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Tages⸗Aeberſicht. — Eine Berliner Meldung beſagt, daß die Ver⸗ handlungen mit dem Transfer⸗Agenten über die 26⸗ prozentige Abgabe in ein für Deutſchland kaum an⸗ nehmbares Kompromiß hinauszulaufen drohen. %—“ Nach einer Meldung aus Düſſeldorf ſind dort jetzt mehrere Schulen, die ſeit zwei Jahren beſchlag⸗ zahmt waren, von den franzöſiſchen Beſatzungstruppen ſteigegeben worden. f een —“ Auf ſeinem ſchleſiſchen Beſitz iſt der frühere Vorſitzende der Konſervativen Partei, Dr. E. v. Seh debrand u. d. Laſa, im 74. Lebensjahre geſtorben. renden deutſchen Parteien ein Schreiben gerichtet, in dem darum gebeten wird, bei den kommenden Wahlen beſonders den großdeutſchen Gedanken zu betonen. — Das tſchechiſche Unterrichtsminiſterium bereitet die Verſtaatlichung der deutſchen Volksſchulen in Pil⸗ ſen vor und hat die Verhandlungen mit dem Finanz⸗ miniſter bereits aufgenommen. Nach einer Bekanntgabe der Heereskommiſſion der franzöſiſchen Kammer, hat Frankreich während des Krieges 8 501045 Mann mobiliſiert. — Nach der Metzer Zeitung„Meſſin“ wird der Präſident der Republik eine Reiſe uch Elſaß⸗Lothrin⸗ gen unternehmen, wobei er von Herriot begleitet wird. ! Infolge geſcheiterter Lohnverhandlungen droht ein engliſcher Eiſenbahnerſtreik und eine Ausſperrung der Londoner Elektrizitätsarbeiter. Tagen 1 e un ch wird in den nächſten ammentreten, um ſich mit der ruſſiſchen Fro zu beſchäftigen. ee „—“ Nach einer Meldung aus Rom bereitet Kammeroppoſition unter Giolitti einen Angriff Muſſolini vor, dem ſich auch die anſchließen wird. — Nach dem„Temps“; ein gemeinſamer Schritt der Regierungen von Paris, London, Rom, Brüſſel nd Tokio in Peking zu erwarten, der die Sicherung Verträge der alten Regierung mit den europäi⸗ en Staaten bezweckt —* Der amerikaniſche Marineſtaatsſekretär Wilbur hat dem Repräſentantenhaus ſein neues Flottenban⸗ programm eingereicht. —* Nach einer amtlichen Schätzung ſind in Batavia i dem letzten Erdbeben 310 Perſonen umgekommen. 12 Dörfer wurden dabei vollſtändig zerſtört. Klare Sicht! Nicht verteidigen— anpacken! Der Wahlkampf hat begonnen. Das eine iſt jetzt ſchon klar geworden: die politiſche Atmosphäre iſt eine andere als im Mai. Die gedrückte, verzweifelte Stimmung iſt in den Hintergrund getreten. Alles iſt lebendiger, friſcher, kampfes. mutiger. Der Druck der Notverordnungen des Früpjahrs is in ſtarkem Maße gewichen. Die Maſſen im Lande empfinden tatsächlich etwas mit von den Erfolgen der Londoner Ab⸗ machungen. Wenn wir von den Londoner Abmachungen ſprechen, ann ſprechen wir von einem Erfolg des Reichs! anzlers 9 9 x. Er, er allein hat in London die ituation menſchſich gerettet. Das, was ſonſt bei uns Politik jacht, iſt oft raſend intelligent, aber unmoraliſch, brutal und rivol. So ſchrieb nicht unrichtig vor kurzem eine Tageszeitung. Unſer Marx iſt ein Politiker von anderem Format: klug und wahrhaftig. Nur ihm war es gegeben, den großen Ver⸗ trauenskredit in Ausland zu finden. Was in London heraus- kam, iſt dieſem Vertrauenskredit zu verdanken. Die äußerſten Rechtsparteien bemühen ſich, den Erfolg in London herabzu⸗ ſetzen. Die Oſtelbier wiſſen nichts von Erfolgen. Wir aber im Weſten Deutſchlands haben die fremden Aniformen ver. ſchwinden ſehen, die Geleitſcheine und Plagereſen an der Grenze des beſetzten Gebietes ſind gefallen. Wir ſahen die Gefangenen und Ausgewfeſenen zurückkehren. Die Regie und ihre Beamten ſind geweſen. Die Städte im beſetzten Gebiet ſind von tauſenden, die ihnen zur Laſt fielen, befreit. Dic Zollgrenze iſt beſeitiat. Deutſchland iſt wieder ein einheitliches Wirtſchaftsgebiet. Die Herren in Oſtelbien ſehen und wiſſen nichts davon. Wir aber ſpüren es, was da anders geworden. Wir wiſſen aber auch, daß es nicht den Kraftſprüchen der Rechtsparteiler zuzuſchreiben iſt, ſondern der Politik Marx. Es iſt nichts mehr, als unſer gutes Recht, hören wir ſagen! Freilich, aber dieſes gute Recht war uns doch durch eine Ab.: rung von den geraden Wegen einer geſunden Politik verloren gegangen. Erſt mußten noch weitere Millionen von Exiſtenzen zerrüttet werden, bis wiederum unſere politiſche Linie ſich durch. ſetzte und ee 1 10 05 jet, une i meſſen bleiben. ſe Steuerverträg es nach menſchlichem Er ber öberraſcht mit gutem Gewiſſen die Steuerſchraubt Reichsregierung hat bereits ein Programn Steuermäßigungen bekannt gemacht Arten von Steuerzahler Nutzen ziehen: dit der Mittelſtand, Landwirtſchaf die gegen Gruppen Orlando „ 3 Wir können heute zurückdrehen. Die ber beabſichtigten Davon werden alle n Lohn- und Gehaltsempfänger, und Induſtrie. der fozlalpolitiſchen Seite iſt, de 6 6 508 Mai dieſes Jahres über wunden. Der Reichsarbeitsminiſter bal bereits eine neu * Handel muß durchbrochen werden. maßnahmen geſchehen, delsverträge, 15 wir den Ratſchlägen der völkiſchen 50 Sprücheklopfer und Kraftmenſchen gefolgt wären. Mittwoch, den 19. November 1924 Schriftleitung, Druck und Verlag: Johann Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße 36. Verordnung angekündigt, wonach in den ſogenannten konti- nuierlichen Betrieben: Kokereien, Hochöfen, Walzwerken für beſtimmte Kategorien von Arbeitern die frühere Achtſtunden⸗ ſchicht wieder hergeſtellt und die Sonntagsarbeit eine andere Regelung erfährt. Das internationale Arbeitsabkommen betr. Regelung der Arbeitszeit von Waſhington wird von unſerer Reichsregierung mit beſtimmter Vorausſicht unterzeichnet wer den. Wir werden in der Arbeitszeit tatſächlich nicht hinter dem Ausland zurückbleiben. Das Ausland, namentlich die. ausländische Arbeiterſchaft, wünſcht die internationale Solidari— tät. Gut, nur müſſen wir wünſchen, daß die Geſamtheit der ausländiſchen Arbeiter auch darauf hinwirkt, daß die Repa⸗ rationslaſten unſeren guten Willen nicht praktiſch aufheben. Die Preiſe für alle Gebrauchsartikel ſtehen 1 5 beute noch zu hoch. Darüber herrſcht Einmütigkeit im Lande. —* Der öſterreichiſche Volksbund hat an die füh⸗ 0 f Wenn es beſſer werden ſoll, dann dürfen wir die Dinge nicht ſo weiter laufen laſſen, wie bisher. Einiges iſt geſchehen, um das Rad in Bewegung zu ſetzen. Die Kohlenpreiſe und die Gütertarife ſind ermäßigt, Erleichterungen in den Reichsſteuern werden ebenfalls eine wohltuende Wirkung auf die Preis- geſtaltung ausüben, d. h. wenn dieſe natürliche Wirkung nicht fünſtlich aufgehoben wird. Der