ober Inventur- usver Selten günstige Einkaufs- Gelegenheit! Rathausstrage r Jakob Beyer i i 8 vis à vis der Post Fuhr Faulldelkr⸗ Berzan Am Sonntag, den 11. Jauuar, nachmittags halb 4 Uhr findet in der Wirtſchaft„Zur Germania“ bei Mitglied Ad. Knapp, unſere diesjährige Generalversammlung ſtatt. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung werden die Mitglieder gebeten, pünktlich und vollzählig zu erſcheinen. 1—— Uiage Feuerwehr Berubelm im Saftla Todes⸗Anzeige. Gott, dem Herrn über Leben und Tod, hat es 0 gefallen, geſtern Mittag Uhr unſere innigſtge- liebte unvergeßliche Tochter, unſere liebe Schwe⸗⸗ ſter, Schwägerin und Tante Kath. Winkenbach Im blähenden Alter von 16 Jahren, verſehen mit den hl. Sterbeſakramenten zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. denken. Viernheim, Käfertal, Karlsruhe, den 9. Januar 1925. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Joh. Jak. Winkenbach 2. Die Beerdigung findet am Sonntag, nach der Andacht, vom Trauerhauſe, Ludwigſtr. 9 ſtatt. Wir bitten der teueren Verſtorbenen im Gebete zu ge— 0 7 Der Vorſtand. — mit anschliehender Mannschaften erscl Sonntag, den 11. Januar, abends 8 Uhr, findet den zum„grünen Laub“ unser diesjähriger Feuerenr-Ball statt, verbunden mit Musik-, Gesangs- u. humoristischen Vorträgen Verlosung. Die Kameraden mit ihren werten Angehörigen, sowie Freunde und Gônner des Feuer- wehrcorps sind hierzu höflichst eingeladen. Die aktiven jeinen in Uniform. Verlosungsgegenstände wollen im Laufe des Sonntag Vormittag im„grünen Laub“ abgegeben werden. Das Kommando. E e 11 i 1 D N Geſangverein Süngerbund. . N Samstag, Januar, abends 8 Uhr vollzählige Singſtunde im Lokal bei einem Faſſe Freibier. Der Dirigent. den 10. 0 Empfehle: Feigen, Kokosnüſſe, Oel⸗ nüſſe u. Schwarzwurzeln Prima Aepfel, Birnen, Nüſſe, Rotkraut, Weiß⸗ kraut, Blumenkohl, Meer⸗ rettig, Zwiebeln, Knob⸗ lauch, Feinkoſt⸗Margarine, Schwan im Blauband) ſtets friſche Eier u. Süß⸗ rahm⸗Tafelbutter zu den billigſten Tagespreiſen. Georg Winkler 12. Weinheimerſtr. 10. Heute Freitag Abend 8 Uhr im Lokal Vorſtandsſitzung wozu ich die Herren Vor⸗ ſtände höfl. einlade. Adler, Präfident. — 8 mum Haus verkauf Neues Wohnhaus beſtehend aus 2Zmal 3 Zimmer und Küche mit Nebengebäuden umſtändehalber zu verkauſen. Näheres Peterſtr 13. 1 neuer grün emaillierter 4 Imer 0* 5 72 N 115 49 1 95 N dlen 0 . zu verkaufen. 5 2 Wo, ſagt der Verlag. e 0 J Q 2 ingklub 1896 Viernheim. Samstag abend 8 Uhr Vorſtandsſitzung im Lokal zum„Stern“ ½9 Uhr Verſammlung der Stemmer⸗ u. Ringermannſchaft. 9 Sonntag Fortſetzung der 0 Wannſchaftskämpfe im Ringen 80 in Mannheim im Saale zum Rodenſteiner Abfahrt 1.16 Uhr O. E. G. Der Vorſtand. * 1 5 Bauernverein. Beſtelltes ö Thomasmehl iſt eingetroffen und kann beim Lagerhalter abgeholt werden. Der Preis beträgt 3.20 Mk. pre Ztr. Der Vorſtand. Dankſagung 0 Zurückgekehrt vom Grabe meiner nun in Gott ruhenden unvergeßlichen Gattin, unſerer lieben Mutter, Schwie⸗ germutter, Großmutter, Schweſter, Schwä⸗ gerin und Tante, Frau Anna Hofmann geb. Hanf ſagen