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Die Verteilung findet beim Vorſtand ſtatt, Beſtellungen auf Kohlen 1 0 Kartoffeln(gelbe Induſtrie) können noch gemacht werden. 720 Der Vorſtand. Bleich- u. Waschmittel ibt schneeweille Wäsche vparl Seile und- ersetzt die Rasenbleiche Völlig unschädlich.— OHNE CHLOR Gebetzeiten der jüd. Gemeinde. 18. Oktober. 20. Tiſchri. Sabat⸗Anfang 500 Uhr „ Morgen 70„ u. 1000 Uhr „ ⸗Nachm. 4⁰⁰ 5 Abend 615 20. Okt. Laub hüttenſeſt⸗Ende 5¹⁰⁵ Uhr 22. Tiſchri. „ U ⸗Morgen 780 100 Uhr ⸗Nachm. 4%„, 1 70 1155„ 23. Tiſchri. ⸗Morgen 0 Nachm. 4⁰⁰ 77 „Ausgang6lo„ 21. Okt. u. 1000 Uhr. Herberger (Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Gratisbeilagen: wöchentlich Samstags das achtſeitige illuſtr. Sonntagsblatt„Sterne u. Blumen“ halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich. Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. Main. Erſcheint täglich außer Sonn⸗ u. Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mk. frei ins Haus. 2 Tages⸗Aeberſicht. — Nach einer an die deutſche Abordnung in Düſſel⸗ dorf gelangten Mitteilung iſt in allernächſter Zeit mit Erleichterungen in der Belegung der Stadt Düſſeldorf zu rechnen. —“ Die Verordnung der interalliierten Rheinland⸗ kommiſſion Nr. 238 betr. die Effekten⸗ und Wechſel⸗ ſtuben in den beſetzten Gebieten iſt ab 21. Oktober auf⸗ gehoben. —* Wie wir erfahren, ſollen die deutſch⸗ruſſiſchen Handelsvertragsverhandlungen demnächſt wieder aufge- nommen werden.. —“ Nach Brüſſeler Meldungen hat der belgiſche Kabinettsrat die Antwort auf die deutſche Völkerbunds⸗ note feſtgeſetzt. —“* Eine Korreſpondenz meldet aus Preßburg, der dort verhaftete Reichsdeutſche, der ſich den Namen Fi⸗ ſchofſti beigelegt hat, habe nach langem Zögern zuge⸗ 1 8 mit dem Erzbergermörder Tilleſſen identiſch zu ein. —“ Ein von Pola kommender Flieger ſtürzte in Rovigo auf ein Haus, das dabei in Brand geriet. Vier 0 darunter der Flugzeugführer fanden den od. Der Siegeszug der Anleihe. Die Leberzeichnung in London. London, 16. Okt. Wie gemeldet wird, wurde die Zeichnung auf die Anleihe geſtern mittag 1 Uhr geſchloſſen. Sämtliche Londoner Meldungen beſtätigen daß noch nie eine größere Anleihe eines fremden Lan⸗ des ſoviel Aufregung in der City verurſacht habe wie die deutſche Reparationsanleihe. Schon 6,30 Uhr vor⸗ mittags mußte ein erhebliches Polizeiaufgebot die an⸗ wachſende Zahl der wartenden Perſonen ordnen und als um 9 Uhr das Effektenkontor eröffnet wurde, wurde dieſes Ereignis von der tauſendköpfigen Menge mit Hurra begrüßt. Einzelheiten können erſt veröffent⸗ licht werden, wenn die Reſultate aus der Provinz vor⸗ liegen. Einzelne Meldungen wollen von einer 6— 10 fachen Ueberzeichnung wiſſen. Die Subſkription in Paris. Berlin, 16. Okt. Nach einer Meldung aus Paris ſoll der frangoſiſche Anteil an der Deutſchland⸗ Anleihe in Höhe von drei Millionen Pfund Sterling heute und morgen in Paris zur Zeichnung aufgelegt werden. Franzöſiſcher Vorſchlag. London, 16. Okt. Ergänzende Meldungen über die Auflegung der deutſchen Anleihe in London beſtätigen den erſten Eindruck, daß der engliſche An⸗ teil mehrfach überzeichnet worden iſt. In den Han⸗ delsblättern wird die Ueberzeichnung auf den vier⸗ bis fünffachen Betrag geſchätzt. In Lon⸗ don allein iſt, wie jetzt feſtſteht, der ganze Anleihebe⸗ trag in der erſten Stunde gezeichnet worden. In Fi⸗ nanzkreiſen hat es Aufſehen erregt, daß geſtern ſofort Angebote franzöſiſcher Banken einliefen, die engliſchen Finanzinſtituten eine Beteiligung an dem in London in den nächſten zwei Jahren nicht zur Börſe zuge⸗ laſſenen franzöſiſchen Anteil der Deutſchlandanleihe vorſchlugen. 5——0— Die parlamentariſche Lage. Ein Beſchluß der Demokraten. Berlin, 16. Okt. Die demokratiſche Reichs⸗ tagsfraktion hat folgende Entſchließung geſaßt: Die de⸗ mokratiſche Fraktion hält daran feſt, daß die gegen⸗ wärtige Krife ohne Not heraufbeſchworen iſt und daß ſchwerwiegende Gründe der Außenpolitik ein Beibehal⸗ ten der jetzigen Regierung erfordert. Die Regierung hat die Pflicht, ſich vom Reichstag die Zuſtimmung für die Fortführung der bisherigen Außen⸗ und Innenpo⸗ litil geben zu laſſen und darf erſt abtreten, falls wi⸗ der Erwarten der Reichstag ſie dazu zwingt. Entſpre⸗ chend ihren bisherigen Beſchlüſſen vermag die Frak⸗ tion die einſeitige Erweiterung nach rechts nicht mit ihrer Verantwortung zu decken. Immer noch ungeklärt. Berlin, 16. Okt. Im Reichstag ſind heute vormittag 11 Uhr die Fraktionen des Zentrums und der Deutſchen Volkspartei zuſammengetreten. Die Zen⸗ trumsfraktion dürfte ſich auf alle Fälle mit dem geſt⸗ rigen Beſchluß der Demokraten beſchäftigen. Vor den Fraktionsſitzungen ſoll eine Beſprechung zwiſchen den Zentrumsführern und Demokraten über die Frage der Fachminiſter ſtattgefſunden haben. Die Demokraten ſol⸗ len ſich nach wie vor nicht geneigt gezeigt haben, ſich bei der Bildung eines nach rechts gerichteten Kabinetts mit Fachminiſtern zu beteiligen. Außerdem erzählt man ſich, daß vor der Zentrumsſitzung eine Fühlung⸗ nahmen des linken Zentrumsflügels mit der Sozialde⸗ mokratie ſtattgefunden habe. Eine für heute vormit⸗ tag 10 Uhr in Ausſicht genommene Beſprechung der deutſchnationalen Führer mit dem Reichskanzler wurde im letzten Augenblick abaeſaat. Die Deutſchnationalen wurden gebeten, ſich für einen ſpäteren Zeitpunkt des Tages zu einer Beſprechung bereit zu halten. 