Betr.: Hundeſteuer. 1141 f g 10 1. Januar 1925 11 15 191 0 Woo ſteuerregiſter für 1925 aufgeſtellt. Dle jenigen z manlͤeeeeeeen Haushaltungsvorſtände, die ihre Hunde abge⸗ LL 0 LA ſchafft, aber noch nicht zur Abmeldung be[(. Vorlagen uns gebracht haben, machen wir aufmerkſam das Verſäumte nachzuholen, verneinendenfalls lisch- 1 Riesen- Auswahl fac Ils 7 6 80 0 N 9 1 1 5 1 9 1 1 5 0 1 3 NI 11 19 0 7 mm 11 I Tae 6 1 1151 . We f ec D Melder III FGodeche Wiernheimer Zeltung— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Tageblatt GViernheimer Bürger⸗Zig.— Viernh. Volksblatt) init Erſcheint täglich außer Sonn⸗ u. Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mk. frei ins Haus. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile 25 Pfg., Reklamezeile 60 Pfg., bei ee e e b Gratisbeilagen: wöchentlich Samskags das achtſeitige illuſtr. Sonntagsblatt„Sterne u. Blumen“ Rabatt.— A 1 ö a f ö 6 Servietten dalbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandkalender.— an en pen täglich aba nnahmeſchluß für Inſerate u. Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher Mauras Farnturen III teilig echtfarbig —— J weiſen, daß ſämtliche Perſonen, die ihre Hunde nicht angemeldet haben, zur Anzeige gebracht werden. far das Jahr 1925 die Steuer zu bezahlen ist, Auch verfehlen wir nicht darauf hinzu⸗ luft-, licht- und waschecht 75 Crene de chine 1 Kleider Seal Mäntel Volour de lalne Rückel Eine Anpreisung der von uns geführten Waren hinsichtlich Qualität und Verarbeitung ist unnötig. Unsere Confektion ist als erstklassig bekannt Haus für 4 Damen- 15 Moden 0 eee, eee Inhaber: Wolf Rothschild— S. Bergen Weinheim ſühgchlh 90 5 Kaſſengeſchäfte geſchloſſen, um zu ermöglichen, Viernheim, den 8. Dezember 1924 Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Gemeindekaſſe. Von jetzt ab ſind die Zahltage in dem neuen Kaſſelokal im Rathaus und zwar lan jedem Wochentage, jedoch nur vor⸗ mittags von 8 bis 12 Uhr. An den Nachmittagen bleibt der Schalterdienſt für alle die internen Büroarbeiten auch mit wenig Per⸗ ſonal zu bewältigen. Jeder Einſichtige wird Verſtändnis für dieſe Maßnahme haben und bei gutem Willen dürfte eine relbungsloſe Abfertigung gewährleiſtet ſein. Viernheim, den 8. Dezember 1924. Winkenbach. Herren- und Damenfahrräder von M. 85.—, und 90.— an Nähmaschinen 5 Jahre Garantie, M. 115.— rennholz⸗ Verſteigerung. Druckſachen liefert ſchnell und billig Erleichterte Zahlungs bedingungen A. Pfaffenhuber Tel. 3930 Mannheim, H 3, 2 Tel. 3930 5.50 6.75 9⁰ 90 75 4.85 11.50 9.90 6.90 16.50 Hochelleinen Garnituren folle Hschwüsche Wir beziehen unsere Waren aus erster Hand weshalb wir inbezug auf Qualität und Waschbarkeit jede Garantie Übernehmen, 7 A Inhaber: Wolf Rothschild— S. Bergen —— Aepfel la. Qualität per Ztr. 8 bis 10 Mk. erhältlich bei Lehrer Voos Anter⸗ Flockenbach. K. X. V. Donnerstag halb 9 Uhr Vereinsabend Nontag, den 15. Dezember 1924, vorm. 9 Ahr werden im Gaſthaus zum Freiſchütz in Viernheim aus verſchiedenen Domanial⸗ walddiſtrikten der Förſtereien Hüttenfeld und Jägerhaus vom Windfallholz verſteigert: Scheiter: Rm.: 32,4 Buche, 180 Eiche, 286 Kiefer. Knüppel: Rm.: 45 Buche, 23,9 Eiche, 53,7 Kiefer. Neiſerknüppel: Rm.: 5 Buche 25,7 Kiefer. Heſſ. Torſtamt Viernheim. Die schönste Weihnachtsstimmung durch einen Parlocnon Apparat Apparate von 40 M an Viernheimer Anzei ger. 5. 7 N f f 75 0 5 N 5 rung! Um falſchen Gerüchten vorzubeugen, erklären wir hiermit, daß unſere beiden Betriebe nach wie vor vollſtändig beſchäftigt bleiben. jetzige Pauſe wurde nur dadurch hervorgerufen, weil wir unſeren Werk⸗ meiſter im Schützenhof plötzlich entlaſſen mußten. Heinrich Jakob& Co. Eigarrenfabriken. Die bittet Der Borſtand. eingeladen. mit Vortrag des Hochw. Herr Kaplan Ott. Um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen N. B. Auch die Jugendabteilung iſt fröl. ininmumunmmnmmnmmmmmnamm f Aga nagaannan gpg bn g gn nn rg Aumann mn 0 aer able als Weihnachtsgeſchenk einige Flaſchen guten, naturreinen echten Nierſteiner Wein oder Oppenheimer Berg 1922er Nierſteiner 1921er. und Wachenheimer Platten 2 l an von Parlophon- Musikhaus F. KF. SehWIB MAM EIM unn LUDWIGSHAFEN K I No. 5 b Wredestrasse 10a Nüſſe, Gelgen, Mandolinen, Zithern, Lauten Harmoniums- Bequeme Zahlungsweise Empfehle: Feigen, Kokosnüſſe, Oel⸗ nüſſe u. Schwarzwurzeln Prima Aepfel, Birnen, Rotkraut, kraut, Blumenkohl, Meer⸗ rettig, Zwiebeln, lauch, Feinkoſt⸗Margarine, (Schwan im Blauband) ſtets friſche Eier u. Süß⸗ rahm⸗Tafelbutter zu den billigſten Tagespreiſen. Georg Winkler 12 Obſt⸗ u. Gemüſehandlung Weinheimerſtr. 10. Weiß⸗ Knob⸗ Chriſtbaumſtänder Zink- und Emailleware Haushaltungsgegenſtände empfiehlt Val. Winkenbach Weinheimerſtraße 53. Prima gelbfleiſchige Speiſe⸗ Kartoffel (Induſtrie) hat laufend abzugeben. Heinr. fatermanm Kartoffelhandlung e F. V 25 4 i ee e de 9 N. 1 Arbeiterinnen Cigarren⸗ und Wickelmacherinnen, ſowie Ripperinnen werden in unſeren beiden Fabriken eingeſtellt. Heinrich Jakob& Co. Eigarrenfabriken. 