und Kanada übertroffen. Induſtrie vor deutſchen da Deutſchland weni⸗ als Importland für werden Es wird nur von England die Furcht der amerikaniſchen Lonturrenz ſei daher grundlos, jer als Exportland als vielmehr die f amerikaniſche Volkswirtſchaft angeſehen müſſe. i Das Problem der franzöſiſchen Gchulden. London, 3. Jan. Der Korreſpondent der „Morning Poſt“ in Waſhington erfährt, daß die enge liſche Regierung mit„einem in der Geſchichte vielleicht ungenannten Mut, der tiefſte Bewunderung der gan⸗ zen Welt erregen ſollte“ der amerikaniſchen Regierung bekannt gab, daß ſie keine Einwendungen erheben würde, falls die Vereinigten Staaten Frankreich ein Moratorium für die Zurückzahlung der Schulden ge⸗ währen würden. Wenn Amerika mit Rückſicht auf die Zahlungsfähigkeit Frankreichs der Anſchauung ſein ſollte, daß Frankreich niedrigere Zinſen bezahlen ſoll, als England nach dem Baldwinabkommen, ſo würde England dagegen ebenfalls keine Einwendungen erhe⸗ ben, ebenſowenig, wenn Frankreich eine längere Friſt für die Rückzahlung bewilligt würde, als England. England ſtelle nur eine Bedingung, daß alle Zahlun⸗ gen, die Frankreich an Amerika leiſte, von ebenſo he⸗ hen Zahlungen an England begleitet ſein ſollen. Irgendwelche Urſache für dieſen engliſchen Vor⸗ ſchlag iſt nicht bekannt geworden, doch glaubt man, daß England den Vereinigten Staaten und Frankreich ſeinen guten Willen beweiſen wolle und daß es alle Hinderniſſe beſeitigen will, die ein Abkommen zwiſchen rankreich und den Vereinigten Staaten bilden könnte. ußerdem möchte England verhüten, daß die Beziehun⸗ gen zwiſchen Frankreich und Amerila ſich verſchlechtern, wenn in der Frage der franzöſiſchen Schulden kein Ab⸗ kommen zuſtande käme. Die Kriſe in Italien. Rom, 3. Januar. Muſſsclini ſcheint entſchloſſen zu ſein, die ihm von der Oppoſition angebotene Schlache auf politiſchem und geſetzlichem Boden anzunehmen. Der deutſche Abgeordnete Sternbach hat in der Kam⸗ mer eine Anfrage über die Sicherheitsverhältniſſe in Südtirol eingebracht, mit beſonderer Bezugnahme auf die Vorfälle in den letzten Tagen.— Die Zuſammen— ſtöße zwiſchen Faſchiſten und Kommuniſten dauern an. In Centano wurden 2 Kommuniſten und 1 Faſchiſt getötet. Auch in Cremona und Livorno kam es zu Zuſammenſtößen. Die Spanier in Marokko. Paris, 3. Januar. Wie aus Tanger berichtet wird, nimmt der Kampf gegen die Andjeres an Hef⸗ ligkeit zu. Die Rebellen ſollen zur Zeit etwa 3000 Mann ſtark ſein. Spaniſche Schiffe patrouillieren an der Küſte, um neue Zuzüge zu verhindern. In einem Interview erklärte General Rodriguez, ein Mitglied des Direktoriums, daß die Marokkoaffäre demnächſt geregelt werde, Was die künftige ſpaniſche Regie⸗ rung anlange, ſo werde das Direktorium noch ſo lange aufrechterhalten bleiben, bis die Patriotenunion in der Lage ſei, die Regierungsgeſchäfte zu übernehmen. Die Zahl der Volksvertreter ſoll von 500 auf 120 herab⸗ geſetzt werden. 22 Konzern gegen eine währt worden ſei. ßigen Defizits Gelder affäre auch gern der Beſchuldigten geſtellt worden. Die Kreditbeziehungen des Barmatkonzerns. Ueber die Entwicklung der Kreditbeziehungen zwi⸗ ſchen Seehandlung und Barmatkonzern jetzt intereſſante Einzelheiten. des Barmatkonzerns hatten, Verbindung mit dem keit genannt wurde, daß der Staatsbank erhalten hatten. erſter Linie um die pflichtungen gegenüber rium der Staatsbank trat len. anwaltſchaft geeignet ſei, daß die zur Verſicherung verſichert haben. an. als der Name Barmat in Fall Kutisker in der Oeffentlich⸗ Wert auf die Feſtſtellung gelegt, daß ihre Kreditbeziehungen bank lediglich auf die Weiſe Barmatkonzern eine gen übernahm, die ihrerſeits bereits Kredite von der Es handelt ſich hierbei in Berlin⸗Burger Eiſenwerke J. Roth A. G. und Eiſen⸗Matthes. Dieſe drei men waren nicht mehr in der Lage, ihre Kreditver⸗ der Seehandlung abzudecken. Bei Verhandlungen in dieſer ber f mit dem Direkto⸗ er Oberfinanzrat Dr. Hellwig an die Gebr. dem Vorſchlag heran, dieſe drei Firmen, an deren Sa⸗ nierung die Staatsbank intereſſiert war, zu überneh⸗ men und ſo wieder auf eine feſte Grundlage zu ſtel⸗ Das iſt dann auch erfolgt. Aus Kreiſen des Barmatkonzerns wird angeſichts der Verhaftung der Leiter des Unternehmens mit der Behauptung operiert, daß 95 Vorgehen der ie an fährden, und zwar dadurch, herangezogene Garantie⸗Bankverſicherungs⸗A.⸗G. infolge der Sperrung ihres Kontos bei der Merkurbank nicht in der ſei, die fälligen Rückverſicherungsprämien an die ver⸗ ſchiedenen großen Verſicherungsgeſellſchaften zu zahlen. Wie wir hierzu erfahren, iſt es richtig, daß die Bar⸗ mat ihre Kredite bei der genannten Verſicherungs bank . Dieſe Bank gehört dem Lloydkonzern Ibre Aktienmaiorität iſt aber im Beſitze des Bar⸗ Kredite der Staatsbank zu ge Vom Reichsbankdirekto⸗ Höhere Kredite Kölu, ſchä den ſchätzt. gelitten. erfährt man Schadens. Die leitenden Herren e ſt. zur Preußiſchen Staats⸗ ba zuſtande gekommen ſind, Reihe von Unternehmun⸗ Ende. A. G., Fir⸗ verein mit. Feier jetzt auch verhaftete Barmat mit Staats⸗ Hofes an. Barmat gegebenen Allgemeine Lage inſcheinend b Infolge des ein. kurzen Anſprache der Bedeutung des vaterländiſchen Stimmung Ausdruck geben. wird noch ein Vertreter der rheiniſchen Hochſchulen ſpre⸗ chen, für deren notleidende Studierende der Reinertrag der Veranſtaltung beſtimmt iſt. hat ſein Erſcheinen zugeſagt; eine Reihe Reichs⸗ und Staatsminiſter werden erwartet. die als öffentliche Veranſtaltung ſich ein Geſellſchaftsabend in den Räumen des Meſſe⸗ Düſſeldorf, 3. Januar. gefunden.) aſſiſtent Ringel wurde in ſeiner Wohnung aufgefunden. Verdachte der Täterſchaft feſtgenommen. ben ſich auch Anzeichen für die Möglichkeit eines Selbſt. mordes, zumal Ringel, ein ſehr pflichteifriger und tüch⸗ tiger Beamter, in bedrängten wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſen lebte. 5 Aus Nah und Fern. im Rheinland.) über die Hochwaſſerſchäden am Rhein und ſeinen Ne⸗ benflüſſen find noch nicht ganz abgeſchloſſen. Sie wer⸗ den von amtlichen Kreiſen auf 25 Millionen Dollar ge⸗ Davon entfallen auf Köln ungefähr 2 Millio⸗ nen. Am meiſten hat Dann folgt der Kölner Bezirk. digten werden Darlehen, gelten, gewährt. bisher im Durchſchnitt ein Zehntel Sie erhöhen ſich automatiſch, rungsſeitig Barmittel in größerem Umfange zur Ver⸗ fügung geſtellt ſind. Köln, 3. Januar. Der Berliner Finanzſkandal. a ee ee e Gerüchte über Kreditgewährung an Barmat. Berlin, 3. Januar. 0 tium wird der Preſſe mitgeteilt, daß die Gerüchte über große von der Reichsbank an den Barmat⸗Konzern angeblich gewährte Kredite unrichtig ſeien. Die Reichs⸗ dank habe lediglich von der Merkurbank den Inkaſſo⸗ berkehr einzelner Wechſel mit einer Geſamtſumme von 100 000 bis 120 000 Mark übernommen, für die eine entſprechende Sicherheit gegeben ſei. habe das Reichs bankdirektorium abgelehnt. Was die Kredite anbelangt, die der Konzern von der Reichspoſt in Anſpruch genommen hat, ſo handelt es ſich nach einer Erklärung des Reichspoſtminiſters da⸗ bei um die Summe von 14½ Millionen Mark, die dem zwanzigfache Rückverſicherung ge⸗ Die Reichspoſt wollte zur Deckung des im Poſtſcheckverkehr entſtehenden verwaltungsmä⸗ gegen Zinſen ausleihen.