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Die von dem Reichsaußenminiſter ſeinerzeit mit den Führern der Deutſchnationalen Oppoſition ge⸗ führten Verhandlungen wegen der Erklä⸗ rung der Kriegsſchuld erfolgten im Einverſtändnis mit dem Reichskanzler und dem Kabinett. Die heute ſogleich nach der Rückkehr des Reichskanzlers erfolgte Aus⸗ ſprache ergab erneut, daß über die Geſamt⸗ politik, ſowie beſonders in den Fragen der Notifizierung der Kriegsſchuld und des Ein⸗ ſtritts Deutſchlands in den Völkerbund kei⸗ nerlei Meinungsverſchiedenhei⸗ ten zwiſchen dem Reichskanzler und dem eichsaußenminiſter beſteht oder beſtanden hat.“ So ſchön das auch klingt, es bleibt die Frage erlaubt, mit welchen Anſichten Dr. Streſemanns der Reichskanzler übereinſtimmt, mit denen vom Freitag, mit denen vom Sams⸗ tag oder mit denen, die der Reichsaußenmini⸗ ſter am Montag in der Unterredung mit dem Kanzler entwickelt hat? Jedenfalls ſteht feſt, daß die Kriegsſchuldnote vorerſt nicht abge⸗ ſandt wird. Der Reichskanzler iſt wieder von Berlin abgereiſt. F. Der Völkerbund in Genf. Me Frage der Abrüſtung und des Garantie⸗ vertrags. Senf, 16. September. Die Einigung zwiſchen dem franzöſiſchen und engliſchen Standpunkt in der Frage der Schiedsge⸗ richts barkeit und der damit verbundenen Fragen der Sanktionen ſcheint nunmehr vor der Verwirklichung zu ſein. Man muß zwar die verſchiedenen umlaufenden Gerüchte, als ob die Einigung vollkommen abgeſchloſſen ſei, mit Vorſicht aufnehmen, aber es läßt ſich doch ſoviel ſagen, daß die unter dem Vorſitz von Beneſch tagende Unterkommiſſion der drit⸗ ten Kommiſſion ſich auf ein Protokoll geeinigt hat, zu dem freilich noch die Zuſtimmung der Unterkommiſſionen der erſten Kommiſſion not⸗ wendig iſt. Dieſes Prototoll, das die obligato⸗ riſche Schiedsgerichtsbarkeit für alle, auch die politiſchen Streitfragen vorſieht, bedingt an⸗ dererſeits eine weitere Ergänzung oder Aus⸗ legung des Artitels 16 des Völkerbundspaktes, für den die von Beneſch geleitete Unterkom⸗ miſſion indeſſen nicht zuſtändig iſt. Außerdem ſcheint auch noch nicht feſtzuſtehen, in welcher Weiſe man die in der kürzlichen Rede von Boncour erwähnte Lücke des Völkerbund⸗ paktes in Artikel 15 ausfüllen will, für die im Völkerbundsrat keine Einſtimmigkeit zu erzie⸗ len iſt, für die alſo der Völkerbundspakt heute Ar den Krieg als erlaubtes Mittel gelten äßt. N Streſemann über Kriegsſchuldfrage und Völkerbundseintritt. 0 London, 16. September. Der„Man⸗ cheſter Guardian“ gibt eine Unterredung ſei⸗ nes Berliner Vertreters mit dem deutſchen Außenminiſter Dr. Streſemann über die Kriegsſchuldfrage und den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund wieder. Da⸗ nach verneinte Streſemann, daß es des be⸗ ſonderen Druckes der Deutſchnationalen be⸗ durft hätte, um ihn zu veranlaſſen, einen Schritt in der Kriegsſchuldfrage zu tun. Die Kriegsſchuldfrage ſei ſeit der Unterzeichnung, die Graf Brockdorff⸗Rantzau abgelehnt habe ein politiſches Problem für jedes deutſche Kabinett geweſen. Ein Schritt in dieſer Frage ſei für London beabſichtigt geweſen, wäre aber aus techniſchen Gründen unterblieben. Die Regierung habe ſich erneut verpflichtet, in die, ſer Richtung weiter zu arbeiten. Die Wahl des Zeitpunktes aber wäre Aufgabe des Kabinetts deſſen Entſcheidung er nicht vorgreifen könne, Ein Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund ſei nicht abhängig von der Kriegs⸗ ſchuldfrage, wohl aber von der Einräumung eines Sitzes im Völkerbundsrat unter Wah⸗ tung vollſtändiger Gleichberechtigung. Die deutſche Oeffentlichkeit begreife die Bedeutung der Aufgaben des Völkerbundes. Die Erklä⸗ rungen Macdonalds 1 0 0 00 8 warm begrüßt. 151 95 5 zwiſchen dem Donnerstag, den 18. September 1924 Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 41. Jahrgang Wir machen nicht mit! Von Dr. Hans Grundei⸗ Berlin. Ein Artikel des früheren Reichskanzlers Dr.] überzeugt iſt, einem Teil ſeiner Reiſenden aber Wirth, in dem er gegen den Bürgerblock Stellung] um geſchäftlicher Vorteile willen heimlich auf⸗ nimmt, und zum Schutze des neuen demokrati⸗ gibt, die Ware äberall in Kundenkreiſen abzu⸗ ſcken Deutſchlands aufruft, hat in der Arbeiter⸗ ſetzen, dabei in der Oeffentlichkeit luſtig weiter ſchaft, den Windhorſtbünden und in der geſamten hetzt gegen die gleiche Ware und ſchließlich als katholiſchen Jugendbewegung ſtärkſten Widerhall] Erfolg für ſeine Tätigkeit beanſprucht, als Mit⸗ gefunden. Wie die letztere denkt, bezeugt folgen⸗ inhaber in ein großes Unternehmen aufgenom⸗ der Artikel. men zu werden, würde kein anſtändiger Menſch Die Zentrumsjugend muß ein Regiment des] mehr achten können. Politiſche Gruppen aber, Würgerblocks ablehnen aus Gründen politiſcher]die im politiſchen Leben ähnliches fertig gebracht Reinlichkeit, Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit. Es haben, hält man für geeignet, die Geſchicke eines iſt für ſie außen⸗ und innenpolitiſch ganz undenk⸗ Landes und Volkes zu lenken, um weitgehenden bar und unfaßhbar, daß jene Kreiſe heute, da mit] Kredit im Ausland zu erhalten. den unſagbarſten Mühen und Opfern ein Zuſtand Verantwortungsvolle deutſche Jugend, die ſich in Deutſchland erreicht iſt, der den Beginn ge- ſolchen Politikern noch weiter anvertraut, muß ordneter und ruhigerer Verhältniſſe bedeutet, von allen guten Geiſtern verlaſſen ſein. Die wieder ans Regiment kommen ſollen, die wäh- deutſche Zentrumsjugend wird, deſſen bin ich rend des Krieges dem werktätigen Volke ſeine] ſicher, durch ihre Organiſationen und Bünde ſtlagtsbürgerlichen Rechte vorenthielten, und die einmütig und kategoriſch erklären: Wir machen nun ſchon ſeit ſechs Jahren fürchterlichſter deut⸗ nicht mit. ſcher Not, da jeder deutſche Arm und jeder deut⸗ Wir können auch