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Geeiſtlichkeit für den troſtreichen Beſſtand, den ehrw. barmh. Schweſtern für die liebevolle Pflege, ſowie den Stiftern von Seelenmeſſen, 1 Viernheim, den 10. November 1924. 1 Nee nunenb diblelllckenen. 2 5 2 Anntlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Steuerterminkalender für Nov. 1924. Der obige Steuerterminkalender iſt im Rathaus zur Einſicht ausgehängt, Viernheim, den 8 November 1924. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. ö Gemeindekaſſe. Morgen(Dienstag) von 10-12 Uhr werden die Zuſatzrenten für Sozlalrentner und die Unterſtützungen für Kleinrentner aus⸗ bezahlt und zwar in dem ſeitherigen Kaſſe⸗ lokal(Holzſtr.). N 5 W 65 5 elm, den 10. November 1924. Viernheimer Anzeiger. Jöft, Rentmeister. 90 a b (Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich außer Sonn⸗ u. Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 M Gratisbeilagen: wöchentlich Samskags das achtſeitige illuſtr. Sonntagsblatt 1 halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich. Viernheimer Tageblatt frei ins Haus. 0 „Sterne u. Blumen“ eiger (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpalti e Petitzeile 25 Pfg., Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate u. Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher. Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. Erſte und ülteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. Main. 5 N Tages⸗Aeberſicht. —“ Mit Wirkung vom 1. Januar 192 wird die Umſatzſteuer von 2 Prozent auf 1½ Prozent herabge⸗ ſetzt, wobei eine weitere Ermäßigung auf 1 Prozent vorbehalten bleibt, während die Luxusſteuer von 15 auf 10 Prozent ermäßigt wird. —“ Die neue Deviſenordnung, nach welcher bedeu⸗ e 110 Deviſenverkehr vorgeſehen ſind, N t ſofortiger Wirkung im Reichsgeſetzblatt. öffentlicht worden. e 0 55 Der deplomatiſche Korreſpondent des legraph“ teilt mit, daß die engliſche Regierung der Anſicht ſei, daß der Zwiſchenfall von Ingolſtadt keinen 1 0 zu einer ernſten Beurteilung der Lage abgeben önne. 1 Das deutſch-alliierte Sachlieferungskomitee hat ſich in Paris zum erſten Male verſammelt und ſich mit der Vergebung der Beſtellungen der Kohlen⸗ und Stick⸗ ſtofflieſerungen beſchäftigt. * Der 9. November iſt im Reich und in Berlin ruhig verlaufen. Hitleranhänger, welche in München auf dem„Schauplatz der Ereigniſſe vom vergangenen Jahr Kränze niederlegen wollten, wurden von der Polizei zerſtreut. “ Bei den Wahlen zum anhaltſchen Landtag er⸗ zielten die Sozialdemokraten 15, Bürgerliche Völtsge⸗ meinſchaft 14, Demokraten und Bodenreformer je 2, Kommuniſten 2 und Deutſchvölkiſche 1 Sitz. —“ Der frühere ſächſiſche Miniſterpräſident Zeigner iſt zur Verbüßung ſeiner Strafe nach der Gee gene anſtalt in Bautzen überführt worden. —“ Der Abſchluß der diplomatiſchen Verhandlun⸗ gen, die wegen der Rückkehr des Miniſters Dr. Jarres nach Duisburg mit der belgiſchen Regierung gepflogen merden, wird in den nächſten Tagen erwartet. Den Nachforſchungen der Nürnberger Polizei iſt es gelungen, eine von Nürnberg nach Plauen i. B. verlegte kommuniſtiſche Geheimdruckerei aufzuheben, bei welcher umfangreiches Material beſchlagnahmt wurde. —* Die bayeriſchen Offiziersverbände haben be⸗ ſchloſſen, ſich der Erklärung der bayeriſchen Generäle, in welcher die Standesgemeinſchaft mit General Luden⸗ dorff abgelehnt wurde, rückhaltlos anzuſchließen. — Infolge des Eiſenbahnerſtreils verkehren in He⸗ ſterreich nur noch Lebensmittel⸗ und Arbeiterzüge, letz⸗ tere nur auf Lokalbabnen. „Daily Te⸗ Zur Banernbewegung. Die vom Verband der katholiſchen Männervereine ver⸗ anſtalteten„Katholiſchen Bauerntage“ löſen, wie uns mitgeteilt wird, in Kreiſen der Freien Bauernſchaft Kritik aus. Dieſe Kreiſe ſehen wieder einmal in ſolchen Tagungen„engherzige konfeſſlonelle Abſon⸗ derung“,„Aus nützung der Religion für politiſche Zwecke“, ſie wollen nicht verſtehen, was rere 8 teligiöſes Bekenntnis mit wirtſchaftlicher Bauernbewegung zu tun haben ſoll. Ueber das Verhältnis der Rellgion zur Standesbewegung und wirtſchaftspolitiſchen Problemen iſt ſchon viel geſprochen und geſchrieben worden. Für den überzeugungstreuen, Katholiken, der aus dem Glauben lebt, iſt Religion nicht etwa Feiertagsrock, den man Sonntags zum Kirchgang aus dem Schrank hervorholt, für den man aber die Woche über, bei der Werktagsarbeit, keine Verwendung hat, ſondern für ihn iſt ſelbſtverſtändlich, daß nicht nur ſeine private, ſondern auch ſeine öffentliche Tätigkeit und nicht zuletzt ſeine wirtſchaftlichen Beſtrebungen im Einklang ſtehen müſſen mit katholiſchen Grundſätzen. 