wir allen auf dieſem Wege innigen Dank. Beſonderen Dank der hochw. Geiſtlichkeit, den barmh. Schweſtern, den Stiftern von Kränzen und Seelenmeſſen. Viernheim, den 9. Januar 1925. Im Namen der tieftrauernd Hinterbliebenen! Joh. Joſef Hofmann 1. me ban 7 N ö 0 Samstag abend halb 9 Uhr allgemeine Singstundle. Da ein ſehr ſchwieriger Kunſtchor in der Uebung iſt, erwartet der Dirigent voll⸗ zähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. Inſerieren bringt Gewinn! Der Meineidbauer Sonntag abend 8 Uhr im Karpfensaal Fenerdl⸗Verſaumlung der Ortsbürgervereinigung Allmendierter Viernheim Sonntag, den 11. Januar, nachm. 3 Uhr im„Löwen“. Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Der Vorſtand. Die Verſammlung wird pünktlich eröffnet. Besuchen — Sie meinen Inventur-RAus verkauf Es lohnt sich Bernhard Oppenheimer FEC D. J. K.. Sportplatz am Toll. Heute Abend ½9 Uhr im Lokal„Zur Harmonie“ außerordentliche Haupt⸗Verſammlung Das Erſcheinen eines jeden Mitglledes, beſonders der aktiven, iſt der Wichtig⸗ keit der Tagesordnung wegen dringend notwendig. Sämtliche Trikot ſind abzugeben. Der Splelausſchuß Der Meineidbauer Sonntag abend 8, Uhr im Karpfensaal Anttlicher Cell. Auf Antrag des Gemeinderats wird auf Grund von Art. 1 und 14 des Geſetzes die Gemeindenutzungen der Ortsbürger betr. vom 21. Juni 1852 in Verbindung mit den Beſtimmungen des Geſetzes die Gemein denutzungen der Ortsbürger insbeſondere die desfalls zu entrichtenden Lokalſtatuten betr. vom 3. Juli 1858 und des Art. 15 L. G. O. hiermit zu den Lokalſtatuten über die Verteilung der an die Ortsbürger der Gemeinde Viernheim nutznießlich abzuge— benden Allmendgrundſtücke vom 21. Oktober 1878 mit Genehmigung des M. d. J. vom 3. 12. 24. Nr. M. d. J. 38819 der fol⸗ genden Nachtrag erlaſſen: 8.15 Zum Zwecke der Sicherung eines nor⸗ malen Ertrages bleiben die 186 Wieſen— ſtücke und zwar: 5 a) je 44 Loſe der J. II. u. III. Abt. b) je 29 Loſe Nr. 1-29 der IX. c) je 25 Loſe Nr. 1-25 der X., 132 Loſe 29 Loſe 25 Loſe 186 Loſe in Verwaltung und Bewirtſchaftung der Gemelnde. Dieſe erhält hiermit das aus— ſchließliche Recht zur Verwaltung und ord⸗ nungsmäßigen Bewirtſchaftung der Wieſen und damit die Verpflichtung, dieſe im In⸗ tereſſo der Viehbeſitzer Viernheims im all⸗ gemeinen und der nutzungsberechtigten Orts⸗ gemäß Art. 125 L. G. O. vorgeſchriebenen Weiſe. Der von der Bürgermeiſterei an⸗ zuberaumende Verſteigerungstermin iſt min⸗ deſtens 3 Tage vorher ortsüblich bekannt zu machen. Dem zur Verſteigerung ent⸗ ſandten Vertreter der bezugsberechtigten Ortsbürger iſt hinreichend Gelegenheit zur Ausübung einer Kontrolle gegeben. 