nicht mitmachen aus Grün. ſche Kopf bitter nötig zum Wiederaufbau unſe⸗ den, die in unſerer Auffaſſung vom Weſen der res Staates und unſerer Nation gebraucht wer⸗ deutſchen Volksgemeinſchaft liegen. Herr Dr den. in einer in der politiſchen Geſchichte unſeresſ Wirth hat hierüber in ſeinem Aufſatz ſchon das Volkes beiſpiellos blindwütigen, haßerfülltenſ Notwendige geſagt. Die Schaffung eines Bür⸗; rachedürſtigen. von unerſättlichem Machthunger gerblocks würde notwendigerweiſer zur Entrech⸗ getriebenen, völlig unfruchtbaren Oypsſition ſich tung und politiſchen Erledigung weiter Volks keſinden, und vor den niederträchtigſten und kreiſe führen, die in Zeiten ſchwerſter Not da ſchamioſeſten Verleumdungen. Verhetzungen, Be- Uebermaß an Verantwortung getragen haben ſyeiungen, Mißhandlungen derjenigen nicht zu⸗ denen in der Inflationszeit die größte Steuer rückſchrecken, die ſich unter Einſatz ihres Lebens laſt aufgebürdet wurde, die in das unermeßlich Tag und Nacht um die Geſundung unſeres Vol⸗ Elend des Ruhrabenteuers hineingehetzt worden kes bemühen. Ich habe immer Bewunderung ſſind und denen heute bereits wieder die wider, gehegt für das vom Preußentum großgezogene natürliche und unmenſchliche Laſt des Zehn⸗ und Autoritätsgefühl. Aber ich babe erſt ſo recht im Zwölfſtundentages aufgezwungen werden ſoll Kriege gelernt. was es mit der Veränderun« Eine Regierungsbildung unter Ausſchluß der dieſes Autoritätsglaubens für eine Bewandtnis in der Sozialdemokratie wirkenden aufbauenden hat. Ich habe erkannt, daß dieſer Autoritäts⸗ und verantwortungsvollen Kröfte iſt für die ge⸗ glaube zum Götzendienſt geworden iſt und daß ſamte Zentrumsjugend, die ſich in Glatz lau durch dieſen Götzendienſt eine Zuchtloſigkeit in] und einmütig zur demokratiſchen Republik be meiten Kreiſen der deutſchen Jugend eingeriſſen] kannt hat, unannehmbar. Die gegen die in der iſt, eine Ehrfurchtsloſigkteit por dem Staat und Sozialdemokratie politiſch zuſammengeſchloſſen⸗ ſeinen Repröſentanten gegenüber der Nation, Arbeiterſchaft gerichtete Gegnerſchaft eines zu den Volksgenoſſen und der Volksgemeinſchaft, künftigen Bürgerhlocks würde in ſeiner Kampf die zum Chaos, zum Untergang. zur völligen ſtellung bei der Sozialdemokratie nicht halt ma⸗ Auflöſung des Reiches führen muß. Parteien,[chen, ſondern auch notwendiger⸗ und logiſcher; die in ſo ungeheuerlicher, nicht nur jeglichem] weiſe eh Kampf ausdehnen auf die in den be— Anſtandsgefühl, ſondern vor allem dem chriſt⸗ treffenden wirtſchaftlichen und politiſchen Grup. lichen Empfinden hohnlochender Weiſe gegen pen organiſierte chriſtliche Arbeiterſchaft. die Idee des modernen Volksſtaates und deren Der Zentrumsjugend erſcheint der Weg, de⸗ rechtmäßig gewählten Reyräſentanten mit allen die Partei in den kommenden Monaten zu geher Mitteln der Anarchiſten Sturm gelaufen ſind, hat, klar vorgezeichnet; ſchärſſte Oppoſition ge⸗ wie es die Rechtsvarteie getan haben, ſind ein gen eine Politik, die der Todfeind einer Politif für allemal des Rechtes verluſtig gegangen, das des Ausgleichs, der ſozialen Verſöhnung iſt deutſche Volk zu lenken und zu führen. Das] Führt dieſe Politik nicht zum Ziele gegenüber deutſche Volk in ſeiner Mehrheit weis heute, daß] den Gegnern im Lager der Rechten und der es von Gruppen mit ſolcher Mentalität nur in] Feinden im eigenen Lager, dann muß zu Neu— den Abgrund geführt wird. wahlen geſchritten und mit allen jenen ſchärfſte Kann es noch deutſche Jugend geben, die Abrechnung gehalten werden, die ſeit Jahren pier Jahre lang Leib und Leben für deutſche das Zentrum abdrängen wollen von ſeinen Ehre, deutſche Wahrhaftigkeit und deutſchen Mut Grundſätzen für Wahrheit, Freiheit und Rech; geopfert hat, um jekt einer Politik der Charak⸗ in gleicher Weiſe, wie 1919 mit jenenen ehemaliz terloſigkeit. der tiefſten Unwahrhaftigkeit und gen Zentrumsabgeordneten ins Gericht gegan; Feigheit zuzuſtimmen, wie ſie im Kampfe um! gen worden iſt, die ſeinerzeit gegen die preußi; das Gutachten von den begeiſterten Provagandi⸗ ſche Wahlrechtsreform geſtimmt haben. Dig ſten des Bürgerblocks und von den vor Mocht⸗ Abgeordneten Wirth und Imbuſch werden im hunger faſt verſchmachtenden Aſpiranten auf den Kampf der nächſten Wochen, ſo hoffe ich zuverz Reichskanzlerpoſten getrießhen worden ift? Einem ſichtlich, die Zentrumsjugend geſchloſſen an ihren Kaufmann, der von der Schlechtigkeit einer Ware] Seite ſtehen ſehen. king einen wichtigen Erfolg errungen. Nach Meldungen aus Peking hat er Nanjang er⸗ N U d die Tſchilitruppen 40 Kilometer zu⸗ In einer Ver⸗ 0 bert und ö 00 r V rückgetrieben. Das ganze Gebiet des Tailing⸗ Ho⸗Viertels iſt im unbheſtrittenen Beſitz von [Tſchang⸗Tſo⸗Lin. der nunmehr die Grenze Graf Bernſtorkf über den Eintritt Deutſch⸗ lands in den Völlerbund. Genf, 16. September. ſammlung der Mitglieder der Völkerbunds⸗ vereine, die zur Zeit in Genf weilen, hielt der Präſident der deutſchen Liga für den Völfer⸗ 1 bund, Graf Bernſtorff, einen Vortrag, n Tſchili erreicht hat. in dem er u. a. die Frage des deutſchen Bei⸗ Auf dem ſüdlichen Kriegsſchauplatz ſind tritts behandelte. Er erinnerte an die beiden die heftigen Kämpfe um Schanghai wieder Bedingungen. die Deutſchland ſtellen müſſe: aufgelebt. Der Artilleriekampf tobt in einem Eintritt als Großmacht, das heißt, mit a von 20 Kilometer vor der Stadt. ſtändigen Sitz im Rate und keine nochmalige Tſchi Si⸗NHung, der 3000 Mann Verſtärkung Anerkennung des Verſailler Diktates. Er wies von Wu⸗Pei⸗Ju erhalten hat, bereitet eine auf die Gefahr hin, daß der Völkerbund die neue, he Offenſive gegen Schanghai vor. pere Deutſchlands aus Gründen der 270 erigen Regelung der Militärkontrolle ver⸗ ie S 18 hai ſchleppen könnte, nachdem Deutſchland ein e e 8 Aufnahmegeſuch eingereicht hätte. Das wäre Hongkong, 17. September. Die Schlacht jedoch eine Schlappe, der ſich die deutſche Re⸗ 0 Schanghai tobt mit größter Erbitte⸗ gierung nicht ausſetzen könne. rung. Auf beiden Seiten werden grote Men⸗ gen von Artillerie verwandt, deren Geſchoſſe 1„ 1 in der inneren Stadt einſchlagen und e 2 die Bevölkerung in Angſt und Schrecken ver⸗ Der Kampf in China. ſetzen. Die beiderſeitigen Verluſte ſind derartig Nanjang erobett. N groß, daß die Hoſpitäler des chineſiſchen Ro⸗ ten Kreuzes mit Verwundeten überfüllt ſind. Schanghai, 16. September.