ee. e FFF 28 Dankſagung. Für die herzliche Teilnahme bei dem herben Verluſte meiner unvergeßlichen Mutter ſage innigen [Dank. Ganz beſonderen Dank der hochw. Geiſtlichkeit, ſowie den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, den 3. Febr. 1925. Brigitta Finkl. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr. Vergnügungsſteuer. eigenen Luſtbarkeitsſteuerverordnung für die Gemeinde Viernheim beſchloſſen. Vom Mittwoch, den 4. bis einſchl. Dienstag, den 10. ds. Mts. liegt der Entwurf dieſer Steuerverordnung auf der Bürgermeiſterei — Zimmer 23— zu jedermanns Einſicht offen. Etwaige Einwendungen ſind wäh— rend der üblichen Büroſtunden ſchriftlich oder zu Protokoll vorzubringen. Betr. Reichsmiete. Die geſetzliche Miete für den Monat Februar beträgt 5% der Friedensmiete. Viernheim, den 2. Februar 1925. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Bekanntmachung. Betr. Wohnungstauſch. Der Wohnungskommiſſion ſteht im Tauſchwege in Darmſtadt eine Wohnung von 3 Zimmern und Küche zur Verfügung. Perſonen, welche gewillt ſind, nach Darm— ſtadt zu ziehen und hier eine Dreizimmer— wohnung zur Verfügung ſtellen, wollen ſich auf der Bürgermeiſterei melden. Viernheim, den 2. Februar 1925. eee Viernheim. Müller. Gemeindekaſſe. Morgen Mittwoch, nachmittags von 2—4 Uhr kommen die Sozial⸗ und Kleinreutnerbezüge für Februar zur Der Gemeinderat hat den Erlaß einer i vom 2. bis 9. februar Selen günstige Gelegenheit um kau vun wäsche Husstaftungen, daher aueh lohnend zur den späteren Bear. Grösste Preiswürdigkeit Vollkommene Grössen Erstklassige Qualitäten Beste Verarbeitung sind die Vorteile, die ich infolge eigener Anfer- tigung sämtlicher Wäsche biete. 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Einwohnerſchaft zur gefl. 2 Kenntnis, daß ich in meinem Haufe, Wald⸗ ſtraße 39, eine Holz⸗, Kohlen und Brikettshandlung die idealemiittelstands wohnung eröffnet habe. Zugleich liefere ich auch bei vorheriger Beſtellung, Heu und Dickrüben. Um geneigten Zuſpruch bittet Hochachtend Corul Gallei. Schlatzimm Elche Waschkommode stühle, Winkenbach. Verein für Gport u. Körperpflege Viernheim N(Lokal Fürſt Alexander) Am Mittwoch, den 4. Februar, abends 8 Uhr beginnen die erſten Uebungsſtunden im halter 215 Turngenoſſenſchaft Mittwoch abd 8 Ahr Spiegelschrank, Spiegelaufsatz, 2 Beit. 2 Nachttische, 2 Rohr- 1 Hhndtuch- Er, Küche, 9116 naturlaslert komplett, 3tör. Büfett. 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Februar 1922[ Viernheimer Tageblatt mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins e Habe wöchentl. Samstags das achtſeitige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bür Anzei (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzetle koſtet 15 Pfg. l n Shmmahenchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag Anzeigenpreiſe. abgetan Rabatt.— ger die Reklamezeile 40 Pfg., bei Wiederholung vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen germeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martim, Geschäftstelle Rathaus — —ũ— I. 42. Jahrgang der Vatikan Die Kammer für Aufhebung der Botſchaft. Paris, 3. Febr. Die Kammer hat die Dis⸗ ruſſion des in der vergangenen, Woche zurück; geſtellten Kapitels 9 des Etats des Min ſterſlums des Aeußeren begonnen. Zu Beginn der Sitzung hat die Minderheit den bers au⸗ gekündigten Antrag auf Zurückye; lang des Hlrtikels an die Kommiſſion cl, unter dem Jaẽsdrücklichen Hinzufügen daß ſie der An⸗ ahme ihres Antrages d. Peutung eines Vo— ums zu Gunſten e e behaltung der Ge— ſandtſchaft zu gedenke. Im Laufe der [Debatte befür e auch der ehemalige Mini— ſterpräſidentCeygues die Beibehaltung der Geſandtſchaft. Herriot gab danach die Er— llärung ab, daß die Regierung gemäß den von ihr in der vergangenen Woche abgegebe— neu Zuſicherungen vereit ſei, in das Budget leinen Kredit in Höhe von 58 000 Franken ein— zuſetzen, der die Einrichtungen einer beſonde— ren diplomatiſchen Miſſion beim giſchen Departements ermöglichen ſoll. Dieſe Erklärung hat auf den Bänken der Linken, die davon völlig überraſcht worden iſt, ſtärkſte Er⸗ regung hervorgerufen, ſodaß der Präſident Veranlaſſung nahm, die Sitzung zu unter— brechen.