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FFFCFTCCCC C ˙ w V A AAA N 237. 5 Tages ⸗Aeberſicht. —“ Der Reichsminiſter hat verordnet, daß die noch nicht in ihre Heimat zurückgekehrten Ausgewieſenen und Vertriebenen ihr Wahlrecht an ihrem derzeitigen Auf⸗ enthaltsort ausüben können. —“ Der Berliner Korreſpondent der„New Por World“ bringt die tendenziöſe Meldung, daß dem deut⸗ ſchen Kronprinzen von Seiten der Deutſchnationalen eine 1 e zum Reichstag angeboten wor⸗ den ſei. — Das bayeriſche Miniſterium hat zum Schutze der Wahlfreiheit eine Verordnung erlaſſen, durch wel⸗ che bis zum Ablauf des Wahltages die Verſammlungs⸗, Rede⸗ und Preſſefreiheit wieder hergeſtellt wird. — Das Reichsfinanzminiſterium hat ein neues Ortsklaſſenverzeichnis für die Beamten auf der Grund⸗ lage der Wohnungsmieten aufgeſtellt. Die Beamten haben dieſe Regelung abgelehnt. —“ Aus Jena wird gemeldet, daß dort in Verbin⸗ dung mit den Berliner Vorgängen gegen die Kommu⸗ niſten die Funktionäre Trognitz und Oßwald verhaftet worden ſind. —“ Die in Eſſen ſtattgefundenen Verhandlungen zwiſchen der deutſchen Regierung und den franzöſiſchen, belgiſchen und italieniſchen Vertretern über die zukünf⸗ 1 Kohlenlieferungen ſind bis jetzt ergebnislos ver⸗ aufen. f —“ Von amtlicher deutſcher Seite werden die ten⸗ denziöſen Meldungen des Pariſer„Journal“ über an⸗ gebliche deutſche Verſtöße gegen die Militärklauſeln des Verſailler Vertrages entſchieden zurückgewieſen. — Der Volksbeglücker und Wanderprediger Louis Häuſſer, der ſich als moderner Chriſtus bezeichnet, ſoll wieder von der Partei derjenigen, die nicht alle wer⸗ den, als Kandidat für den Reichstag aufgeſtellt werden. —“ Die Repko wird infolge der Durchführung des Dawesplanes ihre Bedeutung faſt vollſtändig verlieren und, da die Koſten derſelben nicht mehr von Deutſch⸗ land bezahlt werden müſſen, einen erheblichen Beam⸗ tenabbau vornehmen. — Der alldeutſche Verein für Oeſterreich hat an die öſterreichiſche Regierung ein Schreiben gerichtet, in dem er die Regierung bittet, die Ausweiſung Hitlers aus Oeſterreich zurückzuziehen. — Die diplomatiſchen Neuernennungen wurden vom franzöſiſchen Präſidenten unterzeichnet. Der Ge⸗ ſandte de Fleurion wurde zum Botſchafter in London, Peretti della Rocca zum Botſchafter in Madrid, Bes⸗ nard zum Botſchafter in Rom, Draeſchner zum Bot⸗ ſchafter in Washington, Henneſſy zum Botſchafter in Bern und de Chambrun ſowie Mareilly zu Geſandten in Athen bezw. im Haag ernannt. — Der Gotenburger Dampfer„Fylgia“ Svenſka⸗Lloyd iſt in ſchweren Schneeſtürmen bei reſkaer geſunken. umgekommen. — Nach einer Londoner Meldung ſollen alle aus⸗ ländiſchen Kommuniſten aus England ausgewieſen werdeſt, da dieſe ſich in ſcharfer Wühlarbeit gegen die engliſche Regierung betätigten. —“ Wie aus Budapeſt gemeldet wird, ſoll der Erz⸗ bergermörder Schulz demnächſt freigelaſſen werden und in Ungarn verbleiben können. —“ Der Irenführer de Valera iſt nach einer Mel⸗ dung aus London erneut verhaftet worden. — Der„Daily Herald“ erfährt von ſeinem Pariſer Berichterſtatter, daß Frankreich entgegen den bisheri⸗ gen Nachrichten die Sowjetregierung vorläufig nicht anerkennen werde. —“ Der amerikaniſche Bankier Morgan wird in den nächſten Tagen in Brüſſel erwartet, um über die bel⸗ giſche Anleihe zu verhandeln. —* Eine New Yorker Meldung beſagt, daß in Waſhington die Abſicht beſtehe, zugunſten der Zeppelin⸗ werft in Friedrichshafen zu appellieren, ſobald Deutſch⸗ land bei der amerikaniſchen Regierung um dieſen Schritt nachſucht. — Tſchangſolin hat eine Proklamation erlaſſen, worin die Einſtellung der Feindſeligkeiten angeboten wird. In einer ähnlichen Kundgebung des chineſiſchen Präſtdenten wird die Amtsenthebung des Generals Wupeiſu vom Oberbefehl der Regierungstruppen aus⸗ geſprochen. —“ Der Oberbefehlshaber der chineſiſchen Regie⸗ rungstruppen Wupeiſu iſt auf einem italieniſchen Ka⸗ nonenboot aus Tſchiuwangtaog geflohen.. — des Ve⸗ Die Beſatzung von 200 Mann iſt 2 e „ 16 5„ ö Vor einem Jahr. Mit der Befreiung von Karlsruhe, Mannheim, Dortmund, Hörde ſowie des Beſitzſtreifens nordweſt⸗ lich und öſtlich der Grenze Bewohner elementar und impulſiv in ſchnell angeſetz⸗ ten Kundgebungen Luft. Heute aber, wo erſt der Anfang zur Befreiung der beſetzten Gebiete gemacht wurde, muß ſich jeder Deutſche vor Augen halten, daß noch Millionen von Volksgenoſſen monate⸗ und jahre⸗ die fremde Obmacht zu tragen haben und dieſe reu für die ganze Volksgemeinſchaft tragen. da⸗ Main. des Brückenkopfes Köln wurde am 22. Oktober die Räumung des Einbruchsge⸗ biets begonnen und ſofort machte ſich die Freude der Federſtrich geſchehen konnte, die Verhandlungen über die Montag, Den 2. Ober 1924 Schriftleitung, Druck und Verlag: Johann Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße 36. 41. Jahrgang. mit das übrige Deutſchland in Ruhe und Frieden le- ben und arbeiten und ſeinen Wiederaufſtieg vorberei⸗ ten kann. Zur Zeit geht es dem deutſchen Volke einigerma⸗ ßen leidlich, ſo daß manchmal alle Not von geſtern vergeſſen zu ſein ſcheint. Wer denkt eigentlich noch an jene ſchauderhafte Situation, in der wir uns vor einem Jahre befanden? Wer hat im unbeſetzten Ge⸗ biet eigentlich damals richtig gewußt und richtig ge⸗ fühlt, welche Kataſtrophe vom Rhein her über das Reich im Anzuge war? Wer hat wirklich gewußt, was die Rheinländer vor einem Jahre alles ausgehal⸗ ten haben? Gerade jetzt jährt ſich die Erinnerung an die Zeiten der größten rheiniſchen Not. Die Banden von Matthes, Deckers, Dorten, Heintz und Smeets überſchwemmten das Land und man kann heute ſchon ſagen, wenn je, ſo war für diejenigen, die das Rhein⸗ land vom Reich trennen wollten, damals die Stunde ſo günſtig wie noch nie. Der Ruhrkampf war ver- loren, und doch erſtand in den Tagen tieſſter Nieder- geſchlagenheit die Befreiungstat. Nicht