„ Der ſeliherige W 1 Sa Herr Bürgermeiſter ſitzende des Heſſiſchen Bauern⸗ Vereins, f Wagner von Mörlenbach, hat ſein Amt als Porſitzender niedergelegt. Seine Amtsdauer betrug noch lein Jahr. Herr Rechtsanwalt Geißner⸗Darmſtadt wird ſo lange die Geſchäfte eines Volfitzenden weiterführen, bis eine Neu⸗ wahl vorgenommen iſt.„ * Theater in Viernheim. Die Theater⸗Aufführung der Heſſ. Landes⸗Wanderbühne findet im Saale zum„Goldenen Engel“ ſtatt, da der Saal zum Frelſchütz am Samstag durch eine andere Veranſtaltung belegt iſt. Wer ſich einen erſtklaſſigen, künſtlerlſchen Theater⸗ Abend nicht entgehen laſſen will, der komme am Samstag, den 25. Oktober, zur Aufführung„Roſe Bernd“. Der Karten⸗ Vorverkauf iſt der Drogerie E. Rlchter übertragen. — Oktoberſpaziergang. Trübe erſcheint uns Morgen das Gewölk. Es iſt der Herbſtnebel. wir den Gang ins Freie wagen? Auch wenn es herb⸗ ſtelt? Gewiß, ganz gewiß. Schön ſind die Oktober⸗ tage doch. Levkojen blühen noch hin und her. Wun⸗ derſam bunt färbt ſich das Weinlaub an den Mauern der Landhäuſer. Es iſt ein Purpurglühen mit dunk⸗ lem Gelb und wenig Grün verſchmolzen. So kann kein Maler malen. Draußen an der wilden Roſenhecke hängen die blutenden Tropfen der Hagebutte, der Dorn iſt mit roten Perlen beſät. Bricht dann durch die Wolken der Morgenſonnenglanz, dann duften die Blät⸗ ter des Waldes rein und ſtark wie goldener Wein. Un dort noch des Sommers letzte Roſe, faſt ſchon entblät⸗ tert. Es iſt die Monatsroſe. Wie ſtimmt ſie ernſt. Drüben auf dem Acker iſt noch fviſches Leben. Der Landmann beſtellt die Winterſaat. Kartoffeln werden aus der Erde gehoben. Marienfäden, wie fromme Mythe den Altweiberſommer nannte, umſtreift uns noch. Gold und Glanz. das iſt des Sommers Ende. am Sollen 10 Gott e ee ee wir hi e 11 Georginen, Aſtern ohne Zahl, In bunter Pracht trägt der Oktobertag zu Ta. Er läßt in weichem, blauen Glanz Lebkoyen blühn, Und rührt das 5 Ein roter Feuerſtrom drüberhin gegoſſen, Blutstropfen hat im Roſenhag er ausgegoſſen. Wie rote Perlen hängen ſie am welken Dorn, 5 Als hätt' der wilde Strauch gekämpft im wildem Zorn. Jetzt aber ſteht er feiernd da im Herbſtesſonnenſchein, Die Blätter duften rein und ſtark wie heller Wein. Der Herbſttag geht vorbei am wilden Roſenſtrauch Und nimmt ein wenig von dem herben, wilden Hauch. Dann ſteigt er durch den Tann hinauf am Berggelände Voll von den letzten Monatsroſen noch die Hände. Jetzt iſt's ein Warten noch, ein ſtilles Rückwärts ſeh'n In all das Sommerglück. Bald wird ans Werk er gehn In Gold und Glanz des Jahres Arbeit zu vollenden, Der fruchtbeladene Oktober mit den Künſtlerbänden — Die Einlagerung des Winterobſtes. Für den Oktober und November iſt von beſonderer Wichtigkeit die Einlagerung des Winterobſtes. ETs muß dabei eine ſorgfältige Ausleſe getroffen werden, damit nicht zweifelhafte Früchte zwiſchen die übrigen kommen. Im Hauskeller ſoll während der Gärzeit der Getränke das Winterobſt nicht aufbewahrt werden. Sehr gute Er⸗ fahrungen hat man mit einem vorherigen Schwitzen⸗ laſſen in einem kühlen, luftigen Raum gemacht. Es empfiehlt ſich, ſchorfbefallene Früchte in einer Boden⸗ kammer aufzubewahren, da ſie im Keller leicht faulen. Sobald das Obſt einmal eingelagert iſt, ſollte mög⸗ lichſt keine Ausleſe mehr vorgenommen werden, da da⸗ durch die ſchütze, de Wachsſchicht auf den Früchten ab⸗ gerieben wird, und ſo den Fäulnispilzen ein Angriffs⸗ boden geſchaffen wird. Weinlaub an, da iſt ein purpurn Glühn. große Ausgiebigteit und Billigkeit im Verbrauch find Eig ſchaften, die jede gute Hausfrau zu ſchatzen weiß Der „Nichte Franck“ verleiht jedem Kaffeegetränk, gleichviel ob aus Bohnen⸗, Malz oder Getreidekaſſee, vollmundigen Ge ſchmack und feines Aroma. — Lederkoffer und Reiſetaſchen ſind Quellen ſteten Aergers für die Beſitzer, ſobald ihre urſprüngliche Schönheit verſchwunden iſt. Niemand denkt aber daran, daß nur Mangel an Pflege dle Schuld trägt. Man pflege das Leder des Koffers, der Taſche regelmäßig mit Erdal in Doſen mit dem roten Froſch, welß oder farbig, das hauch⸗ dünn aufgetragen, gebürſtet und dann mit welchem Lappen nachpoliert wird, und die Gegenſtände werden wieder tadellos ausſehen, der Stolz ihrer Beſitzer ſein. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Elektriſierung; hier Unterhaltung des Ortsnetzes. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß wir die Stromabſtellung zum Zwecke der Herſtellung von Haus⸗ anſchlüſſen auf die Wochentage, Montag, Mittwoch und Freitag und zwar in der Zeit von mittags 12 bis 1 Uhr beſchränkt haben. An den übrigen Wochentagen erfolgt eine Stromab⸗ ſtellung ohne vorherige Bekanntmachung nicht mehr. Viernheim, den 21. Oktober 1924. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. l 72 Kall. Arbelter-Derel Monats⸗Verſammlung am Sonntag, den 26. Oktober 1924, nachm. 4 Uhr im Gaſthaus zur„Vorſtadt“. Tagesordnung: 1. Bericht über den letzten Verbandstag. 2. Vortrag des Präſes. 3. Das Winterprogramm. 4. Verſchiedenes. Der Vorſtand. . d. Gpeiſe⸗Galz au. 35. 10 Pfd. Hie praßiſcie Elausſfs trim gertzſlefen Bohnenkaffee „HMomffan 25„ eg 970 mit der 1 1 10 n Kaßeemühle 5 4¹ * 16 122 Kauft ſtatt Miſchungen aus Bohnenkaffee und Kaffee-Erſatz und verwendet dazu ö in den bekann- ten grünen Paketen oder Wählen und eine Miſchung nach ihrem eigenen Geſchmack herſtellen. N Zum Schlachten: Ia. weißer und ſchwarzer Pfeffer, gem. Nelken, ſchöne große Muskatnüſſe la. Weiß⸗Meh aus ſüddeutſchen Mühlen Spezial 0 wi 22 Auszug 9 0% 24. Zunner dd 36 empfiehlt 0 77. ͤ——T—T—T0TCT0T0T—T—T————— 5 U eee eee eee Am Sonntag, den 26. Oktober 1924 Der olhsriaun un ent Drama in 4 Akten, von Pater P. Humpert Beginn präcis 8 Uhr. Kartenvorverkauf bei den Vorstandsmitgliedern. Wir laden unsere Mitglieder, Ehrenmitglieder, deren Familienangehörige, Sodalität herzlich ein. eröfinet! 9 Der vererhrten Einwohnerſchaft von Viernheim und Um⸗ gebung zur gefl. Kenntnisnahme, daß ich neben meiner Schuhmacher⸗Werkſtatt noch ein Schuhgeſchã eröffnet habe. Ich werde durch reelle Bedienung und beſte Qua⸗ litäten, ſowie billige Preiſe bemüht ſein, meine werte Kundſchaft zufrieden zu ſtellen. ö Verkauf der Qualitätsmarke r„Edox“ Leonhard Hofmann 1. Schuhgeſchäft und Schuhmacherwerkſtätte— Hügelſtr. 15. Theater-Abend im„Freischütz“ Zur Aufführung gelangt: Kasseneröffnung 7 Uhr. Preis der Plätze 1.— Mk. Rauchverbot bis zur Pause! sowie Freunde und Gönner der (Kinder haben keinen Zutritt.) Der Vorstand. E ——— Farben Leinöl, Lacke, Pinsel staubfreies Fussbodenöl, Bohnerwachs(gelb und weiss), Fussboden-Bernsteinlacke, Fussboden- Spirituslacke, Ofenlacke, Ofenbronze usw. empfiehlt Fritz Müller am Kirschenweg⸗ am Kirschenweg⸗ 58 ee N 8 e e Tüchtige, redegewandte Verkaufs⸗Agenten zu verkaufen, Reife Milch⸗ Schweine Hansſtr. 10. Sämtliche Glaſerarbeiten und Reparaturen werden ausgeführt von Günstige Bade- Gelegenheit bietet für leichtverkäufliche Artikel an Private für Viernheim und Umgebung geſucht. Angebote unter S. 100 an die Exp. ds. Blt. Herren- und Damenfahrräder von M. 85.— und 90.— an Nähmaschinen s Jahre Garantie, M. 118.— Erleichterte Zahlungsbedingungen zu verkaufen. Reife Milch⸗ Schweine Karl Helfrich Annaſtr. 