natürliche Preisregulator iſt die freie Konkurrenz. Heute haben wir aber bis zu einem ge— wiſſen Grade einen konkurrenzloſen Zuſtand. Die Preisverab⸗ redung von Verbänden, Kartellen, Syndikaten heben den freien Wettbewerb praktiſch auf und verteuern damit unzuläſſig den Preis. Dieſe in der Produktion und im Das kann durch Geſetzes— durch Lockerung des Kartellgeſetzes und aller einſchlägigen Beſtimmungen, durch ſchärfere Leber— wachung der Preispolitik der Verbände, durch Zulaſſung der ausländiſchen Konkurrenz. Wichtig iſt vor allem die Anter— ſtützung des Detailhandels und des Kleingewerbes durch Kre— dite. Namentlich muß der Perſonalkredit wieder gehoben wer- den. Im Lande herrſcht der Eindruck, daß die Kreditinſtitute den kleinen und mittleren Gewerbetreibenden zugunſten der großen induſtriellen Anternehmungen und der Spekulation gar oft überſehen haben. Man denke auch an die geradezu un⸗ begreifliche Verteilung des großen landwirtſchaftlichen Kredits, der im Frühjahr dieſes Jahres ausgeworfen worden iſt. Die Hälfte, wenn nicht mehr der 845 Millionen hat der Groß grundbeſitz geſchluckt, die eigentlichen Bauern haben das Nach- ſehen. Wo immer wir heute hinblicken ſind Anſätze vorhanden zu einer Erleichterung und Beſſerung der ſeitherigen Zuſtände. Wir haben das Recht, dieſe Erleichterungen der Politik zuzu⸗ ſchreiben, die wir ſeit fünf Jahren vertreten. Alle irgendwie faßbaren und vernünftigen ſtandespolitiſchen Wünſche und Forderungen hängen in ihrer Verwirklichung mit dem Feſt⸗ halten an dieſer Politik zuſammen. Hypothekengläu biger, Beſitzer von Kriegsanleihen und Sparkaſſenbüchlein wollen Aufwertung, die Arbeitermaſſen beſſere Löhne und cuhige Weiterentwicklung der Sozialpolitik, Ge ⸗ werbetreibende und Induſtrielle gute Oan⸗ Landwirte Schutzzölle. Wenn und deutſchnationalen Monopolſtellung wir heute uns über ſolche Fragen nicht zu unwarbalten. Wir kennen die Herren, die zur Kataſtrophe rieten und unſer Volk und Land dem Bolſchewismus in die Arme treiben wollten. Stinnes hat noch in der Aera Wirth dazu geraten und ein deutſchnationaler Abgeordneter hat noch vor Annahme der Dawes⸗Geſetze geſchrieben: Lieber ein Ende mit Schrecken. Wie mag ſich der Mann das Ende vorgeſtellt haben. Volk ſtirbt nicht Aa den n es verelendet und ver⸗ umpt, d. h. die Rückſichtsloſen in ihm 5 6 pie eren empor. Wir haben ſolche Verzweiflungsideen be⸗ kämpft, wo wir ſie fanden. Das deutſche Volk iſt nicht ver- loren. Es ſpottet allem Druck. Man konnte ſeine Grenzen verſtümmeln, ſeine Energien kann man nicht tötten. Die Ent- wicklung hat dieſem unfſerem Glauben recht gegeben. Darum gehen wir als Zentrumsleute hoch erhobenen Hauptes durch, das Land. Die Trümpfe, die man uns entgegenhält, werden wir zehnfach heimbezahlen. Antimarrxrismus, Rechtsparteien. Wir kennen die 1 Mit Windjacken und Geländeübungen wird der Marxismus nicht überwunden, meinte ſehr hübſch ein Mittel⸗ aer in dieſen Tagen. Die Zentrumspartei hat den Kampf gegen die ſozialiſtiſche Gefahr aufgenommen, als die⸗ jenigen Parteien, die heute Antimarxismus rufen, fen. Die Zentrumspartei iſt die einzige Partei, kem Amfange Arbeitermaſſen bei ihrer ſtanden hat. Das iſt ihr gelungen, weil marxiſtiſchen Redensarten begnügte, ö Tu fühlung mit dem Volke hielt, eine ſoziale und volkstümliche Politik machte. So gedenken wir es auch weiterhin zu halten. Schlagworte beirren uns nicht. Der Sozialismus hat ſeine ſo lautet das Schlagwort der den Marxismus, großen Enttäuſchungen erlebt. Es wird noch manche erleben und Gehalt der engliſchen Arbeiterpartei an⸗ genommen haben wird. Wenn ſich aber heute der Wirſſchafts⸗ liberalismus neu feſtigt, wenn Induſtrieberzogtümer e ſchen Volk werden und wenn dieſe Rieſenkräfte ſich onſchicken mit einem falſchen Konſervatismus im deutf einem verſtiegenen Nationalismus gemeinſame bis er den Geiſt Geſchäfte zu machen, ſo wird die Zentrumspartei demgegenüber auf der Seite des Volkes ſtehen. 5 Ehriſtliche Kultur plaudert ein anderes Schlag wort von rechts. Wenn die Herrſchaften nicht nur aus tak · tiſchen Gründen ſo reden, ſondern uns ehrlich helfen wollen, die religiöſen Güter in der Erziehung und im öffentlichen Leben zu ſchützen und zu pflegen, dann gut. Aber es will uns ſcheinen, als ob gar manche darunter ſind, die wacker mitge⸗ holfen haben, die Lichter am Himmel zu löſchen, die ſie heute angeblich anzünden wollen. And wenn nicht der Deutſchnatio⸗ nale Dr. Traub in der Weimarer Nationalverſammluna ge⸗ brauchten Ein ſteigen auf dem Rücken a wir kennen, f Methode, mit der man gegen ihn erfolgreich noch ſchlie⸗ die in ſtar⸗ Fahne zu halten ver ſie ſich nicht mit anti fondern alle Zeit Tuc ⸗ chen Oſten und 41. Jahrgang. rene——. weſen wäre. dann batten wir in der Reichsverfaſſung klarer formulierte Artikel über die Bekenntnisſchule. Es geht Wir laſſen uns nicht bluffen und nicht verwirren. nicht um die Reichsfarben, ſondern um das Leben der Nation; nach wie vor; nicht um die Staatsform, ſondern um den Staat ſelber. Eine ungeſchickte Bewegung— und die ruhig voranſchreitende Entwicklung verkehrt ſich ins Gegenteil. Wir werden nicht dulden, daß Leute ſich auf den Bock ſchwingen. um den Reichskarren aufs neue in den Dreck zu fahren. Die Parole des Zentrumsmanes iſt klar: Für die Politik Marx! Für die Polnitik der Beruhigung und Verſtändigung nach außen und im Innern. Nicht Rechtsblock, nicht, Linksblock, ſondern Mitte. Das Kernſtück jeder geſunden Mitte aber iſt Anſere Zentrumspartei. Die Frage der Beamtengehälter. a Berlin, 18. November. Die urſprünglich für Dienstag vorgeſehenen Beſprechungen des Reichsfinanz⸗ miniſteriums mit den Vertretern der Länder über die Erhöhung der Beamtengehälter ſind auf Donnerstag verſcheben worden. Am Donnerstag vormittag 10 Uhr. findet eine Beſprechung der Reichsreſſorts unter ſich ſtatt. Es ſchließt ſich daran um 12 Uhr die Beratung mit den Vertretern der Länder. Die Vertreter der Be⸗ amtenſpitzenorganiſationen werden vorausſichtlich am Donnerstag nachmittag im Reichsfinanzminiſterium em⸗ pfangen werden. Die Gewerkſchaſten für den Achtſtunbentag. . kb. Berlin, 18. Nov. Die Spitzenorganiſa⸗ tionen der Gewerkſchaften planen eine Kundgebung, die ſich für die Ratifikation des Waſhingtoner Abkom⸗ mens über die Arbeitszeit und für die grundſätzliche Beibehaltung des achtſtündigen Arbeitstages für Deutſchland ausſpricht. Wie wir hören, werden ſämt⸗ liche Gewerkſchaften, mit Ausnahme der deutſchnatio⸗ nalen Arbeitnehmerverbände, noch im Laufe dieſer Woche beim Reichskanzler Dr. Marx vorſtellig wer⸗ den, um die Reichsregierung aufzufordern, eine ent⸗ ſcheidende Aktion zur Ratifikation des Waſhingtoner Abkommens und zur Beibehaltung des Achtſtundentages zu unternehmen. In der Frage des Achtſtundentages ſcheint übrigens zwiſchen allen Gewerkſchaften volle Uebereinſtimmung zu beſtehen, während auf der ande⸗ ren Seite die deutſchnationalen Verbände der Arbeit- nehmer ſich in keiner Weiſe mit den übrigen Gewerk⸗ ſchaften verſtändigen konnten. Aus Heſſen. Darmſtadt, 18. Nov.