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Hehtung! b Ich werde immer beſtrebt ſein, meine werten Kunden auf das Beſte zu bedienen, und bitte um geneigten Zuſpruch. Unton Fischer. N N 5 Zur Aufklärung! Unſerer verehrl. Kundſchaft von Viernheim und ſonſtigen Intereſſenten zur gefl. Nachricht, daß wir Herrn Hans Kirchner von Viernheim aus unſerer Firma ausgeſchieden haben. Der Oben⸗ genannte iſt weder berechtigt für uns Aufträge an⸗ zunehmen, noch Beträge einzukaſſieren. Hochachtungsvoll Karl Barth Likör fabrik u. Weinhandlung Mannheim ⸗Käfertal. 2 Damen „Zum Fürsten Alexander“ N im Saal. Sonntag; fl. Jan. abends 7½ Uhr Grone 5 f Napek.“ 15 1 Leitung ein Humoriſt Paul Ette. Marönettentheater Hur gedlegnes Homisches Famillen-Programm. Eintritt 60 Pfg. Arbeitsloſe gegen Ausweiſe 30 Pfg. Es ladet hierzu die geehrten Gin hnet von Viernheim ſowie die Feuerwehr höflichſt ein i E Ette; Art. Later. Besuchen — 5 Sie meinen Inventur-Rus verkauf Es lohnt sich ernhard U 5 Innenheimer e Sonntag mittag große Kinder⸗Vorſtellung. tung! 5 E ee Männer⸗Geſangverein gegründet 1846. Es mahnet das Lied Im Ernſt und Scherz 4 Herrn Frei ſei der Sinn Und treu das Herz! Meul Se e Sonntag, den 18. Januar abends 8 Uhr, in 0 Gaſthaus„Zum goldenen Engel“ findet die Wieder- holung ſtatt, mit demſelben Programm wie am Neujahrstag. Eintritt à Perſon 1.— Mk., mit Programm. Freien Eintritt haben alle Aktiven und Paſſiven Mit⸗ glieder, die am Neujahrstag verhindert waren. Alle Sangesfreunde ſind hierzu höflichſt eingeladen. — S Harten im Vorverkauf bei den Sängern. Offene Getränke! Der Vorſtand. DD S * (Viernhetmer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Gralis beilagen: wöchentlich Samstags das a Erſcheint täglich außer Sonn⸗ u. Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mk. frei ins Haus. e Tages⸗Aeberſicht. —* Im Reichsfinanzminiſterium fanden Beratungen bezüglich der Auſwertungsfrage von Reichsanleihen ſtatt, an denen Vertreter der deutſchen Bankwelt und Sparkaſſen teilnahmen. —* Der Reichspräſident hat den Reichsminiſter Dr. Hoefle auf deſſen Anſuchen hin vom Amt des Reichs— poſtminiſters und des Miniſters für die beſetzten Gebiete entbunden. —* Der ſozialdemokratiſche Reichsparteivorſtand hat zum ſächſiſchen Parteiſtreit ein Einigungsprogramm aufgeſtellt, von dem jedoch anzunehmen iſt, daß es von den radikalen Parteimitgliedern in Sachſen ab⸗ gelehnt wird. —* Der Haushaltsausſchuß des bayeriſchen Land⸗ tages nahm einen Regierungsantrag an, wonach zum Zwecle der Unterſtützung von Volksſpeiſungen 400 000 Mark bereit geſtellt werden. —* Da weder die deutſche noch die belgiſche Regie- rung einen Vorſchlag zu einem modus vivendi unter⸗ zeichnet hat, ſind in der Nacht zum 11. Jauuar die beiderſeitigen autonomen Zolltarife in Kraft getreten. —* Am 23. Januar werden in Wien die öſterrei⸗ chiſchen Nachſolgeſtaaten zu einer Beratung über die Aufteilung der Vorkriegsſchulden Oeſterreichs zuſam⸗ mentreten. —* In Berlin beginnen am 15. Januar die Ver- handlungen zwiſchen Oeſterreich und der Schweiz über ein Handelsabkommen und die Regelung der Schul⸗ denfrage. —* Wie aus Straßburg gemeldet wird, ſind alle Grenzübergänge zwiſchen dem Elſaß und Deutſchland überfüllt von Elſäſſern, die in letzter Stunde noch von der freien Ausſuhr elſäſſiſcher Waren nach Deutſch⸗ land profitieren wollen. —* Nach einer beim Generalſekretär des Völker bundes eingelaufenen Meldung hat die Regierung von Kanada eine ſtändige Vertretung beim Völkerbund be⸗ antragt. — Der Pariſer Korreſpondent der feſtſtellen zu können, daß franzöſiſcherſeits Wunſch beſtehe, mit England zu einer in der Schuldenfrage zu kommen. * Wie aus Petersburg gemeldet wird, ſoll am Donnerstag gegen Sinojew ein Revolverattentat ver übt worden ſein, welches mißglückte. Der Täter ſei verhaftet worden. —* Nach einer ſind die britiſchen — „Times“ glaubt unbedingt der Vereinbarung Meldung des„New Pork Herald“ Sachverſtändigen der Anſicht, daß die franzöſiſch⸗belgiſche Buchführung über die Ruhr⸗ gewinne von Fehlern und Unſtimmigkeiten wimmle. — Nach einer amtlichen engliſchen Meldung haben die Pariſer Beſprechungen zwiſchen Churchill und Loo⸗ gan über die zu zahlenden Annuitäten bisber ein be⸗ friedigendes Ergebnis gezeitigt. — ——— — 2 Die RNäumungsfrage. Eine Kundgebung in der Reichskanzlei. Berlin, 10. Jan. Heute vormittag 11 Uhr fand in der Reichskanzlei eine Kundgebung anläßlich der Nichträumung der Kölner Ze ne ſtatt. Der Kölner Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer brachte die Empfin⸗ dungen und Wünſche des beſetzten Gebietes zum Aus⸗ druck und wiederholte das Treugelöbnis der rheiniſchen Bevölkerung dem Reiche gegenüber. Der Reichskanzler Marx antworte in einer Anſprache dem Oberbürger⸗ meiſter, worin er den Standpunkt der Reichsregierung zur Räumungsfrage zum Ausdruck brachte und die Ver⸗ treter des beſetzten Gebietes bat, die aufrichtigen Wünſche der Reichsregierung dem Rheinland zu über⸗ mitteln. Er ſicherte zu, daß alles geſchehen werde, um die rechtswidrige Aufrechterhaltung der Beſetzung mit aller Beſchleunigung zu brechen. Die Kundgebung im Reichstag. Kb. Berlin, 10. Jan. Die veabhſichtigte Kund⸗ gebung des Reichstages gegen die Verlängerung der Beſetzung der nördlichen Rheinlandzone konnte bisher infolge der ungelöſten Regierungskriſe noch nicht ſtatt⸗ finden. Wie wir erfahren, wird dieſe Kundgebun aber auf jeden Fall ſtattfinden, und zwar tit beabſich⸗ tigt, ohne Rückſicht auf die Regierungsfrage eine Stel⸗ lundnahme des Reichstages außerhalb der Tagesord⸗ nung zum Ausdruck zu bringen. Dieſe Kundgebung ſteht jetzt unmittelbar bevor. Verpaßte Gelegenheit. Der zehnte Januar, der Tag an dem die Fauſt der ehemaligen Kriegsgegner zu einem erneuten und wuchtigen Schlage gegen das am Boden liegende und um ſeine elementarſten Bedürfniſſe kämpfende Deutſch⸗ land ausgeholt hat, iſt verſtrichen und mit ihm die von aller Welt erwartete Gelegenheit zu einer mäch⸗ tigen und weithin hörbaren Proteſt⸗Kundgebung gegen die Nichträumung der Kölner Zone. Der Augenblick hätte es erfordert, daß eine ſtarte, von dem Ver- trauen der Mehrheit des deutſchen Volkes getragene Regierung dem vertragswidrigen weiteren Verharren eee ö J tſeitige illuſtr. Sonntagsblatt„Sterne u. Blumen“ Falbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich. Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Ffernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. Main. L. ante, ten Vad Naubeim errungen. Die! Viernheimer Tageblatt (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamezeile 40 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate u. Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher. Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lid. Rechnung ſtehen. — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim den 12. Januar 1925 Schriftleitung, Druck und Verlag: Johann Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße 88 5——— ðͤ ͤ v .. Jabrgans. der engliſchen, franzöſtſchen und veigiſchen Beſatzungs⸗ truppen in der erſten Zone des beſetzten Gebietes ent⸗ gegengetreten wäre. Statt deſſen aber bietet der Reichs⸗ tag dem Ausland das klägliche Beiſpiel einer beiſpiel⸗ loſen inneren Zerriſſenheit und Zerklüftung. Dank der Geſchäftigkeit einzelner Parteien, die das Staats⸗ wohl ihren Parteiintereſſen unterordnen, befunden wir uns ſeit langen Wochen in einer ſcheinbar endloſen Regierungskriſe und nur noch eine lediglich die Ge⸗ ſchäfte führende Regierung, die ſich in all ihren Hand⸗ lungen notgedrungen die größte Zurückhaltung aufer⸗ legen muß, ſteht noch formell an der Spitze des Vol⸗ kes. Statt daß der neue Reichstag ſofort nach ſeinem Zuſammentritt einen wuchtigen Proteſt gegen das dem Volk angetane Unrecht an die ganze Welt geſandt hätte, hat ſich das Parlament bei leeren Miniſterbän⸗ ken mit den Amneſtieanträgen der Kommuniſten be⸗ ſchäftigt. Wenn auch die kommende Regierung noch be— abſichtigt, bei ihrer nunmehrigen ſpäteren Bildung das Verſäumte nachzuholen, ſo wird dies doch ſeine Wirkung im Ausland verfehlen, da der Zeitpunkt des Proteſtes mit dem tatenloſen Verſtreichen des 10. Ja⸗ nuar verpaßt wurde. Das Schickſal des deutſchen Vol⸗ kes ſteht damit unter dem Zeichen der verpaßten Ge— legenheit. 2 2 2 N. 2 N Die Jolltariſe gegen Frankreich in Kraft. kb. Berlin, 10. Jan. Mit dem 10. Januar tr'tt der deutſche Zolltarif vom Jahre 1902 wieder gegenüber Frankreich in Kraft. Da die deutſche Re⸗ gierung den franzöſiſchen Vorſchlag über ein Wirt⸗ ſchaftsproviſorium abgelehnt hat, alſo das Reich ſeine wirtſchaftspolitiſche Handlungsfreiheit gegenüber Frank⸗ reich zurückerlangt. Von unterrichteter Seite wird uns mitgeteilt, daß mit der Wiedereinführung des Zoll⸗ tarifes ſelbſtverſtändlich noch nicht von dem Ausbruch eines Zollkrieges zwiſchen Deutſchland und Frankreich geſprochen werden kann. Dieſe Gefahr würde erſt dann akut werden, wenn die franzöſiſche Regrerang jetzt ihrerſeits einen Abbruch der Wirtſchaſtsvechandlungen herbeiführen und den. franzöſiſchen Zolltarif gegenüber Deutſchland erhöhen ſollte. Ob eine ſolche Wahr⸗ ſcheinlichkeit jedoch eintreten wird, hängt daven oh inwieweit die franzöſiſche Regierung jetzt bereit iſt die Verhandlungen über den Handelsvertrag zum Ab⸗ ſchluß zu bringen. —— 22——ͤ—¼ * 5 15 Aus 0 eſſe N. 10. Jan.(Die Kohlenpro⸗ Heſſen.) Die Kohlenförderung Heſſen für das ganze Jahr 1924 belief ſich auf 528 979 Tonnen. Hiervon wurden 172 847 Tonnen im Rohzuſtande verkauft, ein wei⸗ terer Teil von den Werken ſelbſt verbraucht und der Reſt zu Briketts, Naßpreßſteinen und Schwelereipro⸗ dukten verarbeitet. Erzeugt wurden insgeſamt 23 009 Tonnen Briketts und 11766 Tonnen Naßpreßſteine. Bad Nauheim, 10. Jan.(Ein Rekord an Polizeiſtra fen.) Im abgelaufenen Jahre hat den Rekord an Polizeiſtrafen u den heſſiſchen Städ⸗ 7 dem Bade nicat ruhigen Einwoh⸗ f Man hält Darmſtadt, duktion in des Volksſtaates förderlicher Um nerſchaft großes N ö dieſe Häufung an Po ne Folge der Neuorganiſation der ſtädtiſcher Polizei, in welcher viele junge Schupobeamte ſind, welche ſich auf eine an ſich ruhige Einwohnerſchaft nicht konziliant genug einſtellen. Rheindürkheim, 10. Jan.(LVerkehrshin⸗ dernis.) Mitten in der Ortsdurchfahrt liegen zwei Schleuſenmauern, die eine große Gefahr für nachts paſ⸗ ſierende Automobile biiden, Die Beſeitigung ſollte ſierende Automobile bilden. Die Beſeitigung ſollte doch endlich Tatſache werden. Ibersheim, 10. Jan.(Der Mor dan Frä⸗ dert.) Die Nachforſchungen nach dem Mörder des Johann Frädert werden ſoeben ſehr umfaſſend und in⸗ tenſiv betrieben. Vor allen Dingen gilt es feſtzuſtellen, ob der Täter im Orte ſelbſt oder auswärts zu ſuchen iſt. Ein weſentliches Moment für die Feſtſtellung des Mörders iſt gleichfalls das Motiv der Tat. Ob hier ein Racheakt, ein überlegter Raubmord oder aber ob man es mit einem Einbrecher zu tun hat, der den Frädert einſach um ein Erkennen zu verhindern, ae er überraſcht wurde, erſtochen hat. Aber auch iſt nicht ganz ausgeſchloſſen, daß man es mit einem Luſtmörder zu tun hat. Doch ſprechen für letztere Annahme ſehr wenig Momente. Aus all dieſem geht doch hervor, daß die Sicherheitsbehörden hier vor eine ſehr ſchwie⸗ rige Aufgabe geſtellt ſind. Wie immer nach einer ſol⸗ chen Tat bilden ſich die legendarſten Gerüchte. Doch wird man gut tun, das Ergebnis der wirklich mit außerordentlicher imſicht angeſtellten Ermittelungen mit Vertrauen abzuwarten. Was die Bevölkerung be⸗ ſonders beunruhigt iſt, daß der vor einigen Jahren ganz in der Nähe, ins Alsheim, ſtattgefundene Raub⸗ mord, trotz aller angewendeten Mühe bis jetzt noch in undurchdringliches Dunkel gehüllt und der Täter nich! ermittelt werden konnte. Einige allzu ängſtliche Ge⸗ müter befürchten ſchon jetzt, daß dasſelbe negative Verhältnis auch hier der Fall ſein könnte. Heddesheim, 10. Jan.(Einbruch in das Rathaus.) Hier wurde ein Einbruch in das Rat⸗ haus, wo auch die Gemeindekaſſe und die Gemeinde⸗ and hat in! iparkaſſe untergebracht iſt. verübt. wobei den Ein⸗ geſtern abend 10 Uhr eee err een retur vrechern einige hundert Mart aus Sammelkaſſe für Wagegelder uſw. in die Hände fielen. Friedberg, 10. Jan. Eine deutſche Hochſchul⸗ woche findet vom 1. bis 23. Januar auf Veranlaſſung der Studentenſchaft des hieſigen Polytechnikums ſtatt, da ſich dieſelben dem Deutſchen Hochſchulring ange⸗ ſchloſſen hat. Sämtliche Hochſchulen Deutſchlands und Oeſterreichs haben Vertreter gemeldet. Aus dem Kreiſe Gießen, 10. Jan. Was Par⸗ teihaß in einem Dorſe vermag, zeigte ſich in Beuern. Der dortige Bürgermeiſter Walter wurde im Herbſt 1923 auf wiederholte, zum Teil anonyme Anzeigen vom Amte ſuspendiert. Da die Gegner den langjähri⸗ gen Bürgermeiſter fortgeſetzt neu belaſteten, ſo ſand durch das Kreisamt und das Miniſterium eine lang⸗ wierige Unterſuchung ſtatt. Es ſtellte ſich alles als gehäſſige Nachrede heraus, ſo daß ihn die Bebörds freiſprach und am 1. Januar konnte Walter ſein Bür⸗ germeiſteramt wieder übernehmen zur Freude ſeiner Anhänger. 