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Main. 5 Tages⸗ A, e ſicht. — Die ſozialdemokratiſchen Mitglieder des Auf⸗ vertungsausſchuſſes des Reichstages haben an den Vorſitzenden das Erſuchen gerichtet, den Auſwertungs-⸗ iusſchuß ſofort zuſammenzuberufen. 5 —*„Daily Telegraph“ meint zum Danzig⸗polniſchen ſtonflikt, daß die Briefkaſtenfrage wahrſcheinlich in dem ſtändigen internationalen Gerichtshof im Haag vergli— hen werden müſſe. — 4 Die polniſche Regierung hat gegen liſchen Völkerbundskommiſſar in Danzig Kampagne eröffnet, in der ſie dieſen als bezeichget und ſeine Abſetzung fordert. —* Die deutſch⸗amerikaniſche Schadenerſatzkommiſſion bewilligte für die amerikaniſche Zigarettenmaſchinenge⸗ ſellſchaft Anſprüche in Höhe von 1 423 000 Dollar. —* Bei der nun zu Ende gegangenen interalliier⸗ ten Finanzkonferenz iſt es zu der intereſſanten und wichtigen Feſtſtellung gekommen, daß Rumänien mehr an ungariſchem Gebiet erhalten hat, als es rechtmäßig beanſpruchen durſte. —* Der franzöſiſche Miniſterpräſident hat einer von Nollet ausgearbeiteten Verordnung über die Aufhebung der militäriſchen Strafkolonie in Nordafrika zugeſtimmt und ihr Geſetzeskraft verliehen. —* Die deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlun— gen haben ſich wieder außerordentlich zugeſpitzt. In verſchiedenen franzöſiſchen Preſſeſtimmen kommt zum Ausdruck, daß ſich ein Bruch kaum werde vermeiden laſſen. —* Nach einer Meldung aus Madrid haben die am 23. Auguſt beſtimmt der diesjährige 64. deutſche Katholikentag ſtatt. —* Nach einer Weldung aus Mbdrid haben die Kruppwerke in Aſturien ausgedehnte Grundſtücke er⸗ worben, um dort neue Werke zu errichten. — Meldungen aus Waſhington beſagen, daß nach einer amtlichen Erklärung Präſident Coolidge entgegen anders lautenden Gerüchten nicht beabſichtige, eine Ab⸗ rüſtungskonferenz in naher Zukunft einzuberufen. — Eine Meldung aus Waſhington beſagt, daß hinſichtlich des beſchlagnahmten deutſchen Eigentums in den Vereinigten Staaten an einer für Deutſchland gün ſtigen Entſcheidung nicht zu zweifeln ſei. —* Nach einer Meldung auch Schanghai beſteht dort keine Gefahr mehr für Unruhen. 10 009 Solda⸗ en ſollen entwaffnet und nach Hauſe zurückgeſchickt worden ſein. . 2* 22 Die Hariſer Finanzminiſterkonferenz XK Nach ſchweren Kämpfen iſt in Paris die Kon⸗ ſerenz der Finanzminiſter zu Ende gegangen, welche unter den Alliierten, mit Einſchluß der Vereinigten Staaten von Amerika, zu einer vorläufigen Einigung der Verteilung der von Deutſchland bereits getätigten und noch zu erwartenden Zahtungen geführt hat. Die praktiſche Bedeutung dieſer Konferenz, bei der Deutſch⸗ fand nicht ganz ſo wie es ſcheint, als unparteliſcher Beobachter intereſſiert iſt, liegt nicht nur bei dem nun⸗ mehr gefundenen Verteilungsſchlüſſel, der die Verwen⸗ dung der Einnahmen aus dem franzöſiſch⸗belgiſchen Ruührgbenteuer, ſowie die Zahlungen aus dem„Da⸗ wesplan regelt, ſondern auch vor allem an der Teil⸗ 0 e der Vereinigten Staaten von Amerika, wodurch ze ihre bisher geübte Zurückhaltung von den euro- aiſchen Angelegenheiten und Wirrniſſen aufgegeben und dokumentiert haben, daß ſie nun endlich geſonnen ſind, die Richtlinien ihrer bisherigen Politik zu verlaſſen und dem wiederaufbaubedürftigen Europa mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen.. Die finanzielle Seite der Konferenz gewinnt inſo⸗ fern beſonderes Intereſſe, als nicht nur die bisher ſo⸗ wohl von Frankreich als auch von England angefoch tenen Anſprüche Amerikas auf Zahlung oder vielmehr den eng⸗ eine heftige wahnſinnig Anerkennung der Beſatzungskoſten der Vereinigten Staa⸗ ten durchgedrungen ſind, ſondern auch darin, daß dieſen in Zukunft ein entſprechender Anteil an den Erträg⸗— niſſen des Dawesplanes zugeſtanden wurde, trotzdem der Vertrag von Verſailles bisher noch nicht durch Ame. rika ratifiztert worden iſt. Neben dieſer grundſätzlichen Durchſetzung der amerikaniſchen Anſprüche gegenüber den Alliierten iſt noch beſonders das Entgegenkommen von Bedeutung, welches Frankreich ſeinen Verbündeten ent. gegen bringen mußte und weiterhin die Feſtſetzung der Beſatzungs⸗ und Kontrollkoſten in Deutſchland, für wel⸗ che eine Erhöhung nicht vorgeſehen iſt und woben, bel einer Ueberſchreitung der erſteren die betreffende Macht ſelbſt für die Mehrkoſten aufzukommen hat. In dieſem finanzielle Ergebnis ſtimmen nun ſowohl die amerika⸗ niſchen als auch die engliſchen Cityblätter in ſehr be ſfriedigendem Tone mit der politiſchen Meinung ihrer Länder überein, was um ſo weniger verwunderlich iſt, als England faſt ſein ganzes Programm hal bducch⸗ ſetzen können, während Amerika auf einen vlei gerin. geren Widerſtand bei den Alliierten geſtoßen iſt, als noch wenige Tage vor der Konferenz nach den Tou der Vondoner und Pariſer Preſſe anzunehmen war. Neben dieſer finanziellen Seite, dem eigentlichen Zweck der Pariſer Abmachungen, läuft aber noch die andere, politiſche einher, welche geeignet erſcheim, wei! mehr als die reine Rechnungsleiſtung in den Vorder. zrund der Ereianiſſe zu rücken. Denn dadurch. daß 28 0 Montag, den 19. Januar 1925 b Viernheimer Tageblatt bonnements täglich. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzelle 15 Pfg., Reklamezeile 40 Pfg. Rabatt.