* 0 5 1 106 9 1 5 Giernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Tageblatt Erſcheint täglich außer Sonn⸗ u. Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mk. frei ins Haus. Gratisbeilagen: wöchentlich Samskags das achtſeitige illuſtr. Sonntagsblatt„Sterne u. Blumen“ Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate u. Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher. halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich. Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen, Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. Main. 0 zeiger Dol Breitestrasse ist durch den Einkauf grosser Konfektions-Posten jetzt Gelegenheit geboten Damenmäntel Hindermäntel (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. 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November wird eine innere Anleihe in Spanien im Betrage von 1275 Millionen Peſc as auf⸗ gelegt werden. In Finanzkreiſen hält man den Er⸗ folg der Anleihe für geſichert. 4* 9 Die Zeppelinlizenzen. Nachdem ſich der Z. R. 3 auf ſeiner Ozeanfahrt nach Amerika als Verkehrsmittel für die weiteſten Strecken bewährt hat, bewirbt ſich das geſamte Aus⸗ land, an erſter Stelle Amerika und England, um Ver⸗ träge mit den deutſchen Luftſchiffbau⸗Geſellſchaften, die ihnen geſtatten ſollen, im eigenen Lande nach dem Mu⸗ ſter der deutſchen Zeppeline Verkebrsluftſchiffe zu bauen. In der deutſchen politiſchen Oeffentlichkeit iſt daher ge⸗ genwärtig die Streitfrage entſtanden, ob es im natio⸗ nalen Intereſſe Deutſchlands ſtatthaft wäre, dem Aus⸗ lande die Möglichkeit zu bieten, unſere Zeppelinluft⸗ ſchiffe nachzubauen und damit auch gleichzeitig den un⸗ geheuren Vorſprung, den Deutſchland durch ſeine Voll⸗ lommenheit im Bau von Starrluftſchiffen erreicht hat. preiszugeben. Die Beurteilung dieſer wichtigen Frage iſt ſehr verſchteden und das Problem wird wohl erſt dann ge⸗ löſt werden können, wenn die ſachverſtändigen Fach⸗ leute ſelbſt endgültig ihre Meinung zum Ausdruck ge⸗ bracht haben, wobei ſich die Neichsregierung zunächſt kaum an den Diskuſſionen über die Frage der Zweck⸗ mäßigkeit der Vergebung von Auslandslizenzen zum Bau von Zeppelinluftſchiffen beteiligen wird. Denn ſchon mit Rückſicht auf die außenpolitiſche Lage erfor⸗ dert das Intereſſe Deutſchlands die größte Zurückhal⸗ tung des Reichskabinetts, das ja auch von ſich aus mit der ganzen Angelegenheit direkt nichts zu tun hat. Die Regierung ſelbſt kann, wie ja auch die Erfahrungen aus der Zeit vor dem Kriege gelehrt haben, keinem Erfinder verbieten, ſeine Erfindung im Auslande zu verwerten, ſolange ſie ſelbſt ſich nicht von vornherein das Recht der alleinigen Ausbeutung geſichert hat. Da es aber aus ſehr naheliegenden Gründen der Reichs⸗ regierung gar nicht möglich iſt, einen derartigen Ver⸗ rag mit den Zeppelinwerken abzuſchließen, muß ſie es bielmehr dem Verantwortungsbewußtſein der leitenden Männer der Zeppelingeſellſchaften überlaſſen, ob dieſe es für tragbar halten, der ganzen Welt den Bau von Zeppelinluftſchiffen zu ermöglichen, ſo daß dieſe im jöchſten Grade leiſtungsfähigen Luftſchiffe im Verlaufe der nächſten Entwicklung möglicherweiſe den Rang eines internationalen Verkehrsmittels einnehmen werden. Von ſachmanniſcher Seite wird hierzu betont, daß an ſich keine ſchwerwiegenden Bedenken dagegen be⸗ ſtehen, an das Ausland derartige Lizenzen zu ver⸗ geben, da die Zeppelinluftſchiffe ihrer eigentlichen Na⸗ tur nach Verkehrsmittel ſind und den Zweck haben, auf dem Luftwege Perſonen und Laſten auf die denkbar weiteſten Strecken in kürzeſter Zeit hinaus zu beför⸗ dern. Eine etwaige militäriſche Bedeutung dieſer Luft⸗ ſchiffe würde nicht allzu groß ſein, zumal das militä⸗ riſche Flugweſen ja in erſter Linie auf die viel leichter beweglichen Flieger angewieſen iſt, ſo daß es von vorn⸗ herein außer Zweifel iſt, daß man dem Auslande mit dem Bau von Zeppelinen keine militäriſche Waffe in die Hand geben würde. Außerdem erblickt die ganze Neuwahlen gegenüber ebenfalls ablehnend . den 1 ber.. Kulturwelt in den Zeppelinſchiffen kein Kriegsmaterial und es iſt auch ganz entſchieden zu bezweifeln, ob Amerika den Z. R. 3 jemals für ausgeſprochen mili⸗ täriſche Zwecke verwenden wird. Aus dieſen Erwägungen heraus beſteht daher zur Zeit für Deutſchland lediglich das Intereſſe, den deut⸗ ſchen Luftſchiffbau überhaupt am Leben zu erhalten und den Wohlſtand des deutſchen Volkes dadurch zu fördern, daß man dieſe Luftſchiffe fürs Ausland baut oder auf Grund von anderen Verträgen vom Auslande her große Summen erwirbt. Dies iſt der volkswirt⸗ ſchaftliche Zweck der Verhandlungen, die in nächſter Zeit mit husländiſchen Geſellſchaften aufgenommen wer⸗ den, wobei die wirtſchaftlichen Intereſſen alle politi⸗ ſchen Intereſſen überwiegen werden und müſſen, denn ſchließlich kann der Wiederaufbau Deutſchlandd ſiur dann erreicht werden, wenn es gelingt, diejenigen Kräfte zur Entfaltung zu bringen, die aus dem Aus⸗ lande her neues Geld nach Deutſchland hereinbringen. Es hat daher den Anſchein, als ob die wirtſchaftlichen fachmänniſchen Kreiſe für die Abſchlüſſe von Verträgen mit dem Auslande eintreten werden, wobei wohl als ſicher anzunehmen ſein wird, daß ſich auch auf der anderen Seite die politiſchen Stellen damit einverſtan⸗ den erklären, ſo daß nach der derzeitigen Lage der Dinge kaum von irgendeiner gewichtigen Stelle aus in ernſthafter Weiſe gegen den Verkauf von Zeppelinlizen⸗ zen Einſpruch erhoben wird. Die Zeppelin⸗Offiziere in New Vork. New Mork, 20. Okt. Am Samstag fand der feierliche Empfang der Zeppelin⸗Ofſiziere im New Nor⸗ ker Rathauſe ſtatt, in deren Verlauf der Bürgermeiſter Hylan das Wort zu einer längeren Anſprache ergriff, in der er u. a. ſagte: Die Freundſchaft für land ſei doppelt ſchnell wieder erwacht, ſchon weil ſich Deutſche bei den Anſiedlern des Landes befunden ha⸗ ben und weil eine Reihe von