47. Friedrich Gchmitt Bei Hochzeiten und ſonſtigen Familienfeſt⸗ lichkeiten empfiehlt ſich im Kochen Frau Ignatz Riehl Friedrichſtraße 21. 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Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. Main. M 234. . Tages⸗Aeberſicht. 105 1—* Die von den Beſatzungsbehörden verfü 100 Ausweiſungen aus dem beſetzten Gebiet find 1700 ois auf insgeſamt 25 Fälle zurückgenommen. ! Die vier Bergarbeiterverbände des Ruhrgebiets beſchloſſen, den Lohntarif im Bergbau zu kündigen und ſofort neue Lohnforderungen zu ſtellen. — Die ſeit längerer Zeit in Ausſicht genommenen deutſch⸗ſchweizeriſchen Wirtſchaftsverhandlungen, die den Abbau der beiderſeitigen E uhrbedingungen zum Ziele haben, haben in Berlin begonnen. —“ Wie in politiſchen Kreiſen verlautet, rechnei a 6 der polniſchen Regierung nach links ſtattfindet. —“ Der Völkerbundsrat wird am 27. Oktober in Brüſſel zu einer außerordentlichen Tagung zuſammen⸗ treten, um ſich mit der Moſſulfrage zu beſchäftigen. . Nach Meldungen aus Konſtautinopel ſoll türkiſche Regierung die Mobiliſation aller Jahrgänge angeordnet haben. — Nach amtlichen Angaben wurden bei der Durch⸗ führung des Alkoholgeſetzes in Amerika 37 Beamte der Bundesregierung getötet und über 60 Schmuggler er⸗ ſchoſſen. 10 die jungen 22 22 Die Gieuungnahme Eine Entſchließung. Berlin, 21. Okt.(Eig, Drahtbericht.) In einer Be⸗ ſprechung, welche die in Berlin anweſenden Zentrumsabgeord⸗ neten unter Hinzuziehung von führenden Abgeordneten des 85 iſchen Landtages und deſſen Vorſitzenden Geh. Rat Dr. 8 abhielten an der auch der Reichskanzler Marz teilnahm und in die Debatte eingriff, wurde von dem Abg. Guerard folgende Entſchließung eingebracht, die ein⸗ ſtimmig angenommen wurde: Der Reichstag und der preußiſche Landtag ſind auf⸗ elöſt. Ein bedeutſamer Wahlkampf ſteht bevor. Die entrumgpartei hat ihn nicht geſucht. Sie ſieht ihm jedoch n der Aeberzeugung von der Wichtigkeit und vaterländi⸗ ſchen Notwendigkeit ihrer Politik und im Vertrauen auf die bewährte Treue ihrer Wähler mit unbeirrbarer Zuverſichl Jentgegen. Am 27. und 28. Oktober folgen der Reichs⸗ und der preußiſche Parteitag.* es ſein, die große Linie für den kommenden Wahlkampf zu zeichnen. Deshalb will man leine vor⸗ zeitigen Kundgebungen erlaſſen. man die Beſchlüſſe der Parteitage abwarten. Für den Reichstag: gez. Marr. Für die Zentrumsfraltion des deulſchen Reichstages: ö gez. Fehrenbach. 75 Für die Zentrumsfraktion des preußiſchen Landtages: 95 gez. Porſch. In einer heute abend unter dem Vorſitz Fehrenbachs tagenden Fraftſonsſitzung. an welcher auch die Vorſtandsmitglie- der der preußiſchen Zentrumsfraktion teilnahmen, nahm man zur neuen Lage Stellung. Reichskanzle⸗ ausführlichen Bericht über die Ereigniſſe, die ſich nach dem sletz⸗ ten Beſchluß der Reichstagsfraktion des Zentrums ergeben habe. Daraus ergab ſich, daß in der Tat, nachdem die Demokraten end- gültig abgelehnt hatten, eine andere Möglichkeit als die der Reichstagsauflöſung nicht mehr gegeben war, Eine Demiſſion des geſamten Kabinetts, die auch ſchon in Erwägung gezogen war. wurde deswegen nicht für tunlich erachtet, weil es aus innen- und gußenpolitiſchen Gründen dringend notwendig iſt, eine aktions⸗ ſähige Regierung bis zum Wiederzuſammentritt des neuen Reichs⸗ tages zu behalten. In der Beſprechung ergab ſich, daß die Zentrumspartei den Wahlkampf zu führen entſchloſſen iſt als wirkliche Partei der Mitte, die ſich von der Politik der mittleren Linie nicht um Haaresbreite abbringen laſſen wird. Das Zentrum wird den Wahlkampf führen müſſen unter der Parole: Für eine Politik der Mitte, für die Sicherung der herigen Außen und Innnenpolitik. Das Zen⸗ krum hat dieſen Wahlkampf nicht gewünſcht, aber es nimmt ihn an mit friſchem Kampfesmut, mit tatkräftiger Entſchloſſenheit. Bei allem, was nunmehr ſich vollzieht, wird es ſich in erſter Linie darum handeln, die Einheit der Partei zu ſichern und zu erbalten, und dieſem Gedanken allein muß es gelten. was wir jetzt zu pollziehen haben. Das war die einmütige Willensmeinun ie 15 beit erer nenen chloſſen ben e , Es iſt ferner einmütig beſchloſſen worden, den Parteit nicht zu verſchiehen, ſondern ihn unter allen nee d halten. Man hält es gerade angeſichts der pon der Partei zu deflepden Wahlvorbereitungen notwendig, daß der Parteitag zu 12105 eſtgeſetzten Zeitpunkt stattfindet. Nur darüber, ob es aus eſonderen Gründen, die in der Hnanſpru⸗. 6 ler der d 10 ſpruchnghme der Zentrums⸗ eichsregierung begründet ſind und mit Rück ſicht auf die Vertreter der öſtlichen Gebiete, die ihre 5 rt N arteꝛ⸗ tagung in der nächſten Woche abhalten müſſen, ſteht 5 im ugenblick noch nicht feſt, ob der Reichsparteitag nicht von Frank⸗ furt nach Berlin verlegt werden muß. Der Termin foll aber beibehalten werden, Auch foll es dabei bleiben, daß der preu⸗ ſche Parteitag mit den Beratungen des Reſchsparteitages ver⸗ unden wird. In der Tagesordnung des Reichsparteitages wird gur inſofern eine Aenderung eintreten, als die Referate in der Hauptſache auf die Wahlvorberei ö maten e f 0 reitungen eingeſtellt werden 1 durchführung der Londoner Beſchlüſſe. Anfhebung der Sanktionen. Düſſeldorf„ 22. Okt. enz nach einer von der Beſatzungsbehörde ohne Zwiſchenfall geräumt worden. der Zentrumsfraktion. Ihre pornehmſte Aufgabe wird In unſeren Reihen möge Der Reichskanzler erſtattete einen bis- Donnerstag, den 23. Oktober 1924 Auch Dortmund geräumt. Dortmund, 22. Okt. Die Räumung der Dort⸗ mund⸗Hörder Zone vollzieht ſich planmäßig. Der Hauptteil der franzäſiſchen Truppen hat heut Dortmund verlaſſen. ſch ppen hat heute morgen 5 Die Rückgabe der Pfänder. Mainz, 22. Okt. Wie der Sonderkorreſpondent des„Echo du Rhin“ aus Düſſeldorf berichtet, 10 der Generalkommandierende der Beſatzungstruppen eine Verordnung erlaſſen, wonach vom 23. Oktober 1924 Mitternacht an alle alliierten Dienſtſtellen, die ſeit dem 11. Januar 1923 für die Ausbeutung der Pfänder ge⸗ ſchaffen wurden, ihre Tätigkeit einſtellen. Mit dem gleichen Datum ſollen alle privaten und ſtaatlichen Be⸗ triebe, die ſeit dem 11. Januar 1923 von der Regie ausgebeutet wurden, ihren Eigentümern wieder zu⸗ rückgegeben werden. — 20 Die Völkerbundsfrage zurückgeſtellt. Kb. B erlin, 22. Okt. Wie wir von unterrich⸗ teter außenpolitiſcher Seite erfahren, hat ſich die Reichs⸗ regierung entſchloſſen, die Entſcheidung über die Stel⸗ lung eines deutſchen Zulaſſungsantrages an den Völ⸗ kerbund bis nach den Reichstagsneuwahlen zurückzuſtel⸗ len. Obwohl das gegenwärtige Kabinett Marx⸗Streſe⸗ mann als politiſches arbeitsfähiges Kabinett zu gel⸗ ten hat, will man der aus den Neuwahlen hervor⸗ gehenden neuen Regierung in dieſer Frage nicht vor⸗ greifen und nach Möglichkeit in den nächſten Tagen alle bisher eingeleiteten Schritte in der Völkerbunds⸗ frage vertagen. Die ſaarländiſche Wirtſchaſtskriſe. Saarbrücken, 22. Okt. Die Wirtſchaftskriſe, unter der das Saargebiet ſeit langer Zeit leidet, ſcheint in 55 0 Stadium eintreten zu wollen. Es haben in den letzten Tagen ſowohl Beſprechungen wiſchen den Gewerkſchaften und der franzöſiſchen 70 waltung als auch mit Vertretern der Städteverwaltun⸗ gen ſtattgefunden. In dieſen Verhandlungen zeigte ſich allgemein das Beſtreben, der Wirtſchaftskriſe mit prak⸗ tiſchen Maßnahmen zu Leibe zu gehen. Leider muß dabei feſtgeſtellt werden, daß die franzöſiſche Gruben⸗ verwaltung in der Kohlenpreisfrage, dem Grundübel der mißlichen Zuſtände nur zu unzureichenden Ermä⸗ ßigungen bereit war.