute von pielen begangen wird. Wir wollen uns an den unleugbar überwiegenden Lichtſeiten Erzbergers ein Beiſpiel nehmen, und auf dieſe Weiſe ſein Gedüchtnis lebendig weiter wirken laſſen. Und da iſt in erſter Linie ſein betvundernus⸗ würdiger Mut zu nennen. Mutig trat er fü! tanzte?“ Auguſt war ganz Erſtaunen.„Sieh ie ſechs Matlies Die ſechs Matlie⸗ N Roman von Jana Maria. 4⁵(Nachdruck verboten.) „Peter iſt ein feiner Reiter!“ rief An⸗ neken mit glänzenden Augen.„O, ich hätte ihn ſo gerne geſehen, ich war doch noch ni. in einem Zirkus!“ „Ich glaube, unſer Anneken hätte auch zum Zirkus gepaßt!“ „Osre bloß auf und mach das Kind nicht verrückt,“ rief Berta über den Tiſch,„an vier Künſtlern haben die Matties vollauf genug. Laß uns zwei nur auf dem Land, da gehören wit hin.“ „Zum Zirkus möcht ich nicht. Nein, ſo vor allen Leuten, da hätte ich inen Mut, aber zuſchen täte ich ſchrecklich gene“ a„Wenn er wiederkommt und wir Zeit ha⸗ ben, fahren wir mal hin,“ tröſtete Schwager Auguſt. Die Zwillinge erwieſen ſich als echte Lindemanns, nichts war vor ihrer Neugier ſicher. Geht ſpielen auf den Hof. Marſch, Jo⸗ ſeph, Hannes!“ Die beiden trollten ab. Hild⸗ chen ſaß auf Theres Schoß und ſchaute die fremde Tante nis gioßen Augen an. g„Was macht denn die ſpaniſche Tänzerin,“ erkundigte ſich Auguſt,„tanzt ſie immer noch mit Kaſtagnetten? Sie ſchickt uns jedes Jahr zum Topestag eures Vaters einen mächtigen Blumenkranz mit einer breiten Atlasſchleife, barauf zu leſen ſteht:„Meinem lieben unver⸗ n Jos!“ Leibecker, der die Gräber in ung hält, ſagt, er könne mit den Schlei⸗ ſen ſchon einen Handel anfangen.“ w Marita hat Vaterken wirklich geliebt.“ b Haſt du dich denn mit ihr aus geſühut?“ luguft beugte ſich vor.„Ihr zwei waret boch mals arg über quer.“ „Ich war ein Kind, Auguſt. Heul ver⸗ he Vaterkens Liebe zu ihr. Sie iſt der e uneigennützlaſte Menſch, ben ich kenne—“ ſo in Flioberitt „Trotzbem ſie immer einer an, wer hätte das gedacht! Eure Sibylla wohnt ja auch bei ihr. Nein, was Menſchen. Die können ſich nun gegenſeitig was vortan⸗ zen. Mal zu Kirmes oder Schützenfeſt tanzen, iſt ja ganz ſchön, da wird denn auch immer feſte rumgeſchwenkt! aber ſo jeden Abend! Nein, das wäre nichts für mich.“ „Und ſie ſind glücklich dabei, Auguſt. Du kennſt doch das Sprichwort:„Wat dem enen ſin Uhl, is dem andern ſin Nachtigall!“ Sibyll könnte ſich dafür auch hier nicht zurechtfinden.“ „Das glaub ich auch.“ Berta ſetzte die Taſſen zuſammen.„Sibyll hat nie arbeiten mögen. Wen ſie als Kind bei Mutter den Hof blankfegen ſollte, weinte ſie. Nein, ſie hätte nicht aufs Land gepaßt!“ „Hans habe ich noch an Bertas Hochzeit geſehen,“ miſchte Anneken ſich in das Geſpräch, „er iſt mal ein hübſcher Junge geworden. Denk mal, er ſagte, ich wäre ganz die Theres.“ Hannes Brennecke ſagte das auch heute früh.“ 780 Röte bedeckte Annekens Wangen. „Hannes war auch auf der Hochzeit und unſer Hans hatte ſeinen Freund Theodor Lernemann mitgebracht, der ſagte vor jedem Satz: Das laß nur gut ſein.“ Berta ſtrich Anneken liebkoſend über das reiche krauſe Haar.„Unſer Anneken ſoll heira⸗ ten. Ich will ihr einen guten Mann ausſuchen, wenn es ſoweit iſt.“ „Ich glaube, den findet Anneken ſchon von allein. Annelen, wenn du den bekommſt, den du liebſt, ſollſt du die ganze Ausſteuer von mir haben.“ „Dann kriegt ſie von uns die Betten und den anderen Hausrat,“ entſchied Berta ſchnell, „die Leute ſollen nicht ſagen, Auguſt Linde⸗ manns Schwägerin hat nichts mit in die Ehe gebracht. Aber damit hat es noch lange unſerm Anneken gefüllt.