5 9 Der Katholik iſt in ſeinem Gewiſſen verpflichtet zu prüfen, ob ſeine wirtſchaftliche, ſoztale und politiſche Einſtellnng katho⸗ liſcher Lebengauffaſſung und chriſtlichen Moralgrundſätzen ent⸗ ſpricht. Dies gilt für alle Stände, auch für den Landwirt. Von dieſem Geſichtspunkt aus geſehen gibt die Entwicklung der Bauernbewegung in Heſſen und beſonders in Rheinheſſen zu Bedenken Anlaß. Darüber die katholiſchen Landwirte auf⸗ zuklären, iſt Pflicht katholiſcher Verbände und darum Zweck der Katholiſchen Bauerntage. In der Entwicklung der Bauernbewegung in Heſſen iſt vom katholiſchen Geſichtspunkt aus ein unerfreuliches Symp⸗ tom darin zu ſehen, daß bei der letzten Reichstagswahl einige Tauſend katholiſche Bauern ſich rein ſtandesegoiſtiſch orientlert und ihre Stimme bauernbündleriſchen Gruppen gegeben habeu. die nichts anderes als Wahlhelfer der Deutſchnationalen ſind, Eine beklagenswerte Erſcheinung, die Veranlaſſung ſeln ſollte, in manchen ländlichen Gemeinden einmal nach dem Rechten zu ſehen. Wenn man ſich vor Augen hält, daß es ländliche, rein kathollſche Gemeinden gibt, in denen aus Tradition nie anders wie Zentrum, zu dem die Mehrheit der Katholiken au; religtöſer Gefinnung heraus ſich bekeunt gewählt wurde, in denen aber bei der letzten Wahl Hunderte von Bauern⸗ ſtimmen den wirtſchaftsegolſtiſch, nationaliſtiſch eingeſtellten Bauernbund zugefallen find, dann muß man ſchon ſagen, daß in dleſen Gemeinden etwas nicht ſtimmt. Wenn in ſolchen Gemeinden, in denen das kirchliche Leben blüht, kathollſche Bauern, die heute ihren kirchlichen Pflichten nachkommen, mor⸗ gen die Partei verlaſſen oder gar bekämpfen, die doch un⸗ beſtreitbar die katholiſchen Kulturgüter verteidigt und auch für die berechtigten Belange der Landwirtſchaft eingetreten iſt, dann iſt dies nicht nur ein polltiſches, ſondern auch ein religiöſes Problem. Es beweiſt, dies muß einmal offen ausgeſprochen werden, daß die innere Ein⸗ ſtellung vieler katholiſcher Bauern nicht in Harmonie ſteht mit äußerem kirchlichen Bekenntnis. Es beweiſt, daß materialiſtiſche, ſtandesegolſtiſche, das ſind u n⸗ chriſtliche Motive, die höhere religiös kathollſche Auf⸗ faſſung überwuchern. Dieſe Entwicklung, die ſich heute in einem Teil der katholiſchen Bauernſchaft vollzieht, iſt ähnlich der Entwicklung, wie ſie ſich in den letzten Jahrzehnten des verfloſſenen Jahr⸗ hunderts unter einem Teil der katholiſchen Arbelterſchaſt voll⸗ zogen hat. Damals wanderte eine große Anzahl kathollſcher Arbeiter, obwohl ſie äußerlich noch ihre kirchlichen Pflichten De Der Siebente. Maman von Els beth Borchart. 43. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Es war ihr oft, als ob ſich mit ihren zunehmen⸗ den Kräften eine innere Umwälzung vollzogen hätte, die heimlich gärte, und nur da rauf wartete, die Ober⸗ fläche zu durchbrechen und ans Tageslicht zu kommen. Und ſie ſelbſt war es, die den Strom immer wieder gewaltſam zurückdrängte, den Strom heißen Lebens⸗ dranges und Lebensbetätigung. Mit dem ganzen Starrſinn der Kranken, die ſich die Unheilbarkeit dieſer Krankheit ſo feſt eingeredet hatte, war ſie dem erſten leiſen Heben ihrer Kräfte äußerſt fteptiſch begegnet. Sie zweifelte ſelbſt noch daran, wo die Beweiſe klat auf der Hand lagen. Die Zuverſichtlichkeit See⸗ gers, ſeine Energie nur hatte ſie trotz allen gegenteili⸗ gen Benehmens immer wieder veranlaßt, ihre begon⸗ nenen Gehverſuche fortzuſetzen, halb widerwillig, halb von vager Hoffnung getrieben. Hinterher freilich hatte ſte ſich ſelbſt geſcholten, ſich zu großer Schwäche und Gefügigkeit einem Manne gegenüber, der durch nichts zu ſeinen Ratſchlägen berechtigt ſchien, angeklagt, und es doch nicht vermocht, ſeinem eindringlichen Zureden zu widerſtehen oder gar ihn nicht mehr zur Vorleſe⸗ bande zu empfangen. Obgleich ſie es ſich nicht klar 1 0 0 fühlte ſie, daß diefe Stunde den ganzen Inhalt des Tages für ſie bildete, Mochte es nun die ſanfte und doch ſeſte Art einer Ueberredung— mochte es der von ſeiner Hand gestützte Gehverſuch oder die klangvolle Stimme, die br beim Vorleſen ſo wohltuend beruhigend die Ner⸗ ven berührte, ſein— ſie ſehnte ſich nach dieſer Nach⸗ mittagsſtunde und war ungehalten, wenn ſie durch ir⸗ gend etwas unterbrochen wurde. f 0 aller Abwehr, trotz ihres ſteten Logen onnte ſie ſich der Gewißheit, daß ſie faſt mit dem Tag an Kräften ihrer Muskeln und Gliever zu⸗ nahm, endlich doch nicht länger verſchließen. zweifels u. — Seele, wie ihr etzt ſo vieles, was mit und in ———.— Schriftleitung, Druck und Verlag: Johann Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße 36. I dienstag, den 11. November 1924 41. Jahrgang. erfüllten, nach und nach zur Sozlaldemokratie ab. Die Folge war, daß ſie auch bald dem kirchlichen Leben vollſtändig ent⸗ fremdet waren. Dieſe Entwicklung darf man nicht lelcht nehmen. Wir müſſen Aufklärung in die kathollſche Bauernſchaft tragen, daß Bauernbund und auch die Freie Bauern⸗ ſchaft unter ihrer derzeitigen Führung Wege geht, die von einem überzeugungstreuen Katholiken nicht ge⸗ gangen werden dürfen. Wie den katholiſchen Arbeitern nicht geſtattet iſt, Gewerkſchaften anzugehören, die rein materiallſtiſch klaſſenkämpferiſch orkentiert ſind, ſo iſt es auch dem katholiſchen Bauern nicht erlaubt, Verbänden anzugehören, die in ihren wirtſchaftlichen Doktrinen ebenſo materialiſtiſch und ſtandes⸗ egoiſtiſch eingeſtellt ſind. Klarheit iſt notwendig; ſie muß herbeigeführt werden, wenn auch vielleicht in manchen bäuerlichen Kreiſen ein offenes Wort nicht gern gehört wird. Wir haben eine Zeitlang der Entwicklung