„ Ebenſo lehnte ſie es ab, eine Lohnerhöhung für die Saararbeiter zu diskutieren. Der Arbeitgeberverband der Saarinduſtrie hat be⸗ ſchloſſen, mit den Gewerkſchaften in Verhandlungen einzutreten, die eventuell zu einer Lohnherabſetzung führen werden, wenn die Grubenverwaltung kein grö⸗ ßeres Entgegenkommen zeigt. So wie die Stimmung 1 nde iſt, wird dieſe ſich kaum ohne ere Kämpfe mit einer Verminder Löh einverſtanden erklären. i Ein neuer Zeppelin. Berlin, 22. Okt. Nach einer Meldun aus New Vork wurde der deutſche Kapitän e 1 Vigepräſidenten der Good Year Zeppelin Company er⸗ nannt. Chefingenieur Arnſtein und 11 Konſtruktions⸗ zeichner aus Friedrichshafen ſind für die Geſellſchaft verpflichtet worden und reiſen demnächſt nach New 91 5 0 Wen e das doppelt ſo groß ie das letzte ſein ſoll, wird d rt in Angriff genommen werden. 10 ŃVßU Ehrungen für Dr. Eckener. New York, 22. Okt. Die deutſche Mannſchaft des Z. R. 3 iſt in New Pork faſt täglich aged neuer Ovationen. Montagabend ſprach Dr. Eckener im größten Kino der Stadt New Pork, im Kapitol, vor ausverkauftem Hauſe. Vorher waren Bilder von der Ozeanüberquerung des Z. R. 3 gezeigt word i Kapelle ſtimmte das Deuſchlandlied 1 0 10 fü liche Auweſenden, auch die Amerikaner, ſich erhoben Die Deutſchen ſangen darauf die amerikaniſche Natio⸗ nalhymne mit, die nach dem Kriege zum erſten Male wieder mit dem Deutſchlandlied zuſammen geſpielt wurde. Dr Eckener wurde nach der Veranſtaltung vom Publikum auf den Schultern auf den broad wah hin⸗ ausgetragen, auf dem eine rieſenhafte Menſchenmenge ieder neue Hochrufe auf Dr. Eckener und ſeine Mann⸗ haft ausbrachte. Vom Fort Worth in Texas ſind 90 50 dase Heliumgas für den Z. R. 3 nach einem Flughafen abgegangen. i i Wag⸗ gonladungen ſollen noch 1 0 e Die Tagung des kathol. Deutſchen Frauenbundes. (Sonderbericht unſerer Zeitung.) Vom 11. bis 13. Oktober fand in Hildesheim die erſte Dele⸗ giertenverſammlung(1. Generalverſammlung) des Katholiſchen Deut⸗ ſchen Frauenbundes ſtatt. Außer den Delegierten der Zweigvereine aus ganz Deutſchland waren viele hundert Mitglieder erſchienen. Am Begrüßungsabend bot der Zweigverein Hildesheim ſeinen Gäſten einen herzlichen Willkomm und erfreute ſie durch Darbietungen der Jugendabteilung, die in Spiel und Tanz den Sagenkranz von Hildes⸗ Wie eine Krreſpon⸗ d l an die 20 che Abordnung in Düſſeldorf gelangten Mitteilung En rt, 9 5 im Laufe des geſtrigen Tages Weſel und heim lebendig werden ließ. Der erſte Arbeitstag wurde durch eine Pontifikalmeſſe eingeleitet, die der hochwürdige Herr Biſchof Dr. Ernſt von Hildes⸗ heim im Hohen Dom feierte.— Die erſte öffentliche Ver⸗ fammluna wurde von der ſtellvertretenden Vorfitzenden. Frau Schriftleitung, Druck und Verlag: Johann Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße 36. LI. Jahrgang. Ella Ammann(München), eröffnet, die die Delegierten und Ehren- gäſte begrüßte und mitteilte, daß die Bundesvorſitzende, Fräulein Hedwig Dransfeld, wegen Erkrankung verhindert ſei, zu erſcheinen. Sie verlas ein Telegramm, das ihre guten Wünſche für die Tagung übermittelte. Nachdem Biſchof Dr. Ernſt die Verſammlung in ſeiner Diözeſe herzlich bewillkommnet und ihr den biſchöflichen Segen erteilt hatte, überbrachten verſchiedene andere Perſönlichkeiten aufrichtige Glückwünſche. 5 An den Heiligen Vater in Rom ward folgendes Tele- gramm geſandt:„Die neunte Generalverſammlung des Katholiſchen Deutſchen Frauenbundes möchte den Ausdruck ihrer kindlichen An— hänglichkeit und Treue an den Heiligen Stuhl und den heißen Dank für alle Erweiſe väterlicher Güte Ew. Heiligkeit bei der Not unſeres Vaterlandes dem geliebten Heiligen Vater zu Füßen legen und demü— tigſt um den väterlichen Segen für ihre Verhandlungen und ihre Arbeit bitten.“ Stehend wurden von der Verſammlung die ein⸗ gegangenen Antworttelegramme entgegengenommen:„Der Verſamm⸗ lung der Katholiſchen Frauen, die dort tagt, erfleht der Heilige Vater das Licht himmliſcher Weisheit. Er wünſcht, daß ſie glücklich und heilbringend verlaufe und erteilt gern den erflehten Segen. Rom, 12. Oktober, 5.30 Ahr. Der Heilige Vater dankt erfreut für die liebevolle Huldigung des Katholiſchen Deutſchen Frauenbundes, indem er ausdrücklich ſeine Wünſche dafür ausspricht, daß die Ergebniſſe der Tagung eine durch⸗ greifende Mitwirkung an der gänzlichen Wiedergeburt der chriſtlichen Geſellſchaft ſein möchten. Er ſendet den Teilnehmern von Herzen den erflehten Segen. gez. Kardinal Gaſparri.“ Den Einführungsvortrag zu den eigentlichen Beratungen hielt Frau Heßberger(Berlin). Sie führte aus: Ein beſonderes Merk mal des deutſchen Volkes iſt ſein Familienſinn, den es ſchon in der heidniſchen Germanenzeit beſeſſen, und den das Chriſtentum dann noch vertieft und veredelt hat. Aus dieſem Familienſinn hat das deutſche Volk immer wieder den Mut zum Wiederaufbau nach ſchwe⸗ ren Kriegs- und Notzeiten geſchöpft. Verblaßt aber einmal dieſer Familienſinn, dann iſt des deutſchen Volkes Leben auf das ärgſte be⸗ droht. Der Zeitgeiſt hat auch unſerem Volk ſchwere Wunden ge— ſchlagen. Die Familie iſt nicht mehr die Arzelle des deutſchen Volkes. Nicht wirtſchaftliche Sorgen allein ſind die Arſache dieſer traurigen Wandlung, vor allem mangelt es an der rechten inneren Einſtellung zur Ehe. Sollten wir katholiſche Frauen nicht am eheſten berufen ſein, das alte chriſtliche Ehe- und Familien-Ideal in ſeiner Anver⸗ ſehrheit wieder aufzurichten? Wir wollen alle Frauenkraft einſetzen zur Tat— unüberwindlich ſein in der Abwehr, im Geiſte echter Frauenliebe helfen aus aller Not und die Auffaſſung einer heiligen Ehe tief in das Bewußtſein des deutſchen Volkes pflanzen, auf daß die Familie wieder ſeine unverſiegbare Kraftquelle werde. In der erſten geſchloſſenen Mitgliederverſammlung ſprach Pfarrer Dr. Karl Neundörfer(Mainz) über das Thema: „Ehemoral und Eherecht im Lichte des Eheſakra⸗ mentes.