1 I Freitag, den 17. Oktober 1924 Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreiſe: Die einſpalt Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Die Fraktionsführer beim Reichskanzler. Berlin, 16. Okt. Der Reichskanzler empfing heute mittag die Führer der Koalitionsparreien. Die Führer des Zentrums teilten dabei mit, daß die Zen⸗ trumsfraktion eine Entſchließung vorbereite, in der ſie ihr Bedauern ausſpreche, daß die Verſuche des Kanzlers zur Bildung einer Volksgemeinſchaft und zur Erweiterung der Koalition nach rechts mit Ein⸗ ſchluß der Demokraten geſcheitert ſeien. Das Zentrum ſei der Anſicht, daß nunmehr dem Kanzler die volle Handlungsfreiheit zurückgegeben ſei. Nach Bekannt⸗ gabe des Beſchluſſes der Zentrumsfrattion ſtellte der Kanzler in Uebereinſtimmung mit den Parteiführern feſt, daß er weitere Verhandlungen mit den Fraktionen über die Erweiterung der Regierung für ausſichtslos halte. Die Reichsregierung behalte ſich ihre Entſchlie— ßung vor. Der Wahlkampf in England. Der Aufmarſch der Kon ſervativen. London, 16. Okt. Der konſervative Wahlfeld⸗ zug wurde geſtern in London mit einer Rede Bald— wins in der Queenshall eingeleitet. Baldwin ſetzte in ruhiger ſachlicher Weiſe auseinander, daß Macdo— nald offenbar durch eine Reihe unüberwindlicher Schwie⸗ rigkeiten veranlaßt worden ſei, die Parlamentsauflö⸗ ſung herbeizuführen. Weiter kritiſierte Baldwin die Arbeiten der Regierung auf innen- und außenpoliti⸗ ſchem Gebiet und betonte, die Regierung habe in meh⸗ reren Fällen unter dem ſtarken Druck radikaler Ele⸗ mente gehandelt. Erſt wenn die Arbeiterpartei ſich entſchließen könne, die Radikalen auszuſchiffen, werde ſie imſtande ſein, eine große arbeitsfähige Partei zu werden, der man ohne Beſorgnis die Regierung des Landes anvertrauen könne. Macdonald wiſſe genau, daß er keine Mehrheit erhalten werde. Dann gab Baldwin einige Punkte des konſervativen Programms bekannt. Die Zechenſtillegungen im Ruhrgebiet. Berlin, 16. Okt. Am 13. und 14. Oktober haben in Dortmund unter Führung des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſteriums eingehende Verhandlungen über die Zechenſtillegungen im ſüdlichen Ruhrbezirk mit Vertretern der betroffenen Arbeitnehmer und Gemein— den ſowie mit den Arbeitgebern ſtattgefunden. Arbeit- geber, Arbeitnehmer und die Gemeindevertreter waren übereinſtimmend der Auffaſſung, daß die Aufrechterhal— tung nicht lebensfähiger Betriebe mit künſtlichen Mit⸗ teln den Anforderungen der Geſamtwirtſchaft zuwider⸗ läuft, daß aber auf der anderen Seite wirtſchaftlich lebensfähige Betriebe mit allen Mitteln aufrechterhal— ten werden müſſen. Die Verhandlungen hatten das Ergebnis daß die Zahl der zu entlaſſenden Arbeiter auf einer Reihe von Zechen vermindert worden iſt, daß eine Anlage entgegen früherer Abſichten der Be— triebsleitung verſuchsweiſe in Betrieb gehalten und auf einer weiteren Zeche die jetzt beurlaubten Arbeiter im Laufe der nächſten vier Wochen wieder eingeſtellt werden ſollen. 22 22— Eine Bekanntmachung der Regie. Mainz, 16. Okt. Die Direktion der Regie gibt bekannt: Sämtliche von der franzöſiſch-belgiſchen Regie abgeſchloſſenen Pacht- oder Mietsverträge, betr. Bahn⸗ hofsgelände und ſonſtige inner- oder außerhalb des Bahngebietes gelegenen Grundſtücke, Jagd-, Fiſcherei⸗ oder Reklamerechte, Abkommen mit Aerzten, auch ſo⸗ weit ſie nicht einzeln gekündigt worden ſind, erlöſchen am 15. November. a 2 Die engliſch⸗kürkiſche Spannung. London, 16. Okt. Die engliſche Regierung hat bekanntgegeben, daß ſie bereit ſei, die Interpreta⸗ tion des Beſchluſſes des Völkerbundsrates über den status quo an der Irakgrenze dem Völterbund erneut zu unterbreiten. Aus Konſtantinopel kommt die Nach⸗ richt, die türkiſche Regierung ſei entſchloſſen, in keiner Beziehung nachzugeben. Kemal Paſcha werde wahr⸗ ſcheinlich für ſeine unverſöhnliche Politik ein einſtim⸗ miges Vertrauensvotum des Parlaments erhalten. London, 16. Okt. Nach einer Meldung aus Konſtantinopel hat Muſtapha Kemal Paſcha in einer Anſprache erklärt, daß die Türkei bereit ſei, ihre Würde und auch ihre Rechte zu verteidigen. Muſta⸗ pha Kemal Paſcha wird bei der Eröffnung der Natio⸗ nalverſammlung eine große Rede halten. Nach den letzten Meldungen hat ſich die Lage im Milajet Moſſul entſpannt. ——0— Die Beamtengehälter in Frankreich. Paris, 16. Okt. Herriot präſidierte geſtern im Quai d' Orſay einer Verſammlung von höheren Staats⸗ beamten, die ſich mit der Gehaltsfrage der Staatsbe⸗ amten beſchäftigte. Nach 2 ſtündiger Beratung hat Herriot beſchloſſen, auf die Forderungen der Staats⸗ beamten nach einem jährlichen Minimalgehalt von 6000 Franken einzugehen, aber gleichzeitig 20 000 Staats⸗ beamte entlaſſen zu wollen. (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) e Petitzeile 25 Pfg., Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter uſerate u. Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher. Schriftleitung, Druck und Verlag: Johann Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße 36. 5 Ĩ Q. Jahrgang. Das deutſche Wunder. Z. R. 3 an das amerikaniſche Volk. New Pork, 16. Okt. Während Z. R. 3 über New Pork kreiſte, wurde ein Fallſchirm abgeworfen, an dem ein kleiner, an den International News Service adreſſierter Poſtſack gebunden war. Dieſer wurde von dem Finder prompt an dem Bureau des genannten ameritaniſchen Nachrichtendienſtes abgeliefert. In dem Poſtſack befand ſich eine Botſchaft Dr. Eckeners an die Bevölkerung New Yorks und an das amerikaniſche Volk. Die Botſchaft, die geſtern noch in den Nach⸗ mittagsblättern veröffentlicht wurde, lautet wie folgt: New Port, wir grüßen dich. Angeſichts der Silhouette dieſer herrlichen Rieſenſtadt neigen wir den Bug unſe⸗ res Luftſchiffes und grüßen“ das ganze amerikaniſche Volk mit aufrichtiger Freude. Wir hegen die zuver⸗ ſichtliche Hoffnung, daß unſere Fahrt über den Ozean eine Epoche freundſchaftlicher und fruchtbarer Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen unſeren beiden Völkern anbahnen wird, eine Epoche gemeinſamer Weiterentwickelung des unſterblichen Werkes des Grafen Zeppelin, des Er— oberers der Lüfte. In dieſem Sinne wollen wir Hand in Hand an der Aufgabe arbeiten, durch Ueber— brückung