— In den weiteren Verhandlungen zwiſchen Herriot und den diſſentierenden Abgeordneten der Linten iſt es zu einem Kom— Der Kredit von 58 000 wird nach Angabe Franken für die diplomatiſche Miſſion beim Vatikan zu Gunſten Elſaß Lothringens ſoll nicht auf das Budget des Auswärtigen kom— men, ſondern auf das Spezialbudget für El— ö werden, ſodaß zwiſchen Frankreich und dem * Herriot ſtellt die Vertrauensfrage. f Paris, 3. Febr. Nach Wiederaufnahme der Sitzung tritt der ehemalige Juſtizminiſter Colrat, der der Linken angehört, für die Beibehaltung der Botſchaft beim Vati ka n in. Der linksradikale Abg. Abbe Lemüre ebenfalls für die Beibehaltung der Bot⸗ chaft beim Vatikan ein, worauf die Diskuſ⸗ geſchloſſen wird. i Miniſterpräſident Herriot ſtellt namens der Regierung die Vertrauensfrage gegen die von der rechten Seite beantragte Rückverwei⸗ ſung des Art. 9 des Budgets für die auswär⸗ tigen Angelegenheiten an den Finanzausſchuß der Kammer. Dieſer Antrag iſt von dem An⸗ BKnagſteller, dem Abg. Serot, dahin interpre. liert worden, daß, wer für die Rückverweiſung au den Finanzausſchuß ſtimmt, für die Bei⸗ behaltung der Botſchaft beim Heiligen Stuhl ſtimmt. 5 In der Abſtimmung wird der Antrag mit 314 gegen 250 Stimmen abgelehnt. Damit hat die Kammer der Beſeitigung der franzöfiſchen Botſchaft beim Vatikan zuge— ſtimmt. Der Sicherheitspakt. London, 2. Febr. Der Londoner Korre— ſpondent der„Voſſiſchen Zeitung“ erklärt in der heutigen Nachtausgabe des Berliner Blat— 23 7 15 I.. 7 ö yyichteter ne von den gut unterrichteter Ae, daß die Verhandlungen zwiſchen Frank ich und England noch nicht ſo weit gediehen ſeien, daß es bereits möglich wäre, Deutſch— land in allernäch'ter Zeit vorzuſchlagen, an Beratungen weer einen beſtimmten Siche⸗ rungsvorſchlag teilzunehmen. Hierüber müſſet ſich Paris, London und Brüſſel vorher unter⸗ einander geeinigt haben. Die engliſchen Regle⸗ rungskreiſe beſchäftigen ſich zur Zeit mit Ab⸗ änderungsvorſchlägen zum Genfer Protokoll, die geeignet ſein würden, die Zuſtimmung der Do minions zu irgendwelchen engliſchen Siche⸗ rungsvorſchlägen zu gewährleiſten. Gleichzei⸗ tig hat man mit Paris und Brüſſel Fühlung genommen, um das Minimum der militär techniſchen Forderungen kennen zu lernen, die von franzöſiſcher und belgiſcher Seite aufge⸗ ſtell! wurden. Der Korreſpondent des„Berl. Tageblattes“ verweiſt auf die auch von uns wiedergegebenen ſenſationellen Mitteilungen aus engliſchen Militärkreiſen, die dahin gin⸗ gen, daß England die Neutraliſier ung der Rhein⸗Schelde⸗Linte fordere. Mit einer ſolchen Forderung glauben die eng⸗ liſchen Militärkreiſe der Abneigung der eng⸗ liſchen Oeffentlichkeit gegen weitgehende mill täriſche Abmachugen mit fremden Ländern am beſten zu begeanen, Die Frage, ob Deutſchland zu einer Konferenz über einen weſteuropä⸗ iſchen Sicherungspakt eingeladen werden ſoll, des Berichterſtatters der erſt Ende März oder Anfang April in den engliſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen akut werden. Chamber⸗ lain wird wahrſcheinlich erſt auf der März⸗ tagung des Völkerbundsrates die Staatsmän— ner der anderen europäiſchen Länder davon informieren, welche Stellung England und die Dominions zu dem Genfer Protokoll in ſeiner vorliegenden Form einnehmen. Ergibt ſich dann, daß das Genfer Protokoll, um die eng⸗ liſche Zuſtimmung zu erlangen, langwierigen, Beratungen zwecks Abänderungen unterwor⸗ fen werden müßte, ſo könne man ſich denken, daß von engliſcher Seite der Vorſchlag ge⸗ macht werden wird, zunächſt das europäiſche Sicherungsproblem in direkten Verhandlungen der unmittelbar beteiligten Mächte zu löſen. um dann dieſes Regionalabkommen im Gen⸗— ſer Protokoll oder internationalen Abmachün⸗ gen zur Achterklärung des Krieges, die von Borah für die nächſte Abrüſtungskonſerenz in Ausſicht genommen ſind, ergänzend einzufü— gen. „Voſſiſchen Zeitung“ 0 Herriots Paris, 2. Febr. Friedensrede. Unter dem Vorſitze des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten fand geſtern im Trocadeto eine Kundgebung zur Errich⸗ tung eines Denkmals für den Frieden und die Ausſöhnung der Völker ſtatt. Nach Reden der rechtsſtehenden Abg. Brunet und des Ge⸗ werkſchaftsführers Jo uhoux nahm Her⸗ riot das Wort, um ſich über die Sicherheits- frage auszulaſſen. Er erklärte, der Friede liege in der Sicherheit. Es ſei ein Stolz für Frauk⸗ reich und die Demokratie, daß Frantreich als erſter Staat das Dokument unterſchrieben habe, das nur noch der Unterzeichnung durch die anderen Völker bedürfe, um die