— Nach Meldungen aus Wien verlautet in Kreiſen der öſter⸗ reichiſchen Industrie, daß die Vorgänge in der Barmat⸗ nach Wien hinüberſpielen dürften, da Bar⸗ mat mit Sklarz in Fühlung ſtehen dürfte, der an der Wöllersdorſer Angelegenheit ſtark intereſſiert ſei. Auch in der Angelegenheit Kutisker ſeien von den Verteidi⸗ bereits Haftentlaſſungsanträge mat in leitender Stelle in der G b Angeblich ſollen die Staatsbankkrei ei de bank bis zur Höhe von 90 Prozent verſich 5 ert ſein Richtig iſt ferner, daß die Merkurbank in Verbindung 1 00 per fia e e 6 rnahme der Verpflichtungen Kutiskers gegen⸗ über der Staatsbank beteiligt 4025 diefe Sa nierung nicht zuſtande gekommen. ſchaften ſeien durch die Geldſperre bei der Merkurbank ereits in gewiſſe Schwierigkeiten geraten. s Vorgehens der Staatsanwaltſchaft hätten zwei Konzernbanken, nämlich die Hoſſmann und Fried⸗ länder Bank A. G. und die Bremer Privatbank A. ⸗G. wegen Störungen des Geſchäſtsbetriebes ihre Kaſſen bis zum 7. Januar geſchloſſen. Doch iſt dieſe Sa⸗ Einzelne Geſell⸗ 1 22 5 14 (Die Hochwaſſer⸗ Die Erhebungen Januar. der Regierungsbezirk Koblenz Den Geſchä⸗ die als Abſchlags zahlungen Die Barentſchädigungen erreichten des angerichteten ſobald regie⸗ (Das Kölner Preſſe⸗ Die Vorarbeiten zu dem großen Preſſefeſt, das der Verein Kölner Preſſe gemeinſam mit der Orts⸗ gruppe Köln des Vereins e. V., am 17. Januar veranſtaltet, nahen ſich ihrem Bei dem Auftakt in der großen Meſſehalle, der als vaterländiſche Kundgebung zu Beginn der Jahr- tauſendfeier der Rheinlande gedacht iſt, wirken Städtiſche Orcheſter und der Kölner Männer⸗Geſang⸗ Ein Prolog Herbert Eulenbergs leitet die rheiniſcher Zeitungsverleger das Walter v. Molo einer Tages und der Außer ihm wird in Der Reichspräſident An die Kundgebung, gedacht iſt, ſchließt, (Erſchoſſen auf ⸗ Der Düſſeldorfer Kriminalbetriebs⸗ erſchoſſen Bruder des Toten wurde unter dem Jedoch erge⸗ Der 22 1 1 8 14 pistet eine außergewöhnliche, den üblichen Rahmen weit übersteigende Gelegenheit zur billigsten Fin großer Posten 10 K id in Cheviot, reich m. 6 95 El Er Tress. u. bunt. Borde W 6 Ein großer Posten — in Gabardine und 5 Kleider anderen schönen 11 50 79 Stoffen.. 13.50 1 g Ein großer Posten ö 5 K ider elegante Formen 19 50 5 E u. Verarbeitung 1 1 Ein großer Posten 15 K id nur guter Sitz, vor- * nehme Ausführung 29. 9 El Er in vielen Farben 1 ü Ein großer Posten 1 2 in bell und dunkel, Kleider darunter erste Aus- 42 1 9 ſuhru agg* Hochaparte Full- u. Gesellschuftsklelder in Eolienne, Crèp de chine, Seide, in vielen Farben, darumier auch jugendliche Formen 25.— 33. 46. 39. Ein großer Posten 22 in Strapazierstoffen Röcke. 2.95 1.75 Ein großer Posten 41 5 in prachtv. Streifen Röcke und in blau Cheviot 4 95 6.95* „„„„ Ein großer Posten Röcke Ein großer Posten 12 nur gute Gabardine Röcke u. Velour de laine 12 50 565 22006 660 16.50, 1 Ein großer Posten umpe und Musen 3 56 23 2.905 Ein groß er Posten faden Ackuk Amper. 5 4.95 dluen und Kassa nur moderne Formen und Dessins 2 62„„ 29. 23. 16.50 12. 9.50 in dunkelblauem Cheviot, Gabardine 7 95 u. in Streifen 9.50* leckun Ein großer Posten Nostüme eee 24. 13.50 Ein gioßer Posten in blauem u. schw. Rostüum Cheviot, aufseiden- 23 50 Serge... 29. 1 Ein großer Posten Kostüme b 48. 39. 9 — 5* Rosfum in Velour de laine moderne Farben Gindlacken. 7, 10.75 Ein großer Posten i Oesten ar 18. 12.50 Tann Mun ö Ein großer Posten Mäntel in gulem Plausch. 7.95 Ein großer Posten Mäntel aansen„. 12.95 Ein großer Posten Mäntel kes. 58. 18.50 Ein großer Posten 5 Mäntel 4 Er 28. 24. Ein großer Posten„ Mäntel üpülts Poſden 9„ 35. Ein gtoßer Posten. Mäntel Pa.., 4. Ein gtoßer Posten Mäntel ne. 19.50 4 74 * (Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich außer Sonn⸗ u. Feiertage.— Bezu 5 Spreis monatl. 1.50 Mk. frei ins Haus. ratis beilagen: wöchentlich Samstags das achtſeitige illuſtr. Sonntagsblatt„Sterne u. Blumen“ dalbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandkalender.— 8 0 4 8 Viernheimer Tageblatt von Abonnements täglich. Rabatt.— Annahmeſchluß für iger (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile 25 Pfg., Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtuft⸗ uſerate u. Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher. Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahnze desen ds in lfd. Rechnung en. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. e 2 Blätter(8 Seiten) Main. Kreuz und Quer. Allerweltsplauderei von Ernſt Hilarion. Die neuen Herren.— Der Tagesſpiegel in der Zeitung.— Dennoch: Kopf hoch.— Geſchmack⸗ loſigkeiten beim Jahreswechſel. Nun ſind wir zwiſchen Feſttagen und Arbeitsſtun⸗ den, mit„Hoffen und Bangen“ in das neue Jahr ge— kommen. Dickbäuchig und heiter, als ſeien ſie von unbegrenzter Lebensdauer, ſo ſchauen die Kalender mit der neubackenen„1925“ uns an. Man kann die „25“ nicht gut leſen, ohne unwillkürlich an etwas fei⸗ erliches oder jubiläumsmäßiges zu denken. Die 25 iſt nun einmal bei uns Deutſchen eine beſondere Zahl. Bei ihrem Auftauchen ſieht das Auge im Geiſte feſt⸗ lich gekleidete Menſchen, frohe Geſichter, leuchtende Blumen und man verſpürt förmlich den Hauch einer ſorgenbefreiten Stimmung. Hoffnungsfroh und zuver⸗ ſichtlich ſind wir in das neue Jahr der Jubiläums zahl geſchritten, wenngleich auch die allgemeine, die wirt⸗ ſchaftliche und die politiſche Lage unſeres Volkes ge— rade zur Jahreswende nicht die roſigſte war und noch iſt. Man könnte mit Buſch ſagen: N Ach ja, ja— ſo ſeufz' ich immer, Denn die Zeit wird ſchlimm und ſchlimmer. Oder kann in unſeren Tagen Einer wagen, Nein! zu ſagen, Der mit kindlichem Gemüt Morgens in die Zeitung ſieht? Der„Friedensvertrag“ mit ſeinem teufliſchen Pa— ragraphengewimmel droht unſerem Volke aufs neue die„Segnungen“ des„Friedens der Gerechtigkeit und Verſöhnung“ empfindlich fühlbar verſpüren zu laſſen. Die Ausſichten auf dem Wirtſchaftsmarkte ſind eben deswegen nicht gerade die günſtigſten und was ſonſt „morgens und abends“ in der Zeitung ſteht, iſt auch nicht dazu angetan, die Stimmung zu heben. Da taucht nach Haarmann in Schleſien eine neue Beſtie in Men⸗ ſchengeſtalt auf, da lieſt man täglich von Ueberfällen auf Kaſſenboten und anderen Perſonen, bei denen ge— wiſſenloſe Verbrecher Geld vermuten, da werden täg— lich aus Rache oder anderen Gründen Brände ange— legt uſw. Es gehört ſchon ein gutTeil Zuverſicht da⸗ zu, um nicht an der Moral bezw. Unmoral eines gro⸗ ßen Teiles unſeres Volkes zu verzweifeln. Und doch müſſen wir uns mit einem kühnen„Dennoch“ aufraffen und mit ſtarkem Glauben an die guten Kräfte in un⸗ ſerem Volke den Weg ins neue Jahr beginnen: Und drängen die Nebel noch ſe dicht Sich vor den Blick der Sonne, Sie wecket doch mit ihrem Licht Einmal die Welt zur Wonne. Blaſt nur, ihr Stürme, blaſt mit Macht, Mir ſoll darob nicht bangen. Auf leiſen Sohlen über Nacht Kommt doch der Lenz gegangen. ſtädtiſchen ausgewieſen geweſenen Beamten Montag, den 5. Januar 1925 Schriftleitung, Druck und Verlag: Johann Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße 88 1 2. Jahrgang. Mit dieſen hoffnungsſtarken Worten Geibels len wir den Dingen, die da kommen werden, droſſen entgegentreten. Der Uebergang vom alten zum neuen Jahr zei neben dem erfreulichen Aufleben ſo uſaucher ſchönten alten deutſchen Sitte— ſtille Stunde der Einkehr und Beſinnung, Bleigießen im Familienkreiſe, Turmblaſen uſw.— doch auch verſchiedene„moderne“ Geſchmack— loſigkeiten. Was ſoll man dazu ſagen, wenn Vergnü⸗ gungsſtätten zur Silveſternacht ankündigen: Bis 12 Uhr Ball, dann Konfſettiſchlacht mit Choralblaſen! Das iſt die gleiche Geſchmackloſigkeit wie die Verſe des Lie— des„Stille Nacht, heilige Nacht“ bei Tanzvergnügen als Tanzwalzer zu verwenden. Etwas mehr Reſpekt vor geheiligten Sitten und Melodien darf man ſchon auch von den Leuten erwarten, die nun einmal bei jeder Gelegenheit tanzen und ausgelaſſen fröhlich ſein müſſen. Wir gönnen ihnen die leichte Lebensauffaſ— ſung ganz gewiß neidlos, dürſen aber auch erwarten daß ſie mit alten lieben Ueberlieferungen nicht Komö⸗ die und Schundluder treiben f Daß auch der Anfang des Jahres 1925 ſchneelos über uns erging, ſei der Vollſtändigkeit wegen auch an dieſer Stelle vermerkt. Anſcheinend will der hun⸗ dertjährige Kalender einmal zeigen, daß ſeine Weis⸗ ſagungen keine Fabeln ſind. Vor hundert Jahren hat⸗ ten wir um dieſe Zeit das gleiche Wetter, ja es war ſogar noch etwas milder und doch folgte dieſem außer— gewöhnlicher Winter ein äußerſt reich geſegneter Som⸗ mer. Wir haben alſo keine Urſache, uns von den Un— wol⸗ unver⸗ glücksunken, die ſchon jetzt wieder einen traurigen Som— mer an die Wand malen, die Hoff ie Sti Hoffnung und die Stim— mung verderben zu laſfen. N e — 0— Aus Heſſen. Mainz, 3. Jan.(Die Wohnungsnot.) Die Unterbringung der zurückgekehrten Ausgewieſenen macht der Stadt nicht zu bewältigende Schwierigkeiten. Es fehlen ihr rund 700 Wohnungen, da die Zahl der requirierten Wohnungen heute weitaus größer iſt als vor dem Beginn des Ruhrkampfes, obſchon die Regie— beamten bis auf die zur Kontrollkommiſſion und zur Armee verſetzten abgezogen ſind. Dieſer zohnungs⸗ mangel trägt die Schuld daran, daß bisher don den nur ver⸗ einzelte bisher in eigenen Wohnungen wieder unter— gebracht werden konnten und daß die Eiſenvahnver⸗ waltung ſich dadurch hilft, daß ſie ihre Beamten, die hier nicht unterkommen können, in der Umgebung bis nach Darmſtadt einzuquartieren verſucht. Worms, 3. Jan.