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Sie iſt um ſo auffallender, als ehedem ſogar die Abdankung des Reichs- kanzlers Marx gefordert wurde, natürlich doch nur dazu, daß eine deutſchnationale Größe das Erbe übernehme. Wir freuen uns über die nun e Beſcheidenheit und wünſchen, daß alt Tugend ſtandhält; denn die Bewährung liegt im ſtand⸗ balten. Dieſe Seite der Sache wäre die freundliche. Nun hat die veutſchnationale Politik noch eine zweite Seite und die iſt ſehr 0 Das genannte Blatt ſchreibt nämlich noch folgendes: „Die Partei iſt ledaß nach wie vor feſt entſchloſſen, falls die ihr gegebenen Zuſagen nicht menten werden, von allen ihr derſlergehene e itteln Gebrauch zu machen, d. h. gegebenenfalls Obſtrultion in der ſchärfſten fp zu betreiben. Da die Kommuniſten und die National- ozialiſten ohne weiteres eine e der Deutſchnatio⸗ nalen Volkspartei unterſtützen würden, würde dieſe es in der Hand haben, die Arbeiten des Reichstages lahm zu legen und die Regierung ſofort nach Zuſammentritt des Reichstages ſchachmatt zu ſetzen, Wenn in Blättern, die der 229 009 nahe ſtehen, behauptet wird, daß die Regierung einer deutſch⸗ nationalen Obſtruktion am beſten dadurch begegnen könne, daß ie den Reichstag auflöſe, ſo iſt das ein reiner Bluff. Die ahlen in Oberſchleſien haben beſtimmt gezeigt, daß die Deutſchnationale Volkspartei ihren Beſitzſtand nicht nur hat wahren, ſondern angeſichts der ſchwachen Wahlbeteiligung ſogar noch hat vermehren können“ Das iſt eine böſe Drohung! Alſo entweder die Türe au zur Regierung oder„Obſtruktion“ im Reichstag! Die Kom- muniſten und die Nationalſozialiſten machen mit und„die Ar. beiten des Reichstags ſind lahmgelegt“,„die Regierung iſt ſchachmatt geſetzt“. So, ſo! Das war alſo die Staatsweisheit im oberpatrjotiſchen, nationalen Lager! 425 Inmponieren kann uns dieſe überragende, ſtattsmänniſche Klugheit nicht! Wir können uns allerlei Mittel und Wege den⸗ ken, dieſer Wegelagererpolitik ein jähes Ende zu bereiten. Die Mählerſchaft, auch die deutſchnationale, iſt nach unſerer Ein⸗ chätzung doch noch ſo vernünftig, daß ſie dieſe Art Gewalt- und Radaupolitik nicht zuließe, jedenfalls im Fall der Wahl dieſe ihre Auffaſſung zum Ausdruck brächte. 3 Nun aber nimmt ſich ſolch eine Radaupolitik eigen aus bei einer Partei, die ſich national nennt, patriotiſch ſein will mehr pie andere, vollends bei einer Partei, die den Präſidenten ſtellt. Ganz beſonders merkwürd'ig iſt das Heranrücken an die Seite der Kommuniſten. Gerade die Deutſchnationalen können ſich nicht genug tun im Schimpfen über das angebliche„Linkszentrum“, weil wir auch mit der Sozialdemokratie Politik machen. Leute, die bereit ſind, Schulter an Schulter mit den Kommuniſten Radaupolitik zu machen, ſollten mit ſolchen ſcheinheiligen Anklagen künftig nur daheim bleiben. Sie ſind durchſchaut und erkannt auch von dem einfachen ſchlichten Mann aus dem Volle. Eine große Kundgebung der chriſtlichen Gewerk⸗ 5 ſchaften. Der Geſamtverband der chriſtlichen Gewerkſchaften hat zum 13, Oktober eine öffentliche Vertretertagung nach Köln einberufen. Der Tagung gebt am Sonntag den 12. Oktober eine