“ Letztere aber wird. gekommen das Bild des Lebens und Wirkens Erzbergers Zeit,, ein liebes Me das Mädchen ſieht ja leinen Mann an. 85 Hannes,„ſie erinnert mich 17 75 und gar an glaube, der muß noch geboren werden, der 6 „Zur rechten Zeit wird er ſchon da 9 0 ig erkannte, ſetzte er 1 9 imd nahm und kannte in wichtigen Dingen kein Nachgeben dem Gegner gegenüber. Er wagte es, gegen der „„Boot⸗Krieg aufzutreten, ſobald er deſſe, Schädlichkeit erkannte, obwohl er die herrſchende Meinung gegen ſich hatte. Er trat offen für einen frühzeitigen Frieden ein, obwohl damals die Mehrheit des deutſchen Volkes noch an einen endgültigen Sieg glaubte. Sein klarer Weitblick hatte ihm ſchon früh dieſe Hoffnung genommen. Und nach dem Kriege hatte er den Mut zur Unpopularität, und nahm den angeſein⸗ derſten und undankharſten Poſten des Finanzmi⸗ niſters an Man hat ihn einen ſelbſtſüchtigen Streber genannt. Wäre er das geweſen, ſo hätte er, wie ſo mancher andere ſtch ferngehalten von den Po ſten und Aufgaben, die ihm Haß und Todfeind⸗ ſchaft eintrugen. Wenn er den ſchweren Gang in den Wald von Compiegne auf ſich genom⸗ men hat, den eigentlich andere hätten gehen mu ſen, die ſpäter laut ihn ſchmähten, ſo tat er es nur aus Pflichterfüllung und brachte dem deut⸗ chen Volk das Opfer jener bitteren Stunde, die nicht mehr abzuwenden war. Und wenn er vor fünf Jahren nach reiſſter Abwägung der Folgen für die Unterzeichnung des„ſchlechten Buches von 1919“, wie er ſelbſt den Vertrag von Ver⸗ ſailles nannte, ſich verantwortungsbewußt ein⸗ ſetzte, ſo wußte er, daß ihm dies vielleicht das Leben koſtete. Er war aber bereit, ſeine Perſon und ſein Leben hinzugeben zur Rettung des Landes vor der ſicheren Zertrümmerung und dem Chaos. Er erzählt ſelbſt in ſeinen„Erleb⸗ niſſen“ wie vor der Abſtimmung Fr. Naumann damals zu ihm ſagte:„Heute brauchen wir Sie notwendig, aber in wenigen Monaten, wenn die Situation anders iſt, werſen wir Sie weg“ und wie er ſelbſt erwiderte:„Mir genügt, daß ick heute, in der ſchwerſten Stunde unſeres Vater. landes, dieſem meine Perſon opfere.“ Das war zweifellos ehrlicher Ausdruck ſeines Weſenz denn er war nicht ein Patriot leerer Worte, ſon. ſelbſtloſer Taten. Aus einen tiefen Vaterlandsliebe— die ihm auch ſeine Geg⸗ ner, wenn ſie ehrlich ſind, heute zuſprechen wer⸗ den— floß dieſer Opfergeiſt und zu tief war ei begründet in ſeiner Religioſität. f Er war ſtets ein bekenntnis mutige! Katholik, dem die Grundſätze ſeines Glau— bens Leitſterne ſeines Lebens waren. Daraus ſchöpſte er die Kraft zur Tat und zum Opfer. Nicht zuletzt brachte auch dieſe Treue zur Kirche em die Gegnerſchaft derer ein, die einen Katho⸗ liken, den ſie für national unzuverläſſig hielten, nicht an leitender volitiſcher Stelle dulden woll⸗ ten. In ſeiner Religion wurzelte auch ſeine Rächſtenliebe, die ſich in unermüd⸗ licher Hilfsbereitſchaft für die Armen end Wedrückten aus m irkte. Unzähligen Bittſtel⸗ lern ſtand er trotz Arbeitsüberlaſtung miit Ra und Hilfe zur Seite. Das wird erſt einmal ganz ſichthar werden, wenn man ſeine Korreſpondenz ſichten und die Akten des Abgeordneten öffnen Vielleicht wäre nun doch bald die Zeil aufzuzeichnen. Seine„Erlebniiſſe im Weltkrieg“ ſind ja nur ein Bruchſtück, in dem er viel aus politiſſzen Gründen porſchwieg, das heute geſagt werden darf. Für die Exlenntnis der Geſchichte der letzten Jahrzehnte wäre ein ſolches Werk, das auch diei Grundlagen von rere 2 igen und beherrſchte ſie in erſtaunlichſtem Maße. Man leſe nur ſeine Schriften oder ſeine— auch heute noch unge⸗ mein lehrreichen— glönzenden Reichstags reden Und war er— der einſtige ſchlichte Lehrer als Reichsfinanzminiſter in kürzeſter Friſt leiſtete, ſteht einzig da. Gewiß bedurfte manches in der damals gebotenen Eile geſchaffenen Geſetz ſpä⸗ terer Aenderung. Aber in den geniglen Grund⸗ gedanken hatte Erzberger damals Recht und viel Not wäre vielleicht von uns ferngeblieben, wenn er im Unheilsjahr 1923 noch gelebt hätte Aus dieſer flüchtigen Ger ik⸗Skizze wollen wir heute ein Vorbild für unſer eigenes Handeln mitnehmen. Wir wollen Erzberger folgen im Mut, unſere Ueberzeugung zu bekennen, im Mut den Staat zu verteidigen, im Mut auch uns dem Wohl des deutſchen Volkes opfern, wenn es nötig iſt; in der chriſtlichen Näch⸗ ſtenliebe, den Notleidenden zu helfen und die großen ſozialen Probleme, vor die wir ge⸗ rade jetzt wieder geſtellt werden, in dieſem Geiſt zu behandeln; im Fleiß und in höchſter Arbeitſamkeit dem Vaterlande zu dienen. So ehren wir am beſten Erzbergers Angedenken. Gedächtutsfeier für Erzberger Zur Erinnerung an den vor drei Jahren ermordeten Erzberger veranſtalteten die Windthorſtbünde Berlins in dem Sitzungs⸗ ſaal des ehemaligen Herrenhauſes eine ſchlichte eindrucksvolle Gedächtnisfeier. Schwarz⸗rot⸗ goldene Fahnen ſchmückten die Wände vor der Rednertribüne war das mit einem Trauerflor behangene Bild Erzbergers angebracht. Der Reichskanzler Marx in Begleitung von Mi⸗ niſterialdirektor Spiecker, Reichspoſtmini⸗ ſter g. D Giesberts, ſowie zahlreiche Zentrumsabgeordnete des Reichs⸗ und Land⸗ tages, Vertreter der Zentrumspartei Berlins und Mitglied des Reichsbanners Schwarz⸗rot⸗ gold nahmen an der Feier teil. Die Feier wurde umrahnit don geſanglichen Darbietun⸗ gen des St. Cle, bres unter Leitung von Muſikdirettor 51.