(Niedriger Waſſer⸗ ſtann d.) Seit dem Jahre 1919 iſt gegenwärtig der niedrigſte Rheinwaſſerſtand zu verzeichnen. Allenthalben tauchen inmitten des Stromes wieder Inſeln und Sandbänke auf, die für die Schiffahrt hinderlich ſind. Infolge des niedrigen Waſſerſtandes ſind die Schiffe gezwungen, weniger Frachten zu laden, ſo daß eine wirtſchaftliche Ausnutzung des Laderaumes nicht mög— lich iſt. Die tiefte Tiefe der Fahrtrinne beträgt nur 1½ Meter Der ſtarke Rückaana des Walſers bat es — are 9 N mit ſich gebracht, daß heute die Nebenarme des Rheins, der Altrhein uſw., vollſtändig ausgetrodnet ſind und ſich hie und da nur noch Pfützen zeigen. Biblis, 3. Jan.(Meſſerſtecherei mii tödlichem Ausgang.) Hier hat ſich eine fol⸗ genſchwere Meſſerſtecherei ereignet. Der Arbeiter Laub⸗ ner war in einer Wirtſchaft mit dem Fabrikarbeiter Stenner in Streit geraten; der Wirtſchaftsſtreit wurde auf der Straße fortgeſetzt und in der Nähe des Krie⸗ gerdenfmals verſetzte Stenner dem Valentin Laubner einen Meſſerſtich in die Halsſchlagader. Der ſofort her⸗ beigeholte Arzt konnte nur noch den Tod des Mannes ſeſtſtellen. Der Getötete hinterläßt neben ſeiner Frau noch ein kleines Kind. Stenner iſt in der Zellſtoff⸗Fa⸗ brit Waldhof beſchäftigt und Vater von vier unmündi. gen Kindern. Er wurde in ſeiner Wohnung verhaftet Walldorf, 3. Jan.(Ein Arzt⸗Doppel⸗ jubiläum.) Dr. Hoffmann feiert am 10. Januar ein ſeltenes Doppeljubiläum. Es ſind an dieſem Tage 40 Jahre her, daß er im Berufe iſt, und 25 Jahre daß er ſeine Praxis in unſerer Gemeinde ausübt. Dr. Hoffmann hat ſich beſondere Verdienſte namentlich auch um die Bekämpfung der Lungen- und Tuberkuloſekrank⸗ heiten erworben. . Gießen, 3. Jan.(Verhängnis volle Neujahrsſchießerei.) In die Kuniken wur⸗ den vorgeſtern in aller Frühe fünf Opfer der Silveſter⸗ feier eingeliefert, davon zwei mit Kopfſchüſſen, eines mit Handverletzung, das vierte mit Stichwunde. Töd⸗ lich verletzt wurde der 29 Jahre alte Arbeiter Willy Rinn nachts 2 Uhr eingeliefert. Er hatte mit ſeinen Freunden in einer Wirtſchaft zu Heuchelheim Silveſter gefeiert, es kam um Mitternacht zu einer Schießerei und Rinn ſtürzte plötzlich zu Boden. Eine Kugel hatte ihm den Unterleib getroffen. Obwohl die Aerzte und Krankenſchweſtern ſich nach ſeiner Einlieferung eifrigſt bemühten, ſtarb Rinn um 69, Uhr anſcheinend an in⸗ nerer Verblutung und Milzzerreißung unter furchtbaren „ Es handelt ſich jedenfalls um Fahrläſſig⸗ eit. Aus dem badiſchen Lande. Maunheim, 3. Jan.(Der Poſtverkehr am Neujahrstage.) Wie zu erwarten war, hat in dem erſten Jahr der ſtabiliſierten Mark der Neu⸗ jahrsbriefverkehr wieder einen gewaltigen Umfang an⸗ genommen. Wenn auch der Verſand an Neujahrsbrie⸗ fen und-karten noch nicht den Stand der Friedensjahre erreicht hat, ſo kann nach Auskunft von zuſtändiger Seite geſagt werden, daß der diesjährige Neujahrsver⸗ kehr ſeit Kriegsbeginn die ſtärkſte Inanſpruchnahme der Poſt gebracht hat. Die Poſtbeamten hatten in den letz⸗ ten Tagen eine ungeheure Arbeit zu bewältigen, um ſo mehr, als nach den beſtehenden Erſparnisvorſchriften kein Hilfsperſonal eingeſtellt wurde, ſondern die Mehr⸗ arbeit von dem normalen Perſonalbeftand ausgeführt werden mußte. Mannheim, 3. Jan.(Zurückgenommene Klage.) In den Nummern 36 und 65 der kommani⸗ ſtiſchen„Arbeiter-Zeitung“ vom 19. April und 26. Mai 1924 erſchienen Artikel mit der Ueberſchrift Sozial⸗ unsere bekannt gufen beispiellos Hillig einaukaufen ir haben in den verschiedensten Abteilungen Zu dieser Beransfalſlung enorme Mengen Waren bereifgesfelll, insbesondere sind große Foslen Leig waren, Kleidersfoffe. Buaumwollmwaren, Trikofagen, WLäsche, Konfekfion vorhanden. Kommen Sie und ũbergeugen Sie sic! M. ANNH ELN * ndauer M. ANIVNV HEIL 21. 1 311 LA Das Qualitäts haus. 1 98 338 So besichtigen Sie biite ohne Kaulzwang mein enormes Lager. Fachmũnnische u. aufmerksumste Bedienung! Nur Qualitätsware! Furnsprecher 2154 ganz enorm Hillio eintzauſen? Wollen Sie allerbest verarbeitete, eleganle 1 N 1 N lion Die nicht zu schlagenden Dreise in meinen G Schaufenstern zeigen Innen deutlieh, as ich HBiefe! ——— Nur Oualitätstbare! ————ů— Ddemokratiſcher Mißbrauch der Schweizer In diefen Artikeln wird in ſchärfſter Weiſe darüber rä⸗ ſoniert, daß die Schweizer Hilfsaktion für die notlei⸗ denden deutſchen Familien von dem Mannheimer ſo⸗ zialdemokratiſchen Wohlfahrtsausſchuß zu Parteizwecken mißbraucht werde. Wegen dieſer ehrenrührigen Belei⸗ digungen ſtellten die Geſchäftsführer des Ausſchuſſes Krämer und Fröhlig Strafantrag gegen die Schriftrei⸗ tung Kenzler und Heilmann. Heilmann war zu der Verhandlung nicht erſchienen. gen erklärte Kenzler, daß er die drucksform des Artikels in der daure und die Koſten des Nach Anhörung der Zeu⸗ beleidigende Aus⸗ „Arbeiterzeitung“ be⸗ Verfahrens übernehme. ler erklärte ſich bereit, ſeinen ganzen Einfluß geltend zu machen, daß der zuſtandegekommene Vergleich in der nächſten Nummer der„Arbeiterzeitung“ erſcheinen wird. Der Vertreter der Privatkläger, Rechtsanwalt Dr. Op⸗ penheimer erklärte hierauf, daß die Privatklage zurück⸗ genommen wird. nacht.) Mannheim, 3. Jan.(Aus der Neujahrs⸗ In der Neujahrsnacht wurden 30 Perſonen wegen Abbrennens von Feuerwerkskörpern zur Anzeige gebracht. verübten, wurden die Namen feſtgeſtellt. nen ſchoſſen mit Revolvern. Von 32 Perſonen, die erhebliche Ruheſtörung Zwei Perſo⸗ Eine Perſon gab mit einer Leuchtpiſtole Schüſſe ab und verſengte dabei den Mantel einer Dame. wahrung genommen werden, davon mußte Drei Betrunkene mußten in Ver⸗ einer in das allgemeine Krankenhaus verbracht werden. In der Neclarſtadt gab es eine Meſſerſtecherei. fand Aufnahme im allgemeinen Ein Verletzter Krankenhaus. Gegen 41 Perſonen(Geſchäftsleute) werden Anzeigen vorge⸗ legt, weil ſie Feuerwerkskörper verkauften.— Das iſt natürlich nur ein Teil des Unfugs, der getrieben wurde.— Infolge Trunkenheit geriet in der Silveſter⸗ nacht gegen 2 Uhr ein auf der Turchreiſe hier befind⸗ licher Schloſſer unterhalb der Friedrichsbrücke in Neckar. retten. hrachte ihn in das 0 Augenbrauen zuſammen. den ans Land Berufsfeuerwehr ver— Krankenhaus, woſelbſt er verblieb. Er konnte ſich durch Schwimmen Das Sanitätsauto der Hilfsaktion! 1 eee Karlsruhe, 3. Jan. Gelandet wurde aus der Alb bei Knielingen die Leiche einer 22 Jahre alten Stütze, welche ſeit dem 2. November 1924 vermißt würde. Sie war aus Echterdingen, zilletzt hier in Stel⸗ lung und hat ſich im Zuſtand geiſtiger Umnachtung das Leben genommen. Freiburg, 3. ſt ädtiſchen Beamten.) f Stadtrats wird den Beamten, Angeſtellten und Ver⸗ ſorgungsempfängern der Beſoldungsgruppe 1 bis 6 vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes wie den Landesbeamten ein Zuſchlag von 20 Prozent zun Grundgehalt für den Monat Januar 1925 als Vor⸗ ſchuß für die in Ausſicht ſtehende endgültige reichs⸗ geſetzliche Regelung gewährt. 5 Lörrach, 3. Jan.(Leich enfund.) Geſtern vormittag wurde an dem Rechen der Wieſentäler We⸗ berei von Aretz an der Schweizer Grenze die Leiche eines beim Grenzzollamt in Riehen tätigen ſchweizeri⸗ ſchen Zollbeamten aufgefunden, der in Riehen anſäſſig iſt. Wie ſich das Unglück zugetragen hat, iſt noch völ⸗ lig in Dunkel gehüllt. 1 Nürtingen, 3. Jan.(Bluttat.) Ein vor kur⸗ zem aus Amerika heimgekehrter junger Mechaniker Schach, der Sohn einer hieſigen Witwe, war von einem 65jährigen Stuttgarter Mitreiſenden beſchuldigt worden, ihm 2000 Dollars geſtohlen zu haben. Die Haus⸗ ſuchung ergab jedoch keinen Anhaltspunkt für die Be⸗ ſchuldigung. Der angeblich Beſtohlene ſuchte nun Schach in ſeiner Wohnung auf und ſchoß ihn nach kurzem Wortwechſel nieder, ſo daß der Tod alsvald eintrat. Auf der Flucht verletzte er einen ihn verfolgenden Schutzmann durch einen Schuß in den Leib lebens⸗ gefährlich und ſchoß aus einer günſtigen Stellung hin⸗ ter einem Baum am Neckar auch weiterhin wild um ſich, bis es einem Schutzmann gelang, ihn durch einen Schuß ins Bein wehrlos zu machen. Behla(Amt Donaueſchingen), 3. Jan.