Viernheimer Tageblatt(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Feſcheint Wa mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mart frei ins Anzeigenpreiſe. Die einſpaltige Petitzeile kostet 15 Pfg., die Reklamezeile 40 Pfg., bei Wiederholung haus gebracht.— eee n abe wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtüfter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag ind Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen anbkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezechit werben, mit Ausnahme derjenigen, die in lid. Rechnung ſtehen Erſte und Alteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim dernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchüftsſtelle: Rathausſtr. 38 rener n—— A 27.„ 42. Jahrgang Biernheimter Zeitung— Biernhetmer Nachrichten) ö 0 Montag, den 2. Februar 1925 1 Luther antwortet Herriot. Um die politiſche und wirtſchaftliche Verſtändigung. Rlacg, den 31. Januar besinnt dle allährüiche In langen Vorbereitungen sind dieses Jahr alle Anstrengungen gemacht, um den aus den Vorjahren bekannt guten Ruf der Weissen Woche noch weiter auszudehnen. Gute Qualitäts- Waren kommen wiederum zu solch niederen Preisen in den eee eee . —ů— Hemdentuche nut erstkl. südd. Ware, In jahtelanger Erfahrung auf Güte und Haltbarkeit eipfobt, alle Qualitäten voll 80 em bieit und blütenweiß Make Konsum Marke He Fu Marke Frauenstolz.. Meter 65 Maike Edeltuch... Metet 80 .. Meter 580 Feine Renforce u. gute starkfäd. Kretonne Meter 85, 95, 1.10 * A 10 + feine Wäsche- Baliste tein Macco in weitest. Kreisen eingelührte Marken von ganz hetvorragender Güte und Annehmlichkeit im Tragen 80/85 em bteit..... 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Kirchner Tanzlehrer. unſere ein. „e Reichs bund Orts⸗Gewerbe⸗ Verein Hinterbliebenen; Ortsgruppe: Viernheim. a Morgen Sonntag, den 1. Februar 1925, nachm 3 Uhr findet im Gaſthaus„Zur Germania“ General⸗Verſammlung ſtatt. Tagesordnung wird im Lokal bekannt gege— ben und laden unſere werten Mitglieder ergebenft Der Vorſtand. fasten Sale in vielen Farben Meter Maspenerepe Meter bei Bernhard 98. onnenheimer. wir gezwungen, die badsfwirte-Vereinigung Viernheim. 5 Inſolge Aufſchlags der Brauereien ſind und den Stein auf 55 Pfg. zu erhöhen. Der Vorſtand. erſcheinen. Viernheim. Einladung. Betreffs Reuorganiſierung des Ver eins werden ſämtliche Iatereſſenten zu einer Geueral⸗Verſammlung auf morgen Mittag 3 Uhr in den „Engel“ eingeladen. Die Herren Vorſtände der Innungen werden erſucht, ebenfalls zu Dankſagung. Zurlückgekehrt vom Grabe unſe⸗ rer nun in Gott ruhenden unver⸗ geßlichen, treubeſorgten Mutter, Groß mutter, Schwiegermutter und Tante Frau (komplett) ispänner Magen 2spänner Magen mit oder ohne Kaſten, hat abzugeben m Privat- Handels- von Bierpreiſe 8 0 III 1 Rande 8 Olde ee Mannheim, M 4, 10. Gegr. 1899 Fernsprecher Nr. 1792. Der Vorſtand. e eee Sabina Naas geb. Effler ſagen wir allen denjenigen, dle ihr das letzte Geleite gaben, herzlichen Dauk. Ganz beſonderen Dank den Spendern von Blumen u. Keänzen, ſowie den Stiftern von Seclenmeſſen Vlernheim, 31. Januar 1925 teſtrauernd Hinterbliebenen. beginnen am 2. März Oster-Rurse beginnen am 20. April Man verlange Prospekile. a 22 N Rede beim Empfang der auswärtigen Preſſe. Berlin, 30. Jan. Reichskanzler Dr. Lu⸗ ther hielt am Freitag abend bei dem Em⸗ pfang der auswärtigen Preſſe eine große außenpolitiſche Rede, in der er insbeſondere zu den neueſten Ausführungen Herriots Stellung nahm. Dr. Luther erklärte u. a.: „Wenn man die außenpolitiſchen Schwie⸗ rigkeiten und Probleme überblickt, die das erſte Jahrfünft nach dem Abſchluß des Welt⸗ krieges erfüllt haben, ſo erſcheinen ſie als ein Wirrſal politiſcher und wirtſchaftlicher Streit— fragen, die die Völker Europas auch nach dem Kriege immer noch am Rande des Abgrundes feſthielten Die Entwirrung hat begonnen, als aus dem Knäuel der Probleme eines der wich⸗ tigſten, die Reparationsfrage, her⸗ ausgenommen und auf diejenige Grundlage geſtellt wurde, auf der allein eine endgültige Regelung erzielt werden konnte, auf die Grundlage der Verſtändigung. Der Dawes— plan wurde in Kraft geſetzt und damit der Grundſtein für den wirtſchaftlichen(Wiederauf— bau Europas gelegt. Das iſt aber keineswegs das einzige Ergebnis der Londoner Konfe— renz. Denn wir haben erwartet, daß mit der konferenz eine neue Epoche eingeleitet ſei, eine Epoche, in der die großen internationalen Probleme auf dem Wege des friedlichen Aus⸗ gleiches Der Intereſſen gelöſt werden würden. Dieſe Erwartung ſchien beſtätigt zu werden durch die zur Durchführung der Londoner Ver- einbarungen eingeleiteten Verhandlungen, die lich infolge des verſtändnisvollen Zuſammen— wirkeus beider Teile durchaus erfolgreich ge- ſtalteten. In dieſer Hoffnung iſt Deutſchland mit dem Beginn des neuen Jahres ſchwe ent— täuſcht worden. Sie alle kennen den Verlauf und den Stand des eruſten Konfliktes, der wegen der Räumung der nürdlichen Rheinlandzone entſtanden iſt. Es läßt ſich nicht verhehlen, daß in der im letzten Sommer angebahnten Eut⸗ wicklung ein Rückſchlag eingetreten iſt, der hü⸗ ben und drüben die begonnene Beruhigung der Geiſter wieder gefährdet. Das iſt nicht nur nicht im Intereſſe Deutſchlands, ſondern im Infereſſe der allgemeinen Weltpolitik tief 31 bedauern. Die Alliierten beſchuldigen Deutſchland des Vertragsbruches und ziehen daraus Fol⸗ gerungen von größter Tragweite. Ich nuß immer und immer wieder hinweiſen, was es bedeutet, wenn man einen Vertragsbruch be— hauptet, wenn man damit Sanktionsmaßnah— men begründet, wenn man es aber nicht ein⸗ mal für notwendig hält, dem betroffenen Lande durch Subſtantiierung der Beſchuldi— gungen die Möglichkeit der Verteidigung und ſachlichen Aseinanderſetzung zu geben. Die vorgeſtrige Rede des franzöſ. Herrn Miniſterpräſidenten verſucht allerdings dem gegen Deutſchland er⸗ hobenen Vorwurf etwas mehr Subſtanz zu geben, als dies die vagen Kapitelüberſchriften in der erſten alliierten Note taten. Herr Her—⸗ riot macht uns den Vorwurf, daß wir durch Ausbildung von Zeitfreiwilligen Reſervetruppen geſchaffen hätten. Wenn man in Deutſchland damals, als unſere innerpolitiſchen Verhält⸗ niſſe eine beſonders gefährliche Spannung zeigten, wirklich einige Tauſend Studenten für einige Zeit zu Uebungen herangezogen hat, was bedeutet das für das Ausland an⸗ geſichts der Tatſache, daß es in ganz Deutſch⸗ land die modernen Kampfmittel, die für die Kriegführung allein ausſchlaggebend ſind, überhaupt nicht mehr gibt? N Was bedeutet es, wenn nach einer Entwafß nunsgaktion von ſo rieſenhaftem Ausmaß hier und da geringe Beſtände in altem Kriegs- material oder an überzähligen Ausrüſtungs⸗ ſtücken gefunden worden ſind? Wir brauchen um das Verhältnis zwiſchen unſeren Leiſtun⸗ gen und den etwaigen Rückſtänden zu erken⸗ gen, nur die Zahlen zu vergleichen, die Herr Herriot ſelbſt in ſeiner Rede anführt, wobei ich mich auf Angaben und beſonders Zahlen, gie ich noch nicht habe nachprüfen können, nicht ſeſtlegen möchte. Ich kann Sie verſichern, daß die Reichsregierung feſt entſchloſſen iſt, Ver⸗ ſtöſſe in der Entwaffnung, die ihr gon den Alliierten nachgewieſen werden oder ſan: zu ihrer Kenntnis gelangen, zu beſeitigen. 4 Man gebe uns zu dieſem Zweck endlich den; Bericht, in dem die Kontrollkommiſſion das Ergebnis von mehr als 1800 Beſuchen zuſam⸗ mengeſtellt hat und wir werden den Nachweis erbingen, daß wirklich kein Anlaß vorlag oder vorliegt, dieſen Einzelfragen den Chrakter eines internationalen Konfliktes zu geben. Eine beſondere Behandlung erfordert die Polizeifrage, auf die der franzöſiſche Herr Miniſterpräſident großes Gewicht zu legen ſcheint. Solange die innere Konſolidierung Deutſchlands fortſchrei— tet, bedeutet der Kommunismus keine unmit telbare Gefahr, ſollte es aber, namentlich in wirtſchaftlicher Hinſicht, wieder zu kriſenhaften Zuſtänden kommen, ſo wird ſich das Bild ſchnell ändern. Die deutſche Reichswehr iſt in⸗ folge ihrer ſtarken Dislokierung ſehr wenig ge— eignet, dieſer Gefahr zu begegnen. Wir bedür— fen dazu einer Polizei, die imſtande iſt, ohne jede Verzögerung in Aktion zu treten. Im übrigen ſind das alles organiſatoriſche Einzel— fragen, über die meiner Anſicht nach bei vor⸗ urteilsfreie Behandlung unſchwer eine Ver ſtändigung herbeigeführt werden könnte.„Die Worbündeten, die Amerikaner“,— ſo hat der ranzöſiſche Herr Miniſterpräſident vorgeſtern ausgeſprochen„ſollen wiſſen, daß Frank reich nicht ruhig ſein kann, ſolang von Deutſch— land dieſes Waffengeklirr herüberſchallt.“ Ich bitte Sie um alles in der Welt, wo hören Sie in Deutſchland ein ſolches Waffengeklirr? Es klingt faſt wie Hohn, wenn ſolche Worte über ein Land geſagt werden, in dem es keinen ſtaatlichen Rüſtungs betrieb gibt, deſſen gering⸗ fügige Truppen weder ſchwere Artillerie, noch Flieger, noch Tanks beſitzen, deſſen Feſtungen geſchleift oder völlig unmodern ſind und von deſſen Gebiet man 55 000 Quadratkilometer zugunſten ſeiner Nachbarn demilitariſiert hat. Ich frage Herrn Herriot, ob er wirklich im Ernſte der Anſicht iſt, daß die von ihm ange— führten Einzelheiten auch nur im entfernteſten als ein Beweis für die Bedrohung der Si— cherheit Frankreichs angeſehen werden könn ten. Ich bin mit ihm einig darüber, daß!»ich⸗ tiger als die Zahl der Waffen und Munition die moraliſche Abrüſtung iſt. Nun glaube ich allerdings nicht, daß ein Mangel moraliſcher Abrüſtung aus einzelnen Sätzen niilitäriſcher Dienſtinſtruktionen gefolgert wer⸗ den kann, wie Herr Herriot ſie zitiert hat. Das hat mit Anagriffsabſichten nicht das geringſte zu tun. Die moraliſche Abrüſtung wird in einem geſund empfindenden Volke ſicherlich nicht dadurch gefördert, daß man nach den er— ſten Anzeichen der Entſpannung ſofort wieder mit diktatoriſchen Befehlen zuſetzt und ihm die erſte weſentliche Erleichterung, die der Verſailler Vertrag zu ſeinen Gunſten be— ſtimmt, nämlich die Einſchränkung der mili⸗ täriſchen Okkupation, durch einſeitigen Be— ſchluß verweigern. Ich hoffe doch, daß mancher, der die Rede des franzöſiſchen Herrn Miniſterpräſidenten ohne Voreingenommeuheit geleſen hat, ſich fragen wird: Können die(lli— ierten nur dieſe Einzelheiten zur Begründung! der Nichträumung der Kölner Zone anführen? Und ich knüpfe hieran die weitere Frage an Herrn Herriot: Iſt er entſchloſſen, die nördliche Rheinland zone ſofort zu räumen, nachdem die Beſeiti⸗ gung der Deutſchland etwa nachgewieſenen Verſtöße in der Abrüſtung ſichergeſtellt iſt? Eine klare Antwort auf dieſe Frage finde ich in ſeiner Rede nicht. Es iſt aber zum minde— ſten doppeldeutig, wenn er ſagt, daß die fran⸗ zöſiſchen Truppen am Rhein die wichtigſte und vielleicht ſogar die letzte Bürgſchaft für die Sicherheit Frankreichs ſeien. Dieſe Doppeldeu⸗ tigkeit wird auch nicht durch die Erläuterung beſeitigt, die Herr Herriot jener Stelle ſeiner Rede geſtern gegeben hat, durch die Worte, ſeine Haltung ſei nicht durch den Wunſch dik⸗ tiert, für unbeſtimmte Zeit am Rhein zu hlei⸗ ben. Sie werden es begreiflich finden, daß weite Kreiſe Deutſchlands die alliierte Be⸗ gründung der Nichträumung nur als einen Vorwand anſehen. Ich kann nur nochmals betonen, daß die Reichsregierung niemals Ge⸗ legenheit gehabt hat, zu der Möglichkeit eines Kompromiſſes Stellung zu nehmen. Sie würde es, wenn es die Räumung zu einem ſpäteren Termin— ſagen wir einige Monate nach dem 10. Januar garantiert hätte— nicht ohne wei⸗ teres abgelle aben und würde auch jetzt nicht ohne weiteres ablehnen. Zu allen ſol— chen Löſungen kann man aber nur gelangen, wenn man die Angelegenheit nicht in einen öffentlichen Notenwechſel, ſondern auf dem Wege vertrauensvoller Verſtändigung behan— delt. Dazu iſt die Reichsregierung jederzeit bereit. Der franzöſiſche Herr Miniſterpräſident hat die Einzelheiten ſeiner vorgeſtrigen Aus— führungen unter den Geſichtspunkt der allgemeinen Sicherheitsfrage geſtellt. Er hat damit ein Thema angeſchnitten, das auch in Deutſchland die Oeffentlichkeit lebhaft beſchäftigt. Es liegt auf der Hand, daß das von ſtark gerüſteten Nachbarn umgebene eutwaffnete Deutſchland das Bedürfnis nach Sicherheit lebhaft empfindet. Die Reichsregi rung ſteht deshalb dem Sicherheitsged nicht nur ſympathiſch gegenüber, ſondern hat an ſeiner Verwirklichung auch ihrerſeits ein reales Intereſſe. Herr Herriot hat bei ſeinen Ausführungen den Gedanken der Welt kon vention in den Vorderarund geſtellt, wie ſie durch das bekannte Genfer Protokoll vom Herbſt vorigen Jahres angeſtreht wird. Eine ſolche, alle Staaten umfaſſende Weltkonven— tion ſcheint auch mir das Endziel zu ſein. Wenn er dabei daran denkt, das Endziel einer Weltkonvention durch Abmachungen zwiſchen einer Gruppe von Staaten vorzubereiten, und damit das Problem zunächſt für die Fälle zu löſen, in denen es als unmittelbar akut ein⸗ pfunden wird, ſo iſt die Reichsregierung durchaus bereit, hieran poſitiv mitzuarbeiten. Wenn aber internationale Verträge von der Art eines Garantiepaktes wirklich wirkſam ſein ſollen, ſo iſt es nötig, daß nicht nur die Regierungen rechtlich daran gebunden ſind, ſondern daß auch der geſchloſſene Wille der Völter