Viernheimer Tageblatt Erſcheint täglich außer Sonn⸗ u. Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mk. frei ins Haus, (Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten)(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile 25 Pfg., Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate u. Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher. Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. Gratisbeilagen: wöchentlich Samstags das achtſeitige illuſtr. Sonntagsblatt„Sterne u. Blumen“ halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich. 8 gute Qual., doppelte gute, schwere Ware warme Winterhose 60 em Damen-Hemd weiß gestickt Damen- Jacke gestrickt weiß gestriclet TRNIKO TAGEN Normal-Herrenhosen Futter-Hose für Herren Damen- Schlupfhose dicke Winterqual., in Farben sortiert Kinder- Schlupfhose Kinder-Leib- u. Seelhosen weiß gestickt, mit langem Arm Damen-Jacke weiß gestickt, m. Vorderschluß u. langem Arm. Damen-Hemdhose Damen-Hemdhose Aaagaagaaggaggaagaggaggaggͤggoggaagaaggagaggaggagdagagaggagaagaagaagdagdggge in Trikofagen und Wollwaren Wir hatten Gelegenheit, riesige Posten Waren zu außerordentlich billigen Preisen schaft eine wirkl. Ersparnis zu bieten, haben wir diese Waren derart billig kalkuliert, daß Damenstrumpf schwarz, Baumwolle, ohne Naht. Damenstrumpf schwarz, Baumwolle, verstpf. Ferse u, Spitze Damensfrumpf 275⁵ 275⁵ 1e³ Brust. Stück Damensfrumpf Damensfrumpf Herrensocken Herrensocken grau, ½ Wolle Herrensocken 1²⁸ gestrickt, reine Wolle Ein Posten Herrensocken tarbig, verstärkte Ferse u. Spitze. Ein Posfen Herrensocken Seidenflor, mit kl. Schönheitstehler Ein Posfen Herrensocken Kunstseide u. reine Wolle, i. mod. Farben, mit kl. Schönheitstehlern 95 15⁵ 1⁵ — — — Im Ertrischungsraum: 1 Tasse Bohnenkaffee 20 1 Stück Kuchen 20 5 Eigene Kondiforei! STRUEMFPFE Seidenflor, schwarz u. mod. Farben Kunstseide, schwarz und farbig. reine Wolle, schwarz und farbig. HANDSCHUHE Damen-Handschuhe Trikot, schöne Farben. Damen-Hendschuhe 48 85 1⁵⁰ 1²⁸ 25 Damen Handschuhe Imit. Leder, gefüttert, moderne Farben Herren-Handschuhe Imit. Leder, alle Farben. Paar STRICK WOLLE zu kaufen. sich ein Kaut unbedingt empfiehlt „ Paar 95 Trikot, gefüttert, mit Raupe Paat 95 12⁵ 1⁵⁵ 40 Lot krättige Strumpfwolle reichend für 2 Paar Damen- strümpfe, schwarz, grau, leder 2⁰ zusammen 10 Lot Ia. Strickwolle schwarz, grau, leder Fuldania-Jackenwolle in hervorragender Güte, reichste Farbenauswahl 10 Lot 165 1⁵ VAREN HNO e e e er A ANNE MANNHEIN 1³⁵ wollenes Beilaufgarn Kärtchen 7 9. Um unserer Kund- WOLLWAREN Ein Posten 1 g Wollshawls für Kinder Ein Posten 95 Wollshawls für Herren 1 pn Wollshawls für Damen 5.5 moderne breite Form Ein Posten 4 Damen-Ueberblusen rein. Wolle Ein Posten wollene 1 43 it Aufknöpt⸗ 5 Knaben-Anzüge nüshen** Ein Posten Knaben-Anzüge 12 Hose, Sweater, Mütze, versch. Farb. Ein Posten 6 Baby-Kleidchen gehäkelt, bunt Ein Posten Baby-Kleidchen 7⁵⁰ gehäkelt, weiß, in schöner Ausführung Ein Posten Lammfell- Capes V5 weig, in verschiedenen Ausführungen Ein Posten gehäkelte weiße Ueberziehjäckchen für Babys 3³⁵ ten. Baby⸗llammfell-Röckchen 195 in schönen Farben Ein Posten Lammmfell-Kleidchen 37 weiß, für Babys 1 ⁵ eee Preise gelten nur während unseres Extra- Verkaufes Mengen- Abgabe vorbehalten. aghggaggunaaasggaapanaagndaanaagaaganmadaannanaggnanggdddagangal e gteddpaeaddddoddocdördertpepppppppp e ppppppmwoppovpnpoſ Kartoffeln; kauft, auch die kleinſten 5 Mengen, zum Tagespreis. Zum Sohlen u. Flicken fa. Sohlleter use hte Valentin Hoock Luiſenſtraße 22. P W Möbelhaus e „ ee Here- Mannheim Sonder-Verkauf zu bedeutend ermäßigten Preisen. 4 Küchen-, Schlaf-, Sneisezimmer. Einzelmöhel 90 7 e Suat Lanlungserdchterund jeder Art. Witt Hapfsariiel, Aummab- Salze und Gummisonlen la. Ware, Preiſe billigſt Lederhandlung Anton becher Mannheim, Q 5, 3 Halteſtelle der Elektriſchen] Tel. 6008 Mannheim U i, 7 Strohmarkt. 46444 ͤ— Für Händler, Hausierer und Wiederverkäufer bietet sich bei mir used Ueldlensbe eue. Steigbügel, Kurzwaren en gros 2 2 Telefon 39 iſt vorrä la. Weizen⸗ und N. B. Themasmehl und Kainit kann nicht geſchehen, no 05 no eſtellt werden. Ibhaun Adler 9. empfiehlt: Saat ⸗Getreide Saat⸗Roggen— Saat⸗ Weizen Ferner künſtl. Dünger Kalhſtickſtoff, ſchwefell. Ammoniak In Futtermitteln S οοονονοο e Mlavier- Unterricht für Anfänger und Vor⸗ geſchrittene erteilt 2 mal wöchentlich in Viernheim Liſſi Schlatter langjährige 2 0 an der Hochſchule in Mannheim.— Näheres bei Herrn Rektor Mayr. Jakobſtraße 10. N Faeseeeeeen eeeeeeene für dle Halle Jahreszelt müssen Sie schon heute Zimmer-Oefen Küchen-Herden Ihren Bedarf eindecken. Sie finden außerdem große Auswahl in: patent-Grutleäfen, Pateni-Sruteherden transportablen Hesselöfen mit unter- lessel, Baskochern zu billigen Preisen bel A. Jochim, Fiseahandlung Weinheim. Fertige Herren- und Knaben-⸗ Unzüge gut und billigst . be I. Oppenheimer Alle Sorten prima Einlegeobſt empfiehlt zum Tagesprels Bernhard Schmitt Lebens mittelhaus— Waſſerſtraße 47. Gewerbe-, Steinnauer- U. falerschule Bensheim JJC ͤͤ ͥ ðVvd) ͤ v Sastecudenl A sfta, teister and. LAL. Jede Abteilung ist 3-Klassig ür Muſik bringt Gewinn! Inſerieren Roggenmehl 417 D 2 D 1 komplettes Schlafzimmer, e tig: eiderſchränke, e, ver⸗ n 95 ttermehl, Kleie, Malzkeimen ſchiedene Haushaltungsgegen⸗— 59 Keedeesgrigeſ e u. Hühner⸗ ebe, 1 Waſchmaſchine, 1 Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt es chrauk, Gartenmöbel, 1 Tiſch, 4 1 Weiuheimerſtraße 57. 1 Dezimal⸗ (Mitgliedſchaft Wanderer). Vorſtandſitzung. Anſchließend 8 Uhr Pflicht Anes Jeden, pünktlich 1 erſcheinen. er wird die Gaumeiſterſchaft ausgetragen. f Arbeitet⸗Aadfahrerbund„Solidarität Am Samstag, den 11.— ds. Mts., abends 8 Ahr 1158 8 F mligl.⸗Verſamnlung f im Lokal zum„Morgenſtern“ Vorſtand. N. B. Am Sonntag, den 12. ds. Mis. vorm. 10 Uhr Ausfahrt nach Philippsburg. Daſelbſt 98 —— ang 3. November vormittags 8 Uhr. Frogramme e durch Nentor Eisenhardt. 50987878: 8 87 Deere Are Schahrena Sohlen und Fleck, ſowie Ma aßarbeit hergeſtellt bei Guſtav Kannewurf 52 50 r NR* 678.87 8:7070.0 roher ee * bekommen Ste ſchnell, ſauber und billig eg Schuhmacherei mit elektriſchem Betrieb.. Werbet neue Leſerl 8 Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. Main. Tages⸗Aeberſicht. —* In parlamentariſchen Kreiſen rechnet man mit einem Zuſammentritt des Reichstages am 21. Oktober. —* Die Reichsrichtzahl für die Lebenshaltungs⸗ koſten weiſt gegenüber der Vorwoche mit 1,21 eine Steigerung von 1,7 auf. — 4 Anläßlich einer öffentlichen Verſammlung, in der der franzöſiſche Prof. Victor Baſch ſprach, kam es in Leipzig zu Zuſammenſtößen mit Stahlhelm⸗ leuten. —“ Der demokratiſche Zeitungsdienſt meldet, daß von der Reichsregierung die Zurückziehung der Zoll⸗ vorlage erwogen werde, da ſich infolge des ſchlechten Ernteausfalls die Ausſichten verſchoben haben. —* Nach einer Meldung aus Halle iſt der zum 12. Oktober geplante„Stahlhelm“-Sporttag erneut durch den Regierungspräſidenten Dr. Grützner verboten wor— den. —* Die Berufung des Regierungspräſidenten Dr. v. Kahr auf die Stelle des Präſidenten des Verwal⸗ tungsgerichtshofes