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In der geſtriger sitzung der Reparationskommiſſion find zu Ritgliedern des Verwaltungsrats der Ban! ür die deutſchen Induſtrieobligationen er⸗ kannt worden der franzöſiſche Staatsangehö— ige Frerichs, die beide bis jetzt dem Fi⸗ tanzdienſt der Repko angehörten, ſowie der ngliſche Staatsangehörige Dudley Ward. 0 Der Agent für die Reparations zahlungen wen Young, der Kommiſſar für die zu Reparationszwecken vorbehaltenen Einnah⸗ nen Mae Fadyean, der Treuhänder für die Eiſenbahnobligationen Delacroix u. der Treu⸗ jänder für die Induſtrieobligationen Negara zaben heute, wie der„Temps“ berichtet, mit dem noch nicht offiziell ernannten Kommiſſar ür die Reichsemiſſionsbank Brujus(Holland) ind dem Kommiſſar für die Reichseiſenbahn⸗ zeſellſchaft Lefevre(Frankreich) eine neue Kon⸗ erenz abgehalten. Sie haben ſich mit Organi⸗ ationsfragen beſchäftigt und den Belgier De⸗ di s, der bis jetzt im Generalkommiſſariat der meparationskommiſſion beſchäftigt war, zum Beneralſekretär bei dem Agenten für die Re⸗ darationszahlungen Owen Young ernannt. Denis reiſt heute nach Berlin ab. * Wiever deutſche Zollvorſchriften. Koblenz, 17. September. Wie das Echo du Rhin“ berichtet, hat die interalliierte theinlandkommiſſion unter dem Vorſitz des ſranzöſiſchen Oberkommiſſars Tirard ſoeben die Maßnahmen getroffen, die für das zweite Stadium des Londoner Protokolls beabſichtigt ind, das am 21. September beginnt und eine lebergangsperiode von dieſem Termin bis jum 21. Oktober vorſieht. Zu dieſem Zwecke zat die Rheinlandkommiſſion eine Verord⸗ zung erlaſſen, die die völlige Aufhebung der Zollpoſten entlang des Rheines verfügt, nachdem die Zollerhebung ſchon vom 9. Sep⸗ tember ab durch eine frühere Entſcheidung der Rheinlandkommiſſion aufgehoben worder war. Außerdem hat die Rheinlandkommiſſion berfügt, daß die Zollbehörden, Ein- und Aus⸗ fuhrſtellen uſw. von jetzt an die deutſchen Vor⸗ ſchriften u. Tarife, wie ſie im übrigen Reichs⸗ zebiet geltend ſind, zur Anwendung bringen ſollen. Die deutſchen Geſetze, die ſich auf dieſe Gegenſtände(Zölle, Ein⸗ und Ausfuhrſcheine, kohlen, Forſten uſw.) beziehen und ſeit dem 11. Januar 1923 erlaſſen wurden, deren An⸗ wendung im beſetzten Gebiet aber von der in⸗ leralliierten Rheinlandtommiſſion nicht zuge⸗ laſſen worden war, treten mit dem Datum des 21. September wieder in Kraft. Die inter⸗ alliierten Dienſtſtellen bleiben entſprechend dem Londoner Protokoll bis zum 21. Oktober in Kraft und werden die Einnahmen für Rech nung des Generalzahlungsagenten der Repa⸗ rationskommiſſion in Empfang nehmen. Wie das„Echo du Rhin“ hinzufügt, iſt dieſe Or⸗ donnanz von den alliierten Oberkommiſſaren im Einvernehmen mit dem italieniſchen Dele⸗ gierten beſchloſſen worden. Der Völkerbund in Genf. Die Unterhaltung in Henley. Berlin, 17. September. Der„Sozial demokratiſche Parlamentsdienſt“ veröffentlich eine neue Erklärung Lord Parmoors, wo⸗ nach er am 10. Auguſt in ſeinem Landhauſt mit den deutſchen Delegierten, dem Botſchaften Sthamer und Herrn Murray eine private Ausſprache über den Völkerbund und die Be⸗ dingungen für Deutſchlands Eintritt gehabt habe. Gegenüber dieſer Darlegung des„So⸗ zialdemokratiſchee Parlaments dienſtes“ ſteller wir feſt, daß unſere geſtrige Veröffentlichung auf Grund der einmütigen Erklärungen des Reichskanzlers, des Reichsaußenminiſters u des Reichsfinanzminiſters abgegeben worden ſiſt. Keinem der Herren, die am 10. Auguſt bei Lord Parmoor waren, iſt von dieſer Unterhal⸗ tung über den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund etwas bekannt. Im Gegenteil ha⸗ ben die deutſchen Delegierten bereits am Abend des 11. Auguſt in London in einen Ausſprache ihrem Erſtaunen darüber Aus, druck gegeben, daß dieſe Frage von Parmoor nicht berührt worden iſt. In einer Depeſche, die am Abend des 11. Auguſt an das Aus wärtige Amt über die Londoner Verhandlun⸗ gen abgegangen iſt, iſt daraufhin beſonders betont worden, daß die Frage des Völkerbun, des bei der Zuſammenkunft mit Lord Par wor nicht erwähnt worden iſt. Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr, 36 IAI. Jahrgang Freitag, den 19. September 1924 U Die brennenden politiſchen und wirtſchaftlichen Fragen der Gegenwart ſollen am Sonntag Nachmittag in der großen Sentrums-Verſammlung im„Freiſchütz“ zur Sprache gebracht werden. Sentrumsleute, Männer wie Frauen, folgt dem Rufe der partei. Auslieferungsſenat überſandt, Ne e mbelichen Wer das Augenmaß für chineſiſche Vor⸗ zänge bewahren will, muß bei allen Nachrich⸗ en ſich deſſen bewußt bleiben, daß die Boden⸗ läche aller Länder, die mit China zuſammen⸗ zängen, größer iſt als die ganz Europas, und daß die Einwohnerzahl des Geſamtgebietes nicht allzuweit hinter der des britiſchen Welt⸗ keiches zurückbleibt; die rund 400 Millionen Bewohner Chinas mit Nebenländern ſind cund ein Viertel der geſamten Erdbevölkerung. Dabei hat das eigentliche China, die 18 Pro⸗ binzen(ohne Mandſchurei, Mongolei, Oſttur⸗ leſtan und Tibet) den Löwengateil der Bevöl⸗ kerung: 360 Millionen Menſchen wohnen allein in dieſen 18 Provinzen, von denen ſo manche einem europäiſchen Großſtaat an Um⸗ und Bevölkerung gleichkommt. Wenn alſo die Militärgouverneure chineſiſcher Provinzen den ſerieg beginnen, dann