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Präſident Motta begründete dieſen Beſchluß nicht nur mit der Näckſichtnahme auf die Delegierten, die den Sitzungen bei den Kommiſſionen folgen wol⸗ len, ſondern auch im Hinblick auf die Jour⸗ naliſten, auf die man diejenige Rückſicht neh⸗ men müſſe, die man unentbehrlichen Mitarbei⸗ dern ſchuldig ſei. „Sodann nahm in Fortſetzung der Gene⸗ kaldebatte der frühere ſchweizeriſche Bundes⸗ präsident Ador das Wort. Er führte Klage barüber, daß die techniſchen Organe und die borbereitenden Kommiſſionen des Völlerbun⸗ des nicht genügend Aufmerkſamteit fänden. Gleichwohl könne er als Mitglied des Wirt⸗ ſchaftskomitees und des Finanzkomitees des Völkerbundes beſtätigen, daß in dieſen Kom⸗ miſſtonen eine peinlich gewiſſenhafte und ge⸗ diegene Arbeit geleiſtet werde, die in außer⸗ ordentlich befriedigender Art zur Erfüllung der Aufgaben des Völkerbundes beigetragen. Ador ſetzte ſich weiter für den ſofortigen Be⸗ ſchluß zum Bau eines neuen Verſammlungs⸗ gebäudes für die Völkerbundsverſammlung ein, zumal der Völkerbund gegenwärtig in der glücklichen Lage ſei, die Gelder dafür verfüg⸗ bar zu haben. Der gegenwärtig für die Ver⸗ ſammlung benutzte Reformationsſaal ſei der⸗ art unzulänglich, daß man mit dieſem Be⸗ ſchluß nicht mehr zögern ſolle. Die ſchweizeri⸗ ſche Delegation habe an den bisherigen Be⸗ ratungen über die Abrüſtung nicht teilgenom⸗ men, aber er wolle doch erklären, daß das ſchweizeriſche Volk mit Genugtuung und mit großer Freude die Schaffung des ſtändigen in⸗ ternationalen Gerichtshofes begrüßt habe und die Schweiz auch nicht gezögert habe, das otok obligatoriſche Schieds⸗ gerichtsbarkeit zu unterzeichnen. Die Schweiz ſei dabei nur einer hiſtoriſchen Traditon ge⸗ folgt und es ſei zu hoffen, daß die von ihr abgeſchloſſenen Schiedsgerichtsverträge, die zum Teil ganz neue Typen ſolcher Verträge darſtellen, auch bei den Beratungen über die Schiedsgerichts barkeit im Völkerbund nützlich ſein würden. f 9 5 Der ſchwediſche Außenminiſter Marcks v. Würtemberg trat für Vereinheitlichung des internationalen Rechtes und für die Auf⸗ nahme gewiſſer völkerrechtlicher Beſtimmun⸗ gen in die ſtaatliche Geſetzgebung ein, wofür er die Schweiz, Belgien und Holland als Bei⸗ ſpiele nannte. Eine Reſolution in dieſem Sinne, die er einbrachte, wurde an die Tages⸗ ordnungskommiſſion verwieſen. Der ſüdafrikaniſche Delegierte und Ver⸗ walter der ehemaligen deutſchen Kolonie Süd⸗ weſtafrita, Hoffmeyer, ſetzte in längerer Rede auseinander, daß es nicht genüge, die Abrüſtungs⸗ und Sicherheitsfrage ſo zu be⸗ handeln, als wären ſie ein Problem, das man mit techniſcher Arbeit bewältigen könnte. Es gehöre dazu vor allen Dingen ein neuer Geiſt und außerordentlich viel guter Wille. 1919 ſei in Europa nichts anderes übrig geweſen als ein weites Schlacht⸗ und Trümmerfeld. Die Wiſſenſchaft habe ſich im Dienſte des Krieges proſtituiert und, anſtatt die Menſchheit zu fördern, ſie dem vollkommenen phyſtſchen und moraliſchen Bankerott ausgeliefert. Die Menſchheit könne es nicht noch einmal rislie⸗ ren, einen ſolchen Krieg zu ertragen, denn er würde das Wirtſchaftsleben der Welt und den dritten Teil der Menſchheit volltommen ver⸗ nichten. Die ſüvafrikaniſche Regierung würde ſehr froh ſein, wenn Deutſchland in den Völ⸗ kerbund eintreten wollte, denn es müßten ſich alle Völker, die zufriedenen als auch die un⸗ zufriedenen zuſammentun, um gemeinſam den Frieden zu erhalten, weil ihnen ſonſt der nächſte Krieg ein gemeinſames Grab bereiten würde. f Der frühere litauiſche Miniſterpräſident Galvanauska, jetzt Geſandler Litauens in London, kam ſobann auf den polniſch⸗litau⸗ 10 Konflitt zu ſprechen und verſangte, daß ch der Rat mit der Frage nochmals ausführ⸗ lich beſchäftigen 10 f 8 Von Joſef Joos, M. d. R. 5 Zugleich mit der Annahme des Londoner Paktes durch den Reichstag iſt das Geraune und das Geſchwätz über Regierungs⸗ umbildung und„Bürgerblock⸗Regierung“ losgebrochen. Das Signal dazu gaben ins⸗ beſondere deutſchnationale, ehvolkspartei⸗ liche und ihnen naheſtehende Slätter. Die Deutſche Volkspartei arbet⸗ tet, wie man weiß, und wie ſie neuerdings in einem Brief an die Deutſchnatiönalen aus⸗ drücklich beſtätigt hat, ſeit langem und„mit allen Mitteln“ an der Ermöglichung einer Re⸗ gierungskoalition mit Einbeziehung der Deutſchnationalen. Wie geſagt, man weiß eg, und es kann darum nichts Ueberraſchendes da⸗ rin liegen. Aber das Zentrum? In rechts⸗ ſtehenden Blättern laſen wir am Tage nach der Abſtimmung, daß nunmehr auch das Zen⸗ trum ſeine Zuſtimmungen zu einem„Bürger⸗ block“ gegeben habe. Das iſt falſech. Wir legen Wert darauf, dieſe verkehrte Vorſtellung oder böswillige Erfindung zu zerſtören. Die Zentrumsfraktion des Reichstages hat ſich in keinem Stadium nächtlicher Unter⸗ haltungen mit deutſchnationalen Parteivertre⸗ tern weder mündlich noch ſchriftlich einſeitig zugunſten einer Kombination mit den Deutſch⸗ nationalen ausgeſprochen. Sie iſt an keinen einſeitigen Pakt gebunden. Die Bürgerblock— idee liegt ihr fern. 5 Vertreter der Zentrumsfraktion, die Abg. v. Guerard und Lammmers, haben mit Wiſſen des Vorſtandes an Beſprechunger teilgenommen, die von deutſchnationaler Seite nachgeſucht worden waren. Sie haben ſich hier⸗ bei hinſichtlich des Standpunktes der Fraktion auf zwei Feſtſtellungen beſchränkt. Die eine beſagt, daß die Zentrumsfraktion bei An⸗ nahme des Londoner Abkommens durch die deutſchnationale Reichstagsfraktion eine ent⸗ ſprechende Vertretung der letzteren in den Ausſchüſſen zur Durchführung des Abkommens für ſelbſtverſtändlich erachtet. Die andere, brachte in Erinnerung, daß die Zentrumsfrak⸗ tion im Mai dieſes Jahres des Sachverſtändigengutachtens durch die deutſchnationale Reichstagsfraktion dieſe ent⸗ ſprechende Vertretung in der Regierung fin⸗ den würde. Laſſen wir ganz außer Betracht, ob dieſe Vorausſetzungen mit dieſer Auffaſ⸗ ſung keine einſeitige Bindung im Auge ge⸗ habt oder zugeſtehen wollte. Es iſt ganz un⸗ möglich, daß die beiden Unterhändler ein weitergehendes Ziel verfolgt haben oder alſo verſtanden werden konnten. Sie konnten nichts anderes wollen und haben ausgeſprochener⸗ maßen auch nichts anderes gewollt oder ge— tan, ſonſt wäre dem Bericht des Herrn von Guerard rechtzeitig und unzweideutig wider⸗ ſprochen worden. Die„Billigung“ des Vor⸗ ehens des Herrn v. Guerard kann ſich nur darauf beziehen, daß in dieſen Unterhaltun⸗ gen und Feſtſtellungen keine einſeitige Billi⸗ gung ausgeſprochen war. Das muß allen ver⸗ wirrenden Darſtellungen gegenüber klipp und klar feſtgehalten werden. Die Zentrumsfraktion des Reichstages kann bei einer etwaigen Regierungsumbil⸗ dung nicht gegen den Eintritt von Deutſch⸗ nationalen ſein, nur weil ſie Deutſchnationale ſind. Ebenſowenig aber gegen den Eintritt von Sozialdemokraten, etwa, weil das den Deutſchnationalen nicht paßt. Die Zentrumspartei hat immer Offenheit bewahrt. Wer noch darüber im Zweifel hätte ſein kön⸗ nen, daß das auch heute noch der Fall iſt, der iſt durch