wird amtlich beſtätigt. —* Die mittleren Beamtenverbände Bayerns ha⸗ ben einſtimmig beſchloſſen, ſich zum Zwecke der Vertre⸗ tung ihrer gemeinſamen Intereſſen in einer Arbeitsge- meinſchaft zuſammenzuſchließen. —* Wie amtlich bekannt gemacht wird, iſt der frü⸗ here bayriſche Miniſterpräſident Dr. v. Knilling zum Präſidenten der bayriſchen Staatsſchuldenverwaltung ernannt worden. —* Die Landräte Dr. Weil in Koblenz, Dr. Mü⸗ ſer in Bad Kreuznach und Wegeler in Mayen haben nach Zurücknahme ihrer Ausweiſungen ihre Amtstätig⸗ keit wieder aufgenommen. — 0 Der Dank des Vaterlandes! Nachdem mit der Liquidierung des Ruhrunterneh⸗ mens durch Frankreich und Belgien die Zurücknahme der Ausweiſungen faſt ſämtlicher Vertriebener zur Tat⸗ ſache geworden iſt, ſind von ſeiten des Deutſchen Rei⸗ ches Richtlinien herausgegeben worden, welche ſich mit der Rückkehr der Ausgewieſenen und deren Betreuung befaſſen, welche aber bei demjenigen Teil der Rückkeh⸗ rer, welche den freien Berufen angehören, alſo vor der Frage ſtehen, ſich ihre Exiſtenzmöglichkeiten neu zu ſchaffen, den ſchärſſten Widerſpruch hervorgerufen haben. Tatſächlich ſtellen denn auch dieſe Richtlinien in vielen Beziehungen ein Muſter von Engherzigkeit dar, wie es nicht kraſſer gedacht werden kann, ſo daß die Erbitterung der für ihre Vaterlandstreue von Heim und Herd Vertriebenen vollkommen zu begreifen iſt. Immer wieder hat die Reichsregierung während des paſſiven Widerſtandes der Bevölkerung an Rhein und Ruhr für ihr treues Aushalten jede Schadloshaltung für alle Verluſte zugeſichert, ſo daß die Art der Rege- lung, die heute getroffen werden ſoll, geeignet iſt, tiefſte Erbitterung bei der ausgewieſenen Bevölkerung hervorzurufen. Bei der Betrachtung der ausgegebenen Richtlinien fällt auf, daß neben der Auffaſſung, nach welcher die Stillegung eines Geſchäftsbetriebes während 1% Jah⸗ ren und der Verluſt der Kundſchaft vom Reich nicht als Geſchäftsſchädigung angeſehen wird und daß die ge⸗ ringe Höhe des an die Geſamtheit der Ausgewieſenen freier Berufe gewährten Kredits ſolche Unzulänglich⸗ keiten darſtellen, daß von mancher Seite, die Abſicht des Reiches, den Ausgewieſenen ausgiebige Hilfe an⸗ gedeihen zu laſſen, verſchiedentlich ſtarl in Zweifel ge⸗ zogen wird. Denn trotz der hohen Zahl der Ausge⸗ wieſenen freier Berufe hat das Reich dieſen nur eine Summe von 500 000 Mark zur Verfügung geſtellt, während das Darlehen welches dem Einzelnen gewährt werden ſoll mit dem Höchſtbetrag von 3000 Mark be⸗ grenzt wurde. Es iſt daher vollkommen ausgeſchloſ⸗ ſen, daß die Höchſtſumme auch nur von einem Bruch⸗ teil der Geſuchſteller erreicht werden kann, während an⸗ dererſeits die Summe ſelbſt ſo niedrig gegriffen iſt, daß ſie zur Wiedererrichtung der Exiſtenz eines Ge⸗ ſchäftsmannes auch nicht entfernt ausreichen kann. Nach⸗ dem aber infolge der langen Abweſenheit die Konkur⸗ renz ſich längſt der Kundſchaft des Ausgewieſenen be⸗ mächtigt hat, müßte das Darlehen, wenn es überhaupt Zweck haben ſollte, ſofort an die Geſuchſteller gegeben werden und die Gewährung desſelben nicht an einen vorgeſchriebenen bürokratiſchen Geſchäftsgang gebunden ſein, der die Auszahlung erſt nach Wochen und Mona⸗ ten im ſchließlichen Betrag von einigen hundert Mark vorſehen wird. verringert, ſo daß derjenige, der die Unterſtützung des Reiches in Anſpruch nehmen will, in Wirklichkeit eine Verminderung ſeiner Ausgewieſenenunterſtützung, alſo einen direkten Verluſt, zu verzeichnen hätte. Zur Betreuung ſelbſt wäre zu ſagen, daß dieſe einen Monat nach erfolgter Zurücknahme der Auswei⸗ ſung um 10 Prozent, im 3. und 4. Monat um 15 Prozent reduziert werden ſoll, wonach jede Unterſtüt⸗ aung aufhört. Dan ein Abbau der Reichsbetreuung . beheben ſollen, welchem die Ausgewieſenen bei Rückkehr in die Heimat zweifellos in ſehr vielen Fäl⸗ gemildert wird und daß vorläufig noch geteilt. die Ausſicht für eine Verabſchiedung des Geſetzes nicht Neben der unzureichlichen Höhe dieſer Darlehensunterſtützung mutet es aber direkt grotesk an, daß die Auszahlung derſelben daran geknüpft iſt, daß die Betreuung der freien Beruſe ſich um 50 Prozent den 13. Oktober 1924 Schriftleitung, Druck und Verlag: Johann Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße 36. 5 Lai. Jahrgang. Rötig iſt, iſt ſelbſtverſtändlich, aber es ergibt ſich die Frage, ob dieſer Abbau nach einem Schema vorgenom⸗ men werden darf, das alle Ausgewieſenen freier Be— rufe ohne Berückſichtigung des Einzelfalles gleich be⸗ handelt. Dabei müſſen diejenigen Rückkehrer, die ihre Wohnung nicht mehr oder nicht gleich beziehen kön⸗ nen ihre Mehrkoſten auf Grund des Okkupationslei⸗ ſtungsgeſetzes anfordern, die ſie unter Umſtänden bei einer anderen Reichsbehörde und erſt nach langen Wo— chen erhalten. Ganz kraß aber iſt die Regelung, daß die während der Ausweiſung des Familienvorſtandes in der Heimat Zurückgebliebenen nach der Rückkehr des Vorſtandes überhaupt nichts mehr erhalten. Dieſe ſchematiſchen Beſtimmungen, die das Elend ihrer len anheimfallen werden, da die Angehörigen freier Berufe nur zu oft ihrer Exiſtenzmöglichkeiten in ihrem alten Wohnſitz verluſtig gegangen ſind, haben bei den Heimkehrern das durchaus nicht unbegreifliche Gefühl erweckt, daß die Rückkehrbeſtimmungen ohne Anhörung ſachkundiger Perſonen aufgeſtellt wurden. Wenn auch heute nach der ſchlechten finanziellen Lage des Reiches von einem vollen Schadenerſatz nicht mehr geſprochen werden kann, ſo wäre aber doch ſtark zu wünſchen, daß zur Vermeidung einer ungünſtigen politiſchen Aus⸗ wirkung die Engherzigheit mit der das Reich ſeinen Ehrenverpflichtungen nachzukommen gedenkt, erheblich die Betreuung der freien Berufe nach ihrer Heimkehr nach den Normen der Be— treuung der Beamten erfolgt: die wirkliche Deckung der Koſten bei der Rückkehr und eine ſachgemäße Betreu- ung bis zum Wiederaufbau der Exiſtenz ſind Forde⸗ rungen, die das Reich ohne ſchwerſte moraliſche Schä⸗ digung ſeines Anſehens nicht wird umgehen können. Die Erweiterung der Reichsregierung Vertagung auf Dienstag. Berlin, 11. Okt. In der geſtern abend abge⸗ haltenen Beſprechung des Reichskanzlers mit den Frak⸗ tionsführern der Koalitionsparteien erklärten die Ver⸗ treter des Zentrums, daß die Fraktion ihre endgültige Stellungnahme ſich noch vorbehalten müſſe. Der Reichs— kanzler kam dann mit den Parteiführern dahin überein, die nächſte Zuſammenkunft auf Dienstag, den 14. Ok⸗ tober, einzuberufen. Auf der Suche nach einem Kompromiß. Berlin, 11. Okt. Eine Berſiner Korreſpondenz will erfahren haben, daß zur Zeit zwiſchen Deutſch— nationalen und Deutſche Volkspartei Verhandlungen ſchweben, die darauf hinausgehen, die Kabinettsumbil⸗ dung bis Januar zu vertagen und lediglich eine Be⸗ ſetzung der zur Zeit unbeſetzten Miniſterien durch rechts gerichtete Fachminiſter vorzunehmen. Demgegenüber weiſt der„Vorwärts“ darauf hin, daß die Sozialdemo⸗ kraten einem Uebergangsminiſterium zum Bürgerblock, das mit Rückſicht auf die deutſchnationalen Wünſche er⸗ gänzt würde, keine Neutralität zuſagen werden. In parlamentariſchen Kreiſen ſcheint man der Auffaſſung zuzuneigen, daß eine Reichstagsauflöſung als Löſung