beſten Bürgern des Staa⸗ tes aus ihnen hervorgegangen iſt. Sodann iſt Dr. Eckener von Hylan mit der„Stadtfreiheit“ beliehen wor⸗ den. Danach wurde den deutſchen Luftfahrern von dem Deutſchen Verein Amerikas im Fifth⸗Avenue⸗Gebäude ein Frühſtück gegeben, bei dem begeiſterte Reden ge— balten wurden. *( 2 Ne Frage der Regſerungserweiter. Immer noch keine Löſung. Berlin, 20. Okt. Im Laufe des heutigen Ta⸗ ges dürfte durch die definitive Antwort der demokra⸗ tiſchen Reichstagsfraktion und Dr. Geßler der Verlauf der wiederum verzögerten Regierungsverhandlungen entſcheidend beeinträchtigt worden ſein. Auch das Zen⸗ trum wird heute ſeine entſcheidende Stellungnahme formulieren. Auf Grund dieſer Beſchlüſſe wird Reichs⸗ kanzler Marx vorausſichtlich am Spätnachmittag ſeine Dispoſitionen treffen, ſo daß die Kabinettsſitzung in den ſpäten Abendſtunden ſtattfinden dürfte. Während man in den Kreiſen der Linksparteien immer noch an eine Parlamentsauflöſung zu glauben geneigt iſt, ſcheint man jetzt in Berliner Rechtskreiſen es nicht für aus⸗ geſchloſſen zu halten, daß die Demokraten doch noch zu einer anderen Auffaſſung der Lage kommen und ſich verhalten. Auch ſei es keineswegs ausgeſchloſſen, daß Reichswehr⸗ miniſter Dr. Geßler in irgendeiner der Demokratiſchen Paxtei genehmen Form nachgeben werde. Andere Ge⸗ rüchte wollen wiſſen, daß auch einige Mitalieder der Reichsregierung Neuwahlen für unverbindlich halten. An eine nochmalige Hinausſchiebung der erſten Reichstaas⸗ ſitzung iſt jedenfalls wegen des WMiderſtandes der So⸗ Nialdemokraten und Deutſchnationaglen nicht zu denken. Berlin, 20. Okt. Ueber den Stand der Re⸗ gierungsverbandlungen wurde folgende Mitteilung aus⸗ gegeben:„Die Verhandlungen. die der Reichskanzler über die Erweiterung der Reichsregierung geführt hat, haben noch nicht ein abſchließendes Ergebnis gezeitigt. Der Reichskanzler beabſichtiat, die Verhandlungen bis Montagabend zu Ende zu führen.“ Abermals Kabinettsfitzung. Berlin, 20. Okt. Wie verlautet. ſoll beute mit⸗ tag ein Kabinettsrat ſtattfinden, der ſich vor allem mit der bis dahin erwarteten endgültigen Stellungnahme der demokratiſchen Fraktion zur Frage der Regie⸗ rungs erweiterung beſchäftigen wird. Von zuſtändiger Stelle wird Wert darauf gelegt, daß der Kanzler an ſeiner Abſicht feſthalte, bis ſpäteſtens heute abend die Verhandlungen zu Ende zu führen. Noch leine Entſcheidung der Demokraten. Berlin, 20. Okt. Die demokratiſche Reichs⸗ tagsfraktion, die ihre heutige Fraktionsſitzung um 12 Uhr eröffnete, führte dieſe um 1 Uhr zu Ende und vertagte ſich dann auf 3 Uhr nachmittags, ohne einen offiziellen Bericht über den Inhalt ihrer Beſprechungen herauszugeben. Es wurde lediglich erklärt, daß in der Nachmittagsſitzung die endgültige Antwort auf die Anfrage des Reichskanzlers bezgl. des Verbleibens des Reichswehrminiſters Geßler im Kabinett formuliert werden wird. Von demokratiſcher Seite wird jedoch betont, daß die Haltung der Fraktion zweifellos un⸗ verändert bleibt, daß alſo vorausſichtlich dem Reichs⸗ wehrminiſter Geßler nicht geſtattet werden wird, als Fraktionsmitglied einem nach rechts erweiterten Ka⸗ binett anzugehören. N 1 1 Deutſch⸗ 5 0 2 5 7 Thomſon erklärte Sonntag abend in einer Rede 41. Jahrgang. Der Reichstag ist aufgelöst Die Verordnung des Reichspräſidenten. Berlin, 20. Olt. (Amtliche Mitteilung). Die Bemühungen des Reichskanzlers, die jetzige Reichs⸗ regierung zu erweitern, um ihr eine ſichere Mehrheit im Reichstag zur Fortführung der bisherigen Politik zu ver⸗ ſchaffen, ſind endgültig geſcheitert. Daraufhin hat der Reichskanzler, da ſich ein anderer gangbarer Weg nicht zeigte, in Uebereinſtimmung mit dem geſam⸗ ten Reichskabinett beim Reichspräſidenten die Auf⸗ löſung des Reichstags beantragt, um dem Volke Gelegenheit zu geben, eine ſolche Mehrheit zu ſchaffen. Der Reichspräſident hat dem Antrag des Reichskanzlers entſprochen und nachſtehende Verordnung erlaſſen: „Parlamentariſche Schwierigkeiten machen dle Bei⸗ behaltung der gegenwärtigen Reichsregierung und gleich⸗ zeitig die Bildung elner neuen Regierung aufgrund der bisher befolgten Innen⸗ und Außenpolitik unmöglich. Aufgrund des Artikels 25 der Reichsverfaſſung löſe ich deshalb den Reichstag auf.“ Berlin, den 20. Oktober 1924. Der Reichspräſident.(gez.): Gbert. Der Reichskanzler.(gez.): Marx. + 7 ö 5 Der Wahlkampf in England. Wahlmöglichkeiten in England. London, 20. Okt. Der Luftſchiffahrtsminiſter Sheffield, daß Neuwahlen in England Hinergtei ih wären, wenn die Liberalen und Konſervativen bei den gegenwärtigen Wahlen ſich nicht unterſtützen würden. Wenn aber liberale Wähler konſervative Kandidaten unterſtützten, ſo bedeute das den Tod der liberalen Partei und England würde zum Zweiparteienſyſtem zurückkehren. Dann würde es ſich aber nicht mehr um KNonſervative und Liberale handeln, ſondern um Kon⸗ ſervative und Arbeiterpartei. Dies bedeute den Be⸗ ginn eines Zeitalters der heftigſten Klaſſenkämpfe im volitiſchen Leben. Wenn die Arbeiterpartei bei den Wahlen geſchlagen werde, ſo werde eine Köoalitions⸗ regierung zwiſchen Konſervativen und Liberalen nicht zu umgehen ſein. Wenn man die Prinzipien ver⸗ miſſen laſſe, ſo müſſe man nachher auch die Machtbe⸗ fugniſſe teilen. Ein ſolches ohnmächtiges Kabinett be⸗ deute für England einen böſen Traum, denn Liberale und Konſervative paſſen ſo wenig zuſammen wie Waſ⸗ ſer und Oel. Ein ſolches Kabinett könnte darum nur von kurzer Dauer ſein, aber immerhin genügend lange, um Böſes zu ſtiften. Abſchluß der Kandidatenliſten. London, 20. Okt. Am Samstag war der Schlußtermin für die Nominierung von Wahlkadidaten. 33 Kandidaten ſind automatiſch als gewählt erklärt worden, weil kein Gegenkandidat vorhanden war. Dieſe verteilen ſich wie folgt: 17 Konſervative, ein Natio⸗ naliſt, 6 Liberale, 9 Sozialiſten. 