“ Die Grundgedanken gipfelten in folgenden Sätzen: Paulus nennt die Ehe ein„großes Geheimnis“, und die Kirche nimmt ſie als ein heiliges Sakrament. Das bedeutet zunächſt, daß die Ehe Sinnbild einer heiligen Sache iſt. Das iſt ſie inſofern, als ſie auf die Vereinigung Gottes und der Menſchbeit hinweiſt, die ja dem Gläubigen als mypſtiſche Ebe“ erſcheint. So hat die Ebe ſchon von Natur aus einen religioſen Sinn. Als chriſuiches Satra⸗ ment iſt ſie aber darüber hinaus noch wirkſames Zeichen der gött⸗ lichen Gnade. Der eheliche Bund ſelbſt teilt chriſtlichen Gatten gött⸗ liche Kräfte zum ehelichen Leben mit. Auf dieſem myſtiſchen Weſen der chriſtlichen Ehe gründet ſich nun auch eine myſtiſche Ordnung derſelben, und zwar ſowohl eine moraliſche als eine rechtliche. Die ſakrale Ebemoral fordert daß die Gatten ſich lieben wie„Chriſtus und die Kirche“, daß ſie ſich achten wie„Glieder Chriſti“ und daß ſie durch ihre Nachkommenſchaft„auferbauer den Leib Chriſti“, Das ſakrale Eherecht aber gliedert die Ehe als Organ dem„Leibe Chriſti“, das heißt der Kirche ein. Es behält darum die Ehegeſetzgebung der Kirche vor, erklärt die Ehe für abſolut unteilbar und unauflöslich wie das Verhältnis von Chriſtus zur Kirche und wahrt bei Ehe— ſchließung und Ehelöſung der Rückſicht auf das geiſtliche Leben der Kirche entſcheidenden Einfluß. Hierauf zeichnete Frau Dr. Schlüter-Hermkes(Berlin) in ihrem Vortrag über„Die Ehe in der Auffaſſung der katholiſchen Frau“, das hehre Idealbild einer heiligen Ehe. Frau Ellen Ammann(München) ſprach hierauf über„Die G e⸗ fährdung der chriſtlichen Ehe“. Dieſe Gefahren liegen im Neuheidentum, dem bewußt oder unbewußt weiteſte Volkskreiſe huldigen. Materialiſtiſche Geſichtspunkte ſind nur allzu oft ausſchlag⸗ gebend bei der Eheſchließung; die Anſicht, die Ehe ſei ein löslicher Vertrag, eine Anſicht, die keine Rückſicht auf das Kind kennt, greift immer mehr um ſich: der Wille zum Kind ſchwindet und das, Ge⸗ wiſſen ſchreckt nicht mehr von der Keimtötung zurück. Das einzige Heilmittel liegt in der Rückkehr zum ſakramentalen Gedanken der Ehe, dem im privaten und öffentlichen Leben, im Intereſſe der Fami⸗ lie und des Staates wieder Eingang und ſorgfältigſte Pflege geboten werden muß. Am Morgen des zweiten Arbsitstages, in der zwei⸗ ten geſchloſſenen Mitgliederverſammlung, ſrrach Frau Dr. Schwoö⸗ rer⸗Zalkfowski(Berlin) über die„Die Hygiene in der Ehe vom Standpunkt der katholiſchen Aerztin“,— Anna Gräfin Spreti ſprach zu dem Thema:„Die Erzie⸗ hungsaufgaben der Mutter im Hinblick auf die künftige Familiengründung“. Die dritte Mitgliederverſammlung behandelte die „Forderungen zum Schutze von Ehe und Familie hinſichtlich der ſozialen und wirtſchaftlichen Schwierigkeiten unſerer Zeit.“ Frau Oberregierungsrat Ehlert(Berlin) ſtellte dieſe Forde⸗ rungen„an Reich, Staat und Gemeinde“ und ſieht ſie erfüllt durch Schaffung und Zuweiſung von Arbeit und Arbeitslohn nach Geſichts⸗ punkten der ſozialen Gerechtigkeit, durch eine intenſive Wohnungs- fürſorge, endlich durch eine glückliche Löſung der Arbeitszeitfrage. Frau Heßberger(Berlin) ſtellte folgende Forderungen an die katholiſchen Frauen“: Ein charakteriſtiſches Merkmal unſerer Ar⸗ beit ſoll ſein, daß wir die größten Forderungen zur Erneuerung von Ehe und Familſe an uns ſelbſt ſtellen. Wir katholiſche Erauen wollen wieder das altchriſtliche Ehe- und Familienideal zur Richtlinie des Lebens machen. Das ſetzt in der heutigen ſchweren Zeit ein ſtilles Heldentum voraus Wenn wir aber dieſen Heroismus des ein⸗ zelnen fordern und zur Rettung aller fordern müſſen, dann ſind wir ebenſo ſtark verpflichtet, durch die Wiedererweckung des Geiſtes alt⸗ chriſtlicher Liebe, Ehe und Familie zu ſtützen und zu ſchützen, durch das einheitliche Beſtreben, in das tägliche Leben wieder den Geiſt der Güte, der nachſichtigen Liebe bineinzutragen. Als beſondere Auf⸗ gabe wollen wir pflegen eine geiſtige und eine werktätige Caritas. Liebevolles Verſtändnis für die junge Ehe, kluger Rat der erfahrenen Frau in innerer und äußerer Not könnten del die Schuld und * damit die Zerrüttung einer Ehe fernhalten. Dann muß aber auch die ddenſenliche kallge Hülfe wieder zur allgemeinen Pflicht n ſo wie es in früheren Zeiten war. Es 1 keine katholiſche Frau geben, die nicht wenigſtens einer Familie ihre Hilfe ee as Wichtigſte dabeſ iſt das„Mitſorgen und„Mitdenken“, der 1 605 Anteil, den man an dem Wohlergehen und dem Fortkommen der⸗ ſelben nimmt. a i en itten Arbeitstag tagte die geſchloſſene Delegierte eee Am Abend, in der letzten öffentlichen Verſammlung ſprach Frau Miniſterialrat Weber(Beilm) über„D ie e ee kraft der kaiholiſchen Freuenbewegung“, Sie ſetzte ich auseinander mit den großen Zerſetzungsvorgängen und 170 e ufbaukräften unſerer Zeit. Der Freiheifsgedanke und e 8 trebungen haben zu einem Verflachen und Sterben des 905 5 50 der Großſtadt geführt. wovon auch das Land nicht unberahrt blei⸗ n konnte. Aus kath. Kraft muß der Gemeinſchaftswille der lath. rauen zum Kulturwillen wachſen. Durch Vereinfachung, Vergeiſtigung d Verinnerlichung alles Lebens wollen katholiſche Frauen Mütter des ltes ſein und Vorkämpferinnen eines chriſtlichen Abendlandes. Anter den Entſchließungen, die der Verſammlung vor⸗ cle und von ihr angenommen worden ſind, wurde zur Ehefrage igebracht: 5 bach 1 e des Deutſchen Katholiſchen Frauenbundes hatte in ernſten Vorträgen und Beſprechungen 105 tatholiſche Auffaſſung von Ebe und Familie ſich vor Augen 9 005 Als Grundlage erkennt ſie den ſakramentalen Charakter der 10 aus der das Zdealbild der heiligen Ehe aufſteigt, und fühlt 9800 die Verpflichtung, dieſer e d e e ee 55 wirklichung den Boden zu ſchaffen und den ſittlic 105 e reinen grau in der Ehe zu ſtärken. Dabei iſt ſie ſich ſehr über di wage ele Schwierigkeiten und die furchtbare Not te e die gerade dieſe Geſtaltung der Familie bedrohen, bewußt. a f fordert ſie, daß Staat und Gemeinde mit allen möglichen Nader Erleichterungen helfen. Vor 18 geg 6 0 0 0 00 555 g iſtlichen Liebesgeſinnung, die in ſelbſtloſer 5 bade Hane 17 0 And darin ſiehr ſie einen Weg zur Erneue⸗ rung unſeres Volkes.“ 0 Feier d Mit dem katholiſchen Gruße„Gelobt ſei Jeſus Chriſtus die 81 ee ee des Katholiſchen Deutſchen Frauen⸗ bundes geſchloſſen. 5 35 3 Die Altienfälſcher. Schon langefmunkelte man bei der Batavia Export Com- Pan daß mit dem; Baron Blumenthal nicht alles in Ordnung ei, aber eine Handhabe hatte man nicht.. Baron“ Walther Rösner„von Blumenthal“, und hatte einen Anlaß, ihm den Baron nicht zu glauben, da er mir von fehr ſeribſen Herren vorgeſtellt wurde, und wenn ich nach ihm efragt worden wäre, hätte ich ſicher geantwortet: Ein netter Menſch von einigen dreißig Jahren, mit rötlichem Spitzbart. ehr elegant, liebenswürdig, macht ſoweit den beſten Eindruck. as machen dieſe Leute ja leider immer. Als man vor einigen Tagen von den e ce Aktienfälſchungen hörte, war man wie vor den Kopf geſchlagen. ö Der Gedanke iſt nicht neu, ebenſo wie man Banknoten 0 kann, iſt das auch mit Aktien möglich, wenn zwar chwieriger, ſo doch viel inträalicher. Blumentbal. der ebenſo wie Doe jeyr luxurios lebte, war aper viel ſchlauer ais die einfachen Falſchmünzer, die heimlich tief unten im Keller ihre Noten und Schweißperlen preſſen, er machte die Sache ganz offen, ging zu einigen Firmen, die während der Inflationszeit ab und zu n e von Aktien bekamen, gab zuerſt die Aktien ſeiner zu dieſem Zweck gegründeten, nie beſtehenden Ge⸗ sellſchaft in Auftrag, ſpäter andere Aktien, ſagte, er brauche ſie zu Filmzwecken, und man glaubte ihm. Er war aber noch ſchlauer, ließ die Aktien bei der erſten Firma unfertig herſtellen, die Sonderaufdruce wie„Bezugsrecht ausgeübt 1920“ u. a. ließ er durch eine zweite Druckerei aufſetzen. Die Druckereien lieferten in beſtem Glauben, und der Baron bekam auf nominell zwei Millionen Aktien 500 000 Goldmark geliehen! Sie fingen das beide ſehr ſchlau an. Einige Sorten von Aktien waren ſo miſerabel nachgemacht, daß jeder Laie die Fälſchung erkennen mußte. Infolgedeſſen ſetzten ſie gerade dieſe Aktien bei den Großbanken ab und mit beſtem Erfolg. Ihre Annahme, daß dort nur junge, unerfahrene Leute ſolche Dinge bearbeiteten, beſtätigte ſich. Die gutgelungenen Fälſchungen aber brachten ſie bei den kleinen Bankhäuſern und den Sparkaſſen unter, weil dort mehr aufgepaßt wird. Mäaan kann alſo dem Baron beſtätigen, daß er wirklich ſo lau gehandelt hat, wie es nur einem Schwindler und Fäl⸗ ſſcher möglich iſt. Aber es iſt eine alte Erfahrungsſache, daß jeder Verbrecher einen Fehler begeht. Auch Herr von Blumen- thal iſt davon nicht verſchont geblieben, er iſt nämlich nicht ganz b. ſchlau geweſen als ſein Komplice. Er hatte mit Herrn Boeck emeinſame Flucht verabredet, das Auto ſtand bereit, Boeck, atte das ganze Geld und fuhr, ſtatt auf den Baron zu warten, it der vollen Beute davon, kam über die Grenze, iſt entwiſcht. Der Baron aber irrte mit 35 Mark in der Taſche auf dem Hohenzollerndamm umher und wurde feſtgenommen, gerade nachdem er ſich den Bart hatte abnehmen laſſen. 