von Zeit und Raum alle Nationen immer en⸗ ger miteinander zu verbinden. Der Kommandant und die Mannſchaft des Z. R. 3 übermitteln durch den International News Services der Bevölkerung von New Nork und dem ganzen amerikaniſchen Volke ihre beſten Wünſche und Grüße. gez.: Dr. Eckener. Die Landung. Berlin, 16. Okt. Ueber die Landung des Z. R. 3 in Lakehurſt wird aus New York gemeldet, daß ſie glatt und ſchnell erfokgte und zwar kurz nach 9/½ Uhr vormittags amerikaniſcher und um 3,15 Uhr nach⸗ mittags deutſcher Zeit. Das Feſtmachen des Luftſchif⸗ fes in der Halle nahm nur 30 Minuten in Anſpruch. Als erſter entſtieg dem Luftſchiff der amerikaniſche Ka⸗ pitän Klein, der als Beobachter an der Ueberfahrt teil⸗ nahm. Er gab ſeiner großen Freude darüber Ausdruck, daß es ihm vergönnt war, an der hiſtoriſchen Fahrt teilzunehmen. Die zahlreich anweſenden amerikaniſchen Flottenoffiziere äußerten ſich ſehr anerkennend über den Navigationsoffizier des Luftſchifſes, da er die nördliche Route gewählt habe. Wäre das Schiff über die Ber⸗ mudas⸗Inſeln gefahren, ſo hätte es beſtimmt mehr Stürme zu beſtehen gehabt als auf der nördlichen Route. Angeteilte Bewunderung. Berlin, 16. Okt. Der„Lokal⸗Anzeiger“ berich⸗ tet in einem Telegramm aus Lakehurſt über den Au⸗ genblick der Landung: Zehntauſende von Zuſchauern umſäumten den Landungsplatz und konnten nur mit Mühe von den aufgebotenen Truppenabteilungen zu⸗ rückgehalten werden. Unzählbar ſind die Deutſchen mit Blumenſträußen erſchienen. Alle Maſchinen des Luft⸗ ſchiffes laufen. als es über dem Mandungsplatz er⸗ ſcheint. Die Deutſchen begrüßen es mit Hurra. Plötz⸗ lich werden alle Motoren mit Ausnahme eines einzi⸗ gen abgeſtellt. Dann bleibt das Schiff etwa 1000 Me⸗ ter vor der Halle, dicht über der Erde. Ein herrliches Bild! Dr. Etkener leitet die Landung von der Kom- mandoſtelle aus. Als die erſten Perſonen das Schiff verlaſſen, entſtand ein ungeheurer Jubel. Die Unter⸗ ſuchung durch die Zollbeamten iſt eine reine Formali⸗ tät. Darnach erfolgt die offizielle Uebergabe. Dr. Eckener erzählt. Ueber die Eindrücke ſeiner Fahrt äußerte ſich Dr. Eckener dem New Porker Berichterſtatter des Blattes, ſelten habe er eine ſolche Reiſe gemacht. Er ſchildert den denkwürdigen Augenblick der Abfahrt in Friedrichs hafen. In Frankreich habe gute Orientierungsmöglich⸗ keit beſtanden, wodurch die befeſtigten Plätze gemieden werden konnten. Das erſte Mittagsmahl ſei über der Gironde-Mündung eingenommen worden. Bei Beginn der erſten Nacht an Bord ſei das Luftſchiff von hef⸗ tigen Boen gerüttelt worden, ſo daß es gezwungen ge⸗ weſen ſei, die weſtlich Spanien ſtehenden Ausläufer eines Tiefdruckgebietes zu paſſieren. In der erſten Nacht ſei ihnen nur eine kurze Nachtruhe vergönnt geweſen. Der Glückwunſch des Präſidenten. Als erſten offiziellen Glückwunſch Amerikas erhielt Dr. Eckener folgendes Telegramm Coolidges: „Ich beglückwünſche Sie zur erfolgreichen Beendi⸗ gung der transatlantiſchen Fahrt des großen Lenkluft⸗ ſcziffes, das Sie aus Deutſchland nach den Vereinigten Staaten gebracht haben. Es iſt dies nicht nur eine erhebende Erfahrung und ein glänzendes Abenteuer, es iſt weit mehr, es iſt eine epochale Leiſtung, weil es be⸗ weiſt, wie niemals zuvor, daß es möglich iſt, weite Flüge mit Maſchinen, die ſchwerer als die Luft ſind, auszuführen, und daß dieſe in der Lage ſind, bemer⸗ kenswerte Tonnage an Paſſagieren oder Kargo zu be⸗ fördern. Die Erprobtheit und die Tüchtigkeit der deut⸗ ſchen Techniker, die ein ſolches Wunder von Luftſchiff erbauten und Ihre eigene Tüchtigkeit bei der erfolg⸗ reichen Führung ohne Aufenthalt und Zwiſchenfall von Friedrichshafen nach Lakehurſt iſt ein Ereignis von Weltintereſſe. Es gewährt mir und dem Volk der Vereiniaten Staaten eine aroße Genuatuung. daf . r 3 —————— „751711 2 friedliche Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Ame⸗ rika wieder voll hergeſtellt worden ſind. Dieſes große Luftſchiff hat den erſten direkten Flugverkehr zwiſchen Deutſchland und Amerika hergeſtellt. Ich hoffe, daß Sie Ihren Aufenthalt in den Vereinigten Staaten genießen werden und daß der bemerkenswerte Dienſt, den Sie geleiſtet haben, indem Sie dies Luftſchiff herüberbrach⸗ ten, Ihnen Genugtuung und Stolz ein ganzes Leben lang gewähren wird.“ Der Glückwunſch des Reichspräſidenten. Der Reichspräſident hat an Dr. Eckener in Lake⸗ hurſt folgendes Telegramm gerichtet:„Nach glücklicher Ozeanfahrt begrüße ich mit dem deutſchen Volk und der Regierung Sie und die tapfere Beſatzung des Luftſchiffes aufs herzlichſte. Die Tat wird als eine Großtat in der Geſchichte fortleben. Möge Z. R. 3 auck auf den weiteren Fahrten ein Künder des deutſchen Könnens ſein. Möge er ſeinem Berufe, den freien und friedlichen Wettbewerb aller Völker zu fördern, mit neſtem Erfola, dienen.“ Die Lebergabe des Z. R. 3 Berlin, 16. Okt. Dr. Eckener und der größte Teil der Mannſchaft des Z. R. 3 werden ſich Anfang November wieder nach Deutſchland zurückbegeben. Nur ein kleiner Teil der als Inſtruktoren beſtimmten Füh⸗ rer und Monteure bleibt in den Vereinigten Staaten zurück. In zwiſchen werden die offiziellen Abnahme⸗ verhandlungen mit der amerikaniſchen Marineleitung zu Ende geführt. Dabei handelt es ſich lediglich noch um die Erfüllung der notwendigen Formalitäten. da, wie bereits die künftigen Führer des Z. R. 3 nach den Probefahrten des Luftkreuzers in Deutſchland berich⸗ tet haben, die von den Vereinigten Staaten verlang⸗ ten vertraglichen Beſtimmungen hinſichtlich des Aktions⸗ radius, der Tragkraft und der Höhenfahrten reſtlos er⸗ füllt worden ſeien. Die Uebergabe wird durch einen beſonderen bevollmächtigten Vertreter des deuſſchen Reiches und durch Dr. Eckener als Vertreter der Frie⸗ drichshafener Werft erfolgen. Die neue Zeppelingeſellſchaſt. Berlin, 16. Okt. Die Zeit