— Annahmeſchluß für 19 0 15 u. Nottzen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Inſerate müſſen bei Aufgabe beza (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Vlernh. Volksblatt) bei Wiederholung abgeſtufter Lag danger lt werden, mit Ausnahme derjenigen, die ine lfd. Rechnung ſtehen. — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Johann Marti, Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße 36 A ee trotz anſänglicher Schwierigkeiten ſowohl mit Frant⸗ reich als auch mit England gelungen iſt, mit Amerika zu einer Einigung zu gelangen, kann man erwarten. daß nunmehr auch die Verfechter der amerikaniſchen“ Iſolationspolitit eine Abſchwächung erfahren werber. wodurch die Verbundenheit der Vereinigten Staaten mit den europäiſchen Angelegenheiten zwar noch nicht voll ſtändig wiederhergeſtellt, aber doch wenigſtens wieder angebahnt wäre. Wenn nun auch dieſe Rückkehr Ame⸗ rikas nach Europa ſchon ſeit einiger Zeit zu erwarten war, indem es durch die Gewährung einer Anleihe an Deutſchland an dieſem wieder direkt intereſſiert wurde ſo iſt doch durch die neuerliche Einigung mit den inter⸗ alliierten Finanzminiſtern ein innigerer Kontakt der neuen mit der alten Welt wieder hergeſtellt worden, da die erſtere nunmehr auch dauernd an den deutſchen Ne— gatationsleiſtungen intereſſiert iſt. Dieſes neuerliche In⸗ ereſſe wird ſich aber beſonders in der Ausführung und Ueberwachung des Dawesplanes zeigen, an welchem die Amerikaner nun nicht mehr nur moraliſch und politiſch, ſondern auch finanziell intereſſiert ſind. Aus dieſem Grunde ſcheint denn auch tatſächlich die Wandlung Amerikas das Hauptereignis der Pari— ſer Beſprechungen darzuſtellen, zumal infolge der Er— ſetzung des bisherigen Staatsſekretärs Hughes durch den amerikaniſchen Botſchafter in London, die Abſicht Amerikas bereits öffentlich dolumentiert wurde, den europäiſchen Begebenheiten in Zukunft mehr Beachtung und größere Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Schließlich iſt dies auch nur die Fortſetzung der Konſequenz Amerikas, au! das ja eigentlich die Entſtehung des Dawesplanes zu rückzuführen iſt, daß es ſich jetzt nicht nur an den Da wes zahlungen intereſſiert, ſondern auch die Folgen ſei⸗ ner Nichtratifizierung des Verſailler Vertrages, durch welche in Europa eine verhängnisvolle antideutſche In⸗ terpretation entſtanden iſt, nach Möglichkeit wieder ver⸗ wiſcht. Ob allerdings die Vereinigten Staaten ſich auch dazu werden entſchließen können, ihren verwaiſten Sitz in der Reparationskommiſſion wieder einzunehmen, dafür liegen bis jetzt noch keinerlei Anzeichen vor, doch iſt es nicht ohne weiteres von der Hand zu weiſen, daß eine derartige Abſicht beſtehen kann, zumal dies eine weſentliche Unterſtützung der Abſichten des amerikani⸗ ſchen Generalagenten für Reparationszahlungen dar⸗ lellen würde. Allerdings iſt in dieſer Hinſicht noch in Betracht zu ziehen, daß die Reparationskommiſſion durch die Annahme des Dawesgutachtens weſentlich an Einfluß und Bedeutung eingebüßt hat und daß inſo'ge⸗ deſſen nicht mehr zu befürchten iſt, daß die verhäng⸗ nisvolle Tätigkeit, welche dieſe Kommiſſion ſchon für die Geſchichte Europas geſpielt hat, wieder aufgenom⸗ nien werden könnte. Regierung und Parteien. Oppoſition der Sozialdemokratie. kb. Berlin, 17. Jan. Das Programm des neuen Reichskanzlers Dr. Luther trägt den ganz be⸗ ſonderen Umſtänden, die bei der Regierungsbildung mitgewirkt haben, in vollem Umfange Rechnung. Die⸗ ſer Eindruck beſteht übereinſtimmend in denzenigen po⸗ litiſchen Kreiſen, die ſich nicht von dem Beſtreben lei⸗ ten laſſen, den Amtsantritt des neuen Kabinetts als den Ausgangspunkt einer großen innenpolitiſchen Kriſe zu betrachten, wie dies im Lager der Linksparteien geſchieht. Man iſt zwar darauf gefaßt, daß die So⸗ zialdemokratie den Kampf mit ſehr ſcharfen Mitteln eröffnen wird, aber man iſt trotzdem davon überzeugt, daß das neue Kabinett in der Lage ſein wird, ſich der Oppoſition vorläufig zu erwehren. Das Regie- rungsprogramm ſelbſt bietet nicht die Augriffsfläche, auf die die Oppoſition gerechnet zu haben ſcheint. So⸗ wohl ſeine Darlegung zur außenpolitiſchen Lage als auch die ſtarke Betonung des inneren Wiederaufbaues und der Feſtigung des Staates konnte nur wenig Wi⸗ derſpruch der Regierungsgegner hervorrufen. Zurückhaltung des Zentrums. In den parlamentariſchen Kreiſen hat man den Eindruck, daß das Regierungsprogramm gemeinſam von dem Reichskanzler, dem Außenminiſter Dr. Streſe⸗ mann und dem Innenminiſter Schiele ausgearbeitef worden iſt. Die Zurückhaltung des Zentrums ſcheint ſo weit gegangen zu ſein, daß lediglich die Formulie— ung des Programms von dieſer Partei überwacht „ourde, während dagegen der Leitgedanke der Zen⸗ trumspolitik, nämlich der der Politik der Mitte, der vom Reichskanzler Dr. Marx getragen worden war, vollkommen fehlt. Den Rechtsparteien mag das ganze Regierungsprogramm vorläufig noch ziemlich farb⸗ los vorkommen, aber trotzdem hat es gerade in dieſen Kreiſen eine ſehr wohlwollende Aufnahme gefunden. Die Deutſche Volkspartei ſieht jetzt offenbar die aus⸗ wärtige Politik als ihr Primat an und hat veshalb die ſtarke Betonung der realen außenpolitiſchen Not— wendigkeiten veranlaßt, die der Reichskanzler Dr Luther zum Ausdruck brachte. Wohlwollende Unterſtützung ohne feſte Bindung. Die parlamentariſche Situation kennzeichnet ſich in der Hauptſache durch die Tatſache, daß die bürger⸗ lichen Parteien mit Ausnahme der Demokraten, das neue Kabinett zu unterſtützen beſtrebt ſind, ohne dabei allzu feſte politiſche Bindungen einzugehen. Dies gilt namentlich für das Zentrum, das ſich nur ſehr ſchiver tung der engliſchen Preſſe dazu herbeilaſſen wird, der neuen Regierung ein tla⸗ res Vertrauensvotum zu geben. Es iſt jedoch vamit zu rechnen, daß zunächſt ein Vertrauensvotum gefordert werden muß, denn in außenpolitiſcher Hinſicht braucht die neue Regierung dieſen Rückhalt, den insbeſondere der Reichskanzler Dr. Luther von dem Parlament ge— fordert hat, indem er die Hoffnung ausſprach, daß es der Regierung gelingen möge, das Vertrauen des Vol⸗ kes zu erlangen. Luther ſtellt ſich der Preſſe als Kanzler vor. Berlin, 17. Jan. Reichskanzler Dr. Luther