2 2 22 Das deutſche Memorandum. Berlin, 20. Okt. Wie bekannt wird, end die Antworten auf das deutſchememorandum in der Frage des Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund bis auf die Antworten Italiens, Spaniens, Belgiens und Ar⸗ gentiniens jetzt in Berlin eingetroffen. Nach Brüſſe⸗ ler Zeitungen ſoll die belgiſche Antwort bereits er⸗ teilt ſein. Die betr. Note liegt jedoch in Berlin noch nicht vor. Die deutſch⸗franzöſiſche Entſpannung. Paris, 20. Okt. Der„Petit Pariſien“ bringt in ſeiner Sonntagsnummer ein Interview ſeines Ber⸗ liner Vertreters mit Reichskanzler Dr. Marx, der u. a. erklärt babe. die Entſvannung zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſei eine ſichere Tatſache. Auch bei den deutſchen Rechtsparteien ſei eine Entwicklung in Rich⸗ tung einer verſöhnlichen Politik zu verzeichnen, wie die Abſtimmung für den Sachverſtändigenplan beweiſe. Eine Klärung der innerpolitiſchen Lage werde in den nächſten Tagen eintreten. Was den Beitritt Deutſch⸗ lands zum Völkerbund betreffe, ſo müſſe die beſondere Stellung Deutſchlands gewürdigt werden. An Sank⸗ tionen könne Deutſchland nicht teilnehmen. Die franzöſiſchen Archive. Paris, 20. Okt. Nachdem die franzöſiſche Liga für Menſchenrechte kürzlich in einem Brief an den franzöſiſchen Miniſterpräſidenten die Oeffnung der fran⸗ zöſiſchen Archive verlangt hat, tritt nunmehr in der Sonntagnummer der„Ere Nouvelle“ Victor Margue⸗ ritte energiſch dafür ein. Die Archive müßten geöff⸗ net werden, um der Geheimdiplomatie den Todesſtoß zu verſetzen. Dem franzöſiſchen Volke wären die deut⸗ 4 ſchen und ruſſiſchen Dokumente bisher nahezu unverann geblieben, deshalb müßten ihm die franzöſiſchen z gänglich gemacht werden. 6 Tſchitſcherin und England. Moskau, 20. Okt. Bei der Beratung des eng⸗ liſch⸗ruſſiſchen Vertrages im Vollzugsausſchuß der Sow⸗ jetregierung trat der Volkskommiſſar des Auswärtigen, Tſchitſcherin, lebhaft für die Annahme des Vertrages ein. Eine Ablehnung durch Rußland würde einen Dolch⸗ ſtoß gegen die ſozialiſtiſche engliſche Regierung bedeu⸗ ten. Ein Sieg der Konſervativen bei den engliſchen Wahlen wäre eine Gefahr für den Frieden. Trotzdem forderten mehrere Redner der Oppoſition die Ableh⸗ nung des Vertrages. — 02— Der Kampf in China. London, 20. Okt. Nach einer Meldung aus Schanghai haben die ſiegreichen Truppen von Kiangſu, die Schanghai beſetzt haben, Unterhandlungen mit den 10 000 Tſchekiang⸗Soldaten eröffnet, die gegenwärtig noch eine Vorſtadt von Schanghai beſetzt haben, indem dieſen Soldaten je zehn Dollar ſowie koſtenloſe Heim⸗ beförderung angeboten wurden für den Fall, daß die Armee die Waffen abliefert. Sollte dieſer Vorſchlag abgelehnt werden, ſo würden die Feindſeligkeiten wie⸗ der aufgenommen und die Truppen gewaltſam entwaff⸗ net werden. t Aus Nah und Fern. Der Fall Haarmann. Der Fall Haarmann nä⸗ hert ſich ſeinem Endſtadium. Die Akten der jetzt ab⸗ geſchloſfeneVorunterſuchung, die insgeſamt 50 Bände fül⸗ len, ſind der Staatsanwaltſchaft übergeben worden. Darunter befindet ſich das Gutachten des Geheimrats Schulze, des Leiters der Göttinger Irrenanſtalt, der Haarmann ſechs Wochen lang auf ſeinen Geiſtes zuſtand hin beobachtet hat. Das Gutachten lautet, der Mör⸗ der ſei zwar ſehr nervös, mache aber durchaus den Eindruck eines Mannes, der über ſich und ſein Schick⸗ ſal im klaren ſei. Bei größter Beſchleunigung wird die Anklageſchrift in etwa 14 Tagen fertiggeſtellt ſein, ſodaß im November die Hauptverhandlung beginnen kann. Die Weinernte an der Nahe. Das Weinernte⸗ ergebnis im Nahegebiet wird auf durchſchnittlich die doppelte Menge als im Vorjahre geſchätzt, während die Güte z. T. gegen den 1923er Jahrgang zurück⸗ bleibt. Das erklärt ſich auch aus der gewaltigen Nach⸗ frage nach Zucker zur Weinverbeſſerung, die kaum be⸗ friedigt werden kann. Ebenso lebhaft iſt die Nach⸗ frage nach Fäſſern infolge der reichen Weinernte. Noch ſelten waren die Faßläger ſo ſchnell geräumt wie in dieſem Jahre. Selbſtmord eines Raubmörders. Der Kriminal⸗ polizei iſt es jetzt gelungen, das Verbrechen in der Leibnizſtraße 10 in Charlottenburg völlig aufzuklären. Dort wurde im Juli die 63 Jahre alte Witwe Rös⸗ ler ermordet und beraubt. Als Täter wurde ihr Stiefbruder, der frühere Polizeiwachtmeiſter Guſtav Rebsdat aus Hannover feſtgeſtellt. Der Mörder war flüchtig, und lange Zeit blieb ſeine Spur verloren. Vor einigen Tagen wurde nun in Breslau ein Mann ver⸗ haftet, der bei einem Straßenraub ertappt worden war. Bevor man noch ſeine Taſchen durchſuchen konnte. zoa er einen Revolver und tötete ſich durch einen Schuß in die Schläfe. Es wurde ermittelt, daß der Feſtge⸗ nommene einen Raub in Königsberg verübt hatte. Die Papiere ſeines dortigen Opfers hatte er bei ſich. Bei den Nachforſchungen machte die Polizei die Entdeckung daß der Selbſtmörder und der Raubmörder Rebsdat ein und dieſelbe Perſon ſind. Der Erkennungsdienſt der Berliner Kriminalpolizei hat dieſe Tatſache ein⸗ wandfrei feſtgeſtellt. Auch Angehörige Rebsdats haben den Selbſtmörder identifiziert. Die Oberbürgermeiſterwahl in Eſſen. Als Kan⸗ didaten für den Oberbürgermeiſterpoſten in Eſſen, den bisher Reichsfinanzminiſter Dr. Luther inne hatte, ſind Reichsminiſter a. D. Koch(Dem.), Bürgermeiſter Schä⸗ fer⸗Eſſen(Z.) und Beigeordneter Seippel⸗Eſſen(D. Vp.) in Ausſicht genommen. Unglücksfall auf einem Kinderausflug. Mehrere ſie ins Krankenhaus geſchafft werden mußten. Klaſſen einer Düſſeldorfer Volksſchule kamen auf keinem Ausfluge nach dem Remſcheider Talſverre im Der Siebente. Roman von Elsbeth Borchart. 25. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Da öffnete ſich leiſe die Tür zum Nebenzimmer, und das Geſicht einer freundlichen Matrone in weißem Häubchen ſteckte ſich durch die Spalte.. „Mein Himmel, Frau Gräfin, was iſt denn ge⸗ ſchehen? Sind Sie nicht wohl?!“ Mit ſchnellen Schritten war die Alte am Lager 99 00 jungen Herrin und nahm deren Kopf in ihre me. „Sie dürfen doch nicht weinen, ſich nicht aufregen? Was iſt denn nur vorgefallen?