endgültige Carta des Friedens zu werden. Man könne alſo nicht mehr ſagen, daß Frankreich nur an den Krieg denke. Die für das Schickſal Franb⸗ reichs verantwortlichen Männer vergäſſen nicht, daß zur Sicherheit des Friedens mehrere Länder zuſammenarbeiten müßten. Dies un⸗ terſtreiche ich, ſo erklärte Herriot, denn wir wollen weder erobern noch aunektieren. Die Zeit iſt gekommen, daß man Fankreich von der unerträglichen Sorge um ſeine Sicherheit befreit, damit es ſich den Aufgaben der Demo— kratie widmen kann. Der griechiſch-türkiſche Konflikt. Diplomatiſche Beſprechungen der Entente⸗ 5 mächte. ö Paris, 3. Febr. In unterrichteten pot: ſchen Kreiſen verlautet, daß Frankreich, Eng⸗ land und Italien gegenwärtig diplomatische Beſprechungen über ein gemeinſames Verhal⸗ ten im türkiſch⸗griechiſchen Ko nflikt im Gange ſeien. Es ſei beabſichtigt, gemeinſam einen Schritt bei der türkiſchen Regierung zu unternehmen, um die grundſätzliche Zuſage zu erlangen,, daß hohe griechiſche Geiſtliche 5 der Türkei nicht ausgewieſen werden. Der griechiſche Geſandte in Paris, P olitis, iſt geſtern von Herriot empfangen. worden. Vore her überreichte der neue türliſche Botſchaften in Paris, Die vad Bey, dem franzöſiſche n Miniſterpräſidenten die Abſchriſt ſeines Be glaubigungsſchreibens. In politiſchen Kreſſen billigt man das Vorgehen der Türkei. 4 kanntlich datiert die türkiſch freundliche Poli⸗ litik Frankreichs bereits ſeit dem letzten ür kiſch⸗griechiſchen Kriege. Das griechiſche 0 triarchat in Kouſtantinopel wird als ein won poſten des griechiſchen Imperialismus be eich net.— Nach ieee aus e g or griechiſchen Armee kriegeriſche immung. Die Wenne fhrer gaben dem Miniſterpräſiden⸗ ten die Verſicherung ab, daß ſich das Heer in guter Verfaſſung befinde. * Eine griechiſche Aufforderung an Südflawien. Belgrad, 3. Febr. Der gi e ch i ſche Ge⸗ ſandte in Belgrad hat geſtern im Namen ſeiner Regierung die ſüdſlawiſche Regierung aufgefordert, ſich mit dem Schritt der griechi⸗ ſchen Regierung in der Frage dor Ausweiſung des Patriarchen ſolidariſch zu erklären, 55 Jugoflawien gleichfalls an vieſer Frage inte Fiſtelteſet. Der Vetlreter des- Nußeum iwer ſchumn auch klarer a und gegnrefo renn betonte, daß die ſüdſlawiſche Regierung die Erregung der griechiſchen Bevölkerung begreife und ihr Möglichſtes unternehmen wolle. Wie verlautet, ſoll die ſüdſlawiſche Regierung be. abſichtigen, beim Völkerbund eine Erklärung abzugeben, wonach ſie ſich mit Griechenland in der Angelegenheit ſolidariſch erklärt. In In⸗ tervention in Angora ſei jedoch nicht möglich, weil Südſlawien dort keinen Vertreter habe. Nach Meldungen aus Athen ſoll die griechiſche Regierung in Bukareſt ebenfalls Schritte un— ternehmen. * Ein neuer griechiſcher Patriarch. London, 3. Febr. Wie aus Konſtantinopel gemeldet wird, ſoll von den Griechen in der Türkei ein neuer griechiſcher Patriarch als Nachfolger des ausgewieſenen Patriarchen ge⸗ wählt werden. In London iſt man der Anſicht, ö Schritt der alli⸗ daß von einem gemeinſamen c ierten Regierungen in der Angelegenheit we— nig zu erwarten ſei, zumal die franz ſiſche Re⸗ gierung ſich nicht einmal für die franzöſtſche römiſch-katholiſche Schule in der Türkei ein ſetze und ein franzöſiſcher Eingriff daher kaum zu erwarten ſei. Doehring. Karl Sonnenſchein. Der durch ſeine vor einiger Zeit im Ber— liner Dom gehaltene Her de gegen Rom zu einer traurigen Berühmtheit gelangte prote— ſtantiſche Hofprediger erfährt hier von dem bekannten Leiter des Sekretariats Jozialer Studentenarbeit die gebührende Abfuhr. Die Red. Von Dr. * Das Ideal der bürgerilchen Zeit war die Toleranz. Wir wiſſen und erleben heute, daß ſie nicht das letzte iſt. Das letzte iſt Ver⸗ ſtändnis, Durchdringung, Auseinanderſetzung. Die Konfeſſionen ſchulden ſich dieſen geiſtigen Liebesdienſt. Darin ſind wir mit Doehring völlig einig. Deutſchlands Geſchicke können auf die Dauer nicht ganz geſehen werden, wenn man an ſeiner großen Tragik, an der Ref r⸗ mation, achſelzuckend oder wortſtumm vor⸗ übergeht. Letzte Symptome werden erkannt, wenn man zur Quelle vordringt. Wir ſind in der Beurteilung Luthers ruhig geworden. Meſſen ihn mit großen Maßen. Haben. ollenen Blick für die Kraft und Bedeutung dieser, 905 ſchichtlichen Perſönlichkeit, die an der. Seutſchlands zwiſchen Mittelalter und 1 geht. Dieſes bauernkräftigen, aus det Y