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Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile 25 Pfg., Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für 9.0 3 Pfg. geſ 6 Inſerate müſſen bei Aufgabe beza 0 (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) 11 6 5 u. Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher. lt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. Main. Schriftleitung, Druck und Verlag: Johann Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße 36. Donnerstag, den 4. Dezember 19244 Wir wählen die Mitte! Zur Zentrums⸗Verſammlung am letzten Gonntag. Für die Wahlverſammlung am letzten Sonntag hatte die hleſige Zentrumspartei als Redner Herrn Direktor Dr. Möller aus Darmſtadt gewonnen. Klar und ſachlich zeigte Referent den anweſenden Männern und Frauen das Gebot der Stunde: Wir wählen die Mitte, das Zentrum! Wer eine vernünftige Außenpolitik wünſcht, wer das Parla⸗ ment nicht als Radau⸗ und Juxplatz haben will, muß ent⸗ ſchieden abrücken von den Kommuniſten und Deutſchnatlonalen und denjenigen Gruppen, welche dieſen Parteien offen oder verſteckt Schlepperdienſte leiſten. Unter den Parteien der Mitte aber iſt das Zentrum die einzige; welche wirtſchaft⸗ lichen und religlöſen Intereſſen im Sinne echt chriſtlicher Weltanſchauung unbelrrt vertritt. Wirtſchaftlich ſind die Sozialdemokraten als Klaſfenpartei einſeitig und in Theorie und Praxis unzuverläſſig; religtös ſind ſie in Prinzip und Leben ablehnend oder feindlich gegenüber der chriſtlichen Glaubens⸗ und Sittenlehre. Die Demokraten andrerſeits haben nur zu oft durch ihre„Indifferenz“ in Kulturfragen z. B. bezüglich der Schule, die Gegner chriſtlicher Belange geſtärkt. Redner ſchilderte demgegenüber die Tätigkeit des Zentrums für die einzelnen Volksklaſſen, beſonders auch für die arbeitende Bevölkerung. Die Zentrumsleute in Parla⸗ ment und Regierung laſſen ſich eben auf allen Linien nicht nur von Klugheit, ſondern von chriſtlicher Lebens⸗ und Staatsauffaſſung leiten, und der Erfolg auch in der Außen⸗ politik der letzten Zeit iſt darauf zurückzuführen.— Bei der Ausſprache betonte der Vorſitzende, Herr Kirchner, noch einmal die Fürſorge des Zentrums für die Landwirte und warnte an Hand von Belegen vor der Bauernfängerei von anderer Seite. Ueber die Wichtigkeit der Wahl für die Frauenwelt richtete Herr Dekan Wolf einkringliche Worte an die Verſammlung. Nicht nur diejenſgen welche eine gegneriſche Partei wählen, ſondern auch die Nichtwähler ſind daran ſchuld, wenn im Parlament die Grundſätze des Rechtes verletzt werden und in Schul⸗ und Eyefragen reli⸗ gionsfeindliche Geſetze möglich ſind. Wer alſo Aufklärung wollte, konnte ſie am Sonntag hören. Hoffentlich entſpricht der Ausgang der Wahl den Erwartungen der Partei. Der Staat als Treuhänder der Schule des Volkes muß der chriſtlichen Familie und der Kirche volle Sicherheit dafür bieten, daß die Schule unſerm heranwachſenden Geſchlecht das Chrliſtentum, dieſes koſtbarſte von den Vorobätern über⸗ kommene Erbgut, als feſten Beſitz und als Kompaß für Leben und Sterben unverfälſcht übermittelt. Das iſt meines Er⸗ achtens der Sinn unſers Kampfes für die Bekenntnisſchule. Katholiſches Volk, am nächſten Sonntag