ſeines Aufenthal⸗ tes in Amerika wird Dr. Eckener dazu benutzen, um das Weſen der Zuſammenarbeit zwiſchen der Friedrichs⸗ hafener Werft und der neugegründeten Goodyeax⸗Zep⸗ pelin⸗Compagnie zu beſprechen. Die neue Geſellſchaft will in Amerika nicht nur eine Zahl arößter moderner Hallen bauen, ſondern auch eine Werft errichten. Da Amerika bisher noch nicht über allzu viel Erfahrungen im Bau derartiger Anlagen beſitzt, werden ſowohl von der Zeppelinwerft als auch von der Zeppelinhallenge⸗ ſellſchaft Lizenſen für den Bau der Fabrikationsanla⸗ gen und der Hallen erworben werden. Weiter ſollen deutſche Ingenieure nach Amerika gehen, um dort ihre jahrelangen Erfahrungen im Dienſte der deutſch⸗ameri⸗ kaniſchen Geſellſchaft zu verwerten. Die Goodyear-Zep⸗ pelin⸗Compagny plant angeblich den Bau von zunächſt zehn Paſſagierſchiffen. Die Bewunderung der Welt. Amerika und die deutſche Großtat. Berlin, 16. Okt. Die glückliche Beendigung der Amerika⸗Fahrt des deutſchen Zeppelins iſt zu einem bedeutenden Ereignis für die ganze Welt geworden. In allen Ländern wird dieſes Werk deutſcher Wiſſen⸗ ſchaft und Arbeit in der Preſſe eingehend gewürdigt. Der Eindruck, vor allem in Amerika, iſt geradezu un⸗ geheuer zu nennen. Die Vertreter des amerikaniſchen Heeres und der Flotte ſprechen den Deutſchen ihre größte Sympathie und Bewunderung aus. Zeppelin und Germany ſind das einzige Geſprächsthema in Ame. rika. Man hört überall ſagen:„Der Zeppelin hat ſein Verſprechen, herüberzukommen, gehalten. Es ſind doch Teufels kerle die Deutſchenl“ Die Abendblätter in New York füllen ganze Seiten mit dem großen Erlebnis. Die Artikel ſpiegeln die grenzenloſe Anteilnahme des ganzen Landes bis nach Kalifornien wider. Unterredungen mit der deutſchen Beſatzung des Luftſchiffes werden veröffentlicht und Dr. Eckener widerfährt eine beſondere Bewunderung. Bemerkt ſei noch, daß ſich unter den Dampfern im Hafen von New Pork, die den Luftkreuzer mit ihren Sirenen begrüßten, auch die einſtigen deutſchen Damp⸗ zer„Bismarck“ und„Imperator“ befanden. 3 ee 0 rankreich. Paris, 16. Okt. Der Wen des Ze hat ſogar in der chauviniſtiſchen f b ö erkennung gefunden. Man gewinnt den Eindruck, daß dieſe Blätter, die bisher ihren Leſern Nachrichten über das Luftſchiff an ganz verſteckter Stelle brachten, ſich nunmehr der ungeheuren Bedeutung des Ereigniſſes nicht mehr zu verſchließen wagen. Die meiſten Blätter veröffentlichen ausführliche Meldungen und Bilder von dem Luftſchiff und ſeinen Führern. Der„Temps“ ſpricht davon, daß man den deut⸗ ſchen Manövern nicht zum Opfer fallen dürfe, die be⸗ zwecken, die Zerſtörung der Friedrichshafener Werft zu verhindern. Unter keinen Umſtänden könne davon die Rede ſein, eine ſo gefährliche Sache in den Händen der Deutſchen zu laſſen. Auch das Abendblatt„La Preſſe“ drängt auf die ſtrikte Beobachtung der Be⸗ ſtimmungen des Verſailler Vertrages hinſichtlich der Luftſchiffahrtt. Engliſche Anerkennung. London, 16. Okt. Auch in England findet der gelungene Flug des Luftſchiffes ſogar bei den we⸗ nig deutſchfreundlichen Blättern wie z. B.„Evening Standard“ Anerkennung. Das Blatt bemerkt, daß die Motore des Z. R. 3 wundervoll gearbeitet hätten. Ueber einen regelmäßigen Luftdienſt ſei nur noch ein gründliches Studium der Wetterbedingungen des Atlan⸗ tiſchen Ozeans notwendig. Ver Jubel in Jriedrichshafen. Friedrichshafen, 16. Okt. Die Meldung hat Frio⸗ von der glücklichen Landung des Z. R. 3 drichshafen in einen wahren Freudentaumel verſetzt. In wenigen Minuten waren die Häuſer mit Fahnen in den Landes⸗ und Reichsfarben geſchmückt. Aus man⸗ chen Fenſtern und von vielen Balkonen grüßten bunte Wimpel. Die im Hafen liegenden Segelboote ſetzten ebenfalls Flaggen. Bei Bekanntwerden der Nachricht ließen auch die im Hafen liegenden Bodenſeedampfer ihre Sirenen minutenlang ertönen. Von der Landes⸗ polizei wurde aus Böllern ein Freudenſalut von 106 Schuß abgefeuert. Heſſiſcher Landtag. Darmſtadt, 16. Okt. Das Haus erledigte heute debattenlos einen großen Teil der Tagesordnung. Eine Regierungsvorlage über die Hochwaſſerſchäden in Rheinheſſen, die für einen Sommerdamm einen Betrag von 600 Mark erfordert, wurde genehmigt. Ein An⸗ trag Engelmann(S.) fordert, daß den Gemeinden und Gemeindeverbänden des beſetzten Gebietes von der an aus der Staatskaſſe auf alle, auch auf die neuen Sätze, erſtattet wird. Der Antrug wurde gemäß dem Aus⸗ ſchußantrag angeſichts der gegenwärtigen Zuſtände ab⸗ gelehnt. Namentliche Abſtimmung fand ſtatt über einen Antrag des Abg. Dr. Werner(Dn.), der die Zahl der Abgeordneten des Landtages herabſetzen will. Der Antrag wurde mit 33 gegen 18 Stimmen abgelehnt. Eine Regierungsvorlage zur Neckar⸗Kanaliſierung for⸗ dert einen Betrag von 31 000 Mark oder einen ande⸗ ren Betrag, der der vorherigen Zuſtimmung des Fi⸗ nanzausſchuſſes unterliegt, zur Beteiligung Heſſens an der Erhöhung des Aktienkapitals für die Fertigſtellung der im Bau begriffenen Stauſtufen Wieblingen und Neckarſuſfm. Der Vorlage wurde zugeſtimmt. Ein Antrag des Abg. Reiber(D.) über die Verteilung von Losholz aus Staatswaldungen wurde angenommen. Eine Regierungsvorlage erſucht um Ermächtigung für Wohnungsfürſorgegeſellſchaft mit einer Einlage von 40 000 Mark beizutreten. Der genannte Betrag ſtellt einen Teil des Vermögens der am 31. Auguſt d. J. aufgelöſten Bauſtoffbeſchaffungsſtelle dar, ſo daß eine Neubewilligung beſonderer Geldmittel nicht erforder⸗ lich iſt. Ein Antrag Dr. Delinger(Bauernbund), die Schwarzbach betreffend, wurde genehmigt. Zum Aus⸗ pumpen der Schwarzbach wurde ein Darlehen von 25 000 Mark bewilligt. Das Haus vertagte ſich auf morgen vormittag. 