ſelbſt dahinter ſteht. Das kann nur er— reicht werden, wenn die unerläßlichen pſycho logiſchen Vorausſetzungen auf allen Seiten erfüllt ſind. Die wahre Verſtändigung und Verſöhnung der Völker kaun nicht vollendet werden, ſolange ein einzelnes Land zum Ver⸗ brecher au der Menſchheit geſtempelt wird, und ſich nicht das ganze Ausland von der Unrich⸗ tigkeit der Anklage überzeugt, das deutſche Volt habe durch ſeinen Angriff den Weltkrieg entfeſſelt. Der zweite Punkt iſt der, daß es mir für das Zuſammenleben der Pölker nicht för— derlich erſcheint, wenn verſucht wird, innen— politiſche Gegenſätze anderer Länder für die Auseinanderſetzung ihrer außenpolitiſchen Probleme zu verwerten. Ich hoffe, daß die franzöſiſche Regierung, die nach den Worten ihres Leiters die innere Politik ihrer Alliier⸗ ten uneingeſchränkt reſpektieren will, dieſen ſelbſtverſtändlichen Grundſatz Deutſchland gegenüber nicht außer Acht läßt. Davon ab⸗— geſehen möchte ich in dieſem Zuſammenhaug aber die Frage ſtellen, welchen Anlaß denn das Ausland hat, von der Regierung Luther irgend eine reaktionäre Politik! Es iſt gerade mein Beſtreben geweſen, e gierung zu bilden, die eine breite Grundlage im Parlament beſitzt und dadurch den parla mentariſch demokratiſchen Gedaulen in nög lichſt weitem Umfange verwirklicht. Ich bitte Sie, meine beiden Reden im Reichstage nach zuleſen, die doch über dieſen entſcheidenden Punkt klare und eindeutige Auskunft geben, die insbeſondere feſtſtellen, daß die 1 Londoner Abmachungen für uns bindendes Reit ſind. Der franzöſiſche Herr Miniſterpräſident hat ſeine ganze Politik vorgeſtern zuſammen— gefaßt in drei Worte: Schiedsgericht, Sicher⸗ heit, Abrüſtung. Dieſes Programm kann ich für Deutſchland akzeptieren. Die Reichsregie— rung iſt bereit, ſich dafür einzuſetzen, daß der Schiledsgerichtsgedanke, deſſen Ver⸗ wirklichung vielleicht den wertvollſten Teil der Londoner Vereinbarungen darſtellt, im inter— nationalen Leben immer allgemeiner zur Gel— tung kommt. Sie will, wie ich ſchon betonte, mitwirken an der Kerſtellung einer Gewähr für die Sicherheit und Freiheit der Völker. Hinſichtlich der Abrüſtung hat ſie eine gewal⸗ tige Vorleiſtung bewirkt und kann nur hoffen, daß der im Verſailler Vertrag angegebene Grund für dieſe Vorleiſtung, die allge⸗ meine Abrüſtung, bald in die Tat um⸗ ſetzen wird. e 7. cee eee Braun wiedergewählt. Berlin, 30. Jau. Die heutige Sitzung des preußiſchen Landtages, auf deren Tagesord⸗ nung die Wahl des M iniſterpräſi; denten als einziger Punkt ſtand, wurde um 2.15 Uhr vom Präſidenten Bartels eröffnet.“ Zunächſt gab der Zentrumsabgeordnete He⸗ rold eine Erklärung ab, daß er vor acht Ta⸗ gen gegen ſeinen Willen von der Teilnahme der zweiten Abſtimmung(Mißtrauensvotum gegen Braun als Unterrichtsminiſter) abgehal⸗ ten worden ſei. Er ſei entſchloſſen geweſen, auch bei dieſer Abſtimmung ebenſo wie vorher und nachher mit Nein zu ſtimmen. 5 Dann wurde außerhalb der Tagesord— nung der demokratiſche Antrag zum Falle Nehring(Landespfandbriefanſtalt) mit einer von den Sozialdemokraten beantragten Abänderungen angenommen, wonach ſie einen beſonderen Unterſuchungsausſchuß von 29 Mitgliedern überwieſen wird. Ein kommuni⸗ ſtiſcher Antrag, zunächſt die Amneſtieanträge zu behandeln und auf die Tagesordnung zu ſetzen, ſcheiterte an dem Widerſpruch der Nech⸗ ten, was von den Kommuniſten mit Rufen wie: Lumpen, Schufte uſw.“ quittiert wurde. Darauf brachten die Kommuniſten einen neuen Antrag ein, der Auflöſung des Landtages und Neuwahl am 25. Februar verlangt, weil der gegenwärtige Landtag als Parlament der kapitaliſtiſchen Ausbeuter nicht arbeiten könne. Auch dieſer Antrag ſcheiterte am Widerſpruch der Mehrheit. f Endlich konnte der Landtag in die Bera— tung der Tagesordnung eintreten. Die Kom muniſten ſetzten auch hier ihre Störungstaktik fort, indem ſie eine Ausſprache über das Pro⸗ gramm der(noch gar nicht benannten)) Kan⸗ didaten für den Miniſterpräſidentenpoſten ver⸗ langten. Der Verſuch war natürlich vergeblich. Um 3.45 Uhr konnte der Namenaufruf für die Wahl des Miniſter⸗ präſidenten begonnen werden. Das Ergebnis war folgendes: Abgegeben wurden 441 Stimmen, unbeſchrieben waren 6 und ungültig 1 Stimmzettel. Bei 435 gültigen timmen betrug die abſolute Mehrheit 218. s entfielen auf Braun(S.) 221, v. K ries (Du.) 175, Pieck(K.) 39. Der Präſident ſtellte feſt, daß der bishe⸗ rige Miniſterpräſident Braun zum Miniſter⸗ präſidenten wiedergewählt ſei, welche Feſtſtel⸗ lung von der Linken und aus der Mitte her— mus mit lebhaftem Beifall und Bravo auf— enommen wurde. Damit war die Tagesordnung erledigt. Der Präfident erhielt die Ermächtigung, den Termin und die Tagesordnung der nächſten itzung im Einvernehmen mit dem Aelteſten⸗ feſtzuſetzen. Der ſpäteſte Termin dafür iſt der 5. Februar, der Tag, bis zu dem das Mau⸗ dat des Präſidenten Bartels läuft. Nach der Geſchäftsordnung muß der Präſident vier Wo⸗ chen nach der erſten Wahl ſich einer Neuwahl unterziehen. Schluß 4.45 Uhr. * Preſſeſtimmen zur Wiederwahl Brauns. in, 31. Jan. Die große Rede des Reichskanzlers wird in der Berliner Preſſe noch nicht kommentiert, dagegen widmen dite Blätter längere Beſprechungen dem Ergebnis der geſtrigen Abſtimmungen im preußiſchen Landtage. So ſchreibt die„Kreuzzeitun g“, das Geſellſchaftsſpiel von Wahl, Sturz und Wie⸗ derwahl Brauns könne ſich von jetzt ab im⸗ mer wiederholen. Das preußiſche Zentrum habe eine Politik der Verärgerung getrieben. Es werde Auſgabe der Rechtspartejen ſein, durch Neuwahlen die bürgerliche Regierung herbei zu führen. Die„Deutſche Tagesztg.“ ſpricht von einem Pyrrhusſieg. Die„Germania“ erklärt, die Ziffern 221 gegen 175 zeigten die wahren Kräfteve hältniſſe im preußiſchen Landtage. Die Koali⸗ tionsparteien dürften mit Stolz auf die Ab⸗ ſtimmung zurückblicken, die gezeigt habe, daß die Rechtsparteien von ſich aus nicht imſtande ſeien, eine eigene, arbeitsfählge Regierung zu bilden. Erwieſen dagegen ſei, daß die kleine Koalition ſehr wohl imſtande ſei, die Geſchicke Preußens zu lenken. Das Zentrum dürfe mit — großem Dank auf das Ergebnis der Wahl zu⸗ rückblicken und die Wählerſchaft im Laude 3 —— ende das geſchloſſene Vorgehen der Zen⸗ iSſraktion dankbar begrüßen. 70 Der„Vorwärts“ weiſt darauf hin, wie wenig das vorſchnelle Wort der„eig „unrühmlichen Ende“ Brauns berechtigt weſen ſei, habe ſein parlamentariſcher Sieg ſeieſen. Ein Erfolg, wie der geſtrige, falle manden in den Schoß, ſondern könne nur ch bohe V. enſte um den Staat, gewon⸗ nen werden. Dieſe Perdienſte ſeien geſtern an⸗ klannt worden. Trotz der moraliſchen Genug. uung bedeute aber das Ergebnis noch keine Löſung der preußiſchen Kriſe. Die Unſicherheit der Mebrheitsverhältniſſe beſtehe fort. Wenn t auf die Auflöſung verzichtet werde, ſei ies vielleicht ein ebenſo großer Fehler wie lener, der im Reich gemacht worden ſei, als man nicht ſofort nach der Dawesabſtimmung vom 29. Auguſt das Parlament auflöſte. Ge— länge es Braun nicht, beſſer geſichtete Mehr⸗ eitsverhältniſſe zu ſchaffen, ſo ſei mit der Moglichkeit zu rechnen, daß er die Wahl nicht annehme. Die Neuwahl des Landtages werde wohl nicht lange auf ſich warten laſſen. Politiſche Umſchau. Der deulſch-ameritaniſche Handelsvertrag. Im Außenausſchuß des amerikaniſchen Senats ürd am Montag der Handelsvertrag zwiſchen Auschland und den Vereinigten Staaten zur Verhandlung gelangen. Hoover und Hughes ſind zu Erklärungen aufgefordert worden, insbeſon— dere über die Gleichſtellung der beiden Handels marinen. Bekanntlich iſt die Gleichberechtigung der einzige Punkt, der vom Senat angegriffen wurde, weniger um deswillen, weil ſie Deutſch— land gewährt werden ſolle, ſondren weil der deutſch⸗ameritaniſche Handelsvertrag allen Han⸗ belsverträgen zum Vorbild dienen ſoll. Ueber den Ausgang der Senatsdebatte und die Aus— ſiſichten der Ratifikation iſt ſchwer etwas vor— auszuſagen. Bekanntlich arbeiten die Schiff— fahrtskreiſe ſehr ſtark gegen die Ratifikation in der jetzigen Faſſung. — Der Schlußbericht der Kontrollkommiſſion, Nach dem„Petit Pariſien“ hofft man, daß der Schlußbericht der Kontrollkommiſſion Mitte der kommenden Woche im Beſitz des interalliierten Militärkomitees in Verſailles ſein werde. Der Bericht werde daun mit einer Meinungsäuße— rung des Komitees an die Botſchafterkonferenz gehen. Es ſei ſehr wahrſcheinlich, daß dieſe Marſchall Foch um eine Aeußerung bitten wird, um ſich dann mit der Note an Deuſchland zu be faſſen — Stellungnahme des Vatikans zu Herriots Angriffen. Aus Kreiſen des Vatikans wird be— kannt. daß man dort die bekannten Angriffe Herriots gegen den Vatikan zunächſt unbeant— wortet zu laſſen beabſichtigte. Zur Rechtferti— gung des verſtorbenen Papſtes Benedikt 15. und des Kardinals Gaſpari habe man ſich aber ent— ſchloſſen, auf die Rede Herriots zu antworten. Der Leitartikel des„Oſſervatore Romano“ ſtelle lediglich eine Zurückweiſung gewiſſer Behaup— tungen Herriots dar, nicht eine allgemeine Dar— legung der vatikaniſchen Politik während des Krieges. Es ſei jedoch, wie weiter verlautet, nicht ausgeſchloſſen, daß der Vatikan noch an— dere Auslaſſungen gegen Herriot veröfſentlichen werde. Hätte Herriot diplomatiſche Schriftſtücke verwandt, ſo hätte auch der Vatikan mit amt— lichen Enthüllungen, vielleicht ſogar mit einem Weißbuch, geantwortet. — Der elſäſſiſche Zentrumsführer Hauß ge— ſtorben. Der Führer des elſäſſiſchen Zentrums und langjährige Reichstagsabgeordnete Karl Hauß iſt geſtorben. Hauß, der immer für die Neutraliſierung der Reichslande eintrat, wurde im Oktober 1918 zum Staatsſekretär für Elſaß— Lothringen ernannt. — Die hbelgiſche Miniſterkriſe. Wie das „Journal“ aus Brüſſel meldet, hat ſich in der belgiſchen Kamen ine Mehrheit gefunden, die die Frage des Fra. mrechts für die Pro— U vinzlalwahlen auf die Tagesordnung geſetz hat. Damit iſt die Miniſterkriſe aktuell gewor⸗ den. Etwa Mitte Februar wird ſi chdie Kammer mit der Frage des Frauenſtimmrechtes befaſ⸗ ſen, zu welchem Zeitpunkte der Rücktritt der li⸗ beralen Miniſter erfolgen dürfte. — Ruſſiſche Reformen. Das Präſidium des Zentralexekutivkomitees erließ eine Verfügung, durch die die Wahlbeſtimmungen in einigen Punkten abgeändert werden. Die Wahlen für die Sowjets werden für ungültig erklärt, wenn an den Wahlen weniger als 35 Prozent teilge⸗ nommen haben oder wenn ſeitens der Wähler Klagen über ein ungeſetzliches Vorgehe! der Wahltommiſſionen vorliegen. Das Volkskom⸗ miſſariat der Finanzen ſtellte ſeſt, daß der Geld⸗ umlauf der Sowjetunion genügend ſtabiliſiert ſei. Es hob alle Beſchränkungen für Privatper⸗ ſonen, die ſich an den Deviſengeſchäften und dem Wertpapierhandel an den Börſen der Sowzjet⸗ union nicht beteiligen konnten, auf. Die Be⸗ ſchränkungen fallen weg, ſoweit es ſich um Geld⸗ ſorten handelt, deren Umlauf in der Sowjet⸗ union geſtattet iſt, ſowie beim Handel mit aus⸗ ländiſchem Gold, Silber, Goldbarren, Münzen und ſonſtigen Zahlungsmitteln. Aus Nah und Fern. Darmſtadt, 30. Jan. Die heutige Landtag: ſitzung brachte nicht die von den zahlreichen Tri bünenbeſuchern erwartete Präſidentenwahl, ſon— dern das Haus trat um 10,15 Uhr ſoſort nach Erledigung einiger kleinerer Vorlagen in die Beratung der Tagesordnung ein. Dabei b über die Bewilligung eines Kredites ve 20 000 Mark für den Erweiterungsbau der Lu pusheilſtätte zu Gießen zu einer ausgedehnten Debatte, die ſich über mehr als eine Stunde er— ſtreckte. Die Vertreter der Deutſchnationalen u. des Bauernbundes wandten ſich gegen die Be— willigung des Kredites, da die Bekämpfung die— ſer Seuche in erſter Linie Sache des Reiches ſei. Es kam zwiſchen dem Staatspräſidenten Ullrich ind dem Abgeordneten Dr. Leuchtgens(Bauern— bund) zu einer ſcharfen der Maßgabe, das Reich ſolle energiſch aufgeſor— dert werden, ſeinerſeits finanzielle Hilfe zu lei— ſten. Eine weitere ausgedehnte Debatte entſtand bei der Beraung der Amneſtieanträge der So— zialdemokratie und der Kommuniſten. Von Sei— ten der Linksparteien wurden dabei heftige An— griffe gegen die Rechtsſprechung im Reiich erho— ben. Dem gegenüber nahm der Vertreter der Regierungsparteien die heſſiſche Juſtiz und die Rechtspflege in Heſſen in Schutz. Die Anträge der Kommuniſten und Sozialdemokraten fanden ſchließlich Ablehnung. Einſtimmig angenommen wurde ein Antrag Schreiber(Demokrat), der eine wohlwollende Nachprüfung aller politiſcher Strafſachen empfiehlt. Die Sitzung ſchloß um 2,15 Uhr. Die nächſte Sitzung wird noch an— beraumt. Offenbach, 30. Jan. Durch einen groben Un fug wurde in einem hieſigen Theater eine der mitwirkenden Damen durch einen Schuß ſchwer verletzt. Statt den in der Vorſtellung notwendi— gen Schuß hinter der Bülne abzugeben, hat einer der Schauſpieler die Schußwaffe auf der Bühne abgedrückt und dabei die Dame ſchwer verletzt, ſodaß ſie in das Krankenhaus aufge— nommen werden mußte. Dirmſtein, 30. Jan. Die 74jährige Witwe Annemaria Kaiſer, die im Anweſen ihres Soh⸗ nes, Landwirt J. Kaiſer, wohnt, wollte aus dem Keller Kartoffeln holen. Als ſie den Keller betrat, ſtürzte das Gewölbe infolge Ueberlaſtung mit einer größeren Menge Backſteine ein. Durch die herabürzenden Steinmaſſen wurde ſie