der jetzigen Regierungskriſe nicht in Frage kommt. Bei einem Austritt der Deutſchen Volkspartei aus der Re⸗ gierung wäre eine Wiederbetrauung des jetzigen Reichs⸗ kanzlers Marx an und für ſich mäglich, wird aber für wenig wahrſcheinlich gehalten. Der Kampf um das Reichswahlgeſetz. Kb. Berlin, 11. Okt. Angeſichts der drohen⸗ den Auflöſung des Reichstages hat ſich das Kabinett bereits mit der Frage beſchäftigt, ob das Reichswahl⸗ geſetz auch dann noch vom Reichstage verabſchiedet werden ſoll, wenn der eigentliche Beginn der politi⸗ ſchen Ausſprache in dieſem Reichstage nicht mehr in Ausſicht genommen wäre. Die Meinungen darüber ſind In den politiſchen Kreiſen wird ſehr günſtig beurteilt, da die Reichsregierung in ihrer überwiegenden Mehrheit der Anſicht iſt, daß jede Ein⸗ berufung des Reichstages tunlichſt vermieden werden müſſe, wenn die Verhandlungen über die Regierungs- umbildung ſcheitern ſollten. Die deutſche Auslands⸗Anleihe. Unterzeichnung der Abmachungen. Berlin, 11. Okt. Wie aus London gemeldet wird, wurden geſtern die Anleihebedingungen zwiſchen Deutſchland und den beteiligten Banken unterzeichnet. Nunmehr wird die Reparationskommiſſion am Montag auf Grund des Londoner Protokolls die ſogenannte zweite Feſtſtellung treffen, womit verſchiedene Friſten, u. a. diejenige der Räumung der Dortmunds, zu lau⸗ fen beginnen. Die Bedingungen der Anleihe.— Optimismus in New⸗ Mork. London, 11. Okt. Ueber die Bedingungen des geſtern unterzeichneten Anleihevertrages wird berichtet, daß in den Vereinigten Staaten rund 20 Millionen Pfund Sterling zum Kurſe von 92 bei einer Verzin⸗ ſung von ſieben Prozent zur Ausgabe gelangen wer⸗ den. Die Anleihe ſoll nach 25 Jahren zum Kurſe von 105 Prozent tilgbar ſein. In Kreiſen der Londoner City hofft man, die Vorbereitungen ſo raſch zu be⸗ enden, daß der engliſche Anteil bereits am Mittwoch zur Zeichnung aufgelegt werden kann.„Daily Tele⸗ graph“ glaubt Grund zu der Annahme zu haben, daß nach der Zeichnung der Anleihe Frankreich und Bel⸗ gien bereit ſein werden, auf Grund einer freundſchaft⸗ lichen Vereinbarung mit der deutſchen Regierung die Maximalzeit für die Beſetzung des Ruhrgebietes ab— zukürzen. Nach Meldungen aus New York wird in Bank⸗ kreiſen erklärt, der Zeitpunkt für die Ausgabe der An⸗ leihe hätte nicht günſtiger gewählt werden können. Es werde damit gerechnet, daß auf den amerikaniſchen An⸗ teil eine zehnfache Ueberzeichnung ſtattfindet. Owen Bong in Paris. London, 10. Okt. Nach dem„Daily Tele⸗ graph“ iſt Owen Young, der Generalagent für die Re⸗ parations zahlungen geſtern abend nach Paris abgereiſt, um an den heutigen Sitzung der Entſchädigungskom⸗ miſſion teilzunehmen. In dieſer Sitzung ſoll ihr der Entwurf der Bedingungen der Dawesanleihe zu for⸗ meller Billigung unterbreitet werden. Wenn dieſe erteilt ſei, werde das Uebereinkommen zwiſchen Deutſch⸗ land, den Emiſſionsbanken und den Uebernehmern zur Zeichnung offenſtehen, wahrſcheinlich ſchon heute oder morgen. Vor ſeiner Abreiſe habe Young Unterredun⸗ gen gehabt mit den Häuptern der Bank von England, ferner mit Finanzminiſter Dr. Luther und anderen Perſönlichkeiten. Young habe hierbei durch die ge— troffene Vereinbarung hoch befriedigt erklärt, im Au⸗ genblick ſtehe nur noch die endgültige Zuſtimmung von ein oder zwei Ländern zu den ihren Bankeinrichtun⸗ gen zugewieſenen Quoten aus. Der Geldgeber Europas. Chriſtiania, 11. Okt. Wie„Aftenpoſten“ mitteilt, werden verſchiedene norwegiſche Gemeinden eine Anleihe von im ganzen 20 Millionen Kronen in Amerika aufnehmen, obgleich die Zinſen für dieſe An⸗ leihe außerordentlich hoch ſind. — 6— Deutſchland und der Völkerbund. Die engliſche Antwort. Berlin, 11. Okt. Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, iſt die Antwort der engliſchen Regie⸗ rung auf das Memorandum der deutſchen Regierung vom 20. September über den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund in Berlin eingetroffen. Die Antwort beſagt im weſentlichen, daß die engliſche Regierung kei⸗ nen Widerſpruch gegen einen ſtändigen Ratsſitz Deutſch⸗ lands im Völkerbunde erheben werde. Es wird je⸗ doch darauf hingewieſen, daß der Zuſaſſungsantrag nur dann Ausſicht auf Annahme haben werde, wenn er ohne Vorbehalte und Bedingungen geſtellt werde. Des⸗ halb könne die engliſche Regierung auch hinſichtlich der übrigen deutſcherſeits aufgeworfenen Fragen keine Zu— ſicherung geben. Die interalliierte Mililärkontrolle. Berlin, 11. Okt. In den letzten Tagen haben ſeitens der interalliierten Militärkontrollkommiſſion ver⸗ ſchiedentlich ſogenannte Ueberraſchungsbeſuche ſtattge— funden. U. a. wurde das Fort Hahneberg bei Span⸗ dau und der Truppenübungsplatz Königsbrück beſucht Zu Beanſtandungen iſt es nicht gekommen, nachdem die Unterſuchungskommiſſion ſich überzeugt hat, daß einige Geſchützrohre ohne Verſchluß in Königsbrück als Waf⸗ jen nicht in Frage kommen. Hanau, 11. Okt. Die interalliierte Kontroll⸗ nommiſſion hat geſtern in der Aktiengeſellſchaft Deut⸗ ſche Werke, Abteilung Wolfgang bei Hanau— frühere Pulverfabrik— eine Kontrolle vorgenommen. Aus⸗ ſtellungen ſind nicht gemacht worden. Eiſenbahnregie und deutſche Verwaltung. Duisburg, 11. Okt. Die Uebernahme der Eiſenbahnregiekaſſen in deutſche Verwaltung ſollte in der Nacht zum 6. Oktober erfolgen. Unerwartet auf⸗ getretene Schwierigkeiten haben das verhindert. Nach neuerer Entſcheidung iſt mit der Uebergſabe der ge— ſamten von der Regie betriebenen Strecken am 16. No⸗ vember zu rechnen. Einziehung der Regiefranken. Dortmund, 11. Okt. Die Regie hat nun⸗ mehr die Einziehung der in Umlauf befindlichen Re⸗ giefranken angeordnet. Die Hälfte der ausgegebenen Regiefranken iſt bereits eingezogen. Es beſteht die Wahrſcheinlichkeit, daß nach dem 16. November Regie⸗ franken außer bei verſchiedenen Banken auch bei Reichs⸗ bankſtellen gegen franzöſiſches Geld umgetauſcht werden können. Die Verhandlungen hierüber ſind noch nicht abgeſchloſſen. — 0——— Die Wirtſchaſtsverhandlungen in Paris. Berlin, 11. Okt. Wie aus Paris gemeldet wird, ſind die deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertragsver⸗ handlungen geſtern zu einem vorläufigen Abſchluß ge⸗ langt, indem man ſich über das anzuwendende Suſtem geeinigt hat. Zwiſchen der von Deutſchland gewunſch⸗ ten Meiſtbegünſtigung und der von Frankreich ange⸗ ſtrebten Methode gegenſeitiger Vorzugsbehandlung für einige Warenkategorien iſt es, meldet, zu einem Kompromiß gekommen. Vor weite⸗ ren Verhandlungen wird eine kurze Pauſe eintreten, um es den Delegationen zu ermöglichen, vor Eintritt in die Einzelberatungen mit ihren Regierungen und den intereſſierten Induſtrien in Fühlung zu treten. Ueber den Stand der bisher geheim gehaltenen Ver⸗ handlungen ſoll ein offizielles Kommunique veröffent⸗ licht werden. a — 0—.— Amerikaniſche Schadenerſatzanſprüche. Waſhington, 11. Okt. Nach dem Bericht der deutſch-amerikaniſchen Kommiſſion wurden im ganzen 28 Anſprüche im Betrage von 147 000 Dollar aner⸗ kannt, davon drei Anſprüche in Höhe von 20 000 Dol⸗ lar aus Aulaß des Unterganges der„Luſitania“ und 18 Anſprüche als Entſchädigung für Erbſchaftsanſprüche, die während des Krieges von Deutſchland beſchlagnahm! worden waren. 