Hernsoile hellgelb 200 gr. St. 169 Kernsollg,. 2u. s. 92. 0, Schmerseue, 30. J elben pulver. r.. 2. 0 Jolla 10 Pfd. i 15.3 Pultlucher ser 30, 50. 70. Nrälige waschpurslon Schwämme— fenslerleder Ichleiber — Odenwald- Klub Ortsgruppe Viernheim. Mittwoch, den 14. Januar 192⁵ Klubabend im Löwen, hierbei Ausgabe der Eintritts⸗ und Kontrollmarken zum Wanderer⸗Ehrungsfeſt am Samstag, den 17. Januar. Der Vorſtand. J. Lanubuler Pfund Mk. 1.75 ½ Pfund Mk. 0.90 empfiehlt Nik. Werle Hügelſtraße. Große Sendung Fleiſchſtänder in extra weiter Form eingetroffen u. empftehlt 2.% 2 tilch⸗ Dienstag Abend 8 „Freiſchützſaale“ mitglieder find freundlichſt eingeladen. gegeben werden. f g Der Vorſtand. Weihnachts Gersammlun mit Uerzosung der ganzen Sodalität. Auch die Ehren⸗ Verloſungsgegenſtände können beim Vorſtand abge⸗ ſchweine Lorſcherſtr. 9. Ein paar neue zweiſpänner Horhlelern i Uhr im 9285 8 und ein gnterhaltener ntehwagen zu verkaufen eee eres Oo. e. Seeed Georg Hook Lebensmittel- und Feinkosthaus Rathausſtr. 1, Ecke Waſſerſtr. Beſte und billigſte Bezugsquelle für Butter EeEier, Käſe, Wurſtwaren aller Art, Fiſch⸗ Marinaden, Kaffee, Kakao, Tee, Zucker Schokoladen, Pralinen, Bonbons Eier⸗, Suppen: und Gemüſe⸗Nudeln JKognank, Edel⸗Liköre, Zwetſchen⸗ und fe Kirſchenwaſſer, Salat⸗ und Tafelöle. 2 :e. 788. eee N SSS eee ee* Wanne iatesschuhe in größter Auswahl ſehr billig Mik. Stumpf I. Bismarckſtraße 5. Neue Gemüſe⸗ u. Obſtkonſerven: Junge Erbſen u. Bohnen, fein gegrüut od. naturell, in ½ und/ g- Doſen Carotten in 1½% und/ kg- Doſen Steinpilze und Pfifferlinge, Tomatenpuree Tomatenſauee, tafelfertige Beilage ſämtl. Confitüren in Glas und Eimer Franzöſiſche Champignons Oelſardinen, Sardellen uſw.— Drangen Mandarinen und Citronen— Kolonial⸗ waren und Delinkateſſen billigſt auoh Winnenaen SecceceeceeceeeseeeseesesecesssSSSgsSesSS SSS eG Maunheimerſtr 10 PREIS AUFGABE eee Hokosfett offen Pfd. 50 4 Hokosfett. Taſem Po. 64 Margarine Pfd. 623 Schweineschmalz 92 Pfd. Holl. Butter Sd. 2.30 eee Schreiber 4 2 e renegi— dreh— sti—sedlog ewt Für die richtige Lösung obigen Sprichwortes haben wir Preise im Gesamtwerte van 8000 Om. n 1 ausgesetzt. Poſgende Preise Werden verteilt: 1. Preis: I Wohnungseinrichtung bestehend aus: 1 Ebzimmer oder Herren- zimmer, 1 Schlafzimmer, sowie 1 Küche 2. Preis: 1 Klavier. 3. Preis: 1 Wäscheaus- steuer. 4. Preis: 1 Nühmaschine. 5. Preis: 1 Damen- oder Herrenfahrrad. 6. Preis: 1 Geige. 7. Preis: 1 Mandoline. 8.—27. Preis: 20 photogr. Klappkameras(9:12 m. Ja. Doppel- objektiv) 28-100. Preis: 73 la. Taschennhren, 101.250. Preis: 150 Füllfederhalter mit echt 14 kar. Goldfeder sowie eine grobe Anzahl 1 kleine 58 eines obenge- 1 Gewinner nannten Preises 181 leder der uns die richtige Lösung einsendet. Die Preise werden unter Aufsicht eines hiesigen Notars verteilt. Für gewünschte Rückantwort bitte der Lösung Riickporto beizufügen. Die geringen Versandkosten muß der Einsender tragen. Die Einsendung muß sofort erfolgen und verpflichtet Sie zu nichts. Schreiben Sie sofort an: luuna-Vers. Fr. Hnünming Braunschulelg Nr. 1199 Die Empfänger der Preise aus unserem letzten Preisausscffreiben geben wir Ihnen sof. bek. e e Gchuhwaren finden Sie im Schbhhaus Pfenning Telefon 83 Telefon 88 Val. Wintenbach Weinheimerſtraße. Id. Nernsgile Doppelstück(200 gr) 15. la. Rerns elle (250 gr) Luhns Doppelstück 20. flammer-Seſtengulver: mit Gutschein Paket 15. Canel selbsttätiges 20 9 Foltenpulver. fd. Sele Malerloczen 25 u. Marmege 9 Heidelbeer, Dreifrucht Pfund 9 Himbeer-, Stachelbeer 90 U. Ipfel-Gelee Pfund 9 utsd er ür, 70 (Helvetia) Pfund 9 I. Herschel Elegante, stabile Fcnlnubaren kaufen Sie stets zu billigsten Preisen im Schuhgeschäft Franz Hofmann Neubaustrasse 12. Sonder-Verkauf Email-Waren Zink- Waren Dal. Sernnemer. 8 Mannheimerſtr. 13, altes Pfarrhaus. 5 Kartoffel (Induſtrie) hat laufend abzugeben. Heinr. Falter mann Kartoffelhandlung Empfehle Citronen, Orangen, Feigen Bari⸗Mandel Cocosnüſſe und-Flocken, geröſt. Oel⸗ nüſſe, Fohannisbrot, prima Back⸗ und Tafeläpfel, Rotkraut, Meerrettig, ſowie ſämtliche Colonialwaren. Georg Dewald Steinſtraße 26. eee e ee Prima Aepfel u. 2 Ziegen Birnen n Von wem, ſagt die von 7 Pfg. an, zu haben Expedition ds. Bl. bei Nikolaus Neff Lindenſtr. Glosse Elsparnis 5 f ische i eee jeder ſelbſt zu Hauſe ae Ned en dergarderoben, Gewebe aus Hofmann Wolle, Baumwolle, Seide, Nice 1 e 61. ützen, Decken u. ſ. w. r chemiſch reinigen 1 ohne zu waſchen Empfehle: nur durcheinfaches Bürſten, e Kokosnüſſe, Oel⸗ Baco greift die Stoffe nüſſe u. Schwarzwurzeln] nicht an. Macht alle Sachen rima Aepfel, Birnen, wieder neu. Flecken mit Nüſſe, Rotkraut, Weiß⸗ etwas Baeo gebürſtet, kraut, 0 Meer⸗ verſchwinden ſofort. Preis rettig, Zwiebeln, Knob⸗ der Schachtel 12 Stück lauch, Feinkoſt⸗Margarine, Bago mit Gebrauchsan⸗ eas fel im Blauband) weiſung 90 Pfg. Ein tets friſche Eier u. Süß⸗ Verſuch wird Sie über⸗ rahm⸗Tafelbutter zu den zeugen. Nur zu haben billigſten Tagespreiſen. bei Georg Winkler 12. Math. gen Weinheimerſtr. 10. Sites deutſchen Michel. Unterricht 1 Maschinen schreiben Stenographie Schünschrelben Buchführung in Tag- 5 und Abendkursen Privathandelsschule Schüritz N 4, 17:.: Mannheim Offeriere ab Lager: Weizenkleie Weizenfuttermehl! Welſchkorn Schnitzel Malzkeimen Hühnerfutter Künſl. Bünger Thomasmehl Kainit, Kali Kalkſtickſtoff Ammoniak Ia. Weizenr⸗ und Foggenmehl e Es Mrd moll. genelen, Inſerate u. Artikel immer nur auf einer Seite zu beſchreiben. Viernheimer Anzeiger 13 5 Milch Butter Eier Alle Sorten Käs Rollmöps Brathering Salzhering Fit. Weizenmehl Fſt. Tafelöl Alle Sorte Gemüſe Aepfel, Birnen Orangen, Nüſſe Alle Sorten Schokolade Staubfreies Bodenöl gekochtes Leindl und Bodenlak. Gallei Lampertheimerſtr. Friſch eingetroffen: Virginia Schäg,(Feinſchnitt) 100 gr. 60 3 Gräffia braun„ 5 50 gr. 30 3 „ gelb„„ 50 gr. 40 3 „ gelb„ Mittelſchnitt) 100 gr. 50 3 Bringe mein reichhaltig ſortiertes Lager in Cigarren, Cigaretten, Tabak, ſowie Vanille⸗ Crem⸗, Milch⸗ und Nuß⸗ Schokoladen in empfehlende Erinnerung II. Specht, Rathausſtr. 