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Ja⸗ nuar für drei bis vier Monate in Kraft treten ſoll. — Nach erbitterten Kämpfen iſt Melilla von ſpaniſchen Truppen wieder beſetzt worden. Aus marokko werden Eingeborenenunruhen ernſten ters gemeldet. „Der portugieſiſche Miniſterrat hat die Anerken⸗ mung Sopo jetrußlands beſchloſſen. 8* Einer Meldung aus New Vork zuſolge ſieht der Flugplan des Zeppelin⸗Luftſchiffes„Los Angelos“ ſür Ende Mai oder Anſang Juni dieſes Jahres einen Flug nach Europa vor. i a 5 In der nächſten Sitzung der amerikaniſchen Schuldentommiſſion erwartet man eine ſcharfe Sprache gegen Frankreich. —“ Nach einer Meldung aus Rangoon iſt Deutſch⸗ land vom 1. Januar an offiziell ermächtigt, mit Bir⸗ ma Handel zu treiben. 1 Die Regierungsbildung b in Preußen und im Reich. ven Süd⸗ Charak⸗ 1 Die überparteiliche Regierung Marx— Streſemann ſoll durch zwei deutſchnationale Politiker ergänzt wer— den, denen der Poſten des Reichsinnenminiſters Reichsvizekanzlers, ſowie des Reichswirtſchaftsmini⸗ ſters angebeten worden iſt. Es hat jedoch gegenwär⸗ tig den Anſchein, als ob die deutſchnationale Partei nicht ganz damit einverſtanden iſt, die gegenwärtige Kompromißlöſung mitzumachen, denn ſie hat eine Reihe von Vorbehalten aufgeſtellt, durch die ſie ihre Hal⸗ tung gegenüber der neuen Regierung bedingt wiſſen will. In der Hauptſache handelt es ſich dabei um die Regierungsfrage in Preußen. Nachdem in Preußen die Mehrheit der Linken durch die Neuwahlen geſprengt worden iſt, ſtellt ſich die deutſchnationale Partei auf den Standpunkt, daß ſie nur dann den anderen bür⸗ gerlichen Parteien im Reiche zu Hilfe kommen könne, wenn wenigſtens in Preußen eine eindeutige Klärung geſchaffen wird. Da nach der Sozialdemokratie die deuiſchnationale Partei die ſtärkſte Fraktion des preu⸗ ßiſchen Landtages iſt, würde damit der ausſchlaggeben⸗ de Einfluß in Preußen der Rechten zufallen, die da⸗ durch in der Lage wäre, im Reichsrat unzweideutige Rechtspolitit zu machen. In Bayern und in Württem⸗ berg ſind die Deutſchnationalen maßgebende Regie- rungspartei. Gelingt es ihnen, auch in Preußen eine Rechtskoadlition zu ſchaffen, dann ſind die drei größ⸗ ten deutſchen Bundesſtaaten in deutſchnationalen Hän⸗ den, ſodaß die Reichspolitik ſich unbedingt dieſem Kurs anzupaſſen hätte. 5 In der geſamten politiſchen Preſſe ſind gegenwär⸗ tig lebhafte Auseinanderſetzungen über dieſes Kern⸗ problem im Gange. Die volksparteiliche„Zeit“ be⸗ handelt in einem hochpolitiſchen Artikel die preußiſche Regierungsfrage mit großer Zurückhaltung. Sie will zunächſt nicht darauf eingehen, die preußiſche Regie- rungsfrage als Bedingung zu dem Eintritt der Deutſchnationalen in die überparteiliche Regterung zu behandeln. Ein ſolches Vorgehen wäre ihre Auffaſ⸗ ſung nach taktiſch nicht richtig, da man annehmen könne, daß eine ruhige Entwicklung der Regierungsbil⸗ dung im Reiche auf die Verhältniſſe in Preußen zu⸗ rücwirken würde. Zum Schluß erklärt das Blatt: Man wird von der volksvarteilichen Reichstagsfraktion und Mittwoch, den 7. Januar 1925 Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derſenigen, die in lid. Rechnung Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim e Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. Main. 5 fieben. 2 . Wer,. a Schriftleitung, Druck und Verlag: Johann Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße 88 LE Jahrgang. erwarten muſſen, daß die gegenwartige Entwicrung nicht wieder durch kategoriſche Forderungen gefährdet, ſondern zunächſt einmal den weiteren Verlauf abwar⸗ tet. Wir glauben, daß dieſe Auffaſſung von volkspar⸗ teilicher Seite den Deutſchnationalen gegenüber mit aller Deutlichkeit vertreten worden iſt. In der deutſch⸗ nationalen Preſſe weiſt man darauf hin, daß dieſe Forderung der Deutſchen Volkspartei abſolut nicht mit der Auffaſſung der Deutſchnationalen in Einklang zu bringen ſei, Die deutſchnationale Partei beſtehe da— rauf, daß die Regierungsbildung im Reiche und in Preußen ein innerlich verbundenes Ganzes darſtelle, und daß hier wie dort eine Einzelentſcheidung nicht vorweg genommen werden könne. Weiter verſichern ' Deutſchnationalen noch, daß ſchon deswegen eine »nterſtützung der neuen Reichsregierung an die Lö— ſung der Regierungsfrage gebunden ſei, weil das Zu ſammenarbeiten mit der Sozialdemokratie in Preußen ur Sabotage der Reichspolitik führen würde. Man muß annehmen, daß die Deutſche Volkspartei auf d's Stellungnahme der Deutſchnationalen entſprechene Rückſicht nehmen wird, und daß ſie ſich gezwungen ſieht, in Preußen mit der Koalitionspolitik der letz⸗ ten Jahre Schluß zu machen. Iſt einmal die preußi ſche Regierungsfrage gelöſt, ſo wird es auch nicht ſchwer ſein, im Verlaufe weniger Monate zur Bil⸗ dung einer bürgerlichen Koalition im Reiche zu kom⸗ men, die allerdings von den Linksparteien ſehr ſchwer bekämpft werden würde. Damit würde eine Entwick— lung eintreten, die Reichskanzler Dr. Marx zwar un⸗ ter größten Anſtrengungen vermeiden wollte, die aber durch den Zwang der Verhältniſſe ganz unausbleiblich ſein wird. Man würde von der bisherigen Kompro— mißpolitik in ein Fahrwaſſer der Kampfpolitit gera⸗ ten, die vielleicht für die Klärung der inneren Ver— hältniſſe Deutſchlands nottvendig iſt, ohne daß dabei allerdings beſtritten werden kann, welch ernſte Konſe⸗ quenzen ſich aus einer ſolchen Konſtellation ergeben könnten. — 0 Aus Heſſen. Darmſtadt, 6. Jan.