5 4. Alle auf die Verwaltung, Düngung und Bewirtſchaftung der fragl. Wieſenloſe ſich beziehenden Einnahmen und Ausgaben insbeſondere Zins- und ſonſtige finanziellen Laſten ſind ſeitens der Bürgermeiſterei bezw. der Gemeindekaſſe genau zu verbu⸗ chen. Soweit Zinſen zu zahlen ſind, rich⸗ tet ſich der Zinsſatz, ſofern nicht beſondere Kapitalaufnahmen von dritter Seite ſtatt⸗ gefunden haben, nach dem für die Gemein⸗ deverbindlichkeiten durchſchnittlich üblichen Zinsſatz. Bis Martini jeden Jahres iſt durch den Gemeinderechner eine Abrechnung zu fertigen und der Bürgermeiſterei vor⸗ zulegen. Nach Prüfung der Abrechnung durch den Gemeinderat oder die Ortsbür⸗ gernutzungskommiſſion iſt dieſe nach vor⸗ ausgegangener ortsüblicher Bekanntmachung eine Woche zur Einſicht der beteiligten Ortsbürger auf dem Rathaus offen zu legen. Ueber erhobene Einwendungen ſcheidet der Gemeinderat. 8 5. Wenn infolge des Eintritts von be⸗ ſonderen Naturereigniſſen oder aus anderen ent⸗ bürger im beſonderen möglichſt ertragreich zu geſtalten. i § 2. Den in Betracht kommenden bezugs⸗ berechtigten Ortsbürgern wird zum Zwecke der Ueberwachung der Erfüllung der von der Gemeinde übernommenen Verpflichtun⸗ gen ein Kontrollrecht bezüglich der Inſtand⸗ haltung und Düngung der 186 Wieſenlöſe eingeräumt. Zu dieſem Zwecke iſt der Be⸗ ginn der Düngungsarbeiten rechtzeitig in ortsüblicher Weiſe zur öffentlichen Kenntnis zu bringen. 8 8. 5 Die Verwertung des Ertrags der Wie⸗ ſenloſe erfolgt durch die Gemeinde in der für die Verwertung von Gemeindevermögen 1 Gründen außergewöhnliche Koſten entſtehen, ſo iſt über deren Aufnahme in die Abrech⸗ nung und eine etwaige Verteilung des Be⸗ trags auf verſchiedene Jahre durch den Gemeinderat bezw. die Ortsbürgernutzungs⸗ kommiſſion Beſchluß zu faſſen. § 6. Der ſich nach der abgeſchloſſenen Ab⸗ rechnung ergebende Reingewinn wird bis ſpäteſtens 20. November eines jeden Jahres durch den Gemeinderechner an die Bezugs⸗ berechtigten ausbezahlt. Im Falle der Er⸗ hebung von Einwendungen hat die Ge⸗ meinde die nach der Abrechnung auf den ein⸗ elnen Nutznießer entfallenden Beträge am Fälligteitstag auch dann auszuzahlen, wenn Der Meineidbauer Sonntag abend 8 Uhr im Karpfensaal über die Beſchwerde noch nicht endgültig entſchieden iſt. Im Falle der Nichtemp⸗ fangnahme des Geldes ſeitens der bezugs⸗ berechtigten Ortsbürger beſteht kein An⸗ ſpruch auf entſprechende Verzinſung. 8 71. Bei Beſchwerden gegen Beſchlüſſe des Gemeinderats oder der Ortsbürgernutzungs⸗ kommiſſion behält es bei den dieſerhalb be⸗ ſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen ſein Bewenden. § 8. Dieſe Beſtimmungen treten am 1. November 1924 in Kraft. Viernheim, den 8. Januar 1925. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Bekanntmachung. Betr. Losholzabgabe. Die Holzliſte für 1925 liegt von heute ab eine Woche lang zur Einſicht der Intereſ⸗ ſenten und Entgegennahme etwaiger Einwen⸗ dungen im Sitzungsſaale des Rathauſes während der üblichen Dienſiſtunden offen. Am Sonntag, den 11. ds. Mis. erfolgt die Offenlage nur von 10— 12 Uhr. Nach der Offenlegungsfriſt vorgebrachte Beſchwerden haben keinen Anſpruch auf Be⸗ rückſichtigung. Viernheim, den 9. Januar 1925 Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Gemeindekaſſe. Das 5. Ziel Gemeinde⸗Sonder⸗ ſteuer(gelber Zettel) fällig am 6. Jannar, kann noch bis längſtens 15. ds. Mis. ohne Mahnkoſten bezahlt werden. Viernheim, den 9. Januar 1925. Winkenbach. Der Meineidbauer Sonntag abend 8 Uhr im Karpfensaal (Viernheimer Zeitung— Biernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich außer Sonn⸗ u. Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mk. frei ins Haus. b n tſeitige illuſtr. Sonntagsblatt„Sterne u. Blumen“ halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme Gratisbeilagen: wöchentlich Samstags das a Viernheimer Tageblatt von Abonnements täglich. (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpretſe: Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamezeile 40 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für N 5 1105 Ne Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derſenigen, die in lid. Rechnung ſtehen. nſerate u. Notizen vormittags 8 Uhr, größere Arntel einen Tag vorher. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Vürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim r. 21577 Amt Frankfurt a. Main. . Samstag, den 10 Januar 1925 Schriftleitung, Druckzund Verlag: Johann Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße 36 D ahrgang. fütter(6 Seiten) Tages⸗Aeberſicht. —* Das Reichskabinett hat ſich bezüglich der deutſch⸗ franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen dahin ausge⸗ ſprochen, daß das vorgeſchlagene Proviſorium unan⸗ 1 8 iſt, die Verhandlungen jedoch fortzuführen eien. —* Die dem Zentrum angehörigen Reichstagsabge— ordneten Dr. Höfle und Lange-Hegermann haben ihre Mandate niedergelegt —* Der Münchener Stadtrat Jodlbauer hat Antrag eingebracht, die ſeit Juli 1922 aus dem tzungsſälen des Rathauſes entfernte Bildniſſe bayeriſchen Könige wieder anzubringen. —* Der Danziger Senat hat wegen der vertrags⸗ widrigen Ueberſchreitung der polniſchen Poſtbefugniſſe in einem ausführlichen Schreiben beim Völkerbunds⸗ lommiſſar appeliert. den Si⸗ der —* Die Regierungskommiſſion des Saargebiets hat bas religiöſe Erbauungsblatt„Sonntagsglocken“ auf vier Wochen verboten, weil dieſes korrupte Verhöltniſſe in der Beamtenſchaft der Regierungskommiſſion kri⸗ tiſierte. —* Infolge der geringen Fortſchritte, die der Ge⸗ ſundheitszuſtand Herriots macht, werden in franzöſi⸗ ſchen pelitiſchen Kreiſen neuerdings Stimmen laut, welche den Rücktritt des Miniſterpräſidenten fordern. —* Die Tagung der Sachverſtändigen für inter⸗ nationale geiſtige Zuſammenarbeit, die in Paris er⸗ öffnet werden ſollte, iſt auf Erſuchen der franzöſiſchen Regierung verſchoben worden. —* Offiziell werden die jugoſlaviſchen Nachrichten, nach denen Ungarn Vereinbarungen mit Raditſch zur Zertrümmerung Jugoflawiens getroffen habe, entſchie⸗ den dementiert. —* Londoner Citykreiſe beabſichtigen, auch Rußland zur Feſtſtellung der Zahlungsfähigkeit Dawesplan auszuarbeiten. —* Die„New York Times“ ſchreiben, daß man in Amerika nicht begreifen könne, warum Köln nicht ge⸗ räumt wird, nachdem der Bericht der Kontrollkommiſ⸗ ſion nicht bewieſen habe, daß ſich Deutſchland auf eine Revancheaktion vorbereite. —* Der auſtraliſche Premierminiſter hat angeord- net, daß das beſchlagnahmte deutſche Eigentum in Neu⸗ Guinea demnächſt zum Verkauf angeboten wird. —* Aus