05 42. Roggenkleie 1 bis 12, ſen 50 bis 55, Heu 11, Str treber 19 bis 20. i 3 Frankfurter Schweinemarkt. Der Schweinemarkt hatte einen Auftrieb von 4850 Schwei⸗ nen, eine Zahl, die in den letzten 20 Jahren auf dem Frankfurter Markt nicht zu verzeichnen war. Notiert wurde der Zentner Lebendgewicht: Schweine 70 bis 87 und Sauen und Eber 68 bis 78 Mark. Marktver⸗ lauf: Am Schweinemarkt bei abflauendem Handel grö⸗ ßerer Ueberſtand. Lokale Nachrichten. Aufruf von Notgeld. Das auf Goldmark und Dollar lautende wertbeſtändige Notgeld der Deutſchen Reichs⸗ bahn mit den Ausgabedaten vom 28. Oktober 1923 und vom 7. November 1928 iſt mit Wirkung vom 15. September 1924 und einer Eiylöſungsfriſt bis einſchlleßlich 15. Oktober 1924 aufgerufen. Der Umtauſch gegen andere Zahlungs ⸗ mittel erfolgt tunerhalb dieſer Zeit bei allen Giſenbahnkaſſen. Nach dem 15. Ottober 1924 eingehende Einlöſungsanträge müſſen grundſätzlich abgelehnt werden. — Beſuch der Kriegergräber. Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt: Nach Mitteilung des franzoſi⸗ ſchen Konſulats in Karlsruhe wird auch in dieſem Jahre aus Anlaß des Allerheiligen⸗ und Allerſeelen⸗ tages deutſchen Staatsangehörigen die Einreiſe nach Elſaß⸗Lothringen zum Beſuch der Gräber von Angehö⸗ rigen geſtattet. Sie haben zu dieſem Zweck der fran zöſiſchen Grenzkontrollſtelle des Uebergangsortes ihren deutſchen Reiſepaß und eine Beſcheinigung des Bürger⸗ meiſteramts des franzöſiſchen Zielortes, daß ſich auf dem Friedhof der Gemeinde das Grab eines Ange⸗ hörigen befindet, perſönlich vorzulegen und eine Ge⸗ bühr von 10 Franken in franzöſiſchem Gelde zu ent⸗ richten. Der Aufenthalt wird nur für eine Höchſtdauer von 48 Stunden geſtattet und iſt auf den 1. und 2. November beſchränkt. — Ausgleich von Härten für Flüchtlinge und Aus aewieſene. Der Reichsminiſter der 1 Sch den Verhältniſſen angepaßt wird. Beſbilfen iſt zu ſtellen beim Reichsentſchädigungsamt digg Amarkbetwge b oder in unverzins⸗ 8 gtanweiſungen des Deutſchen Reiches mit ner Laufzeit von einem Jahre und darunter nicht e Ae 0 ch ſchöne 5 nerhalb bon zel Wochen nach rechtswirtſamer Be, eine Beachtung ſchentt. e Wie ag chen belant ma willigung zur Verfügung geſtellt worden ſind, erhalten unter beſtimmten Vorausſetzungen eine Beihilfe, die Der Antrag der für Kriegsſchäden, Berlin, Oranienſtraße 106. — Veteranuenbeihilfe. Die Veteranen aus den Krie⸗ gen der Jahre 1870-71 und 1864 erhalten im Falle der Bedürftigkeit eine monatliche Unterſtützung vom Reiche. Dieſe Veteranenhilfe iſt, wie der Reichsaund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegs⸗ hinterbliebenen mitteilt, durch einen Erlaß des Reichs⸗ inanzminiſteriums auf monatlich 10 Mark feſtgeſetzt. uch Perſonen, die eine Bilhilfe bis jetzt noch nicht er⸗ halten haben, können dieſelbe nunmehr im Wege des Härteausgleiches erhalten. — Die Tanzſtunde. Wenn die Herbſtſtürme durch die kahler werdenden Zweige rauſchen, dann beginnt mit der üblichen„Theater⸗ und Ballſaiſon“ auch manch Backfiſchherzchen den Wonnen freudig entgegenzuſchla⸗ gen, die ſich ihm in Geſtalt der herannahenden Tanz⸗ ſtunden⸗Seligkeit um dieſe Jahreszeit willig zu er⸗ ſchließen pflegen und dieſem ſchüchtern⸗frohlichen weib⸗ lichen Herzen ſteht zweifellos eine nicht minder inten⸗ ſive Regung des Jünglingsherzens gegenüber. O glück⸗ liche Jugend, die du dieſe Zeit in reiner, heiliger Freude verleben darfſt. Für viele— leider nicht für alle— ins Leben hinaustretenden jungen Menſchen⸗ ſeelen iſt die Tanzſtunde die erſte Gelegenheit, bei dem ſich Jüngling und Jungfräulein das erſte Mal auf dem Parkett näher treten. Für alle wohl, die die Freuden der Tanzſtunde erleben dürfen, bleiben dieſe Stunden die ſchönſten Jugenderinnerungen. Steht doch nicht ſelten Gott Amor, der loſe Schalk, ſchon hier mit der leichten Muſe im Bunde, und es gehört nicht zu den Seltenheiten, daß ſich hier Herzen zu ewigem Bunde fanden. Doch auch diejenigen, für welche die Tanz⸗ ſtunde„barmloſer“ verlief. werden ſie in in angeneb⸗ 0 Badl-Pfdlz, Lufffahttverein g. V. Manaheim Arbeits-Kiktel nd Hosen zu haben „„ B. Oppenheimer P r—————ů——-— Danksagung. Für die anlässlich unserer VERMAHLUNG in 80 reichem Masse zuteil ge- wordene Aufmerksamkeiten 8 Im Samstag, den 18. und Sonntag, den 19. Oktober 1924 findet auf dem Rennplatz des Bad. Rennvereins Mannheim eine Grosse Flugveranstaltung verbunden mit Passagier-Rundflügen über Mannheim statt. Samstag, den 18. u. Sonntag, den 19. Oktbr., von vorm. 11 Uhr ab passäagierllüge üher Mannheim und Umgebung Sonntag, den 19. Oktober, von nachmittags 2 Uhr ab Schaullsegen u. Tallschirmwvortunrungen- an S Vorverkauf: Verkehrsverein Mannheim, Ludwigshafen u. Heidel- berg. Die im Vorverkauf bis Freitag abend gelösten Karten nehmen an der Verlosung für Freiflüge teil. kliegertage n Mannheim Gewürze zum Schlachten Zwiebel, Bismarckheringe Bratheringe Bringe in empfehlende 5 Erinnerung: 7 Hausgemachte Wurst Sardinen u. a. m. Rauchwaren Franz Hofmann Wie es ſcheint, beſinnt man [ ſich auch immer wieder mehr a den 000 guter deutſchen Walzer. Es iſt durchaus nicht notwendig, daß jedes Jahr ein neuer Tanz in die Beine ſtudiert wird. Meiſtens kommt hier bei ſolch krampfhaften Verſuchen nichts geſcheites heraus und nichts wirkt häß⸗ licher als ein unmoderner Tanz! mk. Die geſcheite Wirtin. Der Herzog Karl von Württem⸗ berg ſpeiſte ee in einem württembergiſchen Städtchen zu Miftag. Er wurde bei dem Mahl ſtark don den Fliegen be ⸗ läſtigt, bin in ungeheuerer Zahl in der Stube umherſchwirrten. In Kuckucks Namen:, rief er endlich der Wirtin zu, als die Plage unerträglich wurde,„denkt ſie, daß es angenehm iſt, in ſolcher Geſellſchaft zu ſpeiſen? Ich ſag ihr, deck ſie den Fliegen beſonders!“ Die Wirtin fnickſte und entfernete ſich. Schnell eichtete ſie auf einem Tiſchchen ein Gedeck her, dann trat ſie vor en Herzog. Sie knigſte wieder.„Gedeckt iſt. Befehlen Euer Durchlaucht jetzt, daß ſich die Fliegen ſetzenn“ 1 Geſchäftliche Mitteilungen. Lederſtühle und Klubſeſſel werden ſchon nach verhälinismäßig kurzer Zeit unanſehnlich, wenn man es an der richtigen Pflege der Lederbezüge fehlen läßt. Ste er⸗ ſcheinen abgewetzt, die Farbe ſchwindet. Sie werden aber wie neu und blelben ſchön, wenn das Leder regelmäßig mit Erdal in Doſen mit dem roten Froſch, weiß oder farbig, gepflegt wird. Die Paſta braucht nur hauchdünn aufge⸗ tragen, dann gebürſtet und mit weichem Tuch nachpoliert zu werden. Das Leder behält ſeine Farbe, es blelbt weich und ſchön, Flecken verſchwinden und es bekommt ſeinen ur⸗ ſprünglichen Glanz. Werbet neue Leſerl 9 Beſtellungen auf Ohsthäume wollen ſofort bei mir gemacht werden. Joh. Karl Kempf Gärtnerei Tel. 66. 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Blumen“ halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich. Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. Main. 1 22 —2— Tages⸗KAeberſicht. —* Der Geſchäftsordnungsausſchuß des Reichstages hat den Antrag der Nationalſozialiſtiſchen Freiheits⸗ partei auf Aufhebung der Feſtungshaft des Abgeord⸗ neten Kriebel abgelehnt. —* Wie von zuſtändiger Seite gemeldet wird, be⸗ ginnen am 1. November zwiſchen Deutſchland und Po⸗ len Verhandlungen über den Abſchluß eines Handels⸗ vertrages. — Wie das„Kölner Tageblatt“ von zuſtändiger Seite hört, wird die Aufhebung der weſteuropäiſchen Zeit auf den Bahnen des beſetzten Gebiets mit der Aufhebung der Regie erfolgen. —“ Der preußiſche Innenminiſter hat die für den 19. Oktober von den Vereinigten vaterländiſchen Ver⸗ bänden in Potsdam geplante Feier zum Gedenken der Völkerſchlacht bei Leipzig verboten. —“ Die Forſtverhandlungen in Koblenz haben er⸗ geben, daß die Bewirtſchaftung der deutſchen Staats⸗ forſten im beſetzten Gebiet wieder nach den deutſchen Vorſchriften zu erfolgen hat. —“ Aus Amſterdam kammt die bisher unbeſtätigte Mittwoch, den 15. Oktober 1924 1 1 1 Nachricht von einem Attentatsverſuch auf den früheren deutſchen Kaiſer Wilhelm. —“ Die Note der ungariſchen Regierung in der Frage der Auslieferung des Erzbergermörders Schulz iſt in Berlin eingetroffen. —* Wie aus Bukareſt gemeldet wird, hat die rumäni⸗ ſche Regierung den ſeit März 1921 über Nordbeſſara⸗ bien beſtehenden Belagerungszuſtand nunmehr auch auf Südbeſſarabien ausgedehnt. —“ Die Agenzia Volta erklärt, daß die italieni⸗ aiſche Antwortnote auf das Memorandum bezüglich Deutſchlands Aufnahme in den Völkerbund noch nicht ibaegangen ſei. beginnt ſeine Wirkung auszuüben. Die Die parlamentariſche Lage. Fraktionsberatungen. Berlin, 14. Okt. Die für heute 10 Uhr an⸗ geſetzte Beſprechung zwiſchen dem Kanzler und den Führern der Koalitionsparteien konnte nicht ſtattfin⸗ den, da die entſcheidende Fraktionsſitzung des Zen⸗ trums ebenfalls erſt um 10 Uhr vormittags begann und ſowohl die Unterhändler des Zentrums wie auch der Reichskanzler an dieſer Fraktionsſitzung teilnah⸗ men. Vor der Sitzung der Zentrumsfraktion hatten die demokratiſchen Abgeordneten Dr. Haas und Erke⸗ lenz eine Unterredung mit dem Zentrumsabgeordneten Fehrenbach, in der die Demokraten nochmals betonten, daß ihre Fraktion einen Bürberblock nicht mitmachen werde. Die demokratiſche Fraktion hat ihre Sitzung für nachmittags 2 Uhr angeſetzt. Die Fraktion der deutſchen Volkspartei tagt um 4 Uhr. Mit dem Zu⸗ tandekommen einer Beſprechung der Führer der Koa⸗ itionsparteien rechnet man erſt für heute abend. Im illgemeinen wird in unterrichteten politiſchen Kreiſen etzt kaum noch mit dem Zuſtandekommen einer Bür⸗ lerblockregierung gerechnet. Berlin, 14. Okt. Die heutige Frakttonsſitzung des Zentrums hat folgenden Beſchluß gefaßt: Nach⸗ dem die Verbreiterung der Koalition nach rechts und links leider geſcheitert iſt, iſt die Zentrumsfraktion ein⸗ mütig der Auffaſſung, mit Rückſicht auf die gegenwär⸗ 1 politiſche Lage die beſtehende Regierung beizube⸗ halten. Vor Parlamentsauflöſung und Neuwahlen. Berlin, 14. Okt. Nach der„Zeit“, dem Or⸗ gan des Reichsaußenminiſters, rechnet man in den Kreiſen der Regierung nicht mehr mit der Möglichkeit, durch Verhandlungen mit den Fraktionsführern die Ba⸗ ſis für die Erweiterung der Koalition zu finden. Man glaubt deshalb an die Notwendigkeit einer Parlaments- auflöſung und einer Neuwahl. Vorausſichtlich werde dadurch ein Zuſammentritt des Reichstages hinfällig werden. Sitzung des Aelteſtenrates. Berlin, 14. Okt. Der Aelteſtenrat des Reichs⸗ tages trat geſtern nachmittag zu einer Sitzung zuſam⸗ men, um die Dispoſitionen für den Zuſammentritt des Reichstagsplenums feſtzuſetzen. Für den Fall, daß die Regierungsumbildung zuſtandekommt, hat der Aelteſten⸗ rat für die nächſte Plenarſitzung Dienstag, den 21. Ok⸗ tober, in Ausſicht genommen. Heſſiſcher Landtag. Darmſtadt, 14. Okt. Die Schlußtagung des heſſiſchen Landtages wurde heute vormittag mit einer Anſprache des Landtagspräſidenten Adelung eröffnet, in der er zu Beginn folgendes ausführte: Die Schluß⸗ ſeſſion des heſſiſchen Landtages findet gegenüber den eren Tagungsperic sen eine weſentlich veränderte politiſche Situation vor. Das Abkommen von London internationale Atmoſphäre des Haſſes erfuhr einen ſtarken Abbau. Die Kerker der Beſatzungsarmeen haben ſich geöffnet. Den taufenden ausgewieſener Landsleute ſteßt die Rückkehr Schriftleitung, Druck und Verlag: Johann Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße 36. I 41. Jahrgang. — in die Heimat frei.„Viele ſind bereits eingekehrt, die inderen werden zurückkehren, wenn ihnen Unterkunft und Exiſtenzmöglichkeit geboten oder die noch aus⸗ ſtehende Erlaubnis zur Uebernahme d 5 fes geben wird. 15 90 es Amtes ge⸗ Wir begrüßen die Zurückgekehrten und die aus dem Gefängnis Entlaſſenen und hoffen, daß bald kein Deutſcher mehr gezwungen ſein wird, die Heimat zu meiden. Die heſſiſche Volksvertretung wird gern und freudig mitarbeiten am großen Werk der Völkerverſöh⸗ nung und des Friedens und vertraut darauf, daß die⸗ ſem Beſtreben dauernder Erfolg beſchieden ſein möge. Der Landtag wird alle Kräfte einſetzen, um die Wun⸗ den zu heilen, die den Bewohnern des beſetzten Ge⸗ bietes im Laufe der beiden letzten Jahre geſchlagen worden ſind. Er hofft, daß ihm die Unterſtützung des Reiches dabei nicht fehlen wird.— Im weiteren Ver⸗ lauf ſeiner Anſprache wies Präſident Adelung auch auf die deutſche Großtat hin, die ſich augenblicklich auf dem Gebiet der Flugtechnik auswirke. Das Haus trat dann in die Tagesordnung ein, in deren Erledigung eine große Anzahl von Regierungs⸗ vorlagen und Anträgen Annahme fand. Bei Bewilli⸗ gung einer Summe für das Braunkohlenwerk Wölſers⸗ heim wies Abg. Wiedmann(Soz.) auf die große Ar⸗ beitsloſigkeit in Oberheſſen hin, die durch die Still⸗ legung dieſes Werkes entſtanden ſei. Er empfahl der Regierung, den Arbeitsloſen Siedlungsland zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Ein Antrag Reiber(Dem.) und Sturmfels(Soz.), der die Verfaſſung durch Beifügung eines Artikels abändern will, wonach dem Landtag das ö Recht gegeben wird, auf Antrag von ein Fünftel ſeiner Mitglieder Unterausſchüſſe einzuſetzen, fand Annahme. Ein Zentrumsantrag forderte, daß die in der Gemar⸗ kung Niederolm und in den anderen Gemarkungen des Feſtungsbereiches Mainz vorhandenen geſprengten Forts f wirtſchaft wieder zur Bebauung Auch dieſer Antrag fand nach längerer Debatte und Stützpunkte beſeitigt und das Gelände der Land⸗ zurückgegeben wird. An⸗ nahme.