6 Geſchädigt ſind in der Hauptſache einige Berliner Banken und die Sparkaſſe der Stadt Fürſtenwalde. Da keine Werte irgendwelcher Art vorhanden ſind, iſt der Verluſt empfindlich. Die Stadt Fürſtenwalde hat bereits mit dem Berliner Magi⸗ ſtrat Anterhandlungen gepflogen, um Deckung für den Schaden auszuleihen. Es beſteht natürlich immer noch die Hoffnung, Ich kannte ihn, den aß man Boeck im Auslande erwiſcht, aber ob man das Geld bei, ihm findet, iſt doch recht zweifelbaft. U. E. eee 0. Aus Heſſen. . e 22. Okt.(Die heſſiſchen Aus wan r ſen 1550 Perſonen ausgewandert, davon 714 nach Amerika. Während der Kriegsjahre war die über⸗ ſeeiſche Auswanderung unbedeutend. Nur über hol⸗ ländiſche Häfen wurden in den Jahren 1915, 1916 und 1917 deutſche Auswanderer in geringer Zahl befördert. Auch 1919 gingen deutſche Auswanderer(im Reich ins⸗ geſamt 3144) ausſchließlich über holländiſche Häfen. Von 1920 ab ſetzt die Statiſtik wieder ein. Die Zahl der überſeeiſchen Auswanderer in Heſſen iſt in den drei Jahren 1921 bis 1923 von 128 auf 1550 geſtie⸗ gen, hat ſich alſo nahezu vervierfacht. Darmſtadt, 22. Okt.(Deutſchnationale Landtagskandidaten.) Die Spitzenkandida⸗ ten der Deutſchnationalen Volkspartei für die Land⸗ tagswahlen in Heſſen ſind: für die Provinz Starken⸗ burg: Abgeordneter Prälat Dr. Diehl, Abgeordneter Rudolf Kindt, Frau Hereus, Offenbach; für Ober⸗ heſſen: Abgeordneter Dr. Werner, Bürgermeiſter Viſſel, Dr. Lenz, Gießen; für Rheinheſſen: Amtsanwalt Aug. Böhm, Alzey, Landwirt Schönfeld, Wendelsheim, Stadeverordneter Forck, Mainz. Ein Blick in den„Viernheimer Anzeiger“ beweiſt Ihnen, daß die große Mehrheit der Geſchäftswelt den Wert des Zeitungs⸗Inſerates ſchon längſt er⸗ kannt hat. Wer ſich nicht ſelbſt ſchädigen will, wer ſein Einkommen vergrößern will, der muß das, was er zu verkaufen hat, auch in der Zei⸗ tung dem kaufenden Publikum anpreiſen. Wer das nicht rechtzeitig einſieht, der wird von der Konkurrenz 15 bald überflügelt. Wir raten allen denjenigen Geſchäften, die eine Jahres⸗ Pauſchale noch nicht abgeſchloſſen, dies ſofort zu tun. Die Vorteile, die der„Viernh. Anzeiger“ den Inſerenten bietet, werden jeden überraſchen! Aus dem badischen Lande. Maunheim, 22. Okt.(Die Ang eſtellten⸗ gehälter.) Die am Dienstag zwiſchen dem Kar⸗ tell der Mannheimer Arbeitgeberverbände und den An⸗ über die Oktobergehälter ſind, wie wir hören, ergeb⸗ nislos verlaufen. Das Kartell hat jede Erhöhung ab⸗ gelehnt. Die tarifliche Schlichtungsſtelle wird am Don⸗ nerstagvormittag über den Streitfall entſcheiden. Die Angeſtellten hatten 15 Prozent Erhöhung für den Ok⸗ tober gefordert. 5 Mannheim, 22. Okftt.(Unter ſchwerem Verdacht.) Wegen Brandſtiftung verhaftet wurde geſtern hier ein gewiſſer O. R., der ſich Arzt nennt, ohne aber ein abgeſchloſſenes Studium hinter ſich zu haben. Er iſt aus Ludwigshafen gebürtig und in Mannheim Q 4 wohnhaft. Er iſt Beſitzer eines klei⸗ nen Bauernhauſes in Säckingen. Am Samstag war er droben und Sonntag ging das Anweſen in Flammen auf. Man vermutete Brandſtiftung und auf telephoni⸗ ſche Anweiſung der Staatsanwaltſchaft in Säckingen wurde R. geſtern hier feſtaenommen. Kleingemund, 22. Okt.(Groß feuer.) Hier brannte in der Nacht zum Sonntag das Haus des Kü⸗ fers und Landwirts Wagners bis auf die Grundmauern nieder. Auch die Scheune, in der der Brand durch Selbſtentzündung entſtanden ſein ſoll, wurde ein Raub der Flammen. Außer einigen Fahrniſſen konnte nichts gerettet werden. Wertheim, 22 Okt.(Delegiertentag.) Der Badiſche Sängerbund hält am kommenden Sonn⸗ tag, den 26. Oktober, hier einen Delegiertentag ab. Todtmoos, 22. Okt.(Brand eines Laſt⸗ kraftwagens.) Im Wehratal geriet der Laſt⸗ kraftwagen des Fuhrhalters Zimmermann von Tot⸗ erer.) Im Jahre 1923 ſint aus Heſ⸗ ee ash 22. 5 r 10 ge Landwird Bernha aaf, d Aepfelpflücken beſchäftigt war, ſtürzte infolge einer Leiterſproſſe von der Leiter herab und kurzer Zeit an den erlittenen Verletzungen. Niedergebisbuch b. Säckingen, 22. Okt. In der Nacht zum Sonntag brannte das Anweſen des Max Röſch hier ab. Röſch hatte am Abend vorher ſein An⸗ weſen verlaſſen und eine Reiſe angetreten, ſo daß! das Gebäude zur Zeit des Brandes unbewohnt war. Man vermutet daher, daß Brandſtiftung vorliegt. ö f Klein⸗ Laufenburg, 22. Okt.(Ein Skelett aufgef unde u.) Hier iſt man bei Grabarbeiten in geringer Tiefe auf ein wohlerhaltenes menſchliches Ske⸗ lett geſtoßen. Es konnte nicht ermittelt werden, aus welcher Zeit es ſtammt. Ein Friedhof ſcheint aber an der betreffenden Stelle nicht gelegen zu haben. Mannheim, 22. Okt. Der Stadtrat wird der Bürgerausſchußſitzung vom 31. Oktober 1924 unter anderen kleineren Vorlagen auch die Vorlage über den Abſchluß des Haushaltsjahres 1923 vorlegen. Danach hat die Stadt Mannheim im Jahre 1923 einen rech⸗ nungsmäßigen Ueberſchuß von rund drei Millionen Goldmark erzielt. Der Bürgerausſchuß wird in ſeiner Sitzung am 31. Oktober über die Verwendung dieſes Ueberſchuſſes Beſchluß faſſen. Weinheim, 22. Okt.(Lerhafteter Un⸗ hold.) In der Nähe des Hauptbahnhofes hat ſich Montagabend ein etwa 25jähriger Burſche herumge⸗ trieben, der ſich in der ſchamloſeſien Weiſe läſtig machte. Zuletzt folgte er einem Bäckerlehrling in den Warte⸗ ſaal und ſtieg auch mit dieſem in den Zug ein. Als geſtellten⸗Gewerkſchaften ſtattgefundenen Verhandlungen deſſen gelang es, den Burſchen bei der Ankunft in Hei⸗ delberg feſtzunehmen.„„ * 4 Aus der Pfalz. g Ludwigshaſen, 22. Olt.(Ein Schwer⸗ verbrecher vor dem Großen Schöffen⸗ gericht.) Geſtern fand vor dem Großen Schöffen⸗ gericht des Amtsgerichts Ludwigshaſen die Verhand⸗ lung gegen den bereits vielfach vorbeſtraften ledigen, 24 Jahre alten Rangierer Friedrich Dryſinſki aus Mun⸗ denheim wegen ſchweren Raubes, verübt in dem Kon⸗ ſumsvereinslager Nr. 6 in der Goetheſtraße, ferner we⸗ gen ſchweren Einbruchsdiebſtahls in dem Proteſtanti⸗ ſchen Gemeindehaus in Mundenheim und wegen Wi⸗ derſtandes gegen die Staatsgewalt ſtatt. Dem Antrage der Staatsanwaltſchaft folgend, verurteilte ihn das Gericht zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von acht Jah⸗ ren, zehn Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Po⸗ lizeiaufſicht. Zwei Monate der Unterſuchungshaft wur⸗ den angerechnet, dagegen mildernde Umſtände verſagt. Mutterſtadt, 22. Okt.