die Sonntagserklärung des Reich s⸗ parteivorſt andes, herausgegeben in einer Sitzung in Hannover am 31. Auguſt, eines andern belehrt worden. Dieſe Erklärung iſt von höchſter politiſcher Bedeutung. Wir ſetzen ſie hierher: „Die Zentrumspartei hat, getreu den Ueberlieferungen Windthorſts, im Hinblick auf die Not unſeres Volles ſich ſtets bemüht, alle politiſchen Kräfte zur ſtaatlichen Ver⸗ antwortlichkeit heranzuziehen, die poſitiv mitzuarbeiten gewillt waren. Die Politik der Partei wird auch in Zukunft von dieſem bewährten Wege nicht abweichen. „Das Ziel der Deutſchen Zentrumspartei bleibt nach wie vor die Schaſſung einer wahren Volksgemeinſchaft, in der alle natio⸗ nalen, ſozialen und kulturellen Kräfte des deutſchen Volkes zur fruchtbaren Auswir⸗ lung gelangen können. Wenn endlich Ver⸗ ſtündigungen u. Vereinbarungen mit frem⸗ den Völkern möglich id. ſo muß in einſtimmig auf dem Standpunkt geſtanden, daß bei Annahme Deutſchlands größter Not bei allſeitigem guten Willen und trotz Meinungsverſchie⸗ denheiten im einzelnen auch eine gemein⸗ i im Innern erreicht werden kön⸗ ien. 8 Das iſt klar. Geſetzt den Fall, es wären durch eine mißverſtändliche Auffaſſung der Haltung der Unterhändler der Zentrumsfrak⸗ don ofſene Wege verſchloſſen worden, die Er⸗ klärung des Reichs parteivorſtandes hätte ſie wieder offen gemacht. 5 * Aber warum denn überhaupt dieſes Ge⸗ rede von Regierungsumbildung? Marx ſteht doch feſt. Und warum ſoll uns die jetzige Reichsregierung nicht mehr gefallen? Sie ge⸗ fällt ä eben andern nicht. Die Deutſchnationa⸗ len haben den Wunſch, bei der Durchführung der Geſetze zum Londoner Pakt mit bei der Partie zu ſein. Dagegen iſt an ſich kaum etwas einzuwenden. Und wenn darin ein vollendeter Bruch mit dem Geſtrigen zum Ausdruck käme, wir ſtoßen uns nicht daran. Wir glauben an eine Weltvernunft. Warum ſollen wir nicht auch an den endlichen Durchbruch der Ver⸗ nunft im deutſchen Volke glauben? End lich muß doch einmal das ganze deutſche Volk Politik machen. Vielleicht wünſchen aber dieſe Deutſchnationalen mehr als Mitwirkung. Mag ſein. Jedenfalls war es ſonderbar, daß ihr Fährer Hergt etliche Stunden vor der Ab— ſtimmung ganz unverblümt beim Reichskanz⸗ ler Marx ſondierte, wann er(Marx) zurück⸗ zutreten gedächte. Hergt hat die richtige Ant⸗ wort erhalten. Sie müßte auch der Deutſchen Volkspartei werden, wenn aus ihren Reihen eine ähnliche Anregung käme.— Jedenfalls wird ſich zeigen, wenn, wie wir annehmen, die Deutſche Volkspartei die Regierungsumbildung in Fluß gebracht ha⸗ ben wird, daß es bei uns leichter iſt, eine Re⸗ gierung zur Auflöſung zu bringen, als eine teue auf die Beine zu ſetzen. Dann wird auch offenbar werden, daß unter den obwaltenden Verhältniſſen, aus inner⸗ und außenpolitiſchen Gründen noch auf abſehbare Zeit die Füh⸗ rung der Politik im Reiche nur in der Mitte liegen kann. „Damit iſt unvereinbar der ſogenannte „Bürgerblock“, die unglücklichſte Ivee, die je produziert worden iſt. Es iſt bezeichnend für die politiſche Unreife eines Teiles der rechts⸗ ſtehenden Preſſe, daß ſie dieſes grüne Obſt immer noch herumreicht. Wie immer regiert werden mag, ſo dumm wie durch das Inſtru— ment eines„Bürgerblocks“, kann es nicht ſein. Bürgerliche Parteien von Verſtand haben die Pflicht, rechtzeitig abzuwinken. Aber auch eine Sozialdemokratie von Klugheit und Verant wortlichkeitsgefühl ſollte ſich ſo benehmen, daß eine derartige Dummheit nicht gemacht wer den kann. Die heutige maßtoſe Aufgeregtheit in der ſozialdemokratiſchen Preſſe but nicht gut. Das Volk ſteht über der Partei, nicht bloß in Redensarten, ſondern auch in der Tat. Die Arbeitszentrumswähler Weſtdeutſch⸗ lands haben in einer beſonderen Konf iz in Elberfeld Stellung genommen und Beſchluz gefaßt. Ihrer Willensmeinung haben wir nichts mehr hinzuzufügen. ** Am 3. September hielt im Parlament in Elberfeld das politiſche Komitee der Arbeiter— zentrumswähler Weſideutſchlands eine ſtark beſuchte Sitzung ab. Die Konferenz nahm Referate meh rerer Abgeordneten zur politiſchen Lage, zu den Ausführungsgeſetzen, des Sachverſtän⸗ digengutachtens und zur Handelspolitik ent⸗ gegen. Die Ausſprache ergab einmütige Genug⸗ mung über die ſoſortige Annahme des Lon⸗ doner Paktes. Die Konferenz beglückwünſchte den Reichskanzler Marx zu ſeinem großen Erfolg. Sie hält es gegenüber anderes gerich— teten Meinungen und Beſtrebungen für drin⸗ gend geboten, daß er zur Wahrung der Kon⸗ tinuität der Außenpolitik unter allen Umſtän⸗ den auf ſeine Poſten ausharrt, wie auch immer die weitere Regierungsentwicklung ſein mag. Die Konſerenz iſt der Meinung, daß eine Zuſammenfaſſung aller politiſchen Kräfte, die vorhanden ſind, zur Mitverantwortung her⸗ anzuziehen. Eine ſolche Zuſammenfaſſung wäre nicht gegeben in einer Regierungsbil⸗ dung in der Richtung zur Herſtellung eines gegen die Arbeſterſchaft gerichteten Bür⸗ gerblocks“ Die Zentrumsarbeiterwähler verlangen von der Zentrumspartei, daß ſie in ihren Ent⸗ ſchlüſſen entſprechend ihrer Ueberlieferung un⸗ ler allen Umſtänden Rückſicht darauf nimmt daß eine gerechte Verteilung ber Laſten aus dard ondoner Beſchlüſſen politiſch ermöglich a Die Verſammlung war einmütig in ern⸗ ſter Beſorgnis wegen der Einbringung der 15 ollvorlage ſeſtens der Reichsregierung, Es wurde allgemein bezweifelt, ob überhaupt die Landwirtſchaft durch die Agrarzölle dit erhofften Vorteile erzielen kann. Viel wich⸗ tiger, ſowohl im Intereſſe der Erzeuger als auch der Verbraucher, erſchien eine energiſche Betämpfung der ungeſunden Preispolitik und die Vertürzung des Weges vom Erzeuger zum Verbraucher. Die Einführung der Agrarzölle würde dieſe Beſtrebungen erſchweren, die ſo⸗ ziale Not verſchärfen und eine Senkung der Reallöhne bedeuten. Das politiſche Komitee wird in einer er⸗ neuten Beratung ſich mit dieſen Fragen, vor allem auch mit der Auswirkung der Agrarzölle auf die Bodeupolitik beſchäftigen. Stadt nichts anderes als ein wirres Getriebe, Das Problem der Transferierung. Von Dr. Noll, Frankfurt a. M. 1 Einer der für den Laien unklarſten Aus⸗ drücke des Londoner Abkommens iſt das Wort „Transfer“. Aber auch dem Wiſſenden verhüllt dieſes Wort und das zugrunde liegende Prob⸗ lem ſoviel Geheimniſſe, daß man dem Trans⸗ ſeragenten, der in dem Dawesgutachten eine ausſchlaggebende Rolle ſpielt, nicht anders als einen Sprung ins Ungewiſſe bezeichnen darf. Die Grundidee der Transferierung iſt, daß die deutſchen in Mark erfolgenden Repa⸗ rationszahlungen ohne Schädigung der deut⸗ ſchen Währung in ausländiſche Valuten um⸗ gewandelt werden ſollen. Nur unter Beach⸗ tung dieſer Vorausſichtung iſt, wie man all⸗ geittein anerkannt hat, eine deutſche Repara⸗ tionsleiſtung überhaupt möglich, denn jede Verſchlechterung der deutſchenWährung würde ein Beeinträchtigung der deutſchen Leiſtungs⸗ fähigteit mit ſich bringen. Jn ſeiner vollen Schwierigkeit wird das Transferierungsproblem erſt vom vierten Jahre an erſcheinen, da von dieſem Zeitpunkte an die vollen Reparationslaſten in Höhe von 2500 Millionen Goldmark zu zahlen ſind Dieſe Summe ohne Beeinträchtigung des Kurſes der neuen deutſchen Reichsmark in die Kanäle der Reparationen empfangenden Staa⸗ ten hinüberzuleiten, iſt Aufgabe des General⸗ agenten, der damit die eigenartigſte, aber auch mit die mächtigſte Stellung erhält, die ein Menſch jemals in dieſer Hinſicht inne gehabt hat. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß man zunächſt eine Nutoriät wie Owen Young auserwählt hat; aber es iſt auch bedeutungsvoll, daß oung den Poſten des Generalagenten nur für einige Monate bis zur Einarbeitung ſeines Nachfolgers annehmen will. Ob er ſelbſt an der Möglichkeit der Transferierung zwei⸗ felt? Die Schwierigkeiten ſind ganz außer⸗ ordentlich. Vom Standpunkt der deutſchen Volkswirt⸗ haft aus bedeuten die Reparationslaſten aus Reineinkommen des geſamten Volles 00 Millionen Goldmark ohne Gegenleiſtung ibzugeben. Das Dawesgutachten geht von der raus aus, daß dieſe Summe ein Zehntel des geſamten Nationaleinkommens beträgt. Dieſe 2500 Millionen müſſen alſo dem innerdeutſchen Konſum abgerungen werden und ſtellen einen Exportüberſchuß dar. Es iſt die Frage, ob es gelingen wird, dieſen Exportüberſchuß zwangsweiſe herauszuwirt⸗ ſchaften. Man iſt der Meinung, daß in dem Transferierungsmechanismus ſchon ſelbſt der Zwang zu ſeinem Gelingen gegeben iſt. Das Argument lautet ungefähr: Es wird aus Deutſchland auf den verſchiedenſten Wegen u. unter den verſchiedenſten Namen eine Steuer⸗ mehrleiſtung von 2,5 Milliarden Mark aus⸗ gepreßt und der Auslandswirtſchaft zur Ver⸗ fügung geſtellt, die ihrerſeits ihr geſamtes Steueraufkommen um die gleiche Summe ver⸗ mindern kann. Hierdurch wächſt die Kaufkraft des Auslandes um denſelben Betrag und iſt fähig, die 25 Milliarden als Exporinberſchuß [Deutſchlands aufzunehmen. Ob dieſe tbeore⸗ tiſche Konſtruktion ſich praktiſch durchführbar erweiſen wird, iſt das große Fragezeichen. Die erwähnten Argumente folgern weiter, daz die Transſerlerung gelingen muß, daß ein Michtgelingen ledoch eine Störung des ganzen Mechanismus zur Vorausſetzung hat. Solche Störungen ſind auerdings mit tödlicher cherheit zu erwarten. Die Entziehung von 2 Midlarden Mark aus dem deutſchen Einkom⸗ men bewirkt Konſumseinſchränkung, vermin⸗ derte Kaufkraft, geringe Leiſtungsſähigkeit der Wirtſchaft. Dadurch wird aber jene enge es Einkommens, die zur Beſtreitung der Re⸗ parationslaſten vorhanden ſein muß, bis zur Unmöglichkeit der vollen Leiſtung geſchmälert. Andererſeits wird die gleiche Wirkung er⸗ zielt, wenn aus ſpäter anzuführenden Grün⸗ teil der für die Reparation bereitzuſtellenden Menge. Auch nach außen ergibt ſich ein Di⸗ lemma: Verſtärkte deutſche Warenausfuhr,— durch ſie allein kann ja nur die Transferie⸗ rung erfolgen— bewirkt Schutzzölle des Aus⸗ landes, zwingt zu koſtſpieligen Umſtellungen und Anpaſſungen an die Weltmarktslage. Hier wird aber die deutſche Leiſtungsfähigkeit zu⸗ nächſt wieder herabgemindert, bis die neue Ausbalanzierung und Erreichung des Export⸗ überſchuſſes neue Maßnahmen der Gegenſeite hervorruft. Es muß alſo zwangsläufig Stok⸗ kungen in der Transferierung geben. Es ſei allerdings hier bemerkt, daß von der Geſamt⸗ ſumme der Reparationsleiſtungen, die auf dem Wege der im Londoner Protokoll feſtgelegten Sachlieferungen geleiſteten Reparationen von der Transferierung ausſcheiden. Das Nichtgelingen der reſtloſen Trans ferierung der deutſchen Jahresleiſtungen hal zur Folge, daß der nicht zur Transferierung gelangende Betrag in deutſcher Mark zur Ver⸗ fügung des Generalagenten verbleibt. Pral: tiſch wird dies darauf hinauslaufen, daß dieſe Summe der deutſchen Volkswirtſchaft als Kre⸗ dit des Generalagenten zur Verfügung geſtell! wird. Es iſt nun damit zu rechnen, daß eine einmalige derartige Kapitalsanlage ein dauernde ſein wird, denn es erſcheint unmßg⸗ lich, daß wenn in einem Jahr die reſtloſe Transferierung nicht gelungen iſt, im folgen. den Jahre dieſer Reſt neben der Jahreslei⸗ ſtung zur Transferierung gelangen kann. Es iſt vielmehr damit zu rechnen, daß eine An häufung nicht transferierter Beträge erfolgen wird, die ſelbſt nach Ablauf aller deutſchen Re⸗ parationszahlungen Deutſchland noch eine er. hebliche Zinslaſt an die Gläubiger auferlegen wird. Das Londoner Abkommen begrenz: dieſe Inveſtitionen normalerweiſe auf 5 Mil ionen Goldmark, ſieht aber unter beſonderer Umſtänden eine unbegrenzte Kapitalanlage bor. Durch die Zuführung dieſes Kapitals ir den deutſchen Wirtſchaftskörper wächſt natur zemäß die deutſche Kaufkraft und vergrößer, den Konſum, ſowie die wirtſchaftliche Lei tungsfähigkeit. Es erſcheint aber kaum mög, lich, durch eine ſcharfe Erfaſſung dieſes An wachſen zugunſten einer erhöhten Transferie tung auszunützen. Haben ſich im Laufe den geit bis zu 5 Milliarden Goldmark nich ſransferierbare deutſche Reparationsleiſtunger in Deutſchland ſelbſt angeſammelt, ſo wirt praktiſch die deutſche Jahresleiſtung ermäßigt Die Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands wächf nämlich paradoxerweiſe nicht in dem Maße im dem die nicht transferierbaren Kapitalier der deutſchen Wirtſchaft zur Verfügung geſtell werden. Da dieſe nämlich von Steuern befrei⸗ ind, wird zunehmend die Steuerlaſt auf klei tere Teile des deutſchen Volksvermögen und Volkseinkommens verſchoben, was wiederun die Leiſtungsfähigkeit beeinträchtigt und die Gefahr einer Kapitalabwanderung ins Aus and begünſtigt.. Noch eine eigentümliche Wirkung des Transferierungsmechanismus ſei erwähnt Deutſchland kann die durch ſeine eigenen Re⸗ darationszahlungen erhöhte Kaufkraft des Auslandes auf dem Wege der Kreditaufnahme egen. Dies bedeutet aber eine Verſtärkune der deutſchen Konſumtionen und zwar N aſtung der Zahlungsbilanz durch Zinſen un Amortiſation. Dies benachteiligt nun wiede: um die Transferierung, ſodaß ein erhöhter getrag der deutſchen Jabresleiſtung der in terdeütſchen Kapitalanlage zugeführt werden muß. Wird der Kredit gänzlich zurückgezahlt, ſo ſchmälert er die für die Reparationsleiſtun⸗ gen zur Verfügung ſtehende Einkommens⸗ marge in der Weiſe, daß ſich praktiſch eine Er⸗ mäßigung der Jahresleiſtung ergibt. Dieſe kurzen Andeutungen zeigen, wie außerordentlich kompliziert und beſonders in ſeinen Wechſelwirkungen unüberſehbar das Problem der Transferierung iſt. Mit ſeiner Durchführbarkeit ſteht und fällt das Londoner Abkommen. 