nahm heute die Gelegenheit wahr, ſich den Vertretern der Berliner und auswärtigen Preſſe vorzuſtellen und ſie zu begrüßen. Der Reichskanzler betonte einleitend, er legen das größte Gewicht darauf, mit der Preſſe in enger Fühlung und Verbindung zuſammen zu ar⸗ beiten. Da die erſte Vorausſetzung für dieſe Zuſam⸗ menarbeit das gegenſeitige Verſtändnis von Preſſe und Regierung iſt, werde er perſönlich verſuchen, nach dieſer Richtung hin jede Möglichkeit zu eröffnen. Der unbeſetzte Juſtizminiſterpoſten. Kb. Berlin, 17. Jan. Die Tatſache, daß der Poſten des Reichsjuſtizminiſters noch nicht beſetzt wer⸗ den konnte, hat in den parlamentariſchen Kreiſen ei⸗ niges Aufſehen hervorgerufen. Wie wir erfahren, iſt die Kandidatur Dr. Emmingers noch immer nicht er⸗ ledigt, aber im gegenwärtigen Augenblick hat es den Anſchein, als ob man dieſes Miniſterium doch noch einem Vertrauensmann des Zentrums überlaſſen wolle. Sollte das Zentrum darauf verzichten, ſo käme allerdings in Frage, daß zwiſchen der deutſch⸗ nationalen Partei und der Deutſchen Volkspartei eine Vereinbarung zuſtande kommt, wonach die Deutſche Volkspartei das Juſtizminiſterium und die Deutſch⸗ nationalen das Reichsfinanzminiſterrum beſetzen. Für dieſen Fall würde der volksparteiliche Abgeordnete, der bekannte Rechtslehrer Geh. Rat Kahl, das Reichs⸗ juſtizminiſterium übernehmen. Außenpolitiſche Veränderungen? kb. Berlin, 17. Jan. In den politiſchen Kbei⸗ ſen geht das Gerücht, daß durch den Regierungswechſel auch einige Veränderungen in der Beſetzung wichtiger diplomatiſcher Poſten notwendig werde. Unien anbe⸗ rem wird mit ziemlicher Sicherheit behauptet, Haß die Botſchafterpoſten in London und Moskau eine Neube⸗ ſetzung erfahren würden. Im Auswärtigen Amt hält man jedoch dieſe Gerüchte für außerordentlich voteilig und betont, daß bei etwaigen Veränderungen im diß⸗ lomatiſchen Dienſt lediglich perſonelle, nicht aber jach⸗ liche Geſichtspunkte den Ausſchlag geben könnten. parlamentariſchen Kreiſen er⸗ lebhaft die zur Zeit vorliegenden In den führenden örtert man ſehr Preſſeſtimmen des Auslandes, in denen zum Ausdruck kommt, daß die Orientierung Deutſchlands nach rechts in vollem Gange ſei, ohne in der Außenpolitik weſent⸗ liche Aenderungen hervorzurufen. In den deutſchnatio⸗ nalen Kreiſen weiſt man ganz beſonders auf die Hal- hin, aus der hervorgeht. Regierung den Regierungs— nicht als ein Anzeichen ir- gendwelcher Gefahren betrachtet, ſondern im Gegen teil davon überzeugt zu ſein ſcheint, daß das bürger⸗ liche Kabinett Luther das gleiche Maß von Vertrauen beanſpruchen kann, wie die vorangegangene Regierung Marx, deren außenpolitiſcher Kopf Dr. Streſemann auch jetzt eine führende Rolle ſpielt. 2 2 2 Eine engliſche Anregung in der Räumungs⸗ frage? hb. Berlin, 17. Jan. In den parlamentari⸗ ſchen Kreiſen vertautet, daß die Frage der Zuſammen⸗ legung der mung der Kölner Zone mit der des Ruhrgebiets immmer noch im Vordergrund der Erwä— gungen der diplomatiſchen Kreiſe der beteiligten Mächte ſteht. Von Seiten der engliſchen Regierung ſei eine neue Anregung ausgegangen, der zuſolge die endgül⸗ tige Räumung für einen Termin im Frühſommer feſt— geſetzt werden ſoll, und zwar ſolle bis dahin die deut⸗ ſche Regierung die Aufgabe haben, alle Beanſtandun⸗ dungen der Interalliierten Kontrollkommiſſion zu prü⸗ fen und Abhilfe zu ſchaffen. Deutſchland müſſe ſich bis dahrn die Fortführung der Mititärkontrolle gefallen laſſen. Der deutſchen Regierung ſei dieſer engliſche Vorſchlag auf inoffiziellem unverbindlichem Wege zur Kenntnis gebracht worden. Wie wir hierzu aus Kreiſen des Auswärtigen Am⸗ tes erfahren, dürfte es ſich bei dieſen Mitteilungen al— lerdings um einen engliſchen Fühler handeln, der aber nicht auf amtlichem Wege der deutſchen Regierung zu Kenntnis gelangt iſt. Internationale Truppenlandung in Schanghai. London, 17. Jan. Nach Meldungen aus Pe⸗ king iſt in Shanghai eine internationale Landungs— truppe, beſtehend aus 350 Mann amerikaniſcher, eng liſcher, franzöſiſcher, italieniſcher und japaniſcher Ma⸗ rinefoldaten unter dem Kommando eines japaniſchen Admirals ausgeſchifft worden, um das Fremdenvierte zu ſchützen. — 4 daß die neue engliſche wechſel in Deutſchland Aus Heſſen. Darmſtadt, 17. Jan.(Die par lamenta⸗ riſche Lage in Heſſe n.) Zu dem Verlangen der Zentrumsfraktion des Landtages auf Verbreiterung der bisherigen zahlenmäßig völlig ausreichenden Klein⸗ koalition hat geſtern die ſozialdemokratiſche Fraktion Stellung genommen und einſtimmig folgende Entſchlie— zung gefaßt:„Die ſozialdemokratiſche Fraktion iſt nicht in der Lage, ihre ſeitherige Stellung zur Frage einer Verbreiterung der bisherigen Regierungskoalition zu ändern(bisher hat die Sozialdemokratie die Verbreite⸗ rung abgelehnt). Die Fraktion entſpricht den Vor⸗ ſchriften der Staatsverfaſſung und der Geſetzordnung, den Präſidenten des Landtages zu erſuchen, nun un⸗ verzüglich den Landtag zur Wahl eines Staatspräſiden⸗ ten einzuberufen. Maing, 17. Jan.( äſſe mitnehmen!) Das Militärpolizeigericht verurteilte widerum 66 Per- ſonen aus dem unbeſetzten Gebiet, darunter auch aus Mannheim und Darmſtadt, die ohne vorſchriftsmäßigen Paß in dem beſetzten Gebiet angetroffen wurden, zu Geldſtrafen bis 100 Mark. Ein Fabrikant aus Crails-⸗ heim in Württemberg, der auf einer Autotour in Mainz die alten Reichsfarben als Flagge wehen ließ, wurde ebenfalls in eine Geldſtrafe von 100 Mark genommen. Bingen, 17. Jan.