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PE7öö;:¹ m.. Die Frage der Negierungserweſterung. Ein Kabinett der Perfönlichkeiten. Berlin, 17. Okt. Der„Lokalanzeiger“ glaubt zur innerpolitiſchen Lage erfahren zu haben, daß den Gegenſtand der Erörterungen in der geſtrigen Kabi⸗ nettsſitzung der Gedanke bildete, ein ſogenanntes Ka⸗ binett der Perſönlichkeiten zu bilden, eine Regierung, deren Mitglieder nicht als Beauftragte der Fraktionen erſcheinen. Im allgemeinen glaubt man in parlamen⸗ tarlſchen Kreiſen an ein Zuſtandekommen einer ſolchen Regierung, ſogar an ein Zuſtandekommen unter dem Kanzler Marx. Man erwartet, daß die Deutſchuatio⸗ nalen keine Schwierigkeiten machen werden, weil allge⸗ mein Unluſt vorherrſche, jetzt einen Wahlkampf herbei⸗ zuführen. In der geſtrigen Kabinettsſitzung ſei man ſich über den oben erwähnten Plan noch nicht einig geworden. Der Reichskanzler beim Reichspräſidenten. Berlin, 17. Okt. Wie wir erfahren, hatte der Reichskanzler heute vormittag eine Beſprechung mit dem Reichspräſidenten. Obwohl über den Inhalt der Unterredung nichts Näheres verlautet, dürfte es ſich zweifellos um die Frage gedreht haben, ob und auf welchem Wege die Schaſſung einer tragfähigen Regie⸗ rung ſich noch ermöglichen laſſe bzw. wie die Auflöſung des Reichstages vermieden werden könnte.— In der gleichen Frage hatte der Kanzler heute vormittag eine 1 mit den Führern der Deutſchen Volkspar⸗ ei. Der Erfolg der Deutſchland⸗ Anleihe. Der Erfolg in Frankreich. Oaris, 17. Okt. Da die Anſuchen an die fran⸗ zöſccche Staatsbank betreffend der Deutſchlandanleihe außerordentlich zahlreich ſind, wurde von der öffent⸗ lichen Auſfegung derſelben, wie ſie urſprünglich geplant war, Abſtand genommen. Zahlreiche engliſche Unter⸗ nehmungen haben Subſkriptionen eingereicht und außer⸗ halb der Börſe wurde bereits geſtern die internationale Anleihe bei einem Emiſſionspreis von 85½ Prozent Das Fntereſſe des franzöſi⸗ ſchen Publikums iſt ſo groß, daß heute bereits ver⸗ ſchiedentlich in den Zeitungen darüber Klage geführt wird, weshalb die Anleihe nicht öffentlich aufgelegt wurde. 20 fache Aeberzeichnung in England. London, 17. Olt. Wie geſtern bekannt wurde, iſt der engliſche Anteil an der Deutſchland⸗Anleihe nicht weniger als 20mal überzeichnet worden. Die Zutei⸗ lung der auf die Zeichner entfallenden Beträge dürfte in der kommenden Woche beginnen. Hauſſe in New Vork. New Pork, 17. Okt. Nach Meldungen aus New Pork ſollen die amerikaniſchen Zeichner der An⸗ leihe nur etwa 20 Prozent des gezeichneten Betrages erhalten. Das ſtarke Geſchäft in Anleihewerten an der New Norker Börſe dauerte auch geſtern an. Es wur⸗ den über fünf Millionen Dollars umgeſetzt. Die An⸗ leihe erreichte einen Höchſtkurs von 95,62 Prozent. Die Aeberraſchung in Amerika. New Pork, 17. Okt. Wie nunmehr feſtgeſtellt werden konnte, ſind auf die deutſche Anleihe ungefähr 1000 bis 1100 Millionen Dollars gezeichnet worden, ſodaß der aufgelegte Betrag von 110 Millionen Dol⸗ lars etwa 10 mal überzeichnet worden iſt. In ame⸗ rikaniſchen Finanzkreiſen iſt man über die geringe Zu⸗ teilung ſehr enttäuſcht. Der Wahlkampf in England. Einigung zwiſchen Konſervativen und Liberalen London, 17. Okt. In 41 von 62 Wahlkreiſen, die die Arbeiter trotz ihrer Stimmenminorität behaup⸗ ten, hat man diesmal bereits Abkommen getroffen. durch die ſich der liberale voer ber tonzervartwe Kan⸗ didat zurückzieht, damit es zu einem offenen Kampf zwiſchen der Arbeiterſchaft und der bürgerlichen Wäh⸗ lerſchaft komme. Die Benennung der Kandidaten wird am Samstag ſtattfinden. Man erwartet, daß etwa 40 Konſervative in das Parlament zurückkehren. Ueber die Ausſichten der einzelnen Parteien iſt man ſich aber in hieſigen politiſchen Kreiſen noch völlig im Unklaren. Ausſchreitungen in der Wahlverſammlung. Belfaſt, 16. Okt. In einer Wahlverſammlung der Arbeiterpartei griffen mehrere hundert Menſchen den Kandidaten und ſeine Anhänger an. 20 Perſonen wur⸗ den verletzt und der Kandidat ſelbſt befindet ſich unter den am ſchwerſten Verletzten. Die Polizei ſchlug die Angreifer zurück. 1 27 1 Vom Aufwertungsausſchuß. n lin, 17. Ott. Der Unterausſchuß des Auf⸗ Erlaubnis nicht geben. “ebellierenden Kaufleute wurden erſchoſſen. Viernheimer Tageblatt werlungsausſchuſſes des Reichstages erorterte heute ole Richtlinien zur weiteren Behandlung der Auſwertungs⸗ frage. Abgeordneter Dr. Emminger(Bayer. Volksp.) beantragte Richtlinien, in denen u. a. ausgeſprochen wird: Eine Verzinſung der Reichs- und Staatsanlei⸗ hen erſcheine trotz der ſchlechten Finanzlage des Rei⸗ ches möglich, wenn ſie ſich beſchränkt auf die Verzin⸗ ſung von ſelbſtgezeichneten oder zur mündelſicheren An⸗ lage erworbenen Stücken. Bezüglich der Gemeindeanlei⸗ hen ſoll der allgemeine Aufwertungsſatz gelten.„Eine Erhöhung des Umwertungsgeſetzes erſcheine wirtſchaft⸗ lich tragbar. Es müſſe jedoch möglich ſein, bei der Landwirtſchaft auf tägliche Naturereigniſſe Rückſicht zu nehmen. Bei noch in Zwangswirtſchaft befindlichem Hausbeſitz erſcheine eine weitgehende Erhöhung nur dann unbedenklich, wenn der Hauseigentümer durch Aufhebung oder Umbau der Mietsſteuergeſetzgebung er⸗ höhte Mietzinseinnahmen bekommt und dadurch abge⸗ halten wird, die Erhöhung auf den Mieter abzuwälzen. Ueber dieſe Richtlinien entwickelte ſich eine ausgedehnte Ausſprache. Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt. — 22— Die Gültigkeit des Regiegeldes. Mainz, 17. Okt. Entgegen einer Nachricht, wonach die Regie die Einziehung der Regiebonds an⸗ geordnet habe und die Hälfte der Regiegutſcheine be⸗ reits aus dem Verkehr gezogen ſei, teilt das„Echo du Rhin“ mit, daß der Regiefranken bis zur endgültigen Liquidierung der Regie von ihr in Zahlung genom⸗ men werde. Schulz ſtellt ſich ſelbſt. Budapeſt, 16. Okt. Der Erzbergermörder Schulz hat ſich heute freiwillig bei der Budapeſter Po⸗ lizei geſtellt. Die Zeit ſeit ſeiner Freilaſſung hat er auf einem ungariſchen Gut verbracht. Er wurde in Haft genommen und mit den ſeit Wochen in Polizei⸗ gewahrſam befindlichen Völkiſchen Adel, Fuhrmann und Barthel eingeſperrt, um deren Einreiſeerlaubnis in die Türkei die Polizei ſich bemüht. Auch Schulz möchte ſich anſchließen. 