(Wohlfa hrtsſchecks.) Zur Bekämpfung des Hausbettels iſt in Darmſtadt be⸗ abſichtigt, ſogenannte Wohlfahrtsſchecks anzuführen Die Schecks, die in der Stückelung von 5, 10 und 20 Pfennigen in Heftchen vereinigt ausgegeben wer⸗ den, ſollen an Privatperſonen käuflich überlaſſen und von dieſen anſtelle von Almoſen in Geld an bettelnde Perſonen abgegeben werden. Der Empfänger kann die Schecks nur beim Wohlfahrtsamt einlöſen. Darmſtadt, 18. Nov.(Die Einteilung der heſfiſchen Forſtverwaltungsbe⸗ zirke.) Das heſſiſche Staatsgebiet iſt nunmehr in 75 ſtaatliche Forſtverwaltungsbezirke(Forſtamtsbezirke) eingeteilt. Davon entfallen auf Oberheſſen 30 und auf Starkenburg und Rheinheſſen 45 Bezirke. ö Darmſtadt, 18. Nov.(8 51.) Für Unzurech⸗ nungsfähig erklärt wurde der Müller Speckhardt von Fränkiſch⸗Crumbach, der aus Kummer über die ſchwere Erkrankung ſeiner Frau in einem Anfall von Geiſtes⸗ geſtörtheit ſein einziges Kind erſtach und ſich dann ſelbſt einen Stich in die Bruſt beibrachte. Die Aerzte in der Irrenanſtalt Heppenheim, wohin Sp. verbracht wurde, hoffen jedoch, mit der Zeit ihn heilen zu kön⸗ nen. Nach dieſem Befund tritt für das Verbrechen 8 51 des Str. G. B., der Strafloſigkeit vorſieht, in Kraft. 5 5 Mainz, 18. Nov. Die Regiefranken, welche bis zum Tage der Uebergabe der Bahn an die Reichsbahn⸗ gcgeſellſchaft bei den Fahrkartenausgabeſtellen der Re⸗ gie nicht eingelöſt worden ſind, werden von heute ab bis Ende Dezember, ſolange ihre volle Gültigkeit be⸗ ſteht, an den Kaſſen der Direktionen der Regie in Mainz oder Düren eingelöſt. Mainz, 18. Nov.(Immer wieder Paß⸗ vergehen.) In der Sitzung des Militär⸗Polizei⸗ gerichts Mainz wurden abermals 62 Perſonen aus Frankfurt, Mannheim, der Pfalz, Rheinheſſen und von der Nahe, die bei der Kontrolle keine vorſchriftsmäßi⸗ gen Papiere beſaßen, in Geldſtrafen bis zu 50 Gold⸗ mark genommen. Neun Perſonen, bei denen auf den Päſſen der Stempel„Beſetztes Gebiet“ fehlte, bekamen Geldſtrafen ebenfalls bis 50 Mark. ‚ Bingen, 18. Nov.(Nicht zugelaſſe n.), Außer Bürgermeiſter Neff ſind Polizeiinſpektor Duffrer und die Polizeiwachtmeiſter Mehren, Rupprecht und Ruſt ebenfalls zum Dienſt noch nicht wieder zugelaſſen. Dieſe Beamten waren von der Beſatzungsbehörde nicht ausgewieſen, ſondern lediglich während der Separati⸗ ſtenzeit von den Separatiſten verdrängt. Vom Vogelsberg, 18, Ropv.(Reuerwa⸗ chender Sparſinn.) Allenthalben wird von der Landbevölkerung trotz der ſchweren Zeit wieder ge⸗ ſpart. In Lauterbach wurden in die Bezirksſparkaſſe allein in den Monaten September und Oktober 100 000 Mark eingelegt, es ſind faſt durchweg kleine Sparer. Auch in Nidda und Umgebung hat ſich der Sparſinn erheblich gebeſſert, es wurden 500 neue Einlagebücher a 10 und 80 000 Mark eingezahlt. Im Kreiſe Schotten haben die Behörden und die Schulen den Aehnlich wie in Lauterbac, ſteht die Sache in Alsfeld Dadurch ſind die Kaſſen in die Lage verſetzt, Darlehnsgeſuche befriedigen zu können. Die Bautätigkeit kann dadurch gehoben wer⸗ den. f Wiesbach, 18. Nov.(Gute Jagd!) Bei Sparſinn neu angeregt. einer kürzlich auf dem hieſigen und dem Roſenkopfer Banne abgehaltenen Treibjagd wurden 13 Haſen, ein Rehbock, ein Fuchs, zwei Faſanen und eine Schnepfe 1 42———— Aus der Pfalz. Ludwigshafen, 18. Nov.(Eingelegte Berufung.) Wie die„Pfälzer Poſt“ erfährt, iſt gegen das freiſprechende Urteil des erweiterten Schöf⸗ fengerichts in Ludwigshafen in der Strafſache gegen 69 hieſige Metzgermeiſter wegen Preiswuchers vom Staatsanwalt Berufung zur Strafkammer Frankenthal eingelegt worden. Ludwigshafen, 18. Nov.(Rä ub eriſcher Ueberfall.) Geſtern abend gegen 8 Uhr wurde der 20 Jahre alten Tochter eines Glaſermeiſters vom Stadtteil Mundenheim, die Angeſtellte eines Wechſel⸗ ſtubeninhabers von hier iſt, eine Aktentaſche mit 27000 Franken und noch einigem anderen ausländiſchen Geld ſowie die Handtaſche, die auch noch 100 Goldmark ent⸗ hielt vor ihrer elterlichen Wohnung in der Königſtraße von zwei Burſchen im Alter von 20 bis 25 Jahren entriſſen. Der eine der Täter hielt der Ueberfallenen den Mund und die Augen zu, während der andere unter dem gleichzeitigen Loslaſſen eines ſogenannten Froſches die Tat ausführte. Die Täter flüchteten über die Mauer des Gartens der katholiſchen Kirche in Richtung Altfriedhofſtraße und von da aus ins freie Feld. Die Täter ſind noch nicht ermittelt. Ludwigshafen, 18. Nov.(Verbrüht.) Das 23 Jahre alte Kind der Eheleute Dürr von hier fiel in der Küche der elterlichen Wohnung beim Spielen mit einem älteren Kind rücklings in eine mit heißem Waſſer gefüllte Spülſchüſſel und verbrühte ſich derart, daß es am Sonntag im Krankenhaus, wohin es ver⸗ bracht wurde. verſtarb. Bobenheim, 18. Nov.(Ex w iſchte Ro h ⸗ linge.) Zwei arbeitsſcheue Burſchen von hier wur⸗ den von der Gendarmerie nach Frankenthal abgeführt weil ſie als Täter erkannt wurden, welche die Grab⸗ steine auf dem iſraelitiſchen Friedhof zerſtört haben. nad Dürkheim, 18. Nov.(Bau ein er Turi hal le. Der hieſige Turnverein iſt durch ein, Ver⸗ mächtnis des hieſigen Gärtnereibeſitzers Julius Strauch Beſitzer eines größeren Gartengeländes geworden. Eine Mitgliederverſammlung des Vereins beſchloß, auf letzten Sonntag wird der 25jährige drich Greiner bis heute jede Spur fehlt. Man vermutet, denfeuer. men worden. dem Gelände eine Turnhalle mit ausgedehntem Spiel- platz zu errichten. 1 8 5 6D Forchheim b. Kenzingen, 18. Nov.