(Der markierte Kriegsbeſchädigte.) Der 44jährige Gelegen- heitsarbeiter Adam Emig aus Ludwigshafen marlierte beim Vetteln in einem hieſigen Reſtaurant den einar⸗ migen Kriegsbeſchädigten und wurde deshalb vom Amtsgericht Bingen wegen Betruges zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Rüſſelsheim, 17. Jan. Grabſchändung.) Auf dem wurde zum zweiten Male das Grab des im Jahre 1923 in Bauſchheim ermordeten Dörfler geſchändet. Die Unbetannten riſſen die Umrahmung des Holzkreuzes ab, das die Inſchrift trug:„Gerechtigkeit ſuche und ſtrafe die Mörder, die dieſes blühende Menſchenleben im Schuthofe zu Bauſchheim ermordeten“. Man glaubt, daß die Täter an dem Morde beteiligt ſind. Vei der Staatsauwaltſchaft Darmſtadt iſt Anzeige erſtattet wor- den (Verdächtige hieſigen Friedhöfe Aus dem badiſchen Lande. Maunheim, 17. Jan. 8 0 tungsſtatiſtik.) Im Mannheimer Krematorium ſind im abgelaufenen Jahre 342 Leichen(gegenüber 533 im Vorjahre) feuerbeſtattet worgen. Davon ſtam⸗ men 251(270) aus Mannheim, 64(40) aus der Rheinpfalz und 17(23) aus auderen Orten. Mannheim, 17. Jan.(Bau einer drit⸗ den Neckarbrücke.) In der geſtrigen Stabdt⸗ ratsſitzung wurde die Errichtung einer driten Neclar⸗ brücke lurz vor dem neuen Krankenhauſe ins Auge bge⸗ faßt. Es wurde feſtgeſtellt, daß täglich etwa 15 000 Fahrzeuge, Straßenbahnen und Radfahrer über die Friedrichsbrücke fahren, wovon 46 Prozent ihren Weg über eine im Zuge der Kronprinzen⸗ und Renzſtraße errichtete Brücke nehmen können. Einſchließlich der Herſtellung der Auffahrtsſtraßen an der Südſeite er⸗ fordert das Projekt 2,560 Millionen Mark, die aus einer nech aufzunehmenden Anleihe gedeckt werden müßten. Maunheim, 17 (Feuerbeſhat⸗ — 0 Jan.(Schadenerſatz für das beſetzte Gebiet.) Es beſteht Ver⸗ anlaſſung, nochmals darauf hinzuweiſen, daß die ſei⸗ nerzeit bei den Handelskammern und Verbänden getä⸗ tigte Anmeldung von Rhein-Ruhrſchäden lediglich ſta⸗ tiſtiſchen Zwecken diente, um Unterlagen zu Entſchädi⸗ gungsverhandlungen mit der Reichsregierung zu gewin⸗ nen. Bekanntlich haben dieſe Verhandlungen dazu geführt, daß das Reich die Schäden in bewiſſem Umfange erſetzt. Es iſt aber unter allen Umſtänden eine nochmalige Anmeldung bei den zuſtändigen Be⸗ hörden erforderlich. Beſondere Antragsformulare ſind für die Neuanmeldung nicht nötig. Ueber den Umfang der Entſchädigung uſw. erteilen die Handelskammern ſowie die Handelsgremien nähere Auskunft. Zölle und Ausfuhrabgaben werden nicht vergütet. Mauuheim, 17. Jan. Ein Plancetari⸗ um für Mannheim.) In der geſtrigen Stadt⸗ ratsſitzung iſt die Anſchaffung eines Planstariums be⸗ ſchloſſen worden. Bekanntlich iſt es der Firma Zeiß in Jena im veraanaenen Jahre gelungen. ein ſolches . optiſches Wunderwerk zu ſchaßſen, das in einem Aup⸗ pelbau die Funktionen vön Sonne, Mond und Sternen durch Projektion vor Augen führt. Das Werk wird vorausſichtlich im Luiſenpark aufgeſtellt werden. Mannheim, 17. Jan.(Bin nenſchſff⸗ ſahrtskongreß.) In der zweiten Hälſte des Monats Juni 1925 findet in Mannheim ein Kongreß der weſtdeutſchen Partikulierſchiffer ſtatt. In dieſem Kongreß ſollen durch Vorträge die Hauptfragen, die die weſtdeutſche Schiffahrt und im beſonderen den Par⸗ tikulierſchifferſtand berühren, der Oeffentlichkeit vor Augen geführt werden. f Maunheim, 17. Jan.(Vollverſamm⸗ lung der Handelskam me r.) Anläßlich der erſten diesjährigen Vollverſammlung gab Präſident Le⸗ nel einen Rückblick auf das Jahr 1924, das einen be⸗ deutſamen Fortſchritt im Wiederaufbau unſeres Vater⸗ landes bedeute. Wenn auch die Nichträumung der Köl⸗ ner Zone ſchwerſte Verbitterung und Enttäuſchung aus⸗ löſen muß, ſo glaube er doch der Hoffnung Ausdruck geben zu dürfen, daß die ſchwerſte Zeit für unſere Wirtſchaft überſtanden ſei; er hege die Ueberzeugung, daß die aus Anlaß des Vertragsbruchs vom badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstag gefaßte Entſchließung aller⸗ ſeits Anklang finde. Die große Belaſtung, die wir durch die Annahme des Sachverſtändigengutachtens uns aufgeladen hätten, könne nur getragen werden, wenn auch die Entente ihrerſeits die eingegangenen Verpflich⸗ tungen erfülle. Die Kammer ſtellte ſich erneut auf den Standpunkt, daß die Kanaliſierung des Neckars nur dann von Intereſſe für ſie ſei, wenn ſie wenigſtens bis Plochingen ausgedehnt werden kann, wobei Rückſicht darauf genommen werden ſoll, daß die landwirtſchaſt⸗ lichen Schönheiten von Heidelberg nicht geſchädigt wer⸗ den. Der Vorſitzende gab dann einen allgemeinen Ueberblick über den Stand der handelspolitiſchen An⸗ gelegenheiten, wobei er betonte, daß unſere Vertretung in Paris die deutſchen Intereſſen zu wahren wiſſen werde, daß dagegen das Ergebnis der Abmachungen mit der Schweiz inſolge der verſäumten rechtzeitigen Zuziehung von Sachverſtändigen wenig befriedige.— Dr. Ulm gab einen Ueberblick über diejenigen Han⸗ delsverträge, die zur Zeit dem Reichstag zur Ratifizie⸗ rung vorliegen und über die Schwierigkeiten, die im einzelnen noch entgegenſtehen. Die Ausführungen des Vorſitzenden und von Dr. Ulm wurden durch Herrn Vögele, der als Generalſachverſtändiger der Metallindu⸗ ſtrie an den Verhandlungen in Paris teilgenommen hat, durch wertvolle Einzelheiten ergänzt. Aus der Pfalz. Kaiſerslautern, 17. Jan.