8 hege M. Träger Saftladen z. grünen Laub. 2 2 2 2 2 2 S 72 2 5 25 2 2 22 S D 2 SS an der Staatsbahn hier eintreffen. Stenotypiſtin nicht über 18 Jahre. Reflektantinnen wollen ſchriftl. Offerten einreichen. ö Bestecke N AN 4 mit patentamtl. gesch Befestigung, 105 N 8 1 Jahren bekannter Güte und Billigkeit liefert Foche bel Solingen. Preisliste umsonst und portofrei. — 288888888888 8 8888888 .. Scheren, Iaschen-, Nasiermesser eigener Pabrikation, direkt an Private in seit 40 Fubeisw¾erk b. u. Fabel Heinrich jakob 8 Co. Cigarrenfabriken. Für unſer Büro ſuchen jüngere 0 Inſerieren bringt Gewinn! SS ſowie Hambacher, Laſſe vor Weihnachten einen Waggon hriſtbäume Eigenes Er⸗ zeugnis. Einzelverkauf groß und klein 40— 70 Pfg. Georg Emig. e SSS SSS S . N %—. ſteht feſt Mandels Strichwaren ſind unübertroffen. Meine Hand⸗ ſowie Maſchinen⸗Ar⸗ beiten e Herrn⸗ u. Damen⸗ weſten, Kinderweſten, Mützen und Schals, Anzüge, Sweaters und Strümpfe. Alles in beſter Qualität, 1 a Ausführung, wunderſchöne Farbenzuſammen⸗ ſtellungen zu Fabrikpreiſen. Beſtellungen auf Weihnachten ſind baldigſt erwünſcht. Lenchen Mandel 5 1 4 0 0 0 Strickwaren⸗Bertrieb— Rathausſtraße 34. Hekro der gute Schuhputz! Hekro-Werke Chem. Fabrik G. m. b. H. DORTMUND. Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. Main. 274. Ein politiſcher Prozeß. Oer Reichspräſident und der Munitionsarbeiter⸗ ſtreik. . 1705 e b 05 10. Dez. erweiterten öffengericht des Magdeburger Amts⸗ gerichts der Prozeß des verantwortlichen Schriftleiters der„Mitteldeutſchen Zeitung“ in Staßfurt, Rothard, wegen Beleidigung des Reichspräſidenten. Nachdem in den Vormittagsverhandlungen die erſten Prämilinarien abgewickelt wurden, hat ſich in der Nachmittagsver⸗ handlung der Prozeß in ſeiner ganzen Breite entrollt. Aeußerlich handelt es ſich um die Frage, ob der da— malige Abgeordnete Ebert im Jannar 1918 während des Munitionsarbeiterſtreiks gewiſſe Aeußerungen ge⸗ tan hat und bereits jetzt läßt ſich erkennen, daß ſich die⸗ ſes Verfahren zu einem Rieſenprozeß auswachſen wird, deſſen Bedeutung infolge der bevorſtehenden Reichs⸗ präſidentenwahl noch geſteigert wird. Als erſter Zeuge wird der Abgeordnete Dittmann oernommen, der ſ. Z. wegen ſeiner führenden Teil⸗ nahme am Munitionsarbeiterſtreik zu ſechs Jahren Fe⸗ ſtung verurteilt worden war. Der Zeuge behauptet, es habe ſich damals eigentlich nicht um einen Munitions⸗ Geſtern begann vor arbeiterſtreik, der dem Heer in den Rücken ſallen ſollte, gehandelt, ſondern lediglich um einen Proteſtſtreik für einen demokratiſchen Frieden und gegen jede Annexion. An vieles kann ſich der Zeuge nicht mehr erinnern und ob Sitzungen des Streikkomitees ſtattgefunden haben, weiß er nicht mehr. Nach Dittmann kommt ein Ent⸗ laſtungszeuge des Angeklagten zu Wort, der jetzige Eiſenbahnarbeiter Syrib, der ſ. Z. als Reklamierter an der Streikverſammlung in Treptow teilgenommen hat. Entgegen anderen eidlichen Bekundungen bleibt er dabei, daß der damalige Abgeordnete Ebert geſagt habe, daß der Streik den Krieg nur verkürzen könne und wer einen Geſtellungsbefehl erhalte, ſolle keine Folge leiſten. Wegen dieſer Aeußerung wird vom Ver⸗ lreter der Anklage beantragt, daß der Zeuge dem Reichspräſidenten Ebert, der als Nebenkläger im Pro⸗ zetz auftritt, jedoch infolge der geſetzlichen Bei mmun gen der Verhandlung nicht beiwohnt, perſönlich gegen. übergeſtellt wird, wonach die Sitzung vertagt wurde. Als weitere Zeugen in dem Prozeß ſind vorge— ſehen die Abg. Müller⸗Franken, Scheidemann, Noske . a. m 1 2 Die Haltung der Deutſchen Volkspartei. Berlin, 10. Dez. Der Parteivorſtand der Deut, ſchen Volkspartei trat heute zu einer mehrſtündigen Sitzung zuſammen, um zu der durch die Wahlen ge⸗ ſchaffenen Lage Stellung zu nehmen. Wir erfahren, daß man im Parteivorſtand darüber einig war, an der bisherigen Linie der Politik der Partei feſtzuhalten und nach wie vor für eine Erweiterung der Regierung nach ſechts einzutreten. Der Haarmann⸗Prozen. Hannover, 10. Dez. Am 5. Verhandlungs- tage konzentriert ſich das Intereſſe auf die zu erwar⸗ tende Ausſage des Händlers Wittkowſki, des Freundes von Grans, der von Haarmann bezichtet wird, den Mord an den jungen Hennies gemeinſam mit Grans berübt zu haben. Wittkowſki, der in Haft genommen iſt, wird als Zeuge erſcheinen. Unterdeſſen wird in der Vernehmung der Zeugen fortgefahren, die über das Treiben Haarmanns im Jahre 1918 Auskunft eben können, wo er nach ſeinem eigenen Geſtändnis den 7 135 Mord an den kleinen Friedel Rothe begangen at. Der Zeuge Hofbeſitzer Niemeyer hat damals in einem Hinterzimmer neben Haarmann in der Celler Straße gewohnt. Man konnte in die Wohnung nicht hineinſehen, da alle Fenſter mit weißer Farbe geſtri⸗ chen waren. Der Zeuge hat aber beobachtet, daß ſehr viel junge Leute zu Haarmann kamen. Er hat auch in der Nacht dumpfes Klopfen gehört und ein ver⸗ dächtiges Hin⸗ und Hergehen. Am andern Morgen ging Haarmann ſehr frühzeitig allein fort. Er trug faßt immer eine große Pelerine, ſo daß man nicht ſehen konnte, ob er Pakete oder Taſchen bei ſich hatte. Der Zeuge iſt dann zur Polizei gegangen, und es wurde auch eine Hausſuchung vorgenommen, die indeſſen kei Ergebnis hatte. Dann wird als Zeuge der junge Mann vernom⸗ men, der Haarmann das Zimmer in der