5 leine politiſche Umſchau — Der Dank Mexikos. Nach einer Meldung ö aus Mexiko hat der amerikaniſche Senat be⸗ 0 ſchloſſen, dem Reichspräſidenten Ebert durch den mexikaniſchen Geſandten in Berlin den Dank des mexikaniſchen Volkes für den herzlichen Empfang auszuſprechen, der dem neu gewählten Präſiden⸗ ten Calles durch die Reichsregierung, den Reichs⸗ tag und durch das deutſche Volk bereitet wor⸗ den iſt. Die geſamte mexikaniſche Preſſe äußert ſich ſehr anerkennend in eingehenden Berichten über die dem Puäſidenten in Deutſchland zuteil gewordenen Ehrungen. — Leinert tritt zurück. Ueber den Abbau des ſozialdemokratiſchen Oberbürgermeiſters Leinert iſt jetzt ein Vergleich zuſtande gekommen. Lei⸗ nert ſcheidet am 1. Oktober aus, erhält aber als Ruhegealt auf Lebenszeit die vollen Bezüge ſei⸗ nes Dienſteinkommens. Das Abkommen bedarf nur noch der Zuſtimmung des Magiſtrats, die aber zu erwarten iſt. — Rheiniſches Jungzentrum. Die urſprüng⸗ lich für den 25. bis 28. September angeſetzte Ta⸗ gung der Rheiniſchen Windthorſtbunde(Jung⸗ zentrum) muß wegen der Teilnahme einiger für die Veranſtaltung beſonders in Frage kommen der Perſonen am deutſchen Städtetag um ach! Tage verſchoben werden. — Regierungswechſel in Chile. Das Kabinetf iſt zurückgetreten infolge eines Ultimatums des Militärkomitees, das vom Präſidenten Erhöh⸗ hung der Löhne und der Gehälter für Armee, Marine und Polizei verlangte. Nach einer fünf⸗ zehnſtündigen Audienz, die der Präſident den Führern des Militärkomitees gewährte, ſtimmte er ihren Forderungen zu und ernannte ein zeues Kabinett unter Leitung des Generals Altamirano. vieder teuweiſe nach Veunchtand zurnetver: 40 Golde oldcentimen liege landes; in ähnlichem ; in ähnlichem Ver bühren für Poſtkarten, ſachen uſw. ſeſtzuſetzen.. Für Zeitungen und Zeitſch die unmit⸗ telbar von den Verlegern verſandt werden, fün die von gelehrten Geſellſchaften verſandten lite⸗ lariſchen und wiſſenſchaftlichen Werke und für gebundene und broſchierte Bücher b Geſchäftgdruckſachen) können zwiſchen den Län⸗ dern ermäßigte Gebühren, halbe Druckſachenge⸗ bühren, vereinbart werden. Die Gewichtsſtuſen für Blindenſchriften wer⸗ den von 500 Gramm auf 1000 Gramm erhöht; das hat eine Gebürenermäßigung um 50 v. H. zur Folge. 5 Für Wertbriefe und Wertkäſichen ſind einheit⸗ liche Verſicherungsgebühren von höchſtens 50 Goldcentimen für je 30 Goldfranken zu erheben; die Nachſendung iſt künftig koſtenfrei. Die Gebühren für Poſtanweiſungen betragen eine feſte Gebühr von höchſtens 30 Goldeenti⸗ men. f Bedingungen für Briefſendungen: Poſtkarten mit bezahlter Antwort, dieſe auf bei⸗ den Teilen, vol freimachen, Sendungen nicht befördert. Briefe nach Ländern, ſtanden erklären, können zollpflichtige Gegenſtän⸗ de enthalten. Näheres wird rechtzeitig bekannt gemacht. Geldſtücke, Banknoten, Gold⸗ ſachen, Edelſteine uſw. dürſen nicht in gewöhn⸗ lichen Briefen verſchickt werden, ebenſo dürfen Brieſe keine Beilagen(ſchriftliche Mitteilungen) enthaten, die für andere Perſonen beſtimmt ſind. Bei gewöhnlichen Sendungen können Fenſter⸗ briefumſchläge mit eingeklebtem Fenſter verwen⸗ det werden. 8 Poſtrarten werden bis zur Größe von 10,5— 15 Zentimeter zugeloſſen. Die Länder, die zur⸗ ban, mußten ſich verpflichten, ſchaſſen. Vorgänge uſw. beizufügen. Zentimeter lang fein. lochte Papiernoten für Muſikautomaten, Typenhaltern ſentlicher Beſtandteil anzuſehen iſt. ſachen: Vermerke wie„Druckreiſ“, — Die Unruhen in China. Nach einem Funk⸗ pruch aus Newyork ſind in Schanghai neue Kämpfe im Gange. Weiter wird aus Schanghai zemeldet: der Militärgouverneur der Mandſchu⸗ tei habe der Zentralregierung in Peking und dem mit ihr verbündeten Militärgouverneur der Provinz Petſchili den Krieg erklärt. Ergebniſſe des Weltpoſt⸗ kongreſſes in Stockholm. Der Weltpoſtkongreß iſt am 28. Auguſt ge⸗ chloſſen worden. Folgendes ſind ſeine weſent⸗ ichſten Ergebniſſe: Neue Grundlagen für die griefgebühren wurden beſchloſſen, namentlich ge⸗ viſſe Mindeſätze, unter die kein Land herab⸗ zehen darf. Die Gebühr für den einfachen ge⸗ vöbhnlichen Brief muß künftia zwiſchen 20 und 5 oder Marktzetteln, Handelsrundſchreiben uſw. Angabe der Häfen, in Bücherzetteln. In Miſchſendungen nicht aufgenommen werden. Werthriefe können wertvolle Urkunden, Pläne uſw. enthalten. Wert ſind die Wiederbeſchaffungskoſten ben. ö Neuerungen im Paketverkehr: 0 1 U ö 1 0 1 0 Alle Länder, die das Paketabkommen führen, müſſen das 1 Kilo⸗Paket zulaſſen. Als Sperrgut gelten im Landverkehr Pakete, die in der Länge 1,50 Meter oder in Länge 1115 ohne größtem Umfang zuſammen(Umfang 2 ECC ˙ Die ſechs Mallie⸗ Roman von Igna Maria. 13(Nachdruck verboten.) „Bis dahin wollen wir es zuſammen probieren, Sibyll Matties mit dem kühlen Herzen!“ „Du, wenn du dich auch noch über mich luſtig machſt, heirat' ich dich gar nicht.“ Sie gingen Hand in Hand durch den frühlings⸗ friſchen Garten und lauſchten auf ihres Her⸗ zens Schlagen.— Als ſie wieder ins Haus traten, fanden ſie die Geſellſchaft vollzählig beiſammen. Liebe Freunde,“ Joachims Augen leuch⸗ teten,„ſeid mir nicht böſe, aber ich muß eure liebe Sibyll zur Frau haben, Sie will es mit mir probieren, ſo ſagt Ihr auch: Ja!“ „Sibyll?———“ „Ja, lacht nicht, aber ich habe ihn ſo lieb. Ich habe Theres nie verſtanden, wenn ſie ſagt, die Liebe ſei das Höchſte im Leben einer Frau, Joachim iſt es zwar nicht wert, denn er hat mich den ganzen Abend geärgert—“ „Liebe Sibyll!“ Theres umarmte ſie mit Tränen in den Augen.„Wenn du ihn liebſt——“ Marita lachte:„O, Herr Mittmeiſter, ich hab⸗ ben das längſt gemerkt, daß Sibyll Ihnen hab⸗ ben libb. Sie habben immer von die Joachim von Hanſen geſproche, ſo lang und ſo vill— ich freu mir ſo, daß meine Kind glücklich is—“ „Jahr wohl, Alter⸗Leute⸗Klub,“ dekſa⸗ mierte Peter, Sibylla geht und niemals kehrt ſie wieder. Morgens ſtellt ſie Statuten auf, abends wirft ſie ſie zum alten Eiſen. Edlere Stifterin, ich, der Seniorenpräſident, erkläre hiermit feierlichſt den Klub für aufgelöſt. Die Mitglieder ſind ihrer Verpflichtung enthoben, müſſen aber ſchwören, ſtets das Beiſpiel ihrer edlen Stifterin vor Augen zu halten! In die⸗ Nr „Sibyllchen,“ Hans ſtrich über ihr Haar, „werde glücklich mit deinem Joachim“—— „Heute iſt mein Verlobungstag,“ dachte Theres,„heute verlobt ſich Sibyll, lieber Gott, laß ſie glücklicher werden, als ich es geworden bin.“ „Herr Rittmeiſter, auf ein Wort,“ Theres ging ihm ins Muſikzimmer voran. „Sie lieben Sibyll, ich weiß es längſt, aber ich möchte Sie auf einen Umſtand auf⸗ merkſam machen, der meine Ehe zertrümmert hat. Ich würde niemals darüber geſprochen haben, wenn ich nicht für Sibylls Glück zittere. Daß Sie leichten Herzens Ihren Abſchled neh⸗ men, um mit Sibyll auf Frauenhof zu leben, weiß ich. Aber haben Sie bedacht, woher Si⸗ byll ſtammt? Daß ihre Eltern fahrende Leute waren, daß Sibyll Abend für Abend im Schu⸗ manntheater tanzte, daß ihr Bruder im Zirkus und ihre Schweſter im Theater noch auftreten, daß Sibyll von einer Zirkustänzerin groß⸗ gezogen wurde? Sie wollen mir ſagen, Sie wiſſen das alles, es kümmert Sie nicht, denn Sie lieben Sibyll, aber denken Sie an die Zeit, wenn Sibyll von Hanſen für Frauenhof die Herrin abgibt, wenn Ihre Guts nachbarn, Ihre Freunde von Jugend her, vielleicht Ihre Frau über die Achſel anſehen wollen! Wird Ihnen da nicht plötzlich der Gedanke auftau⸗ chen müſſen: hätteſt du dir eine Ebenbürtige geholt! Den mit Sibylls Heirat ſind Sie un⸗ auflöslich mit den anderen Matties verbun⸗ den, mit der ganzen Zirkus⸗ und Theaterver⸗ wandtſchaft, mit Marita Venerjella. Unſere Liebe iſt daran zerbrochen, mein Mann glaubt, durch die Verwandtſchaft ſeiner Frau ſei ſeine Laufbahn verpfuſcht, er