(Raub ⸗ berfall.) Als der 48 Jahre alte Reiſende Frieß ch von hier auf dem Heimweg nach Weißweil begab, rde er außerhalb des Dorfes auf einem Felsweg plötzlich von mehreren Burſchen von hinten überfallen, zu Boden geriſſen und beraubt. Der Genannte war am Abend noch in der Wirtſchaft„Zur Stube“, in Forchheim eingekehrt und verließ dieſelbe nach Feier⸗ abend, um nach Hauſe zu gehen. folgten ihm mehrere Burſchen, die ihm dann plötzlich etwas über den Kopf warfen, ſo daß er nichts mehr, ſah. Hierauf wurde Frieß zu Boden geworfen. Zwei der Burſchen blieben auf ihm, riſſen ſeine Kleider: vom Leib und zogen ihm einen Schuh und einen Strumpf aus und raubten ihm ſeine Habſeligkeiten ſamt Geld. Nach der Tat flüchteten die Räuber in er Richtung gegen Weißweil. Der Ueberfallene ſchleppte ſich nach Forchheim zurück und erſtattete An⸗ zeige. Die von der Endinger Gendarmerie ſofort auf⸗ jenommene Fahndung führte alsbald zur Verhaftung per Räuber, die in das Amtsgefängnis Endingen über⸗ ührt wurden. Es handelt ſich um den 20jährigen Fandwirt Rudolf Weis und die etwa gleichaltrigen Landwirte Emil Ritter und Karl Weinmann, ſämtlich Aus Forchheim. i In der Dunkelheit, Nur wer abeſſeſ wird ſſegen ftnanzieller Mittel. Wir dürſen nicht zurüchbleiben. Tannenkirch, 18. Nov, Wermiß tt.) Seit 1 Landwirt Frie⸗ vermißt. Derſelbe verließ mit dem ahrrad ſeine Wohnung, welch letzteres man in heinweiler auffand, während von dem Vermißten daß er ſich ein Leid angetan hat. Donaueſchingen, 18. Nov.(Großes Scha⸗ In der Nacht zum Montag brannte die Wirtſchaft„Zur Burg“ und das angebaute Kino nieder. Der Kinobeſitzer erleidet einen ſchweren Ver⸗ luſt, da die Verſicherungsſumme nur 6000 Mark be⸗ trägt. Mörfelden, 18. Nov.(Schulſtreik.) Wegen Entlaſfung eines Lehrer? aus dem Schuldienſt iſt es hier zu Proteſtverſammlungen der Bevölkerung ge⸗ kommen, in denen nach mehrſtündigen vergeblichen Vor⸗ ſtellungen beim Landesbildungsamt der Schulſtreik ge⸗ fordert und beſchloſſen wurde. Ein Drittel der Kinder bleibt ſeitdem der Schule fern. ——0 Aus Nah und Fern. Ein Nundfunk⸗Schwarzhörer. Das Amtsge⸗ ticht in München erkannte am 12.N ovember in einem Falle unbefugter Einrichtung einer Funkanlage auf eine Gefängnisſtrafe von 14 Tagen. Eine große An⸗ zahl von Perſenen, die Funkanlagen ohne vorherige Genehmigung errichteten, wurden zur Anzeige gebracht. fichte Aburteilung ſteht in den nächſten Tagen in Aus⸗ 8 Verhafteter Raubmörder. Der Berliner Kri⸗ inalpolizei iſt es gelungen, den Raubmörder Leeſt, er vor mehreren Wochen einen Kriegsinvaliden und Briefmarkenhändler aus Hamburg in der Elſäſſerſtraße ermordet und beraubt hatte, zu verhaften. Leeſt trug ſich gerade mit dem Plane, ein neues Kapitalverbrechen auszuüben. J Verhaftet. Laut Mitteilung des Polizeipräſi⸗ diums iſt der Leiter der Berliner Fremdenpolizei, Re⸗ gierungsrat Bartels, unter dem Verdacht, von Ruſſen Michael Holzmann beſtochen worden zu einem ſein, durch richterlichen Haftbefehl in Unterſuchungshaft ge⸗ nommen worden. Der Ruſſe ſelbſt iſt wegen umfang⸗ reicher Betrügereien und Erpreſſungen in Haft genom⸗ Zum Nachfolger Bartels iſt Regierungs— rat Goehrke ernannt worden. Großfeuer eines Bahnhofs. Im Hauptmagazin des Reichenberger Bahnhofs(Tſchechoſlowakei) entſtand ein Großfeuer, das eine Unmenge von Waren, wie Baumwolle, Tuche, Zuckerwaren, Teppiche und Lebens— mittel vernichtete. Nur ein Drittel des Gebäudes konnte gerettet werden. Bei den Rettungsarbeiten wurden 13 Perſonen verletzt. Der Schaden wird auf über 11 Millionen Kronen geſchätzt. A Exploſion eines Kino⸗Apparates. In dem Pariſer Vororte Creteil explodierte bei einer Vorſüh⸗ rung ein Hauskino⸗Apparat. Zwei Frauen und ein Kind wurden durch die Stichflammen lebensgefährlich verbrannt. I Sauberkeit in Griechenland. Die Athener Tagespreſſe hatte die Ausführung des berühmten Pro⸗ pagandafilms„Der Beſchuldigte“(L'Accuſe) angekün⸗ digt, der zum Teil eine gehäſſige Propaganda gegen die Mittelmächte zum Gegenſtand hat. Die griechiſche Zenſur hat nunmehr die Ausſchaltung jener Teile des Films, die dem Deutſchen Reiche unangenehm ſein könnten, verfügt und angeordnet, daß der Propaganda⸗ film nur in der auf dieſe Art gekürzten Form vorge— führt werden darf. 0 Die Gegner rüſten fieberhaft und mit Aufbietung rieſiger Spendet für den Wahlfond! Wierbt neue Mitglieder für die Partei, neue Abonnenten für unſere Preſſe! 6 Die ner ner Domgloec net Padre iſt in Köln e n. S Zentner, alſo 70 Zentner weniger f die im jahre 1918 an das Vaterland abgel 17 und e ſchmolzene Kaiſerglocke, an deren Stelle ſie tritt. Die feierliche Weihe ſoll am 30. November erfolgen. Schweres Autounglück. Wie aus Lippſtadt berichtet wird, fielen der Fabrikant Boch aus Gum⸗ mersbach und ſein Sohn einem ſchweren Automobil- unglück zum Opfer. Der Wagen wurde von dem Sohne geſteuert, er fuhr auf ein voraus fahrendes Laſt⸗ auto auf. Vater und Sehn waren ſofort tot, während die Mutter hoffnungslos verletzt wurde. Auch die Tochter erlitt ſchwere Verletzungen. 8 Die Millionärsſöhne Loeb und Leopold. Der Amerikaner Charles Ream hat die beiden Millionärs⸗ ſöhne Loeb und Leopold auf 100 000 Dollar Schaden⸗ erſatz verklagt, da ſie ihn im November v. J. betäubt und dann eine Operation an ihm vorgenommen hätten, die zu einer dauernden Verſtümmelung geführt habe. Die Klage war urſprünglich in Chicago anhängig ge⸗ macht worden, die Eltern der beiden Mörder hatten ſich aber geweigert, vor Gericht zu erſcheinen. So mußte der Prozeß nach Joliet verlegt werden, wo die 3 95 beiden Verbrecher ſich im Zuchthaus befinden. Das Ehrengrab des Selbſtmörders. Die Leiche des„unbekannten Patrioten“, der im Juni in Japan als Proteſt gegen das amerikaniſche Einwanderungs⸗ verbot vor der amerikaniſchen Botſchaft in Tokio Ha⸗ rakiri verübte, wird jetzt ein feierliches Ehrenbegräbnis erhalten. Mit Erlaubnis der Behörden werden japa⸗ niſche Vaterlandsfreunde den Körper des opferfreudi⸗ gen Mannes ausgraben, und er wird in einem ſtatt⸗ lichen Ehrengrab zur letzten Ruhe gebracht, nachdem vorher eine feſtliche Begräbnisfeier mit militäriſchen Ehren abgehalten iſt. Dieſe feierliche Beſtattung wird zu gleicher Zeit mit einem neuen Proteſt erfolgen, den die japaniſche Regierung gegen das Einwanderungs⸗ verbot nach Waſhington richtet. 