Neuen Straße 0 hat, worauf die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſer urde. 5 Hannover, 10. Dez. Heute wird die Zeu⸗ gin Frau Engel vernommen, bei der Haarmann zu⸗ letzt gewohnt hat. Er hatte bei ihr ein Zimmer in der vierten Etage gemietet, welches ganz abſeits lag. Es handelt ſich bei dieſer Vernehmung vor allem darum, feſtzuſtellen, wo eigentlich die Leichen geblieben ſind, da man bisher nur die Knochen von ihnen gefuaden hat. Durch einen Zufall, ſo erklärt die Zeugin, habe ſie Haarmann kennen gelernt. Sie wollte von jemand Fleiſch haben und Haarmann, der zufällig daneben age⸗ 68 habe, habe erklärt, daß er das Fleiſch beſchaf⸗ en könne. Haarmann hat ihr dann zwei bis drei Pfund —0— den ausgeſehen. Fleiſch gegeben, das dunkelrot wie Pferdefleiſch war und ohne Knochen. Haarmann iſt bei Frau Engel als Kaufmann angemeldet geweſen und hat erzählt, daß er im Dienſte der Kriminalpolizei arbeite. In einer ande⸗ ren Unterredung habe Haarmann erklärt, daß er ein Gewerbe hätte und Kleider aufkaufte. Die Zeugin hat nie geſehen, daß Haarmann von ſeinen Ausgängen mit alten Kleidern oder ähnlichen Paketen zurückgekommen iſt. Dagegen hat ſie oft bemerkt, daß er mit Paketen und Kleidern weggegangen iſt, auch mit Fleiſchpaketen ſei er nie heimgekommen. Der Vorſitzende fragte dann die Zeugin, ob Haarmann auch in ihrer Wohnung ge⸗ kocht habe. Einmal iſt Haarmann, ſo ſagt die Zen⸗ ain, zu ihr heruntergekommen und hat auf ihrem Herd Sülze gekocht. Die Fleiſchſtücke brachte er in einer ver⸗ deckten Schüſſel. Das Fleiſch habe wie Schweineſchwa⸗ Die Schüſſel ſei immer zugedeckt ge⸗ weſen und erſt, wenn das Waſſer gekocht habe, habe er die Fleiſchſtücke hineingeſchüttet. Ein andermal habe Haarmann auch Wurſt gemacht. Die Zeugin erklärt, daß das aber Pferde- oder Schweinefleiſch geweſen ſei. Dann wird die Zeugin darüber gefragt, ob ſie junge Menſchen bei Haarmann bemerkt habe. Einmal habe ſie einen ganz verlumpten Menſchen weggehen ſehen, ein andermal habe ſie einen 20jährigen jungen Men⸗ ſchen in ſeinem Zimmer bemerkt. Einmal hat die Zeu⸗ gin Haarmann gefragt, wo er die vielen jungen Leute her habe. Er habe erklärt: Ich bin mit der Ueber⸗ wachung am Bahnhof für die Obdachloſen beauftragt. Wenn ein junger Menſch keine Wohnung hat, dann nehme ich ihn mit nach Hauſe.— Nun wird der eine Fall behandelt, in dem Grans die Anſtiftung zum Mord vorgeworfen wird. Der Vorſitzende fragt Haar- mann: War Grans dabei, als Sie den jungen Men⸗ ſchen umbrachten: Haarmann verneinte das. Die Zeu— ain erklärte dann auf eine Frage, daß Haarmann ſich über Grans Leichtſinn bei ihr beſchwert habe. Sie habe Haarmann geſagt, er ſolle Grans doch laufen laſſen. Haarmann habe aber erwiedert: Ich muß einen haben, dem ich mein Herz ausſchütten kann. Er iſt wie ein Kind und ich will ihn wieder zu einem anſtändigen Menſchen machen. Es folgt dann die Vernehmung von Emmy Schulz, welche viel mit ihrer Freundin Mrotzeck in Haarmanns Wohnung verkehrte. Sie ſagt aus, daß Grans nicht dabei war, als der ermordete Franke tot im Bett lag und Haarmann ſagte, daß der Junge ſchlafe. Nach⸗ mittags, als ſie wieder kamen, ſei H. ſehr aufgeregt geweſen und habe ſie gefragt, ob ſchlechte Luft im Zim⸗ mer ſei. Grans beſtreitet entſchieden, dabei geweſen zu ſein, als Franke tot im Bett lag. Haarmann Her ent⸗ gegnete, daß er alles geſagt habe, nun ſolle auch ſein jugendlicher Freund endlich einmal ſein Gewiſſen er⸗ leichtern. Grans ſtellt jedoch alles in Abrede. Die nächſte Zeugin, Frau Baike, hat einmal von Haarmann für ſechs Mark einen Anzug gekauft, wobei ſie in dem Hoſenbein zwei Blutflecke bemerkte. Eine neue Ueber⸗ raſchung trat ein, als der Zeuge Arbeiter Buſch die Ausſage machte, daß ein Kellner vom Bahnhof ihm einmal erzählt habe, daß dieſer eine Bemerkung des Grans gehört habe, der den Anzug eines jungen Man⸗ nes beſitzen wollte. Einige Tage darauf habe Grans den Anzug getragen. Wegen der Michtigkeit dieſer Ausſage wird die ſofortige Ladung dieſes Kellners be' ſchloſſen, worauf die Sitzung vertagt wurde. Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M., 10. Dez.(Vom Maſſen⸗ mörder Angerſtein.) Ueber den Maſſenmör⸗ der Angerſtein und die Motive zu ſeiner Bluttat wer⸗ den aus Haiger noch folgende Einzelheiten berichtet: Die Heilung der Wunden, die ſich Angerſtein beige⸗ bracht hatte, macht recht gute Fortſchritte, ſodaß woh“! in kurzer Zeit die Ueberführung des Mörders in das Gerichtsgefängnis nach Limburg erfolgen kann. Die Annahme, daß Angerſtein die Tat mit voller Ueber⸗ legung ausgeführt hat, gewinnt immer mehr an Wahr⸗ ſcheinlichteit. Der Mann zeigt nicht die geringſten Spuren einer etwaigen Geiſtesverwirrung. Der Brand in der Villa ſtellt ſich jetzt als ein geradezu raffiniert ausgeführter Plan dar. Der Mörder wohnte früher in Niederſcheld. Auch dort brach einmal in ſeinem Hauſe Feuer aus. Angerſtein leiſtete damals, um ſich vom Strafrichter zu befreien, einen falſchen Eid. Dieſer Falſcheid wurde die Urſache zu einem ernſten Zerwürf⸗ nis mit der Familie. Jetzt erinnert man ſich auch eines unaufgeklärten Mordes in Wiſſen, mit dem An⸗ gerſtein jetzt auch in