i. wendiſchen Blutes und germaniſcher ſſenen Mannes. Wir ſehen heute in den Zeiten reformatoriſchen oriſchen Haſſes, daß dieſer Maun als kultur der Charakterkopf und Er⸗ reger, nicht aber als religiöſer Architekt, ge. wertet werden muß. Seine Hände haben nichts von der myſtiſchen Feile ſiederung eines Frau⸗ ziskus von Aſſiſſi. Dem Problem religtös⸗ kirchlichen Neubaues war er nicht gero en. Sein Pathos rollt noch in den Seelen Tauſen der. Aber die Pulskraft, die Blutkraft eien weltanſchaulichen Organismus. geht ere nicht aus. Als religiöſer Architekt iſt er 1. wunden. Sein Perſagen von Stunde dit Stunde evidenter. Ich habe ſtets Mere Freunde gewarnt, dieſes Verſagen 1 Verſagen proteſtantiſcher Kultur zu ve n 555 ſeln. Das ſind ganz verſchiedene Dinge. Flche Dinge müſſen in Deutſchland um der Wahr⸗ heit, um der Geſundheit, um der Zune 0 ſeres Volkes willen geſchaut werden,. wir daraus die Folgerungen der Arbeit zie ver. Daß Doehring ſolche Entwicklung aue ſchaut als wir, wer wollte es en, men? Aber die Waffen dieſes Kampfes 08 fen nicht vergiftet ſein! Doehring hal 150 Dom geſagt, an Nom ſterben die ee en ſchon eine gewagte Formulierung. Dein 5 hat im Dom geſagt, au dem, Juſanunent ruch Deutſchlands trage Rom unheimliche S6 9 Das iſt unerträglich. Es geht nicht e 192 Theologe nt Dingen operiert, 1905 ine nichts verſteht. Doehring ſpielt ſchon ale mit ſeinem redneriſchen Ruf, wenn er 5 070 ziale Gebiet kommt. Seine Radiowelle reich bis ins Bürgertum. Von der prole ariſchen Maſſe verſteht er nichts. So geht es but aich wenn er Geſchichte macht. Daß Rom undet 5 liche Schuld am Zuſammenbruch iini trägt, kann Doehring. nicht beweiſen. 115 wenn er Fachleute zitiert, zitieren wir W. gegen jedes Pro ein gleichbedeutendes e Prominente, die Doehrings Theſe 1 858 unheimlichen Ausdehnung vertreten, 8. 1 in ganz Europa 0 80 Theologen. überhaupt unterlaſſen, aus Gebieten. in. ſie nicht bewandert ſind, leichtbeſchwingte 15 gumente zu holen. Sie machen ſich 8 550 cherlich. Nachdem er es aber einmal geſag. Schicht geln 1 muß widerſprochen werden. Die Berliner Ka tholiken erachten ſolche Sprache im ee Dom für unerträglich. Der Herr Hofprediger foll wiſſen, daß ſo nicht weitergeredet werden kaun. Türmt ſich vor ihm nicht erdrücende Schwere von Problemen, die gelöſt, und von Arbeiten, die getan werden müſſen, in Berlin auf? Wenn die Bibel alles geben kaun, dann iſt es höchſte Zeit, daß ihre Kraft wieder die abgefallenen Maſſen des proletariſchen Ber⸗ lins und ſeiner proletariſchen Vororte durch⸗ dringt? Tun dann nicht Verſtärker not, die von der Domkanzel am Schloßplatz die Pro⸗ paganda des Hoſpredigers bis zur Pappelalle⸗ und ins afritaniſche Viertel tragen? Ein Leik unſerer Not kommt uns aus dem völligen Zu⸗ ſammenbruch dieſer Maſſen. Wir wehren uns mit Händen und Füßen gegen dieſe Infektion. Weiß Doehring, daß ganze Trab ee Sonntags ſchlafen, und daß unſere latho i⸗ ſchen Leute dort die einzigen ſind, die. noch zum Gottesdienſt gehen? Hat er ſchon einmal unſere Katakombenkirche an der Barfusſtraße beſucht und einen Frühgottesdienſt erlebt, Df Kapelle gedrängt voll von Menſchen! Dieſe Andacht beim Beichten! Dieſe rührende Schlichtheit beim heiligen Opfer! Das ganze Haus, das von kommuniſtiſchen Familien be⸗ wohnt iſt, ſteht ſtill. Nu die Waſſerleitung ſtört gelegentlich den Rhythmus der Litanei. Erſcheint ihm nicht die Zurückeroberung dieſer letzten Kinder proteſtantiſcher Eltern aus dem Kommunismus zum Chriſtentum wichtigſte Arbeit? Weiß er, wie die Franziskaner müh⸗z ſelige und gottfrohe Arbeit unter den Aller⸗ ärmſten tun, und wie Menſchen an ihnen gez ſund werden? Hat er Pater Johannes ein- mal irgendwo predigen hören? Hat er die Kirchen im Norden einmal bei ihrer Männer⸗ miſſion betreten? Der Mitarbeiter des„Vor⸗ wärts“, der neulich über Berliner Kirche ſchrieb, kann ihm die Straßen angeben. Weiß er, daß unſere Arbeiter im Nordoſten Nacht für Nacht ihre Kirche bewachen, damit nicht geſtohlen wird? Männer, die im Kabelwerk bei der Knorrbremſe oder bei Borſig tagsüber zwiſchen dem Knirſchen der Maſchinen ſtehen. Weiß er, daß dieſe Arbeiter und Handwerker in ihren ſpäten Feierſtunden die ganze Camil— luskirche in- und auswendig gebaut haben? Stirbt man im Norden von Berlin, in Wei: ßenſee oder in Neukölln an Jom, oder ſtrö— men unſere kleinen tapferen Gemeinden, die mitten