in der Freien Bauernſchaft abwartend gegenüber⸗ geſtanden, nachdem dieſe aber wirtſchaftspolitiſche Wege geht, dle, ſei es direkt oder indirekt, katholiſche Belange gefährden, muß auch klare Stellung genommen werden. Deutſchland materiell entwaffnet. i Berlin, 10. April. Der„Deutſchen Zeitung“ zufolge erklärte General Foch einem amerikaniſchen Preſſevertreter in einem Interview, daß Deutſchland materiell völlig entwaffnet ſei. Revolution in Spanien. Paris, 10. Okt. In Spanien iſt laut vorlin⸗ genden Meldungen bereits Ende vergangener Woche eine Aufſtandsbewegung ausgebrochen, die offenbar von langer Hand vorbereitet war, über die jedoch infolge der ſtrengen Zenſur nur vereinzelte Meldungen über die Grenze kemmen. Verſchiedene Blätter melden, daß 27 Anarchiſten, die nach blutigen Kämpfen bei Vera der ſpaniſchen Grenzpolizei in die Hände fie⸗ len, vor ein Kriegsgericht geſtellt und ſtandrechtlich er⸗ ſchoſſen wurden, während geſtern abend zwei weitere Revolutionäre verhaftet und 5 von der franzöſiſchen Grenzpolizei abgeſchoſſen wurden. Die von offizieller ſpaniſcher Seite gegebene Darſtellung der Situation er⸗ gibt den Eindruck, als ob es ſich um zuſammenhang⸗ loſe anarchiſtiſche Anſchläge handle. Bezeichnend iſt jedoch, daß die Regierung Gendarmerie⸗Abteilungen zur Verſtärkung der Grenzpolizei abgeſandt hat. Vor⸗ läufig läßt nichts darauf ſchließen, daß die Bewegung gegen die Monarchie gerichtet iſt. „ Paris, 10. Nov. Neueren Meldungen zufolge iſt es in den Straßen zu Barcelona zu einer wahren Schlacht gekommen. Nach einem ſüdfranzöſiſchem Blatt ſoll ein dort ſtehendes Pie nierregiment meutern. Die Kaſerne ſei von Kavallerie und Polizei umzingelt. P aris, 10. Nov. Nach einer weiteren Nachricht ſcheint es, als ob die ſpaniſchen Revolutir näre, die den Sturz Primo de Riveras und der Monarchie be⸗ zwecken, in eine Falle gelockt worden und vernichtet worden find, doch iſt dieſe Meldung mit großer Vor⸗ ſicht aufzunehmen. An einem Vormittag, als ſie ganz allein war, hatte ſie das Verlangen gepackt, einmal zu verſuchen, ob ſie imſtande war, ſich ohne fremde Hilfe zu erheben und einige Schritte zu gehen. Das Herz klopfte ihr vor Angſt und Aufregung— aber ſie wagte es. Und welches Wunder— ſie ſtand aufrecht, ſie machte Schritte, ohne zu taumeln und zu wanken, kräf⸗ tige Schritte, ohne eine Spur von Schwäche und Steiſ⸗ heit in den Gliedern zu ſpüren. Dieſe Entdeckung über⸗ wältigte ſie faſt. Sie lachte und weinte in einem Atem⸗ zuge und dankte Gott mit heißem, wenn auch wortlo⸗ ſem Gebet. Ihr nächſtes Empfinden war, Seeger rufen zu laſ⸗ ſen, ihm das Reſultat ſeiner vorgeſchlagenen Kur zu zeigen, und auch ihm, dem Urheber, zu danken. Dann kam der Rückſchlag und die Mutloſigkeit wieder über ſie. Das heutige Erlebnis gab ihr noch keine Garan⸗ tie für völlige Geſundung, ſie mußte erſt eingehender prüfen, ehe ſie ſich zur Anerkennung ſeiner Verdienſte und der Wahrheit ſeiner Angaben und ſeiner kühnen Behauptung, die ſie oft in ihrer üblen Laune und Mutloſigkeit angezweifelt hatte, herbeiließ. Sie wollte nicht voreilig ſein, ſondern abwarten, weiter prüfen. Von nun ab machte ſie täglich ſelbſtändige Geh⸗ verſuche und verheimlichte ſie vor Seeger und vor je⸗ dem ſonſt. Sie fühlte, wie ihre Kräfte ſich hoben, wie Lebensmut und Lebensluſt wuchſen, ſie fühlte ein ſtarkes, inneres Werden, das nach außen förmlich drängte. Oft meinte ſie, es nicht länger auszuhalten, ſich mitteilen zu müſſen, und wenn Seeger kam und nah ihrem Befinden fragte, antwortete ſie, daß es ihr leidlich ginge und ſtützte ſich bei den Gehverſuchen ſo feſt auf ſeinen Arm, machte ſo ſchwerfällige, lang⸗ ſame Schritte, daß er von einer bedeutenden Beſſerung nichts merken konnte. Er verlor weder die Geduld noch ſeine Zuverſicht, und das Herz krampfte ſich ihr 0 men, daß ſie ihn täuſchte, abſichtlich täuſchte. Warum nur? War es auch ein rätſethafter Vorgang in ihrer ihr * FEC ˙ UAA ĩðVvù bo A vorging, ein Ratſel war? Sie ſpielte eine Kemödie, ſie, der jedes Heucheln bisher etwas Fremdes, Ver⸗ abſcheuungswürdiges geweſen war. Waltraut war heute allein. Seeger war mit den Knaben ausgeritten, und Barbe hatte ſie ins Dorf zu einer kranken Bäuerin geſchickt. Durch die geöffneten Flügeltüren drang der warme, duftende Hauch des Julinachmittags. Ein feiner Dunſt lag über dem Park, aus dem ſich die Baumgruppen wirkungsvoll abhoben. Dahinten ſtieg der dunkle Na⸗ delwald auf und in weiter Ferne die Berge. Eine mächtige Sehnſucht packte ſie plötzlich. Wenn ſie einmal hinausging in den Park, zum Teich, um, wie einſt in geſunden Tagen, die Schwäne zu füttern — wenn ſie einmal wieder jene verſchwiegenen Lieb⸗ lingsplätzchen aufſuchte— unter den dunklen Buchen oder im ſchattigen Walde— wenn ſie auf das Sin⸗ gen und Pfeifen der Vögel, auf das Rauſchen der Bäume lauſchte und träumte? Wie ein Ruck ging es durch ihren Körper. Sie ſtand auf und ſchritt hinaus auf die Terraſſe und wei⸗ ter die Stufen hinab in den Park, an den Teppichbee⸗ ten und am Springbrunnen vorbei zum Teich. Und nun ſtand ſie ſtill und breitete die Arme aus, und ein Ton kam aus ihrer Bruſt, erſtickt halb vom Jubel. Hatte die Sonne heute nicht einen ſtärkeren Glanz, der Himmel ein tieferes Blau— dufteten die Blumen nicht herrlicher als früher, und ſangen die Vögel nicht lauter? War ſie in ein Zaubermärchen verſetzt, oder waren es noch die alten Bäume, dieſelben Blumen u. Vögel, die einſt ihr Glück und dann ihr herbes Leid geſehen hatten? Verloren war es ihr, und nun wie⸗ dergeſchenkt, doppelt, dreifach. Ihre Bruſt, in der das Herz wieder krä vermochte der Empfindungen, die ſie überfluteten, nicht Herr zu werden. Nur weiter, weiter hinein in dieſe ihr neu geſchenkte Welt— genießen, bewundern. (Fortſetzung folgt.) — „ 9 Aus Heſſen. Darmſtadt, 10. Nov.