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Aus oft winzigen Alltäglichkeiten setzt sich ihr Leben zusammen: Kleine Ereignisse, wie sie sich dutzendweise täglich in jeder Familie abspielen. Aber wie einzelne Tropfen in der Fülle zu einem reihenden Strom werden, S0 wird auch die Zusammenstellung der Familientagtäglichkeiten zu einem gran- diosen Monument: zum Hohelied von Schaffensfreude, Muttersorgen u. Mutterglück. Des Morgens, wenn die Mutter liebevoll die Kleinen aus dem Schlafe weckt, hat sie schon ein reichliches Teil von Arbeit hinter sich. Abends, wenn alles zur Ruhe gegangen ist, schafft die Mutter noch. Zwanzig Jahre sind vergangen. Mutter ist längst Großmutter geworden und sucht ein Plätzchen, Wo sie noch Still zum Wohle ihrer Kinder schaffen kann. Aber jetzt kommen die Ausreden E kein Platz, der Bruder oder die Schwester hätten bessere Gelegenheit usw. Die arme Frau hat noch immer Verstehen für die Last, die sie ihren Kindern bereitet. Eine glänzende plastische Wiedergabe des Sprichwortes von der Mutter, welche sechs Kinder ernähren kann, aber sechs Kinder nicht eine Mutter. Nur eines ist an diesem Film bedauerlich: die Tatsache, daß eln so gemütvolles und erzieherisch Wirkendes Glanzwerk, das Denkmal für die echte deutsche Mutter sein könnte, nicht deutschen Geist entsprossen ist, sondern aus Amerika kommen mußte. Der Film hat in Amerika den bisher größten Erfolg erzlelt, den je ein Film aufzuweisen hatte. Damit beweisen die Amerikaner guten Geschmack und Gemüt. Auch für Jugendliche frei! Ab 9 Uhr nochmals das ganze Programm! Engel-Lichtspielel Grosser Preisabschlag in folgenden Schuhwaren: Damenspangenschune int Schleheschnalte 50% l. 6.50 Damenspangenscnune m. Mnopt 7.25 bamenschnärnasenune ¼ fi. 7.25 solange Vorrat reicht. Shuhnacher Kall Hooch g Wohnhaus billig zu verkaufen. Von wem, zu erfragen in der Expedition. Keine Notſchlachtung! 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Blumen“ alender.— Annahme von A Grgkisbeilagen: wöchentlich Samstags das a dalblährlich einen Fahrplan, ſowie einen Wand 1 een,. N 2 3*— er Viernheimer Tageblatt bonnements täglich. . 1 3 e— r 79 4 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamezeile 40 Pfg. Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate u. Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher. Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen, e (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) bel Wiederholung abgeſtufter Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſfiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſiſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. L;ß5s— 1 20 eute 2 Blätter(8 Seiten) Tages⸗Aeberſicht. —* Der Aelteſtenrat des Reichstages hat mit allen gegen die kommuniſtiſchen Stimmen die Ausſchließung des Abg. Schwarz von acht Reichstagsſitzungen gut— geheißen. —* Der vom Reichstag zur Unterſuchung der Bar— matkredite eingeſetzte Unterſuchungsausſchuß hat ſeine Arbeiten aufgenommen. —* Die Wirtſchaftliche Vereinigung hat im Reichs— tag einen Antrag auf Errichtung einer Ehrentafel zum Andenken an die im Kriege gefallenen Abgeordneten eingebracht. —* Am 17. Februar beginnt vor der erſten Straf- kammer des Landgerichts Magdeburg die Berufungs- verhandlung im Prozeß wegen Beleidigung des Reichs— präſidenten. —* Der