22 Ein volksparteilicher Abgeordneter über das Zentrum. „Der Abgeordnete der Deutſchen Volkspartei, gleichzeitig ein bekannter Wirtſchaftsführer ſagt in einem Artikel über die Poli⸗ tik der Zentrumspartei: 5 ö„An dem ſtarken Willen des Zentrums in der Wahrung der nationalen Belange ſeinen Mann zu ſtellen, darf kein Gexrechtdenkender zweifefn. Die großen wirtſchaftlichen und ſoziglen Fragen unſeres öffentlichen Lebens ſind aus dem engen Geſichtswinkel konfeſſioneller Orientierung in ihrer politiſchen Behandlung herqusgehoben worden.“ Vom Ztenrum wird an⸗ erkannt, daß es ſeit dem Kriegsende ununterbrochen an der Re- gierungsverantwortung teilgenommen und in vielen Beziehungen erhebliche Opfer gebracht hat. Oie Gewerkſchaften kündigen das Arbeitszeit⸗ 5 abkommen. Eſſen, 10. Okt. Der chriſtliche, der deutſche und der Hirſch⸗Dunkerſche Metallarbeiterverband kündigten das ßArbeitsabkommen vom 13. Dez. 1923. Die Verbände fordern die Wiedereinführung der achtſtündigen Arbeitszeit. Die Verhandlungen darüber finden in Dortmund ſtatt. Das alte Arbeitszeitabkommen läuft bis 31. Oktober und hatte eine Zwölfſtündige Schichtzeit für Feuerarbeiter und eine zehnſtündige 17 in den weiteren Verarbeitungsbetrieben zur Grund— age. Vom Reichsrat. Berlin, 9. Okt. Der Reichsrat erklärte ſich mit der Ausorägung von weiteren Rentenpfennigmünzen, die in Zukunft„Reichspfennige“ heißen ſollen, im Betrage von 30 Millionen Mark einverſtanden. Genehmigt wurde die erſte Verordnung zur Durchführung des neuen Münzgeſetzes. Darnach 4 lollen die jetzt in Amlauf befindlichen Reichsbanknote ihre Eigen⸗ Ichaft als geſetzliches Zahlungsmittel noch eine Zeitlang über das Inkraftreten des neuen Münzgeſetzes hinaus behalten, und zwar bis zum Ablauf von drei Monaten nach ihrem Aufruf. In der Verordnung wird weiter beſtimmt, daß als Abkürzung für die Reichsmark im Verkehr die Buchſtaben R. M. gelten ſollen. N Aeberraſchungsunterſuchungen. „ Berlin, 10. Okt. Die interallijerte Militärkontrollkom⸗ iin ließ in den letzten Tagen ſogen. Aeberraſchangsunter⸗ ſuchungen vornehmen, u, a. im Fort Haneberg bei Spandau und auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück bei Dresden. Im Fort Haneberg wurde nichts gefunden. Auf Königsbrück ſcheinen einige Geſchützrohre ohne Verſchlüſſe, die ſeit vielen Jahren zur Zieldarſtellung benützt wurden, den Grund des Be⸗ lies abgegeben zu haben. Die Vertreter der Kommiſſion berzeugten ſich, daß dieſe Rohre nicht als Waffen angeſprochen werden können. Beginn des Wahlkampfes in England. London, 11. Okt. Die Proklamation des Kö⸗ nigs über die Auflöſung des Parlaments wurde in der traditionellen Form von den Stufen des königlichen Palaſtes durch Herolde verleſen. Alle Parteien haben während des Tages ihren Plan für den Wahlfeld zug entworfen. Während Vorpoſten bereits in das Land hinausgezogen ſind, halten die Parteiführer noch in London Kriegsrat ab. Baldwin präſidierte eine Zu⸗ ſammenkunft der Konſervativen. Asquith konferierte mit Lloyd George. Es verlautet, daß Macdonald eine fünftägige Tour nach Schottland, Nordengland und Wales in den nächſten Wochen unternehmen werde. Das Wahlprogramm der Arbeiterpartei iſt vom Premier⸗ Te er Siebente. Roman von Elsbeth Borchart. 18. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Verſtohlen beobachtete ſie ihren älteſten Jungen. Merkwürdig, daß Seeger durch das trotzige Benehmen nicht gereizt wurde, daß er kein Wort des Tadels fand. Freilich, der würde mit beißendem Spott beantwortet werden, das wußte ſie. a Aber immerhin, ſo gänzlich ſeine Gegenwart zu ignorieren, wie Seeger es tat, ſchien ihr doch nicht rich⸗ tig zu ſein; das mußte den ſtolzen Knaben nur rei⸗ zen, um ſo mehr, als er vorhin den kleinen, ſich ein wenig ſträubenden Karl Heinz an ſich gezogen, ihn ge⸗ ſtreichelt und einige freundliche Worte zu ihm geſpro⸗ chen hatte. Das war eine offenbare Zurückſetzung, die ſie an ihres Sohnes Stelle bitter empfand. Wenn ſie ſich auch bemühte, ihre Gefühle zu ver⸗ hehlen und ebenſo unbefangen wie der neue Haus- lehrer zu ſcheinen, ſo verriet ihr unruhiger Blick, daß ſie eine Kataſtrophe befürchtete. Und die ſollte bald eintreten. Eberhard ſchob plötzlich mit einem Ruck ſeine Taſſe von ſich und ſprang auf. „Wo willſt du hin, Eberhard?“ fragte die Mutter bebend. „Ich reite aus!“ erwiderte dieſer kurz,„und komme erſt zu Mittag wieder. Adieu!“ Hinaus war er, noch ehe jemand Zeit zu einer Entgegnung fand.. Die Gräfin warf einen erſchreckten Blick zu See⸗ ger hin, der, wie ſie wußte, für heute vormittag die erſten Unterrichtsſtunden angeſetzt hatte. Ueber Seegers Geſicht war eine jähe Röte gekom⸗ men, aber er zeigte weder Staunen noch Aerger. Er ſtand nur ebenfalls auf. „Gnädigſte Gräfin geſtatten.“ Auch er wartete eine Antwort nicht erſt ab, ſon⸗ dern ging ſchnell hinaus. wie der„Vorwärts“ 5 ms enthalten, das vom Parteikongreß tellt en iſt, nämlich 1. ili er ben, 2. Nationaliſierung de 3. neue Zuſicherungen in Bezug au 8 6 ie Arbeitsloſig⸗ keit, 4. neue Pfſäne für den Bau von Wohnungen, 5. alle alten Vorſchläge über die Nationaliſierung der Elektrizitäts⸗ und Waſſerkräſte. Lon do n, 11. Okt. Der„Daily Herald“ kom⸗ mentiert die Regierungskriſe wie folgt: Die Arbeiter⸗ partei wird mit geſchloſſenen Ellenbogen in den Wahl⸗ kampf kampf eintreten, um den Liberalen noch mehr Sitze abzuringen, als ſie bisher beſaßen. Die Partei iſt überzeugt, daß ſie nicht nur nicht wieder zur Regie⸗ rung zurückkehren, ſondern diesmal eine Mehrheit er⸗ langen wird, die ihr eine unbeſtrittene Macht ſichert. Nompilgerfahrten. Die vom Deutſchen Verein vom Heiligen Lande für April 1925 in Ausſicht genommene Romfahrt wird wegen der für dieſe Zeit angekündigten Leberfüllung der ewigen Stadt in den Herbſt verlegt. Sie ſoll ausgebaut werden zu einer Pilgerfahrt zum heiligen Lande, da ſchon 11 Jahre verfloſſen ſein werden, ſeitdem zum letzten Male deutſche Pilgerzüge nach Jeruſalem zogen. Große Sehnſucht nach den heiligen Stätten, wo der Gottesſohn lebte und ſtarb, erfüllt die Herzen der deutſchen Katholiken. Sicher wird dieſe Jubiläumspilger⸗ fahrt nach Rom und Jeruſalem ſtarken Anklang finden. Die Pläne ſind in Bearbeitung und können nach Fertigſtellung, die durch die Preſſe mitgeteilt werden wird vom Generalſekretariat des Deutſchen Vereins vom Heiligen Lande, Köln, Mohrenſtraße 18, Fernſpr. Rheinland 204 bezogen werden. Da die Preisgeſtaltung weſentlich von der Zahl der Teilnehmer abhängt, wäre es zweckmäßig, wenn die Intereſſenten ſich ſchon jetzt anmelden wollten, ohne perſönlich dadurch eine Verpflichtung ein⸗ zugehen. Es ſei ausdrüdlich bemerkt, daß die Pilgerfahrt nach Rom en von der Fahrt nach Jeruſalem allein gemacht wer⸗ den kann. ö * Tagung der katholiſchen Arbeitervereine. ö ö Der Kartellperband der katholiſchen Arbeiter- und Arbeiterinnen⸗ vereine Deutſchlands hält in der Zeit vom 24. bis 26. Oktober 1924 zu Bamberg ſeinen 3. Kongreß ab. Während der 2. Kongreß ber Schaffung eines Programms für die katholiſche Arbeitervereinsbewe⸗ gung gewidmet war, ſoll der 3. Kongreß in Bamberg dem Wieder⸗ aufbau auf geiſtigem und ſozialem Gebiet dienen. Die Verhand- lungen beginnen am Freitag, den 24. Oktober, vormittags 10 Ahr. Es werden folgende wichtige Referate gehalten: 1.