„ die Lage der Europäer und ſonſtigen Aus⸗ Eſo⸗Lin hat auf ſein em Vormarſch gegen Pe⸗ länder gafs Acußerſte gefährdet iſt, hat die erſten Kämpfe nicht ſebr hoffnungsvoll lauten. Das heſſiſche Zentrum hinter Marx. An den Herrn Reichskanzler Dr. Marx gat die Zentrumsfraktion des heſ⸗ ſiſchen Landtages am 16. September folgendes Schreiben gerichtet:„Hochverehrter Herr Reichskanzler! Die Zentrumsfraktion des heſſiſchen Landtages ſpricht Ihnen einmütig den herzlichſten Dank und ihr Vertrauen aus aus für die vorzügliche, charaktervolle und ehr⸗ liche Art, wie Sie unſer Vaterland als Reichs⸗ kanzler vertreten und die Reichsgeſchäfte ver⸗ antſoortlich führen. Das heſſiſche Zentrum legt Wert darauf, aus pratriotiſchen Gründen niit Nachdruck das Verlangen auszuſprechen, daß, unbeſchadet der Zuſammenfaſſung aller ſtaatsbejchenden und ſtaatserhaltenden Kräfte zur verantwortlichen Mitarbeit am Vaterland, nach wie vor die Führung der Reichspolitik in der bemäbrten Mitte liegen muß.“ japaniſche Regierung den Schlachtkreuzer „Tſchuſchima“ beordert, ſofort den Hafen von Schanghai anzulaufen und wenn nötig, die japaniſchen Staatsangehörigen unter Anwen⸗ dung aller Machtmittel zu ſchützen. Ferner iſt das amerikaniſche Schlachtſchiff„Huron“ in Begleitung von 6 Zerſtörern angekommen u. hat eine ſtarke Abteilung Seeſoldaten gelan⸗ det. Nach den Nachrichten, den hierhergelangen, iſt die 5 aus dem Nor⸗ Lage vor Peking in einer Weiſe bedrohlich, daß man die blu⸗ tigſten Kämpfe erwartet, trotzdem die Groß⸗ miächte ſich angelegen ſein laſſen, auf eine Bei⸗ legung der Feindſeligkeiten hinzuarbeiten Marſchall Tſchang, Tſo⸗Lin ſcheint entſchloſſen zu ſein, unter allen Umſtänden an die Waffen zu appellieren, um eine Entſcheidung mit ſei nem Nebenbuhler Wupufei herbeizuführen. Ir unterrichteten Kreiſen hält man die um Peking verſammelten Regierungstruppen chend, um die Armee für ausrei des mandſchuriſchen Gouverneurs zurückzuſchlagen, wenn auch die Nachrichten über den Beginn der Sitzung der Neparatious⸗ kommiſſion. Paris, 16. September. Nachmittagsſitzung der Reparationskommiſ⸗ ſion hat der Agent für die Reparationszahlun⸗ gen, Owen Moung, über die von ihm wäh⸗ rend ſeines Berliner Aufenthaltes getroffenen Maßnahmen Bericht erſtattet. Der Sitzung wohnten die Mitglieder des Sachverſtändigen⸗ Komitees, Mac Kenna, Robinſon, ſo⸗ wie der Kommiffar für die zu Reparations⸗ zahlungen vorbehaltenen Einnahmen, Mac Fadyean bei. Die Ausführungen Owen Owen Noungs bildeten den Gegenſtand eines Meinungsaustauſches, aus dem, wie Havas hervorhebt, hervorging, daß die Repko und die neugeſchaffenen Organismen zur Durchführung des Sachverſtändigenplanes eng zuſammenarbeiten. Einige Delegierie haben Owen Yo u ng gewiſſe Fragen unterbreitet, auf die er in einer von der Repko einzuberu⸗ fenden neuen Sitzung antworten wird. Die Repko hat im Laufe der heutigen Sitzung die Ernennung einiger Beamten für die vom Da⸗ wesplan vorgeſehenen Organismen ie Geräumte Orte. Elberfeld. 17. September. Die Ort⸗ ſchaften Gronerberg und Nerige bei Elberfeld ſind geſtern von den Franzoſen geräumt worden. Damit iſt die Verbindung Elberfeld Eſſen, ſowie nach Remſcheid und Solingen vollſtändig frei. Franzöſiſchen Aeußerungen zufolge ſoll Vohwinkel angeblich erſt am 5. November geräumt werden. Eine Dortmun⸗ der Meldund beſagt, daß mit der Räumung von Dortm. gar 15. Januar zu rech⸗ nen ſei. In der heutigen Oberhauſen frei! Oberhauſen, 16. September. Seit heute mittag 1 Uhr iſt Oberhauſen frei von den Franzoſen. Die letzten Truppen marſchier⸗ en um 1 Uhr aus der Stadt in 8 ene lach Düſſeldorf ab. g 5 Im oberſchleſt⸗ das Zentrum am Montag g Verſammlung in Gleiwitz jehabt, wo der ehemalte Reichskanzler Dr. Wirth une große polttiſche Rede hielt. Dr. Wirth echnete vor allem in recht ſcharſer Weiſe mit den Anſprüchen der e ab. Die beutſchnationale Partei, bie auf das giftigſte die Frfüllungspolitik bekämpft hätte, wolle ſie offen⸗ bar nur dann treiben, wenn ſie ſelbſt an die Spitze komme. Plötzlich ſeien ſie dazu überge⸗ gangen, halb und halb zu ſtimmen, hätten ſich nder weiter einſtimmig gegen alle Geſetze ge⸗ wandt, die ebenſo wichtig waren wie das Eiſen⸗ bahngeſetz, die nur zur Hälfte erfolgte, gefordert, daß der Reichskanzler von ſeinem Platz zurück⸗ treten müſſe, deſſen Name in ganz Europa und Amerika in Ehren genannt werde. Da habe man doch ein Recht, den Deutſchnationalen zu ſagen:„Den maßgebenden Einfluß, den ihr ver⸗ fangt, den werdet ihr nicht bekommen.