beſaß einen außer⸗ gewöhnlichen Ehrgeiz, der es nicht verwand, daß er bei der Beförderung übergangen wurde. Es kam zur Ausſprache, ſeine Forde⸗ rung: Bruch mit meiner Familie konnte 5 nicht erfüllen, deshalb ging ich. Für Sie iſt e noch Zeit, ich möchte Sibyll dieſen Jammer erſparen. Es tut bitter weh, einen Mann, den verlobt, und kann meinen Verlobten durch alle gemacht, Theres, halten Sie mich nun für ebenſo kleinlich. Ich liebe Sibyll und ich hege für Ihre Familie, für Marita Venerjella, die größte Hochachtung und Sympathie. Gottlob beſtehen in unſerer Familie dieſe vertrockneten Anſichten von ebenbürtiger Heirat längſt nicht mehr. Mein Urgroßvater brach damit, indem er ſeiner ganzen Sippe und Verwandtſchaſt zum Trotz ein blutarmes, aber bildhübſches Lehrerstöchterlein zur Frau nahm. Meine Mutter, ehe Vater ſie nahm, war Erzieherin im Hauſe ſeines beſten Freundes, und ſeine Schweſter hat auch einen Bürgerlichen, Lulus Vater, geheiratet. Was kann Sibyll dafür, daß ſie nicht in einem Palaſt zur Welt kam? Iſt ihr Wert deshalb geringer? Wenn ihre Nei⸗ gung, ihr Talent zum Zirkus trieb, kann das ihrem makelloſen Ruſe etwas anhaben? O nein, liebe Schwägerin, für ſo gering dürfen Sie mich nicht einſchätzen. Da, leſen Sie den Brief meiner Verwandten, und Sie werden einſehen, daß ſie genau ſo denken wie ich. Mit ſolch kindiſchen Vorurteilen haben doch die wirklich vernünftig denkenden, großzügigen Menſchen längſt gebrochen. Oder halten Sie mich für einen Menſchen, der nicht genau weiß, was er tut? Für mich ift einzig und allein der Charakter des Menſchen ausſchlag⸗ gebend, ſeine Herzensbildung, ſein Gemüt— das andere iſt doch nur Beiwerk. Und wäre Sibyll Herzogin, glauben Sie, ich würde ſie anders lieben, als jetzt? Ich will doch nur Si⸗ byll——“. 6 Theres ſtreckte M 3 5 hin:„Ich will ja nur Sibyll glücklich ſehen. „Soweit es 5 Reiter Macht liegt, ſie ſol, ſich niemals über mich zu beklagen haben, Joachim ſchlug in die dargebotene giechte. „Ihr macht hier wohl eine Verſchwörung komplett?“ Sibylls Kopf ſchaute zur Tür her⸗ ein.„Das muß ich ſagen, nun bin ich endlich Zimmer ſuchen! uſtand das!“ Ja, Sibvll man liebt, nach vierjähriger Che verlaſſen zu ſem Sinne— das junge Pagr hoch, hoch, och!“ 0 müſſen——“ a 10 d je Si (ausſchl der 0,5 v. H. des eingezahlten Betrags; dazu komm Die Abſender müſſen Geſchäſtspapiere, Druck⸗ a ſachen, Warenproben und Miſchſendungen ſowie ſonſt werden die die ſich damit einver⸗ und Silber⸗ zeit im inneren Verkehr größere Poſtkarten ha⸗ b ſie alsbald abzu⸗ Es iſt erlaubt, den Geſchäftspapieren ein In⸗ holtsverzeichnis mit kurzen Hinweiſen auf Briefe, Warenproben können auch in Rollenform 45 Als Druckſachen ſind nicht zugelaſſen: durch⸗ mit hergeſtellte Stempelabdrücke und Papierwaren, bei denen der Druck nicht als we⸗ Neu zuge⸗ laſſen ſind folgende ſchriftliche Zuſätze auf Druck⸗ 5 Gruß⸗ oder Wunſchworte auf Anſichtskarten. „Geſehen, Druck⸗ reif“ auf Probedrucken, Angaben, die zur Erläu⸗ terung der Zahlen als Beſtandteil der Preisbe⸗ ſtimmung anzuſehen ſind in Preisliſten, Börſen⸗ wo Zwiſchenlandungen vorgenommen werden, in Schiffsanzeigen; Preiſe dürfen Blindenſchriften außer Wertpapieren auch Als anzuge⸗ aus⸗ ſchrift ſoll auch die d halten. 5 Unzuſtellbarkeitsanmeldungen werden nur ſchädigung unanbringlich werden. werden unzuſtellbare Pakete, friſt ohne vorherige Meldung zurückgeſchickt. bild(in Stempelart) anzubringen. werden. Einlieferung der Poſtanweiſung an. Bei der erſten Vorzeigung beigerte Poſtaufträge können ohne ſogleich zurückgeſchickt werden. Das Poſtnachnahmeverfahren wird für Brief⸗ Nach⸗ der Währung des Der Abſender hat eine ausgefüllte Poſtanweiſung(beſonderer Vor⸗ beizufügen, Gebühren 0,5 v. H. des Nachnahmebetrags und von höchſtens 50 Goldeenti⸗ Die eingezogenen Beträge werden koſten⸗ Im Verkehr mit Länbern, in denen die Poſt nicht ſelbſt den Paketdienſt be⸗ ſorgt(wie Belgien, Frankreich) bleibt es für Pa⸗ kete bei den alten Nachnahmegebühren(1 v. H.) Erſatzbeträge werden wertbeſtändig feſtgeſtellt Wiederbeſchaffung verloren geglaubter Sendungen kann derjenige, der Erſatz die Sendung gegen Rückzahlung Iſt Erſatz ge⸗ ſo tritt die Poſt ohne weiteres in alle ſendungen und Pakete gleich geſtaltet. nahmen ſind allgemein in Aufgabelandes anzugeben. druck, für Briefſendungen hellgrün) eine Grundgebühr men. frei übermittelt. und gezahlt. Bei erhalten hat des Erſatzbetrags zurücknehmen. leiſtet, 0 Rechte des Entſchädigten an der Sendung ein. bereiterklären, ſich zu dieſem Verfahren zugelaſſen. Poſtauswetskarten werden ſang gelten. die Länder unter Brieſpoſten zu zahlen haben, zu erwähnen. tober 1925 in Kraft. Zinswucher Ein wichtiges Urteil zur Zinsfrage. Leihgelder und für überſchrittene Kredite. iſt ein offenes Geheimnis, daß die Sätze, an der Börſe für Monats⸗ zahlt werden, durchaus andere Zinsſätze, die im freien Verkehr bewilligt werden. ſind, Dieſes Mißverhältnis verdiene, und daß, wenn du mir eines Tage! auf und davon gehſt, es mir ganz recht ge⸗ 1 3 19 5 fete nur, Theres!“ Aber There ſchon die Verandatreppen hinabgeſtiet 4 „Joachim, ich hätte ja nicht gegl b. ich einen Menſchen ſo lieb haben könnte, da 0 i chbloß immer nur an ihn denke— Ach Joa⸗ 4 10 chm Sioyll Joachim küßte ſie, du ſollſt es nie bereuen. daß du meine liebe Frau ſein 3 1 3 e W lieſen ſie wie zwei Kinder in den dunklen Garten und ſuchten Theres.„Das iſt unſer guter Stern,“ ſagte Joachim und nahm ihre Hand,»ſie ſoll es immer bleiben. Nicht r, Sibyll?“. 40 J Theres iſt die Beſte von uns. die Allerbe“ e, und deshalb gebe ich ihr einen Kuß. So. und nun gehen wir hinein und trinken Brüderſchaft. Joachim iſt mir jetzt mit Haut und Haaren verfallen, da darf man nicht mehr Sie“ ſagen.“ l Git Gläſer klangen. Auf frohe Zukunft!“ Lange ſaß man noch zuſammen. Im Garten dämmerte es bereits und im blütenbeſäten Feb flötete die erſte Amſel ihr kleines Früblingslied. 1 Im Herbſt ſollte Sibylls Hochzeit ge⸗ feiert werden. Joachim von Hanſen hatte ſei⸗ nen Abſchied eingereicht, auch Sibvll war um Löſung des Vertrages eingekommen. Natürlich war Sibylls Verlobung wie ein Lauffeuer durch Berlin geeilt, alle illustrierten Blätter brachten die Bilder der Reuverlobten, und in den Zeitungen war unter„Kunſt und Wiſſen⸗ schaft“ zu leſen, daß die berühmte Tänzerin Sihyfl Matties der Kunſt untren werde, um lortab als Freifrau von Hanſen auf„Frauen⸗ of“ zu reſidieren. 