„Der katholiſche Menſch und wir“(Referent Diözeſanpräſes Marx ⸗ Paderborn). 2.„Wo ſtehen wir in der Sozialpolitik“(Referent: Sekretär Fiſcher⸗ Düſſeldorf). 3. Wir und die nationale Bewegung(Referent: Reichs⸗ tagsabgeordneter Joos⸗M.⸗Gladbach). 4.„Anſere höchſten Arbeits- ziele“(Referent: Diözeſanſekretär Mayer⸗Weiden). Der Kongreß wird beendet mit einer Wallfahrt nach Vierzehn⸗ heiligen und einer Schlußverſammlung in Lichtenfels. Die Aufgaben der fatholiſchen Arbeitervereine ſind heute größer, und bedeutender denn je. Viel mehr noch als die Wirtſchaft hat in Deutſchland in der Nachkriegszeit das geiſtige und ſeeliſche Leben des Menſchen gelitten. Das Deutſche Reich wird nur dann, geſunden können und im Rate der Völker eine angeſehene Stellung einnehmen, wenn es neben einer lebenskräftigen Wirtſchaft auch. religiös und geiſtig eine führende Stellung einnimmt. Letzteres zu fördern, iſt das Ziel und die Aufgabe der katholiſchen Arbeiter- vereinsbewegung Deutſchlands. 5 Ein Schwurgerichtsurteil. i Eſſen, 10. Okt. Vor dem Schwurgericht in Eſſen hatten ſich die Bergleute Bauſch, Arban und Schweres wegen eines Handgrangtenangriffes zu verantworten, der in der Nacht zum 24. Mai 1924 auf das 18. Polizeirevier in Stoppenberg unternommen wurde. Bauſch und Schweres wurden zu ſe 6 Jahren Zuchthaus verurteilt; Arban, gegen den auch Anklage wegen Vergehens gegen das Republiſſchuzgefetz erhoben war, wurde zu 675 Jahren Huchthaus verurteilt. Außer⸗ wurden den Angeklagten die bürgerlichen Ehrenrechte für die Dauer von fünf Jabren aberkannt. f Ein Perſonenzug in Brand geraten. b Warſchau, 10. Okt. Warſchauer Blätter berichten, daß porgeſtern auf der Strecke Moskau—Iwanowo ein Perſonenzug in Brand geraten ſei, wobei 200 Perſonen umgekommen ſein, ſollen, darunter 80 Kinder. Der Brand ſei in mitgeführten Petroleumtankwagen ausgebrochen. Aus Moskau liegt ſedoch keine Beſtätigung dieſer Meldung vor. Exploſion eines amerikaniſchen Luftſchiffes. Newyork, 10. Okt. Aus Newportnews(Virginia) wird gemeldet, daß das Militärlenkluftſchiff P. C. 2, das geſtern aus Aberdeen(Maryland) hier angekommen war, verunglückte. Als es ſich in Höhe von 150 Fuß über dem Lanaleyfield befand, explodierte eine mitgeführte Bombe und brachte die Helium gasfüllung in der ſeidenen Hülle des Luftſchiffes zur Entzündung. Das Luftſchiff ſtürzte zu Boden. Die Mannſchaft hatte keine Zeit mehr, die Fallſchirme zu benutzen. Zwei Offiziere wurden ſchwer. zwei Anteroffiziere leichter verletzt. ö ö 2 Wi Laut Funkmeldung von zahlreichen 10 und Handels. dampfern der Nordamerikaniſchen Linſe war in den Tagen vor dem Flug auffallende Beunruhigung unier den Lebeweſen der arktiſchen Zone beobachtet worden. Dieſe Anrube hing zweifellos mit dem Ozeanflug des Zeppelinkreuzers Z R III zuſammen. Die gerade in diefer Jahreszeit überaus zahlreichen im Allantik ſchwimmenden Eis. berge waren ſchon ſeit Tagen von Seerobben, Walroſſen und Eis. bären dicht beſetzt. Die Tiere, die ſonſt gewöhnlich ihren Blick ganz auf das fiſchreiche Waſſer gerichtet halten, ſtarrten unverwandt und in ſichtlicher Spannung zu dem grauen Polarhimmel empor. Aus ſicherer Quelle floß ſogar das Gerücht, daß einige bei Hagenbec ausgebrochene Eisbären ſich entwendeter Fernrohre oder Krimſtecher bedienten. N Die Fiſche.. Die Fiſche, die von Natur aus ſonſt ſo ſtumm ſind, ſingen dem mit dem großen Ozcanfluge hereinbrechenden Zeitalter des Ozean ⸗ luftverkehrs ein weithin vernehmbares Loblied. Sie ſind entzückt, daß ſie in ihrem eigenſten Element in Zukunft nicht mehr von Schiffskielen und Dampferſchrauben bedroht und beläſtigt werden. Sogar einige ſagenhafte Rieſenkraken und Meeresungetüme wollen, wie man erzählt, in regelmäßigen Abſtänden an die Oberfläche des Atlantik emporgeſtiert haben. Das waren natürlich Märchengeſchich⸗ ten. Die angeblichen Seeungeheuer waren zweifellos nichts anderes als die Köpfe Vater Neptuns und ſeiner Meerjungfrauen, welch letzteren übrigens nicht mehr ihr langgelocktes offenes Haar, ſondern Bubiköpfe trugen. Die Frage, wie die Meergottheiten von dem Zeppelinfluge Nachricht erhalten hatten, läßt ſich leicht beantworten. Neptun hatte einfach die diesbezüglichen Mitteilungen in ſeiner Wohnung von dem Tiefſee⸗Atlantikkabel abgefangen. 0 Die Amerikaner. 7 Ganz beſonders die Yankees ſind in begreiflicher Erregung. Sie faſſen die Sache natürlich von der geſchäftlichen Seite auf. So ſind die Wolkenkratzer der Hauptſtädte ſozuſagen auf den Kopf ge ⸗ ſtellt. Während die Zimmer in den höchſten Stockwerken ſonſt die niebrigſten Mieten haben, koſtet zur Zeit der Ankunft ein Beobach⸗ tungsraum im 36. Stockwerk bereits pro Zeppelinſtunde fünfzig Dollars. An allen Hochhäuſern hängen Schilder: Hier iſt noch ein Zeppelinzimmer zu vermieten. Ein nicht minder glänzendes Geſchäft haben die Newyorker Taſchendiebe bei den Zeppelinbewunderern auf der Straße. 0 1 And die Franzoſen.* Anſere lieben Nachbarn verſtehen in Zeppelin-Angelegenheiten keinen Spaß. Da bei der Aeberfahrt nach Amerika amerikaniſche Offiziere an Bord waren, konnten ſie gegen das Aeberfliegen ihres Landes nicht gut etwas einwenden. Aber ſie ſollen ſich jetzt mit dem Gedanken tragen, die deutſche Regierung wegen Wolkenbeſchä⸗ digung durch Repreſſalien haftbar zu machen. Alſo wieder einmal dicke Luft im ſchönen Frankreich! Den blauen Dunſt kennen wir. Zeppelin Heil! Aus Heſſen. 8 „Darmſtadt, 11. Okt. Ein großer Diebſtahl von Seidenſtoffen wurde dieſer Tage in einem hieſigen Ge⸗ ſchäft geübt. Vor Ankauf iſt Vorſicht geboten.— Die Fahrraddiebſtähle ſind in den letzten Tagen wieder häuſ J. Beſonders die öffentlichen Gebäude haben die Täter zum Ziel. Auch im Hofe des Miniſteriums des Innern wurde ein Fahrrad entwendet.— Seinen Ver⸗ letzungen erlegen iſt der Mann, der vor einigen Tagen ſich am Hauptbahnhof auf die Deichſel eines Laſtauto⸗ i geſetzt hatte, herunterfiel und überfahren urde. N Gießen, 11. Okt. Die große Geflügelausſtellung für die Zuchtvereine Heſſens ſoll am 21. Dezember in unſerer Stadt abgehalten werden. Worms, 11. Okt. Der Strafgefangene Hermann Walter Steglitz, geboren am 11. Auguſt 1901 in Wolmirſtedt, iſt von der Außenarbeit in Oſthofen flüch⸗ tig gegangen. Genannter wird ſteckbrieflich verfolgt. Lollar, 11. Okt. In einem Tümpel der Lahn fand man die Leiche des Vorarbeiters Peter Schreiner, der in dem hieſigen Hüttenwerk tätig war. Er war auf dem Heimweg in der Nacht vom Wege abgekom⸗ men und in der Dunkelheit in den Tümpel geſtürzt, der bei dem letzten Hochwaſſer von der Lahn gefüllt wor⸗ den war. 5 „Herbſtein, 11. Okt. Auf dem hieſigen Bahnhof geriet Zugführer Kziſpen zwiſchen die Puffer eines Zuges und erlitt eine Gehirnerſchütterung. Kirch⸗Brombach i. O., 11. Okt. Gedenk⸗ feier.) Die Gemeinde feiert am Montag den 100. Geburtstag ibres ehemaligen allverebrten Pfarrers&. Waltraut ſtarrte ihm ganz entſetzt und hilflos nach. Was hatte er vor? Ihr Herz klopfte ſtürmiſch. Da ſtahl ſich eine kleine Hand in die ihre. „Mutti, der iſt aber ſeſt, ſage ich dir, und fürch⸗ ten tut er ſich auch nicht. Gelacht hat er, als Eber⸗ hard ihm—“ Er ſtockte verwirrt, als hätte er ſchon zu viel ver⸗ raten. Waltraut ſah ihren jüngſten Sprößling an. Sollte ſie nach dem Näheren, was ſeit geſtern vorgefallen war, forſchen? Sollte ſie den Kleinen zum Ankläger ſeines Bruders machen? Nein, ſie zog es vor, nicht danach zu fragen. Es genügte ihr auch, zu wiſſen, daß Eber⸗ hard wieder einen Streich erſonnen hatte, um ſich die⸗ ſes Erziehers zu entledigen. Nur war ſein Plan allem Anſchein nach geſcheitert, und er verſuchte es nun mit einer neuen Attacke. Was ſollte nur daraus werden? Würde ſie dieſen ewigen Kampf und dieſe Aufregungen ertragen können? Faſt wünſchte ſie, Seeger wäre erſt wieder fort und Ruhe und Frieden wieder im Hauſe. Mechaniſch ſtrich ſie über des Kleinen Blondkopf. „Mutti,“ fuhr dieſer fort,„alaubſt du, daß Eber⸗ hard ſich das Reiten verbieten laſſen wird?