5 Der ſchnellſte D-Zug. Nach einer Meldung der „Kölniſchen Zeitung“ gilt alsſchnellſter Eiſenbahnzug Deutſchlands ein Schnellzug, der zwiſchen München und Nürnberg die Geſchwindigkeit von 88,4 Kilometer in der Stunde erreicht. I Den Freund ermordet. In Caſtellamara bei Neapel ſchoß der frühere faſziſtiſche Abgeordnete Im⸗ perati, der zu den Diſſidenten übergegangen iſt, nach einem politiſchen Wortſtreit das Mitglied des dortigen feſziſtiſchen Direktoriums Angelo Coſenz nieder. Der Mörder und ſein Opfer waren früher eng befreundet geweſen, hatte ſich jedoch entzweit, als Imperati zu den Diſſidenten übergegangen war. Das Land der Scheidungen. Im letzten Jahr ſind in den Vereinigten Staaten nicht weniger als 165 136 Ehe geſchieden worden. Die Scheidungsziffer iſt in ununterbrochenem Wachstum begriffen, und der Prozentſatz, nach dem ſich die Scheidungen vermehren hat den Vermehrungskoeffizienten der Eheſchließunger mit 11 zu 8 übertroffen. Verhältnismäßig am meiſter wird im Staate Texas geſchieden, wo im letzten Jahre 29 282 Paare das Ehejoch abgeſchüttelt haben. Dorf kommt eine Scheidung auf je fünf Eheſchließungen. —— 00— Gerichtszeitungs § Unterſchlagung. Vor dem Schöffengericht Pir⸗ maſens ſtand der frühere Schuhfabrikant Alfred B., jetzt Verſicherungsagent in Oberſimten unter Anklage, ſich 5 Vergehen der Unterſchlagung, daven 3 im Zuſam⸗ menhange mit je einem Verbrechen der ſchweren Ur⸗ kundenfälſchung ſchuldig gemacht zu haben. Der An⸗ geklagte war im Jahre 1923 als Vertrauensmann der Erwerbsloſen von Oberſimten mit der Abholung und Auszahlung der Unterſtützungsgelder der Erwerbsloſen betraut. In dieſer Eigenſchaft ließ er ſich in den ge⸗ nannten Fällen teils mehr Gelder quittieren, als er an die Berechtigten auszahlte, teils ſchrieb er ſelbſt — 1 die Namen früherer Erwerbsloſer in das Quittungs⸗ formular und nahm die Gelder, die er ſo quittiert hatte, an ſich. Die Taten wurden im November 1923 begangen, wo es ſich noch um Milliardenbeträge han⸗ delte. Das Gericht verurteilte ihn unter Freiſpruch in einem Falle zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von 3 Monaten. 5 Weinfälſcherprozeß. Vor dem Amtsgericht Eden⸗ koben hatte ſich der Weingutsbeſitzer Bilabel aus Hein⸗ feld wegen Weinfälſchung zu verantworten. Der An⸗ geklagte fabrizierte am 17. März aus Hefe, Waſſer und icker ca. 11 Nuder Hefewein. 4 500 Liter hiervon la⸗ Der Siebente. Roman von Elsbeth Borchart. 48. Fortſetzung. 5(Nachdruck verboten.) „Gewiß!“ erwiderte ſie feſt,„ich freue mich dar⸗ auf, endlich wieder einmal auf dem Rücken eines Pfer⸗ des ſitzen zu können. Wie lange mußte ich es ent⸗ behren?“ „Hm!“ Seeger räuſperte ſich.„Und dennoch bitte ich Sie, davon Abſtand nehmen zu wollen!“ ö„Aber nein,— warum ſollte ich?!“ rief ſte fetzt, „Ich fühle mich wohl und kräf⸗ ein wenig empfindlich. tig genug dazu.“ ö„Und möchten hinterher leicht einige üble Folgen ſpüren.“ 15 Sie zog die Brauen zuſammen, beherrſchte ſich je⸗ do a „Sie meinen es gewiß ſehr gut, Herr Seeger, ſcheinen mir aber zu ängſtlich zu ſein. Glauben Sie mir nur, daß ich allein weiß, was ich mir zumuten darf, und was nicht!“ Er biß ſich auf die Lippen und ſchwieg. Sie warf 10 8 verſtohlenen Blick zu ihm hin und ärgerte ſich, daß er nichts mehr erwiderte, ſondern etwas vornüber⸗ gebeugt daſaß und zu Boden ſah. „„Sie wollen mich bevormunden, Herr Seeger, und — ich geſtehe Ihnen dieſes Recht nicht zu!“ ſagte ſie ag kurzer Pauſe herbe und ſtolz. 8 Mit einem Ruck wandte er ſich ihr wieder zu. iss„Weil ich Ihnen riet, auf ein Vergnügen, das in einem Falle fördernd auf Ihre Geſundheit wirken kann, vorläufig noch zu verzichten?— Es tut mir leid, daß Sie es ſo auffaßten, und ich bitte um Verzeihung, daß ich es wagte, dieſen Rat zu geben. Selbſtverſtändlich 1 die Befolgung in Ihrem Ermeſſen, gnädigſte Grä⸗ n. Sie hatte plötzlich ein Gefühl von Beſchämung, u. zwar nicht zum erſten Male ihm gegenüber. Sie är⸗ gerte ſich wieder und begriff ihre ganze unmotivierte 45 0 Heftigkeit nicht, fand aber auch ſo ſchnell keinen paſ⸗ ſenden, einleitenden Uebergang zu einem anderen Ge⸗ ſpräch, in der Furcht, er möchte etwas von ihren Emp⸗ findungen merken. So wandte ſie ſich ſcheinbar unmutig ab. Er ſah ſie eine Weile ſchweigend an. „Gnädigſte Gräfin zürnen mir?“ fragte er darauf. „Nicht doch— nein!“ erwiderte ſie ſchnell, ſich ihm zukehrend.-: „Ich danke Ihnen!“ 5 Er nahm ihre Hand, die auf der Seitenlehne des Korbſtuhles ruhte, und zog ſie an ſeine Lippen. ö Ein Geräuſch ließ beide erſchreckt aufſehen. Graf Aribert von Stolzenau ſtand plötzlich, wie aus der Erde gewachſen, vor den Stuſen, die zur Veranda führten. a 1 „Ach— ich ſtöre!“ In dieſem Ausruf lag etwas eigentümlich Schar⸗ Ueber Woltrauts Augen huſchte ein flüchtiges Rot, und Seeger ſprang auf und verbeugte ſſch vor dem Grafen. f find 1 meine Gnädigſte! Wie iſt das hohe Be⸗ nden?“ a Mit bieſer etwas überlauten Begrüßung ſtieg Graf Aribert die Stufen hinauf und ſtand auf der Texraſſe. Seine Blicke gingen hinüber zu Seeger, blitzſchnell. Es lag etwas Feindſeliges darin, das von dem anderen erwidert zu werden ſchien. Dann trat er zu Waltraut, ihre Hand küſſend, und ſprach mir ihr, in dem uüͤber⸗ lauten, etwas forcierten Ton. Seeger nahm unterdes ſein Buch vom Tiſch und ſtand abwartend. „Uebrigens— Seeger“ der Graf machte eine Vier⸗ telwendung zu dem Hauslehrer hin—„ſehen Sie doch einmal nach Ihren ener en. Ich ritt ſoeben an ih⸗ rem ſogenannten Indianerdorf vorüber und hörte ein tumultartiges Geſchrei. Es wäre wohl beſſer, ſie blie⸗ ben nicht ganz ſich ſelbſt überlaſſen.. 9 fes —— Seeger verbeugte ſich, ohne ein Wort der Erwide⸗ rung, und ging die Stuſen hinab in den Park. Aber ſeine Hand ballte ſich unwillkürlich zur Fauſt. f Graf Aribert ſetzte ſich neben die Gräfin und be⸗ mühte ſich, ſo harmlos wie mäglich zu ſein und ſeine heftige Erregung vor ihr, die ihn bei ſeinen Worten an Seeger ſo merkwürdig fragend und verwundert an⸗ geſehen hatte, zu verbergen. 7. e 8 „Wie ich ſehe, iſt Gnädigſter der geſtrige Spazier gang und die Fahrt außerordentlich gut bekommen!“ ſagte er mit einem Blick in ihr Geſicht, das ihm heute lieblicher und ſchöner denn je erſchien.„Sie ſehen ſo friſch und animiert aus“ 0 Waltraut hatte ihre Unbefangenheit ſchnell wieder⸗ gefunden. Sie lachte jetzt. F „Allerdings hat mir der Spaziergang gut getan, es war aber doch ein Glück, daß ich Sie zufällig mit Ihrem Wagen traf, Graf Stolzenau. Der Rückweg wäre mir vielleicht zuviel geworden.“ 1 i„Ich wünſchte, Sie nähmen meine beſcheidenen Dienſte öfters in Anſpruch, Gräfin. Wollen Sie Ihren Spaziergang künftig nicht bis Stolzenau ausdehnen. Es wäre mir eine Ehre und ein Vergnügen, Sie wie⸗ der nach Hauſe fahren zu dürfen.