Diſziplinarhof in Dresden hat dem ehema— ligen ſächſiſchen Miniſterpräſidenten Zeigner die Pen⸗ ſion aberkannt, doch ſoll ihm nach ſeiner Strafverbü— ßung ein Jahr lang ein Drittel der Penſion ausgezahht werden. —* Nachdem das Sowjetkonſulat in Königsberg am Todestag Lenins Halbmaſt geflaggt hatte, wurde die Flagge jetzt heruntergeholt und geſtohlen. —* Eine Pariſer Tendenzmeldung, nach welcher Reichskanzler Dr. Luther beabſichtige, Frankreich einen gegenſeitigen militäriſchen Garantiepakt anzubieten, ent⸗ ſpricht nicht den Tatſachen. —* Der franzöſiſchen Kammer iſt aus den Par— teien ein Initiativantrag zugegangen, der den Frauen das aktive und paſſive Wahlrecht für die Munizipal⸗ wahlen zuerkennt. —* Wie aus Völkerbundskreiſen verlautet, iſt das Vorgehen Polens gegenüber Danzig auf die Annahme zurückzuführen, daß England ſich für oſteuropäiſche An— gelegenheiten nicht mehr intereſſiere. —* Der däniſche Kultusminiſter hat einen Geſetzent— wurſ zur Trennung von Staat und Kirche eingebracht. —“ Wie aus New Pork gemeldet wird, erklärte der Präſident der Luftſchiffgeſellſchaft, daß der Plan in An⸗ griff genommen worden ſei, ein Luftſchiff zu bauen, das zweimal ſo groß ſein werde wie der Z. R. 3. —* Nach Meldungen aus Waſhington hielt Sena⸗ ſor Borah in der Frage der franzöſtſchen Schulden im Senat eine auſſehenerregende Rede, in der er das Recht Amerikas auf Bezablung betonte Die Vertrauensfrage in Preußen. Stimmengleichheit mit 221 gegen 221. Berlin, 23. Jan. In ver heutigen Sitzung des preußiſchen Landtages, in der über die entſchei— oenden Mißtrauens⸗ und Vertrauensanträge abge— ſtimmt werden ſoll, wurde um 1 Uhr bei außerordenk— lich ſtark beſuchtem Hauſe zunächſt zu der Abſtimmung über den kommuniſtiſchen Mißtrauensantrag geſchrit— ten. Das Ergebnis war: Von 442 abgegebenen Stim⸗ men ſtimmten mit ja 221, mit nein gleichfalls 221. Der Antrag iſt ſomit abgelehnt. Eifrige Tätigkeit im Reichskabinett. kb. Berlin, 23. Jan. Wie wir hören, wird das Reichskabinett in dieſen Tagen wichtige Beratun⸗ gen abhalten, die mit der außenpolitiſchen Lage, in ertſter Linie mit den deutſch-franzöſiſchen Wirtſchafts— verhandlungen im engſten Zuſammenhang ſtehen. Der deutſche Botſchafter in Paris, Herr von Hoeſch, wird vorausſichtlich Anfang nächſter Woche im Aufteage der neuen Reichsregierung eine neuerliche Unterredung mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten nachſuchen und im Anſchluß daran dem Reichskabinett Bericht erſtatten. Außenminiſter Dr. Streſemann hat die Abſicht, vor dem Auswärtigen Ausſchuß des Reichstages Erklärun⸗ gen abzugeben, ſobald in der außenpolitiſchen Lage eine Wendung eingetreten ſein wird. Vorläufig beſteht jedoch hierauf noch wenig Ausſicht, da nach den aus London vorliegenden Meldungen mit einer Verzögerung der alliierten Entſcheidung über die angekündigſe neue Note an Deutſchland gerechnet werden muß. Die Aufwertung der Hypotheken. kb. Berlin, 23. Jan. Wie wir von unterrich⸗ teter Seite erfahren, iſt vor dem Frühſommer kaum eine Entſcheidung über die Auſwertungsfrage zu er⸗ warten. Bei den zuſtändigen Regierungsſtellen herrſcht die beſtimmte Anſicht vor, daß eine Aufwertung der Induſtrie⸗Obligationen nicht in Frage kommen wird, da es für die induſtriellen Betriebe unmöglich ſei, zu den Laſten, die ihnen durch das Dawesgutachten auf⸗ erlegt