e e e atmet jetzt nach der Aufhebung dem Fall der ſchranken wieder auf. Londoner haben weite Kreiſe der Induſtrie gißt darüber faſt all die Sorgen, der Teppichweberei wird es auf faſt all ihren Erzeugniſſen im Lufusſteuer laſtet und man hält die uns noch geblieben und mittleren Preislagen de freigelaſſen werden. Vielleicht wäre auch Luxusſteuor, b eren. 1 bisherigen Satz eine Ermäßigung bringen müßte, dem Auslande abſetzen konnte, w keinen nennenswerten Nutzen lieben. Die bevorſtehenden Preisabbau⸗Maßnahmen. und ganz deſonders dle des deſetzten Gebietes,. Berkehrsbeſchränkungen und nach 0 Die Anterzeichnung des Ablommens und die nun zu erwartenden Auslandskredite optimiſtiſch geſtimmt 1 ver⸗ fehr erſchwerend empfunden, daß Inlandsgeſchäft noch die ſehr hoh“ es im Intereſſe der Geſundung des Geſchäftes für unbedingt notwendig, daß wenigſtens die unteren der Teppiche von der hohen Amſatzſteuer eine Staffelung der die den unteren und mittleren Preislagen gegen den zu erwägen. D Auslandsgeſchäft ſowohl der Möbelſtoffweberei als auch der Teppich⸗ weberei iſt bedeutungslos. Dort, wo man noch einige Poſten nach war dies nur zu Preiſen möglich, die * Schweinemarkt. Weinheim wurden 225 Stück. Milchſchweine das Mark. Läufer das Stück von 15 bis 60 Mark. Lampertheim, 13. Okt. Von Geld ſoll für Straßenbauten, neubaues, Ausban der Kanaliſation u. a. m. Das ner Wohnungsbauten wurde im Rechnungs jah nach Feſtigung der Währung eine einmalige in Form eines Zuſchlags naten Februar und März 1924 erhoben. zokale Nachrichten. t 11. Okt. kt ugeführt 232 Stück; verkauft dem Schweinemarkt waren zugef 00 e 5 1 Der Gemeinderat beſchloß elnen Kredit von 300 000 Mark aufzunehmen. Das Fortſetzung des Schulhaus⸗ verwendet werden. — Verwendung der Wohnungsbauabgabe. Gewährung von Darlehen für Fertigſtellung 8900 * zur Hausſteuer in den Mo⸗ Die einge⸗ Deutſcher mi a. Auf anſtalt. Dieſes un ernehmen wurde ſo N nem ul] Kapital von 50 000 Pfund Sterling gegründet. Im Jahre 1813 ſind dann zum erſten Male Londoner Stra⸗ ßen mit Gas beleuchtet worden. Gerade jetzt vor hun⸗ dert Jahren, im Jahre 1824, wurde dann einer engli⸗ chen Geſellſchaft in Berlin die Konzeſſion zur Errich Lung einer Gasanſtalt erteilt. Zwei Jahre ſpäter, im September 1826, iſt dann die Straße Unter den Lin⸗ den zum erſten Male mit Gas beleuchtet worden. Ein anderer Deutſcher, Blochmann aus Dresden, machte dann mit der Errichtung von Gasanſtalten weitere Ver⸗ ſuche, die zur Errichtung von Gasanſtalten unter deut⸗ ſcher Leitung führten. Auf den deutſchen Eiſenbahnen wurde die Gasbeleuchtung im Jahre 1871 eingeführt. Zur Abgabe * Lehren für Auswanderungsluſtige. Ein Merkblatt hat Aeber die b. Aſtehende Preisabbauaktion der Reichsregie⸗ rung, die aber noch der Billigung des Reichskabinetts bedarf, weiß das„Berliner Tageblatt“ mitzuteilen, daß in erſter Linie Krediteinſchränkungen der Reichsbank für die Landwirtſchaft und die Einſchränkung bezw. Beſeitigung der zurzeit in großem Am⸗ fange üblichen Steuerſtundungen für die Landwirtſchaft in Frage kommen, um zu verhindern, daß die Verkäufe der neuen Cente hinausgezögert werden. Ferner ſoll auf die Minderung der ungebührlich hohen Spannen zwiſchen Erzeugerpreiſen und Klein⸗ handelspreiſen hingewirkt werden, und zwar durch entſorechende Einwirkungen auf Fleiſcherinnungen. bisher einſchalten, Auch auf dem Gebiete der dürfte ſchärſer als bisher durchgegriffen werden. Es werde damit zu rechnen ſein daß die zuſtändigen Stellen in Zukunft namentlich vom§ 4 Abf. 2 des Kartellgeſetzes, der das Kündi⸗ gungsrecht vorſſebt. Gebrauch machen werden. Auf dem Gobiet der Verkeberswirtſchaft dürfte mit der Einführung weiterer Aus⸗ nahme- und Differenzialtarife, namentlich für Kohle, zu rechnen lein. Für Lebensmittel dürften ermäßigte Tarife für lange Ent⸗ ſernungen eingeführt werden um einen Preisausaleich zwiſchen den verschiedenen Gebieten des Reiches zu ermöglichen. Auch uf dem Gebiet der Einfuhrpolitik dürften Maßnahmen erarif⸗ len werden, die preisdrückend wirken. Es dürfte mit einer Cackerung und teilweiſer Beſeitigung der noch beſtehenden Ein⸗ ſuhrverbote noch vor dem 10. Januar 1925 zu rechnen ſein. Die neuen Inderziffern. Berlin, 10. Okt. Die Reichsinderziffer für die Lebens ⸗ Müllereiverbände, Viehhandelsverbände und Was den Viehgroßhandel anbelangt, ſo will man durch Milderung oder Beſeitigung der Handelsb⸗ſchränkun⸗ gen in dieſem Gewerbe den Hebel der Konkurrenz ſtärker als Kartellpolitik. gangenen Gelder ſind in vollem Betrage zur Förderung des Wohnungsbaues verwendet worden.— Im Rech⸗ nungsjahr 1924 wurden anfänglich Zuſchläge von 250 Prozent, ſeit 1. Auguſt 1924 werden ſolche in Höhe von 550 Prozent zur Hausſteuer— 5 bezw. 11 Proz. der Friedensmiete zur Förderung des Wohnungsbaues und für Kulturzwecke erhoben. Für Zwecke des Woh⸗ nungsbaues ſind bereits gegen 22 Millionen Mark be⸗ reitgeſtellt worden, obwohl die tatſächlichen Einnahmen des Landes aus den Zuſchlägen zur Hausſteuer bis jetzt erheblich hinter dieſen Betrage zurückgeblieben find. Die Verrechnung der im Jahre 1923 erhobenen einmaligen Abgabe unter den Einnahmen aus der Hausſteuer wurde angeordnet, weil dieſe Abgabe le⸗ diglich einen Zuſchlag zur Hausſteuer gebildet hat. — Zeitkarten mit Lichtbild. In letzter Zeit vor⸗ genommene verſchärfte Kontrollen an den Bahnſteig⸗ ſperren haben erneut erwieſen, daß die Beſtimmungen über den Lichtbildzwang bei Zeitkarten von der Rei⸗ ſenden trotz ſtändiger Aufklärung von Seiten der Eiſenbahndienſtſtellen noch nicht genügend beachtet wer⸗ den. Bislang iſt die Eiſenbahnverwaltung gegen Rei⸗ ſende, die die Beſtimmungen nicht eingehalten haben, nur in wenigen ſchwerer gelagerten Fällen ſtrafend eingeſchritten. Nachdem ſeit Einführung des Lichtbild⸗ zwanges 6 Monate verſtrichen ſind, kann weitere Nach⸗ ſicht gegen Zeitkarteninhaber nicht mehr geübt werden. Bei weiteren Verſtößen wird die Eiſenbahnverwaltung Zeitkarteninhaber, die gegen die Beſtimmungen ver⸗ oe ee für das Auswanderungsweſen über die einigten n 5 knaprfter Form alles Wiſſenswerte für 1 5 fa in den Vereinigten Stagten in ſtarkem Rück e 1———ä— na ſchaftliche eine 50 b mit Küche etwa 450 bis 50 verhältniſſe der Einwanderer haben ſich weſentli Eingearbeitete Angeſtellte und Arbeiter werden e, Ver. Es bringt in swer Auswanderungsluſtige en S ei freier Station erhalten landwirt⸗ rbeſter im Durchſchnitt 20 bis 40 Dollar im Monat, ausangeſtellte zwiſchen 25 und 40, eine Lehrerin an einer iehungsanſtalt 50 bis 70 Dollar. Der monatliche Lehens⸗ arf einer Einzelperſon erfordert hei beſcheidenen Anſprüchen is 100 Dollar. In Newyork koſtet eine 3⸗»Zimmerwohnum;, 0, Dollar im Jahr. Die Erwerbs⸗ verſchlechtert. 1 und 5 evorzugt. In teigendem Maß macht ſich ein Widerſtand gegen die Einſtel⸗ ung von Ausländern bemerkbar. Der Handwerkerſtand iſt Staeoten von Amerika herausgegeben. em jetzigen Stand. Ne 0 g ückgang. Als übſtändiger Handwerker ſein Brot zu verdienen, iſt frü einen uswanderer ſo gut wie ausgeſchloſſen.„ = e eee Was Eheleute alles haben müſſen. Darüber geben ein paar alte Verſe Aufſchluß, die Abra⸗ hama ua Santa Clara oft ſeinen Zuhörern vorgehalten hat: Eheleute müſſen gute Zähne haben, denn ſie müſſen gar oft etwas verbeißen. t Eheleute müſſen gute Finger haben, denn ſie müſſen oft durch dieſelben ſchauen. 5 5 bad einen guten Rücken haben, denn ſie müſſen gar viel darauf tragen. ö „Eheleute müſſen einen guten Magen haben, denn ſie müſſen viel harte Knochen ſchlucken. daltungskoſten(Ernährung, Wohnung.: euchtung, Bekleidung) beläuft ſi tatiſtiſchen Reichsamtes für den 8. iin Papiermark auf das Hegenüber der Vorwoche(1,19) don 1,7 vom Hundert zu verzeichnen, döbung der Ernährungskoſten hervorgerufen wurde. 