— Gegen 1 Uhr vertagte ſich das Haus auf morgen. Tagung der deutſchen Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗ Vereine. * Karlsruhe, 12. Okt. Im ſtark beſetzten großen Feſthalleſaal fand heute in Gegenwart von Vertretern der Behörden, mehrerer J Abgeordneten des Reichs- und Landtages und Beauftragten ver— ſchiedener Wirtſchaftsverbände der 45. ordentliche Zentral- verbandstag der deutſchen Haus⸗ und Grundbe⸗ ſitzervereine ſtatt, der nach den Eröffnungsworten des Vor⸗ ſitzenden Stadtrat Humar⸗ München im Zeichen des offenen Kampfes gegen die Zwangswirtſchaft im Wohnungsweſen ſia-h. Der geſamte deutſche Hausbeſitz, ſo ſagte er, ſei einig darin, die Feſſeln der Zwangswirtſchaft mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln zu ſprengen und damit das Wohnungsweſen für alle Beteiligten, Ver ⸗ mieter und Mieter, durch die freie Wirtſchaft wieder in geſunde Bahnen zu leiten. An den Reichstag wurde ein Telegramm ge⸗ richtet, worin die ſchnellſte Erledigung der die Bodenwirtſchaft be treffenden Anträge der Parteien gefordert wird. Nach einer Reihe von Begrüßungsanſprachen, ſo u. a. des Oberregierungsrates Dr. Hardeck für den Staatspräſidenten und Innenminiſter und des Präſidenten des Basler Hausbeſitzervereins namens der Schweizer Gäſte folgte ein erſchöpfendes Refecat des Verbandsvorſitzenden Humar über die Geſetzgebung im Wohnungsweſen Die Hauptfrage, ob es eine Wohnungsnot in dem Amfange gebe daß die Zwangswirtſchaft notwendig iſt, ſei zu verneinen. Der Red— ner übte ſcharſe Kritik an der bisherigen Wohnungspolitik, vor allem an den Wohnungsämtern, die er für überflüſſig hält. Er verlangte eine Mietzinsberechnung, die auch dem Hausbeſitzer entgegenkommt und ſtellte zuſammenſaſſend folgende Leitſätze auf: Der private Hausbeſitz iſt 1. die einzige geſunde Grundlage des Wohnungsweſens; 2. ein bodenſtändiger Beſitz der Steuerzabler, aus welchem ſich Staat und Gemeinde ſeit Jahrhunderten ihre Exi⸗ ſtenz ſicherten: 3. der Arbeitgeber für den geſamten mit dem Bau— bandwerk verbundenen Mittelſtand: 4. ſomit eine ſtaatserhaltende Wirtſchaftsgruppe, welche nicht durch Zwangswirtſchaft in der freien Entwicklung gebemmt werden darf, wenn Staat und Gemeinde nicht mit ihm vernichtet werden ſollen. Der Redner behandelte ſchließlich die Aufwertungs ⸗ frage, wobei er den Hypothekengläubigern und Pfandbriefin⸗ habern ein gewiſſes Recht auf Aufwertung zugeſteht und zwiſchen Zinſendienſt und Kapitalrückzahlung unterſcheidet. Die Ausführungen des Redners fanden allſeits lebhafte Zuſtimmung, desgleichen auch die des nächſten Referenten Dr. Raab Eſſen über die Auswirkung der III. Steuernotverordnung. Darnach fordert der organiſierte deutſche Hausbeſitz die Beſeitigung der Mietzinsſteuer in der heutigen Form und zwar zunächſt den Abbau des zur Deckung der allgemeinen Verwaltungsaufgaben beſtimmten Teiles zugunſten der Rentabiliſierung des in den Häuſern feſtgelegten eigenen und fremden Kapitals, ferner ausreichende Bemeſſung der Mieten, Ver- einfachung des allgemeinen Steuerſyſtems und ſonſtige Maßnahmen zur Förderung der Neubautätigkeit, ſowie zur Vorbereitung. der reien Mietzinsbildung. Die Subventionierung der Bautätigkeit durch öffentliche Mittel ſei nur ſo lange und in dem Amfange ſort zuſetzen, als ſie nicht durch die Beſchaffung des geſamten Baukapitals am offenen Geldmarkt erſetzt werden kann. Ziel müſſe auch hier ſein, der freien Bauwirtſchaft die Wege zu ebnen. Ein drittes, ſehr inſtruktives Referat erſtattete das Vorſtandsmitglied Seyfried, München über Reichsvermögensſteuer und Hausbeſitz Dieſer müſſe grundsätzlich die Befreiung von der Vermögensſteuer verlangen bis durch Gewährleiſtung eines entſprechenden Ertrages aus ſeinem Vermögen der Steuer ermöglicht iſt. J An die mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Vorträge ſchloß ſich eine Ausſprache, in der von verſchiedenen Rednern die Geſichts⸗ ounkte der Referenten noch unterſtrichen wurden. Der Vorſitzende ſtellte als Ergebnis der Aussprache unb zugleich als das der Tagung la daß der deutſche Hausbeſitz mit ſeicen Forderungen im Recht ſt und mit aller Schärfe dafür eintreten werde, möge kommen was wolle. Nach fünfſtündiger Tagungsdauer wurde die von etwa 2500 Feilnehmern beſuchte Tagung geſchloſte.. Die 800⸗Millionen⸗Anleihe. Die Ausgabe. Berlin, 14. Okt. Wie aus London berichtet wird, iſt der Subſkriptionspreis der Deutſchland⸗An⸗ leihe auf 92 Prozent feſtgeſetzt worden. 5 Prozent der Anleihezahlungen ſind ſofort zu entrichten, 25 Prozent anfangs November, 30 Prozent anfangs Dezember und 32 Prozent anfangs Januar. Geſtern wurde die An⸗ leihe an der Londoner Börſe zur Zeichnung aufgelegt. Sie war infolge der übergroßen Nachfrage in ganz kur⸗ zer Zeit beendet.— Der Kommiſſar für die Reichsein⸗ nahmen, der im Sachverſtändigenplan vorgeſehen iſt, Mac Fadjean, iſt geſtern in Berlin zu dauerndem Auf⸗ enthalt eingetroffen. Eine moraliſche Verpflichtung, Berlin, 14. Okt. Nach einer Meldung der „Voſſ. Ztg.“ aus New Pork hat der amerikaniſche Bot⸗ ſchafter in Berlin, Houghton, der gegenwärtig in Chi⸗ cago weilt, dort eine Rede gehalten, in der er zur deutſchen Anleihe erklärte, das amerikaniſche Volk gebe dieſe Anleihe lediglich deshalb, um am geiſtigen und moraliſchen Wiederaufbau des großen deutſchen Volkes, den Amerika ſchon lange wünſche, beizutragen. Auch in England überzeichnet. London, 14. Okt. Die„Times“ ſchreibt in ihrem Finanzteil, das Hauptereignis in der City ſei geſtern die Uebernahme des britiſchen Anteils von 12 Millionen Pfund Sterling der deutſchen Anleihe ge⸗ weſen. Dieſe Operation ſei raſch vollendet worden. Es ſei nicht möglich geweſen, alle diejenigen, die an der Uebernahme teilzunehmen wünſchten, zu befriedi⸗ gen. Die Zeichnungsliſten für die Londoner Ausgabe würden morgen vormittag eröffnet. Zinſendienſt und Amortiſierung der Anleihe. Paris, 14. Okt. Die Reparationskommiſſion hat in ihrer geſtrigen Sitzung beſchloſſen, die gemäß Artikel 48 des Verſailler Vertrages auf dem Beſitz und den Einnahmequellen des Reiches und der deutſchen Län⸗ der laſtende erſte Hypothek teilweiſe aufzuheben. Durch dieſen Beſchluß wird ein Teil des deutſchen Beſitzes und der Einnahmequellen Deutſchlands für den An⸗ leihedienſt zur Verfügung geſtellt. Hierbei iſt be⸗ ſtimmt worden, daß der Zinſen⸗ und Amortiſations⸗ bienſt der Anleihe eine ſofortige vorbehaltloſe Ver- pflichtung der deutſchen Regierung bilde, mit der der geſamte Beſitz und alle Einnahmequellen belaſtet ſind. Der Zinſen⸗ und Amortiſationsdienſt genießt ein Pri⸗ vileg erſten Ranges auf alle Zahlungen, welche dem Generalagenten geleiſtet werden. Der Betrag, der jähr⸗ lich für die Bezahlung des Zinſendienſtes und der Amortiſierung der Anleihe zu beſchaffen iſt, beträgt nach Mart tigen Wechſelkurs 91½ Millionen Gold⸗ mark. Die Ausführung des Dawesplanes. Feſtſtellungen der Reparationskommiſſion. Paris, 14. Okt. Das über die geſtrige Sitzung der Reparationskommiſſion ausgegebene offizielle Kom⸗ munique ſtellt feſt, daß Deutſchland folgende Maßnah⸗ men durchgeführt hat: a) der Reichstag hat die durch die Reparationskommiſſion gebilligten Geſetze für die Ausführung des Sachverſtändigenplanes angenommen, b) die ausführenden Kontrollorgane, die im Sachver⸗ ſtändigenplane vorgeſehen ſind, ſind zum Zwecke des normalen Funktionierens eingeſetzt worden, e) gemäß dem Bericht des Organiſationsausſchuſſes über die Reichsbank und die Reichsbahngeſellſchaft ſind die not⸗ wendigen endgültigen Konſtituierungen vorgenommen worden, d) den Treuhändern ſind übermittelt worden: die Zertifikation der Reichsbahnobligationen und die Zertifikate der induſtriellen Obligationen gemäß dem Bericht der Organiſationsausſchüſſe. Das Schickſal der Zeppelinwerſt. Ein Aufruf des deutſchen Botſchaſters. New Mork, 14. Okt. Die amerikaniſche Preſſe bringt ſpaltenlange Schilderungen über den Ozeanflug, ferner wird in faſt allen Zeitungen ein Aufruf des deutſchen Botſchaftsſekretärs von Lewinſki ver⸗ öffentlicht, in dem dazu aufgefordert wird, die ein⸗ zigartigen Zeppelinwerke nicht zerſtören zu laſſen. Die Zerſtörung bedeute ſinnloſe Vernich⸗ tung, weil jederzeit die Verwendung der dort fertiggeſtellten Luftſchiff⸗ kontrolliert werden könnte. An die ganze ziviliſierte Welt! München, 14. Okt. Die„Allg. Ztg.