“ C Es ſchoß ihm dabei durch den Kopf, daß er dann den Diener, der geſtern eine vertrauliche Unterhaltung zwiſchen ſich und Waltraut unmöglich gemacht hatte, zu Hauſe laſſen würde. 5 f „Sie ſind ſehr freundlich, Graf,“ erwiderte Wal⸗ traut mit ihrem eigenen Lächeln, das etwas Berücken⸗ des für Aribert hatte,„ich 1 jedoch, daß ich mich vorläufig nicht wieder ſo weit wagen werde. Ich fühle mich zwar wohl, wie ein Fiſch im Waſſer, muß mir aber doch Schonung auferlegen und mit meinen wie⸗ dergewonnenen Kräften haushälteriſcher umgehen.“ (Fortſetzung folgt.) 5 * ähr 6500 g 5 einen Keller mietete. ü * ige ließ e den Reſt von unge⸗ e 1 6 0 wo f„Mai bei einer r⸗ kontrolle durch den Weinkontrolleur Puls beanſtat 03 dieſer in dem Keller des Angeklagten in Heinfeld die 4500 Liter als für Haustrunk zu hochprozentig, außer⸗ dem fand er die Weinbücher teilweiſe nicht in Ordnung. Der in Edesheim eingelegte Wein wurde beſchlag⸗ nahmt. Das Gericht verurteilte Bilabel wegen es Vergehens der Weinfälſchung zu einer Gefängnisſttafe von 14 Tagen und zu einer Geldſtrafe von 600 der weiteren 20 Tagen Gefängnis, wegen Nichffüh⸗ rung des Kellerbuches erhält der Angeklagte eine Geld⸗ ſtrafe von 50 Mark oder einen Tag Gefängnis. — 0 Volkswirtſchaft. a Marktberichte ö ö 1 2 vom 18. November. b rankfurter Getreidebörſe. An der heutige Frankfurter Getreidebörſe notierten bei Nane Ten- denz Weizen neuer 21—23½, Roggen incl. 22—23, Sommergerſte 24—26, Hafer inel, 17%— 21, Mais 21—21½, Weizenmehl 35%—38/½, Roggenmehl 32— 36, Weizenkleie 12,40— 12,60, Roggenkleie 1174— 12, 10. Alles in G.⸗M. je 100 Kilogramm. * Beglaubigung von Rechnungen nach Frankreich. Nach einer Meldung der franzöſi⸗ ſchen Konſ.⸗Agentur in Ludwigshafen, Ludwigsplatz 4, an die Handelskammer Ludwigshafen iſt mit Wirkung vom 17. November 1924 die Gebühr von 12,10 bezw. 6,05 Mark für die Beglaubigung von Rechnungen nach Frankreich zur Erhebung der 26prozentigen Reparati⸗ onsabgabe in Wegfall kommen. r eine hr 65 5 Lokale Nachrichten. 8 Umſatzſteuer. Ablauf der Gültigkeitsdauer von Weiterveräuſſerungs- und Bezugsbeſcheinkgunge n. Es wird darauf hingewieſen, daß die gemäߧ 22 des Umſatzſie jer⸗ geſetzes ausgeſtellten Weiterveräußerungsbeſcheinigungen ſowle die Bezugsbeſcheinigungen mit dem 31. Dezember 1924 ihre Gültigkeit verlieren. Für das Kalenderjahr 1925 werden auf Antrag vom Finanzamt neue Welterveräußerungsbe, ſcheinigungen oder Bezugsbeſchelnigungen ausgeſtellt. Ueber Anträge, die bis zum 1 Dezember 1924 geſtellt werden⸗ wird bereits vor dem 1. Januar 1925 entſchieden. —. Poſtſchalterverkehr. Zur glatten und raſchen Ae ee Wagener kann das Pact bu iel beitragen, wenn nachſtehende R enden gen, hſtehende Regeln ber bachtel 1. Fertige Aufſchriften, Telegramm deutlich 9 0 1 5 e 2. ähle für deine Poſtgeſchäfte mögli i die See 15 a ach 0 3. Tritt an den richtigen, durch Inſchriften bezeich— neten Schalter von rechts heran. e 0 4. Kaufe Marken, Poſtkarten ufw. nicht in einzel⸗ nen Stücken, ſondern in deinem Verbrauch angemeſſenen i 15 5. ebe auf alle freizumachende Sendungen di Marken vorher auf, auch auf Pöſtanweiſungen nb Zahlkarten.. 6. Halte das Geld abgezählt bereit, übergib grö⸗ ßere Mengen Papiergeld ſtets geordnet. 7. Vermeide unnötige Fragen an die Beamten; belehre weniger gewandte Perſonen und hilf ihnen. 8. Lege gewöhnliche Briefſendungen in den Brief⸗ kaſten, Brieſſendungen in größerer Zahl gib geordnet am 095 ab. 0 9. Fördere en bargeldloſen Zahlungsausgleich durch Anſchluß an den Poſtſcheck⸗ und Bankverkehr. 10. Benutze bei eigenem ſtärkeren Verkehr die be⸗ ſonderen Einrichtungen(Poſteinlieferungsbücher und Verzeichniſſe, Selbſtvorbereitung von Paketen und Ein⸗ ſchreibebriefen). — Das Bekleben von Häuſern, Wänden und Zäunen ohne Erlaubnis der Beſitzer iſt eine ſtraf⸗ bare Handlung, ganz abgeſehen davon, daß es eine grobe Geſchmackloſigkeit iſt, und nicht immer das beſte Licht auf die Kreiſe wirft, für die die angeklebten Plakate und Zettel werben ſollen. — Der Kartoffelkäſer rückt gegen Deutſchland vor, das iſt keine kleine Gefahr. Er gehört zu den dogen. Blattkäfern von ziemlich halbkugeliger Geſtalt. Er iſt bis 1 Zentimeter lang und kenntlich an den gelben Flügeldecken mit je fünf ſchwarzen Linien. Der Ker wie auch ſeine Larven freſſen die Kartoffelpflanzen ganz kahl und werden dadurch ſehr ſchädlich. Ein Weib⸗ chen legt bis 1200 Eier, und da es in einem Sommer drei Generationen geben kann, ſo läßt ſich die Schäd⸗ lichkeit dieſes Tieres ermeſſen. Seine Heimat iſt Nord⸗ amerika, beſonders Kolorado, weshalb auch„Kolorado⸗ käfer“ genannt. Helfen kann gegen dieſen Schädling nur das Sammeln der Eier(auf der Blattunterſeite), Larven und Käfer und Verbrennen. Gefahr ſeitens des Kartoffeskäfers nicht ſo groß, alſo auf kleinem Einbruchsgebiet, wo die Tiere ſchnell un⸗ terdrückt wurden. Nun aber geſchieht ſein Angriff zu Lande. Im Kriege iſt er durch amerikaniſche Trup⸗ 5 5 2 Ä ã T,!!! ĩͤ Verſehgänge von Peter Dörfler. Ganz im letzten Bergwinkel, bei einer einſamen Kapelle, die ur Sommerszeit von Wallfahrern beſucht wird, während der angen Wintertage aber eine Schneewüſte um ſich legt, ſo daß nur ein paar Jae und wenige Bauersleute den Weg zu ihr finden können, lebte bis vor wenigen Jahren ein greiſer Kurat, der einen Ruf als Blumenſammler und Wurzelſucher hatte und jedem Fremden, der ſich in dieſe Gegend verirrte, wie ein ſcheues Wild auswich. Dieſer verwitterte, hochgeſchoſſene und hagere Mann ſchien ganz ein Stück eee zu ſein, wie die Berg⸗ wipfel und Schluchten, die Findelblöcke und die Tannen, die einſam hier und dort auf den Wieſen ſtehen. Wenn man ihn auf einer der Steinhalden, mitten im Gerölle der Felſen ruhen ſah, hätte man glauben konnen, er ſei eines Tages aus dieſem Grunde emporgewachſen oder durch die Verwitterung des Ge⸗ ſteines entſtanden. Wenn es gelang, mit ihm zu reden 19 konnte man ihm weder durch eine Nachri t aus der Welt, die hinter den Bergen lag, aus den Großſtädten und ihrem Drang, aus den Königs den und 1 5 Gepränge, noch durch eine Frage über das Leben der Alpler und ſhre Gefahren und Nöte ein Fünklein des Intereſſes aus den augen ſchlagen. * tark, ſetzung von Richtpreiſen bezogen. Bisher war die. den nach Bordeaux eingeſchleppt und nicht genügend bekämpft worden; denn ſchon 1922 war ein beträcht⸗ liches Stück Hinterland von Bordeaux durch fach 1923 hat das Tier bereits den dritten Teil rank⸗ teichs überſchwemmt. Wenn das ſo weiter geht, kön⸗ nen wir es ſchon in 1 bis 2 Jahren bei uns erwar⸗ ten, und die Bekämpfung wird dann nicht leicht ſein, da die Einbruchsſtelle keine beſchränkte ſein wird. Zum deutſchen Fußball⸗Bundestag. Von großer Wichtigkeit war die diesjährige Sitzung der Ver⸗ dandsvertteter des Fußballſports. In 15 ſtündſger erregter Debatte wurden die ſich im Laufe der Zeit mehrenden ſchwierigen Fragen ab⸗ Sind Brach doch der latente Kampf, der durch öſterreichiſche uſtände ſo akut geworden iſt, zwiſchen Berufs- und Amateurſpielern und den S Feat immer wieder durch. Bekanntlich hat der öſterreichiſche Fußballverband durch Hugo Meiſls Führung den großen Schritt getan und die Berufsſpielerfrage mit ihrer Beziehung für ſein Land geklärt. Ein großer Vorteil iſt damit erreicht, nämlich der, daß in gewiſſer Hinſicht„reiner Tiſch“ gemacht iſt und dem Pſeudomamateurweſen zu Leibe gerückt iſt. Man muß die Mätzchen und das Durcheinander, das mit der Aufſtellung heimli ch bezahlter Kräfte geſchaffen wird, kennen, um den bedeutſamen Schritt in Wien zu erkennen. And die Zukunft? And wir? Die Aufnahme und der Anklang dieſer Dinge in Deutſchland iſt ſehr geteilt. Der weſtdeutſche Ver ⸗ bandsvertreter Friedrich Grokun, erwies und erweiſt ſich als hef⸗ tiger Gegner des Profeſſionglismus. Seine beachtlichen Ausführungen über Fußball und Leichtathletik dürften eine Debatte heraufführen. Auf der Tagung in Berlin zeitigte die wichtige Frage des Ver- einswechfels von Spielern, deren Niederſchlag der An- trag auf eine Sperre von ſechs Monaten für Spieler der erſten Klaſſe war, wie zu erwarten, beſonders lebhaften Austauſch der Meinungen. Es bleibt jedoch in der Hauptſache der alte Zuſtand— eine Sperr- friſt von drei Monaten— beſtehen. Die Verbände können aber ihrerſeits über dieſe Mindeſtſperrfriſt je nach Lagerung des Falles hinausgehen und auch für weitere Mannſchaften Milderungen feſt⸗ ſetzen. Ob ſich Süddeutſchland auf Grund dieſer Sachlage zu neuen Ausführungsbeſtimmungen entſchließt, bleibt abzuwarten. Der von Berlin beantragte Bundes ⸗Schiedsrichterausſchuß iſt zur Tat geworden, die Vorausſetzung für eine einheitliche Regelaus- legung und Schiedsrichterausbildung in ganz Deutſchland könnten damit geſchaffen ſein. Die Spitze der deutſchen Fußballſchiedsrichter beſteht aus einem Dreimänner-Kollegium, den vom Bundesvorſtand Zimmermann, der Weſtdeutſchen Marum und Roſen- berger angehören. Nicht angenommen wurde der Berliner Antrag auf Abſchaffung der Proteſte, bei den Verbandsſpielen in ganz Deutſchland, obwohl er ein bedeutender Schritt nach Vorwärts geweſen wäre. In Berlin iſt dieſe ſtens bewährt. Inzwiſchen und eigentlich faſt unberührt davon geht der Kampf um das runde Leder weiter. Angeheures Aufgebot im ganzen Reich an Spielern und Zuſchauern iſt zu konſtatieren. Tele- graph und Telephon arbeiten am Sonntag abend raſtlos und die Menge erwartet in Spannung die Ergebniſſe. Zu Anfang des Jah- res wurde von gewiſſer Seite von einem Rückgang des Fußballſpieles geſprochen. Demgegenüber bewährt ſich dieſer ſuggeſtive Sport aber weiter als der, der am meiſten und zuerſt das ganze deutſche Volk erfaßt. P. J. L. Preisbildung im Handwerk. Aus intereſſierten Kreiſen wird uns geſchrieben: In der Oeffentlichkeit ſind in letzter Zeit vielfach Vorwürfe gegen die Preisbildung des Handwerks ge⸗ richtet, die ſich vor allem auch auf die Mitwirkung der Innungen auf dieſem Gebiete durch die Feſt⸗ i. Verurſacht ſind dieſe Angriffe zum Teil durch den Erlaß des preußiſchen Handelsminiſters vom 1. September 1924, der aber vielfach eine falſche Auslegung gefunden und in der Pieſſe mißverſtändlich verkürzt wiedergegeben iſt. Zur Klarſtellung der Sachlage ſei auf folgendes hingewieſen: Sowohl die freien— wie die Zwangsinnungen ſind auf Grund der§ 8 100, 100 c, 81 a und 81 b der RGO. zur Feſtſetzung von Richtpreiſen berechtigt, da dieſe nur den Mitgliederſi zeigen ſollen, welche Preiſe ſie fordern müſſen, ohne mit Verluſt zu arbeiten. Die. ſreien Innungen können außerdem— auch nach An⸗ ſicht maßgebender Kommentatoren(vergl. Landmann, Kommentar zur RG—O. 6. Auflage 2. S. 43—44)—. ihre Mitglieder in der Feſtſetzung der Preiſe ihrer Waren oder Leiſtungen Beſchränkungen unterwerfen, da dieſer ja der Austritt aus der Innung frei ſteht. Sie unterliegen andererſeits den Vorſchriften der Preistrei⸗ berei— und Wuchergeſetzgebung. Beiden Innungsfor⸗ men gemeinſam iſt das Recht, ihren Mitgliedern un⸗ lauteres Geſchäftsgebahren, z. B. marktſchreieriſche Re⸗ klame oder die öffentliche Ankündigung von nicht üb⸗ lichen Grau sangeboten oder von Schleuderpreiſen, welche mit dem Werte der angebotenen Waren oder Leiſtun⸗ gen in oſſenbarem Mißverhältnis ſtehen, zu verbieten. Auch die Veröffentlichung einer Unterbietung etwaiger von der Innung bekannt gegebenen ortsüblichen Preiſe für gleiche Waren und Leiſtungen kann ſich 11 120 fall als unreel darſtellen und demgemäß den Innungs⸗ mitgliedern unterſagt werden. Soweit die Innungs⸗ preiſe nur als Richtpreiſe und nicht mit bindender Wir⸗ kung feſtgeſetzt ſind, können ſie daher auch nicht den Vor⸗ ſchriften der Kartellverordnung unterliegen. Dieſen grundſätzlichen Gedanken enthält bereits der Erlaß des preußiſchen Handelsminiſters vom 6. 4. 1913, und in ſeinem Erlaß vom 1. September 1924 betont der Mi⸗ niſter, daß er keine Veranlaſſung habe, den erſtgenann⸗ ten Erlaß aufzuheben oder ſeine Grundzüge abzuändern oder etwa Aenderungen der Innungsſatzungen in die Wege zu 4 Die Tätigkeit der Innungen a i entſpricht alſo durchaus der Mee e Nur wenn man von Kraut und Blumen, von Geiſtern und ſagenhaften Bergweſen ſprach, begannen dieſe Steine noch zu blitzen, und man wunderte ſich, welches Feuer ſie verſprühen konnten. 