ſofort erſchlagen. Ihr Sohn, der gerade mit Abladen eines Wagens Steine beſchäftigt war, fiel mit der Kellerdecke in den Keller hinab, trug aber keinen Schaden davon. Betzdorf, 30. Jan. Das Schloß von Friede— wald, wohl der ſchönſte Kunſtbau des Weſter— waldes, ſteht zum Verkauf. Das Schloß wird etwas mehr wie eine Million Mark koſten. Vor 30 Jahren wurde das damals halb verfallene ieee ee eee e 2 Schloß von dem Grafen von Hachenvurg wie. der aufgebaut. Vor dem Kriege ging es an dei Fürſten von Sayn⸗Wittgenſtein über, der es im Laufe des Krieges an Kommerzienrat Os⸗ wald iin Koblenz verpachtete. g Erbach(Odenwald), 30. Jan. Bei einem Einbruch bis jetzt unbekannter Diebe in das hieſige Kreisamt wurde ein Geldbetrag von 600 Mark ageſtohlen. Früntiſch⸗Crumbach, 30. Jan. In einem Zu⸗ ſtand nervöſer Ueberreizung hat ſich die Ehefrau G. Born 3. in ihrem Keller erhängt. Wahrſchein⸗ lich liegt die Urſache in mißlichen wirtſchaftlichen Verhältniſſen. Große Bauerntagung in Mainz. tag, den 25. Januar ſeine rheinheſſiſchen Mit⸗ eingeladen. Der große Saal des Gutenberg⸗ laſino war voll beſetzt. ren auch Vertreter des Rheingauer und des Nahe-Weinbaues erſchienen. Die Provinzial— und Kreisdirektionen, der Oberbürgermeiſter der Stadt Mainz, ſowie die Landwirtſchaftskam⸗ mer Wiesbaven hatten ebenfalls ihre Vertreter eutſandt. Nach vorausgegangener Begrüßu tig durch Herrn Dr. Lotz-Gonſenheim, der die Ver— ſammlung leitete, ſprach als erſter Rebner das geſchäftsſührende Vorſtandsmitglied der Ver⸗ einigung der deutſchen Bauernvereine, Herr Br. Auseinanderſetzung. Die Vorlage wrde ſchließlich angenommen mit N Erong-Münzebrock, Mitglied des Reichstages wärtige wirtſchaftspolitiſche Lage und der Bau— ernſtand“. Ausgehend von den außen- und in⸗ nerpoletiſchen Zuſtänden der Vorkriegszeit be— handelte er nacheinander die wichtigſten wirt⸗ ſchaftlichen Probleme: Die Rentenbank und da— mit zuſammenhängende Fragen, Erfaſſung und Berichtigung der Wehrbeitragswerte, Reformie— rung der Steuergeſetze, Aufwertung, Zollpolititk uſw. Er betonte ausdrücklich, daß der Bauern— tand den ihm zuſtehenden Einfluß in Politik und Regierung nur dann gewinnen könne, wenn er in mächtigen Reichsorganiſationen reſtlos zu— ſammengeſchloſſen wäre, wenn der Bauernſtand mehr als bisher ſeine Geſchicke ſelbſt in die Hand nehme und auf der Grunplage einer chriſt— lichen Weltanſchauung Wirtſchaſtspolitik de— treibe. Nach dem Programm:„Erhaltung ger Bauernhöfe und der Bauernfamilien auf den Höſen“ wäre eine ſolche Politik am beſten ge— währleiſtet in dem Zuſammenſchluß der deutſchen Vauernvereine. Als zweiter Redner ſprach in Vertretung Generaldirektors Dr. Aengenheiſter-Freiburg, der Leiter der Jungbauernbewegung in Badegn, er W. Hörner-Karlsruhe, über das Thema: „Jungbauern vor.“ Er betonte vor allen Din⸗ gen die Ziele und den Zweck der Jungbaueru— bewegung, die neben einer geiſtigen und körper— lichen Ertüchtigung unſerer jungen Landwirte darin zu ſuchen ſei, daß unſere Bauernſöhne zu brauchbaren Männern und tüchtigen Staatsbür— gern herangebildet werden. Dazu ſei nötig, daß ſie von früheſter Jugend an mit den Aufgaben und Zielen der deutſchen Bauernbewegung be⸗ kannt gemacht würden, nur dadurch könne die Liebe zur Heimat und Scholle und das Landvolk nach wie vor als Jungbrunnen von Staat und Wirtſchaft erhalten werden. Darauf ſprach Herr Direktor Dr. Graß-Cob⸗ lenz, Mitglied des preußiſchen Landtags, über „Weinbau und Schutzzoll“. Redner entwickelte all die Gründe, die die Annahme des deutſch⸗ ſpaniſchen Handelsvertrages unmöglich machten, wenn nicht der rheiniſche Weinbau zugrunde gehen ſolle. Der Winzerſtand verlange Gleichbe⸗ rechtigung mit den anderen Berufsſtänden, or allen Dingen eine Berückſichtigung ſeiner wich— ligſten Lebensintereſſen. Wenn der deutſch⸗⸗ ſpaniſche wie auch die anderen Handelsverträge aus rein wirtſchaftlichen Erwägungen heraus aufgebaut würden, müſſe auch dem deutſchen Weinbau Gerechtigkeit zuteil werden. Der Heſſiſche Bauernverein hatte auf Sonn⸗ glieder zu einer großen Kundgebung nach Mainz. Wegen der Wichtigkeit der Tagung und der angekündigten Redner wa— ö und des Reichswirtſchaftsrates, über„die gegen— 1 FP 0 au ſion, woran ſich außer d insbeſondere der Direktor d klammer Wiesbaden, Herr Dr. J Vorſitzende des Rheingauer Weinbauvereins, Herr Bürgermeiſter Hirſchmann⸗Mittelheim, außerdem verſchiedene rheinheſſiſche Landwirte beteiligten. Die Stellungnahme der Verſamm—⸗ lung zum deutſch⸗ſpaniſchen Handelsvertrag wurde in nachſtehender Entſchließung niederge⸗ gelegt: „Die heute, Sonntag, den B. Januar 1935, zu Mainz im GutenbergKaſino tagende⸗ große Verſammlung der rheinheſſiſchen Mitglieder des Heſſiſchen Bauernvereins, zu der auch Vertreter des Rheingaues und Nahe⸗Weinbaues erſchienen waren, erhebt einmütig ſchärfſten Proteſt gegen den Abſchluß des deutſch⸗ſpaniſchen Handels⸗ vertrages. Wir fordern wlederholt die ſchleu— nigſte Beſeitigung der den deutſchen Weinbau und die Exiſtenz des geſamten Winzerſtandes vernichtenden Beſtimmungen dieſes Vertrages. Die rheiniſchen Winzer verlangen, daß zur Wahrung ihrer berechtigten Lebensintereſſen! fortan bei allen den Weinbau betreffenden, ins beſondere bei Handelsvertragsverhandlungen in⸗ erkannte und von der Winzerſchaft ſelbſt vorge-“ ſchlagene Sachverſtändige gutachtlich gehört und ihre Vorſchläge auch berückſichtigt werden. Der deutſche Weinbau iſt ruiniert, wenn ihm! nicht raſcheſtens und tatkräftig geholfen wird.“ Lokale Nachrichten. * Zur gefl. Beachtung. Der heutigen Nummer des„Viernheimer Anzeigers“ liegt„Die [Starkenburg“ bel. Es empfiehlt ſich die einzelnen Nummern anfzubewahren und dieſe in einem Band zu ſammeln. Zu gegebener Zelt kann man dieſe zur Unterhaltung immer wieder hervorholen. * 25⸗jähriges Arbeitsjubiläum Auf das 25,jährige Arbeltejabtläum bei der Firma Heinrich Jakob& Co. kann Frau Ell⸗ ſabeth Faber Wtw. zurückblicken. Auz Anlaß deſſen, wurde dleſelbe durch gige Geldſpende von der Firma geehrt. Da die Jubilare z. Zt. krank im Mannheimer Kronkenhaus weilt, wird ſie dieiſe Anerkennung um ſo dankbarer entge— gennehmen. * Delegiertentag Der aus Anlaß des Wertungsſingens bel dem am 17. Mai ds. Ihrs. ſtattfindenden 25⸗jährigen Stiftungsfeſte des Ge. ſangvereins Sängerbund am geſtrigen Sonntag im Gaſthaus zum Kalſerhof elnberaumte Dele⸗ giertentag hatte ſich eines guten Beſuches zu er freuen. Nach Zlrkulieren der Anweſenheitsliſte, begrüßte der 1 Vorſ. Herr Nikl. Helbig an Stelle des verhinderten Feſtpräſidenten Herrn Bürgermelſter Lamberth, dle in ſo ſtattlicher An⸗ zahl erſchlenenen Delegierten der einheimiſchen und auswärtigen Vereine und machte nach erfolgter Einſichtnahme in der Anweſenheitsliſte die er⸗ freullche Mittellung, daß das Wertungeſingen als geſichert gelte. Ueber die hierzu aafgeſtellten Punkte konnte nach reger Debatte bald eine Einigkeit erzielt werden. Nach einigen Lieder, und Quarteitvorträgen erwähnte nochmals der 1. Vorſitzende, daß eln jeder Anweſende zum guten Gelingen des Feſtes beitragen möge und ſchloß mit einem Hach den ſo gut verlaufenen Delegiertentag. Die Weiße Woche bei Schmoller in Mannheim eerftent ſich eines rleſigen Zu⸗ laufs. Hausfrauen, beachtet die heutige Beilage LZabletten in allen Apotheken u. Drogerien erhältlich heiſerkei, Katarrh * 1 —— 4 e. Blätter für Hieunalkunde und lieimalpflege 2. Jahrgang Heppenheim(Bergſtr.), Januar 1925. 0 Nummer 1 Die drei ſchönen uſens. Roman von Fr. Lehne. 26. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Die Sophienluſt war bald erreicht. Der ſchöne Vergnügungsgarten mit den großen Bäumen wies eine Menge Beſucher auf, die bei der Ankunft der neuen und allgemein bekannten Gäſte intereſſiert aufſchauten. „Der reiche Hoſemann mit ſeiner Braut! Wirklich — ein Bild von einem Weib!“ Der Kommerzienrat hörte es und geſchmeichelte Eitelkeit ſchwellte ſeine Bruſt. Er kannte den Sprecher. Es war ein Großgrundbeſitzer aus der Umgebung, mit dem er früher geſchäftlich zu tun gehabt hatte. Ver⸗ bindlich grüßte er nach dem Tiſche, wo der Baron Reb⸗ bing mit einigen Bekannten ſaß. Die drei hatten in der Glasveranda an einem der weißgedeckten Tiſche Platz genommen, von wo aus man den Garten überſehen konnte bis hin zu dem großen Springbrunnen, in dem ein Drache aus verwittertem Sandſtein Waſſerſtrahlen hochauf warf, die leiſe plät⸗ ſchernd in das Baſſin zurückfielen. Der Kommerzienrat hatte Kaffee, Schlagſahne und verſchiedenes Gebäck beſtellt. Die Unterhaltung be⸗ ſtritt er hauptſüchlich mit Giſela. Thora, die in nach⸗ läſſiger Haltung in ihrem Stuhl lehnte, beteiligte ſich kaum daran. An ihrer linken Hand, die leicht auf der Brüſtung der Veranda lag, funkelte der köſtliche Bril⸗ lant ihres Verlobungsringes. Hoſemann nahm ein No⸗ nzbuch aus der Taſche, und an Hand kurzer Bemer⸗ kungen darin ſchilderte er ausführlich ſeine Hochzeits⸗ reiſepläne, nicht ohne die Hotels, in denen er ab zuſtei⸗ gen beabſichtigte, laut zu erwähnen, und er dachte da⸗ bei daran, welches Auſſehen ſeine ſchöne junge Frau in den eleganten Häuſern erregen würde. Er wollte Tho⸗ ra Italien, Griechenland und Aegypten zeigen und auf der Rückreiſe ſich längere Zeit an der Riviera auf⸗ halten, um den Karneval in Nizza mitzumachen. Es gelang Intereſſe an dieſen Plänen zu erwecken der ſie zunächſt galten. Förmlich gelangweilt hörte ihm Thora zu. Seine ölige Stimme ging ihr auf die Ner⸗ ven. Und die ſollte ſie nun immer— immer ertragen müſſen? Ein leiſes ſchauderndes Fröſteln lief durch ihre Glieder. Und ſie ſah hinaus in den herrlichen Garten. Da leuchtete es in ihren Augen auf. Unter den neuen Beſuchern, die jetzt durch die Eingangpforte ka— men, entdeckte ſie einen, mit dem ſich ihre Gedanken immer beſchäftigen mußten. Und der ſteuerte mit ſei⸗ nem Begleiter gerade auf die Veranda zu, ſtutzte ein wenig bei ihrem Anblick und nahm dann in ihrer un⸗ mittelbaren Nähe Platz. Ihr Herz tat einige raſche Schläge. Doch bald hatte ſie ſich wieder in der Gewalt. Und wenn ſie bis jetzt kaum etwas genoſſen, ſo ließ ſie ſich nun den Kuchen ſchmecklen und beteiligte ſich auch lebhafter an der Un⸗ terhaltung. Die Herren hatten ſich ſo geſetzt, daß der eine von ihnen Thora gerade ins Geſicht ſehen konnte. Es war Harald Florſtedt mit Fritz Kießling, der, am erſten Oktober vom Militär entlaſſen, noch acht Tage in der Stadt bleiben wollte, um verſchiedenes zu erledigen— und um Annelies Bernhauſen zu ſehen und zu ſprechen, was ſich wegen der Hochzeitsvorbereitungen ſicher leich⸗ ter als im Sommer bewerkſtelligen ließ. Jetzt würde ja niemand Zeit haben, auf die Jüngſte zu achten! Der Kommerzienrat, der mit dem Rücken gegen die beiden Herren ſaß, ſtand jetzt auf, um nochmals ſelbſt für die Damen am Büſett Gebäck aus zuſuchen. Thora lauſchte auf die Unlerhaltung ihrer Nachbarn. Klar und deutlich hörte ſie Florſtedt ſagen:„Daß das Porträt den uneingeſchränkten Beifall gefunden hat, iſt mir ein Beweis, daß es mir nicht mißlungen iſt. Ebenſo anerkennend haben ſich maßgebende Kritiker ge⸗ äußert. Miß Stork iſt ja alles andere als eine Schön⸗ heit. Aber ie hat Raſſe und Temperament; ſie iſt dantbares Modell für einen Maler, iſt keine e r 8 r We ee 18 Pracht“. Was Sie ſonſt mut„Kießling, iſt aber nicht! Miß Stork hat kein Intereſſe für mich. Sie ſchwärmt für zweierlei Tuch— und wäre es ſo, wie Sie annehmen— ich müßte bedauern! Ich will frei ſein und bleiben! Selbſt wenn mir noch mehr Hinder⸗ niſſe— böswillig oder gedankenlos— in meinen Weg geſtellt würden, als ich bisher habe wegräumen müſ⸗ ſen! Verächtlich iſt mir jeder, der ſich um ein beque⸗ mes Leben, um Reichtum oder ſonſt irgendwelche Vor. teile verkaufen kann! Beſonders eine Frau, die ihr— Schönheit auf den Markt trägt und dem Meiſtbietenden überläßt! Leider gibt es genug ſolcher Weſen, die ich ihrer Armſeligkeit wegen bedaure, hinter deren blenden, der Außenſeite eine kalt berechnende Seele voller nie⸗ driger Inſtinkte ſich verbirgt. Solche Luxusgeſchöpf. leben nur im Schatten! Mir ſtählt aber der Kampf die Kräfte, und ich ſehe überall die Sonne— und in meine Dachflube kommt ſie zuerſt hinein!