Mannheim Nee J e 5 0 J, 9 s motlerne 5 0983 Breite Strasse 8 Da Aus guten Stoffen 05 15„ 2 95„* 1 14.95, 965 T Näne Marktpl. a i aus la. Velout K i e zeigt in einer fast unerschöptlichen Auswahl 0 . Die beliebte Natzenjache 6 295⁰ ö n fertige Damenbekleidung„ 1 i ˖ 95 ed d tundded rde wdreddcd l llle Der motlerne Strick-Jumner... 6.98, 3 in allen neuesten Moden, kleidsamen Formen Das preiswerte Kostüm mit pelxbesalz 90 ö litäten, in allen Grössen und aus prima Velour, de laine auf feiner Seide e f i 128.—, 98.—, 8 Hindermäntel aus schwerem Flausch, mit, aus teinwollenem Flausch 5255 1 50 teilweise mit Pelz 29.50, 24.50, 19 Damen-Mäntel aus dunklen, haltbaren 8⁰⁰ 1. 0 Stoffen 3435 19.50, 14.75, 5 5 aus prima Velour de laine, 8.00, 6s. oo, 49³⁰(Viernheimer Zeltung— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Tageblatt aus la. Biberette- Plüsch, ganz auf Futter. 8 Kragen. 89. 11 5 590⁰ Erſcheint täglich außer Sonn⸗ u. Feſertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mk. ſrei ins Haus. aus la. Eskimo-Tuch und Velour de lane, 5 1 0 E (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile 25 Pfg., Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſt ter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate u. Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Ta vor er Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme Kere 0e ee in lfd. Rechnung ſte en. Wratisbeilagen: wöchentlich Samskags das achtſeitige flluftr. Sonntagsblatt„Ste Bl 1 00 halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandk 1 5 1 e e nalb. dels ganz, aul reinse id, Futter, 110. 98. 85 Fahrplan, f ndkalender. Annahme von Abonnements täglich. aus ld. Seal-Plüsch, auf reinseidenem Eutter 98⁰⁰ 7 128. 110. 85 Billig wie immer Am Sonntag, den 14. und Sonntag, Ktimmer oder Pluschktagen, je nach Größe von an e den 21. Dezember ist mein Geschäft von 1-6 Uhr gebe. Wilh. lölflinghoff Spezialist für Homöopathie Naturheilkunde u. Augendiagnose für alle Krankheiten Mannheim S 1, 2, 1 Treppe(Haltstelle Marktplatz) Sprechstunden: nachmittags von 2—5 Uhr, Sonntags vor- mittags von 9—12 Uhr— Samstags keine Sprechstunde Telephon 4907 3 0 0 Offeriere Ammoniak, Thomasmehl, ſowie 40 42% Kali ab Lager zum Preis von 4 Mk. pro Zentner. Auch trifft in den nächſten Tagen Kainit ein, 1.20 Mk. pro auf Wunſch frei ins Haus geliefert werden. Hochachtungsvoll Gg. Butsch 23 n Für den Weihnachts⸗Tiſch: Anniuunuunmumumuunulugimünanuusnuunütghthdaduntge Nüſſe, Aepfel 1. Qual., Orangen Chokoladen— Pralinen Als beliebte Weihnachtsgeſchenke empfehle: Liköre, Weinbrand ete. in ½ und / Flaſchen, Markenſachen der Fa. Schlichte, Steinhäger, Eier⸗Cognak Curacao, Pfefferminz, Cherry⸗ Brandy, Danziger Goldwaſſer ete. ferner: 1 0 Kaffee in verſchied. Preislagen Tee offen und in Paketen Georg Hook Rathausſtraße 1, Ecke Waſſerſtr. N 5 Ctemm⸗ u. Ringklub 1896 Viernheim . 75 Sonntag, den 14. 