“ Die So⸗ Hialdemokratie hätte einen Fehler gemacht, als die dem Kabinett Wirth die Erweiterung bis zur Deutſchen Volkspartei verweigerte, die ſie ſpäter im Kubinett Streſemann mitmachte. Das Zen⸗ um ſchließe niemand von der poſitiven Mitar⸗ beit aus, aber über die Führung wolle es ſelbſt ein entſcheidendes Wort mitſprechen. Die ka⸗ tholiſche Weltanſchauung ſehe in der Nation und im Volk nicht das Letzte, was es auf der Erde gebe. Dieſe Weltanſchauung habe auch Ver⸗ ſtändnis für den Frieden mit anderen Völkern, Der Redner verwies zum Beweis dafür auf die ketzten päpſtlichen Friedensbemühungen und ſol⸗ gerte aus der katholiſchen Einſtelkung auch die hflicht des Beſitzes, ſich in den Dienſt des Va⸗ ſterlandes zu ſtellen. Er wandte ſich ferner auch kritiſch gegen Faſziſten und Bolſchewiſten, die er aus eigener Anſchauung in ihren Heimatländern kennen gelernt habe. Hier wie dort ſei die Ver⸗ herrlichung der nackten Gewalt für den katholi⸗ ſchen Politiker unmöglich zu billigen. Dem Geiſt der Gewalt ſtellte Wirth den Geiſt der Einord⸗ nung und Einfügung in die menſchliche Gemein- schaft gegenüber. — Der 5. Kongreß des Internationalen Bun⸗ des früherer Kriegsteilnehmer. In London iſt am Montag der 5. Kongreß des Internationalen Bundes früherer Kriegsteilnehmer eröffnet wor⸗ den. Mehr als 100 Delegierte wohnten den Ver⸗ Handlungen bei. Dem König von England wurde eine Sympathiedepeſche geſandt. Nach den Be⸗ grüßungsreden wurde in die Tagesordnung eingetreten. Die engliſchen Delegierten haben eine Motion vorgeſchlagen, wonach der deutſche Bund früherer Kriegsteilnehmer eingeladen wer⸗ den ſoll, dem Internationalen Bund beizutreten. Die franzöſiſche Delegation erklärte, daß ſie ge⸗ gen dieſen Antrag nichts einzuwenden habe. — Polen und der Vatikan. Der polniſche Ge⸗ ſändte beim Vatilan iſt in Warſchau eingetrof⸗ fen, um mit dem Miniſterpräſidenten und dem Unterrichtsminiſter über das Konkordat zu beraten, welches Polen mit der Kurie abſchlie⸗ ßen wird. Es liegen zwei Konkordatsentwürfe vor. Der eine ſtammt vom ehemaligen Kabinett Ponikowski(1921), den anderen hat der na⸗ tionaldemokratiſche Abgeordnete Prof. Grabs⸗ Tei verfaßt, der im Kabinett Witos Unterrichts⸗ miniſter war. Grabski wird ſich demnächſt mit Dem Geſandten nach Rom begeben. *— 5 — Die iriſche Grenzfrage. Das nordiriſche Kabinett beſchloß definitiv, keinen Vertreter in der Grenzkommiſſion zu ernennen. Lord Kondonderry erklärte, daß auch für eine direkte! Rerftändigung mit dem Freiſtaat kein ee N Nee ment, wenn es Mis. zu gezwungen, ein für die innere Pe „ein ö f zu erlaſſen, daß die Geſetz z t Grebe . 2 5 ers hinwog legaliftert. Coolidge über den Frieden. Paris, 16. September. Havas meldet aus St. Paul in Minneſotg, daß in einem an den Präsidenten des Konvents der amerikani- ſchen Legion gerichteten Briefe Präſident Coolidge ſagt, daß die Welt ſich mehr und mehr dem Frieden und deſſen dauernder Auf⸗ rechterhaltung nähere. Er fügte hinzu, daß jetzt mehr als je Grund zu der Hoffnung be⸗ ſtehe, daß dank des internationalen Zuſam⸗ menwirkens große Dinge auf dem Wege zum Frieden vollbracht werden können; weſent⸗ liche Fortſchritte ſeien bereits auf dem Wege, der zur Beſeitigung des Krieges in der Welt führe, verwirklicht worden. 100 N 1 ö Kirchliches Vermögen und dritte Steuerverordnung. Der Vorſitzende der Fuldaer Biſchofskonferenz hat an den Reichskanzler folgendes Schreiben gerichtet: Hochzuverehrender Herr Reichskanzler! ö Nachdem jetzt die dritte Steuernotverordnung ein halbes Jahr in Kraft iſt, zeigt ſich immer immer mehr, daß die Befürchtungen, denen ich namens des preußiſchen Epiſokopates ſchon vor ihrem Erlaß in meinem Schreiben an Euere Exzellenz Ausdruck gab, im vollen Umfange be⸗ rechtigt waren. Wie groß und begründet die Klagen all der unzähligen Forderungsberechtig⸗ ten ſind, die unter der Herabminderung ihrer Anrechte ſchwer und bis zur Bedrohung ihrer Exiſtenzmöglichkeit leiden, iſt durch die öffent⸗ lichen Kundgebungen allgemein bekannt. Weni ger beachtet iſt ſeither, daß das Vermögen der kirchlichen Inſtitute und Anſtalten, worauf dieſe gegründet waren und woraus ſie ihre Lebens⸗ kraft ſchöpften, jetzt größtenteils vernichtet iſt; Stiftungen, die ſeit Jahrhunderten beſtanden und unermeßlichen Segen verbreiteten, ſind jetzt völlig verarmt. Das neue preußiſche Geſetz vom 19. Juli 1924(GS. S. 575) über die Aenderung von Stiftungen gibt ein beredtes Zeugnis von der troſtloſen Lage, in die ſie durch die dritte Steuernotverordnung gebracht worden ſind. Wie ich ſchon früher im Namen aller Geſchä⸗ digten mit der durch den rieſengroßen Umfang des Schadens begründeten Offenherzigkeit an Eure Exzellenz mich wenden durfte, darf ich insbeſondere noch darauf ergebenſt hinweiſen, daß gerade das Vermögen der Kirchen, Anſtalten und Stiftungen in Hypotheken, Sparguthaben, Reichs⸗ und Staatsanleihen angelegt worden iſt. Unter dem Schutze der Rechtsordnung mußten. ſolche Vermögensanlagen für ebenſo geſichert wie der Beſitz von Sachwerten gelten. Zahlreiche kirchliche Inſtitute beſtritten aus dem in dieſer Weiſe angelegten Vermögen ihre geſamten Aus⸗ gaben. In vielen Diözeſen bildete das aus Hy⸗ potheken und Anleihen beſtehende Pfründenver⸗ mögen der Kirchen den weſentlichen Beſtandteil für die Beſoldung der Geiſtlichen. Nun iſt es aber ſelbſt für zahlloſe Kirchengemeinden un möglich, die durch die Vernichtung ihres Vermö gens entſtandenen Lücken durch Anſpannung der Steuerkraft oder anderer Einnahmequellen auszufüllen. Den übrigen kirchlichen Inſtituter fehlt vollends jede Möglichkeit, den Ausfall auck nur teilweiſe zu decken. 8 2 2 Die ſechs Mallie⸗ Roman von Igna Maria. 60(Nachdruck verboten.) „Wenn man keine Kinder hat, hängt man ſein Herz an dieſe zwei Strolche!“ Pliſch und Plum ſpitzten die Ohren und telegraphierten: es ift von uns die Rede! „Aber nun marſch auf euren Platz!“ Ge⸗ horſam wackelten ſie davon.„Ich ſpiele jetzt den Herrſchaften auf, Sie tanzen doch auch?“ „Immer, lieber Treumann!“ Pliſch und Plum ſind eine Sehenswür⸗ digkeit,“ berichtete Theres ihren Tiſchnachbarn. Auf der Diele begann der Förſter einen Walzer. i Darf ich um den Tanz bitten?“ Kurt Hardegg verneigte ſich vor Theres. Sie dankte zuſtimmend, aber ihre Augen ſahen an ihm vorbei ins Leere. „Sibyll, der erſte Walzer iſt mein!“ Joa⸗ chim bot ſeiner Frau den Arm.„Es iſt doch ſchade, daß du nicht mehr tanzeſt.“ „Ich tanze doch jetzt für dich, Liebſter, ganz allein für dich. Mit dem Ausreißen iſt's vorläufig noch nichts!