„rüning. Die Gedachtnisrede hielt der Reichstags abgeordnete Dietz ein Freund des Ermorde⸗ ten, der Erzberger auf ſeinem letzten Spazier⸗ gange begleitet hatte. Der Redner rühmte als hervorſtechendſte Eigenſchaft des Verſtorbenen ſeinen Fleiß und die unermüdliche Arbeitſam⸗ keit. Aus ganz einfachen Verhältniſſen hervor⸗ gegangen, habe Erzberger ſich frühzeitig be⸗ müht, in die Probleme der Politik einzudrin⸗ den. Das Vertrauen ſeiner württembergiſchen Heimat entſandte ihn ſchon in jugendlichen Jahren in das Parlament. Kaum jemals gab es einen Parlamentarier, der Erzberger an Arbeitſamkeit übertraf, auch ſeine Gegner zoll⸗ a ſeinem Fleiße unumwunden Anerkennung. Daneben war Erzberger ausgeſtattet mit einem reichlichen Maße von Wirklichkeitsſinn, Wahrheitsliebe, der Fähigkeit, reale Tatſachen ſchnell zu erfaſſen und dem energiſchen Willen, Erkenntniſſe in die Tat umzuſetzen. Chriſtliche Solidarität, chriſtliche Demokratie, ſoziale Ge⸗ rechtigkeit blieben für ihn keine leeren Wort In der Nationalverſammlung war Erzberger eine der prägnanteſten Köpfe, und wenn die Berfaſſung in kurzer Zeit onnte, ſo war es ſein Verdienft, da er wieder⸗ aus Annekens Hochzeit machen wir ein Fami⸗ lienfeſt. Da müſſen wir ſechs hier zuſammen⸗ kommen, an der Hochzeit von der jüngſten Matties.“ Das ſoll ein Wort ſein, Theres.“ Auguſt hielt die Hand hin.„Wehe dir, wenn du nicht Wort hälſt.“ „Ich und kein Wort halten! Ausgeſchloſ⸗ ſen! Nun muß ich aber nach Brenneckes Hof, ich habe verſprochen, heute nachmittag noch einmal zu kommen. Alſo, auf Wiederſehen!“ Theres ging durch den Laden.„Auf Wie⸗ derſehen, Anneken!“ Und leiſe:„Soll ich Hannes Brennecke einen Gruß beſtellen?“ Da fiel das kleine Anneken der großen Schweſter um den Hals— „Tag zuſammen,“ lachte Theres, als ſie Hannes auf dem Tritt ſitzen ſah,„iſt dirs nicht ein bißchen kühl für dieſe Freiluftgelüſte?? Du biſt doch ganz die alte Theres! Aber wir wollen in die Stube gehen, Mutter hatte gerade einen notwendigen Gang zu tun, ſie iſt gleich wieder zurück.“ Nun ſaß Theres in der großen Stube, da⸗ rinnen ſie ſo oft als Kind geſeſſen. Ueber dem tiefen, ſchwarzen Lederſofa hingen ihre Pho⸗ tographien unter Glas und Rahmen „Nur dein Verlobungsbild habe ich nicht aufhängen können,“ Hannes Augen waren ihren Blicken gefolgt.„Aber nun hätten wir es doch wegtun müſſen. Mutter hat neulich noch dein blaues Seidenkleidchen gefunden, worin die kleine Theres auf dem oberen Bo⸗ den am Sonntag nachmittag Seil gelaufen iſt. — Die Lindemanns ſind recht glücklich, du ſollteſt nur einmal Auguft hören, wie der trotz 155 drei Kinder noch von der Berta wärmt. 10 ö 65„Ja, 15 haben ſich die 12 6 80 gefun⸗ den. Und ſie ſind ſo gut zu Anneten. een iſt ein liebes Mädchen,“ ſagte dich. 175 alt iſt ſie M jetzt „Sechzehn, Hannes f zSechiehn Fabre Na 8. als Anneken „Mich? Anneken?“ ö „Ja, den Hannes Brennecke! Hör mal, Hannes, ich muß dir etwas ſagen, etwas, was immer zwiſchen ums bleiben muß.— Verſprich es mir.—— Anneken liebt dich!“ „Theres—“ „Doch, ich habe es gemerkt, Anneken liebt dich, ſo wie man einen Mann nur lieben kann. Sieh mal, Hannes, da hat das Schickſaf dich reichlich entſchädigt, indem es dir das ber ſere Anneken gibt. Ich will dir ja bloß de Augen öffnen, du ſollſt nicht hinten Nero nem nachſagen. Du darfſt nicht den fta Hof in fremde Hände übergehen laden, das biſt du deinen Eltern ſchuldig. Jch weis be⸗ ſtimmt, wenn du das liebe, kleine Annctoen erſt richtig kennſt, wirſt du auch merken, daß dy einer großen Liebe zu ihr föhig hiſt. Vaun wird der Kindertraum zur Wahrheit.“ „Theres, iſt das möglich? Ich bin dock ſoviel älter.