1 Als dieſer merkwürdige und ſchließlich ganz traumwand⸗ leriſch gewordene Prieſter endlich ſtarb, da fand ſich in der Armut ſeiner Stube wenig anderes vor, als was ein Hirte und Holzhauer zu hinterlaſſen pflegt. Nur einige ſchweinslederne Bände, welche von Sterndeuterei und Arzneikunde handelten, ſtanden neben den notwendigſten theologiſchen Werken. Zum Staunen aller wurde bekannt, daß der Bergkurat in einer Großſtadt geboren und herangewachſen war. Eine Zeitlang ſchien er, wie eine Truhe nachgelaſſener Papiere zeigte, nach dem bewegten Treiben ſeiner Vaterſtadt Sehnſucht und Heim⸗ weh getragen zu haben. Er hatte einſt offenbar mit dem Stau⸗ nen des Städters, dem die weiten Gefilde und die ſpärlichen Menſchen darin vorkommen wie eine Welt, die von der alten Heimat durch Meere und Jahrhunderte getrennt iſt, ſeinen Beruf angetreten. In anmutsvollen Briefen ſchrieb er ſeiner Mutter nach Art römiſcher Dichter von den Reizen und Mühen des ländlichen Lebens. Insbeſondere ſcheint er ſich die ſchwer⸗ mütige Endloſigkeit der Winterabende durch lange Schilderungen 9 5 Arbeit unter den Hirten und Bauern gekürzt zu haben. r zeichnete ſeine Mühen um die Kinder, die von den fernen Einrichtung durchgeführt und hat ſich wirtſchaftlich betrachtet find die Angriffe gegen 9 Handwerk vor allem deswegen Aung een 1 7 es dem Handwerk che ed unmöglich iſt, ſchema⸗ tiſch— wie vielfach ven ihm verlangt— zu den Vor⸗ kriegspreiſen zurückzukehren. Das Handwerk iſt durchaus bereit, nach Kräften am allgemeinen Preisabbau mit⸗ zuwirken und ſeine Kalkulation mit dieſem Ziele immer wieder zu prüfen. Es iſt aber in ſeiner Preisberech⸗ nung Rae an Rohſtoffpreis und Taxifvertrag; daß e allgemeinen Geſchäftsunke ſten, insbeſöndere z. B. die Steuern, heute weit über Friedensſtand liegen, si hinreichend bekannt. Schließlich ſollte nicht vergeſſe. werden, daß das Handwerk heute um ſo ſchwerer um ſeine Exiſtenz zu kämpfen hat, als es zu den Haupt⸗ leidtragenden der Inflation gehört und ſein Betriebs- kapital nahezu vollſtändig eingebüßt hat. Zur Behe⸗ bung etwa vorkommender tatſächlicher Mißſtände ſtellt die Handwerks⸗(Gewerbe⸗) Kammer den unteren Ver⸗ waltungsbehörden ihre Mit 5 0 Verſügung. 5 itarbeit zu jeder Zeit zur 22 52 Kaffee und Zucker. Weitere Preisſteigerungen in Kaffee.—. Preisrückgänge in Zucker auf günſtigere Ernteausſichten. Die Tendenz des Kaffee⸗ Marktes bleibt unverändert feſt. Die Führung liegt bei Braſilien, das ſeine Forderungen faſt täglich erhöht, auch Newyork macht die Bewegung mit, ab und zu durch kleine Rückſchläge unterbrochen, die eboch bald wieder ausgeglichen wurden. Die noch hier und da ge⸗ egten Hoffnungen, es könnte einmal eine Reaktion in der Preis- bildung eintreten, haben ſich bislang nicht verwirklicht. Das In⸗ land findet ſich, wenn auch widerſtrebend, aus ſeiner bisher bewahr⸗ ten Zurückhaltung allmählich in die höheren Preiſe hinein, kauft aber infolge des hohen Preisſtandes bisher nur ſeinen dringenden Bedarf. Der braſilianiſche Wechſelkurs unterſtützte die Aufwärts ⸗ bewegung. Das Angebot in Kaffee iſt rech klein, da nirgends Vorräte von Bedeutung vorhanden ſind. Infolge der hohen For⸗ derungen iſt das Geſchäft von Braſilien in den letzten Wochen wenig befriedigend geweſen, da auch bei der zweiten Hand immer noch billiger zu kaufen war. Das Angebot in gewaſchenen Kaffees hat ſich ziemlich erſchöpft. der deutſchen Rübenzuckerfabriken. —— ů—ůů Nach der Oktoberumfrage wirb mit einer Rübenverarbeitung von 97 278 000 Doppelzentner gegen eine Erzeugung im Vorjahre von 73 365 961 Doppelzentner zu rechnen ſein. Aus dieſem Grunde ſtellt ſich die vorausſichtliche Zuckererzeugung auf die Umfrage hin aus 14 898 500 Dopelzentner gegen eine Erzeugung im Vorjahre von 11 468 919 Doppelzentner, demnach ein Mehr von 3 429581 Dopelzentner. Was die Preis- entwicklung anbelangt, ſo ſind Abſchlüſſe erheblichen Amfanges ab Magdeburg mit 17 Mark pro Zentner init Sack bekannt geworden. Die Kaufluſt war für Verbrauchszucker weiter gering. Die Be⸗ ſorgniſſe, welche man hinſichtlich geringeren Zuckergehaltes der Rü⸗ ben hegte, ſind durch den Einfluß, welchen das berbſtlich ſchöne Wetter auf die Reife der Rüben ausübte, bedeutend herabgemindert zum Teil ſogar aufgehoben. Mit der Aaufnahme der Produktion ö mehrte ſich auch das Angebot. Entſprechend den gebeſſerten Ernte- ausſichten, und den für ſpätere Lieferung weſentlich niedrigeren Prei- ſen war die Preisbewegung rückläufig. Nachdem die Regierung in Erkenntnis deſſen, daß Deutſchland bei der geſteigerten Produktion auf den Export angewieſen iſt, die Ausfuhr von Weißzucker frei. gegeben hat, muß auch damit gerechnet werden, daß ſich die Preis- glb ach 145 f 17 55„ anpaſſen wird, welcher zur Zeit noch eſwas unter der deutſchen Paritä 8 i Kaufluſt nur gering. 5 5 1 15 1 18 31. it e 147 Geſchäftliche Mitteilungen. Haus wirtſchaftliches. Wenn je die Hausfrau darauf bedacht war, ihren Wäſchebeſtand in fürſorgliche Obhut zu nehmen, ſo in dieſer teuren Zeit, in der die koſtbaren Wäſcheſtücke kaum noch zu erſetzen ſind. Sie iſt ſich deſſen bewußt, daß die Lebensdauer ihres Wäſcheſchatzes abhängig iſt von ſeiner Behandlung, vor allen Dingen von ſeiner Behandlung bei der Wäſche. Mit Recht vermeldet die kluge Hausfrau deshalb alle Reinigungsmittel, die nachteilig auf die Gewebefaſer elnwirken können und wählt vorſichtigerweiſe nur ein ſolches Erzeugnis, das volle Gewähr bietet für größte Schonung ihres treu behüteten Wäſchebeſtandes. Als ein wirklich vorzügliches Waſchmittel wird Dr. Thompſons Seifenpulver (Marke Schwan) empfohlen. Es erfüllt alle Vorausſetzungen. die an ein Waſchmittel beſter Qualität geſtellt werden, Beſonders ſchont und erhält es die Gewebefaſer, da keinerlei ſchädlichen Beſtandteile in ihm enthalten find und es nur aus den beſten Rohſtoffen hergeſtellt wird. Dabei beſitzt Dr. Thompſons Seifenpulver(Marke Schwan) ausgezeichnete Waſchkraft, macht die Wäſche ohne Mühe blendend weiß und verleiht ihr den angenehmen, friſchen Duft der Raſen⸗ bleiche. Die Anwendung iſt denkbar einfach und bequem und aus der jedem Paket aufgedruckten Gebrauchsanweiſung zu erſehen. 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Es war, als hätte es ſich ihm nur ihretwegen gelohnt, über ſeine Gefühle nach⸗ zudenken und ſeine Erlebnifſ u ordnen. Sein Ich erloſch mit dem der Mutter oder es zerfloß doch in ſeiner Umwelt wie ein Baum in der dunklen Nacht. Hatte jener Mann ſchon in ſeiner Jugend ein ſo einſeitiges Empfinden, daß es ihm mit jener Frau zerbrach, die es nährte und ſchirmte? oder war die Seele dieſer Mutter ſo bedeutend, daß dem Sohne mit ihrem Tod eine Sonne erloſch? 81 Beiſch e Die wenigen Blätter, welche die Verſehgänge des Prieſters ſchildern, mögen anregen, weiter über dieſe Frage nachzudenken. N (Die Verſeh Schilderungen ſind von hohem innerlichem R Sie finden dich in dem Buche Pbefter Wem eder Freiburg l. Br. Gebunden G. M. 3.60], wo wir ſie dem Leſer auf zuſchlagen raten.)