“ „Barbe—“ Waltraut ſchluchzte noch einmal auf wie ein Kind, das weiß. daß es nun getröſtet wird—„hole mir das Beruhigungspulver, bitte!“ „Gewiß— ſogleich— aber—“ „Sei nur ruhig, es iſt nichts weiter— ich— du weißt ja— jede auch noch ſo geringe Erregung ſcha⸗ det mir.“ „Wer durfte Sie aber ſo erregen—wer war ſo—“ Barbe ſchlang ihren Arm um die Schulter der jun⸗ gen Frau und richtete ſich ein wenig hoch. „Herzchen, liebe!“ Sie durfte ſich ſolche Vertraulich⸗ keiten zuweilen erlauben, beſonders wenn ſie allein wa⸗ ren, und ſie wußte, daß ſie zu gelegener Zeit guttaten. Wie gern würde Waltraut ſich jetzt alles von der Seele geſprochen haben, aber eine gewiſſe Scheu, ein ſtolzes Empfinden hielten ſie davon ab. i „Laß nur, Barbe, ſorge dich nicht, es wird ſchon vo. ergehen,“ ſagte ſie mit ſchwacher Stimme.„Wenn ich nur wüßte, was ich tun, wie ich die Sache in Ord⸗ nung bringen kann!“ e Sache? ſte Herrin!“ f— 2855 weißt du denn nicht, daß Herr Seeger Eber⸗ hards Pferde nach Stolzenau geſchickt hate a e Was quält meine gnädigſte, lieb⸗ i n, brach di ch. Di ſtürzten in die 3 bis 4 Meter tiefe Grube. der trugen Verletzungen davon, drei ſo ſchwere, daß Entdeckte Unterſchleife. Bei der Filiale der Bank der Rheinprovinz in Köln ſind in der Inflations⸗ zeit Ende 1923 Unregelmäßigkeiten vorgekommen, die nach langwierigen Unterſuchungen jetzt aufgedeckt wer⸗ den konnten. Die Unterſchleifen wurden ermöglicht durch gemeinſchaftliche Handlungen eines Prokuriſten und eines Kaſſierers, durch ſchwere Urkundenfälſchun⸗ gen und groben Verbrauensbruch. Begünſtigt wurden ſie durch die Inflation und durch die Notgeldaktion. Die Urheber und Täter ſind feſtgeſtellt und verhaftet. Folgen der Wohnungsnot. Eine Familie in Geislautern im Saargebiet, die ſich in ihrer Wohnung infolge der Einengung ſehr unbehaglich fühlte, glaubte ſich ſelbſt helfen zu müſſen. Kurz ent⸗ ſchloſſen nahm ſie einen Umzug vor und zwar in eine Wohnung der neuen Reihenhäuſer, die aber noch nicht bezugsfertig ſind. Der Einzug erfolgte ſpät abends. Als anderen Tags der richtige Hausbeſitzer zu ſeiner „großen Freude“ hörte, daß ſein Haus über Nacht Einquartierung erhalten habe, beeilte er ſich, ſelbſt von ſeinem Haus Beſitz zu ergreifen. Die nächtlich einge⸗ zogene Familie ſoll nun in der früheren Wohnung des rechtmäßigen Eigentümers untergebracht werden. Die Anwärter der übrigen Häuſer, die jetzt ebenfalls mit nächtlichen Umzügen rechneten, ſetzten ihre Habe in Bewegung, ſodaß die noch unfertigen Häuſer jetzt ſchon ihre rechthäßigen Beſitzer beherbergen. 1 323 * Aus Heſſen. Mainz, 20. Okt.(Ein nachahmens ta, 20„(Ei wer⸗ 05 8 B eiſpiel.) Die Firma Leonhardt Tietz ſpen⸗ et ſeit Beginn des Winterhalbjahres täglich 40 be⸗ dürftigen Kindern ein kräftiges Mittageſſen. Da die Speiſung bis zu Ende des Schuljahres fortgeſetzt wird, ſo können bei dreiwöchigem Wechfel im Laufe des Win⸗ 117 alle Bezirke der Stadt der Wohltat teilhaftig wer⸗ Bingen, 20. Okt.(Ein Poſtkuri i„20. 1 ioſum 9 von der Firma Karl Gräff, Bingen, eg Jeldempfangskarte, die das Haus am 1. Mai 1908 ver⸗ Jae 90 N 11770 0 1924 nach reichlich 16 ö aufszeit von der Poſt wi ſender zurückgekehrt. e ee Darmſtadt, 20. Okt.((Ddarmſtädt 1 5 ö e r. 9 e.) In Darmſtadt ſoll, wie das ſchon auch 1 855 10 Städten, ſeit drei Jahren auch in Karlsruhe urchgeführt wird, im nächſten Jahre eine ſogenannte See Woche“ veranſtaltet werden. Der Ge⸗ anke hat in allen Kreiſen, die für die Veranſtaltung in Betracht kommen, ſowie bei d a Einverſtänd nis ne, Von der Bergſtraße, 20. Okt e Buben in Neulußheim ſpielten mit ierch geriet die mit Stroh, füllte Scheuer des Polizeidiene und wurde in Aſche gelegt. rettet werden. Der ang (Brand.) Feuerle“ Heu und Karkoffeln ge⸗ rs Kuppinger in Brand Das Vieh konnte noch ge erichtete Schaden iſt bedeutend Naunheim a. M., 20. Okt.(Leichenlan⸗ dung.) An dem„Nachtwehr wurde eine männliche Leiche, die ſchon längere Zeit im Waſſer lag, gelan⸗ et.— Die Gemeinde hat den neuen Stromlieferungs⸗ vertrag unterzeichnet. Bezüglich der Zeitpacht wur beſchloſſen, den Erlös von 1914 und die Pachtſumme von 1921 zugrunde zu legen und dann prozentual aus⸗ zuſchlagen, damit die Friedenspacht wieder erzielt wird. Gießen, 20. Sept.(Tierſeuchen⸗ und Tier zucht⸗Inſtitut.) Glücklich gelöſt iſt jetzt die Frage der Unterbringung des Inſtituts für Tier⸗ zucht an der Landesuniverſität. Damit iſt der heftige Streit abgetan, der damals entſtand, als Profeſſor Dr Hrxämer den Schiffenberg für das Inſtitut beanſprucht«. Den Hardthof hat die Stadt vor wenigen Wochen er⸗ worben und dieſer Tage der Univerſität auf die Dauer von achtzehn Jahren verpachtet. Sämtliche Gebäude, Tiere, Geräte, Maſchinen und Vorräte übernimmt die Univerſität. Das Gelände beträgt rund 500 Morgen. Alte ganz verſtändnislos. 1 „Um ihn zu ſtrafen, weil er ſich ihm nicht fügen will!“ 1 „Aber— das iſt doch ſtark! Verzeihen, Frau Grä⸗ fin, ich meine, das ginge doch zu weit. Der Herr Seeger ſcheint ja ſehr ſorſch zu ſein, aber Eberhards Pferde— was ſagt denn der Junker dazu?“ fragte ſie, mißbilligend den Kopf ſchüttelnd. „Wütend war er, und will ſie ſofort wiederhaben. Mit Seeger iſt aber hierüber nicht zu reden, er bleibt feſt. Ach, Barbe, Barbe, wenn er nun ſeine Pferde nicht wiederbekommt,— dieſe Szenen, dieſe Aufregun⸗ gen, das ertrage ich nicht!“ ö „Aber wenn Frau Gräfin es doch wünſchen, wenn Sie ſagen, daß Sie krank und elend werden und be⸗ fehlen, daß die Pferde heute noch in den Stall zurück ſollen?“ Waltraut war zuſammengezuckt, und über ihr Ge⸗ ſicht lief eine ſchwache Röte. 1 „Nein, nein, das möchte ich doch nicht, das würde zu einem Bruch führen; und du mußt bedenken, daß es ſchon der Siebente in einem halben Jahre iſt, und die Nachbarſchaft ſich ſchon darüber mokiert.“ „Aber ehe er uns krank und elend macht?