ins prole tariſche Volkstum gebaut und verankert ſind, nicht Leben aus? a Noch ein darf ich dem Hofprediger ſa⸗ Wenn ihn'r Weg einmal über die Georgenſtraße führt, beſuche er d S Muſeum für Meereskunde und lalſe ſich dort die Admi⸗ ralsflagge zeiten, die rechts nt ſhecuecn-e fel neten der Treppe hängt. Das iſt ein ſelt⸗ ſam heiliger Ort. Als wir zuletzt dort waren; lag auf dem Glaskaſten ein Immortellenkränz; chen. Wie man es an Wallfahrtsorten auf hängt. Der dieſe Fahne führte, bei den Falk landinſeln, iſt ein deutſcher Held. Mit ſeinen beiden Söhnen und ſeiner ganzen Flotte 10 dort Graf Spee untergegangen. Sein Gral liegt in der blauen See. Die Flagge iſt den letzte Reſt ſeiner ganzen Flotte. Ein Matrose verſtaute ſie in eine Hülſe und erreichte als Leiche braſilianiſchen Boden. Deutſche haben ſie uns aus Braſilien herübergeſchickt. Dieſe Flagge iſt eine Relique. Wiſſen Sie,„Hern Hofprediger, daß Graf Spee ein Ka. holik w und treu zu Deusſchrand, treu zu Nom ſtand? Aus dem Geſchlechte der Spees, zu dem vor Jahrhunderten der Verfaſſer der Trutz nachtigall, der Jeſuit Spee gehörte! Ein dai ſcher Jeſuit und ein deutſcher Admiral aus demſelben Geſchlecht! Sterben an Rom die Völker? Herr Hoſprediger, beleidigen Sie die Uralsflagge des Grafen Spee nicht! Gen. Politiſche Umſchau. — Die Konferenz der Finanzminiſter. Unter Lom Vorſitz des ſächſiſchen Finanzminiſters Reitt bold begann geſtern in Dresden eine Konferenz der Kinanzminiſter der deutſchen Länder. Veta⸗ tung sgegenſtand iſt der Finanzausgleich zwiſchen ich, Ländern und Gemeinden. Preußen wird Staatsſekretär Dr. Weber, Bayern h Finanzmaniſter Dr. Kraußneck vertreten. er den Verlauf der Beratungen ſoll Still⸗ eigen gewahrt werden. Die Hauptkonferenz 4. Februar ſtatt. Ein neues Amt Dr. Hamms. Der frühere Reic zmirtſchaftsminiſter Dr. Hamm iſt von Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstag als Nach⸗ ſolger des verſtorbenen Dr. Brandt zum erſten geſchäfftsführenden Präſidialmitglied gewählt worden. Dr. Hamm wurde geſtern durch den Präſidenten Franz von Mendelsſohn in ſein 0 neues Amt eingeführt. 1 Aus Heſſen. Darmſtadt, 3. Febr. Die Techniſche Not⸗ hilfe auf der Braunkohlengrube Weſ⸗ el.) Auf Einladung der Bezirksleitung der Techni⸗ ſchen Nothilfe Frankfurt fand unter Feb des Di⸗ rektors Dr. Raſche eine Beſichtigung der Grube durch die Preſſe ſtatt. Die Arbeiter hatten alle Notſtands⸗ arbeiten verweigert und ſo mußte nach langwierigen Verhandlungen die Nothilfe eingreifen. Um ihre Aktion recht wirkſam zu geſtalten, hatten die Arbeiter vor der Arbeitsniederlegung die Reſervelohlenbunker auf⸗ gearbeitet. Nur durch das ſofortige Eingreifen des techniſchen und kaufmänniſchen Perſonals wurde das Ausgehen der 23 Schwelöfen verhindert. Zwei davon mußten allerdings ſtillgelegt werden. Ihre Wieder— inbetriebnahme iſt mit außerordentlich großen Repara⸗ turkoſten und dergleichen verbunden. Hätten atle 23 Oefen ſtillgelegt werden müſſen, ſo wären die ſtreiken⸗ den Arbeiter auf lange Zeit gänzlich arbeitslos gewor⸗ den. Die Nothelſer arbeiten zur vollſten Zufriedenhei der Werksleitung und die Unterhaltung der 21 Oefen iſt geſichert. Gegenüber Falſchmeldungen der kommuni⸗ ſtiſchen Preſſe ſei feſtgeſtellt, daß die Nothelfer den Stundenlohn des Arbeiters bekommen, den ſie erſetzen, und außerdem nur die Verpflegung. Griesheim b. Darmſtadt, 3. Febr. des Schießplatzes.) Das Betreten des Schieß⸗ platzes iſt dieſe Woche morgens von 8 bis 11 und nachmittags von 1 bis 5 Uhr wegen Infanterieſchieß⸗ übungen verboten. Mainz, 4. Febr.(Dr. Eckener in Mainz.) Im hieſigen Stadttheater ſprach geſtern abend vor über— fülltem Hauſe Dr. Eckener. Seine Ausführungen löſten ſtürmiſche Ovationen aus. Später folgte Dr. Eckener einer Einladung der Stadt zum Abendeſſen. Oberbür— zermeiſter Dr, Külb dankte Dr. Eckener beſonders da⸗ für, daß er hier zu den Bewohnern des beſetzten Ge— bietes geſprochen habe. Dr. Eckener erinnerte daran, daß er zum dritten Male in Mainz ſei, das erſtemal gelegentlich eines Wettbewerbs zwiſchen Luftſchiff und Flieger, das zweitemal zum Beſuch des ehemaligen Kaiſers, wobei er ſich ein wenig als Sünder gefühlt habe, da damals noch das Ueberfliegen von Feſtungen auch für deutſche Flieger unterſagt war. Am Vormit— tag hatte Dr. Eckener in Begleitung des Oberbürger— meiſters den Kornſand bei Oppenheim beſucht, wo ein Gedenkſtein anläßlich der 1908 erfolgten Notlandeing eines Zeppelinluftſchiffes errichtet iſt. Mainz, 3. Febr.