(Das lück in Ober w ei ker.) Der traurige Un⸗ ücksfall, der ſich am 8. November vorigen Jahres nuf der Treibjagd einer Ludwigshafener Jagdgeſell⸗ ſchaft auf dem Jagdbogen Oberweiler— Tiefenbach er⸗ eignete, wo, wie jetzt nachgewieſen wurde, durch einen unglückſeligen Moment ein junger Meuſch, namens Willi Rörig aus Ludwigshafen erſchoſſen wurde, ſtand bor dem Großen Schöffengericht Kaiſerslautern zur Aburteilung. Angeklagt war der Ingenieur LKichard Krug ebenfalls aus Ludwigshafen, durch Fahrläſſig⸗ keit den Tod des Rörig verurſacht zu haben. Der Staatsanwalt, der eine Fahrläſſigkeit feſtſtellte, bean⸗ tragte drei Monate Gefängnis, während das Gericht zu einem Freiſpruch kam, indem es feſtſtellte, daß die Schuld vorwiegend den Getöteten ſelbſt treffe und daß ein Beweis für eine Fahrläſſigkeit des Angeklag⸗ ten nicht erbracht ſei. Die Urſache, aus welcher ſich das Gewehr entladen habe, laſſe ſich wohl niemals aufklären. Die Koſten wurden der Staatskaſſe über- geben. Sippersfeld, 16. Dez. Der Leich na m“.) Zu früh für tot erklärt wurde der Dienſtknecht Chriſtian Linn von hier; er iſt bei einem Landwirt in Iggelborn(Heſſen) in Dienſten. An einem Tage der vergangenen Woche kam nun telephoniſch ſei⸗ ier hier wohnenden Frau die Nachricht zu, daß ihr Fhemann geſtorben ſei. Dieſe bereitete ſich auf die Be digung vor, kauſte Kränze und fuhr mit dem Zug nach dem Sterbeorte; als ſie nun in Marnheim aus dem Zuge ſchaute, ſtand ihr Ehemann zur größten Freude mit dem Fahrrad am Bahnhof. Wie ſich nur herausſtellte, war ein Sohn des Landwirtes, bei dem Linn dient, geſtorben. Ehefrau Linn ſowie Angehörige des angeblich Verſtorbenen konnten wieder vergnügt nach Sippersfeld zurückkehren. Jagdun⸗ „lebende Die drei ſchöne Roman von Fr. 14. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Der junge Mann iſt ein vielverſprechender Künſt— ler mit Namen Florſtedt, den ich in Ausſicht genommen babe, den Neubau meiner Villa auszuſchmücken. Er hat einen hervorragenden Geſchmack. Er wirkte direkt verblüffend mit ſeinen Vorſchlägen. Ich habe ſeine Skizzen noch.“ Ein Künſtler! Thora hätte beinahe zornig und verächtlich aufge⸗ lacht. Ein Künſtler, einer von der Sorte Menſchen, die ihr am wenigſten ſympathiſch war, denn Künſtler und Hungerleider war für ſie dasſelbe. Für das Stre⸗ ben und Ringen nach der Höhe hatte ſie kein Verſtänd⸗ nis. Voll innerlicher Erregung zerknüllte ſie ihr Spit⸗ zentaſchentuch in den Händen, obwohl es eine müh⸗ felige Handarbeit Giſelas war. „Nun, junge, mittelloſe Künſtler, wenn ſie talent⸗ voll ſind, ſoll man unterſtützen und durch Aufträge för— dern,“ ſuhr der Kommerzienrat mit ſeiner etwas öligen Stimme fert.„Es iſt unter Umſtänden ſogar eine ganz gute Kapitalanlage— man kommt da häufig zu einem wohlſeilen Preiſe zu Gemälden, die ſpäter unter Brü⸗ dern das Zehn-, ja das Zwanzigfache wert ſind—“ „Zuweilen kann es aber auch ein gehöriger Herein⸗ fall werden!“ Thora lächelte ein wenig. Ihre Stimme klang ſpröde. Zuſtimmend bewegte der Kommerzienrat das ſorg⸗ jältig friſterte Haupt, auf dem die dünnen blonden Haarſträhnen peinlich genau geordnet lagen. „Kommt auch vor, gnädigſte Komteſſe, gebe ich gern zu. Aber in dieſem Falle ſicher nicht. Ich habe da eine ſeine Naſe—“ er lachte geräuſchvoll auf. „Wenn Komteſſe feine Skizzen ſehen würden, wie er zum Beiſpiel die künſtleriſche Ausge taltung dee Muſikſaales und der Empfangshalle gedacht hat— ſa⸗ deihoſt Warum foll ich ihm den Auftrag nicht zu⸗ Lehne. en Bernhauſens. 10 f. Geld!“ Kurz und hochmütig lehnte Thora ab. wirklich kein Intereſſe für die Zeichnungen eines hung— rigen Malers! f Sie hatte „Aber, gnädigſte Komteſſe, mir wäre es tatſächlich eine große Erleichterung geweſen, wenn Sie mir mit Ihrem Geſchmack zur Seite ſtehen würden! Ich möchte, daß mein neues Haus in jeder Hinſicht vollkemmen wird, damit ſich diejenige, für die ich es beſtimmt habe, darin wohlfühlen, nichts vermiſſen und nichts unan⸗ genehm empfinden ſoll.“ Bei dieſen Worten neigte er ſich vertraulich gegen ſie— mit einem nicht mißzuverſtehenden Blick den ihren ſuchend. Jeder Zoll an ihr wurde da hochmütige Abwehr Sie lehnte ſich zurück, zürnend flammten ihre Augen über den Zudringlichen hin.„Ich bedaure, Herr Kom; merzienrat. Ich kenne den Geſchmack der Dame nicht.“ „Dennoch werden Komteſſe unfehlbar das Rich⸗ tige treffen. Ich bitte nochmals darum! Uebrigens hat mir der Her- Graf ſchon verſprochen, in den näch⸗ ſten Tagen mit Ihnen und Gräfin Giſela meine neue Villa zu beſichtigen. Und wenn Sie, Komteſſe, mir die Ehre geben und kommen, ſo machen Sie mich zum Glüclichſten der Sterblichen.“ Doch da ſiel ihr Sie wollte nechmals verneinen. ein; ſie hatte es jetzt in der Hand, den Vermeſſenen zu ſtraſen, der ſich ihr ſo kühn genähert. Grimm u. Groll erfüllten ſie auf den unverſchämten Maler, der ſie vor ſich ſelbſt lächerlich gemacht hatte. Nach kurzem Beſinnen ſagte ſie dem Kommerzien⸗ rat ihren Beſuch zu mit einem Lächeln, das ihm den Sinn verwirrte. So hatte Dora Bernhauſen, dieſe kalte Pracht, noch niemals einen Mann angelächelt. „ U ᷑a•]. N.' Schon am nächſten Tage hielt der elegante dunkel- blaue Mercedeswagen des Kommerzienrats Hoſemann vor der Bernhauſenſchen Villa, um den Grafen und *˙»——— Er br aucht das 8 Kundgebung der chriſtl. Gewerkſchaften. Die chriſilichen Gewerkſchaften veranſtalteten geſtern Sonntag in Eſſen eine große Kundgebung gegen die ſozlale Reaktlon, in deren Mittelpunkt eine Rede des Abg Im bu ſch ſtand. Imbuſch führte etwa aus: gwiſchen den Unternehmern und den Arbeitnehmern hätte urſprünglich eine Arbeits gemeinſchafl beſtanden. Die Unternehmer hätten dleſer Arbeitsgemeinſchaft ſolange die Treue gehalten, bis ſie ſelbſt in Gefahr waren. Nach Be⸗ ſeitigung dieſes Zuſtandes hätten ſie ihre Macht wiederum rückſichtslos gegen Geſetz, Sitte und Moral ausgenutzt. Man ſei den Arbeltnehmenn in den verſchiedenſten Fragen nicht entgegengekommen, weil man ſie zwingen wollte, wichtige ſoziale Errungenſchaften preiszugeben. Die Unternehmer hätten es auf dleſe Weiſe erreicht, daß die ſozlalen Gegen⸗ ſätze auſ das Aeußerſte verſchärft worden ſeien. Trete heute eine Revolution ein, ſo glaube er nicht, daß diesmal die Köpfe der Unternehmer feſtſitzen. Das Gebot der Stunde ſel: Schluß mit der ſozlalen Reaktlon, für eine ehrliche Zuſammeuarbeit in einer ehrlichen Arbeitsgemeinſchaft. Imbuſch beſchäftig te ſich ſodann mit der Stellung der chriſtlichen Gewerkſchaften der neuen Regierung gegenüber und