5 eihungz nach den Feſtſtellungen des Oktober auf das 1, 1,21 Billionenfache) der Vorkriegszeit. iſt demnach eine Steigerung die durch eine weitere Er⸗ Be⸗ 1 fache im eigenen Belange der Reiſenden. 25 Anfänge 8 Jahrhundert zurück. Im Jahre 1785 niker in der der Gasbeleuchtung gehen ſchon auf wenigen Stunden ist Sie dürfen nicht verzweifeln! Inserieren Sie im Viern- heimer Anzeiger und in gebot Tausenden bekannt Steinkohlengas zu f ig zwar zur Beleuchtung eines Zimmers. ter richtete ſich ein Apotheker in i ratorium mit Gasbeleuchtung ein. Weitere mit der Gasbeleuchtung unternahm dann 1812 der ſächſiſche Hüttenmann in Freibera in Sachſen die Fiſchergaſſe Ihr An- ſtoßen, als Reiſende ohne giltige Fahrkarte behandeln. Die genaue Beachtung der Beſtimmungen liegt daher Die Anfänge der Gasbeleuchtung. Die hatte ein Tech⸗ Stadt Löwen in Belgien zum erſten Male Beleuchtungszwecken verwendet, und Ein Jahr ſpä⸗ Würzburg ſein Labo⸗ im Jahre Lampadius, indem er mit Gas er⸗ Eheleute müſſen eine gute Leber haben, denn es kriecht ihnen gar oft etwas darüber. Eheleute müſſen gute Füße haben, denn es drückt ſie der Schuh an vielen Stellen. Er hat Erfahrung. Als der Lehrer Schillers Wilhelm Tell behandelnd an die Stelle kommt, da Funden H zu ſeinem Weibe ſpricht.„Nach Ari fahr' iſt ſteh'nden Fußes gleich!“ Fragte er die Schüler:„Wer kann mir ſagen, was h. en, Fußes bedeutet:—„Das ſoll heiſſen,“ antwortet Fritz Müller,„daß er vierter Klaffe fahren will“ Finanztechniſch ausgedrückt. In h h bezeichnet Herr A. eine Dame, die da ſtolz vorbeigeht:„Seht wie ſie daher⸗ ſchwebt in Kleidern und Schuhen, alles vom Feinſten, und alles Se e— B.:„Das iſt ja die reine ſchwebende erſten das 18. ier ſteh'n⸗ Verſuche Henfel, Birnen, Nüsse ſowie Beſtellungen auf Weiß⸗ und Rotkraut 5 Bismarckheringe— Nollmöpſe Bratheringe— Bücklinge und Sardinen zu Tagespreiſen zu verkaufen. Nikolaus Neff 4. . 5 Möbel kauft Jedermann billig bei Kupfer mann Geſchäfts⸗ Uebernahme und Empfehlung. Dem verehrlichen Viernheimer Publikum diene hiermit zur gefl. Nachricht, daß ich den 5 von Herrn Mazke, Rathausſtraße 71, käuflich erworben habe. 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Tages ⸗Leberſicht. —* Auf dem Parteitag des badiſchen entrums ſprach ſich Staatspräſident Dr. Köhler ſowie er ehe⸗ 1506 e Dr. Wirth gegen einen Lechts⸗ block aus. —“ Der Oberkommandierende der Rheinarmee, Ge⸗ neral Degoutte, wurde von ſeinem Kommando abberu⸗ fen und durch General Gaillaumat erſetzt. —* Das franzöſiſche Kriegsgericht in Dortmund hat am Samstag ſeine letzte Sitzung abgehalten. —* Die Berliner Polizei beſchlagnahmte im Nor⸗ den Berlins ein reichhaltiges Waffenlager der KPD. Außer zahlreichen Piſtolen wurden auch ſelbſtgefertigte Handgranaten und Sprengbomben gefunden. —“ Gegen den Erzbergermörder Schulz iſt von der M Polizei erneut ein Haftbefehl erlaſſen wor⸗ en. —“ Die in New Pork geführten franzöſiſchen An⸗ leiheverhandlungen nehmen einen günſtigen Verlauf u. ſollen noch in dieſer Woche abgeſchloſſen werden. —“ Anatole France iſt in der Nacht vom Sonntag auf Montag um 1½ Uhr geſtorben. Der Tod erfolgte außerordentlich ruhig. Man kann Altersſchwäche als Todesurſache bezeichnen. 1„Daily Tlegraph“ meldet aus Riga, daß Trotz⸗ kis Geſundheitszuſtand ſich ſeit kurzem bedenklich ver⸗ ſchlimmert habe. Neben ſeinem bekannten Leiden ſei Trotzki auch noch lungenſchwindſüchtig geworden. „ Nach einer Meldung aus Island iſt der deut⸗ ſche Fiſchdampfer Heinrich Neumann aus Cuxhaven ge⸗ ſtrandet. Zwei Mann der Beſatzung wurden gerettet. — Aus Kalkutta wird gemeldet, daß in Rangoon Unruhen ausgebrochen ſeien, wie es ſcheine, aus reli⸗ giösſem Fanatismus. eines drohenden kulturellen Untergangs. Dienstag, den 14. Oktober 1922 den Anſpruch erheben, Bismarck'ſche Idee zu ſein. Der Mili⸗ tarismus war niemals eine Volksidee er war dem Volke eine unbequeme Erſcheinung, unter der es ſich aber politiſch gut ſchlafen ließ. So kam es, daß ſich heute das deutſche Volk verwundert frägt, wie alles denn gekommen iſt und ſeinen Fürſten, wie einer Wach- und Schließgeſellſchaft, den Vor⸗ wurf macht, daß es beſtohlen wurde. Es war noch immer ſo in der Geſchichte: Wenn das Volk ſich ſchlafen legte, gab es ein furchtbares Erwachen. 1914 erwachte Deutſchland. Die Freiheitsidee als Gedanke nationalbewußter Selbſtbehauptung loderte begeiſtert emvor und befähigte das deutſche Volk zu beiſpielloſer Tat. In dem Grade aber, in dem dieſe Begeiſte⸗ rung aus phyſiſcher Erſchöpfung nachließ, erlahmte auch die Energie des Volkes mangels einer Idee, die von neuem be— fruchtend wirken konnte. Politiſch hilflos brach es mit der Idee ſeiner Führer, die allein auf Macht gerichtet war, rettungslos zuſammen. Seine„Revolution“ von 1918 war ohne Idee. Sie war lediglich die Quittierung des willenloſen Zuſammenſturzes eines in ſich morſch und verantwortungslos gewordenen Monarchentums. Was nun folgte, war verzweifelte Abwehr 0. War es eine Idee, die uns nach Weimar führte? Notwehr war es, ein ängſtliches Amſichſchlagen mit dem Zwecke bürgerlicher Selbſtbehauptung! Oeutſches Volk und Idee. Einige Gedanken von Regierungsrat Dr. Hoffmann. g Die Kenntnis der Geſchichte ſetzt die Kenntnis ihrer Ideen voraus; denn damit iſt es nicht getan, eine Fülle äußerer Er⸗ eigniſſe im Leben der Völker zeitlich aneinander zu reihen, ohne die Wirkungen auf ihre letzte Arſache zurückzuführen. f letzte Arſache aber war immer die Fdee. Vernunft und An⸗ vernunft bilden die Quellen der Menſchheitsgeſchichte und die Leidenschaft war die treibende Kraft ihres Schickſals. Beſieht man ſich die Idee in der Geſchichte nach ihrem Ziel, war ſie kulturell oder ziviliſatoriſch gerichtet. Zwei Ideen waren es in der Geſchichte der Völker vor rem 0 wurden: die Gottesidee und die Freiheitsidee in ihrer Mannigfaltigkeit. Beide ſpielten auch im Leben des deut⸗ ſchen Volkes eine große Rolle. Zur Zeit ſteht die Freiheits- idee im Vordergrunde. Sie als Idee erkennen und für die Zukunft deuten, heißt ſie an der Vergangenheit meſſen. Ve⸗ trachten wir in dieſem Volksgeſchichte. Durch das b. aufgeklärt und durch das Ereignis der franzöſiſchen Revolution hunderts zur Freiheitsidee. Machtvoll quoll dieſe Idee auf allen Gebieten. Innerpolitiſch war es die Idee der Demo⸗ kratie, die zum Verfaſſungsſchutz der Grundrechte des Einzelnen als Staatsbürger drängte und ſeine Beteiligung an der Re⸗ gierung des Vaterlandes ſuchte. Es war die Idee der Selbſtverwaltung in ihren beiden Formen: der dezen⸗ ttaliſierten Kommunalverwaltung durch freie Bürger und ihrer Mitwirkung bei der ſtaatlichen Regierung. Nicht als ob dieſe deen neu geweſen wären; neu war nur die Begeiſterung mit er man an ihre Verwirklichung ging. Die Stein⸗Hardenberg⸗ ſche Reform iſt noch heute der Grundpfeiler unſerer kommunalen Selbſtverwaltung. And ohne die inneren und äußeren Be⸗ freiungskriege, bie von einem begeiſt getragen waren, iſt die demokratiſche Entwicklung Deutſchlands nicht denkbar. Wohl kam in den 20er und 30er Jahren die abſolutiſtiſche Reaktion, ohne aber imſtande geweſen zu ſein, die im Volke glimmende Freiheitsglut zu erſticken. Neu flammte die ea in den Revolutionsjahren 48/49 auf und verband ſich mit d.. dee der deutſchſtaatlichen Einheit und g ro ß deutſchen Verbrüderung. Da kam Bismarck, der die Idee der deutſchen Einheit mit der