Verbindung gebracht wird. Die Unterſuchung wird ſich auch nach dieſer Richtung hin erſtrecken. Bekannt wird jetzt auch, daß Angerſtein am Nachmittage des Mordtages den penſionierten Bahnbe⸗ amten Daemrich aus Haiger in ſeine Wohnung zu locken ſuchte. Der Beamte leiſtete der Aufforderung zunächſt Folge, kehrte aber, als ihm die unheimliche Stille im Hauſe auffiel, im Hausflur um und entging vielleicht ſo ſeinem Tode. Leider wird das Drama von geſchäftigen Menſchen in der ſchlimmſten Weiſe dusgenutzt. Nicht weniger als drei Filmgeſellſchaften * 29 da ͤ man am Begräbnistage in der Stadt und auf den“ Friedhof an der Arbeit. Eine Filmgeſellſchaft iſt v. reits am Werk, und bringt den traurigen Fall in Form eines Dramas auf die Leinwand. Man hat ferner bei den Angehörigen, allerdings vergeblich, ver⸗ ſucht, Bilder der beteiligten Perſonen für Filmzwecke zu bekommen. Schriftleitung, Druck und Verlag: Johann Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße 36. Donnerstag, den 11. Dezember 1924 I 41. Jahrgang. U ö Aus Heſſen. 6 Darmſtadt, 10. Dez.(die Berufe im heſ⸗ ſiſchen Landtag.) Dem neuen heſſiſchen Lan lag werden u. a. angehören 11 Landwirte(m Haupt⸗ beruf), 10 Vertreter des Lehrfachs(Studienräie, Volls⸗ ſchullehrer uſw.), 9 Partei⸗ oder Gewerkſchaftsbeamte, 9 Bürgermeiſter oder Beigeordnete, 5 Rechtsanwälte 8 Handwerksmeiſter und zwei Geiſtliche. Der eue Landtag wird fünf weibliche Abgeordnete zählen. Darmſtadt, 10. Dez.(Konſtituieru 10 des heſſiſchen Landtages am 29. Te dember.) Der neue Landtag tritt Kraft eigenen Rech tes auf Grund des vor Schluß des vorigen Landtage verabſchiedeten Geſetzes am 29. Dezember zuſammen un ſich zu lonſtituieren, ſeinen Präſidenten und den Staatspräſidenten ſowie die Ausſchüſſe zu wählen. Das gundtagsamt wird im Einvernehmen mit dem Staats“ miniſterium die erforderlichen Einladungen ergehen laſ⸗ en. Der neue Landtag wird ſehr wahrſcheinlich bei ſei— nem Zuſammentritt mancherlei Arbeit vorfinden. Eine Anzahl Geſetzentwürfe, die vom alten Landtag nicht nehr verabſchiedet werden konnten, werden gleich wie⸗ der eingebracht werden. Dazu wird ſich auch durch An⸗ lräge, Anfragen und Vorſtellungen Material ergeben. Es ifi damit zu rechnen, daß die Bildung der Regie- tung eine politiſche Ausſprache nötig macht. Vor den Weihnachtsfeiertagen werden lediglich Führerbeſprechun⸗ gen ſtattfinden. 925 Darmſtadt, 10. Dez.(Die landwirtſcha fi⸗ lichen Schulen in Heſſen.) Die landwirt⸗ ſchaftlichen Schulen haben überall ihre Lehrtätigkeit för das Winterhalbjahr aufgenommen und ſtehen voll in der Arbeit. Dem Kenner der Verhältniſſe tritt zwei⸗ fellos eine kraftvolle Bewegung zum Fortſchritt in der Landwirtſchaft vor Augen, die in der bisher nie er⸗ reichten Zahl von rund 1000 Schülern in die Erſchei⸗ nund tritt. Wenn man bedenkt, daß die Landwirtſchaft in dieſem Jahre unter beſonders drückenden Verhältniſ⸗ ſen zu leiden hatte, indem ſie in einer an ſich ſchweren wirtſchaftlichen Notzeit durch Sammernäſſe und Hoch⸗ waſſer vielfach den größten Teil ihrer Ernte verlor, ſo muß der Tätigkeit der neu errichteten Landwirtſchafts⸗ ämter beſondere Anerkennung gezollt werden. Durch die Ausbildung der jungen Landwirte in der Anwen⸗ dung der modernen landwirtſchaftlichen Technik erfährt die landwirtſchaftliche Erzeugung die nachhaltigſte und ſtärkſte Förderung. Mainz, 10. Dez.(Wechſel in der Reichs⸗ bahndirektion Mainz.) Die Leitung der Reichsbahndirektion Mainz iſt durch Verſetzung des frü⸗ heren Präſidenten Jacobs in den einſtweiligen Ruhe⸗ ſtand freigeworden und dem Abteilungsdirektor im Eiſenzentralamt, David Lochte, übertragen worden. Präſident Lochte iſt 1871 in Magdeburg geboren, ſtu⸗ dierte in Lauſanne, Leipzig und Berlin Rechts- und Staatswiſſenſchaft und beſtand 1898 die Aſſeſſorprü⸗ prüfung. 1899 wurde er aus dem Juſtizdienſt in den Dienſt der ehemals preußiſchen Staatseiſenbahnverwal⸗ fung übernommen und war bei den Reichsbahndirek⸗ tionen Köln und Magdeburg ſowie als Vorſtand des Verkehrsamtes Bremen tätig. Im Jahre 1906 unter⸗ nahm er eine Studienreiſe nach Amerika. Als Mit⸗ glied wirkte er bei den Eiſenbahndirektionen Kaſſel und Frankfurt, vom Jahre 1919 ab im Eiſenbahnzentral⸗ amt Berlin; im April 1924 erfolgte dort ſeine Ernen⸗ nung zum Abteilungsdirektor. Worms, 10. Dez. Die Fiſcherei auf dem Rheine liefert durchweg gute Ergebniſſe. Stellenweiſe jedoch treten die Raubfiſche, beſonders Hechte, außerordent— lich ſtark auf und bedrohen den Beſtand der anderen Fiſcharten. Die Fiſcher ſind eifrig und mit gutem Er⸗ jolge mit dem Abfange der Raubfiſche beſchäftigt. 7 dee An alle Parteifreunde! Das Zentrum in Viernheim, darf mit ſeinem Erfolg zufrieden ſein. Wir danken Allen, die durch Stimmenabgabe für unſere Partei zu dieſem Erfolg beigetragen haben. Beſonderen Dank der Preſſe und allen Vertrau⸗ ensleuten, ſowie recht herzlichen Dank den katholiſchen Jungmännern und Jungfrauen, die durch opferwillige Kleinarbeit mitgeholfen haben, die Zentrumspartei zu ſtärken, ſo daß wir mit Stolz ſagen können: Auch nach dieſem Sturm, Steht der Zentrumsturm! Die Parteileitung der Zentrumspartei. nn n 9 U* Lokale Nachrichten. „K. K. B. Am beutigen Donnerztag Abend 8 Uhr ſpricht im Vereinslokal Herr Kaplan Ott über„Die Ge⸗ ſchichte der Abtel Seligenſtadt.