“ Ein übermütiges Siegerlächeln lag auf ſeinem ſchö⸗ nen brünetten Geſicht. Bang fühlte Giſela, die ebenfalls dieſe Worte ver⸗ nommen, daß ſie eine tiefere Bedeutung haben und ar eine ganz beſtimmte Adreſſe gerichtet ſein mußten— und dieſe Adreſſe kannte ſie! Sie vermied, Thora anzuſehen, die in nervöſem Spiel auf der Brüſtung der Veranda ein Stück Ku⸗ chen zerbröckelte. Der Kommerzienrat kam zurück, gefolgt von einem Kellner. Florſtedt hatte jetzt Gelegenheit, einen Gruß anzubringen. Arlig erhob er ſich. Mit einer halb ver⸗ legenen, halb vertraulichen Geſte dankte der Kommer⸗ zienrat und nahm dann ſeinen Platz neben den Damen wieder ein. f g Thora bat ihn um eine Zigarette. Der bläuliche zarte Rauch ſchwebte wie ein leichter Schleier vor ihrem Geſicht. Es war ihr eine Qual, den Blicken des Künſtlers ausgeſetzt zu ſein. Tränen der Wut, der Em: hätte ſie weinen mögen— und mußte doch Heorſſetz Der Wiederaufbau des Bergfrieds auf der Starkenburg. Unter dieſer Ueberſchrift werden wir unſere Leſer über alles auf dem Laufenden halten, was ſich auf den Wieder— i aufbau der Starkenburg bezieht. Noch am Tage der Sprengung des Turmes auf der Starkenburg, am 24. Oktober 1924, fand auf Einladung des Vorſitzenden des Verkehrsausſchuſſes der Bergſtraße wegen des Wiederaufbaues des geſprengten Turmes in Bensheim eine Beſprechung ſtatt, an welcher Vertreter der Regierung, der Provinz Starkenburg, der Kreiſe Heppen— heim und Bensheim, ſowie der Städle Heppenheim, Bens— heim und Weinheim teilnahmen. Hierbei kam der ein— mütige Wille, den Turm alsbald wieder aufzubauen und die nötigen Koſten hierfür aufzubringen, zum Aus— druck. Am 27. Oktober 1924 faßte der Stadtrat von Hep— penheim einmütig folgende Entſchließung:„Die Stadt Heppenheim erklärt ſich grundſätzlich bereit, alles zu tun, was in ihren Kräften ſteht, damit der altehrwürdige Turm auf der Starkenburg wieder aufgebaut werden kann. Na— mentlich iſt ſie bereit, die Aufräumungsarbeiten an den Trümmern des Turmes durch produktive Erwerbsloſen— fürſorge leiſten zu laſſen, wenn das Land für fachmänniſche Bcaufſichtigung ſorgt. Die Stadt hält es für ihre Ehren— pflicht, den Wiederaufbau des Turmes auch weiterhin tatträftig zu fördern. Sie begrüßt es, daß die Provinz und die beiden Nachbarſtädte Bensheim und Weinheim, die Kreiſe Bensheim und Heppenheim, ſowie der Ver— im Viernheimer Anzeiger. Wer kauft, ſpart Geld! lehrsausſchuß für die Bergſtraße, ihr großes Intereſſe an der Frage bekunden; ſie glaubt aber betonen zu müſſen, daß das Land als Eigentümer und Unterhaltungspflichti— ger der Starkenburg in erſter Linie verpflichtet iſt, für die entſtehenden Koſten aufzukommen. Gleichzeitig ſoll hier— durch angeregt werden, daß das Land ſich bemühen möge, die Erhaltung der geſamten Ruine den ferneren Geſchlech— tern zu ſichern“. Am 28. Oktober hat der Kreisausſchuß des Kreiſes Heppenheim ſich mit dem Wiederaufbau des Starken— burgturmes befaßt und ſeine Anſicht dahin ausgeſprochen, daß unverzüglich mit dem Wiederaufbau begonnen werden möge. Daß zu dieſem Zwecke bereits von dem Heſſiſchen Staate der Betrag von 30.000 Mark bereit geſtellt iſt, wird mit beſonderer Freude und dankbarer Anerkennung begrüßt; es wird beſchloſſen, als Zuſchuß des Kreiſes Heppenheim für den Wiederaufbau des Turmes den Be⸗ trag von 3000 Mark in den Kreisvoranſchlag einzuſtellen. Am 27. Oktober brachte das Darmſtädter Tageblatt die Notiz, daß im Frühjahr 1918 der damalige Provin— das Halhtuder zu Gag. zialdirektor, Geh. Rat Fey in Darmſtadt, den Ausbau der Starkenburg zu einem Ehrendenkmal für die Gefal— lenen der Provinz in Anregung gebracht habe und daß hierüber bereits auch Pläne ausgearbeitet worden ſeien. Am 24. November wurden die Aufräumungsarbeiten im Burghofe der Starkenburg in Angriff genommen. Die Stadt Heppenheim hat dazu 25— 30 Arbeiter geſtellt. Die Arbei— ten ſtehen unter fachmänniſcher Auſſicht. Bis jetzt wurden zahlreiche, im Turm innen vermauert geweſene, behauene Werkſteine aufgefunden, die darauf ſchließen laſſen, daß bei Erbauung des Turmes im Jahre 1065 ſchon Bauſteine von anderen damals ſchon vorhandenen Gebäulichkeiten verwendet worden ſind. Ob es ſich hierbei um frän— liſche oder gar um römiſche Bauten handelt, muß die genauere fachmänniſche Unterſuchung noch ergeben. Am 12. Dezember befaßte ſich der Hauptausſchuß des Verkehrsausſchuſſes der Bergſtraße erneut mit dem Wiederaufbau des Bergfriedes auf der Starkenburg. Die von allen Bergſtraßorten gutbeſuchte Verſammlung faßte folgende Entſchließung: Reſolution! Der am 12. Dezember 1924 in Heppenheim im Hal— ben Mond tagende engere Ausſchuß des Verkehrsausſchuſ— ſes der Bergſtraße ſtellt feſt, daß die nach dem Urteil der Sachverſtändigen unabweisbar notwendige Niederlegung des Bergfrieds der Ruine Starkenburg bei Heppenheim in allen Kreiſen der Bevölkerung des Heſſenlandes und des benachbarten Landes Baden, wie in weiteſten Kreiſen unſeres deutſchen Vaterlandes aufrichtigſtes Bedauern her— vorgerufen hat. Die Verſammlung iſt der einhelligen Ueberzeugung, daß es Ehrenpflicht des Heſſenvolkes wie auch ſeiner Vertretung in Landtag und Regierung iſt, ein Naturdenkmal, das nicht nur der größten Provinz des Heſſenlandes ſeinen Namen gegeben hat, an das ſich vielmehr eine reiche Geſchichte von den Zeiten des Kloſters Lorſch her knüpft, ſobald als möglich in ſeiner bisherigen Geſtalt wieder herzuſtellen. Der engere Ausſchuß ſpricht die Hoffnung aus, daß insbeſondere die heſſiſche Regierung und der Landtag es ſich angedeihen laſſen mögen, den Wiederaufbau des Bergfrieds mit allen Mitteln fachtech— niſch und finanziell zu fördern und zu betreiben. An dieſe Stellen, ſowie die zunächſt betroffenen Kommunalber bände, wie an alle, denen die Pflege der kulturellen Inke reſſen und der Naturſchönheiten unſerer Bergſtraße am Herzen liegt, ergeht der eindringliche und warme Ruf das Werk des Wiederaufbaues des Bergfrieds ſo energiſch und ſo ſchnell als möglich zu betreiben. 2. Jahrgang Die Starkenburg Seite 51 Seite 50 1 Die Starkenburg 2. Jahrgang ſeine i e Wee bei dem 9 00„Wind. fee e jenſeits des Neckar ſitzenden 8 5 g 5 N 1. fen“ ſofort ausruft:„Wimpfen, ja in Weſtfalen!“ wie nen f ützen. So erbauten ſie unmittelbar am Fluß ihr ˖ a N kleinere Menſchen die Rede, die entweder lebend eingemauert wur⸗„ a ö i 8 e 5 410 114. S e füllung chen Welle der der weniaſdnt ihr ie eigeben mußten, aan e, dame ae de e e dige: We le fi de dn gat danader inte ag derben ber Hutter wären aber von den Arbeitern als unweſentlich angeſehen Mörtel zu bereiten, und ein ähnlicher Gebrauch ſoll noch Wimpfen? Wohin gehört Wimpfen? nicht ganz ohne ber a Neckat dei die Höhen d 93 Odenwalds, Eulsback wurden und keinerlei Beachtung fanden. Hierauf hat heute bei unziviliſierken e e e ere chligung ist, und ich bin ne ch fach ganz ſicher isch Wörth a. Main fihrte. Die 0 5 12 nachfolgender Aufſatz in der Preſſe Un de 11 5 dec ela he hence fer meſtens unschuldige darüber, ob dieſe Untenntnis ihren Grund in dem auf den 3 Höhen, welche die heutige Stadt bilden ſaßen, Heppenheim, 30. Dez. unturge hach gem. Kinder die von umherziehenden Leuten gekauft Würden mangelnden geographiſchen und geſchichtlichen Unterricht ließen die Römer auf ihrem Wimpfen, auf ihrem auf der Starkenburg.) Beim e 0 chuttmas⸗ Leben de ee Hund e, Hähne, Pferde, Kahen om vergangener Zeiken, oder in der Kleinheit und Bedeu- Hügel ſitzen, legten ihnen doch dieſe Leute keine Schwie⸗ ſen auf der Starkenburg ſtießen die Ar 1 1 auf 955 1 1 e beim Abbru 0 Alter Banten ſehr tungsloſigkeit der Stadt Wimpfen hat. Das letztere rigkeiten in den Weg, ſondern halfen ihnen vielleicht von Mörtelllotz, bei deſſen Zerſchlagen ein 755 8 100 9 5 häufi 90 0 findet. Statt ganzer Tier aber kann. ich als Kenner der Geſchichte überhaupt und ihren Höhen herab durch Nachricht, wenn drüben über ſchein kam. Dem noch gut erhaltenen chädel nach zu ha 15 10 e iger id pier n inſonderheit der Geſchichte der Stadt Wimpfen nicht dem Neckar etwa die Germanen ſich regten. Haben wir urteilen, handelt es ſich um das Skelett eines Hundes, wurde vielfach 1 55 105 10 9 1 1 19 1 Stein. zugeben, zenne ich doch kaum eine Stadt in unſerem dieſe erſte römiſche Anſiedelung in unſerer Stadt, die das die Arbeiter in ihrer Antenne geile 1 5 fine, Offener 9051 Ae S a 105 Opfer zur d Vaterlande, aus deren Vergangenheit man deutſche He- wohl den Namen Cornelia erhält, etwa in die Zeit loren gehen ließen. Nur die Schade 191 79 a d laf ba n. Oden e Squßgeſſtern schuldig zu ſein Hub ſchichte ſo kennen lernen könnte, wie gerade Wimpfen, der Regierung des Kaiſers Domitian(81.96) zu ſetzen, Ober- und Unterkiefer ee 1 diesem ben die Miertmurdig it, daß die Sage einen Hund namen was jch in den nachfolgenden Ausführungen, wenn auch ſo zeigte es ſich bald daß doch eine größere Sicherung aaf e kelngemauerte Skelette, Knochen,„Melampus“ als Schutzgeiſt der Starkenburg auftreten e Lal en haft darlegen will. e, e h e e h Naſſerz Had 100 Vogelkrallen Holzwerkzeuge und glaſierte Steine zutage läßt: Melampus bewacht die auf der Starkenburg begra⸗ Wim pfen, ſchon dieſer Name führt uns in die 11.38) den Limes weiter ostwärts vorzuſchieben, der efördert die aber leider aus Teilnahmsloſigkeit und benen zwölf ſilbernen Apoſtel und die übrigen Lorſcher Klo⸗ Anfangszeit der deutſchen Geſchichte. Wimpfen ſoll ein pon Mieltenber M über Walldü 1 Oſterb rl 1 f i t wurd atze, die dort geborgen ſein ſollen. Er hütet die unter, beltiſches Wort nach den neueſten Unterſuchungen ſein on Mieltenberg a, M. über Walldürn, edt bis Unkenntnis der Mehrzahl der Arbeiter zerſtreut wurden ſterſchätze, geborgen ſein h 0 0 0 U Jagſthauſen, Oehringen Mainhardt, Neuhardt bis und verloren gegangen ſind. Die Arbeiter auf der Star- irdiſchen Gänge, die von der Starkenburg nach Heppen— und wird mit Hügel oder Berg überſetzt. So wer⸗ Söneh in faſt Küder ie eführt von bort iin rechten kenburg haben ſicher keine Ahnung davon welche ſym⸗ heim und nach Hambach führen ſollen. Man geht wohl]! den wir in die Zeit zurüchverſetzt, in welcher die Kelten, Wi l nach Ol bis 1 9) ging. Die feſte 9 tell bolſſche Bedeutung den eingemauerken Tierſtelekten zu: nicht fehl in der Annahme, in dem im Mörtel vermauer' vielleicht vor den Römern unter K. J. Cäſar aus ihrer& 0 eli 1897 90 1 zun 100.8 9 0 1 a5 0 10 kommt. Ein lebendes Weſen beim Bau eines Hauſes mit geweſenen Hundeſkelett den Schutzgeiſt der Starkenburg! Heimat über den Rhein zogen und ſich in den zwiſchen Urnelſa verkor daun eng e Haupt⸗ eum erf 1 5 1 nicht nur in Europa, ſondern vor ſich zu haben. Rhein und Neckar liegenden Gegenden anſiedelten. Oier Gg e 11 e e cet Rar 1 ien, bis zu den Südſeeinſeln verbreitete Sitte. Man wollte Neuerdings 11 mit größter Peinlichkeit auch auf i feln 55 Tacitus, 0 0 Side erden 100 Weſten Der f ane enden i iſt Beſtand, oder derartige unde geachtet. e sſchreiber, in ſeiner Germania erzählt.. ar f N 9 5 125 e 0 e e ſſchert. In Dee Nauftdutunged been ſchreiten rüſtig vorwärts und möchte, ſo ſchreibt er,„zu den germaniſchen Völtzern pp backe 68 t c ſich n dae Kantel vielen altdeutſchen, ſlaviſchen, ruſſiſchen und ungariſchen dürften mit Ablauf des Monats Januar nahezu beendet ſein. und nicht 0. 0 öh 8 Mane e eine Menge von Handwerkern und Händlern anſiedelten, Sagen und Liedern iſt von zu dieſem Zwecke geopferten Karl Freiſens. wah da e d 51 5 Not kühn 5 wie auch daß für die Offiziere und Beamten feſtere Wohn⸗ . 1 5 di 10 Ländereien in Beſi häuſer gebaut wurden, deren Spuren man auf dem ſog. maße nahmen dieſe herrenlosen Lende au die g ei. Altenberg und den anſtoßenden Oeläckern alſo auf dem f Später zog man da den Grenzwall und ſchob die Poſten di A f 5 c ände ge⸗ Wimpfen am Neckar. dor, und ſo ward dieſes Gebiet Vorland des Reiches ſüdlich vom e Wimpfen gelegenen Gelände, ge⸗ Kurzer Abriß der Geſchichte der Stadt Wimpfen“ Von Otto Scriba, Stadtpfr. i. R. and Teil diner Proving(Kap. 29) Damit ſind wir freute hat. Etna 100 Sabre uthigen Gan alttge Suez, u ö en ef J ö reute ſich Cornelia, da brachen wie eine gewaltige Sturz— i i in die deutſche Geſchichte hineingeführt, in welcher die freute 0 N 5 Wo liegt Wimpfen? Wohin gehört Wimpfen? Die begegnet, daß ein ſehr gelehrter Juſtigrat der ha, Römer erſtmalig von Gallien, d. h. vom heutigen Frank⸗ a en dar 1 0 He 1 0 1 Fragen ſind nicht ſo unberechtigt, wie es auf den erſten Frankfurt, als ich mich ihm vorſtellte: Se. aus Wimp' Treich her, über den Rhein kommend auf der rechten ein, überfluteten das römiſche Vet! and, e e lick ſcheint, und ſie ſind auch heute noch nicht all⸗ fen, ſofort antwortete:„Aus Wimpfen, ah, alſo aus Rheinſeite ihre Legionsadler eigten. Es war um Römer über den Rhein und ſetzten ſich nun in dieſem fe 10 e wie 15 es annehmen ſollte. Baden!. Er war ſehr erſtaunt, daß ich ihm ſa gen das Jahr 50 n. Chr. Geb.. bals ſie ſich in dem 61 feſt. Was irgend an die 111 0 Ae n Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Frage der mußte, o nein, ſondern Wimpfen gehört ſeit 100 Jahreuff zwiſchen Rhein und Neckar gelegenen Land feſtſetzten. 1 0 erinnerte, haben 105 190 0 e Ae gelt; Aufhebung der Reichsfreiheit der Stadt erörtert wurde. zu Heſſen. Einige Monate ſpäter traf ich in del Dies Land zu unterwerfen, war für die Römer nicht eee 10 1805 Nöme e chützt war man ſich über die Frage der Zugehörigkeit Wimp⸗ Eiſenbahn mit zwei Damen zuſammen, deren Spracheſf ſehr ſchwer, weil es dichtbevölkert und nur von den 0 800 111 5 die 90 en een geſ e fens ſehr im Unklaren, und es konkurrierten dabei die verriet, daß ſie aus Schwaben ſtammten. Im Verlauf über den Rhein herübergekommenen Galliern reſp. Kel, in 80 a 10 ihres a 1 0 f 0 10 von 550 verſchiedenſten Staaten des Deutſchen Reiches. Am 24. dieſes Geſprächs kamen wir auf Wimpfen, und eine ten beſiedelt war. Man kann faſt ſagen, das Land war ſer 1 95 0 un 0 r 10 e 10 ſie Sie September 1802 nahm zunächſt der Markgraf Karl derſelben rief begeistert;% Ja, unſer Wimpfen, dasff herrenlos. Die Römer ließen die von ihnen vorge⸗ nicht 1 hie dee 910 15 amen 91 000 1 5 Friedrich von Baden-Hochberg die Stadt Wimp⸗ iſt doch ein feines Städtlein.