(Sich we⸗ rer Unfall.) Das Silveſterſchießen nahm hier einen ſchlimmen Ausgana. Der 15iäaͤhrige Honold lud Jan.(Zur Beſoldung Laut Beſchluß des der Weener —— eine Waſſerleitungsroyhre mit Sprengmunition und brachte ſie zur Exploſion. Ein Splitter durchſchlug dem jungen Mann beide Backen und zertrümmerte den Unterkiefer, ſo daß die Verbringung des Verunglückten ins Donaueſchinger Krankenhaus notwendig war. Aus der Pfalz. Ludwigshafen, 3. Jan.(Ludwigshafen als Ausſtellungsſtadt.) Im Stadthaus Süd tagte eine größere Verſammlung von Intereſſen⸗ ten, um die nähere Vorbereitung zu den für zieſes Jahr im Sommer geplanten größeren Ausſtellungen und ſonſtigen Feſten eingehender zu beſprereen. Erfreu⸗ lich war, in der Verſammlung feſtzuſtellen, daß ein Einheitswille vorhanden iſt, um die Ausſtellungen im großen Stil durchzuführen. Die Stadt Ludwigshafen hat nach den Ausführungen des Bürgermeiſters Klee⸗ foth, der die Beſprechung leitete, alle Vorbereitungen getroffen, um den Gäſten und den Fremden den Auf⸗ enthalt in Ludwigshafen ſo angenehm wie möglich zu machen. Der Direktor des Statiſtiſchen Amtes Lud⸗ wigshafen, Dr. Zwick, der ein längeres Referat erſtat⸗ tete, ſtellte der Verſammlung den erſchienenen Hofrat Stockheͤuſen von Arnſtadt vor, der Geſchaftsführer der verſchiedenen Ausſtellungen werden ſoll. Die Land⸗ wirtſchaftliche Ausſtellung wird zehn Tage dauern und Anfang Juni enden. Sie erſtreckt ſich auf alle Ge⸗ biete der pfälziſchen Landwirtſchaft einſchließlich Wein⸗ bau. Im Rahmen der Ausſteilung findet gleichzeitig eine Induſtrieausſtellung ſtatt, die zeigen ſoll, wie eng die Induſtrie mit der Landwirtſchaft verbunden iſt. Die Gartenbauausſtellung wird eine ſchöne Veranſt it ing werden, die auch vom Saargebiet, Heſſen, Baden und Württemberg durch Ausſteller beſucht erden wird. Die Gartenbauausſtellung dauert von Mai bis Oktober. Im Rahmen dieſer Ausſtellung finden dann auf demſelben Gelände am Riedſaumpark das Pfälziſche Kreisſänger⸗ feſt und Kreisturnfeſt ſtatt, die ebenfalls einen groß⸗ artigen Verlauf nehmen dürften. Auch eine pfälsiſche r eee N Die Bernhauſens. Roman von Fr. Lehne. 1. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Giſela errötete noch mehr. Wie in empfindlichem Schmerz zogen ſich ihre ſchön geſchwungenen dunklen „Du phantaſierſt dir da etwas zuſammen, Thora, woran ich nicht denke. Es lönnte ja gar nicht ſein, weil es— zu ſchön wäre,“ fügte ſie leiſe hinzu mit unſicherer Stimme. Ihre Hände zitter⸗ ten ein wenig, als ſie die weiche Seide ſorglich zuſam⸗ menlegte, aus der ſie eine Bluſe arbeiten wollte. Annelies kniete neben ihr und ſtreichelte ſie. hatte den feuchten Schimmer in der Schweſter Augen geſehen. Glaube nur und denke immer daran. Stark und feſt— dann geht alles in Erfüllung! So mache ich es.“ Giſela ſtreichelte liebkoſend das krauſe braune Haar der Jüngſten.„Liebe Kleine, du meinſt es gut!“ „Ach, wer doch auch den Optimismus deiner ſieb⸗ zehn Jahre hätte, Annelies!“ ſeufzte Thora.„Dir hängt der Himmel noch voller Geigen. Mache du aber erſt, wie wir, verſchiedene Ballw inter mit, komm du auch in die Zwanzig, dann werden deine Erwartungen ſchon herabgeſtimmt werden.“ „Ich werde keinen mehr mitmachen— habe von dem einen ſchon genug. Ich danke dafür, als Kom⸗ teiſe Bernhauſen auf dem Präſentierteller zu ſitzen und mich zu plagen und ſtandesgemäß zu benehmen. Ich haue doch immer daneben, obgleich ich in euch die voll⸗ kommenſten Vorbilder habe! Hier gefällt es mir üver⸗ haupt nicht. In dem kleinen Haus, wenn es luch Villa genannt wird, iſt alles ſo eng Warum bleiben wir nicht auch im Winter in Bernhauſen? Dort iſt's viel ſchöner und freier—“ a „Und einſamer! Da kriegen wir erſt recht keinen Mann! Haſt du dort Offiziere zum 1 Jumm⸗ chen, das verſtehſt du nicht! Dort hat Papa deinen lub, in dem er ſeine Tage verbringen karst, dort iſt 6 Sie kein Variete, keine Operette, dort hat er keine Gelegen— heit zum Spielen, denn wen hätte er da als ſtandes⸗ gemäßen Verkehr? Doch nur den früheren Müller Kruſe, der ſich ſeit zwei Jahren auf dem ſchönen Richthofen⸗ ſchen Gut breit macht. Kann er zu dem Manne auf die Jagd gehen? Doch ausgeſchloſſen! Du ſiehſt alſo, wir müſſen hier in der Stadt ſein, um den Winter an⸗ gemeſſen totzuſchlagen. Der Sommer bleibt für das Land. Anders geht es bei ſo hochgeborenen Leu⸗ ten wie wir ſind nicht— alſo füge dich!“ „Du biſt furchtbar, Thora!“ ſagte Giſela, der die bittere Ironie der Schweſter wehe tat, ovwohl die aur ausſprach, was ſie ſelbſt oft ſchon gedacht. Wir müſ⸗ ſen uns ja fügen, denn Papa mit ſeiner unwiderſteh⸗ lichen Liebeswürdigkeit zwingt uns allen ſeinen Wil⸗ len auf, aber—“ „Ich habe ihn längſt in ſeinem Egoismus erkannt. Ueber mich hat er keine Macht. Ich werde ihm näch⸗ ſtens einmal gründlich meine Meinung ſagen. Die arme Mama reibt ſich noch auf.“ „Du kannſt es nicht ändern, Thora.“ „Ich verſuche es wenigſtens. Und wenn er kein Einſehen hat, daß es ſo nicht weitergeht, dann begehe ich einer Gewaltſtreich.—— Na, brauchſt nicht zu er⸗ ſchrecken, Große. Ich meine bildlich! Oder glaubſt du ich würde durchgehen? Dazu habe ich kein Talent. Be⸗ denke auch, was die Leute ſagen würden! Nein, ich heirate einfach, wer mir über den Weg läuft— gleich⸗ viel, wer es iſt, nur vorausgeſetzt, daß er das aßtige Kleingeld hat. Unter zwei Millionen tue ich es nicht. ch habe es ſatt, dieſes Scheinleben. Nach außen hin 55 auftreten und innen jeden Groſchen wie die kleinſte Bürgersſrau ängſtlich umdrehen! Die Handſchuhe fünf⸗ mal mit Benzin waſchen, ſich die Kleider ſelbſt arbeiten, wenn wir auch n ee haben, wie geulich die Ruttenbach mit ihrem ſüßeſten, falſcheſten Lächeln ſagte, als ſie mein aufgearbeitetes Tafferlleid bewunderte—“ „Ift das eine Schande, Thoras“ das anſp wüßteſt, „Nein. Aber ich habe eb Luſt mehr, ſo wei⸗ ter mitzumachen! Und ſo knappes Taſchengeld, mit dem hinten und vorn kein Auskommen iſt—“ „Aber dann kauft man ſich auch keine Strümpfe, das Paar zu acht Mark, Thora!“ Thora machte eine ungeduldige Schulterbewegung. „Ich kann nun einmal keine wollenen Strümpfe tra⸗ gen, Giſela! Oder ſoll ich mir ſelbſt welche ſtrickenk So praktiſch bin ich noch nicht geworden! Genug, daß ich mir die Kleider ſelbſt nähe. Zwar, um gerecht zu ſein: du tuſt es eigentlich, und ich helfe nur ſo zum Schein. Du biſt eben die beſte, ſelbſtloſeſte Schweſter, ganz der Mama nachgeartet— und ich habe viel vom Papa— leider. Doch es iſt nicht zu ändern. Ich habe ſo gar keine Talente— nur Talent zum Geldausgeben für ſchöne Dinge, an denen ich eine faſt kindiſche Freude habe. Elegante, geſchmackvolle Toiletten, ſeidene Strümpfe, Spitzenwäſche— überhaupt Luxus, Luxus in jeder Art, der iſt mir Lebensbedürfnis. Und gerade ich muß ihn entbehren! Aber lange will ich das nicht mehr— ich kann einmal nicht im Schatten leben! „Und iſt das Leben im Schatten einer liebeloſen Ehe nicht noch viel ſchwerer zu ertragen, Thora? Wenn dein Herz einmal ſprechen wird—“ „Das wird nicht ſprechen! Glücklicherweiſe habe ich keins. Es iſt nur unnützer Ballaſt. Und für mich iſt Armut und Dürſtigteit das ſchwerſte. Ach, wenn du wie inbrünſtig ich mich hinausſehne aus der Verlogenheit unſeres Lebens!“ „Dann lüge doch nicht mit, Thora!“ ſagte lies.„Das iſt doch ſehr einfach— mache es wie ich. Ich ſtreite. Ich will wieder hinaus nach Bernhauſen, und wenn ich mit der alten Bärbe allein ſoll!“ „Die arme Mama— wenn ſie euch hörte! An ſie denkt ihr wohl gar nicht!“ 5 „Mama geht mit uns. e mag allein hierblei⸗ ben und ſich eine möblierte Wohnung mieten. W ben den ganzen Haushalt hier auf, entlaſſen 1. wachsvolle Perſonal und—“ SG..) ſeidenen ellung m an, au ber der wer durch eine Ausſtellung vertreten ein wird. 0 rslautern, 3. Jan,(Große Aus ſchreitungen mit tödlichen Folgen.) Zu großen Ausſchreitungen kam es hier in der Sil⸗ veſternacht. Uum 3 Uhr fand in der Tockendorfſchen Wirtſchaft in der Dankenbergerſtraße zwiſchen mehre⸗ ren Gäſten eine Rauferei ſtatt. Bei neu eintretenden Gäſten wurde die Abgabe von Bier verweigert. Dieſe wurden aus der Wirtſchaft hinausverwieſen. Sie ſtell⸗ ten ſich auf der Straße vor der Wirtſchaft auf und verſuchten von hier aus ins Lokal einzudringen. Um dies zu verhindern, gav der Schloſſer Auguſt Berker durch die nach der Straße führende Glastüre einen Schuß mit einem Revolver ab, der den vor der Tür ſtehenden Johann Klein in den Mund traf. Die Ku⸗ gel drang durch den Hinterkopf und führte den als⸗ baldigen Tod herbei. Berker wurde feſtgenommen. Bei weiteren Schlägereien erhielten vier Perſonen leichtere Verletzungen durch Meſſerſtiche. Klein⸗ Linden, 3. Jan. Ueberfahren und getztet wurde das Dienſtmädchen Antonie Stiller. Man nimmt an, daß das Mädchen freiwillig den Tod geſucht, da ſie zwiſchen den Güterzugsgleiſen aufgefunden wurde. Landau, 3. Jan.