ſind, auch noch eine neue Belaſtung durch die Aufwertung der Induſtrie-Obligationen zu ertragen. Da aber Haus- und Grundbeſitz ähnliche Laſten nicht zu tragen haben, ſo ſpricht man, wie wir ſoeben er⸗ fahren, von einer 25prozentigen Hypothekenaufwertung. Dieſe Belaſtung des Haus und Grundbeſitzes ſoll aber * 9 Main. 0 Samstag, ben 24. Januar 1525 Schriftleitung, Druck und Verlag: Johann Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße 38 dadurch ausgeglichen werden, daß die Hauszinsſteuer vom gleichen Zeitpunkt an herabgeſetzt werden ſoll. Jedenfalls wird man fehlgehen in der Behauptung, daß trotzdem eine Erleichterung der Haus zinsſteuer in Ausſicht geſtellt und eine 25prozentige Hypothekenauf wertung zu hoch begriffen iſt. Für die Durchführung der Aufwertung ſind die von den Banken zu leiſtenden Vorarbeiten ein entſcheidendes Moment. Die Verhand lungen, die am Mittwoch im Finanzminiſterium g= ihrt worden ſind, haben zu großen Schwierigkeiteie zeführt. Das Finanzminiſterium hat den Bankenver— tretern nunmehr neue Vorſchläge gemacht. Wie wir von einer, den Großbanken naheſtehender Seite»rfah— ren, haben ſich die Bankenvertreter bisher über dieſe Voſchläge des Finanzminiſteriums noch nicht geäußert Man darf geſpannt ſein, ob man in dieſen techn ſchen Schwierigkeiten, die die Grundlage für die ta ſächliche Aufwertung bilden, in den nächſten Tagen zu einer Einigung mit den Banken kommt. Eine bedeutſame außenpolitiſche Forderung Kb. Berlin, 23. Jan. Reichskanzler Dr. Lu- iher hatte bei der Regierungserklärung in Ausſicht ge— ſtellt, daß Deutſchland Verbeſſerungen und Erleichte⸗ tungen bei der Durchführung der Dawesplanes ver— Eugen werde. Wie wir hierzu von beſtinformierter Seite des Auswärtigen Amtes erfahren, handelt es ſia, dabei weniger um die Reviſion irgendwelcher Punkie der Londoner Vereinbarungen, ſondern um die Ver— beſſerung der praktiſchen techniſchen Details. Vor allen Dingen wird die deutſche Regierung die Focde— rung ausſprechen müſſen, daß bei der Zahlung der jährlichen Raten die feſte Grenze der Sachleiſtungen und Barzahlungen zugunſten einer elaſtiſcheren Forn: der Zahlung abgeändert werden kann. Da dies in der Hauptſache Aufgabe des Reparationsagenten Gilbert ſein würde, ſo werde die Durchführung dieſer deut ſchen Wünſche nicht einmal direkt an irgendwelche Ver— handlungen mit den alliierten Regierungen gebunden. 22 7 Deutſcher Reichstag. Berlin, 23. Jan. In der heutigen Reichs— tagsſitzung wurde zunächſt die Novelle zum Po ſt⸗ geſetz(Erhöhung der Entſchädigung für verlorene Sendungen) endgültig in dritter Leſung erledigt. Zur dritten Beratung des deut ſch⸗polni⸗ ſchen Abkommens über Staatsangehörigkeits⸗ und Optionsſragen erklärte Abg. Kube(Nationalſoz.), daß ſeine Partei gegen das Ablommen ſtimmen werde. Tauſende von Deutſchen ſeien mit Ausweiſung bedroht und Polen könne jederzeit deutſchen Beſitz ſich aneig⸗ nen, indem er die Möglichkeit hätte, jedes Dorf für „Feſtungsgelände zu erklären. Abgeordneler v. Freytag⸗Loringhooſen »(Dn.) kritiſierte Einzelheiten des Abkommens, welches flir Deutſchland ſehr unvorteilhaft ſei. Beſtimmend ſei die Benachteiligung der deutſchen Optanten. Leider habe unſere allgemeine politiſche Lage nicht mehr erreichen laſſen. Die Polen arbeiteten zielbewußt auf die Ent⸗ deutſchung der früheren deutſchen Oſtmark