6 Dezbr. Beginn der Mannſchaftskäm⸗ pfe im Stemmen in Feudenheim. Abfahrt 1.16 O. E. G. Sams⸗ tag abend 8 Uhr „ Vorſtands⸗ Sitzung, ½9 Uhr Mannſchaftsver⸗ 1ſammlung der Stemmer⸗ und Ringermannſchaft Der Vorſtand. Billig! Zucker Pfd. 33 Noſinen, Pfd. 4 Kokosflocken„ Pfd. 20 Mandeln, Haſelnüſſe, ſtets friſche eier und Butter Lohensmmtehaus Smit Waſſerſtraße 47. Herren- und Damenfahrräder von M. 85.— und 90.— an Nähmaschinen 5 Jahre Garantie, M. 115.— Erleichterte Zahlungsbedingungen A. Pfaffenhuber Tal. 300 Meunheim, II 3, 2 el. 3030 Erſt⸗ klaſſige er-. Falegschuene zu verkaufen bet Wald Ztr. Alles kann Nadfahret⸗Verein„Vorwärts hält am Samstag Abend den 18. Dez. im Lokal„„ rauhaus“ W einen Funn Men ihren Angehörigen, ſowie Freunde und Stammgäſte vom„dicken Hannes“ ſind höflichft dazu eingeladen. Für Un⸗ — — Lindenhof 2. Jugd. Sportvereinigung Amicitia 09 i Sportplatz im Wald. a Sp.⸗Vergg, 09 5. Mannſch.— Heddesheim Der Vorſtand. im Vereinslokal Zuſammenkunft der Ligamannſchaft. Sonntag, den 14, Dez. nachm. zwei Uhr Verbands⸗ iga— Heddesheim 1. Kreispokalmeiſter. Bis zur Entſcheidung!! Vorſpiel halb 1 Uhr Sp.⸗Vergg. 09 1. Jugd. Vorm. halb 11 Uhr Sp.⸗Vergg. 69 1 b J. Heute Freitag Abend 8 Uhr terhaltung iſt beſtens geſorgt. 8 Schüle 4 Harra der 85 Alleinverkauf d. Presto- Fahrräder sowie Frister& Rossmann-Mähmaschinen- Auf Wunsch Teilzahlung gestattet. 69. Wundler, Aechaner ist ein 2 ——— 1 4. 1 Bergmann& HHahland Opliker Mannheim In den Planken Celefon Hr. 299. „ ———r8...—— n i e e e e eee dabramd chend din kähmnsthe . 21 Lorscherstr. 44. 5 3 25 eee Aepfel la. Qualität per Ztr, 8 bis 10 Mk. erhältlich bei Lehrer Voos Anter⸗ Flockenbach. Turugenoff 2 * Sonntag, den 14. Dezbr. det im Gaſthaus zum „Deutſchen Adler“(Her⸗ berge) bei Mitgl. Reiſchert eine Vorſtandsſitzung 1924, mittags 1 Uhr fin⸗ 5 S G οοο b 8 4 8 8 Lampenschirme eigene Fabrikation Zuglampen, Stehlampen, Nacht- tischlampen, Bügeleisen, Heiz- kissen u. 8. W. zu billigen Preisen S Jäger, men, E 3, 7 Sede dd Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer u. Kriegs ⸗ hinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. Freitag abend 19 Uhr findet in der Göthe⸗ ſchule eine Mitglieder⸗Verſammlung ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. ſanmnaaangaumununmnnnmmdnnunnnnnndnd ge Hüte, Mützen Schirme, Stöcke und Herrenwäsche kaufen Sie gut und billig in dem ältesten Spezialgeschäfte von Georg Fletterer vormals Bürkholz Weinheim Marktplatz. 8 8 8 8 2 5 4 1 0 5 Femme fününmenmmmn lol f kaun e Damen-, Herren- und Kinderſchuh⸗ f waren, Herren⸗Schaftſtiefel, Winter⸗ Schuhwaren in Kamelhaar, Filz und Lederbeſatz, bei J Stnühnethet Marl Hoock ſtatt. Um vollzähliges Er⸗ — Reichhaltiges Lag 8 ſcheinen erſucht Der Vorſi. F Aſaaaaaaaaaacacaamamg W. Feldmann: Mannheim Musikinstrumentenmacher Gegründet in Jahre 1894— pyaktische Weihnachtsgeschenke er in Blas-, Streich- und Schlag-Instrumenten 0 eee add ce G c ech 00500000 Arbeiterinnen Cigarren⸗ und Wickelmacherinnen, ſowie Ripperinnen werden in unſeren beiden Fabriken eingeſtellt. Heinrich Jakob& Co. Cigarrenfabriken. J Blauehutſtr. 