“ Kurt Hordegas Arm zitterte, als er den Arm um ſeine Tänzerin legte. Theres fühlte ihr Herz klopfen und tanzte doch den Walzer „Roſen aus dem Süden“. Herrgott, dachte Kurt gequält, dieſes zu ertragen und ſie nicht an mich reißen— das ift übermenſchlich Er hielt ihre Hand in der ſeinen und fühlte plötzlich, daß ihre Hand zuckte. Ob es doch eine Verſtändigung gäbe—— Nielleicht hin ich ihr doch nicht aleichaſiltig? Warum füßhſt man den Schlag ihres Blutes, warum zittert ihre Hand—— 2 Sie. Luft rück.“ Theres Kraft war zu Ende.„Verzeiben ich kann nicht mehr, die — die Menſchen. Führen Sie mich 5 Kurt führte ſie ſorglich zum Wohnzimmer!“ Herr Doktor, n und öffnete das Fenfter.„Darf ich Ih Erfriſchung bringen?“ Schweratmend ſtand Theres am Fenſter mit zuſammengebiſſenen Lippen:„Nein, gehen Sie! Ich bitte Sie, laſſen Sie mich allein und— „Theres,“ Kurt Hardegg umklammerte ihre Hand,„Theres, ſtoße mich nicht von dir! Ich kann nicht leben ohne dich. Seit du nicht mehr bei mir biſt, iſt mein Leben wertlos, ich Theres, verzeihe mir!“ In höchſter Verzweif⸗ lung preßte er ihre Hand gegen ſein Herz. Er ſah, wie zwei Tränen ſich von ihren Wimpern löſten. „Theres, ich bitte dich bei allem, was dir einſt teuer war, ſage mir nur das eine: kannſt du mir verzeihen?“ „Ich habe dir längſt verziehen, Kurt!“ „Theres, ich liebe dich noch immer! Ich weiß, ich habe mich ſchwer an dir verſündigt, aber ich mußte es bitter büßen! Glaube es mir, wie manchmal habe ich nach Schluß der Oper auf dich gewartet und fand den Mut nicht, dich anzuſprechen.“ „Warum ſtörſt d. meinen Frieden? Wa⸗ rum reißt du alte Wunden auf?“ Theres! Augen blitzten ihn an.„Warum quälſt du mich von neuem? Denk an deinen Karriere, Kurt! Peter Matties tritt im Zirkus auf, und The⸗ res Matties ſingt für Geld! Die Geſchwiſter⸗ lieb iſt heute ſtärker denn je!“ „Glaubſt du nicht, daß ein Menſch anderer Anſicht werden kann. Theres?“ Kurts traurige Augen ſuchten die ihren.„Meinſt du, ich hätte meine Torheit nicht länaſt eingeſehen? Meine kleinliche Handlungsweiſe wäre mir nicht von tiefſtem Herzen leid? Stelle mich auf die Probe. verlange von mir, was du willſt— nur ſchicke mich nicht wieder fort.“ „Kurt, bitte, laß mich allein! Ich kann dir je nt nicht antworten, ich muß allein ſein. Bitte geh! Da trat Kurt Hardegg mit blaſſen Lippen mich nicht mehr liebſt,— ich gehe, Theres!“ Tür ſchn nen eine] Diele herein tönten Walzerklünge und das Ge⸗ räuſch der tanzenden Paare. Pliſch und Plum lagen an der Ofenecke und bewegten ſich nicht. ein Wort!“ Kurt ſtand vor ihm mit fahlem Geſicht. ſind wir ungeſtörter.“ nebeneinander, habe ſeitdem keine Frau auch nur angeſchaut, 5 men verſtehen, Herr von Hanſen, Ihnen ſage, r Fr f meine Frau war, und ich bitte Sie, von Mann ſtaunen an:„Bitte, Herr Doktor!“ 50 f hliche Obr geteilt wirf ſodaß damit nur ein Teil des Schadens behobe würde, der durch die dritte Steuernotverordnu entſtanden iſt. Inzſwiſchen hat ſich aber auch in den weiteſten Volkskreiſen die Ueberzeugung ge⸗ feſtigt, daß die dritte Steuernotverordnung nicht auſrecht zu erhalten iſt. Zu groß iſt die Zahl der Opfer, die dieſe Verordnung bereits gefor⸗ dert hat, zu groß die Erſchütterung des Ver⸗ vsluens in die Rechtsordnung, Anforderungen der Moral und der Gerechtigkeit ſteht: womit ich ſelbſtverſtändlich den Intentio⸗ nen der Urheber derſelben und ihrer ehrlichen Ueberzeugung nicht zu nahe treten will. a Es iſt bereits ein Weg, der zur Löſung der, Schwierigkeiten führen kann, durch die bekannte Entſcheldung des höchſten deutſchen Gerichtsho⸗ fes, die in anerkennenswerter Weiſe auf den und der Gerechtigkeit Grundſätzen der Moral aufgebaut iſt, gewieſen worden. In dieſer Ent⸗ ſcheidung haben auch die wirtſchaftlichen Geſichts⸗ punkte, die im Hinblick auf die Schuldner und die Allgemeinheit bei der Löſung der Frage zu, begchten find, ihre verſtändige Berückſichtigung gefunden. pat die Lage zu beurteilen vermag, heute nicht mehr anerkannt werden, daß die dritte Steuer⸗ notverordnung zur Aufrechterhaltung der deut⸗ ſchen Wirtſchaft und ihrer Währung fortbeſtehen müßte. f Namens der auf den Fuldaer Biſchofskonfe⸗ renzen vereinigten Oberhirten deutſcher Diözeſen richte ich an Eure Exzellenz die dringende Bitte, baldigſt der Aufhebung der dritten Steuernot⸗ verordnung näher zu treten und hinſichtlich der erörterten Frage eine Regelung herbeizuführen, die den Anforderungen der Moral und der Ge⸗ rechtigkeit mehr entſpricht. Indem ich die Gelegenheit benutze, Exzellenz von neuem den Ausdruck meiner tie⸗ fen Verehrung darzubringen, verbleibe Euerer Exzellenz ergebenſter gez. A. Card. Bertram, Fürſtbiſchof von Breslau. Neuerungen im Fracht⸗ ſtundungsverfahren. Von der Reichsbahndirektion Mainz in Darm⸗ zadt geht der Handelskammer das unten in Ab⸗ ſchrift folgende Schreiben zu. Dem Schreiben find die Bedingungen für monatliche Frachtſtun⸗ dung und für eintägige Frachtſtundung beige⸗ fügt. N Zt. noch von der franzöſiſchen Eiſenbahnregie betriebenen Strecken unſeres Bezirks geben wir Ihnen die Neuerungen im Frachtſtundungsver⸗ fahren jetzt ſchon bekannt und bitten, den Ver⸗ kehrtreibenden Ihres Geſchäftsbereichs die Neu⸗ erungen in geeigneter Weiſe bekannt zu geben. monatliche und eintägige Frachtſtundung einge⸗ führt. Je 1 Stück dieſer Bedingungen fügen wir bei. Wenn eintägige oder monatliche Frachtſtun⸗ dung gewünſcht werden, ſind uns als Sicherheit — wegen beſchleunigter Einrichtung von Fracht⸗ ſtundungskonten „Verzeihung, Herr von Hanſen— auf „Du entſchuldigſt, Sibyll—— „Laſſen Sie uns in den Wald gehen, da Sie gingen ſchweigend bis ſie außer Sehweite des Hauſes waren. „Sie werden mein eigentartiges Beneh⸗ wenn ich daß ihr Fräulein Schwägerin zu Mann, helfen Sie mir.