handelt es ſich nicht um Bürgerkriege nach europäiſchen Begriffen, ſon⸗ dern um regelrechte Kriege großer autonomer Gebilde. Von den Nebenländern ſteht die gegenüber der Mongolei und Tibet an Boden⸗ fläche viel kleinere Mandſchurei der Be⸗ bölkerungsziffer nach an der Spitze; die Mandſchurei zählt rund 20 Millionen Ein⸗ wohner, und ſo hat das Reich des rebellieren⸗ den Tſchangtſolin ungefähr ſoviel Einwohner wie das Königreich Spanien. Die im Kampf begriffenen Provinzen am Jangtſe erreichen immerhin jede die Bodenfläche Griechenlands, die Einwohnerziffer Rumäniens oder der Tſechoſlowakei. Die jetzt von Tſchangtſolin angegriffene Provinz Tſchili entſpricht dem Umfang und der Volkszahl nach etwa Italien, und unter den inneren Provinzen iſt eine grö⸗ ßer als Frankreich oder das deutſche Reich, keiner kleiner als England ohne Schottland. Seit dem Sturze der Mandſchuh⸗Dynaſtie im Jahre 1911 iſt China noch nicht zur Ruhe gekommen. Die drei Jahre der Herrſchaft des Präſidenten Jüanſchikai, der vergebliche Ver⸗ ſuche zu ſeiner Selbſternennung zum Kaiſer gemacht hatte waren eine nur vorübergehende Stabiliſierung. Die radikale Partei des in Südchina(Kanton) eine zeitlang herrſchenden Sunjatſen betrachtet heute noch die Auf⸗ löſung des Parlaments von 1913 als Rechts⸗ bruch und verweigert allen folgenden Macht⸗ habern die legale Anerkennung. Inzwiſchen hatte die Pekinger Zentralregie⸗ rung unaufhörliche Kämpfe mit den Militär⸗ gouverneuren verſchiedener Provinzen zu be⸗ ſtehen; 1922 gelang es dem heutigen Pekinger Machthaber Wupeifu, Tſchangtſolin zu ſchlagen und Sunjatſen in Kanton durch einen der Pekinger Zentralregierung ergebeneren Politiker zu erſetzen. Seither hat die Pekinger Zentralregierung ſich ſtändig bemüht, ihre Autorität wenigſtens im eigentlichen China zu wahren; an der völligen Niederwerfung Tſchangtſolins hinderte ſie der Machtſpruch Japans. Das Preſtige der Zentralregierung litt aber durch die demütigenden Genug⸗ tuungen, die Peking europäiſchen Staaten u. Amerika 2 zu leiſten hatte für Uebergriffe großer Räuberbanden, deren Ta⸗ ten die Pekinger Regierung politiſch büßen N 2 N. Hintergründe. mußte, ohne jedoch im Innern mit dem Räu⸗ berweſen endgültig fertig zu werden. Auch getang es nicht, die Anſprüche der Militär⸗ gouverneure abzuweiſen, die als Inhaber der tatſächlichen zivilen und militäriſchen Macht nach den eingangs geſchilderten Verhältniſſen die Chefs großer Länder nach europäiſchen Begriffen ſind. 0 Es iſt ohne Zweifel Japan und Amerika wenig Intereſſe an einer Stärkung der zentralen Konſolidie⸗ rung Chinas haben; es läßt ſich unſchwer da raus folgern, daß die Uebergriffe einzelner Militärgouverneure nicht ohne Unter⸗ ſtützung durch auswärtige Mächte erfolgen. Im Süden dürfte Sunjatſen, wie ſein ganzes ehemaliges Gebiet, engliſch beeinflußt ſein, während der mandſchuriſche Diktator Tſchang⸗ tſolin von Japan gedeckt wird. Wenigſtens war eine ſolche japaniſche Unterſtützung vor zwei Jahren ganz offiziell erfolgt, und da Japan von Port Arthur aus den Süden der Mandſchurei beherrſcht, ſo dürfte eine kriege⸗ riſche Unternehmung Tſchangtſolins gegen Peking, die gerade über den Süden der Mand⸗ ſchurei erfolgen muß, nicht ganz gegen Ja⸗ pans Willen und ohne Japans Mitwiſſen ge⸗ plant worden ſein. anzunehmen, daß Eine orakelhafte engliſche Meldung wußte kürzlich mitzuteilen, daß die zum Teil ganz moderne Vusrüſtung der chineſiſchen Heere mit Artillerie und Flugzeugen darauf ſchließen laſſe, daß Tſchangtſolin von einer, Peking von vielleicht zwei Großmächten techniſch u. finanziell unterſtützt würde. Soweit man durch den Schleier zu blicken vermag, den die chine— ſiſche, japaniſche, europäiſche und amerikaniſche Diplomatie über die eigentlichen Hintergründe des Bürgerkrieges gebreitet haben, kann man wohl vermuten, daß Tſchangtſolin von Ja⸗ pan, Peking von Amerika u. Rußland unterſtützt wird. In Japan hat ſich eine Ge⸗ ſellſchaft gebildet, mit der Deviſe:„Aſien den Aſiaten!“, und Tſchangtſolin hat gerade zu Gunſten der fremdenfeindlichen Rebellen am Jangtſe gegen die durch ihre Kompromiſſe mit der fremden Diplomatie anrüchig gewordene Pekinger Zentralregierung eingegriffen. Bei den Verhältniſſen im fernen Oſten kann man vermuten, daß dort, wo Japan ſteht, Rußland und Amerika nicht ſtehen, und Rußland ſcheint trotz ſeiner Sympathie für die europa⸗ feindliche Bewegung in ganz Aſien den Wunſch zu haben, die Zentralregierung zu unterſtützen, von der noch am eheſten ein Kon⸗ ſolidierung Chinas zu erwarten iſt. Ame⸗ rita aber huldigt in China iner ſehr mac⸗ chiaveliſtiſchen Politik. Ein Kenner der Ver⸗ hältuiſſe, Otto Corbach, hat jüngſt darauf hin⸗ gewieſen, daß eine amerikaniſche Zeitſchrift chon vor Monaten die Möglichkeit eines Pro⸗ ſch ate glich 9 ſraliiſchen Idee ſtatt vinzialkrieges in der Gegend von Schanghai vorausſagte, mit erſtaunlicher Richtigkeit bei der Nennung der Gegner. Amerika hat weder ein Intereſſe an einem Anwachſen der japani⸗ ſchen, noch der Pekinger Autorität; es wird jeweils beides zu verhindern ſuchen. beginnt, ſeine Fortſetzung Mleine politiſche Umſchau — Van dem neuen Rührkohlenſyndikat. Die erſte Mitgliederverſammlung des neuen Kohlen⸗ ſynbilats iſt in der nächſten Woche. Die Haupt⸗ fragen mit der ſie ſich