Idee der Macht verquickte und der groß- deutſchen Idee die Vormachtſtellung eines monarchiſchen Preußens entgegenſtellte. So genial der Gedanke war, volks⸗ tümlich war er nie; daraus erklären ſich die Hemmungen und Widerſtände, mit denen Bismarck zu kämpfen hatte, daraus er⸗ klärt ſich aber auch die Fdeenapathie des deutſchen Volkes nach der Bismarck'ſchen Reichsſchmiedung im Jahre 1871 bis zum Ausbruche des Weltkrieges. Mit der Verwirklichung deutſcher Einheit unter Ausſchluß Oeſterreichs nach Schaffung der deut⸗ ſchen Reichsverfaſſung mit der Garantie neuzeitlicher Grund⸗ rechte der Deutſchen, unter dem Glanze des Errungenen, legte ſich das deutſche Volk zum ideenloſen polſtiſchen Schlafe. Hat das deutſche Volk auch nur einen politiſchen Gedanken gehabt, für den es ſich erwärmen geſchweige begeiſtern konnte? e Idee des Pangermanjsmus, die uns im Auslande ſo furcht⸗ bar geſchadet hat, war niemals eine Volksidee, kaum daß das ihrer Exiſtenz nur eine Ahnung hatte. * Dieſe allem, die zu ihrem Schickſal Sinne etwa hundert Jahre deutſcher 18. Jahrhundert wiſſenſchaftlich erſchüttert, erwachte das deutſche Volk Anfangs des 19. Jahr⸗ erten deutſchen Volke 9100 a Und was ſich b welt dem Byzantinismus opferte. konnte nicht einmal 0„Wir konnten die Diktatur errichten, den Faſchismus ſchaffen, wir gingen aber bewußt den Weg der Republik“, ſprach erſt kürzlich ein hervorragender Führer des deutſchen Volkes. Das iſt mehr als ein Bekenntnis zur vernunftgemäßen Realpolitik, das iſt ein Bekenntnis der Ideenloſigkeit des deutſchen Volkes, das ſeine Vertreter zur konſtituierenden Nationalverſammlung entſandte, wie früher in den Reichstag, ohne eigenes beſtimmtes Ziel, ohne Begeiſterung, ohne eigene Verantwortungsfreudig⸗ keit. Daß es ſo oder ſo zu einer Republik kommen mußte, wußte wohl jeder. Dem allgemeinen Volke aber war die Republik ein Erſatz, keine Forderung. Der Republikanis— mus war einmal eine Idee, bis zur Schaffung der deut- ſchen Republik aber keine deutſche, von innerer Begeiſte— rung getragene Volksidee. Wohl preiſen wir heute unſere Reichsverfaſſung als die freiheitlichſte der Welt; iſt ſie aber im innerſten Kerne deutſch empfunden, deutſch geſchaffen worden? Oder iſt ſie ein Kunſtprodukt des Geiſtes, weltpoliti⸗ ſcher Erfahrung, ein Verſuch, den beſten Verfaſſungen freiheit⸗ licher Staaten das Beſte zu entnehmen, um es den Deutſchen zum Geſchenk zu geben? Der 0 iſt nur allzuwahr: Deutſch— land hatte ſeit Jahren wohl eine Republik, aber keine Republi— kaner. Heute hat ſich das Blatt gewendet. Das deutſche Volk kam zwar nicht durch den Republikanismus zur Republik, iſt aber jetzt im beſten Zuge, von der republikaniſchen Form zur cepublikaniſchen Idee zu gelangen. Dieſe Idee haftet zunächſt an der demokratiſchen Leberlieferung. Man will die Repu— blik, wie ſie überkommen iſt, wie ſie heute iſt, aus Aeberzeugung oder realpolitiſcher Einſtellung. Schon aber zeigt ſich ein Weſensunterſchied zum Alten; überwunden iſt die„Gleichheit“, gan die Stelle tritt die Forderung:„Freie Bahn dem Tüchtigen“. Was dem im deutſchen Volke ſieghaft aufkommenden Republi— kanismus Flügel der Begeiſterung verleiht, iſt die Betonung der Volksgemeinſchaft, die Wiederaufnahme des groß- deutſchen Gedankens als Ausdruck der Verbrüderung aller Deutſchen. Iſt es nicht ein großes Erlebnis dieſer Tage, daß die des Klaſſenkampfes beſchuldigte Partei den Weg der Klaſſenverſöhnung beſchreitet und ſich als Ziel ihres republikaniſchen Ideals zur Idee der Schickſals- und Opfergemeinſchaft durchzuringen verſucht? Das heute viel um- ſtrittene Reichsbanner iſt doch der organiſatoriſch zum Ausdruck gebrachte Wille, über alles Trennende der Klaſſe und parteipolitiſcher Weltanſchauung hinweg ein eiſernes Band deutſcher Zuſammengehörigkeit und Volksgemeinſchaft zu ſchmie⸗ den. And weil dieſe, edler Begeiſterung werte Idee aus dem Volke geboren ſchon zur Tat zu werden beginnt, iſt ſie ein Pfeiler zukünftiger wirklicher Einheit der Deutſchen und darf ſich mit Recht als„national“ im beſten Sinne des Wortes nennen. Es iſt kein Zufall, daß nach dem furchtbaren Völker— morden die Idee der Verſöhnung zum nationalen und internationalen Zukunftgedanken geworden iſt. Wohl dem deutſchen Volke, wenn es die Erforderniſſe der Zeit perſteht und allen reaktionären Gewalten zum Trotz ſeinem ſicheren In- ſtinkte Folge gibt und ſeine Zukunft in der Gemeinſchaft der Völker, nicht in ihrer Trennung, ſucht. Der Idee der Macht ſtellte es die Macht der Idee entgegen. Als wahrhaft; chriſtliches Volk kann Deutſchland einſt die Welt befruch⸗ ten. Das allein iſt Fortſchritt, Aufſtieg und Glück! — Ü—ĩ4 855 Hie Sicherung der deulſchen Anleihe. + Das Intereſſe der politiſchen Kreiſe konzentriert ſich augenblicklich vollſtändig auf die Frage der Unter⸗ bringung der deutſchen Anleihe auf den internationa- len Märkten. Mit überraſchender Schnelligkeit wird dieſe große finanzielle Transaktion, die die Grundlage für die finanzielle Sanierung Deutſchlands und fur die Wiederherſtellung der deutſchen Zahlungsfähigteit bildet, zur Durchführung gelangen. Schon zu Beginn der Verhandlungen über die Anleihe rechnete man auf Seiten der amerikaniſchen Bankiers mit einem vollſtän⸗ igen Erfolg derſelben, die das erſte Zeichen des zu⸗ zückkehrenden Vertrauens der internationalen Finanz⸗ welt gegenüber Deutſchland darſtellt. Mit der Unter⸗ bringung der Anleihe iſt aber auch gleichzeitig mit einem weitgehenden Umſchwung in den finanziellen u. wirtſchaftlichen Verhältniſſen in Deutſchland zu rechnen, da nunmehr auch die deutſche Privatinduſtrie umfang⸗ reiche Anleihen und Kredite von dem Auslande her mobilmachen kann. Daß der Anleihevertrag unter ver⸗ hältnismäßig günſtigen Bedingungen zuſtande gekommen iſt, iſt eine Tatſache von größter politiſcher Tragweite, für die deutſche Anleihe erſcheint bis jetzt eine 405 aus ee ſich ſchon in wenigen Wochen zeigen mird. Schriftleitung, Druck und Verlag: Johann Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße 36. f 1 41. Jahrgang. In Verbindung mit dem dicht bevorſtehenden Ter⸗ min zur Auflegung der Anleihezeichnung hat man es auch in Berlin für notwendig befunden, augenblick⸗ lich den Streit um die Regierungsfrage in den Hin⸗ tergrund zu drängen. Die Gegenſätze zwiſchen den be⸗ teiligten Parteien hatten ſich derart zugeſpitzt, daß eine ernſte Regierungskriſe nur durch den Entſchluß, die Verhandlungen bis zum Dienstag zu vertagen, ver⸗ mieden werden konnte. Nur durch dieſen Zeitgewinn wird es möglich ſein, daß die Auflegung der deutſchen Anleihe auf den internationalen Märkten nicht ungün⸗ ſtig beeinflußt wird und aus dem gleichen Grund ſoll ſich Reichskanzler Dr. Marx entſchloſſen haben, die entſcheidenden Verhandlungen mit den Parteien nicht eher wieder aufzunehmen, bis der Erfolg der Anleihe ſichergeſtellt iſt. Obwohl die deutſchnationalen Führer die Deutſche Volkspartei erſucht haben, ihrerſeits ihren ganzen Einfluß aufzubieten, um eine Verzögerung der Regierungsverhandlungen zu verhindern, dürfte doch auch dieſe damit einverſtanden ſein, daß jetzt eine Ver⸗ handlungspauſe eintritt, die dazu benutzt werden kann, um auf dem Wege unverbindlicher Beſprechungen einen Konpromiß anzubahnen. Nicht ohne Sorge beobachtet man zur Zeit die Haltung der engliſchen Finanzkreiſe. Nach den aus London vorliegenden Nachrichten dürfte der Erfolg der deutſchen Anleihe auf dem Londoner Markt nur ſebr mittelmäßig ſein, da ſich die engliſche Finanzwelt mit der deutſchen Anleihe noch immer nicht befreunden kann. Dagegen