Kairo wird gemeldet, daß der Täter, der den tödlichen Schuß auf den ägyptiſchen Sirdar abge— geben hat, jetzt verhaftet worden iſt. Deutſcher Reichstag. Berlin, 9. Jan. Der Reichstag wählte in ſei⸗ ner heutigen Sitzung die Ausſchüſſe für die Aufwer⸗ lungsfragen, für die Kriegsbeſchädigten und für die beſetzten Gebiete und trat dann in die bis heute im⸗ mer wieder aufgeſchobene Beſprechung der kommuniſti⸗ ſchen Anträge auf Haftentlaſſung der kommuniſtiſchen Abgeordneten Roſenbaum und Höllein ein. Nach den Ausſchußbeſchlüſſen ſoll der Abgeordnete Roſenbaue nicht nur aus der Haft entlaſſen, ſondern 1 das Verſahren gegen ihn eingeſtellt werden. Im Falle Höllein iſt nur die Haftentlaſſung, nicht aber die Einſtellung des Verfahrens vom Ausſchuß vorgeſchla⸗ gen worden. In der Debatte ſprach ſich zunächſt der Deutſchnationale Freytag⸗Lorringhoven für die Aus⸗ ſchußanträge aus. Der Redner richtete außerdem hef⸗ tige Angriffe gegen den Staatsgerichtshof, den er ten⸗ denziöſer Einſtellung beſchuldigte. Die Deutſchnationa⸗ len könnten dieſen Staatsgerichtshof nicht als unab⸗ hängiges ordentliches Gericht anerkennen. Nach einer Rede des Kommuniſten Füger, der auch die Einſtellung des Verfahrens gegen Höllein forderte. kam ein ſezialdemokratiſcher Abgeordneter zu Wort, der ſich in demſelben Sinne äußerte. Der Redner polemi⸗ ſierte gegen die Ausführungen des Abg. von Frey⸗ tag⸗Lorringhoven. Als er die Deutſchnationalen daran erinnerte, daß ſie 1920 in der Immunitätsfrage eine andere Haltung eingenommen hätten und die Einſtel⸗ lung des Verfahrens gegen ihr Fraktionsmitglied Kerckhoff wegen Steuerhinterziehung beantragt hätten, wurde ihm von der Rechten„Barmat“ zugerufen. Es folgte dann der Zentrumsabgeordnete Dr. Bell, der dem Ausſchußbeſchluſſe beitrat und die Angriffe des deutſchnationalen Redners gegen den Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik zurückwies. Dieſes Gericht gehe keineswegs einſeitig gegen rechts vor. Nach eini⸗ gen perſönlichen Bemerkungen der Abgg. Freytag⸗Lor⸗ ringhoven und Dittmann ſchloß die Ausſprache. Der Antrag auf Einſtellung des Verfahrens gegen den Ab⸗ geordneten Höllein wurde gegen Stimmen der So⸗ zlaldemokraten und Kommuniſten ahgelehnt. Der Aus⸗ ſchußantrag auf Haftentlaſſug der Abgg. Höllein und Roſenbaum und auf Einſtellung des Verfahrens gegen Roſenbaum wurde einſtimmig angenommen. —— 0 für einen Eine Pauſe in den Verhandlungen. Berlin, 9. Jan. Der Aelteſtenrat des Reichs— tages beſchloß heute, da die neue Regierung erſt am Samstag gebildet ſein wird, in den Verhandlungen des Reichstages eine mehrtägige Pauſe eintreten zu laſſen mit der Maßgabe, daß der Präſident zur Wie⸗ dereinberufung ermächtigt wird. Jedoch ſoll die nächſte Sitzung ſpäteſtens am Mittwoch nächſter Woche ſtattfinden. f 2 2 9 9 L Die Regierungsbildung. Ablehnung der Staatsſekretäre. kb. Berlin, 9. Jan. Reichskanzler Dr. Marx hat ſich angeſichts der immer größer werdenden Schwie⸗ gleiten dazu entſchließen müſſen, den Reichspräſiden⸗ en zu erſuchen, den ihm erteilten Auftrag zur Regie⸗ rungsbildung