bietet ſich wieder Gelegenheit, deinem Willen Ausdruck zu geben. Wähle, und wähle richtig, mache in Nr. 3 ein Kreuz, daun haſt du Zentrum gewählt. CCCCããã y ĩͤ b % Zum Mord bei Haiger. % Siegen, 3. Dez. Der Zuſtand des ſchwerver⸗ letzten Direktors Angerſtein, der ſich einer Operation unterziehen mußte, iſt ſo bedenklich, daß mit ſeinem Ableben ſtändig gerechnet wird. Auffälligerweiſe iſt die bei Angerſtein zu Beſuch weilende Nichte ſpurlos verſchwunden. Vom amtlichen Preußiſchen Preſſedienſt wird zur Mordtat mitgeteilt, daß ſofort ein größeres Kommando der Siegener Schutzpolizei und Kriminal⸗ polizei eingeſetzt wurde. Ein beſonderes Mordkom⸗ mando iſt tätig, das die Mordſtätte und die Spuren ſchon mit zehn Polizeihunden abgeſucht hat. Die Verfolgung der Täter wurde mit ſieberhaftem Eifer betrieben. Die empörte Bevölkerung bildet eine Art Selbſtſchutz und überwacht bewaffnet die Landſtra⸗ ßen der Umgebung. In den Abendſtunden ging das Gerücht, man habe einen der Verbrecher gefaßt, doch war keine Beſtätigung dieſer Nachricht mehr zu erlan⸗ gen. Jedenfalls ſcheinen die Behörden von der An⸗ ſicht abgekommen ju ſein, daß an den Mordtaten eine größere Bande beteiligt iſt. Man neigt eher dazu, an⸗ zunehmen, daß etwa fünf bis ſechs Mordbuben das ſchauerliche Werk der Vernichtung vollbracht haben, und daß es gewiegte Schwerverbrecher geweſen ſind, die mit größtem Raffinement zu Werke gegangen ſind. Ha⸗ ben Sie doch vor der Tat die Telephonleitungen zer⸗ ſchnitten, die Waſſerleitung zerſtört und die beiden biſ⸗ ſigen Hunde umgebracht. Das Benzol, mit dem ſie die Leichen und den Speicher übergoſſen, holten ſie aus dem Angerſteinſchen Keller. Die Mörder flüchteten ſo⸗ dann dem Wald zu, als der Brand ausbrach. Noch bis in die ſpäten Nachtſtunden rollten die Autos des Erkundigungsdienſtes durch Haiger, deſſen Einwohnerſchaft nicht eher zur Ruhe kommen dürfte, bis man die Beſtien in Menſchengeſtalt gefaßt hat. Der Familienvater als Maſſenmörder. ö Berlin, 3. Dez. Der nach Haiger entſandte Sonderberichterſtatter der„B. Z. meldet ſeinem Blatt, kommen ſein. Er Firma namens Rick iſt ihm wiederholt in er tat in ſeiner Villa am Abend des 1. Dezember baß die Unterſuchung des ſurchtvaren Werorechens in der Villa Angerſtein eine ſenſationelle Wendung ge— nommen habe. Es ſei jetzt mit Beſtimmtheit anzuneh⸗ men, daß Angerſtein ſelbſt ſeine ganze Familie und ſeine Angeſtellte ermordet hat. Auf Grund einer neuen eingehenden Unterſuchung habe man gegen Angerſtein ſelbſt Verdacht gefaßt. Man hat niemand geſehen, der 55 das Haus eindrang oder herauskam. Auch war den Aerzten aufgefallen, daß bei den Ermordeten bereits Leichenſtarre eingetreten war. Ferner iſt bereits mit⸗ geteilt worden, daß der Kaſſenſchrank vollkommen unbe⸗ rührt war. Der Frankfurter Gerichtschemiker Dr. Popp hat an der Axt, an dem Jagdmeſſer, an dem Ruckſack und an den verſchiedenen Ermordeten Fingerabdrücke feſtgeſtellt, die mit denen Angerſteins im Krankenhauſe vollkommen übereinſtimmten. Angerſtein hat bisher noch kein Geſtändnis abgelegt. Er iſt aber, wie der Be— richterſtatter meldet, vollkommen überführt. Verſchie⸗ dene Einzelheiten der Tat bleiben trotzdem im Dunkeln. Rätſelhaft iſt, wie er die beiden