“ wandte Barbe ein.„Seit dieſer Siebente hier iſt, iſt es ohne⸗ hin nicht mehr gemütlich. Früher ging es viel luſti⸗ ger zu, es gab oft etwas zu lachen, und unſer Jun⸗ ker war ſo fröhlich und guter Dinge. In dieſen we⸗ nigen Tagen ift er wie umgewandelt, immer finſter und zornig, und gar nicht mehr zu luſtigen Streichen aufgeleat. Und der neue Hauslehrer macht auch immer ein ernstes, ſtrenges Geſicht, mit Ausnahme, wenn er mit Karl Heinz ſpricht. Der Junge iſt wie ein Schat⸗ ten hinter ihm her. Aber den Junter Eberhard mag ken.“ 5 1 1 Waltraut hatte ſetzt ihr Taſchentuch vor die Augen edrückt.. 5 N 10„Was ſagt denn der Herr Graf Stolz dazuf“ e Kinder Acht Kin⸗ dle vom Mannheimer Alter läßli 200. Wiederkehr des stages Theodors in Mannheim veranſtalteten Karl Theod Tage wurden am Samstagvormittag mit der General⸗ verſammlung der pfälziſchen Geſchichts⸗ und Altertums⸗ vereine in der Handelsholſchule eingeleitet, in der unter dem Vorſitz des Muſeumsdirektors Dr. Sprater, Speyer, die zahlreich erſchienenen Vertreter der Vereine aus f Ace über die rege Tätigkeit ihrer Vereine be⸗ richteten. Mannheim, 20. Okt.(Es werde Licht.) Nach einem Stadtratsbeſchluß ſoll jetzt die elektriſche Straßenbeleuchtung mit möglicher Beſchleunigung auf den Vorkriegsumfang verſtärkt werden. Auch die Gas⸗ beleuchtung wird durch Inbetriebnahme von weiteren 1000 Laternen verſtärkt werden. Die alsbald zur Er⸗ reichung des Vorkriegsſtandes noch fehlenden 1000 Gas⸗ laternen ſollen im nächſten Jahr in Betrieb genommen werden. Der Mehraufwand beträgt für das Rechnungs⸗ jahr 1924 170 000 Mark, vom nächſten Jahr ab jähr⸗ lich 440 000 Mark. Mannheim, 20. Okt.(Die bevorſtehende Räumung des Mannheimer Schloſ⸗ ſes.) Nachdem bereits Samstag im Laufe des Ta⸗ ges verſchiedene Drahtabſperrungen innerhalb des Schloſſes beſeitigt worden waren, iſt ſeit geſtern auch der Haupteingang von der Breiten Straße aus voll ſtändig frei. Am Haupteingang befindet ſich nur eine franzöſiſche Wache. Alles deutet auf eine unmittelbar bevorſtehende Räumung des Schloſſes hin, die für mor⸗ gen erwartet wird. Mannheim, 20. Ott.(Hundert Jahre Dampfſchiffahrt auf dem Rhein.) Die Rheinſchiffahrt kann in dieſem Herbſt ihr 100jähriges Jubiläum feiern, denn im Herbſt 1824 iſt der Damp⸗ fer„Seeländer“ der niederländiſchen Geſellſchaft als erſter zu einer Erkundigungsfahrt auf dem Mittelrhein ausgefahren. Er kam zwar nur bis ins wilde Gefähr vor Bacharach und mußte, da ſeine ſchwache Maſchine des Stromes hier nicht Herr wurde, nach Koblenz zu⸗ rückfahren. Im Sommer 1825 aber gelangte ein ſtär⸗ kerer Dampfer ſchon bis Mainz und ſchließlich gar bis Straßburg, gewiß eine Glanzleiſtung unter den dama⸗ ligen Verhältniſſen. Mannheim, 20. Okt.(Fliegertage.) Am Samstag und Sonntag herrſchte über Mannheim reges Leben und Treiben. Der badiſch⸗pfälziſche Luftfahrt⸗ verein veranſtaltete auf der Rennwieſe zwei Flieger⸗ tage, zu denen ſich zwei Junkers⸗Flugzeuge von den Funkers⸗Flugzeugwerken in Deſſau, Ingenieur Die⸗ trich Gobiet und Ingenieur Heck als Führer, ein Flug⸗ zeug der Bahnbedarfs⸗A.⸗G. Darmſtadt mit Ingenieur Botſch und ein Flugzeug der Akademiſchen Flieger⸗ gruppe Darmſtadt eingefunden hatten. Während mit den ſechsſitzigen Junkers⸗Großverkehrsmaſchinen ſtän⸗ dig Rundflüge über Mannheim zur Preiſe von zwan⸗ zig Mark ausgeführt wurden, ſtarteten die übrigen Flugzeuge zu Staffel⸗ und Geſchwaderflügen, die die große Wendigkeit aller Maſchinen bewieſen. Von der Kühnheit der Flieger und Qualität der Maſchinen leg⸗ ten die verſchiedenſten Kunſtflüge Zeugnis ab. Mannheim, 20. Okt.(Autounfall.) Auf der Fahrt von Weinheim nach Viernheim rannte geſtern abend ein Auto gegen einen Randſtein. Die Inſaſſen wurden aus dem Auto geſchleudert, wobei eine Frau einen rechten Schenkelbruch erlitt. Sie wurde in das allgemeine Krankenhaus überführt. „Eberhards Pferde nach Stolzenau?“ fragte die er nicht leiden. ſonſt würde er ihn doch nicht ſo krän⸗ Freiburg, 10. Ott.(Zigeunerſchlacht.) In der Wirtſchaft Güterhalle in der Belfortſtraße ge⸗ rieten mehrere Zigeuner mit Zimmerleuten in Streit, der in eine Schlägerei ausartete, wobei auch das Meſ⸗ ſer eine Rolle ſpielte. Drei Zimmerleute wurden durch Stiche verletzt. Villingen, 20. Okt.(Zum Fluge des 3. R. 3.) Anläßlich der glücklichen Landung des Z. R. 3 in Amerika wurden vom Meſſingwerk„Schwarzwald“ jedem Arbeiter 5 Mark ausgehändigt. Todtnau, 20. Okt.(Leichenfund.) Am Stauwehr bei der Gasfabrik wurde die Leiche einer ſeit längerer Zeit nervenkranken Frau gefunden, die im Waſſer den Tod geſucht hat. Achern, 20. Okt. Samstaanachmittaa trafen ſich Antwort gab. „Das weiß ich nicht.“ „Vielleicht iſt er nicht damit einverſtanden?“ „Sonſt hätte er die Pferde nicht behalten.“ „Gnädige Gräfin könnten aber doch einmal anfra⸗ gen, ihn bitten, die Pferde zurückzuſchicken.“ Die junge Frau ſah fetzt auf. 5 „Barbe, du triffſt doch immer das Richtigel Daß ich auch daran noch nicht dachte!“ rief Waltraut erleich⸗ tert.„Ja, ich will an ihn ſchreiben, ſofort! Gegen den Willen des Vormundes kann auch Seeger nichts tun.“ Sie fühlte ſich mit einem Male wieder gehoben, die Erregung ebbte langſam ab, und Barbe mußte ihr die Schreibutenſilien bringen. * a * Eberhard war, nachdem er ſeine Mutter verlaſſen hatte, zum Stall gelaufen. Noch zitterten Zorn und Erregung ihm in allen Gliedern, aber er hatte auch ſchon elwas gefunden, was ganz gut, daß ſeine Mutter dieſen„frechen Menſchen“ zur Rede ſtellte, damit er ſich Derartiges nicht noch ein⸗ mal erlaubte; aber ſeine Pferde ſchaffte er ſich allein wieder. Er war ja der„Herr“ hier, der nur zu be⸗ fehlen brauchte! In der Stalltür lehnte der Reitknecht, er den Junker über den Hof ſchreiten ſah, wollte er ſich ſchnell e doch Eberhard hatte ihn be⸗ reits bemerkt. 5 „Franz!“ befahl er kurz und ſtreng. „Zu Befehl, Junker!