große Kundgebung in der Feſthalle auf dem Kölner Meſſegelände voraus, bei der der Miniſter. präſident a. D. Stegerwald über das Thema:„25 Jahre chriſtliche Gewerkſchaftsbewegung“ ſprechen wird. Zu der Jubi⸗ läumskundgebung haben bereits viele tauſende chriſtliche Ge— A e aus Weſtdeutſchland ihre Teilnahme gemeldet. Als Vertreter der Reichsregierung wird Reichskanzler Marr der Kundgebung beiwobnen. PPFP!wwff0ã õydã ͥã eee—— Beech eee Der Siebente. Roman von Elsbeth Borchart. 5. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Das Blut kochte ihm noch in den Adern vor Aer⸗ ger und Empörung. Ehe er ſich bei der Gräfin mel⸗ den ließ, mußte er erſt wieder die Herrſchaft über ſich erlangt haben; denn in ſeinem jetzigen Zuſtand fürch⸗ tete er, daß ſein Zorn mit ihm durchgehen, daß er nicht die nötige Rückſicht walten laſſen und etwas ſa⸗ gen könnte, was ſie kränken und verletzen und was er hinterher bitter bereuen würde. Und er hatte heute doppelt viel auf dem Herzen, was er ihr vortragen wollte. f Endlich glaubte er ſich ſo weit in der Gewalt zu haben, um ihr ohne beſonders hervortretende Spuren der Erregung entgegentreten zu können. Er ſtellte ſich vor den großen Pfeilerſpiegel, drehte ſeinen Schnurrbart auf, zupfte den eleganten Reitanzug zurecht und fand, daß er ein hübſcher, forſcher Kerl war, dem man den Offizier und Grandſeigneur auf hundert Schritt Diſtanz anſah. Dieſes Bewußtſein ſtärkte und beruhigte ihn außer⸗ ordentlich. Mit einem Druck auf den Knopf der elek- triſchen Klingel rief er einen Diener herbei und befahl ihm, ihn bei der Gräfin zu melden. Darauf ſchritt er Me über den Fließenboden der weiten Halle zu den Gemächern der 1 Gerolſtein, dem ee Diener nach. Dleſer öffnete die Tür weit und ließ ihn eintreten. Es war ein hohes, luftiges und helles Zimmer, das Graf Aribert jetzt betrat. Große Flügeltüren, de. ren Glasſcheiben bis zur Erde reichten ſenen auf eine breite Terraſſe und von dleſer direlt in den Park. Man ſah eine große Raſenſläche mit runden Teppich- beeten, die jetzt noch mit Treibhauspflanzen gefüllt wa— ren, und dariiber hinweg auf einen ſchilſumwachſenen Reich, den hohe, alte Buchen und Erlen elnſaßten. Da⸗ an ſchloß ſich unmittelbar der dunkle Navelwald, hin- Samstag, den 27. September 1922x:: I 41. Jahrgang. Aus Heſſen. Darmſtadt, 26. Sept.(Zurücknahme der Aus weiſungen in Heſſen.) Wie amtlich mitgeteilt wird, ſind ſämtliche gegen Bewohner des be— ſetzten heſſiſchen Gebietes ſeit dem 11. Januar 1923 ausgeſprochenen Ausweiſungsbefehle bis auf neun Fälle, bei denen eine günſtige Regelung gleichfalls zu erhof⸗ en iſt, zurückgenommen worden. Damit haben auch ſolche Ausgewieſene, die in den bisher veröffentlichten Rückkehrerliſten nicht aufgeführt ſind, das Recht zur Rückkehr in ihre heſſiſche Heimat erhalten. Die Aus⸗ gewieſenen können auf Grund eines deutſchen Perſonal⸗— ausweiſes in das beſetzte Gebiet einreiſen, und zwar genügt ein Ausweis bzw. Paß der von der z. Z. im unbeſetzten Gebiet für ſie zuſtändigen Behörde ausge— ſtellt iſt. Alle ſonſtigen Formalitäten, Viſum der fran— zöſiſchen Delegierten uſw., ſind weggefallen. Diejenigen Ausgewieſenen, die ihren Wohnſitz wieder ins beſetzte Gebiet zurückverlegen, müſſen ſich alsbald von der Buͤr— germeiſterei ihres Wohnorts im beſetzten Gebiet einen Ausweis ausſtellen laſſen, wie er für die Bewohner des beſetzten Gebietes gilt. „Darmſtadt, 26. Sept.