lauten die aus New Vork vorliegen⸗ den Meldungen außerordentlich optimiſtiſch. Unter an⸗ derem liegt ſogar eine ſehr überwiegend zuverſichtliche Meldung vor, in der behauptet wird, daß die Anleihe in Amerika um das Zehnfache überzeichnet wäre. In Deutſchland aber hat man kaum einen Anlaß, derartige übertriebene Erwartungen zu teilen, doch glaubt man ebenfalls mit einer erheblichen Ueberzeichnung durch die amerikaniſche Finanzwelt rechnen zu können. Die Sicherung der Anleihe bedeutet gleichzeitig auch die unbedingte Sicherung der Londoner Abmachun⸗ gen. Darüber hinaus darf man annehmen, daß nun⸗ mehr auch die franzöſiſche Regierung ernſthafte Anſtal⸗ ten machen wird, um ihre Zuſagen hinſichtlich der mi⸗ litäriſchen Räumung des Ruhrgebietes zu erfüllen. Be⸗ kanntlich dat der franzöſiſche Miniſterpräſident Herriot auf der Londoner Konferenz den deutſchen Staats⸗ männern die Verſicherung gegeben, daß er bereit ſei, eine Verkürzung der Räumungsfriſten in Erwägung zu ziehen und es wird wohl anzunehmen ſein, daß die Reichsregierung nach der erfolgten Zeichnung der Anleihe offiziell Schritte unternehmen wird, um mit der franzöſiſchen Regierung in Verhandlungen über die frühere militäriſche Räumung des Ruhr⸗ und Sank⸗ tionsgebietes einzutreten. Der diplomatiſche Mitarbei⸗ ter des„Daily Telegraph“ behauptet, daß Frankreich und Belgien auf dem Wege freundſchaftlicher Verein⸗ barungen mit Deutſchland in eine Abkürzung der Be⸗ ſetzung des Ruhrgebietes einwilligen würden. Trifft dieſe Behauptung zu, ſo wird es Deutſchland allerdings außerordentlich intereſſieren, welche Art von freund⸗ ſchaftlichen Abmachungen hierbei in Frage kämen. Man weiß, daß die Frage einer früheren militäriſchen Räu⸗ mung des Ruhrgebietes mit dem Problem der deutſch⸗ franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen ſehr eng ver⸗ knüpft iſt und man geht daher nicht fehl, wenn man dieſe„freundſchaftlichen Vereinbarungen“ hinter dem in Ausſicht ſtehenden deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrag ſucht. Die 800⸗Nillionen⸗Anſeihe. New Pork, 13. Okt. Durch Voranmeldungen mehr als dreifache Ueberzeichnung der Anleihe als geſichert. Die Zeichnung, die Dienstag früh 9 Uhr eröffnet wird, ſoll um 10 Uhr bereits wieder geſchloſſen werden. Nur für auswärtige Zeichner ſoll die Zeichnung bis mit⸗ tags geſtattet ſein. Den Anreiz zum Zeichnen der An⸗ leihe gibt neben allgemeinem politiſchen Optimismus das wirtſchaftliche Vertrauen zu Deutſchland, das durch den bisherigen Verlauf der deutſch⸗franzöſiſchen Wirt⸗ ſchaftsverhandlungen beſtätigt wird. Berlin, 13. Okt. Der nach Berlin zurückge⸗ kehrte Reichsbankpräſident Dr. Schacht ſprach ſich Preſſe⸗ vertretern gegenüber ſehr befriedigt über das Ergeb⸗ nis der Londoner Anleiheverhandlungen aus. Er iſt der Meinung, daß die Tatſache des Amerika⸗Fluges des Z. R. 3 eine ſehr günſtige Stimmung für die Anleihe⸗ Zeichnung in Amerika machen werde. London, 13. Okt. Wie aus New Pork gemel⸗ det wird, hat das Bankhaus Morgan eine Erklärung veröffentlicht, die beſtätigt, daß es mit der Firſt Na⸗ tional Bank, der National City Cy., dem Bankhaus Kuhn, Loeb und Cy., der Garantie⸗Truſt⸗Company, der Bankers Truſt Cy., der Firma Harris Frorbes u. Cy. und noch drei anderen Banken 110 Millionen Dol⸗ lar der ſiebenprozentigen Deutſchland⸗Anleihe übernom⸗ men hat. Die Zeichnung ſoll am Dienstag von dem von dem Hauſe Morgan gebildeten Country⸗Wide⸗Syn⸗ dikat erfolgen. Der Dawesplan praktiſch in Kraft. London, 13. Okt. Der diplomatiſche Korre⸗ ſvondent des„Daily Telegraph“ ſchreibt: Mit dem Einverſtändnis amerikaniſcher, enaliſcher und kontinen⸗ . „PP 1 —. — — 5 222 ͤu———. r—— —— taler Bankiers iſt am Freitag der Plan Dawes nicht nur theorethiſch, ſondern auch vraktiſch in Kraft getre⸗ ten. Man erwarte jetzt eine allgemein raſchere Räu⸗ mung der Ruhr durch Frankreich und Belgien. ſowie die Abkürzung der Maximalperiode für die Beſetzung des linksufrigen Rheines. 0—— 3 Keine RNechtsorientſerung der Neichspolitik. bb. Berlin, 13. Okt. Wie aus führenden Krei⸗ ſen des Zentrums bekannt wird, iſt es nicht unwahr⸗ lich, daß die Zentrumsfraktion des Reichstages ſich in ihrer Sitzung am Dienstag bereit erklären wird, mit 5 Deutſchnationalen Partei in Verhandlungen über ie Umbildung des Reichskabinetts einzutreten. Die Vorausſetzungen wären jedoch, daß eine Rechtsorien⸗ tierung der Reichspolitik vollſtändig ausgeſchaltet wird und die demokratiſche Reichstagsfraktion ſich weiterhin an der Regierung beteiligt. Eine einſeitige Rechts⸗ orientierung werde das Zentrum nicht mitmachen. Berlin, 13. Okt. Die Deutſche Volkspartei hat dem Reichskanzler erklärt, daß ſie ihre Miniſter aus dem Kabinett zurückzieht, falls der Eintritt der Deutſch⸗ nationalen nicht ermöglicht wird. Der Reichstag bleibt vertagt. kb. Berlin, 13. Okt. In den parlamentari⸗ ſchen Kreiſen verlautet, daß vor Ende Oktober kaum mit einem Wiederzuſammentritt des Reichstages zu rechnen ſein wird. Bevor nicht die Regierungsfrage ge⸗ regelt iſt, wird die Reichsregierung nicht in eine Ein⸗ berufung des Parlaments einwilligen können, da ſonſt die ſofortige Reichstagsauflöſung kaum vermieden wer⸗ den kann. Die Bemühungen des Reichskanzlers zur Umbildung des Reichskabinetts dürften wahrſcheinlich noch die ganze Woche andauern, da die Mittelparteien entſchloſſen ſind, die Verhandlungen ſolange hinaus zu⸗ zögern, bis der Erfolg der deutſchen Anleihe geſicherf iſt. Die nächſten Tagen werden wahrſcheinlich mit un⸗ verbindlichen Verhandlungen ausgefüllt ſei, bei denen man es vermeiden wird, einen Bruch mit den Deutſch⸗ nationalen herbeizuführen. — Die deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen. Paris, 13. Okt. Wie gemeldet wird, reiſte die deutſche Wirtſchaftsdelegation geſtern abend nach Berlin zurück. Am Vormittag war von dem Führer der deutſchen Delegation, Trendelenburg, und dem fran⸗ zöſiſchen Handelsminiſter ein Protokoll über die bisher feſtgelegten Punkte unterzeichnet worden. Am Nachmit⸗ tag hatte noch eine kurze Beſprechung einiger Delegier— zer des Quai d'Orſay ſtattgefunden. Die Amerikafahrt des J. R. III. Die Abfahrt. Friedrichshafen, 12. Okt. Das Luftſchiff 3. R. 3 hat heute vormittag 6,35 Uhr bei dichtem Ne⸗ zel ſeine Amerikafahrt angetreten. Auf dem Platz vor der Halle wogte trotz der frühen Morgenſtunde eine ungeheure Menſchenmenge. Eine Muſikkapelle ſpielte das Deutſchlandlied als die Haltetaue losgelaſſen wur⸗ den. Kurz darauf war das Schiff den Blicken der Zu⸗ ſchauer entſchwunden. Um 7,45 Uhr lag bei der Funkenſtation der Werft noch keine Funkmeldung von dem Luftkreuzer vor. Um 7 Uhr hat das Luftſchiff die Stadt Konſtanz überflogen, 7,50 Uhr Baſel, um 8,15 Lörrach, um 8,37 Uhr wurde das Luftſchiff ſüdlich Belfort geſichtet und erſchien um 9 Uhr über Montbeliard. Von dort aus erhielt die Funkſtation der Luftſchiffhalle folgen⸗ den Spruch: 900 Meter Höhe, Montbeliard 120 Kilo⸗ meter Stundengeſchwindigkeit, alles in beſter Verfaſ⸗ ſung, herrliche Ausſicht auf die Alpen. Um 11,38 Uhr lag folgender Funkſpruch vor: Loire, Richtung Bordeaux. Alles klar. 2,10 Uhr befand ſich das Luftſchiff im Departement Chamente, 150 Kilometer öſtlich von Rochefort. Ueber dem Atlantiſchen Ozean. Um 3 Uhr 30 meldete ein Funkſpruch an die Hal⸗ lenſtation in Friedrichshafen: Die Girondemündung er⸗ reicht. Alles in tadelloſer Verfaſſung. Damit hat Z. R. 3 auf ſeiner kühnen Fahrt das Meer erreicht und nimmt nun direkten Kurs auf New Vork. Die Strecke Friedrichsbafen— Girondemündung mißt in der Luftlinie rund 900 Kilo E 0 85 neun Stunden zurückgelegt wurden. Dabei iſt zu be⸗ denken, daß das Schiff auf dem Wege von Friedrichs⸗ hafen nach der Girondemündung im erſten Teil des Tages nicht der Luftlinie folgen konnte, ſondern dem nordweſtlichen Alpenbogen folgend den Kurs auf die Rhone einhalten mußte. Die letzte Meldung. Friedrichshafen, 13. Okt. 3,25 Uhr: (Funktelegramm des Z. R. 3) Standort Nordecke Spa⸗ niens, auf der Linie nach Azoren. 