“ Der Vortrag bildet ein Beitrag zur Heimatkunde. Das was dem deut⸗ ſchen Volke ſo bitter not tut, das iſt dle echte nationale Ge⸗ kinnung, die Helmat⸗ und Vaterlandsllebe, die mehr als bis⸗ her zu pflegen iſt. Wir empfehlen allen unſeren Mitgliedern dieſen Vortrag und bitten um zahlreiche Beteiligung. „ Kaninchen⸗ und Geflügel ⸗ Zuchtverein. Vel dem Artikel vom letzten Montag muß es anſtatt Peter „Knopp“ richtig„Knapp“ heißen. * Zur Aufklärung! Um jedem Mißverſtändnis und Irreführung vorzubeugen, wird darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß die in dieſer Woche im Gaſthaus zum Löwen ſtattfindenden„Chriſtlichen Vorträge“ von der„Evangeliſchen Gemeinſchaft“ ausgehen. Dieſelbe iſt eine rein innerkirchliche religlöſe Bewegung, hervorgegangen aus der evangeliſchen Kirche. Es kann deshalb keinem Katholiken, der es mit ſeinem Glauben eruſt nimmt, geſtattet ſein, an dieſen Ver⸗ anſtaltungen ſich zu beteiligen. Erhöhung des Preiſes für Druckpapier. Der Verband Deutſcher Papierfabrikanten hat mit Wirkung ab 1. Dezember den Preis für 100 Kilogramm Zeitungs⸗ druckpapier um 50 Pf. erhöht. Der mehrmaligen Senkung der Preiſe, die ſeit einigen Monate zu verzeichnen war, folgt nun wieder eine Preiserhöhung. Der Preis ab 1. Dez. be⸗ trägt 30 M. für 100 Kilogr. Rollenpapier. Die Preiserhöh⸗ ung wird damit zu begründen berſucht, daß die Zellſtoffabriken ſeit 1. Dezember ihre Preiſe um zwei Mark geſteigert haben. Die eigentliche Preiserhöhung beträgt allerdings nur 1,50 M., außerdem iſt aber der Skonto in Höhe von 2 Prozent fortgefallen, ſo daß ſich die Preiserhöhung insgeſamt auf 2 M. beläuft. Gebote für den Straßenverkehr A. Für Fußgänger! 1. Gehe immer rechts! Weſche rechts aus überhole links! 2. Die Fahrbahn gehört dem F a hrverkehr, der Geh⸗ weg dem Fußgänger! Beim Betreten der Fahr⸗ bahn: Augen auf! 3. Ueberſchreite die Fahrbahn nie ohne Grund und ſtets auf dem kürzeſten Wege, möglichſt an Uebergängen. 4. Ueberſchreite die Fahrbahn nie dicht vor oder hinter einem Wagen! 5. Benütze wenn möglichſt nicht Straßen 6. Steht nicht in Gruppen auf dem Gehweg herum! 7. Gehet nicht in Reihen nebeneinander: nicht zu dritt mit verſchlungenen Armen! 6. Gehe nicht auf Radfahrerwegen oder ſonſtigen für Fuß⸗ gänger nicht beſtimmten Wegen. B. Für die Lenker von Fahrzeugen aller Art! (auch Handwagen!) 1. Augen auf! Vorſicht! Rückſicht! i 2. Fahre immer rechts, weiche rechts aus und über⸗ hole links! a Vorſicht beim Ueberholen! „Fahrt in verkehrsreichen Straßen und an Kreuzungen langſam! An Kreuzungen zeige amten und den Fußgängern an! 5. Fahre beim Einbiegen rechts in kleinem, links in großem Bogen! 6. Halte an, wenn Perſonen die Straßenbahn beſteigen oder verlaſſen! 7. In verkehrsreichen Straßen halte möglichſt nicht an, halte nie an Uebergängen und Kreuzungen! 8. Das von rechts kommende Fahrzeug hat immer das Vorfahrtrecht! 9. Mache die Fahrbahn frei und halte an, wenn die Fahr⸗ zeuge der Feuerwehr ſich nähern! Beleuchte bei Dunkelheit Dein Fahrzeug und laſſe es nicht unbeleuchtet anf der Straße ſtehen! die verkehrsreichſten die Fahrtrichtung dem Polizeibe⸗ ſtets energiſch und deutlich 10. 0 Der Siebente. e Roman von Elsbeth Borchart. . Je lee e „ Er fuhr ſich hier plötzlich durch die Haare, und ſeine Augen blitzten auf. 181 . Aribert! 5 Dieſer Name brachte ſein Blut in ſtürmiſche Wal⸗ lung. So war er doch der Bevorzugte, und alles Kämpfen und Ringen um geweſen, er fiel dem andern zu. 21. Liebte ſie ihn? Und hatte ſie darum ſo ſchnell in ſeine Entlaſſung gewilligt, weil es ſein Wunſch war, der Wunſch deſſen, der in ihm den Nebenbuhler terte? Wieder kam das Lachen aus ſeiner Bruſt, das o herbe und bitter klang.„Sobald ein neuer Herr ier einzjeht— ſind Sie entlaſſen!“ Die Worte des rafen könten ihm hohnvoll in den Ohren. Nun war er ſchon vorher entlaſſen, und— der andere behauptete das Feld. Ein wilder Haß packte ihn. Vernichten, niederſchießen! Und dann— was dann? Hatte er nicht gewonnen, wenn er den anderen vernichtete? Hatte er nicht vielmehr alles verloren, auch das Letzte, was ihm noch am Herzen lag, ihr Lebensglück zerſtört? Wenn ſie den anderen liebte, wenn ſie ihm angehören wollte, durfte er hindernd dazwiſchentreten? Ein Aechzen kam aus ſeiner Bruſt. Für einen an⸗ dern hatte er gekämpft und gerungen, für einen an⸗ dern das teure Leben gerettet. Eine wilde Verzweiflung packte ihn. Er ſuchte ſich Szenen ins Gedächtnis zurückzurufen, die einige Zeit zurücklagen und aus denen er ſich ſeine Hoffnung auf Glück geholt hatte. War es nur Dank barkeit, was er einſt aus ihren Augen zu leſen meinte? Und— was hatte dieſe Flamme ſo plötzlich zum Er⸗ löſchen gebracht? Es durchzuckte ihn mit einem Male. ein Gedanke, eine Möglichkeit, die ihn ſchwindeln machte: wenn nur ihr Rang und Stolz ſie von ſeinem Herzen trennte 0 ele eee** Wee eee (Nachdruck verboten.) den Preis war vergebens wit⸗ 0 fah f ft 1. Schließe im Ort die Auspuffklappe! 