20— vis-a-vis v. halben Mond. Aud ———ů—— aaa Fernsprecher Nr. 9875 Spezialität; Anfertigung erstklassi- ger Metall- Blasinstru- mente Reparaturen von Musik- Instrumenten aller Art in eigener Werkstätte. ccm gesscssssss Evaugeliſche Gemeinſchaſt. Rlligiöſer Vortng um Gaſthaus zum„Roten Löwen“ N i 5 4 Heute 4 des Wes 0 13 We einem — 4 8 5 Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. Main, — e 2 Blü er(0 Seiten) Der Haarmann⸗Prozeß. Hannover, 11. Dez. Die heutige Verhand⸗ lung im Haarmann⸗Prozeß findet weiter unter Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Der Verteidiger des Angeklagten Grans forderte Haarmann auf, nun end⸗ lich Ausſagen zu machen. Haarmann ſagte:„Ich bitte Grans die Frage vorzulegen, ob er mir jemals einen jungen Menſchen zugeführt hat. Grans verſuchte bei der Ausſage Ausflüchte zu machen und will nicht mit der Sprache heraus. Der Oberſtaatsanwalt fragt Grans:„Iſt es richtig, daß Sie geſagt haben, daß Sie junge Leute Haarmann nur zugeführt haben, da⸗ mit ſie geneppt werden? Warum beſtreiten Sie denn jetzt, junge Leute zu Haarmann gebracht zu haben?“ Auf die Frage, ob Grans gewußt habe, daß Haar⸗ mann junge Leute umbrachte, antwortet Grans mit Nein. Haarmann erklärt wieder:„Er hat doch geſehen, wie die Leiche im Bett lag. Das kann er doch nicht beſtreiten. Er weiß auch, wer die Leiche in den Schrank gelegt hat. Haarmann ſagt weiter aus: „Er und ich haben die Leichen angepackt und in den Wandſchrant gelegt. An der Tötung war Grans aber nicht beteiligt.“ Grans erklärt demgegenüber, daß Haarmann dieſe Anſchuldigungen lediglich aus Haß gegen ihn mache. Er vermiſche Wahrheit und Dich⸗ fung, ſodaß man garnicht mehr wiſſe, wo die Wahr⸗ heit auſhöre und die Dichtung anfange. Haarmann ſagt weiter:„Grans paßte immer genau auf meine ner⸗ vöſen Zuſtände auf. Wenn er wußte, daß ich ſolche Zuſtände hatte, dann brachte er mir die Jungen und ſomit iſt es dann eben geſchehen. Einmal hat er auch geſagt: Nimm doch nicht immer Jungen mit ſo ſchlech⸗ tem Zeug. Grans beſtreitet wiederholt, von der Tö⸗ tung der Jungen etwas gewußt zu haben. Er habe Haarmann, wenn er von ihm einen Anzug erhielt, im⸗ mer Geld gegeben. Auf die Frage, warum er die Kleider immer bei Haarmann gekauft habe, erwidert Grans, daß er ſie bei Haarmann eben immer billiger als in den Geſchäften bekam. Hannover, 11. Dez. Die Nachmittagsſitzun ergab ein furchtbares Bild aus dem Großſtadeſumpf, namentlich in den Kreiſen der Homoſexuellen. Es ſind mehrere Fürſorgezöglinge im Alter von 16, 17 und 18 Jahren vernommen worden, die alle mit Haarmann ſich im Sinne des Paragraphen 175 betätigten. Die ganze Verhandlung ſand unter Ausſchluß der Oeffent⸗ lichkeit ſtatt. Bemerkenswert iſt die Ausſage eines der jungen Leute, den Haarmann an beiden Beinen und