4,17 Vhr: In der Richtung nach Azoren. Berlin, 13. Okt. Nach Mitteilung der hieſi⸗ gen großen Funkſtationen wird die Sendeſtation des Z. R. 3 dort nicht mehr gehört, da die Sendeenergie des Luftſchiffſenders zu gering iſt, um dieſe ungeheure Entfernung zu überwinden. Wahrſcheinlich ſteht Z. R. 3 bereits mit den amerikaniſchen Funkſtationen in drahtloſer Verbindung, ſo daß weitere Nachrichten über den Flug auf dem Umweg über Amerika zu erwarten ſein werden. Eine Dankesbotſchaſt des Reichspräſidenten. Berlin, 13. Okt. Reichspräſtdent Ebert hat durch Dr. Eckener eine Dankesbotſchaft an den ameri⸗ kaniſchen General Allen abgeſandt, in der es u. a. heißt, daß der Reichspräſident den Flug des Luftſchif⸗ fes zum Anlaß nehme, um dem amerikaniſchen Volke erneut den Ausdruck aufrichtigſter herzlichſter Darkbar⸗ keit zu übermitteln, die das deutſche Volk für das er⸗ folgreiche Hilfswerk an den notleidenden deutſchen Kin⸗ dern empfindet. Das deutſche Volk werde dieſe Be⸗ weiſe teilnehmenden Mitgefühls nicht vergeſſen. Der Gruß des Reichsverkehrsminiſters. Berlin, 13. Okt. Der Reichsverkehrsminiſter ſandte an die Beſatzung des„Z. R. 3“ folgende Drah⸗ tung: Es iſt mir ein herzliches Bedürfnis, der Be⸗ ſatzung des ſchon ſo trefflich bewährten Schiffes meine Grüße und Wünſche für gutes Gelingen zu übermit⸗ teln. Möge dies Unternehmen des deutſchen Geiſtes in den zu überfliegenden Ländern und in Amerika die Ueberzeugung ſtärken, daß die Luftfahrt weſentlich dazu berufen iſt, die Völker miteinander zu verbinden und daß die heute alle Länder beſchäftigende Luftfahrtfra⸗ gen niemals befriedigend zu löſen ſind, wenn man ſie nur aus dem Geſichtswinkel des vergangenen Krieges betrachtet. Gute Fahrt und Glück. 3. R. 3 epochemachend. Waſhington, 13. Okt. Oberſt Ravel, der dem offiziellen Luftdienſt angehört, hat in einem In⸗ terview erklärt, daß vorausſichtlich in einigen Jahren über alle Meere regelmäßige Luftverbindungen einge⸗ führt ſind, die bis jetzt von Schiffen beſorgt worden ſeien. Dafür komme aber nur der Lenkballon in Frage, die Luftflugzeuge könnten nur für Teilſtrecken und untergeordnete Strecken zur Verwendung kommen. Es werde möglich ſein, den Luftverkehr billiger als den Eiſenbahnverkehr auszugeſtalten. Der Z. R. 3 werde ein Modell für die künftigen Lenkballons darſtellen, durch das der Verkehr in Zukunft eine vollſtändige Revolution erfahren werde. Z. R. 3 werde in der Geſchichte der Luftſchiffahrt geradezu epochemachend ſein. Amerika in Erwartung des Zeppelin. New Mork, 13. Okt. Nachdem das Intereſſe in Amerika an der Abfahrt des Luftſchiffes durch die wiederholten Verzögerungen etwas abgeflaut war, iſt es jetzt von neuem wieder erwacht. In den Klubs werden große Wetten über das Gelingen der Fahrt u. den Zeitpunk der Ankunft abgeſchloſſen. Die Eiſen⸗ bahnverwaltung hat umfaſſende Maßnahmen getroffen, um den erwarteten Anſturm bewältigen zu können. Die Verbindung mit Amerika hergeſtellt. Berlin, 13. Okt. Z. R. 3 ſteht ſeit heute vor⸗ mittag mit der amerikaniſchen Küſtenſtation Chathan in Verbindung. An Bord iſt alles wohl. Die Fahrt ver⸗ lief bisher ohne Zwiſchenfälle. Auftreten eines Wirbelſturmes. Frankfurt, 13. Okt. Die meteorologiſche Station in Frankfurt teilt auf Grund letzter amerikani⸗ ſcher Berichte mit, daß ein Wirbel, deſſen Kern über Neufundland liegt, ſeinen Einfluß nach Süden ausge⸗ dehnt hat. Es ſind Windſtrömungen bis zu 25 Grad Breite zu erwarten, die die Leitung des Z. R. 3 wohl veranlaſſen können, den Kurs ſtark ſüdlich zu verlegen. Es beſtebt die Möalichkeit. daß Z. R. 3. der von der Der Siebente. Roman von Elsbeth Borchart. 19. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Mochte er ſich Karl Heinz vornehmen, wenn der Junge zu dumm und zu ſchüchtern war, ſich energiſch dagegen zu wehren. Dieſer Siebente tat ja, als brauche er nur zu befehlen, und es mußte geſchehen: und wenn er durchaus auf Gerolſtein bleiben wollte, mußte er eben die Folgen tragen. Er ſchien es freilich verteu⸗ felt ernſt zu nehmen, das bewies ſein Nachkommen. Was bezweckte er eigentlich damit? Glaubte er, ihm das Reiten verbieten zu können, oder— wollte er ihm etwa gar jetzt nachreiten? Das wäre! Wie gut, daß er ſich ſein Pferd ſchon vor dem Frühſtück hatte ſatteln laſſen und bereits zum Tore hinausſprengte, als Seeger auf der Bildfläche erſchien. Nun, mochte Franz ihm getroſt die zahme Fricka ſatteln, die konnte jeder Stümper reiten, auch ſolch ein armſeliger Schulmeiſter; aber einholen könnte er ihn damit doch nicht! Wieder lachte Eberhard beluſtigt auf. Schade eigentlich, daß er den Hauslehrer nicht zu Pferde ſehen konnte, der Anblick müßte köſtlich ſein! Horch! Klang da nicht Hufſchlag hinter ihm? Das konnte unmöglich ſchon Seeger mit der Fricka ſein. Neu⸗ gierig wandte er ſich halb im Sattel. Ein erſtickter Laut der Ueberraſchung und des Schreckens entfuhr ihm. Da ſprengte Seeger heran, nicht auf der zahmen Fricka, ſondern auf dem wilden Pollux. Ganz blaß wurde der Knabe ſtockte das Blut in ſeinen Adern. Dann, ſich der Gefahr voll bewußt werdend, gab er ſeinem Pferde die Sporen und jagte nun wie toll darauf los, immer nur in dem Gedanken: Er darf dich nicht einholen. ſonſt haſt du verſpielt! „Vorwärts, Ariadne— hui— ho hopp— hui! und ſekundenlang Wie der reitet—— wie der auf ſeinem Pollux ſitzt Vein reicher Beſitzt genügt, es zu kennzeichnen! Da be⸗ — hui— hui!“—— Gerte und Sporen, die dem Tier erbarmungslos in die Weichen drangen, reizten es zu raſendem Lauf. Der Sand auf der Chauſſee flog auf, die Funken ſtoben, u. eine Wolke von Staub wirbelte auf. Da ſchoß etwas an ihm vorüber und ſtellte ſich ihm in den Weg, als Hindernis. Ein kurzes Aufbäumen beider Tiere— dann griff eine feſte Hand in die Zügel der Ariadne und zwang ſie zum Stehen. Schweißtriefend, pruſtend, den Boden ſtampfend, ſo ſtanden ſich die beiden Tiere gegenüber, und auch die Reiter atmeten ſchwer. Eberhard ſah aus wie ein Bild von Stein, kalk⸗ weiß im Geſicht, und dabei ſtarrte er ſein Gegenüber an, als ſähe er eine Viſion, oder als träume er. „Nun, Eberhard,“ erklang da die Stimme See⸗ gers, der man die Anſtrengung des wilden Rittes kaum noch anhörte,„was meinſt du, wer hat geſiegt, Ariadne oder Pollux?“ Ein feindſeliger Blick traf den Erzieher. „Mit Pollux kein Kunſtſtück!“ „Du haſt recht, Pollux iſt ein prächtiges Tier!“ „Aber§ daß— ein— armſeliger Hauslehrer mit ihm fertig wurde, iſt allerdings ein Wunder.“ Es lag ein verletzender Spott in ſeinen Worten, a 7 ſchien gegen Beleidigungen unempfindlich zu ſein. „Warum ſollte denn ein Hauslehrer nicht auch reiten können?“ fragte er ruhig. Um des Knaben Lippen zuckte es verächtlich. „Das iſt Vorrecht derer, die von edlem Blute ſind!“ „So, das meinſt du alſo?