(Der Voranſchlag für 19 24.) Im Voranſchlag der Stadt Darmſtadt für 1924 iſt für etwaige Auſwertung auf Zahlung von Zin⸗ en und auf Rückzahlung von Kapitalien vorſorglich ein zetrag von 721000 Mart vorgeſehen,„dam't der Mög⸗ lichkeit veränderter geſetzlicher Beſtimmungen gerechnet werd 3 Nh us einheſſen, 25. Sept. Der Frühburgun⸗ derherbſt hat in Ingelheim, Gau. Algeshein, Aide heim, Ockenheim und an anderen Orten begonnen. Quantität und Qualität ſind nicht beſonders hervor- ragend Für das Pfund Trauben werden 15 bis 20 Pfennig bezahlt. Grünberg(Oberheſſen), 25. Sept.(Waſſer⸗ verſor gung.) Die Stadtverwaltung hat zur beſ⸗ ſeren Ausnutzung der vorhandenen Waſſerkräfte die bei⸗ den Stauteiche einer gründlichen Reinigung unterziehen laſſen. Mit der dadurch gewonnenen Waſſerkraft und dem neuen Pumpperk hofft man, ohne elektriſche Kraſt der Stadt das nötige Waſſer zuführen zu können. Büdingen, 25. Sept. Zur Nachahmung iſt ein Beſchluß der Kreisdelegierten empfohlen, welche im In⸗ tereſſe der Wohlfahrtspflege freiwillig ihre Tagegelder von zehn Mark auf acht Mark herabſetzten. Es werden dadurch im Jahr mehr als tauſend Mark geſpart. Kelſterbach(Kreis Starkenburg), 26. September. (Unaus rottbarer Unfug.) Den häuslichen Nie e erſchütterte eine Wahrſagerin in der Familie eines hieſigen Geſchäftsmannes. Der wißbegierigen Ehe- frau bedeutete die Schickſalskünderin, in ganz kurzer Zeit werde in ihrer Haushaltung eine Aenderung ein⸗ treten.„Der Schweſter der erwähnten Frau machte die Weisheitsdame die Offenbarung, ihr Mann werde ſie in ganz kurzer Zeit verlaſſen und zwar bereits in läng⸗ ſtens 14 Tagen. Die Vorausſage traf jedoch nicht ein. Die Ehefrau war jedoch von den Erfüllungen dieſer Weisſagungen unbedingt überzeugt, und alle Aufklä⸗ rungsverſuche durch ihren Mann waren fruchtlos. Nun verließ ſie die gemeinſame Wohnung und begab ſich unter Mitnahme ihrer Kleidungsſtücke in die elterliche Behauſung. Die Angelegenheit wird noch gerichtliches Nachſpiel haben, um dem gemeingefährlichen Treiben der Wahrſagerin ein Ende zu machen. Worms, 26. Sept.(Tödlicher Unfall.) Ein 20jähriger Monteur aus Duisburg befand ſich bei einer hieſigen Fabrikfirma auf Montage. Als er ge⸗ tern nachmittag einen Motor einſchalten wollte. kam er FCC eee Heute 2 Blätter(6 Seiten) derart mit dem elertriſchen Strom in Beru er auf der Stelle tot war. hrung, daß Aus dem Gerſprenztal, 25. Sept. er b ſt. arbeiten. Die Grummeternte iſt 0 0 99 5 8 warmer, regenloſer Tage unter Dach und Fach gebracht Jetzt ſind die Landwirte mit der Ernte der Nußbäume, die einen reichen Ertrag geben, beſchäftigt. Durchſchnitt⸗ lich bezahlen die Händler 12 Mark für den Zentner Nüſſe. Auch werden die erſten Herbſtäpfel verladen, während die Birnen meiſtens zu Latwerge gekocht und gekeltert werden.