von außen her kam die Tat, ſondern ſie kam aus dem rheiniſchen Volke ſelbſt. Rheiniſche Männer haben in treuem Zu⸗ ſammenſtehen ihre Heimat befreit. Damals fragte man nicht nach dem Mitglied buch der Partei, damals gab es keine Unterſcheidung hinſichtlich der nationalen Ge⸗ ſinnung, damals erſtand die wahre Volksgemeinſchaft. Eine ſolche Volksgemeinſchaft läßt ſich nicht erzielen durch Verhandlungen der Fraktionen oder durch Mehr⸗ heitsbeſchlüſſe. Die rheiniſche Volksgemeinſchaft iſt entſtanden aus dem rheiniſchen Leid, ſie iſt entſtanden aus der Notwendigkeit der Befreiung, und man hat damals nicht gedacht, große Parteien auszuſchließen. Angeſichts der beſonderen politiſchen Verhältniſſe im Rheinland waren es freilich in erſter Linie die Ange⸗ hörigen der Freien und chriſtlichen Gewerkſchaften, die ſich zum Befreiungswerke zuſammenfanden. Aber auch die Aachener Studenten wie die Angehörigen der ſon⸗ ſtigen Parteien und Schichten des rheiniſchen Volkes, ganz zu ſchweigen von der furchtbaren Befreiungstat der Pirmaſenſer Bevölkerung, haben tapfer gekämpft. Nur dieſem einmütigen Zuſammenſtehen iſt es gelun⸗ gen, daß dem rheiniſchen Befreiungswerke damals der Erfolg nicht verſagt blieb. Man hat jetzt den Reichskanzler einen Utopiſten geſcholten, weil er alle Parteien umfaſſen wollte, die auf den Boden der ſtaatspolitiſchen Verantwortung tre⸗ ten wollten. Nun, der Reichskanzler Marx iſt Rhein⸗ länder, und wenn er an die Ereigniſſe denkt, die ſich vor einem Jahre im Rheinlande abgeſpielt haben, ſo hat er allen Grund, die Volksgemeinſchaft ſo durch⸗ zuführen, wie er ſie auffaßt. Denn die rheiniſche Volksgemeinſchaft iſt keine Utopie, ſondern ſie hat ſich ſeit Jahren als notwendig erwieſen und bewährt. Was aber als beſtes Beiſpiel im Rheinland möglich iſt, das ſollte auch im übrigen Reiche nicht unmöglich ſein. Inſofern bieten die Jahreserinnerungen an die rhei⸗ niſchen Sturmtage des Jahres 1923 eine Lehre. die jeder, der es ernſt mit dem deutſchen Volke und mit der Zukunft des deutſchen Volkes meint, nicht unbe⸗ achtet laſſen darf. 4 * Die Näumung der Kölner Zone. Abernahme der Koblenzer Zone durch Engländer? Kb. Berlin, 26. Okt. Das Intereſſe der Ber⸗ liner diplomatiſchen Kreiſe konzentriert ſich gegenwär⸗ tig auf die Vorbereitungen der Ende Dezember in Aus⸗ ſicht genommenen Konferenz der interalliſerten Beſa⸗ tzungsmächte. Im Vordergrund dieſer Konferenz ſteht die Frage der Räumung der Kölner Be⸗ ſatzungszone durch die engliſchen Truppen, die bekanntlich laut dem Verſailler Ver⸗ trag am 10. Januar 1925 zu erfolgen hätte. Wie wir hierzu von beſtinformierter Seite erfahren, beſteht die Reichsregierung darauf, daß die Räumung der Kölner Zone am 10. Januar pünktlich erfolgt. Es beſtehen jedoch noch ſehr weſentliche Schwierigkeiten, die ſich dar⸗ aus ergeben, daß England nur dann zur Räumung Kölns bereit iſt, wenn es dafür einen anderen Ab⸗ ſchnitt des altbeſetzten rheiniſchen Gebietes mit ſeinen Truppen beſetzen kann. Nach engliſcher Auffaſſung würde der interalliierte Charakter der Beſatzung voll⸗ ſtändig aufhören, wenn England mit der Räumung der Kölner Zone ganz aus dem deutſchen Beſatzungsgebiet verſchwindet. Die engliſche Regierung wünſcht offen⸗ bar, daß ihr die Zone um Koblenz zur Beſetzung durch die engliſchen Truppen überlaſſen wird. Ueber dieſe Frage werden demnächſt Verhandlungen zwiſchen Frank⸗ reich und England ſtattfinden. Im Anſchluß an die Erörterung der Beſatzungsfrage dürfte dann auf der bevorſtehenden Dezemberkonferenz auch das Problem der Beendigung der interalliierten Militärkontrolle in Deutſchland zur Erörterung gelangen. 1 1 e .* 5 Die Amneſtie. Noch immer ſchweben Verhandlungen zwiſchen deut⸗ ſchen und alliierten Delegierten, um die e von London durchzuführen. Daß nicht alles mit einem iſt klar. Daß aber gerade f Freilaſſung der deutſchen Gefangenen, die von den Beſatzungsbehörden 0 ſächlich wäbrend des Rubrkampfes feſtaenommen wur⸗ gierung ſind geflüchtet. den, ſich ſo lang hinziehen, iſt nicht nur für die Be⸗ troffenen außerordentlich bedauerlich. Ueber den Stand der Dinge in dieſer Frage erfahren wir folgendes: Von rund 500 Gefangenen, die abgeſehen von den in Abweſenheit Verurteilten für die Amneſtie in Frage kamen, waren zu Beginn dieſes Monats über 400 frei⸗ gelaſſen; weitere Entlaſſungen ſind inzwiſchen erfolgt. Daß noch ſo viele Fälle unerledigt ſind, iſt ſchwer ent⸗ täuſchend, hat aber zum großen Teil Gründe techniſcher Natur; man kann nicht ſagen, daß die mit der Amne⸗ ſtie betrauten alliierten Stellen das Beſtreben erkennen ließen, die Londoner Abmachungen zu ſabotieren. Im⸗ merhin befindet ſich unter den Fällen, in denen Zisher eine Amneſtierung abgelehnt wurde, auch eine ganze Anzahl ſolcher, in denen es überhaupt nicht zu ver⸗ ſtehen iſt, daß irgendwelche Zweifel an der Verpflich⸗ tung zur Amneſtierung auftauchen können. Von deut⸗ ſcher Seite geſchieht ſelbſtverſtändlich alles, um den unter das Londoner Abkommen fallenden Gefangenen ſo reſtlos und ſo ſchnell wie möglich die Freiheit zu erwirken. Was ſodann die Ausweiſungen anlangt, ſo iſt die Zahl derjenigen Deutſchen, denen die Rückkehr in das beſetzte Gebiet bisher noch nicht zugeſtanden wurde, für die franzöſiſche Zone des altbeſetzten Ge⸗ bietes auf 20 und für die belgiſche Zone auf 5 her⸗ untergegangen. Zwei von ihnen waren aus der Pfalz, alle übrigen aus dem preußiſchen Teil des beſetzten Gebietes ausgewieſen. Die Zahl der Beamten, für die die Wiederzulaſſung zum Amt noch ausſteht, beträgt im Augenblick noch etwa 50. Da auch nach dieſem Stande der Dinge die Londoner Vereinbarungen noch keines⸗ wegs als erfüllt angeſehen werden können, ſetzt die deutſche Delegation in Koblenz ihre Bemühungen fort, den Ausgewieſenen ſo vollzählig, wie das Abkommen es vorſtieht, die Rückkehr ins beſetzte Gebiet, und ſo⸗ weit es ſich um Beamte handelt, die Uebernahme ihres Amtes zu ermöglichen. 