“ ſagte Seeger und drängte ſein Pferd etwas näher an das Eberhards he⸗ ran, um im Notfall deſſen Zügel faſſen zu können. „Wer ſagt dir übrigens, daß mein Blut ſchlechter iſt als das deine, Knabeß Und womit willſt du es mir beweiſen? Glaubſt du, daß Geburt und Name und Ein Denkmal für Berlin, 13. Ott. angekündigt. Der Wahlkampf in England. kreis Dudley eine Rede. Er erklärte, daß der Meldung, entſcheiden. Die Flotte könnte grundſätzli greifer vollſtändig fehlgeſchlagen hätten. London, 13. Okt. Die liberale Partei des Wahltreiſes Aberavon, in dem Maedonald gewählt wurde, hat als liberalen Gegenkandidaten eine lokale Parteigröße ernannt. Der Gegenkandidat hielt nach ſeiner Ernennung eine Rede, worin er erklärte, daß dem Wahlkreis Aberavon die diesjährigen Wahlen eine große Ueberraſchung bringen werden. Man glaubt, daß der liberale Kandidat ausdrücken wollte, daß Maecdo⸗ nald 96 geſchlagen werde. ondon, 13. Okt. Den Zeitungen zufolge be⸗ ſtehen gegenwärtig ernſte Differenzen innerhalb des Ka⸗ binetts aus Anlaß des Wahlmanifeſtes. Macdonald ſo⸗ wie die gemäßigten Miniſter hätten vorgeſchlagen, daß das Wahlmanifeſt der Partei in einem gemäßigten, re⸗ ſervierten Tone gehalten werden ſoll. Der Hygiene- miniſter Wheatley, der als Vertreter der Extremiſten gilt, und, wie man erklärt, die Nachfolgerſchaft Mac⸗ donalds anſtrebt, ſoll mit einigen Miniſtern gefordert haben, daß das Wahlmanifeſt in ſehr energiſcher Sprache abgefaßt werde. Zunächſt ſei allerdings ein Kompromiß erzielt worden, ohne daß aber der Zorn der Extremiſten gegen Macdonald ſich gelegt hätte. Wahlmaniſfeſt der engliſchen Arbeiterpartei. London, 13. Okt. In dem offiziellen Text des Wahlmanifeſtes der Arbeiterpartei heißt es u. a., daß die Regierung durch einen Parteiblock der Liberalen und Konſervativen geſtürzt ſei. Weiter werden die Verdienſte der Arbeiterregierung beſonders um die Beſ⸗ ſerung der deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen, welche die Gefahr von Verwicklungen in ſich bargen, erwähnt, des⸗ gleichen die Verdienſte der Regierung in Genf. Zur außenpolitiſchen Lage wird erklärt, daß auf das Konto der Arbeiterregierung die Annahme des Bauprogramms zu ſetzen ſei. Den Liberalen und Konſervativen wird nachgeſagt, daß ſie wahrſcheinlich aus Furcht vor einem zweiten Budget der Arbeiterregierung dieſe geſtürzt hät⸗ ten. Die Vorgänge im Parlament werden nicht er⸗ wähnt. 10 15 für den Ausgang des Kampfes ſehr bedeuten⸗ den Verhandlungen über ein Wahlabkommen zwiſchen den Konſervativen und Liberalen werden fortgeſetzt. 2 227 Engliſche Rüſtungen am Suez ⸗Kanal. London, 13. Okt. Der„Daily Expreß“ mel⸗ det, daß aller offiziellen Dementis ungeachtet es auf Wahrheit beruhe, daß England gewaltige Vorbereitun⸗ gen zur Verſtärkung der Garniſon an der Oſtſeite des Suezkanals treffe. Dieſe Maßnahme ſei durch den Ernſt der Lage in Moſſul bedingt. ——0— k— Der Zuſammenbruch der Schanghai⸗Front Lu Bung«⸗hſiang geflohen. Schanghai, 13. Okt. Die Verteidigungsfront Lu Pung⸗hſiang iſt völlig zuſammengebrochen. General Lu Pung⸗hſiang iſt an Bord eines japaniſchen Schiffes gegangen. Er beabſichtigt zu fliehen. Die fremden Schutztruppen befinden ſich in höchſter Alarmbereit⸗ ichaft. 1 e N findeſt du dich in gewaltigem Irrtum. nicht in äuße⸗ ren Vorzügen, nicht in körperlichen Kräften liegt der wahre Wert des Menſchen, ſondern in ſeinem Innern: nur ſtrenge Pflichterfüllung beſtimmen ihn. Womit haſt du deinen Wert bisher bewieſen? Meinſt du, daß du ein echter Edelmann biſt, weil du einige körperliche Vor⸗ züge und Künſte beſitzt, weil du deinem Temperament die Zügel ſchießen läßt, keine Autorität anerkennſt, deine Lehrer quälſt, ihnen mit Trotz und Nichtachtung begegneſt und dich gegen jeden Zwang auflehnſt? Ich will dir ſagen, was du biſt: nichts weiter als ein 1 ungezogener Knabe, der erſt erzogen werden muß!“ „Herr!“ ſchrie Eberhard dazwiſchen, doch Seeger fuhr unbeirrt fort: „Um dich zu erziehen, kam ich hierher, und weil ich dein Erzieher bin, ſtehe ich über dir, ganz gleich, welchen Namen ich trage, und ich will dich zu dem machen, was du jetzt ſchon gerne ſein möchteſt: zu einem wahren Edetmann, der dem edlen Vorbild ſei⸗ nes Vaters Ehre macht!“ „Schweigen Sie!“ donnerte Eberhard jetzt wutent⸗ brannt.„Ich dulde nicht, daß Sie von meinen Vater ſprechen!“ „Du magſt nicht an ihn erinnert werden, weil du dir bewußt biſt, recht wenig nach ſeinem Wunſch und Willen zu handeln. Es wurde ihn betrüben, wenn er dich jetzt wiederſähe.“ „Was wiſſen Sie von meinem Vater— Sie ken⸗ nen ihn nicht!“(Fortſetzung folgt.) Gedankenperlen. Die Blüte ſah ich fallen Vom Apfelbaum; Und hörte leiſ' ſie lallen Als wie im Traum: „Ich muß nun ſterben, doch das frommt Der jungen Frucht, die nach mir kommt!“ In der Jugend iſt fungſein leicht;. Schwerer und ſchöner, wenns Haar ſich bleibt. Berlin Für die Toten der Lufſſchiſ⸗ fertruppen hat geſtern anläßlich des Abfluges des Z. fa 0 e ee 50 een e ertruppen un u eſatzungen in einem Aufrufe K 7 die Einleitung einer Sammlung ür ein Ehrendenkmal kteltern und dieſen ſpater als fertigen Wein kaufen. London, 13. Okt. Henderſon hielt im Wahl⸗ wonach die Arbeiterpartei dem Völkerbund die eng⸗ liſche Flotte zur Verfügung geſtellt habe, keine Bedeu⸗ tung beizumeſſen ſei. Die Regierung werde über die Verwendung engliſcher Truppen in jedem Einzelfalle dem Völ⸗ kerbund erſt zur Verfügung geſtellt werden, wenn alle Argumente des Rechts und der Gerechtigkeit beim An⸗ 1 1 Mit wochabend brach in der Scheuer des gefüllten Scheune gefunden. Die Schellbronn und den umliegenden Ortſchaften vermoch⸗ nen Herd zu beſchränken. Das Vieh konnte 1(Moſtpreiſe.) Der Preis noſtes iſt für die Ohm, 200 Liter, Maiſche Mar da der Ausfall der Traubenernte gering is war die Kreszenz, ſoweit ſie verkauft wird, als⸗ bald abgeſetzt. In Winzerkreiſen macht ſich das Beſtre⸗ ben immer mehr bemerkbar, den Moſt im Herbſt einzu⸗ zu ver⸗ Pfungſtadt, 13. Okt. Vermißt wird ſeit Anfang voriger Woche der 54 Jahre alte Landwirt und Bäcker Ph. Pathenſchneider von hier. Er iſt zuletzt in Rhein⸗ heſſen geſehen worden. Alsfeld, 13. Okt.(Gottes dienſt unter Polrzeia u fſicht.) In unglaublicher Weiſe ha⸗ ben junge Leute während des Gottesdienſtes wieder⸗ holt ſtörenden Lärm vor der Walpurgiskirche veranſtal⸗ iet. Der Gemeinderat hat ſich mit der Angelegenheit befaßt, und hier wurde um polizeiliche Aufſicht in der Umgebung der Kirche während der Stunde des Gottes⸗ dienſtes nachgeſucht. Arheiligen, 13. Okt. Laut Bekanntgabe hieſiger Bürgermeiſterei ſind mit Rückſicht auf die Herbſtſaat die Tauben bis zum 4. kommenden Monats einzuſprren. Juwiderhandlungen werden gemäß des Feldſtrafgeſetzes Art. 39 Abſ. 2 beſtraft. Mainz, 13. Okt.(Senſationelle Ver⸗ haftungen.) Ein Kohlenhändler aus Gonſenheim und ein Ingenieur vom Reichsvermögensamt wurden verhaftet und kamen in Unterſuchungshaft. Es ſoll ſich um Lieferung von Koks für Bauten des Reichsvermö⸗ gensamtes handeln. Friedberg, 13. Okt. Die tollwutverdächtigen Hunde haben in Bad Nauheim und Umgegend Men⸗ ſchen angefallen. Für den geſamten Kreis Friedberg iſt daraufhin die Hundeſperre angeordnet worden. Bad Nauheim, 13. Okt. Der Altveteran von 197071, H. Becker, wurde im Alter von 76 Jahren zur großen Armee abberufen. Mit ihm iſt einer der 5 letzten Mitkämpfer aus Deutſchlands großer Zeit da⸗ hingegangen. Eſchenrod ei Schotten, 13. Okt. Das würdige Denkmal für die Gefallenen des Weltkrieges wurde am Sonntag im Beiſein von 12 Kriegervereinen des Vo⸗ gelsberges eingeweiht. Die Feſtrede hielt Major a. D. Lindenau, Gießen. Das Denkmal beſteht aus einem zwei Meter hohen Syenitſtein, der unter der Unter⸗ ſchrift„Kämpfend bis in den Tod“ die Namen von 22 Gefallenen trägt, gewiß eine hohe Zahl bei nur 500 Einwohnern. Oben auf dem Stein kniet ein betender Soldat. Das Denkmal ſteht neben der Kirche. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim, 13. Okt.