1 Werbet neue Leſerl 2 eppelin anzöſiſchen Preſſe un die Beamten zu zahlen Wirtſchaftsbeihilfe 20 Prozent die Regierung, einer im Entſtehen begriffenen heſſiſchen U D die e ee onat in Darmſtadt erfo ganzen Männergeſangvereine Heſſens umfaſſen ſoll, nun ſo gut wie geſichert. Nachdem bereits die Män⸗ nergeſangvereine von Starkenburg und Oberheſſen ſich für die Vereinigung in einem atbres Sängerbund zusgeſprochen hatten, ſind auch in ihrer überwiegenden Zahl die Männergeſangvereine von Rheinheſſen im Prinzip für einen Beitritt zu dem Bund. Die heſſiſche Regierung hat dem Sängerbund moraliſche und finan⸗ zielle Unterſtützung zugeſagt. Darmſtadt, 16. Okt.(Llusſperrung der Bauarbeiter.) Infolge des Teilſtreiks, der, wie von Arbeitgeberſeite erklärt wird, unter Tarifbruch er⸗ folgt iſt, ſind die Bauarbeiter von Heſſen und Heſſen⸗ Naſſau ausgeſperrt worden. Die Ausſperrung wird ſpäteſtens ab 17. Oktober erfolgen. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim, 16. Okt.(Tödliche Unf ä Ile.) Am Montagabend 6 Uhr iſt in M7 hier ein 2% Jahre alles Mädchen in unbewachtem Augenblick in der Küche ver elterlichen Wohnung rücklings in einen auf dem Boden ſtehenden, mit heißem Waſchwaſſer gefülltem Eimer gefallen und hat ſich derartige Brandwunden zu⸗ gezogen, daß es am nächſten Abend im Städtiſchen Krankenhaus geſtorben iſt.— Geſtern vormittag iſt ein 21 Jahre alter Schiſſsjunge aus Mülheim an der Rhur in Rheinau über Bord gefallen und ertrunken. Die Leiche konnte erſt nach längerem Suchen gefunden und geborgen werden. Mannheim, 16. Okt.(Freiwilliger Tod.) Heute früh 5 Uhr hat ſich in Rheinau ein 39 Jahre alter, verheirateter Schreinermeiſter in ſeined Woh⸗ nung durch einen Schuß in die rechte Schräfe aus bis jetzt unbekannter Urſache getötet. Mannheim, 16. Ott.(Weiteres Anſtei⸗ gen der Erwerbsloſenziffer.) Laut Mit⸗ teilung des ſtädtiſchen Nachrichtenamtes betrug am 7. Oktober die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öf⸗ fentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mann⸗ heim, gemeldeten Arbeitsloſen 10 187(7920 männliche und 2258 weibliche). Da am 30. September die Zahl der Vollerwerbsloſen auf 9839 ſich belief, iſt eine Er⸗ höhung von 348 eingetreten. Mannheim, 16. Okt.(Inderziffer.). Wie das ſtädtiſche Nachrichtenamt mitteilt, beträgt die für den 15. Oktober berechnete Teuerungszahl(Ernährung, Heizung, Wohnung, Beleuchtung und Bekleidung) 138 676 Milliarden Papiermark, ſo daß eine Erhöhung um 0,4 Prozent goͤgenüber der Vorwoche eingetrelen iſt. Steinach, 16. Okt. Unglücks fall.) Auf der Straße Bieberach— Steinach wurde dieſer Tage ein Oberpoſtſekretär aus Freiburg, der mit ſeiner Frau des Weges kam, von einem Motorradfahrer ſo unglück⸗ lich angefahren, daß die beiden Eheleute ſchwer ver⸗ letzt liegen blieben. Der Motorradfahrer verſuchte zu entwiſchen, wurde jedoch durch zwei daherfahrende Radfahrer, die ſich, nachdem ſie den Verletzten die erſte Hilfe geleiſtet hatten, auf die Suche machten, im Walde entdeckt und der Gendarmerie in Steinach zugeführt. Ueberlingen, 14. Okt. Montagnacht ſtürzte das 23jährige Dienſtmädchen der Münſterapotheke hier aus dem dritten Stockwerk auf die Straße herab. Das Mädchen wurde in ſchwer verletztem Zuftande obne a aufgefunden und ins Kraatenhaus ver⸗ racht. Gutach, 16. Okt.(Die bſtäh le.) Gegenwärtig treiben hier in der Gegend freche Diebe ihr(ichtſchenes Hondwerk. Kürzlich wurde beim Mezzgermeiſter Leh⸗ mann ein Einbruch verübt und die Ladenkaſſe ge⸗ raubt. In Kollnau wurden aus dem Pfarrhauſe ſämt⸗ liche Krauttäpfe geſtohlen. Buggingen, 16. Okt. Unfall.) Der in Ebrin⸗ gen beſchäftigte 20 jährige Maurer Fritz Sahner von hier kam mit dem Arme in die Transmiſſion, wodurch er erfaßt und mit herumgeſchleudert wurde. Dabei wurde ihm die Hand abgeriſſen und ein Arm gevpro⸗ chen. Der Verunglückte erlitt außerdem eine ſchwere Bruſtverletzung, ſo daß er in ſchwer krankem Zuſtand darniederliegt. * 3 er Siebente. Roman von Elsbeth Borchart. 22. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Schweig!“ donnerte Eberhard.„Wer ſich ver⸗ teidigt, klagt ſich an! Du biſt feige geweſen, und Feiglinge dulde ich nicht um mich! Ich— verachte dich!“ Ganz niedergeſchmettert war der Kleine. los brach er in Tränen aus. Obgleich Tränen ihm verhaßt waren, ſtimmten ſie Eberhard zu bedingungsweiſer Gnade. „Ich will dir drei Tage Bedenkzeit geben— ent⸗ ich bis dahin für ihn oder für mich. Willſt du e e Aber das ſage ich mit uns, und auch ſonſt ziehe ich dich zu nichts mehr zu. Ein ihm nachlaufen— mir iſt's egal. dir: Indianer ſpielen darfſt du nicht mehr ſchwaches Rohr iſt mir verhaßt!“ . um und ließ den Kleinen ganz Kurz drehte er ſich 5 1 e 1115 nen Herzen, das ſich nach zwei Seiten geriſſen te, da een ſing er herzbrechend zu ſchluchzen an. Einen anderen Ausweg wußte er nicht. Zwar hatte er das unbeſtimmte Gefühl, als wenn er bei ſeinem neuen Erzieher Schutz vor dem Zorn des Bruders u. auch Troſt finden könnte, aber es kam ihm nicht klar zum Bewußtſein. Auch war er es zu ſehr gewöhnt, in Eberhard ſtets die höchſte Inſtanz zu ſehen, ſich in allem ihm unterzuordnen. daß ihm der Mut zu ſelb⸗ vernichtet und eingeſchüchtert ſtehen. ſtändigem Handeln fehlte. Seeger, der, ohne daß die Knaben es ahnten, vom ee aus die Szene zwiſchen den Brüdern mit angehört hatte, und 1725 nen 9 1 1 00 eiß weinen hörte, gla 1 ee e Er kümmerte ſich jedoch„Ja, aber“— die ſen, was in ihm vorging. vorläufig nicht um ihn, beſchloß aber ihn bei näch⸗ fler Gelegenheit auf die Probe zu ſtellen und ihn da⸗ Eber⸗ ards Zorn und Verachtung waren ihm immer das Salem e geweſen, was ihm widerfahren konnte. Hilf⸗ durch aus ſeinen zwieſpältigen Gefühlen zu befreien. Dieſe Gelegenheit bot ſich ſchon am nächſten Tage. Eberhard war wieder,— ſogleich nach dem Frühſtück — fortgeritten, Seeger zum Trotz und Zeichen. daß er ſich nicht einſchüchtern ließe. Diesmal machte Seeger keine Miene, ihm zu fol⸗ gen; er nahm Karl Heinz vor und fing an, mit ihm zu arbeiten. Anfangs zeigte ſich Karl Heinz ſtörriſch. unſicher, wie er ſich verhalten ſollte; er wagte nicht, aufzuſehen, aber auch nicht, ſich zu widerſetzen. Die freundliche und doch feſte Art ſeines Lehrers wirkte auf ihn, er ließ ſich feſſeln, antwortete artig, wenn er ge⸗ fragt wurde, und war ſchließlich ſo aufmerkſam bei der Sache, daß Seeger ihn zum Schluß lobte. Dieſes Lob ſchwellte ſein Herz mit ſtolzer Freude. Darunter verſank Eberhards Drohung und Zorn. Am Nachmittag ſaß Karl Heinz am Tiſch, um die Aufgaben, die Seeger ihm für den nächſten Tag aufge; geben, zu machen. Da trat Eberhard herein. „Schnell, Karl Heinz, komm mit, wir haben etwas Feines vor— ein großes Indianerkriegsſpiel] Mit großen Augen ſah Karl Heinz den Bruder an „O ja, das muß fein ſein! noch ein bißchen.