(Die Hegezeit für Haſen.) Das Miniſterium des Innern hat für das laufende Jagdjahr den Beginn der Hegezeit für Haſen auf den 1. Januar 1925 feſtgeſetzt. Darmſtadt, 10. Nov.((Ausgabe falſcher Zahlungsmittel.) Eine entwertete Reichs⸗ banknote über 100 Millionen Mark, die ſo gefälſcht war, daß ein hieſiger Geſchäftsmann annahm, es handle ſich um 100 Rentenmark, hat ein junger Mann im Al⸗ ter von 26 bis 28 Jahren in einem hieſigen Geſchäft verausgabt. Außerdem iſt eine falſche Silbermark, E Deutſches Reich 1924, im Umlauf feſtgeſtellt worden. Nach den Herſtellern und Verbreitern der Falſchſtücke wird gefahndet. Darmſtadt, 10. Nov.(Milchpreiserhö⸗ hung.) Der heſſiſche Bauernbund hat den Kleinver⸗ kaufspreis für Milch für Darmſtadt auf 38 Pfennig pro Liter hinaufgeſetzt. Der Stallpreis beträgt 26 Pfennig pro Liter. Offenbach, 10. Nov.(Aus gekränktem Ehrgeiz.) Seit dem 13. v. M. wurde in Offenbach der zehn Jahre alte Schüler Otto Weyhardt vermißt. Jetzt iſt die Leiche des Vermißten in Höchſt gelandet worden. Nach Ausſagen des Arztes hat ſie etwa dre Wochen im Waſſer gelegen. Der Schüler hat ale allem Anſchein nach Selbſtmord verübt. Der Grund da⸗ zu dürfte in gekränktem Ehrgeiz zu ſuchen ſein. Otto Weyhardt beſuchte die Oberrealſchule. Da er aber im Unterricht nicht mitkommen konnte, wurde er zunächſt im die Begabtenklaſſen und dann nach einigen Wochen in die Einheitsſchule zurückverſetzt. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim, 10. Nov. Der Hypothekengläubiger⸗ und Sparerſchutzverband für das deutſche Reich, Reichs⸗ verband, Sitz Berlin⸗Biesdorf, hat ſeine Land es⸗ und Ortsgruppen angewieſen, nachdem eine erſprießliche Ei⸗ nigung mit den politiſchen Parteien nicht möglich war, allein in den Wahlkampf zu gehen. Als Spitzenkandi⸗ dat für den 32. Wahlkreis, Baden, wurden beſtimmt: Karl Giera, Mannheim, Landrat Dr. Heine, Oſchers⸗ leben⸗Bode, Erwin Kuhn, 1. Vorſitzender des Reichs⸗ verbandes, Berlin-Biesdorf, und Ferdinand Eck, Haupt⸗ lehrer a. D., Mannheim. Der Verband tritt in den Wahlkampf unter dem Namen„Aufwertungs⸗ und Auf⸗ baupartei“. Mannheim, 10. Nov.(Fallendes Waſ⸗ er.) Das Hochwaſſer des Neckars iſt in Mannheim in ſeinem eigenen Flußbett mit Vorland ſtark zurückge⸗ gangen und hat auch einen ziemlich raſchen Ablauf nach dem Rhein. Das Druckwaſſer des Oeckars dagegen iſt noch unverändert und ſteht bis zu 1 Meter hoch in den Schrebergärten des zugeſchütteten Altneckargebietes bei Feudenheim, wo ſich noch Kartoffeln und andere Feld⸗ früchte im Erdboden befinden. Heidelberg, 10. Nov.(Den eigenen Va ⸗ ter erſchoſſen.) Am Freitagabend hat in Wil⸗ helmsfeld bei Schriesheim ein verheirateter Mann na⸗ mens Wilhelm Gutfleiſch infolge Familienſtreitigkeiten den eigenen Vater, einen 44jährigen verheirateten Mau⸗ rer mit einem Revolver erſchoſſen. Der Täter iſt feſt⸗ genommen worden. Heidelberg, 10. Nov.(Ein falſcher Ba⸗ ron.) Das Schöffengericht verurteilte einen früheren Bankbeamten aus Düſſeldorf, der mit ſeiner Mutter un⸗ ter dem Namen Baron von Zietzgewitz zwei Banken durch falſche Zahlungsanweiſungen um größere Be⸗ träge geſchädigt hatte, zu 1½ Jahren Gefängnis. Die Mutter, die bei einem dritten Verſuch feſtgenommen worden war, erhielt acht Monate Gefängnis. Der Sohn war erſt ſpäter feſtgenommen worden, nachdem er, als ſeine Mutter ſchon in Haft war, unter dem Namen eines Barons von Zietzgewitz ein gutes Leben geführt hatte, das ſich auf der Beute der erſten Schwin⸗ deleien aufbaute. — 0— port und Spiel. Fußball. N ſchenrundenſpiel um den ſüd⸗ 3 w Süd⸗ 1 ſchen uß ballbundpokal ü e Berlin 775 für Süd⸗ deutſchland. Halbzeit 4:0. Mannheims großes Fußballereignis iſt beendet. Den 8000 Zu⸗ ſchauern wurde ein glänzendes Pri pagandaſpiel vor⸗ geführt, das Süddeutſchland mit 7:2 Toren zu ſeinen Gunſten entſcheiden konnte. Dem Spielverlauf nach erſcheint die Niederlage Berlins reichlich hoch. Im Feldſpiel zeigten ſie zum Teil ebenbürtige Leiſtungen, aber im Strafraum war es mit ihrer Kunſt zu Ende. Dagegen hatte die Süddeutſchen einen beſonders guten Tag und jede ſich bietende Toraelegenbeit wurde aus⸗ Katholiſche Myſtik und proteſtantiſche Frömmigkeit. Aus: Auguſt Reatz,„Jeſus Chriſtus“. Man hat die Frage geſtellt, warum die Myſtik dem prote⸗ ſtantiſchen Glaubensleben fremd geworden ſei. Das iſt kein ö Für den Proteſtan⸗ tismus iſt die gläubige Zuverſicht zum verzeihenden Vatergott das höchſte und entſcheidende Gotteserlebnis. Für den Katholi⸗ zismus iſt es die Liebe. Wohl fordert er Glaube und Vertrauen im gleichen Maße; aber ſie gelten ihm nur als vorbereitendes, nicht als entſcheidendes Heilserlebnis. Die weinende Sünderin zu Jeſu Füßen iſt das Urbild katholiſcher e„Ihr vertraut, ſon⸗ dern„weil ſie viel geliebt hat.