der linken Händ im Bett gefeſſelt hatte und der erſt befreit wurde, als er drohte, Skandal zu machen. Die geſchloſſene Verhandlung dauert an und dürfte ſich bis in die Nachtſtunden erſtrecken. Heute wird mit der Vernehmung der Hinterbliebenen der Opfer Haarmanns begonnen. Nach Wiederherſtellung der Oeffentlichkeit wurde in die Beweisaufnahme der einzelnen Fälle eingetreten, Lernen U wobei bei der Erörterung des Falles Friedrich Rothe, deſſen Vater ausſagte, daß ſein Sohn, der im Septem⸗ ber 1918 vermißt wurde, die Woche vor einem Ver⸗ ſchwinden einen außerordentlich unſoliden Lebenswon⸗ del geführt habe. Auch habe er ſeinen Sohn mit Hoar⸗ mann zuſammengeſehen und deshalb eine Hausſuchung bei dieſem veranlaßt, welche jedoch ergebnislos verlau⸗ fen ſei. Haarmann gibt die Tötung unumwunden zu. Der weitere Zeuge, der mit Zuchthaus vorbeſtrafte Händler Joh. Hartmann, ſagt aus, daß ihm von Grans mehrfach Kleider zum Kauf angeboten worden ſeien, außerdem will er geſehen haben, daß dieſer mehrfach junge Leute mit ſich in der Richtung der„Roten Reihe! geſchleppt habe. Weiterhin erinnert ſich der Zeuge an einen Fall, wo Grans mit einem jungen Manne ging, deſſen Anzug er einige Tage ſpäter getragen habe, auch habe er eines Tages, als er mit dem Angeklagten in einem Lokal war, den Eindruck gehabt, als ob ihn die⸗ ſer hätte vergiften wollen. Grans beſtreitet dies, doch behauptet der Zeuge, daß ihm Grans im Gefängnis habe beeinfluſſen wollen, wobei ein Gefängniswärten als Zeuge dienen könne. Darauf wird die ſofortige Ladung dieſes neuen Zeugen angeordnet und die Ver⸗ handlung vertagt. — 20 Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M., 11. Dez.(Flüchtige Ba n⸗ tiers.) Gegen den im Jahre 1891 in Berlin gebo⸗ renen Bankier Grafen Günther von Bernſtorff, der ſich vermutlich in der Schweiz oder in Italien aufhält, iſt ein Steckbrief erlaſſen worden. Ebenſo iſt gegen den 25jährigen Bankier Heinz Schiller, jetzt unbekannten Aufenthalts, ein Steckbrief erlaſſen worden. Graf Hernftorff hatte in der Goetheſtraße ein Bankunterneh⸗ men, in dem beſonder⸗ ben hatten. Graf Ber neh bas Geld an ſoge⸗ nannte Finanzierungsgeſ len gegen ſehr hohe Zin⸗ ſen aus, und dieſe Zinſen werden von der Wucherab⸗ ane Leute ihr Gutha⸗ teilung des Amtsgerichts als Wucherzinſen bezeichnet. In dem Steckbrief wird folgende Beſchreibung von dem Grafen gegeben: Alter 30 Jahre, Größe 1,75 Meter, Statur ſchlank, Haare blond, Augen blau, Geſicht läng⸗ lich, Geſichtsfarbe blaß, Sprache deutſch, engliſch und franzöſiſch. Duisburg, 11. Dez.(Raubüberfall auf ein Bankhaus.) Ein dreiſter Raubüberfall wurde auf ein hieſiges Bankhaus ausgeführt. Als der 66 Jahre alte Kaſſierer gegen 9 Uhr abends die Ge⸗ ſchäftsräume verlaſſen wollte, wurde er im dunklen Hausflur von drei Männern überfallen. Während einer der Täter ihm den Schlüſſelbund entriß, feſſelten die beiden anderen ihn mit Stricken an Händen und Fü⸗ ßen. Die Räuber ſchlugen dann den Geldſchrank auf und entnahmen alles Bargeld. Dem Ueberfallenen ge⸗ lang es ſchließlich, ſich ſeiner Feſſeln teilweiſe zu ent⸗ ledigen und Hilfe herbeizurufen. Die Täter waren aber nicht mehr zu ermitteln. Der Mord von Haiger macht Schule. zwei Tote— zwei Schwerverletzte. Hamburg, 11. Dez. Geſtern abend wurd, bier der 40jährige, in Siam geborene Kaufmann Fri/ 7577!..!