“ ſchreibt; Laut Beſtimmungen des Verſailler Vertrages müßte nach der Ablieferung des„Z. R. 3“ der Abbruch des Friedrichshafener Anlage erfolgen. Nie und nimmer darf es ſtillſchweigend zugegeben werden, daß in einem Zeitpunkt, wo der Ruhm des deutſchen Geiſtes und deutſcher Technik vor den Augen der ganzen Welt durch das Luftmeer gleitet, das Werk der Zerſtörung beginnt. Ueberhaupt darf das nie ausgeführt werden, ſofern nicht die ſogenannte ziviliſierte Welt ſich aufs neue mit einer Menſchenſchande beflecken will. 5 ... Eine ſranzöſiſche Note? Paris, 14. Okt. Der Unterſtaatsſekretär für Luftſchiffahrt erklärte geſtern abend vor Vertretern der inländiſchen Preſſe, daß eine Note an Deutſchland ge⸗ richtet werden ſolle, betreffend die Zerſtörung der Luft⸗ ſchiffwerft in Friedrichshafen. 22 Die Notlage der Ruhrgemeinden. Dortmund, 14. Okt. Geſtern vormittag wur⸗ den im Oberbergamt die Verhandlungen zwiſchen den Regierungsvertretern und den Bergbauintereſſenten er⸗ öffnet. Die Berichterſtattung der Vertreter der Berg⸗ arbeiterverbüände nahm den ganzen Vormittag in An⸗ ſpruch. Nachmittags fand eine Ausſprache mit den Vertretern der von den Zechenſtillegungen und Arbei⸗ lerentlaſſungen betroffenen Gemeinden ſtatt. Die Ge⸗ meindevertreter ſchilderten die weiterhin untragbare Notlage der Kommunen und forderten Erleichterung der kommunalen Laſten für die Arbeitsloſen. Ein beſon⸗ ders draſtiſches Beiſpiel für die durch die Stillegungen im Bergbau außerordentlich geſteigerte Belaſtung der Gemeindekaſſen durch die Erwerbsloſenfürſorge bietet die Gemeinde Annen mit 19 000 Einwohnern, von de⸗ nen 5000 Unterſtützungsempfänger ſind. Seitens der Regierungsvertreter wurde darauf hingewieſen, daß bei den jetzigen Beſprechungen, die lediglich informatori⸗ ſchen Cha;zakter tragen, keine Zuſagen irgendwelcher 17 5 die Erleichterung der Laſten gegeben werden önnten. Näumung Nemſcheids. Remſcheid, 14. Okt. Nach einer amtlichen Mitteilung werden die Franzoſen Remſcheid am 20. Oktober verlaſſen. Die deutſche Polizei wird dafür ver⸗ antwortlich gemacht, daß die Bevölkerung den Abmarſch nicht ſtört. 2 — 0— Aus Nah und Fern. Senſationelle Anklage. Das ſtädtiſche Preſſe⸗ amt Düſſeldorf teilt mit, daß der Oberſtaatsan⸗ walt gegen den Direktor der ſtädtiſchen Kunſthalle, Ha⸗ ckenbreich, öffentlich Klage erhoben hat, mit der An⸗ ſchuldigung, Mittäter an dem Gemäldediebſtahl in der ſtädtiſchen Kunſthalle zu ſein. Eine Statiſtik über die Tollwutſeuche. In der Zeit vom 1. bis 15. September waren infolge von Tollwut und Tollwutverdacht in Bayern 95 Gemein⸗ den verſeucht. Dieſe Zahl hat ſich in der Zeit vom 16. bis 30. September bedeutend verringert. Gemeldet wurden nur mehr 41 verſeuchte Gemeinden, und zwar 14 in Schwaben, 12 in Oberbayern, 6 in der Ober⸗ pfalz, 5 in Niederbayern und 3 in Mittelfranken, 1 in Oberfranken. Die Pfalz wax von der Seuche frei. Aufgeklärte Verbrechen. Den Berliner Kriminal⸗ kommiſſaren iſt es gelungen, zwei Verbrechen aufzu⸗ klären, die die Behörden ſeit 1918 beſchäftigen. Im April 1918 verſchwand der Beſitzer Müller aus Gem⸗ mern bei Magdeburg, und einige Zeit ſpäter der mit der Familie Müller verſchwägerte Beſitzer Hoppe. Die Familie Hoppe wollte Briefe von ihm aus Holland erhalten haben und Müller ſollte nach Amerika aus⸗ gewandert ſein. Drei Töchter Hoppes haben nunmehr geſtanden, daß ihre Brüder den Vater, als dieſer Aep⸗ fel pflückte, mit einem Jagdgewehr vom Baum her⸗ untergeſchoſſen und, da er nicht gleich tot war, einen Schuß durch den Kopf gegeben hätten. Auch Müller iſt auf die gleiche Weiſe von ſeinen vier Söhnen im Walde erſchoſſen worden. Seine Leiche wurde auf einem Acker gefunden. Es beſteht die Vermutung, daß auch ein jüdiſcher Fellhändler namens Zweifler aus Leipzig, der, nachdem er zuletzt in Gemmern geſehen war und ebenfalls vermißt wird, den Verbrechern zum Opfer gefallen iſt. Es iſt feſtgeſtellt, daß Zweifler 22 000 Goldmark bei ſich hatte. Raubüberfall auf ein Schloß. In der Nacht zum 9. Oktober wurde das Schloß Malſchöwen im Kreiſe Ortelsburg von zwei mit Revolvern bewaffne⸗ zen Räubern heimgeſucht, die zunächſt einen im Schlo r. weilenden Landmeſſer ausraubten und ſodann den Be⸗ ſitzer Freiherrn von der Goltz feſſelten und zwangen, den Geldſchrank zu öffnen. Die Räuber haben das See Silber in einem Gewicht von 40 Pfund ge⸗ raubt. Der Siebente. Roman von Elsbeth Borchart. 20. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Ich hörte von ihm. Man ſpricht mit Liebe und Hochachtung von ihm. Er war ein echter Edelmann, der ſtets ſeine Pflicht tat und noch darüber hinaus ging, der beſtrebt war, allen ein leuchtendes Beiſpiel zu ge⸗ ben.— Und du, ſein Sohn, was tuſt du? Vergeudeſt deine Zeit mit Nichtstun und Kinderſpiel, anſtall ſie auszunutzen und fleißig zu lernen, wie es dein ferne⸗ res Leben von dir erfordert. Du haſt mit deinen zwölf Jahren kaum die Kenntniſſe eines Quartaners, wie ich aus deinen Büchern erſah. Und du willſt herr⸗ ſchen und gebieten, wo du ſelbſt noch nichts gelernt haſt, nicht einmal die unerläßliche Vorausſetzung zum Befehlen: Gehorchen können? Mein Sohn, dein Be⸗ tragen iſt wenig geeignet, mit Vertrauen auf den zu⸗ künftigen Majoratsherrn von Gerolſtein zu erfüllen, das laß dir geſagt ſein.“ „Sie haben mir gar nichts zu ſagen, und ich ver⸗ biete Ihnen, noch weiter—“ zu verbieten, ſondern ich, „Halt— nicht du haſt g und ich rate dir dringend, deinen Ton mir gegenüber zu ändern, falls wir Freunde bleiben wollen.“ ſchrie Eberhard jetzt, erſtickt vor Lei⸗ „Freunde?“ denſchaft. „Ich begehre Ihre Freundſchaft nicht ſie anderswo!“ 3 „Nein, nicht anderswo, ſondern hier bei dir, um dich auf den rechten Weg zu führen. Sei dir ſelbſt kein Hindernis und laß dich führen, damit du einſt führen kannſt, ärgere, quäle mich— du erreichſt doch nicht, was du bezweckſt, denn ich harre auf meinem Poſten aus, ſo lange, bis— nun, bis ich meine Miſſion erfüllt habe. Und jetzt kehre freiwillig mit mir um. Wir ha⸗ ben bereits eine ſchöne Morgenſtunde verloren und müſſen viel Verſäumtes nachholen.