(GṼerbot von Zeit⸗ ſchriften.) Nach Mitteilung des Bezirksdelegierten ind nachſtehende Druckſchriften verboten: 1.„Hannover⸗ ſcher Kurier“ auf die Dauer von drei Monaten ab 10. Dezember 1924. 2. Die Broſchüre„Franzönſche Mord⸗ brenner am deutſchen Rhein“, veröffentlicht vom veut⸗ ſchen Schutzbund Berlin. 3. Deutſcher Schwabenkalender für das Jahr 1925. Kleine Chronik. Kommuniſtiſche Paßfälſcher. Wie aus Wien ge⸗ meldet wird, wurde dort der kommuniſtiſche Abgeord⸗ nete Iwan Katz verhaftet, als er einen auf einen fal⸗ ſchen Namen lautenden Paß viſieren laſſen wollte. 95 wird dem Wiener Landesgericht eingeliefert wer— en. Eine Höllenmaſchine. Erneſto Torchia, ein be⸗ kannter italieniſcher Rechtsanwalt in Los Angelos, Ka⸗ lifornien, öffnete am Weihnachtsabend verſchledene Pa⸗ lete, die unter dem Chriſtbaum lagen und Geſchenke für den Rechtsanwalt enthielten. Plötzlich explodierte ein Paket, das, wie die ſpätere Unterſuchung feſtſtellte, eine Höllenmaſchine enthalten hatte. Der Rechtsan⸗ walt wurde durch die Sprengſtücke der Bombe ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf im Spital ſtarb. Es handelt ſich um einen Racheakt. Eine rätſelhafte Krankheit. Aus Alahabad wird gemeldet, daß die Bevölkerung der perſiſch⸗afghaniſchen Grenze durch eine ſchwere Epidemie heimgeſucht wird, die ſeit zehn Tagen in der Gegend von Parz berrſcht. Bisher ſollen 200 Perſonen geſtorben und zahlreiche Perſonen tödlich erkrankt ſein. Die Aerzte der Ge⸗ gend koennten die Urſache der Epidemie nicht feſtſtellen. Die Kranken beginnen zunächſt aus Mund und Augen zu bluten, dann wird ihre Haut plötzlich gelb und ſie ſterben unter entſetzlichen Schmerzen. 2 1 5* Lokales und Allgemeines. — Winterſpaziergänge haben ihre eigenen, wun⸗ derbaren Reize. Die Natur tritt uns an allen Orten und zu allen Zeiten in ihrer hehren Pracht und wun⸗ derbaren Hoheit entgegen. Selbſt im kalten Winter wenn alles Leben erſtorven ſcheint, Eis und Schnee Flur, Wald, Feld und Bach einhüllen, erblickt ein ge⸗ itbtes und an Beobachtungen gewöhntes Auge ſo viel des Bemerkenswerten, daß es ſich nicht ſatt ſehen kann und immer wieder von neuem die Großartigkeit der Natur bewundern muß. Wie hochpoetiſch ſieht der von Schnee⸗ und Eiskriſtallen umhüllte Winterwald aus! Millionen ſunkelnder Schneeſterne hängen an den Zwei⸗ gen und Aeſten, der ganze Wald blickt und funkelt, als wäre er mit Diamanten und Edelſteinen berſät. Ein Zaubermärchen aus Tauſend und eine Nacht ſcheint hier zur Wirklichkeit geworden zu ſein! Und erſt wenn es in dieſem Winterwald ſchneit! Wie der geheime Rei⸗ den der Wintergeiſter erſcheint das wirkte Durcheinan⸗ der Flocken, die ſich gegenſeitig zu haſchen zuchen. un bedecken ſich die Gipfel der Bäume mit ihrer zerdrückenden Laft, daß dieſe mide ihre Zweige zur de neigen. Schneebringende Worten ziehen vorüber, nie mond⸗ und ſternenerleuchtete. ütterkalte Winter lacht Bunde ſo daß am Morgen alle Aeſte und Zweige des Waldes mit einem dichten and beſtgefrorenen Schneepolſter umhüllt ſind. Die mit Schnee und Eis deladenen Bäume gewähren aber einen gerade zu räch' igen Anblick, der feen Naturfreund erheben muß. Wundervoll ſind die grotesken Gebilde und unzählbar die phantaſtiſchen Formen, die ſich bem bewundernden Beſchauer darbieten. — Oſt⸗ und Südafrika. Die Einwanderuags⸗ ſperre für Deutſche in das ehemalige deutſche Gebiet Oſtafrikas iſt abermals um ſechs Monate bis zum 5. Juli 1925, verlängert worden. Die Einwanderung nach Südafrika iſt zur Zeit vollkommen frei. Jede Perſon zuropäiſcher Abſtammung kann einwandern, die Ein⸗ vanderer werden nur bei der Landung auf beſtimmte Vorausſetzungen hin geprüft. Dieſe Vorauſetzungen wer⸗ den für Deutſche im allgemeinen immer gegeben ſein. ſo das Leſen einer europäiſchen Sprache, Nichtvor d. ſtraftheit wegen gemeiner Verbrechen und Freiſein von anſteckenden Krankheiten. Ter Einwanderer muß ent⸗ weder nachweiſen, daß er eine geſicherte Stellung haf oder genügend Mittel vorzeigen können, damit er der Oeffentlichkeit nicht zur Laſt fällt. Landwirtſchaft. Winterweide. 5 5(Nachdruck verboten.) Eine geſunde Viehzucht iſt ohne Weidegang nicht mehr möglich. Der lange Aufenthalt in geſunder Luft und die ſtete Bewegung gibt den Weidetieren ganz von ſelbſt einen normalen Körperbau mit kräftigen Kno⸗ chen, Sehnen. und Nerven.— Aber auch im Winter ſollte ein regelmäßiger Weidegang eingeführt werden. Die Tiere werden dadurch bedeutend widerſtandsfähi⸗ ger und paſſen ſich den Witterungsumſchlägen ungleich beſſer an. Auch die Anfälligkeit für tuberkuloſe ſen für die Sommer- wie für die Winterweide dadurch erzogen werden, daß man ſie ſoweit dies irgend an— gängig, von Geburt an unter freiem Himmel hält. Auch können die alſo abgehärteten Tiere über Winter in einem Schuppen untergebracht werden, wo ſie frei aus⸗ und einlaufen können. Sie bekommen von Anfang an ein dickeres Fell und eine kräftige Körperkonſtitution. 5 Der Grundſatz in der Weidewirtſchaft: im Früh— jahr mager zur Weide, im Herbſt fett von der Weide, f 5 Er- krankungen wird erheblich eingeſchränkt. Die Tiere müſ⸗ N muß dahin ergänzt werden, daß auch die Weidetiere fett ſein müſſen, wenn man mit ihnen zur Winterweide übergehen will. Magere Tiere halten den Winter auf der Weide nicht aus, während fette ſelbſt ſtrenge Win⸗ ter gut überſtehen. Dr. Pl. Wenn der Alltag beginnt Man hat ſich Glück gewünſcht. Der Silveſterpunſch iſt verdampft, die Chriſtbaumkerzen tropfend verglüht, und ihre Träger ruhen nackt und fröſtelnd auf Kehricht⸗ haufen und einſamen Höfen. Alte Pläne, alte Hoff⸗ nungen fahren in ein neues Jahr. Gute Reiſe! Feſte ſind vorüber! Neue Tatkraſt wächſt. Klarer beginnt man zu denken, Ziele verdichten ſich. Wohlver⸗ packt werden Chriſthaumſchmuck und Weihnachtsengel in Kaſten und Käſtchen auf den Bodenraum geſtelrt. Die Geſchenke, ſröhlich bejubelt am Heiligabend. wer⸗ den allmählich zu Alltäglichkeiten. Der Pelz, die Hand⸗ ſchuhe, das Kleid, die Schuhe... Luftſchlangen und Confetti, Reſte der Silveſternacht, verwandeln ſich zu ärgerlichen Kleinigkeiten, am Teppich haftend, ſich heim⸗ tückiſch im Beſen verſteckend. Doch auch draußen ver⸗ weht Feſtſtimmung. Weicht praktiſcher Arbeit. Den Frühjahrsverkauf im Auge kalkuliert der Kaufmann. Der„Inventurausverkauſ“ räumt auf mit den Reſten des alten Jahres. Der Schuſter, der Schneider hat ſeine Feiertagsarbeit hinter ſich. Dem Arbeitsſtieſfel und dem Mancheranzug macht Spitzenkleid Schnallenſchuh Platz. Langſam holen die Kinder die Schulmappen wieder aus der Ecke. Am 6, beginnt die Schule, an„der heilig Drei Kunings⸗Dag“, wie man zu Dürers Zeiten ſagte. Und wie damals feiert auch heute noch in verſchiedenen Gegenden Deutſchlands dies alte Feſt mit Mummenſchanz und heiter'm Lied. Kinder kleiden ſich in Goldflitter und werden zu den drei Königen aus dem Mohrenland, ſingend und Ga⸗ ben heiſchend von Tür zu Tür ziehend. Noch ein klei⸗ ner, letzter Schimmer, ein Nachhall des Chriſttages. Aber im großen Ganzen iſt der Feſttag entflohen. Anne⸗ Kinder- Stiefel Glöge 182 zum Auss. Mu. 2.90 Stiefel dtdge 2½2 Ml. 1. 90 echt B e 5.90 235 Stiefel orte 3/8.... I. 7. 90 man] Nation dürfen, iind tion muß Die Schaufenſter haben ſich aus wattebetupften Tan- nenwäldern wieder in Stapelplätze für Seife, Stoſſe, Spezereien und ſonſtige nützliche Dinge verwandelt. Eilige Paſſanten huſchen daran vorüber, jeder ſeinem Geſchäft, ſeinem Handwerk nach. 8 Wenn der Alltag beginnt, verweht Feiertagsroman⸗ tik. Es iſt gut ſo. Klarer Verſtand und klare Köpfe ſind not. Was es auch bringen mag, in dieſem neuen Jahr vielleicht noch mehr als im alten. Klare Köpfe und klarer Verſtand— ſo nüchtern das auch klingt. Aber es iſt nötig zum weiteren Auf⸗ bau und ſomit zur Schaffung des endgültigen Friedens. Feiertagsromantik muß entfliehen, wenn ſie erhalten bleiben ſoll.