(Tödlich verun⸗ g lückt.) Auf der Landſtraße von Mutterſtadt nach Darmſtadt ſcheute das Pferd des Landwirts Johannes Effler vor einem aus entgegengeſetzter Richtung kom⸗ menden Auto. Effler, der von dem Fuhrwerk geſchleu⸗ dert und überfahren wurde, erlitt ſo ſchwere Verletzun⸗ gen, daß er auf der Stelle ſtarb. Schifferſtadt, 22. Okt.(Zwei groß e Brände.) Schwer heimgeſucht wurden hier vorge⸗ ſtern zwei Einwohner durch ein größeres Brandunglück. Dem Fabrikarbeiter Karl Kramb in der Mannheimer Straße brannte die Stallung und dem Landwirt Mar⸗ tin Belſer in der Sandgaſſe während der Nacht ſein ganzes Anweſen, beſtehend aus einem Wohnhaus, Scheune und Stallung, vollſtändig nieder. Nur das Vieh konnte gerettet werden. Die Entſtehungsurſache iſt in beiden Fällen unbekannt. 5 Otterbach, 22. Okt.(Hiſtoriſcher Fund.) Einen intereſſanten hiſtoriſchen Fund machte man hier beim Ausgraben des alten Friedhofes. Man ſtieß auf eine Mauer einer alten Kapelle. Archäologen vermuten, daß ſie aus der Zeit des 30jährigen Krieges ſtammt und damals zerſtört wurde. Auf dem Mauerwerk der Kapelle fand man einen Grabſtein mit der Jahres zahl 1725 und Skeletten. Die Glocken der Kapelle ſollen in der Nähe des Friedhofes in einem Brunnen begraben ſein. Weitere Ausgrabungen werden vorgenommen. Der Siebente. Roman von Elsbeth Borchart. 27. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) 1 115 ich aber in den nächſten Tagen nach Gerolſtein und mir den neuen Hauslehrer anſehen,“ ſagte Graf Aribert zu den Seinigen.„Donnerwetter, das muß ein Kerl ſein! Wagt es, Eberhards Pferde fortzuſchicken, weil der Bengel den ganzen Tag nichts anderes tut, als reiten. Nun, ich werde mich ſchön hü⸗ ten und ſie ihm binter ſeines Erziehers Rücken aus⸗ liefern; ſolange ich keine Gegenorder von Waltraut er⸗ halte, ſchon gar nicht. Ich wundere mich eigentlich, daß es noch nicht geſchehen iſt. Sie kann es doch ſonſt nicht mit anſehen, wenn ihrem Liebling eine Krän⸗ kung zugefügt und ſein Wille nicht erfüllt wird. Piel⸗ leicht ſieht ſie diesmal die ſtrengen Maßnahmen dieſes Siebenten als notwendig an. 5 3 Zu wünſchen wäre es. Der ſcheint den Fungen ordentlich an die Kandare zu nehmen. Not tat's frei⸗ lich längſt. Verduftet iſt er, gottlob noch nicht.— Habe mich in der Befürchtung bis jetzt noch nicht nach Gerolſtein getraut. Jetzt bin ich aber doch neugierig. Nur die Pferdegeſchichte will ich noch abwarten. Es könnte doch ſein, Waltraut würde mich beſtimmen wol⸗ len, die Pferde herauszugeben, und damit märe der gut? Anfang wieder gründlich verdorben.“ Ariberts Geduld wurde auf eine längere Probe geſtellt, als er erwartet hatte. Noch immer ſtanden die Gerolſteiner Pferde in ſeinem Stall und harrten vergeblich der Abholung. f bAuf Schloß Gerolſtein herrſchte in dieſen Tagen eine ſchwüle Stimmung. Eberhard hatte nach dem erſten Ausbruch ſeiner Gefühle wieder Zuflucht bei ſeiner Mutter geſucht, aber zu ſeinem größten Staunen fand er ſie, die ihm bis⸗ her jeden Wunſch und Willen erfüllt hatte, merkwür⸗ dig feſt. Seine ſtürmiſchen Bitten, Seeger ſofort zu entlaſſen, begegnete ſie mit einem Kopfſchütteln, als er dringender wurde, fing ſie an zu weinen. und Das entwaffnete ſeine Heftigkeit ſofort; er küßte ihre Hand und ſtreichelte ſie. Aber hinterher verſchloß er ſich trotzig in ſeinem Zimmer und kam ſelbſt zu den Mahlzeiten nicht zum Vorſchein. Waltraut grämte ſich und fand doch nicht den Mut, den Wunſch ihres Sohnes zu erfüllen. Die ruhig ge⸗ laſſene, ihr gegenüber ſtets zuvorkommende, höfliche Art Seegers, beſänftigte ihren Zorn und ließ ſie die rechte Einleitung zu einer Kündigung nicht finden. Er würde ſie vielleicht ganz befremdet und ver⸗ ſtändnislos, aber auch ſo ſpöttiſch wie neulich, als ſie Eberhards Partei nahm, anſehen. Nein, dem durfte ſie ſich nicht wieder ausſetzen. 5 i Sie begnügte ſich damit, ihn ſo viel wie möglich zu ignorieren und während der beiden kurzen Mahlzei⸗ ten nur das Notwendigſte mit ihm zu ſprechen. Ihn ſchien es jedoch nicht anzufechten. In ſeiner weltmänniſch ſicheren Art fand er immer ein Gebiet zur Unterhaltung, in die ſie wider Willen hineingezo⸗ gen wurde und die ſie auch intereſſierte. Dadurch ſchwand wenigſtens für kurze Zeit die drückende Stimmung, die das Fernbleiben und trotzige Verhalten Eberhards her⸗ vorgerufen hatte. Eberhard war es in ſeinem ſelbſtgewählten Ge⸗ fängnis durchaus nicht wohl zumute. Er hoffte im⸗ mer auf eine Maßnahme Seegers, die ihn befreite, u. zu neuem Trotz herausforderte. Aber nichts geſchah von dieſer Seite. Niemand ſchien überhaupt von ihm beſondere Notiz zu nehmen; es war, als exiſtiere er nicht mehr. Da war es mit ſeiner Geduld vorbei. Am dritten Tage verließ er ſein Zimmer und wollte hin⸗ unter in den Park gehen. i Schon hatte er die Tür geöffnet, als er ſchnell wie⸗ der in das Dunkel des Veſtibüls zurücktrat. Auf dem Schloßhof ſtand Seeger und ſpielte mit Karl Heinz Ball. Das helle Lachen und Jauchzen des Bruders drang zu ihm und erfüllte ihn mit verſtandenen Regung. Er hätte am liebſten hinaus⸗ ſtürzen und den kleinen Bruder fortreißen mögen. einer un. Kurz drehte er ſich wieder um und ging hinauf, doch nicht in ſein Zimmer, ſondern in das Unterrichts⸗ zimmer. Die Langeweile plagte ihn, und da ſuchte er ſich ſeine Bücher hervor. Er wollte lernen, ſtudie⸗ ren. Vor Ueberraſchung konnte er einſtweilen ſicher ſein, und er brauchte auch niemand dazu. Selbſt wollte er ſich von heute ab ein Penſum ſtellen; er mußte doch auch vorwärtskommen, und durfte hinter dem Bruder nicht zurückſtehen. Zunächſt fiel ihm das lateiniſche Uebungsbuch in die Hände. Er ſuchte das Leſeſtück auf, das er vor Monaten, etwa beim dritten Hauslehrer— bei den anderen war es zum Unterricht nicht mehr gekommen — durchgenommen hatte. Er konnte es noch leidlich überſetzen. Bei dem nächſten ſtieß er auf Schwierig⸗ keiten. Neue Regeln waren angewandt, die ihm nicht mehr geläufig waren. Er grübelte und ſann, und wußte doch nicht, was das Richtige war. Wenn er doch jemand fragen könnte! Aber wen? Seeger? Beileibe nicht! Vielleicht ging er einmal zum Paſtor heute nachmittag; der würde ſich freilich wundern, da er ja einen Hauslehrer hatte. „Eberhard ärgerte ſich und wollte ſchon ſeine Be⸗ Nee aufgeben, als ein Geräuſch ihn ſich umwen⸗ en ließ. Seeger ſtand an der Tür. Er mochte ſoeben erſt eingetreten ſein. Ein Rot der Beſchämung glitt über Eberhards Wangen: haſtig klappte er das Buch zu und ſtand auf. „Laß dich nicht ſtören, ich gehe ſchon wieder,“ ſagte Seeger freundlich und machte Miene, das Zimmer zu verlaſſen. 1 i 5 5 „Nein, bitte!“ rief Eberhard, einem plötzlichen Im. pulſe folgend, ihm nach. du etwas von mir?“ Jetzt wurde Eberhard dunkelrot unüberlegtes Zurückrufen. 0 er unterwegs den Bäckerlehrling beläſtigte, ſtieg dieſer aus und machte der Bahnbehörde Mitteilung. Infolge⸗ näber zu bringen. Sofort wandte Seeger ſich ihm wieder zu.