“ In Eberbards Geſicht zuckte es— ein ſekundenlan⸗ — ſuchen Sie Von Streikpoſten überfallen und g „Saarbrücker Zeitung“ wird aus Völkling meldet: Am Samstag abend wurde der in der Pölk⸗ linger Hütte beſchäftigte Friedrich Geiß auf dem Nach⸗ hauſeweg in der Nähe ſeiner Wohnung von Streik⸗ poſten überfallen und ſo ſchwer verletzt, daß bald dar⸗ auf der Tod eintrat. Die Täter ſind entkommen. Minengefahr. Nachdem kürzlich ein norwegiſcher Dampfer einer Mine im Finniſchen Meerbuſen zum Opfer gefallen iſt, wird jetzt der Verluſt des lettländi⸗ ſchen Seglers„Andreas“, gemeldet, deſſen Wrackteile an die Küſte geſpült worden ſind. Die Zerſplitterung des Schiffes läßt auf eine Minenkataſtrophe als Ur⸗ ſache des Untergangs des Seglers ſchließen. Von der Beſatzung fehlt jede Spur. Die Preſſe nimmt an, daß man es mit ruſſiſchen Treibminen aus dem ſüdlichen Teil des Finniſchen Meerbuſens zu tun hat und ver⸗ 10905 energiſche Maßnahmen zum Schutze des Seever⸗ ehrs. Ein Dorado für Wohnungsſuchende. Das loth⸗ ringiſche Städtchen Dieu ze zählte vor dem Jahre 1918 faſt 6000 Einwohner und heute nur noch etwa 2500, ſo daß ſich eine Bevölkerungsabnahme von 3500 Seelen ergibt. Es iſt daher kein Wunder, daß hier ein ausgedehnter Mietermangel beſteht. Viele leer⸗ ſtehende Wohnungen in neueren Häuſern, die für we⸗ nig Geld käuflich zu erwerben wären, ſind ſchon äußer⸗ lich an den geſchloſſenen Läden erkenntlich. Mord? Nach Blättermeldungen ſoll der dieſer Tage in Budapeſt geſtorbene frühere Abgeordnete, der Rennſtallbeſitzer Dr. Artur Egvedi einem Mord zum Opfer gefallen ſein. Die Oberſtadthauptmannſchaft nahm im Zuſammenhang damit den Schwiegerſohn Egyedis, Dr. Frohreich und die Kammerzoſe der Fa⸗ milie in Gewahrſam. Am Halſe des Toten wurden Strangulationsmerkmale feſtgeſtellt, und wie die Un⸗ terſuchung ergab, harte Frohreich am Vorabend des Todestages mit dem Schwiegervater einen erregten Wortwechſel. Ein der Ausführung der Tat verdäch iger Waldheger ſoll ebenfalls dem Unterſuchungsrichter zu⸗ geführt werden. * 2. 1. Die Amerikafahrt des Z. R. III. Berlin, 13. Okt. Nach den letzten hier vor⸗ liegenden Nachrichten hat das Luftſchiff Z. R. 3 um 5,30 Uhr mitteleuropäiſcher Zeit die Azoren und zwar die Inſel Fayal paſſiert. An Bord iſt alles in Ord⸗ nung. Dieſe Nachricht wird von der amerikaniſchen Funkſtation Chatan verbreitet, die mit dem Luftſchiff in gute Verbindung getreten iſt.— Z. R. 3 iſt nun auch in ſtändige Verbindung mit Radioſtation Marion getreten. Der weitere Kurs. Berlin, 14. Okt. Die hier vorliegenden Nach⸗ richten über den Ozeanflug des„Z. R. 3“ ſind zumeiſt don amerikaniſchen Funkſtationen, mit denen das Lutt⸗ ſchiff in Verbindung ſteht, hierher gelangt. Am Nach⸗ mittag berichtete die Funkſtation Fayal auf den Azo⸗ ren, daß das Luftſchiff gegen ½%6 Uhr mitteleuropäi⸗ ſcher Zeit den 30. Längengrad bereits überflogen und ſich zu dieſer Zeit etwa 200 Km. weſtliſt der Inſel Flores befunden habe. Auf der Strecke zwiſchen der öſtlichſten und weſtlichſten Azoren⸗Inſel, die etwa 350 Km. beträgt, erreichte das Schiff eine Stundengeſchwin⸗ digkeit von 90 Km.— Um 9 Uhr abends mitteleuro⸗ päiſcher Zeit traf auf der amerikaniſchen Station Ma⸗ rion ein Funkſpruch Dr. Eckeners ein, der den Stand⸗ ort nicht angab, dagegon berichtete, daß ſich an Bord alles wohl befinde und das Schiff eine Stundenge⸗ ſchwindigkeit von 110 Km. entwickle. Nach einem Funkſpruch aus der funkentelegraphiſcher Verbindung. Der Kreuzer übermittelt dem Luftſchiff fortdauernd Wetterberichte und Peilungen. Das Luftſchiff dürfte aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach verſuchen, in der großen Paſſatzone mit dieſen öſtlichen Winden um das vor der amerikaniſchen Küſte augenblicklich liegende Tief herumzufahren und von Nordoſten her New Vork zu erreichen. Im all⸗ gemeinen kann die Wetterlage im Augenblick in dem von dem Luftſchiff zu durchfahrenden Teil des Ozeans als ſehr gut bezeichnet werden und ihre Stetigkeit läßt hoffen, daß nennenswerte Verſchlechterungen nicht ein⸗ traten Auf den deutichen Metterſtationen iſt man der eee eee eee ee der Waſhingtoner Anapolis ſteht der amerikaniſche Kren⸗ „er„Milwauke“ mit dem Luftſchiff ebenfalls in daue n.. ö 1 Nach den Verm in. New ort, 0 Der letzte Funkſpruch, das Luftſchiff mit dem Kreuzer„Milwaukee“ geführt hat, ergab als Standort für das Luftſchiff den gleichen Breitengrad, auf dem die Azoren⸗Inſel Fayal liegt und eine Entfernung von 750 Km. von dieſer Station. Dieſen Standort dürfte das Schiff gegen 9 Uhr abends erreicht haben. Man rechnet in New Pork damit, daß es heute 8 Uhr vormittags die Bermudas⸗Inſeln paſ⸗ ſieren bezw. rechts von ihnen vorbeiſteuern wird. Im Funkverkehr mit Lakehurſt. Inzwiſchen liegen folgende Funkſprüche vor: 2 Uhr: „Z. R. 3“ über Groſed Flores land zwiſchen Azoren und Bermudasinſeln. Fahrt gut und alles wohl. 5,30 Uhr morgens: Lakehurſt fing um 4,55 Uhr mitteleuro⸗ päiſche Zeit nachſtehenden Funkſpruch von„Z. R. 3“ an den Kreuzer Milwaukee auf: Schiff und an Bord alles wohlbehalten. Die Funkſtation Norddeich erhielt folgenden Funk⸗ ſpruch:„Z. R. 3. um 7,20 auf 41 Grad nördlicher Breite, 38 Grad weſtlicher Länge. An Bord alles In Friedrichshafen iſt man über die bisher be⸗ kannt gewordenen Leiſtungen des„Z. R. 3.“ ſehr be⸗ friedigt und hegt nicht den geringſten Zweifel mehr, daß die Fahrt glücklich beendet wird. Man rechnet an leitender Stelle damit, daß„Z. R. 3“ heute nacht nach europäiſcher Zeit in Lakehurſt eintreffen wird. Maſchinendefeltt. Berlin, 14. Okt. um 1 Uhr mittags hat die Funkſtation der Telegraphen⸗Union einen Funkſpruch aus New York aufgenommen, deſſen Anfang verſtüm⸗ melt iſt und in dem es heißt: Heutige Morgenmeldun⸗ gen widerſprechen ſich, das Luftſchiff hat einen Maſchi⸗ nendefekt, der eine Verringerung der Schneiligleit auf 40 Meilen notwendig macht. Vor der amerikaniſchen Küſte. Berlin, 14. Okt. Nach den lezten Meldungen die von„Z. R. 3“ eingetroffen ſind, iſt anzunehmen, daß das Luftſchiff an dem Oſtrand des Tiefdruckwir⸗ bels angelangt iſt, der heute früh vor der amerikani⸗ ſchen Küſte lag. Es wird gemeldet, daß ſich der Tief⸗ druckwirbel nach Nordoſten fortzubewegen ſcheint. Der „Z. R. 3“ dürfte ſich jetzt vor dem unglücklichſten Teile feiner Reiſe befinden. Gelingt es ihm, wie es den Anſchein hat, auf die Nordweſtſeite des Tiefdruckwir⸗ bels zu gelangen, ſo dürfte er Neufundland anſteuern. dabei hätte er den Vorteil eines verhältnismäßig gün⸗ ſtigen Rückenwindes. 