“ 5 „Hannes, als ob die Liebe danach faut! Das Kind ſieht keinen Burſchen im Porf ao, wie mir Berta ſagt, ſie hat übrigens keins Ahnung von dem, was ich dir anvertrüne, dz biſt Annekens erſte und einzige Liebe. Iſt es nicht wundervoll für einen Mann, zu wiſſen, das Mädchen hat noch nie einen Maun nor dir geliebt? Wenn du aber Anneken keine ähne lichen Gefühle entgegenbringen kannſt, werbe i chbas Kind zu mir nehmen, ſie ſoll nicht ent⸗ täuſcht werden.“ ö „Ich bin eurem Anneken ſehr gut, Theres, Damals, an Bertas Hochzeit, hätt ich beinahe das Kind geküßt. Ich habe ſeitdem mer hin u. wieder mit ihr geſprochen. Wenn ich je heira⸗ ten ſollte, dann nur die eine, die dir gleicht.“ „Und was wir da gesprochen haben, Han⸗ nes, bleibt unter uns] Du wirſt niemals ga. von ſprechen, auch ſpäter zu Anneken nicht— „Niemals Theres! Und grüße Linde 1 ich käme heute abend ein bißchen her aus. i i Abend werden, und in Lindemanns guter Stube ſein werbung anbringen, Kinder ſag beboieh keen„ zuſtanderommen, „Das i gut, Hannes, vas ſol ein leine e ſchlichte Wie wird man Führer eines Volke? Ein Volk, das aus lebendiger Gemein⸗ ſchaft zu ſeelenloſer Maſſe geworden iſt, kann keine Führer im eigentlichen Sinne haben. Seine„Führer“ ſind wirtſchaftliche und poli⸗ tiſche Geſchäftsführer, denen es ſolange an⸗ hängt, als irgend ein Vorteil winkt. Solcher⸗ lei Führer müſſen oft recht viel diplomatiſche und demagogiſche Kunſtgriffe anwenden, um ihre Stellung zu retten. Fallen ſie den verän⸗ derten Verhältniſſen oder dem wachſenden Mißtrauen zum Opfer, weint man ihnen kaum Tränen nach. Der echte Führer in einer Levensgemein⸗ ſchaft iſt mehr als Regiſſeur, mehr als mecha⸗ niſcher Organiſator und mehr als geriſſener Spekulant im Börſenſpiel des Lebens. Er ſteh ticht neben oder über dem Volke, ſondern mit⸗ ten darin. Er kennt und teilt ſeine Sorgen, er ſpürt die große Sehnſucht, die in den Herzen brennt; er ſpricht das klar aus und lebt es vor, was den anderen nur dämmert, was ſie nicht ausſprechen können. Er öffnet ihre See⸗ len weit und befruchtet ſie. Es erfaßt eine ge⸗ meinſame Idee Führer und Gefolgſchaft; ge⸗ meinſam geben ſie ſich in ſelbſtloſer Liebe an die erſchaute Idee bin. Weil wir als Volk noch keine Lebens, gemeinſchaft ſind, fehlen uns wahre Lebens. führer. Das Problem liegt in der Frage: Wie gelangen wir zur Volksgemeinſchaft? Oden auch: Gibt es da und dort im deutſchen Volk! noch Männer und Frauen, die das vielfach er ſtorbene Volkstum ſo lebendig in ſich tragen und ſo warm erleben, daß ſie die glimmender Funken und züngelnden Flämmchen wiede anfachen können? Gemeinſchaftsſinn kann eigentlich nicht ganz ausſterben, ſolange FJa⸗ milienleben geheimnisvoll wächſt, und ſollte es auch entartet ſein. Der Lebensführer muß die⸗ ſen Urquell aller Lebensgemeinſchaft erfürchtig erleben und erleben laſſen. Ein gleiches Urer⸗ lebnis der Lebensgemeinſchaft, aber ein gott⸗ begnadetes, muß dem Chriſten ſeine lebendige Zugehörigkeit zur Gottesfamilie der Re⸗ ligion Chriſti in der kirchlichen Gemeinſchaft der Kinder Gottes und der Jünger Jeſu ge⸗ ben. Die häusliche Familie und die Gottes⸗ familie der Chriſten ſind die beiden gottge⸗ wollten Urzellen, aus denen alle übrigen Le⸗ bensgemeinſchaften(Verufsſtand, Gemeinde Volk und Nation) immer wieder ihre verjün⸗ genden Kräfte ſchöpfen. ſolche Führer, die Woher nehmen wir organiſch aus dem Volkskörper herauswachſen und mit ihm verwachſen ſind? Prälat Auguſt Pieper wendet ſich in einer jüngſt erſchie⸗ nenen Schrift: Wie wir, der Akademiker ein Führer des Volkes?(Volksvereinsverlag M.⸗ Gladbach, 1924) mit einer ernſten Gewiſſens⸗ erforſchung an die Akademiker. Sie ſind vor allem zur geiſtigen Führung unſeres Volkes berufen und verpflichtet. Wenn ſie heute eine tatſächliche Führerrolle zumeiſt nicht ſpielen, ſo kommt das nicht daher,“ die Mehrzahl der Nichtakademiker aus einem gewiſſen Klaſſen⸗ kampf heraus ſich ablehnend verhält. Wie oft beklagen Arbeiter, Handwerker, Bauern und Kaufleute, daß der Akademiker mit ihnen keine Fühlung hat; und doch ſind viele der Studier⸗ len aus ihren eigenen Reihen hervorgegangen. Es geht auch nicht an, d.