1 einer veſonderen 0 —— 2 e eee de 2 e e Aus dem badiſchen Lande. Mannheim, 10. Jan. Berke hrsfragen im Stadtrat.) Die Oberrheiniſche Eiſenbahnge⸗ ſellſchaft beabſichtigt, zwiſchen Mannheim und Schries⸗ heim einen Autobusverkehr einzurichten. Zur Beſchaſ⸗ fung der Betriebsmittel hat der Stadtrat der O. E. G. ein Darlehen gewährt. Die Stadt tritt ferner der Badiſch⸗Pfälziſchen Luftverkehrs A.⸗G., Sitz Mann⸗ heim bei und übernimmt 26 Prozent des Aktienkapi⸗ tals. Mannheim, 10. Jan.(Verkehrs fragen.) Im Hauſe Stürmer in O 7, 11 eröffnete geſtern der Verkehrsverein Mannheim eine neue Filiale, die im beſonderen dem Fahrkartenverkauf dienen ſoll. Außer⸗ dem werden Auskünfte jeglicher Art über Zugverbin⸗ dungen, Luftverkehr, Schiffsreiſen, über Mannheim und ſeine Sehenswürdigkeiten und Veranſtaltungen gegeben. Ein Reiſebüchermagazin vervollſtändigt die zweckentſprechenden Einrichtungen des Bureaus. Pro⸗ ſeſſor Dr. Walter wies in einem Rückblick auf die Ar⸗ beit hin, die der Verkehrsverein Mannheim ſeit ſeiner Gründung im Jahre 1905 geleiſtet hat. Die Uebe nahme der Vertretung des Mitteleuropäiſchen Reiſe⸗ bureaus brachte dem Verein ein neues großes, entwik⸗ kelungsfähiges Arbeitsgebiet. Mannheim, 10. Jan. Familie Dohmann.) kataſtrophe, der Kaufmann Frau und ſein Töchterchen (Beiſetzung der Die drei Opfer der Gas- Alfred Dohmann, ſeine wurden am Donnerstag⸗ nachmittag auf dem hieſigen Hauptfriedhof unter Teil⸗ nahme einer zahlreichen Trauergemeinde in einem ge— meinſamen Grab zur letzten Ruhe beſtattet. Heidelberg, 10. Jan.(Leichenfund.) Im Schloßbergtunnel der Eiſenbahn beim Karlstor wurde ö J die Leiche eines noch unbelann⸗ etwa 35 bis 40 Jahre alten Mannes aufgefun⸗ Mann, dem der Kopf vom Rumpfe getrennt gehörte offenbar dem Arbeiterſtand an. 1 ö Rheinzabern, 10. Jan.(Folgen von mäßigem Al ktoholgenuß.) Am Mittwoch⸗ nachmitiag fiel der Landwirtsſohn Otto Kuhn in ſei⸗ nein Anweſen in Rheinzabern in angetunkenem Zu bande in die Jauchegrube. Durch Zufall wurde der Vorgang bemerk Kuhn konnte noch rechtzeitig in bewußtloſem Zuſtande herausgezogen werden. Er wurde ſoſort mit einem Auto in das ſtädtiſche Krankenhaus nach Karlsruhe überführt, wo er in bedenklichem Zu⸗ ſtande darniederliegt. us der Zweibrücken, 10. reich.) Vor dem ſich die Witwe Eb I g ipen Brandſtift zu veranmn Verſicherungsſu wei Betten bete ſie die elſtücke an, nicht Oberbetten in eit gebracht Feuer halte berei uf die S s entdeckt wurde und gelöſcht ſechs Monate Gefängnis. Lambsheim, 10. Jan.(S einem Raſiermeſſer.) Aus ſich der Rentner Pflüger mit einem Hals durchgeſchnitten und ſich ſ nommen. Weiſenheim a. S., 10. Jan.(Schaden⸗ feuer.) Ein Feuer brach vorgeſtern früh in dem Oekonomiegebäude von Georg Lippert aus. Die Scheune und ein Schuppen wurden vollſtändig einge⸗ äſchert. Der Schaden ift durch Verſicherung gedeckt. Annweiler, 10. Jan.(Schwerer Un⸗ fall.) Dem 18jährigen Adam Zimmerle von Grä⸗ fenhauſen wurde im Annweiler Email⸗ und Metall- werk durch eine Preſſe der linke Unterſchenkel voll⸗ ſtändig abgedrückt. St. Goarshauſen, 10. Jan.( Großfeuer.) Pen einem Großfeuer heimgeſucht wurde der Domä⸗ nenpächter Arthur Stähly auf Domäne Hof Offentho „ei St. Goarshauſen. Die Gebäude ſind teilweiſe eie. geüſchert worden. Das Vieh konnte rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Der Schaden iſt ziemlich bedeutend, ſoll aber durch Verſicherung gedeckt ſeim ten, den. war, u nR⸗ Pfal 2 1 7 E mit Schwermut hat Raſiermeſſer den o ſelbſt das Leben ge⸗ elbſtmord Aus Nah und Fern. rankfurt, 10. Jan.(Die verſunkene K 5 e.) J Haufe der Niddagauſtraße im Stadtteil Rödelheim ſtürzte der Fußboden einer Küche ein und verſchwand mit dem Herde und anderen Au⸗ chenutenſilien in der Tiefe des Kellers. Die Woh⸗ nungsinhaberin befand ſich gerade außerhalb des Ge⸗ fahrenbereichs und entging ſo dem Unheil. Eine Un⸗ terſuchung ergab, daß der zum Bau verwendete Mör⸗ tel ſich buchſtäblich in der Hand zerkrümeln ließ. Frankfurt, 10. Jan.(Eine neue„Hoch⸗ ſchule“.) Eine Friſeurhochſchule ſoll hier gegrün⸗ det werden. Es iſt vorgeſehen, alle im Beruf ein⸗ geſchloſſenen Fächer durch bekannte Spezialiſten der einzelnen Berufszweige lehren zu laſſen, z. B. Da⸗ menfriſieren, ſowie alle dieſes Gebiet umfaſſenden Ar⸗ beiten, wie moderne, hiſtoriſche Friſuren, Waſſerondu⸗ lation, Dauerwellen verſchiedener Syſteme uſw., fer⸗ ner Haararbeiten, auch hier alles, was zu dieſer Ar⸗ beit gehört, wie Tampurieren uſw., ſodann Theater- friſieren und was dazu gehört. In hygieniſcher Be⸗ ziehung ſoll ein bekannter Arzt, Spezialiſt für Haut⸗ und Haarpflege, über Haut⸗ und Haarerkrankungen. Baripflege une anderes Vortrage halten, damit ſie der Schüler erkennen und behandeln kann. Eine Bibliothek, in der, alles an Fachliteratur vorhanden iſt, wird da⸗ zu beitragen, den Schüler über alles Wiſſenswerte zu unterrichten, Frankfurt, 10. Jan.(Ein Kunſtmaler als Bilderdieb im Städel.) Im Stä⸗ delſchen Kunſtinſtitut wurde aus dem Saale der frü— heren Holländer ein kleines wertvolles Gemälde des Malers Clouet entwendet. Die Aufſicht wurde ſofort verſchärft, trotzdem eigentlich nicht anzunehmen war, daß der Dieb zu derſelben Stelle zurückkommen würde. Er kam am Donnerstag aber doch wieder und begann, verschiedene Bilder in einem anderen Saal abzuhän⸗ gen. Bis man die Direktion verſtändigt hatte, war ſchon ein Bild im Koffer verpackt, ein zweites trug er unter dem Mantel. Als man ihn feſtnehmen wollte, leiſtete er heftigen Widerſtand und konnte nur mit Ge⸗ walt überwältigt werden. Auf dem Polizeirevier machte er dann noch einen Fluchtverſuch und konnte nur mit Mühe in Haft gebracht werden. Es ſtellte ſich heraus, daß man in dem Dieb den Kunſtmaler Seel aus Wiesbaden verhaftet hatte, der einer ange⸗ ſehenen Wiesbadener Familie entſtammt und früher Schüler des Städelſchen Kunſtinſtitutes war. Ein Be⸗ amnter des Inſtituts fuhr ſofort nach Wiesbaden, um in der Wohnung des Verhaſteten eine Hausſuchun nach dem geſtohlenen erſten Bild vorzunehmen. Es bedurfte keines langen Suchens, da das geſtohlene Bild in der Wohnung ganz offen an der Wand hing. Hieraus und aus dem Umſtand, daß er am zweiten Tage an derſelben Stelle weitere Bilder holen wollte, ſchließt man, daß er die Tat nicht mit Ueberlegung ausgeführt hat, und daß man es hier anſcheinend mit einem Sammelfanatiker zu tun hat. Lorch, 10. Jan.(Proteſt der Wein bauer.) Magiſtrat und Stadtverordnetenverſamm⸗ lung zu Lorch haben einſtimmig eine Entſchließung gegen die den deutſchen Weinbau ruinierenden Beſtim⸗ mungen des deutſch-ſpaniſchen Handelsvertrages ge— faßt. Traben-Trarbach, 10. Jan.