1 Vegeiſterung in Amerika. g Berlin, 14. Okt. Nach Meldungen aus New Pork wird in Lakehurſt mit der Ankunft des Luftſchif⸗ ſes für Mittwoch früh 5 Uhr nach amerikaniſcher Zeit erechnet. Die Ankunft dürfte in der Dunkelheit er⸗ folgen. Die große Halle iſt mit Rieſenſcheinwerfern zusgerüſtet, die die Landung auch zur Nachtzeit er⸗ möglichen. Sollte die Witterung einer glatten Lan⸗ dung ungünſtig ſein, ſo wird die Verankerung am Landungsmaſt oder auf freiem Felde vorgenommen werden. In der amerikaniſchen Oeffentlichkeit iſt der höchſte Grad der Spannung erreicht. Bereits geſtern wurden Extrablätter in großer Aufmachung und mit Illuſtrationen ausgegeben. Die Zeitungen berichten, daß nach der Ankunft das Luftſchiff die Gasballonets entleert und dem Publikum die Beſichtigung geſtattet wird. Eine Füllung des Schiffes mit dem unverbrenn⸗ baren Heliumgas wird 13 Tage beanſpruchen. Nach der Füllung ſollen Verkehrsflüge unternommen wer⸗ den. Es heißt, daß vielleicht auch der Prinz von Wa⸗ les, der zur Zeit in Detroit weilt, der Ankunft des Schiffes beiwohnen wird. England zum Zeppelinflug. London, 14. Okt. Die engliſche Preſſe ver⸗ folgt mit gleich großem Intereſſe wie die deutſche und die amerikaniſche den Flug des„Z. R. 3“, Nach ihren Meldungen iſt erſichtlich, mit weſcher Hilfsbereitſchaft ſich der engliſche Funkdienſt und das ganze engliſche Verkehrsweſen dafür einſetzt, um den Flug des Schif⸗ fes zu unterſtützen und die Oeffentlichkeit über das kühne Unternehmen zu unterrichten. Die Morgenaus⸗ zaben der Londoner Zeitungen bringen heute eine teihe von Photographien, die von dem Luftſchiff wäb⸗ W eee eee N— N e RE ges Zögern nur, da die Zügel. „Nein, nein!“ ſchrie er auf, als müßte er damit gegen ſich ſelbſt ankämpfen. Im nächſten Augenblick hatte er ſein Pferd herumgeriſſen und jagte davon, als ſäßen ihm die Furien auf den Ferſen. Seeger hielt Pollux, der durchaus hinterher wollte, krampfhaft zurück. Sein Geſicht zeigte einen eigenen Ausdruck, der, entgegen der ſoeben ſtattgehabten Szene, weder beſon⸗ dere Erregung noch Aerger verriet. Er ſchien vielmehr von dem Reſultat der Unterredung befriedigt zu ſein und fühlte ſich auch erleichtert, daß er dem Jungen gleich zu Anfang gründlich den Kopf gewaſchen hatte. Später machte es vielleicht nicht mehr den Eindruck, u. 10 hatte es gemacht, ſo oder ſo, das war erſicht⸗ In durchaus nicht ſchlechter Laune ſchlug er in be⸗ quemen Trab den Heimweg ein. Vielleicht war es für die Wahrung ſeiner Autorität beſſer, wenn er nicht ohne den Ausreißer oder vor ihm heimkehrte. Darum beſchloß er, einen kleinen Umweg über Stolzenau zu machen. Als er in die Nähe des Schloſſes kam, ſah er von der Parkſeite her eine junge Dame in heller Sommer⸗ toilette den Weg heraufkommen. Er erkannte, daß es dieſelbe war, die er geſtern im Park von Stolzenau getroffen hatte. Es zuckte plötzlich eigentümlich um ſeine Mundwin⸗ kel. Geſchickt parierte er ſein Pferd vor ihr und grüßte herunter.. Lindas Wangen färbten ſich glutrot und eine Ver⸗ legenheit, die ihr ſonſt fremd war, ſie aber unbewußt reizend kleidete, bemächtigte ſich ihrer. Da fragte er neckend: 5 „Bin ich etwa wieder auf Stolzenauer Gebiet, und wollen Gnädigſte mich fortweiſen?“ Sie wurde noch röter und wußte nicht recht, ob ſie ſich ärgern oder lachen ſollte. i ö „Sie ſind allerdings auf Stolzenauer Gebiet, aber ballten ſich ſeine Fäuſte um dieſer Weg iſt für jedermann frei, ſei er, wer er ſei.“ gab ſie anzüglich zur Antwort. a Er lachte amüſiert auf und ſchien ihre Andeutung nicht zu verſtehen. Da neigte ſie kurz und hochmütig den Kopf und weiter dem Walde zu. 5 a Er folgte ihr mit den Blicken, aber Pollux ließ ſich nicht lange halten, bis Seeger ihm die Zügel ſchie⸗ ßen ließ und davonfſagte. Als Linda den Schutz des Waldes erreicht hatte, wandte ſie ſich langſam um. Von Roß und Reiter war nichts mehr zu ſehen. Nun ging ſie denſelben Weg den ſie gekommen war, wieder, zurück. An der Stelle, wo ſie vorhin den Reiter getroffen hatte, blieb ſie ſinnend ſtehen, als wollte ſie ſich das Bild noch einmal vor Augen führen, den Reiter, der ſo ſicher im Sattel ſaß, und das augenſcheinlich ſehr mutige Pferd ſehr kraftvoll in der Gewalt hatte. Wer er nur ſein mochte, der Fremde, der ihr heute zum zweiten Male begegnete Es war recht un; höflich von ihm, ſich nicht vorzuſtellen. Viel Lebens⸗ art ſchien er demnach nicht zu haben. In anderer Be⸗ ziehung wieder zeigte er ſich gewandt und vornehm. Jetzt erſt kam ihr zum Bewußtſein, was ihr vorhin aufgefallen war bei dem kurzen, verſtohlenen Blick, mit dem ſie ihn gemuſtert hatte: er trug einen einfachen, dunklen Hausanzug und weder Reitſtiefel, noch Sporen. Zu merkwürdig! Ein komiſcher Kauz mußte er ſein. aber imponierend ſah er aus. Sinnend ging ſie ins Schloß zurück. Auf der Treppe begegnete ihr der Bruder. „Aribert, weißt du nicht, ob auf einem der um⸗ liegenden Güter jemand zu Beſuch iſts“ fragte ſie ihn. Er ſah ſie erſtaunt an. „Nicht daß ich wüßte. Warum fragſt du danach?“ „Weil ich vorhin auf einem Spaziergange einer Es wit! Reiter traf.“ . Wee ein Inſpektor oder Gutsbea q 1 5 5 Fortſetzung folgt.) ging baß ſie auch a für Tod zur Folge hatte. haus verbracht. Urſache: Die Obſtpreiſe ſind 0 und r Luft⸗ t nat toyden. Die„Daily Ehroniele“ bringt 1 das ebenfalls vom Lauftſchiff abgeworfene Logbuch Dr. Eckeners, deſſen Daten bis Sonntag abend reichen. Oer Triumph der deutſchen Intelligenz. London, 14. Okt.„Daily News“ ſchreibt in ihrem Leitartikel: Die Deutſchen können ſich tröſten, weiterhin die größten Luftſchiffbauer der Welt ſein werden und daß die Tat des Fluges nach Amerika den Triumph der Intelligenz und der deut⸗ ſchen Technik darſtellt. Dieſe anerkennenden Worte ſind nicht allein im Intereſſe Deutſchlands, ſondern im In⸗ tereſſe der ganzen Welt geſprochen. Es fehlt ledig⸗ lich der Fuße, daß den größten Luftſchiff⸗ bauern der Welt auf kein em Fall das Handwerk gelegt werden darf, wie es die Verfaſſer der Verſailler Beſtimmungen verlangen. Aus dem badiſchen Lande. Maunheim, 14. Okt.(Preistreiberei.) Am Samstag gelangten neun Landwirte zur Anzeige, weil ſie für Kartoffeln einen zu hohen Preis forderten und ſomit einen übermäßigen Gewinn erzielten. Mannheim, 14. Okt.(Fertigkeitsprü⸗ . Stenographen aller Sy⸗ ſteme.) Die Handelskammer für den Kreis Mann⸗ heim weiſt darauf hin, daß das bei ihr beſtehende ſte⸗ nographiſche Prüfungsamt am 2. November, vormit⸗ tags 9 Uhr, wieder eine ſtenographiſche Prüfung ab⸗ hält. Die Prüfung findet in der D 7⸗Schule ſtatt, und zwar in Abteilungen zu 125, 150, 180, 200 und 240 Silben Geſchwindigkeit in der Minute. Mannheim, 14. Okt.(Wiedereröff⸗ nung der Volksküche.) Nach nahezu drei⸗ monatlicher Pauſe wurde die Volksküche in der Alp⸗ hornſtraße wieder dem Verkehr übergeben. Die ſtarke Fnanſpruchnahme während der Kriegs⸗ und Nachkriegs⸗ zeit 197 5 eine durchgreifende Renovierung notwendig gemacht. Ladenburg, 14. Okt. Verhaftung.) Inhaber der Firma Remann und Ladenburg wurden feſtgenommen. Die beiden Stief⸗ brüder betrieben ein Vermittlungsunternehmen zum An⸗ und Verkauf von Kraftfahrzeugen aller Art. Sie Die Nonnenmacher in ließen ſich für Ueberſendung ihrer Reklame von Offer⸗ tenaufgebern zehn Goldmark als Sicherheit“ zablen. Karlsruhe, 14. Okt.(Selbſtmord.) Ein 16jähriger Kauſmannslehrling hat ſich in ſeiner elter⸗ f liſchen Wohnung mit einem kleinkalibrigen Gewehr einen Schuß in die Schläfe beigebracht, was den ſofortigen Was den jungen Menſchen zu 1 0 unglückſeligen Schritt veranlaßt hat, iſt unbe⸗ annt. Karlsruhe, 14. Okt.(Tödlicher Unglücks⸗ fall.) In einem hieſigen Metzgereibetriebe fiel ein Metz⸗ gerburſche zu Boden und zog ſich eine Darmquetſchung zu, die nach wenigen Tagen den Tod herbeiführte. Freiburg, 14. Okt.