(meenzet Karneval.) Nach mehreren urgelungen nſitzungen veranſtal— tete der Meenzer Karnevalsberern eine Damenſitzung, die in angeregteſter Weiſe unter ſtarker Beteiligung von Gäſten aus Frankfurt, Darmſtadt und Wiesbaden ver— lief. Alle Größen der Bütte waren zur Stelle. Es lieferten diesmal weniger die bekannten Meenzer Af— färchen den Stoff, als die Verehrung und Bekrittelung der Damenwelt.„Nur eine böſe Frau gibt es auf der Welt, aber es is nun emal ſo, jeder meent, er hätt ſe.“„Die Damenkoſtüme ſind heute wie manche Diners, ſie fangen viel zu ſpät oben an und hören unten viel zu frühe auf.“ Einer der Redner meinte galant, man hätte ſchon die im Sommer hier ſtattfinden ſollende große Roſenſchau vorweggenommen. . Mainz, 3. Febr.(Der Streik in der heſ⸗ ſüſchen chemiſchen Ind vſtrie.) Die Ver⸗ handlungen zwiſchen den Arbeitgebern und Arbeitneh- Reichs⸗ (Sperre mern der chemiſchen Induſtrie vor dem vom arbeitsminiſterium beſtellten Schlichter haben zu keinem Ergebnis geführt. Wohl ſah der gefällte Schiedsſpruch eine Lohnerhöhung vor, jedoch wurde er wegen zu langer Befriſtung von Arbeitnehmerſeite abgelehnt. Der Streik wird ſonach fortgeſetzt werden. Zur Zeit ſtehen im Mainz- Biebricher Wirtſchaftsgebiet etwa 1400»lrbei— ter der chemiſchen Induſtrie im Kampf. Durch den An— ſchluß weiterer Betriebe, der heute und morgen zu er— warten iſt, wird ſich ihre Zahl auf 2000 erhöhen. Wie uns aus Darmſtadt gemeldet wird, ſind neben der Ar- beiterſchaft der Grube Weſſel auch die Arbeiter der che— miſchen Fabrik Herk in den Streik getreten. Ferner ſtreiken die Arbeiter der chemiſchen Induſtrie in Fulda und Gießen. In Frankſurt ſtreikt zunächſt nur die Gummiinduſtrie. Insgeſamt ſind an der Streikbewe— gung in Heſſen und Heſſen-Naſſau bisher etwa 5000 bis 6000 Arbeiter beteiligt. Worms, 3. Febr.(Ehrenvolle weru⸗ fung.) Dombauleiter Brand aus Worms iſt als Sach— verſtändiger berufen worden zur Sicherung der alter Voſchee el Akſe in der Nähe des kiſtoriſch berühmte empels in Jeruſalem. Brand weilte bereits im ver— gangenen Frühjahr in Jeruſalem zum Studium des Bauwerkes. 28. Die drei ſchönen Bernhauſens. Roman von Fr. Lehne. 28. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Ja, ich geb's zu! Und das allein hält mich noch. Freiwillig hab' ich's auf mich genommen. Hätte mich Papa gezwungen oder Familiennot— ich hätte es nicht getan! Zwingen laſſe ich mich nie! Aber ich will heraus aus dieſem eintönigen Daſein, das mich er⸗ drückt, mir graut vor dieſem Leben ebenſoſehr wie vor dem, das mir bevorſteht.— Siehſt du, ſo bin ich nun — zwei Seelen wohnen in meiner Bruſt— ich kann nicht in Armut leben!“ 33 „Wir ſind doch nicht arm, Thora! Es iſt lächer⸗ lich, wenn du ſo etwas ſagſt! Du haſt uoch nichts zu entbehren brauchen. Und gerade dir bietet das Leben bei deiner Schönheit ſo viele Möglichkeiten. Jerbanne nicht die Sonne daraus—“ 4 „Nein, nein— ſo wie Mama, ſolch Schattendaſein lann ich nicht führen, und ſo hündiſch ergeben wie ſie kann ich auch nicht einem Manne ſein. Ich will herr⸗ ſchen— und ich werde es können! Sein Reichtum ſoll mir Mittel zum Zweck ſein. Unbeſchränkt will ich dar⸗ über verfügen. Und unſer altes Jernhauſen ſoll neu hergerichtet werden. Wenn ich nicht auf Reiſen bin, ſoll es mir immer eine liebe Zufluchtsſtatte ſein.“ „Aber dein Mann, Thoraß Wird er damit ein⸗ verſtanden ſein?“ Thora lachte ſpöttiſch und ſtrich leiſe über der Schweſter glänzendes Haar.„Närrchen du! Er muß!“ „Du haſt ſeltſame Begriffe von der Ehe—“ Freilich, ſo wie du denke ich nicht. Sich ganz an⸗ einanderſchließen, ſich nie ein Wort verhehlen. Vom erſten Kuß bis in den Tod ſich nur von Liebe ſagen. Zwei Seelen und ein Gedanke, zwei Herzen und ein Schlag— und wie die ſchönen Liedlein alle lauten— 10 ne 4 icht auf, Ich werde ihm bald die nötige in! Meine Freiheit, meine Selbſtändigkeit, 1 Gießen, 3. Febr.