(152 Bewer⸗ ober um eine Bürgermeiſterſtelle.) Für die hier freigewordene Bürgermeiſterſtelle haben ſich 152 Bewerber gemeldet, die den verſchiedenſten Be⸗ rufskreiſen der Staats-, Kommunalverwaltung und den freien Berufen entſtammen. Unter den Bewerbern be⸗ findet ſich unter anderem ein Banklehrling und ein Volontär eines induſtriellen Verbandes. Der füngſte Bewerber zählt 23, der älteſte 63 Jahre. Koblenz, 10. Jan.(Noch eine Ver haf ⸗ tung.) Die Koblenzer Kriminalpolizei hat dieſer Tage in Sachen der Unterſchleife bei der Reichsvermö— gensverwaltung eine neue Verhaftung vorgenommen. Ein hier ſehr bekannter Großkaufmann wurde cus ſeiner Wohnung am Kaiſer-Wilhelm Ring heraus ver⸗ haftet und unmittelbar ins Kölner Unterſuchungsge⸗ fängnis eingeliefert. Der Kaufmann ſoll ſchwer be⸗ laſtet ſein und ſeinerzeit größere Lieferungen in Zen⸗ Das iſt tralheizungskörpern gehabt haben. Wegen vorliegen⸗ den Fluchtverdachts und Vertuſchungsverſuchen ſah ſich die Koblenzer Polizei zur Verbringung des Angeſchul⸗ digten nach Köln gezwungen. 752 8 Die drei ö Roman von Fr. 7. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Sie ſtieß ihn nicht zurück. Es war ja Masken⸗ freiheit und ſie wollte leben und genießen. Die weichen fehnſüchtigen Klänge der Muſik tönten zu ihnen herein und ließen ihr Blut heißer durch die Adern pulſieren. „Thora!“ flüſterte er in bezwingender Weiſe,„du kiſt mein! Wenn wir une wiederſehen— und wir werden uns wiederſehen— werde ich dich an dieſe Stunde erinnern. Ober wirſt du ſie vergeſſen?“ Ihre Opalaugen glänzten ihn an.„Nein, werde dieſe Kühnheit nicht vergeſſen!“ „Zürnſt du mir darum?“ fragte er weich. Sie ſchüttelte den Kopf und lächelte. Da nahm er ihre Hand und drückte ſeine Lippen darauf. Er ließ ſie auch nicht wieder aus den ſeinen, ſondern betrachtete ſie aufmerkſam. „Wie ſchön iſt deine Hand!“ ſagte er bewundernd, „Eine Welt kannſt du dir damit erobern, eine Krone.“ Ungeſtüm ſchlug ihr Herz. Eine Krene hatte er geſagt— eine Fürſtenkrone! Sicher hatte ſie richtig vermutet. b Bezaubernd lächelte ſie ihn an. du Kronen zu verſchenken?“ Stolz warf er den Kopf in den Nacken, und ſeine Augen flammten über ſie hin.„Der ich die meine gebe, der wird man ſie neiden! Willſt du ſie nehmen?“ Sie erſchauerte.„Ja!“ hauchte ſie. Er preßte ihre Hand, daß es ſie ſchmerzte.„Ich halte dich beim Wort! Du biſt an mich gefeſſelt!“ Dann riß er ſie in ſeine Arme.„Lebe wohl, du ſchönes Götterbild! Wir ſehen uns wieder!“ Er küßte ſie wieder, ohne daß ſie es ihm wehren konnte oder wollte— und dann eilte er daven. Wie im Traum ſtand ſie da. Was war mit ihr geſchehen? Bald darauf die Man Lehne. ich „Haſt denn erſolgte Demaskierung. ſchönen Bernhauſens. e 9 80 g Kleine Chronik. A 4000 Erdbeben in einem Jahre. Die Zahl der Erdbeben, die allgemein zur Kenntnis kommen, iſt verſchwindend gering. Wenn keine großen Ziffern bezüglich des Verluſtes von Menſchenleben oder des angerichteten Materialſchadens vorliegen, erfährt die große Oeffentlichkeit nichts von den Erderſchütterungen, die der Seismograph aufzeichnet. In Wirklichkeit re⸗ giſtrieren aber die Erdbebenwarten durchſchnittlich 4000 verſchiedene Erdbeben im Jahre. Die Erde iſt alſo durchaus nicht ſo ruhig, wie man allgemein glaubt, ſondern ſie bebt im Durchſchnitt einmal alle zwei Stunden. J Rieſige Goldfunde. Am Aldena, einem Neben⸗ fluß des Lena in Sibirien, iſt ein Goldfeld gefunden worden, das ſich über das Gebiet von mehr als 500 Judratkilometer erſtreckt. Die goldführende Sand⸗ ſchicht liegt 2 Meter unter der Erdoberfläche. Die Nach⸗ richt über den Goldfund hat eine Völkerwanderung nach dieſer Gegend hervorgerufen. Siebentauſend Menſchen ſollen ſchon beim Goldgraben ſein. —Ein originelles Mittel zur Krähenbekämpfung. Wie verſchiedentich berichtet wird, gehen in letzter Zeit eine Anzahl Gemeinden in Süd⸗ und Weſtdeutſchland gegen die Krähenplage mit Gift vor; geronnenes Ochſenblut wird mit Phosphor vergiftet und ausge⸗ legt. Ziemlich unbekannt dürfte aber ein Verfahren ſein, das die ſchwarzen Geſellen lebendig in die Hände der Fänger bringt und noch dazu den Vorzug hat, den Zuſchauern größte Beluſtigung zu bieten. Allerdings läßt ſich dieſe Fangmethode nur richtig anwenden, wenn Schnee die Fluren bedeckt und die Krähen eifri⸗ er wie ſonſt auf der Nahrungsſuche ſind. Eine An zuͤhl feſter Düten, wie ſie in jedem Lebensmittelge ſchäft zu haben ſind oder leicht ſelbſt angefertigt wer⸗ den können, werden am inneren Rand mit Vogel— leim beſtrichen und irgend ein Lockmittel in die Spitze der Düte gelegt. Am beſten eignet ſich für letzteren Zweck ein Stück Käſe. Die ſo präparierten Düten werden im Gelände die Oeffnung nach oben in den Schnee geſtellt. Die Krähen ſind dann alsbald be— müht, das Futter herauszuholen und ſtülpen ſich da⸗ bei die Düte feſt auf den Kopf, denn der Vogelleim tut ſeine Wirkung und leimt die Düte rings um den Hals feſt. Die Vögel können alsdann leicht eingefan⸗ gen werden. Es iſt ein beluſtigendes Schauspiel, die Krähen bei ihren Befreiungsverſuchen zu beobachten. — 0 Gegen die Kälte. 15 Wir ſind Sonnenkinder. Bei drückendem Nebel und trübem Winterwetter ergreift uns eine bedrückende trübe Stimmung; bei heiterem Wetter und lachendem Sonnenſchein ſind wir heiter und frohgemut. Die Sonne erwärmt uns Gemüt und Körper. Unſere lie⸗ ben Alten ſetzen ſich in den belebenden Sonnenſchein, der ihren Körper wohlig durchheizt und offenbar einen verbeſſerten Lebenstrieb durch Erhöhung des geſamten Stoffwechſels erzeugt. Gefühlsmäßig tut man dies ſeit den älteſten Zeiten, und die jetzt wiſſenſchaftlich begründeten Sonnenbäder gab es ſchon im grauen Altertum. Aber gerade in der kalten Jahreszeit verſteckt ſich die Sonne leider oft hinter Nebel und Schneegewölk. Da muß man die natürliche Wärmequelle durch ergie— bige künſtliche erſetzen. Sonſt leidet der Körper Not. Wärmemangel hat im Körper einen ſchlechteren Betrieb zur Folge, der Stoffwechſel ſtockt, das träge fließende Blut ſchwemmt nur ungenügend die ſchädlichen Stoffe weg. Es kommt zu ihrer Anhäufung, wodurch die Vorbedingungen für Krankheiten geſchaffen werden. er bekannte Zuſtand, in der eine Erkrankung, (tung zwar noch nicht zum Ausbruch geklom⸗ men iſt, aber man fühlt innere Verkühlung, man friert, iſt ganz zerſchlagen, keiner angeſtrengten körperlichen und geiſtigen Arbeit fähig. Da hilft einzig und allein eine bedeutende Steigerung der Betriebswärme von innen und außen, die man von jeher durch heiße Ge⸗ tränke und warme Packungen im Bett erzielt. Solche Wärmemittel ſind gewiſſermaßen Straf⸗ arbeiten, welche die Natur den Menſchen machen läßt. Auch heiße Bäder ſind ſchätzenswert, beſonders für ältere Leute; ihnen werden ſie zum Jungbrunnen. Der alte Körper lebt förmlich auf, wenn er ſich mehrmals wöchentlich längere Zeit in e einem ſchönen warmen Bade aufhält. Ein wonniges Gefühl durchdringt den ganzen Körper. 