„evolution als dem großen Prügelknaben alle Srhuld zuzuſchie⸗ ben; ſie hat bloß eine Wirklichkeit entſchleiert, die ernſten Volksfreunden längſt nicht mehr verborgen war. Der Geiſt des Abſolutismus, der den frü⸗ heren Obrigkeitsſtaat— trotzdem er Verfaſ⸗ ſungsſtaat war— durch. te, hat die Führer⸗ geſinnung der zur Führung des Volkes Beru⸗ fenen in weitem Maße verkümmern laſſen. Den Entartungsprozeß beſchleunigte das Streben nach äußerer Gertung und verfeiner⸗ tem Lebensgenuß, die mammoniſtiſche Geſin⸗ nung, die aus den Kreiſen der Beſttzenden ihren Einzug hielt in die eihen der Gebilde⸗ ten und nicht wenige von ihnen erfaßte. So bildete ſich„oberhalb des Volles“ eine Kaſte der Beſitzenden und Gebildeten, die einen deutlichen Unterſchied zwiſchen ſich und dem „Volke“ machten, deren einzige Beziehung zum Volke die des Beherrſchens und Bevor⸗ mundens war. Es kam ar vor, daß man vom„Herablaſſen zum Vote“ wie von einer beſonderen Tugend ſprach. Man verkehrte nur in der„beſſeren Geſellſchaft“, war ſtolz da⸗ „auf, das Vertrauen des Fürſten und der Re⸗ vierung zu beſitzen, in der geſellſchaf liche.“ Schicht etwas zu gelten. Den meiſten lam es nicht zum Bewußtſein, de die Achtung, die das untertänige Volt dieſen ſeinen Vorgeſetz⸗ ten entgegenbrachte, keine auf innerer Wert⸗ ſchätzung beruhende Hochachtung, ſondern mehr und minder von geheimer Anſt herrüh⸗ rende berechnende Klugheit war. Daß die Bildung dein Akademiker— im Gegenſatz zum Nur⸗Beſitenden— den i icht erſchloſſen hat, liegt daran, daß unſere höhe⸗ ren Schulen und Hochſchulen belaſtet waren Begriff der Renaiſſance, einer rein f 0, Wogen deren Inhalt u. l Seele des Volkes nicht art ins Gigantiſche wachſen wird Foble Wes zum Volke nicht fallen, denn es gibt keine Kohlenbrocken der 3 ſte wittern neuen im Volke aufwärtsdrängenden Kräften nur Revolution, Klaſſenkampf und Autoritäts⸗ verneiung. Sie haben nur das Herrſchen ge⸗ ſehen und gelernt und hallen für das Führen kein Verſtändnis. Ihnen see folgende Worte Piepers zur Beherzigung empfohlen:„Nur organiſch kann das Führertum der Studier⸗ ten erwachſen aus dargebrachtem und empfan⸗ genen Vertrauen, aus Treue, Hilfsbereitſchaft, Wohlwollen, welche Lebensgefühle der Le⸗ bensinhalt der von beiden ſeleiſteten Arbeit geworden ſind. Dann bahn. ich Lebens⸗ und Schickſalsgemeinſchaft an. Nie aber läßt ſich Führung mechaniſch ſchaffen durch Beanſpru⸗ chung der führenden Stellung als berechnete Gegenleiſtung für die höhere Nutzleiſtung der geiſtigen Arbeit für die Gefolgſchaft. Ver⸗ trauen und Wohlwollen laſſen ſich eben nicht durch bloße Sach⸗ und Dien, eiſtungen erkar⸗ fen oder gar erzwingen. Vertrauen und Wohl⸗ wollen iſt nur Antwort auf die perſönliche Hingabe des Menſchen an andere durch Treue, f Gemeinſinn, gütige Men chenliebe, chriſtliche ö Bruderliebe. Ohne das bleiben alle Jerſuche ö ſozialer Annäherung der Studierten frucht⸗ ö los, erwecken nur Mißtrauen, loßen dann auf f Ablehnung. Die perſönliche Hingabe muß ale charakteriſtiſches Merkmal die Berufs arbeit des Akademikers auszeichnen. Sein Beruf muß ihm Dienſt am Volke ſein, ſittliche Le⸗ bensaufgabe, Gliedbetätigung im Volkskörper. Eine ſo aufgefaßte Berufsarbeit bringt ihn dem Herzen des Volles nahe, tellt das unun⸗ terbrochene ſeeliſche Verhältnis wieder her, J ſchaſft aus ſich heraus Lebensgemeinſchaft und Schickſalsgemeinſchaſt.“ g Auch die Akademiker, die die Fühlung mit ö dem Volke nie verloren hatten oder in ernſter Selbſtbeſinnung ſich wieder als Glieder ins 9 eingefügt haben werden das Volksganze 5 Schrifſchen Piepers mit großem In ereſſe le⸗ ſen, insbeſondere neben den grundfätzlichen Ausführungen die praktiſchen Anregungen im 7. und 8. Aufſatz ſehr lehrreich. Inhaltlich wie metkodiſch bietet der Verfaſſer hier wertvolle Winke für eine Vertiefung der Volksbildung im Sinne der Arbeitsgemeinf aft. Der letzte Aufſatz„Zweck und Aufgaben des Volksver⸗ eins im Lichte der Vorzeit“ führt den, der die Geſchichte des katholiſchen Lebens in den letz⸗ len Jahrzehnten nicht mitverfolgen oder er⸗ leben konnte, in das Ringen der Gründer und Leiter des Voltsvereins, in die Reinhaltung der Volksvereinsidee ein. Die Aufopferung, mit der ſie einer großen Idee lebten, iſt ihr