“ Die Liebe iſt das Eingangstor in das Gottesreich der Seele. Sie iſt das Grundgefühl katho⸗ liſcher Frömmigkeit. Darum hat dieſe Frömmigkeit nichts Selbſtgenügſames und Nüchternes wie. der Proteſtantismus. Die Liebe iſt ſtürmiſch, drängend, überſchwenglich. Die katho⸗ liſche Frömmigkeit ſchaut nicht rückwärts, ſondern vorwärts, weniger auf ſich ſelbſt, als auf Gott. Sie kennt wohl die eigene Sündhaftigkeit und Erlöſungsbedürftigkeit; aber ſie verliert ſich nicht darin wie die reformatoriſche Frömmigkeit. Sie erwartet 5 ſie will noch unendlich Größeres: nämlich Gott und ſeinen Beſitz. Die katho⸗ liſche Liebesfrömmigkeit vergißt, was ſie war und was ſie iſt; ſie denkt nur noch daran, wer Gott iſt und was er ihr 7 kann. 1 0 100 ben trennt; ſie weiß nur, daß die Liebe alles eint un daß dem Liebenden alles möglich iſt. Das iſt die Torheit und Verwegen⸗ eit der Liebe, das iſt das Mysterium caritatis. Das katholiſche Ba hat dieſer Frömmigkeit recht gegeben. Es erinnert, daß Zufall, ſondern innere Notwendigkeit. werden viele Sünden vergeben“, nicht, weil ſie vie wohl zunächſt die göttliche Verzeihung, aber Sie fragt nicht nach dem Abſtand, der Gott und Nore. genützt. Das Sz geführt und machte beide Mannſchaften der zeichneten Schiedsrichter ſein Amt nicht ſchwer das erſchienene Publikum bewahrte größte Objektivi⸗ tät und ſpendete beiden Mannſchaften begeiſterten Bei⸗ fall. Auf der Tribüne war der Geſamtborſtand des Süddeutſchen Fußballverbandes anweſend, außerdem waren 60 Preſſevertreter aus allen J ballverbänden erſchienen. Das Spiel ſelbſt ſah vorerſt Süddeutſch⸗ land im Vorteil und konnte bereits in der dritten Minute das erſte Tor erzielen. In gleichmäßigen An Kunden folgten bis zur Halbzeit noch drei weitere Das Wiederanſpiel brachte durch Höger den Süddeutſchen das 5. Tor. Im weiteren Verlauf des Spieles ließ Süddeutſchland etwas nach. Berlin nützte dieſe Schwächeperiode geſchickt aus und konnte zwei Tore aufholen. Kurz darauf vermag Süddeutſchland durch Meißner und Berk das Reſultat auf 7:2 zu ſtellen. An dieſem Ergebnis wurde trotz beiderſeiti⸗ ger Anſtrengungen bis zum Schluß nichts mehr ge⸗ ändert. 8 Mainbezirk: Die Bezirksligaſpiele im Main⸗ bezirk brachten Ueberraſchungen wie ſelten zuvor. Die Favoriten unterlagen auf der ganzen Linie, darunter der Mainbezirksmeiſter Fußballſportverein Frankfurt mit 2:1 gegen Helvetia Bockenheim und der an zwei⸗ ter Stelle ſtehende Fkl. Hanau 93 gegen Eintracht Frankfurt. Union Niederrad ſchlug die Offenbacher Kickers mit 4:2, während die zwei Tabellenletzten Spkl. Bürgel und V. f. R. Frankfurt 2:2 unentſchie⸗ den ſpielten. An der Reihenfolge in der Tabelle wurde aber nur inſofern etwas geändert, als Ein⸗ tracht und Union ihre Poſition etwas verbeſſert haben. Die Offenbacher Kickers wurden mit 4:2 von Union Niederrad geſchlagen, die wieder ihre frühere Stärke erlangt hat. Kreisliga: Germania Frankfurt: Spv. Bergen 4:0, Olympia: Spy. Homburg 111, Eckenheim: Sportfreunde Frankfurt 3:1, Viktoria Aſchaffenburg: Niederrodenbach 10:0, Spy. Damm: 20 Hanau 0:0, Kickers Aſchaffenburg: Viktoria Kahl 3:2, Sport 60 Hanau: V. f. G. Groß⸗Auheim 111, Viktoria Hanau: Rüla 2:0, Sp. Klein⸗Steinheim: Sportgemeinde Damm 21. Lokales und Allgemeines. — Der Winter kündigt ſich an. Bei einer Tempe⸗ ratur, die ſich in den letzten Nächten in den höheren Lagen der Umgebung ſchon ein wenig unter dem Null⸗ punkt bewegte, war der Erdboden in den frühen Mor⸗ genſtunden mit leichtem Reif bedeckt. Teilweiſe trat in der Umgebung bereits leichter Nachtfroſt auf. Muckermann⸗Vorträge Unſere geſtrige Nummer brachte einen Auszug aus dem Buche:„Kind und Volk“ von Hermann Muckermann. Dieſer bekannte Jeſuitenpater hält nun die nächſte Woche 5 Abendvorträge im Mannheimer Nibelungenſaal. Es iſt wohl zu erwarten, daß auch von Viernheim aus der Beſuch dieſer Vorträgen einſetzt. * Jagdliches. Nach einer Bekanntmachung des Miniſteriums des Innern wird für das laufende Jahr der Beginn der Hegezeit für Haſen auf den 1. Januar 1925 feſtgeſetzt. * Gebühren⸗Erhebung. Das Miniſterlum des Innern gibt die Erhebung der in die Staatskaſſe fließenden Gebühren für amtslierärztliche Dienſtverrichtung bekannt. Auſhalten der Milch bei Kühen. (Nachdruck verboten.) Dieſes läſtige Uebel wird namentlich bei ſolchen Kühen angetroffen, die vor kurzem erſt angeſchafft ſind, denn die Urſache liegt in den meiſten Fällen in der Art und Weiſe des Melkens, welche die Kuh vislang gewohnt geweſen iſt. Die Handgriffe bei dem Mel⸗ ken ſind eben verſchieden. Die eine Perſon melkt wit voller Hand(ſog. Fäuſteln), die andere zieht die Zitzen lang(ſog. Strippen). anderen Beſitz und wird von einer ihr anbekaunten Perſon gemolken, ſo hält ſie leicht die Milch auf, wenn ihr die neue Melkmethode