22 2 Auſtrallen und der Völkerbund. London, 17. Okt. In Wellington hat der auſtraliſche Premierminiſter im Hinblick auf die Gen⸗ fer Protokolle erklärt, wir ſind entſchloſſen, das Schiedsgerichtsverfahren nicht anzunehmen und erklä⸗ ren, daß mit oder ohne Völkerbund die Japaner nicht nach Neuſeeland kommen dürfen, wenn wir dazu die ge im Orient. London, 17. Okt. Der„Daily Telegraph“ mel⸗ det aus Konſtantinopel, daß die Lage angeſichts des Beſchluſſes der engliſchen Regierung, die„Moſſulfrage dem Völkerbund zu unterbreiten, an Schärfe einge⸗ büßt habe. Die türkiſche Preſſe fährt immerhin fort, zu erklären, daß die Türkei unter keinen Umſtänden auf Moſſul verzichten könne und es darum nicht mög⸗ lich ſei, alle Eventualitäten vorauszuſehen, falls die Entſcheidung des Völkerbundes für die Türkei ungün⸗ ſtig ausfallen ſollte. 2 * Die L 2 Oer Kampf in China. London, 17. Okt. Wie aus Peking gemeldet wird, hat ſich die Lage in verſchiedenen Teilen Cbi⸗ nas verſchlimmert. Ein großer Teil der Stadt Kan⸗ ton doit en Flammen ſtehen. Der Schaden wird auf zwei Millionen Pfund Sterling geſchätzt. Die Stadt iſt geplündert worden. Viele der gegen Sunyatſer Unter den befinden. Das Truppenabteilun⸗ Getöteten ſollen ſich auch Europäer Fremdenviertel iſt von den fremden gen geſperrt. 5 2 2 Aus den Ausſchüſſen des Reichstags. Berlin, 16. Okt. Im Reichstagsausſchuß für.o zi ale Angelegenheiten wurden verſchiedene Anträge der So“ zialdemokraten, Kommuniſten und Natſonalſozialiſten, die, ent⸗ gegen der Reglerungsvorlage, eine Erweite ung, der gehobenen Fürſorge, keilweiſe ſogar die Einbeziehung der bisberigen Armenpflege in die gehobene Fürſorge, alſo eine allgemeine Nivellierung erftrebten. abgelehnt Ange- nommen wurde ein anderer Antrag, wonach in den Grundſagen über Vorausſetzung, Art und Maß der Fürſorge beſondere Vor⸗ ſchriſten vorgeſehen werden ſollen, welche die bisherigen An⸗ ſprüche der Kleinrentner, Sozialrentner, Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen auf gehobene Fürſorge ſicherſtellen, zu⸗ gleich die Möglichkeit vorfehen, auch anderen Kreiſen von Hilfsbedürftigen eine derartige Fürſorge zuteil werden zu laſſen. * Der Reichsminiſter der Finanzen beſtimmte im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter, daß die in F 5 der Burchführungsbeſtimmungen zur Verordnung über die Aus⸗ fuhrdeviſen vom 2. November 1923 die vorgeſchriebene Aus- uhrerkläruna nicht mehr zu verlangen iſt. Die Jollabfertiaung 8 Ausfubrgüter findet demnach zutünftig nur anhand der ſtatiſtiſchen Ausfubranmeldeſcheine ſtatt. Hinſichtlich der Vor⸗ 51 ne ee bleibt es vorläufig bei der bisherigen egelung. Anzeigenpreiſe: Die einſpalt Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate u. Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher. Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim 8 logiſche Folge der Genfer Politik (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) e Petitzeile 25 Pfg., Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Schriftleitung, Druck und Verlag: Johann Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße 36. 41. Jahrgang. Bedeutſame Beſchlüſſe des franz. Kabinetts Allgemeine Sparpolitik. Das Kabinett Herriot hat in den letzten Tagen einige bedeutſame Beſchlüſſe gefaßt, die von offizizer franzöſiſcher Seite wie folat kommentiert werden: Die Beſchlüſſe des Kabi⸗ netts, durch die das Jahresmindeſtgehalt der Zivilbeamten auf 6000 Francs erhöht, andererſeits das Beamtenperſonal um 20000 Köpfe verringert. weiterbin Heer und Marine erheblich vermindert werden, ſchließſich Degdutte, der Befehlshaber der Rheinarmee, durch Guilleaume erſetzt wird, werden in unterrichteten Kreiſen als ungemein bedeutſame Maßregeln bezeichnet, in denen der Charakter der Regierung Herriot klar zum Ausdruck ſomme. Was den Perſonenwechſel anbelangt, ſo bofft man dadurch, die Spannung zu beſeitigen, die ſeit der Ruhrbeſetzung zwiſchen der militäriſchen Oberleitung und der Bevölkerung wie den deutichen Behörden beſtand. Die Bedeu⸗ tung der Verringerung der Effektivbeſtände von Heer und Flotte geht daraus berpor, daß man weitere 2 Milliarden Francs für erforderlich hält, um die erwähnte Gehaltserhöhung durchzuführen. da die Einſparung, die durch die Entlaſſung von 90000 niedrig befoldeten Angeſtellten erzielt wird, kaum ins Gewicht fällt. Was das Flottenbudget anbelangt, wird be⸗ merkt, daß Frankreich zurzeit 80 Admirale(ö!) hat. Man, ſieht in den Abrüſtungsmaßnahmen nicht nur die Herriots, ſondern ſpeziell einen Vorläufer von Verhandlungen mit den Vereinigten Stag ⸗ ten und England über die Fundierung der franzöſiſchen Schuld. Es ſoll angedeutet worden ſein daß ein Abkommen dieſer Art leichter unter günſtigeren Bedingungen zu erzielen ſeim würde, wenn Frankreich zunächſt ſeine Ausgaben für Heer und Flotte herabdrücke. Zum Generalkommiſſar für Erſparungen im Heeresbudget iſt Chareyre, zum Generalkommiſſar für die Marine Vacquier ernannt worden, die in Verbindung mit dem Generalkommiſſar für die Finanzen, Sauvalle, ſofort die geplanten S„armaßregeln vorbereiten ſollen. Durch die Bewilligung der erhöhten Zivilgehälter wird. wie man an⸗ nimmt, die Gefahr einer Kabinettskriſe beſeitigt. Aus Nah und Fern. Faſſadenkletterer, denen es zu leicht gemacht wird. Die Helfershelfer des erſchoſſenen Räubers Blum, der vor einigen Tagen in Hohenſchönhauſen einen Kaſſenboten beraubte und im Schilf des Faulen Sees von Berliner Kriminalbeamten auf der Verfol⸗ gung erſchoſſen wurde, wurden nun von der Kriminal⸗ polizei feſtgenommen. Es ſind der zweiundzwanzig Jahre alte Ernſt Budereit und der ſechsundzwanzig Jahre alte Guido Voigt. Sie