5 2 eine E 7777 y T — Tee lachte, Teil man jubelte— zum hait an ſich erkannt, zum Teil gab es Ueberraſchungen. Etwas gekränkt trat Alfons v. Guttenberg zu der reizenden Krinolindame, die ihm vorhin ſo arge Dinge ſagte. Jetzt lachte ſie ihn ſchelmiſch an.„Ah, Sie waren das vorhin, Sie—? Und ich glaubte—“ Selbſtgefällig zupfte er an dem ſpärlichen chen.„Man hat mich alſo nicht erkannt! ten Sie denn unter der Maske?“ Sie legte den Zeigefinger an den Mund.„Ein großes Geheimnis— nicht fragen!“ Dann gab ſie ihm einen Schlag mit dem Fächer und entwiſchte ihm flink wie ein Wieſel.— Vergebens ſpähte Thora v. Bernhauſen nach dem Bajazzo. Ihre brennenden Augen durchſuchten die Menge— er war nicht mehr da. Schließlich fiel ſein Fehlen auch anderen auf, vor allem den Gaſtgebern. die niemand von den Geladenen vermißten— alle hat⸗ ten ſich eingeſtellt! Das war doch merkwürdig! Sollte ſich jemand unberufen zu dem Feſte ge⸗ drängt haben? Aus der Geſellſchaft war es ſicher ſe⸗ mand geweſen, denn ſein Benehmen, die Art ſeiner Un⸗ terhaltung ließen gar keinen anderen Schluß zu. Noch lange wurde darüber geſprochen, bis endlich die ver⸗ ſchiedenen Ueberraſchungen, das Souper, der Kotillion, luſtige Vorträge darrn ablenkten. Doch Thora v. Bernhauſen mußte immer an den Fremden denken. Quälende Zweifel wechſelten mit froher Zuverſicht. Wie, wenn ſie ihre Liebenswürdig⸗ keit an jemand verſchwendet hatte, der ihrer nicht wert war? Bei einer ſolchen Erwägung krampfte ſich ihr ſtolzes Herz zuſammen. Nein, ſicher— es war der Fürſt geweſen, der Ueberraſchungen, Heimlichkeiten liebte! Er mußte es geweſen ſein, denn man hatte heute abend mehrfach ven ihm geſprochen, nach ihm gefragt. Vielleicht war er ohne Urlaub gekommen und Bärt⸗ Wen glaub⸗ Hehe ror der Demaskierung verſchwunden. Aber wenn es doch anders war? Dann war ſie, 5 bon an wird diele Korp mung von außen; duch ſolche von 97 10 Thora Bernhauſen im höchſten Grad ichtig ——— —— ckmäßig unterſtützt wird wär⸗ ar durch kräftige warme Nahrung. Bei ſchlechter Koſt ver⸗ mag unſer Körper der Kälte viel 1 Widerſtand zu leiſten als bei guter. Dieſe ſoll im Winter mög⸗ lichſt immer warm ſein. Es iſt Verſchwendung, wenn, man kalte Speiſen und Getränke genießt; denn der Kör⸗ 5 zu ihrer Erwärmung ein gut Teil Heiz⸗ Unſeres Körpers Hauptherd zur Erwärmung, die wirkſamſte und geſundeſte Wärmequelle bilden 1 5 Be⸗ wegung und Muskeltätigkeit. Sie erhöhen im Winter die körperliche Betriebswärme bedeutend, durchheizen den ganzen Körper, vermehren die Stoffwechſel und die notwendige Ausſcheidung der ſchädlichen Stoffe. Wohl denen, die Zeit und Gelegenheit haben zum re⸗ gelmäßigen Bergſteigen oder Schlittſchuhlaufen, zum Turnen oder wenigſtens zu einem längeren Spazier⸗ gang. Jeder aber kann wenigſtens daheim täglich mit Hanteln oder einem Stuhle oder Freiübungen ſich woh⸗ lig warm arbeiten. Der geſundheitliche Erfolg und das Wohlbefinden iſt überraſchend, ſicher und dauernd. 87 18 N 22 e* e eee* Wiriſchafes⸗Rückblick. (Von unſerem wirtſchaftspolitiſchen Mitarbeiter.) Neue Störungen in der internationalen Wirt⸗ ſchaftsverſtändigung.— Konjunkturfragen und Geldmarkt. Die Heefnungen der deutſchen Wirtſchaft, daß eine internationale Wirtſchaftsverſtändigung den Wie cauf⸗ bau Europas beſchleunigen würde, hat eine neue grau⸗ ſame Enttäuſchung erfahren. Die Nichträumung der Nölner Zone iſt zweifellos auch auf wirtſchaftliche Mo⸗ ſive zurückzuführen. In England iſt es die immer wieder auftauchende Furcht vor einem ſtarken deutſchen Wettbewerbe auf dem Weltmarkte, in Frankreich der Wunſch, die Stellung der franzöſiſchen Wirtſchaftsunter⸗ händler durch politiſche Machtmittel zum Nachteile der deutſchen Induſtrie zu ſtärken. Eben noch hatte ſich in der Eiſenfrage auf Seiten der franzöſiſchen Schwerin⸗ duſtrie Verſtändigungswille gezeigt. Jetzt hat die Nichträumung der Kölner Zone und die Veröffentli- chung der franzöſiſchen Minimaltariſe mit ihren gegen Deutſchland gerichteten ſtark erhöhten Zollſätzen auch die Pariſer Wirtſchaftsverhandlungen zum Stocken ge⸗ bracht. Wir ſagen: zum Stocken, nicht zum Abbruch. Der Wille zur wirtſchaftlichen Verſtändigung iſt über⸗ all bereits ſo weit gediehen, daß die franzöſiſchen Ge⸗ neräle kaum mehr die Macht haben, die Speichen des Weltwirtſchaftsrades, das auf dem Wege des interna⸗ tionalen Wirtſchafts ausgleiches ſich vorwärts drehi, zurückzudrehen. Freilich ſteht zu befürchten, daß die neue Erſchütterung des Gleichgewichtes der internatio- nalen Wirtſchaft, falls ſie längere Zeit andauernd, ge⸗ rade in Deutſchland einen neuen Rückſchlag herbeifüh⸗ ren könnte. Bisher iſt das nicht geſchehen. Die maß⸗ gebenden Wirtſchaftskreiſe haben eben die Ueberzeugung gewonnen, daß man auch im Auslande erkannt hat, wie ſehr der Wiederaufbau Europas von der Hebung der Kaufkraft der Welt abhängt. In allen Ländern iſt die Produktionsfähigkeit gegenüber der reduzierten Kaufkraft zu groß. Nur eine andauernde internatio⸗ 995 Beruhigung kann aber die Kaufkraft der Welt eben. i Frankreich wird zweifelsohne mit Deutſchland vor⸗ erſt ein handelspolitiſches Proviſorium abſchließen müſſen. Am 10. Januar fällt die Meiſtbegünſtigung für Frankreich fort und damit die Möglichkeit der freien Einfuhr aus Elſaß⸗Lothringen. Wo ſoll Frank⸗ reich mit ſeiner gewaltig geſtiegenen Eiſenproduttion hin, die bei 4 Millionen Tonnen Abſatz im eigenen Lande 18 Millionen Tonnen beträgt? Die Beſchrei⸗ tung des Verhandlungsweges mit Deutſchland iſt für Frankreich geradezu eine Lebensfrage. Um dieſe Ver⸗ handlungen unter möglichſt günſtigen Bedingungen füh⸗ ren zu können, will es die Kölner Zone nicht frei⸗ geben, um ſo die Kontrolle über die Ruhrkohle zu behalten, die ſeinen Hochöfen fehlt. Ungeachtet der außenpolitiſchen Sorgen hat die Hoffnung auf eine Konjunkturbelebung ſich vertieft. Freilich iſt zu einem übertriebenen Optimismus ke iner⸗ lei Veranlaſſung. Noch immer ſind die Ausſichten für die deutſche Ausfuhr ungünſtig, weil unſere Produk⸗ tionskoſten zu hoch ſind, weil viele Länder unſerer ·[g.4 — Denne e kompromittiert, denn ihr ausſchließlich hatte der Fremde gehuldigt, und ſie hatte ſeine Huldigungen angenommen! Ihre Hände zerrten vor nervöſer Ungeduld an den duftigen Schleiern, ſie zwang ſich weiter zu einer Hei⸗ terkeit, von der ihr Herz nichts wußte, niemand durfte die Unruhe merken, die ſie faſt verzehrte. Erlöſung war es ihr, als Giſela mit Rückſicht auf die Mutter zum Aufbruch mahnte, denn die Gräſin war ſehr