(Eine Fliegerſchule auf dem Exerzierplatz.) platz wird hier demnächſt eine Fliegerſchule eröffnet werden. Der Stadtrat hat bereits der mietweiſen Ueber⸗ laſſung der bereits vorhandenen Autohalle mit Ben⸗ Zititeller und Tank zur Unterbringung von Flugzeugen ſowie der Verpachtung des mittleren Teil des weſt⸗ mfllichen, unbebauten Exerzierplatzes zur Benützung Flugzeuggelände zugeſtimmt. als Freiburg, 14. Okt.(Der neue Weihbi⸗ ſch o f.) Der vor einiger Zeit vom Erzbiſchof Karl Fritz zum Weihbiſchof ernannte Stadtpfarrer Dr. Bur⸗ ger von Herdern iſt vom Vatikan beſtätigt worden. Damit hat die Erzdiözeſe Freiburg nach mehrjähriger Vakanz wieder einen Weihbiſchof. Der Ernannte wirkte 1903 bis 1904 als Kaplan in Schwekingen. Aus der Pfalz. ö jiasnaf 1 3 de 0 Wer 2 n Ludwigs hafen, 14. Okt. u er ſt gen eo me, als ein Affe oder Tanzbär, der einem Krüppel Geld verdient. 1. 8 men.) Sonntagabend verſuchte ſich ein 17 Jahre altes Mädchen von hier von dem im zweiten Stock gelegenen Tanzſaal einer Wirtſchaft in Frieſenheim durchs Fen⸗ ſter auf die Straße zu ſtürzen. andere Gäſte gehindert und wurde, weil ſie in Obn⸗ macht fiel, durch die Sanitätswache in das Kranken⸗ Ihr Verehrer hatte ihr beim Tanzen ins Geſicht geſchlagen. Pirmaſens, 14. Okt.(Zeitungs ver bot.) Die Beſatzungsbehörde hat die„Pirmaſenſen Zeitung“ für drei Tage verboten. Kaiſerslautern, 14. Okt.(Ein Poſtdieb.) In der vergangenen Nacht wurde der Taglöhner Ja⸗ kob Geib dabei ertappt, als er nach Ueberſteigen des Bahngitters am Hauptbahnhof, von einem Poſtwagen zwei Poſtſäcke mit Poſt entwendete. Er wurde in der Logenſtraße eingeholt und ihm der Raub wieder ab⸗ 11 Geib wurde der Staatsanwaltſchaft zuge⸗ 1 t. Katſerslautern, 14. Okt.(Geſtändig.) Der Mörder des Bauarchitekten Karl Ludwig Sprenger, der ledige Arbeiter Engelhardt, hat auch den Einbruch und die Brandſtiftung im Bureau des Kohlenhändlers Burg⸗ hardt in der Bremerſtraße verübt. Hinter dem Hauſe wurde ein Eiſenbahnerkaſten gefunden, der ein Hemd enthielt, das dem Engelhardt gehört. Der verhaftete Mörder wurde nach Kaiſerslautern verbracht, mit der Leiche des Getöteten konfrontiert und kam dann ins Gefängnis. Wie verlautet, ſoll er die Tat eingeſtan⸗ den haben. i Edenkoben, 14. Okt.(Autounfall.) Geſtern morgen fuhr ein Perſonenauto, von RAbedt kommend, an der Kurve unterhalb der Wagenhalle der elektri⸗ ſchen Straßenbahn gegen einen Prellſtein. Das Auto wurde arg beſchädigt und umgeworfen. Die Inſaſſen erlitten nur kleine Verletzungen. a Diedesfeld, 14. Okt.(Der„neue“ Wein.) In der Nacht von Sonntag auf Montag kam es in einer Wirtſchaft zu einer wüſten Schlägerei, an wel⸗ cher vier bis ſechs Perſonen beteiligt waren. Mit Prügeln und Meſſern wurde dreingehauen und einer der Beteiligten verteidigte ſich mit einem ſchweren Zu⸗ ſchlaghammer, deſſen blutunterlaufene, blau⸗grüne Spu⸗ ren die Angreifer kennzeichnete. 5 Aus Heſſen. Von der Bergſtraße, 13. Okt.(Obſtpreiſe.) n den letzten Tagen rapid in die ee 1 e ö 9 nem Fall bench oa vort mi der. Auf dem Exerzier⸗ Sie wurde daran durch vierräderigen Feuerwehrleiter. chbarten Odenwaldorten der Zentner Aepfel bis zu 10 Mark be⸗ Heppenheim, 14. Okt.(Mor d.) In der Nacht vom Sonntag auf Montag gegen ½ 12 Uhr wurde der ſtädtiſche Arbeiter Friedrich, Vater von ſieben Kindern, von dem etwa 70jährigen Gelegenheits arbeiter Roden⸗ heber im Hofe des ſtädtiſchen Armenhauſes erſtochen. Ein Stich ins Herz mit einem ſpitzen Inſtrument führte den alsbaldigen Tod herbei. Die Urſache des gemei⸗ nen Verbrechens wird erſt durch die gerichtliche Unter⸗ ſuchung geklärt werden. Rodenheber wurde noch in und die gewaltſam erbrochen werden mußte, verhaftet. Darmſtadt, 14. Ott.(Dr Streſemann ſpricht in Darmſtadt.) Wie das„Darm⸗ Dr. Streſemann am Sonntag, den 19. Oktober, in bau“ ſprechen. Mainz, 14. Okt.(Rückkehr heſſiſcher Ausgewieſener.) Die ausgewieſenen Stadtver⸗ ordneten und ſtädtiſchen Beamten ſind faſt vollzählig zurückgekehrt und wurden in der letzten Stadtverord⸗ netenverſammlung vom Oberbürgermeiſter begrüßt.— Bürgermeiſter Adelung hat zwar die Rückkehrerlaubnis, darf aber ſein Amt noch nicht übernehmen. Bad Nauheim, 13. Okt. Nach der Veröffent⸗ lichungen im„Bad Nauheimer Badeblatt“ waren am 2. Oktober anweſend 1928 Badegäſte, eine für die jetzige Jahreszeit verhältnismäßig hohe Zahl. Nach einer Mitteilung der Bade⸗ und Kurverwaltung iſt der Kurbetrieb während des ganzen Winters hindurch geöffnet. Gchweres Eiſenbahnunglück. Eſſen, 14. Okt. Heute früh hat ſich zwiſchen Eſſen⸗Hauptbahnhof und Eſſen⸗Weſt ein ſ ch w 900 e 8 Eiſenbahnunglück ereignet. Eine Lokomotive, die auf der Fahrt von Mülheim⸗Eſſen nach Eſſen befand, fuhr im dichten Nebel in eine Gruppe Arbeiter. Fünf wurden auf der Stelle getö⸗ tet. Ein ſechſter erlag im Krankenhaus ſeinen Ver⸗ letzungen. Eine weitere Anzahl von Arbeitern wurde ſchwer verletzt. 7 Volkswirtſchaft. Marktberichte 1 vom 14. Oktober. * Frankfurter Getreidebörſe. An der heutigen Frankfurter Getreidebörſe notierten bei etwas feſterer Tendenz Weizen neuer 23½ bis 24½, Roggen inl. 23 bis 24, Sommergerſte 25 bis 28, Hafer inl. 21 bis 23, Mais 20½ bis 20/½, Roggenmehl 33 bis 34, Weizenmehl 35 bis 37, Weizenkleie 12% bis 12,70, Roggenkleie 12,30 bis 12% alles in Goldmark je 100 Kg. U 5 4 Von der Ehre der Arbeit. Aphorismen von Tilly Lindner. Ein paar verachtete Arbeiterhände ſind mehr wert als alles, was von angeſehenen Nichtstuern über Arbeit je geſprochen und geſchrieben wurde. 5 Die Würden vieler Menſchen ſind weiter nichts als die An⸗ erkennung für die Arbeit, die andere umſonſt oder doch recht billig geleiſtet haben. 1 Die wahre Stärke eines Volkes iſt die Summe ſeines Gei⸗ ſtes und ſeiner Arbeitskraft. Damit, daß einer das Lob der Arbeit ſingt, beweiſt er noch nicht, daß er ein Arbeiter iſt. Av Hemdzipfel, mit dem er ſeine Blöße deckt. 1* Auch der Faulenzer hat einen Der Menſch, der von der Arheit andexer lebt, iſt ſchlechter Arbeit und Freiheit hedingen ſich. Ohne Müh und Piag aber wäre das ſchönſte Leben eine Gefangenſchaft. Das Haarnetz.„Mama, was trägt denn Tante Klärchen auf dem Kopf?“—„Das iſt ein Haarnetz, „Meinſt du, ob ſie ſchon viele drin gefangen hat?“ Künſtlerehe.„Nun, wie geht's euch denn?“—„Danke, ehr gut, mein Mann malt und ich koche, und dann raten wir beide, was es ſein ſoll!“ Lokale Nachrichten. 8 Kirchliche Nachrichten Der Hochwürdige Herr Geiſtliche Rat Dekan und Stadtpfarrer Miſchler in Heppenheim konnte in ſeltener körperlicher und geiſtiger Friſche und Rüſtigkeit ſeinen 78. Geburtstag feiern. * Vom heſſ. Bauernverein. Am Sonntag tagte in Heppenheim im Kath. Vereinshaus die Hauptverſammlung der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft des Heſſ. Bauernvereins mit dem Sitz in Lorſch. Der Jahres- bericht bot das Bild einer ſorgfältigen und gewiſſenhaften Geſchäftsführung. Letztere ermöglichte es, daß die Genoſſen⸗ ſchaft ihren Mitgliedern zunächſt 20 Prozent ihrer Anteile und Spareinlagen gutſchrelben konnte. Dies tat ſie, ohne geſetzlich dazu verpflichtet zu ſein. Selbſtverſtändlich ſtimmte die Verſammlung dieſem Beſchluß des Vorſtandes freudig zu. * Aus der Gemeinderatsſitzung vom 7. Okt. Die Tagesordnung wurde wie folgt erledigt: 1. Gemeinde⸗ Tlerarztvertrag. Nachdem Herr Tierarzt Seigel die Kündigung ſeines Vertrags mit der Gemeinde wieder zurückgezogen, wird die Angelegenheit an die Faſel⸗Kommiſſion zurückverwieſen, die einen neuen Vertrag ausarbelten ſoll.