hatten mit Blum dem Kaſſenboten aufgelauert und die Gegend ausgekund⸗ ſchaftet. Budereit hielt ſich, als Blum den Ueberfall ausführte, in einiger Entfernung, um zu beobachten, 0 der Anſchlag glücke. Als er die Schüſſe fallen hörte machte er ſich davon und benachrichtigte Voigt, wo⸗ rauf beide die Flucht ergriffen. Alle drei gehörten zu einer Kolonne, die in den Vororten Berlins Villen⸗ einbrüche verübten, und betätigten ſich hauptſächlich als Faſſadenkletterer. Beim Verhör erklärten ſie, daß die Villenbeſitzer den Einbrechern in der Regel die Sache zu leicht machten. Bei der Obſternte ließen ſie die Leitern an den Fenſtern verſäumt. das Schließen der Fenſter verſäumt. Geſtandige Mörder. Aus Kulmbach wird gemeldet, daß die unter dem Verdacht des Mordes an ihren Eltern und Geſchwiſtern verhafteten beiden Söhne des Maurers Naſel nunmehr das furchtbare Verbrechen eingeſtanden haben. Wegen Beſtechung verurteilt. Der Bauführer Max Wenning iſt vom großen Schöffengericht in Nürn⸗ berg wegen Beſtechung zu ſechs Monaten Gefängnis verurteicht worden. Er hatte als Beamter des Woh⸗ nungsamtes es einem Kaufmann durch ein Gutachten an das Wohnungsamt ermöglicht, daß ein von dem letzteren als Geſchäftsraum benütztes Zimmer nicht beſchlagnahmt wurde und dafür einen Betrag von 40 000 Mark erhalten. Grubenunfall. Auf der Zeche„Weſtphalen 1 und 2“ bei Aachen ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Bei einer Kreuzungsſtelle ſtürzte ein Gewölbe ein, wodurch mehrere Bergleute verſchüttet wurden. Von drei Schwerverletzten iſt inzwiſchen ein Bergmann ſei⸗ nen Verletzungen erlegen. Jackie Coogan in Berlin. Der bekannte kleine Filmſchauſpieler Jackie Coogan iſt auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin eingetroffen. Der Empfang war ſehr ſtill, da die von den Filmgeſellſchaften beabſich⸗ tigte Begrüßung durch Muſikkapellen verboten und die Neugierigen in geringer Zahl erſchienen waren. Eine kleine Aufmerkſamkeit. Das Paketboot „Azay le Rideau“ das in Marſeille eingetroffen iſt, brachte einen Elefanten von Indochina mit, den der Gouverneur von Indochina dem Miniſterpräſidenten Herriot zum Geſchenk gemacht hat. Der Dickhäuter iſt 1,70 Meter hoch, wiegt 1200 Kg., iſt 11 Jahre alt, und heißt Lulu. Er hat während der Reiſe einen un⸗ geheuren Appetit entwickelt. Zwiſchen Colombo und Port Said ſoll er nicht weniger als 400 Bananenſtau⸗ den verſpeiſt haben. Lulu wird dem Zoologiſchen Garten in Lyon zur Pflege übergeben. Furchtbare Exploſion. Wie die„Times“ aus Glasgow meldet, ſind bei einer in der Vorſtadt Greenock erfolgten Exploſion über 40 Perſonen verletzt worden. Beim Ausladen von Sauerſtoffzylindern fiel einer zu Boden und explodierte, wodurch nacheinander auch die übrigen Zylinder platzten. Eie Exploſton ver⸗ urſachte in der Stadt eine große Erregung. In einem dichtbeſetzten Straßenbahnwagen wurde durch den Luftdruck alle Fenſterſcheiben zertrümmert. Der Wa⸗ gen geriet ſofort in Brand, ſodaß die Fahrgäſte mehr oder minder ſchwerverletzt wurden. — 8 2 9 2 9 3 2 Heſſiſcher Landtag. Darmſtadt, 17. Okt. In der heutigen Sitzung fand das Geſetz zur Entſchädig ng für an anſteckender Rückenmarksentzündung gefallene Pferde nebſt einem Antrag Brauer(Bauernbund) debattenlos in beiden Leſungen Annahme, ebenſo Regierungsvorlagen über die Liegenſchaftskataſter und über die Abmarkungen. Im Anſchluß an Anträge, die von fünf Fraktionen ge⸗ ſtellt waren und die Not der Landwirtſchaft zum Ge⸗ genſtand haben, entſpann ſich eine längere Debatte, in die der Finanzminiſter eingriff, der über die finan⸗ zielle Lage Heſſens folgendes mitteilte: Mitten im Rechnungsjahr könne man nichts Beſtimmtes ſagen. So viel könne immerhin feſtgeſtellt werden, daß die gün⸗ ſtigen Anzeichen, die noch vor nicht allzu langer Zeit vorhanden zu ſein ſchienen, ſich mittlerweile ins Un⸗ günſtige gewandt hätten. Man könne heute unter Vor⸗ behalt mit einem Plus aus Reichsſteuern von fünf Millionen Mark rechnen. Davon ginge aber ein Aus⸗ fall an Grundſteuern in Höhe von zwei Millionen Mark ab, ſo daß ein Plus von drei Millionen übrig bliebe. Im Etat ſei mit einem Minus von 3,8 Mil⸗ lionen gerechnet. Dazu kommen an Mehrausgaben an Ruhegehältern und ſachlichen Mehrausgaben ein Be⸗ trag von 1,5 Millionen, ſo daß das Geſamtminus etwa 5½ Millionen betrage. Ziehe man hiervon das vor⸗ ausſichtliche Plus von drei Millionen ab, ſo bleibe ein endgültiger Minusbetrag von 27 Millionen. Der Etat habe ſich demnach etwas gebeſſert, ohne daß freilich die Geſamtlage ihren Spannungscharakter ſchon voll⸗ kommen verloren habe. Nach weiterem Verlauf der De⸗ batte, an der ſich Redner aus allen Parteien beteilig⸗ ten, fand zum Schluß ein Ausſchußantrag Annahme, der die Regierung ermächtigt, einen Betrag bis zu 9 Millionen Mark zur Gewährung von Hilfskrediten an die Landwirtſchaft zu verbilligtem Zinsfuß in geeig⸗ neter Weiſe zu verwenden. Die Anträge der einzel⸗ nen Fraktionen wurden dadurch als erledigt erklärt. Zuſtimmung fand weiter ein Antrag Glaſer(Bauern⸗ bund), die Provinzen Starkenburg und Rheinheſſen ebenſo wie bisher Oberheſſen als Notgebiet zu erklä⸗ ren, und ein kommuniſtiſcher Antrag, der fordert, daß die Kredite nur unter beratender und beſchließender Teilnahme von Kleinbauern zur Verteilung kommen ſolle. Nächſte Sitzung Mittwochvormittag. Darmſtadt, 17. Okt. Der Aelteſtenrat des Landtages hat im Anſchluß an die geſtrige Sitzung im Plenum beſchloſſen, falls, wie verlautet, der Reichstag in der nächſten Woche aufgelöſt werden ſollte, daß dann der Landtag noch einmal zu einer Sitzung zuſammen⸗ tritt, um den Tag der Landtagswahlen in Ueberein⸗ ſtimmung mit dem Tag der Reichstagswahlen zu brin⸗ gen und evtl. der Regierung die Ermächtigung zu ge⸗ ben, die Geſchäfte über den 27. November hinaus bis zum Zuſammentritt des neuen Landtags weiter zu führen. n Aus Heſſen. Mainz, 16. Okt.