“ Joachim ſah ihn mit unverholenem Er⸗ die ſie gebracht hut, zu groß der Gegenſatz, in dem ſie zu den Jedenfalls kann, ſoweit der Epiſko⸗ Eeiſenbahnverwaltung. Stundungskonten bei den einzelnen Abfertigun⸗ gen, da die nicht bar bezahlten und entſprechend Euerer dem Verfahren angeſchloſſen haben, gelten. 1) Seit 1. 1. 24 ſind neue Bedingungen für folgen. intereſſierte, ſtimmbegabte Sänger bis ſpäteſtens im Intereſſe der Stundungs⸗ nehmer— beſtätigte und ſoweit das preußiſche w bahn verwaltung ermächtigt worden, für ihre Kunden Zahlungen an Eiſenbahnkaſſen derart zu leiſten, daß die Kaſſen Anweiſungen über die geſchuldeten Beträge an Zahlungsſtatt anneh⸗ men. kehrs⸗Kreditbank in Form von verſchiedenfarbi⸗ gen Anweiſungsheften— für die erſte und zweite Monatshälſte getrennt ausgegeben und lauten über einen beſtimmten Stundungs⸗ Hhöchftbetrag. Die Verkehrtreibenden können die Heſte von der Verkehrs⸗Kreditbank oder auch von allen Banken oder bankmäßig betriebenen Kaſ⸗ ſen, die ſich dem Verfahren angeſchloſſen haben, gegen Sicherheitsleiſtung oder Barzahlung 1 ehen. 55 Das Verfahren wickelt ſich folgendermaßen ab: Der vom Verkehrtreibenden geſchuldete Betrag Wird in die Anweiſung und den dazu gehörenden Stamm eingetragen und von der Abfertigungs⸗ kaſſe unterſchriftlich beſtätigt. Durch jedesmalig⸗ Abſchreibung des Schuldbetrages von der aud dem Heftumſchlag angegebenen verfügbaren Stundungsſumme auf dem Stamm iſt ſtets die noch verfügbare Stundungsſumme erſichtlich Die vom Verkehrtreibenden vollzogene Anwei⸗ ſung wird aus dem Heft Zahlung genommen. abgetrennt und Für den Verkehrtreibenden entfällt die Be⸗ ſchaffung von beſonderen Sicherheiten für die Er kann die Frage der Frage der Sicherheit mit der Bank, mit der 0 im Geſchäftsverkehr ſteht, ſelbſt regeln. Au entfällt für ihn die Beantragung beſonderer gekennzeichneten Anweiſungen freizügig ſind, ſo⸗ daß ſie im ganzen Gebiet der Reichsbahn und aller Privat⸗ und Kleinbahnen, ſoweit ſich dieſe Abrechnungsſtelle iſt für unſeren Bezirk zur Zeit noch die Rheiniſche Creditbank in Mann⸗ heim. Wir ſind mit der Deutſchen Verkehrs⸗ Rredit⸗Bank A.⸗G. in Berlin in Verbindung ge⸗ kreten, um eine Bank⸗Abrechnungsſtelle in Main zu vereinbaren, die nach Uebernahme der beſetz⸗ den Strecken in Tätigkeit treten wird.“ Aus Nah und Fern. Horchheim, 15. Sept. Der Männerge⸗ ſangverein Horchheim veranſtaltete im Monat Auguſt ſeine ordentliche Generalverſamm⸗ „Wegen demnächſtiger Rückübernahme der z.“ lung, die ſich eines zahlreichen Beſuches ſeitens der Mitglieder erfreute. Die reichhaltige Tages⸗ ordnung fand eine ſchnelle Abwicklung. U. a. erfogtte die Feſtlegung der Winterveranſtaltun⸗ gen ſowie des Voranſchlags für das neue Ver⸗ einsjahr, weſches fürderhin im Februar eines jeden Jahres abſchließen ſoll. Vorausſichtlich werden die Geſangsproben gegen Ende Septem⸗ ber wieder beginnen. Für die Folge können Neugufnahmen von aktiven Mitgliedern nur im Monat September eines jeden Jahres er⸗ Es dürfte ſich deshalb empfehlen, wenn 30. September ihre Aufnahme möglichſt ſchrift⸗ lich beim 1. Vorſitzenden, Herrn Georg Rempel 1 beantragen. „Warum ſchickte ſie mich denn fort?“ 8 „Weil ihr Stolz mit ihrer Liebe kämpfte! Aber, Doktor, das müſſen Sie doch fühlen, daß Theres Sie noch immer liebt.“ Ich danke Ihnen, Herr von Hanſen.“ Kurt ſchüttelte ihm dankbar die Hand. mich zeitlebens zu Ihrem Schuldner gemacht!“ „Sie haben „Keine Urſache! Sie lieben Theres, da⸗ gegen verſchwindet alles Vergangene.“ Als ſie zurückkamen, rüſtete man zum Auf⸗ bruch. Droſtes waren ſchon weggefahren, der Hanſenſche Schlitten hielt vor der Tür. „Wir fahren ohne Theres fort! Auf Wie⸗ derſehen, ich wünſche Ihnen alles Gute, Herr Hardegg!“ 5 „Ich danke Ihnen!“ „Ich muß Theres noch holen!“ 5 „Nein, mein Liebling, die laſſen wir hier, Die Verkehrs⸗Kreditbant iſt von der Eiſen⸗ Die Anweiſungen werden von der Ver⸗ zurück und gab ihre Hand frei. Ja wenn du „Den wahren Scheidungsgrund werden Sie nicht kennen. Meine unvornehme Den⸗ kungsart hat uns getrennt, nach meinem un⸗ qualifizierbaren Benehmen iſt Theres von mir gegangen. Es iſt mir noch heute unerklärlich, daß ich mich ſo weit vergaß.— Ich habe The⸗ res oftmals die Hand zur Verſöhnung reichen wollen— ohne Erfolg. Sie konnte nicht ver⸗ winden, was ich ihr angetan. Ich habe Theres nicht vergeſſen— nicht vergeſſen können, ich liebe ſie noch immer. Herr von Hanſen, ich bitte Sie, ſagen Sie mir: Haben Sie nie The⸗ res von mir ſprechen hören?“ Kurts Stimme klang heiſer.„Ich habe Theres alles geſagt u. nichts beſchönigt oder in falſches Licht ger“ ich habe ihr geſgat, daß ich ſie liebe, daß ich nicht mehr ohne ſie leben kann— leben will.“ 5 und Theres?“ „— ſchickte mich fort!“ Kurt würgte die letzten Worte heraus.(Was ſoll ich tun?“ In hoffnungsloſer Traurigkeit an.„Sie wiſſen auch, was Liebe iſt. Sie ken⸗ nen Theres. Hat ſie nie von mir geſprochen?“ „Doch!“ Joachim von Hanſen reckte ſich zur voller Größe auf.„Theres liebt ihren ein⸗ ſtigen Mann noch imme 3 Kurt Hardegg blieb wie verſte vlötlich pre ins Schloß. Von der! ſchl blickte Kurt ihn ſonſt fährt ſie an ihrem Glück vorbei. Komm, Sibyll, wir ſchleichen davon wie die Diebe in der Nacht, damit die zwei ſich wiederfinden! Hardegg hat mit mir geſprochen, der arme Kerl war ganz verzweifelt, Theres hat ihn wege cchickt.“ „Geſchieht dem Herrn ſchon recht! O, hof⸗ fentlich haſt du dem ordentlich die Meinung geſagt!“ Sie fuhren durch den dämmrigen Wald. Ach, Sibyll, das war gar nicht nötig, er war ſo ſehr von ſeiner eigenen Schlechtiakeit über⸗ zeugt, und ſo verzweifelt, daß ich ihm gehol⸗ fen habe. Die beiden lieben ſich noch immer. Denk doch, Sipyll, wie furchtbar, wenn zwei Menſchen, die ſich lieben, nicht zuſammenkom⸗ men. f „Sei ſtill, Joachim,“— Sibyll küßte ihren Mann—„ſo etwas Schreckliches kann ich nicht hören!