1 S königlich, wenn Joachim ihr eitunasblatt milſrachto. mieder ein neues 3 e 1 i ollen Wenn erſt die Hochzeit vorüber iſt. nicht mehr ft chreib Der Abſender ſoll ſchon bei der Einlieferung durch einen Vermerk auf der Paketkarte und auf dem Paket darüber verfügen, wie ſein Paket im Fall der Unanbringlichkeit behandelt werden 101 N 1 erlaſſen, wenn der Abſender es verlangt hal. oder wenn Pakete wegen Beraubung oder Be⸗ Im übrigen über die nicht im voraus anders verfügt iſt, nach 14 Tagen Lager⸗ Bei Wertpaketen iſt auf der Paketkarte nich mehr ein Siegel, ſondern nur noch ein Petſchaſt⸗ Für die ohne Verſchulden der Poſt erforder⸗ lich werdende Verlängerung der Gültigkeitsdauer einer Poſtanweiſung kann eine Gebühr erhoben Die Friſt für Erſatzanſprüche aus dem Poſtanweiſungsverkehr läuft vom Tage nach der endgültig ver⸗ Lagerfriſt Im Zeitungsverkehr können nach Ländern, die ſoge⸗ nannte Verlegerſtücke überwieſen werden; mit derſelben Einſchränkung iſt die Ueberweiſung im Inland bezogener Zeitungen nach dem Ausland künftig 3 Jabre Von Beſchlüſſen, die für die Oef⸗ fentlichkeit weniger von Belang ſind, iſt eine we, fentliche Herabſetzung der Durchgangskoſten, die ſich für die Beförderung den Sämtliche Aenderungen tretn erſt zum 1. Ok e N 5 ſt wurde. klare In Wirtſchaftskreiſen herrſcht ſeit einiger Zet⸗ Unſicherheit über die Berechnung der Zinſen für und Tagesgeld be⸗ als die gefordert und führt zu ſchweren Unklarheiten und zu Unterſuchnungen darüber, ob Zinsſätze, die die offiziellen Börſen⸗ für die Sicherung der Rechte des Perſonals, die ſſen Hagen e b das hamburgiſche Landgericht und das Hanſeatiſche Oberlandes⸗ gericht in Hamburg. Beide Gerichtshöſe kamen zu der Ueberzeugung, daß die Berechtigung ſelbff außergewöhnlich hoher Zinsſätze dann zuläſſig ſei, wenn ſie den normalen kaufmänniſchen Ge⸗ pflogenheiten entſpricht. Im Urteil des Hanſe⸗ atiſchen Oberlandesgerichts, das ſich als Be⸗ rufsinſtanz mit dem Urteil des hamburgiſchen Landgerichts befaſſen mußte, heißt es wörtlich: „Die Berufung des Beklagten gegen das Ur⸗ teil des Landgerichts, Kammer 10 für Handels⸗ ſachen, wird mit der Maßgabe als unbegründet zurückgewieſen, daß die Beklagten als Geſamt⸗ ſchuldner verurteilt werden, dem Kläger andert⸗ halb Billiarden Mark nebſt 11 Prozent Zinſer auf eine halbe Billiarde und 12 Prozent Zinſer auf eine Billiarde Mark ſeit dem 1. Dezember 1923 täglich bis zum 12. Februar 1924, von do an 5 Prozent Zinſen monatlich bis zum Tage der Zahlung zu zahlen und die Koſten der Ba⸗ rufung zu tragen. Das Urteil iſt vorläufig voll⸗ ſtreckbar.“ Das Urteil hat berechtigtes Aufſehen erregt. 12 Proent Tageszinſen waren ſelbſt zu Beginn des laufenden Jahres ein enorm hoher Satz, der mit dem der Börſe nicht im Einklang ſtand. Wenn auch nicht verkannt werden darf, daß teil⸗ weiſe die Entwertungsſorge in dieſer Zeit auch ine gewiſſe Rolle ſpielte, ſo hatten wir voch da⸗ mals ſchon ſeit einigen Wochen die ſtabile Mark, und die Wirtſchaft hatt ſich daran gewöhnt, in den neuen ſeſten Verhältniſſen zu arbeiten. Hohe anſeatiſche Gerichte haben die gute Gepflogen⸗ geit, bei ihren Urteilen ſich auf den Rat ſach⸗ verſtändiger Kaufmannsgerichte zu beziehen. In Kaufmannskreiſen aber wird man den Ge⸗ richten geſagt haben, daß Geld ſchließlich nichts anderes tls Ware iſt und ſein Preis ſich nach Angebot und Nachfrage zu richten hat. Die gegenwärtige Geldverleihungsprarks hat übrigens ein Syſtein ausgebildet, das dieſer An⸗ ſchauung, Geld ſei Ware, ſehr ſtark entgegen⸗ kommt. Nachdem ſie durch Mitteilungen der Polizei, die ſich gegen hohe Zinsſätze wandte, beruhigt worden waren, gingen die Geldver⸗ leiher dazu über, ſich Hypotheken, die der Geld⸗ geber als Sicherheit für das Leihgeld an erſter Stelle auf ſeinem Grundſtück eintragen mußte, ſoviel unter Preis zu kaufen, daß die Zinſen, wie ſie im freien Geldperkehr üblich ſind, von vornherein durch den Unterſchied zwiſchen No⸗ minalbetrag der Hypothek und dem Kaufpreis gedeckt waren. Da nun bisher kein Verbot be⸗ ſteht, das Käufer oder Verkäufer daran hindert, irgendeine Ware unter Preis zu verkaufen, ſo wurde durch dieſe Umwandlung des Geldleih⸗ geſchäfts in ein Hypothekenkaufsgeſchäft erzielt, daß die ganze Angelegenheit der Geltendmachung etwaiger Zinswucherparagraphen entzogen Für die Wirtſchaft iſt es wichtig, Verhältniſſe geſchaffen and daß nicht irgendwelche den, dazu führen, nach außen hin ein anderes Bild zu bieten, als es der Wirklichkeit ent⸗ ſpricht. Es iſt eine längſt bekannte Tatſache, daß die heute in den Börſenberichten erwähnten Sätze für tägliches Geld nur Geltung haben für Geſchäfte zwiſchen ganz erſtklaſſigen Firmen. * Der Verein der Hundefreunde in Gemein⸗ ſchaft aller Wormſer Raſſenzuchtvereinen veran⸗ ſtaltet am 7. September 1924 auf dem Gelünde der Radrennbahn Worms eine große Hun⸗ ———— it be⸗ ind Preisrattenwürgen. Einblick lung raunit. ſuch dieſer Verſammlung. eee Weltſpiegel. 17 Eröſſnung der Am Sonntag vormittag im Konzerthaus„zum Karpfen“ wurde ſucherandrang ſchäftsbetrieb. :: Vom Dürkheimer Wurſtmarkt. und lebhaft zalb 1 Uhr ſtatt. gehalten hat, Münſter. tibor und Corvey bei. Zwei Vorträge ſeen zur Pflege gern der öffentlichen Verſammlung. ſchußſitzungen waren geheim. ** Die katholiſchen Akademiker. Dresden, 7. Sept. Die zeſchriebenen Beratungen zuſammen, itzenden des Geſamtverbandes Zandeshauptmann der Rheinprovinz, daß“ werden, künſtliche Beſtim⸗ mungen, die in der Praxis doch umgangen wer⸗ Horion, gewählt. a Der ſcheiden ſitzende, Sanitätsrat 15 0 Dr. Bergmann, Aus Nah und Fern. Rheindürkheim, 8. Sept. Arbeiters Drutſch. art einen Teil davon. heftige Schmerzen und hohes Fieber ein, nur durch die ſchnelle den. Vom Altrhein, 8. Sept. Ein Maſſengüterver kehr wickelt ſich zur Zeit auf der Nebenbahnſtreck, Oſthoſen, Neindürkheim. Guntersblum ab. Durch die überaus Maſſenverſand der Pfirſiche aus Gimbsheim und Eich werden täglich hunderte von Zentnern ver reiche Obſternte, beſonders laden und gehen in alle Gaue Deutſchlands. Nierſtein, 8. Sept. ſchloſſen drei Aus den Gewerkſchaften Beamtenrätewahlen bei der Reichsbahn. Am 5. und 6. September— nach dreijähri⸗ ſer Amtstätigkeit— ſollen die Beamtenräte bei zer Reichsbahn neu gewählt werden. Die im zorigen Jahr fällige Wahl wurde in Anbetracht des Ruhrkampfes verſcholen und die Amtszeit der bisherigen Räte um ein Jahr verlängert. Infolge der fortſchreitenden gewerkſchaftlichen Entwicklung der Eiſenbahnbeamtenſchaft entſpre⸗ hen die Beamtenräte in ihrer jetzigen Zuſam⸗ nenſetzung nicht mehr der organiſatoriſchen Stel⸗ lung der Wähler. Eine Neuwahl iſt deshalb totwendig. Der Kampf um die einzelnen Poſitionen iſt auf der ganzen Linie entbrannt. Reichsgewerk⸗ ſchaft(Menne, Scharfſchwerdt) und Deutſcher Eiſenbahnerverband als ſozialdemokratiſche Ge⸗ werkſchaften auf der einen, die chriſtlich⸗nationale Gewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahner auf der an⸗ dern Seite. Daneben die Eiſenbahnbeamten des Deutſchen Beamtenbundes. Durch die Umwand⸗ lung der Eiſenbahn in eine internationale Ak⸗ tiengeſellſchaft erhält die Wahl eine beſondere Bedeutung. Wenn auch nach vieler Mühe das Berufsbeamtentum im Prinzip verankert iſt. ſo weiſen die inzwiſchen bekannt gewordeen Aus⸗ führungsgeſetze über die Reichsbahn eine ſtarke Durchlöcherung des Berufsbeamtentums auf. Erinnert ſei hier nur an 8 24 des Reichsbahnge⸗ ſetzes, welcher lautet:„Die Geſellſchaft kann Reichsbeamte auf Dienſtpoſten von geringerer Be⸗ wertung verſetzen, wenn das dienſtliche Bedürf⸗ nis es erfordert. Der Reichsbeamte kann unter Bewilligung von Wartegeld einſtweilen in den Ruheſtand verſetzen werden.