zurückzunehmen. Als der Kanzler ge⸗ tern mittag die letzte Rückſprache mit de Staatsſekre⸗ zären der Reſſortminiſterien hatte, war die letzte Ent⸗ ſcheidung gefallen: die Staatsſekretäre erklärten, im gegenwärtigen Augenblick die ungeheure Verantwortung nicht auf ſich nehmen zu können, zumal ſie als unpoli⸗ tiſche Perſönlichkeiten nicht in der Lage ſeien, die Stelle eines ausgeſprochen politiſch verantwortlichen Miniſters zu bekleiden. Damit war Dr. Marx, der auf dringende Vorſtellungen des Reichspräſidenten hin noch einen letzten Verſuch unternommen hatte, am Ende ſeiner Miſſion angelangt. Maßgebend war aber auch der Umſtand, daß die Zentrumspartei und mit ihr der Reichskanzler Dr. Marx die ſchwerſten Beden⸗ ken dagegen hatten, den Kampf mit der Oppoſition aufzunehmen, die durch die Deutſche Volkspartei ge— ſtärkt worden wäh. Wenn nicht im letzten Augenblick noch irgendwelche andere Auswege gefunden werden, ſo wird jetzt das Problem der Regierungsbildung im Reiche ganz von vorn wieder aufgerollt werden müſſen. Der Einfluß der Barmataffäre. In den poliitiſchen Kreiſen verlautet, daß bei dem Scheitern der Miſſion des Reichskanzlers Dr. Marx auch der durch die Barmat⸗Affäre notwendig gewordene Rücktritt des Reichspoſtminiſters Dr. Höfle eine ge— wichtige Rolle geſpielt habe. Als die plötzliche„ach⸗ richt von dem Rücktritt Dr. Höfles und der Mandats⸗ niederlegung des Zentrumsabgeordneten Lange⸗Heger⸗ mann in den parlamentariſchen Kreiſen bekannt wurde, entſtand eine ungeheure Aufregung, zumal man einen großen Skandal vermutete. Da gegenwärtig über dieſe Angelegenheit ſtrengſtes Stillſchweigen bewahrt wird, iſt es nur ſehr ſchwer möglich, ſich ein genaues Bild über die tatſächlichen Vorkommniſſe zu machen. Soviel ſteht aber jetzt ſchon feſt, daß der Miniſter Höfle als verantwortlicher Leiter des Reichspoſtmini⸗ ſteriums perſönliche Verantwortung für die dem Bar⸗ mat⸗Konzern durch die Reichspoſt gewährten trägt. Für die Zentrumspartei iſt übrigens dieſe Angelegenheit nicht ſo peinlich, wie es in einigen par⸗ teipolitiſchen Kreiſen behauptet wird. Unterrichtete Zentrumsführer haben jedenfalls den Preſſevertretern gegenüber gar keinen Hehl daraus gemacht, daß der Zentrumsvorſtand ſich ſehr eingehend mit dieſer ganzen Angelegenheit beſchäftigt und man ſchon heute in der Lage wäre, diejenigen Gerüchte zu dementieren, die davon wiſſen wollen, daß Miniſter Dr. Höfle irgend welche perſönlichen Beziehungen zu den Inhabern des Barmat⸗Konzerns unterhalten habe. Ueberhaupt ſind die ganzen Nachrichten über den Rücktritt des Reichs⸗ poſtminiſters Dr. Höfle und über die Mandatsnieder— legung des Abg. Lange⸗Hegermann etwas voreilig, da die Unterſuchung noch nicht ganz abgeſchloſſen ſei. r. Neue Bemühungen. Eine Aebergangslöſung. kbe Berlin, 9. Jan. Die Löſung der Regie— rungskriſe, die ſchon mehrmals faſt greifbar nahe ſchien, iſt wieder in ein neues Stadium getreten. Der Reichspräſident hat den Reichskanzler Dr. Marx beauſ⸗ tragt, nachdem dieſer auch von den volksparteilichen Miniſtern Dr. Luther und Graf Kanitz