Verdienſt; die„ähigleit, mit der ſie die Volksvereinsarbeit von jeder Vermiſchung mit zweckhaften und eigennützi⸗ gen Beſtrehungen freihielten, darf ihr berech⸗ tigter Stolz ſein; ihre Verkennung iſt Men⸗ ſchenlos. i a 1 Die Cokomotive der Sukunft Die Höhe eines Berliner Mietshauſes beträgt im allgemeinen 20 Meter. Denkt man ſich da rauf noch einmal die Hälfte, alſo 10 Meter, auf geſetzt, ſo bekommt man einen ungefähren Be⸗ griff davon, wie lang die Lokomotive der Zu— kunft ſein wird. Man bezeichnet die rieſigen al⸗ ler Lokomotiven vielfach als„Goliaths“. Die Goliaths von heute werden gegenüber den„Go⸗ liaths der Zukunft“ zu Zwergen zuſammen⸗ ſchrumpfen. Der Grund warum die Dampflokomotive der⸗ und wachſen muß, liegt wiederum da, wo heutzutage die Ur⸗ ſache aller Umſtellung zu ſuchen iſt: in der Koh⸗ lenfrage. Nie mehr wird und kann— von leinen Preisſchwankungen abgeſehen— die billiger werden. Die oberen, dieſen Brennſtoff führenden Schichten der Erde ſind abgebaut, und man muß in immer größere Tie⸗ ſen hinabſteigen, wenn man die„ſchwarzen Dia⸗ manten“ zutage fördern will. Damit muß auto⸗ matiſch ihr Preis immer höher ſteigen. Nir⸗ gends wird die Kohle ſchlechter ausgenutzt als in der heutigen Dampflokomotive. Durchſchnitt⸗ lich etwa 6 Prozente des in ihr enthaltenen Wär⸗ mewerts ſetzt man in nutzbare Arbeit um, volle 94 Prozent gehen im allgemeinen verloren. Wirt⸗ ö ſchaft Horatio! trizität. So hat man beſchloſſen, im Verlauf der nächſten fünſzig Jahre ſämtliche Bahnen Deutſch⸗ lands zu elektriſieren. Aber auch die Elektriſie⸗ tung der Bahnen iſt nur ein Notbehelf. Die elekriſche Lokomotive ſtellt gleichfalls noch nicht das Ideal einer befriedigenden Verwertung der Kohle dar, die in fünfzig Jahren— man darf gar nicht daran denken, was ſie dann koſten wird! Wie ſieht nun die Lokomotive der Zukunft aus? Sie ſetzt ſich aus der Kombination einer ganzen Anzahl von Fortſchritten zuſammen, die man in neuerer Zeit in verſchiedenen Ländern gemacht hat. Zunüchſt einmal iſt ſte nicht mit Kolbendampfmaſchinen ausgerüſtet, ſondern mit Turbinen. Man hat ja erſt kürzlich auch in Deutſchland eine Turbinenlokomotive gebaut, nachdem ſchon früher Verſuchsfahrten mit einer von Oberbaurat Kloſe konſtruierten ſtattgeſun⸗ den hatten. In Schweden hat ſich die Turbine bereits bewährt. Dann wird der Heizer 700 mehr, die man mit der Schaufel auf die Feuerung wirft. Der Tender befindet ſich 0 Keſſels und iſt mit fein pulveriſterter Kohle ge⸗ ichen in den keberſchneren cher laſe zugeführt wird. Von dieſem wird er fein verteilte und mit Luft gemiſchte Kohlenſtaub in den Feuerraum geblasen, wo die Verhrennung in bisher unbekannter Vollſtändig⸗ keit ſtattfindet. Das Wichtigſte aber iſt, gleich ortsfeſte Dampfmaſchinenanlagen mit Kon⸗ denſationseinrichtungen für den Dampf ausge ſtattet werden wird, ſo daß der Keſſel mit be⸗ tröchtlich vorgewärmtem Waſſer geſpeiſt werden kann. daß die Lokomotive Eine ſolche Lokomotive, zu der amerikani/ ſche Techniker die Pläne bereits ausgearbeitet ha⸗ ben und nach denen ihr Bau erfolgen ſoll, bietet einen merkwürdigen Anblick dar. insgeſamt 20 Räder. 6 Achſen ſind Treibachſen. Sie iſt, wie erwähnt, 30 Meter lang und hat 10 Achſen, alſo Der mittlere Teil gleicht einer gewöhnlichen rie⸗ ſigen Lokomotive, doch fehlen hier die Räder. Er beſteht aus Dampfkeſſel, Schornſtein, Führer⸗ häuschen und darunter, bis faſt auf die Schienen hinabreichend, den Tender. ſem Mittelbau liegen rieſige geſchloſſene Wag⸗ gons, unter denen ſich die Treib⸗ und Laufachſen befinden. die Kondenſation des Dampfes, die Vorwär⸗ mung des Waſſers ſowie die Turbinen. Trotz ihrer Länge wird die Lokomotive, da ſie in drei ſelbſtändige, bewegliche Glieder zerfällt, die durch Drehzapfen miteinander verbunden ſind, auch enge Kurven durchfahren können. Die Gewichts⸗ verteilung iſt eine derartige, daß an den bishe⸗ rigen Unterbauten und Brücken nichts geändert werden muß. Das Geſamtgewicht des Ueber⸗Goliath be⸗ trägt 200 000 Kilogramm. Das Gewicht der ge⸗ genwärtig ſchwerſten Lokomotive Europas beläuft ſich auf 122 500 Kilogramm, ihre Leiſtung auf 1800 Pferdeſtärken. Bei noch nicht dem doppel⸗ ten Gewicht wird die