(Fleiſchvergifitun⸗ tungen durch Corned beef haſh.) Das Preſſeamt beim Staatsminiſterium des Innern teilt mit: Die Fleiſchvergiftung in Griesheim am Main, der vor einiger Zeit fünf Kinder im Alter von fünf bis vierzehn Jahren zum Opfer fielen und die auf den Genuß von Corned beef haſh zurückzuführen iſt, gibt Veranlaſſung, vor dem Erwerb und der Verwen⸗ dung dieſer Konſerve zu warnen. Corned beef haſh ſtellt ein Gemiſch dar von Fleiſch, Fett, Gewürzen und einem großen Teil(bis zu 50 Prozent) Kartoffeln. Es kommt in Blechbüchſen in den Handel. Der Preis der Konſerve ſteht meiſt in keinem Verhältnis zu ihrem Nährwert. Für die Herſtellung kommt faſt alksſchließ⸗ lich das Ausland in Frage; die Einfuhr wurde zu Beginn des Jahres 1924 verboten. Ausdrücklich ſei darauf hingewieſen, daß Corned beef haſh nicht mit Corned beef zu verwechſeln iſt; letztere iſt eine reine Fleiſchkonſerve, die aus guten Rohmaterialien herge— ſtellt wird und bisher zu Beanſtandungen keinen An⸗ laß bot. f Darmſtadt, 6. Jan.(Deutſch ſchultag.) In den nächſten Tagen fir bedeutungsvolle Verſammlungen der Hochſchulprofeſſo⸗ ren ſtatt. Am 6. und 7. d. M. tagt die Deutſche Rek— torenkonfſerenz, zu der die Rektoren und vielfach auch die Prorektoren von allen Univerſitäten, Techniſchen Hochſchulen und kleineren Hochſchulen(Bergakademiſche, ſorſtliche Hochſchulen uſw.) erſcheinen werden. Von noch größerer Bedeutung iſt der Deutſche Hochſchultag, der vom 8. bis 10. d. M. hier abgehalten wird. Zum Hochſchultag entſenden ſämtliche Univerſitäten und Tech⸗ niſche Hochſchulen je drei bis vier Vertreter. Eingelei— tet wird der Deutſche Hochſchultag durch einen akade— miſchen Feſtakt im kleinen Hauſe des Landestheaters wobei neben verſchiedenen Anſprachen noch von den Profeſſoren Peterſen, Darmſtadt, acker, Heidelberg, gehalten werden. Gießen, 6. Jan.(Von der Univerſität.) Im Winterſemeſter 192425 beſuchen einſchließlich 190 Hörern 1655 Studierende die hieſige Univerſität. Da⸗ von ſtudieren Rechtswiſſenſchaft 347, Philologie 196 Landwirtſchaft 189, Staatswiſſenſchaft 174, Medizin 167, Chemie 108, Forſtwiſſenſchaft 78, Veterinärmedi⸗ zin 86, Naturwiſſenſchaft 36, Theologie 36, Math ema⸗ kik 41, Phamarzie 25 und Pädagogik 2. er Hoch⸗ finden hier zwei Vorträge und Roth⸗ —— 222— 0 1 Aus dem badiſchen Lande. 0 Mannheim, 6. Jan.(Ein Poſtturio⸗ ſum.) Daß eine Poſtkarte 23 Jahre unterwegs iſt, ehe ſie in den Beſitz des Empfängers kommt, iſt ge⸗ wiß eine Seltenheit. Erhält da eine Mannheimer Fa⸗ milie eine Poſtkarte, für die zehn Pfennig Strafporto zu zahlen waren. Dadurch erregte die Karte die be— ſondere Aufmerkſamkeit der Empfänger und ſiehe da, die nähere Feſtſtellung ergab, daß die Poſtkarte an⸗ läßlich des Geburt iges des Empfängers in Berlin am 10. April 1902 Abgeſandt war. Sie hat alſo 22 volle Jahre und faſt neun Monate gebraucht, bis ſie ihren Empfänger in Mannheim erreichte. Der Abſen⸗ der iſt ſeit vielen Jahren verſtorben. Die Poſtkarte war ſelbſtverſtändlich noch mit der Germaniantarke frankiert. dober das Strafvorto Auch wobnte der aber ben in der Empfänger ſchon ſeit mehr in der auf der Die Poſtkarte iſt der mehr als zwanzig Jahren nicht Poſtkarte angegebenen Abdreſſe. ö Handelskammer Mannheim zur Uebermittlung an die Oberpoſtdirektion Karlsruhe über⸗ geben worden. Das Mannheimer Poſtamt intereſſiert ſich natürlich auch für den ſeltenen Fall, zumal die Poſtkarte in Mannheim mit dem Eingangsſtempel vom 11. April 1902 verſehen wurde, ſomit faſt 23 Jahre in. Mannheim gelegen hat. 5 Mannheim, 6. Jan.(Karneval.) Vom Ver⸗ kehrsverein wird uns mitgeteilt: Die ſtädtiſchen Mas⸗ lenbälle werden nach zehnjähriger Pauſe wieder auf⸗ genommen werden. Die erſte dieſer in den feſtlich ge⸗ ſchmückten Räumen des Roſengartens ſtattfindenden Veranſtaltungen iſt auf Samstag, den 31. Januar an⸗ geſetzt. Der Leitgedanke„Das Farbenfeſt der Mars⸗ bewohner“ wird für die Feſtdekoration des Nibelun⸗ genſaales und die Koſtümierung der Teilnehmer eine Fülle farbenfreudiger und origineller Motive abgeben. Mannheim, 6. Jan.(Des Kindes En⸗ ge l.) Geſtern nachmittag nach 4 Uhr fiel ein fünf Jahre altes Mädchen im Hauſe Stockhocaſtraße 26 während es in Abweſenheit der Eltern in die Woh⸗ nung eingeſchloſſen war, anſcheinend beim Spielen aus dem Fenſter des dritten Stockwerks in den Hoſ. Eine im gleichen Hauſe wohnende Frau fing das Kind auf ſo daß dasſelbe außer einer Schürfung an ber rechten Geſichtsſeite und Verſtauchung der rechten Schulter an⸗ ſcheinend weitere Verletzungen nicht erlitten bat. . Karlsruhe, 6. Jan.