(ͤͤ 125 Roman von Elsbeth Borchart. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Lange— lange ſchon,“ flüſterte Eberhard unter rickten Tränen.„Schon damals, gleich zu Anfang, als Sie mir auf dem Pollux nachritten, mich zur Rede ſtellten, mir ins Gewiſſen redeten, und— ſpäter— immer mehr— ich wollte es nur nicht eingeſtehen— mich nicht für beſiegt erklären— aber jetzt— ich hielt es ſchon lange nicht mehr aus— jetzt, nun Sie es wiſſen“— er richtete ſich auf und ſah mit verſchleier⸗ tem Blick zu ſeinem Erzieher hin.„Ich habe Sie für ſo vieles um Verzeihung zu bitten— aber— Sie ſol⸗ len ſich nicht mehr über mich beklagen—. ich will alles 9 9— nur gehen Sie nicht, bleiben Sie bei mir!“ 3 Das letzte klang faſt beſchwörend. 5 „Und— wenn ich bliebe, Eberhard— würdeſt du mir gehorchen wollen?“ fragte Seeger, dem das Herz immer mehr aufging. 5 l „Ja!“ antwortete der Knahe zeſt, und, als ob er doch plötzlich zweifelte, fügte er hinzu:„Ich habe den ſeſten Willen, aber wenn mein alter Trotz doch ein⸗ mal ſtärker werden ſollte, dann— werde ich mich da⸗ ran erinnern, daß Sie gehen wollten— um meinet⸗ willen. Herr Seeger“— Eberhard griff jetzt nach deſ⸗ ſen Hand und drückte ſie herzhaft—„ſagen Sie mir, daß Sie ee e 155 120 Sie mir vergeben, was i nen bisher angetan habe.“ 1 5 erwiderte den Druck mit inniger Rührung. „Alles vergebe ich dir, Eberhard. Ich wußte, daß du nur falſch geleitet warſt, und daß dein wahrer Cha⸗ rakter einſt zutage treten würde. Ich habe vich lieb ehabt von der erſten Stunde an, wo du mir ſo ſeind⸗ 9 begegneteſt, lieber, als du ahnen kannſt. Und je⸗ er Kampf, den ich um dich kämpfte, brachte dich mei⸗ nem Herzen näher. Du trägſt jetzt nicht die Schuld daran, daß ich ehe. u weißt, daß ich mei⸗ den Poſten behauptete, als du es mir noch bitter ſchwer 8* gen Lebens. 1 Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh ann Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße 36. 41. Jahrgang. Weſtfeld verhaftet. Weſtſeld hatte in einer weg Nr. 8 gelegenen Grünwarengeſchäft eine Frau Heinemann, ihre 21 Jahre alte Tochter Harriot und ihren 14 Jahre alten Sohn durch Bauchſchüſſe ſchwer⸗ verletzt. Die Tochter iſt bereits im Krankenhaus ge⸗ ſtorben, während der Zuſtand von Mutter und Sohn beſorgniserregend iſt. Der Täter erklärte den Polizei⸗ zeamten, daß er ſeine Pflicht getan habe. In ſeiner Wohnung liege ein gewiſſer Daliska, dem er den Schä⸗ des eingeſchlagen und durch Meſſerſtiche den Reſt ge⸗ geben habe. Kriminalbeamte fanden in einem Hinter⸗ zimmer der Wohnung Weſtfelds den 37 