„Alles zur rechten Zeit“ heißt's in einem Märchen von Anderſen. P. Südafrika und die ſchwarze Gefahr am Rhein. Sieht man von den Aeußerungen, die ſeinerzeit der frühere Miniſterpräſident Smuts über den Verſſil⸗ er Vertrag und ſeine Undurchführbarteit gemacht hat, ab, ſo hat ſich Südafrika, das mit ſeinen eigenen un⸗ zünſtigen Wirtſchaftsverhältniſſen und ſeinen Beziehun⸗ zen zu England viel zu tun hat, bislang im großen und ganzen kaum mit dem deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Gegenſatz befaßt. Neuerdings iſt darin eine Aenderung eingetreten, und zwar ſcheint es die Beſorgnis der Buren vor der Negergefahr zu ſein, die die Augen Südafrikas nach dem Rhein und den dorti⸗ zen Zuſtänden gelenkt hat. Einmal darauf aufmerkſam zeworden, wendet ſich der Raſſengegenſatz, n dem die Burenbevölkerung zu den Farbigen Afrikas teht, mit aller Entſchiedenheit gegen die ſchwarze Ge⸗ ahr im beſetzten Gebiet am Rhein. Es iſt bekannt, wie groß der Einfluß der Kirche n Südafrika iſt. Es war daher von höchſter Bedeu⸗ ung für die geſamte Stellungnahme der holländiſchen Bevölkerung Südafrikas, daß die 25. Synode der hol⸗ ändiſch⸗reformierten Kirche auf die Interpellation eines üdafrikaniſchen Geiſtlichen hin die Negerbeſatzung am Rhein zum Gegenſtand ihrer letzten Tagung machte. Es wurde einſtimmig eine Entſchließung angenommen, daß auf dem Regierungsweg die franzöſiſche Regierung auf⸗ gefordert werden möchte, alle ſchwarzen Truppen aus allen deutſchen Gebieten zu entfernen. Einmal zur Erörterung geſtellt, iſt das Thema nicht wieder von der Tagesordnung verſchwunden. In dem in engliſcher Sprache in Kapſtadt erſcheinenden Wochenblatt„The South Africa Nation“ heißt es in einem längeren Aufſatz:„Wir begrüßen den Antrag der holländiſch-reſormierten Synode, der die Entfernung der farbigen Truppen aus Deutſchland bezweckt. Dieſer Antrag kann nicht anders als die vollſte Unterſtützung bei jedem Südafrikaner finden, und wir ſind als No⸗ tion der holländiſch-reſormierten Synode zu Dank ver⸗ pflichtet, daß ſie ihre machtvolle Stimme wieder ein⸗ mal erhoben hat, um den Chorus ernſter, indignierter und feierlicher Proteſte zu verſtärken gegen die⸗ ſe s gemeinſte und unverzeihlichſte Verbrechen an allem, was von der Ziviliſation hochgehalten worden. Dieſer Beſchluß der Synode iſt um ſo willkommener, da er zugelegener Zeit kommt, kurz nachdem die Ver⸗ einigte freie Kirche von Schottland eine unzweideutige Denkſchrift über die Verwendung afrikaniſcher Truppen im beſetzten Deutſchland an den Premierminiſter von England gerichtet hat.“ Das Blatt führt dann die drei hauptſächlichſten Punkte dieſes Proteſtes an und fährt fort: Alle zukünftigen Generationen werden den Namen Frankreichs brand⸗ marken. Es wird gewaltiger Anſtrengungen be⸗ um ſich zu rehabilitieren.“ Nicht minder deutlich iſt, was das in der Buren⸗ ſprache erſcheinende Hauptblatt„Die Bürger“ ſagt. In einem Leitaufſatz, den das Blatt kürzlich über„die ſchwarzen Greuel am Rhein“ veröffentlichte, heißt es: „Eine ſogenannte ziviliſierte Na⸗ ſeine Barbarenmietlinge herbeirufen, um eine andere weiße in Knechtſchaft zu halten!“ Solche Aeußerungen der holländiſch und engliſch⸗ ſchreibenden Preſſe Südafrikas ſpiegeln deutlich die Stimmungen wieder, die gegenwärtig tie öffentliche Meinung Südafrikas beherrſchen. Das Bild, das wir ſo erhalten, iſt ein Ausſchnitt aus der Auffaſſuag, dis allmählich Gemeingut der geſamten kultivierten Welt zu werden beginnt. —7 Schöner Halbschun... G. 90 Brauner Halbschumn. Halbschuh m. Lackkappe. S. 90 Braune Boxcali Spangen 1] 10. 90 Br. Halbschuh Gnmenarbei)... l. 15.90 . Mk. 5.90 Eingelpaqare in Ballschußen aus unserem Kaufhausladen weit unſer der Hälfle des Preises. Herren Schwarze Stiefel.. 1. O. 90 Braune Halbschuhe, Y. 90 Schwarze Halbschuhe 1. O. 90 Original amerik. Stiefel Boxcalf u. Chevreaux 12.90 Obiges Angebot ist Qualifatsware und ein zu diesem Zibech eingefauſter Ramsch! Bevor Sie kaufen, priifen Sie die Qualität! Sch Marktplatz uhhau H 1, 1 Marktplatz e f f F Wee . N 0 Kleider- Stoffe! Fiir Tana kleider: Doppelthreite Fantasie- und Mristall-Creéne Waschecht in schön. Pastell-Farb., regul. Prels 5.75, Inv.-Preis 2.50, 1.95 —— 7 9 1 W Meine bekannten 140 em breiten Inventur-Aus verkauf Seiden- Trikots in 6c nerilichen Farben, kosten über den 1 R 14 Hunstseide Prete.8.50 nur 4.50, Doppelthreite Creéne de chine schöne volle Ware, in 35 Farben. Dopnelthreite Rockstreifen 105 Ware, in schönen Dessins I +—+5*„„„„„ regul. Preis 3.90, Inv.-Preis 1.75 Reinwollene Blusen- Stoffe nubscne moderne Streifen . egul. Preis 3.90, Inv. Preis 1.95 Reinw. Mousseline aparte Dess., regul. Preis 3.90, Inv.-Preis 1.95 295 .... Inv.-Preis 6.90, 5.90 em breit, la. Meetraner Inv.-Preis M. 2. 35 Regulärer Preis 52 Sr Strümpfe, Handschuhe, Trikotagen etc. Ichwarte Damenstrümpfe inventurprols 35 Pf. Sühwane Damenstrümpte iveßtur preis 62 Pi. Damenstrümpfe dostridte Damenstrümple 1, Pr. f. 10 1.85 Herren-Socken e Fuchs 2 Inventur Ausverk neben der 151. i 110 hauptpost. a Hemdentuch volbreit. fein N SSD DD d r S d Gewaltige prels- Ermäßigungen! Die im Verhältnis zu dem Maſſenbeirieb der Firma beschränkten Lokal. Verhälinisse machen es am Ende jeder Saison nötig, reſtlos æu ruumen. Das von jeher hochge haltene Prinzip, keine Lerluſe æu scheuen, wird auch der Leitstern für den Inveniur- Verkauf 1925 sein. Darüber Hinaus werde ich im neuen Jahre alle Hebel ansetzen, um wiederum die Anerhennung meines aus gedehnien Kundenkreises zu erlangen und durch Güte und Billigkeit abermals zu erreichen, an der Spitze zu marschieren und die hohe Leistungsfüftigkeit des gut gefüfirten Spezial- Geschäftes erneut zu beweisen/ Baumwoll-⸗Waren— Waisswaroen 7 und grob... Inv.-Preis 58, 48, 42 pf. Flockköger schwere Qualität, bunt gestreift.... Inv. Preis 70 pi. Deituchhalhleinen 150 em breit Inv.-Preis 2.35, 1.95 Nl. Ein grosser Posten j Regula feine Wolle es 425 Inv.-Preis M. 3.25 Regul. Preis l.65 2.75 Eidler-Flanelle die echte flaumige Qualität, gestreift. 95 Pf. Kkatieit u. Damassé, regul. Wert 2.50, Inv.-Preis 1.50, 1.25, Winter-Frotté vaschecht 75 1.25 1.75 Inventur-Preis 35 2 Qualitäten 10 em br., matinebl., reg. Preis 3.25, Inv.-Preis 1.90 Cheviots ganz ausgez. Qualit., reg. Preis g. 50, Inv.-Preis 2. 10 Regulärer Preis Damen-Handschuhe 1.80 50 85 1.25 moderne Karo und Streifen. .. regul. Preis 2.75, Inv.-Preis 1.50 Bettkaltun waschechte Ware, in vielen Dessins Inv.-Preis 90, 72 Pf. Velouline waschecht, in guten dunkl. Mustein Inv.-Preis 88, 72 pi. Befluch-Biher gute, mollige Qualitt..... Inv.-Preis 1.98 M. 2.50 2.20 Inventur- Preis NReinw. Popeline doppeltbreit, in 10 Farben... Iav.-Preis 2.90 Velour de laine 130 em, Restiarben u 2 2„„ 0 0 Reinw. Nockstrelfen doppeltbreit, reg. Preis 7.90, Inv. Preis d. 90 1.00 Taschenticher Regulater Preis 13 25 50 60 1.50 1.75 Echtrote Beitharchente 130 em breit, starke Köper-Qualität .. Inv.-Preis 2.65, 2. 35 Inventur-Preis 12 Schlupfhosen lav.-Preis 85, 60 Pl. enen- Garnituren 25e una reis 3.90 nd jaspiert, Wert 10.50, „„„„ av Pfeis 3.75 Velour de laine fur Mantel und Kleider, schwarz, in sich gestreift, teg. Preis 10.50 „Inv.-Preis 6.50 Feine Reinw. Gabardine 130 em bfeit, ... regul. Preis 9.50, Inv.-Preis 6.50 Velour dle laine Römerstreifen, 130 em Arge pres 8. 60, Inv. Prole 5.50 feinste Velour de laine e 2e gn. Fels fl 50. inv. Preis 7. l regul. Preis 13.50, Inv.-Preis 1 lasne-Velour:e f. gl. Piele 10.5, Inv. Preis G. 50 Woll-Trikot 140 em breit, in eleg. Farben, regul. Preis 9.80, Inu.-Preis 6.90 Nüchen- Wäsche Feine Kostümstoffe und Mantel-Velours, Ripse, Travers, 8 75 Velour Karos u. Flamme Wert bis 14.50.. Inventurpreis n Kissen Herren-Honmal-omden Aalto Hemden und-Aogen v4 1.95 Ainder-Sweaters C. Zurückgesetzte Damenwäsche NHandtũcher 18 32 40 Sporiflanelle einfarbig, waschecht... Inv.-Preis 55 Pf. Rarierte Hemdenflanelle ecuttztwig.. Inv.-Preis 78, Bf pi. MHöperflanelle schwerste Qualität..... Inv.-Preis 1.10, 90 pf. Schürzenzeuge doppeltbteit, echt- 90 farbig. Inv.