2. Gib an Kreuzungen rechzeitig Hupenſignal! g 3. Vermeide jedes unnötige Hupenſignal, beſonders nachts; hupe ganz kurz! 1 4. Sorge für richtige Oelung und Schmierung und ver⸗ meide Rauch und Gasentwiklung! 5. Fahre innerhalb des gutbeleuchteten Stadtgebiets mit abgeblendetem Licht und blende das Licht ab, wenn du anderen Fahrzeugen begegneſt! Der Radfahrer beachte beſonders: Gib an Kreuzungen rechzeitig Glockenſignal! Deln Rad muß mit einer helltönenden Glocke, elner ſicherwirkenden Bremſe und bei Dunkelheit und ſtarken Nebel mit einer hellbrennen den Laterne verſehen ſein, die den Lichtſchein nach vorn wirft! Führe auf dem Rad keine erwachſene Perſon mit! Fahrt in verkehrsreichen Straßen nicht nebeneinander, ſondern hintereinander! „Hänge Dich nicht an fahrende Straßenbahnwagen oder andere Fahrzeuge an! 6. Schiebe Dein Fahrrad nicht auf dem Gehweg, ſondern auf der Fahrbahn! Wenn Du dieſe Gebote beachteſt, dann ſorgſt Du für Deine und der Allgemeinheit Sicherhett! Du erſparſt Dir Aerger und die Zahlung von Polizeiſtrafen, der Behörde Arbeit! Weihnachtsſtimmung im Warenhaus Schmoller in Mannheim. Bei Schmoller weihnachtet's ſchon mächtig. Schon von den Planken her wirſt du's gewahr. Die Eckfenſter des zweiten Stocks tragen buchſtäblich Farbe in die Front; ſind ſie doch prächtig bemalt worden und wenn abends die Beleuchtung einſetzt, dann ſind ſie transparent und die weihnachtlichen Motive ſtrahlen in jedes empfängliche Herz. Und drinnen iſt das ſüße und wonnlkge Märchenreich der Jugend ſchon herniedergeſtiegen. Rleſige Schwarzwaldtannen mit vlelfarb⸗ igen Lichtern und glitzerndem Tand flankieren im Lichthof den Mittelgang, der vom Eingang zur Haupttreppe führt und wie entrückt ſchauen die Kinder, die an der Hand von Vater oder Mutter hereinkommen, aus großen Augen dieſe Herolde kommender Feſttage an. Und dann entdecken ſie an der Brüſtung des zweiten Stocks herrliche farbige Märchen⸗ bilder. Künſtlerhand hat dieſe reizende Gallerie unſerer ſchön⸗ ſten Märchen hingezaubert und mit Jubel entdecken Hans und Lieschen die vertrauten Geſtalten inmitten einprägſamer Szenen oder Landſchaften. Wenn eine Steigerung der Gefühle möglich iſt, dann bringt ſte der Beſuch des Reichs der Spielwaren im zweiten und dritten Stockwerk. Ein von Tannengrün umrahmtes Schild ruft uns Willkommen zu. Da geht den Kindern das Herz auf und der Mund läuft über. Da bekommt Mutter was zu hören und ganz genau erfährt ſie, was die kleine Bande ſich wünſcht. Aber, wenn auch mancher Wunſch bei dem ſchmäler gewordenen Geldbeutel unerfüllt bleibt, die Ge⸗ ſchäftsleitung war bemüht Preiſe anzuſetzen, die ſich den ver⸗ änderten wirtſchaftllchen Verhältnlſſen anpaſſen— das Kinder⸗ herz wird doch frohe Weihnachten erleben. Aber auch außerhalb des Bezirks der Kinder bringt eine Wanderung gurch das Warenhaus reiche Anregung für die Löſung der Geſchenkfrage. Slehe die Abteilung der Majo⸗ liken und Porzellane! Aufs reichſte iſt ſie beſtellt! Von der Puppenküche bis zum 72teiligen Tafelſervice findet der Be⸗ ſucher fabelhafte Auswahl und er kann feſtſtellen, daß auf gediegene Qualitätsware gehalten und doch niemand zur Rolle des nur Sehmanns verurteilt iſt. Eine Abtellung, von der ſich der Kulturmenſch nur ſchwer zu trennen vermag, iſt die Buchhandlung mit ihren reichen Schätzen an klaſſiſcher und moderner Literatur. Wir finden hier geradezu köſtliche Klaſſiker⸗ ausgaben, darunter einen monumentalen Fauſt, in Einband Papier, Druck und Illuſtration ein rechtes Felertagsbuch. Die Bilderabtellung nebenan beweiſt, daß hier ein guter Ge⸗ ſchmack regiert. Diskrete Muſik begleitet uns auf unſerer Wanderung und auf den Flügeln der Muſik ſchwimmen zahl⸗ reiche Ballons, Geſchenke des Warenhauſes an dle Jugend zum Andenken an den Beſuch beim Weihnachtsmann. Lieber Leſer, Spare nie an J. ſeraten, Alles wird ſofort bekannt, g Wenn es iu der Zeitung ſtand. Willſt du etwas gut einführen, Mußt du fleißig inſerieren, Klelder, Mäntel, Hut und Rock, Schuhe, Strümpfe, Schirm und Stock. Taſchentücher für die Naſen, Korkenzieher, Blumenfaſen, Spielzeug, Autos, Kaviar, Bilder, Pelze, Samovar. Willſt du heiße Lieb' entzünden, Einen Gheſtand dir gründen, Setz' es in die Zeitung nein, Und das Glück zieht bei dir ein. Haſt du Schweineſchmalz und Butter, Suchſt du eine Pflegemutter, Für dein Kindlein ganz diskret, Dies nur durch die Zeitung geht. Suchſt'ne Perle du vom Lande, Wie ſie hat die gute Tante, Wend ein Inſeratchen d'ran, Und die Maid tritt morgen an. Iſt's deln Wunſch, zu geh'n auf Stören. Willſt du fremde Sprachen lehren, Violine und Klavier, Rat' ich ſchleunigſt:„Inſerier.“ Offen ſteht dir jede Pforte, Glaube meinem ſchlichten Worte, Alles wird ſofort bekannt, Wenn es in der Zeltung ſtand. Bücherſchau Weidmanns⸗ und Fiſcherkalender für Heim, von„Hege und Jagd“, Abbildungen, 1.20 Mk., Veduka⸗Verlag, Dillingen⸗Donau DHeutſcher Jagd⸗ u. c e evien und Waſſerweid.— Herausgegeben von der Schriftleitung Jahrg 1. 