“ „Ich weiß nicht, Kind.“ „Ich möchte doch einmal hinaus— darf ich?“ Waltraut nickte nur; ſie war erregt, und wünſchte, allein zu ſein. Langſam und ſcheu ſchlug Karl Heinz den Weg nach den Ställen ein. Aber weder von Eberhard, noch von dem Haus⸗ lehrer war noch etwas zu ſehen. 5 Seeger hatte ſich, nachdem er das Zimmer verlaſ⸗ ſen hatte, mit ſchnellen Schritten nach den Stallgebäu⸗ den begeben. Er kam gerade noch 8905 als Eberhard auf ſeinem Braunen zum Schloßtor hinausſprengte. Der Reitknecht ſtand in der Tür und ſah dem Nä⸗ herkommen des neuen Hauslehrers mit ſpöttſſchem Grin⸗ ſen entgegen. 8 i f 1 »Das beſte Pferd für mich. Zwei Minuten zu Satteln!“ befahl Seeger kurz und ſtreng.. Das ſpöttiſche Grinſen verſchwand bei dem Klang dieſer Stimme blitzſchnell von des Knechtes Geſicht. „Das beſte Pferd hat der Junker, Herr, und dem Pollux iſt nicht zu trauen,“ antwortete er höflich. „Den Vollux— ſchnell!“ befahl Seeger mit blit⸗ zenden Augen. Der Reitknecht beeilte ſich, um dem Befehl Folge zu leiſten. Sattel und Zaumzeug flogen nur ſo. In wenigen Minuten führte er das Pferd vor. Seeger warf einen kurzen, prüfenden Blick auf die Sattelung, zog einen Riemen feſter, und ſchwang ſich dann in den Sattel, und im nächſten Augenblick ſprengte er auf dem feurigen Raſſepferd zum Schloßhof hin⸗ aus, noch ehe ſich der verblüffte Reitknecht von ſeinem Staunen erholt hatte. Dann ſchlug ihm das Gewiſſen. Wenn das nur gut endete! Den Pollux verſtand außer dem Junker keiner zu behandeln, und ſelbſt mit dieſem hätte es neulich beinahe ein Unglück gegeben. Hätte er ihm doch nur die zahme Fricka gegeben! Die hätte beſſer für einen Hauslehrer gepaßt, wenn er dem Junker einmal durchaus nachreiten wollte. Ein⸗ holen konnte er ihn doch nicht. Aber immerhin— wie der im Sattel ſaß! Seltſamer Hauslehrer! Eberhard war inzwiſchen in ſchlankem Trabe die Chauſſee dem Walde zu geritten. Ein Gefühl köſtlicher Freiheit und tollen Ueber⸗ muts überkam ihn. i 5 Dieſer Streich war gelungen und wetzte ſomit die Scharte von geſtern wieder aus. Nun konnte Seeger ſehen, wie er ſeiner wieder habhaft werden konnte. Eberhard lachte recht luſtig auf. ö Zwingen und befehlen ließ er ſich nicht, noch dazu von einem ganz Fremden, der geſtern erſt angekommen war. Was der ſſch nur einbildete, einfach über ihn beſtimmen zu wollen, und für heute Vormittag drei Unterrichtsſtunden anzuſetzen. Unerhört Sortſetzung folgt.) Nacht zum Donnerstag brannte die 1 1. Okt. Die H ehen für ocken hat ein ſolch günſtiges Gtgeb⸗ daß die Summe zur Anſchaffung der neuen eicht. Die alte kleine Glocke wird von der ocken aus Glocken auser Firma zurückgenommen. Neu⸗Iſenburg, 11. Okt. Die von der unterlege⸗ nen Partei, den Demokraten, gegen die Bürgermeiſter⸗ wahl eingereichte Reklamation wurde in der Verhand⸗ lung vor dem Kreisausſchuß in Offenbach verworfen. Damit iſt die Wahl des Sozialdemokraten Wilhelm Ar⸗ noul für gültig erklärt. Wie mar hört, wird gegen die Entſcheidung des Kreisausſchuſſes Beſchwerde bei dem Provinzialausſchuß eingelegt. Dreieichenhain, 11. Okt. Ueberfahren wurde am Donnerstagvormittag gegen 5 Uhr im hieſigen Bahn⸗ hof der Stationsmeiſter Kindinger, gebürtig in Groß⸗ Gerau, beim Rangieren eines Perſonenzuges. Groß⸗Umſtadt, 11. Okt.(Land wirtſchafts⸗ chu le.) Die Eröffnung des Winter⸗Lehrganges an der Landwirtſchaftlichen Schule findet am 3. November ſtatt. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim, 11. Okt.(Zuſammenſt o ß.) Ueber die geſtrige Mittagszeit ſtieß Ecke Kunſt⸗ und Breiteſtraße ein Motorradfahrer mit einem Radfahrer zuſammen, wobei letzterer auf den Gehweg geſchleudert wurde, ohne dabei verletzt zu werden. Das Fahrrad erlitt ſtarke Beſchädigungen. Die Schuld an dem Zu⸗ ſammenſtoß trifft den Motorradfahrer, der die Wendung in kurzem, ſtatt in großem Bogen nahm. Mannheim, 11. Okt.(Entgleiſung eines — Straßenbahnwagens.) Geſtern früh ſprang an der Friedrichsbrücke gegenüber der Feuerwache ein Anhänger eines Verdichtungswagens der Straßenbahn aus dem Geleiſe, ohne beſchädigt zu werden. Verletzt wurde niemand. Nach einer Stunde konnte der Zug weiter fahren. Mannheim, 11. Okt. Feſtgenommen wurden 17 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter eine Ehefrau wegen Abtreibung, ein Zol—'⸗ aſſiſtent wegen Betrugs und ein Schloſſer wegen Unter⸗ ſchlagung. Mannheim, 11. Okt.(BVBeendeter Streik.) Der Streik in der Papyrus fabrik, A.⸗G. Waldhof, iſt beendigt. Die Arbeit ward nach Maßgabe der Erfor⸗ derniſſe des Betriebes wieder aufgenommen. Das Zweiſchichtenſyſtem wurde von den Arbeitern ange⸗ nommen. Die Hofarbeiter arbeiten 54 bzw. 60 Stun⸗ den in der Woche. Mannheim, 11. Okt.(zuhälterei un! i Sachbeſchädig ung.) Auch ein Typ, auf den ſumpſigen Boden der Inflationsjahre gewachſen, we die Schieber und Lebeſungelchen verächtlich auf die Schaffenden herabſahen, iſt der 20 Jahre alte Johann Kuhlmann aus Leipzig. Als ſeinen Beruf gibt er Klavierſpieler an. Als er aus den Lokalen zweiter Güte auf jene dritter und vierter Güte herabkam, ſuchte er ſich eine Beihilfe in einer gewiſſen Koch. Als man ſie auf dem Aſphalte abfing, erkor er ſich eine andere und beide wurden eines Tages durch einen ſtreifenden Kriminalbeamten gefaßt, als ſie in einem Motorboot im Hafengebiet genächtigt hatten, deſſen Aufbau für den Aufenthalt von Perſonen ſie erbrachen und verun⸗ b reinigten. Kuhlmann wurde zu einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten verurteilt. Sulzbach b. Weinheim, 11. Okt.(Die„ſtrei⸗ kende“ Feuerwehr.) Zwiſchen dem Kommando der Freiwilligen Feuerwehr war ein Konflikt ausge⸗ brochen, weil für die Ausrüſtung der Feuerwehr keine ausreichenden finanziellen Mittel zur Verfügung ge⸗ ſtellt wurden. Im Verlauf des Konflikts trat die Feuerwehr in den Streik, indem ſie ſich auflöſte. Als aber in der Zwiſchenzeit der Brand des„Sulzbacher Hofes“ ausbrach, ſtellte ſich die Feuerwehr ſofort zur Verfügung und es gelang ihr, durch raſches. ſches Eingreifen den Brand auf ſeinen Herd zu be⸗ ſchränken. In Anerkennung dieſer Hilfsbereitſchaft hat energi⸗ der Gemeinderat jetzt hinſichtlich der Ausrüſtung Zu⸗ ſicherungen gemacht, durch die der Konflikt als end⸗ gültig beigelegt anzuſehen iſt. Karlsruhe, 11. Nov.