(Selbſtmord im Ge⸗ Gefängnis.) Hier wurde von der Staatsanwalt⸗ ſchaft der Frauenarzt Dr. Dillmann, Mainz, und ein Weingutsbeſitzer aus Ingelheim verhaftet und in das Unterſuchungsgefängnis gebracht. Der inhaftierte Dr. Dillmann verübte in ſeiner Zelle Selbſtmord durch Erhängen. Offenbach, 17. Okt.(Ueber fall.) Der Dreſch⸗ maſchinenarbeiter Michael Moll aus Landau wurde abends auf dem Heimweg von zwei Männern, die mit dem Rad von Landau kamen, überfallen und ohne Grund geprügelt. Moll hat erhebliche Verletzungen am Kopf und an den Armen davongetragen. Die Täter, zwei Männer aus Harxheim, ſind bereits feſtgeſtellt. Offenbach, 17. Okt.(Haſenwürger.) In der Nacht zum Montag ſind auf dem Geflügelhof des hieſigen Kleintierzuchtverein in der Flutſtraße 21 Stallhaſen abgewürgt worden. Neuſtadt im Odenwald, 17. Okt. Am Samstag, den 18. d. M., abends, wird im„Breuberger Hof“ der Film„Mit dem Auswandererſchiff nach Südamerika“ gezeigt. Bilder aus der Hafenſtadt Hamburg, aus dem Betrieb einer großen Reederei leiten den erſten Teil ein. Der Film wird unterſtützt durch die fachmänni⸗ ſchen Ausführungen des bekannten Vortragsredners der Hamburg— Südamerikaniſchen Dampfſchiffahrtsgeſell⸗ schaft Kapitän Herbert. 5 17. Ott.(Schwere Strafe für einen Mi 5 fülſchung verurteilte das Mannheimer einen hieſigen Milchhändler zu zwei Monaten Gefäng⸗ nis und 300 Mark Geldſtrafe. Mannheim, 17. Okt. Gegen das Brük⸗ kengeld Mannheim— Ludwigshafen.) Mit Rückkehr der deutſchen Reichsbahnverwaltung ins beſetzte Gebiet am 16. November 1924 wird auch auf der Straßenbrücke Mannheim— Ludwigshafen wie vor⸗ dem zur Deckung der Unterhaltungskoſten wieder Brül⸗ kengeld von Fahrzeugen erhoben werden. Die Han⸗ delskammer Ludwigshafen hat wegen der dadurch be⸗ dingten Störungen beim bayeriſchen Handelsminiſterium angeregt, es möchten die beiden beteiligten Länder Ba⸗ den und Bayern— vielleicht unter Heranziehung der hauptintereſſierten Städte Ludwigshafen und Mannheim — die Inſtandhaltung der Brücke übernehmen und auf die Erhebung von Brückengeld verzichten. 5 Weinheim, 17. Okt.(Betriebs einſchrän⸗ kung bei der Badenia.) In der Maſchinen⸗ fabrik Badenia wurden umfangreiche Werksbeurlaubun⸗ gen vorgenommen. Zirka 150 Arbeiter werden jeweils vierzehn Tage beurlaubt.. Schwetzingen, 17. Okt. Von der Staatsanwalt⸗ ſchaft Mannheim iſt für die Ermittlung des Täters, der in der Nacht zum Sonntag den Schloſſer fallen hat und durch Revolverſchüſſe ſchwer verletzte, eine Belohnung bis zu 500 Mark ausgeſetzt worden. Schwetzingen, 17. Okt. Der in Rheinau wohn⸗ hafte verheiratete Schreinerei⸗Werkmeiſter Heinrich Vo⸗ gel, der in durchaus geordneten Verhältniſſen lebte, hat lich aus unbekanntem Grunde im Bett erſchoſſen. Bretten, 17. Okt.(Groß feuer.) Mitiwoch⸗ nacht 11 Uhr wurde die Einwohnerſchaft ſchon wie⸗ der durch die Feuerſirenen aufgeſchreckt. In dem in der Thalſtraße gelegenen Anweſen der Johann Huber Wit⸗ we war ein Brand ausgebrochen, der ſich raſch aus⸗ breitete. Beim Eintreffen der Feuerwehr ſtand die hin⸗ ter dem Wohnhauſe gelegene, mit Heu und Stroh vollgefüllte Scheune bereits in hellen Flammen, die trotz der konzentriſchen Bekämpfung auch auf das Wohngebäude übergriffen und den Dachſtuhl ſowie das obere Stockwerk zerſtörten. Nur mit großer Mühe ge⸗ lang es, die dort ſchlafenden Kinder des Mieters Schrumpf zu retten. Die Scheune wurde ſamt Vorrä⸗ ten gänzlich vernichtet. Ueber die Höhe des beträcht⸗ lichen Schadens und über die Brandurſache iſt noch nichts bekannt. Pforzheim, 17. Okt.(Brand.) In dem be⸗ nachbarten Würm brannte das Anweſen des Land wirts Friedrich Gengenbach nieder, wobei auch ein großer Teil des Mobilars, darunter die Ausſteuer des Soh⸗ nes, ſowie die Erntevorräte zugrunde gingen. Man vermutet Brandſtiftuna. Vom Heuberg, 16. Okt. Heuberg ſetzt ſich in einer Zuſchrift dafür ein, daß der Truppenübungsplatz Heuberg wieder ſeinem urſprüng⸗ lichen Zweck zugeführt wird. Es wird darin u. a. be⸗ tont, daß der größere Teil der badiſchen Truppenfor⸗ mationen ſeit einigen Jahren außerhalb Badens in württembergiſchen Garniſonen ſtationiert iſt. Die 1105 ſchrift wirft die Frage auf, ob die Gründe, die fü eine Unterbringung der uns noch verbliebenen Trup⸗ pen in außerbadiſchen Gegenden ſprachen, noch heute ſtichhaltig ſind. Hach, 16. Okt.(Vom neuen Wein.) Das Weingeſchäft belebt ſich allmählich. Für Hacher Letten wurde 150 Mark pro Ohm geboten, ohne daß jedoch ein Zuſchlag zuſtande kam. Wie verlautet, ſoll Hacher Felſenſtückler zu 200 Mark pro Ohm verkauft worden ſein. Ziemliche Weinmengen ſind ſchon verſprochen, wobei man ſich meiſtens im Preis an die Preisbedin⸗ gungen des Auggener Winzervereins hält. Auggener und Müllheimer Beſitzer von Rebſtücken herbſteten in den letzten Tagen in Letten hier noch Trauben bis zu 95 Grad Obſtgewicht, was einen ausgezeichneten Tropfen verſpricht. 5 Aus der Pfalz. Ludwigshafen, 17. Okt.(Ein rabiater Hausknecht.) Der Hausknecht eines hieſigen Re⸗ ſtaurants ſchlug einem 14 Jahre alten Jungen, der ſich W N 2A Wein⸗ brecht auf der Straße Hockenheim— Schwetzingen über⸗ letzten Tagen wieder drei auf freien Fuß geſetzt, Die Bevölkerung vom eee eee ilch pantſche r.) Wegen Milch- m 5 1 5 Schöffengericht Verſorgungsämtern.) Die pfälziſchen Ver⸗ ſorgungsämter Landau und Neuſtadt werden ab 1. April kommenden Jahres aus Einſparungsgründen der Einziehung verfallen, ſo daß von den fünf in der Pfalz beſtehenden Aemtern nur noch drei weiter beſtehen, nämlich die zu Kaiſerslautern, Zweibrücken und Lud⸗ wigshafen. Die Geſchäfte der aufgelöſten Verſorgungs⸗ ämter werden in der Hauptſache dem zu Kaiſerslautern und Ludwigshafen überwieſen werden; ein kleiner Teil fällt nach Zweibrücken. 5 f Berg, 17. Okt. Mangels Erwerbsloſer brauchte ab 12. d. M. kein Geld mehr ausbezahlt zu werden. Geinsheim, 17. Okt.(Vom Tabakbau.) Der hieſige Tabakbauverein verkaufte die diesjährigen Sandblätter zu 68 Goldmark und Grumpen zu 27 Gold⸗ mark per Zentner. Frankenthal, 17. Okt.