Gärtnerburſchen das Haus locken konnte und wie er ſeinen Bureau⸗ angeſtellten ermordet hat. Die Gärtnerburſchen hatten ihr Verſperbrot noch in der Taſche. Sie pflegten nach 3 Uhr zu veſpern. Angerſtein hat alſo zwiſchen 3 und 4 Uhr die Mordtaten begangen. Es iſt dann wegge⸗ gangen um ſein Alibi nachzuweiſen. Er hat in einem Geſchäft eine Tafel Schokolade gekauft und dabei be⸗ merkt, daß ſei für ſeine liebe Frau. In einem Buch⸗ laden erklärte er, es ſei ihm wieder ſeltſam zu Mute und ec. befürchtete, daß heute abend wieder etwas paſ— ſiert ſei. Zu verſchiedenen anderen Perſonen hat er ähnliche Ausſprüche getan und auch von ſeiner Frou geſprochen. Er hat es auch mit aller Entſchiedenheit abgelehnt, ihm Polizeibeamte bis an ſeine Woh⸗ nung begleite Gegen 6 Uhr muß er nach Hauſe ge— ö hat dann die Leichen mit Benzol übergoſſen und de Wohnung in Brand geſteckt, um die Leichen zu verkohlen, das ganze Haus zu vernichten und ſo jede Spur zu vernichten. Er hat ſich dann Ver⸗ wundungen beigebracht, die ziemlich ſchwerer Natur, aber nicht tödlich ſind. Angerſtein hatte Differenzen mit ſeiner Firma. Er hatte jedenfalls ziemlich bedeutende Unterſchlagungen begangen. Von einem Vertreter der Fir ö letzten Zeit ſehr energiſch nahegelegt worden, die(ifferenzen auszugleichen. Angerſtein, der perſönlich beſcheiden lebte, hatte große Grundſtücke gekauft und erklärt, er hahe das Geld von ſeinem Bruder aus Argentinien er⸗ halten, der jetzt in Düſſeldorf lebe und der nach Hai⸗ ger überſiedein wolle. Das iſt ebenfalls alſo ein Vor⸗ wand geweſen, um die Unterſchlagungen zu Femänteln. Sin Geſtändvnis des Maſſenmörders. Dillenburg, 3. Dez. Die„Dillzeitung“ er⸗ fährt von oſſizieller Seite über die Mordtat in Haiger, daß durch die Vorunterſuchung das Dunkel aufdehellt F.. Prokuriſt Angerſtein iſt des Mordes an ſeiner Ehe⸗ frau und den übrigen ſieben Opfern überführt und Ka in Krankenhaus bereits ein umfaſſendes Schuldbekenrct— eis abgelegt. Er hat eingeſtanden, daß er die Mord⸗ niit in eigener Hand ausgekührt hat. Steuertermin⸗kalender für Dezember 1924 Mitgetellt vom Finanzamt Heppenheim. 5. Dezember: Lohnſteuer für dle letzten Novemberperlode. (21.— 30.) Keine Schonfrist. 6. Dezember: Staatliche Gebäudeſonderſteuer— 5. Zlel—. 10. Dezember: Voranmeldung und Vorauszahlung auf die Umſatzſteuer für den Monat November 1924 der zur monatlichen Zahlung verpflichteten Gewerbe⸗ treibende— 20% der Bruttoeſnnahme—. 10. Dezember: Voranmeldung und Vorauszahlung auf die Einkommen- u. Körperſchuftsſteuer für den Monat November der zur monatlicher Zahlung verpflichteten Gewerbetrelbende. 10. Dezember: Kreisgewerbeſteuer in Höbe von 7,5% der Elnkommenſtenervorauszahlung. Gemeindegewerbe⸗ ſteuer in Höhe von 60% der Einkommenſteuervor⸗ auszahlung. Die ſtaatliche Gewerbeſteuer bleibt vorläufig allge⸗ mein geſtundet. 15. Oezember: Lohnſteuer für die erſte Dezemberperlode. (1.— 10) Keine Schonfrlſt. — Für Arbeitslelſtungen und Entlohnungen ab 1. 12. 1924 iſt der monatliche ſteuerfreie Lohnbetrag von 50 auf 60 G. Mk. erhöht.— 25. Dezember: Lohnſteuer für die zwelte Dezemberperlode. ( 11.