(Wechſel im Mann⸗ heimer portugieſiſchen Konſyuſa! Die portugieſiſche Regierung hat den portugieſiſchen Konſu⸗ it Oskar Bungert in Mannheim ſeines Amtes enr⸗ hoben. Bretten, 11. Okt.(Schadenfeuer.) In der Holzwarenfabril F. und E. Harſch faſt völlig nieder. Dabei wurde das faſt ganz neue Maſchinenhaus mit wertvollen Maſchi⸗ nen ein Raub der Flammen. Die Entſtehungsurſache it noch nicht bekannt. Der Schaden beläuft ſich auf etwa 35 000 Mark. 10 Volkertshauſen(Amt Stockach). 1. Hft. Des Anweſen des Landwirts Hermann Inholz hier wurde Ende letzter Woche von einem ſchweren Yrandunalſſick heimgeſucht. Gegen 9 Uhr abends brach Feuer aus, das in ungefähr fünf Stunden das ganze Anweſen bis auf die Graundmauern einäſcherte. In demſelben An⸗ weſen iſt merkwürdigerweiſe bereits ſchon einmal, am 19. September d. J., Feuer ausgebrochen, das damals raſch gelöſcht werden konnte. Es wird vermutet, daß Brandſliftung vorliegt. Staufen. 11. Ott.( Jugendgericht.) Die⸗ 5 ſer Tage wurden drei junge Burſchen von Grunert im Alter von 16. 18 und 20 Jahren zu ſechs bis zehn Monaten Gefängnis verurteilt, wobei ihr jugendliches Alter als Milderungsarund berückſichtigt wurde. Die Burſchen hatten ſeit längerer Zeit an mehreren noch ſchulpflichtigen Mädchen unſittliche Handlungen began⸗ gen. Der vierte Angeklagte, der das zehnte Lebens⸗ jahr überſchritten hat, wird vom Schöffengericht Frei⸗ burg abgeurteilt werden. Mosbach, 11. Okt. Vom 15. Oktober ab wird das Poſtauto auf der Strecke Hordheim— Eubigheim zweimal täglich verkehren, allerdings mußten die in Nai kommenden Ortſchaften nicht unerhebliche Opfer ngen. Tiengen(Amt Waldshut), 11. kt. Die Ehre, dDeutſchlands älteſter Feuerwehrmann zu ſein, fällt dem dane igen Ratsdiener S. Brehm zu. Er gehört der hiefigen Feuerwehr ſeit ihrer Gründung im Jahre 1862 Fe Mitglied an. Bei dem letzten Stiftungs⸗ rde er gebührend gefeiert. d 91 18 el Reichenau. 11. Okt Die durch en Lod des Geiſtlichen Rats Aton Freund erledigte arrei wurde dem Stadtpfarrer Dr. Karl Rieder in Bonndorf übertragen. Dingelsdorf(Amt Konſtanz), 11. Okt. Dieſer Tage wurde im Sommerhäuschen eines Architekten aus Konſtanz ein Einbruchsdiebſtahl verübt, wobei die Diebe zes ſich anſcheinend im Vollgefühl der Sicherheit längere Zeit recht wohl ſein ließen und ſich an den Vorräten in Küche und Keller nach der„Arbeit“ recht gütlich ta⸗ 9 1 nahmen Bettwäſche, Teppiche und Lebensmit⸗ Niederhof(Amt Säckingen), 11. Okt. Kürzlich kamen hier 11 Loſe Ackerland zur Verſteigerung, wo⸗ bei nur bei zwei Loſen der geforderte Satz von 1,20 Mark pro Ar erreicht wurde, während die übrigen Loſe unter dem Anſchlag abgegeben werden mußten. Das Los ſtellte ſich ſo durchſchnittſich auf 1 Mark, was dem Stand der Vorkriegszeit entſpricht. Für ein Los fand ſich kein Abnehmer. Aus der Pfalz. Ludwigshafen, 11. Okt.(Die ſpeiſung.) Am Samstag wurde die Sommer⸗ ſpeiſezeit der hieſigen Volksſchule und Kinderbewahran⸗ ſtalten mit einer kleinen Dankfeier in den einzelnen Speiſeſtellen abgeſchloſſen. Das Kinderhilfswerk begann im Februar 1921 mit der Speiſung von 3000 Kindern, im Jahre 1923 ſtieg dieſe Zahl auf 4000 und im Jahre 1924 ſogar 6500 Kinder täglich. Ferner wurden im letzten Jahre auch an 300 werdende und ſtillende Mütter Lebensmittel abgegeben. Speyer, 11. Okt. Ueberfall.) Am Mitt⸗ wochvormittag, 7 Uhr, wurde der verheiratete Karl Scherer vor dem Amtsgericht von der Familie Karl Schneider, deſſen Ehefrau und ſeinem 19 jährigen Sohne überfallen und ſchwer mißhandelt. Der Mißhandelte wurde ins Bürgerhoſpital gebracht. Lebensgefahr be⸗ ſtebt nicht. 5 Kaiſerslautern, 11. Okt. Ein Bauarchitekt na⸗ mens Sprenger aus Pirmaſens gebürtig, in Kaiſers⸗ lautern wohnhaft, iſt um ½7 Uhr geſtern morgen hin⸗ ter der Fruchthalle tot aufgefunden worden. Der Tote wies eine Stichwunde am Hals und ſchwere Schlagverletzungen am Kopfe auf. Seine Briefſchaf⸗ ten lagen verſtreut umher. Ueber die Perſon des Tä⸗ ters iſt noch nichts bekannt. Das Gericht weilte an Ort und Stelle. Kaiſerslautern, 11. Okt.(Schwere Strafe.) Das Schöffengericht Kaiſerslautern verurteilte den 51 Jahre alten Spengler Jakob Schindler von hier we⸗ gen Blutſchande an ſeinem ſiebenjährigen Töchterchen, der wegen desſelben Vergehens bereits zweimal vor⸗ beſtraft iſt, zu ſechs Jahren Zuchthaus und zehn Jah⸗ ren Ehrverluſt.— Friedrich Eberhahn, Fabrikarbeiter, ebenfalls angeklagt wegen Sittlichkeits verbrechen, er⸗ hielt eine Zuchthausſtrafe von vier Jahren und zehn Jahren Ehrverluſt. Kaiſerslautern, 11. Ott.( Vermißt.) Seit 14 Tagen wird der 34 Jahre alte Händler Wilhelm Eicher von Katzweiler vermißt. Er fuhr am 25. Sep⸗ tember mit ſeiner kleinen, mit einem braunen Ponny beſpannten Rolle in der Richtung nach Niederkirchen, um Lumpen zu ſammeln und kehrte von da nicht mehr ö zurück. Am gleichen Tage wurde er auch noch in Nie⸗ derkirchen geſehen, als zwei nach Zigeunerart herum ziehende Perſonen bei ihm auf der Rolle ſaßen. Seit der Zeit fehlt ſowohl von ihm als auch von ſeinem Geſpann jede Spur. Rheingönuheim, 11. Okt.(Schadenfeuer.) In der Nacht zum Donnerstag brach in dem Anweſen von Adolf Karch und Riedel in der Hauptſtraße Feuer aus, dem zwei Scheunen, Stall, ſowie der ganze Vor⸗ rat an Heu, Stroh und Tabak zum Opfer fielen. Die ſtädtiſche Berufsfeuerwehr Ludwigshafen wurde zu Hilfe gerufen. Es gelang, das Feuer auf ſeinen vor⸗ gefundenen Herd zu beſchränken und die große Gefahr für die Nachbarſchaft und die Wohnhäuſer dieſee Fa⸗ milien zu beſeitigen. Der Schaden iſt bedeutend, doch konnte ſämtliches Vieh noch rechtzeitig in Sicherheit ge⸗ bracht werden. Man vermutet Brandſtiftung. Grünſtadt, 11. Okt.(Not ſtandsmaßnah⸗ men für Hagelgeſchädigte.) Der Stadt⸗ rat wählte eine Kommiffion für die Verteilung der Saatfrucht und der Darlehen, in der auch die kleinen Beſitzer vertreten ſind. Vom Staate wurden der Stadt 20 Zentner Saatfrucht zur unentgeltlichen Verteilung an die betroffenen Landwirte zur Verfügung geſtellt, ferner räumte der Staat 3000 Mark und das Reich 20 000 Mark Kredit für dieſe ein. Dieſe Summen wer⸗ den als Darlehen vergeben. Lingenfeld, 11. Okt.(Eine Lehre.) Vor einigen Tagen hatte hier ein Bauersmann ſeinen ihm längſt ſehr läſtigen Mieter dadurch aus dem Hauſe zu bringen verſucht, daß er ihm die Fenſterläden und die Fenſter aushängte und verſteckte. Der Genötigte nahm das Amtsgericht in Anſpruch, das eine Verfü⸗ gung erließ, wonach die Laden und Fenſter wieder eingehängt werden mußten. Auch die Gendarmerie in Germersheim unterſuchte die Angelegenheit, die noch ein gerichtliches Nachſpiel bringt. — 0— Volkswirtſchaft. * Neuregelung der Sachlieferun⸗ gen nach der Londoner Konferenz. Die Londoner Protokolle ſehen zunächſt vor, daß die Re⸗ parationskommiſſion Programme aufſtellt über die Sachlieferungen, die Deutſchland in Zukunft zu leiſten haben wird. Hierbei ſollen die Produktionsmöglich⸗ keiten Deutſchlands, ſeine eigene Rohſtoffverſorgung, wie überhaupt die Bedürfniſſe des deutſchen Wirt⸗ ſchaftslebens gebührend berückſichtigt werden. Die Ein⸗ zelheiten der Lieferung werden durch ein Organiſa⸗ tionskomitee, in dem auch Deutſchland vertreten iſt, feſtgeſetzt. Augenblicklich ſind die Organiſationsarbei⸗ ten noch nicht ſo weit gediehen, daß über den Zeit⸗ punkt und die Art neuer Sachlieferungen beſtimmte An⸗ gaben gemacht werden können. * Eintragung von Goldmarkhypo⸗ theken. Das Kammergericht hat die von den Grundbuchämtern bisher ae Eintragung von Goldmarkhypotheken für zuläſſig erklärt. Es führt dazu aus: Die Bezeichnung Goldmark iſt dabei als Kinder⸗ Preis von 1.2790 Kg. Feingold zu verſtehen, ſodaß eine Verwechslung mit den anderen Arten der Gold⸗ mark ausgeſchloſſen wird. Der Grund buchrichter kann nicht verlangen, daß der Eintragungsantrag durch nä⸗ here Kennzeichnung der Goldmark ergänzt werde. Es mag ſich vielleicht empfehlen, die Bezeichnung Gold⸗ mark in dem Eintragungsantrage durch den Zuſatz „Preis von 1⸗2790 Kg. Feingold“ zu erläutern, aber notwendig iſt das nicht. 