( Familiendrama.) Der verheiratete 30 Jahre alte Goldſchmied Hermann Keck bekam einen Wortſtreit mit ſeiner Frau, in deſ⸗ ſen Verlauf die Frau nach dem Hofe flüchtete. Dort drängte der Mann die Frau in den offenen Abort und bedrohte ſie mit einem Revolver. Auf ihre Hilferufe eilten ihre im gleichen Hauſe wohnenden Eltern ſowie ihr Bruder herbei. Sie bat dieſe, ihrem Mann den Revolver abzunehmen, aber Keck gab alsbald drei Schüſſe ab. Durch eine Kugel verletzte er ſeine Schroie⸗ germutter am Unterleib ſo ſchwer, daß ſie kurz darauf ſtarb. Die zweite Kugel traf den Schwiegervater in den Mund und verletzte auch dieſen ſchwer. Die dritte Kugel traf den Schwager in die linke Schulter. Trotz ſeiner Verletzung konnte letzterer dem Keck den Revol⸗ ver noch abnehmen, worauf dieſer die Flucht ergriff. Auf der Flucht brachte er ſich Schnitte am linken Un⸗ terarm bei und verletzte ſich die Pulsader. In der Nähe des Schützenhauſes, wo er infolge Bluwerluſtes bewußtlos zuſammenbrach, wurde er von Paſſanten angetroffen. Karlsruhe, 6. Jan.(Großfeuer) In den geſtrigen Abendſtunden brach in der bekannten Lino⸗ leumfakrik Maximiliansau Großfeuer aus, das in kur⸗ zer Zeit auf den ausgedehnten Komplex übergriff, der bald in hellen Flammen ſtand. Die Karlsruher Haupt⸗ feuerwehr, die Frewillige Feuerwehr und die Wehren der umliegenden Orte wurden alarmiert und trafen bald an der Brandſtelle ein. Der Brand brach an⸗ ſcheinend in den Trockenräumen des Werkes aus. An ein eigentliches Löſchen konnte bei der Ausdehnung des Feuers nicht gedacht werden, das an den Lino⸗ leumvorräten, den Betriebsſtoſſen und Oelen reichlich Nahrung ſand. Gegen 11 Uhr ariff das Element auch auf die Nebengebäude über, die vollſtandig aus⸗ und miederbrannten. Zur Stunde hält das Feuer noch ungebrochen an. Der Materialſchaden iſt ung heuer, Nee e ſoweit bisher feſtſteht, nicht zu Scha⸗ den. Die Brandurſache iſt zur Stunde noch itnbekannt. Karlsruhe, 6. Jan.(Selbſtmord ver, ſuch.) Ein 25jähriger lediger Kaufmann von hier, der wegen Erpreſſung ſich in Unterſuchungshaft befin⸗ det, verſuchte ſich im Schöffengerichtsſaal mit einer Ra⸗ ſierapparatklinge die P an der linken Hand zu öffnen. De gelang ihm nicht, doch konnte er ſich eine ſtark blutende Wunde beibringen. Die Ver⸗ handlung wurde agt und der Verletzte wieder in Unterſuchunasbaß abgeführt. Fſorzheim, 6. Jan. ſall.) Ein Angeſtellter nach Geſchäftsſchluß zwar 2 1 U (Frecher Rauban⸗ ˖ der Firma Pfannkuch, der 5 lluß die Tageseinnahme der Filiale vom Sedanplatz nach der Hauptabrechnungsſtelle am Markt verbringen wollte, wurde im Hausflur von einem jungen Menſchen angefallen, der ihm das Geldſäckchen mit ungefähr 600 Mark Inhalt zu entreißen verſuchte. Der Angegriffene ſetzte ſich jedoch kräftig zur Wehr, wo⸗ rauf der Täter einen Revolverſchuß abfeuerte, N glück⸗ licherweiſe ohne zu treffen. Auf den Lärm eilten Leute herbei, die den Burſchen feſtnahmen und der Polizei auslieferten. Es handelt ſich um den 20 Jahre alten Kauſmann Anton Michalſki aus Halle, der auf kurze Zeit bei der Firma Pfannkuch beſchäftigt war. Den Schuß hat er nach ſeinen Angaben in der Abſicht ab⸗ gegeben, ſich nach dem Mißlingen des Anſchlages ſelbſt zu töten. Er war in der letzten Zeit arbeitslos. Kehl, 6. Jan.(Ein Voreiliger.) Bei Grabarbeiten in den Anlagen vor der Friedenskirche fand der ſtädtiſche Gärtner einen völlig ausgewachſenen Maikäfer. Der braune Geſelle hat ſich in der Zeit ſtark geirrt, jedoch iſt es nicht der einzige, denn von da und dort hört man, daß ausgewachſene Maikäfer gefunden wurden. Auch die verſchiedentlich beobachtete, über raſchend frühe Blüte mancher Blumenarten jetzt im Ja⸗ nuar deutet darauf hin, daß, durch die annormale unwinterliche Witterung der letzten Wochen getäuſcht, ſich vorzeitig das ſonſt erſt viel ſpäter erwachende Le⸗ Natur reat. N Aus der Pfalz. e Neuſtadt a. d. H., 6. Jan.(Tödlicher Un⸗ fall.) Ein tödlicher Unglücksfall ereignete ſich in Gimmeldingen beim Weingutsbeſitzer Stelleis. Beim Einbringen zweier Autos in die Halle geriet der Chauffeur Ernſt Utoch wohl infolge Unachtſamkeit zwi⸗ ſchen die beiden Wagen, die zuſammenſtießen und er⸗ litt dabei einen Schädelbruch, der ſeinen alsbaldigen Tod herbeiführte. Frankenthal, 6. Jan.