ungewohnt iſt. In ſolchem Falle verſchwindet das Uebel bald, wenn die Kuh wie auf gewohnte Weiſe gemolken wird Oollte ein? andere Urſache vorliegen, wie ſie bei Kühen vor⸗ kommen kann, die ſchon länger im Beſitz ſind, näm⸗ lich in Euter⸗ und Zitzenkrankheiten, ſo ergibt ſich die Beſeitigung von ſelbſt durch die Heilung der bezügli⸗ chen Fehler, als z. B. ſchmerzhafte Bläschen(ſog. Aphthen) am Euter und den Zitzen, engen Zitzen⸗ öffnungen, Knötchen(ſog. Schleimhautpolypen) im Zitzenkanal, wodurch das Melken erſchwert wird, ze. Sind alle angegebenen Urſachen nicht vorhanden, ſo gebe man der Kuh beim Melken Futter oder Saufen vor, ſpreche ihr gütlich zu und klopfe ſie mit einem Schlüſſel ſanft an den Hörnern. FF Liebes⸗ und Lebensgemeinſchaft Gottes mit der Seele ſei. Die proteſtantiſche Frömmigkeit begreift von alledem nichts. Darum hat ſie die ſtürmiſchen, drängenden aktiven Elemente urchriſt⸗ licher Frömmigkeit mehr und mehr verloren. Sie weiß in ihrer Allgemeinheit— nur die pietiſtiſche macht eine Ausnahme nichts mehr von der glühenden Gottesreichshoffnung der erſten Jahrhunderte, nichts von der welterneuernden Macht katho⸗ liſcher Liebe, nichts von dem Grundmotiv katholiſchen Lebens: Soli Deo gloria. 5 ö Darum begreift ſie auch nichts von der katholiſchen Myſtik, dieſem Mysterium caritatis. Sie verſteht es am Wee wo ihr dieſe Myſtik in 1 einfachſten, kindlichſten, unreflektierten Formen begegnet. Darum verwechſelt ſie katholiſche Heiligen⸗ und Bilderverehrung mit heidniſcher Magie und mit heid⸗ niſchem Aberglauben. Aber der Liebe genügt nun einmal das allgemeine Bewußtſein göttlicher Nähe nicht. Sie will Gott in tauſend Formen ausgedrückt und nahe ſehen. Sie denkt nicht daran, daß in heiligen Zeichen verborgene Kräfte ſchlummern: aber ſie iſt überzeugt, daß die liebende Erinnerung ſelbſt aus Stein und Holz die göttliche Gnadennähe ſprechen und, falls es Gottes Wille iſt, auch wirken läßt. Man ſollte das nicht unver⸗ ſtändig nennen. Die Liebe denkt in ihrem Bezirk oft mit 0 0 Gründen als der Verſtand. Und das iſt aller Myſtik Anfang und Ende, daß ſie überall Gott 1 0 und ihn in allem findet. Aber die echte Myſtik— das iſt die andere Seite— 0 nicht pietiſtiſche Untätigkeit. Sie vergißt nicht ihre Pflichten in und an der Welt. Sie iſt nicht bloß Gottesliebe aus ganzem Herzen und aus 1 0 Gemüte, ſondern aus allen Kräften des Leibes und der See iſt, geht ihr der Gedanke von Gottes verpflichtende end 9 1 Die Verſuchung, auf dem Tabor ihre Hütten iu 1 Mart Joha den Zeiten Karls des Kommt nun die auh in — Gnade nicht bloß äußere Sündenvergebung, ſondern eine reale derung. Sagt man: alle Sittlichkeit iſt Gottveräh 5 man 15 1 nur unvollkommen ausge ß hinzuf 9 e. Gerade auf den Höhen einer Frömmigkeit, wo i i ucht als Gott und in ſeinem Genuſſe ſelig die Seele 5 0 mehr ſucht 1 mee 0 10 10 Galelicbe will die aollea ü vdiae Fat aus aottliebendem H unistag, der Micha e d ain. urch die fette Martins 105„ f 0 975 11. November iſt der Todestag des heiligen Martin und wird als ſolcher in e ee ſchen Gegenden gefeiert. Dieſer Martinstag hat ſeinen Namen nach dem berühmten Biſchof von Tours, der um 320 5 Ungarn geboren wurde und als Muſter aller Tugenden galt. Er war der Sohn eines Solda⸗ ten, der ihn, obwohl er bereits Chriſt war, in ju⸗ gendlichem Alter zum Kriegerſtand zwang. Tatſächlich war der Jüngling auch fünf Jahre Soldat, und 13 dieſe Zeit fällt die berühmte Teilung ſeines Mantels mit einem Bettler am Stadttor in Amiens. Später wurde er von Hilarus von Poitiers zum Diakon ge⸗ weiht, bekehrte ſeine Mutter, hatte dann aber wegen ſeines Eifers für die Kirche viele Anfechtungen zu be⸗ ſtehen, bis er in einer Einſiedelei bei Poiters Ruhe fand. Der Ruf zweier Totenerweckungen, die er voll⸗ bracht haben ſollte, erhob ihn, obſchon wider ſeinen Willen, im Jahre 375 auf den Biſchofsſtuhl von Tours. Er ſtarb hochbetagt um das Jahr 400 auf einer Amts⸗ reiſe und wurde in Tours begraben.. i Der heilige Martin iſt ein Muſterbild demütigen und menſchenfreundlichen Sinnes mit ſeinen zahlrei⸗ chen Wundern auch außerhalb Frankreichs ein wahrer Voltsheiliger geworden. Freilich trug dazu vor allem bei, daß ſein Gedächtnistag als Martinstag zum chriſt⸗ lichen Erſatz für ein altheidniſches Herbſt⸗ und Opfer⸗ feſt wurde. Zahlreiche Sitten und Gebräuche, die ſich an dieſen Tag knüpfen und in vielen deutſchen Gauen noch gang und gäbe ſind, wie die Martinsfeuer, Mar⸗ tinsmännchen, Martinshörner, Martinswein und, nicht zu vergeſſen Martinsgänſe ſind Reſte des heidniſchen Feſtes mit ſeinen Freuden⸗ und Opferſchmäuſen. Die auf den Martinstag(Märten) bezüglichen Vo kslieder hat Karl Simrock geſammelt und herausgegeben. Daneben iſt noch heute Martini der Stichtag zur Erfüllung mancher ungeſchriebenen Geſetze. Schon ſeit Großen galt der Martinstag vielfach als Anfang und Ende der Geſindedienſtzeit. Landpacht und Wohnungsmiete waren an dieſem zu zahlen. Auch andere Leiſtungen ſind heute noch auf dem Lande nicht ſelten am Martinimarkt fälligk Aus Großvaters Zeiten wird ſich mancher noch erinnern, wie in karger Zeit die Aufbringung der blanken Sil⸗ bertaler eine nicht leichte Sorge war. Glücklich, wenn die Taler klapperten und die Sorge vorübergehend ge⸗ bannt war, dann ſcharte ſich am Martinsabend die Familie mit dem Geſinde um den Herd, um ſich 95 jrohem Mahle der Stunde zu freuen. Trug dann die 11 de Martinskuchen oder gar die Martinsgans auf den Tiſch, die ſich ſchon tagsüber durch ihren köſt⸗ lichen Wohlgeruch als Leckerbiſſen angekündigt hatte, dann war der Höhepunkt des Feſtes gekommen. In einigen deutſchen Gegenden ſind noch heute am Mar⸗ tinstage ähnliche Bräuche vorhanden wie am Nikolaus- tage. Dort hat dann der 1 für die Jugend noch einen beſonderen Zauber. 