1 05 Wiriſchafts⸗Nückblick. (Von unferem fachmänniſchen Mitarbeiter.) Vor wichtigen Entſcheidungen: Reparations⸗An⸗ leihe, Handels verträge.— Der ſtockende Preis⸗ Abbau und die Steigerung der Getreidepreiſe. Das deutſche Wirtſchaftsleben ſteht vor lebenswich⸗ tigen Entſcheidungen. Die Reparationsanleihe iſt per⸗ fekt. Wir werden ſehr bald wieder eine Goldwährung haben, neue Auslandskredite werden nach Deutſch⸗ land fließen. Es hat ſich aber herausgeſtellt, daß die Verbilligung des Kredits allein nicht genügt, den Warenabſatz zu heben. Noch immer leidet der In⸗ landsmarkt unter der geringen Kaufkraft der breiten Volksmaſſen. Der Detailhandel zeigt eine ungeſunde, zum Teil kriſenhafte Situation. Die Eindeckung für das Herbſt⸗ und Wintergeſchäft ſtand überall im Zei⸗ chen größter Zurückhaltung, obwohl die Zahlungsbe⸗ dingungen etwas erleichtert worden ſind. Das Aus⸗ landsgeſchäft leidet unter den hohen deutſchen Prei⸗ ſen, noch mehr aber unter der Unſicherheit der han⸗ delspolitiſchen Verhältniſſe. Es ſchweben augenblick⸗ lich Handelsvertragsverhandlungen zwiſchen Deutſch⸗ land und faſt allen europäiſchen Ländern. Deutſch⸗ land ſtrebt bei mäßigem Zollſchutz die volle gegenſei⸗ tige Meiſtbegünſtigung an. Frankreich will vorerſt nur ein Proviſorium und ein Kontingentſyſtem gegen die deutſche Einfuhr, das naturgemäß unſer Meiſtbegün⸗ ſtigungsprinzip gefährdet. Auch in England kann man ſich nicht entſchließen, mit dem jetzigen Zuſtand der Abſchließung gegen deutſche Waren ganz aufzuräumen. Man fürchtet den verſchärften Wettbewerb Deutſch⸗ lands auf dem Weltmarkte, obwohl es klar iſt, daß Deutſchland für die Aufbringung der Reparations zah⸗ lungen ſein Ausfuhrgeſchäft forcieren muß und ob⸗ wohl die deutſchen Produktionskoſten dauernd durch die Reparationslaſten und hohe Zinſen ungünſtig beein⸗ flußt werden dürften. Immerhin ſind die Ausſichten für einen deutſch⸗engliſchen Handelsvertrag relativ gün⸗ ſtig, da in dem alten Freihandelslande England die Anſicht an Boden gewinnt, daß die Umſätze des eng⸗ liſchen Welthandels ſteigen dürften, wenn Deutſchlands Produktionsfähigkeit und Exportmöglichkeit und damit ſeine Rohſtoffeinfuhr allmählich wieder ſteigen. Auf dieſen Ausblick hin hofft England einen deutſch⸗engli⸗ ſchen Handelsvertrag als Vorſtufe für einen Wirt⸗ ſchaftsvertrag mit ſeinen Kolonien und deren großen Rohſtoffgebieten benutzen zu können. ö Erreichen wir bei den Handelsvertragsverhandlun⸗ gen einigermaßen unſere handelspolitiſche Freiheit und den freien Weg auf den Weltmarkt wieder, ſo muß an die Aktivierung unſerer Handelsbilanz und unſerer ge⸗ ſamten Wirtſchaftsführung gegangen werden. Die ſteuerlichen und organiſatoriſchen Ueberſpannungen müſſen ſchleunigſt abgebaut werden. Es hat ſich her⸗ ausgeſtellt, daß die bisherigen Verbilligungsmaßnah⸗ men der Regierung nicht ausreichend waren, um eine ſtärkere Steigerung des Exportes zu bewirken. Weitere Produktionsverbilligungs⸗Maßnahmen ſind notwendig, ſo eine weitere Herabſetzung der Umſatzſteuer. Maß⸗ nahmen dieſer Art ſind um ſo notwendiger, als die gewaltige Steigerung der Getreidepreiſe, die ſchon jetzt die Lebenshaltungskoſten verteuert, zu einer Stockung des Preisabbaues geführt hat. Von der ungünſtigen Ernte und den Getreidepreisſteigerungen gehen die Ge⸗ fahren neuer Lohnwellen, neuer Lohnkämpfe und einer neuen Einſchränkung des Inlandskonſums aus. Unken dem Einfluß der Verteuerung der Lebenshaltungskoſter gehen die Großhandelspreiſe bereits deutlich nach oben Allerdings ſpielt dabei auch das Anziehen ausländi⸗ ſcher Warenpreiſe eine Rolle. Im Kampfe gegen dieſe produktionsverteuernden Momente muß vom Staate wie von der Induſtrie alles getan werden, um die Produktion zu verbilligen und ſo die deutſchen Waren preiſe dem Weltmarktniveau anzugleichen. Produk⸗ tionsverteuernd wirkt vielfach der Zwiſchenhandel. Hier ſind noch die Nachwirkungen der Inflationsperiode zu ſpüren, die zahlreiche Zwiſchenglieder zwiſchen Produ⸗ zenten und Verbraucher eingeſchoben hatte. Was nützen uns ſchließlich ſelbſt günſtige Handelsverträge, wenn die deutſchen Waren und Fabrikate ſo teuer ſind, daß ie Abſatz auf dem Weltmarkt nicht finden können! Die Lage der Textilinduſtrie. Die Lage der Futterſtoffweberei war in den letzten Monaten eine beſonders kritiſche. Der Eingang neuer Aufträge war unbedeutend, bei den alten Aufträgen verſuchte die Kundſchaft ent⸗ weder teilweiſe Aufbeſtellung, mindeſtens aber eine ziemlich weite Hinausſchiebung der Liefertermine, weil die Mittel zur Bezahlung der Ware fehlten. Recht ſchwierig iſt auch die Lage für den Futter- ſtoffgroßhändler, der ſeiner Schneiderkundſchaft heute wieder ein Webereien rechnen muß. Eine Milderung diefer Bedingungen lehnen die Webereien aber ſo lange ab, als ihnen nicht auch von den Spinnern etwas mehr Entgegenkommen gezeigt wird. Soweit die Nachfrage in Betracht kommt, hat ſich in den letzten Wochen ſchon wieder eine, wenn auch geringe Beſſerung der Geſchäftslage bemerkbar gemacht. Wenn ſich auch die Aufträge durchweg in ſehr engen Grenzen halten, ſo wird doch wieder etwas gekauft. Das Schlagwort des Preisabbaues hat an Bedeutung verloren. Bei Wollſtoffen zeigt ſich ſogar eine ausgeſprochen feſte Haltung des Marktes. Auch im Kleiderſtoffgeſchäft iſt die vollſtändige Ruhe einer geringen Belebung gewichen. Die Zahl der ein⸗ kommenden Aufträge könnte faſt wieder befriedigen, wenn ihr Am⸗ fang meiſt lehr dr 101 gering wäre. Auch die Preiſe ſind ſtellen⸗ dweiſe noch ſehr gedrückt. edle Ausfichten für die nahe Zukunft ſind ſowohl für das Futter⸗ ſtoff- als auch für das Kleiderſtoffgeſchäft keine ungünſtigen, denn. der Zwiſchenhandel verfügt im allgemeinen nur über geringe Lager⸗ defoßde weil er durch dee allgemeine Geldknappheit lange Zeit mit feinen Dispoſitionen ſehr zurückgehalten bat. Wenn ſich die all⸗ gemeine Lage ſetzt etwas deſſert und das Herbſtgeſchäft einſetzt, Jo därfte das auch eine Belebung der Industrie zur Folge daben. Die neuen Ausmuſterungen für das nächſte Frühſahr, die bisber eigent⸗ lich nur 500 5 e gefunden haben. werden dann r noch größere i 8 Das Fee eee e 10„ i preiſe wieder anziehen, e elebt. Zu— 1— 05 aber boch ſelten. Die weſtdeulſche Möbel ſehr ausgedehntes Ziel, einräumen muß und auf der anderen Seite immer noch mit verhältnismäßig ſehr ſtrengen Bedingungen der 8