68 Neu eingetroffen i Damen⸗, Herren⸗ und Kinderſchuh⸗ waren, Herren⸗Schaftſtiefel, Winter⸗ Schuhwaren in Kamelhaar, Filz und Lederbeſatz, bei Schuhmacher Marl Roock 1 80 0 5 2 1 e 5 7 Aus den De 4% Gblder⸗Verkaufstagen De. ge 8 855 große Poſten e 78 5 70 7 an S 5 f 5 7 1 5 0 8 eingetroffen und werden zu den billigſten Preiſen abgeſetzt. Nik. Brechtel 4. de de de de e d d 8 d e . N 885 822 7 2 2 De e 8 Haben Sie ſchon einmal darüber nach⸗ gedacht wie Sie jetzt im Winter einer Krank⸗ heit ſelbſt ſehr leicht vorbeugen können. Sei es gegen Erkältung, Rheumatis, kalte Füße u. ſ.w. Kaufen Sie ſich in dem Gummi⸗ warenhaus Valentin Hock VII. Rathausſtraße 91 Telefon 88 eine Bettflaſche aus Gummi. Dieſelbe wird mit heißem Waſſer gefüllt und kann an jeden einzelnen Körperteil gelegt werden ohne ſich zu verbrennen. Fragen Sie Ihren Arzt und ex wird Ihnen be⸗ ſtätigen, daß dieſe Bettflaſchen aus Gummi in allen Krankenhäuſer unentbehrlich ſind. 0 N.B. Bringe alle Krankenartikel welche bei einer Krankheit erforderlich ſind, in empfehlende Erinnerung. Tano. 427 Kalt Thomasmehl u. Kainit Auf Wunſch frei ins Haus geliefert. Georg Butſch. OSE] Röllchenlose für Vereinsverlo- sungen, sowie Janzkontroller sind wieder zu haben bei J. Schweikart Schrelbwarenhandlung. e- 1 9 Zeitung— Biernheimer Nachrichten Viernheimer Tageblatt(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Erſcheint täglich außer Sonn⸗ u. Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mk. frei ins Haus. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamezeile 40 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Gratls beilagen: wöchentlich Samskags das feſender küuſtr. Sonntagsblatt„Sterne u. Blumen“ Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate u. Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher. halbjährlich einen Fahrplan, ſowte einen Wand Tages⸗KAeberſicht. — Die nächſte Sitzung des Reichstages iſt jetzt auf Mittwochnachmittag, 4 Uhr, angeſetzt worden. — Der Reichspräſident hat den Reichskanzler Marx mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des Miniſteriums für die beſetzten Gebiete bis auf weiteres beauftragt. —* Die deutſche Mark wurde am Samstag zum erſten Male nach langer Dauer wieder an der Pariſer Börſe notiert. —* Wie aus Saarbrücken gemeldet wird, ſoll ſeit Beginn des neuen Jahres eine große Rückwanderung von der franzöſiſchen Schule zur deutſchen Schule ein⸗ geſetzt haben, die zu den ſchönſten Hoffnungen berech⸗ tigt. —* Im franzöſiſch beſetzten Gebiet werden Kund⸗ gebungen zur Nichträumung der nördlichen Rheinland⸗ zone nicht genehmigt und die Veröffentlichung von Ein— ſpruchsmitteilungen iſt dort nicht geſtattet. —* Zwiſchen Deutſchland und Belgien iſt ein vor⸗ läufiges Handelsübereinkommen abgeſchloſſen worden, wonach der bisherige Zolltarif für belgiſche und luxem⸗ burgiſche Waren in Kraft bleibt. —* Die deutſch-italieniſchen Wirtſchaftsverhandlun⸗ gen über einen modus vivendi ſind zum Abſchluß ge⸗ langt. Das Proviſorium iſt bereits unterzeichnet und läuft bis zum 31. März. —* In Warſchau wird eine Entſchuldigung Dan zigs wegen Uebermalens des polniſchen Adlers auf den Briefkäſten in Danzig als eine vorläufige Erledigung des Zwiſchenfalles angeſehen. — In offiziellen Kreiſen verlautet, daß die fran⸗ zöſiſche Regierung den New Yorker Geldmarkt für eine 75-Millionen⸗Doliar⸗Anleihe gewinnen will, die für die franröſiſchen Kolonien beſtimmt zſt. —* Nach einer Pariſer Meldung werden die Indu⸗ ſtrien Elſaß⸗Lothringens und des Saargebiets verſuchen, im Sinne eines baldigen Wirtſchaftsabklommens mit Deutſchland einen Druck auf die franzöſiſche Regierung auszuüben. 852 —* Nach einer Meldung aus Paris iſt Herriot voll— ſtändig wiederhergeſtellt und nur die Sorge um einen Rückfall hat die Aerzte dazu veranlaßt, dem Miniſter⸗ präſidenten noch einige Schonung aufzuerlegen. 232 —* Nach Londoner Meldungen ſoll Schanghai durch einen Handſtreich von dem früheren Gouverneur von Kwangſu überrumpelt und der in Peking eingeſetzte Militärgouverneur vertrieben worden ſein. 27. —* Nach einer amtlichen Mitteilung wird der ame— rikaniſche Staatsſekretär Hughes am 4. März zurück⸗ treten. An ſeine Stelle wird der Botſchafter in Lon— don, Kellog, treten. —“ Nach einer Meldung aus Waſhington beſtätigt ſich die Nachricht von einer deutſch-amerikaniſchen Ver⸗ einbarung über die weitere Anwendung der Meiſtbe— günſtigung. 65 5 b 7 8 4 43 00 Die Kandidatur Luther. 100 Aeberall Konflikte. Berlin, 12. Jan. Die deutſchnationale Partei hat verſucht, ihren Einfluß dahin geltend zu machen, daß die neue Regierung auf politiſch⸗-parlamentariſcher Grundlage gebildet wird und der Plan eines überpar⸗ teilichen Kabinetts endgültig verſchwindet. Die inzwi⸗ ſchen vorgenemmenen Sondierungen des Reichsfinanz⸗ miniſters Dr. Luther haben jedoch ergeben, daß eine parlamentariſche Mehrzeit für eine ausgeſprochene Rechts regierung mit Rückſicht auf die Haltung des Zen⸗ trums nicht möglich iſt. Infolgedeſſen wird bei einem Zuſtandekommen auch dieſe Regierung ebenfalls einen überparteilichen Charakter tragen müſſen, zumal ö Dr. Luther als unpolitiſche Perſönlichkeit wenig Neigung beſitzt, in den Streit der Parteien hineingezogen zu werden. Auf der anderen Seite würde jedoch der Au⸗ ßenminiſter Streſemann auf jeden Fall dem neuen Ka⸗ binett einen ausgeſprochen politiſchen Charakter geben, da er jetzt ſowohl im In⸗ als auch im Auslande als der Exponent der Rechtsparteien angeſehen wird. Ueber das künftige außenpolitiſche Problem läßt ſich natür⸗ lich im gegenwärtigen Augenblick noch nichts ſagen, aber man vermutet, daß mit dem endgültigen Aus⸗ ſcheiden des Reichskanzlers Dr. Marx die frühere au⸗ ßenpolitiſche Linie nicht mehr in Frage kommen kann. Im Kabinett Marx hatte der Kanzler namentlich in Verfolg der Londoner Abmachungen einen mitbeſtim⸗ menden Einfluß auf die Außenpolitik, ſodaß Dr. Stre⸗ ſemann nicht immer nach ſeiner eigenen Initiative vorgehen konnte. In einer von dem Miniſter Dr. Luther geführten Regierung hätte Dr. Streſemann al⸗ lerdings entſchieden mehr Ausſicht, die Führung der ußenpolitik in ſeiner Hand zu konzentrieren. Die Verhandlungen Dr. Luthers. Berlin, 12. Jan. Die Verhandlungen Dr. Lu⸗ thers mit den Vertretern des Zentrums waren gegen 78 1 Uhr mittags zu Ende. Wie in parlamentariſchen Kreiſen verlautet, haben die Zentrumsvertreter noch⸗ alender.— Annahme von Abonnements täglich. Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. Main. 222: ĩ˙²˙—tůT¶r;ðẽEò nr? Ne Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Dienstag, den 13. Januar 1925 1 Schriftleitung, Druckgund Verlag: Johann Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße 36 mals ihrer Meinung darüber Ausdruck gegeben, daß im gegenwärtigen Augenblick ein Kabinett mit fraktio⸗ neller Bindung für das Zentrum nicht möglich ſei, daß jedoch ein ſogenanntes überparteiliches Kabinett auch für das Zentrum in Frage kommen könne. Im An⸗ ſchluß daran verhandelte Dr. Luther mit den Vertre— tern der Deutſchnationalen und nach dieſer Beſprechung mit den Vertretern der Deutſchen Volkspartei. Die Stellung des Zentrums. In den parlamentariſchen Kreiſen verlautet, daß der ernſte Konflikt zwiſchen dem Zentrum und der Deutſchen Volkspartei, der infolge des Scheiterns des Reichskanzlers Marx ausgebrochen iſt, zunächſt keine Rücktvirkungen auf die politiſche Lage haben wird. Unter Umſtänden wird das Zentrum einer Löſung, wie