2 1 Deutſchland und Frankreich. Wiederaufnahme der Unterhandlungen. kb. Berſin, 26. Okt. Wie wir von unterrichte⸗ ter Seite erfahren, hat die neuerliche Unterredung zwiſchen dem deutſchen Botſchafter in Paris Dr. von Hoeſch und dem franzöſiſchen Miniſterpräſid enten Her⸗ riot zu einer Wiederaufnahme der beiderſeitigen Ver⸗ handlungen über die Durchführung der Londoner Ab⸗ machungen ſowie über den bevorſtehenden Abſchluß eines deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrages geführt. Wir glauben zu wiſſen, daß bei dieſer Gelegenheit der deutſche Botſchafter im Auftrage der Reichsregierung die Frage der in Ausſicht geſtellten früheren militäri⸗ 11 Räumung des Ruhrgebiets zur Sprache gebracht at. 2 * * 14* e Wirren in China. Japaniſche Intervention. London, 25. Okt. Einer Reutermeldung zu⸗ folge hat die japaniſche Regierung die Abſen! ung zweier Kriegsſchiffe und einer Truppenabteilung nach Tientſin bezw. Schan Hai Kwan beſchloſſen. Die ja⸗ paniſche Regierung werde es von der weiteren Ent⸗ wicklung abhängig machen, ob ſie gemäß dem ſoge⸗ nannten Boxerprotokoll weitere Streitkräfte nach China entſende. Die Nachricht von der Einnahme Pekings hat in London große Ueberraſchung hervorgerufen. Nach den letzten, einander allerdings widerſprechenden Meldun⸗ gen aus Peking hat ſich der Umſturz folgendermaßen zugetragen: In Abweſenheit des Generals Wupeifus entſandte eine Gruppe von Generalen den General Feng Ju Hain nach Peking und ergriff Maßnahmen zur Verhinderung einer Rückkehr Wupeifus nach der Hauptſtadt. Die Garniſon von Peking öffnete die Stadttore und die Truppen Fengs beſetzten alle öf⸗ fentlichen Gebäude. Verſchiedene Mitglieder der Re⸗ In einem Rundtelegramm kün⸗ det Feng die Organiſierung einer nationalen Armee zur Sicherſtellung des Friedens an. Die Einnahme der Stadt ging ohne Kampf von ſtatten; auch die Garde des Präſidenten ergab ſich. Den Fremden wurde Sicherheit verſprochen. London, 25. Okt. Nach weiteren Meldungen aus China beträgt die Stärke der Truppen Feng Ju Hains im ganzen 40 000 Mann. Der Präſident von China ſoll ſich noch im Palaſte befinden. Wuveifu wurde aller ſeiner Aemter enthoben und ihm ein Auf⸗ trag in Tibet zugewieſen. Die neuen Machthaber be⸗ abſichtigen die Einberufung einer allgemeinen Konfe⸗ renz zur Beilegung der Streitigkeiten, an der auch Tſchangſolin und Sunyatſen ſowie verſchiedene andere Führer teilnehmen ſollen, und auf der eine neue chi⸗ neſiſche Regierung gebildet werden ſoll. — 0 Der Prozeß gegen die Organiſation C. Das Plaidoyer der Verteidiger. „Leipzig, 24. Okt. Nach dem Strafan' rag des Reichsanwalts ſprach als erſter Verteidiger Dr. Luct⸗ gebrune. Man könne es den Angeklagten als Kame⸗ raden Ehrhardts nicht verſagen, wenn ſie ſich an ſei⸗ nem Werk beteiligten. Habe ſich doch die Regierung Ebrhardts bedient gegen die Gefahren der Straße und ihm Amneſtie zugeſagt. Die Organiſation E ſei nicht als ſtaatsfeindlich anzuſehen. Sie habe ſich in Ober⸗ ſchleſien beim Polenauſſtand große Verdienſte erwor⸗ 5 10 müſſe 05 von dem Gedanken frei machen. zal hätten die Angeklagten gus Landsknechtsluſt g. Kriegshandwerk die Organiſation C gegründet. Sie ſind mit ihrer Arbeit verinnerlicht und verſittlicht. Rechtsanwalt Dr. Sack betonte, daß die Organiſation C ſich nicht gegen die Träger der Regierung, ſond ern gegen das Syſtem ſelbſt gerichtet habe. Rechtsanwalt Meltzer: Die Angeklagten hätten für ihr Vaterland ge⸗ ampft, gleichgültig ob es in dem brüchigen Klee der Republik oder der erzſchimmernden Rüſtung der Monarchie ſtecke. Rechtsanwalt Glock⸗Berlin: Nach dem Strichfeuer der Aufrüher im März 1919 jauchzte Ber⸗ lin eines Morgens, als die kaiſerlichen Jäger aus Potsdam anrückten, geführt von Guſtav Noste, der am linken Arm das Ehrhardt⸗Abzeichen trug. Dieſe Männer haben ſich den ewigen Dank des Vaterlandes erworben. Alle Verteidiger beantragten Freiſprechung der Angeklagten. Von den Angeklagten meldeten ſich nur Hoffmann und Herbert Müller zum Schlußwort, indem ſie noch einmal verſicherten, nur aus Vaterlands⸗ liebe gehandelt zu haben. Das Arteil. Leipzig, 25. Okt. Im Prozeß gegen die Mitglieder der Organiſation Conſul wurde heute nach⸗ mittag 1½ Uhr folgendes Urteil verkündet: Kapitänleuinanr a. D. von Killinger, Stud ent Müller, Kapitänleutnant a. D. Kautter, Hoffmann je acht Monate Gefängnis unter Anrechnung von zwei Monaten Unterſuchungshaft, Bankbeamier Hinkel, An⸗ geſtellter Krebs je ſechs Monate Gefängnis, Kapitän⸗ leutnant a. D. Fiebig, Student Wegelin, Korvetten⸗ fapitän Friedrich von Abendroth, Angeſtellter Ehren⸗ traut je fünf Monate Gefängnis, Student Freiherr von Döblitz⸗Neukirch, Angeſtellter Henrich, Werber und Wehrmann je drei Monate Gefängnis. Die übrigen dent Koppe je drei Monate Gefängnis. Die übrigen Angetlagten wurden freigeſprochen. Die Verurteilung erfolgte wegen Geheimbündelei; bei Wegelin wegen verbotenen Waffenbeſitzes. Aus Heſſen. Darmſtadt, 25. Okt.(10 2 Jahre alt. In Langwaden iſt der älteſte Mann der Umgebung, Georg Bauer, Veteran von 1848, in der Nacht vom 21. und 22. Oktober im Alter von nahezu 102 Jahren geſtor⸗ ben. Bauer war bis zu ſeinem Tode geiſtig und kör⸗ perlich rüſtig. Griesheim, 24. Okt. Die Zahl der Erwerbsloſen in hieſiger Gemeinde beträgt immer noch 252, doch hofft man, daß auch hier bald ein Rückgang eintritt. Eberſtadt, 25. Okt.(Die Bautätigkeit der Gemeinde.) Wie wir einer Veröffentlichung des Herrn Heinz Heinrich Roth über die Entwicklung unſeres Ortes in den letzten zehn Jahren entnehmen, hat die Gemeinde ſeit 1919 insgeſamt 25 Wohnhäu⸗ ſer erbaut und zwar im Jahre 1919 fünf Wohnhäuſer in der Frankenſteiner Straße, im Jahre 1920 ſechs Wohnhäuſer im Röderweg, 1921 vier Häuſer, 1922 wiederum ſechs und 1923 vier Wohnhäuſer. Alle Häu⸗ ſer ſind maſſiv gebaut, anderthalbſtöckig(Knieſtock) und haben bis auf ein Doppelhaus mit vier Zweizimmer⸗ wohnungen je zwei Dreizimmerwohnungen. Pfungſtadt, 25. Okt.