“ 5 5 Franz ſtand ſtramm wie ein Soldat. „Wer hat es gewagt, meine Pferde nach Stolzenau zu bringen?“ f. terte Franz. nn wagte Barbe jetzt leiſe zu fragen, als die Gräfin keine ihm einigermaßen das Gleichgewicht zurückgab. Es war und als Holſteiner im Kontrolljahr 192122 „Der— der Herr Seeger hatte es befohlen, fit 5 von 3,01 bis 3,20 Prozent. Gortſetung ſolg. t. um den noch ſehr be aden, 2 a N 5 edigend Veſc Reha Bäderſtadt auch in den Bintermonaten recht lebhaft zu geſtalten, hat die Städ⸗ tiſche Kurverwaltung beſchloſſen, die Kurtaxe auf die Hälfte zu ermäßigen, ſo daß trotz des unverminderten Kurbetriebs nur 10 bis 50 Pfennig pro Tag und Per⸗ ſon an Kurtaxe zu entrichten ſind. — 2— Aus der Pfalz. b Ludwigshafen, 20. Okt.(Selbſtmordver⸗ ſuch.) Ein 75 Jahre alter Bäcker von Erbolzheim verſuchte ſich geſtern vormittag in einem Zimmer einer hieſigen Herberge in ſelbſtmörderiſcher Abſicht mit einem Taſchenmeſſer die Kehle durchzuſchneiden. Er brachte ſich eine erhebliche, aber nicht lebensgefährliche Ver⸗ letzung am Halſe bei und wurde durch die ſtädtiſche Unfallwache ins Krankenhaus gebracht. Ludwigshafen, 20. Okt.(In den Tod ge⸗ gangen.) Der von ſeiner Frau getrennt lebende 52 Jahre alte Schneider Karl Anders, Bismarckſtraße 17 wohnhaft, vergiftete ſich in ſeiner Wohnung durch Ein⸗ atmen von Leuchtgas. Er wurde mit noch ſchwachen Lebenszeichen in das Krankenhaus verbracht, ſtarb aber dortſelbſt kurze Zeit nach ſeiner Einlieferung. Kaiſerslautern, 20. Okt.(Ein Hilferuf aus Pirmaſens.) Der„Pfälzer Volksboten“ ver⸗ öffentlicht eine Schilderung der wirtſchaftlichen Lage in Pirmaſens, in der die Lage troſtlos bezeichnet wird. Von 50 000 Einwohnern ſeien 7000 Arbeitsloſe, alſo nahezu ein Fünftel. Berückſichtigt man noch die Ar⸗ beitsloſen, die infolge günſtiger Familienverbältniſſe keine Unterſtützung beziehen, ſo dürfte die gegenwär⸗ tige Arbeitsloſenziffer mit 10 000 Perſonen nicht zu hoch gegriffen ſein. Es ſind alſo ein Fünftel der ge⸗ ſamten Einwohnerſchaft oder rund ein Drittel der Ar⸗ beitsfähigen brotlos. Dieſe Ziffern ſind gegenwärtig noch im Zunehmen begriffen. So mußten erſt vor we⸗ nigen Tagen wieder acht Schuhfabriken ihren Betrieb ſtill legen. Von behördlicher Seite werde nur ſehr we⸗ nig getan, um die Pirmaſenſer Wirtſchaft wieder in Gang zu ſetzen. Edenkoben, 20. Okt.(Selbſttöt ung.) Am Samstagmorgen wurde der 48 Jahre alte Schreiner Johann Lintz erhängt an einem Apfelbaum vorgefun⸗ den. Familienverhältniſſe ſollen den Mann zu dieſem Schritt veranlaßt baben. 15 Das ſchwarzbunte Niederungsvieh Holſteins. Mit Abb. 7 (Nachdruck verboten.) b Das Niederungsvieh iſt beheimatet in der nord⸗ deutſchen Tiefebene und insbeſondere in den Marſch⸗ und Geeſtgebieten der Niederlande, von Oſtfriesland, Oldenburg, Hannover, Holſtein und Schleswig. Der Farbe nach iſt das Niederungsvieh entweder rot⸗ oder ſchwarzbunt bezw. einfarbig bis rotbraun. Es über⸗ wiegt aber die ſchwarzbunte Färbung. ö Dieſes Niederungsrind hat andere Körperformen als das des Hochlandes(Rimmentaler u. ä.). Sie ſind bedingt durch den Aufenthalt der Tiere in niedrigen Luftdruckzonen, trockener und ſauerſtoffärmerer Luft, größerer Höhenlage und gebirgigem Gelände. haben es bei dem Niederungsrind mit einem Tier zu tun, das einen ſowohl nach der Breite als auch nach der Tiefe mäßig entwickelten Bruſtkorb hat, weil in dieſen unteren Lagen die Luft ſauerſtoffreicher iſt als in den oberen. Es hat lange und ſchräge Schulter⸗ blätter, weil es langes und weites Ausſchreiten ge⸗ wohnt iſt. Die Oberhaut iſt feiner, weil die Luft feucht und warm iſt. Die Hörner ſind leichter und feiner. Ferner iſt der Kopf lang und ſchmal, die Rip⸗ pen ſind gut gewölbt, die Bruſt iſt lang, der Leib lang und tonnenförmig, weil die Eingeweide infolge des maſſigen Futters viel Raum beanſpruchen, Rücken und Lenden ſind ſchmal und lang, die Beine ebenfalls schuß das Kreuz iſt lang und breit, häufig auch ab⸗ ö 1 9. 1 2 U end „ Wir [dem Rheine ſchwimmend 15/ Gulden cif Mannheim, Bolkswirtſchaft. Marktberichte 10 vom 20. Oktober. e * Mannheimer Produktenbörſe. An der heutigen Produktenbörſe herrſchte ruhige Stim⸗ mung bei 1 0 Unternehmungsluſt und allſeitiger Zurückhaltung. eſonders ruhig war es im Mehlge⸗ ſchäft. Die Forderungen waren rückgängig. Von den ſüddeutſchen Müglen wurden für die 100 Kilo ver⸗ langt: Weizenmehl Spezial 0 38/½ bis 39, Roggen⸗ mehl 37 bis 37%, die zweite Hand war eineinhalb bis zwei Mark für die 100 Kg. billiger am Markte. Die ausländiſchen Mehlforderungen ſind zu hoch, ſodaß Abſchlüſſe darin nicht zuſtande kamen. Man verlangte für amerikaniſches Mehl, das nicht erſte Marken re⸗ präſentierte, 36, für franzöſiſches Weizenmehl 8½ Dollar franko deutſch⸗franzöſiſcher Grenze. Auch die norddeutſchen Mehlforderungen waren zu hoch gehal⸗ ten. Sie lauteten für Weizenmehl auf 36½, für Dunſt 39½, für Roggenmehl 35 ab norddeutſchen Sta⸗ tionen, wozu noch die Fracht tritt. Die Forderungen für Inlandsgetreide waren gegenüber der Donnerstag⸗ börſe unverändert. Die ausländiſchen Offerten ſtellten ſich u. a. für Kanſas 2., Oktober— erſte Hälfte No, vember 16% Gulden, desgl. November 16,35 Gulden, beides eif Rotterdam, Roggen amerikaniſcher 2. auf ſeeſchwimmend 14% Gulden eif Rotterdam. * Frankfurter Produktenbörſe. An der heutigen Getreidebärſe notierten bei etwas ſchwä⸗ cherer Tendenz: Weizen, neuer, 24 bis 25, Roggen, inl., 2374 bis 244, Sommergerſte 25 bis 289¼, Ha⸗ fer, inl., 20 bis 23, Mais 20/½ bis 21—, Wei⸗ zenmehl 36 bis 38, Roggenmehl 34½ bis 35, Wei⸗ genkleie 12/½ bis 12/4, Roggenkleine 12 bis 12½, alles in Goldmark je 100 Kilogramm. * Frankfurter Viehmarkt. Der Auftrieb zum heutigen Viehmarkt betrug 2329 Schweine. No⸗ tiert wurden für den Zentner Lebendgewicht 65 bis 85 Goldmark, für Sauen und Eber 65 bis 75. Ver⸗ glichen mit der Notierung von 16. Oktober lagen die Preiſe um 4 bis 5 Goldmark über den damaligen a Marktverlauf: ruhiges Geſchäft, etwas Ueber⸗ and. 1 — 1 5 i Sport und Spiel. 