beſchäftiaen wird ik wohl die Herabſetzung der Kohlenpreiſe um 10 Prozent. e L Um die Auslieferung des Erzberger⸗Mör⸗ ders Schulz. Auf Grund der vom deutſchen Mi⸗ nifſterium des Aeußern überſandten Dokumente unter denen ſich das Geburtszeugnis des der Ermordung Erzbergers beſchuldigten Heinrich Schulz⸗Förſter befindet, hat der Unterfuchungs⸗ richter geſtern ſeſtgeſtellt, daß Heinrich Förſter unbedingt identiſch mit Schulz iſt. Auf Grund dieſer Feſtſtellung wurden die Akten ſofort dem welcher in den nächſten Tagen zuſammentritt und in der Ange⸗ legenheit des Anſuchens der deutſchen Regie⸗ rung um Auslieferung des Schulz an die Of⸗ fenburger Gerichtsbehörde endgültig Beſchluß faſſen wird. 5 — Die deutſch⸗ baltiſche Eiſenbahnkonferenz. Die Eiſenbahnkonferenz, auf der Deutſchland und die baltiſchen Staaten Lettland, Eſtland und Litauen vertreten ſind, hat ihre Arbeiten aufge⸗ nommen. Deutſchland iſt nach dem„Revaler Boten“ durch die der Königsberger Reichsbahn⸗ direktion angehörenden Delegierten Holtz, Raſch⸗ ke und Müller vertreten. Auf der erſten Sitzung wurden von allen Staaten Pläne für den Gü⸗ tertransport vorgelegt, die mit einander in Ein⸗ klang gebracht werden ſollen. Der deutſche De⸗ legierte Müſter iſt mit dem eſtländiſchen Ent⸗ wurf zu Verhandlungen nach Deutſchland zu⸗ rückgefahren. — Eine bedeutſame Rede Muſſolinis. Muſ⸗ ſolini hat in Neapel eine Rede von großer Be⸗ deutung für die Innenpolitik gehalten, da er darin den Verſtändigungswillen der Faſziſten mit den Gegnern hervorhob. Man müſſe auf beiden Seiten Vertrauen haben und loval ſein, damit endlich Italien zum inneren Frieden ge⸗ lange. Die Oppoſition müſſe davon ablaſſen, alle Leiſtungen de Faſzismus der letzten zwei Jahre planmäßig herabzuſetzen. In der Außen⸗ politik kündigte Muſſolini die Annektion des Do⸗ dekanes an. Ferner machte er auf den bevor⸗ ſtehenden Abſchluß eines Freundſchaftsvertra⸗ ges mit einer europäiſchen Macht aufmerkſam, die er jedoch noch nicht nennen könne. Man nimmt an, daß es ſich hierbei um Griechenland handelt, da England ſeine Billigung der Beſtitz⸗ ergreifung des Dodekanes von einem Einverneh⸗ men zwiſchen Griechenland und Italien abhän⸗ gig gemacht hat. Es wird ferner vermutet, daß Italien nicht alle Inſeln annektieren, ſondern einige Griechenland überlaſſen werde. — Die Schweiz und Italien. In den zwi⸗ ſchen der Schweiz und Italien zur Zeit ſchwe⸗ benden Verhandlungen über den Abſchluß eines Schiedsverfahrens iſt eine grundſätzliche Eini⸗ gung erzielt worden. Muſſolinf machte geſtern in einer Rede, die er in Neapel hielt, davon Mitteilung, daß Italien in den nächſten Tagen einen neuen Freundſchaftspakt mit einer benach⸗ barten Macht unterſchreiben werde, wobei es ſich um die Schweiz handeln dürfte. Er befaßte ſich auch mit den Fragen der italienichen Außenpo⸗ litik und machte dabei die intereſſante Bemer⸗ Jung:„Dieſes Jahr iſt das Jahr, das mit Fiume mit dem Jubalande findet und mit dem italieniſchen Rhodos endet.“ — Arbeitsmangel im engliſchen Sehiffsbau. Wie die„Morningpoft“ berichtet, werde die Lage des engliſchen Schiffbaus immer ſchlechter. Die Schiffsbauunternehmer ſeien nicht imſtande, neue Bauaufträge zu erteilen und ſeien beſtrebt, große Reparaturarbeiten, die nicht unbedingt ſind, zu vermeiden. Der engliſche Schiffsbau müſſe, wenn nicht bald eine Wendung eintrete, zum Stillſtand gelaugen. Der Auſtragsbeſtand iſt nach Lloyd auf den ſchottiſchen Werften um 48 Prozent gegen 1920 zurückgegangen, in New⸗ caſtle ſogar um 60 Prozent. Der Ausnahmezuſtand über Bulgarien verhängt. Wie die„Tagespoſt“ aus Sofia meldet, hat die Regierung über ganz Bulgarien den Ausnahmezuſtand verhängt. Die Stadt iſt in ein Militärlager verwandelt. Jedes politi⸗ tiſche Vergehen wü mit dem Tode beſtraft. In Sofia müſſen alle Lokale um 8 Uhr abends ſchließen; die Bevölkerung muß zu gleicher Zeit zin den Wohnungen ſein. Es finden heftige Kämpfe zwiſchen den Anhängern der mazedoni⸗ ſchen Autonomie und den Anhängern der föde⸗ 3 Heſſiſcher Landtag. „Darmſtadt, 17. Sept. Der zweite(Ge⸗ letzgebungs⸗) Ausſchuß bes Landtags trat heute 1 die Abänderung eſetzes ine Bauordnung vom 30. 4 ige fand mit der Abänderung die Abſtände der Trennungswönde ſtatt 40 jetzt 50 Meter betragen ſollen. Der Antrag Dr. Oſann auf alsbaldige Vorlage bezw. Reviſion der Allg. Bauordnümg, wurde durch die Regie⸗ krungsantwort für erledigt erklärt, da die Regie⸗ rung die Auffaſſung vertritt, daß durch die ſtern erledigte Vorlage durch Verordnungen und Ausführungsbeſtimmungen vorhandene Mißſtände beſeitigt werden können. Es ſei auch micht nöglich, zur Zeit eine Neubearbeitung vorzulegen. Der Abg. Knoll zieht danach einen Antrag auf Abänderung des Art. 70 der N 55 Bauordnung zurück, da er ſich mit der Stellungnahme der Regierung einverſtanden er⸗ klärt. Auf den Antrag des Abg. Soherr und Genoſſen auf Neueinteilung der Kreiſe hat die Regierung erklärt, daß ſie bereit iſt, Orte zur Erleichterung der Verkehrsmöglichkei⸗ ten au diejenigen Kreiſe anzuſchließen, deren Kreisſtädte ſie durch die Bahn ete. leichter er⸗ haben ſich die Antragſteller einverſtanden erklärt. Der An⸗ Zu dem Antrag auf Aende⸗ reichen können. Mit dieſer Zuſage trag gilt ſomit als erledigt. der Abg. Reiber und Genoſſen, rung der Verfaſſung