(Meſſerſteche rei.) In der Melihokusſtraße kam es in der vergangenen Nacht zu einer Meſſerſtecherei, deren Grundurſache auf Wohnungsſtreitigkeiten zurückgehen dürfte. Im Ver⸗ laufe der handgreiflichen Streitigkeiten erhielt der Hilfs⸗ arbeiter Schneider von einem gewiſſen Adam Buſch mehrere Meſſerſtiche in den Rücken und Bauch. Schnei⸗ der mußte in ein Darmſtädter Krankenhaus eingelie⸗ fert werden. Mörfelden, 25. Okt.((Unliebſame Ueber⸗ raſchung.) Vom Freunde Storch unliebſam über⸗ raſcht wurde ein Fräulein aus Klein⸗Gerau, welches am Sonntag hier auf der Kirchweih weilte. Die neue 8 bekam ihr Kind auf dem Wege nach Klein⸗ erau. „Gundersheim, 25. Okt.(mohe Tat.) Der 80jährige Weinbergsſchütze Georg Appel von Gunders⸗ heim wurde von einem Radfahrer in der Dunkelheit angefahren. Der alte Mann ſtürzte ſo unglücklich zu Boden, daß er eine ſchwere Gebirnerſchütteruna davon⸗ trug. Der Radfabrer. der ohne Licht gefahren war. 1%. des Generalmuſikdirektors Richard Lerts Angelegenheit die Poli hofft, den Rohling bald ausfindi 5 „den sfindig zu mache Flembern, 25. Ott.(Erntever 11 ch t Ein Brand brach aus bisher unbekannter Arſache i 1 Michel aus. Das der Hofraite des Landwirts Geor Feuer, das mit großer Schnelligkeit um ſich griff, ver⸗ nichtete einen großen Teil der Erntevorräte, die in der angrenzenden, ſtillgelegten Mühle untergebracht waren. Auch die Wohnräume wurden ein Raub der Fammen. Dalsheim, 25. Okt.(Schwerer Unglücks⸗ fall.) Auf der Landſtraße in der Nähe von Dals⸗ heim riß während der Fahrt die Bremſe des von dem 26jährigen Chauffeur Wilhelm Büchler geſteuerten Autos, ſo daß er die Führung über das Auto verlor. Als der Chauffeur den Schaden bemerkte, wollte er vom Auto abſpringen, doch fiel er dabei ſo unglücklich, daß er einen ſchweren Schädelbruch erlitt. In demſel⸗ ben Augenblick kam gerade ein Fuhrwerk daher, deſſen Lenker nicht mehr ausweichen konnte, und überfuhr ihm den rechten Oberarm. Schwer verletzt wurde er in das Krankenhaus Worms eingeliefert. Steinbach, 25. Okt. Unſere Gemeinde baut zur Hebung der Wohnungsnot zwei Einfamilienhäuſer. Die Arbeiten ſind bereits zum öffentli 0 i 3 ff chen Wettbewerb Groß⸗Bieberau, 25. Okt. Die Bezirksſparkaſſe Groß⸗Bieberau fordert nach einer Petre 15 Beſitzer von Sparkaſſenbüchern ihrer Kaſſe auf, ihre Aufwertungsanſprüche bis ſpäteſtens 31. Dezember 1924 zur Anmeldung zu bringen. Babenhauſen, 25. Okt. Der Heſſiſche Sparer⸗ bund e. V., Ortsgruppe Groß⸗Umſtadt, hatte die Ein⸗ wohnerſchaft der Landgemeinde Harreshauſen zu einer Beſprechung in das dortige Rathaus eingeladen. Nach⸗ dem der Vorſitzende die gut beſuchte Verſammlung be⸗ grüßt hatte, ſprach derſelbe in einer längeren, feſſeln⸗ den Rede über Ziele und Zweck des Bundes, Stand der Aufwertungsbeſtrebungen uſw. Faſt ſämtliche Erſchie⸗ nenen ſchloſſen ſich zu einer Vereinigung zuſammen, aus deren Mitte die Herren Liſt, Selzer und Lang⸗ heins als Vertrauensmänner gewählt wurden, und tra⸗ ten geſchloſſen der Ortsgruppe Groß⸗Umſtadt als Mit⸗ glieder bei. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim, 25. Okt.(Karl Theodor⸗ Feſt.) Mit einem Karl Theodor⸗Feſt, das geſtern abend im Nibelungenſaal des Roſengartens ſtaltfand, haben die im Rahmen der Karl Theodor⸗Feier aufge⸗ führten Veranſtaltungen ihren glücklichen Abſchluß ge⸗ funden. Im Mittelpunkt des Abends ſtand das lau⸗ nige und farbenfrohe Feſtſpiel„Frankenthaler Porzel⸗ lan“ von Guſtav Jacob, in dem eiwa 100 Damen und Herren aus allen Kreiſen mibwirkten. Beſonderes Gefallen durfte man an den Schäferidyllen und an der Chineſengruppe finden. Ein Reigen von Schäfern und Schäferinnen, von ſchelmiſchen Putten umſchwirrt, bil⸗ den den Schluß des Tanzpantominen. 8 Das Kammer⸗ orcheſter des Nationaltheaters unter der Stabführung konnte den Bach⸗Straße den Gashahnen, offenbar in der Abſie ſch das Leben zu nehmen. um 7,30 Uhr in der früh Mannhe ſu ch. 5 gangenen Nacht 8 te in nem Schlafzimmer eines Hauſes in ürgermeiſt in der Abſſcht, wurde er von Hausbewohnern in bewußtloſem Zuſtand ufgefunden. Mit dem Sanitätsauto wurde er in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. 5 Mannheim, 25. Okt. Wie Junggeſellen ausgebeutet werden.) Wegen Leiſtungswu⸗ cher gelangte ein 68 Jahre alter Kaufmann zur An⸗ zeige, weil er für ein großes möbliertes Zimmer, wel⸗ ches mittels ſpaniſcher Wand in Wohn⸗ und Schlafzim⸗ mer abgetrennt iſt, den Betrag von 130 Mark forderte, obwohl nach Sachlage nur der Betrag von etwa 60 Mark in Betracht kommt. Mannheim, 25. Okt.(der Stadtrat zur Räumung Mannheims.) In der Stadtrats⸗ ſitzung vom 23. Oktober nahm der Stadtrat zur Räu⸗ mung Mannheims folgenden Entſchluß an: Der Stadt⸗ rat iſt mit der ganzen Bevälkerung hocherfreut, daß die Beſetzung Mannheimer Gebiets nunmehr aufgehoben iſt und daß über dem Schloß wiederum unſere Flagge weht. Der Stadtrat hegt die zuverſichtliche Hoffnung, daß die wiedergewonnene Freiheit des Verkehrs und die Aufhebung der Zollgrenze den Handel und die induſtrielle Tätigkeit neu beleben und daß die ſchwe⸗ ren Wunden, welche dem Wirtſchaftsleben unſerer Stadt geſchlagen waren, uner verſtändnisvoller Mitwirkung des Reichs und des Landes allmählich wieder heilen werden. Ettlingen, 25. Okt. Der Bürgerausſchuß hat der vorgeſchlagenen Erhöhung des Kredits für ſtädtiſche Baudarlehen von 65 000 auf 80 000 Mark einmütig zugeſtimmt. f Naſtatt, 25. Okt. Der Unterricht auf dem Ver⸗ ſuchs⸗ und Lehrgut der Badiſchen Landwirtſchaftskam⸗ mer in Raſtatt, an dem ſich nur ſolche Schüler betei⸗ ligen können, die eine zweijährige geordnete Lehrzeit auf genanntem Betriebe mitmachen, wird am Montag, den 3. November, eröffnet. ö Pforzheim, 25. Okt.