“ „Worauf?“ 1 „Bis ich fertig bin mit meinen Aufgaben. „Aufgaben? Dummer Junge, darauf ſollen wir warten? Jetzt gleich geht's los, und wenn du nicht mitkommſt, ſpielen wir ohne dich!“ 1 „Dann muß ich erſt Herrn Seeger fragen. erwi⸗ derte der Junge unſchliſſig und ane „Deng“ rief Eberhard unmutig.„Den haſt du nichts zu fragen. Wenn ich dich mitnehmen will, ſo ſei 1 8. 15. 10 195 ee du kannſt alſo beruhigt ſein,“ fügte er 1 180 55 Tränen ſtiegen in Karl Heinz' Augen—„Herr Seeger hat mir doch befohlen, ſo lange zu arbeiten. bis er wiederkäme, und— und—“ Aber— wartet doch „Na, dann laß es bleiben! Es iſt das letztemal. daß ich dich mitnehmen wollte. Mir iſt's gleich, laß dich von ihm tyranniſieren, ſo viel du willſt; aber ich — ſpiele nicht mehr mit dir.“ „Eberhard, ich komme ja!“ rief Heinz mit weinen⸗ der Stimme dem Bruder nach. „Na, dann aber etwas plötzlich!“ Bücher und Hefte blieben auf dem Tiſch liegen u. in eiligem Lauf ging es dem Park zu. 0 Das wurde ein luſtiges Spiel; darüber vergaß Karl Heinz ſeinen Lehrer und alles, was ſein kleines Herz vordem beſchwert hatte. „Karl Heinz!“ 5 Wie elektriſiert fuhr der Knabe plötzlich zuſammen. Die ſoeben noch vor Luſt ſtrahlenden Augen ſtarrten jetzt ganz entgeiſtert nach der Richtung, woher der kurze. ſtrenge Ruf gekommen war. Dort ſtand der neue Hauslehrer. 5 Ein Zittern lief durch den kleinen Körper, aber gehorſam machte er einige Schritte auf ihn zu. „Bleib!“ herrſchte Eberhard ihn an. Doch er ach⸗ tete nicht darauf, kümmerte ſich auch nicht um die neu⸗ gierigen Blicke der anderen Knaben, ſondern ging lang⸗ ſam, den Blick geſenkt und wie das leibhaftige böſe Gewiſſen auf ſeinen Lehrer zu. Als er vor ihm ſtand, ſah er zu ihm auf, furcht⸗ ſam, ſcheu. „Komm!“ ſagte Seeger nur, nachdem er ihn ſtra⸗ fend angeſehen hatte. Schweigend gingen Lehrer und Schüler den Weg zum Schloß. Dieſes unheilverkündende Schweigen war dem kleinen Burſchen unerträglicher, als es der ſchärfſte Tadel geweſen wäre. Aber er wagte nicht, es zu unterbrechen. ö ö g Endlich hatten ſie das Schloß und das Unterrichts- zimmer erreicht. g Die Bücher und Hefte lagen noch auf dem Tiſch, wie Karl Heinz ſie verlaſſen zum Spiel gefolat war. 71 Tele phon 8834. atte, als er dem Bruder (Fortſetzung folgt.) annheim erzuges 6547 v.. iger Geſchwindigkeit einer Rangier- mäßi g in die Flanke. Die Lokomotive wurde leicht chäd ieben Wagen entgleiſten. Verletzt wurde emand. Der Verkehr iſt nicht geſtört. e 16. Okt.(Zeppelinfeier.) Als die Nachricht von der glücklichen Landung des Z. R. 8 hier eintraf, erfaßte großer Jubel die ganze Stadt. ämtliche Glocken läuteten und ſofort prangte die Stadt u feſtlichem Flaggenſchmuck. Der Oberbürgermeiſter atte die Bevölkerung der Stadt aufgefordert, den heutigen Tag feſtlich zu begehen und ſich am Abend zu einer Kundgebung auf der Marktſtädte einzufinden. Karlsruhe, 16. Okt. Die badiſche Landwirt⸗ Gas auſe iſt in einer Eingabe an das badiſche Staatsminiſterium vorſtellig geworden, daß die Ge⸗ bäudeſonderſteuer für die Landwirtſchaft entſprechend dem Vorgehen in Preußen mit ſofortiger Wirkung auf⸗ gehoben wird. c e i 5 d , 5 „ 2 2 Aus der Pfalz. Ludwigshafen, 16. Okt.(Teuerungszif, fer.) Die Koſten der Lebenshaltung ſind nach den Be⸗ rechnungen des Staiiſtiſchen Am es der Stadt Ludwigs; hafen gegenüber der Vorwoche um 2,2 Prozent auf das 1343milliardenſache der Vorkriegszeit geſtiegen. Die Erhöhungen treſſen in der Hauptſache die Gruppe Er⸗ nährung. b 5 Ramſtein, 16. Okt.(Selbſtmord.) Der 74 Jahre alte Drehorgelmann Philipp Hirſchfeld von Mak⸗ kenbach ließ ſich am Dienstagmittag am Bahnübergang bon dem von Glanmünchweiler kommenden Güterzug überfahren. Während er beim Vorbeifahren des Zu⸗ ges noch mit anderen Leuten redete, ließ er ſich beim zweitletzten Wagen gegen den Zug fallen und kam direkt unler die Räder, die ihm ſber die Bruſt gingen und den ſofortigen Tod verurſachten. i e e e Aus Nah und Fern. Ein Faſſadenkletterer verjagt. Eine Jagd nach einem Faſſadenkletterer hat in Berlin die Haus⸗ bewohner in der Tiergartenſtraße 35 in große Aufre⸗ gung verſetzt. Ein Mieter hörte im erſten Stock leiſe Tritte auf dem Hausflur und bemerkte, daß der Schlüſ⸗ ſel zu ſeiner Tür ganz leiſe herumgedreht wurde. Ein Faſſadenkletterer war durch ein offenes Küchenfenſter eingeſtiegen und hatte die Schlafzimmer abgeſchloſſen, um ungeſtört arbeiten zu können. Er war aber be⸗ merkt worden. Man ſchlug Lärm. Der Einbrecher verſuchte, ſich in einem Keller zu verbergen, kletterte aber ſchließlich im Lichtſchacht hoch, als er die Haus⸗ küren verſchloſſen fand. Es gelang ihm ſchließlich un⸗ entdeckt zu entkommen. Wahrſcheinlich iſt es derſelbe Faſſadenkletterer, der erſt vor einiger Zeit am Kur⸗ fürſtendamm einen gelungenen Beutezug bei einem Filminduſtriellen unternommen hatte. a Ein Altonger Mörder in Berlin verhaftet. Eine Streifpatrouille der Berliner Kriminalpolizei hat den 27 Jahre alten Konditor Fritz Saß feſtgenommen, der unter dem dringenden Verdacht ſteht, in