Leiſtung des Ueber⸗Goliatß mehr als das Siebenfache betragen. Was das heißt? Ein Beiſplel, das keinen genauen, aber doch einen ungefähren Begriff geben ſoll: Der längſte, wohl jemals in Europa zuſammen⸗ geſtellte Güterzug dürfte auf der Arlbergbahn verkehrt haben. Er diente zu Bremsverſuchen und enthielt 100 beladene Wagen. Der Goliath würde 700 ſolcher Wagen zu ziehen imſtande ſein. 3 Zum heiligen Jahr Das Auguſtheft der„Acta Apoſtolicae Sedis“ das Verordnungsblatt des Heiligen Stuhles bringt drei wichtige auf das Jubeljahr bezüg⸗ liche Schriftſtücke. Das erſte verfügt, wie dies bei allen Jubi⸗ läen ſeit Sixtus 4. üblich war, daß während des Jubeljahres außerhalb Roms die vollkom⸗ menen und unvollkommenen Abläſſe aufge⸗ hoben ſind, ebenſo alle Vollmachten zur Abſo⸗ lution in päpſtlichen Reſervatfällen und zur Dispens in Dingen, die eigentlich dem Paypſte teſerviert ſind. Zweck dieſer vorübergehenden Uuſhebung iſt, möglichſt viele Pilger nach Rom, dem Mittelpunkte der katholiſchen Welt zu ziehen. Ausnahmen bei den Abläſſen: Die Abläſſe im Augenblick des Todes; die Abläſſe auf das Beten des Engliſchen Grußes; die Abläſſe beim 10ſtündigen Gebet; die Abläſſe für jene, welche das Allerheiligſte zu Kranken begleiten; der Portiunkula-Ablaß in Aſſiſi; die Abläſſe, welche die Kardinäle, Päpſtlichen Legaten, Erzbiſchöſe bei gewiſſen Gelegenheiten ver— leihen. Dagegen ſoll für die Zeit des Heiligen Jah⸗ res die Zahl der Beichtväter mit denſell en Voll⸗ machten wie ſie die Beichtväter von St. Peter, Lateran und S. Maria Maggiore beſitzen, bedeu⸗ tend erweitert werden. So beſonders ſollen in den verſchiedenen Nationalkirchen mehrere Beicht⸗ väter mit den Vollmachten der päpſtlichen Poe⸗ nitentiare ausgeſtattet werden. Auch die übri⸗ gen approbierten Beichtväter Roms erhalten erweiterte Vollmachten, z. B. bezüglich Um⸗ wandlung der privaten Gelübde und Abſobu⸗ tion von geheimen Cenſuren. Ein drittes Dokument beſtimmt, daß gewiſſe Kategorie:, von Perſonen, die verhindert ſind, die Romreiſe anzutreten, auch in der Heimat gewinnen können. den Jubiläumsablaß Dazu gehören vor allem alle Ordensſchwe⸗ ſtern, gleichviel ob ſie feierliche oder einfache Ge⸗ Wo nichts mehr hilft, hilft vielleicht die Elek⸗ lübte haben, ob ſie die päpſtliche oder bloß bi⸗ ſchöfliche Gutheißung beſitzen, ebenſo ihre Novi⸗ zinnen, Poſtulantinnen und weiblichen Dienſt⸗ boten, Zöglingen, die gemeinſam mit ihnen le⸗ n, auch wenn ſie nur tagsüber bei ihnen woh⸗ men, und andere Perſonen, die mit ihnen Tiſch und Dach teilen(auch wenn es nur für einen Teil des Jahres der Fall iſt). Dazu gehören auch jene Frauen, die ohne Gelübde, mit kirch⸗ licher Gutheißung, ein gemeinſchaftliches Leben führen, ebenfalls mit allen ihren weiblichen erſonen und Zöglingen, die Tiſch und Dach mit ihnen teilen. Auch alle Frauensperſonen, die in einer Anſtalt oder einem Heim gemeinſam leben, auch wenn dieſe Anſtalt oder das Heim nicht unter geiſtlicher Leitung ſteht(Altersheim Spital u. ä.). Von den männlichen Ordensleu⸗ ten genießen dieſen Vorzug nur jene, die ſtändig innerhalb des Kloſters bleiben müſſen(Kart ⸗ häuſer, Trappiſten, Camaldulenſer). Ferner alle Kriegsgefangenen, alle Inſaſſen der Gefüng⸗ giſſe, alle in Verbannung Weilenden oder De⸗ dortierten(aiſo auch die Ausgewteſenen aus den deutſchen beſetzten Gebieten, ebenſo jene Geiſt⸗ ichen und Ordensleute, die ſich in ein der Demeritenbauſe ſtrafweiſe Vor und hinter die⸗ ader zu Ende der Woche f en beinahe wieder erreicht. Sie enthalten die Einrichtungen für —..—. ß ß———.— den Markt belebte. teten die Forderungen für die 100 Kilo eif Rot⸗ lich aue, die durch verhindert ſind, alle Pfleg in Krankenhäuſern, alle von ihrer den, die ihre Arbeit nicht ſo lange unterbrechen können als für die Jubiläumswallfahrt nötig iſt; endlich alle Greiſe über y Jahre. Es wird den einzelnen Biſchöfen überlaſſen zu beſtimmen, mit welchen frommen Werken außer dem Empfang der Sakramente dieſe Perſonen den Jubiläums⸗ ablaß in der Heimat gewinnen können. 