ſie jetzt durch den Kanzlerkandidaten Dr. Luther in Ausſicht genommen wird, mit weniger großer Zurück haltung gegenüberſtehen, ſodaß eine ausgeſprochene Op— poſitionsſtellung für die Partei weniger in Frage kom— men kann. Allerdings wird für Dr. Luther kaum eine ausreichende Sicherheit dafür beſtehen, daß er bei ent⸗ ſcheidenden parlamentariſchen Abſtimmungen auf allzu großes Wohlwollen des Zentrums rechnen kann. Mißtrauen bei deu Demokraten. Die Demokraten verhalten ſich zunächſt abwartend. Für ſie kommt es hauptſächlich auf die Zuſammen⸗ ſetzung der neuen Regierung an, von deren Innenpo— litik es abhängen werde, ob ſich die demokratiſche Reichstagsfraktion auf die Seite der Linksoppoſition ſchlagen läßt. In den führenden demokratiſchen Krei⸗ ſen erklärt man jedoch ſchon jetzt, daß Dr. Streſemann außen⸗ und innenpolitiſch außerordentlich ſchwer kom⸗ promittiert ſei, und ſchon ſeine Zugehörigkeit zur Re⸗ gierung genüge, um einem Kabinett Luther mit ſchärf⸗ ſtem Mißtrauen gegenüber zu treten. Reichswehrmi⸗ niſter Dr. Geßler wird dem neuen Kabinett als Fach⸗ miniſter angehören und hat nicht die Zuſtimmung der demokratiſchen Reichstagsfraktion, wenn er weiterhin in ſeinem Amte bleibt. Da er nicht Reichstagsabge⸗ rrdneter iſt, wird er künftighin für die Führung ſeiner Amtsgeſchäfte nicht mehr der demokratiſchen Reichs⸗ aasfraktion gegenüber verantwortlich ſein. Volkspartei un! Weutſchnationaie. In den volksparteilichen Kreiſen herrſcht durchaus teinerlei Siegesſtimmung. Man weiß ſehr wohl, welch ernſte Rückwirkungen ſich aus der gegenwärtigen Zu⸗ ſpitzung der innerpolitiſchen Konſtellation ergeben haben und verſucht daher den ganzen Einfluß aufzubieten, um die deutſchnationale Partei vor einer allzu ſtarken Rechtsorientierung zu wahren, die die ohnehin ſchon ſehr geſpannte Situation nur verſchärfen würde. Dr. Geßler. Kb. Berlin, 12. Jan, Zwiſchen dem demokrati⸗ ſchen Reichswehriminiſter Dr. Geßler und der demokra⸗ tiſchen Reichstagsfraktion iſt ein ernſter Konflikt ausge⸗ brochen. Die Fraktion wollte den Miniſter dazu be— ſtimmen, einer rechtsorientierten Regierung auch als Fachminiſter fernzubleiben. Dies lehnte jedoch Dr. Geßler mit dem Hinweis ab, daß er nicht Mitglied des Reichstages iſt und an keinerlei parlamentariſche Abmachungen gebunden ſel. Daraufhin ſoll, wie ver⸗ lautet, die demokratiſche Fraktion mit einer Deſavoui⸗ rung Geßlers und notwendigenfalls ſogar mit einem Ausſchluß aus der Partei gedroht haben. Man nimmt jedoch nicht an, daß es ſoweit kommen wird, da die demokratiſche Parteileitung auf die Haltung der bay⸗ riſchen Demokraten wird Rückſicht nehmen, müſſen, die in dieſem Konflikt für Dr. Geßler Stellung nehmen würden. Zurückhaltung der Deutſchnationalen. kb. Berlin, 12. Jan. Wie wir aus führenden deutſchnationalen Kreiſen erfahren, beabſichtigt die deutſchnationale Partei, bei einem Kabinett Luther keineswegs die volle Mitverantwortung zu ük ſernehmen, da infolge der ungeklärten Regierungsfrage in Preu⸗ ßen und der von Dr. Luther in Aus ſicht genommenen Kompromißlöſung eine klare Entſcheidung des innen⸗ politiſchen Kampfes umgangen worden ſei. Die deutſchnationale Reichstagsfraktion betrachte ähre Ver⸗ trauensleute in einer ſͤogenannten überparteilichen Re⸗ gierung in der Hauptſache als Beobachtungspoſten, die jeden Augenblick wieder»w»ückgezogen werden können, wenn dies das Intereſſe ger deutſchnationalen Partei erfordere. Vor der Entſcheidung in Preußen. Kb. Berlin, 12. Jan. Wie wir hören, wird der von der Deutſchen Volkspartei gegen die Preußi— ſche Regierung eingebrachte Mißtrauensantrag noch am Mittwoch zur Abſtimmung gelangen. Dieſer Ab⸗ ſtimmung wird eine Regierungserklärung des Miniſter⸗ präſidenten Braun vorausgehen, der verſuchen wird, den Angriff der Rechtsparteien auf parlamentariſcher Baſis abzuſchlagen. Mit großer Spannung erwarte man in den preußiſchen Landtagsfraklionen die Hal⸗ tung der volksparteilichen Geſamtfraktion. Es geht nämlich das Gerücht, daß ſich mehrere volksparteiliche Abgeordnete der Abſtimmung fernhalten werden, da ſie mit dem Mißtrauensantrag ihrer Partei nicht einver⸗ ſtanden ſeien. Weiter verlautet, daß die Wirtſchaftspar⸗ tei gegen den Mißtrauensantrag ſtimmen werde. Beamter einer Reichsmittelbehörde beteiligt, 42. Jahrgang. Der Berliner Finanzſkandal. Siedlungsgelder für eine Filmgeſellſchaft. Berlin, 12. Jan. Die Aufrollung der Kutis⸗ ker⸗- und Barmat⸗Affäre ſcheint ſich allmählich in einen Rattenſchwanz weiterer Skandale auswirken zu wollen. Seit einiger Zeit liefen Gerüchte um, wonach die Ge⸗ ſchäftsführung der Wohnſtätten G. m. b. H., die größ⸗ tenteils aus öffentlichen Mitteln unterhalten wurde und fich mit dem Bau von Beamtenwohnungen befaßte, zu wünſchen übrig laſſe. In letzter Zeit ſind nun, ähnlich wie in der Staatsbank⸗-Affäre, auch hier die leitenden Beamten der Verſuchung unterlegen, durch Beteiligung an nicht ganz ſicheren gewerblichen Unternehmungen Geſchäfte zu machen. In dieſem Falle war es die Trianon-Film⸗A.⸗G., die ſich einen großen Kredit von der Wohnſtätten-Geſellſchaft zu verſchaffen verſtand. Das Reichsarbeitsminiſterium nimmt zu dieſem Fall wie folgt Stellung: Die Geſchäftsführung der Wohnſtättengeſellſchaft hat einen unzuläſſigen Kredit an ein gewerbliches Unternehmen gewährt, peſſen Zweck außerhalb des Aufgabengebietes der Geſellſchaft liegt. An der Kreditgewährung ſind ein aktiver und ein beurlaubter Miniſterialbeamter und ein abgebauter Die Ge⸗ ſchäftsführung der Geſellſchaft unterſteht nicht der Auf⸗ ſicht des Miniſteriums. Aus öffentlichen Fonds ſtam⸗ mende Mittel, zu denen auch ſolche des Reichsarbeits⸗ miniſteriums gehören, ſind hypothekariſch eingetragen und nicht gefährdet. Die vom Standpunkt der Beam⸗ tendisziplin erforderlichen Maßnahmen bat das Reichs⸗ irbeitsminiſterium ſofort, nachdem ihm die Vorgänge bekannt geworden waren, getroffen. Geſchäftsführer der Wohnſtättengeſellſchaft war ein Regierungsrat Bredt⸗ ſchneider, der Vorſitzende des Aufſichtsrats Miniſterial⸗ rat Glas, beide aus dem Reichsarbeitsminiſterium. In den Geſchäftsräumen der Geſellſchaft wurde Sonntag morgen eine längere Beſprechung abgehalten, an der außer Regierungsrat Bredtſchneider auch das unterſu⸗ chungführende Mitglied des Reichsarbeitsminiſteriums Miniſterialrat Schmidt teilnahm. In einer Erklärung gab der Aufſichtsrat der Wohnſtättengeſellſchaft zu, daß die Satzungen dadurch überſchritten worden ſeien, daß die Geſellſchaft einer gewerblichen Geſellſchaft, deren Zwecke außerhalb des Aufgabenkreiſes der Wohnſtätten⸗ geſellſchaft liegen, Kredite gab. Die Anterſuchung gegen Dr. Höfle. Kb. Berlin, 12. Jan. Wie wir von unterrich⸗ teter Seite erfahren, wird ſich die Tätigkeit des vom Reichstag eingeſetzten Unterſuchungsausſchuſſes