Altoöna einen Mann ermordet und beraubt zu haben. Die Veiche des Ermordeten iſt in der Elbe treibend aufgefunden worden. Der Mörder hatte die Taſchen des Anzuges voll Steine geſteckt, um die Leiche zu verſenken. Ge⸗ raubt hatte er 1000 Mark. Saß, der als Täter brin⸗ gend verdächtigt wurde, leugnete bei ſeiner Feſtnahme, der geſuchte Mann zu ſein, mußte aber doch an der Hand der Photographien ſchließlich ſeinen wahren Na⸗ men angeben. Er wird der zuſtändigen Staatsanwalt⸗ ſchaft nach Stabe zugeführt werden. a Die Haffkrankheit wandert weiter. Die Haff⸗ krankheit, deren Urſachen immer noch nicht aufgeklärt ſind und die vor ſechs Wochen in der Oſtecke des Fri⸗ ſchen Haſſs in der Gegend von Königsberg und Pil⸗ lan wütete, und die zahlreiche Erkrankungen, auch eine Reihe von Todesfällen zur Folge hatte, ſcheint jetzt, nachdem die ſchlimmſten Erſcheinungen in den letzten vierzehn Tagen ausgeſetzt haben, ſich weiter auszu⸗ breiten. Es werden Krankheitsfälle gemeldet, die auf⸗ fallenderweiſe von ihrem Urſprungsort weit entſernt ſind. So ſind u. a. Erkrankungen im Delta⸗Gebiet der Nogat, alſo weſtlich von Elbing, und an der ſo⸗ genannten alten Weichſel im Freiſtaat Danzig aufge⸗ treten. Im Freiſtaat Danzig ſind in den Orten Jung⸗ fer, Stuba und Zeyer Erkrankungen zu verzeichnen. In Jungfer tritt die Haffkrankheit am ſtärkſten cuf. Verurteilter Raubmörder. Das Hagener Schwur⸗ gericht verurteilte nach 14ſtündiger Sitzung den 26 J. alten Schleifer Otto Sinn aus Meinerzhagen, der in er Nacht zum 29. Juni d. J. ſeinen Freund, einen 19 jährigen Schuhmachergeſellen ermordet und beraubt hatte, zum Tode. Die Mutter erſchoſſen. Am Samstag nachmi ta Michtelta der 1 8fährige e ee e 26%, inl. 2% bis 25/½, Gerſte 26 bis 29, Hafer von Rattenkirchen mit ſeinem Revolver herum, als plötzlich ein Schuß losging und die in der Stube an⸗ weſende 54jährige Mutter tödlich ins Herz traf. Aufgeklärt. Der des Mordes in Czorna ver⸗ dächtige Dr. Ernſt Frohreich geſtand ein, ſeinen Schwie⸗ gervater, den Großgrundbeſitzer Artur Egyedi, ermor⸗ det zu haben. Er hat ausgeſagt, er habe durch die Ermordung Egyedis die ganze Familie von der Ty⸗ Lokale Nachrichten. *Im Silberkranze. Herr Joſeph Rückert und Frau konnten dleſe Tage auf ihr 25jähriges Ehejubiläum zurückblicken. Wir gratulieren! * Vom Polizeiamt. Auf zwei Bekanntmachungen des hieſigen Poltzeiamts, welche in heutiger Ausgabe zum rannerei des„alten Geizhalſes“ befreien wollen. Er habe ſich ſchon lange mit dem Mordgedanken getragen und nur eine günſtige Gelegenheit abgewartet. Er gab zu, Egyedi erwürgt zu haben und dann die Komödie mit dem Aufhängen ausgeführt zu haben. * 39 57* „ 11 eee. 455 7 1 2 V.oolkswirtſchaft. S Marktberichte 5 vom 16. Oktober. Mannheimer Produktenbörſe. der heutigen Produktenbörſe zeigte ſich erneut, ah 55 deutſchen Märkte der amerikaniſchen Aufwärtsbewegung nicht mehr Folge leiſten wollen. Die Spannung zwi⸗ ſchen den direkten ausländiſchen Forderungen und den Forderungen der zweiten Fand wird immer größer Da die auf nahe Termine gekaufte Ware abzunehmen iſt, verſucht die zweite Hand ſich ihrer zu entledigen, ſodaß z. B. heute für Kanſas⸗Weizen von Nordame⸗ rika der gleiche Preis eif Rotterdam gefordert wurde; zudem lagen Angebote darin eif Mannheim vor. Ver⸗ langt wurden für die 100 Kg. Weizen, ausl., 26 bis inl. 18½ bis 23, ausl. 21 bis 25½, Mais mit Sack 21 Mark. * Mannheimer Viehmärkte. Zum geſt⸗ „igen Großviehmarkt betrug der Auftrieb und es wurden je 50 Kg. Lebendgewicht gehandelt: 372 Ochſen 24 bis 50, 186 Bullen 35 bis 45, 833 Kühe und Rinder 12 bis 52, 572 Kälber 62 bis 80, 211 Schafe 24 bis 36, 2266 Schweine 70 bis 88. Zum Pferdemarkt waren zugeführt: 12 Wagenpferde, 207 Arbeitspferde und 46 Schluchtpferde. Man bezahlte für Wagenpferde 1500, Arbeitspferde Se 1900, Schlachtpferde 50 bis 100 Mark pro Stück. f „Zum heutigen Kleinviehmarkt waren zu⸗ geführt: 9 Kälber, 9 Schweine, 528 Ferkel und Lau fer, für die je 50 Kg. Lebendgewicht bezahlt wurden: Kälber 64 bis 80, Schweine 68 bis 86, Ferkel und Läufer pro Stück 8 bis 28 Mark. Die Tendenz war ruhig. Bei Großvieh und Schweinen ergab ſich Ueber— ſtand. Kälber wurden langſam geräumt. Nächſte Woche N der Kleinviehmarkt am Mittwoch, den 22. Okt. att. ** Frankfurter Getreidemarkt: An der boahndirektion wird an Stelle heutigen Börſe notierten bei feſter Tendenz: Weizen, neuer, 24½ bis 2574, Roggen, inl., 24 bis 25, Som⸗ mergerſte 25 bis 28,75, Hafer, inl., 20 bis 23, Mais 20%½ bis 204, Weizenmehl 36½ bis 39, Roggenmehl 35% bis 37, Weizenkleie 12 bis 121, Roggen⸗ kleie 12 bis 12. Alles in Goldmark je 100 Kilo⸗ gramm. ö * Frankfurter Viehmarkt: hatte einen Auftrieb von 440 9 53 1 Kühen, 62 Kälbern, 621 Schafen und 1190 Schweinen. Notiert wurden für den Zentner Lebendgewicht: Käl⸗ ber 65 bis 80, Schafe 31 bis 45, Schweine 60 bis 80 1 125 1106 90 n Goldmark. Marktverlauf: 0 er lebhaft, Schafe und Schwein i S i⸗ nen Ueberſtand. N e * Erſatz der 26prozetigen frang öſi⸗ . ch en Repar at ionsabga 11 Wie 9 wird, hat der Reichsminiſter der Finanzen durch die Verordnung über Erſtattung der von der franzöſiſchen Regierung erhobenen Reparationsabgabe vom 8. Okt. 1924 beſtimmt, daß auf die Reparationsabgaben, die an die franzöſiſche Regierung auf Grund des franzöſi⸗ ſchen Geſetzes vom 21. April 1921 in Verbindung mit der Verordnung vom 18. September 1924 abgeführt werden, die Beſtimmungen über die Erſtattung der von der engliſchen Regierung erhobenen Reparations⸗ abgabe entſprechende Anwendung finden. Der franzö⸗ ſiſche Warenempfänger iſt daher von dem deutſchen Ex⸗ porteur aufzufordern, möglichſt ſchnell den Repara⸗ tionsgutſchein dem deutſchen Empfänger einzuſenden der ihn ſeinerſeits an das Reichskommiſſariat für Re⸗ parationslieſerungen(Abteilung Friedensvertragsabrech— nungsſtelle) Berlin Weg, Potsdamerſtraße 10-11 wei⸗ terleitet. Die Erſtattung durch dieſe Stelle erfolgt in bar durch Poſtſcheck oder Reichsbankgiro. Bei der Ein⸗ reichung der Gutsſcheine iſt anzugeben, an wen und wie(Poſtſcheck oder Reichsbankgiro) die Zahlung er⸗ folgen ſoll. Die Erſtattungſtbeträge ſollen dem Emp⸗ fangsberechtigten mit größter Beſchleunigung überwie⸗ ſen werden. Eine Verzinſung für die Zeit vom Tage des Eingangs der Gutſcheine beim Reichskommiſſariat für für Reparationslieferungen(Friedensvertragsab⸗ cechnungsſtelle) bis zum Zahlungstage findet nicht tat. Flüge kommiſſionär in Theo Spindler⸗Steinmetz auf Flaſchen gefüllt N bezeichnet werden. teilenden Erkenntnis und nahm ihn in eine Geldſtrafe ſehen hübſch zu erhalten. Abdruck lommen, machen wir die hieſige Geſchäftswelt und das kaufende Publikum aufmerkſam. „Vom Süddeutſchen Tabakmarkf. 