„Soweit die Zeit ausreicht, beginn man auch ſchon mit dem Ausmachen der Kartoffeln. Bie jetzt hört man keine Klagen bezüglich der Kartoffelernte Der Herbſt⸗ und Stoppelklee ſteht vorzüglich. Auch die Rübenernte verſpricht gut zu werden. — Aus dem badiſchen Lande. Mannheim, 28. Sept.(Republikaner tag.) Den Beginn des republikaniſchen Tages bilden ein Fackelzug am Samstagabend, der in der zu erwar⸗ tenden ungeheuren Ausdehnung und mit ſeinen zahlrei⸗ chen Muſikkapellen, ſchwarz-rot⸗goldenen Fahnen und uniformierten Reichsbannerleuten einen imponierenden Anblick bieten wird. Am Sonntagmorgen ſtellt ſich ab 11 ͤ der große Feſtzug auf, der um 11 Uhr abrückt. In dem Zug werden marſchieren: die auswärtigen und hieſigen Reichsbannerleute, Turner, Turnerinnen, Sän⸗ ger, Jugendorganiſationen und viele andere. Dem Zug voran ziehen zu Pferd und zu Fuß Lützower Jä⸗ ger mit der ſchwarz-rot⸗goldenen Kokarde, dann kom⸗ men Typen aus dem Bauernkrieg, in deren Mitte Götz v. Berlichingen und Florian Geyer reiten. Dann die Mannheimer Bürgerwehr von 1848, die hiſtoriſchen Fahnen aus dem ſtadtgeſchichtlichen Muſeum mit ſich führend, die für das ſchwarz⸗rot⸗goldene Banner lebten und wirkten. Zwiſchen dieſe Gruppen iſt die Haupt⸗ maſſe des Zuges der Reichsbannerleute eingefügt. Aber nicht nur die Fahnen neuer Gründungen werden hier erſcheinen, ſondern manche Burſchenſchaft, manche Ver⸗ einigung, manches Muſeum hat die bis heute ſorg⸗ fältig gehüteten hiſtoriſchen Fahnen, die einſt von den berühmten Führern der Freiheitsbewegung von 1813 und 1848 getragen wurden, in dankenswerter Weiſe als beſonderen Schmuck, als Glanzpunkte für den Feſtzug zur Verfügung geſtellt. tte he Mannheim, 26. Sept.(Arbeiterentlaſ⸗ ſungen bei Benz.) Die Firma Benz beabſich⸗ tigt, 500 Arbeiter wegen Geldmangels und Abſatz⸗ ſchwierigkeiten zu entlaſſen. In einer Belegſchaftsver⸗ ſammlung, die ſich mit der hierdurch geſchaffenen Lage befaßte, wurde eine Entſchließung angenommen, die gegen die Entlaſſung proteſtiert und von der Direktion verlangt, daß alle Mittel, auch Kurzarbeit, angewandt werden, um die ganze Belegſchaft ohne Enklaſſungen über den Winter zu beſchäftigen. Mannheim, 26. Sept.(Liebes leute.) Ver⸗ ichwunden ſind ſeit letzten Freitag die 15/½% Jahre alte Tochter Eliſabeth der Familie Walter, Oeckarau, und der 26 Jahre alte Schloſſer Wilhelm Scheſack, ebenfalls aus Neckarau. Es iſt anzunehmen, daß der junge Mann, bei dem ſich Zeichen von Schwermut bei ſeinem Weggang bemerkbar machten, mit dem Mädchen zuſam⸗ men den Tod ſuchte. eee a —— ä ter deſſen Baumkronen die bläuliche Kette. Berge ſich vom Horizont abhob. Es war ein Anblick, der Herz und Auge erfreuen mußte, auch wenn die Aeſte der Böume erſt durch einen ſanften grünen Schimmer das Nahen des Lenzes ankündigten. Die Vorboten wa— ren da, Verkünder kommender Freuden. Von dieſem ſeligen Vorahnen empfand die Kranke, die dicht an der Tür auf dem Samtpolſter eines nied- rigen Ruhebettes lang ausgeſtreckt lag, wohl nichts. Die ſeinen Züge hatten einen leidensvollen Ausdruck, der Glanz der Augen war matt. Ein weiches, wei⸗ ßes Gewand umſchloß ihre zarten Glieder und ließ die Haut ihres lieblichen Geſichts noch blaſſer erſcheinen. Als der Beſucher die