dahingehend, daß ein par⸗ lamentariſcher Ausſchuß geſchaffen auch die Rechte der Minderheiten ſtärker vertritt, wird nach lebhafter Dehatte ein Antrag der Ab⸗ geordneten Reiber, Sturmfels angenommen durch den die Uebernahme des Art. 34 der Reichsverſaſſung als Art. 36 a der Heſſ. Verfaſ- ſung übernommen werden ſoll. Hiernach ſol der Landtag auf Antrag von ein Fünftel ſeinen Mitglieder das Recht haben, einen Unterſu⸗ chungsausſchuß einzuſetzen, der weitgehende Voll⸗ machten zur ſelbſtändigen Führung von Unter⸗ ſuchungen, Beweiserhebungen erhalten ſoll. Die Vorſtellung des Karl Müller in Offenbach we⸗ gen Zulaſſung der Stolze⸗Schrey⸗Stenographie⸗ Prüfungen nach Gabelsberger wird vertagt, do 3. Zt. erneute Verhandlungen auf Schaffung einer Einheilsſtenographie im Vordergrunde ſtehen. Die Vorſtellungen des Franz Weigl⸗ Marienſchloß, des Valt. Lehmann in Worms, L Gruber in Hering i. O., des A. Eich in Offenbach, des A. Meyer aus Obertshauſen, ſo⸗ wie des Rechtsanwalts Schwörer zu Darmſtadt werden ſämtlich auf Grund der Regierungsant⸗ wort für erledigt erklärt. Verſchiedene weitere Beratungsgegenſtände werden wegen Verhinde⸗ rung der Regierungsvertreter vertagt. Die mächſte Sitzung ſoll am Freitag, den 26. Septeni⸗ er ſtattfinden. Aus Nah und Fern. Rheindürkheim, 17. Sept. Ein 11 Jahre al⸗ ter Schüler von hier badete im Rhein, als er von der Strömung erfaßt und abgetrieben wurde. Gerade in dem Augenblick, als der wa⸗ gehalſige Junge am Abſacken war, bemerkte ihn ein in der Nähe beſindlicher Fiſcher, der die gefährliche Lage des Jungen ſofort erfaßte und zu Hilfe kam. Der Fiſcher brachte den Schi. zunverſehrt an Land. i Bensheim, 17. Sept. Am Sonntag, den 21. September feiert der Kath. Geſellenver⸗ ein Bensheim unter Anteilnahme der ge⸗ ſamten Bevölkerung und zahlreicher auswärti⸗ ger Brudervereine ſein 60 jähriges Stiſ⸗ ſtungsfeſt. Unter den Veranſtaltungen, die der weiteren Oeffentlichkeit zugänglich und für die Geſamtbevölkerung beſtimmt ſind, ſei ge⸗ maunt der Feſtzug, der aus Berufs⸗ und hiſto⸗ ſriſchen Gruppen beſtehend, Uhr in der Wilhelmſtraße aufſtellt und um halb 3 Uhr durch die Straßen der Stadt zieht. Der Zug nimmt ſeinen Weg u. a. durch die Haupt⸗ ahnhof⸗ und Rodenſteinſtraße. Es haben ſich 5 neben zahlreichen Vereinen bis jetzt ca. 25 Wagengruppen rufs⸗ und Gewerbeſchichten gemeldet. Allent⸗ halben wird dieſe Woche fleißig gearbeitet, und bei einigermaßen gutem Wetter Schauluſtigen von nah und ſern voll und ganz auf ihre Rechnung kommen. Darmſtadt, 17. Sept. Blühender Flieder dſt in verſchiedenen Stadtteilen, beſonders in der Heidelberger Straße zu beobachten. ö Laubenheim, 17. Sept. Ein ſchweres Auts⸗ unglück ereignete ſich letzte Nacht auf der Laud⸗ ſtraße nach Weiſenau. Ein Anto rannte gegen einen Baum, wobei drei Herren von Mainz und eine Dame ziemlich ſchwer verletzt wurden. Furth i. O., 16. Sept. Der hochw. Herr Stu⸗ dienrat Fr. Lennert aus Bingen wird nächſten Sonntag dahier im Hochamt die Predigt halten mund am Nachmittag 3.30 Uhr bei der Zentrums⸗ verſammlung uns mit einem Vortrag erfreuen. Dad Nauheim, 17. Sept. Als Dr. Hermann Winter aus Speyer und Dr. Willi Haas aus Ertangen logierten ſich Mitte voriger Woche in einem hieſigen Hotel zwei junge Leute ein. Am nächſten Morgen fuhren ſie in einem Auto in der Richtung nach Frankfurt weiter. Kaum hatte das Paar Nauheim verlaſſen, als ein Kurgaft bemerkte, daß ihm aus ſeinem Hotelzimmer ſämtliche wertvollen Schmuckſachen uſw. geſtoh⸗ len waren. Als Diebe kommen zweiſellos die beiden jungen Leute in Frage. a Ludwigshafen, 17. Sept. Geſtern mittag gegen 12 Uhr ſtieß auf der Bahnlinie Ludwigs⸗ haſen⸗Mundenheim in der Rähe der Unterfüh⸗ rung an der Frankenthaler Straße ein leerer Perſonenzug mit einer ihm entgegenkommenden Schnellzugslokomotiye zuſammen. Beide Loko⸗ motiven wurden ſchwer beſchädigt, wätzrend der Poſtwagen des Perſonenzuges entgleiſte. Bei dem Zuſammenſtoß verunglückte ein Lokomotiv⸗ führer und ein Heizer, die ſchwer verletzt ins Krankenbaus verbracht wurden. Der Lotomo⸗ Die Vor⸗ nahme, daß einzelne werde, den ſich nachmittags 2 den 20 September, werden die Sonntag, 21. September, nachmittags 3½—5½ nen kamen ins Krankenh bereits geheilt, die anderen auf dem Beſſerung ſind. ö Hersfeld, 16. Sept. ſchülerin aus Reutershauſen hatte mit dem Stallſchweizer auf dem Gute ihres Vaters ein Verhältnis unterhalten. Nachdem es Vorhaltun⸗ gen erhalten und der Stallſchweizer entlaſſen worden war, kam es zwiſchen beiden zu Aus⸗ einanderſetzungen. Hierbei verſetzte das Mäd⸗ chen dem Stallſchweizer mit einem Knüppel meh⸗ rere Schläge über den Kopf, wobei ihm der Schädel eingeſchlagen wurde. Das Mädchen ſuchte ſich durch Genuß von Eſſigeſſenz zu töten. Beide liegen im Krankenhauſe im bedenklichen Zuſtande darnieder. 