“ Daneben laufen eine Menge anderer Fragen ee e ungeklärt ſind. Gutachten der beiden Eiſenbahnfachver⸗ 1. 1 1 v 1 1 A. nicht ſtandhalten konnten. Erinnert ſei nur an die Gefahr der Ueberfremdung des Verwal⸗ tungsrats durch Ausländer, der beſonderen Rechte des Kommiſſars und der Verluſt der Tarifhoheit für das Reich. Daß gerade der ge— plante Uebergang der Tarifhoheit auf den Kom⸗ miſſar ungeheure Gefahren mit ſich gebracht hätte, ſteht außer Frage. Man denke nur an die Droſſelung der Wirtſchaft durch Ausſuhrbe⸗ ſchränkung infolge Tariferhöhungen durch den Kommiſſar. dadurch Leerlauf der Eliſenbahn und die weitgehende Handelsſpionage. Die Gewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahner hat ſich ſofort im Reichseiſenbahnrat, der Preſſe und entſprechenden Anträgen mit der ganzen Materie beſchäftigt und zwar in der Zeit, bevor die Ge⸗ Nicht zuletzt eben ge⸗ ſetzentwürfe aufgeſtellt wurden. dadurch iſt es gelungen, zunächſt die nannten Geſahren zu beſeitigen. Weniger erfreulich ſind die bisherigen Siche⸗ rungen des Perſonals. Als die Ausführungs⸗ geſetze bekannt wurden, hat die Gewerkſchaft ſo⸗ fort in einer, dem Kabinett, Reichsrat und Reichstag eingereichten Denkſchrift zu den ein⸗ zelnen Paragraphen der Geſetze Stellung ge⸗ nommen und Abänderungsvorſchläge gemacht. In Auswirkung dieſer Denkſchrift brachte der der Gewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahner ange⸗ hörende Reichstagsabgeordnete Groß(Stuttgart) am 25. Auguſt folgenden, von allen Parteien unterzeichneten Antrag ein:. „Der Reichstag wolle beſchließen: die Reichs⸗ regierung zu erſuchen, dahin zu wirken, daß die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft außer der ſtren⸗ gen Beobachtung der im Reichsbahngeſetz und im Reichsperſonalgeſetz feſtgelegten Rechte des Eiſenbahnerperſonals folgende Forderungen zur Durchführung bringt: 1. Peibehaltung der bisherigen Grundſätze für Anſtellung und Beförderung. 2. Unkündbare Anſtellung der Beamten nach den im Reich geltenden Vorſchriſten. 3. Verpflichtung zur Aufrechterhaltung der Be⸗ 3 f nden mit Polizei⸗ g u Um unſeren Mitgliedern Gelegenheit zu geben, einen in die bereits geleiſteten Vorarbeiten zu nehmen, haben wir am Dienstag, den 2. Sep⸗ tember 1924, abends 8 Uhr eine Vollverſamm⸗ anbe⸗ Der Vorſtand bittet um zahlreichen Be⸗ Breslauer Herbſtmeſſe. 1 die Breslauer Herbſtmeſſe eröffnet, und zwar bei ſtarkem Be⸗ einſetzendem Ge⸗ zom 1 Der Feſt⸗ zug auläßlich des Dürkheimer Wurſtmarktes fin⸗ det am nächſten Sonntag, den 14. September um : 5. Weſtfalen⸗Tag. Der 5. Weſtfalentag, der ſoeben in Siegen die u. Hauptverſammlung ab⸗ wählte als nächſten Tagungsort Als Gaſt wohnte den Verhandlungen u. a. der frühere Oberpräſident Prinz von Ra ür die Notwendigkeit, der Errichtung von e der bodenſtändigen Kultur in Deutſchland und den Naturſchutz bildeten den Die Aus⸗ diesjährige Tagung des Verbandes der Vereine katho⸗ iſcher Akademiker zur Pflege der ka⸗ tholiſchen Weltanſchauung hat geſtern ihren Anfang genommen. Vor Beginn der eigent⸗ ichen Tagesordnung traten der Vorſtand und jer Beirat zu ihren durch die Satzungen vor⸗ denen n dieſem Jahre wegen der Neuwahl des Vor⸗ tandes und einiger Satzungsänderungen er⸗ zöhte Bedeutung beizumeſſen iſt. Zum Vor⸗ wurde der Dr. Vor- 0 0 wurd wegen ſeiner Verdienſte um den Verband zun 1 ſtändigen ordentlichen Mitglied des Vorſt des gewählt. Der Beſuch iſt trotz mancher 1 105 eigen Umſtände ſehr ſtark. Ueber 500 Mitglie⸗ der aus allen Teilen Deutſchlands haben ſich ur Tagung eingefunden. In Lebensgefah⸗ durch Rattengift geriet das 12jährige Kind de; a 1 In der Scheune fand das Kind Rattengift und aß nach neugieriger Kinder, Bald darauf ſtellten ſich und und energiſche Hilfe des Arztes konnte es vor dem Tode bewahrt wer— den Eine wagehalſige Wette l junge Sportsleute ab. Sie ver pflichteten hintereinander den Strom zu durch PPP ³¹ðwmꝛ 2 gungen gelang, Kräſte. Er wurde bewußtlos und verſank Strom. Von gelang ihm gen. angeſtellten Wiederbelebungsverſuche Erfolg. ten in der noch Gegenſtände, ninalpolizeit Eigentümer wieder zugeſtellt. Lokale Nachrichten. ſiehe Inſerat). 8 Vom Rathaus. ungen vorgenommen werden. räume für die Gemeindekaſſe eingeteilt. Ortsgerichts. fügung. des Rathauſes. anzuſchlagen iſt. Räumen herauskäme. polizeilichen Dienſtgeſchäfte ſind die behörde auch unwürdig. “ Dienſtjubiläum. Dienſtjubiläum als Polizeibeamter. gueren. Während es zwei von den jungen Leu, n, allerdings unter außerordentlichen Anſtren N ihre Wette auszuführen, verlie, ßen den dritten in der Mitte des Stromes die f einem gerade vorbeifahrenden Schleppkahn bemerkte der Steuermann den Vor⸗ gang, ſprang kurz entſchloſſen ins Waſſer und es durch wiederholtes Untertaucher Nach längeren Bemühungen hatten die Speyer, 8. September. In dem bekann⸗ 1 Hartmannſtraße gelegenen, Partei⸗ büro der rhein. Arbeiterpartei, vermutete man l die Eigentum der Kreis⸗ egierung ſind. Bet einer durch die hieſige Kri⸗ vorgenommenen Hausſuchung wurden auch mehrere Möbelſtücke vor gefun⸗ den, die die Separatiſten ſeinerzeit aus dem Regierungsgebäude dorthin verſchleppt hatten. die Möbel wurden beſchlagnahmt und ihrem * Volksverſammlung. Wir verweiſen auch an dieſer Stelle auf die am Freitag, 12. September, abends 8 Uhr im Gaſthaus„Zum Löwen“ ſtattfindende Volksverſammlung.(Näheres Infolge Verlegung der Gemeindekaſſe am 1: Oktober auf das Rat⸗ haus wurden daſelbſt bauliche Veränderungen notwendig. Wer heute aufs Rathaus muß wird überraſcht ſein von dem, wie ſchön der untere Stock bereits umgebaut ift. Die Büroräume des Ortsgerichts haben in dem früheren Ver⸗ ſteigerungsſaal, der in zwei helle Arbeitszimmer eingeteils iſt, ſehr praktiſchen Unterſchlupf gefun⸗ den. Das größere Zimmer, das nach der Straße geht, iſt Arbeitsraum des Herrn Vorſtehers und dient gleichzeitig als Zimmer in dem die Trau⸗ In dem zweiten Zimmer, welches nach der Hofſeie geht, arbeiten die Gehilfen.— Recht praktiſch ſind die Büro⸗ Dieſe befinden ſich in den ſeitherigen Räumen des 3 Zimmer ſtehen da zur Ver⸗ Der Zugang zur Gemeindekaſſe iſt der ſeitherige des Ortsgerichts, alſo erſte Türe links Kommen wir in dieſes finden wir den Warteraum mit zwei Abſchluß⸗Schalter. Hinter dieſen ſind zwei ſchöne, helle Arbeits, zimmer, mit je einem Fenſter nach der Straße. Wir freuen uns mit der geſamten Einwohner⸗ ſchaft, daß der Gemeinderat und die Bürger⸗ meiſterei ſo raſche und praktiſche Arbeit geleiſtet haben, die vom kommunalen Standpunkt hoch Dle Wohltaten, die der Ver⸗ legung der Gemeindekaſſe aus einem entfernten Ortsbezirk in die Mitte des Ortes entſpringen, brauchen wir daher nicht mehr beſonders hervor⸗ zuheben.