(Funde aus der ält ſter Steinzeit.) Aufſehenerregende Funde von dem Geologen Dr. Guſtav Richter von der Gie⸗ ßener Univerſität bei Ausgrabungen am Totenberg bei Treis an der Lumda in Oberheſſen gemacht worden. In einem Baſaltſteinbruch wurden in zwei Höhlen eine Fülle von Tierreſten der älteren Steinzeit, wie Mam⸗ muths, Höhlenbären, Eisfüchſe, Hyänen uſw., ebenſo wie ein ganzes Arſenal von Steingeräten gefunden. Weitere Höhlen harren noch der Erſchließung. Nach Er⸗ klärungen des Forſchers dürfte es ſich um die älteſte und umfangreichſte Siedlung aus der älteren Steinzeit Deutſchlands handeln. Die Funde ſchlagen die Brücke zwiſchen den Rheinſiedlungen und den Thüringer Wohn⸗ ſtätten. Aus dem Vogelsberg, 3. Febr.(Erſchlie⸗ nung des Vogels bergs.) Ein Bahnbaupro⸗ jekt iſt aufgetaucht, daß die Strecke Frankfurt— Fulda mit der Vogelsbergbahn verbinden ſoll. Eine Teil- ſtrecke von Wächtersbach bis Birſtein beſteht bereits. Dieſe gedenkt man von Birſtein über Fiſchborn, Lichen⸗ rod, Völzberg nach Bermuthshain oder Krainfeld an der Strecke Lauterbach— Gedern weiterzuführen. Das Stück von Birſtein bis zur heſſiſchen Grenze ſoll be⸗ reits die Genehmigung der preußiſchen Behörde ge⸗ funden haben.— Die Kraftpoſtverbindung Grebenhain — Freienſteinau— Steinau ſoll in aller Kürze eröff⸗ nel werden. 55 Aus dem badiſchen Lande. Mannheim, 3. Febr.(Sstrafantrag we⸗ gen verleumderiſcher Beleidiguno.) Bürgermeiſter Trunk von Walldorf, gegen den An⸗ ſchuldigungen wegen Unterſchlagung von Erwerbsloſen⸗ geldern erhoben und verbreitet wurden, hat nunmehr gegen 17 Perſonen Strafantrag wegen verleumderi⸗ ſcher Beleidigungen geſtellt. Darunter befinden ſich u. a. der verantwortliche Redakteur des Mannheimer Kommuniſtenblattes und zwei ſtädtiſche Beamte. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß noch weitere Strafanträge vor allem gegen Angeſtellte des Arbeitsamtes Heidel- berg folgen werden. 5 Mannheim, 3. Febr.(Die Tätigkeit der Mannheimer Wucher⸗ und Nahrungs⸗ mittelpolizei.) Von der Wucherabteilung der Fahndungspolizei wurden im Monat Januar 1925 zur Anzeige gebracht: Wegen Preiswuchers 24, Leiſtungs— wucher 14, Betrug 5 und 7 Perſonen wegen ſonſtiger Vergehen und Uebertretungen. Davon mußten zur weiteren Aufklärung vier Perſonen vorläufig ſeſtge— nommen und in das Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert werden.— Die Polizeibeamten der Nahrungsmittel- polizei kontrollierten im Monat Januar d. J. 20 bieſige Milchhändler und erhoben 117 Milchproben, wovon 7 wegen zu niederen Fettgehalts zu beanſtander waren. Bei 18 entnommenen Rahmproben war eine ebenfalls wegen zu niederen Fettgehaltes zu beanſtan⸗ den. 110 Milchkannen von 12 auswärtigen Milch- händlern wurden kontrolliert, davon 38 Proben ent— nommen und hiervon wieder 23 wegen Wäſſerung und niederen Fettgehaltes beanſtandet. Eine Verkäuferin bon Landbutter auf dem Wochenmarkt wurde ange— zeigt, weil ihre Ware zu viel Waſſer enthielt. Die Kontrolle der Bäcker- und Metzgerläden verliefen ohne Beanſtandungen. Heidelberg, 3. Febr.(In kochendes Waſ⸗ ſer gefallen.) In der Wohnung eines Hauſes in der Römerſtraße iſt in einem unbewachten Augen- blick ein dreijähriges Kind in einem auf dem Voden ſtehenden mit kochendem Waſſer gefüllten Topf gefal⸗ len. Das Kind hat ſich hierbei derart ſchwere Ver⸗ letzungen zugezogen, daß es, obwohl ſofort ärztliche Hilfe zur Stelle war, den Verletzungen erlegen iſt. Heidelberg, 3. Febr.(Ein Studenten⸗ ſtreich und ſeine Folgen.) Das Schöffen⸗ gericht verurteilte die Studenten Wilhelm Eckert aus Mannheim und Binswanger aus München, die im Juli v. J. am Heidelberger Gewerkſchaftshaus eine rote Fahne ſowie die ſchwarz⸗-rot⸗goldene Reichsflagge heruntergenommen hatten, zu je 200 Mark Geldſtrafe. Ein dritter nicht anweſender Student wurde zu 250 Mark Geldſtrafe verurteilt. Weinheim, 3. Febr.(Grober Unſug.) maum zeigt der Vorfrühling ſeine Wunder, ſo muß der Naturfreund wieder die Wahrnehmung machen, daß Spaziergänger in größerer Zahl die Douglastannen, Blautannen und Palmenkätzchen bündelweiſe abſchnit— zen oder abriſſen. beibringen, die er einer Gräfin Bernha iſt.“ „Thora, du biſt ſchrecklich!“ „Wenn er nur nicht Hoſemann hieße, Giſela! Das iſt- furchtbar! Louis Hoſemann— darüber komme ich nicht hinveg!— Frau Thora Hoſemann!— Annelies hatte damals recht! Sein Name iſt ſchon lächerlich. Und Lächerlichkeit tötet. Lächerlichkeit iſt der Fluch der Liebe!— Und alles an ihm iſt mir widerwärtig; ſeine gedrungene Geſtalt, ſeine ganze Art, die nur ſo von Behagen und Sattheit trieft, die breiten Hände mit den plumpen Fingerſpitzen— ach, alles, alles!