meinte hierzu: Elne Rechtsregierung ſei nur haltbar, wenn ſie in ſozlaler Beziehung fortſchrittlich ſei. Sel ſie das nicht, ſo zwinge ſie alle Arbelter mit der Sozialdemo— kratie in ſchärfſte Appoſitlon zu treten. Welterhin ſprach in der Verſammlung der der chriſt⸗ lichen Gewerlſchaftsbewegung naheſtehende Profeſſor Heyde, Mitglied des Reichs wirtſchaftsrats, von dem der Vermittlungs⸗ vorſchlag in der Arbeitszeltfrage für die Hochöfen und Ko⸗ kereien ſtammt und der ſeine abweichende Meinung begründete, warum ihm dle alsbaldlge Elnführung der achtſtündigen Ar⸗ beltszeit untunlich erſcheine. Dle Perſammlung nahm als⸗ dann eine Eniſchließung in dem Sinne an, daß ſie mit Ent⸗ ſäuſchung von dem Beſchluſſe dis Reichskabinetts über die Einführung der achtſtündigen Arbeitszeit erſt vom 1. Ap il ab Kenntnis genommen habe. Sie habe für die darin lie⸗ gende übergroße Rücckſichtnahme auf die Unternehmer kein Verſtändnis. Die Verſammlung halte die alsbaldige Wie⸗ dereinführung des achtſtündigen Arbeitstages für notwendig und erwarte, daß das Reichskabinett ſeine Verordnung re⸗ vidiere. Frankfurt, 17. Jaun. Die nterſchla⸗ gungen bei der Reichsbank.) Die im Juli aufgedeckten unlauteren Geſchäfte eines Kaſſierers bei der Reichsbank mit einem Makler, wobei es ſu— um Unterſchlagungen in Höhe von etwa 400 000 hon Lolt, hatten bekanntlich die Verhaftung der beiden e Frage kommenden Perſonen zur Folge. Vor kurzem iſt die Vorunterſuchung abgeſchloſſen worden, und es iſt Anklage erhoben worden. Dieſe richtet ſich, wie erfahren, auch gegen einen hieſigen Bankier, der des Betruges beſchuldigt wird. Der Fall kommt voraus— ſichtlich im Februar vor dem erweiterten Schöffenge⸗ richt zur Verhandlung. * er 18 Kleine Chronik. Zur Kataſtrophe von Herne. bahnkataſtrophe von Herne wird uns ſchen Reichs bahngeſellſchaft mitgeteilt, glück die Aufmerkſamkeit erneut auf die Frage bLelenkt habe, warum die Eiſenbahnverwaltung noch keine Ein- richtungen getroffen habe, um die Stellung des Halte— ſignals durch irgend ein Zeichen dem Lr komotivführer erkennbar zu machen. Bisher hätten alle derartigen Apparate den geſtellten Forderungen nicht genügt. Au das neuſte Mittel, die Funktechnik, habe die an e geſtellten Anforderungen leider nicht erfüllt. Die Reichsbahn werde aber trotzdem nichts verſäumen, um die Frage der Signalübertragung weiter zu verfolgen. Zweifellos würden aber bei dem gegenwärtigen Sand der Technik ſowohl in Deutſchland als auch im Aus⸗ ande noch Jahre vergehen, bis eine befriedigende Lö⸗ ung die ungeheuren Gefahren bei Nebel und zeſtöber auf ein Minimum herabminderten. Zu der Eiſen⸗ von der Deut⸗ daß das Un⸗ Schnee⸗ 2 222* e 2 ſeine Töchter abzuholen, für die in auſmerkſamer Weiſe Blumen auf den Rückkſitz gelegt waren. Nach kurzer Fahrt war man am Ziel. Selbſt Thora konnte einen Ausruf der Bewunde— rung nicht unterdrücken, als ſie dieſes ſtolzen Neubaues in einem parkähnlichen Garten mit herrlichem altem Baum beſtand anſichtig wurde. Das war nicht mehr „Villa“ zu nennen— das verdiente vielmehr die ſtolze Bezeichnung„Schloß“. An der kunſtvoll geſchmiedeten wartete der Kommerzienrat die den Damen die Hand und führte ſie gleich nach der Seitenfront des Gebäudes, an der ſich eine Terraſſe hinzog Dort harrte ein ausgewählter Imbiß der Gäſte. Verlockend dufteten in koſtbarer Kriſtallſchale rote Erd— beeren in Schlagrahm; ausgeſuchtes Gebäck wurde da⸗ zu gereicht, und der ſorgfältig geſchulte Diener goß herrlichen alten Rheinwein und ſüßen ſchweren Sud⸗ wein in die geſchliffenen Glöſer. Thora nippte kaum an ihrem Glaſe. Sie war vol- ler Unruhe, ſoh nicht das hübſche Bild des Gartens im zarten, grünen Blätterſchmuck, den maienblauen Him⸗ mel, den warmen goldenen Sonnenſchein, der auf dem gepflegten Raſen mit den farbenfreudigen Blumenbee⸗ len lag. Es drängte ſtie, die Zeichnungen I lorſtedts zu ſe— hen und ihr Urteil auszuſprechen, das ſetzt ſchon bei ihr feſtſtand. Den Rundgang im Hauſe begann in der großen Halle, deren Wände und Säuten aus hellem Marmor beſtanden, ebenſo auch die Treppen, die in die oberen Stockwerke führten. Einfahrtspforte er⸗ Ankömmlinge. Er küßte (Fortſetzung ſolgt.) . F il r Heilratstandidaten. Eh Du Dich zum Weibes⸗Sklaven machſt, Prüfe, was ſie als Herrin wagt; Bevor Du mit ihrer Mutter ſprichſt, Sprich erſt mit ihrer Magd. Ab Dienstag, den 20. Janua 2 Mannheim, P 7, 2 15 1 nnheir i 3 N 7 0* 1 2 2 7 in beiden Lichtspielhäusern gleichzeitig 5 * 1925 die seit Monaten erwartete größte Filmschöpfung der Welt: 10 Akte nach dem gleichnamigen Roman von Hemy Sienkiewicz, bearbeitet und insceniert von Georg Jakoby In der Hauptrolle: 2 1 und Gabriellino d'Annunzio. E 4 l Janni — Dieses gtösste Meisterwerk der moderne Dieser neue Quo vadis- ———— S— Sa finden nur geschlossene Vorstellungen statt: Wochentes— 5.30 Unr, S8 Uhr, 8.30 10.30 Uhr.— Sonntags: 1.45— 3.45 Uhr, 4—6 Ur g 6.15—8.15 Uhr, 8.30 10.30.— Kertenvoſverksuf ab lontag, den 19. ds. Mts., täglich Vormittags von 10—12 Unr an den Tageskassen. — 7—— S—— ——ů—— ů—— als Kaiser Nero. ———..—— rr——— n Fümkunst darf nicht mit dem vor Jahren gezeigten Werk verglichen werden. Film übertrifft alles bisher Gebotene! ——— ä ** 2 7 Wiriſchafts⸗Rück blick. Konjunktur und Geldmarkt.