— Zu begrüßen wär jetzt nur noch, daß auch das Polizeiamt bald aus den beengten Für die Behandlung der jetzigen Räume nicht nur zu klein, ſondern einer Polizei⸗ Heute feiert Herr Polizeioberwachtmeiſter Kühne ſein 25 jähriges Aus dieſem Anlaß wurden ihm ſeitens des Vorſtandes des Polizeiamtes, ſowie der übrigen Polizeibeamten unter Ueberreichung von Geſchenken und ſonſtigen Ebrungen die herzlichſten Gl 500 ſprochen. In einer zu Herzen gehenden Anſprat beleuchtete Herr Polizeilnſpektor Ludwig ſchweren Polizeibeamtenberuf und felerte im Jubilar als einen allzeit dienſtelfrigen, pflich und ganz an und gratulteren herzlichſt! treuen und tüchtigen Beamten, der es verſtanden habe, ſich nicht nur die Achtung und Wertſchätzung and ee e auch die Hochachtung i 5 und Verehrung ſeiner Untergebenen, ſowie d den Bewußtloſen an Bord des Schiffes zu brin⸗ eee e e 1 9 Den zahlreichen Ehrungen und Glückwünſchen, die dem Jubilaren aus den Krelſen der Bürger⸗ ſchaft heute zugingen, ſchließen auch wir uns voll Lehle Melhungen. um den Eintritt Deutſchlands in den 0 Völkerbund. Berlin, 9. September. Bezüglich des teter Seite noch u. a., zungen durch Annahme des Dawesplanes füllt wäre. N 55 Die Beratungen der Kommiſſionen. für Rüſtungsfragen, Herriot und Macdonald Male zur Sprache kam. Hierbei Gegenſätze hinſichtlich der Verhandlungsmethoden. gemeinſam mit die von Politis(Griechenland) öffnet. (Italien) ausführlich die klerbundsmitglieder beſtand, Die Rüſtungsbeſchränkung ſei nicht gegeben ſei, Reſolution Heriot⸗Macdonald zeigte, ſchwierig es ſein werde, einheitliche Geſchis⸗ vunkte herauszuarbeiten. 5 terung der Reuhsbahnbeamten gegenüber den Reichsbeanten zu irgend einem Zeit⸗ punkt. Verpflichtung zur Unterbringung der in den Warteſtand verſetzten oder ausgeſchiede⸗ nen leiſtungsfähigen Bedienſteten. „ Veibehaltung der jetzigen Wohlfahrts⸗ und Sozialfürſorgeeinrichtungen. Verpflichtung zur Aufnahme von Perſonal⸗ vertretern in den Verwaltungsrat. „Schaffung neutraler Berufsinſtanzen zur Wahrung der Rechte des Perſonals. „Verpflichtung der Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft zur Aus⸗ kunfterteilung an die geſetzgebenden Körper⸗ ſchaften und an ihre Mitglieder. Gleichzeitig iſt in dem Antrag die Reichsregie⸗ rung erſucht worden, den berüchtigten 8 24 des Reichsbahngeſetzes durch neue Verhandlungen zu beſeitigen. Hierdurch iſt ein günſtiger Boden zur Weiterführung der Arbeiten geſchaffen. Gemäß 8 22 des Reiichsbahngeſetzes hat die Geſellſchaft eine Perſonalordnung zu erlaſſen, die insbeſondere die Vorſchriften über Einſtellung und Laufbahn, Dienſtbezeichnung, Dienſteinkom⸗ men, Wartegeld, Ruhegehalt, Hinterbliebenen⸗ fürſorge, Arbeitszeit, Beſchäftigungsbedingungen, Einſtellungs⸗ und Anſtellungsverhältniſſe der Verſorgungsanwärter regeln ſoll. Dieſe, bis zum Frühjahr 1925 zu erwartende Perſonalord⸗ nung iſt von großer Wichtigkeit. Hauptbeamten⸗ rat und Gewerkſchaft werden alles daran zu ſetzen haben, die im Antrag Groß liegenden For⸗ derungen hineinzuarbeiten. Nach dem eben Gefagten kann es für die Be⸗ amtenſchaft nicht gleichgültig ſein, wenn ſie als Vertreter in den Bezirks⸗ und Hauptbeamten⸗ rat entſenden. ie Gewerkſchaft Deutſcher Eiſen⸗ bahner iſt aus ihrer Grundeinſtellung heraus eine Verfechterin des Berufsbeamtentums, ohne das der deutſche Staat auf die Dauer nicht be⸗ ſtehen wird. Wenn bie ſozialiſtiſchen der Vorwärts) was bei der Erhaltung des Ve⸗ rufsbeamtentums nie gelingen wird. Zum an⸗ dern, zum Parteiſozialismus. Man ſagt:„Wenn wir die Herrſchaft haben, gibt es kein Berufs- beamtentum mehr, dann beſteht nur die Ge⸗ ſellſchaft.“ Wann und wie, wird freilich nicht geſagt. So hat die Unterhöhlung des Berußsbe⸗ amtentums ſtärkere Formen angenommen, als die Beamtenſchaft allgemein annimmt, weil ein großer Teil dieſen Weg— wenn auch unbewußt — mitgeht. Sagte doch der Führer der Reichs⸗ gewerkſchaft Herr Scharfſchwerdt in einer Ham⸗ burger Verſammlung ſeinen Mitgliedern„Auf Wieberſehen als Angeſtellte“ und die ſoz.„Mün⸗ chener Poſt“ ſchrieb:„Für die Wirtſchafts betriebe (Poſt und Eiſenbahn) das Angeſtelltenverhältnis, nicht das Berufsbeamtentum.“ Selbſt der Vorſitzende des Allgemeinen Deut⸗ ſchen Beamtenbundes, die dritte Säule der ſoz. Gewerkſchaften, dem D. E. V. und Reichsge⸗ werkſchaft angehören, ſchrieb in einem Artikel in der ſoz. Wochenzeitſchrift„Der Firn“, daß die Löſung der Perſonalfrage bei der Eiſenbahn in ihrer Entwicklung, Abbau des Berufsbeamten⸗ tunis eines Teils der Eiſenbahner bedeute. Daß dieſer Abbau käme, darüber beſtände kein Zwei⸗ fel. Eine Menge Material liegt vor. Die we⸗ nigen, wegen Naummangel nur zitierten Aus⸗ laſſungen ſozialdemokratiſcher Führer mögen der Beamtenſchaſt zeigen, wohin der Weg führt. Sollte infolge ſchlechter Konjunktur die Zins⸗ zahlung an die Reparationsgläubiger eingeſtellt werden und man an den Grundrechten der Be⸗ amten zu rütteln verſuchen, ſo fallen dieſe Or⸗ ganiſationen wegen ihrer früheren Stellung⸗ nahme unter den Tiſch. Alle„fortſchrittlichen“ Phraſen dürfen die Beamten über die Gefahren nicht henwegtäuſchen. Bei der gewaltigen Laſt, die die Eiſenbahner und damit das geſamte Volk in den nächſten Jahrzehnten als Reparations⸗ verpflichtung zu tragen haben, wird nur eine zielklare, die e ee übe rſchauende Be⸗ wegung, unterſtützt von poſitiv⸗wirtſchaftlich ein⸗ ſchaften Gegner des Berufsbeamten liegt de 1 für alle Beamtengruppen aun 0 geſtellten enrzten, den Kampf um di, ſlenz führen können. Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund er⸗ fährt der Genfer Korreſpondent des„Berli⸗ ner Tageblattes“ von beſonders gut unterrich⸗ daß Herriot den Standpunkt vertrete, Deutſchland müſſe in die⸗ ſer Frage vollkommen gleichberechtigt behan⸗ delt werden, es dürfe aber kein Privileg erhal⸗ ten. Herriot ſei der Auffaſfung, daß Deutſch⸗ ands Garantie der internationalen Verpflich Genf, 9. September. Geſtern nachmitta gaben die Beratungen der Kommission des Völkerbundes begonnen. Außer der vierten ommiſſion für Budget⸗ und Finanzfragen u. der fünften Kommiſſion für ſoziale und all⸗ gemeine Fragen tagte die dritte Kommiſſion in der die Reſolution zum erſten zeigten ſich einzuſchlagenden rh Auf Vorſchlag des Präſidenten wurde beſchloſſen: 1. eine allge⸗ meine Debatte abzuhalten, 2. einer von Po⸗ litis präſidierten dreigliedrigen Kommiſſion dem Völkerbundsſekretariat angeregten Vorbehalte zu übertragen.— Auf Antrag von Beneſch wurde die allgemeine Debatte er⸗ Als erſter Redner legte Schanzer 5 italieniſchen Ein⸗ wände gegen den Garantiepakt dar, wobei er auf der unantaſtbaren Souveränität der Völ⸗ N gegen die über⸗ taatlichen Befugniſſe des Völkerbundes Hrote⸗ tierte und ſtrenge Innehaltung des Völker⸗ dundpaktes forderte. Er betonte, daß angeſichts der vielen ablehnenden Antworten auf den Jarantiepakt entwurf die Debatte völlig neu röffnet werden müßte, und faßte die italleni⸗ che Auffaſſung folgendermaßen zuſammen: möglich, wenn dem Völkerbund nicht die Möglichkeit die Gerechtigkeit mit anderen Mitteln als mit denen der Gewalt zu erlan⸗ gen, und wenn andererſeits nicht ein Weg ge⸗ funden werde, die Sicherheit gegen Bedrük⸗ kungen und Zwangsmittel zu geben, um wi⸗ derſpenſtige Staaten zur Innehaltung der von der internationalen Juſtiz gefällten Entſcheide zu veranlaſſen.— Die erſte Debatte über die wie