eine Abſage erhalten hatte, nunmehr ein Kabinett zu bilden, bei dem ihm in jeder Beziehung freie Hand gelaſſen wurde. Dieſe Tatſache beweiſt, wie verfahren die Situation geworden iſt, die nun ſchon ſeit Monaten die öffent⸗ liche Meinung beſchäftigt. Durch die Weigerung der Deutſchen Volkspartei, ſich an der Regierungsbildung im Reich ohne Hinzuziehung der Rechten zu beteili⸗ gen, iſt die Notwendigkeit entſtanden, ein reines amtenkabinett zu bilden, um wenigſtens eine Ueber⸗ gangslöſung zu ſchafſen, dieſe Tatſache alar— mierend genug, um alien Zarteien den wirklichen Ernſt der Lage vor Augen zu führen. Sollte es Dr. Marx gelingen, bei ſeinen neuerlichen Bemühungen dem Reichstag ein neues Kabinett vorzuſtellen, ſo wird dies auf einer ſo ſchmalen Baſis aufgebaut ſein, daß der Charakter als Uebergangskabinett ohne wei⸗ res hervortreten muß. Dabei wird ſich dieſes Kab! nett einer geſchloſſenen Front der Rechtsparteien ge⸗ genüber ſehen, die mit allen Mitteln jede Linkstendenz in der Reichspolitik bekämpfen werden. Dr. Marx wird daher den Eindruck vermeiden müſſen, daß aus ſeiner neuen Regierung ein Kampfkabinett wird, ſo daß er ſich lediglich auf die Verteidigungslinſe be⸗ ſchränken muß. Daß dadurch dann ein Zuſtand ge⸗ Be⸗ Kredite —— ſchaſſen wird, der nur ſur turze Zeit in Betracht kom⸗ men kann, iſt als ſelbſtverſtändlich anzunehmen, ſo daß wohl erwartet werden muß, daß ſchon in Kürze das Problem einer Rechtsregierung wieder in den politiſchen Vordergrund treten wird, um die kurze Epi⸗ ſode eines Uebergangskabinetts abzulöſen. Dr. Marx unermüdlich. Berlin, 9. Jan. Die Schwierigkeiten, die ſich der Bildung des Kabinetts entgegenſtellen, cheinen außerordentlich groß zu ſein. Marx hat erſt um 2 Uhr nachts ſeine Rückſprachen mit dem Reichspräſidenten be⸗ endet. Er ſoll jedoch entſchloſſen ſein, ſeine Beſpre⸗ chungen heute fortzuſetzen. Entſpannung in Preußen. Im preußiſchen Landtag kam es bei der Wahl des Landtagspräſidenten zu einem außerordentlich ſpannenden Kampf zwiſchen den Regierungsparteien und der deutſchnationalen Oppoſition. Noch wenige Minuten vor Eröffnung der Sitzung wußte niemand, ob das Zentrum bei der entſcheidenden Abſtimmung für den Sozialdemokraten Barthels oder den veutſch⸗ nationalen Kandidaten Dr. von Kries ſtimmen wird. Bei der zweiten Abſtimmung war endlich das Geheim⸗ nis gelöſt: das Zentrum ſtimmte gemeinſam mit So- zialdemokraten und Demokraten für Barthels und voll⸗ zog damit den Bruch mit den Rechtsparteien, für die der Ausfall der Präſidentenwahl ausſchlaggebend ſein mußte. Die Wirkung, die die Wahl Barthels, der mit der knappen Mehrheit von 201 gegen 187 Stimmen gewählt wurde, auf das ganze Haus ausübte, war groß. Da die ganze Atmoſphäre mit Hochſpannung ge⸗ laden war, vermieden es die Parteien, zur Debatte überzugehen und man entſchloß ſich, dieſe bis zur Re⸗ gierungserklärung zurückzuſtellen. Heute wird der Mi⸗ niſterpräſident wegen der Verlängerung der Beſetzung der nördlichen Rheinlandzone eine ſcharfe Proteſterklä⸗ rung der preußiſchen Regierung vortragen, in deren