10 Von den ſüddeutſchen Märkten. „Mannheim, 29. Aug. An den Getreidemärkten herrſchte in der abgelaufenen Berichtswoche lebhafter Ver⸗ kehr in Auslandsgetreide. Die Preiſe ſind bei Beginn der Woche täglich zurückgegangen, haben den alten Preisſtand Es war ein flotter Ab⸗ ſatz von Seiten des Konſums feſtzuſtellen, was Für Auslandsgetreide lau⸗ terdam Manitobaweizen 1, September⸗Abladung 15,40, desgleichen 2 14,00, desgleichen 3 14,65 hfl. Veſonders bevorzugt war wieder Hard⸗ u. Red⸗ winterweizen und man zahlte für Hardwinter 2, ſeeſchwimmend, 14,50, bis 14,10, für Redwinter 2 per Auguſt⸗Septem⸗ ber⸗Verſchiffung 13,95—14 hfl. Roggen⸗Weſtern 2 September erzielte 10,90 10,35—10,75 hfl. Von Auslandsgerſte war Malting⸗Barboy, je nach Abladetermin, 12,20—12,60 hfl. am Markte. Ha⸗ fer Canada⸗Weſtern 3 ſtellte ſich auf 11,45—11,65 Plata⸗Hafer 46—47 Kilo ſchwer, Auauſt⸗Septem⸗ ber 9,85— 9,95 hfl. Von Mais blie greifbare Ware geſucht, während entferntere Sichten weni⸗ ger Intereſſe fanden. Greifbare Ware; in Rot⸗ terdam disponabel, erzielte 10,10 bis 10,25 hſl. cif Rotterdam. Das Geſchäft in Inlandsgetreide lag feſt, da infolge des anhaltenden Regenwetters ernſte Befürchtungen wegen der Inlandsernte gehegt werden. Inlandsweizen wurde zuletzt mit 22,50— 23,50 Goldmark notiert. Das Geſchäft beſtand indes hauptſächlich im Auslandsweizen, der in der Preislage von 25—27 Goldmark die 100 Kilo frei Waggon Mannheim umgingen. Roggen, rheiniſcher, wurde zu 17,70 Gm. eif Mannheim und ſüddeutſcher zu 18,50 Gm. bahn⸗ frei Mannheim gehandelt. Gerſte hatte lebhaften Verkehr, doch reflektierte der Handel nur auf ganz prima Ware, wofür bis 24 Gm. die 100 Silo bahnſrei Mannheim angelegt wurde. Die Getreidepreiſe im hieſigen Verlehr lauteten amtlich zuletzt für die 100 Kilo waggon⸗ frei Mannheim: für Weizen inl. 2250— 23,50, ausl. 25—27, Roggen ausl. 18,50—10, ausl. 10 bis 19,50, Gerſte 22—24, Hafer 19—21, Mais mit Sack 18,75—19 Goldmark. Am Mehlmuäͤrkte hielt der lebhaſte Ver⸗ kehr an. Weizenmehl, Baſis Null, das anfangs der Woche 34,50 Goldmark die 100 Kilo bahnfrei Mannheimer Mühlen koſtete, wurde Mitte der Woche mit 33,75 Goldmark notiert, doch ſtieg der Preis ſpäterhin, im Einklang mit der feſte⸗ renz Tendenz am Brotgetreidemarkte, wieder auf 34 Goldmark. Aus zweiter Hand liegen faſt gan keine Angebote mehr vor, was zur Folge hatte, daß de Spannung zwiſchen der erſten und zwei⸗ ten Hand ſich weſentlich verkleinerte: ſie beträgt gegenwärtig nur etwa 0,25 Gm. für die 100 Kilo ö 220230 Gm. m Kloſter End. Franzöſiſches Weizenmehl wurde zu 7,75 Dollar Frachtparität deutſcher Grenzſtationen gehandelt. Roggenmehl fand zu 26,50—27 Goldmark per 100 Kilo bahnfrei Mannheim Aufnahme. Ver⸗ ſteigerungen waren in dieſer Woche keine zu ver⸗ zeichnen. Für Futtermittel hielt die lebhafte An⸗ frage an. Beſonders Kleie blieb geſucht und ging zu 11,25—11,50 Gm. per 100 Kilo in an⸗ dere Hände über. Biertreber ſtellten ſich auf 14,25—15 Gm. und Malzkeime auf 12,50 13,50 die 100 Kilo ab Verladeſtationen. Für ganz erſt⸗ klaſſige Malzkeime, ſtaubfrei, die für techniſche Zwecke gefragt iſt, wurden 14,50—15 Gm. für die 100 Kilo gelöſt. Weizenfuttermehl nannte man mit 13,80—14 und Weizennachmehl mit 19 bis 20 Gm. die 100 Kilo ab Mühlenſtationon, Von Oelkuchen waren Kokoskuchen zu 23—24, Leinkuchen 22,50 und Rapskuchen zu 12,50 Gm. die 100 Kilo ab Verladeſtationen offeriert. Ita⸗ lieniſches Reusfuttermehl 24 Proz. Fett und Eiweiß enthaltend, wurde zu 13,50—14 Gm. die 100 Kilo frei deutſcher Grenzſtationen gehandelt Für Malz war die Stimmung feſt. Vor⸗ jährige Malze blieben geſucht und wurden für gute Sorten, je nach Qualität, 38—42 Gm. per 100 Kilo ab Malzfabrikſtationen bezahlt. Für Hopfen war die Stimmung feſt, da die Berichte über den diesjährigen Ernteaus fall nicht befriedigten. Die Preiſe ſchwanken zwiſchen für geringere Sorten zwiſchen 150200 Gm. per Zentner. Hülſenfrüchte verkehrten in feſter Hal⸗ tung. Für Tauber⸗ und unterfränkiſche Linſen werden 25—27 Gm. für die 100 Kilo bezahlt. Cictoria⸗Erbſen wurden zu 32—33 Gm. und . zu 90—31 Gm. per 100 Kilo gehan⸗ t. Von Oelſaaten hatte Raps weiter feſten Markt und die Pteiſe ſind auf 37—38 Gm. die 100 Kilo frei Waggon Mannheim geſtiegen. Auch Kleeſaaten hatten bei ſteigenden Preiſen ſeſten 187 i 88 für ſpätere Termine 14