761 Meltſpiegel. :: Hochzeit im Hauſe des Prinzen Max van Vaden. Auf Schloß Salem fand geſtern die Hochzeit der einzigen Tochter des ehemaligen Reichskanzlers Prinz Mar von Baden mit dem zweitälteſten Sohn der Prinzeſſin Friedrich Karl von Heſſen ſtatt. Die Ziviltrauung erfolgte Mittwoch vormittag im Schloß, Trauung geſtern mittag Schmidthammer aus Karlsruhe. Als Gäſte paares die Königin Sophie von Griechenland, der Herzog von Cumberland, das ehemalige Großherzogspaar von Mecklenburg, das ehema⸗ lige Herzogspaar von Braunſchweig ſowie Fürſt und Fürſtin von Fürſtenberg zugegen. Am Abend brachten Einwohner Salems vor dem Schloſſe eine Huldigung dar. Prinz Max von Baden dankte und ſchloß mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland. Park und Schloß wa⸗ ren feſtlich beleuchtet. :: Schweres Schachtungkück. Geſtern abend b verunglückten auf dem Abteifſchacht Bort 2 der und der Wertpaplerſteuer ab 1. Oktober geſenkt Deutſchen Solvay⸗-Werke A.⸗G. durch Herabfal⸗ in 640 Meter 5 Mann ö len einer Betonmauer tödlich. Ein Mann wurde außerdem ſchwer, ein anderer leicht verletzt. Die Toten und Ver⸗ letzten konnten inzwiſchen geborgen werden. Eine amtliche Unterſuchung iſt eingeleitet. der Nähe von Sublet im Staate Wyoming ſind verſchüttet worden. Acht Leichen jetzt geborgen werden. :: Rückgang der Konkurſe. Durchführung der Reichsreierung hat in der Wirtſchaftslage be⸗ konnten bis Die energiſche fen. und Geſchäftsauſſichten. Die Konkurſe ſind he⸗ reits um 15 Prozent gegenüber dem Vormonat e 74 78; Sauen 68—74; Ferkel und Läufer zurückgegangen. :: Die größte griechiſch⸗katholiſche Kathedrale. In Gegenwart des Königs und der höchſten Vertreter der geiſtlichen und weltlichen Behör⸗ den wurde die neue Kathedrale in Sofia ein⸗ geweiht. Es iſt an ihr lange gebaut worden, Sie iſt die größte und ſchönſte griechiſch⸗ortho⸗ doxe Kathedrale im Balkan und ähnelt in ih⸗ rem Bau der Kathedrale der Heiligen Sophie in Konſtantinopel. Lokale Nachrichten. * Die gemeinnützige Baugenoſſen⸗ ſchaft Biernheim hält heute Freitag abend eine außerordentliche Hauptverſammlung im Gaſt⸗ haus„zum Löwen“ ab, wozu alle Genoſſenſchaftler höfl. eingeladen ſind. aus den verſchiedenſten Be⸗ * Eine Modeſchau findet am Samstag, abends 8½ Uhr, und Uhr, bei Fiſcher⸗Riegel in Mannheim ſtatt. Regierungsmaßnahmen zur Preisſenkung. 0 Der Staat will nunmehr ſelbſt mit gutem Beiſpiel vorangehen! Die Annahme der Geſetz⸗ entwürfe zur Durchführung des Londoner Ab⸗ kommens legen der Reichsreglerung die Verpflich⸗ tung auf, um die zu erwartenden Laſten ſopiel wie möglich tragbar zu machen, zunächſt die auf wirtſchaftlichem und ſteuerlichem Geblete liegenden Hemmungen zu beſeizigen oder wenig⸗ ſtens zu verringern, die der Hebung des Wirt⸗ ſchaftslebens und der Preisſenkung bisher im Wege ſtanden. Dieſe Hemmungen ſtammen in der Hauptſache noch aus der Inflationszeit und verhinderten eine zwangsläufige Senkung der tellweiſe immer noch über dem Friedensſtand liegenden Preiſe. Nachdem nunmehr die innere Zollinte zwiſchen beſetztem und unbeſetztem Ge⸗ biet gefallen iſt, iſt das einheltliche Wirtſchafts · gebiet des deutſchen Reiches wiederhergeſtellt und ermöglicht Maßnahmen, die vorher das beſetzte und das unbeſetzte Gebiet in ungleichem Maße betroffen hätte. Bel der Durchführung erwartet die Reichsregierung jedoch, daß die geſamte private Wirtſchaft ihr auf dem Wege zur Senkung des Preisniveaus folgt und ebenſo die Wirtſchaft, beſonders die Gemeinden mit ihren Werkstarifen, Im einzelnen 1 ee folgen- des angeordnet: Herabſetzung d Slfenbahn⸗Gütestartfen“ Von September ab werde el 0 Eine 16 jährige Lüzeums⸗ 9 die kirchliche durch ben Prälgten Verbilligungsaktion der nwelſungs⸗ und Poſtſcheckge Eine Herabſetzung der Telegra 6 ſprechgebühren wird erwogen. 3) Ermäßigung der Kohlenpreiſe um 10 v. H. Die Baukohlen ſind hiervon ausgenommen, weil ſie erſt kürzlich um denſelben Satz im Preiſe er⸗ mäßigt worden ſind. Stichtag für die Kohlen. preisermäßigung iſt der 18. September. 4) Erleichterungen im Bankweſen: Das Digkontterungs⸗Geſamikontingent wird für Zwecke der Produktionsſteigerung um 10 v. H. erhöht. Für reine Warenwechſel wird die Lauf, zeit von Wechſeln bei der Reichsbank wieber auf drei Monate ausgedehnt. Die Reichsbank wird wieder Bankaccepte diskontleren, vorbeholtlich jedoch der Prüfung von Fall zu Fall und einer Vereinbarung der Banken über die Höhe der Acceptproviſion. Die Bankenvereinigungen wer⸗ den veranlaßt, auf normale Kreditproviſtonen zu halten, und die ſtaatlichen und kommunalen Geldinſtitute, den Zins für hereinbekommene Gelder und Spareinlagen zeitgemäß zu erhöhen. Die aus der Zeit der Zwangswlrtſchaft ſtammen⸗ den unprodußtiven Arbeiten ſollen vermindert ſind außer den nächſten Angehörigen des Braut werden. Beiſpielsweife werden die meiſten De⸗ viſenvorſchriften nächſtens ſchon aufgehoben wer⸗ den. 5) Steuerermäßigungen: Weil die noch nicht entbehrliche Umſatzſteuer am ſtärkſten das Wiederaufleben der Wiriſchaft und die Ver⸗ billigung des Konſums bedroht, ſo wird vom 1. Sktober ſchon der Satz von 2½ auf 2 v. H. herabgeſetzt. Endgültige Geſtaltung der Umſatz⸗ ſteuer wird Aufgabe des Reichstags ſein Um eine Erleichterung der Kapitalbeſchoffung herbei⸗ zuführen, werden die Sätze der Geſellſ hafte ſteuer worden. f Hoffen wir, daß dieſe Ermäßigungen, Sen⸗ kungen und Erleichterungen im allgemeinen Wirt⸗ ſchafteleben ſich recht fühlbar machen und daß das Geſchäft, das zunächſt die Nutzen davon hat, im allgemeinen und wohlverſtandenen eigenen :: Eine Grubenkataſtrophe in Amerika. In: 5 b Konſumenten in demſelben Maße weiterleitet, wie durch ein ſchlagendes Wetter 81 Grubenarbeiter Intereſſe die Vorteile auf die Intereſſenten und es bisher die oben genannten Belaſtungen auf dieſe Kreiſe abgewälzt hatte. Mannheimer Kleinviehmarkt. Füv den Kleinviehmarkt geſtern Donners⸗ tag betrug der Auftrieb 75 Kälber, 97 Schweine, reits eine beginnende Entſpannung hervorgeru⸗ Das zeigt ſich, wie das 8 Uhr Abendblatt 50 Kllo Lebendgewicht in Goldmark für Kälber bemerkt, u. a. in dem Rückgang der Konkurſe 493 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro b 70-72, e 66—70, d 64-66, e 60-64; Schweine a, b und 6 80— 82, d 78-80, 8— 30 Mark pro Stück. —.