(Lohn bewegung.) Für die Arbeiterſchaft der Pforzheimer Maſchinenbau⸗ induſtrie wurde durch die Gewerkſchaften eine Lohn⸗ erhöhung von 15 Prozent gefordert, was die Arbeit⸗ greberſchaft ablehnte. Der Schlichtungsausſchuß Karls⸗ ruhe fällte nunmehr einen Schiedsſpruch, nach dem von“ 24. d. M. ab det beſtehende Spitzenlohn von 52 Pfen⸗ nig um 4 Pfennig erhöht wird. Die übrigen Löhne berechnen ſich nach dem bisherigen Schlüſſel. Den Ar⸗ beitgebern wird empfohlen, im Hinblick auf die Lohn⸗ erhöhung in eine Prüfung darüber einzutreten, inwie⸗ fern die tatſächlich bezahlten Löhne zu verbeſſern ſind. Die Erklärungsfriſt über die Annahme oder Ablehnung 01„ ſoll bis Mittwoch, den 29. d. M., erfolgen. WDorſchbeim. 25. Okt.(Brand.) Geſtern abend zur Geschſete der Enfwicheſung des deufschen Parkelwes ens Der Reichstag bel der Auflösung: 1925 l[ 5 OM reift, 192% U 2.. N U 0. 0 570 9 5 natipt beſpt Zegfrum 12 95 bembtrat Spzizſdemohr fommfpisten 8 J ü a a i 48.7 1912 biuernba NMakiopel-Vf sammlung. v 251 22 8¹ 2 devote Der cg spltec Temr Uf e et Stn Fröbe 3 Homſflunisten b ö 5 24 1898 5. onser hate O eſchtspt. Nefſoneſſiberaſe 1.0 feichspt Zenfrum Süöddd pf fortschriftspt Sorſaſdem Welfen Sonstige Der Siebente. Roman von Elsbeth Borchart. 30. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Es gilt den Verſuch, gnädigſte Gräfin!“ „Um Himmels willen nicht!“ wehrte ſie erſchrocken „Das wäre mein Tod!“ Er lächelte jetzt. „Geradeſo ſprach jene Dame aus meiner Bekannt⸗ ſchaft, die dasſelbe Leiden wie Sie hatte, zuerſt auch, und... hinterher...“ „Sie kannten eine Dame, die dasſelbe hatte?“ unterbrach ſie ihn intereſſiert. „Ja, mein Beruf ließ mich jahrelang in ihrer Nähe leben. Sie war wie Sie infolge eines Nerven⸗ 0. an das Lager gefeſſelt und gänzlich bewegungs⸗ 08.“ „Nun— und— was geſchah mit ihr?“ Waltraut mit Spannung. „Sie wurde vollſtändig wiederhergeſtellt, und iſt jetzt ſo friſch und blühend wie kaum zuvor.“ „Nicht möglich! Wie ging denn das zu. Welche Kur gebrauchte ſie?“ „Eine ganz einfache; man rief ihre Energie Luft zum Leben wach, man lehrte ſie, ihre wieder zu gebrauchen, ſie lernte wieder gehen.“ „Mein Himmel! Das— das kann doch kaum ſein — das iſt doch unmöglich!“ ſtieß Waltraut zitternd, zweifelnd, hoffend hervor. „Warum ſollte es unmöglich ſein?“ fragte Seeger ruhig, obgleich jeder Nerv in ihm bebte.„Wenn noch keine Lähmung vorhanden iſt, kann die Steifheit der Glieder ſehr wohl durch Uebung weichen. Es käme nur darauf an, zu konſtatieren, ob Lähmung vorliegt oder nicht. Bitte, laſſen Sie es mich einmal ſehen; verſuchen Sie zu ſtehen, ein paar Schritte zu gehen.“ „Dazu bin ich röllig außerſtande. Ich vermag mich nicht 1805 zu erheben, geſchweige denn zu ſtehen u. zu gehen. Leiden fragte und Glieder „Ich meine doch, Sie könnten es— mit meiner Hilfe vielleicht. Bitte, verſuchen Sie es einmal. Ich möchte nur einmal ſehen, beurteilen, ob Lähmung da iſt; das kann ja jeder Laie ſehen. Bitte, reichen Sie mir Ihren Arm, ſtützen Sie ſich feſt auf mich, und nun— meinen anderen Arm lege ich um Sie 5 lang⸗ ſam— ſo— ſo. Und nun auf die Füße. Fürchten Sie ſich nicht, ich laſſe Sie nicht los, ich halte Sie,— ſo— prachtvoll! Und nun gehen Sie bis zum näch⸗ ſten Stuhl— nein, nein, es wird ſchon gehen, nur nicht mutlos werden. Rechten Fuß— linken Fuß. Aber das iſt ja köſtlich— keine Spur von Lähmung!“ rief er faſt jubelnd, während er die ſchwer atmende junge Frau ſanft auf den Stuhl niedergleiten ließ, wo, ſie ermattet und kraftlos liegen blieb. Wie ein Nebel legte es ſich dabei um ihre Augen. Sie begriff nicht, was mit ihr geſchehen, und wie das alles ſo ſchnell gekommen war. Seeger ließ ihr auch keine Zeit zum Nachdenken. „Nun, bitte, holen Sie recht tief Atem— durch die Naſe— langſam durch die Lippen ausſtoßen, das ſtärkt den Herzmuskel, und wäre dieſe Uebung, dreimal am Tage ausgeführt, von Nutzen. Wir müſſen doch zur Rückreiſe Kraft haben!“ fügte er ſcherzend hinzu. „Nein, nicht zurück!“ wehrte ſie.„Das geht über meine Kraft.“ „Nun, ſchlimmſtenfalls trage ich Sie. Ich glaube jedoch, wenn Sie alle Energie zuſammennehmen, geht es auch ſo. Bitte, nehmen Sie meinen Arm wie vor⸗ hin— ſo— das iſt brav. Sehen Sie, wie ſchön iſt das gegangen? Und Sie ſind nicht geſtorben.“ Er lachte ſo recht von Herzen, als er ſie auf ihr Lager niedergleiten ließ. Sie ſank erſchöpft zurück und ſchloß die Augen. „Möchten Sie ſich nicht lieber aufrichten?“ fragte er.„Sie erleichtern dadurch dem Herzen die Arbeit. Und nun trinken Sie zur Stärkung ein Glas Wein.“ „Um Himmels willen nicht— das iſt mir ſtreng verboten!“ wehrte ſie angſtvoll. 2 Dre N l N N 15 i A „Etwa auch von Doktor Falkner? Wie weit muß der Mann bei der Ausübung ſeiner ländlichen Praxis zurückgekommen ſein! Doch das iſt etwa kein Vorwurf, ſondern ſehr natürlich. Die Aerzte der Großſtadt ſind an Erfahrungen und Beiſpielen reicher. Sie hätten ſich längſt an eine Autorität wenden müſſen, gnädigſte Grä⸗ fin, doch glaube ich, daß das Hinzuziehen einer ſolchen nicht mehr vonnöten iſt. Sie können ſich ſelbſt kurie⸗ ren, wenn Sie wollen. Und was den Wein anbetrifft, ſo übernehme ich die Verantwortung dafür, allen Aer ten der Welt gegenüber. Bitte, beſtellen Sie ſich aacu⸗ her, wenn ich fort bin, ein Glas alten, ſchweren Rhein⸗ weins.“ 5 was Barbe ſagen?“ „Was würde der Diener, wandte ſie ein.„Alle wiſſen, daß mir Wein verboten iſt.“ „Hm!“ machte Seeger nachdenklich.„Es wäre al⸗ lerdings beſſer. Sie ließen noch niemand von Ihren Beginnen etwas wiſſen und merten, auch die Kinder nicht. Erſt wenn Sie geſund ſind— 5 „Ach!“ Ein ſchwerer Seufzer unterbrach ihn. „Glauben Sie mir,“ fuhr er fort,„es hängt nur von Ihrem Willen ab, ob Sie geſund werden, oder nicht. Fordern Sie den Rheinwein unter einem Vor⸗ wande für jemand anders: eine kleine Notlüge ſcha⸗ det in dieſem Falle nichts. Darf ich morgen um die⸗ ſelbe Zeit wiederkommen? Dann ſetzen wir das heute begonnene Leſen fort.