(Tödlicher Un⸗ glücks fall.) Hier verunglückte der als Hilfsbrauer im Frankenthaler Brauhaus beſchäftigte Johannes Dek⸗ kermann aus Heuchelheim. Nach Arbeitsſchluß um 5 Uhr nachmittags fiel er beim Verlaſſen des Arbeits⸗ aufenthaltsraumes die etwa 4 Meter hohe Stiege her⸗ ab und zog ſich dabei einen Schädelbruch zu. Er ſtarb auf dem Transport ins hieſige Krankenhaus. Die Barmat⸗Affäre. Selten iſt wohl ein Fall von der Staatsanwalt⸗ ſchaft mit ſolchem Elan und mit geradezu himmelſtür⸗ mendem Eifer und Energie angefaßt worden, wie die Affäre Kutisker⸗Barmat. Seit der Verhaftung Kutis⸗ kers im Dezember iſt das Aktenmaterial zu dicken Bänden angeſchwollen. Auf die Anfangsgründe der weitverzweigten und ſehr verwickelten Angelegenheit noch einmal genauer einzugehen, dürfte ſich erübrigen. Akut wurde der Fall, als die Staatsanwaltſchaft rück⸗ ſichtslos die Preußiſche Staatsbank und Seehandlung in die Kutisker⸗Affäre einbezog. Es ſtellte ſich ſehr bald heraus, daß in dieſen Inſtituten äußerſt merk⸗ würdige Zuſtände herrſchen mußten. Bei Durchſicht der Kutisker⸗Akten fand man nämlich ſehr bald, daß mehrere leitende Perſönlichkeiten der Staatsbank durch Kreditgeſchäfte mit Kutisker ſehr ſchwer belaſtet wur⸗ den. Daraufhin beantragte der Generalſtaatsanwalt beim Finanzminiſter die Genehmigung der Beſchlag⸗ nahme ſämtlicher Aktenſtücke der Staatsbank, die ſich auf das Konto Kutiskers und die mit ihm getätigten Geſchäfte bezogen. Das hatte die Verhaftung des Staatsbankdireftors Dr. Rühe zur Folge, der eine ganze Reihe weiterer Verhaftungen von leitenden und mittleren Beamten der Staatsbank und Seehandlung folgte. Der letzte Tag des Jahres brachte eine wei⸗ tere Senſation in der Verhaftung der Gebrüder Bar⸗ mat. Durch die Ermittlungen in der Affäre Kutisker war die Staatsanwaltſchaft in die Seehandlung ge— kommen, und dort bei der Preußiſchen Staatsbank hat man, über die Unterſuchungen Kutiskers hinausgehend, ſich auch die Konten anderer Großgläubiger angeſehen und ſtieß dabei auch auf den Barmat-Konzern. Ver⸗ dachtsmomente erwuchſen und man befaßte ſich genauer mit den Geſchäftsverbindungen Staatsbank-Barmat. Von den 46 Betrieben des Barmat-Konzerns konnte feſtgeſtellt werden, daß eine ganze Reihe von ihnen, wie z. B. die Berlin⸗Burger Eiſenwerke, knapp vor der Geſchäftsaufſicht ſtanden. Andere wiederum waren dem Bankerott ſehr nahe. Trotzdem wurden, dank eines 15 Millionen-Kredites der Staatsbank, bei den Eiſenwerken Erweiterungsbauten vorgenommen. So ſchritt man am 1. Januar zur Verhaftung des Geh. Oberfinanzrats Dr. Hellwigs, ſowie des Miniſterial⸗ direktors Kautz, wobei man wieder beachten muß, daß es ſich um Hergabe von Staatsgeldern ſeitens der Seehandlung in ſehr bedeutenden Beträgen zu einer Zeit handelte, als weder die Induſtrie noch die Groß— banken auch nur die kleinſten Beträge bekommen konn— ten. * Das Verfahren in der Barmat-Affäre dürfte erſt in der nächſten Woche in ein entſcheidendes Stadium treten. Bei dem Umfang des Materials war eine vollſtändige Prüfung aller beſchlagnahmten Akten bis⸗ her noch nicht möglich, obwohl von der Staatsanwalt⸗ ſchaft eine Reihe von Hilfsarbeitern herangezogen werden. Ein Verhör der Brüder Barmat iſt deshalb nicht erfolgt, weil zunächſt die Ausſagen der Direkto— ren des Konzerns nachgeprüft werden. Neue Haft- entlaſſungen ſind in den nächſten Tagen nicht zu er⸗ warten. Die Sachlage hat ſich nunmehr ſo verſcho— ben, daß die Unternehmungen des Barmatkonzerns nach Freigabe der Beträge bei der Garantiebank mit den vorhandenen Mitteln zunächſt weitergeführt wer⸗ den können. Der Prokuriſt der Reth A.⸗G., Wolff, * Aus Nah und Fern. Frankfurt, 6. Januar.(Ein neuer Gau ner trick.) Ein ade een Angeſtellter einer Firma in der Schiklerſtraße bekam den Auftrag, bei einer hieſigen Bank 700 Mark abzuholen und beim Finanzamt in der Neuen Mainzerſtraße eine Erkundi⸗ gung wegen eines Paſſes einzuziehen. Dort kam er mit einem etwa Zojayrigen Mann ins Geſpräch, der ihm erklärte, der Paß müſſe zuvor von der Gerichtsbe⸗ hörde abgeſtempelt werden. Das glaubte der junge Mann auch und ließ ſich willig von dem Fremden zum Gericht begleiten, wo der Unbekannte ihn vor einem Zimmer warten hieß und dann wieder erſchien mit dem Bemerken, daß er die Aktentaſche zum Pfand geben müſſe. Der Junge zauderte, aber der Fremde griff zu und verſchwand damit auf Nimmerwiederſehn. Kaſſel, 6. Januar.(Stürme und Hoch⸗ waſſer.) In Begleitung der orkanartigen Stürms, gingen mehrere Tage und Nächte hindurch zu reiche Niederſchläge im Regierungsbezirke Kaſſel nieder, daß faſt alle Ströme und Bäche Hochwaſſer führen. Große Gebiete ſind überſchwemmt. Ernſtliche Schäden ſind indeſſen der hieſigen Regierung nicht gemeldet wor⸗ den, doch verlautet, daß der Schaden durch Weg⸗ ſchwemmung guter Muttererde ſo bedeutend ſei, daß auf Veranlaſſung der Landwirtſchaftskammer für Kur⸗ Weſſen eine allgemeine Umfrage über die Schäden ein⸗ geleitet werden ſoll, um eine erfolgreiche Hilfsaktion mit Unterſtützung der Staatsregierung und dem Kom⸗ munalverbande Kaſſel durchzuführen. Seit geſtern nachmittag laſſen die Telegramme ein langſames Sin⸗ ken des Hochwaſſers erkennen. Ueberall war in den heutigen Frühſtunden der höchſte Waſſerſtand erreicht. Als viel ſchlimmer wird der allgemeine Sachſchaden durch die orkanartigen Stürme angegeben. Bei der Oberpoſtdirektion Kaſſel ſind aus allen Teilen des Oberpoſtdirektionsbezirkes Störungen an Telephonanla⸗ gen gemeldet worden. Trier, 6. Januar.