— Augen ha man in ein Vo ſitzenden dieſes Bundes herausgegebenen Zeit⸗ ſchrift für Gewerkſchaftspolitik und Wirt; ſchaftskunde: Die Arbeit“(1924, 1) aus der Jeder des Schriftleiters Lothar Erdmann ſol⸗ gende Ausführungen lieſt: 1 „Die Erfüllung ihrer nächſten Aufgabe (die Ueberwindung der wirtſchaftrichen kin⸗ freiheit aller, deren einziger Beſitz ihre Ar⸗ beitstraft iſt) zwingt die Gewertſchaften dazu, ohne überſpannte Einſtellung auf ideale Lö jungen von den Vorausſetzungen der Gegen wart auszugehen. Die Kenntnis der kapitali⸗ ſtiſchen Wirtſchaft wie die der ſchon vorhande⸗ nen entwicklungsfähigen Anſätze praktiſcher Gemeinwirtſchaft iſt für die Beurteilung der beſtehenden Möglichkeiten, den engen Beziri der wirtſchaftlichen Freiheit ihrer Mitglieder zu erweitern, von größerer Bedeutung als die Vertrautheit mit den Methoden einer ſoziali⸗ ſtiſchen Wirtſchaft, deren Möglichkeit ſtrittig, deren Anwendung unſicher iſt. Vor allem iſt ihnen nicht gedient mit jenen kurzfriſtigen gro⸗ ben Experimenten, mit denen die unkundigen Hände politiſcher Demagogen das komplizierte Gefüge der Wirtſchaft meiſtern zu können glauben. Die Gewerkſchaften ſind mit der be⸗ ſtehenden Wirtſchaft verbunden, ſie haften an der jeweiligen Wirklichkeit und können nur durch bewußte planvolle Erweiterung ihrer Macht ſozial⸗ und gemeinwirtſchaftliche Ge⸗ ſichtspunkte innerhalb der Wirtſchaft zur Gel⸗ tung bringen. Sie können nicht ſelbſt die Wirtſchaft übernehmen, ſie können nur durch allmähliche Erweiterung ihres Mitbeſtim⸗ mungsrechtes den Geiſt, in dem die Wirtſchaft geführt wird, in ihrem Sinne beeinfluſſen. Sie können die Wirtſchaftsgeſinnung ändern, und zwar mit umſo größerer Ausſicht auf Erfolg, je mehr es ihnen gelingt, alle wirt⸗ ſchaftlich Abhängigen in ihren Reihen zu or⸗ ganiſieren. Die geſetzliche Arbeitskraft iſt noch kein Monopol der Gewerkſchaften, aber ſie muß es werden; dieſes Ziel iſt aber noch nicht erreicht, wenn alle Arbeitnehmer in Deutſch⸗ land gewerkſchaftlich organiſiert ſind, ſondern erſt dann, wenn es ihnen gelingt, das Mono⸗ pol des Beſitzes zugunſten der Gemeinwirt⸗ ſchaft(nicht ewa ihrer Klaſſe, denn dadurch würde nur das Subjekt der kapiflaliſtiſchen Wirtſchaft erſetzt, ohne das Prinzip zu än⸗ dern) zu brechen.“ „Sowohl die Politiſierung der Gewerk⸗ ſchaften wie der Wahn, als könnten ſie, wenn die Führer nur wollten,„die Wirtſchaft Üüber⸗ nehmen“, ſo heißt es weiter,„entfremdet ſie ihrem weſentlichſten Wirkungskreis“(S. 5). „Die ausſchließlich Einſtellung auf den Klaſ⸗ ſenkampf zeitigt nur zu leicht die Wirkung, daß neben der ſcharfen Erfaſſung und energiſchen Ortsbürgervereinigung Allmendirter, V'heim. Freitag, den 19. ds. Mts., Abends 8 Uhr „Vor audsſung Rotkraut Weißkraut Roterüben Zwiebeln Aepfel, Birnen Tomaten en ſte Gißtahmtafel⸗ butter U. Landeier Das 8 billigen 0 f in Qualität sind dlie anerkannt Preise unserer unübertroffenen 0 zu haben bei Bertſche Hofmannſtraße. Empfehle meine leichten Kartoffel⸗ empfehlen wir: 2 Ebenfalls riesig preiswert Sportanzüge mit 1 oder 2 Hosen, Wettermäntel, Gummi und Loden, Windjacken, auch für Knaben. kärſte ſowie in beſter Qualität, ferner Töpfe blutet. Dunggabeln Steingut⸗ einen Crepe de chines e Parben 66g, HII Webstoffe. Nur Höchstleistungen!— Nur gute Qualitäten! 4⁵⁰ Soldentrikots bebe Cual. 5.85, 4.50, 85 7 Aagtel- Soze, Rostum Stolle 130 em breit, zum Aussuchen 1** Sportflanelle schöne Streifen 85 p, 3.95, 2.95, J g zn 100 em br., 5— Crepe Marocain ben bedractef. Jun be A Ohne EIB 50 Eoljennes 100 em breit, nur gute Qualitäten 5 130 em breit, für best und Kostüme, Wollkrep Gelegenheit I 100 em breit, alle Velour de ſaine gleichen! 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PI Betonung der Klaſſenmtereſſen die freie Ent⸗ wicklung der Ideen verhindert wird, die über den Klaſſengegenſatz hinausweiſen, und überhaupt erſt die Arbeiterbewegung zum Re⸗ vräſentauten einer neuen Gemeinſchaftsidee zum bewußten Träger eines aus einer neuen Gemeinſchaftsgeſinnung hervorbrechenden Ge— meinſchaftswollens macht“.(S. 9.) „Deutlicher als es hier geſchieht, lann die freie Gewerkſchaftsbewegung nicht von jener Sozialdemokratie abrücken, die auch heute noch in ihrem parteipolittſchen Pro⸗ gramm den Klaſſenkampf und die So⸗ zialiſieru ng auf mechaniſchem Wege zu ihren Zielen erhebt. Wie da Sozialdemolratie und freie Gewerkſchaften noch„eins“ ſein können, wird das Geheimnis der letzteren blei⸗ ben müſſen. Jedenfalls aber wird man heute ſchon ſagen können, daß zwiſchen den ohne Zweifel zutreſſenden obigen Ausführungen u. der Praxis der freien Gewertſchaften ein auf— fallender Unterſchied beſteht, der ſich nur da⸗ raus erklärt, daß auch die freien Gewertſchaf⸗ ten aus taktiſchen Gründen vielfach den politi⸗ ſchen Bahnen ſolgen, auf denen die auf Par⸗ teigeſchäfte eingeſtellte Sozialdemokratie ſich bemegt. 