“ b Sie nickte nur, unfähig, ein Wort zu ſprechen. Er nahm ihre Hand und küßte ſie. Dann ging er den⸗ ſelben Weg, den er gekommen war, zurück. (Fortſetzung folgt.) Splitter. f ö Der ruhigſte Menſch iſt der, welcher das reinſte Gewiſſen hat; denn das Gewiffen iſt die Atmoſphäre der Seele, in der ſich das Herz, wie das Queckſilber im Wetterglaſe, umſomehr erhebt, je reiner die Atmo⸗ ſphäre iſt. ö 1 Dienstag begann, war von gutem Wetter begünſtigt. 1 der Feuerw An 50 d en, 25. Okt. Vom Amtsgericht Bretten 1 5 des Landwirts Johann Müller, ſo⸗ des Landwirts Chriſtian Hartfelder we⸗ fälſchung zu zwei bzw. einer Woche Gefäng⸗ dis und 100 bzw. 60 Mark Geldſtrafe verurteilt. Malſch, 25. Okt. Der hieſige Herbſt, der am Die letzten Tage haben zur Verbeſſerung der Qualität ſehr viel beigetragen, die verhältnismäßig ſehr gut iſt. Friedrichshafen, 25. Okt.(Rückkehr der Beſatz ung des Z. R. 3.) Die Rückkehr der Be⸗ ſatzung des Z. R. 3 dürfte erſt um die Mitte des Mo⸗ nats November erfolgen. Bei ihrer Ankunft wird ihr die Stadtverwaltung einen feſtlichen Empfang bereiten. eee eee Aus der Pfalz. Landau, 24. Okt.(Ein Weinprozeß.) Das Schöffengericht verurteilte den Landwirt Gehrig Wiedemann wegen Nachahmens von Wein und in Ver⸗ kehrbringens dieſes Weines zu drei Wochen Gefäng⸗ nis und 300 Mark Geidſtrafe. Der Verurteilte hatte von dem Ertrag ſeiner 22 Herbſtes in Edenkoben 2100 Liter in ſeinem eigenen Keller zu Venningen gekeltert Der Wein kam ſchließlich als ſo⸗ genannter Oberhaardter Naturwein an die Firma Stol⸗ leis nach Gimmeldingen, wurde aber von dieſer nach Die Kreisver⸗ ſuchsanſtalt in Speyer hatte den Wein als Nachwein und weiter verkauft. Entnahme einer Probe zurückgewieſen. mit Zuſatz von Haustrunk(Treſterwein) Der beſchlagnahmte Wein wurde eingezogen. bei der Saat.) Auf dem zur Gemeinde Schiffer⸗ ſtadt gehörigen Kohlenhof verunglückte der bei dem Landwirt Abraham Blickensdörfer bedienſtete Knecht Wiegand von Neuhofen ſo ſchwer, daß er inzwiſchen ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Man war beim Säen beſchäftigt und wollte die Sämaſchine in Ordnung brin⸗ gen. Wiegand, ein Mann von 73 Jahren, hielt die Pferde. Dieſe ſcheuten, gingen durch und riſſen den alten Mann zu Boden. Die Maſchine ſtreifte dem Be⸗ dauernswerten die ganze Kopfhaut ab. Pirmaſens, 25. Okt.(Ein„fetter“ Kon⸗ kurs.) Wie die„Pfälziſche Freie Preſſe“ hört, ſoll die Pafſva in dem Konkurs Dreifus über 700 000 M. betragen, denen der winzige Betrag von 6000 Mark als Aktiva gegenüberſtehen. Es wird noch nicht ein⸗ mal der Lohn, den die 300 Arbeiter zu gut haben, ausgezahlt werden. Dreifus befindet ſich noch im Ge⸗ fängnis. Pirmaſens, 25. Okt.(Gekündigter Lohn⸗ tarif.) Wie das Organ des Zentralverbandes chriſt⸗ licher Lederarbeiter in ſeiner letzten Nummer berichtet, wurde der Lohntarif für die Schuhinduſtrie gekündigt bezeichnet. und mit Rückſicht auf die in letzter Zeit erfolgten Preis⸗ b ſteigerungen eine Lohnerhbhung verlangt. Ort und Zeitpunkt der Lohnverhandlung iſt noch nicht bekannt. Kaiſerslautern, 25. Okt.(Verſchobene Ta⸗ gung.) Die Kreisausſchußſitzung der Bahyeriſchen Volkspartei findet nicht, wie gemeldet, am Mittwoch, den 29. November, ſondern Donnerstag, den 30. Ok⸗ tober ſtatt. Ort und Zeit des Beginns bleiben un⸗ verändert. Kaiſerslautern, 25. Okt.(3zuwend ungen für die Pfalz im bayeriſchen Haus ⸗ haltsplan.) Im neuen Budget ſind für die Kreis⸗ bauhunseerkerſchule in Kaiſerslautern 37 000 Mark für 1924, 39 000 Mark für 1925 angeſetzt, ferner für die Fachſchule für Maſchinenbau und Elektrotechnik in 11 25 000 Mark pro 1924 und 26 000 für SGauodernheim, 25. Okt.(Durch lebensgefährlich verletzt.) Das ſechsjäh⸗ rige Töchterchen eines Landwirts in Gauodernheim warf beim Spielen im Garten einen der dort ſtehen⸗ den Bienenſtöcke um. Die Bienen ſtürzten ſich auf das Kind und richteten es derartig zu, daß es ſofort einer ärztlichen Behandlung unterzogen werden mußte. Man hofft, das Kind am Leben erhalten zu können. Bienen Land wirtſchaft. Vom Stallmiſt. (Nachdruck verboten.) Die Grundlage der geſamten Düngung iſt der Stallmiſt. Er iſt ein Volldünger, von allen Nährſtoffen, die die Pflanze braucht, unge⸗ fähr je ½ Prozent, an Phosphorſäure weniger. ner hat der Miſt Humus(verfaulte Einſtreu), der den Ackerboden feucht und mürbe hält. Deshalb wird der leichte Boden durch ihn dauernd verbeſſert. anderen Düngerarten auszeichnet. Er enthält Vermehrung letzten Endes alle Fruchtbarkeit des Ackers beruht: Die Bakterien ſind die„Garebringer“,— We⸗ gen dieſer vielen guten Eigenſchaften nennt ihn Bauer mit Recht die„Seele der Landwirtſchaft.“— Darum muß man ihn auch mit Sorgfalt pflegen, ſonſt verliert er bedeutend an Wert. Ein alter Bau⸗ ernſpruch beſagt hierüber:* „Halt ihn feucht und tritt ihn feſte, Das iſt für deinen Miſt das beſte.“ Nun, ſolange er im Stalle liegt, treten ihn die Tiere feſt und halten ihn feucht; deshalb iſt er hier am beſten aufgehoben. Auf der Dungſtätte empfehlen ſich folgende vier Maßnahmen: 1. Sohle waſſerdicht machen und mit ½ Meter hoher Mauer umgeben. Unter Umſtänden kann auch eine Beſchattung der Dungſtätte durch Bäume oder ihre Bedachung in Frage kommen. 2. Durch Auftrieb von Vieh den Miſt feſttreten laſ⸗ ſen, im Hochſommer außerdem mit etwas Waſſer über⸗ gießen(nicht mit Jauche, da dieſe überhaupt nicht mit der Luft in Berührung kommen ſoll.) 3. Miſt mit Torf oder Humuserde durchſchichten und bedecken, damit er kalt bleibt, was man daran er⸗ kennt daß Schnee nur langſam auf ihm ſchmilzt. Torf ſaugt dreimal ſo viel Jauche auf als Stroh. 