(Selbſttöt ung sver⸗ ſu ch.) Am Donerstagabend gegen 8 Uhr trank ein 33 Jahre altes Dienſtmädchen in der Oberſtadt in der Abſicht, ſich infolge Schwermut das Leben zu nehmen, eine giftige Flüſſigkeit. Ihre Abſicht wurde rechtzeitig nene iſt des Diebſtahls geſtändig. bemerkt und ſie alsbald ins Krankenhaus verbracht. Mannheim, 13. Ott.(Verhaftet.) Als w1 Mörder des in Kaiſerslautern getöteten Architekten Heinz Sprenger wurde der Fabrikarbeiter Amil Engel⸗ hardt aus Kaiſerslautern in Mannheim ermittelt und feſtgenommen. Er wurde dem Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. 5 Schwetzingen, 13. Okt. In der Nacht vom Samstag zum Sonntag ereignete ſich auf der Straße Hockenheim— Schloſſer Emil Weinbrecht aus Schwetzingen, der allein auf dem Rade nach Hauſe fahren wollte, wurde gegen 11½% Uhr überfallen. Ein Mann vertrat ihm den Weg und gab mit dem Rufe„Die Sachen her“ aus einer 4,35 Millimeter Mehrladepiſtole ſechs Schüſſe auf Wein⸗ brecht ab. Von den Schüſſen drang einer in den Hals, ein zweiter in die Bruſt, eine weitere Kugel verletzte den Fuß. Im Graben liegend ſah Weinbrecht, wie der Räuber, nachdem er die erſten ſechs Schüſſe abgefeuert Schwetzingen ein Raubmordverſuch. hatte, zum zweitenmal die Piſtole lud. Trotz ſeiner Verletzungen beſtieg der Ueberfallene in dieſem Augen⸗ blick geiſtesgegenwärtig ſein Rad und entfloh. Es ge⸗ lang ihm, bis nach Schwetzingen zu kommen, wo er im Hauſe ſeiner Schwiegereltern bewußtlos zuſammen⸗ brach. Er wurde ins Akademiſche Krankenhaus Heidel⸗ berg verbracht, wo ihm zwei Kugeln, die noch im Kör⸗ per ſtaken, herausoperiert werden mußten. Von dem Täter fehlt bis jetzt noch jede Spur. Heidelberg, 13. Okt.(Vom Gericht.) Das Große Schöffengericht in Heidelberg verurteilte den Lak⸗ kierer Emil Fehn aus Mannheim, der ſich als franzöſi⸗ ſcher Spitzel bei der Bahnhofskontrolle gegen deutſche Durchreiſende die gröbſten Ausſchreitungen und Miß⸗ handlungen zu Schulden katte kommen laſſen, zu der geſetzlich höchſtzuläſſigen Strafe von drei Jahren Ge⸗ fängnis. Sckellbronn b. Pforzheim, 13. Okt.(Brand.) Landwirts Karl Guſtav Ochs ein Brand aus, der ſich raſch aus⸗ 1 1 dehnte und auf das angebaute Wohnhaus übergriff. Das Feuer hatte beſonders Nahrung in der reichlich Feuerwehren von ten nach angeſtrengter Tätigkeit, den Brand auf ſei⸗ gerettet werden. Der Brand iſt vermutlich infolge von Kurz⸗ 1 ö ſchluß entſtanden. Oeſtringen, 13. Okt.(maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche.) Im bieſigen Gemeindefarrenſtall und noch in verſchiedenen Gehöften iſt die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche ausgebrochen. Desgleichen in Kirrlach. Stühlingen. 13. Okt.(Unfall mit To ⸗ des folge.) Am letzten Markttage geriet ein aus⸗ wärtiger Beſucher auf dem Heimwege unter einen Sandwagen, deſſen Räder über ihn hinweggingen. An en Folgen der inneren Verletzungen iſt der Verun⸗ glückte bald darauf geſtorben. Schwenningen, 13. Okt.(Unfall.) An der Straßenkreuzung Villinger⸗Sangerſtraße prallte eine 18jährige Kontoriſtin, die in ſehr ſchnellem Tempo mit ihrem Fahrrad die Sangerſtraße hinabfuhr, heſtig auf den hinteren Teil eines die Villinger Straße auswärts ahrenden Laſtautos, kam zu Fall und trug ſchwere erletzungen am Kopfe davon. Sie wurde mittels Sa⸗ nitätswagen in das Krankenhaus gebracht. Den Kraft- wagenführer trifft keine Schuld. Kleinlaufenbura. 13. Okt.(Schaden feuer.) zm Ladenlorat der Fahrrab⸗ ünd Nähn 5 5 lung Tritſchler Fahrrab⸗ und Naymaſchinenhand brach dieſer Tage ein Brand aus. Dem raſchen Eingreifen der Feuerwehr iſt es zu verdanken, daß das Gebäude gerettet wurde. Allerdings brannte 700 n 1 0 Beſtand an Fahrrädern und maſchinen völlig aus. Von der Urſache des t⸗ des iſt noch nichts bekannt. 35 1 Malſch, 13. Ort. Dem Feldhüter Maiſch in Malſch wurden von unbekannter Hand 40 Rebſtöcke di⸗ rekt am Boden abgeſchnitten. Vermutlich liegt ein Racheakt vor. Im gleichen Grundſtück wurde im ver⸗ gangenen Frühjahr ſchon einmal eine ähnliche Gemein⸗ heit begangen, indem damals ſieben Rebſtöcke abge⸗ ſchnitten wurden. Karlsruhe, 13. Ott.(Schießerei.) Don⸗ nerstagnachmittag gab ein verheirateter Kaufmann in der Oſtſtadt im Verlauf von Streitigkeiten aus ſeinem Jagdgewehr auf einen 19 Jahre alten Arbeiter zwei Schrotſchüſſe ab und verletzte letzteren an beiden Bei⸗ nen. Der Täter wurde vorläufig feſtgenommen. Karlsruhe, 13. Okt.(maßnahmen zur Bekämpfung der Schundliteratur.) An die Schulbehörden, die Leiter und Lehrer der unter⸗ ſtellten Schulen hat der badiſche Miniſter des Kultus und der Unterrichts folgende Anordnung erlaſſen: Der Reichsbun“) deutſcher Papier⸗ und Schreibwarenhändler dachte, er ſei ein Verbrecher! Da Rehlopf jeine ge⸗ plant in der zweiten Oktoberwoche 1924 eine„Ju⸗ gendbuchwoche“ zur Bekämpfung der Schmutz⸗ und Schundliteratur. Ein Hauptzweck dieſer Veranſtaltung beſteht darin, die Beſeitigung der Schund⸗ und Schmutz⸗ freien müſſen zu veranlaſſen. Es handelt ſich alſo um ein Unterneh⸗ literatur aus den Schaufenſterauslagen und Geſchäften men im Dienſte gegen die Schund⸗ und Schmutzlitera⸗ tur, das aus geſchäftlichen Kreiſen kommt. Ich erſuche um Unterſtützung dieſer Beſtrebungen, inſoweit an die Schulleitungen und die Lehrerſchaft herangetreten wird. Pforzheim. 13. Okt. ſuch.) Hier verübte ein 59 Jahre alter Schuhmacher bracht. Offenburg. 23. Okt.(Nächſtenliebe.) Im ßieſigen Kro kenhauſe ließ ſich der Mößner, der in Altenheim bedjenſtet iſt, einen Liter litt entzieben, um damit einer Patientin, für deren i Blutes notwendig mittags in einer Entfernung von 3500 bis 4000 Kilo⸗ Erhaltung die Uebertragung des war. das Leben zu retten. Eckartsweier, 13. Okt.(Selbſtmord.) Der in den 50er Jahren ſtehende verwitwete Landwirt Göp⸗ pert von hier beging Freitagvormittag Selbſtmord durch nichts näheres bekannt. Ravensburg, 13. Okt.(Verhaftung...) Lier wurde ein 23jähriger Burſche feſtgenommen, bei dem Hefte rühren von einem in das Verwaltungsgebäude des Gutes anfangs letzter Woche verübten Einbruchs her, bei dem der Kaſſenſchrank erbrochen und daraus etwa 3000 Mark geſtohlen wurden. Der Feſtgenom⸗ Aus der Pfaſz. Frankenthal, 13. Okt.(Meſſerſtecherei.) Zu einer folgenſchweren Sache hat ſich ein Streit aus⸗ und Krieg, ausgebrochen war. Raſp erhielt einen Stich in die Lunge und liegt ſchwer verletzt darnieder. Die beiden Tagner wurden verhaftet. Frankenthal, 13. Okt.(Die Milchpreis⸗ frage.) Die Freie Bauernſchaft Frankenthal hat im Laufe der Woche in einer Vorſtandsſitzung beſchloſſen, den Milchſtallpreis auf 30 Pfennig feſtzuſetzen. Pirmaſens, 13. Okt.(Beſtrafter ling.) Vor dem hieſigen Schöffengericht kam ein ſchweres Sittlichkeitsverbrechen zur Verhandlung. An⸗ N geklagt war der Zwicker Johann Hofſmann, weil er an ſeiner 1909 geborenen Stieftochter unzüchtige Handlun⸗ gen vorgenommen hatte. Nach der unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit vorgenommenen Verhandlung verurteilte ihn das Gericht unter Annahme mildernder Umſtände zu einer Gefängnisſtrafe von acht Monaten unter An⸗ rechnung von vier Wochen erlittener Unterſuchungshaft und Haftfortdauer. Pirmaſen 3, 13. Okt.(Wegen Hehlerei verurteilt.) Das Schöffengericht verurteilte den Lederhändler und Kauf nenne Dab Wilken, der ange⸗ klagt war, geſtohlenes halbſertiges Boxbalf in einer Menge von einigen Tauſend Fuß, das der Firma Freu⸗ denberg in Weinheim nach und nach geſtohlen worden war, von einer Mannheimer Lederwarenhändlerin ge⸗ kauft zuhaben, wegen eines Verbrechens der gewerbs⸗ mäßigen Hehlerei zur Mindeſtſtrafe von einem Jahr Zuchthaus. Kaiſerslautern, 13. Okt.