„Willſt nd bereute ſein Goriſe dung ſolat.) Richt ſei r wie man erwar⸗ ein 1 5 zur Tagesordnung von etwa f gie Regierung hat geſter Geſetzgehungsausſchuß eine Votlage Ae 115 die Landtagswahl mit der Reichstagswahl zu verbin⸗ den wünſcht. Die Wahl würde alſo auch am 7. De⸗ zember ſtattfinden. Der Ausſchuß hat die Vorlage ein⸗ ſtimmig gutgeheißen. In der heutigen Plen rſitzung wurden zunächſt einige kleine Anfragen erledigl. Dann 5 e ee ee über den deutſch⸗ſpaniſchen n deſſen Vollzu i heſſiſchen Weinbaues ſtark n hemmenden Einflu i dies von Rednern aller Parteien bestätigt wurde Ein demokrätiſcher Antrag hierzu, der die Aufhebung des Handelsvertrages fordert, ſowie ein Antrag des Bau⸗ ernbundes, der eine Abänderung der Zollſätze verlangt wurden als erledigt erklärt. Dagegen fand ein An⸗ trag Dingeldey, ver der Reichsregierung darauf hin⸗ zuwirken, daß in Zukunft Handelsverträge nur mit ſollen, Aunahme. Die aa abgeſchloſſen werden 5 5 ie i ü Fe bes Gee egierungsvorlage über 5 über den Entwurf des die Landtagswahlen 1924 betreffend ihne h VFeſungen einmimmig angenommen. Abgeleh zwei Anträge der Kommuniſten, die pie entlang und Amneſtie polftiſcher Gefangener verlangen. Eine Regierungsvorlage über die Regelung der Nidda und Nidder, die alljährlich in Oberheſſen Ueberſchwemmun⸗ gen anrichten, fordert einen Betrag von 10 000 Mark, der bewilligt wurde. Für die Elurichtung eines Inſti⸗ tuts für Wärmetechnik bei der Techniſchen Hochſchule wurden 4000 Mark bewilligt. Ein Antrag Storck(S.) fordert, den ausgewieſenen heſſiſchen Staatsbeamſen und Lehrern die Differenz aus dem Dienſteinkommen ihres früheren Dienſtortes und dem jetzigen Zufluchts⸗ 11 1 10 8 129 1 5 Aden das letztere, ab 1. irkend auf dem Unterſtü ö zu vergüten. Der Antrag wur ee z de angenommen. Die Sitzung wurde um 12,30 Uhr auf Donnerstagvormit⸗ tag vertagt. 1 1. J Gewerkſchaftliches. Die Lehrlingsnot im Baugewerbe. Eine ernſte Wirtſchaftsfrage. Es dauert nicht mehr lange, dann aibt es in der deutſchen Bauinduſtrie mehr Direktoren als Facharbeiter!“— Ohne die Möglichkeit der Verwirklichung dieſes Satzes, den wir jüngſt aus dem Munde eines Baufachmannes hörten, auf der Goldwage zu prüfen, gibt er doch in charakteriſtiſcher Weiſe einem Mißſtande — um nicht zu ſagen einer Gefahr— Ausdruck, die nicht ernſt genug genommen werden kann. Seit dem Kriege iſt die Zahl der Lehrlinge im Baugewerbe ſo gering, daß von einem eigentlichen Nachwuchs nicht mehr ge⸗ ſprochen werden kann. Als im ſelben Sinne ungünſtiger Amſtand macht ſich der Ausfall an geſchulten Arbeitskräften durch den Krieg bemerkbar, ſo daß man nicht fehl gehen wird, wenn man als derzeitiges mittleres Alter der gelernten Baufacharbeiter etwa 45—50 Jahre annimmt. „Dieſe Zahl ſagt alles, wenn man bedenkt, daß normaler Weiſe ein junger Mann mit 18 Jahren fertiger Bauhandwerker lein kann. Eine geradezu troſtloſe Ausſicht für die in unſerem Vaterlande notwendig eines Tages einſetzende Bauperiode. Was iſt ſchuld an dieſer Flucht vor dem Bauhandwerk? Da bie Arbeit auf dem Bau nicht geringe Anforderungen hinſichtlich Geſundheit und Kraft des Körpers ſtellt. hat wohl die Anter⸗ ernährung die Neiben des Nachwuchſes ſtark gelichtet. So man⸗ cher, der mit 17—20 Jahren ins Feld zog, kam als 21⸗ bis Ldjähriger zurück und konnte ſich nicht mehr dazu verſtehen, als Lehrling mit gering.. e zu ſchaffen, wenn er vielleicht guch ſchon einen Teil der Lehrzeit vor dem Kriege erledigt hatte. Lei der dürfte auch ein Amſtand reiner Aeußerlichkeſt den Lehrling. mangel, mit bedingen, nämlich die Furcht vor der„ſchmutzigen Arbeit“. Trotz aller ſportlichen Leiſtungen ſſt die Jugend viel⸗ lach verweichlicht, blaſtert, und kennt eine rechte Achtung vor der Arbeit, insbeſondere der Handarbeit, nicht mehr. Der Begriff der Arbeit als einer ſittlichen Pflicht und damit die Ehrfurcht por ſeder, auch der niedrigſten Arbeit iſt leider überhaupt weiten Kreiſen unſeres Volkes abhanden gekommen in den Jahren des tente„Der geringe Anterſchied in der Beſoldung des unge⸗ lernten und des gelernten Arbeiters tut ein Aebriges, die jungen Leute von den Lernjahren abzuhalten. Es liegt uns durchaus fern, mit dieſem Satze einer Lohndrückung des Taglöhners das Wort zu reden. Nein, jedoch ſind wir der Aufafſſung, daß bei der Lohnbildung der Farifſatz des Hilfsarbeiters(Taglöhners) zur Grundlage genommen werden ſollte, von dem aus der Lohn des Facharbeiters mit prozentuglen Zuſchlägen zu entwickeln wäre. Der Prozentſatz der Zuſchläge könnte in allen Gewerben der⸗ elbe ſein und gegebenenfalls ſogar geſetzlich feſtgelegt werden. Agch unſerer Anſicht müßte er mindeſtens 25 v. H. betragen. während er zurzeit im Baugewerbe nur 15 v. H. beträgt. Auf jeden Fall iſt es an der Zeit, wenn ſie nicht ſchon ver⸗ paßt iſt, Mittel und Wege zu ſchaffen, damit dem Baugewerbe ein ſtärkerer Nachwuchs zugeführt wird. Sonſt ſind wir in ab⸗ ſehbarer Zeit ſo weit, daß ausländiſche Arbeiter herangezogen werden müſſen, die dann das deutſche Geld in ihre Heimat ſen⸗ den, Schon ſetzt, wo der Baumarkt immer noch als ruhig be⸗ zeichnet werden muß, macht ſich ein gewiſſer Mangel an gelern⸗ ten Leuten allenthalben fühlbar, Wir halten es für richtig, mit dieſen Hinweiſen in die öffentliche Preſſe zu gehen, um allen Stellen, die daran intereffiert ſein können, die Angelegenheit niſſen gingen die Gründer ans Werk, mutig und voll Glauben, den kleinſten Anfängen iſt Großes geworden. zählte am Jahresſchluß 1922 bereits 62 000 Mitglieder. ankert ſind und deſſen Zweige vielen Tauſenden Schutz und Schirm bieten. für den chriſtlichen Bauarbelterverband beſonders ſchwierig lag, hat der Verband unter Führung des Abg. Heurich ſich erkämpft. Möge der Verband auch in dem zweiten Vierteljahr⸗ hundert ſeines Beſtehens ſich günſtig entwickeln zum Wohle von Beruf und Stand. Mögen aber auch die chriſtlich ge⸗ ſinnten Bauarbeiter immer mehr erkennen, daß ihr Platz nur im chriſtlichen Bauarbeiterverband ſein kann. Letzie Nachrichten. Eingeſtellte Strafverfahren. Leipzig, 22. Okt. Der Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik hat jetzt gegen 46 Angeſchulgte das Strafverfahren eingeſtellt. Unter, dieſen Angeſchul⸗ digten befinden ſich auch die aus dem Erzbergerprozeß bekannten Tilleſſen, Techow und Günther ſowie die m Scheidemannprozeß genannten Huſter und Oehl⸗ ſchläger. Deutſche Dampfer in Italien. Rom, 22. Okt: Die nach dem Friedensvertrag an Italien abgelieferten deutſchen Ozeandampfer, die unter dem Namen Garibaldi⸗Flotte vier Jahre lang im Beſitze einer Dampfervereinigung italieniſcher Ma⸗ troſen zum Handelsdienſt verwendet wurden, liegen jetzt in einem furchtbaren Zuſtande in Genua. Die Geſell⸗ ſchaft hat Konkurs angeſagt und die Schiffe, die durch unſachgemäße Behandlung heruntergewirtſchaftet ſind, werden wahrſcheinlich auf Abbruch verkauft werden. Lokale Nachrichten. * Theater in Viernheim. In der Aufführung der„Roſe Bernd“ am 25. Oktober um 8 Uhr im Gaſthaus zum„Goldenen Engel“ durch die Heſſiſche Landeswander⸗ bühne iſt mit einer Ausnahme, das geſamte künſtleriſche und techniſche Perſonal beſchäftigt. In einer größeren Rolle ſtellt ſich Frau Emma Hofmann zum erſten Mal dem Publikum vor. Weiterhin wirken mit die Damen: Gert Anderſen, Guſti Forſt, Charlotte Scheier, Elfriede Schrader, Käthe Waldau und die Herren: Hans Deppe, Otto Dierichs, Alots Herrmann, Erich Rauſchert, Heinz Rudorf, Martin Rudolph, Paul Schmitz, Helmut Wittig. Bühnenbilder: Karl von Appen, Inſcenierung: Hans Meißner. Vorverkauf: Drogerie Richter. Preiſe der Plätze: für Mitglieder der Theatergemeinde 1. Platz Mk. 2.— 2. Platz Mk. 1 25 im freien Verkauf 1. Platz Mk. 2 50.