100 Seiten mit vieler Ein fcher Nachtiſch Wird stets Jung und Alt erfreuen. Sie können sich dieses Vergnügen mit Dr. Oetker's Schokoladenspeise mit gehackten Mandeln häufiger leisten, weil die Zubereitung billig ist und wenig Umstände erfordert. Dabei äber ist dle Speise auberordentlich nahrhaft und wohlbekömmlich. Für 4 personen genügt: 1 Päckchen Dr. Oetker's Schokoladenspeise mit gehackten Mandeln ½% Liter Milch(Ltr. ca. 33 Pfg.) 3 Esslöffel(25 g) Zucker 5 1 Päckchen Dr. Oetker's Saucenpulver ½ Liter Milch 1 Esslöffel(25 g) Zucker Versuchen Sie ferner: Dr. Oetkers“ Makronen- Puddingpulver Dr. Oetker's Puddingpulver nach türk. Art Dr. Oetker's Schokoladenspeise mit Mekronen Dr. Oetker's Gala-Schokoladen-Pudding-Pulver Dr. Oetker's Götterspeise Der Name„OETKERL bürgt für beste Qualität! Verlangen Sie in allen Fee de Geschäften nur Originelpackungen mit der chutzmarke„Oetker's Hellkopf“. fabrik, r. A. Oetker, Nährmittel⸗ Er eilte zur Tür, von jähem Impuls getrieben, und legte die Hand auf den Drücker. In der nächſten Sekunde ſank ſie zurück. Nicht um dieſen Preis! Er wollte ſich nicht ſelbſt entwerten. ö Langſam und ſchwerfällig wandte Seeger ſich ins „Zimmer zurück. Alles darin kam ihm fremd und öde vor, und erſt allmählich beſann er ſich, welche Urſachen ihn hierhergeführt hatten, und welchen Pflichten er ſich hatte unterziehen wollen. Er konnte ſich die Antwort geben, daß er dieſe Pflichten erfüllt hatte, ſoweit es in ſeinen Kräften ſtand. Nur heute hatte er ſie vernachläſſigt. Er hatte die Knaben ſich ſelbſt überlaſſen und nur an ſich gedacht, an ſich und ſeine vermeſſenen Wünſche. Aber er mußte ſich aufraffen und bis zum Schluß treu ſeiner Aufgabe bleiben. Er wollte hinübergehen zu den Kinder, ſie unterrichten wie bisher und— ihnen mitteilen, was er beſchloſſen hatte. Was wohl Eberhard dazu ſagen würde, daß er fortging? Ein bitteres Lächeln flog über ſeine Züge. Er konnte dem Knaben keinen größeren Gefallen tun. Mit ſchwerfälligen Schritten ging er noch einmal zum Fenſter und öffnete es. Eine ſchwere, gewitter⸗ ſchwüle Luft drang ihm entgegen. Sicher gab es heute noch ein Unwetter. zum Unterrichtsziln⸗ Darauf ſchritt er zur Tür, die mer führte. Er fand Eberhard am Tiſch ſitzen, den Kopf auf beide Hände geſtützt und zber ein Buch gebeugt. Beim Eintritt ſeines Lehrers ſchob er es in einer 80 Regung ſeines ſtörriſchen Knabenherzens ſchnell ort. 5 % Seeger achtete nicht darauf. %„Wo iſt Karl Heinz?“ fragte er nur. „Er iſt im Park. Ich ſchickte ihn fort, um unge⸗ ſtörter— arbeiten zu konnen,“ verſetzte der Knabe. f„Gut. Ich wollte auch Knabe jetzt hervor. mit dir allein ſprechen, erhard.“ Leeönb. Jah- An bas bleache Geſcht eines, Leb. rers, das einen faſt feierlichen Ernſt zeigte. Unwill⸗ kürlich ſtand er auf und ſah ihn etwartungsvoll an. „Du ſollſt endlich deinen Willen haben, Eberhard,“ fuhr Seeger nach kurzer Pauſe, in der er einige Male tief Atem holte, fort.„Ich— gehe.“ 9 Eberhards Augen öffneten ſich weit. 9 „Wohin?“ fragte er beklommenen Tones. 9 „Fort von Gerolſtein!“ 5 0 „Sie— Sie— fort von Gerolſtein?“ ſtieß der Seeger nickte, und es zuckte bitter um ſeine Lip⸗ pen. Alſo auch hier eine Niederlage— auch hier hatte er vergeblich gerungen und geworben. 5 Da veränderten ſich plötzlich Eberhards Züge; es ging wie ein Krampf durch den jungen, gertenſchlanken Körper. Am nächſten Augenblick ſtand er neben See⸗ ger und packte deſſen Arm. f g „Sagen Sie, daß Sie mich nur ſchrecken wollten, und— daß es nicht wahr iſt, daß Sie— fortwollen.“ brachte er keuchend hervor. eeger blickte eiwas beſremdet in die hübſchen, ed⸗ len Knabenzüge, die jetzt eine tieſe Erregung wider⸗ ſpiegelten. 5 „Es iſt wahr, Eberhard.“ „Nein— nein— Sie dürfen nicht fort!“ kam es in gebrochenen Sätzen und faſt flehend über ſeine Lip. pen.„Sie müſſen hierbleiben— ich— bedarf Ihrer — ich habe Sie lieb!“ 5 „Eberhard!“ Seeger hielt den zuckenden Knabenkörper mit bei⸗ den Armen umſchlungen und an ſeine Bruſt gepreßt. Er war zu überraſcht, zu überwältigt, um etwas an⸗ deres ſprechen zu können, als den Namen des Knaben. Freude, Genugtuung, Zuneigung, herzliche Zunei. gung ergriffen ihn. Er wußte, was dieſes Geſtändnie dem trotzigen Knaben gekoſtet haben mochte, und ſchlug es dei um ſo höher an. a te er no e e Bielefeld. * 2 Rahma und Blauband Margarine, Landeler „Eberhard— lieber Junge— du haſt mich wirkt lich ebf dhe er, als e 55 55 sehr billigen Pyeisenl där Puig ii Hole Gobulæe Os ſear Millor kaufen ibre Ninge im Jiauringbaus georg Meolai weil sſe da gut und billig bediens werden. Mein beim, Mauptsirasse 36, neben der Cngelapolbefe, Hauptpreislagen: 15 I. 2400 3000 360 4200 400 ana noner Mk. 5500 6000 600 7000 88 00 una böber 5 20 Ak. 398 550 60 850 1150 und hoher 90 ſchule eine ſtatt. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer u. Kriegs⸗ hinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. Freitag abend 1½9 Uhr findet in der Göthe⸗ Mitglieder⸗Verſammlung Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Gummi- Mäntel zu Mk. 18⁵⁰ 25⁰⁰ 29⁵⁰ 35⁰⁰ und höher 5 Winter- Joppen i 18³⁵⁰ 22⁰⁰ 250⁰⁰ Leib- und Kniehosen— Berufskleidung enorm billig Bedingungen zu kaufen. 30⁰⁰ und höher 95 i One jeden Aufschlag für Weihnachten bei Achten Sie genau auf meine Firma. meine billigen Weihnachtspreise und guten Qualitäten und Sie 5 F 27 ll. Mur jetzt ist es möglich, zu diesen Fahrräder und Mähmaschinen Alle Nähma- schinen u. Fahrräder bei einer Anzahlung v. Mk. 30. bis 40.