(E in intereſſanter Separatiſtenprozeß.) Ein intereſſanter Sonderbündlerprozeß, allerdings ohne öffentliche Ver⸗ handlung, ſpielte ſich in Prüm ab. Der Leoerfabri— kant Manderſcheidt jun. hatte gegen die am 4. Mai getätigten Stadtverordnetenwahlen Einſpruch erhoben. Der als Bürgermeiſter fungierende Beigeordnete Alff hatte in der Entgegnung auf die Einſpruchsſchrift als eigentlichen Urheber der Beſchwerde den Schwiegerva— ter des Manderſcheidt, den Amtsgerichtsrat Müller von Prüm bezeichnet, der auch heute noch der geiſtige Füh— rer und Ratgeber der Sonderbündler-Partei in Prum ſei. Gegen dieſe Aeußerung erhob Amtsgerichtsrat Müller Klage beim Amtsgericht. Nach Abhörung eini⸗ ger Zeugen wies das Gericht die Klage ab, weil in dem Vorverhör die Frage klargeſtellt worden ſei, daß die Aeußerung des Beigeordneten berechtigt ſei. Ge— gen dieſe Entſcheidung erhob Amtsgerichtsrat Müller in einer ausgedehnten Beſchwerdelchrift Einſpruch beim Landgericht in Trier. Die obere Inſtanz gab wohl zu, daß der Weg des Amtsgerichts Prüm, Zeugen zu vernehmen, ohne dem Kläger Gelegenheit zu geben, ſich dazu zu äußern, zuläſſig, aber nicht zu empfehlen ſei, ſtellte aber aus denſelben Zeugenausſagen feſt, daß der Amtsgerichtsrat Müller in Prüm allgemein als geiſtiger Führer und Ratgeber der Sonderbündler gelte. Dieſe Meinung habe auch der Beigeordnete Alff geäußert. Er habe in Wahrung berechtigter Inter⸗ eſſen gehandelt, weshalb ihm§ 193 des Strafgeſetz— buches zur Seite ſtehe. Der Einſpruch Müllers werde darum koſtenpflichtig verworfen. Man bedauert allge— mein den Ausgang des Prozeſſes, da eine öffentliche Verhandlung noch ganz anders in das Spinngewebe des ſonderbündleriſchen Treibens in Prüm hineinge⸗ leuchtet hätte. Köln, 6. Jan.(Razzien.) Zur Ergreifung von Eiſenbahnräubern fanden auf dem Bahnhof Köln Kalk größere Polizeiſtreifen unter Mitwirkung britiſche; Militärpolizei ſtatt. Bei der Vornahme von Haus, ſuchungen wurden geſtohlene Gegenſtände und Paten nen gefunden. Mehrere Perſonen wurden verhaftet Eine Perſon verſuchte zu entfliehen und wurde, da ſi, auf den Anruf nicht ſtehen blieb, durch einen Schuß ir den Oberſchenkel verletzt. Mannheim, 6. Jan.(Gas vergiftung. Heute vormittag wurden in ihrer Wohnung in M der aus Bonn gebürtige Kaufmann Alfred Domann, aufgefunden. ſeine Frau ſowie deren 2½ jahriges To g Im Schlafzimmer fand man folge des durchdringenden Gasgeruches gewal; j genommenen Oeffnung der Wohnung das Ehepaar t im Bett liegend vor. Die Leiche der Frau war ſchon in Verweſung übergegangen, während die des Mannes och verhältnismäßig friſch ausſah. Daneben lag in ſeinem Kinderbettchen das Töchterchen des Ehepaares. Seit Neujahr waren ſie nicht mehr geſehen worden, doch kümmerte man ſich nicht darum, da Domann ge⸗ äußert hatte, daß er um d! nach Köln fahren wolle. Die Todesurſache liegt wahr⸗ ſcheinlich in einer Vergiftung durch Gasoxyd und edenfalls auf Unvorſichtigkeit bei der Verwendung eines neuen transportablen Gasofens zurückzuſ“ Iren. 0 4 . 2: eee 2 45 1 Volkswirtſchaft. 1 3 Marktberichte n vom 6. Januar. * Frankfurter Getreidebörſe. An der heutigen Getreidebörſe notierten bei ruhiger Tendenz: Weizen, neuer, 21 bis 24½, Roggen, inl., 22 bis 24, Sommergerſte 25 bis 31½, Hafer, inl., 18 bis 22%, Mais 217 bis 2254, Weizenmehl 39 bis 41½, Roggenmehl 34% bis 38½, Weizenkleine 13% bis 14, Roggenkleie 12% bis 13, alles in Goldmark die 100 Kilogramm. 510 —0— ö * Die Einführung des franzöſi⸗ ſchen Zollſyſtems im Saargebiet. Wie die franzöſiſch⸗ſaarländiſche Handelskammer mit⸗ teilt, gilt als Datum der Einführung des franzöſiſchen Zollſyſtems der Abend des 10. Januar. Die Nennung des 9. Januar mitternachts wird als eine irrtümliche Auffaſſung bezeichnet. Bis zum Abſchluß des Handels- vertrages kemmen die im franzöſiſchen Generaltarif feſtgeſetzten Gebühren und Erhöhungskoefizienten zur Anwendung. Nach Auffaſſung der franzöſiſchen Han⸗ delskammer ſteht zu hoffen, daß in dieſer Beziehung inzwiſchen ein vorläufiges Uebereinkommen zwiſchen den beiden Regierungen zuſtande kommt. Lokales und Allgemeines. — Ablieferung der Steuermarkenblätter für 1924. Nach§ 55 der Durchführungsbeſtimmungen über den Steuerabzug vom Arbeitslohn iſt jeder Arbeitnehmer, für den im Kalenderjahr 1924 Steuermarken verwen⸗ det worden ſind, verpflichter, im Monat Januar 1925 ſeine Steuerkarte und die Einlagebogen mit den ein⸗ geklebten und entwerteten Marken an das Finanzamt einzuliefern, in deſſen Bezirk er am 10. Oktober 1924 ſeinen Wohnſitz gehabt hat. An Stelle des Arbeit⸗ nehmers kann der Arbeitgeber die Einlieferung beſor⸗ gen.— Die Arbeitgeber ſind verpflichtet, die Aufferde⸗ rung zur Ablieferung der Markenblätter in den Arbeits- und Geſchäftsräumen durch Anſchlag bekannt zu ge⸗ ben. Dies gilt auch für diejenigen Arbeitgeber, die den Steuerabzug vom Arbeitslohn im Ueberweiſungs⸗ verfahren durchführen, da ſich unter ihren Arbeitneh- mern ſolche befinden können, für die im Laufe des Jahres bei einem anderen Arbeitgeber Marken ge—⸗ klebt worden ſind.