— 2. Feſtſetzung des von der Gemeinde an das Krankenhaus zu leiſtenden Beitrags für 1923. Für dieſen Zweck merden 500 Mark bewilligt.— 3 Eingabe der Rennbahn⸗Alt⸗Geſ.; hier um käufliche Erwerbung des Geländes am Tlvolt. Gemäß einer neuen Eingabe der Geſuchſtellerin ſoll die Finanzkommiſſion mit Vertreter derſelben verhandeln— 4. Anſchaffung einer Dem Geſuch ſoll ſtattgegeben werden. Es wird eine Kommiſſion beauftragt, die die Leitern bel den Feuerwehren der Nachbarorten anſehen.— 5. Der Punkt, Abgabe eines Begräbnisplatzes an Adam Adler 5. Ww., wird in geheimer Sitzung verhandelt.— 6. Vergebung von Baudarlehn durch die Gemeinde Die e ee ö wohnungen freſzumachen. einderat gebeten, diverſe Miet⸗ n. Der Gemeinderat ift jedoch nicht zuſtändig, da die geſetzlichen Voraus ſetzungen hierzu fehlen. 7. Geſuch zweler hieſiger Ortseinwohner um Ueberlaſſung eines Kellers in der Götheſchule zur Aufbewahrung von Kartoffeln. Den Geſuchſtellern wird die Benützung bis zum jederzeitigen Widerruf erteilt. * Theater in Viernheim. Nachdem die Heſſiſche gat in einer Eingabe den Geme Landeswanderbühne(Leitung Hans Meißner) bel ihrem erſten Gaſtſpiel den Bedürfniſſen nach Aufheiterung und beſreiendem Lachen durch die Aufführung der deutſchen der Nacht in ſeiner Wohnung, die er verſchloſſen hatte Kleinſtädter Rechnung getragen hat, wird uns die 2. Auf⸗ führung ein Schauſpiel Gegenwart bringen: 5 8 1. mann. ſtädter Tageblatt“ erfährt, wird Reichsaußenminiſter und hat unſere Anteilnahme nicht nur durch die Tiefe des einer öffentlichen Verſammlung der Deutſchen Volks par⸗ f en d de ie denne ene tei anläßlich des heſſiſchen Landesparteitages im„Saal⸗(das Stück iſt in Rhytmen geſchrieben) und die ſcharfe des bedeutendſten Dichters der „Roſe Bernd“ von Gerhart Haupt⸗ Das Drama iſt eines der ſtärkſten Werke des Dichters einzelnen Geſtalten gewinnen durch die ſprachliche Führung Charakteriſierung über die Figur hinaus Allgemeingültigkeit 1 ————jä1õ leere 1 ö 1 1 und erweltenn unſeren Blick für die Not und Freude unſeres Herzens. Das Werk iſt entſtanden im Jahre 1903 und hatte ſeine erſte Aufführung in Berlin im Deutſchen Theater am 31. Oktober 1903. Kartenvorverkauf: Drogerie Richter. Preiſe der Plätze: für Mitalieder der Theatergemeinde 1. Platz Mk 2.—, 2. Platz Mk. 1.25. Im freien Verkauf: 1. Platz Mk. 2.50, 2. Platz Mk. 1.50. b Fußballreſultate vom Sonntag. Die Bezirksligaergebniſſe Süddeutſchlands. Mainbezirk. Sportklub Bürgel— Fußballſportverein Frankſurt 0: Helvetia Frankfurt— V. f. R. 01 Frankfurt 22 525 Eintracht Frankfurt— Union Niederrad 111. Kickers Offenbach— Hanau 93 1.2. Rheinbezirk. Waldhof— Feudenheim 82. Pfalz Ludwigshafen Mannheim-Neckarau 0:0. Saar⸗Heſſen. Wiesbaden— Höchſt 1:0. Doruſſia Neunkirchen— Worms 112. Idar— Trier 05 5:1. F. V. Saarbrücken— Saar 05 3:1. Bayern. F. V. Nürnberg— Bayern München 111. Spielvereinigung Fürth— Teutonia München 621. Wacker München— Schwaben Ulm 90. 1860 München— 1. F. C. Nürnberg 2:3. Sport⸗Vereinigung Viernheim beſiegt Pfungſtadt! Sp.⸗Vergg. Amicitia 5 11800 Germania. Pfungſtadt :0(1:0). Sp.⸗Vergg. Amicitia 09 Erſ.⸗ Liga— R. S. V. Germania, Pfungſtadt Erſ.⸗Liga 25. Sp.⸗Vergg. Amicitia 3. M.— Vf. L. Lampertheim 3: 3. Sp⸗Vergg. Amicitia 1. Igd.— 03 Ludwigshafen 5:1 Die Ligamannſchaft der Sp.-Vgg. Amicitia 09 hatte Sonntag einen Glanztag. Sage und ſchreibe vier Törchen wurden den Pfungſtädtern, die, wie eine Sportszeitung ſchreibt, ganz gefährliche Europäer ſein ſollten, in den Kaſten gejagt. Richtig ſchreibt die betr. Zeitung:„Die Pfungſtädter ſind ſchon ſchlagmüde bevor überhaupt das Spiel losgeht.“ Der Doktor⸗Back ſcheint tatſächlich keine Parteien zu kennen, denn er ſpielte was das Zeug hielt. Einzelne Pfungſtädter ſplelen in der Tat mit den Händen Fußball und ſtottern mit den Füßen. Pfungſtadt ſpielt einen ähnlichen Fußball wie B. f. R. Darmſtadt, immerhin etwas beſſer. Der rechte Flügelmann iſt hervorragend, er zeichnete ſich durch raſſante Flankenläufe 1 1 aus. Mittelſtürmer gut. Der linke Verteidiger, der Doktor, ſpielte mit einer ſeltenen Hingabe und konnte in der erſten Halbzeit Gölz faſt kalt ſtellen. Die übrigen Spieler, außer dem Torwart der auch gute Leiſtungen zeigte, ſind Durch⸗ ſchnittsſpleler. Die Sp.⸗Vergg. 09 hatte, wie ſchon erwähnt, einen Glanztag. Alle elf Mann gaben ihr letztes her, um den Sieg an ihre Fahne zu heften. Kurz, ſie ſpielten brillant. Das Verteidigungstrio war wieder auf der ſonſtigen Höhe und konnte befriedigen. mein Kind.“— Der Sturm war enorm durchſchlagskräftig. Auch die Läuferreihe ſplelte ſauber. Der linke Flügelmann Martin noch nicht ganz eingeſplelt. Jäger ſpielte flott und ſloppte die Bälle tadellos! Schmitt Wilh. findet ſich langſam auf ſeinem Poſten zurecht. Seine drei Tore waten ſchöne Leiſtungen. Darmſtadt. Gölz der alte. In der erſten Halbzeit konnte er nicht recht aufkommen. Sein Tor prächtig, wie es ſein ſoll. Bei dem Anpfiff des Schiedsrichters Schreiner von Kickers Offenbach, war die Elf der Sp. Vergg. noch nicht vollzählig. Gölz fehlte. Doch er kam. Gleich in den erſten Minuten ſitzen die Vereinigten vor dem Tore der Schwarzen. Eine ſchöne Chance wurde verpaßt. Pfungſtadt iſt auch nicht müßig und kämpfte mit aller Energie um die Führung. Immer wieder ſchickte der Gäſtemittelſtürmer ſeine belden Flügelleute auf Reiſen, doch Viernheims Läufer⸗ reihe arbettet prachtvoll. Alle Angrlffe zerſchellen an dieſer Mauer. Nach langem hin und her kann Viernheim durch Kopfball des Mittelſtürmers in Führung gehen. Die Gäſte erwidern mit heftigen Angriffen, aber die Hinterleute des Platzbeſitzes kämpfen wie die Löwen. Alles prallt ab und mit 1:0 geht es in die Halbzeit. Rach Wiederbeginn iſt Viernheim nicht mehr zu halten. Bald fällt das zweite Tor. Pfungſtadt wehrt ſich mit aller Macht, kann aber nicht verhindern, daß Viernheim ſeine Tore auf drei erhöht. Kurz vor Schluß verwirkt Pf. eine Ecke, die der Rechtsaußen mit unheimlichem Bombenſchuß verwandelte. Bald darauf pfiff der einwandfreie Schiedrichter ab. Mit einer 4:0 Packung müſſen die Pfungſtädter abziehen. Die Erſ.⸗Liga bekam in Pfungſtadt tüchtig Hiebe. Mit einer 5: 2 Packung kam ſie nach Hauſe. Die Schuld ſoll der Pfeifenmann und die unfähige Verteidigung tragen. Die dritte Manunſchaft kam aus Lampertheim mit 3:3 unentſchieden zurück, während die 1. Jugend ihren Gegner hoch mit 5: 1 abfertigte. Der Beobachter vom Wald. in allen atpoſheken u. 4 Drogerien erhälilich bei Husten, geiſerkeit, Katarrh Bergmann beſſer wie gegen Tabletten