— 20.) Keine Schonfriſt. Bel den feſtgeſtellten Terminen lſt, ſoweit nicht beſonders vermerkt noch eine Schonfriſt von 7 Tagen gegeben, nach deren Ablauf Verzugszuſchläge— 1½% für je 15 Tagen— und Beitreibung einſetzen. Alle Steuern ſind an die zufländige Untererhebſtelle, nur die Lohnſteuer iſt direkt an die Finanzkaſſe abzuführen. und verdreckt. dieſelben wieder in den Dreck. Wenn nur die Gehwege 41. Jahrgang. Viernheim im Dreck! heißt es wieder überall. Nirgends ein begehbares Plätzchen, Straßen und Gehwege voller„Prappel.“ Behutſam wird ein Fuß nach dem anderen vorgeſetzt, um nicht direkt zu „verſinken.“ Bis dle Arbeiter und Angeſtellten morgens zur Bahn kommen, ſind ſte von oben bis unten verſpritzt Und abends beim Nachhauſegehen müſſen wenigſtens gangbar gemacht würden. Anpaſſterbar iſt die kurze Strecke vom Denkmal⸗Weinheimerſtraße bis Schulſtraße und vie Übergänge zur Bahnhofſtraße. Mit ein paar Hand⸗ karren Schlacken iſt alles gemacht. Mitbürger! erbarmt Euch doch! Auch im Orte ſelbſt bedürfen einzelne Gehwege dringend der Ausbeſſerung. Mache dies doch Jedermann in ſeinem eigenen und ſeiner Mitmenſchen Intereſſe. Und noch eine leiſe Anfrage: Könnte nicht die O. E. G. bek eintretender Dunkelheit wenigſtens den Vorplatz erleuchten, wenn die Arbeiterzüge einlaufen? Und könnte mau nicht in die Hälfte der Bahnhofſtraße noch eine Beleuchtung von der Gemeinde anbringen? Beides wäre notwendig. Vielleicht wird alles dieſe Woche noch gemacht. Einer für Viele. Lokale Nachrichten. » Mar. Jungfrauen⸗ Kongregation. In Fa⸗ milien, wo Herzlichkeit und religiöſes Leben getreulich walten, gilt des Vaters Namensfeſt als Feiertag. Eine ſolche große Familie iſt unſere Kongregation unter der Leitung und Für⸗ ſorge ihres geiſtigen Vaters, des Präſes. Wo deshalb unſer Präſes morgen am Feſte des großen Apoſtels Indiens, des heiligen Franz Kaver, ſeinen Namenstag begeht, ſollen die Kongreganiſtinnen unter den Gratulanten nicht fehlen. Wir laden alſo alle unſere Mitglieder und Ehrenmitglieder ein zu einer beſcheidenen Namenstagsfeier zu Ehren des hochw. Herrn Dekan am Donnerstag, abends 8 Uhr, im Saal des Freiſchütz“. Heute 2 Blätter(6 Seiten) zwei Stimmen am 7. Dezember abzugeben iſt dir nicht geſtattet. Aber du kannſt deine Stimme verdoppeln, verdreifachen, verzehnfachen, wenn es dir ge⸗— lingt, entſprechend viel Wahlfaule an die Urne zu bringen, oder ſolche, die bisher abſeits geſtanden, für unfere Par⸗ tei zu gewinnen. Der Wahltag rückt immer näher! Nützt die Zeit für die Vorbereitug des Zentrums⸗Sieges! Gebetzeiten der jüd. Gemeinde. 6. Dezember. 9. Klslew. Wochenabſchnitt: Wajeze. Sabatt⸗Anfang 430 Uhr 90⁰ 0 330 5 51¹⁵ Wochentag⸗Abend 600 „ Morgen 700 17 * 7 7. 77 Für die Kinder ganz gleich ob zum Frühstück, Nachtisch oder zum Abend ist ein Oetker- Pudding ein Hochgenuß. Die schnelle und einfache Art der Herstellung gestattet jeder Mutter, ihren Kindern täglich einen Oetker-Fudding zu kochen. 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An einem der nächſten Tage ſaß Aribert mit den Seinen beim Frühſtück, als der Diener die Morgenpoſt zereinbrachte und, wie gewohnt, vor ihm auf den Tiſch tiederlegte. Aribert griff, wie immer, zuerſt nach der Zeitung, im ſie, nachdem er ſeinen Kaffee getrunken hatte, bei ner Zigarre in aller Gemütlichkeit zu leſen. Beim Hervorziehen der Zeitung, die unter den Briefſchaften lag, fiel ein Brief von größerem For⸗ nat und von beſonderer Stärke, der ſeine Aufmerkſam⸗ eit erregte, heraus. Er nahm ihn auf und las die ben auf dem Umſchlag aufgedruckte Firma ſeines Ju⸗ Uüzrates, des langjährigen Rechtsbeiſtandes und Bera⸗ ers des verſtorbenen Onkels. „Nun, was will der alte Herr denn?