4. Ein Hausmittel: Aus der Mitte des alten Haufens etwas zurücklaſſen als Unterlage für den neuen(beſtes und billigſtes Konfervierungsmittel), weil nämlich die alte Kohlenſäure das neue Ammoniak Huben.. 1980 e ö N e ger Miſt i a teile bereits ausgebreitet laſſen. Gehalt an Nährſtoffen. Schifferſtadt, 25. Olt.(Tödlicher unfall denn er enthält Fer⸗ Schließ⸗ lich iſt er ein lebendiger Dünger, was ihn vor allen näm⸗ lich eine Unzahl kleiner Pilze(Bakterien), auf deren der eckige 00 8 Gegenteil iſt der Fall! Specki⸗ und hat ſeine beſten Beſtand⸗ eingebüßt. i Auf dem Felde ſoll man den Miſt alsbalt unter⸗ pflügen, dann hat man die geringſten Verluſte, jedoch niemals, wenn er naß geregnet iſt, da er dann nicht verfault, ſondern vertorft. Im Winter kann man ihn Dadurch wird eine Veſchattungs⸗ gare erzeugt. Die ſchlimmſte Verſchwendung mit dem teueren Stickſtoff wird aber getrieben, wenn man loſe Häufchen abhackt und mehrere Tage oder gar Wochen liegen läßt. Sonne und Wind würden ſofort den Stickſtoff herausjagen. In der Miſtpflege muß noch viel geſchehen. Die Menge des Strohdüngers macht es nicht, ſondern ſein Die Düngerſtätte muß der ſehenswerteſte Platz auf dem Hofe werden. „Zeige mir deinen Miſt, und ich weiß, Was du als Landwirt biſt!“ erade ſt überreif 1 62 Kommunisten 0 5 Der aufgelöste feſchstag 192 f. 72 Adgeordn. 22 * Wirtſchafts⸗Nückblick. (Von unſerem fachmänniſchen Mitarheiter.) Das Fiasko der Preisabbauaktion.— Preiſe und Lohnbewegung.— Anleiheerfolg und Geldmarkt Das deutſche Wirtſchaftsleben kann nicht zur Ruhe kommen. Die allmähliche Erlöſung des beſetzten Ge⸗ bietes von ſeinen Ketten, der Erfolg der deutſchen An⸗ leihe, die Stabiliſierung der deutſchen Valuta, alle dieſe Momente haben nicht vermocht, die Unſicherheit zu ver⸗ treiben, die nun ſchon ſeit Monaten das Kennzeichen des deutſchen Wirtſchaftslebens iſt. Der Wahlkampf und die Unſicherheit der innerpolitiſchen Lage dürfte dieſe nervöſe Unſicherheit noch vermehren. Das Aus⸗ landsgeſchäft liegt noch immer im argen und auf dem Inlandsmarkte erweiſt ſich die Unſicherheit der Preis⸗ frage als verhängnisvoll. Die Preisabbau⸗Aktion der Regierung hat mit einem Fiasko geendet. Jetzt hat die aufwärtsſteigende Kurve der Lebensmittelpreiſe die Reichsregierung zu neuerlichen Beſtrebungen veranlaßt, die auf einen allgemeinen Preisabbau gerichtet ſind. Es zeigt ſich nun, daß man mit Verordnungen nicht ohne weiteres in das volkswirtſchaftliche Gebiet beliebig eingreifen kann, um die Preisbewegung in eine beſtimmte Richtung zu lenken. An der ſteigenden Ten⸗ denz der Indexziffer gemeſſen, darf*in ſagen, das amtliche Preisabbauprogramm bis„Itzt leider ohne befruchtenden Einfluß auf die erſtrebte Senkung der Lebens haltungskoſten geblieben iſt. Man hat die Koh⸗ lenpreiſe, die Frachten und den Zinsfuß offiziell her⸗ abgeſetzt, aber bei der Preiskalkulation der induſtriellen Gütererzeugung zeigt ſich dieſes heiße Bemühen der Regierung um eine Verbilligung der Produktion kaum von Eintfluß. ö Offenbar herrſcht bei den Reſſortminiſtern die Meinung vor, daß die Kartelle mit ihrer etwas eigen⸗ ſüchtigen Preiskonventionspolitik ihren Bemühungen ein Schnippchen ſchlagen. Nur in vereinzelten Fällen iſt es der Regierung bisher möglich geworden, gegen⸗ über dieſer rückſichtsloſen Konventionspolitik regelnd einzugreifen. Die Fertiginduſtrie, die die Löhne in den jüngſten Monaten auf das Feinſte ausalich, um dei Arbeiterſchaft nach Möglichkeit entgegenzukommen und um auch bei der Warenerzeugung auf dem Weltmarkt noch als wettbewerbsfähig zu erſcheinen, muß bei die⸗ ſer Lohnbewegung mehr oder weniger für die Preis⸗ politik der Kartelle büßen. Die freigewerkſchaftliche Lohnpolitik geht hierbei von der Maxime aus,„je hö⸗ her der Lohnanteil, um ſo größer die allgemeine Kauf⸗ kraft, um ſo günſtiger die Beſchäftigungsmöglichkeit“. Zu dieſer Lohnbewegung kommt nun noch die Unzu⸗ friedenheit der Gewerkſchaften mit dem Arbeitszeitab⸗ kommen. In der weſtdeutſchen Eiſen⸗ und Stahlindu⸗ ſtrie iſt ein ſolches Arbeits zeitabkommen durch die Ge⸗ werkſchaften gekündigt worden. Da die Werke aber das nach langen Kämpfen wiedererrungene Zweiſchichten⸗ ſyſtem nicht ohne Gefährdung ihrer internationalen Wett⸗ bewerbsfähigkeit aufgeben können, ſo wird die Arbeits⸗ zeitfrage neben der eigentlichen Lohnbewegung in der nächſten Zeit zu ſchweren Wirtſchaftskämpfen führen. Es iſt möglich, daß ſich die Regierungsmaßnahmen zur Herabſetzung der Produktionskoſten erſt allmählich auswirken. Aber gerade, weil infolge der Steigerung der Lebensmittelpreiſe die Gefahr einer neuen Lohn⸗ welle beſteht, muß die Regierung alles tun, um die Geſtehungskoſten der Induſtrie zu ermäßigen. Notwen⸗ dig iſt vor allem, daß die Ueberſchüſſe der Reichsein⸗ nahmen den Anlaß dazu bieten, die übergroßenSteuer⸗ laſten der deutſchen Wirtſchaft abzubauen. Erſt dann, wenn die Wirtſchaft wieder rentabel geworden iſt, wird auch der Staat das Recht haben, hohe Steuern einzu⸗ ziehen. Auch die Frachttarife ſind noch immer viel zu hoch. Eine Hebung des Verkehrs wird auch bei nie⸗ drigeren Tarifſätzen die Einnahmen des Fiskus er⸗ höhen. Ferner muß die Kohlenförd erung intenſiver und damit billiger geſtaltet werden. 