5 chenbere 99 andere Sitten! Heute iſt es viel⸗ jach ſchon anders geworden wie ehedem. Immer mehr ſchwinden alte Sitte und edler Brauch in unſerer ſchnellebigen Zeit. Mag auch die Welt ſich drehen, doch kann ſie glücklich werden, wenn ſie nur dem Vor⸗ bilde des heiligen Martin folgt, indem ſie handelt wie dieſer: edel, hilfreich und gut! D. 22——— Volkswirtſchaft. Marktberichte vom 0. November. * Mannheimer Getreidemarkt. An der heutigen Produktenbörſe notierten bei feſter Ten⸗ denz: Weizen inl. 24 bis 24½, ausl. 28 bis 307, Roggen inl. 24½, ausl. 25 bis 25, Gerſte 26 bis 28, Hafer inl. 18½ bie 21, ausl. 20 bis 24, Mais 2174 bis 22, Weizenmehl Spezial 0 37 bis 38½, Roggen⸗ mehl 34 bis 35, Weizenkleie 12 Goldmart alles per 100 Kg. bahnfrei Mannheim. * Mannheimer Viehmarkt. Dem heu⸗ tigen Viehmarkt waren 803 Stück Großvieh zugetrie⸗ ben, davon 163 Ochſen, 92 Bullen, 548 Kühe und Rinder, ferner 434 Kälber, 144 Schafe 1448 Schweine, 141 Arbeitspferde, 25 Schlachtpferde. Preiſe für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochſen 24 bis 52, Bullen 34 bis 50, Kühe und Rinder 14 bis 54, Kälber 64 bis 80, Schafe 24 bis 40, Schweine 58 bis 81, Arbeitspferde 800 bis 1800, Schlachtpferde 60 bis 120 per Stück. Marktverlauf: Mit Großvieh mittelmäßig, geräumt, mit Kälbern mittelmäßig ausverkauft, mit Schweinen mittelmäßig, kleiner Ueberſtand, mit Pferden ruhig. 2 auen, kommt ihr nicht, da ſie ſich nicht im Genuſſe, ſondern nur im Gehorſam 1 Gott eins weiß. Aus der Stille ihrer Andacht und Gottverſunkenheit findet ſie den Weg zur Welt zurück, weil ſie dieſe Welt im Licht der eigenen Goktesliebe verklärt ſieht. Dabei verliert ſie nichts von ihrer Gottinnigkeit; denn ſie 9200 füllt alle ihre Pflichten als Forderung göttlicher Vaterliebe und 2 2 7 weiß das ganze Leben als einen einzigen Gottesdienſt zu be⸗ gelten Wahre katholiſche Myſtik beſagt darum die höchſte Al⸗ kivität der Seele. Aus der Myſtik iſt die Begeiſterung der Mär⸗ tyrer entſproſſen und die felſenharte⸗ Entſchloſſenheit der kirch⸗ lichen Streiter. Auch das iſt kein Zufall, daß das Mönchtum aller Zeiten und Formen die bedeutendſten Männer der reli⸗ iöſen Tat hervorgebracht hat. Für das katholiſche Frömmig⸗ feitsideal gehören alſo myſtiſche und prophetiſche g unbedingt zuſammen. Dieſes iſt kein anderes als das Ideal der Bergpredigt:„Suchet zuerſt das Reich Gottes und ſeine Gerechtigkeit.“ Es iſt keine andere Frömmigkeit als die des Vaterunſers:„Vater, zu uns komme dein„ ech wie im Himmel, alſo auch auf Erden.“ Das will e Frömmigkeit eich; dein Wille agen: Der Geiſt der neuen Sittlichkeit erblüht nur aus dem tiefen Erlebnis göttlicher Vatergüte in gottgewirkter Gnaden⸗ gemeinſchaft. ier aus verſtehen wir das Neue an Feſu For⸗ Erſt von hier aus verſteh i 5 15 prochen. ttverähnlichung aus dem lebendigen an mu ügen: Bewußtſein und aus der Kraft perſönlicher Gotteskindſchaft. ir ollen herzen t ſein, daß 1 1 0 0 1 5 Gotteswille zugleich 5 Wille des aters iſt. Das Bild des Vaters iſt Vollkommen⸗ eitsideal, die Liebe des Kindes iſt Vollkommenheitsmotiv. Darum autet die oberſte Begründung der ſittli 15 i Forderung.„auf Kinder eures himmliſchen Vaters Das Gebot der erzen.“ . 8 ben Gottheit in den Seelen. Und dieſe 8 ein amber d dea matense zu Rom befink ein Mumbauer in der 1 1 in! gedrucktes, heute ſehr ſeltenes Buch mit dem e itel Fioretti utilissimi estratti dal divoto dialogo vulgare la Serafiea 8 bosg di Cristo Santa Caterina da Siena oder„Nützliche Blümlein, geſammelt aus dem in der Volks⸗ ſprache verfaßten frommen Zwiegeſpräch(dem Hauptwerke der . e der heiligen Braut Chriſti, Katharina von Siena“. en Titel Fioretti, der uns beſonders aus den auch in deutſcher e viel verbreiteten„Blümlein“ des hl. Franziskus vertraut iſt, hat nun der römiſche Dominikaner P. Innocenzo Tauriſano für eine neuerdings von ihm zuſammengetragene Auswahl aus den zeitgenöſſiſchen Dokumenten über die hl. Ka⸗ tharina von Siena übernommen. Er nannte ſeine Ausgabe 1 Fioretti di Santa Caterina da Siena. Die liebenswerte Geſtalt der Heiligen, um welche die ſüdliche fromme Volksüber⸗ lieferung wunderſame Legenden rankt, tritt uns nun auch aus der deutſchen Wiedergabe des italieniſchen Werkes entgegen, die wir Johannes Mumbauer danken. Zur Unterſcheidung von den Pioretti des hl. Franz nannte der deutſche Heraus⸗ eber ſein Buch„Aus dem Liliengarten der hl. Katharina von iena“(XIX u. 159 S. 8e Freiburg 