— Die Ablieferung der Steuermar⸗ kenblätter kann durch Zwangsſtraſen bis zur Höhe von 5000 Mark im einzelnen Falle erzwungen werden oder es kann die Verſäumnis der Einlieferungspflicht mit einer Ordnungsſtrafſe geahndet werden. — Die Aenderung der Paß verordnung. Die Be⸗ kanntmachung zur Ausführung der Paßverordnung iſt mit Wirkung vom 1. Januar dahin abgeändert wer⸗ den, daß Reichsangehörige zum Grenzübertritt keines Sichtvermerks mehr bedürfen. Reichsangehörige und nichtdeutſche Perſonen bedürfen fortan auch keines Un⸗ bedenklichkeitsvermerkes des Finanzamtes. Jede nicht⸗ deutſche Perſon über 15 Jahre bedarf zum Grenzüber⸗ tritt eines Sichtvermerkes, der im Paß oder Paßerſatz angebracht werden muß. — Poſtaliſche Aenderungen. Für Einſchreibe⸗ ſendungen des Auslandsverkehrs, die vom 1. Januar 1925 an aufgeliefer“ werden, kann im Falle des Ver- luſtes eine Entſchädigung von 40 Rentenmark gezahlt werden.— Vom 1. Januar an beträgt die Gebühr fü⸗ Poſtkarten nach dem Ausland 15 Pfennig. Die bisher gen Weltpoſtkarten zu 20 Pfennig und die Antwort⸗ karten ſind aufzubrauchen und werden vom 1. Januar Zeit mit 10055 Families 5 Plennig und 30 Pfennig vertauft. Ver n verdorbener Weltpoſtkarten iſt wunflig nur 9 andere Weltpoſtkarten zuläſſig. Aus Poſtkarten, kiefumſchlägen, Streifbändern uſw. geſchnittene Frei⸗ marlenſtempel dürfen vom 1. Januar 1925 an zur werden. Freimachung von Poſtſendungen nicht mehr benutzt der Nacht finden wir über dem Oſthorizont den Orion, darüber den Stier mit den Plejaden und den Zwillin- gen, von denen die Milchſtraße durch Fuhrmann, Per⸗ ſeus, Kaſſiopeia(im Zenith), Cepheus, Schwan, Leier und Adler zum Weſthorizont führt. Die Milchſtraße zeigt nun ihre herrlichſte Pracht, ſchon ein Opernglas enthüllt herrliche Sternanſammlungen und Haufen, von denen nur der Doppelſternhaufen zwiſchen Kaſſiopeia und Perſeus hervorgehoben ſei. Im Süden finden wir die Andromeda, den Widder, die Fiſche und ganz in Horizontnähe den Walfiſch. Am Südweſthimmel ſtehen Pegaſus und Waſſermann. In ſpäterer Abendſtunde gehen im Oſten Procyon im Kleinen Hund und der Große Hund mit dem hellen Sirius auf. Später fol⸗ gen der Krebs(mit dem Sternhaufen Präſep) und der Löwe mit dem Hauptſtern Regulus.— Von den Pla— neten iſt Merkur faſt den ganzen Monat hindurch am Morgenhimmel zu finden, am beſten am 17, wo er in größter weſtlicher Sonnenferne ſteht. Auch Venus leuchtet als Morgenſtern, Mars ſteht bis etwa Mitter nacht am Himmel. Jupiter geht kurz vor der Sonne auf, wogegen Saturn ſchon von 1 Uhr morgens ab am Himmel glänzt. In dieſem Monat ſtehen alſo mit Ausnahme von Mars alle Planeten am Morgenhim⸗ mel.— Der Mond ſteht am 1. im erſten Viertel, ain 10. iſt Vollmond, letztes Viertel am 17., Neumond am 24. und der letzte Januar bringt nochmals das erſte Mondviertel.— Die Sonne ſteigt langſam wieder in größere Höhen, die Tagesdauer nimmt deshalb(mit Einſchluß der Morgen- und Abenddämmerung) von 10 auf 11 Stunden zu. Am Nachmittag des 24. Janvar tritt eine totale Sonnenfinſternis ein: die Kurve der Totalität verläuft von den großen Seen in Nordame⸗ rika über den Atlantiſchen Ozean bis etwa zu den Fa— koer⸗Inſeln. Bei uns iſt nur der Beginn der eilweiſen Verfinſterung zu ſehen, der in Karlsruhe um 4,04 Uhr eintritt, um 5,12 Uhr geht dann die Sonne unter * 5„ Die Amſatzſteuerveranlagung. Die Veranlagung der Umſätze 1924 wird die Un, terlagen für alle ſpätere Verwaltungsarbeit, insbeſon— dere auch für eine etwa erforderliche Neueinteilung der ſteuerpflichtigen Monats⸗ und Quartalszahler geben. Der Reichsfinanzminiſter hat in einem Erlaß zu der Veranlagung der Umſätze des Kalenderjahres 1924 im Kalenderjahre 1925 Stellung genommen. Dan ꝛch haben die Umſatzſteuerpflichtigen innerhalb des Monats Sa⸗ nuar 1925 eine Steuererklärung über die Umſatze des Kalenderjahres 1924 abzugeben. Zur Erleichterung des Veranlagungsverfahrens wird beſtimmt: Die Angehörigen der Land⸗ und Forſtwirtſchaft werden bis auf weiteres die Umſätze aus dieſen Be⸗ trieben von der Pflicht zur Abgabe von Steuererklarun⸗ 160 1 entbunden. Hinſichtlich der Steuerpflicht iſt gehlant — Der Steruhimmel im Januar. Bei Einbrucag“ ieſe Steuerpflichtigen, gleichzeitig mit der Veranla⸗ gung zur Einkommenſteuer, mit ihren Umſäßzen in dem für die Landwirtſchaft üblichen Wirtſchaftsjahr vom 1. Juli 1924 bis 30. Juni 1025 im Herbſt 1925 zu ver⸗ anlagen. ö Auch die ſonſtigen Steuerpflichtigen(Gewervetrei⸗ bende, Angehörige freier Berufe uſw.) brauchen eine Steuererklärung von ſich auch nicht abzugeben, wenn ſie auf Grund ſorgfältiger Prüfung die Ueberzeugung er— langen, daß die Summe der Voranmeldungen, die ſie über ihre Umſätze des Kalenderjahres 1924 abgegeben haben und die Summe der geleiſteten Vo: szahlun⸗ gen ihren tatſächlichen