hin. Dann wünſchten ſie, daß möglichſt wenig Deutſche die pol⸗ niſche Staatsangehörigkeit erlangten. Die für Deutſch⸗ land Optierenden wurden ausgewieſen. Das einzig Gute ſei, daß überhaupt ein Vertrag zuſtande gekom⸗ men ſei. Die Polen hätten in Schleſien zahlreiche Häu⸗ ſer und ſonſtigen Grundbeſitz erworben. Vielleicht könne man das als Kompenſation verwenden. Deutſchland müſſe es unbenommen ſein, die polniſchen Uebergriffe gegen Danzig zurückzuweiſen, denn Danzig ſei und bleibe eine deutſche Stadt.(Beifall.) In den Herzen aller Deutſchen in den Grenzgebieten liege ein glühen⸗ der Haß gegen Polen. Polen ſollte an das Bibelwort denken: Wet Wind ſät, wird Sturm erulen. Abg. Dr. Landsberg(S.) hält es für die Stellungnahme der Sozialdemokratie für entſcheidend, ob die Annahme des Abkommens die Lage der Deut— ſchen im jetzigen Polen verbeſſert oder nicht. Die Folge einer Ablehnung des Vertrages würde ſein, daß alle den Deutſchen ungünſtigen Beſtimmungen beſtehen blei— ben, vielleicht ſogar noch verſchärft werden. 90 000 Hektar Boden in Polen ſind in deutſcher Hand. Dar⸗ aus ergebe ſich die große Bedeutung des Vertrages für uns. Die Regierung ſollte ſchleunigſt in einem gemeinverſtändlich ee bas Merkblatt den Beteiligten zeigen, welche Rechte ſie haben. 121 bgeordneter v. Rheinbaben(DV.) meinte, daß die vielen ungünſtigen Beſtimmungen des Vertrages nicht verkannt würden, aber ſeine Annahme ſei notwendig. Polen ſei nun einmal unſer Nachbar, mit dem wir eine Verſtändigung finden müßten, aber nur eine Verſtändigung auf dem Be den der Gleichbe⸗ rechtigung. Der Vortrag bedeute immerhin eine Ver⸗ beſſerung der beſtehenden Verhältniſſe. n Damit ſchloß die Ausſprache, der Vortrag wurde angenommen. 1 n Es folgte die dritte Beratung des H and els⸗ abklommens zwiſchen Deutſchland und Spanien, verbunden mit der. Beratung des Antrages Dr. Scholz(D.) auſ Einſetzung eines beſonderen Handelsvertragsausſchuſſes. Abgeordneter Weidenhöfer(Ratſoz.) bekämpfte den deuiſch ſpaniſchen Vertrag, in dem er eine ſchwere Schädigung des deut⸗ ſchen Weinbaues ſehe. Aba. Simon Franken(Si beantraate die 42. Jahrgang. Ueberweiſung des Vertrags an den voltswirtſchaftlichen Ausſchuß. Gegen die Stimmen der Sozialdemokraten wurde auf Antrag Dr. Scholz(D. Vp.) die Einſetzung eines beſonderen Ausſchuſſes für Handelsverträge be⸗ ſchloſſen, dem der deutſch-ſpaniſche Handelsvertrag über. wieſen wird, 5 Die Novelle zum Handelsgeſetzbuch wurde in allen drei Leſungen angenommen.) Präſident Löbe regte dann an, den ſozialdemokra— tiſchen Antrag auf Erhöhung der Sätze der Erwerbsloſenfürſorge und Gleichſtellung der Sätze für männliche und weibliche Erwerbsloſe auf die Tagesordnung zu ſetzen. Nach unweſentlicher wei— terer Ausſprache entſchloß man ſich jedoch, die Frage im Sinne des Ausſchußantrages zu entſcheiden. Da⸗ nach werden die Unterſtützungsſätze der Erwerbsloſen— fürſorge mit Wirkung vom 8. Februar ab erhöht, je⸗ doch mit der Maßnahme, daß die Spanne der Unter- ſtützungsſätze zwiſchen männlichen und weiblichen Er— werbsloſen ſowohl in den Einzelbezügen, wie in den Höchſtbezügen wegfällt und der Unterſchied in den Unterſtützungsſätzen der ledigen Männer beſeitigt wird. Damit war die Tagesordnung erledigt. Nach einer längeren Geſchäftsordnungsdebatte vertagte ſich das Haus auf den 3. Februar. Auf der