haupt⸗ ſächlich mit der Frage beſchäftigen, ob ſich Reichsprſt⸗ miniſter Höfle bei der Kreditaktion des Barmat⸗Kon⸗ zerns auf ungeſetzlichem Wege oder auf Grund unzu⸗ läſſiger Einflüſſe dazu beſtimmen ließ, zugunſten Bar⸗ mats zu intervenieren. Gegen den Miniſter ſind in— zwiſchen eine Reihe beſtimmt formulierter Anſchuldi⸗ gungen erhoben worden, die vom Unterſuchungsaus⸗ ſchuß nachgeprüft werden ſollen. In den Zentrums⸗ trumskreiſen läßt man keinen Zweifel daran, daß man entſchloſſen iſt, mit der rückſichtsloſeſten Schärfe vor⸗ zugehen, wenn ein Mitglied der Zentrumsfraktion in dieſer Angelegenheit unkorrekt vorgegangen ſein ſollte. Die badiſchen Beamtengehälter. Leipzig, 12. Jan. Der Reichsgerichtshof, be— ſetzt durch drei Reichsgerichtsräte, zwei Mitglieder des Reiches und zwei des Bundesſtaates Baden, beriet heute in nichtöffentlicher Sitzung über den Einſpruch des Deutſchen Reiches gegen die Erhöhung der badiſchen Beamtengehälter der unteren Gruppen um 20 Prozent im Gegenſatz zum Reich, das nur 12½ Prozent bewil— ligt hatte. Der demokratiſche Abgeordneten des badi— ſchen Landtages Dr. Glockner und der Präſident des kath. Arbeitsamtes, Dr. Schmidt, vertraten die Intereſ ſen der badiſchen Regierung. Der Einſpruch des Rei⸗ ches wurde als begründet anerkannt. Die Koſten des Verfahrens wurden Baden auferlegt. Letzte Nachrichten. Noch kein Ergebnis Berlin, 12. Dez. Ueber die Beſprechung, die Reichsfinanzminiſter Dr. Luther in Fortſetzung ſeiner informatoriſchen Verhandlungen heute mittag mit dert Führer der Deutſchen Volkspartei, Dr. Scholz, im Reichstag hatte, hören wir, daß Dr. Scholz ſich ſeine endgültige Stellungnahme zu den Planen des Reichs⸗ finanzminiſters noch vorbehalten hat. Dr. Scholz hat zur Beratung mit ſeinen Parteifreunden den Vorſtand ſeiner Fraktion für Dienstagnachmittag zu einer Si⸗ tzung berufen. Im Anſchluß an die Beſprechungen mit der Volkspartei hatte der Finanzminiſter Beſprechun⸗ gen mit den Demokraten und der Bapyeriſchen Volks- partei. Von den Demokraten waren die Fraktionsvor⸗ ſitzenden Koch, Erkelenz und Haas erſchienen. Dem Vernehmen nach führten die ſehr eingehenden Beſpre— chungen mit ihnen nicht zu irgendwelchem praktiſchen Ergebnis, da die demokratiſchen Parteiführer die un⸗ verändert ablehnende Haltung, die ſie bisher einge⸗ nommen hatten, wieder betonten. Ueber den Ausgang der Unterredung zwiſchen Dr. Luther und dem Führer der Bayeriſchen Volkspartei Leicht iſt noch nichts Nä⸗ beres bekannt. * 323 ä— e e eee e 3 — e 5 e 1 Im allgemeinen hat es den Anſchein, daß die Schwierigkeiten, die der Kabinetts bildung entgegenſtehen, noch lange nicht behoben 0 0 Man rechnet daher in parlamentariſchen Kreiſen damit, daß Dr. Luther be⸗ benſalls erſt am Dienstagabend oder Mittwoch früh weber zur endgültigen Zuſammenſtellung ſeines Ka⸗ binetts voer zu einem endgültigen Verzicht auf die Kabinettsbildung kommen wird. Aus Heſſen. Darmſtadt, 12. Jan.(Reue Räume für Wohnungsbedürftige.) Nachdem die Stadt⸗ terordnetenverſammlung erſt im September vorigen Jah⸗ tes zur Errichtung von drei Baracken zu je vier Woh⸗ nungen zur Unterbringung zwangsweiſe aus ihren Wohnungen entfernter Familien im Koſtenaufwand von 35 000 Mark genehmigt hatte werden ſie ſich in der nächſten Sitzung mit einer gleichen Vermehrung der Ba⸗ racken befaſſen müſſen, da die Räume nicht ausreichen. Mainz, 12. Jan.(Eine Maßnahme der Beſatzungs behörden.) Von unterrichteter Seite geht uns folgende Meldung zu: In Ausführung der Beſtimmungen des Friedensvertrages über die Ent⸗ waffnung Deutſchlands hat die franzöſiſche Militär⸗ behörde in den beſetzten Gebieten den ihnen unterſtell⸗ ten Polizeien und Gendarmerien Anweiſung gegeben, alle im Beſitze von deutſchen Staatsbürgern befind— lichen Ausrüſtungsſtücke der deutſchen Armee, wie Tor— niſter, Feldflaſchen uſw., zu beſchlagnahmen. Dies gilt insbeſondere für Wandervereine, Wandertrupps uſw., die ſtreng zu überwachen ſind. Die Perſonen, die mit ſolchen Sachen, gleich welcher Herkunft, betroffen wer⸗ den, ſind feſtzunehmen und in das zuſtändige Gefäng— nis einzuliefern. g Mainz, 12. Jan.(Die wirtſchaftliche Lage im beſetzten Gebiet.) In der Stadt⸗ berordnetenſitzung machte der Oberbürgermeiſter die Be— merkung, daß die Mainzer Hauptinduſtrien, die Möbel- und Beleuchtungsinduſtrie, ſtark zurückgegangen ſeien, während ſie in Darmſtadt beſonderen Auſſchwung ge— nommen hätten. Worms, 12. Jan. Im Zeichen des Be⸗ 9 ördenabbaues.) Das Verſorgungsamt Worms wird mit dem 1. April 1925 aufgelöſt und ſein Bezirk, zu dem die Kreiſe Worms, Oppenheim und Alzey ge⸗ hören, dem Verſorgungsamt Mainz zugeteilt. Die Kriegsbeſchädigten, Kriegshinterbliebenen und Penſio⸗ näre dieſer Bezirke erhalten alſo vom 1, April ab ihre Renten durch das Verſorgungsamt Mainz. Alzey, 12. Jan.(Beſtrafter Unver⸗ ſtann d.) Eine Alkoholvergiftung zog ſich ein 20jähri⸗ ger junger Mann infolge einer unſinnigen Wette zu. Er wettete, 40 doppelte Kognaks trinken zu können, führte dieſe Wette auch aus und gewann ſie. Doch die Folge davon war eine Alkoholvergiftung, deren Nach— Wind der junge Mann noch längere Zeit verſpüren wird. Groß⸗Bieberau, 12. Jan.(Von einem Stier ü ber fallen.) Auf einem hieſigen Guts⸗ hof ewurde ein junger Stallſchweizer von zwei wüten⸗ den Stieren angegriffen und ſo ſchlimm zugerichtet, daß er an den erhaltenen Verletzungen kurz nach der Ein⸗ lieferung in das Dieburger Krankenhaus verſtarb. Oſthofen, 12. Jan.(Automobilunfall.) Von einem noch unaufgeklärten Autounfall betroffen wurde der praktiſche Arzt Dr. Lanz von hier, der mit einer ſtarlen äußeren Verletzung am Kopfe ins Städti⸗ ſche Krankenhaus in Worms eingeliefert werden mußte. Ein vorüberfahrender Laſtkraftwagen fand den Verletz⸗ ten mit ſeinem Kraftwagen an einer Telegraphenſtange auf der Straße Bechtheim— Oſthofen liegend. Offenbach, 12. Jan.(Groß feuer.) Im Haufe Louiſenſtraße 33, in deſſen drei Stockwerken ſich die Betriebe einer Kunſtdruckerei, einer Lederwaren— und einer Kartonagenfabrik befinden, brach geſtern früh Großfeuer aus. Entſtanden iſt das Feuer bereits am Samstagabend, in dem die aus dem Ofen herausge— ſallenen glühenden Kohlenſtücke den Boden im oberſten Geſchoß des alten Fachwerkes entzündeten. Die dar⸗ unter befindlichen Räume der Lederwarenfabrik, wo ſehr viel Material aufgeſpeichert war, wurde mehr durch Waſſer als durch Feuer beſchädigt. Nur die un⸗ geheure Rauchentwicklung hatte keine weitere Ausdeh— nung des Brandes ermöalicht, ſo daß es der Feuer⸗ 1* Die drei ſchönen Vernhauſens Roman von Fr. Lehne. 8. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Wie elektriſiert ſprang er auf, ſeine Müdigkeit ver⸗ geſſend.„Wohl von Muttern?