0 Fußball. Deutſcher FJußball⸗Sieg in Paris. Paris, 20. Okt. Das zweite deutſch⸗franzöſiſche Fuß⸗ ballwettſpiel, das geſtern in Paris bei ſehr ſtarkem Beſuch zwiſchen Tennis Boruſſia⸗Berlin und Club Francaiſe Paris ſtattfand, endete, wie das am ver⸗ ö 150 Anfang an der franzöſiſchen techniſch ſtark legen. Baßbahn und dem Mittelſtürmer Lux gelang es, den Ball während des größten Teils der Spielzeit auf der gegneriſchen Spielhälfte zu halten. den von Schröder, das dritte von Thaiß erzielt. Der Sieg des V. f. R. Heilbronn über Stuttgarter Kickers iſt die Ueberraſchuna des Sonntags. vgg. Fürth ſowohl als auch Erſter Fkl. Nürnberg ſpiel⸗ ten unentſchieden. ſprochen werden. lichſte Gegner Ganau 93 mit 2:1 unterlegen. gangenen Sonntag, mit einem Sieg der Deutſchen von 3:1, Halbzeit 2:1. Die deutſche Mannſchaft erwies ſich über⸗ Insbeſondere den Außenläufern Rauer und Zwei Tore wur⸗ Spiel⸗ Im Mainbezirk kann nach dem Verlauf der geſtrigen Spiele der Bezirksliga der Fußballſportverein Frankfurt jetzt ſchon wieder als Bezirksmeiſter ange⸗ Auf eigenem Boden iſt der gefähr⸗ Eintracht Frankfurt unterlag gegen Helvetia Bocken⸗ heim. Union Niederrad und V. f. R. Frankfurt ſpiel⸗ ten 1:1 und Kickers Offenbach gegen Spkl. Bürgel 2:2 unentſchieden. Rhein bezirk. Bezirksliga: Darmſtadt: Phönix Ludwigshafen 211, wigshafen: Feudenheim 3:3, V. f. R. Mannheim: Fkl. Pirmaſens 111.— Kreisliga V. f. R. Darmſtadt: Viktoria Griesheim 1:0, Mannheim 07: V. f. B. Waldhof 2:1, Vorwärts Mannheim: Hertha Mannheim 5:2, V. f. L. Heidelberg: Phönix Mann⸗ heim 1:0. Württemberg⸗ Baden. Bezirksliga: V. f. R. Heilbronn: Stuttgarter Kickers 1:0, Spll. Stuttgart: Mühlburg 3:2, Fkl. Freiburg: Fkl. Pforz⸗ heim 0:0.— Kreisliga: Villingen: Schramberg 1:1, Singen: V. f. R. Schwenningen 0:0, V. f. R. Gaisburg: Viktorial Untertürkheim 3:0, Offenburg: Friedlingen 6:0. Raſtatt: Niederbübl 71. Spv. Pfalz Lud⸗ ern—— 0 ö Naſſe und kalte Füße. In der kälteren Jahreszeit ſind Erkältungen etwas Alltägliches und bilden vielfach einen Hauptgegenſtand [der Unterhaltung. Sie äußern ſich meiſtens zunächſt in Das ſchwarzbunte Niederungsvieh Holſteins iſt je⸗ doch nicht ſo ſchwer wie das in den Marſchgegenden, weil im Geeſtgebiet die Futterwüchſigkeit des Bodens nicht ſo groß iſt wie in der Marſch. Es ſind ausge⸗ ſprochene Milchtiere, während in der Marſch noch die Maſtleiſtung hinzutritt. Auch die ganze Körperform, das große Euter mit den gut entwickelten Milchadern, weiſt auf Milchleiſtung hin, während beim Höhenvieh der große, ſchwere Körper, die kurzen, kräftigen Beine, der gedrungene Bruſtkaſten außerdem noch auf Arbeits⸗ Keiſtung hindeuten. Es iſt nun ſelbſtverſtändlich, daß die holſteiniſchen Züchter einen großen Wert auf die Milcherzeugung le⸗ gen, ſowohl der Menge als aber auch dem Fetigehalt nach. Aber es kommt bei dieſen erzeugten Zahlen nich: allein auf dieſe allein an, ſondern ſie müſſen in einem beſtimmten Verhältnis zur Futteraufwendung ſtehen. Tiere, die in der Futteraufwendung nicht genügen, bezw. die Punktierungsnorm von 2000 Kilogramm Milch und 3 Prozent Fettgehalt nicht erreichen, wer⸗ den zur weiteren Zucht nicht mehr verwendet. Inter⸗ zeſſenten dieſes Schlages ſei mitgeteilt, daß die Milch⸗ grenze des größten Teils der ſchwarzbunten Schleswig⸗ bewegte inner⸗ ilogramm mit einem Fettgehalt Dr. W. Goe cke. halb 2500 bis 3000 einem tüchtigen unangenehm empfundenen Schnupfen. An ſich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die zu einer Erkältung führen können. In nicht ſeltenen Fällen aber ſind die Urſache naſſe Füße. Naſſe Füße bilden daher bei den beſorgten Müttern immer wieder Ge⸗ genſtand der Fragen an Kinder und Erwachſene. Nur keine naſſen Füße! Warum ſind denn naſſe Füße, ohne daß jemand auf den Gedanken käme, da⸗ kin etwas Außergewöhnliches und Bedenkliches zu er⸗ blicken. Im Gegenteil, das Laufen im feuchten Graſe gilt ſogar als recht wohltätig und nützlich. Nachteilig aber wird die Wirkung erſt, wenn die beſchuhten Füße naß werden. Es kann alſo nicht an der Tatſache al⸗ lein liegen, daß die Füße naß werden, es kommt auch in Betracht, wie ſie der Näſſe ausgeſetzt ſind. Der bloße, naßgewordene Fuß kühlt ſich auch ab, aber die Verdunſtung der Feuchtigkeit geht ſchnell vorüber, ſo daß der Fuß bald wieder trocken iſt. Sind dagegen Stiefel und Strümpfe durchnäßt, daun bleiben ſie ſtun⸗ denlang kalt und naß und bewirken bei dem in Ruhe befindlichen Fuß eine unzuträgliche, ungeſunde Abküh⸗ lung, eine Erkältung. Wird dagegen der Fuß bewegt, durch Gehen und Laufen, ſo wird der abkühlenden Wirkung des naſſen Schuhzeugs entgegengearbeitet, u. üble Nachwirkungen werden meiſtens verhindert. Es gilt deshalb als Regel bei naſſen Füßen, nicht ftill u ſitzen, ſondern ſich zu bewegen, bis man Gelegen⸗ 125 hat, das Schuhzeug und die Strümpfe zu wech⸗ eln. Sind dieſe Möglichkeiten nicht vorhanden. dann Amerika mitzunehmen. Sicherbeit bringen. erſcheint es am veſten npfe und Schuhe abzulegen und mit bloßen Fllßen zu ſitzen, dabei wird man dem ſonſt wohl unvermeidlichen Schnupfen am eheſten ent⸗ gehen. Kurz, die Sorge der Mutter 1 0 unverſtändliche Kinder, kleine und große, die es oft durchaus nicht verſtehen wollen, daß man von naſſen Strümpfen den Schnupfen bekommen kann, iſt durchaus berechtigt, und deshalb ſoll man in den kälteren Jahreszeiten, zumal bei feuchtem Wetter, vor allem darauf bedacht ſein, die Füße trocken und warm zu halten. Kalte Füße bekommt man in der Regel alſo durch naßgewordene Fußbekleidung. Es gibt aber auch viele Menſchen, die in läſtiger Weiſe dauernd an kalten Fü⸗ ßen leiden. Die Urſache dieſes Zuſtandes iſt in einer verminderten Blutverſorgung der Haut des Fußes und dieſe wiederum oft in nervöſen Zuſtänden zu ſuchen. Solche Neigungen können auch vererbt werden und ſind ſchwer zu beſeitigen. Beſonders warme Fußbe⸗ kleidung und Maſſage helfen noch am beſten. Viel häu⸗ figer tritt die Erſcheinung der kalten Füße als Folge ungleichmäßige Blutverſorgung auf. Die Blutverſor⸗ gung der Füße iſt im allgemeinen bei der aufrechten Haltung des Menſchen eine trägere wie in anderen Or⸗ ganen. Daher iſt es bei einer Neigung zu kalten Füßen durchaus angezeigt, für gute Verdauung ſtets Sorge zu tragen. Ferner kann völlige Ruhe ohne jedes Gehen eine Trägheit in der Blutverſorgung be⸗ wirken. Daraus ergibt ſich die einfache Regel, täglich eine gewiſſe Zeit zu gehen, ſei es im Freien, ſei es im geſchloſſenen Raum; natürlich iſt das letztere nicht ſo gut wie das erſtere. Man wird oſt erſtaunen, wie ſchnell die läſtigen kalten Füße bei regelmäßigem Ge⸗ hen verſchwinden. 