“ g am Fenſter. Sie börte die Schlitten klingeln und ſich verlieren. Da fuhr Kurt hin auf Nim⸗ merwiederſehen— das Herz tat ihr we ö Theres ſaß noch immer auf dem Stuhl Es wurde dunkel im Zimmer, die Tür her;; 0 0 ö 5 9. 1 derten Dekans hielt Herr Definitor Pfarrer Wetzel aus Gundersheim die Feſtandacht Möge die Feier bei allen, die ſich eingefunden hatten, neue Liebe zur Sache des hl. Bonifatius erweckt haben! Denn die Not der Katholiken in der Diaſpora iſt groß. Auf dem Katholiken⸗ tag in Hannover iſt dies in eindringlichen Wor⸗ ten gleichfalls geſagt worden. Bensheim, 17. Sept. Geſtern Abend nahm die Generalverſammlung der Zentrumspar⸗ tei nach einem Referat des Abg. Nuß Worms zur politiſchen Lage Stellung. Es wurde ein⸗ ſtimmig eine Vertrauenskundgebung für Reichs⸗ kanzler Marx beſchloſſen und darin ausgeführt, daß Marx unter allen Umſtänden dem deutſchen Volke als Kanzler erhalten bleiben müſſe und daß der„Bürgerblock“ abzulehnen ſei. Weinheim, 16. Sept. Der Vorſitzende der hie! ſigen Zentrumspartei, Eiſenbahningenieur Joſeſ Englert, iſt, wie hierher gemeldet wurde, am Montag während einer Romreiſe in einem römiſchen Krankenhauſe geſtorben. Der Verſtor⸗ bene ſtand erſt im Alter von 44 Jahren. Darmſtadt, 16. September. Ein noch nich lange verheirateter junger Mann, der mit ſei⸗ ner Frau in Eheſcheidung lebt, unterhielt mit der Tochter einer Familie, bei der er ſich ſei der Trennung aufhielt, ein intimes Verhält⸗ nis. Das Mädchen beſtritt unter Eid den in⸗ timen Verkehr, bis der Mann auch mit ihr in Differenzen kam. Dieſer hatte nichts eiligeres zu tun, als das Mädchen des Meineids zu be⸗ zichtigen. Das Mädchen legte ein Geſtändnis ab und kam in Haft, erklärte jedoch, durch den Mann dazu beeinflußt worden zu ſein. Wegen Anſtiftung zum Meineid wurde auch er ver⸗ 1 10 Wer andern eine Grube fällt, fällt ſelbſ hinein. Weltspiegel. :: Maunheims Einladung an das Zeppelin Luftſchiff. Der Verkehrsverein hat ein Telegramn zweiſtündigen Vortr s ö ich 7 75 1 8 b 0 a a oungs entſpann ſich an die Zeppelinwerke in Friedrichsßafen mit den. Wei ö 0 Bitte um einen Beſuch des Luftſchiffes über Mannheim gerichtet.— Der Magiſtrat der Stadſ Frankfurt a. M. hat beim Luftſchiffbauamt Friedrichshafen angefragt, ob es möglich ſei, daß der neue„ZR 3“ bei einer ſeiner künftigen Fahr⸗ ten auch über Frankfurt erſcheinen und auf dem Flugplatz der„Delag“ eine Landung vornehmen könne. Dem Oberbürgermeiſter iſt nun ein Ant⸗ wortſchreiben zugegangen, wonach ein Ueberflie⸗ gen Frankfurts beabſichtigt, eine Landung aber ausgeſchloſſen ſei. f ö :: Keine Kurzarbeiterunterſtützung mehr Die ich mehr. werden, ſodaß dieſe durch die Liferungsver⸗ An deren Stelle iſt von einzelnen Gemeinden bei Kurzarbeit eine Teilunterſtützung aus Mit⸗ ö „Newyork Herald“ teilt mit, daß das ehema⸗ Kurzarbeiterunterſtützung beſteht nicht teln der Erwerbsloſenferſorge gewährt worden. Dieſes Verfahren entbehrt aber jeder geſetzlichen Grundlage. Nach dem Beſcheide an einen Re⸗ gierungspröſidenten, der auch allen anderen zur Nachahmung mitgeteilt wird, darf dies unter keinen Umſtänden geduldet werden. Auch bei gelegentlichen Prüfungen der Geſchäftsführung 15 Arbeits nachweiſe ſoll hierauf geachtet wer⸗ n. 1 Das Ende der Reichsgewerkſchaft beutſcher Eiiſenbahnbeamter. Die Gewerkſchaft deutſcher Lokomotivführer, die bisher nach den Abſplitte⸗ (rungen verſchiedener Eiſenbahnerverbände von der Reichsgewerkſchaft die Hauptſtütze der letzte⸗ ren war, hat jetzt auf ihrer Generalverſammlung in Braunſchweig nach überaus heftigen Debatten ihren Austritt aus der Reichsgewerkſchaft be⸗ ſchloſſen. Dieſer Schritt der Lokomotivführer be⸗ anſprucht ein über den Rahmen der Gewerk⸗ ſchaftsfragen hinausgehendes Intereſſe. Prak⸗ tiſch bedeutet er nämlich das Ende der einſt ſo mächtigen und einflußreichen Reichs gewerkſchaft der jetzt nach dem Ausſcheiden der Gewerkſchaft der Lokomotivführer nur noch kümmerliche Reſte verbleiben. Das Intereſſanteſte dabei iſt übri⸗ gens die gleichzeitig vollzogene Trennung der einſtigen Führer des großen Eiſenbahnerſtreiks Menne und Scharfſchwerdt, f gewerkſchaft verlaſſen wird. : Bam Dürkheimer Wurſtmarkt. Gelegont⸗ lich des Wurſtmarktes in Dürkheim hat die Ei⸗ ſenbahn am Sonntag 17800 ankommende und 21000 abfahrende Perſonen befördert. Die Rhein⸗Haardtbahn fuhr ca. 110 Züge. Außerdem war der Verkehr mit Fahrrädern, Motorrädern, Automobilen und Wagen überaus ſtark. Ge⸗ ſchlachtet wurden für den Verbrauch des erſten Feſttages 4 Ochſen, 8 Buſlen, 8 Kühe, 15 Rinder, 105 Schweine und 57 Kälber. Schähungsweiſe kann man die Zahl der Wurſtmarktbeſucher am Sonntag auf 60 000 annehmen. Auch der zweite Tag des Dürkheimer Wurſtmarktes beſtätigte den Ruhm der Veranſtaltung als echtes pfälzer Volks⸗ feſt. Der Beſuch war kaum geringer als am Sonntag. ö 2: Die Kölner Meſſe. Der dritte Meſſetag brachte einen von den Mittagsſtungen an ſtändig wachſenden Beſuch von faſt ausſchlioßlich Inte⸗ roſſenten, Haltung der erſten beiden Tage und damit die ſchon am Vortage ſich zeigenden Anzeichen zu einer Belebung des Geſchäf teilwiſe erheblie die aus der vorſichtig abwartenden heraustraten Abſchlüſſen entwicke Si os, faßt be kurzem zum zu einer Repko und der zur Durchführung des Dawes⸗ Ausdruck kam.