Tagesordnung der nächten Sitzung wurden die Anträge zum Achtſtunden- tag geſetzt. —0 Letzte Nachrichten. Ein Tag der Mißtrauensanträge. Berlin, 23. Jan. Nachdem der kommuniſtiſche Mißtrauensvotum abgelehnt worden war, beantragte die deutſchnationale Fraktion über einen deutſchnatio⸗ nalen Mißtrauensantrag abzuſtimmen, der in folgende drei Anträge zergliedert war: 1. Der Miniſter für Kunſt, Wiſſenſchaft und V bildung Braun beſitzt nicht das Vertrauen Hauſes. Der Miniſter der Finanzen Braun beſitzt nicht das Vertrauen des Hauſes. f Der Miniſterpräſident, der Innenmipiſter und der Handelsminiſter beſitzen nicht das Vertrauen des Hauſes. Bei der Abſtimmung wurden für den erſten Antrag 437 Stimmen abgegeben, von welchen für das Miß— trauensvotum 220 und 217 gegen dasſelbe waren. Bei dem zweiten und dritten Antrag wurden je 439 Stim⸗ men abgegeben, wobei das Ergebnis bei beiden Fra— gen gleich war und 221 Abgeordnete die Mißtrauenus⸗ anträge unterſtutzten, während 218 für die Miniſter ſtimmten. Obwohl nun die deutſchnationzlen Anträge zwar parlamentariſch angenommen ſind, ſind ſie trotz⸗ dem nicht nach der Verfaſſung wirkſam, da zur Wirk- ſamkeit eines Mißtrauensantrags die Hälfte ſämtlicher gewählter und nicht anweſender Abgeord⸗ neter notwendig iſt. Nach dieſer Auslegung der Verfaſſung durch die oreußiſche Regierung gaben die Deutſche Volkspartei und die Deutſchnationalen die Erklärung ab, in der ſie gegen dieſe Auffaſſung Proteſt einlegten und ſich alle weiteren Schritte vorbehalten. Ein Kommuniſt legte an der Miniſterbank einen Trauerkranz nieder, der jedoch von einem Diener wieder entfernt wurde. Berlin, 23. Jan. Im weiteren Verlauf der heutigen Sitzung des preußiſchen Landtags wurde ein weiterer Mißtrauensantrag von Seiten der Nationatk ſozialiſten eingebracht. Die Abſtimmung hierüber ergab die Abgabe von 223 Stimmen. Ueber ihre Verteilung wurde nichts bekannt, da der Präſident ſofort ſeſtſtellte, daß das Haus beſchlußunfähig ſei. Dieſe Mitteilung erregte heftigen Widerſpruch auf der Rechten und bei den Kommuniſten. Im ganzen Hauſe entſtand ein un— geheurer Tumult, und zwiſchen Kommuniſten und So— zialdemokraten ſchien ſich ein Handgemenge enkwickeln zu wollen. Der Kommuniſt Piek ſtürzte ſchließlich auf die Tribüne, entriß dem Präſidenten die Glocke und übernahm ſelbſt unter dem toſenden Beiſall ſeiner Frak— tion und ungeheurem Tumult den Vorſitz des Hauſes. Die Kommuniſten brachlen ein Hoch auf die nationale aus, in das von den Tribünen eingeſtimmt wurde. Allmählich legte ſich jedoch der Lärm und fünf Minuten ſpäter war der Saal leer. Die nächſte Sitzung findet am Dienstag, den 3. Februar, ſtatt. Demiſſion des Kabinetts Braun. Berlin, 23. Jan. Der preußiſche Kabineit Braun hat am Freitagabend die Demiſſion des Ge ſamtkabinetts beſchloſſen. Aus Heſſen. Darmſtadt, 23. Jan. Ein gefährlicher Ehemann.) Vor dem Schwurgericht ſtand geſtern der ſeit 1911 verheiratete Steinſchleifer Röſch aus Bensheim unter der Anklage des Mordverſuchs. C ute im Sommer vergangenen Hahres auf ſeine Frau. ote er wohl zu unrecht im Verdacht der Untreue hatte, in zwei Fällen mit einem Revolver aus kurzer Ent⸗ fernung geſchoſſen, wobei er ſie beim erſten Male auf einem nächtlichen Spaziergang leicht verletzte. Zw er Monate ſpäter, als er eine Vorladung vor das Gericht olks⸗ 7 . des Inter nter⸗