- u. wöchentl. Teil- zahlungen v. nur M. 5. Kaufen Sie heute schon FriedrichpPenn, orm, 8 0 A. Pfafjenhuber, Mannheim P 3, 11. 11 werden bei mir kaufen und mich weiterempfehlen 85 Steinbacl 1 Mannheim— 15 2 J Vunnng, U. u. 2. Deranber von 15 Ur Jellhf. Notkraut, Kraut, Nüſſe empfiehlt Breitestraße Bismarckſtr. 39. Chriſt⸗ J Wirſing⸗ Birnen und billigſt Johaun Buſalt Man nehme ahaagaanaaua au N Tannen 1 Henkel's Waſch. und ur 15 0 nie eije allein, das zind meine modernen Ster jn allen erdenklichen Stoflarten 2. B. Fluusch und Cord in dunklen und hellen Dessins 29—, 38, 49, 54. 62.—, 74.— 85. u. höher Burschen und Knaben-Mäntel entsprechend billiger. Waſchen würde zu teuer ſein, Man nehme enko als Zuſatzmittel —— die Koſten verringern ſi um ein Drittel Henko Bleich Soda bei Ohrist⸗ Bäume von Samstag an zu haben Gebrüder Buſalt Gafthaus Bismarckſtraße 39, Holz⸗ ſtraße 38. moderne Streifen, bl. Kamm garn, Gabardines für jeden Geschmack b 36. 69. und höher. Mannheim E I, 14 Planken 15 SEummi- Mäntel U in bester Gummierung von 19. an Hosen ur jed. Zweck und jede Figur 130, 3.35, 6.03. 12.30 49. 5 1 82. 75 5 N 8 Konfektionshaus 5 VBarchgchend gcölinet von 8 bis zz Uhr.. zur Sonne Aaacaashhaadagnnüngagaaggnmndnmnneknseunnunaununetgre K. K. M. Donnerstag halb 9 Uhr Vereinsabend mit Vortrag des Hochw. Herr Kaplan Ott. Um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. N.B. Auch die Jugendabteilung iſt frdl. eingeladen. Aialuunmmunuuunmunnmnmnuunanndnannnnnn 1 sind füdununmmunmumunmunmmmmnan un dadlnhnnbmglumnduummnamtg gti 55 eee Geschäfts Eröffnung u. b Empfehlung. E — Der geehrten Einwohnerſchaft Viern⸗ E A Dle beliebtesten N— 2 7˙ 4 1. N 1 Uhren-, Gold- u. Silber- Waren, Bestecke. 1 Als besonders konkurrenzlos billig empfehle ich mein großes Lager in 8 Armbanduhren U. Standuhren Die Preise in meinen drei Schaufenster werden Sie von meiner Leistungsfäkigkeit überzeugen. Georg Nicolai, Weinneim Hauptstrabe 56 neben der Engelapotheke. 83 10. N nachmittags beginnt im Preis. Preis. Preis. Preis. Preis. 3. Preis. Preis. 8. Preis. 9. Preis. Preis. 11. Preis. 12. Preis. 4 heims die gefl. Mitteilung, daß ich im 2 2 4 iche für raße 25 ein Spezial⸗ Kurz⸗, Woll⸗ Ju. Spiel⸗ Waren eröffnet habe. Es wird mein eifrigſtes. Beſtreben ſein meine geehrten Kunden 4 mit nur prima Waren zu den niedrigſten E Preiſen zu bedienen. Um geneigten Zuſpruch bittet E Hochachtend 8 A — E Baubund Wohn- und EB Zimmer Herrenzimmer Schlafzimmer— Küchen sowie Einzelmöbel raufen Sie preiswert und form- schön gegen Barzablung oder be- 8 2 N korg Ri 1111 45 e ee Gemeinnütziger Möbelvertrieb e uad, Baubund 1 G. m. b. H. 4 Mannheim Empfehle aus friſcher Sendung: Süß⸗Bücklinge Salz-, Fett⸗, Bismarck⸗ und Bratheringe, Rollmöpſe, del⸗ u. Kronſardinen Land⸗u. Süßrahmtafelbutter le meine Qualitätswaren für nachtsgeschenke und Stangenkäſe. Kinderſchuhwaren in verſch. Ausführung, Kolonial- und Dellkateſſenhaus Dae und Sonntags Stiefel, amenſtiefel und Halbſchuhe mit und ohne Peter Roſchauer Spangen. Warme Winterſchuhwaren in Kamelhaar, Filz und Leder. zum Rebſtock. Schuhhaus Pfenning Mannheimerſtr. 13 altes Pfarrhaus. deutend erleichterten Zahlungs- 5 Schlob, rechter Flügel, Reithalle Ausstellung und Verkaufsräume Ba CEipſeſe Eitronen, Orangen, Feigen, 1 Bari⸗Mandel Cocosnüſſe und ⸗Flocken, geröſt. Oel⸗ nüſſe, Johannishrot, prima Rotkraut, Meerrettig, ſowie ſämtliche 0 G Preis. ck⸗ und Tafeläpfel, Colonialwaren, eorg Dewald Steinſtraße 20. „ * N. B. bringt Gewinn! 5 Inſerieren ales Fra Abel * Am Samstag, den 13. Deabr. Gesamtwert der Preise ca. Mk. 3 500. Kegeltage: Dienstags, Donnerstags ab 7 Uhr Alle Kegelfreunde laden wir hierzu freundlichst ein Die Preise sind ab Samstag bei Herrn Jos. Kempf; Sattlerei. Rathausstr., ausgestellt. der Lose findet bei Herrn Georg Hook. Feinkost- haus, Rathausstrasse 1, statt. haus„zur Traube“ hier, grosses Preiskegeln 1924 5 Uhr Gast- Ein Motorrad, fabrikneu, Marke N. S. U. Ein erstklassiges Herrenzimmer(eichen) Eine hochmoderne Standuhr Eine Nähmaschine Ein Damenrad. erstklassiges Fabrikat Ein Herrenrad 5 5 Ein compl. Pflug mit Saategge Ein Chaiselongue mit Decke Ein silb. Besteckkasten Ein lederner Reisekoffer Eine hochfeine elektr. Tischstehlampe Eine silberne Taschenuhr Eine lederne Reisetasche 10 a Ell 0 1 Los= 3 Wurf 40 Pfennig Samstags ab 4 Uhr Sonntags ab 3 Uhr Kegelclub Fidelio Viernheim. Der Vorverkauf . ͤ 2 9 7 * ——ů— —— * — Ils feichsbsuqn i 28 de! Das fächse grosse Erelons ist die Wahl der Weihnächtsbeschenle Nur praktisch dürfen Sie wählen. Reichste Auswahl in wirklich prak- tischen Gegenständen zu herabge⸗ setzten Preisen finden Sie im Schulhaus Hook Ecke Rathaus- u. Wasserstrasse. D Für nale Wderung! Unterhoſen, Unterhemden, Normalhemden, Flanellhemden, Winterjoppen, 1 Herren- u. Jungl. 1 9 Mäntel, 50 Hoſen — Bettkolter, Bettücher, Warmer Bieber f. Röcke u. Unter⸗ hoſen, Winter⸗ kleiderſtoffe, ſchw. ld. Hemdenflanelle Mantelſtoffe, 8 Reformhoſen —— 7 n e 1 0 Beſichtigen Sie meine Schaufenster. 1 rl eee eee eee. 8 15 2—* Sonntag offen.