-Preis Pf. Inv.-Preis 2.35 Schürzenzeuge 120 em breit, echt- 1 15 farbig... Inv.-Preis I. P 50 Echtfarb. Zefir-Leinen in Inv.-Preis 1.95 hell und dunkel lacquard- Schlafdecken regul. Wert bis 10.50 Tisch- Wäsche Inv.-Preis 8.90, J. 90 Schürzen-Druck ausgez, 130 em breite Ware Inv.-Preis 1.65 M. schönen Streifen... Inv.-Preis 5B pf. Doppelthreite Steppkleiderzeuge 88 ö„ Inv.-Preis 1.25, Pf. schöne Qual., regul. Preis Weisse Biber-Beitücher 5.90.. Inv.-Preis 3.50 Bordeaurote Decken-Seiden-Satin 130 cm breit voller Ersatz für Bordeau-Damast Inv.-Preis 2.23, 1.95 F 8 n 0 Große Sendung Fleiſchſände in extra weiter Form eingetroffen u. empfiehlt Val. Wiukenba Weinheimerſtraße. A DD A SS DSS Große Auswahl in Schuhwaren ſowie in warmen Winter-Schuhen finden Sie bei Echuhmacher Karl Hoock Blauehutſtraße 20. ES S— 9 Wecker, Küchen-, Salon- 5 uhren- Damen- Armband- und Herrenuhren. Schmuckwaren aller Art 2 empfiehlt billigst Hug. Spech Eigene Reparaturwerkstätte, Rathausstr. 68 4 IEA Unrmaeber. 1 meister Voranzeige Am kommenden Mittwoch, den 7. Januar beginnt mein benlur-Ausberhaul den Niemand versàumen darf. Lesen Sie mein morgiges Inserat. ere npenheimer Email- Waren ZinK Waren Henlung! Achtung! Wollen Sie ſich wirklich einen ſchönen Herren oder Damen⸗ Gummimantel kaufen, dann werden Sie es nicht bereuen, wenn Sie ſich denſelben in dem Gummi⸗ warenhaus Valentin Hook VII. Rathausſtraße 91. Telefon Nr. 88. gekauft haben. Durch langiährige praktiſche Erfahrung und Tätigkeit bin ich in der Lage, meine werte Kundſchaft in nur erſtklaſſigen Stoffen und la. Gummierung unter fachmänniſcher und reeller Bedienung zufrieden zu ſtellen. Außerdem bringe ich alle Krankenartikel, welche bei einer Krankheit erforderlich ſind, in empfehlende Erinnerung. NB. Pelerinen für Radfahrer in jeder Größe, ſowie waſſerdichte Pferde⸗ und Kuh⸗ decken zu den erkannten billigen Preiſen. Zug aufen ein Wolfshund. Abzuholen gegen Ein— rückungsgebühr. Wo, ſagt der Verlag. Abd aufen Sie zu gleichen Preisen Wie in Mannheim im Schuphaus x-Angg Ecke Lorscher- u. Ludwigstrasse. Speiſe⸗ Kartoffel (Induſtrie) hat laufend abzugeben. Heinr. Fatermann Kartoffelhandlung Milch Butter Eier Weizenmehle Zucker— Kaffee— Tee— Kacao Schokolade— Orangen— Feigen Datteln— Nüſſe— Mandarinen Bananen— Eitronen kaufen Sie gut und billig bei ö 7 Alle Sorten Käs 15 Nollmöps Brathering Salzhering Feigen, Kokosnüſſe, Oel⸗ Fſt. eee Kuſſe U. Schwarzwurzeln Fſt. Tafelö Prima Aepfel, Birnen, Alle Sorte Gemüſe Nüſſe, Rotkraut, Weiß⸗] Aepfel, Birnen kraut, Blumenkohl, Meer⸗ rettig, Zwiebeln, Knob⸗ Draugeg drüſſe lauch, Feinkoſt⸗Margarine (Schwan im Blauband) Schokolade Staubfreies 1 Ei Süß⸗ ſtets friſche Eier u. Süß Bodenöl rahm⸗Tafelbutter zu den billigſten Tagespreiſen. gekochtes Leinöl und Bodenlak. Georg Winkler 12. Gallei Empfehle: Weinheimerſtr. 10. Lampertheimerſtr. Turngenoſſenſchaft Nächſten Sonntag, den 11. Januar 1925, nachm. 2 Uhr findet in unſerem Lokal zum 0„Goldenen Kärpfen“ unſ. dies jährige General⸗Verſamm⸗ lung ſtatt. Anträge zur Ge⸗ 5 neral-Verſammlung ſind ſchrift⸗ lich bis Sonntag, den 11. Jan. 1925, 2 Uhr, bei unſerem 1. f Vorſitzenden einzureichen. Hierzu laden wir alle Ehrenmitglieder u. Mit⸗ glieder ganz ergebenſt ein. Der Vovyſtand. NB. Dieſe Woche fällt die Turnſtunde aus. 5 0. Elegante, stabile N oh W W 1 5 Nee 8280 n. 11 kaufen Sie stets zu billigsten Preisen im Schuhgeschäft Franz Hofmann Neubaustrasse 12. Wäsche 5 Damen-Trägerhemd mit Hohlsaum Damen-Hemd Achselschluß, vollstände Länge, mit Hohlsaum u. Feston... jetzt Damenhose mit breit. Volant, gestreift. Kretonne.... Jetzt Garnitur: Hemd und Hose 2 m. Hohlsaum jedes Stüek jetzt 4⁵ „etzt Farben Mäntel gunxkle und mittlere 1 5 0 6 4 2%„jetzt 5.90 Mäntel aus dunklen Stoffen 9— jetzt 9.75 „55655546* Mäntel reinwol. Flausch mod. Verarbeitung.. jetzt 19.50 bringt große Lagerbestände insbesondere Qualitätsware zu bedeutend herabgesetzten Preisen Einige Beispiele: Ronfektion Kostũmröcke dunkle, gute „Strapazierqualitat Kostümröcke nus gutem Donegalstoff, mit 2— mod. Knopfgarn.... jetzt 9⁵ Kostũümröcke reine Wolle, marine u. schwarz 25 m. Seidentr., Knopfgarn. jetzt 90) Kleider reinwollener Cheviot 6 mit langem Arm jetzt 90 Kleider gestr. warme Stoffe mit Bubikragen u. Knopfgaun e dete G. 90 Kleider Seidentrik. u. Crépe 29 50 de chine, zum Auss. jetzt 5 7755 1 1 Posten e 1 Damen- Hüte Zarniett und ungarniert zum Aussuchen Serie 1. 8 Serie Serie II Trikotagen Schlupfhosen in vielen 95 Farben, gute Qualität., jetzt Pf. jetzt 1.95 j Wollgemischte 7 Hemden, Hosen u. Jacken 1 5 N. per Stück jetzt 9⁵ 7 Kindergarnituren f ) Zjſteilig, Sweater. Shawl und 5 Mütze, reine Wolle.. etzt 6.30 ö Damen-Nachthemd 2 J mit Hohlsaum.„ J ſtzt 1. 95 stolf od B' Flanell Ein Posten angestaubte 1 usen a. gt wasch- jetzt 3.95, 1.95 1 Posten Vorm jetzt 5. Kostüme iu. bone./ 50 gal ganz gef. ſesche 5 ö — — Blusen u. Jumper 9⁵⁰ lrüh. Wert bis 30— jetzt ö Schürzen Damen-Waäsche 5 sowie Bettwäsche 1 zu weit ermäßigten Preisen Kinder-Kleider nach Grösse u. Qual. zum Aussuchen von 95 Kinder-Mäntel 75 Kleiderstaffe 0 Hauskleiderstoffe nber jet 05 Pi Rockstreifen Meter K 1.95 f Foulè-Tuch 17 85 Niete jetzt 2.50 Cheviot mannes. Meer zeit 2.80 Beachfen Sie h nere Mantelstoffe Mantelflausc Wolle Velour de laine breit, reine Wolle 1 7 0 Meter jetzt 8.50, 7.50 8 140 em br, reine g Velour- Irikot Wolle Meter jetzt 50 unsere Auslag moderne helle Flauschstoffe Wienerschürzen geblümt 85 5 Kretonne. jetzt Pf. Ziersclũrzen aus gutem 3 Kretonne FF 1.25 5 Blusen-Trägerschürzen aus gestreiften Siamosen 4 „ e jetzt 2.4⁵ 130 em breit, kariert, reine .... Meter jetzt 130/140 em 2.95 * 1721. Velvet bedruckt Di:: gepreßt, 120 em breit Plüsch 10 1 grohles Farben-ortiment A port und Spiel. Ueber⸗ und Antertraining. Von Diplom⸗Sportlehrer Fritz Strube, Hannover. (Nachdruck verboten.) Eins der Haupterforderniſſe des Trainings iſt, ſich ſo langſam als möglich in Form zu bringen. Wem das gelingt, der kann auch lange über ſeine Höchſtform verfügen. Im allgemeinen Jenötigt man drei Monate regelmäßigen Trainings, um in Form zu kommen, die dann zwei bis drei Wochen anhält und dann wieder zurückgeht. Gelingt es nicht, die maximale Form zur beſtimmten Zeit zu erreichen, ſo war das Training ein Mißerfolg, der Körper iſt über⸗ oder untertrainiert. Uebertraining iſt einmal eine Uebermüdung der Muskeln, welche Art nicht gefährlich iſt. Zum andern kann die Urſache eine Nervenermüdung ſein, die das ſchlimmſte iſt, was es gibt. C Sportsmann mit ka⸗ putten Nerven hat weiter nichts mehr zu beſtellen. Man iſt ohne jede Lebensfreude, man iſt kein Menſch mehr. Beim gewöhnlichen Uebertraining iſt es falſch, wollte man ſich fluchtartig vom Sportplatz zurückziehen. Man verſucht, weiter zu üben, einen Uebergang zu einer andern Art zu finden; der Werfer wird Sprin⸗ ger. Auch hier wird man keine Leiſtungen erreichen, ob aber der Verſuch einſchlägt, merkt man daran, ob die Muskeln, die beim geiſtigen Rückgang ſteif und hart werden, ſich wieder lockern(Maſſeur fragen). Zur Ner⸗ venberuhigung empfehlen ſich lange Spaziergänge in Wald und Gebirge, wobei man ſich ſelbſt wiederfindet. Jedoch müſſen dieſe Gänge täglich ausgeführt und auf mehrere Stunden ausgedehnt werden. Richtig und ruhig atmen. Man erkennt das Uebertraining an der regel⸗ mäßigen Gewichtsabnahme. Das Gewicht geht erſt ſchnell, dann langſam herunter. Sobald die Gewichts⸗ kurve zu ſpringen beginnt, iſt der gefährliche Augenblich eingetreten.. Für das Training kann kein Schema, kein Nor⸗ malmaß aufgeſtellt werden. Trainieren muß man nach Veranlagung. Training iſt individuell, Sport iſt Be⸗ handlung der Individualität, wodurch es ſich vom Tur⸗ nen unterſcheidet. Jeder iſt anders veranlagt und muß ein anderes Training haben, das ſeiner Eigenart ent⸗ ſpricht. Es iſt dabei die Vorbildung und der Beruf zu berückſichtigen. Ebenfalls ſpielt das Alter dabei eine wichtige Rolle, die nicht überſehen werden darf. Der Beginn eines ſyſtematiſchen Trainings richtet ſich im allgemeinen nach dem Wachstum. Springer ſollen mit 16 bis 18 Jahren vorſichtig anfangen. Marathonläufer erſt nach abgeſchloſſener Wachstumreife, alſo erſt nach 25 