“ ſagte er zalblaut und ſchnitt den Umſchlag auf. Gleichgültig überflog er die erſten Zeilen, dann vurde die Spannung in ſeinen Zügen von Minute zu Minute ſtärker, ſein Geſicht verfärbte ſich— ſeine Hände begannen zu zittern. „Aribert,“ rief die Mutter, die ihn beobachtet hatte, eunruhigt,„was haſt du da bekommen?“ Ariberts Hand, die den Brief hielt, fiel jetzt ſchwer auf die bente. kannter Hand zu, worin mir mitgeteilt wurde, Tiſchplatte, daß die Taſſen zuſammenklirrten. Ein Stöhnen kam aus ſeiner Bruſt. „Alſo— doch!“ entrang es ſich ſchwer ſeinen blei⸗ chen Lippen. „Was iſt denn? So ſprich doch— erzähle— du biſt ganz konſterniert!“ „Er— iſt da!“ gab er mit dumpfer Stimme zur Antwort. „Wer— wer iſt da?“ fragte die Gräfin, zitternd, ahnend, und doch bis zur letzten Sekunde hoffend, daß lp 105 irrte, daß ihre Phantaſie ihr einen Streich pielte. „Der— Verſchollene— der Erbe von Stolzenau!“ ſtieß Aribert heraus. Es ging ein erſtickter Aufſchrei durch den Raum, dann wurde es totenſtill; man hörte kaum das zit⸗ ternde Atmen der drei Menſchen, von denen jeder ein⸗ zelne mit niederſchmetternder Gewalt die Bedeutung deſſen empfand, was in dem Ereignis für ihn ver⸗ borgen lag: Ausgeſpielt— zurück in die alten, klein⸗ lichen Verhältniſſe— aufgeben— verzichten. Die Gräfin war die erſte, die ihre Faſſung wie⸗ dergewann, aber ihre Stimme zitterte von erfſtickten Tränen. „Ich habe es vorausgeſehen, Kinder, ich habe euch gewarnt, nicht zu feſt an ſeinen Tod zu glauben, die Möglichkeit ſeiner Wiederkehr im Auge zu behalten— nun trifft der Schlag doppelt hart. Wo iſt er, und wann kommt er— ſchreibt— er ſeibſt— und— iſt es denn ganz beſtimmt— iſt jeder Zweifel ausge⸗ ſchloſſen, daß er es wirklich iſt!— Warum hat er ſo lange geſchwiegen, ſich verborgen gehalten?“ 1 Aribert nahm den Brief auf. „Ich werde euch den Brief vorleſen, das wird die beſte Antwort auf alle deine Fragen ſein, Mutter,“ ent⸗ gegnete er.„Der Brief iſt von Juſtizrat Braun. Hört zu.“ „Hochverehrter Herr Graf!“ las er. „Vor einiger Zeit ging mir ein Brief von 1905 a 4 F,/. der verſchollene Graf Kurt Rüdiger von Stolzenau am Leben und unterwegs ſei, um von ſeinem Erbe Be⸗ ſitz zu ergreifen. Da dieſer Mitteilung nichts Näheres zugefügt war, noch auch nur das geringſte, was auf die Wahrheit dieſer Ausſage deutete, legte ich ihn lä⸗ chelnd beiſeite. Seit dem Tode des Herrn Grafen Siegmar Stol⸗ zenau, Euer hochgräflichen Gnaden Onkel, habe ich wiederholt ſolche Schreiben erhalten, die nur auf Sen⸗ ſationsluſt oder den Trick irgendeines Abenteurers, der daraus Nutzen zu ziehen hoffte, hinausliefen. So maß ich auch dieſem letzten keine Bedeutung bei. Schon der Umſtand, daß ein Fremder, und nicht der Erbe ſelbſt ſich an mich wandte, war bezeichnend genug, um die Angelegenheit als belanglos ad acta zu legen. Vor einigen Tagen nun erhielt ich von derſelben Hand ein