(End gültiger Dienſtantritt.) Den endgültigen Dienſtantritt der Herren Bürgermeiſter Dr. Straßer, Stadtbaurat Karl Wittmann, Polizeikommiſſar Joh. Röhrig, In⸗ ſtitutsdirektor Kleiber hat die Rheinlandkommiſſion ge⸗ nehmigt. Zweibrücken, 17. Okt.(Vom politiſchen Gefängnis.) Von den hier auf Grund von Ur⸗ teilen franzöſiſcher Gerichte Inhaftierten wurden in 1100 ar⸗ unter zwei politiſche Gefangene. Einer von ihnen, der zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden war, hat 21 Monate davon bereits verbüßt. Bellheim, 17. Okt.(Eigenartiger Selb ſt⸗ mordverſuch.) Die Eheleute Fritz Orth von Mai⸗ kammer bekamen unterwegs miteinander Streit, wobei der Ehemann ſeine Ehefrau mißhandelte. Im Hofe der Gendarmerieſtation Bellheim, wohin ſte zur Feſtſtellung der Perſonalien verbracht wurden, machte Orth einen Selbſtmordverſuch, indem er wiederholt mit dem Kopf gegen die Wand rannte, bis er ſchließlich mit einer heftig blutenden Wunde liegen blieb. Gräfenhauſen, 17. Okt.(Unfall beim Obſtbrechen.) Der 55 Jahre alte Tagner Mich. Neu ſtürzte beim Obſtbrechen von der Leiter und zog ſich ſchwere innere Nerletzungen zu. Die Wandlung der Marktlage. Unter den Betriebsmittelausgaben pflegen die Auf⸗ wendungen für Kunſtdünger an der erſten Stelle zu ſtehen. Sie ſind daher am meiſten dazu Halder einen Maßſtab für Aenderungen in der Kaufkraft der wichtigſten deutſchen Körnerfrucht, des Roggens, abzu⸗ geben; damit laſſen ſich in gewiſſem Umfang Rück⸗ ſchlüſſe auf die Lage der ae e ziehen. Es iſt dabei jedoch zu berückſichtigen, daß jeder Vergleich ſchematiſch ſein muß und die verſchiedenartigen ört⸗ lichen Verhältniſſe nicht genau, ſondern nur annä⸗ hernd treffen kann. Im März hatten wir zur Illuſtra⸗ tion der Agrarkriſe die Aenderungen im Kaufkraft⸗ verhältnis des Roggens zu den wichtigſten Kunſtdünge⸗ mitteln dargeſtellt; es ergab ſich dabei ein Bild, wie es e 40„ e. 1 2. 22 ald Aauiſilraflsſe gerung uonffaggen Sobel euer, in dem weißen Teil der Säcke ſich hier darbietet und das die volle Schwere der ungünſtigen Lage der Land⸗ wirtſchaft dartat. Heute hat ſich die Lage um den ſchraffierten Teil der Sackbilder gebeſſert. Ammoniak kann man die Hälfte mehr als in der Vorkriegszeit für dieſelbe Roggenmenge kaufen und nur Superphos⸗ phat iſt im Verhältnis noch etwas teurer, als in der Vorkriegszeit. Am ſchlechteſten ſind heute noch die Erzeugerpreiſe für Kartoffeln und Rindvieh. Wenn die Kleinhandelspreiſe vielfach noch weit über den Er⸗ zeugerpreiſen ſtehen, ſo läßt ſich die Tatſache unver⸗ hältnismäßig großer Zwiſchenhandels⸗Gewinne nicht mehr beſt reiten.. 0 3 Der Stebente. Roman von Els beth 23. Fortſetzung. Seeger zeigte darauf hin.. „Was hatte ich dir befohlen. Karl Heinz?“ fragte er jetzt ſtreng. Ein Aufſchluchzen war die Antwort. 5 „Zur Strafe für deinen Ungehorſam wirſt du dieſe Seite hier dreimal ſauber und ſchön abſchreiben. Wenn du fertig biſt, bringſt du mir die Arbeit auf mein Zim⸗ mer, verſtanden?“ Damit ließ er den Knaben allein. Karl Heinz fing jetzt heftiger zu weinen an. Borchart. (Nachdruck verboten.) Die Strafarbeit ſchmerzte ihn weniger, als Herrn Seegers augenſcheinliches Zürnen. Darüber konnte er nicht hin⸗ weg. Wie gut und freundlich war er bisher mit ihm geweſen] Er glaubte, es nicht ertragen zu können. Gern wollte er die Strafarbeit machen, aber zuerſt mußte er wiſſen, bitten, daß er ihm wieder gut ſei. Nach einigem verlegenen Zögern entſchloß er ſich endlich, zu ihm zu gehen. f 5 Leiſe, beklommen, öffnete er die Tür zu Karl Seegers Zimmer. Dieſer ſaß mit einem Buch am Fenſter und wandte ſich jetzt erſtaunt um. „Biſt du etwa ſchon fertig?“ g „Nein,“ ſchluchzte Karl Heinz.„Ich— kann nicht eher— nicht, wenn Sie— noch böſe ſind— wenn Sie——“ Ueber Seegers Geſicht flog ein heller Schein. Am liebſten hätte er den reizenden, kleinen Schlinge! an ſich ziehen mögen; e 10 0 daß er verſpielt hatte, enn er nicht hart eb. 5. du zurück und machſt erſt deine Straf⸗ arbeit! Vorher will ich nichts von dir wiſſen!“ Der kleine Burſche ſchluckte krampfhaft an ſeinen Tränen. Eine Weile zögerte er noch; als er aber ſah, daß Herr Seeger ſich wieder über ſein Buch ge⸗ beugt h keine Notiz mehr von ihm nahm, ſchlich er betrübt hinaus. g Nach etwa einer halben Stunde kam er wieder. Stumm, mit geſenktem Köpſchen, reichte er Seeger ſein Heft hin und trat dann einige Schritte von ihm ab. Seeger prüfte es genau und freute ſich insgeheim. „Ich bin zufrieden damit— Karl Heinz— komm einmal näher zu mir.“ In der Haltung des Kindes lag jetzt etwas Trot⸗ ziges; er rührte ſich nicht. 5 Da ſtreckte Seeger den Arm aus, zog den Wider⸗ ſtrebenden heran und ſetzte ihn auf ſeine Knie. „Wollen wir beide jetzt wieder Freunde ſein, Kar! Heinz?“ 7 0 „Sie— Sie haben mich ja gar nicht mehr lieb, brach es jetzt ſchluchzend aus dem Jungen hervor. „Ach, du dummer, kleiner Kerl— und ob ich dich lieb habe— lieber, als du ahnſt— aber— ungehor⸗ ſam darfſt du nie wieder ſein— hörſt du? Ich for⸗ dere unbedingten Gehorſam.“ „Auch— auch— von Eberhard?“ fragte Karl Heinz kindlich. a „Auch von Eberhard. Ich werde ihn ebenſo be⸗ ſtrafen, wie dich, wenn er ſich nicht bald fügen lernt. „Auch von Eberhard— demſtolzen, herriſchen Bru⸗ der?“ Seeger wuchs plötzlich in Karl Heinz Augen We: ſengroß, darunter wurde der Bruder ganz klein. In ſcheuer Zärtlichkeit ſchmiegte er ſich an Seeger, der ihn jetzt auf die Stirn küßte. „Und nun kannſt du wieder ſpielen gehen oder— möchteſt du lieber mit mir kommen?