angegriffen und müde. Graf Bernhauſen mußte ſich dem allgemeinen Wunſche ſeiner Familie fügen, obwohl er ungehalten darüber war, im Spiel und im Flirt mit ſchönen Frauen unterbrochen zu werden. Drittel Kapitel. Der Einjährig⸗Freiwillige Fritz Kießling war vom Nachmittagsdienſt heimgekommen. Er machte es ſich bequem, vertauſchte den Waffen- rock mit der Litewka, brannte ſich eine Zigarette an und ſtreckte die müden Glieder auf dem Divan aus. Sein Zimmer machte einen recht gemütlichen und auch wohlhabenden Eindruck; er hatte verſchiedene eigene Möbel: einen Klubſeſſel, einen Schreibtiſch und einen Diwan, die, im Verein mit den Bildern an den Wän⸗ den, die er ſich zulegte, dem Raum das Unperſönliche ne das ſonſt meiſtens den„möblierten Zimmern“ eigen iſt. Er dachte an das kleine, braunhaarige, ſüße Mä⸗ del, das er geſtern mittag zum erſten Male wiederge⸗ ehen hatte, und zwar in Begleitung einer ſehr ſchönen und eleganten Dame— leider aber nur ven weitem, ſe daß er weder Gruß noch Blick hatte anbringen kön⸗ nen. Nicht lange konnte er ſich den ſüßen Gedanken hin⸗ geben. Seine Wirtin ſtörte ihn. „Die Paketpoſt war eben da, Herr Kießling!“ ſagte ſie, wichtig und lächelnd, indem ſie an der ſchwarzſeide⸗ nen Schürze hinunterſtrich und mit der Zunge über die Lippen ſuhr wie in Erwartung von etwas Gutem. 1 Fortſetzung ſolat.) . 1 re Kapita für i ohr an N u ü Aber die Geldmarftlage hat ſich . weſentlich gebeſſert, die Kapitalbildung macht langſame Fortſchritte, bereits werden Privatdiskonten unter 9 Prozent pro Jahr untergebracht und eine Reichsbankdiskontermäßigung auf 8 Prozent ſteht be⸗ bor.„Mancherlei Anzeichen ſprechen für eine weitere Geſchäftsbelebung. Amerika rüſtet ſich für eine Hoch⸗ konzunktur. Wenn aber in Amerika eine Hochkonjunk⸗ tur zu ſteigenden Preiſen führt und andererſeits auch die Steigerung der europäiſchen Standardvaluten indi⸗ rekt zu einer Preiserhöhung der Waren aus dleſen zändern führt, dann wird damit Deutſchland die Kon⸗ kurrenzfähigkeit erleichtert werden. Der Eiſenmarkt und das alte Konjunkturbarometer, der Schrottmarkt, zeigen feſte Haltung, der Kupferbedarf wächſt in Deutſchland dauernde Bei einem Anhalten der Geld⸗ erleichterung erwartet man zum Frühjahr eine Bele⸗ bung des Baumarktes und damit die Wiedereröffnung eines ungeheuren Arbeitsgebietes für zahlreiche Indu⸗ ſtrien. Die Ausſicht für eine Konjunkturbelebung iſt alſo vorhanden, wenn nicht die Politik wieder einen dicken Strich durch die Rechnung macht. — 0 Bockbierfeſte. »Man muß die Feſte feiern, wie ſie fallen“ ein altes Volkswort. Kaum ſind die ſehtichen 2900 die ſich zur Weihnachts⸗ und über, und ſchon rüſtet man Feſten ganz beſonderer Art, die ſich im Volke großer Beliebtheit erfreuen. Der„Ausſtoß“ des Bockbieres bat begonnen und damit hat die Bockbierſaiſon ihren Anfang genommen. Wer es noch nicht weiß, der kann es in den Anzeigen der Zeitungen leſen, in denen zu den großen Bockbierfeſten„nach bayeriſcher Art“ einge⸗ laden wird. Wer vielleicht ſpät abends nach Hauſe ging, be⸗ gegnete vielleicht ſchon einer Schar luſtiger Leute, die mit Geſang und Scherz durch die Straßen ziehen. „Ihr naht Euch wieder, ſchwankende Geſtalten...“ Die Bierwagen der Brauereien fahren hochbeladen durch die Straßen und ſind mit Fahnen geſchmückt, die das Zeichen des„Bocks“ tragen. Ueberall in den Wirt⸗ 9 5 Neufahrszeit häufen, vor⸗ ſich zu einer Reihe von Lokale Nachrichten. „Hie Souutagsbeilage„Sterne und Blumen“ iſt der heutigen Nummer beigelegt, worauf wir die Leſer ö aufmerkſam machen. „ Gottesdienſtorbuung. Dienstag 5 Uhr beſt -A, für Nik. Neff, Söhne Martin u. Peter und belder⸗ ſeitige Großeltern. „ Mar. Jünglings⸗Sodalität. Am kommenden Dienstag Abend 8 Uhr findet für unſere ganze Sodalität, alſo auch die Ehrenmitglleder im großen Freiſchützſaale eine Weihnachtsverſammlung mit Verlofung ſtatt. Wir möchten gleichzeitig an das gute Herz unſerer Ehrenmitglieder und Gönner appellieren und die wielleicht etwas unbeſcheidene Bitte ausſprechen, noch vor der Verloſung ein klein wenig an uns zu denken.„Eine Gabe, wenn auch klein, wird doch groß, wenn ſie von Herzen kommt“, ſagt ſchon der uralte Dichter Homer. Er muß es wiſſen, zumal er ſchon Über dreitauſend Jahre älter iſt als wir. Deshalb ſchließt ſich auch die Sodalität ſeiner Meinung ganz an. Präſes und Vorſtand ſind gern bereit Stiftungen entgegen zu nehmen und wenn nötig auch abholen zu laſſen. Allen edlen Gebern im Vorans ein herzliches„Vergelt's Gott.“ * Der Borromäusverein tultt dieſes Jahr früher als ſonſt auf den Plan. Die Gabenverzeichniſſe ſollen ſchon Ende Januar zur Ausgabe gelangen, darum müſſen die An⸗ meldungen bei dem Geſchäftsführer, Herrn Kaplan Ott bis ſpäleſtens 20. Januar erledigt ſein. Man kann zwiſchen 3 Klaſſen wählen: 7 Mk., 4 Mk., 2 Mk. Der Betrag iſt gleich zu entrichten, worauf dann eine Bücherkatalog zur Aus⸗ wahl zugeſandt wirb. Hoffentlich gelingt es, viele unſerer Freunde, die in der Kriegs- und Inflatlonszeit unzugänglich waren, wieder zu gewinnen. »Im Silberkranze Die Eheleute Jak. Schmitt l. und Frau Kathr. geb. Neudörfer feiern morgen Diens⸗ tag, den 13. ds. Mts. das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Wir gratulieren. Glück auf zur goldenen Feier! ſchaften, den großen und kleinen, laden ſie die in⸗ halisſchweren Fäſſer ab. Noch ein paar Tage, und man kann in jeder Bierſtube das würzige, leider all zu berauſchende, beliebte Getränk in beliebiger Menge be⸗ kommen und darin ſchwelgen. Freilich iſt die Zeit der Bierſtuben von jener al⸗ ten gemütlich⸗ſchwelgenden Art faſt vorüber. Man zieht es heute vor, dem Bockbier in großen, lichtdurch⸗ fluteten Rälen zu huldigen, wobei es an dem nötigen Tamtam nicht fehlen darf. Ja, man kann ſagen, je größer der Tamtam iſt, deſto gemütlicher iſt es. Für den nötigen Lärm und zur Belebung der Stimmung ſorgen eine oder gar mehrere Jazz⸗Bandkapellen, daß einem ſchier die Ohren dröhnen. Jeder Beſucher des Bockbierfeſtes ſchmückt ſich mit einer fantaſtiſchen Bock⸗ mütze und Gambrinus verleiht aus Anlaß des Feſtes ſchimmernde Orden und Ehrenzeichen, je nach der Zahl der„Maße“, welche der Gambrinusjünger geleert hat. Wer die höchſten Orden und Ehrenzeichen erworben hat, erwirkt damit auch das Vorrecht, nach Belieben, ohne weitere Bezahlung von dem würzigen Gerſtenſaft zu trinken. Bei dem lärmend⸗luſtigen Treiben eines Bockbierfeſtes pflegt auch der Wirt für allerlei Scherz und Kurzweil zu ſorgen. Das größte und kleinſte „Madl“(nicht unter 18 Jahren)— einen bayeriſchen Anſtrich muß nun einmal das Bockbierfeſt haben, ab⸗ gleich das Bockbier eine