anderes Schreiben, dem verſchiedene Papiere zugefügt waren, die zum Ausweis der Perſon des Grafen Kurt Rüdiger von Stolzenau dienen ſollten. Zunächſt drängte ſich mir der Gedanke auf, daß die Papiere nicht echt, gefälſcht, oder beſtenfalls auf un⸗ redliche Weiſe erworben ſein könnten; denn daß der Erbe nicht offen mit ſeinen Anſprüchen hervortrat, ſon⸗ dern aus einem Verſteck heraus in myſtiſcher Weiſe ſeine Rechte geltend machen wollte, war verdächtig für ſeine Perſon. Ich ſelbſt prüfte die Papiere eingehend und ließ ſie darauf auch von anderer Seite nachprüfen, um jedem Irrtum vorzubeugen. Das Reſultat iſt ſol⸗ gendes: Die Papiere ſind echt bis auf den kleinſten Punkt. Nur ob der Beſitzer echt iſt, bleibt abzuwar⸗ ten. Vorläuſig hält er ſich aus einem rätſelhaften Grunde im Verborgenen, auch wird die Prüfung ſei⸗ ner Identität Schwierigkeiten bereiten, da Graf Ru⸗ diger von Stolzenau weder Euer Gnaden noch jemand ſonſt in der Gegend bekannt iſt. Perſonen, die ihn von früher her kannten, werden jedoch zu ermitteln ſein. Ich baue jedoch darauf, 10 Sie, Herr Graf, eine ſolche ausfindig zu machen 1 ſein werden, und bitte dann um gütige Vermittlung der Adreſſe. (Foriſezung folgt.) Ausstellung und Verkaufsräume 0 . 3.50, 3.00, 2.50, .. 45.00, 38.00, 25.00, 17.50 täglich geöffnet von 8—12 und 2—6 Uhr. Land wirtſchaft. Ein natürlicher Feind des Colo, ra do⸗ oder Kartoffelkäfers. Bei der großen Gefahr, die der von Amerika nach Europa ein⸗ geſchleppte Coloradokäfer für unſeren Kartoffelbau be⸗ deutet— der Käfer hat ſich in Frankreich ſchon ſtark verbreitet und es iſt mit ſeinem Uebergreifen auf deut⸗ ſches Gebiet trotz der energiſchen Bekämpfung in den befallenen Gebieten auch weiterhin zu rechnen— inter⸗ eſſiert unſere Landwirte gewiß auch der wichtigſte, n= türliche Feind dieſes Käfers. Es iſt dies eine Baum wanze, Perillius claudus, über die das Nachrichten⸗ blatt für den deutſchen Pflanzenſchutzdienſt wie folgt berichtet: Dieſes auffällig gefärbte Inſelt kommt in zwei Formen vor, entweder ſchwarz mit lohfarbener Zeichnung oder ſchwarz und orangegelb. Es legt ſeine kleinen durchgefärbten Eier in Gruppen an der Unter⸗ ſeite der Kartoffelblätter neben die goldgelben Eier des Kartoffeltäfers. Die jungen Wanzen ſind im erſten Stadium glänzend rot mit dunklem Kopf und verän⸗ dern ihre Farbe mit jeder Häutung. Zuerſt ernähren ſie ſich nur von Inſekteneiern, insbeſondere denen des Coloradokäfers, ſpäter greifen ſie die Larven des Kä⸗ fers und anderer Inſekten on. Am lebhafteſten iſt die Wanze während der Hauptvermehrungs zeit des Co⸗ loradokäfers; mit vorgerückter Jahreszeit ſtellt ſie ih. Tätigkeit ein und überwintert im erwachſenen Stadi⸗ um an geſchützten Stellen, wobei ſie gelegentlich auch im die Häuſer kommt. Die Wanze ſcheint ihre Hei⸗ mat wie der Coloradokäfer in den öſtlichen Re des ins ige zu haben und ſich mit 0 l ausgebreitet. 