— Die Preis⸗ i bewegung. Die Unklarheit der handels- und zollpolitiſchen Lage, die Tatſache, daß Deutſchland ſein Recht, nach dem 10. Januar die einſeitige Meiſtbegünſtigung aufzu⸗ heben, vorläufig noch nicht hat anwenden können, daß die Regelung der Handelsbeziehungen mit den meiſten Staaten noch ausſteht, gibt der Wirtſchaftslage den Sharakter der Unſicherheit. Frankreich benutzt bei den Wirtſchaftsverhandlungen ſeine überlegene politiſche und militäriſche Stellung. Trotzdem ſieht es ſo aus, als ob Frankreich einen Zollkrieg vermeiden wird, da dſe⸗ er den franzöſiſchen Ausſuhrinduſtrien, inshbeſondete aber der franzöſiſchen Eiſeninduſtrie, ſchwere Wunden chlagen würde. Frankreich exportierte im letzten Jahre nach Deutſchland für 486 Millionen Goldmark Waren, während die deutſche Ausfuhr nur 80 Millionen Gold⸗ mark ausmachte. Die Handetspolitik der Enienteſtgaten iſt überhaupt überaus kurzſichtig. Wenn wir die Repa⸗ tationslaſten zahlen ſollen, müſſen wir exportieren kön⸗ neu. Das weiß man auf der Gegenſeite genau. Und frotzdem überall die Sucht, die deutſchen Waren nach Möglichkeit auszuſchließen! Wenngleich nun die Undurchſichtigkeit der handels⸗ politiſchen Lage die Wirtſchaftstätigkeit erſchwert, regen ſich doch überall neue Kräfte, neue Unternehmungsluſt. die Hoffnung auf Befreiung von untragbarer Zinslaſt, die Ausſicht auf eine Ermäßigung der Zinsſätze erweiſt ſich als eine ſtarke Anregung. Freilich dürfte der Weg zu normalen Geldmarktverhältniſſen noch weit ſein. Noch immer wird überall über ſchleppende Zahlungs⸗ Schwierigkeit, Kredite zu angemeſſenen Zinsſätzen zu erhalten, ein großes Hindernis für größere Abſchlüſſe. Insbeſondere ſind die Kontokorrentkredite bei den Ban⸗ en noch immer ſehr teuer. Gerade Kontokorrentkredite zu mäßigen Zinsſätzen ſind aber die Vorausſetzung für Betriebsverbeſſerungen zur Herabminderung der Pro⸗ puktionskoſten. Die großen Konzerne helfen ſich durch langfriſtige Auslandsanleihen, die kleineren und mitt⸗ leren Werke werden aber dadurch betriebstechniſch in mer mehr in den Hintergrund gedrängt. Die Reichs⸗ bank arbeitet zweifellos auf einen Abbau der Zinsſätze hin. Sie kann aber angeſichts der ſtarken Zunahme des Zahlungsmittelumlaufs ihre Kredite nicht weiter aus: dehnen. Dafür erſtrebt ſie energiſch die Schaffung eines wieder normal funktionierenden Privatdiskontmarktes, indem ſie den Banken ein beſtimmtes Kontingent von Bankatzepten zur Rediskontierung bei der Reichsbank bewilligt, ſoweit es ſich um Akzepte für die Finanzie⸗ e von Warengeſchäften handelt. Notwendig wärs freillch, daß die Banken die Akzeptproviſion, die noch immer dreimal ſo hoch iſt als vor dem Kriege, ermäßi⸗ gen. Sobald der Privatdiskontſatz unter acht Prozent herabgeht, wird die Reichsbank ihren Zinsfuß auf acht Prozent ermäßigen. Es iſt anzunehmen, daß dies noch im Januar geſchehen wird. Zu erhoffen ſteht auch, daß der Barmat⸗Skandal dabin führen wird, daß die öffent⸗ lichen Geldmittel durch die Reichsbank zu niedrigen Sätzen der Wirtſchaſt zur Verfügung geſtellt werden. Da auch die Spartätigkeit langſam zunimmt, erſcheint die Hoffnung auf eine allgemeine Ermäßigung der Zinsſätze berechtigt, wenngleich dieſe Entwicklung nicht ſo ſchnell vor ſich gehen dürfte, wie der Optimismus mancher Kreiſe es erwartet. Eine nachhaltige Geld- erleichterung und Geldverbilligung eröffnet auch die Ausſicht auf eine Belebung der Bautätigkeit, die ihrer⸗ ſeits wieder zahlreichen Gewerben große Aufträge zu⸗ führen würde, die einen Ausgleich für die Schwierig⸗ keiten des Exporlgeſchäftes zu bilden geeignet wären. Die Preisbewegung geht im allgemeinen weiter nach oben. Dabei ſpielt die nach oben gehende Preis⸗ kurve in Amerika eine Rolle. Da die Reichsmark in der Dollarparität verankert iſt, und die Annäherung des engliſchen Pfundes an ſeine Goldparität, die mit einem Rückgang des Dollars verbunden iſt, das Preis- niveau in Amerika erhöht, ſo iſt damit zu rechnen, daß ein weiterer Rückgang des Dollar gegenüber den euro- päiſchen Valuten eine weitere Steigerung der Preiſe in Amerita und damit auch in Deutſchland im Gefolge ha⸗ ben swoird. Ferner wirkt die in Amerika ſtark ausge⸗ prägte Erwartung einer Hochkonſunktur ebenfalls im Sinne von Prelsſteigerungen. Leider profitiert hiervon ver deulſche Me nur wenig, weil hauptſächlich die Mohlloſſpreiſe e —— Lokale Nachrichten. „Das Uuterhaltungsblatt„Sterne u. Blumen“ wiſt heute Montag früh eingetroffen und liegt der heutigen Nummer bei. „Der 64. Katholikentag in Stuttgart. Wle wir von zuverläſſiger Seite erfahren, findet die diesjährige 64. Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands nun⸗ mehr beſtimmt am Sonntag den 23 Auguſt und den fol⸗ genden Tagen ſtatt. Als Tagungsort iſt bekannlich ſchon in Hannover Stuttgart beſtimmi worden. Zu dieſem Zweck mird auf dem Cannſtatter Wafem eine große Feſthalle errich⸗ tet. Auch der Feſtgottesdieuſt im Freien am Sonntagvor⸗ mittag wird auf dem Cannſtatter Waſem abgehalten. An den Feſtgottesdlenſt wird ſich ein Feſtzug zum Schloß an⸗ ſchließen. Der Tagung geht am Samstag den 22. Auguſt eine Begrüßung in der Feſtholle voraus. * Schweinemarkt Weinheim. 17. Jan. Zugeführt 183 Stück; verkauft 145 Stück; Milchſchweine 15—25 Mark; Läufer 28—40 Mark das Stück. * Karneval 1925. Die Heſſiſche Regierung hat ſich veranlaßt geſehen, eine Milderung des ſeitherigen Kar⸗ nevalverbots eintreten zu laſſen. Während im Vorjahr öffentliche karnevallſtiſche Veranſtaltungen jeder Art unter⸗ ſagt waren, ſind jetzt öffentliche Maskenbälle, Kappenabende uſw. wieder zugelaſſen und unterllegen nur den Beſchrän⸗ kungeu, die für öffentliche Luſtbarkeiten überhaupt gelten. Auch die Strafbeſtimmungen, die fich gegen die Ankündigun⸗ gen derartiger Veranſtaltungen richteten, ſind damit gefallen. weiſe der Kundſchaft geklagt, noch immer blldet die Verboten iſt dagegen, wie bisher das karnevaliſtiſche Treiben (z. B. Masklerung, Konfetti⸗ nnd Luftſchlangenwerfen) auf öffentlichen Straßen und Plätzen. — Poſtaliſche Anorbnung. Die Größe der nicht von der Peſt bezogenen Paketkarten iſt von 15,7; 10,7 Zentimeter auf das Normalmaß von 14,8: 10,5 Zentimeter zurückgeführt worden. Die Paketkarten in der bisherigen Größe können jedoch aufgebraucht wer⸗ den. Eine Friſt, bis zu der der Aufbrauch der Po“ „arte und Paketkarte alter Größe im Inlandverkey. geſtattet ſein wird, iſt zunächſt nicht feſtgeſetzt wor⸗ den. Wenn auch mit einer ſolchen von zwei Jahren zu rechnen ſein wird, ſo werden die beteiligten Kreiſe doch gut tun, bei der Neuauflage von Vordrucken die⸗ ſer Art ſchon jetzt in der Poſtordnung aufgenommene Maßbeſtimmungen zu beachten.. 