5 Nicht ſelten iſt im übrigen der Fall, daß„einer kalte Hüße bekommt“. Das iſt zwar meiſt auch eine Krankheit, und zwar ſehr gefährliche, aber doch nicht eine ſolche, mit der ſich die ärztliche Wiſſenſchaft und Kunſt befaßt. Ihre Urſachen liegen vielmehr in der Regel auf anderen Gebieten und müſſen auch oft von der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltſchaft er⸗ gründet werden. Caritas⸗Woche in München vom 20. bis 24. Oktober 1924. Nachdem in den letzten Wochen in Ober-, Mittel⸗ und Anter⸗ ſcanken und zwar in Nürnberg, Ansbach, Bamberg, weiterhin in Aſchaffenburg. Würzburg und Schweinfurt Caritastagungen, ver⸗ bunden mit Einführungskurſen in die neuen Fürſorgegeſetze ſtatt⸗ gefunden haben, bereitet ſich München zu einer bedeutenden Caritas⸗ Woche. Ein feſtlicher Anlaß iſt in dem 25jährigen Beſtehen des Münchener Caritasverbandes gegeben— und nicht beſſer kann dies Jubiläum der chriſtlichen Liebestätigkeit in München gefeiert werden als durch Arbeitsſitzungen, die neue Mittel und Wege finden, wie der allſeitigen Not in Zukunft noch wirkſamer zu begegnen ſein wird. Am Montag, den 20. Oktober findet ein Kurſus über Für⸗ ſorgepflichtverordnung und Reichsſugendwoßhl⸗ fahrtsgeſetz ſtatt, in dem von der Zentrale des Deutſchen Caritasverbandes ſprechen werden: Präſident Dr. Kreutz und Dr. Beeking; von München: Rechtsrat Hilble, Caritasdirektor Groß und Domkapitular Dr. Brem. Lehrer und Lehrerinnen, Ordens- und Fürſorgeſchweſtern, vor allem auch Beamte der Ge⸗ meinde und Landesbehörden für Wohlfahrtspflege werden hier in Geiſt und Aufgabe der neuen Geſetze aufs Beſte eingeführt, unter beſonderer Herausarbeitung der notwendigen Zuſammenarbeit von freier und ſtaatlicher Wohlfahrtspflege. Am Montag und Dienstag abend ſind im Aſamſaal große öffent⸗ liche Verſammlungen unter dem Leitgedanken:„Mehr Familien⸗ pflege“,(Rednerin: Fräul. Otto ⸗ Freiburg i. B.) und„Mehr Liebe für die Opfer der Großſtadt“(Frau Amtsgerichtsrat Neuhaus⸗ Dortmund). Ein großer Caritas⸗Feſtabend findet dann Donnerctag, den 23. Oktober, in der Tonhalle ſtatt. Als Feſtredner ſprechen: Graf Hugo von Lerchenfeld und Präſident Dr. Kreutz. ö Beſonderem Intereſſe wird ein am Donnerstag und Freitag, den 23. und 24. Oktober, ſtattfindender Führerkurs für Dorf⸗ caritas begegnen, den die Arbeitsgemeinſchaft für Dorfcaritas im Deutſchen Caritasverband veranſtaltet und der ebenſo neu iſt in der Wahl des Themas wie bedeutend in der Qualität der Redner: Ani⸗ verſitätsprofeſſor Keller in Freiburg, der durch ſeine Bemühungen um die Hebung der Dorfkultur ſeit Jahren bekannte Pfarrer Wei⸗ gert, ferner Medizinalrat Dr. Graßl, P. Götz, Caritasdirektor Nar⸗ Augsburg, ſeien beſonders genannt. Zur Vertiefung der An- ſchauung wird eine Ausſtellung für Dorſkunſt dienen. Den Schluß der Tagung bildet eine Sitzung des Fachausſchuſſes für Kinderfürſorge am Freitag, den 24. Oktober 1924 am Nachmittag. Mit der Caritaswoche ſind wichtige vom Dienstag bis Donners tag dauernde Sitzungen des Zentralrates und Zentralvorſtandes des Deutſchen Caritasverbandes verbunden. So wird in den wenigen Tagen der Caritaswoche von faſt allen 1 Problemen der katholiſchen Liebestätigkeit ein aus der praktiſchen Ar⸗ beit entſpringendes, wertvolles Bild geboten werden. Lokales und Allgemeines. — Noch kein Rundfunk im beſetzten Gebiet. Der Rundfunk im beſetzten Gebiet iſt immer noch nicht zu⸗ gelaſſen. In der letzten Sitzung der Kölner Handels⸗ kammer wurde von neuem eindringlich betont, daß durch die Nichtzulaſſung dieſes Nachrichtenmittels eine ſchwere Schädigung der weſtdeutſchen Wirtſchaft hervor⸗ gerufen werde. Die Kammer beſchloß, die deutſche Abordnung in Koblenz zu bitten, ihrerſeits mit der Rheinlandkommiſſion in Verhandlungen über die Auf⸗ hebung des Verbotes einzutreten. Ein Grund zur Auf⸗ rechterhaltung dieſer Verordnung liege keineswegs vor. Der Rundfunk könne militäriſche Intereſſen deshalb nicht gefährden, weil den Organen der Beſatzungsbe⸗ härde jederzeit Gelegenheit zum Mithören der Funk⸗ geſpräche gegeben ſei. — Poſtbeförderung mit dem Luftſchiff„Z. R. 3“. Verſchiedene Zeitungen brachten die Nachricht, daß„Z. R. 3“ ſich bereit erklärt habe, etwa 800 Kg. Poſt nach n 5 f Hier liegt ein Irrtum vor. Für private Poſt iſt von der Flugleitung mit Rückſicht auf die ſonſtige Ladung anfangs nur ein Gewicht von 100 Kg. eingeräumt worden. Dieſes konnte ſchließlich noch um die Hälfte erhöht werden. Darüber hinaus mußte aber— vom 12. September ab— die An⸗ nahme von Sendungen zur Luftſchiffbeförderung ein⸗ geſtellt werden. f — Gartenbänke und Gartengerät ſichern! In den Gärten wird es immer leerer. Manch eine Gartenbank, die im Sommer hinter dichten Büſchen ſtand, wird al⸗ len Blicken ſichtbar. Das hat bei freiliegenden Gär⸗ ten und dem bekannten Zerſtörungswillen ſo mancher übermütiger Jünglinge eine gewiſſe Gefahr. Wie viele Bänke werden nicht gerade zur jetzigen Jahreszeit bös⸗ willig demoljert und wie vieles Gartengerät, keinen ganz ſicheren Platz hat, verſchwindet auf Nim⸗ das merwiederſehen. Daher heißt es, beizeiten alles in n