— Profeſſor Bruins aus Amſterdam als neu⸗ trales Mitglied für den Verwaltüngsrat der des Aufſichtsrates ſprechungen der Repko 5 von denen der letztere bekanntlich der Lokomotipführer⸗Ge⸗ werkſchaft angehört und nun mit ihr die Reichs⸗ grundſätzlich erzielt ſei, lung ſtrittiger Einzelfragen ſich in ſpäteren ſiziltaniſchen Pantheon erwählt Die Kirche diente noch kürzlich der Tagung des euchariſtiſchen Kongreſſes. ö T Ahnen Ein Aufruf des Admirals von Behnke an die Marine. Berlin, 17. Sept. Admiral Behnke hat ſich in einem Aufruf an die Reichsmarine von dieſer verabſchiedet, in dem es heißt: Der Anfang ſei gemacht, eine feſte Grundlage ge⸗ legt, doch bleibe noch eine unter aller Kraft er⸗ fordernde Arbeit zu tun übrig. Der Aufruf drückt die Hoffnung aus, daß es den deutſchen Schifffen vergönnt ſein möge, die Flagge des deutſchen Reiches bald wieder in allen Welt⸗ meeren zu zeigen. Die Militärkontrollfrage. Genf, 17. September. Der ſtändige Rat der Kommiſſion für Militär-, Flotten⸗ und Luftfragen hat auf die Aufforderung des Völ⸗ kerbundsrates hin nach langen und ſchwieri⸗ gen Beratungen ein Projekt ausgearbeitet, deſſen Wirkſamkeit von den Beſchlüſſen des Völkerbundes abhängen wird. Die vom Völ⸗ kerbundsrat ausgeübte Kontrolle ſoll dauernd ſein, doch nicht in dem Sinne, daß der Völker⸗ bund Kontrollbeamte in Deutſchland unterhal⸗ ten wird, vielmehr wird der Rat ſobald als möglich erſcheint, nur Kontrollmaßnahmen er⸗ greifen. Repko und Owen Poung. Paris, 17. September. Am geſtrigen Nachmittag hat die Repko die Beſprechungen mit Owen PMoung fortgeſetzt. Ueber den eine lebhafte Ausſprache,, in der der Wunſch engen Zuſammenarbeit zwiſchen gutachtens geſchaffenen Organiſationen zum Dem„Temps“ zufolge iſt neuen deutſchen Reichsbank den. auserſehen wor⸗ Präſident des Direktions⸗Ausſchuſſes u. der neuen Bank wird Dr. Schacht ſein. Wie verlautet, ſoll bei den Be⸗ auch die endgültige Aufhebung der Micumverträge beſchloſſen träge auf Reparationskonto unter den Auſpi⸗ zien des Generalagenten zu erſetzen ſind. lige Mitglied des Mac Kenna⸗Komitees, Ro⸗ binſohn, als Verbindungsmann zwiſchen Poung und Repko ausſchließlich im Hinblick zuf die Unterbringung der Eiſenbahn⸗ und Induſtrieobligationen fungieren Herde. Di! ö Beſprechungen ſollen dauern. die Die Vorgünge in Georgien. Berlin, 17. September. Nach den aus Georgien vorliegenden Nachrichten ſoll die Aufſtandsbewegung bereits zuſammen gebro⸗ chen ſein. Lediglich in der Gegend von Du ſchet dauert noch lokaler Widerſtand an. Eins Konſtantinopeler Meldung beſagt, daß Tiflis wieder im Beſitz der Roten Armee ſei. In Tra- pezunt trafen große ruſſiſche Verſtärkungen ein. Im Hafen von Batum ſind bolſchewi⸗ ſtiſche Kriegsſchiffe eingelaufen. Die georgiſche Geſandtſchaft in Paris richtete eine Note an ö f der die Bolſchewiſten fürchterlicher Grauſamkeit an Frauen und Kindern, Verwundeten und Ge⸗ richte! Macdonald und Herriot, in brechlichen beſchuldigt werden. Sie einen Appell an Frankreich und England, zu intervenieren, damit der blutige Konflikt bei⸗ gelogt werde. Japan und Rußland. Waſhington, 17. September. Wie aus Tokio gemeldet wird, iſt die Anerken⸗ nung der ruſſiſchen Sowjetregierung durch Japan in wenigen Tagen zu erwarten. Nach⸗ dem eine Verſtändigung N Verhandlungen vorbehalten. Japan ' werde Sachalin binnen zwei Jahren räumen. 0 derung. Spezialfabrik für 5 14 N 08 70. 1 Jalousien, Rollos etc., Ersatzteile, Reparatnren Sllerlen& fermann, Mannheim Augartenstrasse 33— Telefon 2002. —— er 12000 Perſonen und wurde 700 0 7„. Ce doe an, zwiſchen den beiden wollten ſie die Rege⸗ 20. September. Wetterbericht. Keine weſentliche Aen⸗ fol 3 Par n bergehend befand, bat Vorſitzende der Weinheimer Zentrums partei, Herr Bahnmeiſter Englert. Um den Verſtorbenen trauert ſeine Witwe mit drei Kindern, ſeine Vor⸗ geſetzten und Mitarbeſter, ſeine Parteigenoſſen, Mitbürger und zahlreiche Freunde. R. I. P. Sein 60 jähriges Stiftungs feſt begeht am lommenden Sonntag, den 21. Sept., der katholiſche Geſellenverein Bensheim. Intereſſant dürfte ſich beſonders der Feſtzug ge⸗ ſtalten, der aus Berufs- und hiſtoriſchen Gruppen um 2 Uhr in der Wilhelmſtraße in Bewegung geſetzt wird. * Sport. Büiſtadt kommt! Die größte Spannung herrſcht in der Sportswelt Viernheims. Wird die Sportvereinigung die ſo notwendigen Pünktchen unter Dach und Fach bringen? Mit großer Elan und größter Energie muß gekämpft werden. Bürſtadt war ſchon von jeher ein alter Rivale, Es wird den Viernheimern den Sieg nicht leicht machen. Der Name Bürſtadt zieht! An unſer w. Publikum die Mahnung:„Ruhe während der Spiele“. Bei dieſer Gelegenheit machen wir alle Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereins auf die Sonntag Abend 8 Uhr im Freiſchütz ſtattfindende Theater- Aufführung. „Nur ein Bauer“, ein heiteres Volksſtück in drei Aufzügen, aufmerkſam. Das Stück iſt in jeder Beziehung ganz hervorragend. Luwinka. * Vorſicht beim erſtmaligen Inbrandſetzen der Winteröfen iſt wegen allerhand Gefahren geboten. Zündete da am Samstag Abend in Weinheim, um das Zimmer für eine Geburts⸗ tagsfeier etwas anzuwärmen, den Füllofen an. Sofort entſtand mit lautem Getöſe eine Exploſion, ſodaß der ganze Ofen in Trümmer ging. Die Fenſterſcheiben logen auf die Straße, die Ofen⸗ ſtücke blieben in den Wänden ſtecken, und die unglückliche Frau mußte mit ſchweren Verletzungen ins Spital gebracht werden. Wahrſcheinlich hatte man des Sommers über alles mögliche Zeug in den Ofen geſteckt, ſodaß durch irgend einen Gegenſtand beim Inbrandgeraten die Ex⸗ ploſion entſtand. Es empfiehlt ſich daher, vor Eintritt der Heizperiode die Oefen nachzuſehen eines unglücklichen Sturzes der verdiente Vereine, Geſchäfts inhaber, Handwerker! Schli Eurem 9 1 Jester Polsce en e Zahlbar monatlich nur Mk. 3.— für Vereine und Mk. 5.— für Geſchäfte Dieſe Abſchlüſſe lohnen ſich auch für i und Kleingeſchäfts⸗ eule. Meldeſchluß: Sonntag, den 21. Sep⸗ tember. Viernheimer Anzeiger. Empfehle: la. Trauben Aepfel, Birnen Nüſſe Quitten Rotkraut Weißkraut Blumenkohl Zwiebel Landeier und ſtets friſche Süßrahmtafel⸗ butter zu den billigſten Tagespreiſen Georg Winkler Weinheimerſtr. 10. Friſch enennfen 5 Prima gute Eßbirne Pfd. 10 Pfg. 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