“ Sie nickte zuſtimmend und brachte das Paket Jer⸗ ein. Dann war ſie beim Oeffnen behilflich, denn ſie wußte, daß da jedesmal etwas für ſie abfiel von dem, was aus der reichgefüllten Speiſekammer der Mutter ihres„möblierten Herrn“ kam. Geſchäſtig brachte ſie Teller und Schüſſeln herbei. Ihre Augen ruhten förmlich zärtlich auf dem großen Stück Schinken mit dem roſig ſchimmernden Speck dar- an, liebkoſten das Stück Pökelzunge, das gebratene Huhn, die leckeren Würſte und die Büchſen, in denen verſchiedene Sülzen und Gelees waren. Weiter kamen zum Vorſchein ein Dutzend Krapfen und eine Flaſche Rum. f Kießling ſchmunzelte.„Mutter ſcheint zu denken, hier gihrs keinen Proviant—“ Dann hielt er einen Brie in der Hand und ſchüttelte ihn leicht. Als es Darin leiſe klirrte, nickte er befriedigt vor ſich hin. „Aha, wieder'n paar Goldfüchſe! Beim Milchgeld ſchmuhtl gemacht. Die können wir gerade gebrauchen!“ Frau Bennewitz ſchmunzelte auch. Ihre Ausſichten beſ⸗ ſerten ſich immer mehr. ö Gut gelaunt rief Kießling:„Na, denn mal her mit nem Teller und'nem Meſſer, Frau Bennewitz!“ Wenn ſie auch proteſtierte:„Nee, nicht ſo viel, ich worte wahrhaftig nicht darauf, Herr Kießling! Nee, nicht doch, das kann ich ja doch gar nicht verlangen!“ ſo war dieſer Einſpruch doch nicht ernſtlich gemeint. Sie freute ſich und genoß die Herrlichkeiten im voraus. „Ach, wenn der Herr Maler Florſtedt da oben im drit⸗ ten Stock auch nur einmal ſolche Wurſtkiſten kriegte, wie ſie beim Herrn Kießling alle vierzehn Tage ein⸗ laufen!“ fuhr ſie geſchwätzig fort.„Der arme Menſch dauert mich. Nichts zu beißen und zu brechen, nichts DD wehr gelang, das Feuer auf ſeinen Herd zu ve ken. Das große Lager Lederwaren iſt Feuer, teils durch Waſſer vernichtet worden. Gießen, 12. Jan. Lupusheim.) Vor dem kriege wurde im Anſchluß an die Kliniken durch den heſſiſchen Heilſtättenverein eine Heilſtätte für Lupus⸗ kranke erbaut. Der Zuſpruch iſt in den Nachkriegsjah⸗ ren ein ſo großer geworden, daß die Räume bei wei⸗ tem nicht mehr ausreichen. Viele Kranke müſſen mit ihrer Aufnahme wochen⸗ und monatelang warten, da das Heim fortgeſetzt voll beſetzt iſt. Der Heilſtättenver⸗ ein hat deshalb die Abſicht, einen Erweiterungsbau an⸗ zuſchließen und rechnet dabei auf einen beträchtlichen Staatszuſchuß. Der Anbau wird die Bauſumme von etwa 150 000 Mark erfordern. N Friedberg, 12. Jan. Die vierbeinigen Fl ei ſchlieb h. aber.) In einem cen Dorfe ſchlachtete ein Mann ein Schwein, ſalzte das⸗ ſelbe gut ein und ließ es mehrere Tage ohne„Auſſicht“ in der Waſchküche ſtehen, bis man voller Schrecken feſt⸗ ſtellte, daß das Schwein verſchwunden war. Ortspoli: zei und Gendarmerie hielten Hausſuchungen ab, Po⸗ lizeihunde wurden auf die Spuren geſetzt, alles ohne Erfolg. Da, gegen Abend, erſchienen vier große Hunde, 1 an die Türe, drückten ſie auf. Das Rätſel war Aus dem badiſchen Lande. Mannheim, 12. Jan.(Warnung vor Be⸗ trügern.) Am Samstag ſprachen bei einem hieſi⸗ gen Schneidermeiſter zwei angebliche Reiſende der Fir⸗ ma Verſandhaus Zentrum in Berlin vor und boten An⸗ zugsſtoſſe zum Kaufe an. Sie erklärten, drei Fabriken hätten ſich zu einer Firma unter dem Namen Verſand⸗ haus Zentrum Berlin zuſammengetan, und dieſe Firma würden ſie vertreten. Zu dem günſtigen Angebot ver⸗ kauften ſie auch Bettwäſche mit dem Bemerken, die Fir⸗ ma verlaufe dieſen Artikel aus. Durch Anfrage bei der tatſächlich exiſtierenden Firma ſtellte es ſich heraus, daß es ſich um zwei Betrüger handelt. Mannheim, 12. Jan.(Selbſtmordver⸗ ſuch te.) Am Samstag verſuchte ſich ein 47 Jahre al— ter verheirateter Kaufmann in ſeiner Wohnung in der Meerlachſtraße mit einem Raſiermeſſer die Pulsſchlag⸗ ader am linken Handgelenk ſowie die Halsſchlagader zu öffnen. Er wurde nach Anlegung eines Notverbandes mit dem Sanitätsauto in das allgemeine Krankenhaus verbracht. Lebensgefahr beſteht nicht.— Ein 39 Jahre alter verheirateter Schloſſer, wohnhaft in der Amerika⸗ nerſtraße, verſuchte ſich heute vormittag in der Küche ſeiner Wohnung durch Einatmen von Leuchtgas das Leben zu nehmen. Auch er wurde in das Kranlenhaus überführt. Mannheim, 12. Jan.(Schnee im Schwarz⸗ wald.) Schon in den letzten Tagen mehrten ſich die Anzeichen bevorſtehenden, ausgiebigen Schneefalls im Schwarzwald. Nun iſt über Nacht auch in tieferen La⸗ gen ſtarkes Schneegeſtöber eingetreten. Schon am ge⸗ ſtrigen Sonntag war der Winterſportbetrieb hierdurch äußerſt begünſtigt. In den höheren Lagen des Schwarz⸗ waldes hat man nach den letzten Berichten etwa 25 bis 30 Zentimeter, in den mittleren 15 bis 20 Zentimeter Schnee. Es iſt zu erwarten, daß neue Schneefälle ein⸗ treten. Mannheim, 11.Jan.(Die Barmataſfſär e in Baden.) Von dem Reichstagsabgeordneten Dr. Ludwig Haas in Karlsruhe geht der Preſſe eine Er⸗ klärung zu, in der es u. a. heißt: Der Berliner„Tag“ verſucht, den Reichskanzler a. D. Dr. Wirth und mich wegen angeblicher, der„Mologa“, Holzinduſtrie⸗-A.⸗G. in Berlin, gewährter Poſtkredite in Verbindung zu bringen mit der in letzter Zeit ſcharf kritiſierten Finanz⸗ gebahrung der Reichspoſt. Die Mologa-Holzinduſtrie iſt zu dem Zwecke gegründet worden, die von der ruſ⸗ ſiſchen Regierung verliehenen Wald- und Bahnbaukon⸗ zeſſionen wirtſchaftlich zu verwerten. Die Mologa-Holz⸗ induſtrie⸗A.⸗G. hat niemals einen Kredit von der Reichspoſt erhalten, dagegen gab die Reichspoſt mit Kenntnis der Reichsreglerung, des Auswärtigen Am— tes und der Reichsbank einem der älteſten und ange—⸗ ſehenſten Berliner Bankhäuſer unter gleichzeitiger Wech⸗ ſelbürgſchaft der Firmen Gelſenkirchener Bergwerks! A.⸗G., Deutſch-Luxemburg, Dortmunder Union und Ge⸗ brüder Himmelsbach, A.-G., einen Kredit von vier Millionen Goldmark der von dieſen Firmen für die Mologa⸗A.⸗G. verwendet wurde. Der Kredit wurde. weil eien kein Menſch abkauft— und dabei doch immer lieb und guter Laune! Und ſo'n hübſcher, feiner Mann! Man ſieht gleich, daß er was beſſeres geweſen iſt—“ Fritz Kießling mußte über den Gedankengang ſei⸗ ner ehrſamen Wirtin lächeln. Er ſann einen Augen⸗ blick nach und rief dann:„Eine Idee, Mutter Benne⸗ witzen!! Heute abend decken Sie den Tiſch mal für zwei — und ön bißchen künſtleriſch, wenn ich bitten darf. Sorgen Sie für Salat und für reichlich Trinkbares! Ich werd' den Malersmann da oben einladen!“ Sofort eilte der junge Soldat die Treppen hinauf in das Dachgeſchoß, das als großes Atelier mit Wohn⸗ raum eingerichtet war. Er klopfte ſtark an die Tür. „Bitie— wer iſt da?“ „Leider lein Käufer, aber doch einer, der ein An⸗ liegen hat.“ „Ah, Sie ſind's, Kießling! Einen Augenblick—“ Der Künſtler öffnete die Tür und ließ Fritz ein⸗ treten, dem es ſofort auffiel, daß das Bild auf der Staffelei mit einem Tuche verhängt war. Gutmütig lächelte er darüber und ſah ſich in dem ſehr dürftig ausgeſtatteten Raum um. Kalt zog der ſcharſe März-⸗ wind durch das breite Fenſter. „Armer Kerl!