Anſchluß es zu einer Kundgebung des Landtages für die Befreiung des Rheinlandes kommen wird. Die Deutſchnationalen in Oppoſition. kb. Berlin, 9. Jan. In den deutſchnationalen Kreiſen bereitet man ſich auf den Entſcheidungskampf um die Regierungsgewalt im Reiche vor. Da ſich die Partei niemals damit zufrieden geben wird, als An⸗ hängſel irgendeiner Regierung der Mitte oder eines überparteilichen Kabinetts zu gelten, iſt ſie als ſtärkſte bürgerliche Partei bemüht, eine parlamentariſche Kon⸗ ſtellation zu ſchaffen, die es dem Zentrum für die nächſte Zukunft unmöglich machen wird, die Regre- rungsfrage maßgebend zu beeinfluſſen. Unkontrollier⸗ bare Gerüchte behaupten, daß die Bildung eines Rechts⸗ blocks bereits unmittelbar vor dem Abſchluß ſtehe, wo— bei ſich die Deutſche Volkspartei den Deutſchnationalen in dem Beſtreben anſchließen würde, ſowohl im Reiche als auch in Preußen eine bürgerliche Mehrheit zu ſchaffen, die früher oder ſpäter die Regierungs bildung in die Hand nehmen ſolle. Lokale Nachrichten. * Mar. Jünglings⸗Sodalität. Am kommenden Dienstag Abend 8 Uhr findet für unſere ganze Sodalität, alſo auch die Ehrenmitglieder im großen Freiſchützſaale eine Weihnachtsverſammlung mit Verloſung ſtatt. Wir möchten gleichzeitig an das gute Herz unſerer Ehrenmitglieder und Gönner appellieren und die wielleicht etwas unbeſcheidene Vitte ausſprechen, noch vor der Verloſung ein klein wenig an uns zu denken.„Eine Gabe, wenn auch klein, wird doch groß, wenn ſie von Herzen kommt“, ſagt ſchon der uralte Dichter Homer. Er muß es wiſſen, zumal er ſchon über dreitauſend Jahre älter iſt als wir. Deshalb ſchließt ſich auch die Sodalität ſeiner Meinung ganz an. Präſes und Vorſtand ſind gern bereit Stiftungen entgegen zu nehmen und wenn nötig auch abholen zu laſſen. Allen edlen Gebern im Vorans ein herzliches„Vergell's Gott.“ * Männergeſangverein„Harmonie.“ Auf das heute Abend ½9 Uhr im Freiſchütz ſtattfindende Winter⸗ feſt, beſtehend ans Konzert und Ball wollen wir nicht ver⸗ fehlen, ganz beſonders binzuweiſen. Das Programm weiſt hervorragende Männerchöre aller Komponiſten und gediegene Singſpiele ernſteren und heiteren Inhaltes nach. Für Hu⸗ mor ſorgt unſer einheimiſcher Küuſtler Herr Jakob Müller. Wir wünſchen dem Verein ein beſetztes Haus. * Barietee⸗Vorſtellung Wie wir erfahren findet am Sonntag, den 11. Januar, Abends 7⅛ im Saale des Fürſt Alexander eine große Varietee⸗Vorſtellung durch die Mannheimer bunte Volksbühne unter Leitung des allbe⸗ kannten uns beliebten Humoriſten Paul Ette Mannheim ſtatt. Damit auch jeder die Vorſtellung beſuchen kann, um einige frohe Stunden zu verleben, hat die Leitung beſchloſſen, Arbeitsloſe gegen Ausweis den Eintritt zu galben Preiſen zu gewähren. Wir können den Beſuch nur empfehlen und verweiſen auf Inſerat. * Feuerwehrball. Wir wollen nicht verſäumen, auf das morgige Winter⸗ Vergnügen unſeres Freſw.⸗ Feuerwehr Corps beſonders empfehlend hinzuwelſen. Wer vergnügte Stunden ſich gönnen will, der komme morgen Sonn⸗ lag Abend zum Feuerwehrball ins„Grüne Laub.“ Siehe Inſerat.