Berliner Erfindung iſt, die ſei⸗ nem Erfinder eine Goldquelle erſchloß und noch heute allen Brauereien und Wirten gewaltige Summen zu⸗ fließen läßt— werden mit Preiſen ausgezeichnet. Hier und da gibt es wohl auch Schönheitskonkurrenten, bei denen das Preisgericht aus der Geſamtheit der Feſt⸗ teilnehmer beſteht und Scherz und Ausgelaſſenheit un⸗ gezügelt freien Lauf haben. Je weiter an dem Feſt⸗ abend die Stunde vorrückt, deſto mehr erhöht ſich die feuchtfröhliche Stimmung. Ja, wenn der Bock ſtößt. Freunde des Bockbieres, denen an dem mit den Bockbierfeſten nun einmal notwendig verbundenen Tru⸗ bel nichts liegt, ſuch n auch heute noch an den Aben⸗ den die alten gemütlichen Bierſtuben auf, um dort mit Genuß und Verſtand einige Glas des kräftigen Trun⸗ kes zu ſich zu nehmen. Aber ſolche alten Trinkſtätten haben heute meiſt viel von ihrem früheren Reiz ver⸗ loren und viele. von ihnen ſind während oder infolge des Krieges eingegangen. Wie im ewigen Auf und Ab die Wellen wandern im Zeitenſchoße, ſo vergehen und wandern auch die Sitten der Völker. Wer weiß, ob nicht die Zeit bald wiederkehrt, wo man wieder lie⸗ ber behaglich ohne das lärmende Treiben der Bockbier⸗ feſte in kleinen gemütlichen Bierſtuben ſitzt und von alten und neuen, hoffentlich beſſeren Zeiten plaudert. ——— Heinrich Federer iſt im„Bienenkorb“, einer bei Herder, Freiburg i. Br. erſcheinenden Erzählerreihe, u. a. mit dem Bändchen„Tareiſius oder eine Nacht in den Abruzzen“ vertreten(je nach Einband G. M. 1.— oder 1.20). Federer ſchildert darin in poeſieglänzendem Schauen des römiſchen Knaben Tareiſius Märtyrertod, deſſen er beim Überbringen des hochwürdigſten Gutes ge⸗ würdigt wird. Tareiſius hatte in kindlicher Zerſtreuung trotz ſeines hehren Ganges ſich in das Kriegsſpiel„Rom gegen Karthago“, das heidniſche Buben betrieben, ein⸗ gemiſcht, Darüber gerieten dieſe mit ihm in Streit; und es entwickelt ſich die letzte Szene alſo: Der„Karthager“, dem Tareiſius die Stadt gerettet hat, gibt ihm mit ſeinem Schnürſchuh einen ſcharfen Tritt und ſagt: ,Meinſt du, ich brauthe deine Hilfe? Du Geck! dal und da!“. und blitzſchnell ſchlägt er ihm das Bein ums Knie und ſtößt ihn hintenüber zu Boden Doch noch ſchneller hüpft Tareiſius wieder auf, die Augen voll Empörung, aber den linken Arm ſteif un⸗ term Rock. „Warum wehrſt du dich nicht?“ ſpottet Clodius.„Was trägſt du ſo verſteckt bei dir? Heraus mit der Hand. Kämpfe mit mir, wenn bu ſo ein puniſcher Prahler bif. 1 „Die Hand heraus!“ ſchreien die Buben. Er hat einen Dolch bei ſich! oder etwas gestohlen! Ein Diebl faßt ihn, 15 1 ackt ihn!“ 4 5 e 0 auf 1 f 100 1 900 1 in was für eine furchtbare chte er... nein, ni i U 1 ſten Christ mige hat. 0 16 0 i f e ver 10 e f ſeinen Augen,„la * Odenwald⸗Klub. Die hieſige Ortsgruppe des O. W. K. feiert am Samstag, den 17. Januar im Gaſt⸗ haus„Zum Löwen“ das Feſt ſeiner Wanderer⸗Ehrung. Zutritt zu dieſer Veranſtaltung haben nur Mitglieder mit ihren Familienangehörigen und auswärtige Gäſte. Es werden an die Mitglieder Kontrollmarken ausgegeben, deren Bedarf ſie bis Dienstag bei den Vor⸗ ſtandswitgliedern anmelden wollen. Die Ausgabe dieſer Kontrollmarken erfolgt am Mittwoch beim Klubabend. Die Saalordner ſind ſtreng angewieſen, Perſonen ohne Kontrollmarken den Zutritt unter allen Umſtänden zu verwehren, darum verſorge jedes Mitglied ſich und ſeine Familienangehörigen mit einer Kontrollmarke! * Die Winterfeſtlichkeit des Arbeiter⸗Radfahrer⸗ Bundes Solidarität, welche geſtern Abend im Gaſthaus zum Kalſerhof ſtattgefunden hat, nahm in allen Teilen ein ſehr befriedigenden Verlauf. Ganz beſonders gefielen die Vor⸗ führungen der Kunſtreigen, die in muſtergültiger Weiſe von den mitwirkenden Damen und Herren aufgeführt wurden. Der gezollte Applaus war ein wohlverdienter. Es hat ſich auch gezeigt, daß innerhalb der;, in jeder Weiſe gepflegt wird, der auch andern zum Anſporn empfohlen werden kann. Ein flottes Tänzchen, dem Alt und Jung, von ſehr ausglebiger Weiſe huldigte, lies die Stunden nur ſo dahin fliegen. Es war bereits Morgengrauen, als die Teilnehmer dle in jeder Weiſe ſchön verlaufene Veran⸗ ſtaltung verließen. Der Arbeiter⸗Radfahrer⸗Bund„Solidari⸗ tät“, Mitgliedſchaft Wanderer, kann mit deren Verlauf außer⸗ ordentlich zufrieden ſein. Auf Wiederſehn bei der nächſten Veranſtaltung. a — Erfrorene Kartoffeln. Die Kartoffeln ſind er⸗ froren; wer kennt ihn nicht, den ſüßlichen Geſchmack der gekochten Kartoffel! Die erfrorene Kartoffel ge⸗ hört zu den größten winterlichen Verdrießlichkeiten der Köchin und Hausfrau. Nun gibt es ja verſchiedene Mittel, der erfrorenen Kartoffel ihren ſüßlichen Ge⸗ ſchmack zu nehmen. Doch ſie taugen nicht immer viel. Eines der beſten Mittel, der erfroren Kartoffel den ſüßlichen Geſchmack zu nehmen, beſteht darin, daß man ſie zunächſt ſchält, dann mit Salzwaſſer gar kocht und darauf in eine verdeckte Pfanne ſchüttet, in welcher etwas Butter zerlaſſen wird. Nun wird noch ein we⸗ nig Salz zugeſetzt. Dann ſchüttet man die Kartoffeln gehörig durch und läßt ſie noch kurze Zeit dämpfen. Die(kartoffeln werden nun mehlig und von vorzügli— aßt mich!“ chem Geſchmack ſein. Hab' ich nicht recht? Das Bürſchchen hat geſtohlen. Zerrt ihm den Arm für! He, Sklaven!“ gebietet der ſchmal- und laßwangige, hartmäulige, aber vor Freude am Abenteuer jetzt aufblühende Clodius. Und ſogleich ſtürzen einige Mohren⸗ jungen, die ehrerbietig unter den Säulen auf ihr Herrchen auf— paſſen mußten, über den Platz herzu. Da wollen ſie zugreifen. Da wollen ſie die Gunſt ihrer launiſchen Regenten erwerben. Sie, die oft geprügelten und gemarterten. wie ſelten können ſie's vergelten! Als Tareiſius dieſe ungeheure Not ſah und nirgends eine Ritze zur Flucht, da ſchrie er hellauf:„O mein Herr Jeſus Chriſtus, was habe ich gemacht!“ „Chriſtus! Ein Chriſt! Hört ihr?“ durcheinander.„Das ſind alles Verräter, Diebe! Mörder! Hab' ich's doch gleich gedacht. Haut ihn! würgt ihn! den Arm heraus!... Er iſt ein Eſelanbeter... man darf ihn töten wie eine Ratte.“ Ein wilder Knäuel entſtand. Mit Rieſenkraft drückte Tar⸗ eiſius die Hoſtien an ſich. Mag man ihn töten, wenn ſie nur ſeinen herrlichen Gott nicht ankaſten können, dieſe Sudler und Geiferer. O Ewigkeit, aber wie kann er's wehren?„Jeſus, verzeih mir! Laß mich ſterben! Aber du entflieg! fahr auf wie ein Vogel aus meiner Hand. O Chriſtus, rette du dich ſchnell, ſchnell!“ Er fühlt nichts von den Fußtritten und Schlägen, und merkt es nicht einmal, wie Clodius ihn wie ein Tiger in den linken Av beißt. Er fühlt nicht, wie ihm unter den Neger⸗ fingern anz Hals der Atem ausgeht. Er ſpürt nur, wie alles an ſeinem Rock zerrt und an ſeinem Chriſtus ſich vergreifen will. Sie klauben ihm ſchon die Finger auseinander.