„Unſer Wimpfen, erf fundene Bevölkerung umſo eher ſitzen, als dieſelbe ſich lung Wimpfen durch dieſe No Mache dt Al folgte ſen im ganzen in Beſitz, aber am 22. November, als man plizierte ich, wohnen Sie denn nicht mehr in Schwaben der römiſchen Herrſchaft fügte und die Abgaben, welche eine 100 Jae auf 950 0 5 8 100 7 0 ie nen den Geburtstag des neuen Landesherrn zum erſten Mal ſondern in Heſſen?“„Oh nein, wir wohnen noch u ſie forderten, willig zahlten, dafür aber auch eine ge⸗ 8 11 8 im 9 es Lan 1 1 1 gar feſtlich in der Stadt beging, ergriff Heſſen⸗Darm⸗ Stuttgart, aber das ſchöne Wimpfen mit den vielen wiſſe Sicherheit gegen die Ueberfälle der benachbarten 9 19 en 10 5 ihnen bn He 115 ſtadt durch Patentanſchlag von dem ihm zugefalle- Türmen, da unten am Neckar, dies gehört doch, auß germaniſchen Stämme genoſſen. Mit dieſen hatten aber ö en 901 1 N, 1857 16 ici büffteie 5 nen Ritterſtift zu St. Eintor in Wimpfen i. T. und Schwaben!“ Es war mir faſt leid, daß ich dieſen Jiu die Römer ernſtere Kämpfe zu beſtehen und ſo erklärt es 195 we che 5 ie 1 e Kea e 0 5 n. dem Wormſer Hof nebſt allen dazugehörenden Beſitzun⸗ tum nicht beſtehen laſſen, ſondern dahin korrigiere ſich, daß die Römer zur Sicherung der Dokumation des is al wie 5 51 10 en Ka 0 95 hen 90 105 gen, Rechten und Einkünften Beſitz. Am 14. Februar mußte, daß Wimpfen eben zu Heſſen gehört. Vor einigen Zehntlandes, wie ſie die neuunterworfenen Lande nann⸗ von 110 e ieh römiſ f e 5 1105 1803 wurde auch das Dominikanerkloſter von dem Mark⸗ Wochen erhielt ich einen Brief aus unſrer Landeshaupt ten, nicht nur feſte Militärplätze anlegten, ſondern auch fac lich 0 Um 0 Fee 8 5 11 85 10 95 5 grafen Karl Friedrich fiskulariſiert und als badiſches ſtadt nach Wimpfen im Speſſart(alſo Biegnon an den ihnen aus ſtrategiſchen Gründen geeignet er⸗ 1 9 ich der ate W e 0 dr ee 5 ran ind Eigentum erklärt. Um das Hoſpital aber zum heiligen und das Landesbirchenamt in Darmſtadt adreſſierte ef ſcheinenden Punkten ihre feſten Kaſtelle erbauten, vor 5 ie nun Ne 91000 eſ 1 ade bie e n. Geiſt ſtritten ſich Heſſen, Bayern, Württemberg, der Sendung an mich: Wimpfen an der Bergſtraß welchem dann der Lukez, der Grenzwall, errichtet wurde. 80 ſich 1 55 0 en 8 0 0 N 5 biligz deutſche Orden und die Stadt Wimpfen. Schließlich Das heſſiſche Regierungsorgan aber, die Darmſtädte[ So kommen ſie bei der Erforſchung und Beſatzung des 910 115 11 555 1 br 0 1 ig 9.00 5 ge blieb Bayern in dieſem Streite Sieger⸗ aber König Zeitung, begleitete ſeine Regierung und den Landtalf Detzumat⸗Gebiets bis an den Neckar und erkannten 10. age 1105 ü 719 05 8 105 1 1 15 7 liber Ludwig 1. ſchentte es ſpäter einem Privatmann. Eine auf ihrem Ausflug nach Wimpfen, wo ſie die Gelegen] alsbald die militäriſche Wichtigkeit des Helralns an die aß 1 0 0 10 zum c 900 15 15 0 eben er größere Verwirrung über den Beſitz und die Beſitz- heit wahrnehmen wollte, den neuen Main kanal 0 ſem Fluß, wo zwei Hauptnebenflüſſe, Kocher und Jagſt, ausdehnten, alſo auch unſere Gegenden beſetzken. tümer der Stadt kann man ſich kaum denken, und Augen ſchein zu nehmen. Wenn ſolche geographiſchen Jr in denſelben mündeten. Den engen Paß zwiſchen dem 1 es ſcheint, daß bis auf den heutigen Tag dieſes Unter- tümer in gebildeten und debe herrſchen heutigen„Alten Berg“ und dem„Eulenberg“ mußten ſie tung einander in den Köpfen mancher Menſchen, ſogar der kann man es jenem Eiſenba ynbeamten in Oberheſſel Gebildeten ſpuckt. Iſt es mir doch im Jahre 1912 auch nicht allzu hoch anrechnen, wenn er ſehr ſtolz übe Seite 52 Die Starkenburg 2. Jahrgang Der Odenwälder Landſturm im Birkenauer Tal Wenn wir von Weinheim kommend unſern Nachbar⸗ ort Gorxheim betreten, ſo erblicken wir links neben der Straße eine kleine Anlage, Es iſt ein von einem Sand⸗ ſtein mit daraufſitzendem Eiſengeländer eingefaßter ellip⸗ tiſcher Platz, auf dem ſich ein vierkantig behauener, oben abgerundeter größerer Stein erhebt, vor dem zwei nied⸗ rige Sandſteinkreuze ſtehen. Die Vorderſeite des Haupt⸗ ſteines trägt oben ein Kreuz in der Form des Eiſernen Kreuzes und darunter die Inſchrift:„Zum Andenken denen die dahier im Jahre 1799 den 20ten Aprill im Streit für das Vaterland gebliebene tapfere Odenwälder gewidmet.“ Dieſe Inſchrift belehrt uns, daß wir es mit einem Denkmal zu tun haben, das an eine Begebenheit erinnern ſoll, die ſich vor 125 Jahren hier zugetragen hat. Doch iſt der Schauplatz dieſes Ereigniſſes keines⸗ wegs das Gorxheimer Tal allein, ſondern er erſtreckte ſich über den ganzen vorderen Odenwald von Schönberg bis an den Neckar. Wie die Inſchrift ſagt, handelt es ſich um einen Kampf oder beſſer geſagt um Kämpfe, die ſich in dieſer Gegend abgeſpielt haben, und es iſt zu ver⸗ muten, daß die im Gorxheimer Tal in dieſen Kämpfen Gefallenen an dieſer Stelle begraben liegen. Es iſt aller⸗ dings nur eine Vermutung, und es wäre intereſſant zu erfahren, wieweit dieſe Annahme richtig iſt.) Die ge⸗ nannten Ereigniſſe werden zuſammenfaſſend mit dem Namen„Odenwälder Landſturm“ belegt und gehören zweifellos zu den intereſſanteſten geſchichtlichen Begeben⸗ heiten unſerer Gegend. Wie ſchon angeführt erſtreckten ſich dieſe Kämpfe über den größten Teil des vorderen Odenwaldes, und ganz beſonders heftig und zahlreich waren ſie in dem Birkenauer Tal. Ueber dieſe Vorgänge ſind mir drei Aufzeichnungen von Augenzeugen bekannt und zwar eine von dem Freiherrlich Wamboltſchen Amtmann Bouthe⸗ lier, die in der von Herrn Pfarrer Sulzbach zu Birkenau anläßlich des hundertjährigen Beſtehens der katholiſchen Pfarrei daſelbſt verfaßten Feſtſchrift veröffentlicht iſt und aus welcher Quelle auch Herr Gaſtwirt Fuchs zu Weinheim(„Fuchsſche Mühle“) in ſeiner Beſchreibung des Birkenauer Tales ſchöpfte. Die zweite, allerdings viel dürftigere Aufzeichnung entſtammt der Birkenauer Kirchenchroͤnik, während der dritte, ſehr umfangreiche Bericht von dem damaligen hieſigen Lehrer und Zent⸗ gerichtsſchreiber Johann Ludwig terer überſchreibt ihn mit den Worten:„Kurze hiſto⸗ riſche Beſchreibung der vom Frühjahr 1799 bis zum Ausgang ſelbigen Jahres zwiſchen dem ſo benannt wor⸗ denen Odenwäldiſchen Landſturm in Vereinigung der k. k. von Spekler Huſaren und nachher auch kurmain⸗ ziſchen Truppen und den Franzoſen in hieſiger Gegend und an der Bergſtraße vorgefallenen Gefechten und deſſen Erfolg, beſonders im Hinblick auf den Ort Birkenau.“ Dieſe drei angeführten Quellen liegen den nachfolgenden Ausführungen zugrunde. Zum beſſeren Verſtändnis mögen dem Geſchichtsun⸗ kundigen noch einige kurze Angaben dienen: Im Jahre 1789 brach in Paris die Große Revolution aus, und der Rationalkonvent beſchloß am 21. September 1792 die Umwandlung Frankreichs in eine Republik. Bald darauf erließ er die Erklärung, die Revolutionsarmee Frank⸗ reichs ſei bereit, alle Völker zu unterſtützen, die gewillt ſeien, ihre Herrſcher zu vertreiben. Daraufhin traten die meiſten Fürſten im weſtlichen Europa auf die Seite Schneider herrührt. Letz⸗ 1799./ Von S. Pfeifer, Rektor in Birkenau. Oeſterreichs, dem Frankreich ſchon im Jahre 1792 den Krieg erklärt hatte. Es entwickelten ſich drei Kriege, Koalitionskriege genannt, der erſte 179297, der zweite 17991801 und der dritte im Jahre 1805. Der erſte dieſer Kriege endigte mit dem Frieden von Kam po Formio 1797, worin Oeſterreich die Niederlande und die Lombardei an Frankreich abtreten mußte und als Entſchädigung nur das zur Republik Venedig gehörende Sand links der Etſch mit Iſtrien und Dalmatien er⸗ hielt. Als darauf Napoleon 1799 in Aegypten kümpfte, hoffte Kaiſer Franz II., die verlorenen Gebietsteile wieder zurückerobern zu können und begann im Frühjahr des genannten Jahres neben England, der Türkei und dem Königreich Neapel beſonders von Rußland unterſtützt, ohne Kriegserklärung die Feindſeligkeiten. Die Fran⸗ zoſen hatten im erſten Jahre wenig Gllick und erlitten in Oberitalien durch den ruſſiſchen Feldherrn Suworow und in Oberdeutſchland durch den Erzherzog Karl, einen Bruder des Kaiſers, zahlreiche Riederlagen. Der„Oden⸗ wälder Landſturm“ bildet nun eine Epiſode dieſer letzt⸗ genannten Kämpfe. J. Am 1. März 1799 überſchritten die Franzoſen den Rhein und überfielen am 2. März Mannheim. Von hier aus verbreiteten ſie ſich raſch über die Rheinebene und beſetzten die Orte an der Bergſtraße, darunter auch Weinheim, mit Dragonern, denen die Infanterie nach⸗ folgte. Von da aus ließ der Kommandant der Franzoſen „ſogleich hierher und weiter hintennaus(in den Oden⸗ wald) patrollieren, welche Patroll— ohne daß ſich ſelbige wie gewöhnlich gut bewirten ließ— ſonſten ſich nicht feindſelig äußerten“. Letzteres geſchah aus Berechnung, da ſie die Bewohner für ihre neuen Ideen von Freiheit und Menſchenrechte zu gewinnen ſuchten. Die Oden⸗ wälder wollten aber davon nichts wiſſen, und als dazu noch der franzöſiſche Kommandant den Ritterkanton „Ottenwald“ mit einer„ſtarken Kontribution in Geld be⸗ legte, da entwickelte ſich ein gewiſſer Einſinn in dem ſonſt ſo kaltblütigen, druckenen odenwälder Bauer, ſich zur Wehr zu ſtellen und für die Sache ihres Eigentums, Religion, Sitten und Geſetze zu ſtreiten“. Die Bewegung nahm ihren Anfang nicht hier, ſondern in weiter zurückliegenden Orten, doch iſt nicht mehr feſt⸗ zuſtellen, wo die erſten Anfänge zu ſuchen ſind und auf welche Weiſe ſie dort hervorgerufen wurden. Be⸗ kannt iſt nur, daß den Mittelpunkt der Bewegung Wald⸗ michelbach bildete, wo ſich auch das Hauptquartier des Landſturms befand. f Zuerſt vereinzelt, dann immer zahlreicher erſchienen Frei⸗ Urbani ſchreibt am durch die faſt allge⸗ die bewaffneten Bauern hier in Birkenau, und der herrlich Wamboltſche Amtmann 13. April 1799:„Wir ſehen uns meine Stimmung der Odenwälder, beſonders Mainziſcher Unterthanen gegen die Franzoſen in einer ſehr kritiſchen Lage; denn dieſe Bauern ſtreifen Tag und Nacht, zu Fuß und zu Pferde mit Seitengewehr, Piſtolen und Flinten zu 10—20— 30 in den Hecken und Waldungen und Straßen umher; ſo kam geſtern Vormittag der Amtsvogt Kraus von Fürth mit einem Advokat Wailand von Heppenheim in Begleitung von 16 berittenen und be⸗ waffneten Bauern mit bloßem Seitengewehr vor dem Haus vorbeigeſprengt, jagte ſo bis an des Kinſcherf ſeine Schneidemühle, ein Teil davon blieb hier auf der Straße N ö 191 N fee e 5 g e e 0 ö ee ö — 1 eee 98 98 i Renforce Anſere„We Nie günſtige Gel Wäſche⸗Stofſe g Wüſchettoſſe traſtige Qualitt Hemdentuch barr, und ſeinfadig.. meter 1.10 beſtes ſüddeutſches Fabrikat; nach dem Waſchen weißbleibend. 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April berichtet die Urkunde von Schneider:„Angefangen durch die hier rückliegenden Pfälzer, Mainzer und gräflich Erbachiſchen Untertanen, machten ſelbe ſtarke Patrollen hierher und an die Wein— heimer Grenze, beſetzten nächtlicher Weile den Paß all- da, und kamen endlich den 14. April auf einen Sonntag zu Hunderten hierher, forderten die Birkenauer mit Un⸗ geſtüm und Bedrohung auf, ſich mit zur Wehr zu ſtellen. Herr Amtmann Bouthelier dahier,— welcher anfangs wegen der nächtlichen Patrollen hierher, bei Herrn Amts⸗ vogt Kraus zu Fürth proteſtierte— kam auf nämlichen Tag von Weinheim heraus und wurde ſelben, wie den hieſigen Untertanen, die bedrohenſten Vorwürfe gemacht, welcher ſodann von einem ganzen Schwarm umgeben, alles verſprach, und von der Menge dieſer ſo geſchwind eine Mög— lichkeit geſchloſſen, dem Feind ſich reſpektable machen zu können, und ſonach befohlen, daß die Birkenauer wozu ſchon im Voraus ein großer Teil geſtimmt und parat war— auch bewaffnet ſich auf die Grenze begeben ſollten. Als dies begann, zog abends der größte Teil dieſer odenwäldiſchen Bauern und Patrollenläufer wie— der mit ihren Anführern, Herrn Amtsvogt Kraus und Herrn Oberamtsverwalter Mack von Lindenfels, von — dieſer Wachtparade zurück. So engagiert, wurden nun die guten Birkenauer dieſen odenwäldiſchen Korps empfunden, Bauern— Mitſtreiter einverleibt, welche aber bald was ſie getan hatten; denn das nun fort— währende Piketerſtehen, die Nähe des Feindes, die fürch— terlichen Vorſtellungen bei leicht möglichem Durchbrechen als des Feindes, das erſte Opfer ſeiner Wut zu werden uſw. durchkreuzte nun die hieſigen Bewohner, und wenn nicht die gleichſam angezwungene Teilnahme an wehr noch in etwas beruhigte, und den Vorwürfen unter ſich ſelbſten vorgebeugt hätte, die Reue würde bei einigen gnächſt zur Verzweifelung gekommen ſein.“ dieſer Selbſt— Nachdem der Aufſtand durch den Beitritt der Bir⸗ kenauer Cent les gehörten noch die Orte Nieder-Liebers— bach, Balzenbach, Hornbach, Kallſtadt und Rohrbach da— zu) eine nicht unbedeutende Verſtärkung erhalten hatte, ging man in aller Eile daran, die bis jetzt noch unregel— mäßigen Haufen der Bauern zu organiſieren. Der Amt— mann Bouthelier wurde dabei zum Oberbefehlshaber des Landſturms und Kommandanten des Birkenauer Tales bis nach Fürth ernannt und ihm die Schultheiße von Die Bauern wurden in Kompagnien eingeteilt und die beſten Schützen zu ſogen.