jährigen, in Serres geborenen Thomas Daliska ermordet auf. Die Leiche wies tiefe Schnittwunden am Hals auf. In der Bruſt ſteckte ein Dolchmeſſer. Weſtfeld hatte Da⸗ liska am Vormittag ermordet. Er verſchloß dann ſämt⸗ liche Türen und begab ſich in das Grünwarengeſchäſt. Weſtfeld ſtand mit der Familie Heinemann in Geſchäſts⸗ verbindung. Der Ermordete war der Bräutigam der ermordeten Harriot. Der Mörder ſprach ſeine Befrie⸗ 1 darüber aus, daß ihm ſeine Rache gelungen ei. im Senick⸗ 2 382 2 1 l Volkswirtſchafll. Marktberichte 0 J vom 11. Dezember. „ Mannheimer Produktenbörſe. An der Produktenbörſe war die Tendenz infolge der höhe⸗ ren amerikaniſchen Kurſe weſentlich befeſtigt, wenn ſich die neue überſeeiſche Hauſſe auch noch nicht richtig aus⸗ gewirkt hat und die Käufer nur zögernd zugreifen. Die Forderungen der Mühlen ſind etwas höher. Man ver⸗ langt heute für Weizen, inl., 23 bis 24 Mark, ausl. 28,50 bis 30 Mark, Roggen, inl., 23 Mark, ausl. 25 12424 bis 26 Mark, Gerſte 28 bis 29 Mark, Hafer, inl., 19 bis 20 Mark, ausl. 19 bis 23,50 Mark, Mais mit Sack 21,50 bis 21,75 Mark, bahnfrei Mannheim. Wei⸗ zemnehl koſtete 38,50 bis 39 Mark, Roggenmehl 33 bis 35 Mark. * Mannheimer Klein viehmarkt. Zum heutigen Kleinviehmarkt waren zugeführt und wurden die 50 Kilogramm Lebendgewicht gehandelt: 43 Käl⸗ ber 50 bis 64 Mark, 159 Schweine 60 bis 78, Mark, 510 Ferkel und Läufer pro Stück 10 bis 30 Mark. Tendenz: Kälber ruhig, langſam geräumt, Schweine mittelmäßig, ausverkauft, Ferkel und Läufer mittel⸗ mäßig. * Frankfurter Getreidebörſe. An der heutigen Getreidebörſe notierten bei befeſtigter Tendenz: Weizen, neuer, 2094 bis 23½, Roggen, inl., 20% bis 22, Sommergerſte 24 bis 26, Hafer, inl., 17% bis 214, Mais 21 bis 21½, Weizenmehl 36/½ bis 38, Roggenmehl 31½ bis 34½, Weizenkleie 13, Roggen⸗ kleie 12, alles in Goldmark je 100 Kilogramm. * Frankfurter Viehmarkt. Der Auf⸗ trieb des Nebenmarktes beſtand aus 12 Rindern, 1094 Kälbern, 1083 Schafen und 484 Schweinen. Notiert wurden für den Zentner Lebendgewicht: Kälber 30 bis 70, Schafe 25 bis 40, Märzſchafe 15 bis 24, Schweine 62 bis 77. Marktverlauf: Lehbaftes Geſchäft und ge räumt. 8 2 15 ee machteſt, und jetzt— wo gehen— aus einem anderen Grunde.“ a „Aus welchem Grunde? Nennen Sie ihn mir, und wir werden ihn beſeitigen!“ rief Eberhard in leiden⸗ ſchaftlicher Kühnheit. Seeger ſchüttelte, reſigniert lächelnd, den Kopf. „Du würdeſt ihn jetzt doch nicht verſtehen, Eber⸗ hard— forſche nicht danach.“ 5 „Aber es muß ſich ein Ausweg finden laſſen!“ be⸗ harrte Eberhard hartnäckig.„Ich laſſe Sie nicht ge⸗ hen— ich werde meine Mutter bitten, daß ſie mir hilft, Sie zum Bleiben zu beſtimmen.“ Es zuckte eigentümlich um Seegers Lippen. „Deine Mutter hat bereits mein Fortgehen gebil⸗ ligt, und ſo verlockend es jetzt für mich wäre, dein Lehrer zu ſein, dich führen, mit dir gemeinſam leben zu können— ſo— darf es doch nicht ſein. Ich werde aber für einen geeigneten Erſatz ſorgen.