“ Karl Heinz ſtimmte mit leuchtenden Augen, in de⸗ nen noch Tränen alänzten. dem letzteren zu. Ex hatte jetzt keine Luſt zu Eberhard und den anderen Jungen zurückzukehren. Er ſchämte ſich vor ihnen und fürch⸗ tete ihren Spott, andererſeits zog es ihn in die Nähe ſeines wieder verſöhnten Erziehers hin, dem ſein klei⸗ nes Herz heute noch heißer entgegenſchlug, als vordem. Seit dieſen Tagen hatte Eberhard die Macht über den kleinen Bruder verloren. Zwar kränkte ihn deſſen Zürnen und Nichtbeachtung, auch daß er ihn zuweilen von dem gemeinſamen Spiel ausſchloß, aber er ſuchte Erſatz und Schutz bei Herrn Seeger, deſſen Autorität er bedingungslos anerkannte. Wenn ſich dennoch Trotz und knabenhafte Unart manchmal in ihm regten, ſo brauchte Seeger ihn nur anzuſehen. Mit einem einzigen Blick zur rechten Zeit vermochte er ſomit dieſes Kind zu erziehen. Von der anderen Seite wurde ihm ſein Amt deſto ſchwerer ge⸗ macht. * 1* Es war einige Tage ſpäter. Gräfin Gerolſtein hatte ſich ſogleich nach dem Frühſtück in ihr Zimmer rollen laſſen und ſaß nun an der offenen Tür mit einem Buch. Plötzlich ſtürzte Eberhard herein, zitternd und dun⸗ kelrot vor Zorn. „Mutti, denke dir nur, Herr Seeger hat meine Reitpferde zu Graf Stolzenau geſchickt. Iſt das nicht empörend, anmaßend? Wie darf er ſich erlauben, über mein Eigentum zu beſtimmen, und hier, wo ich der Herr bin, Befehle zu erteilen! Stelle ihn zur Rede— er ſoll mir augenblicklich meine Pferde wiederſchaſſen!“ „Eberhard— um Himmels willen, Eberhard!“ rie Waltraut erſchreckt und preßte die Hand auf ihr Herz. „Erkläre mir doch erſt— warum ſollte Herr Seeger denn—“ 0 „Warum?“ unterbrach der Knabe ſie erregt, zum erſten Male die Rückſicht auf die Kranke vergeſ⸗ ſend.„Um mich am Reiten zu hindern, um mir die Freude zu rauben, weil ich mich nicht von ihm zwin⸗ gen und tyranniſieren laſſen will! Er hat aber keir Recht, mir etwas zu nehmen, was mein iſt. „lllerdings nicht; das iſt ein Mate, den er lo erlaubt hat,“ gab die Gräfin, eingeſchüchtert durch hres Sohnes Ungeſtüm, zu. Ich werde ihn nachher zur Rede ſtellen.“ N. 5(Fortſetung folgt.) 5 und werden. füngt. g und die Blätter abfallen oder ſich leicht abſtreiken laſſen, iſt die richtige Zeit Baumgruben müſſen ausgehoben und mit guter Erde und Dünger hergerichtet, die friſch gepflanzten Bäum⸗ el⸗Knollenfäule. e kheit auch früher weiter ver⸗ i heute noch 15 ſo handelt es 5 1 ie hrlichſten krankungen. 1 ö e Aae die Blätter, auf denen dunkelbraune bis ſchrpär 5 100 Regen und Tau durch die Erde zu den vor. Deswegen begünſtigen auch naſſe, warme Jahre das Auftreten der Krankheit ſehr. iche Flecken erzeugt werden, und dringt dann urzeln Der Erreger iſt ein kleiner Pilz, der den wiſſenſchaftlichen Namen Phytophthora infestans trägt. Manche Knollen haben außen eigentümliche unregelmäßige Flecken von blei⸗ grauer bis bläulicher Farbe, die etwas eingeſunken er⸗ ſcheinen. Unter ihnen verfärbt ſich das Fleiſch bräun⸗ lich. An den erkrankten Stellen ringen auch die Er⸗ reger der gewöhnlichen Trockenfäule und der Naßfäule ein, und vergrößern den Schaden. Dieſe Schädigungen 8 e e 1 e 16 0, 10 0 600 % 165 17 1 7 1 9 2 0 U Wee% e % 8 0 0 4 14 0 N A. N ſind nicht i die Wachstumszeit im Acker beſchränkt, 0 ſondern ſetzen ſich auch im Lager, d. h. im Keller oder in der Miete fort. Wegen dieſer Anſteckungs⸗ gefahr müſſen vor der Einbringung der Kartoffel ins Winterlager alle erkrankten Knollen ſorgfältig ausgeleſen werden, ſodaß nur geſunde Kartoffeln ein⸗ gelagert werden. Den Phytophthorabefall kann man durch wiederholtes Spritzen der Kartoffelſtauden mit Kupferkalkbrühe verhüten; dieſes Verfahren iſt jedoch noch ſo teuer, daß es ſich in der Regel nur in Saat⸗ zuchtwirtſchaften bezahlt macht. Das wirkſamſte Mittel gegen dieſe Krankheit iſt der Anbau wider⸗ ſtandsfähiger Sorten. Nach Geheimrat Appel können als ziemlich widerſtandsfähig„die Formen⸗ gruppen der Wohltmann und Sileſia ſowie die neueren Sorten Attyk, v. Ravenſtein und Gerlach gelten, als wenig widerſtandsfähig die Magnum bonum und Im⸗ peratorgruppe, ſowie Daberſche und Kaiſerkrone. Im allgemeinen leiden erfahrungsgemäß die ſpäteren Sor⸗ ten weniger als Frühſorten, was allerdings auch da⸗ mit zuſammenhängt, daß dieſe Sorten erſt in ein anfälliges Alter eintreten, wenn die äußeren Bedin⸗ gungen für die Entwicklung des Pilzes häufig nicht mehr vorhanden ſind.“ Siedlers Arbeit im Oktober. Der Oktober verkürzt die Tage erheblich und den Arbeitskalender desgleichen; als Vorboten des Winters ziehen ein die erſten Nachtfröſte. 0 ö ſehr ernſt, doch müſſen weiche und empfindliche Pflan⸗ Sie ſind noch nicht zen ihnen entzogen und in geſchützte Räume gebracht Dazu gehören natürlich Palmen, Lorbeer, Kakteen, ferner Fuchſien, Nelken, Goldlack, die letzt⸗ genannten, nachdem ſie Anfang Oktober eingetopft worden ſind. Sie brauchen Luft und Licht, aber wenig Waſſer und wenig Wärme, denn das Pflanzen⸗ leben ſoll zur Ruhe kommen. Wer es mit dem Ueber⸗ wintern zu eilig hat, fügt ſich ſelbſt leicht Schaden 1 zu, da bei weniger empfindlichen Pflanzen die kühle Oktoberluft gut abhärtet. Roſen z. B. dürfen jetzt noch nicht umgelegt werden; das weiche Holz würde ſtocken und faulen. Der Ooſtgarten wird jetzt erweitert oder ver⸗ Gegen Mitte Oktober, wenn das Holz reif iſt, für chen müſſen gut angeſchlemmt werden. Gegen Ende des Monats wird an älteren Bäumen die Rinde abge⸗ Blätter frei bleiben, damit ſie nicht faulen. . Im Gemüſegarten dürfen Kohl, Sellerie und [Porree noch nicht herausgenommen und ins Winter⸗ lager gebracht werden: das Wetter iſt noch zu weich. Blumenkohl, der noch keine Blumen gebildet hat, oarf, nach Böttner, gegen Ende des Monats mit Wur⸗ zeln und Blättern ausgehoben und in einem ge⸗ cchloſſenen Raum, im Keller oder im Kalthauſe oder Vergleichen, wie tiefen, leeren Miſtbeetkäſten oder Erd⸗ gruben eingeſchlagen werden. Ur. Gruben werden erſt mit Brettern, dann mit einer Schicht Laub überdeckt. aber von der Seite, ſo viel es geht, gelüftet; dann entwickeln ſich auch im Dunkeln ſchöne weiße Blumen bis in den Januar hinein.“ Endivienköpfe, die noch icht zuſammengebunden ſind, können einzeln in Blu⸗ mentöpfe gepflanzt und in den Keller zum Bleichen für den Winter geſtellt werden. Die freigewordenen emüſebeete werden mit Stallmiſt gedüngt und vor Winter rauh umgegraben; ſie frieren dann gut durch und nehmen viel Winterfeuchtigkeit auf.