8 15 Das Bekenntnis des Deutschen Werkmeisteiverbandes zur lreigeweckschaltl. Bewegung Aus nationalen Werkmeiſterkreiſen wird uns geſchrieben: Werkmeiſterverbandes Duüſſeldorf, Jung gescae. Wohnen die Reiſe gehen ſoll, Die Tagung des deutſchen i 0 8 in Würz⸗ burg, hat die endgültige Erklärung zur frei⸗ gewertſchaſtlichen Richtung und zum Afa⸗ geht klar und deutlich aus dem hervor, was der Führer des deutſchen Werkmeiſter⸗Verban⸗ des Buſchmann in Würzburg erklärt hat: „„Die Revolution von 1918 machte eine geiſtige Umſtellung der Mitglieder notwendig. In der Republit liegen die Wurzeln der frei⸗ gewerkſchaftlichen Arbeit. Wir müſſen Ver⸗ bindung mit ſolchen Parteien ſuchen, die un⸗ ſere Beſtrebungen, unſere Intereſſen wirkſam wahrnehmen. Bis heute hal dies nur die ſo⸗ zialiſtiſche Partei getan. Wollen wir voran kommen, dann iſt dies nur möglich, wenn wir Bekennermut aufbringen und dieſer Be⸗ kennermut iſt das Bekenntnis zur Afa.“ Wenn der Verbandsführer, der ſich doch der Tragweite ſeiner Ausführungen bewußf ſein muß, derartige Ausführungen auf dem Verbandstage machen kann, ſo ſollten eigent⸗ lich Erörterungen darüber unterbleiben kön⸗ nen, ob Werkmeiſter, die nicht auf dem Bo⸗ den ſtehen, noch länger im deutſchen Werk meiſterverband verbleiben können. Es iſt alſo damit zu rechnen i große Anzahl der Wertmeiſter, die dich nicht der ſozialiſtiſchen Arbeitnehmerbewegung zu⸗ gehörig fühlen, aus der endgültigen Schwen⸗ kung des deutſchen Werlmeiſterverbandes die Konſequenzen ziehen. Der deutſche Werkmei⸗ ſterbund, der ſeinerzeit als Folge des Aus— ſchluſſes an den Afa⸗Bund gegründet wurde wird deshalb erneut mit einem großen Zu⸗ wachs zu rechnen haben. g Die Oktobermiete. Berlin, 18. September. Im Wohl⸗ fahrtsminiſterium wurde in endgültigen Ver⸗ handlungen die Oktober ⸗Miete auf 66 Prozent der reinen Friedensmiete erhöht. Die Hauszinsſteuer erhöht ſich von 500 auf 600 Prozent der Grundvermögensſteuer. A * Die Roman von Igna Maria. (Nachdruck verboten.) „Theres.“ Kurt faßte ihre Hände.„Warum kann dein Solz nicht nachgeben? Iſt es gar ſo ſchwer, vergeſſen, wenn man vergeben hat?“ Er fühlte, wie ihre Hände zitterten. „Liebe, liebe Theres!“ Sanft zog er ſie an ſich und küßte ſie auf das krauſe, rotblonde Haar.„Du liebſt mich ja doch!—— So wie ich dich noch liebe——“ 1 Kurt!“„ Kurt beſtellte beim Förſter den Schlitten. Ehe ſie einſtigen, gab er ihm die Hand.„Herr Förſter, heute ſind zwei Menſchen in Ihrem Hauſe glücklich geworden!“ „Das freut mich! Herzlichen Glückwunſch!“ Kräftig ſchüttelte der Förſter ihm die Hand. Im Walde war es ſchon dunkel.„Wer das Glück hat, führt die Braut heim, Theres!“ Kurt hielt ſie in ſeinen Armen.„Jetzt darfſt du mich nicht wieder verlaſſen— nicht zurſick nach Berlin! Heirat löſt den Kontrakt, Theres. Statt nach Berlin fahren wir nach England und laſſen uns trauen, das dreiwöchige Auf⸗ gebot mit meiner Frau iſt mir doch zu dumm!“ Der Schlitten fuhr die zwei Glücklichen durch den ſternenklaren Winterabend, der Schnee glitzerte und knirſchte unter den Hufen der Pferde, und der Mond lachte gutmütig auf das einſame Gefährt herab „Sie kommen,“ jubelte Sibyll und horchte erwartungsvoll nach der Eingangshalle. Der Diener öffnete die Tür— herein traten The⸗ res und Kurt. „Theres, liebe Theres!“ Sibyll umarmte ſtürmiſch die älteſte Schweſter. 10 5 „Nun haſt du ſie wieder, Kurt,“ und leiſe: nun halte ſie aber auch feſt!“ Und er fühlte er 1 Kuß auf ſeiner Wange. ichim gab Theres die Hand: Allein⸗ 8 5 i doch t. winden, daß ich, ſtatt bei ihr zu bl „Und jetzt wird Verlobung gefeiert! Mein lieder Joachim hatte mir ſo verſchiedene An⸗ deutungen gemacht, daß die Hausherrin allſo⸗ gleich ihre Vorratskammern auf einen Verlo⸗ bungsſchmauß revidierte. Na ja, Verliebten ſchmeckt's ja immer, reinfallen kann ich dabei überhaupt nicht. Weißt du noch, vor zehn Jah⸗ ren bei Kranzler?“ erinnerte Sibyll. „Ja, holdſelige Prinzeſſin Tſai San, ich wei ßnoch alles.“ „Damals hätte ich auch nicht geglaubt, daß ich beim übernächſten Wiederſehen eine ehr⸗ und tugendſame Hausfrau und Gattin wäre. Wir wollen anſtoßen! Auf die Liebe!“ „Sibyll hat immer die beſten Gedanken!“ Joachim klopfte ihr auf die Schulter.„Alſo— die Liebe bleibe ewig und unveränderlich die⸗ ſem Kreiſe treu, ſolange er auf Erden weilet.“ Hell klangen die Gläſer. „Theres, bitte, ſinge mir noch einmal das Lied, das du am Tage der Heimkehr von un⸗ ſerer Hochzeitsreiſe ſangſt,“ bat Kurt.„Ich habe in den ſchrecklichen Jahren ſo oft an jenen unvergeßlichen Abend gedacht.“ Man ging hinüber ins Muſikzimmer. The⸗ res begann mit dem Vorſpiel. (Karotten) Zentner 3.60 Mk., zu haben bei Kartoffelhandlung. la. Futtergelberüben la. Speiſekartoffeln Heinrich Faltermann Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft e. G. m. b. H., Viernheim. ordentliche Haupt⸗Verſammlung tember 1924, abends 8 Uhr in Gaſthauſes zum„Roten Löwen“ mit folgender Ausfahrt nach der Bergſtraße. Lokal aus. Um vollzählige Beteiligung bittet Sonntag, den 21. Sept. 1924, 2. Radfahrer ⸗ Verein„Eintracht“. 1 Der Vorſtand. Tagesordnung: uud 1922; Beſchlußfaſſung über die Aufwertung a) der Stammanteile, b) der Spareinlagen; 3. Bauperiode 1924; 4. Verſchiedenes. Zuſammenkunft und Abfahrt Punkt 4½2 Uhr vom Viernheim, den 10. September 1924. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats: Alter. U f Keine Notſchlachtung! Von morgen Samstag nachm. 4 Uhr ab hausgemachte Chriſtliche Volkspartei Zentrum. 0 urſt u. 4 Fleiſch zu haben bei Mich Huckele Wieſenſtr. 18(gegenüber dem Gartenfeld). ö Ein faſt neuer ohzeitsanzug mit Sacco, z. verkaufen. Kirchſtraße 5. Redner: Recht zahlreiche de Am nächſten Sonntag, den 21. September 1924, nachm. 4 Ahr, findet im Gaſthaus zum„Freriſchütz“ eine große Zentrumsverſammlung ſtatt, zu der alle Parteiangehörige und Parteifreunde, Damen und Herren, recht herzlich eingeladen ſind. Landtagsabgeordneter Herr Regierungsrat Kuoll⸗Oarmſtadt. s Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. ———— „Joa him, du haſt die telt.„Denn wenn nicht Theres meine Königin wäre, müßte Sibyll es ſein!“ „Hört! Hört!“ Sibvll ſetzte ſich aufrecht. „Und,“ fuhr Kurt fort,„Theres und ich haben beſchloſſen, morgen abend ſtatt nach Berlin nach London zu fahren und uns trauen zu laſſen.“ „Herrlich!“ Aber Thereſens Kontrakt?“ „Ich telegraphiere morgen früh ſofort an die Intendanz: Heirat löſt den Vertrag.“ „Aha,“ triumphierte Sibyll,„ich habe doch recht, daß es doch einen Weg gab, um Theres von ihrer Berliner Reiſe abzubringen. An dieſen Weg, der der allereinfachſte iſt, hat die kluge Sibyll natürlich nicht gedacht. Aber wenn eure Flitterwochen vorbei ſind, dann kommt ihr nach Frauenhof und ſtellt euch als Ehepaar vor.“ „Selbſtredend! Leider muß ich jetzt auf⸗ brechen! Die Depeſche an die Intendanz und Tante Lily beſorge ich ſelbſt in aller Frühe, dann hole ich dich, Theres!“ Am folgenden Nachmittag lief ein Tele⸗ gramm ein:„Freue mich von Herzen mit Euch! Alles Glück! Tante Lily!“ Und kaum Nun laß mich träumen, laß wich ſchwärmen, Mich ruhen ſtill an deiner Bruſt, Voll ſüßem Bangen, bittrem Härmen, Ach, und unendlich hoher Luſt! O, laß mich ſinnend noch gedenken Der ſehnſuchtsvollen Hoffnungszeit. Erinn'rung laß die Flügel ſenken Still über meine Seligkeit——“ Sibyll lächelte unter Tränen den Schwa⸗ ger an.„Komm Joachim, hier ſind wir über⸗ flüſſig.“ und ſie zog ihren Mann über die Schwelle ins Nebenzimmer. Drinnen hielten zwei Menſchenkinder das Glück mit beiden Händen——— „Tante Lily wollen wir eine Deveſche ſchicken. Wir ſind eigentlich ſeit meiner Tren⸗ nung fremd geworden, ſie konnte es nicht ver⸗ leihen, mei⸗ Aber nun w Vern wäh ales wi eine Stunde ſpäter den glücklichen Wiederver- einten Glück und Segen! Vaconius.“ „Seit unſerer Trennung hat Vaconius mich geſchnitten, Theres aber nun bin ich in Gnaden wieder aufgenommen.“ 5 Der Beſcheid der Intendanz der König⸗ lichen Oper war inzwiſchen eingelaufen, der Verbindung ſtand nichts mehr im Wege. Wäh⸗ rend der Schlitten vorſuhr, nahmen Kurt und Theres Abſchied vom Frauenhof. „Auf Wiederſehen! Auf Wiederſehen!“ winkten Sibyll und Joachim dem enteilenden Schlitten nach.„Die fen ren jetzt hinein ins Glück. wir baben es beſſer, Liebſtes, das Glück iſt bei uns.“ Arm in Arm ſchritten Joachim und Sibyll zurück ins Haus. Frühling und Sonnenſchein hatten der Erde ein neues Gewand geſchenkt und den Menſchen Hoffnung und Zuverſicht. Wiedor bluten die alten Apfelbäume auf der Gs g. geſcheiteſte kleine Naſe unter der Sonne!“ ſagte Kurt unvermit⸗ meindewieſe, wieder ſchienen die n Wie⸗ ſen ein einziger bunter Blumenteppich, die Schneeballenſträucher in Bürgermeiſters Gar⸗ ten blühten herrlicher denn je, und die Sprin⸗ genſträucher dufteten ſüß in all die Frühlings⸗ pracht. Die Vögel ſangen und jubelierten in den wonnigen Maientag. „Heut wird ja euer Anneken getraut!“ ſagte Auguſt Fahlbuſch zu Joſef Lindemann. „Das gibt eine feine Hochzeit, alle die feinen Verwandten ſind gekommen.“ „Ja,“ meinte Joſef ſtolz, ſogat der Frei heir iſt dabei und der Doktor. Und unſer Hild⸗ chen trägt einen Blumenſtrauß voraus. Mut⸗ ter ſagt auch, ſo eine Hochzeit hättet ihr noch nicht geſehen. Und der Tiſch iſt ganz mit wei⸗ ßem Flieder und weißen Nelken gedeckt, und Anneken ihr Brautbukett iſt von weißen Ro⸗ ſen, lauter Myrrthenzweige ſtecken in ihrem Schleier, der iſt aus Brüſſel, und das Kleid iſt von feiner weißer Seide.“ Auguſt Fahlbuſch hörte mit offenem Mund die Schilderungen ſeines Freundes an.„en halb zwölf iſt die Trauung?“ „Ja!“ „Gehſt du auch mit, Joſef?“ N „Natürlich, und unſer Johannes ud Hildchen auch. Hildchen hat von Tante Theres ein weißes Spitzenkleid bekommen, und wir weiße Anzüge.— Paß man aut auf. Auguſt, damit du auch aſſes ſiehſt.— Und meine eine Tante iſt eine Freifrau und eine„von“, das iſt vielmebr als Oberförſters! Und dann habe ich einen Onkel, der Doktor, hat Riſſe über die Backe. unſer Johannes iſt gerade mit ihm in den Garten gegangen. So feine Onkels und Tanten haſt du nicht.“ (Schluß folgt.) * eee N 8 5 N Dan alle Sluſen, Waſchkleider. Füfrhe ahne Kochen Spitzen. Bänder, Sommer⸗ Handschuhe, Florſtrümpfe uſw. nur mit den meltbe⸗ rühmten echten Heitmaum's Bluſenfarben, Mark- Tuchs kopf im Sier a 2 mang's Horte ſpart e . 755 In Gemäßheit der Beſtimmungen des 8 56 Ziffer 1 und 3 unſerer Satzung berufe ich hiermit eine außer⸗ unſerer Genoſſenſchaft auf Freitag, den 19. Sep⸗ den Saal des Endgültige Abrechnung der Bauperioden 1921