“ dachte er.„Und ſchlägt ſich dabei ſo tapfer durch, ohne ſeine Bekannten anzupumpen! Wie und wovon er nur lebt!“ Ein Rätſel war es ihm, dem verwöhnten einzigen Sohn eines ſehr wohlhabenden Landwirtes. „Womit kann ich Ihnen dienen, Kießling? Neh⸗ men Sie Platz. Sonderlich gemütlich iſt es freilich nicht bei mir!“ ſazte Harald Florſtedt. i Fritz brachte ſeine Einladung an. Er bat, Florſtedt möge ihm helſen, den allzu reichlichen Inhalt von Mut⸗ ters„Freßkiſte“ mit zu vertilgen, damit er ihm nicht verderbe, und alles wolle er der guten Bennewitz doch nicht geben, die ſchon ſowieſo 1 zu kurz komme. Harald Florſtedt preßte die Lippen feſt aufeinander. Er hatte den anderen wohl verſtanden. Dieſe Gut⸗ mütigkeit peinigte ihn. Faſt ſchroff lehnte er ab. zu veſchran⸗ teils 5 len gewährtes, völlig ſicheres Darlehen. Neiden, 12. Jan.(Leiſtungs wuch er.) e zu tun als den ganzen Tag Bilder malen, die ihm doch hier um ein an g delt ſich alſo hie ein an al ed Firme mit Kenntnis aller in Betracht kommenden Reic In die Zeiten der Inflation und der damaligen gro⸗ ßen Spekulationsgewinne führte die Schöffengerichtsber⸗ handlung gegen den Bankier Purmann, der des Lei⸗ ſtungswuchers und der Untreue beſchuldigt war. Der Angeklagte hatte u. a. von einer Lehrerin den Auftrag übernommen, von ihrem Guthaben in Höhe von 1200 franzöſiſchen Franken eine Aktie des Lloyd zum Kurs vom 4. September zu kaufen. Pur⸗ mann nahm die Aktie aus ſeinem eigenen Beſitz und berechnete ſie zu dem Kurs vom 7. September, ſo daß die Lehrerin einen Schaden von 550 Franken hatte. Das Gericht verurteilte Purmann zu einer Geldſtrafe von 5000 Rentenmark, die mitangeklagte Frau des Bankiers wurde freigeſprochen. f Heidelberg, 12. Jan.(Arankenhaus Rohr⸗ bach bei Heidelberg.) Das Krankenhaus Rohrbach bei Heidelberg iſt, nachdem die Verhandlun⸗ gen mit dem Eigentümer, dem Verein für Geneſungs⸗ fürſorge in Mannheim, abgeſchloſſen worden ſind, ab 1. Januar 1925 in die Verwaltung des Kreiſes Hei⸗ delberg übernommen worden. Das Haus iſt wie bis⸗ en in Zukunft zur Aufnahme von Lungenkranken eſtimmt. Karrlsuhe, 12. Jan.(Eine Warnung ſur ſtellenſuchende Mädchen.) Ein Prozeß, der jungen, unerfahrenen Mädchen, Eltern oder Vormün⸗ dern zu ernſter Warnung dienen ſoll, wurde vor dem Schöffengericht Karlsruhe verhandelt. Ein Villenbeſi⸗ tzer hatte in den letzten Jahren in kleineren badiſchen Zeitungen, vor allem des Schwarzwaldes, durch An⸗ zeigen eine Haus⸗ und Pflegetochter geſucht,„möglichſt ſchlanke, volle Figur, unabhängige Waiſe bevorzugt“. Gelegenheit für einfachen Haushalt, Nähen, Schnei⸗ dern, Muſil, Sport wurden in Ausſicht geſtellt. Im Laufe des Strafverfahrens hat ſich erwieſen, daß der Villenbeſitzer eine Reihe junger Mädchen, die nachein⸗ ander auf die Anzeige hin bei ihm in Stellung ge⸗ treten waren, unter Ausnützung ihrer Jugend und ihrer Stellung verführt hatte. Das Schäffengericht verur⸗ teilte ihn wegen Vergehens gegen 8 184 Ziffer 4 St. G. B. zu einem Monat Gefängnis, weil er mit den Zeitungsanzeigen öffentliche Ankündigungen erlaſſen hatte, die dazu beſtimmt waren, unzüchtigen Verkehr herbeizuführen. Der Prozeß, durch den mit begrüßens⸗ werter Strenge ein gemeingefährliches Treiben geahn⸗ det wurde, zeigt aufs neue, welch große Vorſicht ge⸗ genüber derartigen Inſeraten geboten iſt, die übrigens ſchon durch die Faſſung erfahrenen Leſern ihren nicht einwandfreien Charakter zeigen. Müllheim, 12. Jan. Unfall.) Bei einem Sprengkurs auf dem Rebgut der Landwirtſchaftskammer auf dem Blankenhornsberg im Kaiſerſtuhl ereignete ſich dadurch ein Unfall, daß dem Verwalter Rab durch einen abgeſprengten Stein die Schädeldecke durchſchlagen wurde. Der Verletzte wurde nach Freiburg ins Kran⸗ kenhaus verbracht, jedoch ſoll Lebensgefahr nicht be⸗ ſtehen. Pforzheim, 12. Jan.(Brand im Amts⸗ gefängnis.) Geſtern nachmittag geriet im Dach⸗ geſchoß des Amtsgefängniſſes das dort lagernde Pa— pier durch Kaminſchaden in Brand, dem faſt der ganze Dachſtuhl zum Opfer fiel. Der Schaden iſt groß. Aus der Pfalz. Ludwigshafen, 12. Jan.(Vom Zuge über. ſahren.) Geſtern Abend wurde der verheiratete Fa— brikarbeiter Wilhelm Zimmermann von hier in der Mundenheimer Straße in der Nähe des Ortes von dem um 6,45 Uhr nach Dannſtadt fahrenden Lokalzug über⸗ ſahren und ſchwer verletzt. Ihm wurde die Kopfhaut in der Länge von 14 Zentimeter und zwei Zentimeter Breite aufgeriſſen und die rechte Hand abgefahren. Der Verunglückte wurde ins Krankenhaus gebracht. Der Genannte war etwas angetrunken und iſt in dieſem Zuſtand in den Zug hineingelaufen. Ludwigshafen. 12. Jan.((Die bſtahl.) Aus der Wohnung eines Kaufmannes in der Seydlitzſtraße wurden in den letzten Tagen 25 Stück ſilberne Meſſer und Gabeln ſowie ein Löffel, welche mit dem Buchſtaber G. gezeichnet ſind, durch unbekannte Täter geſtohlen. * Kießling ließ ſich dadurch nicht abſchrecken.„Aber, Florſtedt, Menſch, Zeitgenoſſe, warum ſind Sie ſo eigen⸗ ſinnig? Warum wollen Sie hier oben alkein ſitzen und ich unten? Denn ausgehen werde ich heute abend nicht mehr, da ich beabſichtige, zeitig in die Federn zu krie⸗ chen. Morgen heißt's in aller Frühe'raus!— Jch hätte mich wirklich gefreut, wenn Sie mir'n bißchen Geſellſchaft leiſteten!“ Nach einigem Beſinnen ſagte Florſtedt:„Gut, dann kemme ich, wenn ich Ihnen angenehm bin. Aber erſt nach dem Eſſen.“ N Fritz Kießling wurde jetzt wirklich ärgerlich. Er ſchüttelte den anderen derb an den Schultern.„Aber Menſch, ſeien Sie doch nicht ſo furchtbar kleinlich! Ich kündige Ihnen die Hausfreundſchaft, wenn Sie auf 1 Weigerung beharren, deren Grund ich nicht ein⸗ ſehe 3 „Weil ich mich nicht mit Almoſen abſpeiſen laſſen will. Ich weiß, Sie ſind ein guter Kerl und meinen es gut mit dem armen Bohemien da oben— aber laſſen Sie mich nur!“ „Nein, ich laſſe Sie nicht, Florſtedt. Denn Sie tun mir unrecht. Ich habe wahrhaftig nicht daran gedacht, Ihnen Almoſen zu geben, wenn ich Sie mal zum Abendbrot einlade, damit der ſaure Aal nicht verdirbt und das gebratene Huhn. So weit habe ich überhaupt noch nicht gedacht— leider Gottes—, ſonſt hätte ich Ihnen längſt eins von den Bildern da abgekauft oder wenigſtens meine alten Herrſchaften dazu beſtimmt.“ Bitter lächelte der junge Künſtler, während ſein Blick die Wände überflog, die mit Gemälden verſchie⸗ denſter Größe über und über bedeckt waren. „Warten Sie's nur ab! Es kann ſicher nicht lange mehr dauern, bis Sie berühmt geworden ſind!“ tröſtete Fritz gutmütig.„Wer ſo fleißig und ſo talentvoll iſt, der muß ſich ſchließlich durchringen. Sie erſchweren es ſich nur ſelbſt unnötig, da ſie keine und dem Geſchmack der Menge keine chen wollen.