— Abfallen⸗ des Laub wird geſammelt und vermehrt, wo es nicht als Streu dient, den Kompoſthaufen. Roſenwild⸗ inge werden an Feldrainen und im Gehölz gegraben und, wenn ſie gute Wurzeln haben, in den Garten ge⸗ pflanzt. Nur gut verholzte Schößlinge der echten Hundsroſe mit großen, weit auseinanderſtehenden Sta⸗ cheln ſind brauchbar. Im Geflügelhof bringt der Oktober zwei neue a Aufgaben: die Ausſonderung der ſchlechten Leger und die Vorbereitung zur Maſt. In den meiſten land⸗ virtſchaftlichen Hühnerhaltungen werden die Hennen du 190 5 en Dadurch wird viel Futter vergeudet nd die Gewinnmöglichkeit untergraben. Im dritten Lebensſahr läßt der Eierertrag ſchon etwas nach, im Merten Jahr geht er ſchon ſtark zurück, ſodaß vier⸗ ährige Hennen im de geſchlachtet werden 5 ühnerkücken, Truthühner, Gänſe und Enten Maſt in einen halbdunkeln, rubigen, aleich⸗ werden. Gebiete. eee, des großen Pioniers der modernen Landwirtſchaft, von Lochow, auf dem Gebiete der Schweineſtälle er⸗ probt und dabei ein gutes Reſultat erzielt. das 5; 757„improviſiert“ tratzt und ein Kalkanſtrich gegeben, allgemein müſſen a 0 e des htte Leimringe gegen den Froſtſpanner angelegt werden. n doppelter Reihe, mit Ausfüllung des Hoh 5 Erdbeeren werden nochmals abgerankt und die Beete zwiſchen den beiden Reihen mit Fichtennadeln uſw., mit kurzem Dünger bedeckt, doch müſſen Herz und Schutze gegen die Kälte auf loſen Derbſtangen Strob, maßig warmen und nicht zu großen Stall geſperrt und mit Buchweizen⸗, Mais⸗ oder Gerſtenſchkol die mit Milch zu einem ſteifen Brei vermengt werden, ge⸗ füttert. Dieſe Fütterung bewirkt die Halb⸗ oder Fleiſchmaſt. Zur Voll⸗ oder Fettmaſt iſt ſpäter eine weitere, vierzehntägige Einſperrung in Einzelkäfigen erforderlich. Gänſte mäſtet man etwa vier Wochen lang mit Hafer, dann werden ſie in Einzelkäfigen Ende Oktober muß der Bienenſtand voll⸗ ſtändig fertig zur Ueberwinterung kein. Der Imker gibt ſeinen Völkern zum Abſchied vor dem Winter noch ein bis zwei Ballons Futter, damit die inneren Waben, der Winterſitz des kugeli zurückgezogenen Bienenvolkes, gut mit Futter gefüllt werden. Ende Oktober muß der Bienenſtand vollſtändig fertig zur Ueberwinterung ſein. uſw. erreichen kann, iſt einſtweilen noch Zum Vogelſchutz werden die Futterplätze und f Einrichtungen in Ordnung gebracht. Hebung der Viehzucht—aber wie? f Wenn der Getreidebau nicht mehr lohnt, warum da nicht die Viehzucht ausdehnen? Die Milch iſt doch ganz gut im Preiſe! So denken die Städter. Und unter den Landwirten hat auch ſchon mancher ſo gedacht. Und die leitenden Stellen der Land⸗ wirtſchaft haben ſowohl die betriebswirtſchaftliche Seite dieſes Rettungsankers genau erforſcht, als auch die züchteriſchen Mittel und Wege dazu. Würzburg, die Herbſttagung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſell⸗ ſchaft, war Zeuge von ſehr eifriger Arbeit auf dieſem Im Vordergrunde aller dieſer Beratungen ſteht wie immer die Statiſtik.„Wir müſſen ſo und ſo viel aus dem Auslande einführen und unter Schädigung der Valuta dafür erhebliche Summen ans Ausland abgeben“, ſo heißt es immer. Ganz richtig! Nur fragte ſich ſtets: Erreichen die empfohlenen Mittel das Ziel, die Herabminderung der Einfuhr, auch wirklich? Das Fett liefert uns das Schwein. Wir füh⸗ ren noch erhebliche Mengen Fett ein, und da fragt es ſich, ob uns die Rüſſeltiere daran nicht erhebliche Summen erſparen können. Ihre Zucht iſt ſehr aus⸗ gebreitet, allgemein bekannt und beliebt. Nur noch verbeſſerungsbedürftig iſt ſie. Wir machen zu viele Fehler dabei, beſonders die kleinen Züchter. Da regte der Leiter der Verſuchswirtſchaft für Schweinezucht in Ruhlsdorf, Herr Müller, energiſche Selbſtprüfung an. Er will die Fehler ausrotten, und er dekretiert unter Anführung der einſchlägigen Einzelheiten in Würzburg die Beſeitigung folgender Fehler: 1. Vielfach füttert man alle Tiere einem Sack, ohne Unterſchied; z. gibt zu viel Waſſer, worauf in Bälde das Hungergefühl wieder da iſt; Fütterung in Breiform hat ſich am beſten bewährt: 3. fehlt vielfach das Eiweiß, das beſonders für die wachſenden Tiere und die ſäugenden Sauen wichtig iſt und am beſten durch Fiſchmehl, Trockenhefe, Sojaſchrot gegeben wird; 4. von ihnen enthält beſonders Fiſchmehl die meiſt fehlenden knochenbildenden Beſtandteile, die man allerdings auch, und zwar verhältnis⸗ mäßig billig, durch Schlemmkreide geben kann. 5. Es wird zu pft gekocht und gebrüht und dadurch viel Feuerungsmatertal verſchwen⸗ 1 0 zumal das Futter oft noch warm gegeben wird. 6. Es wird viel zu lange gemäſtet. Tiere mit mehr als 2½ Zentner Gewicht ſind Futter⸗ verſchwender, verwerten es längſt nicht ſo, wie vor der Ausmäſtung, die bei 2— 2½ Zentner erreicht iſt. 7. Mancher hat zu viel Tiere, aber zu wenig Futter; die Mäſtung iſt aber am beſten, wenn ſie ſo ſchnell wie möglich vor ſich geht. 8. Kümmerer müfſſen ſtets ausgemerzt wer⸗ den, ſie lohnen das Futter nicht. Auch in der Frage der Ställe geht man neue Wege. Herr Müller hat ſehr weitreichende Erfah⸗ rungen, da in ſeinem Inſtitut alle Anregungen und Gedanken eifrig durch ſehr gründliche Verſuche klar⸗ geſtellt werden. So hat er auch die letzte Erfindung aus Es ſind Ställe, wie ſie im Kriege hinter der Front wurden, aus einfachen Derbſtangen, das Dach ganz einfach, im Dachraum im Winter zum das auch zur Streu verwandt werden kann. Daneben zu allen Jahreszeiten freien Auslauf, wenn möglich Weide, in den letzten Wintermonaten Erſatz des Weide⸗ futters durch Runkeln, nur geſchnitzelt, nicht gedämpft, mit Kiſchmeblbeifutter. Die Würzburger Unterhaltung die Rindviehzucht und ihre Förderung ſtand im hohem Grade unter dem Zeichen der Grünland ⸗ propaganda. Seit einigen Jahren macht eine Be⸗ wegung, deren Ziel die Ausdehnung des Futter⸗ baues unter größtmöglichſter Förderung der vorhan⸗ denen Wieſen und Weiden durch Pflege guter Gras⸗ ſaatzuchten und Ausbildung der Ausſaattechnik iſt, große Anſtrengungen, und