14. Okt. Die Geſchäfts⸗ lage auf dem ſüddeutſchen Tabakmarkt ſt andauernd ſehr ruhig. Für neue Tabake hat noch keinerlei Preisbildung ſtattgefunden, 10 wird erſt ſtattfinden können, wenn die Menge der Tobake ge⸗ unden iſt. Wenn bis dahin der Zoll auf Auslandstabak nicht erhöht wird, ſo wird ein weit niedrigerer Preis herauskommen, als in der Vorkriegszeit. — Rückgang der Großhandelsindexziffer. Die Groß⸗ handelsindexziffer vom 14. Oktober, die 132,2 beträgt, iſt gegenüber dem Stand der Vorwoche um 1,1 Pro⸗ zent infolge des Sinkens der Lebensmittelpreiſe zurück⸗ Anden e Die Gruppe Kohle und Eiſen blieb unver— ändert. — Expreßgutverkehr. Nach Mitteilung der Reichs⸗ der jetzigen Eiſenbahn⸗ paketkarte ab 1. Oktober 1924 eine neue Expreßgut⸗ karte eingeführt mit grünem Rande oben und unten. Die jetzigen Eiſenbahnpaketkarten können bis auf wei⸗ teres neben der neuen Expreßgutkarte verwendet wer— den. Es iſt in Ausſicht genommen, den Aufbrauch der jetzigen Eiſenbahnpaketkarten bis zum 31. März 1925 anzulaſſen. Die Schlußtagung des deutſchen Beamtenbundes W Berlin, 12. Okt. In der Schlußſitzung des Beamten⸗ tages legte der Verhandlungsleiter Regierungsrat Dietrich unter lebhafter Zuſtimmung der Verſammlung Verwahrung ein gegen den Eingriff der Regierungskommiſſion des Saargebietes, die den geladenen Beamtenvertretern den Arlaub zwecks Teil- nahme an den Verhandlungen, des Beamtentages verweigert hatte. Es wurden eine Reihe von Ent ſchließ ungen angenommen darunter einſtimmig eine, in der gegen die Beſoldungsxegelung von 1924 Einſpruch erhoben und deren als⸗ baldige Abänderung gefordert wird. Als unerläßliche Voraus- ſetzung dieſer neuen Beſoldungsreform wird die Schaffung ausreichender Lebens möglichkeiten für die unteren Beamtengruppen gefordert. Ebenfalls ein⸗ ſtimmig wurde eine Reſolution angenommen, in der erneut die Aufhebung des f uh eine Auma das als Ausnahmegeſetz zu betrachten ſei, und eine Annäherung der Beſoldung in den⸗ Reichsländern und Gemeinden gefordert wird. Mit großer Mehrheit dagegen abgelehnt wurde ein Antrag, in dem die Er⸗ ſetzung der Ortszuſchläge durch ein Wohnungsgeld gefordert wurde. Angenommen wurde eine dementſprechende Ent⸗ ſchließung, die zugleich die Staffelung der Wohnungsgelder nach Beſoldungsgruppen— als klaſſenbildend ablehnt. Schließlich wurde mit großer Mehrheit beſchloſſen, den Bundesvorſtand zu beauftragen, mit e Parteien in Fühlung zu treten und ſie um beſſere Berückſichtigung der Kandidaten aus dem Fe zu erſuchen. Nachdem der bisherige Vorſitzende wiedergewählt worden war, wurde die Tagung ge⸗ loſſen. rn, Ee. 2. d,% l 22 81 Gerichts zeitung. 85 Vergehen gegen das Weingeſſtz. Der Wirt Nikolaus Rieſenberger in Deidesheim war vor dem ö Amtsgericht Bad Dürkheim angeklagt, ſich dadurch ge⸗ 15 gen das Weingeſetz vergangen zu haben, daß er S verantwortlicher Geſchäftsführer der zur Zeit in Kon⸗ kurs befindlichen Firma Theo Spindler⸗Steinmetz G. m. b. H., Weingroßhandlung in Forſt an einen Wein⸗ Königsbach laut Kaufsbeſtätigung 1000 Flaſchen„Gimmeldinger Kieſelberg“, Original g W.⸗V. Gimmeldingen mit der Aufſchrift„1921er Gim⸗ meldinger Kieſelberg, Originalabfüllung Winzergenoſ⸗ ſenſchaft Gimmeldingen“, verkauft zu haben, obwohl der Wein tatſächlich aus der Gemarkung„Gimmeldinger Meerſpinne“ ſtammte und nicht in der Winzergenoſſen⸗ ſchaft Gimmeldingen, ſondern im Keller der Firma o S 5 wurde. Tatſächlich ſind ja in der Qualität die beiden Lagen Gimmeldinger Meerſpinne und Gimmeldinger Kieſel⸗ berg ziemlich gleich, jedoch dürfen im gewerbsmäßigen Verkehr mit Wein geographiſche Bezeichnungen nur zur Kennzeichnung der Herkunft verwendet werden. Mit dem Namen einer Lage, die nur einer Gemarkung angehört, darf aber Wein einer anderen Lage nicht Das Gericht kam zu einem verur⸗ von 200 Mark. Auch wurde der geſchädigten Winzer⸗ genoſſenſchaft Gimmeldingen die Publikationsbeſugnis zuerkannt. Geſchäftliche Mitteilungen. Damenhandſchuhen ſind häufig noch ohne Fehler, aber ihr Leder iſt ſchäbig und glanzlos geworden, ſte werden verärgert fortgelegt. Dabet wäre es ein Leichtes, ihr Aus⸗ Mit Erdal in Doſen mit dem roten Froſch weiß oder ſarbig behandelt, wird die Farbe wrbalnen, abgeſchabte Stellen verſchwinden und das Leder bleibt weich, glänzend und färbt nicht ab. AckdelwWeiss& Oel-Gesellschaffg * MANNHEIM. Tattersalls trage 12 5 1 K Kristallzucker Pfund 36 Pfg. Würfelzucker 8 Pfund 40 Pfg. E e. CCC Sie Kaufen gut und preiswert, wenn Sie Ihre Schuhwaren Aunpa wanna mumun buon nnnmnnuumennn u munn beim Fachmann kaufen. Haben Sie Bedarf— Sie finden ſtets große Auswahl im Hofmann RNeubauſtraße Nr. 12. 5 Komplette empfiehlt billigst Batterien und f FDD 5 Iascheniamnen Gaatgetreide; H. Snecht, Ratpaussti. 56 6 . — 5 1 Birnen ö 5 hocho/ tig Weizen⸗ und Roggenmehl Weizen⸗ und Roggenfuttermehl Schuhgeſchäft qa 2, 9 Mannheim 0 2, 9 Erstes Spezial-Haus für Horhmöbel u. 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