ſteuerpflichtigen Umſätzen im Ka⸗ lenderjahr 1924 entſpricht. Umſatzſteuerpflichtigen, die eine Steuererklärung nicht abgegeben haben, nach dem Ermeſſen des Finanzamts ein Vordruck zur Umſatzſteuererklärung zur Ausfüllung binnen zwei Wochen überſandt werden. Von dieſer Möglichkeit wird das Steueramt namentlich dann Ge— brauch machen, wenn die Vorauszahlungen offenbar den tatſächlichen Umſätzen nicht entſprechen. Auf alle Fälle aber ſoll es vermieden werden, in kleinlicher Weiſe von Steuerpflichtigen Erklärungen zu verlangen, bei denen ein irgendwie erheblicher Betrag nicht zu erwarten iſt. Die Einreichung der Erklärung kann durch Gelditraſen * bis zu je 5000 Mark erzwungen werden. * * Landeskonferenz der Kathol. Männer⸗ und Arbeitervereine. Mittwoch, den 14. Januar, nachmittags 2.30 Uhr, findet in Mainz im Vereinshaus des Kathol Männer⸗ vereins(Ballplatz) eine Konferenz der Männervereine ſtatt. Tagesordnung: 1. Romfahrt des Verbandes. 2. Die nächſten Aufgaben des Verbandes — Verſammlungstätigkeit uſw. Hierzu ſind eingeladen die hochw. Herren Präſ des, die Bezirksleiter und Vorſtands mitglieder. Ebenſo ſind alle diejenigen, die ſich für die Romfahrt in⸗ tereſſieren, eingeladen. Den Verhandlungen wird ein Vertreter der deutſchen Zentralſtelle für Rompilgerfahrten in Würzburg beiwohnen. Zahlung der reſtlichen Rentenbautzinſen durch Induſtrie, Gewerbe und Handel einſchl. der Bauken zum 15. Jaunar 1925. Für die Zahlung der zweiten Hälfte von Induſtrie, [Gewerbe und Handel einſchl. der Banken an die Deutſche Rentenbank geſchuldeten Halbjahreszinſen war der 15. Januar 1925 in Ausſicht genommen worden. Es empfiehlt ſtch Zahlungen zu dieſem Termin vorläufig nicht zu leiſten, da Verhandlungen mit der Rentenbank über eine anderweitige Regelung dieſer Einzahlung ſchweben. Weltere Bekanntgabe erfolgt. Steuerterminkalender für Januar 1925. mitgeteilt vom Finanzamt Heppenheim. Nach Ablauf des Monats Januar kann denjenigen. 5. Januar 1945. Lohnſteuer für die letzte Dezemberperlode (21.—30) Keine Schonfriſt. N 10. Januar 1925. a) monatliche Voraus zahlung auf Um⸗ ſatzſteuer für Dezember 1924.(2%) b) vierteljährliche Vorauszahlung auf Umſatzſteuer für Oktober/ Dezember 1924(2%) e) Vorauszahlung auf erhöhte Umſatzſteuer(Luxus- ſteuer)— 15%— d) monatliche Vorauszahlung auf Einkommenſteuer für Dezember 1924— bisherige tarifmäßige Steuer er⸗ mäßigt ſich um 1—. e vierteljährliche Vorauszahlung auf Einkommenſteuer für Oktober/ Dezember 1924— bisherige tarifmäßige Steuer ermäßigt ſich um ¼2—. ) Vorauszahlungen auf Körperſchaftsſteuer für De⸗ zember 1924. Januar 1925. Vorläufige Gewerbeſteuer— 60% für den Staat, 60% für die Gemeinde und 7.5% für den Ktels, berechnet von der vorauszuzahlenden Einkommen⸗ ſteuer für Dezember bezw. Oktober/ Dezember 1924. 15. Januar 1925. Lohnſteuer für die erſten Januarperiode (1.— 10.) Keine Schonfriſt. 15. Januar 1925. Staatliche Grundſteuer 4. Ziel. 25. Januar 1925. Lohnſteuer für die zweite Januarperiode (11.— 20.) Keine Schonfriſt. Bei den feſtgeſetzten Terminen iſt, ſoweit nicht beſonders vermerkt, noch eine Schonfriſt von 7 Tagen gegeben, nach deren Ablauf Verzugszuſchläge— 1½% für je 15 Tagen — und Beitreibung einſetzen. Alle Steuern ſind an die zu⸗ fländige Untererhebſtelle, nur die Lohnſteuer iſt direkt an die Flnanzkaſſe abzuführen. fag emegaamgenenggeamͤmanmaemepeſee bieten Ihnen eine nie wiederkehrende Einkaufs gelegenheit! Der Verkauf in allen Abteilungen beginnt Todes ⸗Anzeige. Gott, dem Herrn über Leben und Tod, hat es 4 gefallen, geſtern Abend um 5 Uhr meine liebe Gattin, unſere treubeſorgte Mutter, Schwieger— mutter, Großmutter, Schweſter, Schwägerin und! Tante, Frau 5 Anna Hofmann geb. Hanf im Alter von 57 Jahren, nach kurzer, ſchwerer Krankheit, ovVerſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, zu ſich in die Ewig keit abzurufen. Wir bitten der Verſtorbenen im Gebete zu gedenken. Viernheim, den 7. Januar 1925. Im Namen der tieftrauernd Hinterbliebenen Joh. Joſ. Hofmann 1. Die Beerdigung findet morgen nachm. 3 Uhr vom Trauerhauſe Ludwigſtr. 5 aus ſtatt rIINITII III ITIrITITITE LI nne 2 6 Die modernsten Farben in grösster Auswahl. iſt aus der Haft entlaſſen worden. nen Bernhauſens. Roman von Fr. Lehne. 3. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Ratet, Kinder, was ich für euch habe!“ rief der Graf vergnügt.„Morgen zur Opper—„Lohengrin“ wird gegeben— hat mir der Kommerzienrat Hoſe— mann ſeine Loge zur Verfügung geſtellt. Habt Ihr Luſt?“ eee EN Deren „Du, Mama, ziehſt dein ſilbergraues Voilekleid an, in dem ich dich ſo gern ſehe!