führt ſich mit gutem Er⸗ folge ein. Verſchiedene Zeichen regen Uebereifers wurden dieſesmal, in Würzburg, klargeſtellt, beſonders auch die, daß die Heranziehung von Ackerland zur Wieſen⸗ und Weidewirtſchaft zu vermeiden iſt, daß die Bewegung vielmehr eine ſolche Hebung des Wieſen⸗ baues erſtrebt, daß dabet durch den vermehrten Gras⸗ bau noch Wieſen für Acker und ſomit für den Brot⸗ getreidebau frei werden können. Man hofft dieſes Ziel ſicher zu erreichen, da bisher der Wieſenpflege auch die geringſte Aufmerkſamkeit ſeitens der Land⸗ wirte vorenthalten worden iſt, da die meiſten nicht einmal das eine oder andere, geſchweige denn die große Maſſe der verſchtedenen Grasarten und ihre verſchtedene Leiſtungsfähigkeit, auch ihre verſchtedenen Anſprüche an den Boden und die Düngung kennen. Die vielumſtrittene Silage, die verbeſſerte Ein⸗ ſäuerung nach amertikaniſchen Vorbildern, ſpielte dabei eine recht erhebliche Rolle. Wenn lufttrockene, aber noch grüne, nur ſchwach abgewelkte Grünmaſſen in hoher Schicht aufgehäuft werden, dann erhitzen b5 ſich. Kommt die Erhitzung über 50 Grad, dann ülden ſie die beſte Grundlage für die Entſtehung und Entwicklung der Milch fäurebakterien, die dem Futter den Charakter des Süfwrenfutters geben. Bei der Über 1 normalen Sauergrube enuftht nur die fähigen, die nicht ſo erwünſcht iſt, und zum Teil bildet ſich auch die ſchädliche Butterſäure. Die Vitamine, die neuen bisher unſichtbaren lebenswichtigen Beſtandteile der Grünfuttermaſſen, werden bei der Einſäuerung zum Teil ſicher, zum anderen Teile wahrſcheinlich erhalten. Bet den ee e über die verſchiedenen dee der Silage iſt man nach und nach wieder dei der alten Sauergrube angekommen, wobei es nur darauf ankommt, daß die Grünmaſſen, ſobald ſie ſich erwärmt haben, genügend feſtgetreten oder ſonſtwie gepreßt werden. Die Impfung mit Milchſäurebak⸗ terien, die man auch durch die EGinſpritzung von Mager⸗ milch in die Grünmaſſen bei jeder neuen cht Gras nicht geklärt. Es iſt möglich, daß die Zukunft in dieſer Hinſicht über kurz erfreuliche Erfahrungen mitteilen kann, die auch in gewöhnlichen Sauergruben die ſichere Erlan⸗ zung eines Futters mit Milchſäurebakterien ermög⸗ lichen werden, ſodaß dann ein jeder die Einſäuerung ſeines Grummet ſchlechter Witterung, dann auch verſpäteter Kleema gen, auch der Erträgniſſe des Zwi⸗ ſchenfruchtbaues in Geſtalt von Wicken, Erbſen und Ge⸗ mengen, dann auch von Rübenblättern für die Winter⸗ monate bewirken kann. 12 — Ein neuer Nüben⸗ und Kartoffelwäſcher. Bei naſſem Wetter geernteten Kartoffeln und Rü⸗ ben haftet ſoviel Erde an, daß ſie zwecks größerer Halt⸗ barkeit und beſſerer Verkäuflichkeit gewaſchen werden müſſen. Im Gebiet der deutſchen Mittelgebirge ge⸗ ſchieht das am einfachſten und billigſten im Dorfbach, deſſen Waſſer dadurch noch an Wert für die Wieſenbe⸗ wäſſerung gewinnen kann. Wo fließendes Waſſer fehlt, treten Kartoffelwäſcher in Tätigkeit. Auf der Ham⸗ burger DeG.⸗Ausſtellung iſt in dieſem Jahre der Rü⸗ ben⸗ und Kartoffelwäſcher„Rug“ von der Landmaſchi⸗ nenfabrik Hofmann u. Sohn, Lößnitz, als„neu und beachtenswert“ ausgezeichnet worden. „Rug“ bedeutet„raſch und gründlich“. Damit ſind ſeine Vorzüge in einem Worte zuſammengefaßt. Es wird an teurer Arbeit gegenüber dem Waſchen der Bodenfrüchte in einem Trog oder anderen Gefäß ge⸗ ſpart, Schädigungen der Geſundheit durch das Pan⸗ ſchen im kalten Waſſer hören auf und Schäden beim Vieh durch Verfüttern ſchmutziger Kartoffeln werden vermieden. Mit dem„Rug“ iſt auf einem ſeit Jahren ſtehen gebliebenen Gebiet der landwirtſchaftlichen Ma⸗ ſchinentechnik der erſte bedeutende Fortſchritt erzielt worden. Die alten Konſtruktionen blieben ſich immer gleich und man wäre wohl verſucht, zu denken, daß am Kartoffel ⸗und Rübenwäſcher nichts mehr zu verbeſſern ſei. Dem iſt aber nicht ſo, wie man hier an zwei Neukonſtruktionen ſieht, die patentamtlich geſchützt wor⸗ den ſind. Die erſte dieſer Neuerungen betrifft die Trommel des Kartoffelwäſchers; ſie iſt nicht, wie ſeit⸗ her üblich, am Umfange aus lauter einzelnen Band⸗ eiſenſtäbchen zuſammengeſetzt, ſondern der ganze Trom⸗ melmantel beſteht aus einem einzigen Stück ſtarkem Stahlblech, in dem zweckentſprechend bemeſſene Schlitz⸗ löcher angeordnet ſind. Dadurch wird dem Waſſer ein größerer Durchflußraum geſchaffen, ſtatten, als bei den bisherigen Syſtemen. die Waſcharbeit wird“ gründlicher ausgeführt und geht raſcher von⸗ Infolge der eigenartigen Lochung der Trommel werden die Kartof⸗ feln ſelbſttätig entkeimt, im Frühjahr eine gewiß nicht zu unterſchätzende Arbeitserſparnis. Ein weiterer Vor⸗ teil dieſer Trommel gegenüber bisherigen Syſtemen iſt, daß ein Durchfedern der Stäbe und damit das Hindurch⸗ fallen der kleinſten Kartoffeln verhindert wird. Re⸗ haraturen infolge Losſpringens der Stäbe gibt es nicht mehr. g Die zweite Verbeſſerung betrifft die Auslauf⸗ einne. Dieſe war ebenfalls bisher aus Bandeiſenſtäben zuſammengenietet oder aus gelochtem Blech herge⸗ ſtellt. In der neuen Auslaufrinne ſind jedoch mehrere Winkelſchlitze, deren Spitze nach unten gerichtet iſt, borgeſehen. Das beim Entleeren noch an den Kartof⸗ felln haftende Schmutwaſſer kann nicht über dieſe Winkelſchlitze hinweg und iſt gezwungen, an den Spitzen derſelben nach unten abzutropfen. Auch bei der Ein⸗ laufgoſſe iſt darauf Rückſicht genommen, die Arbeit des Waſchens möglichſt abzukürzen. Der Boden der Goſſe iſt zu dieſem Zweck ebenfalls ſchlitzgelocht wie die Trom⸗ mel, ſodaß die größeren Erdteilchen ſchon entfernt wer⸗ den, bevor die Kartoffeln in die Trommel gelangen. Der Waſſertrog iſt mittels Einleger von der Kurbel aus kippbar und dient außer Betrieb als Schutzdach. Beim Waſchen wird nach rechts gedreht; die Entleerung zeſchieht durch einfaches Linksdrehen. Die Waſchzeit beträgt 2— 5 Minuten, je nach Schmutzgehalt. Abonnier den„Vlernheimer Anzeiger“. 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