„Scharfſchützen“-Kompagnien vereinigt. Amtmann Bouthelier hatte ſchon vorher zum Schutze unſerer Cent allerlei Veranſtaltungen getroffen und an der Grenze ſtarke Verhaue anlegen laſſen, daß es, wie er ſelbſt ſeinem Herrn möglichkeit war, daß feindliche Kavallerie zu uns hätte kommen können“. Vieſe Verteidigungsmaßnahmen wur— ſchreibt,„glatterdings eine Ohn— den nun noch bedeutend erweitert und außerdem unter— halb des Ortes 3 Kanonen aufgeſtellt, ſowie 9„ſtark mit den beſten Scharfſchützen beſetzte Piquetten“(Feldwachen) Begebenheiten dieſer Tage, eingerichtet, die von Bouthelier und ſeinen Adjutanten täglich 2—3 mal„viſitiert“ wurden. Damit hein Spion „auch nur ½ Stunde nach Birkenau kam“, durfte nie mand ohne einen von dem Kommandanten unterſchrie benen Paß„das Tal paſſieren“. Ein ſolcher ſich noch hier befindender Paß lautet:„Den 17. April 1799. Peter Schell, Vorzeiger dieſes, iſt am Piquete nach Weinheim frei paſſieren zu laſſen. Amtmann Bouthelier, als beſtellter Kommandant des Weinheimer Tales.“ Es iſt klar, daß dieſe Vorgänge den Franzoſen nicht verborgen bleiben konnten und daß es über kurz oder lang zu Zuſammenſtößen kommen mußte. Dieſe ließen in der Tat nicht lange auf ſich warten, denn ſchon der 20. April brachte den erſten derſelben. Ueber deſſen Verlauf berichtet Amtmann Bouthelier an Freiherrn v. Wamboldt folgendes:„Den 20. April in der Fruhe, gleich nach 2 Uhr griff der Feind, der bei 2000 Mann geſchätzt werden konnte, wovon der größte Teil Infanterie war, die Ottenwälder im Tröſler- und Gorxheimer-Tal an; die nicht genug gerühmt werden könnende Standhaftigkeit und Muth der dortigen Scharf— ſchützen vereitelte alldort ſeinen ganzen Angriff, als dann kam es an unſer Tal, wo ſie mit dem nämlichen Force zurückgeprellt wurden. Die höchſt erbittert ge— weſene Attak dauerte bis gegen ½6 Uhr hin Morgens. wo zu Abzug von ſeiten des Feindes getrommelt wurde.“ Die Aufregung in Birkenau während des Gefechts ſchildert Schneider:„Jortwährend tönte das ängſtliche Gewimmer des Tages dahin, wo Scharen von Menſchen, mit Hausrat belaſtet, den Wäldern zuirrten, und Mütter und Kinder todſchreckend ſich fürchten, wo Chriſten und Juden, in Aengſten getreu einander zuweinten, und Män⸗ ner, mit Flinten und Gabeln bewaffnet, noch flüchtend verzagten, bis Nachricht gekommen, der Rückzug des Feindes ſei eiligſt erfolgt; und habe denſelben, um durch— zubrechen, die Furcht behindert; auch ſeien die Päſſe ſchon wieder beſetzt. Dann kamen ſie wieder, die Flücht— linge, nicht, als dächten ſie keine Gefahr mehr zu haben: Rein, ſchrecklicher dachte man des Feindes nie als jetzt und des Abends: Man fürchtete ſich nächtlich, wie mor— gens, überfallen zu werden, und dann wurde gepackt, ge— laden, gefahren zum Dorfe hinaus. Wie angſtvoll hier— auf die Nächte den wenig Gebliebenen wurden, iſt denkbar!“— In ſeinem Bericht fährt Bouthelier fort:„Von den Bauern können im Ganzen an tod und plaßirten bei 14 Mann ebenfalls gerechnet werden, die aber nicht ſo— wohl von dem Feind, als von den w. Bauern erlegt wurden.“ Was„w.“ Bauern bedeuten ſoll, geht aus dem ſpäter folgenden„w.“ Brücke hervor: es heißt zweifel— los„Weinheimer“. Nun iſt gewiß nicht anzunehmen, daß die Weinheimer auf Seiten der Franzoſen gekämpf haben, wie die entſprechende Angabe Boutheliers ver— muten läßt. Es wird wohl ſo geweſen ſein, wie Schnei— der berichtet:„Verworfene führten die Feinde zum Ueber fall der Wachen heran.“ Daß die Franzoſen in Weinheim Geſinnungsgenoſſen fanden, braucht noch lange hein ſchlechtes Licht auf unſere Nachbarſtadt zu werfen, denn die Schlagwörter der Revolution waren Köder, denen wohl mancher nicht leicht widerſtehen konnte, wenn man bedenkt, daß dieſelben damals völlig neu und unver braucht waren. Die Zahl der„Französlinge“ in Wein heim muß allerdings nicht gering geweſen ſein, denn Amt mann Urbani bezeichnet die Weinheimer allgemein als „franzöſiſche Patrioten“. —— n 31. Jan. Die Vechaftun, e u 888 Seite 54 Die Starkenburg 2. Jahrgang „So viel man erfahren.“ fährt Bouthelier fort,„ſind Patroll durch Birkenau, Weinheim und auf die Berg⸗ 2. Jahrgang Die Starkenburg an der w. Brücke bei 42 Theils tod und plaßirte Fran⸗ ſtraße. Die, Feinde betroffen, verließen ihre Stellung zoſen aufgeladen worden, ohne 10 im e Thal i ich a S 0 8 n 8 6 ei 5 jeſigen haben wir gelaſſen, weil u 5 i ö' 3 5 ö 1 g 1 5 0„ 4; e 0 110 Gerste ſig 1 0 iſt Joh. Schrecken hlt nage, die Sganne f füchen en Dias Michel⸗Buß Kreuz im Viernheimer Wald./ Von Lehrer J. Roos, Viernheim. Nikolaus Kadel der Wagner, unter den letzteren der wenigen Huſaren und Bauern zurü⸗ gedrängt zu ſein. 1 ö 9090 1 50 ee ee eee 11 ledige Georg Löw, der auch ſchwerlich wird davon kom⸗ Viele Vorpoſtengefechte auf dieſes tagtäglich vorfielen: 551 1 1 0 15 lich ſcon Ude e eee ö Nea men(nach dem anderen Bericht iſt er am Abend noch Wo öfters der Odenwalds⸗Päſſebeſetzer ſich kühn gewagt, ee ee milie Reich. Unſer C Reich iſt, wie wir gegeben haben, geſtorben)— Georg Friedrich Müller, verehlicht, und den Huſaren zur Seite, freiwillig ins Feuer und Kampf wegen einem Wildbrettſchuß! urkundlich zuletzt it Jal 795 198 Rach ne kur in dieſe der ledige Michael Beck. Es war überhaupt eine der zu gehn. ö 8 Siu erzählt ſich der Volksmund von einem Steinkreuz Zeit, nämlich Ende 925 15 Jah hunderts ehört auck fürchterlichſten Maſſaere und die kummervollſte Lage in Die Gräflich⸗Erbachiſche und Mainzer verbündete im Viernheimer Forſt, das verloren in der ſchweigenden das ſeinem Andenten id ie Kreit Ait dem 1 5 Anſehung der geflüchteten Weiber und Kinder. Die Teilnehmer, bewieſen gar ſchön, was deutſcher Gemein⸗ Einſamkeit des Waldes nahe am alten Bürſtädter Weg Jahrhundert wird bekanntlich der 8 910 05 fotwend 4 Scharfſchützen bezeichneten ſich iiberall als die muthvoll- geiſt und Treue noch kann, wie unermüdt ſelbe die vor: ſeine Tage dahinträumt. Lange war das Kreuz ver: Beſtandteil jedes Adelswappens auff eführt. Er f 111 ſten und geſchickteſten Kämpfer, die gleich dem disciplinir⸗ dere Verteidigungslinie mit Mannſchaft beſetzten und. ſchollen und unbeachtet im Waldgeſtrüpp gelegen, bis bei dem Michel⸗Bußkreuz und diesel Umftand bekräf⸗ teſten Militär ſtandhaft auf ihrem Poſten ausgehalten alles, was möglich, wie Brüder getan; und ſtandhaft eines Tages Großherzog Ludwig 4. von Heſſen, der Va⸗ tigt daher umſo mehr die Anſicht, daß das Kreuz wirk— haben.“ und treu zur Unterſtützung in Nöten geweſen, wenn alles ter des letzten Großherzogs bei einer Hirſchſagd darauf lich mit unſerem Conrad Reich in Verbindung 1 Henne 5 Welchen Ausgang nahm aber das geſchilderte Ge- in Alarm(durch das Läuten der Sturmglocken) durch aufmerkſam wurde und es an ſeiner jetzigen Stelle aufrich- iſt. Eine nähere Bekanntgabe vom Tode Meich⸗ fehlt VVJJJV%%% // ir 0* bmoſoe 0 f i f i 1 J N 5 4 U fil b J ati 1 0 1 905 15 1 e 558 e noch rühmen, was Treuheit und nachbarliche Hilfe ver⸗ kurzen Hinweis des Herrn Archivdirektors Frh., Schenk zu 1955 e He de dee 1 ſelbſ ee el ine 100 da gh lan eht wohl nicht fehl, wenn mag.— a Schweinsberg bei einer im Jahre 1892 zu Darmſtadt ge- leicht derart, daß Conrad Meeich eise 5 55 79 8 m0 1 daß die Saane e im allgemeinen Sieger Richts, nichts, verdient aber verglichen zu werden haltenen Gedächtnisrede auf Ludwig 4. als erſte liter. heim aus ſeine Verwandten in Worms Hennen wüllte gebl 15 ſind, 15 die Bauern zurückgedrängt wurden. au ſorgender Treu wie die, ſo die Huſaren und Bauern⸗ riſche Erwähnung betrachten will. Nähere Angaben hat und dabei im Walde auf dem Bürſtädter We 110 Zwei⸗ Amtmann Urbani 10101 den Tag für die Bauern einen Verteidiger dem Landmann erzeigt: Die Feinde zu Tau⸗ ſodann zuerſt Weiß in ſeiner 1911 erſchienenen Geſchichte kampf oder im Hinterhalt erſchlagen de Man be⸗ ünſtigen“ und gibt als Grund für ihre Niederlage ſend, rachzornig und wütend, durch Kühnheit gereizt. der Stadt Weinheim unter Hinzuziehung von familien- denke nochmals, daß das Kreuz in der Nähe des Bür⸗ an. weil die meisten mit ſchlechten Gewehren verſehen vermochten mit Stärke, Liſt und aller Anſtreugung von geſchichtlichen Urkundenauszügen aus dem Weinheimer ſtädter Wegs ſteht, der als ei ie der alteſten Verkehrs⸗ wenig 9557 0 leine Munition hatten und auch 100 Kräften, die tapferen Streiter zu keiner Abtrennung Stadtarchiv über dieſes Steinkreuz gemacht. ſtraßen z wiſ chen Weinheim. Viernheim Bürſtadt bezw. Niemand erfahrenem angeführt worden ſeien; Aehnlich vom Landmann bewegen: Freudig wie Helden, ſtarte Wir wollen im Folgenden zuerſt uns mit der Beſchreis Worms gilt. berichtet auch die Pfarrchronil, die von einem„un⸗ mutig wie Löwen ganz furchtlos geſtritten, errungen ſie bung des Kreuzes befaſſen, um dann eine entſprechende Er⸗ Freilich kommt in dem Ganzen die volkstümliche Deu. ordentlichen Rückzug der Bauern, ſpricht.(Auch in Siege auf Siege gegen die frankiſche Infanterie; en klärung über die Bedeutung dieſes altertumsgeſchichtlichen tung von dem Wilderer Michel Buß nicht mehr zu ih— deren schichte der lezten 120 Jahre von Menzel it zaneſte bebe; und 1 0 Fee d a e Denkmals anzufügen. Das Kreuz ſteht ungefähr 20 Meer rem — nach„Fuchs“— zu leſen: Nur die Odenwälder ſtan⸗ den ſie und a den all und c den Vorpoſten herum, er⸗ Verwundet, getötet, Hefantge e e 1 85 Aae litten aber am 20. April eine Niederlage bei Weinheim.) das Loos ſo manchen betroffen in 1 55 f d s b uns in eine kurze Betrachtung zu vertiefen über die Be⸗ Daß der Zuſammenſtoß„einen ſolchen Schrecken unter Patrollgefecht: weil Hundert gegen auſen 1155 r 4,15 Meter aus dem Boden und trägt in RNeliefdarſtel⸗ deutung der mittelalterlichen Steinkreuze überhaupt die Bauern verbreitete“, wie Urbani ſeine Betrachtung ſo wars unmöglich ſtets ſiegend 1 ſchlagend den. lung ein Wappenſchild, das unten eine Verzierung trägt, g ſchließt, daß viele nicht mehr auf ihren Poſten gehen Kampfplatz und das Schlachtfeld zu bes ehen: 18 778 8 j 5 a f Aus Sühneurkunden iſt es erwieſen, daß bei Blut⸗ 5 0 zu b 5 die ſich bei näherem Zuſehen als eine ſchräg geſtellte Wein⸗ 5 8! 1 5 wollten.“ iſt darum leicht zu begreifen. Da aber keiner So war auch letzthin bei Schrießheim der Fall, irn leiter darſtellt, über die Kreuzarme und quer über das Wap⸗ Sie en 5) chöri⸗ f e ch lage⸗ der Augenzeugen von einem neuen Angriff der Franzoſen gens den 30. Mai in dunkler, Dämmerung. 5 Da n penſchild läuft eine Inſchrift, in gotiſchen Majuskeln, n e 9 9 8 Notte am nächſten oder an den folgenden Tagen etwas meldete, 010 umging der Feind die Huſaren⸗ und Jauer 101 1 d der Partei des Täters bildeten, daß alſo ihre Er Fei Huſaren- u wie ſie im Laufe des J3. und 14. Jahrhunderts zur An— e 180 ö e iſt wohl mit Beſtimmtheit anzunehmen, daß auf Seiten Pikotore und warf ſich in Schrießheim hinein. Als nun wendung kamen. 5 richtung keineswegs freiwillig erfolgte. Wen dente de. der Feinde der„Siegesjubel“ nicht beſonders groß ge— die Franzoſen die vorderen Poſten zurückgedrängt, und f(W IIC DIVE S Es dieſer Gelegenheit vielleicht auch an das„Wergeld“ der ö in Feind von vorne und hinten umzügelt waren,. 1 alten Germanen, um die vertragliche Eigenſchaft der 95 9 219 1 ing des Odenwalde kam erſt wieder 10 fp die meiſten durch Siehe d mitten Der erſte hier eingeklammerte Buchſtabe iſt infolge Sühne⸗ oder Bußkreuze näher zu beleuchten. Bekanntlich n die Verteidigung des 5 b je Fei i indem hier nicht Tapferkeit, ſon⸗ Beſchädigung zerſtört und deshalb ergänzt. Das C mit werden in mittelalterlicher Zeit bis auf den heutigen mit dem 15. Mai ein neuer Zug. An dieſem e deen die fen de 0 0 pf 0 fenen Punkt iſt jedenfalls als der abgekürzte Name Tag, nachdem die Errichtung von Todſchlags⸗Sühne oder ſchienen zur Unterſtützung des Landſturmes obe 5 Dieſer Verluſt und Ueberfalls Schade wurde bald Conradus zu leſen. Die 5. durch das Wappenſchild ge. Bußkreuzen außer Brauch gekommen war, zu Erinnerung burg kommend 500 Mann„Kaiſerliche Seh Wette gemacht: Vor Heppenheim, Weinheim und Bens⸗ trennten Buchſtaben der beiden Kreuzarme bilden. zuſam⸗ an Unglücksfälle von den Angehörigen des Verunglückten in unſerm Tal und 5 urden in I ürth und 2 115 0 heim hinaus— beſtahlet mit Blut— traffen die Hu- men das Wort Miles, und die ga ize Inſchrift lautet dem freiwillig am Ort des Geſchehniſſes Kreuze errichtet, man ſtationiert. Weitere 5000 Man Kapalterie nen Be. ſaren dem Nhein ganz nahe, die Feinde und ſchlugen entſprechend: Miles C. Dives zu Deutſeh Ritter Conrad denke bie insbeſondere an die typiſchen Materln. In fanterie lagerten in Erbach, doch wird in 17% 1 55 dieſelben und machten gefangen, was Blut und Tod Reich, Die Weinleiter im Wappen verweiſt uns auf das unſerem Falle dürfte es das Wahrſcheinlichſte ſein, daß richt erwähnt, daß Abteilungen dieſer letzteren hier in ſcheute; und ſo wurde gerächt der Vorgang bei Schrieß⸗ Stadtwappen Weinheims, das bekanntlich auch als Sym- ſich das Wort Bußkreuz aus dem Mittelalter bis in unſerm Tal eingegriffen hätten; es ſſt vielnehr ſtets heim, Man löſte nun aus.— Dieſe Huſaren⸗ und bol die Weinleiter führt. Ein Ritter Conrad Reich aus die heutige Zeit verpflanzt hat und daß das Volk, bei nur von Huſaren die Rede. Bauern⸗Pikotor— dem Feinde ſich furchtbar gemacht Weinheim iſt geſchichtlichen Urſprungs. Herr Fiſcher, der dem im Laufe der Zeit die geſchichtlichen Zuſammenhänge Die Ankunft der Huſaren entfachte wieder neuen— drängten ſie nun ſelben in Mannheim und über den die, urkundlichen Belegſtellen für die Burgmannsfamilie ſelbſtverſtändlich verloren gegangen waren, einfach in dem Mut in dem Landſturm, und auch die Furcht der Bir⸗ Neckar zurlück.