“ rief Annelies. Der Graf hüſtelte ein wenig. Giſela ſagte nichts. In tiefem Mitleid blickte ſie auf die Mutter. Für ſie war natürlich kein Billet da. An ſie hatte man nicht gedacht, obwohl ſie eine be⸗ geiſterte Muſikliebhaberin war! a Fühlte ſie denn gar nicht das Kränkende dieſer Vernachläſſigung? War es ihre wirkliche Ueberzeugung, als ſie ſetzt erwiderte:„Ach, ich, Kleinchen! Ich bleibe lieber zu Hauſe. Wagner iſt meinen Nerven nicht zu⸗ träglich— du weißt doch, wie leicht ich Kopfweh be— 1* Glaubſt du, ich komme! Unwillig wandte ſie ihm den Rücken und beteiligte ſich lebhafter, als es ſonſt ihre Art war, an der Un⸗ terhaltung der anderen. Giſela ſprach angeregt mit einem jungen Offizier. Ihre goldbraunen Augen ſtrahlten ihn glücklich an, und auf ihrem ſüßen Geſicht lag ein anmutiges Lächeln. Wenn auch noch kein Wort von Liebe zwiſchen den beiden gefallen war, ſo wußten ſie doch: wir gehören zuſammen— und was der Mund noch verſchwiegen hatte, das ſagten ſich ihre Augen, das gelobte der Druck ihrer Hände. „Werden Sie auch an dem Maskenball bei der Baronin Guttenberg teilnehmen?“ fragte er. „Ich weiß es noch nicht, Herr v. Bibra!“ entgeg⸗ nete ſie,„heute mittag bekamen wir die Einlabung— doch wir können nichts beſtimmen. Mama iſt etwas lei⸗ dend.“ Er bat und drängte:„Sr lange haben wir uns nicht geſehen, Komteſſel Sie haben ſich in den letzten Wochen förmlich abgeſchloſſen— verſprechen Sie es mir, bitte, zu kommen! Sonſt gehe ich auch nicht!“ Flehend ſahen ſeine blauen Augen aus dem bildhübſchen friſchen Reitergeſicht ſie an— und ſie gab ſeinem Drängen nach in dem Gedanken, daß dieſer Maskenball ihnen keine großen Ausgaben machen würde, da die(Ichränke und Truhen in Bernhauſen ſicher etwas Paſſendes für ſie alle bargen! Das Herz ſchlug ihr hoch. Sie wußte: dieſer Abend würde ihr etwas Köſtliches bringen. N Das Glockenzeichen zum Beginn des zweiten Aktes ertönte und alle eilten an ihte Plätze. Unbemerkt tauſchten die beiden in dem Gedränge noch einen letz⸗ ten Händedruck. in Cree de Chine . e ee d kolienne Waschseide 5 hat laufend abzugeben. Moritz Neu ellk. Faller man Fritz Janzer Carl Wild Qag Heinrich Liebmann Josef Weiterhahn Gebrüder Rothschild Weinheim Düngemittel Thomasmehl Zit. Mk. 3. Feigen, Kokosnüſſe, Oel⸗ Kainit„„ 1. ben, Ace, Bee. 5 i Nüſſe, Rotkraut, Weiß⸗ ee ſcweſelfennes ee bean e eee ink Waren e Nil. W R e 2 eite a e l. n N. 0 b er 6 off, a 0 0 rahm⸗Tafelbutter zu den . In weichen Flocken fiel der Schnee. Unabläſſig alles garantiert 0 chſtprozentige Ware. N Hügelſtraße. Hadol Braun U Seitlentricot Wollcrepp für Ball Konzert und Tanzkränzehen. finden Sie bei „Luſt zu„Lohengrin“ haben wir immer! Aber vom Kommerzienrat Hoſemann nehme ich nichts geſchenkt!“ entgegnete Thora. „Wer redet denn vom Schenken? N 1 iſelas mitleidi i. laſſe mir für euch von dem Protzen wirklich etwas Pale e e e 0 Schenken? Ich habe ihm ſelbſtverſtändlich die Plätze wollte! Sie war und bliet eben— bezahlt, weil ich euch eine Freude machen wollte. Er a die drei Schweſtern allein iſt heute geſchäftlich nach Prag gefahren. Die Loge So Nene de. d di 95 teſſen Bernhauſen würde dann ſowkeſo leer ſtehen.“ Erwartungsvall ſaßen die Komteſſen 0 * blickte den V 1˖ Sprach di im Theater. Die drei ſchönen Mädchen waren ſehr Thora blickte den Vater ſeſt an. Sprach er die bekannt und hatten viele Grüße auszutauſchen. Wahrheit? Im innerſten Grunde ihres Herzens mußte Der Graf unten im Parkett ſonnte ſich in der Be⸗ ſie eigentlich daran zweifeln. Aber ſchließlich— es wunderung, die man ſeinen Töchtern darbrachte. Thora wäre ihm, dem Grandſeigneur, doch wenig ähnlich ge⸗ ſaß wiſchen den beiden Schweſtern. Ihr ernſtes Ge⸗ weſen, in dieſer Weiſe von einem ihm nicht beſonders ſicht 10055 kaum ein Lächeln Gleichgültig ließ ſie den naheſtehenden Bekannten etwas geſchenkt zu nehmen.] Blick durch den dicht gefüllten Zuschauerraum ſchwei⸗ in e ene e, fen, bis er durch ein dunkles Augenpaar feſtgehalten „Ich habe mir einen Platz wurde, das einem ſchlanlen, brünetten jungen Manne fuhr er fort.„Ich gehe mit euch! gehörte, der im Parkett ſtand und unverwandt zu ihr was anzuziehen? hinaufſah. Sie fühlte ſich durch dieſes Anſtarren be ⸗ „Natürlich Papa! Wir haben immer etwas anzu- läſtigt. Mit einer unſagbar hochmütigen Gebärde lehnte ziehen— und immer etwas Neues— bei ſolch großem ſie ſich zurück— und doch, während der Vorſtellung Toilettenbudget iſt das doch ſelbſtverſtändlich!“ warf mußte ſie, wie einem unwiderſtehlichen Zwange gehor⸗ Thora nachläſſig hin, aber in ihrer Stimme klang oſſe⸗] chend, immer wieder hin nach dem ſungen Mann ner Hohn. blicken, der kein Auge für die Vorgänge auf der „Die Mädchen ziehen ihre Spitzenkleider an!“ be⸗ Bühne hatte, ſondern nur für ſie. merkte die Gräfin haſtig, um den Eindruck von Thoras Und in der Pauſe, in der ſie und die Schweſtern kühnen Worten abzuſchwächen. Mit einem ſcheuen Blick] mit dem Vater im Foyer ſtanden, hielt er ſich in ihrer ſtreiſte ſie den Gatten. Aerger nach Tiſch war ihm ſo Nähe auf und betrachtete ſie entzückt, wie man ein ſchö⸗ wenig zuträglich! nes Kunſtwerk betrachtet. 198 ö Robert Stele J geeignetfür jeden Gewerbe oder Fabrikbetrieb ſind zu vermieten 1 Goldſtein. 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