5 Der große Erfolg der deutſchen Reparationsanleihe und die Tatſache, daß ſeitdem weitere große Auslands⸗ kredite nach Deutſchland gefloſſen ſind, darf uns nicht darüber hinwegläuſchen, daß dieſe Auslandskredite in⸗ folge der hohen Zins forderungen des Auslandes eine ſchwere Laſt für die deutſche Induſtrie bedeuten. Auf die Dauer werden wir aber mit dieſen teuren Kredi⸗ ten, die ja hoch verzinſt und zurückgezahlt werden müſ⸗ ſen, nicht auskommen. Die Rettung liegt allein auf dem Wege der Neubildung von Kapital und Spargel⸗ dern. Vorausſetzung hierfür iſt aber, daß unſere Pro⸗ duktion wieder normal und unſere Induſtrie rentabel gemacht wird. l i e Seelenkämpfe malt. über den Delegiertentag in Darmſtadt. daß * uglingsſodalität. Die geſtrige Aufführung war ein Treffer. Inhaltlich und ſzeniſch. Humperts Sprache glitzert oft in dichteriſcher Schöne. Beſonders wenn er Davon war das Stück reich, ohne auf⸗ dringlich zu ſein. Wie reißt es im Herzen des Vollsfreunds Artevelde hin und her zwiſchen Hoffen und Bangen, zwiſchen Frohlocken und Trauern! Dem Volkswohl opfert er alles, Geſundheit und Geld und Haus und Tochter und ſchließllch ſein Leben! Von ſeinem Geiſt Livin Denis, eines Verräters Sohn. Die goldechte Liebe zu Arteveldes gleichgearteter Maid ſchlägt ihn zum Helden, der mit dem Helden geht und untergeht. Die Rollen wurden gut geſpielt; Herr Zöller, der Inhaber der Titelrolle, könnte nicht übertroffen werden. Die Bühnenausſtattung geſiel. Aeußerſt geſchmackvoll war die„Neuheit“ im 2. Akt, der Rathausſaal zu Gent. Seine Anfertigung wie die farbenſatten Koſtüme werden wohl dem Verein ziemliche Unkoſten ſchaffen. Schon deshalb iſt ihm auch am 9. November ein volles Haus zu gönnen 1* Katbholiſcher Arbeiterverein. Unſere Monats⸗ verſammlung geſtern gab wieder viel Anregung. Der Präſident, Herr Schloſſer, erſtattete ausführlich Bericht Einzelne Punkte löſten eine rrge Disluſſion aus, z B. der Plan einer Rom⸗ fahrt im nächſten Jahr, wie ſie in Darmſtadt vorgeſchlagen worden war. Bei der Ausſprache über unſere Verbands⸗ zeitung wurde der Antrag angenommen, daß zwecks pünkt⸗ licher Zuſtellung wieder ein Vereinsdiener wie früher Auf⸗ trag erhalten ſoll. Der Präſes, Herr Kaplan Ott, behandelte nun eine Reihe Gegenwartefragen in ihrer Einſtellung zur Arbeiterwelt. Daran anſchließend ſprach man eingehend über den Wahlvorſchlag der Zentrumspartei, der 2 gewichtige Arbeitervertreter an ſicherer Stelle hat. Herr Reg.⸗Rat Knoll iſt vor Jahren auf Verlangen der chriſtlichen Ar⸗ beiter zur Wahrung ihrer Intereſſen in das Miniſterium be⸗ rufen worden und hat gemeinſam mit Herrn Sekretär Felder ſchon vieles zum Beſten des werkstätigen Volks⸗ teils erreicht. Die Kandidatur des Herrn Amtsgerichtsrats Schül iſt beſonders von den Arbeitern des Offenbacher Be⸗ zirks ſtürmiſch verlangt worden. Der Familienabend unſeres Vereins findet am 5. Januar 1925 ſtatt. „ Was viele nicht wiſſen. Es ſoll allein in Deutſchland vom Weltkriege her noch 48 000 Lazarett⸗Inſaſſen geben. Viele von ihnen kann man des halb nicht entlaſſen, weil ihre Geſichter ſo entſtellt ſind, daß ſie anſtößig wirken. Sie warten, ferne von ihren Angehörigen, darauf, daß ſie f nach Jahren wieder ein menſchenähnliches Ausſehen erhalten. ö Mode ⸗Ausſtellung der Firma Jakob Rothſchild, Weinheim. Wer geſtern die Gelegenheit wahrnahm, die Mode⸗ Ausſtellung der Firma Jakob Rothſchild,„Weinheim, zu beſuchen, war zunächſt verblüfft von der über Nacht ge⸗ leiſteten enormen Arbeit. Von einem Künſtler in ſeinem Fache war das Paterre⸗Lokal der Firma in vornehmſter Weiſe in ein großes Mode⸗Atelier umgewandelt worden. Wo noch am Abend vorher verkauft wurde, war über Nacht eine Ausſtellung entſtanden, die ſich denen größter Städte inbezug auf Eleganz und Vornehmheit, Vielſeitig⸗ keit und apartes Arrangement, würdig an die Seite ſtellen konnte! Die Verkaufsregale und Tiſche waren mit wundervoll fließenden Samten, entzückenden Seiden⸗ ſtoffen und hocheleganten Wollſtoffen behangen, die jedem künſtleriſchem Empfinden in ihren geſchmackvoll abgerönten Farbnüancen gerecht wurden. Eine überaus reiche Aus⸗ wahl der allerneueſten Modeeingänge gab den Beſuchern Gelegenheit den Blick zu weiten und ſich über die Viel⸗ 8 ſeitigkeit der Mode zu orientieren. Den Höhepunkt der Pariſer Modelle in Ausſtellung bildeten die gezeigten Original Wiener und Mänteln, Koſtümen und Kleidern. Ganz beſonders hervorzuheben ſind die Geſellſchaftstoiletten aus Crépe de Chiné, Crespe georgette, Créëpe marocain und Taffet. Wir ſahen wundervolle Herbſt⸗ und Winter⸗ (mäntel mit echtem Pelzbeſatz, Modellſchöpfungen, deren üppige Ausſtattung mit koſtbarſtem Innenfutter an die Pracht altvenezianiſcher Gewänder erinnerte. Die ver⸗ ſchwenderiſch reichen Stickereien und ſonſtigen effektvollen Metall⸗Garnituren wirkten an dieſen Stücken beſonders pompös. Hervorragend aparte und vornehme Koſtüme, reich mit Pelz verarbeitet, riſſen zu allgemeiner Bewun⸗ derung hin. Ganz entzückende Strick⸗Koſtüme durften wir beſichtigen, deren Farbenzuſammenſtellungen von her⸗ vorragendem Geſchmack zeugten. Wir freuten uns zu erfahren, daß ſich unter dieſen Modellen auch ſolche be⸗ finden, die wir Weinheimer Gewerbefleiß zu verdanken haben. Unſeren Funktionen als Berichterſtatter würde es nicht entſprechen, wollten wir uns allzuſehr in Einzel⸗ heiten verlieren. Wir ſtellten feſt: Dieſe vollendet ſchöne Modeaus⸗ ſtellung als erſte ihrer Art in Weinheim entſprach— wie wir uns überzeugen konnten— einem lange gehegten Wunſche unſerer Damenwelt, wovon der außerordentlich lebhafte Beſuch der Ausſtellung, beſonders in den Nach⸗ mittagsſtunden beredtes Zeugnis gab. Zuſammenfaſſend können wir noch ſagen: Die Wirkung der Ausſtellung im geſamten, war eine gediegene, vornehm künſtleriſche die Farbenzuſammenſtellung ſtörte das Auge nirgends, trotz der 6 0— heute modernen— Vielfältigkeit der Farben, die Wirkung wurde durch die effektvolle Beleuchtung am Abend noch weſentlich erhöht. Es war ein glücklicher Gedanke der Firma Jakob Rotſchild, die Damenwelt mit einer ſo großzügig arrangierten Mode⸗Ausſtellung zu überraſchen. Aber nicht allein im Intereſſe der Damen⸗ welt ſind derartige Veranſtaltungen zu begrüßen, ſondern auch zur Hebung des Fremdenverkehrs unſerer Stadt, wozu ſolche Arrangements mit derart erſtklaſſig ausge⸗ führten Schaufenſterdekorationen weſentlich beitragen. Wir hoffen deshalb mit unſeren Damen, daß die Firma Jakob Rothſchäild, eine ſolche Mode-⸗Ausſtellung recht bald wiederholt. 8