“ „Ich will keinen andern, und werde mich keinem andern fügen, als Ihnen allein!“ ſchrie Eberhard in ſeinem alten, leidenſchaftlichen Trotz auf. „Eberhard!“ mahnte Seeger, und unter ſeinem Blick ſenkte der Knabe errötend und beſchämt den ſeinen. „Haſt du mir nicht geſagt, daß du mich lieb haſt? Be⸗ weiſe mir deine Zuneigung durch dein ferneres Be⸗ tragen. Es würde mich tief betrüben, wenn du wie⸗ der in deine alten Fehler verfallen wollteſt. Ich werde dich nicht aus den Augen laſſen und deine Schritte be⸗ wachen, auch aus der Ferne. Ich werde Bericht for⸗ dern über dich— ſo bleibſt du mir nahe. Sei ein ech⸗ ter Gerolſtein— tapfer und treu. Das iſt doch euer Wahlſpruch!“. 5 „Muß es wirklich ſein?“ kam es wie ſchluchzend aus Eberhards Bruſt⸗ Seeger preßte beide Hände des Knaben. „Ich— fürchte— es muß ſein.“ Damit ging er hinaus und ließ den Knaben allein. Und über Eberhard brauſte es hin wie ein Strom; er ſtand vor dem erſten, großen Schmerz ſeines jun⸗ ich ſo gern bliebe— muß ich wohlſten. zauſt und die Zweige bricht, Die Tränen, vor denen er ſich früher und der Donner kracht, und— geſchämt haben würde, ſtürzten aus ſeinen Augen, ſein Herz zuckte, aber darunter regte ſich ein Reſt des al⸗ ten Trotzes. „Er darf nicht gehen! Wie ich früher Mittel und Wege fand, mich der unliebſamen Hauslehrer zu entle⸗ digen, ſo werde ich jetzt Mittel und Wege ſuchen, nie⸗ ſen zu halten. Er ſoll und— muß bleiben!“ E E Es war heiß und ſchwül geweſen am Vormittag, unnatürlich heiß für einen Septembertag. Beklemmend lag die drückende Litze über Menſchen, Tieren und der ganzen Natur. Der Sonne ſengende Strahlen bahnten ſich einen Weg durch den dichten Dunſt, der über der Erde lagerte, und warfen matte Streiflichter zwiſchen das Laub der Bäume auf die kiesbeſtreuten Wege des Parkes. Gegen Mittag zog es hinter den Bergen dunkel⸗ ſchwarz und unheilverkündend herauf. Violettgelbe Wölkchen flogen darunter hin. Ein Schatten glitt über die Sonne und verdunkelte ihren Schein. In bangem Schweigen ſtanden Bäume und Sträucher, kein Blätt⸗ chen rührte ſich. Die Vögel verkrochen ſich ängſtlich in ihre Schlupfwinkel und Neſter oder flogen unruhig über der Erde hin. Sehr langſam zog das Wetter näher. Erſt am Nachmittag kam es zum Ausdruch. Ein Wirbelwind fegte Sand, Blätter und Blüten in tollem Jagen durch⸗ einander. Zum Orkan anwachſend, fuhr er durch die Kronen der Bäume, daß ſie ächzten und ſtöhnten; er peitſchte das Waſſer des Sees auf, ſo daß die Schwäne ängſtlich ihr Schutzhäuschen aufſuchten. In ihrem Zimmer bei geöffneten Türen ſaß Wal⸗ traut von Gerolſtein und ſah in das Toben des Wet⸗ ters hinaus. Die treue Barbe, die beſorgt hereinge⸗ kommen war und die Türen hatte ſchließen wollen, hatte ſie wieder hinausgeſchickt, indem ſie lachend ihre Sorge abwies:„Laß nur, Barbe, ſo iſt es mir gerade am Ich liebe es, wenn der Sturm die Blätter wenn die Blitze zucken ich möchte allein ſein.