“ g Reich geliefert hat, bringt in einem Auszug nicht weni⸗ herausgebrochenen„Buß“, den Namen für den Anbe⸗ genauer Einwohner vor feindlichen Ueberfällen ver⸗ Mit der Vertreibung des Feindes aus unſerer Ge ger als 7 Erwahnungen dieſes Conrad Reich zum großen N. es 0 kannten, dem das Kreuz gewidmet ſein ſollte, erblickt hat. Zu ſchwand,„wie nach der aufgehenden Sonne des Morgens gend iſt der erſte Abſchnitt beendigt. Der Landſturm löſte Teil aus der Zeit des 13. Jahrhunderts. Conrad Reich 6„Ja 5 l einer Zeit, als das Mam linken Querbalken noch nicht der Nebel entflieht“. ſich auf, und die Bauern kehrten„zu ihren Wohnungen wird zuletzt„als Zeuge iu eine Urkunde des Ritters“ abgeſprungen war; 5. Freigni. ider ſo und Hantierungen zurück“. Am 25. Auguſt brachen auch!]„Johannes dickus de Winneheim“ wegen der Vogkei ei f u üb ö ans Gali e ga e die n 1 15 zogen mit ihrem 15 unterhaltenen in Viernheim angeführt. Gleichzeitig aber brachte Fiſcher freilich unbekannt blieb, und der es in ſeiner naiven Webs egeben ſei: Kaum kam Herr Obriſt⸗Leutnant von Lazarett in das Rechartal. einen Auszug aus dem Wormſer Stadtarchiv mit meh⸗ tungsweiſe auch weiter nicht ſtörte, einen Michel. Und Stellers Huſaten, Baron v. Gehringen, ſo ſah er und Es folgen hier noch die Namen der Huſaren⸗Offtziere: reren Angaben über eine dem Burgmannsgeſctlocht Reich wenn man ſchließlich ein daß n eiern e ſchreckte den Feind, der wütend dem Odenwald drohte.„Herr Obriſt⸗Leutnant v. Gehringer, Szekel, Benkö und in Weinheim verwandte Familie Reich in Worms. Es manchen andern Orten, ſo auch in Viernheim von jeher e e 6 orrücken— die machten Bayer Lazar, Keuhl, Mottock, Vemeſch, Schimon pp.“ wird hier unter anderem ein Edelwinus Reich um das eine Rolle ſpielte, ſo wird es uns auch verſtändlich, Bald ließ er ſeine Huſaren v g ö Jahr 1253 als Mitglied des Rates in Worms ange— daß die Phantaſie der Viernheimer gerade in dem Unbe⸗ führt. N kannten einen Wilddieb ſah, in deſſen Tod man nicht eine Seite 55 abseits der Zamminer S chneiſe(früher Bürſtädter Weg rem Recht. Sie erſcheint aber andererſeits eigenartig ge— 5 5 nug, um ihren Zuſammenhang mit den wirklichen Begeb— genannt) an dem Teil des Weges, der zwiſchen der Buch⸗ f 17 1 orf ner und Ludwig⸗Querſchneiſe liegt. Das Kreuz ragt zirka niſſen aufzuhellen. Wir ſind dabei gezwungen, zuerſt machte man wohl aus dem Mi der lateiniſchen Inſchrift, deren Sinn im übrigen dem Volke Seite 56 Die Starkenburg 2. Jahrgang Strafe für einen Wildfrevel, ſondern lediglich ein bedauer⸗ liches Mißgeſchick erblickte. Das ganze Mitleid mit dem armen Wilderer, der bei ſeinem nach Volksauffaſſung kei⸗ neswegs verurteilenswerten Handwerk den Tod findet, ſpricht aus dem Spruch: 5 Michel Buß, der hier liegen muß wegen einem Wildbrettſchuß. Wer es faſt bedauern möchte, daß durch die ſtreng⸗ wiſſenſchaftliche Sektion die Romantik, die ſich ſagenhaft um das Steindenkmal webt, zerſtört wird, wird auf der anderen Seite entſchädigt durch den intereſſanten Zuſam⸗ menhang, der ſich ihm erſchließt und der ihm die Bedeu⸗ tung des Kreuzes als verhältnismäßig frühes Denkmal der oben beſchriebenen Zeitſitte vor Augen führt. Im üb⸗ rigen erſcheint mir die Geſchichte als das klaſſiſchſte Bei⸗ ſpiel einer Sagenbildung, die bekanntlich immer einen Kern Wahrheit enthält, wenn ſich auch bei näherem Zuſehen dieſer Kern als ein weſentlich anders geartetes Gebilde, als man vermutete, herausſchält. Sammelecke für Mundartliche Reime und Kinderliedchen. Aus Heppenheim und Umgegend. Spielliedchen für kleine Kinder. „ Batſche, batſche Kuche, De Bäcker hat gerufe: Wer will gute Kuche backe, Der muß hawe ſiewe Sache, Eier und Schmalz, Butter und Salz, Milch und Mehl, Safran macht die Kuche geel. Unn wann mers mei Gickelche noch einmal ſo macht, Da nehm ich mein Bündel und ſag' Gute Nacht. 3. Heio, popaio, der Sommer geht im Mai an. Wenn die Kinderſpielen gehn, Muß ich bei der Wiege ſtehn, Muß ſingen, muß ſingen, Knipp knack, knipp, knack, Schlaf du kleiner Dickſack. „Schlaf, Kindche ſchlaf, Der Vater hüt die Schaf, Die Mutterhüt die Lämmerküh, Kommt nicht heim bis morge 5 früh! Schlaf, Kindche ſchlaf! Da haſte'en Taler, Geh' auf de Mark, Kauf' e Kühche un e Kälbche, un e klaa Wulle⸗wullegänſche. Da ſitzt e Maus, Die baut e Haus; Da ſitzt e Mück, Die baut e Brück; Da ſitzt en Floh, Der huppt ſo hoch! Reigenlieder. Ningle, ringle Roſe, Die Buwe trage Hooſe, Die Mädcher trage Spitzeröck, Un falle all mit in de Dreck. Wiegeliedchen. . Heio, popaio, die Nunne, Die bringe e Körbel voll Blumme, Die bringe e Körbel voll Nosmarein, Daß mein' klein Lieſel kann e ſchlafen ein. . Heio, popeio, ſchlags Gickelche tot! Es regnet auf' der Brücke Und es ward naß; Da hat mich was verdroſſe, Ich weiß wohl was. „Ei liebſter Schatz komm' rein [zu mir und tanz ein ſchönes Lied mit mir!“ Ja ja freilich, Wo ich bin da bleib ich, Bleib ich wo ich bin, Adſche mein liebes Kind, Es legt mer kein Eier und frißt mer mei Brot! T Fernppreher der Schein . Fernſprecher der Schriftleitung. 0 5 rr e Sc.? Das Hambacher Rezeptenbuch iſt nicht wie im Heft 12, 1. Jahrg. irrtümlich angegeben iſt, Eigentum der Bücherei des Heimatvereins, ſondern gehört dem Heimatmuſeum zu Hambach. Die in dem Rezept⸗ buch enthaltenen weiteren Brauchgebete werden wir gelegentlich in der „Starkenburg“ veröffentlichen. Herrn X. in H.! Sie irren, wenn Sie meinen, daß ich alles allein machen wollte! Das iſt wohl nur ein Deckmantel für Ihre Bequem⸗ lichkeit. Sie ſehen ja aus jeder Nummer der„St.“, daß undere Leute dieſe Ausxede nicht vorſchützen, ſondern tapfer mitarbeiten. Jede, auch die kleinſte Mithilfe, auch wenn ſie nur in mündlichen Mitteilungen be⸗ ſteht, wird dankbar angenommen Ki F. 10. Blauer, blauer Fingerhut Steht den Mädchen gar zu gut. Jungfer du mußt tanze In dem grünen Kranze. Jungfer hat ſich rumgedreht, Hat ihrm Schatz en Kuß verſchmäht. Pfui, ſchäm dich, pfui ſchig i 14. Es regnet, Gott ſegnet, Es regnet ſeinen Lauf, Undwenns genug geregnethat, Dann hörts auch wieder auf. Maikäfer flieg! Dein Vatter is im Krieg, Dei Mutter is im Pommer⸗ land, Pommerland iſt abgebrannt, Maikäfer flieg! „ Lirum, larum, Löffelſtiel, Alte Weiber eſſe viel, Junge müſſe faſte, Des Brot leit im Kaſte, Des Meſſer leit danebe; Wer eſſe will muß bere; Bere, bere, tu ich nit! Kriegſt du ach vom Brot ka Stück! „Ich will d' was verzele, Von der alte Beele, Wann ſe ka Kartoffel hot, Kann ſe ach ka ſcheele. o ee e n weiß net wem ers gebe ſoll. 5 5 Er gibt es ſeim Gesell, e eee Der ihm ſät, der ihm mäht, Ge t ut 0 der ihms Korn vom Acker trägt. 1910 1 ich 00 Fuchs brech los! füt e Breiche kite. Sitzt e bucklig Männche da Wirft ſe mit em Knoche. Geht ſe in de Garte, ge a ännche verriſſe ſind, Fängt ſe an 10 nieſe: hezi, Dann fahre mer in der Schees. hazi, hazil Weitere Mitteilungen erwünſcht K. F. Wann alles lachen muß. Spielliedchen. 11. Ri ra rutſch, Wir fahren in der Kutſch, Wir ſchießen mit Kanonen, Mit Erbſen und mit Bohnen, Ri ra rutſch, wir fahren in der Kutſch. 12. Der Fuchs geht rum, Der Fuchs geht rum, Er trägt ſein Bündel rum 13. Wenn alles rar und deier iſt, Dann 1 mer weiße Kees. Wenn Schuh un Schtrümp g— te 3. 8485 Mitteilung des Verlages. 5 „Die Starkenburg“ erhalten die Bezieher des Verordnungs⸗ und Anzeigeblattes ſowie des Viernhelmer Anzeigers kostenlos. Der Bezugspreis für„Die Starkenburg“ allein beträgt jährlich 3.— Mark, für Einzel⸗ nummern 25 Pfg., zuzüglich der Freigebühr. Geldbeträge können auch auf das Poſtſcheckkonto Nr. 10468, Poſtſcheckamt Frankfurt(Main) der Georg Allendorfiſchen Buchdruckerei in Heppenheim eingezahlt werden. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Schriftleitung geſtattet. Verantwortliche Schriftleitung: Karl Freiſens, Heppenheim(Bergſtr.) Druck und Verlag der Georg Allendorfiſchen Buchdruckerei (G, Otto) Heppenheim(Bergſtr.). ungemiſ m eine kur; die dieſes Jahr bei uns n en Jahren wieder eine gründlich tägige Umkehrung der ce es Alltäg⸗ ges Narrenleben bringen ſoll. In dieſer J e e e un in 1 0 Winter mit au pie 114 der 0 115 1 e beherrſcht z n ſchien und nun ſchon wochenlalg a 0 ges hliche erechnungen über vas Winterwetter ad abſrdum und vor allem die h an der Naſe her⸗ umführte.— Unter ſeinen onatsbrüdern führt der Februar das kürzeſte Leben. Er eröffnet wieder in dieſem Jahr die Reihe der aufeinanderſolgenden drei Februare, die nur 28 Tage haben. Neben den nicht chten Freuden der Faſtnachts zeit bringt der Februar eine weſentliche Verlängerung der Tagesdauer, die Ende des Monats ſchon 278, Stunden beträgt, Der Landwirt freut ſich, wenn der Februar ſeinen Charal⸗ ter als Wintermonat wahrt, da nach einem milden Fe⸗ bruar der Eintritt der Kälte in den Monaten erwar⸗ tet wird, in denen der Frühling eigentlich ans Ruder kommen ſollte. Stimmt dieſe Theorie und wird der diesjährige Februar nicht metereologiſch charaktervoller als die vorausgegangenen Wintermonate, ſo ſteht uns im März, April und Mal allerhand bevor. Aber wie der jetzt endlich niedergegangene Schneefall und die zu⸗ nehmende Kälte zeigen, ſcheint ſich der Winter endlich auf ſeine Pflichten zu beſinnen. — Immer noch Falſchgeld. Wie die zahlreichen in den letzten Tagen bei der Polizei vorgelegten Stücke beweiſen, ſcheint die Ausgabe von Falſchgeld noch lange nicht nachgelaſſen zu haben. Beſonders zahl⸗ reich kommen falſche Renten⸗Einmarkſcheine zur Vor⸗ lage. Dieſe Falſchſcheine tragen die Nr. F. 4 0141277 Auch fehlt ihnen das Waſſerzeichen. Ferner kommen zur Anzeige ſalſche Zehnmarkſcheine. a — Zurückſendung von Zeugniſſen. i ein Urteil des Kauſmannsgerichtes Berlin. Danach ist niemand verpflichtet, unverlangt eingeſandte Zeuguiſſe zurückzuſenden, ſondern der Bewerber muß ſie ſich bo⸗ len oder holen laſſen. Schickt aber jemand die Zeug⸗ niſſe zurück, ſo hat er auch die Haftung für die rich⸗ tige Beförderung zu übernehmen. Eine Firnia wurde zu 100 Mark Schadenzahlung verurteilt, weil ſie die Zeugniſſe mit falſcher Adreſſe abgeſchickt hatte, ſo daß der Kläger ſie nicht erhielt und ſich deshalb nicht wei⸗ ter vorſtellen konnte. Soweit das Urteil. Kennt der Bewerber die unter Chiffre auftretende Firma nicht, iſt es ſelbſtverſtaud re Pſticht ves erma, die Papiere zu⸗ cückzugeben. a 5 — Das Stammbuch. Zu den verſchied nerlei zvoltstümlichen Werten“, die unſere moderne Zeit gern beiſeſte ſchieben möchte, die ſich erfreulicherweiſe doch immer wieder durchſetzen, gehört das„Poeſie⸗Album“ oder„Namensbuch,, Jetzt, da Wichtig iſt Oſtern mit den Schul- entlaſſungen ſeine Schatten ſchon vielgeſtaltig voraus⸗ wirft, wandern die Bücher in den. der von Hand zu Hand. Welch ſchöne Ablenkung und Erbauung iſt es in ſpäteren Jahren einmal, in dem den Schulzimmern wie- Buche zu blättern und beim Leſen der Namen der Leh, re: und Schulkameraden die ſchöne Schulzeit im Geiſte noch einmal zu erleben. Jeder von uns bat es wohl ſchon oft verſpürt, ſis in die Worte kleidete: „O ſüße Zeit herzinniger Gefühle der Kindlichkeit! Wie denk ich dein ſo gern im Weltgewühle, du ſchöne Zeit!“ Das Stammbuch wird dem gereiſten Alter in Stunden zum liebſten Freunde. Vielleicht, daß 0 ein Lächeln ſich auf ſein Geſicht legt, wenn man darin was der Dichter Sa⸗ Erwachſen en; zolchen auch;, lieſt, wie freigibig die Jugend im Verſichern von„ewi⸗ ger Liebe und Treue“ war und noch iſt. Doch wollte darüber zu Gerichte ſitzen: eine der Jugend⸗Erinnerungen bleibt dieſes geſchriebene dennoch. Aus dieſem Grund kann man den wer ſchönſten Buch Kindern kein ſchöneres Geſchenk mit auf den Weg geben, als ſolch ein Buch, das nebenbei noch erzieheriſch durch die Liebe und Sorgfalt, mit der es wohl allent⸗ wirkt halben behandelt und geſichert wird und das zum Sym. bol fürs ganze Leben werden kann, wenn ſein Beſitzen die Worte beherzigt: „Ein Album iſt des Menſchen reines Leben, das aufbewahrt in Gottes Händen bleibt, ein leeres Blatt wird ſeglichem gegeben, f int zeder iſt nur, was er darauf ſchreih:!“ Aus Heſſen. Darmſtadt, 31. Jan.(Noch keine L ö ⸗ ung der Regierungskriſe.) Uoder die Staatspräſidentenwahl und die Regierungsbildung wurde geſtern nach der Landtagsſitzung zwiſchen den Parteien nicht offiziell verhandelt. Man erwartet von der Landesausſchußſitzung der Zentrums⸗Partei, die am Montag in Mainz ſtattfindet, einen neuen Anſtoß zur Klärung der nunmehr faſt zwei Monate währenden Regierungskriſe. Hähnlein, 31. Jan. Es gibt immer noch Leute, die Waffen frei herumliegen haben. So erwiſchte hier das Söhnchen der Famllie Odenheimer ein geladenes Piſtol und ſchoß ſeinen Bruder durch beide Vacken. Jetzt wird auch dieſe Waffe wieder an einem Platze liegen, wo ſie ein Kind nicht mehr erreichen kann. Bensheim, 31. Jan.(Herabſetzung der Vergnügungsſteuer.) Die Stadiverſammlung hat in ihrer letzten Sitzung eine 50prozentige Herab⸗ ſetzung der Vergnügungsſteuerſätze genehmigt. Weiter bewilligte die Verſammlung einen Kredit von 150 000 Mark für den Bau von 40 Wohnungen im Induſtrie⸗ gelände am Viehweg. Bingen, 31. Jan.