(milchfälſcher.) Bei den fortlaufenden Kontrollen der hier in den Ver⸗ kehr gebrachten Milch wurde feſtgeſtellt, daß die Milch eines Nordpfälzer Erzeugers bis zu 20 Prozent Waſ⸗ ſerzuſatz aufweiſt. Die Milch wurde deshalb aus dem Verkehr genommen. Durch Beamte der hieſigen Le⸗ bensgmittelpolizei wurde der Fälſcher in der Perſon des ledigen Stallſchweizers Karl Eck feſtgeſtellt. Er iſt ge⸗ ſtändig und wurde in Unterſuchungshaft genommen. Lambrecht, 13. Okt. Unfall.) Ein 12jähri⸗ aer Knabe der Jugendabteiluna der Freien Turner—⸗ ſchaft wurde veim Fechten mit einer Eiſenſtange von einem anderen Schüler ſo unglücklich an der Halsge⸗ gend getroffen, daß er auf der Stelle tot war. Bechhofen, 13. Ott.(Wegen Brandſtif⸗ tung verhaftet.) Unter dem Verdacht der Brandſtiftung und des Verſicherungsbetruges wurde die Witwe Eva Maas, die in ihrer Wohnung die Betten angezündet und ſich darauf mit ihrem Kinde entfernt hatte, verhaftet und in das Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. Zweibrücken, 13. Okt.(neue Freilaſſun⸗ gen.) Die politiſchen Gefangenen Mörland und Ko- woleſki wurden freigelaſſen. Nieder⸗Auerbach, 13. Okt. Typhuserkran⸗ kung.) Infolge Genuſſes von ſchlechtem Trinkwaſſer ſind drei Töchter einer Familie an Typhus erkrankt und in das ſtädtiſche Krankenhaus nach Zweibrücken trans⸗ portiert worden. f „ ee 1* 22 50 rb Räder ſowie Bargeld weggenommen. Der erſt 17 10005 alt und einer Fürſorgeanſtalt entwichen. den natürlich für die Dame Partei. (Selbſtmordver⸗ Es iſt eine Belohnung von 1300 Mark für die Ermit⸗ g 9 telung der Banditen ausgeſetzt. in ſeiner Wohnung einen Selbfimordverſuch, indem er den Gashahn öffnete. Er wurde ins Krankenhaus ver⸗ Knecht Wilhelm Wü ſt⸗ 3 0 „ ee ö 15 8 15 9„ 5 Aus Nah und Fern. 1 Der Spandauer Straßenräuber verhaftet. Der bei einem Maubüberfall bei Borgsdorf im Norden Ber⸗ lins feſtgenommene Landarbeiter Alfred Markowitſch hat im Verhör eingeſtanden, alle Raubüberfälle der letzten Tage bei Spandau ausgeführt zu haben. Er hatte ſowohl in Haſelhorſt wie in Kladow bei Span⸗ dau in der Dunkelheit Radfahrer überfallen 1 155 Die erbeuteten Räder hatte er in Berlin in der Münz⸗ ſtraße verkauft. 5 1 0 Filmſchauſpieler mit dem Verbrechertyp. Wohl aus bisher noch nicht dageweſenem Anlaß wurde am Freitag zwiſchen Berlin und Neubabelsberg der Vorortzug Potsdam— Berlin zum Halten gebracht. Der imſchauſpieler Rehkopf hatte bei einer Filmaufnahme 1 ee einen Verbrechertyp darzuſtellen. Um dies recht natürlich heraus zubringen, hatte er ſich ſeit längerer Zeit einen unheimtichen Stoppelbart wach⸗ ſen laſſen. Als der Filmſchauſpieler den Zug beſtieg, ber ſich herelts in Fabrt befand ſaz im Kupee nur eine Dame. Kurz darauf zog die Dame unter gellen⸗ den Schreien die Notleine. Der Zug hielt. Beamte eilten herbei und fragten, warum die Notleine gezo⸗ gen worden ſei.„Getan hat er mir ja nichts, aber ich gitimationspapiere bei ſich hatte, nahmen die Reiſen⸗ Die Filmgeſell⸗ ſchaft hat ihn ſpäter bei der Eiſenbahn wieder be⸗ Blutiger Kampf mit Einbrechern. Aus Halle wird gemeldet: Bei Hötensleben ſpielte ſich ein Kampf zwiſchen vier Polizeibeamten und acht Einbrechern ab. Die Bande wurde bei einem Gutshof überraſcht und ſchoß ſofort auf die Beamten. Der Polizeibetriebs⸗ aſſiſtent Haſenjäger wurde durch einen Schuß getötet. Gefälſchte Aktien. Bei der Brandenburgiſchen Girozentrale Berlin wurden Fälſchungen von Akten⸗ bündeln im Werte von etwa 245 000 Mark feſtgeſtellt. Erdbeben. Nach Mitteilungen der Potsdamer Erdbebenwarte verzeichneten die Apparate ein ſtarkes Beben am 8. Oktober, 9,50 Uhr 50 Sekunden nach⸗ meter. Ueberfall. Der Kaſſenbote Gramhow der Firma Groß und Graf Berlin wurde auf dem Bahnkörper der Induſtriebahn in Hohenſchönhauſen von einem un⸗ bekannten M über der it ei Erbängen Ueber die Beweggründe zu der Tat iſt ekannten Mann überfallen, der Gramhow mit einem Gummiknüppel mehrere Schläge verſetzte, ihm die Geld⸗ taſche entriß und die Flucht ergriff. Die Polizeibeam⸗ ten ſpürten den Räuber im Schilf des Hohenſchönhau⸗ a ſener Parkes auf und erſchoſſen ihn, als er auf einen ſich Scheckheſſe eines in der Gegend von Freiburg in. Breisgau befindlichen gräflichen Gutes vorfanden. Die ö Veamten Revolverſchüſſe abgab. Großfeuer im Induſtriegebiet. Die Fabrik für Kohlennebenprodukte der Zeche Holland bei Dortmund iſt durch Feuer vollſtändig zerſtört worden. Perſonen ſind glücklicherweiſe nicht zu Schaden gekommen, der Materialſchaden iſt beträchtlich. Die Rauch⸗ und aber Gaswolken, die ſich von der Brandſtätte aus verbrei⸗ teten, waren derart ſtark, daß die äenachbarten Häu⸗ ſer auf eine weite Strecke hin geräumt werden muß⸗ ten. Der ſtarke Wind ſetzte den Bemühungen der Feuerwehr, den Brand zu löſchen, ſtarken Widerſtand entgegen. gewachſen, der zwiſchen dem ledigen Landwirt Karl Raſp aus Heuchelheim und zwei hieſigen Tagnern, Kühn Die Cabrik iſt nur noch ein Trümmer⸗ haufen. 5 Exploſionsunglück. In der Fabrik für photogra⸗ phiſche Bedarfsartikel G. K. Berger in Offenbach a. M. hat ſich ein ſchweres Exploſionsunglück ereignet. Die Blitzlichtabteilung e f iſt aus bisher unbekannten Gründen in die Luft geflogen. Zwei TLebeiterinnen marden ſchwer verletzt. Eine iſt bereirs geſtorben. Drei Leichen liegen noch unter den Trümmern. Von der Luftfahrt.. : Mannheimer Luftverkehr. In einer Sitzung des Badiſch-pfälziſchen Luftfahrvereins Mann⸗ heim teilte der erſte Vorſitzende Direktor Hieronymi mit, daß die Stadt Mannheim dem Verein einen Luftſchiffhafen zur Verfügung geſtellt habe. Man glaube zuverſichtlich, daß der Betrieb in kurzer Zeit aufge⸗ nommen werden könne. Somit werde Mannheim in den internationalen Luftverkehr einbezogen werden. Für den 18. und 19. Oktober ſind auf dem Mannhei⸗ mer Rennplatz Flugveranſtaltungen geplant. Man be⸗ abſichtigt die Schaffung eines Garantiefonds, der durch Zeichnung der am Luftverkehr intereſſierten Kreiſe auf⸗ gebracht werden ſoll. :: Ein engliſches Metall⸗Expreßflug⸗ zeug. Nach Meldungen aus London ſind die Pläne für ein neues Metall⸗Expreßfluazeua fertiageſtellt. fe daß in kurzer Zeit mit dem Bau begonnen wird. Das Flugzeug wird betrieben von drei 1000-PS.⸗Napier⸗ Motoren und iſt in der Lage, 2000 Meilen ohne Zwi⸗ ſchenlandung zu fliegen. Der neue Rieſe wird für die Reichsluftlinie gebaut. Ein Flughafen iſt bereits in Malta vorbereitet worden. Als derzeitige Flugdauer für den Dienſt zwiſchen London und Kairo iſt eine Zeit von 31 Stunden bei nur einer Zwiſchenlandung in Malta aufgeſtellt worden. Man berechnet, daß eine Flotte von acht dieſer Ganzmetallexpreßflugzeuge in der Lage iſt, einen täglichen Verkehr in der Richtung zwiſchen London und Kairo aufrecht zu erhalten. . ö 5 2 Volkswirtſchaft. Marktberichte a vom 13. Oktober. * Mannheimer Produktenbörſe. An der heutigen Produktenbörſe war die Stimmung ruhig bei kleinem Geſchäft und teilweiſe etwas ermäßigten Forderungen. Auf den amerikaniſchen Getreidebericht hin hielt der Konſum mit dem Einkauf zurück. Ver⸗ langt wurden die 100 Kg. bahnfrei Mannheim: Wei⸗ zen inl. 23 bis 25, ausl. 27 bis 29, Roggen inl. 23 bis 24, ausl. 25½, Hafer 18½ bis 22, Gerſte 26 bis 29, Mais 205, bis 21, Weizenmehl Spezial 0 3674 bis 37½, Roggenmehl 35½, Kleie 12 bis 124. «„ Frankfurter Produktenbörſe. An der heutigen Getreidebörſe notierten bei matter Tendenz Weizen neuer 23,30 bis 24, Roggen inl. 23 bis 24, Sommergerſte 25 bis 28, Haſer inl. 21 bis 23, Mais 20½ bis 20, Weizenmehl 35 bis 377 *.— 1