“ onzeſſtonen ma⸗ Gortſetung folgt.) Norddeutſchen Kleiderstoffe Preise rücksichtslos herabgesetzt Mannheim Teppiche Perser Kopien ea 250/350 Ca. 200%00 i 22 1 29.50 cn. 145/35 7 jetzt 42.— Bouclé-StAi5AHt) Teppich 4 5 4 en 250/350 ca. 200/300 8. jetzt 118. ca 165/235 g 7 b Mollperser Ein 0 ee ee ee 148/180 72. posten Jex 1 768.—- 118. Ein Posten Hauskleiderstoffe gestreift, gute halbwoll. Elsäüll Ware, 100 em breit 1 35 Kuünstler decken e Reinwollene Karos u. Streifen Ia Glauchauer Ware 105 em breit Rein wollene Blusenstreifen Ia. Glauchauer Ware . 1 5 9 5 5212 3* 90 Vergleichen Sie Preise und Qualitäten. schöne mollige Ware, mod. Farben, ca. 145 cm breit Dekorationen m. 6 danken demgun, 6.3 jetzt 9.75, 7. Mare 27 130 em breit.. jetzt 3. W, 2.75, Meade Damast imit., ca. 130 1 925 6 N at, te 8.80, 7.80. U. 50 Ein Posten Mantel-Flausch Decken aber lacan reich bestickt u. bedruckt 3 50 1 jetzt 4.75, 3.75, ö wan. Wa been 18 b jetzt 28.—, 24.—, Meter 2 2 jetzt 95 rotehtion ſuchen Lndwigshafen, 12. Jan.(Raſ fan vente Schwindelei.) Schwindler ſehen es mmer wie⸗ der auf Perſonen ab, welche beim hieſigen Poſiſcheckamt eld abholen. Erſt in letzter Zeit iſt es wieder vor⸗ gekommen, daß einem Lehrling auf dieſe Weiſe 5000 Goldmark abgenommen wurden. Er wurde auf dem Heimweg vom Poſtſcheckamt von zwei ihm unbekannten Männern eingeholt. Der eine davon forderte ihn auf, ihm den Betrag ſofſort zurückzugeben, da der beim Poſtſcheclamt abgegebene Scheck nicht in Ordnung ſei. Der Lehrling händigte das Geld aus und erhielt eine vom Poſtſcheckamt ausgeſtellte Quittung. Ter Lehrling iſt jedoch zwei Schwindlern in die Hände gefallen. Es iſt deshalb größte Vorſicht am Platze. Unter keinen Umſtänden ſollen beim Poſtſcheckamt abgehobene Gelder unterwegs an unbekannte Perſonen abgegeben werden. Auch dann nicht, wenn die betreffenden Poſtuniſorm oder ähnliche Uniformabzeichen tragen und eine an⸗ geblich vom Poſtſcheckamt ausgeſtellte Quittung gegen Rückgabe des Geldes aushändigen wollen. Landau, 12. Jan.(Verſchüttet.) In Nuß⸗ dorf iſt bei Ausſchachtungsarbeiten an der Böchinger— ſtraße ein 17jähriger Landwirtsſohn von nachſtürzen⸗ den Erdmaſſen verſchüttet und ſo ſchwer verletzt wor⸗ den, daß er ſtarb. Ein zweiter Verſchütteter erlitt leich- tere Verletzungen. Freinsheim, 12. Jan.(Sittlichkeits ver⸗ brechen.) Hier wurde ein Händler wegen eines Ver— gehens an einem Waiſenmädchen, das er bei ſich auf— genommen hatte, in Unterſuchungshaft genommen. — 0 Sport und Spiel. Fußball. Der ungariſche Meiſter M. T K.⸗Budapeſt ſchlägt in Nurnberg den deutſchen Meiſter, den Fkl. Nürnberg mit 4: 2; Halbzeit 2: 0. Das iſt der beſte Beweis, daß der ungariſche Fußballſport dem deutſchen über iſt. Mainbezirk. Die Polkalſpiele brachten einige Uebertaſchungen, inſofern, als ein paar Bezirksliga vereine, Helvetia und Union Niederrad, von Kreisliga— vereinen geſchlagen wurden. Uebrigens wurden in dem Bezirk, wie auch in anderen ſüddeutſchen Bezirken, einige Spiele wegen ſtarken Nebels vorzeitig abgebro— chen, ſo das Spiel V. f. R. Frankfurt gegen Germania Ftankjfurt zwanzig Minuten vor Schluß bei dem Stand 1:1. Germania hatte mehr vom Spiel und hätte vielleicht gewonnen. Auch Hanau 95 und Hanau 93 trennten ſich bei 1:21. Die übrigen Spiele ergaben: Fußballſportverein Frankfurt: Fkl. Rödelheim 4:0, Eintracht Frankfurt: Spo. Bad Homburg 3:0, Offen⸗ bacher Kickers Langenſelbold 3:0, Germania Vieber : Helvetia Bockenheim 211, Kickers Mühlheim: Union Niederrad 2:1, Viktoria Aſchaffenburg: 60 Hanau 6:1, Rüla 20 Hanau 110. Rheinbezirk. Ludwigshafen 03: Kickers Frankenthal 3:0 abgebrochen, Ludwigshafen 04: Uni⸗ en Ludwigshafen 1:1 abgebr., Mannheim 07: Herta Mannheim 7:2, Feudenheim: Hockenheim 5:2, Sportiv. Waldhof: Lorch 3:0, Vorwärts Mannheim: 98 Schwetzingen 41, Sportv. Darmſtadt: 98 Mannheim 0. Württemberg⸗Baden: Stuttgarter Kik⸗ kers“: Spielvg. Cannſtadt 6:2, V. f. B. Stuttgart: V. R. Gaisburg 2:0, V. f. R. Heilbronn: V. fu L. Ludwigsburg 2:1, Sportkl. Stuttgart Normania Schwäb. Gmünd 3:0, Fkl. Freiburg: Baden-Baden 5:1, Sportkl. Freiburg: Fy. Lahr 6:1, Sportv. Schramberg: V. f. R. Schwenningen 211, Sportv. Feu⸗ 10: Sportfreunde Stuttgart 1:0, Raſtatt: Nieder⸗ bübl 5:2. — 95—— Volkswirtſchaft. Marktberichte vom 12. Januar. „ Mannheimer Produktenbörſe. An der Produktenbörſe war die Stimmung entſchieden ge. feſligt und es haben mannigfache Umſätze, beſonders in Auslandsgetreide, ſtattgefunden. Es läßt ſich nicht ver. lennen, daß der Verkauf, insbeſöndere neuer Ware, ſich noch ſchwierig geſtaltet. Der Mehiverkauf läßt zu wün⸗ ſchen übrig, da der Konſum nur langſam an die jetzi⸗ gen Preiſe heran ehen will. Verlangt wurden für die 100 Kilogramm frei Eiſenbahnwagen Maunheign: Wei⸗ zen, inl., 25 bis 25½, ausl. 31 bis 33%, Roggen, l., 24½ bis 25¼, ausl. 27% bis 28, Hafer, ind., 19 bis 21, ausl. 20 bis 24, Gerſte 28 bis 33 und Mais mit Sack 227 bis 23. Für Weizenmehl 39 bis 12, Roggenmehl 36 bis 38%, vereinzelt bis 39, ame⸗ kitaniſches Patentmehl war mit 10% Dollar eif Mann⸗ 8.40 bis 8,75 Dollar ab Grenze, engliſcher Weizen mit heim, franzöſiſches Weizenmehl je nach Fabrtar mit; 10%½ Dollar eif Mannheim angeboten. * Mannheimer Schlacht vieh⸗ ſ und Pferdemarkt.) Am heutigen Markt waren zu⸗ geführt und wurden per 50 Kilogramm Lebendgewicht gehandelt: 215 Ochſen 22 bis 52, 119 Bullen 32 bis 48, 763 Kühe und Rinder 10 bis 53, 585 Kälber 65 0 bis 70, 114 Schaſe 24 bis 40, 1837 Schweine 64 bis 75, 200 Arbeitspferde pro Stück 800 bis 2200, 15 Schlachtpferde pro Stück 50 bis 119 Mark. Tendenz: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand, mit Kälbern ruhig, langſam geräumt, mit Schweinen ruhig, Ueberſtand, mit Arbeitspferden mittelmäßig, mit Schlachtpferden ruhig. ** Frankſurter Getreidebörſe. heutigen Getreidebörſe notierten bei ſeſter 2 Weizen, neuer, 21½, bis 24%, Noggen, inl., 24, Sommergerſte 25% bis 32, Hafer, ink., 1 Weizenmehl 39 bis 41%, Roggenmehl 34 is 3865 Weizenkleie 14½ bis 14½, Roggenkleie 13½, bis 14 Erbſen 55 bis 38, Linſen 45 bis 50, Hen, ſüddeutſches, 10, Stroh 6 bis 6%, Beertreber 21/ bis 22, alles in Goldmark per 100 Kilogramm. * FJrankfurter Schlachtviehmarkt. Der Auftrieb des Hauptmarktes veſtand aus 314, Rindern, ferner aus 408 Kälbern, 359 Schafen und 4009 Schroel⸗ nen. Notiert wurden pro Zentner Lebendgewicht: Och. ſen 33 bis 57, Bullen 38 bis 50, Färſen und Kühe 40 bis 57, Kälber 44 bis 68, Schafe 30 bis 10, März ſchafe 18 bis 25, Schweine 60 bis 70, Sauen. und Eber 55 bis 65 Goldmark. Marktverlauf: Bei rungen Han del geräumt, Schweine hinterließen bei gedrücktem Ge— ſchäft etwas Ueberſtand. Au der 4 1, 11 72 4„ * Gedenktage. sch Offenheit. di ſick (3 gibt eine ſchöne Offenheit, die ſich * 0 5 ie 0 öffnet wie die Blume, nur um zu Ballen Schlegel. Friedrich von Schlegel. ö bon dem dieſe ſinnigen Worte ſtammen, iſt der Bru⸗ der des bedeutenden uf ilhelm v. Schlegel. Er wurde geboren am 10. Mae ide Hannover, wandte ſich erſt dem Kaufmann eo„ ſtudierte dann in Göttingen und„Leipzig. lebte mit ſeinem Bruder eine Zeit ie d und Jena, trat 1803 nach einer Pariſer Reiſe in! 115 zur katholiſchen Kirche über und trat daun in. 155 Staatsdienſt übec, der ihn u. a. als Hoffelrelurt 1 der Staatskanzlei in Wien und als Legatione rat bein Bundestage zu Frankfurt ſah. In, Wien. Jahrzehnt lang Vorleſungen. Er ſtarb auf aer e in Dresden am 11. Januar 1829. Friedrich v. Schi gels Bedeutung liegt in der Hauptſache auf dem Ge. biete des Kritikers und Literaturhiſtorikers. Von ſei⸗ nen eigenen Dichtungen ſind zu nennen:„Alartos“ und einige ſchöne kleinere Gedichte, wie„Weihe des Dich⸗ ters“,„Im Speſſart“,„Das verſunkene Schluß“. Ganz verfehlt dagegen iſt ſein unvollendet gebliebener Ro— man„Lueinde.