— 2. Platz Mk. 1.50 * Darmſtadt, 22. Okt. Die Heſſiſche Landeswander⸗ bühne brachte am letzten Samstag nachmittag im Kleinen Hauſe des Landestheaters Gerhart Hauptmanns fünfaktiges Schauſpiel„Roſe Bernd“ als Feſtvorſtellung zur Aufführung. Die Qualität der geſtrigen Aufführung, die vor geladenem Publikum ſtattfand, war überraſchend und hatte ein ſo ſtarkes Niveau, daß ſie einer erſten Bühne zur Zierde ge⸗ reicht hätte. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß darauf Rückſicht genommen werden muß, daß die Heſſiſche Landeswanderbühne ſich techniſch und räumlich außerordentlichen Beſchränkungen unterziehen muß. So wurde auch die geſtrige Aufführung ganz in dem Rahmen gegeben, den ſie behalten kann, und auch da wo Raumbeſchränkungen nötig ſind, behalten ſoll. Intereſſant iſt, daß Dekorationen und Möbel in eigner Werk⸗ ſtätte angefertigt werden und vollſtändig ausreichen, um das in jedem Theater notwendige Maß von Illuſion zu wecken. Alle Künſtler ſtanden auf dem rechten Fleck und gaben der Vorſtellung ein geſchloſſenes Gepräge. Bei derartigen Leiſtungen iſt die Heſſiſche Landeswanderbühne wirklich be⸗ rufen, die Kunſt ins Land hinauszutragen. Haushaltungsſchule des Heſſ. Bauernvereins * Darmſtadt, 22. Okt. In dieſem Winter wird die Haushaltungsſchule, die der Heſſiſche Bauernverelin im Zuſammenarbeiten mit dem Haus der Barmherzigen Schweſtern in Darmſtadt eingerichter hat, wieder eröffnet werden. Die Schule hat ihren Sitz in Darmſtadt, Niederramſtädterſtr. 30. Der ganze hauswlriſchaftliche Unterricht wie die umfang⸗ reichen praktiſchen Uebungen werden unter Leitung von E. Waninger. eigens vorgeblldeten Schweſtern des Hauſes erteilt. Lehr⸗ 25 Jahre grifliter Bauabeitetverbend. Der Zentralverband christlicher Bauarbelter bezing vor kurzem ſein 25 jähriges Beſtehen. Unter ſchwierigen Verhält⸗ beſeelt von mitreißender Opferbereltſchaft und Kraft. Aus Der Verband Der Zentralverband chriſtlicher Bauarbeiter gleicht heute einem mächtigen Baum, deſſen Wurzeln tlef im Boden ver⸗ In Baden, wo die Entwicklungsmöglichkeit Anerkennung bei den Bauarbeitern wie bei den Arbeitgebern * Einer sagt es dem Andern im 75621. Konfektionshaus Iippschitz E I. 14 Mannheim F. 1, 14 gibt es die schönsten und preiswertesten:: Ulster u. Anzüge von Mr. 25.— an. 5 Ste ns Elngang von Neuheiten. Beachten Sie meine 5 Fenster . bürgerliche und landwirtſchaftliche Fragen werden von Herren des Heſſiſchen Bauernvereins und ihm naheſtehende Perſön⸗ lichteiten gehalten. Einrichtung und Lehrplan der Schule gewährleiſten unſeren Bauerntöchtern eine Ausbildung zu praktiſch tüchtigen Hausfrauen und eine Erziehung im chriſt⸗ lichen Sinne. Der diesjährige Kurſus beginnt am Diengtag den 4. November und endigt im März 1925. Es iſt auch die Möglichkeit gegeben, ſich über dieſe Zeit hinaus weiter auszubilden. Anmeldungen ſind jetzt umgehend einzureichen entweder direkt an die Oberin in Darmſtadt oder an das Generalſekretariat des Heſſiſchen Bauernvereins in Lorſch. Nähere Auskunft und ausführliche Proſpekte ſind ebenfalls an beiden Stellen zu haben. Turneriſche Veranſtaltung. Am nächſten Samstag, den 25. Oktober, abends 8 Uhr, findet in den Frelſchützſälen, nicht wie irrmmlich angezeigt eine Aufführung der Wanderbühne, ſondern ein großes Herbſt⸗ Schauturnen des hieſigen Turnerbundes ſtatt. An dieſem Abend wird der Turnerbund mit ſeinen 120 Mitwirkenden in 10 verſchiedenen Abteilungen auftreten und ein vollſtändig neues und erſtklaſſiges Programm zur Ausführung bringen. Die einzelnen Abteilungen werden ohne Zwiſchenpauſen nach⸗ einander auftreten und verſchtedene Freiübungen mit Reigen, Spiellieder, Blitzſtabübungen, Blitzſtabwinden, Keulenſchwingen, Geräteübungen etc. vorführen, ſowie prachtvolle und alle Sinne feſſelnde Gruppenbilder darſtellen. Außerdem wird eine Geſangsabteilung des Geſangvereins Sänger ⸗Einheit zur Verherrlichung des Abends beitragen. Es iſt hierbet allen Beſuchern die ſeltene Gelegenheit geboten, den edlen Charakter und die hohen Ziele des deutſchen Turnens kennen zu lernen. Der Verein will gemäß den Satzungen[der deutſchen Turnerſchaft unſere Jugend ſittlich⸗äſthetiſch vor⸗ wärts bringen, indem er durch wertvolle Uebungen in und mit einem heiteren Volkskreiſe Willens⸗ und Gefühls vermögen und ſittlich Widerſtandskraft bildet, ſodaß alſo durch Leibes⸗ übungen der Körper in möglichſt vielen Bewegungsformen geübt und geſchickt gemacht, daß er zum vollkommenen Aus⸗ druck des Willens wird. Mut, Selbſtbeherrſchung, Abhärtung, Ausdauer, Hilfsbereitſchaft, Umſicht, Vorſicht, Unterordnung, Aufmerkſamkeit, Zügelung der Kraft, Geiſtesgegenwart, Be⸗ ſcheidenheit und Anſtand, gegenſeitige Achtung und Liebe, Reinlichkeit, Mäßigkeit und keuchen Sinn wollen und ſollen körperlich Uebungen begründen. Der Turnerbund wird bei ſeinem Schauturnen mit ſeinen Vorführungen und Darbietungen der Oeffentlichkeit Zeugnis davon ablegen, daß er die richtigen Wege zur Erlangung dieſer Ziele beſchritten hat und daß er bei der Ausübung des Turnſportes die Stelle der Eltern der ihm anvertrauten Jugend verſieht. Ein Verein, welcher ſich in ſolch aufopſender Welſe in den Dienſt der Jugend⸗ und Körperpflege ſtellt, verdient weitgehende Unterſtützung. Deshalb können wir den Beſuch des Schauturnens am Sams⸗ tag abend nur warm empfehlen und wir ſind uns gewiß, daß dort alle Beſucher einen herrlichen und freudigen Abend verleben werden.(Siehe Inſerat.) Marktberichte vom 22. Oktober. * Frankfurter Getreidemarkt. der heutigen Getreidebörſe notierten bei ſtetigen Ten⸗ 1 Volkswirtſchaft. 10 An denz: Weizen, neuer, 23½ bis 24½, Roggen, inl., 23 bis 24, Sommergerſte 25 bis 28¼, Hafer 20 bis 23, Mais 20½ bis 20, Weizenmehl 37 bis 37%, Roggenmehl 327 bis 35½, Weizenkleie 12½, Roggen⸗ vorträge über ethiſch⸗erzieheriſche, volkswirtſchaftliche, ſtaats⸗ kleie 12, alles in Goldmark je 100 Kilogramm. Majors Schuhwarenl 5 Aumtlicher Teil. Die ganze Famille braucht jetzt Waume Wiaterschule Sie finden bei uns Riesenauswahlen in allen Grsssen, Farben u. Ausführungen. Ferner Straßen- Stiefel mit warmem Futter fär Damen und Herren, Spez.: Schaffnerstiefel mit 2 Schnallen, warmem Pelsfutter u. extra festen Sohlen, holzgenagelt. Alles zu den bekannt volkstümlich billigen Preisen. dune ehrüder Major Mannheim, dchwelzingerstr. 39. Bekanntmachung. FFT Engel- Lichtspiele Betr.: Wieſenrundgänge. Die Beſitzer der Brückenwieſen werden hiermit aufgefordert, das Gebüſch und Geſtrüpp, ſoweit ſich ſolches auf den Wieſen befindet, zu entfernen. Wir erwarten, daß die Rück⸗ ſtände bis längſtens 1. Dezember 1924 be⸗ ſeltigt ſind. Viernheim, den 22 Oktober 1924. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim N Lamberth. Gemeindelkaſſe. Am Freitag Vormittag von 10—12 Uhr werden die Vorſchüſſe auf Zuſatzrente für Winterbedarf ausbezahlt. Viernheim, den 23. Oktober 1924. Jö ſt. Voranzeigel Morgen Freitag und Sonntag ab ½8 Uhr Die Samstag⸗Vorſtellung fällt aus Anfang des gewaltigen amerik. Epiſoden⸗Senſatlons⸗Schlagers Der Boxerkönig von New⸗Hork Gleich 1. und 2. Teil, zuſammen 12 Akten. Voll Senſationen Außerdem ein amerikaniſches Luſtſpiel Wenn die Liebe nicht wär zum totlachen in 2 Akten. .