Schwelle übertrat, ſah ſie auf und ſtreckte ihm mit leichtem Lächeln die Hand ent— egen. 5 Graf Aribert trat an das Lager, ergriſſ die ſeine, ſchmale, durchſichtige Hand, beugte ſich tief herab, küßte ſie und ließ ſie ſanft auf die Decke zurückgleiten. Dann zog er einen Seſſel heran und ſetzte ſich an das La— er. 5 Bei dem Anblick, dem rührend lieblichen, jetzt ein wenig verlegenen Ausdruck ihres Geſichts, verflog ſein Aerger und ſeine Erregung. Er ſah auf die ſchlanke, mädchenhafte Geſtalt mit einem heiß auſquellenden, zärtlichen 005 nieder. Wie jung ſie in ihrer Hilf ſoſigteſt aus ſah „Wie iſt heute das allergnädigſte Befinden?“ fragte er mit einem warmen Unterton in der Stimme. „Danke, Graf— wie immer, man muß zufrieden 0 605 antwortete die junge Herrin von Gerolſtein in hrer ſanften Art, aber ein leichter Seuſzer entrang ſich ihrer Bruſt. f Er ſah ſie jetzt forſchend an. Da kam ihm wieder die Erinnerung und ſeine Brauen zogen ſich zuſammen. „Sie haben Sorge, Kummer,— verhehlen Sie es mir nicht, Gräfin.“ a „O nicht doch— nein,“ wehrte ſie.„Nur es wird mir nicht leicht, Ihnen mitteilen zu müſſen, daß daß“ en*** „Ich weiß es bereits,“ kam er ihrer ſtockenden Rede zu Hilfe.„Ich traf Eberhard vorhin im Park und er⸗ fuhr zu meiner Ueberraſchung, daß er Herrn Hartmann den neuen, geſtern erſt angekommenen Hauslehrer, aber⸗ mals mit ſeinen Streichen fortgetrieben hat. Ich muß geſtehen, daß ich davon nicht ſehr erbaut war, zumal Herr Hartmann mir als durchaus tüchtiger Pädg oge geſchildert wurde und ſeine Zeugniſſe glänzend ſind. Mit Eberhard wird eben keiner fertig!“ ſchloß er, nun doch wider ſeinen Willen gereizt und ärgerlich. Er be⸗ reute es gleich darauf, als er es ſo ſchmerzlich in ſchönen, bleichen Zügen zucken ſah. f „Sie zürnen dem Jungen, und— und gewiß— Sie mögen wohl im Recht ſein— er iſt nicht leicht zu nehmen, aber— ich wünſchte nur, Sie würden die⸗ ſen Herrn Hartmann perſönlich kennen gelernt haben, dieſen ſchmaͤchtigen, blaſſen Jüngling, mit den einge⸗ ſallenen Wangen. Geradezu komiſch wirkte es, wenn er Eberhard gegenüber Strenge markieren wollte. Der Junge durchſchaute ihn natürlich ſofort und lachte ihn aus. Er mag auch ſeinen perſönlichen Mut wohl ein wenig auf die Probe geſtellt haben, denn er nannte ihn nachher einen Feigling, dem zu gehorchen er für unter ſeiner Würde hielte.“ 8 „Und— darum entließen Sie ihn ſchleunigſes fragte Graf Aribert. r Ihre Wangen färbten ſich mit zartem Rot. „Nein— er ging freiwillig. Die Jungens hatten ſich den Spaß gemacht, ihn heute morgen im Klaſſen⸗ zimmer einzuſchließen. Sein Toben und Schreien trug nicht dazu bei, ihn bei den Knaben in Reſpekt zu ſet⸗ zen. Die ganze Dienerſchaft def herbei und lachte, und als Eberhard endlich die Gnade hatte, zu oͤffnen, da ſah Herr Hartmann wohl ein, daß er der Bla⸗ mierte war und ſeiner Stellung nicht gewachſen iſt. Er packte ſeine Sachen und verlangte einen Wagen, den Eberhard ihm großmütig gewährte.“ a „Da hort doch alles auf!“ rief Aribert unmutig. „Der Junge iſt zu unnig und unverbeſſerlich, und dat nichts wie lauter Streiche im Kopf.“(Jortſ. ſelgt,) „en N „ 2— . — 5 . — 3 2 e . 2