1923, Verlag Herder). Das war ein glücklicher Gedanke, denn die Lilie iſt die Blume und das zarte Sinnbild der Jungfrau. Die Gegenwart bringt den Fragen und Erſcheinungen des myſtiſchen Lebens geſteigertes Intereſſe entgegen, teilweiſe ge⸗ wiß Symptom einer aufgeregten und nach neuen Reizen be⸗ fee Fel und oft Kundgebung einer vorwiegend äſthe⸗ cen Anteilnahme, aber zum anderen und größeren 8 1 855 955 ehnſucht ngch reicherem und tieferem religiöſen Wee e tes Veiſtändnis auch für das Gnadenwirken m Bedurfuts des relt ibs enſchen der Gegenwart kommen bend und indem ſie zeigen, mmigkeit begleitet m 0 eiſe entgegen, daß die echte chriſtliche Myſtik von tiefer Fr iſt. Wie ſie das Heiligenleben darbieten, leiten ſie gleichſam zu einem neuen und eigenartigen Typus der H Es iſt für den Biographen immer ſchwierig, ſeiner Gegen⸗ ſtand auch bei beſtem Willen ganz objektiv wiederzugeben. Die meiſten dieſer vom urſprünglichen Beſtand der Quellen, Doku⸗ mente und Urkunden abgeleiteten Darſtellungen ſind mehr oder weniger ſtark perſönlich gefärbt. Ein reines Spiegelbild des Gegenſtandes erhält der alder nur aus den Quellen ſelbſt. Man muß alſo die Heiligen und ihre Umwelt unmittelbar ſprechen hören, will man ſubjektiver Verſchiebung des Urbildes entgehen. Man muß Einblick nehmen in quellenmäßige und urkundliche Zeugniſſe, in die eigenen Worte und Schriften der Heiligen, in die älteſten, noch nicht überarbeiteten Dokumente. Eine Gefahr beſteht freilich auch bei Neuausgaben ſolcher Do⸗ kumente: Der Herausgeber könnte nach vorgefaßter Abſicht durch die Art ſeiner Auswahl die Bildwirkung verfälſchen. Will man ſich alſo nicht entſchließen, zu den meiſt ſchwer zugäng⸗ lichen Urkunden ſelbſt vorzudringen, ſo halte man ſich an ver⸗ trauenswürdige und wiſſenſchaftlich bewährte Herausgeber. Tauriſano und Mumbauer wollen die hl. Katharina ſo zeigen, wie ſie nach den authentiſchen Quellen erſcheint. Sie haben für die an weite Kreiſe ſich wendende Ausgabe vorzüglich das herausgegriffen, was allgemein intereſſiert, ſie haben ver⸗ ſucht, in den Geiſt und in die Umwelt der hl. Jungfrau einzu⸗ führen. Die Sammlung enthält die Miracoli, die Legenda Maior, die Erinnerungen des Herrn Criſtofano, Teile aus dem Processo Castellano, den kleinen Dialog von der Vollkommen⸗ heit und das letzte Gebet der Heiligen, im Anhang Ausfüh⸗ agiographie über. Die Zeit weht beizubehal N 0 1 1 25„ rungen über den erſten hannes Simons aus Mü ce 11 10 1 Rauhigkeit des Origina Werk werden die vorhandenen Biographien ergänzt und dur plaſtiſche Einzelzüge lebensvoll iluſtriert 005 1 „Das Leben der hl. Katharina, der einfachen Tochter des Färbermeiſters, drängt von Anfang an in Gottes Arme. Sie widerlegt die liberal⸗proteſtantiſche Legende, daß die chriſtliche Myſtik das Tätigſein lähme, und zeigt, daß ſie in Wahrheit zu den großen Leiſtungen und zur letzten Hingabe fähig macht/ mn den deutſchen Bruder Jo⸗ eilige ſteht in der vorderſten Reihe großer chriſtlicher Frauen. In der keuſchen, klaren Proſa ihrer Briefe und ihres „Dialogs“ wird der Zauber der italieniſchen Vollbhprach des 14. Jahrhunderts empfunden. 19 und von zwingender Stärke iſt auch die Welt, in der ſchreibt in ſeiner Einleitung:„Dieſe einerſeits ſo einfache und naive, tief fromme und gläubige, anderſeits aber auch wieder hoch kultivierte und tünf ſich ſchon merklich von dem geiſtigen und kulturellen Habitus der Periode des Umwelt noch dur Zug charakteriſiert, ſo ſpüren wir in dem Kreiſe Katharinas ſchon deutlich gewiſſe einem unverkennbaren Einſchlag von ſolider Bürgerlichkeit. und doch liegt über dem Ganzen ein unbeſchreiblicher Hauch von Poeſie.“ Die Luft einer mit Glaubensſicherheit durchtränkten ieſe Frau lebt. Mumbauer tleriſch geſtimmte Welt unterſcheidet overello von Aſſiſi: iſt die franziskaniſche einen ritterlichen und troubadourmäßigen orboten einer ſeeliſch neuen Zeit in uns erfriſchend an. Über die zu Grunde gelegten Texte geben die Einleitung und die Anmerkungen mit einer Reihe hiſtoriſcher und kultureller Hinweiſe Auskunft. Mumbauer hat verſucht, den einfachen und gewinnenden Charakter der Sprache des 14. Jahrhunderts ten. So bewahrt auch die ee 165 10 55 8. Dur as Empfehle zur Kirchweihe! Prima Aepfel, Birnen, Nüſſe, Rotkraut, kraut, Blumenkohl, Meer⸗ rettig, Zwiebeln, Knob⸗ lauch, Feinkoſt⸗Margarine, Empfehle: AZimmer öfen Kochherde Kesselöfen Ofenschirme und Kohlenkasten sowie sämtliche ſtets friſche Eier u. Süß⸗ 0 5 Telefon Obſt⸗ u. Gemüſehandlung 1 22 60 — Glüh⸗ Birnen e hell, halbmatt und opal in allen Kerzen⸗ und eiß⸗ Wattſtärken vorrättig, ſowle elektriſche Bügeleisen 91 (Schwan im Blauband) in hochfeiner Ausführung empfiehlt preiswert 5 0 00 5— Jae val. Wintenkach Kaffee! Kaffeel f hervorragende Qualitäten, Viertel⸗Pfund zu 60, 70, 80 und 1 Mark. Feinſte ſüddeutſche L Weizenmehle 5 billigſter Tagespreis. Süßrahm⸗Tafelbutter, täglich friſch Margarine: Blauband— Rahma— Js Kerwegeld liegt in Ecken. Darum gilt es dieſe Woche die Ecken auszu⸗ flräumen und dem Viern⸗ heimer Lumpenmann zu bringen. 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