„Chriſt⸗ kind, allerheiliges, 0 dich nicht mehr ſchirmen. Sag, wo ag dos 1 5 a* 0 ging es jetzt jubilierend rett' i 4 * Ae l Solidarität“, der Saalſport — Einkomm chaft 1 N Anordnung des i ind Abſchlu zahlungen auf die Einkommen⸗ u 1923, ſofern der feſtzuſetzende Betrag 5000 Renten- Marl nicht überſteigt, überhaupt nicht mehr feſtzuſetze, Wenn ein Finanzamt beabſichtigt, eine beſondete Ab⸗ e ſeſtzuſetzen, die über den eben genannten etrag hinausgeht, ſo iſt in jedem Falle vor der Feſt⸗ ſetzung die Genehmigung des Präſidenten des Landes⸗ ſinanzamtes einzuholen. 5 Der Maſſenmörder Denke und der Evangeliſche Bund. Der Fall des ſchleſiſchen Maſſenmörders Den ke bletet reichlichen Anlaß zu ſozialen und moraliſchen Unterſuchungen. Daß er aber zur konfeſſionellen Hetze mißbraucht werden könnte, ſollte man doch nicht für möglich halten. In Nr. 25 der„Neuen Täglichen Rundſchau“, des Organs des Evangellſchen Bundes, vom 31. Dezember 1924 findet ſich jedoch folgender Artikel: Der„gute Ruf“ des Maſſenmörders. Der, fromme katholiſche Chriſt“ Denke. Wie dle„Breslauer Blätter“ be⸗ richten, war die Münſterberger Polizei außerordentlich ſchwer zu bewegen geweſen, die Verhaftung des Münſterberger Menſchenfreſſers Denke vorzunehmen, well dieſer in der ſlreng katholiſchen Orte als ſehr kirchenfrommer Mann be⸗ kannt, bei der katholiſchen Geiſtlichkeit äußerſt beliebt war und von ihr als Muſter eines Chriſten hinge⸗ ſtellt wurde, ſo daß er ſogar der hohen Auszeichnung tell⸗ haftig geworden iſt, bei Beerdigungen regelmäßig das Kreuz vorantragen zu dürſen. Wie Haarman der Polizei, ſo diente Denke der Kirche. Der Fall Denke iſt eln neuer Beweis da⸗ für, daß gerade die vertterteſten Kriminalverbrecher ſich ſehr kirchenfromm geben, was ſich ſchon im Fall Angerſtein zeigte. Unter ihrer Scheinheiligkeit finden ſie den beſten Schutz für ihre Verbrechen, und damit ſpielt der Fall ins politiſche Ge⸗ biet hinüber. Wer weiß, mit welcher Wut gerade die ſchleſiſche Polizet die Kommuniſtenhetze betreibt, angefeuert von der katholiſchen Geiſtlichkeit, der hat zu einem großen Teil die Erklärung dafür, daß ein ſo protegierter Schütz⸗ ling des kathollſchen Klerus, wie der Maſſer⸗ mörder Den ke, jahrelang ſich vor der Polizei ſichern konnte. Neben den verantwortlichen Polizelperſonen gehört auch der Leiter der chriſtllchen Herberge„Zur Heimat“ auf die Anklagebank, da ſich der Mörder aus dieſer Herberg die meiſten Opfer holen konnte, ohne daß über ihren Verbleib irgendwie Erkundigungen eingezogen worden wären“. Dazu bemerkt die„Schleſtſche Volkszeitung“: Man ſollte es nicht für möglich halten, daß ein ernſtes Blatt den Tatſachen ſo diametral entgegengefetzte Behauptung aufſtellen kann. Es war von Anſang bekannt, daß Denke evange⸗ liſch war, aber es iſt keinem, auch nicht dem winzigſten katholiſchen Blatte eingefallen, dieſe Tatſache anders als rein referierend zu erwähnen, geſchweige denn, daran hämiſche Be⸗ merkungen zu knüpfen. Wie uns aus Münſterberg mitge⸗ teilt wird, ſoll Denke, in deſſen Wohnung eine Anzahl evan⸗ geliſch-religiöſer Schriften gefunden wurden, ſeit mehr als zehn Jahren aus Anlaß eines Prozeſſes nicht mehr dle Funk⸗ tion als Kreuzträger und als Bälgetreter der evangeliſchen Gemeinde ausgeübt haben. Die Bewirtſchaftung und Lei⸗ tung der chriſtlichen„Herberg zur Heimat“ liegt in evan- geliſchen Händen. Was die„Neue Tägl. Nundſchau“ bewogen haben mag, die tieftraurige Angelegenheit überhaupt auf das konfeſſionelle Gebiet zu ziehen und den evangeliſchen Maſſenmörder und Kanibalen Denke der katholiſchen Kirche und Geiſtlichkeit anzuhängen, ißt einem normalen Em⸗ pfinden unverſtändlich. Auch das iſt eine Art geiſtiger Per⸗ verſität. Gegen die unerhörten Verſuche, den Maſſenmörder Denke in Verbindung mit der katholiſchen Kirche zu bringen, nimmt die katholiſche Geiſtlichkeit Münſterbergs in folgender Erklär⸗ ung Stellung: 5 Es iſt un wahr, das Denke bei der„kathollſchen Geiſt⸗ lichkelt äußerſt beliebt war und von ihr als Muſter eines Chriſten hingeſtellt wurde“, noch weniger, daß der Maſſen⸗ mörder Denke ein„ſo protegierter Schützling des katholiſchen Klerus“ geweſen ſei, daß er ſich dadurch jahrelang von der Poltzel ſichern konnte. Wir erklären demgegenüber, daß Denke uns vallſtäudig ſelbſt dem Aue ſehen nach unbekannt geweſen iſt, und keiner von uns auch nur Kenntnis von der Exiſtenz eines Denke in Münſterberg gehabt, da Denke niemals der katholiſchen Kirchengemeinde angehörte, ſondern Mit⸗ glied der evangeliſchen Kirchengemeinde Münſterberg war. Weitere Schritte in dieſer Angelegenheit behalten wir uns vor. „„ „Zeig, was du haſt!“ fordert Clodius ins blaue, erſtickende Geſicht hinein,„oder wir erwürgen dich, wie man euch in der Arena erdroſſelt, ihr Kindleinfreſſer!“ Dieſes Schimpfwort war wie eine Erleuchtung für Tareiſius In dieſem Augenblick ſchien es ihm, als ſänge Chriſtus an ſeiner Bruſt:„Wohin du mich retten ſollſt? kannſt du fragen? Zu dir! In dein Herz! Jetzt, jetzt empfange mich zum Abend— mahl, weil du es geſtern nicht konnteſt.“ „Ich will... euch.. zeigen“, röchelt es aus ſeiner Kehle.. „laſſet mich... ſonſt zerdrück. und ihr ſeht... nichts.“ „Curius! Timon! Spartol... laſſet ihn los!“ befiehlt Clo⸗ dius,„er will uns zeigen, was er in der Fauſt hat. Gob her. Schuft! aber dann... in die Kloaken mit ihm!“... Einen Moment lang iſt Tareiſius frei. Er fühlt ſeine Kräfte ſchwinden und etwas wie einen Schleier über ſeine Augen gehen. Blitzſchnell muß er die Gnade benutzen.„O Jeſus, ich bin nicht würdig“, betet er leis, reißt die Hand mit den zerbrochenen Hoſtien aus dem zerfetzten Rock, ruft mit ſchwacher Stimme:„Sehet das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt!“.. und während die Buben noch vor Stau⸗ nen ſtillſtehen, ſchluckt der kleine Held unter ſeligem, ſiegreichem Lächeln das heiligſte Sakrament raſch hinunter. Wie ſie ihn jetzt auch erboſt würgen und ſchütteln und zu Boden ſtampfen und Clodius ihn ſchandbar verſpeit, er bewegt keinen Finger mehr, hört nicht auf unter den Negertatzen zu lächeln und weilt ſchon lange bei ſeinem geliebten König Jeſus, während die römiſchen Fratzen noch immer aus ſeinem entſeelten Figürchen das heilige Geheimnis herauszumartern ſuchen. Er lächelt immer noch. Er iſt kein Feldherr geworden und hat kein Kopitol erobert. Aber er hat in ſeinem Heldenſtündlein alle Wildheit des Le⸗ bens gutgemacht und die ewigen Hügel und Throne in einem Siegesſtreich genommen. f 8 Körperſchaftsſteuer N