Jahren. Auch hier kann man von keinem feſten Schema für alle ſprechen. Das Untertraining iſt beſonders für Lunge ſchädlich. Es wird an der inneren Pulsfre⸗ quenz erkannt. Der Trainierte hat einen langſamen Puls, große Atemtiefe und eine geringe Anzahl von Atemzügen. Je ſchneller ſich ein Puls nach einer An⸗ ſtrengung beruhigt, um ſo beſſer iſt der Körper durch⸗ trainiert. Ein weiteres Zeichen von Untertraining iſt der Seitenſtich. Er kündigt ſich langſam an und macht ſich durch Druck in den Drüſen bemerkbar. Er ruft da⸗ durch eine geiſtige Deprimierung hervor und iſt beſon⸗ ders beim Langlauf ſehr ſtörend. Die Urſache iſt noch viel umſtritten, vielleicht iſt es eine Blutſtauung in der Milz oder Erſchütterung der Magenwände. Durch leich⸗ ten Druck auf die ſchmerzhafte Stelle oder durch Tra- gen eines Gummigürtels läßt ſich das Stechen beſeiti⸗ gen. Im Laufe des Trainings vergeht es wieder. Durch ein richtiges Training lernt man ſeinen Kör⸗ ver erſt richtig kennen und ſchügen.. Selbſtver⸗ Herz und Seiclenstoffe Helvetia-Seide. Meter etzt O. 95 n. .. Meter jetzt G. 95 Meter jetzt 100 em breit Crèp de chine.. Meter jetzt 6.50 Baumwollwaren Velour.. Meter jest 95 7. Flanell! Hnde. n, 85 5 Bett-Katune ee% 7 5 Hemdenflanell Meter 5% 85 r. leicht angestaubt 5.90 en! er gleichen Sie Preise und Qualitäten! trauen und kann ſich auf ſeine Glieder verlaſſen. Trai⸗ ning bringt ſittliche Kraft, ſtarken Willen. Dieſes über⸗ trägt ſich auf die Familie und auf das Leben, über⸗ trägt ſich auf unſere Volkskraft. Und in dieſem Ziel hat der Sport und ſein Training ſeine hohe Bedeutung. — 0 Baden im Winter. Daß regelmäßiges Baden auch im Winter nicht nur zur Erhaltung der Geſundheit, ſondern auch zur Förderung dem Wohlbefindens weſentlich beiträgt, iſt heute allgemein anerkannt. In den Städten finden ſich jetzt auch in den meiſten neuzeitlichen Häuſern Bade— zimmer und auch ſonſt ſind öffentliche und private Ge⸗ legenheiten zum Baden vorhanden, gie ſich einer ſtar⸗ ken Benutzung erfreuen. Nicht ſelten iſt es jedoch, daß durch das Baden im Winter ein Erfolg erzielt wird, der nicht beabſichtigt iſt, nämlich daß Erkültungen da⸗ mit verbunden ſind. In der Tat iſt es nicht gleichgül⸗ tig, in welcher Weiſe das Baden im Winter durckge⸗ führt wird. In der warmen Jahreszeit iſt naturgemäß das Baden im Freien am ratſamſten, ſoweit Ort und Zeit es geſtatten. Im Winter dagegen bieten ſich gewiſſe Schwierigkeiten, deren ſachgemäße Ueberwindung allein die Möglichkeit eines guten Erfolges gewährleiſtet. Vor allem ſoll man nicht zu warm baden. Die mei⸗ ſten Menſchen glauben, ſich eine ganz beſondere Wohl- tat zu erweiſen, wenn ſie ein recht warmes, ja heißes Bad nehmen. Ein heißes Bad ſtellt nun aber ganz erhebliche Anforderungen an die Herzarbeit, und dieſe Anforderungen können, wenn ſie auch zunöchſt von ſei— ten des Herzens erfüllt werden, doch im Lauf der Zeit zu einer Schädigung führen. Es liegt gerade darin etwas Bedenkliches, daß ſich dieſe Schädigungen viel⸗ leicht erſt nach Jahren zeigen. Würden ſie gleich ein⸗ treten, ſo würde mancher von übertriebener Wärme ab⸗ gehalten werden. Im allgemeinen ſollte man über 30 Grad Celſius nicht hinausgehen. Nun kommt im Winter noch ein wichriger Umſtand in Frage: die Außentemperatur im Baderaum. Dieſe darf nicht zu niedrig gegriffen ſein, ſonſt erſolgt nach dem Verlaſſen des Waſſers eine ſo heftige Abkühlung, daß Geſundheitsſchädigungen in Form von Erkältun⸗ gen unvermeidlich ſind. Man muß alſo dafür ſorgen, daß im Baderaum eine etwas höhere Temperatur herrſcht, als wir ſie für gewöhnlich in den Wohnräu⸗ men haben. 20 Grad Celſius genügen vollkommen. Wenn wir nun ein Vollhad von 30 Grad Celſius neh⸗ men und aus dieſem ohne weiteres in eine Tempera- tur von 20 Grad gelangen, ſo werden wir frieren, und das muß auf jeden Fall vermieden werden. Wir tun daher gut, auf folgende Weiſe vorzugehen: Wir be⸗ ginnen das Bad mit einer Temperatur von 30 Grad und gehen durch Zulaſſen kalten Waſſers allmählich auf eine Temperatur von 18 oder gar 15 Grad herab. Dies gelingt bei einiger Uebung unter ſtändigem Be⸗ wegen des Waſſers ſo unmerklich, daß man nicht das Gefühl der Kälte bekommt. Hat man dieſen niedrigen Grad der Temperatur erreicht und ſteigt nun aus der Badewanne, dann wird uns die Temperatur von 20 Grad der Luft warm vorkommen, und wir können uns, ohne zu frieren, abtrocknen und ankleiden. Dieſe langſame Abkühlung im Bad iſt das beſte Mittel, Erkältungen zu vermeiden und das Baden auch im Winter geſundheitlich vorteilhaft zu geſtalten. Falſch dagegen iſt es, dieſe Abkühlung plötzlich vorzunehmen, etwa durch kalte Uebergießungen und dergleichen. Da⸗ durch wird das Herz noch mehr überlaſtet und Schädi⸗ gungen bleiben nicht aus. Geht man aber in der obi⸗ gen Weiſe vor, dann wird das Baden zu einer Wohl⸗ M N 5 55 t. Lokale Nachrichten. „ K. K. V. Unſer Vereln ſaß geſtern Abend an reicher Tafel. Viel Schönes wurde bei unſerer Weihnachts- feier geboten von einheimiſchen Künſtlern und von einem lieben Verbandsbruder aus Mannheim, der mit ſeinen Taſchen⸗ ſpielereien ſchier Unglaubliches leiſtete. Und bei der Ver⸗ loſung holte ſich mancher einen anſehnlichen Gewinn. Dabei ſtrahlte zwiſchen den dunklen Anzügen ein erleſener Damen⸗ flor, der auch beim anſchließenden Tänzchen ſeinen Zauber ausübte. Auf dieſer Baſis wird der Kaufmänniſche Verein im neuen Jahr neue Kraft entwickeln, zumal wenn er den programmatiſchen Ausführungen folgt, die unſer gelſtlicher Berat, Herr Kaplan Weis in ſeiner prachtvollen An⸗ ſprache dem Verein mit auf den Weg gab. „ Katholiſcher Arbeiterverein. Weihnachts⸗ feiern haben ihren Namen von Weihnachten. Auf Weih⸗ nachten waren denn auch die beiden geſtrigen Veranſtaltungen des Arbeitervereins geſtimmt. Wie ſangen die Kinder mittags ſo friſch die herzigen Weihnachtslieder und wie ſtrahlten ihre Augen beim Blick in's Märchenland! Die große Schur er⸗ ſchwerte allerdings die Verteilung der Gaben, aber ſchließlich werden doch alle zufrieden mit ihrem Gewinn nach Hauſe gezogen ſein.— Von Weihnachten ſprachen auch die einzel ⸗ nen Nummern des Familienabends: Das Spiel der Großen und Kleinen, Prolog und lebendes Bild. Dazwiſchen erläuterte der geiſtliche Präſes die Sprache des Tannenbaum für die arbeitenden Krelſe, die Mahnungen zur Zufriedenheit, Treue und Religioſttät. Auch Herr Geiſtlicher Rat, Dekan Wolf redete warme Worte zur Pflege des Famllienſinnes. Wir wollen hoffen, daß der Familienabend die Liebe unſerer Mitglieder zum Verein gefeſtigt und ihm neue Freunde ge⸗ wonnen hat. 5 * Steuer. Das 4 Zieel der ſtaatlichen Gruadſteues für das Rechnungsjahr 1924, das am 15. Januar 1925 fällig wird, gelangt zur Einziehung.(Siehe Bekanntmachung.) Partei⸗Nachrichten. Darmſtadt 1. Jan. Der Landesausſchuß der heſſ. Zentrums portei trat hier im Konkordiaſaale zu elner Sltzung zuſammen, die ſehr gut beſucht war. Ueber die politiſche Lage im Reiche und die Regierungsbildung referierte der Redner und führte dabei aus, daß die ſchwierige außenpolitiſche Lage eine ſtabile Regierung erfordere. Er lies die Schwierig⸗ keiten der Regierungsbildung klar erkennen und man war mit den Ausführungen einverſtanden.— Sodann ſprach Landtagsabgeordneter Nuß über die Lage in Heſſen, aus deſſen Ausführungen hervorging, daß das Zentrum eine Er⸗ weiterung der Koalition nach rechts anſtrebt. Dle Politik des Zentrums müſſe den Sinn über die Form ſtellen. Auch dieſes zweite Referat fand die Zuſtimmung des Landesaus⸗ ſchuſſes. Es folgte eine eingehende Ausſprache über das Er · gebnis der Landtagswahl, wobei von verſchiedenen Seiten neue Geſichtspunkte hervorgehoben wurden.— Sodann wur⸗ den die einzelnen Ausſchüſſe(Bauern⸗Ausſchuß, Beamten ⸗, Arbeiter- und Frauen⸗Aus ſchuß) gebildet und zwar in neuer und ſtärkerer Form. Ueber das Doppelmandat des Herrn Knoll konnte eine Entſcheldung noch nicht getroffen werden. Herr Knoll wird erſt in einigen Wochen in der Lage ſein, das heſſiſche oder Reichstagsmandat niederzulegen. Infolge der vorgerückten Stunde konnten weitere Angelegenheiten, wie über die Organisation der Partei, das Parteiſekretarlat, die Erweiterung des Ausſchuſſes u. a. nicht mehr zur Beſpr ung bezw. zur Abſtimmung gebracht werden.