8 n ben 1 rzof elaſer dt nig gar gung feht, kann“ ſie auch von alten Inſerzen Matratzen jeder Art aus eigenen Werkstätten zu billigsten Preisen. Bettfedern en iſt ſie in Michigan bekannt, wo ſie jetzt allgemein ſerbreitet iſt und eine wirkſame Rolle bei der natür!! ben Bekämpfung des Coloradokäfers ſpielt. Da 5 r vom Ausſaugen anderer Inſekten lebt, wird ſie ſurch die Arſenbeſpritzungen, mit denen man den Kä⸗ er bekämpft, nicht geſchädigt. Marx und die Aufwertung. Durch die falſche Wiedergabe der letzten Rede des Reichs kanzlers in Düſſeldorf hahen einige rechtsſtehende Blätter u. a. auch die„Badbiſche Preſſe“(durch eine irreführende Leberſchrift) den Verſuch gemacht, die Aufwetungsberechtigten gegen Herrn Marx und das Zentrum aufzubringen. Es wird ſo geſchriebg dls ob Herr Marx von ſeiner Partei zurückzutreten gewillt ſei, falls die Aufwertungsfrage überhaupt zur Debatte geſtellt wird. Dabei hat der Kanzler ausgeführt: Eine furchtbare Gefahr liege darin, daß man den an ſich berechtigten Aufwertungswünſchen ohne Berückſichtigung der Wirtſchaftslage und unbekümmert darum entgegenkomme, ob der Staat ſie ohne Gefährdung der eigenen Exiſtenz erfüllen kann. Die zu einer ſolchen Maßnahme notwendigen Summen müßten zu einem großen Teil durch Steuern aufgebracht werden. Man könne die Steuerſchrapbe⸗ aber nicht endlos anziehen. Die Erhaltung des Staates ſei dae maßgebende Grundſatz. Menn der neue Reichstag an den Red⸗ der in bieſer Angelegenheit neue Forderungen ſtellen würde, die das wirtſchaftliche Gedeihen des Landes gefährden, ſo möge das deutſche Volk ſelbſt die Verantworfung für die Konſeguenzen übernehmen, Er ſei in dieſem Falle zu einem Rücktritt entſchloſſen.“— Alſo Marx will wie das Zentrum natürſich e . und wird auch kein derlangen. Es wäre ſein eigener Nachteil. 1 11250 und Daunen in vorzügbcher Reinigung in besten Qualitäten. PPC eben, bis jener wieder zur Stelle iſt. Seit 20 Jah⸗ Marx ein Jahr Reichskanzler. Genau eine Woche vor dem Tage, an dem das deutſche Voll mit dem Stimmzettel über die Politik des letzten halben Jahres urteilen ſoll, jährt ſich der Tag, an dem Reichskanzler Marx in ſein Amt berufen wurde. Mit Dank dürfen gerade wir vom Zentrum auf dieſe Politik zurückblicken und in freudiger Genug⸗ tuung der Wahl entgegenſehen. b „Das deutſche Befreiungswerk iſt gewiß noch nicht vollendet, aber ſo national frei und ſelbſtändig ſind wir doch, daß wir mit den andern Völkern der Erde als völlig gleichberechtigt wirtſchaſtliche Verträge eingehen können. Der große politiſche und wirtſchaftliche Weltfaktor Deutſchland hat wieder begonnen, in ſeine vollen nationalen Rechte einzutreten. Das iſt das Wahr⸗ zeichen der Regierungszeit des Reichskanzlers Marx. Er iſt der erfolgreichſte deutſche Kanzler der Nachkriegszeit geworden. Was Reichskanzler Dr. Wirth vor dreieinhalb Jahren, beſeelt vom Verſtändigungsgeiſte der Zentrumsgrundſätze, in mutiger Ini⸗ tiative begann, das hat Marx in folgerichtiger Weiterführung und des Zieles klar bewußt mit größtem Gewinn abſchließen können. Es war ihm vergönnt, dem deutſchen Volle eine reiche politiſche Ernte einzubringen.“ Wir dürfen uns dieſem Arteil der„Germania“ voll und ganz anſchließen und wir dürſen zum Schluß in Anbetrcht der Rabe des 7. Dezembers die„Frankfurter Zeitung“ zitieren, die ſchreibt: „Wenn nicht alle Anzeichen trügen, darf Reichskanzler Marx darauf rechnen, daß die große Mehrheit der deutſchen Wähler am 7. Dezember ſeiner Politit erneut das Vertrauen belunden wird, das ſie verdient.“ Parteigenoſſen, ſtärkt den Wahlfond!