(Verſteigerung preu⸗ iſcher Domänenweine.) Hier nahmen di⸗ erſteigerungen der aus allen Lagen der ſtaatlichen Weinbaudomänen an Saar, Moſel, Nahe und Rhein ſtammenden Weine von H. und L. Nicolaus, Frankfurt, ihren Anſang. Dieſe Verſteigerungen ſollten urſprüng⸗ lich in Frankfurt ſtattfinden, wurden dann aber in Bin 10 als elner im Mittelpunkt des deuiſchen Wein- augebietes Peige d. Stadt durchgeführt. Da es ſich ſowohl um Weine der Domänen von der Moſel und Saar, als auch der Rahe und des Rheines handelte, ſo waren die Intereſſellen des Moſel⸗ und Saargebletes Der Abſatz ging überaus flott von ſtalten ganze aus 60 Nummern 19 21er, und 1920er und RNaheweinen oel Ausgebol eigerungstages wurde hen ein- und Nahegebietes in ſtattlicher ahn 117 585 6060 M 15 0 920er 30 Mark, für 990 Flaſchen aar 8 8, 22 555 get, ducchſchnttlic das Halbfuder 4510 M., für die Flaſche 1920er Apelsbacher(Moſel) 4,10 bis 5,20 bis 6,90 bis 7,70 bis 9,20 Mark, zuſammen für 12 350 Flaſchen 76 050 Mark, durchſchnittlich das Halb⸗ juder 4004 Mark; für die Flaſche 1921er Setriger Saar) 3,80 bis 4,80 bis 5,70 bis 6,20 bis 7,50 M., „enmen für 11 700 Flaſchen 66 690 Mark, durch⸗ schnittlich das Halbfuder 3705 Mark; für die Flaſche 1921er Ockſener(Saar) 4,70 bis 5,70— bis 7 bis 8 Mark, zuſammen für 3250 Flaſchen 21 190 Mark, durchschnittlich das Halbſuder 4238 Mart; für die Fla. ſche 1921er Niederhäuſer(Nahe) 8,40 bis 9,30 bis 10,50 bis 13,30 bis 15,10 Mark, zuſammen für 3600 Flaſchen 42240 Mark, durchſchnittlich das Vierlelſtück 4694 Mark.— Der erſte Verſteigerungstag brachte ein Geſamtergebnis von rund 245 000 Mart. 55 Aus dem badiſchen Lande. Mannheim, 31. Jan.(Gerichts ſaal.) Der 53 Jahre alte verheiratete Werkmeiſter Adam Zuber, in Käfertal wohnhaft, ſtand vor dem hieſigen Schöffen⸗ gericht unter der Anklage, durch Fahrläſſigkeit den Tod der 17 Jahre alten Eliſe Mandel verurſacht zu haben. Gegen den Angeklagten erging folgendes Urteil: 300 Mark Geldſtrafe, zahlbar in ſechs monatlichen Raten von ie 50 Mark. 1 Graben, 31. Jan.(Der Sangerpodal um Rhein.) Vor einigen Jahren verſen ten Die⸗ beshände die wertvollen Pokale des hieſigen Geſang⸗ vereins„Liederkranz“ im Rheinſtrom. Die Diebe ſcheinen jedoch nicht mit der Treue des alten Vaters Rhein gerechnet zu haben, denn nachdem bereits vor einiger Zeit Vater Rhein dem Verein einen Pokal zu⸗ rückgab, wurde unter dem Jubel der Sängertehlen der zweite bei det Fiſchervereinigung Daxlanden in Em⸗ pfang genommen. Aus dem badiſchen Oberland, 31. Jan.(Lum⸗ pengeſindel.) Unlängſt kam der Herr Landra irgendwo in eine ziemlich abgelegene Gemeinde im Oberland zur Beſichtigung. Unter anderem bemerkte er zu ſeinem Erſtaunen, daß ſich vor dem Ort auch Zi⸗ geuner aufhielten. Der Herr Landrat macht den ihn begleitenden Herrn Bürgermeiſter darauf aufmerkſam, daß er als Ortsvorſteher dieſe ungebetenen Gäſte nich, zu dulden brauche, er möge ihm nach einiger Zeit mitteilen, ob ſich noch mehr ſolches Geſindel eingefun— den habe. Nach etwa vier Wochen berichtete der Herr Bürgermeiſter dem Herrn Landrat folgendes:„Lum⸗ pengeſindel betr.:„Seit Ihrer letzten Anweſenheit hat ſich kein anderwärtiges„Lumpengeſindel“ mehr gezeigt.“ Alsbach, 30. Jan.(Die neue Dor ⸗ (n de.) Die ca. 300 Jahre alte Dorflinde wurde nunmehr durch eine neue Dorflinde erſetzt. Das denk⸗ würdige Geſchehnis iſt in einer Urkunde niedergelegt und unter der neuen jungen Linde begraben worden. Konſtanz, 31. Jan.(Verur teilung in oi nem Landfriedensbruch⸗Prozeß.) Die Vorgänge am 8. September v. J., bei denen die Teilnehmer einer geſchloſſenen Verſammlung des Deutſchnationalen Jugendbundes, Landesverband Süd⸗— mart, nach Schluß der Verſammlung von einer lär⸗ menden Menſchenmenge auf der Straße empfangen, verfolgt und mit Steinwürfen überſchüttet worden ſind, und mehrere Perſonen, zum Teil durch Meſſerſtiche verletzt wurden, kamen vor dem Schöffengericht Kon⸗ ſtanz, das hier tagte, zur Verhandlung. Angeklagt waren der 19jährige Kaufmann Erich Schloß, der 20 jährige Hilfsarbeiter Eugen Aßfalg wegen ſchweren Landfriedensbruchs, der 23jährige Dreher Karl Stei⸗ ger und der 35jährige Gießer Karl Beſſart wegen einfachen Landfriedensbruches. Die beiden erſten An⸗ geklagten wurden zu 6 Monaten Gefängnis, die bei⸗ l den anderen zu 3 Monaten Gefängnis unter Erteilung von Strafauſſchub auf Wohlverhalten verurteilt. ** 35 Aus der Pfalz. Ludwigshafen, 31. Jan.(Zelbſtmord⸗ verſuch durch Eſſig⸗Eſſenz.) Eine 45 Jahre alte Ehefrau von hier begab ſich geſtern nachmit⸗ g in die hieſige Ludwigskirche und verſuchte dort⸗ ſelbſt durch Einnehmen von Eſſigeſſenz ſich das Leben zu nehmen. In bewußtloſem Zuſtande brachte man die Lebensmüde ins Krankenhaus. Vinningen, 30. Jan.(Der Bockals Gärt ner.) Der Jagdhüter Herr aus Vottenbach hat einen Wilddieb beim Nachſehen der aufgeſtellten Schlingen im hieſigen Jagdgebiet zweimal ertappt und zwar in der Rerſon des Feld⸗ und Waldſchützen Korn von hier. C. würde durch die Gendarmerie feſtgenommen und in das Unterſuchungsgefängnis nach Pirmaſens eingeliefert. Eine vorgenommene Hausſuchung förderte zahlreiche Schlingen zu Tage. N ee ene Aunweiler, 31. Jan.(Ein aufge legter Schwindel.) Gewarnt wird vor einem Verſand⸗ geſchäft„Fortſchritt“ Braunſchweig 14, welches im Be— zirk Bergzabern Flugblätter verbreitet hat, wonach es für alte 1000 Markſcheine uſw. 40 Prozent berechne und dieſelben für erſtklaſſige Damen⸗ und Herrenfahr⸗ räder, Nähmaſchinen und Bekleidungsſtücke in Zahlung nehme. Proſpekt werde gegen Einzahlung von einer Rentenmark geliefert. Es iſt der Firma zweifellos nur um die Rentenmark zu tun. Dirmſtein, 31. Jan.(Tödlicher Ung lücks⸗ fall.) Die 74jährige Wilwe Annemaria Kaiſer, die im Anweſen ihres Sohnes wohnt, wollte aus dem Keller Kartoffeln holen. Als ſie den Keller bettat ſtürzte das Gewölbe infolge Ueberlaſtung mit einer b ben Menge Backſteine ein. Durch die herabſtür⸗ zenden Steinmaſſen wurde ſie ſofort erſchlagen. Ihr Sohn, der gerade mit Abladen eines Wagens Steine beſchäftigt war, fiel mit der Kellerdecke in den Keller hinab, trug aber keinen Schaden davon. Meiſenheim, 31. Jan.(Ein Aut o N e len.) Das Auto des Zigarrenſabrikanten Kimmling, das bor deſſen Haus ſtand, wurde von mehreren Per⸗ ſonen beſetzt und weggeſahren. Der Beſitzer des Autos mertte das bald und telephonierte nach allen Richtun⸗ 15 In Lauterecken konnte das Auto mit ſeinen In⸗ aſſen zum halten gebracht und beſchlagnahmt werden. 4s Diebesgut konnte ſeinem Eigentümer wieder zu 85 1 3. 7 1 ankfurt, gen im Wo den Gerichten mehr als — — ñ́——œœ 1 1 51 Frankfurt, 31. Jan.(Die Veihaſtun 1 hnungsam t.) Die Verneh ngen eicher Perſonen, die unter dem Verdacht den ohnungsſchiebungen und Beſtechung am Freitag zur Polizei gebracht wurden, füllten den gestrigen aus. Nach der Vernehmung des Direltors Greſſer, ſeines Schwiegerſohnes Hoſch, des Vorſtehers Köhne⸗ mund von der Abteilung Wohnungsablöſung und des Architekten Willi Lutz begann die Vernehmung ein' ger weiterer Perſonen, die den Stein ins Rollen gebracht hatten. Die Vernehmungen dauerten his 27 Uhr abends, das Ergebnis war derart belaſtend, daß die Siſtierten auf Grund des Haſtbefehls des Unterſu⸗ chungsrichters nach dem Unterſuchungsgefängnis ge⸗ bracht wurden. Architekt Lutz war vorübergehend ent⸗ laſſen worden, mußte ſich aber um 7 Uhr wieder auf dem Polizeipräſidium einfinden. Weitere Verhaftun⸗ gen dürften bevorſtehen, denn die Affäre, die natur⸗ gemäß das größte Aufſehen erregt, zieht weite Kreiſe. Die behördliche Ermittlung erſtreckt ſich auf eine ganze Reihe von Fällen, die umfangreiche Vernehmungen er⸗ forderlich machen. Frankfurt, 31. Jan. Ein Big a miſt.) 51jährige Händler Heinrich M. hatte eine Ehefrau, der der Verdienſt ihres Mannes ſehr locker in der Taſche faß. Da er durch das Weib des Lebens in dieſem Haushalt überdrüſſig wurde, ſiedelte er ſich in Frankfurt an, wo er, nachdem er ſich fünfzehn Jahre um ſeine Frau nicht gekümmert hatte, ſich ein anderes Weib zur Gattin erkor, obwohl er noch gar nicht ge⸗ ſchieden war. Die zweite Frau ſtarb und bald freite M. eine dritte. Das erweiterte Schöffengericht verur⸗ teilte M. zu einer Gefänanisſtraſe von ſiehen Monaten Jan.(Schwarz h ö g e r.) 85 en die Schwarzhörer geht die Poſtverwaltung mi aulßerordenllicher Schärfe vor. Augenblicklich liegen bei 200 Anzeigen wegen Verſtoßes gegen die Rundfunkverordnung vor. Beſtraft wurden bisher über 20 Perſonen mit ſehr empfindlichen Geld⸗ ſtrafen und der dauernden Entziehung der Empfangs- apparate, trotzdem nimmt die Zahl der Schwarzhörer nicht nennenswert ab. Es treten nunmehr neben den Geldſtrafen auch Freiheitsſtrafen ein. Nach einer vom Rundfunk veröffentlichten Skizze ſind beſonders in Sachſenhauſen und im nordöſtlichen Bornheim die Schwarzhörer beſonders dicht geſät. Dieſen Zaungäſten will man ietzt das unſaubere Handwerk legen. Wiriſchafts⸗Nückblick. Die Ausſichten der Konjunktur.— Abhängigkeit von Amerika.— Die Kreditfrage. Iſt der Weg für eine Beſſerung der weltwirtſchaft⸗ lichen Abſatzverhältniſſe, der Weg zu einer Geſundung der Weltwirtſchaft, von der letzten Endes das Wohl und Wehe jeder einzelnen Volkswirtſchaft abhängt, lreigeworden? Aus Amerika kommen günſtigere. Nach⸗ richten. Die ſtarke Steigerung der Getreidepreite hat den Wirtſchaftsoptimismus der Amerikaner verſtärkt, weil dadurch die Kaufkraft der Farmer erhöht wird. Die Aufträge auf Bauſtahl in Amerika zeigen kekord⸗ ziffern. Die amerikaniſche Induſtrie rüſtet ſich für eine Hochkonjunktur und maßgebende amerikaniſche Jinanz⸗ leute haben erklärt, das Jahr 1925 werde vo causſich lch eines der beſten in der Geſchichte Amerikas ſein. Die Frage iſt nun, ob Deutſchland von dieſer amer ganiſchen Hochkonjunktur Vorteile haben wird. Das eine iſt ſicher, daß die Preisbewegung der Rohſtoſſe angeſich!s der Stimmung in Amerika nach oben geht. Hiervon geht zweifellos eine gewiſſe Anregung für die deutſchen Rohſtoffinduſtrien, insbeſondere für die Eiſen ndu trien aus. Der Auftragsbeſand der weſtdeutſchen Eiſen⸗ werke hat ſich weſentlich gebeſſert und man erwartet vielfach ein gutes Frühjahrsgeſchäft. Dagegen bleibt die Lage des deutſchen Eiſenexportmarktes weiter recht ungünſtig. Immerhin kann damit gerechnet werden, daß bei einer weiteren Zunahme des amerikaniſchen Inlandsbedarfes die deutſchen Werke inſoſern Vorteile haben werden, als dann die jetzige ſcharfe Kenurrenz auf dem Eiſenweltmarkte nachlaſſen dürfte. Das gilt auch für andere deutſche Induſtrien. Was wollen aber dieſe Ausſichten für eine mögliche leichte Beſſerung des deutſchen Erportes angeſichts der gewaltigen Höhe der Reparationsſummen beſagen, die wir nur durch ſtarke Steigerung des Exportes aufbringen könnten? Der be⸗ kannte ſchwediſche Nationalökonom Prof. Caſſel hat er⸗ klärt, um die Reparationsleiſtungen aufzubringen, müſſe Deutſchland für 15 Milliarden Mark Waren exportie⸗ ren bei einer bezahlten Einſuhr von 12% Milliarden. Vor dem Kriege betrug unſere Ausfuhr etwa 10 Mil⸗ liarden, jetzt etwa 5,7 Milliarden pro Jahr! Dabei muß man ſich vergegenwärtigen, daß der ganze Oſten, Rußland und China, als Käufer ausgeſchaltet iſt, wäh⸗ rend gleichzeitig während des Krieges viele Meberfee⸗ länder, ſo beſonders die engliſcheit Kolonken, dazu übergegangen ſind, Waren, die ſie früher von Europa (unter Bevorzugung Deutſchlands) bezogen, ſelbſt her⸗ zuſtellen. Ferner zeigen alle handelspolitiſchen Abma⸗ chungen das Beſtreben, die deutſche Ausfuhr abzuſper⸗ ren, die eigenen, während der Kriegszeit ſtart erwei⸗ terten Induſtrien durch Zölle zu ſchützen oder gar Pro⸗ hibitivzölle zu erheben. Man darf demnach an die amerikaniſche Hochkonjunktur nicht allzu weitgehende Hoffnungen knüpfen, wenngleich die Weitwirtſchaft über⸗ all eine langſame Beſſerung erfahren hat.— Sehr be⸗ denklich iſt die Abhängigkeit von Anierika, in die wir nach zweierlei Richtung hin geraten ſind. Einmal ſind wir von Amerika als Schuldnerſtaat abhängig und zum andern von der amerikaniſchen Konjunktur. Bei dem ſtark ſpekulativen Charakter der amerikaniſchen Geld⸗ und Induſtriemächte müſſen wir mit der Mög⸗ lichkeit rechnen, daß eines Tages plötzlich dieſe ameri⸗ kaniſche Geld⸗ und Induſtriezentrale durch Stoppung der Geldquellen einen Konjunkturrückſchlag hervorruft. Bisher freilich nimmt der Zufluß amerikaniſcher Gelder nach Deutſchland ſeinen Fortgang. Krupp, Thyſſen, Haniel, Siemens u. Halste, die A. E. G. haben langfriſtige Kredite jn Amerika erhalten. Der große Erſolg der A. E. G. und der Siemens⸗Anleihe in Amerika eröffnen den Ausblick darauf, daß unſere Induſtrie jetzt weitere langfriſtige edite in Amerika erbält und daß auch die gefährl! rzfriſtigen Kre⸗ dite in langfriſtige umgewandelt werden. Dadurch wird wahrſcheinlich allgemein die Situation am deut⸗ ſchen Geldmarkt eine weilere Entſpannung erfahren. Dennoch muß nach wie vor das Wirtſchaftsprogramm darin beſtehen, den innerdeutſchen Markt kaufträftiger zu machen und glei zeitig durch Produk onsverbilli⸗ gung unſere Exportfä keit zu heben. Der Frankfurt, 31.