“ „Das Erſte in der Liebe iſt der Sinn füreinander, und das Höchſte der Glaube an einander.“ Fr. v. Schlegel. — 2 * Lokale Nachrichten. * Schulhausumbau. Zu der Notiz„Schulhaus ⸗ umbau“ wird uns vom Gemelndebaubüro nachſtehendes mit⸗ geteilt: Im Dachgeſchoß der Schillerſchule(Mäbchenabteilung) werden 4 Schulſäle, ähnlich wie ſolche bereits bei der Er⸗ bauung des Schulhauſes in der Knabenabteilung eingerichtet wurden, eingebaut. Die Baukoſten einſchl. Inventur werden ſich laut Voranſchlag auf 33 000 Mk. belaufen. — Autoverkehr und Straßenſicherheit. Nach den geltenden Vorſchriſten müſſen Kraftfahrzeuge, de stark wirkenden Scheinwerſer beim Begegnen mit anderen Fahrzeugen ſo rechtzeitig abblenden, daß das entgegen kommende Fahrzeug nicht geblendet wird. Dieſe für ie Verkehrsſicherheit wichtige Beſtimmung wird ſehr häufig, beſonders aber nicht bei Bahnübergängen uſw. beachtet. Die Polizeibeamten ſind angewieſen worden. auf die Beachtung dieſer Beſtimmung genau zu ach⸗ ten und gegebenenfalls Strafanzeige vorzulegen. Auch ſind die Beamten der Eiſenbahn angewieſen, in allen Fällen, bei denen Feſtgeſtellt wird, daß Fahrzeuge, die bor geſchloſſenen Schranken halten und die Scheinwer⸗ ahrzeuge die geſchloſſene Schranke nicht ſehen können, nzeige zu erſtatten. fer nicht abblenden, ſodaß die entgegenkommenden *Herne, 13. Jan. Heute morgen 72 Uhr ift der D-Zug 10 Berlin⸗Köln auf einen im hieſigen Bahnhof ſtehen⸗ den Perſonenzug aufgefahren, wobei die letzten 2 Wagen des Perſonenzuges vollſtändig zertrümmert rurden. bisher 21 Tote geborgen werden. 0 ö 1 ö 0 ö 1 1 0 0 1 1 0 1 ö 0 ö Hannoveraners Auguſt Wilhelm Es konnten Winterabend. Langſam ſenkt ſich der Abend hernieder. Die Däm⸗ merung weicht der hereinbrechenden Finſternis. Dunkel wird es in den Stuben. Kleine Feuerteufel rumoren und poltern im Kachelofen, huſchen durch das Feuer⸗ loch, vollführen eine wilde Jagd auf dem Teppich, klettern über Tiſche und Stühle, gucken neugierig durch ſämtliche Schläſſellöcher, muſtern die Bilder an den Wänden, ſehen nach der Uhr, tanzen an der Decke einen exotiſchen Feuerreigen— und draußen wird es Nacht. Die Finſternis ſchleicht ſich in den Straßen und Gaſſen und blickt mit ſchwarzen traurigen Augen in die Häu⸗ ſer der Menſchen. Das gefällt den tollen Lichtgeſtalten in der Stube. Immer wilder, immer feuriger wird ihr Treiben. Phantaſtiſche Bilder und groteske Figuren führen ſie vor des Menſchen Seele. Auf einmal flutet ein ſilberner Lichtſtrahl durch das Fenſter, der Feind der kleinen Feuerteufel. Aengſtlich und bleich wirbeln ſie durcheinander, fliehen zurück in das Feuerloch oder verkriechen ſich in die finſterſten Ek⸗ len des Zimmers, wo ſie ihr Spiel im Verborgenen treiben. Stärker und kräftiger ſtrahlt das hereinflutende Silberlicht. Der Mond erhebt ſich gleich einer goldenen Kugel über dem Dachfriſt der gegenüberliegenden Häu⸗ ſerreihe. Er iſt's, der vielbeſungene, gute Mond, der dem hinter dem Oſen ſitzenden Alten zu wunderbaren. Märchen und Geſchichten den Mund öffnet, um ſie den Enkeln zu erzählen, der an herrliche Mondſcheinfahrten in lauer Sommernacht im Kreiſe froher Geſelligkeit er⸗ innert, der freundlich über jungem Liebesglück lächelt, der in das Traumland der Kinder zurückverſetzt, freu⸗ dige Stimmungen hervorruft und in erquickenden Schlaf hinüberſchlummern läßt, dem ein ſelig verträumtes Er⸗ wachen folgt, wenn der Kerzenſchein der Lampe ſein mildes Licht verbreitet. Dann ſchwindet zwar der winterabendliche Zauber, doch auch in der Wirklichkeit weht noch immer ein ge⸗ heimnisvolles. Singen und Klingen durch das Zimmer. Es iſt, als hätte die Behaglichkeit erſt jetzt ihren Ein⸗ zug halten können. Friedlich ſchwinden die letzten Abendſfunden dahin. Wenn im trauten Familienkreiſe das Abendeſſen verzehrt iſt, nimmt ſich wohl jeder der FJamilienangehörigen eine kleine Heimarbeit vor. Der Vater lieſt die Zeitung,— die männlichen Familien⸗ mitglieder baſteln an irgendeinem beſchädigten Haus⸗ gerät herum, während ſich die weiblichen mit geſchick⸗ ten Händen ihren Handarbeiten widmen. Dem Klavier oder einem ſonſtigen Inſtrument werden vertraute Wei⸗ ſen entlockt. Trauliches Geplauder, Geſang und Spiel werden ſo an den Winterabenden zu Trägern harm⸗ loſer Geſelligkeit und ſtillen Familienglücks. Längſt ſind die kleinen Feuerteufel verſchwunden, ſind durch den Schornſtein hinausgefahren. Im Ofen romurt und poltert nichts mehr. Wenn die Lampe ver⸗ liſcht, herrſcht im Zimmer die geheimnisvolle Stille der Nacht, die alle Nöte und Sorgen des Alltags in den erlöſenden Schlaf einlullt. 22 4 r— N. Kleine Chronik. J Der Schatz im Ofen. Bei einem Althändler in Paris kaufte ein Arbeiter dieſer Tage einen alten ei— ſernen Oſen für ein paar Franes. Bevor der mann den Ofen aufſtellte und anzündete, war er ſo vorſichtig, ihn einer gründlichen Reinigung zu unterzzshen. Er fand darin einen Schatz von 15 000 Franes in Gold⸗ ſtücken, die der frühere Beſitzer dort in Sicherheit ge⸗ bracht hatte. — Die Konkurſe im Jahre 1924. Die Zahl der Konkurſe hatte in den Jahren der Inflationszeit, na⸗ mentlich 1923, ſtändig abgenommen. Bei der fort⸗ ſchreitenden Geldentwertung, die Millionenſchulden auf ein Nichts zuſammenſchrumpfen ließ, war es ſchlechter⸗ dings kaum möglich, in Konkurs zu geraten, wenn man nicht gerade Schulden in Valuten hatte. Dagegen nahmen nach Stabiliſierung der Währung die Kon- kursziffern in der erſten Jahreshälfte 1924 von Monat zu Monat zu und der Vorkriegsdurchſchnitt von etwa 300 Konkurſen im Monat wurde im Juli v. Js. mit 1173 Konkurſen weit überſchritte Dabei verhinderte die Geſchäftsaufſicht noch zahlreich. Konkurſe. Im ge⸗ ſamten Jahr 1924 ergaben ſich 5710 Konkurſe und 2681 Fälle von Geſchäftsaufſichten, wobei die nichtver⸗ öfſentlichten Fälle in den erſten Monaten des Jahres 1924 nicht berückſichtigt werden konnten.