7 1 Nonferenz der Matholiſchen Männer- und Arbeitervereine Die unter dem Vorſitz des Herrn Diözeſanpräſes Dekan Eich-Bingen in Mainz im Vereinshaus des Männervereins ſtattgefundene Konferenz der Präſides, Bezirksleiter und Vorſtände war gut beſucht. Ueber die auf dem letzten Delegiertentag im Auguſt 1924 beſchloſſene Ro mf ah rt fand eine eingehende Aus⸗ ſprache ſtatt, wobei ein Vertreter der Würzburger Zentral⸗ ſtelle für Romfahrten über Reiſeplan Koſten uſw. Auf— klärung gab. Bei der Ausſprache wurde bedauert, daß nicht durch Verhandlungen und Verſtändigung unter den katholiſchen Verbänden unſerer Diözeſe ein einheitliches gemeinſames Vorgehen ermöglicht wurde. Ueber den ge⸗ eigneten Termin zur Fahrt gingen die Meinungen aus⸗ einander. Schließlich wurde auf Vorſchlag des Herrn Diözeſanpräſes beſchloſſen, den Wünſchen dadurch Rech⸗ nung zu tragen, daß der Verband zwei Gruppen⸗ fahrten, eine im Mai und eine anfangs Sep⸗ tember in Ausſicht nimmt. Die Maifahrt ſoll in Ver⸗ bindung mit der Fahrt des Caritasverbandes, die Sep⸗ teiuberfahrt im Anſchluß an den in den erſten September— tagen von Frankfurt abgehenden Naſſauer Pilgerzug durch⸗ geführt werden. Die Maifahrt wird etwa 15 Tage dauern und etwas teurer ſein wie die 2 3 im September, für die 12 Tage vorgeſehen ſind. ie Vereine werden erſucht, in ihren Gemeinden ſofort die Romfahrt zu be⸗ ſprechen und im kürzeſter Zeit die Anmeldungen vorzu⸗ ne Erhöhung erfahren haben nahmen. Die Mitteilungen ſind für Mainz an den Vor⸗ ſtand des Mainzer Vereins zu e des Herrn Georg Gläſer, Schillerplatz 18 und fur die übrigen Gmeinden an Herrn Verbandsſekretär Diehl, Mainz⸗Kaſtel zu richten. Der Reiſeplan und die Preiſe ſollen in der Preſſe be⸗ kannt gemacht werden. Im zweiten Teil der Verhandlungen wurden Ver⸗ bands angelegenheiten beſprochen. Folgende Be⸗ ſchlüſſe wurden gefaßt: Die Männerwallfahrt der rheinheſſiſchen Vereine nach M arienthal wird auf den 28. Juni feſtgeſetzt. In Seligenſtadt ſoll in der Zeit der Erinnerungsfeier der Gründung des Seligenſtädter Kloſters eine Kundgebung katholiſcher Männer veranſtaltet werden. Anläßlich der Fahnenweihe des katholiſchen Arbeitervereins in Bingen am 24. Mai wird ein Kath. Arbeitertag abgehalten. Bei der Ausſprache wies der Herr Diözeſanpräſes beſonders darauf hin, daß die Veranſtaltungen von katholiſchen Arbeitertagen, katholichen Arbeiterkonferenzen uſw. in Verbindung mit der Verbandsleitung durchzuführen ſind, was ſchon mit Rückſicht auf ein einheitliches Vorgehen in der Diözeſe die allgemeine Zuſtimmung der Konferenz fand. Weiter wurde auf Auswüchſe der Faſt⸗ nachtsveranſtaltungen hingewieſen, die eine ſitt⸗ liche Gefahr für unſer Volk bedeuͤten und die Vereine erſucht, bei etwaigen Veranſtaltungen von Feſtlichkeiten dieſe in einem Rahmen zu veranſtalten, der unſeren Grundſäßen nicht widerſpricht und ſich dabei ſtets des Ernſtes unſerer Zeit bewußt zu bleiben. Der Verbandsbeitrag wird für das Jahr 1925 auf 20 Pfennig für Mitglied und Jahr feſtgeſetzt und die Vereine erſucht, möglichſt bald den Beitrag an das Verbandsſekretariat einzuſenden. Zum letzten Punkt der Tagesordnung ſprach Herr Verbandsſekretär Diehl über eine in dieſem Jahr vor⸗ geſehene größere Verſammlungsaktion, bei der insbeſondere Aufklärung über die Grundſätze katho⸗ liſcher Weltanſchauung in ihrer Auswirkung auf das kirch⸗ liche, ſoziale und politiſche Leben in das katholiſche Volk getragen werden ſoll. Es wurde dabei die Bitte ausge⸗ ſprochen, daß Geiſtliche und Laien als Redner zur Mit⸗ hilfe ſich zahlreich zur Verfügung ſtellen. Die Bezirksverſammlung für den Binger Be⸗— zirk in Heidesheim mußte aus beſonderen Gründen auf Sonntag, den 1. Febr., feſtgeſetzt werden. Damit * f wurde die Konferenz, die für die Vereinsarbeit gewiß frucht⸗ bringend ſein wird, von Herrn Diözeſanpräſes Dekan Eich mit Worten des Dankes an die Teilnehmer geſchloſſen. Fomfahct des Verbandes der Kath. Männer- und Arbeitervereine. Die Verbandskonferenz hat beſchloſſen, zwei Gruppen⸗ fahrten nach Rom vorzubereiten: 1. Fahrt im Mai im Anſchluß an den Pilgerzug des Carltasverbandes. Reisezeit 15 Tage. Preis 2. Klaſſe 397 Mark. 3. Klaſſe 280 Mark. 2. Fahrt im Dezember im Anſchluß an den Naſ⸗ ſauer Pilgerzug Reiſezelt etwa 12 Tage, dabei Beſuch von Aſſiſt, Padua und nach Wahl von Venedig. Au⸗ enthalt in Rom 7 Tage. Preis 2. Klaſſe 380 Mark, 3. Klaſſe 250 Mark. 3. Klaſſe Fahrt und 2. Klaſſe Verpfleg⸗ ung 320 Mark. In den Preiſen find alle Koſten für Fahr⸗ ten und Verpflegung elnbegriffen. Für den Beſuch von Venedig iſt 20 Mark mehr zu zahlen. Anmeldung und Angabe, an welcher Fahrt teilgenom⸗ men werden ſoll, ſind zu richten für die Mitglleder des Mainzer Vereins an Herrn Georg Gläſer, Schillerpl. 18; für die Teilnehmer aus anderen Vereinen an Herrn Verbands ⸗ ſekretär Dlehl, Malnz⸗Kaſtel Auch Nichtmitglieder des Ver⸗ bandes können ſich der Fahrt anſchließen. Geſchäftliche Mitteilungen. * Hinweis. Der heutigen Ausgabe unſerer Zeitung liegt eine Ankündigung der Firma Dr med. Robert Hahn & Co., G. m. d. H., Magdeburg, über ihren in vlelen Tau⸗ ſenden von Fällen bewährte natürliche Geſundheltswleder⸗ herſteller „Salvito“ bei, auf welche wir unſere Leſer hlermit ganz beſonders hlu⸗ weiſen. Ein Berſuch mit dieſem Milt l dürfte ſich auf jeden Fall empfehlen.