“ Vorwurfsvoll ſah Giſela auf die Schweſter und ſchüttelte den Kopf. „Und mit ſolchen Empfindungen gegen deinen zu⸗ künftigen Gatten willſt du in die Ehe gehen? Thora, das kannſt du nicht vor dir verantworten— und vor deinem Verlobten auch nicht! Sei nicht undankbar ge⸗ gen ihn, das hat er wirklich nicht verdient, er, der dir jeden Wunſch an den Augen abſieht! Denke an die einzig ſchöne Reiſe, die er dir bietet—“ „Es iſt ja meine Hochzeitsreiſe!“ Sie lachte ner⸗ vös auf.„Ja, könnte ich ſie allein, ohne ihn machen! Oder— du kommſt mit, ja, ja,— ich werde ihn darum bitten!“ „Thora, ſieh doch ein, daß das unmöglich iſt! Und ſelbſt, wenn er es wollte, ich würde niemals—“ „Ja, ja,“ murmelte Thora,„du haſt recht! Wir ſind ja ſo auch unter Menſchen. Es war nur ſo eine Idee!“ Sie fuhr mit der Hand über die Stirn und erſt nach einer Weile ſagte ſie:„Vorhin wollte er mich küſſen. Mich ekelte!“ Giſelg rüttelte die wie geiſtesabweſend vor ſich hin⸗ ſtarrende Schweſter heftig an den Schultern.„Thora, ich ſage es ihm— ſofort!l Du kannſt nicht ſeine Frau wer⸗ den. Dieſe Verantwortung kann ich nicht auf mich neh⸗ men, nun weiß ich, daß—“ „Daß die Einladungen alle ergangen, ſind ſchuldig Tell ſchon Geſchente eingelaufen ſind!— Große, du zug er t.) Vor heim m die Ehefrau des h Erkart vom onen zug 8.30 erfaßt und die Böſchung hinuntergeſchleudert. Sie trug innere Verletzungen davon, an deren Folgen ſie noch in der Nacht ſtarb. g f Aus der Pfalz. Oppau, 3. Febr.(Verkehrsfragen.) Mit der Errichtung einer elektriſchen Schnellbahn Franken⸗ thal— Edigheim— Oppau beſchäftigte ſich geſtern nachmittag im Gemeinderatsſaal eine Sitzung, an der Vertreter der Stadtgemeinde Frankenthal, der Gemein⸗ den Edigheim und Oppau, ſowie Vertreter des Ve⸗ zirkstages Frankenthal teilnahmen. Von allen Seiten wurde die Notwendigkeit betont, daß dieſes Projekt mit allem Nachdruck betrieben werden ſoll. Es wurde beſchloſſen, daß zur Erledigung der Vorarbeiten von den beteiligten Gemeinden Kommiſſionen gebildet wer⸗ den ſollen. Freinsheim, 3. Febr.(Die Strafe.) We⸗ gen Verführung eines Waiſenmädchens wurde der Händler Eugen Fasderner von hier vom Gericht in Frankenthal zu acht Monaten Gefängnis verurteilt, ab- züglich zwei Monate Unterſuchungshaft. Zweibrücken, 3. Febr.(Aus den Schrel⸗ tenstagen der Stadt Pirmaſens.) Vor der Großen Strafkammer Zweibrücken ſpielte ſich in einer Berufungsverhandlung gegen vier ehemalige Rot⸗ gardiſten aus Pirmaſens ein Ausſchnitt aus den Schrek⸗ kenstagen dieſer Stadt zur Zeit der Separatiſtenherr⸗ ſchaft ab. Angellagt waren die Fabrikarbeiter Ludwig Marhöſer, Johann Fritzinger, Heinrich Müſſe und Phi⸗ lipp Heil, alles ehemalige Mitglieder des während der Separatiſtenherrſchaft gebildeten Erwerbsloſenrates. Die Angeklagten ſtanden wegen erſchwerten Landfriedens⸗ bruches bereits am 18. Dezember 1924 vor dem Amts⸗ gericht Pirmaſens, wo Müſſe drei Jahre, Marhöfer 3½ Jahre, Fritzinger 2 Jahre und Heil 1½ Jahre Ge⸗ fängnis erhielten. Hiergegen legten ſie Berufung ein, während die Mitverurteilten Fabrikarbeiter Neumüller und Schmenger 1/½ und 2 Jahre G fängnis erhalten und die Straſe angenommen hatten. In der Berufungs⸗ verhandlung ging das Beſtreben der Angeklagten da⸗ hin, als Separatiſten zu gelten und damit unter das Londoner Abkommen zu fallen, das für politiſche Stra taten Amneſtie vorſieht. Die in der Vorunterſuchung oder in erſter Inſtanz feſtgeſtellten Straftaten leugne⸗ ten die Beſchuldigten teils ganz ab, teils ſtellten ſie ſie milder dar. Ueber die Betefligung der Angeklagten ſelbſt ergab ſich u. a., daß lediglich Fritzinger einge⸗ ſchriebener Separatiſt war. Er ſuhr als Kontrollorgan bei den Beſchlagnahmefahrten mit. Die Anordnung hierzu war von dem Mitangeklagten, aber flüchtiger Behrend ausgegangen. Die Urteilsverkündigung wurde auf den 6. Februar verſchoben. Niederhorbach, 3. Febr.(Störenfried.) Wegen ſchwerer Störung des Gottesdienſtes iſt Küfer Guſtav Heintz von hier mit'ner Strafe von acht Ta— gen Gefängnis bedacht word. Als während des Syl⸗ veſtergottesdienſtes der Geiſt n ergreifender Weiſe die Vorgänge des verfloſſene res und auch di⸗ Separatiſtenherrſchaft ſchilderte, machte Heintze Zwiſchen⸗ rufe und machte ihm unter lauter Beſchimpfung Vor— würfe über den Inhalt der Predigt. Pirmaſens, 3. Febr.(Aufſehenerregen⸗ de Verhaftungen.) Ein myſteriöſer Fall be⸗ ſchöfſtigt zur Zeit die hieſige Polizei. Vor einiger Zei⸗ haben ſich hier die angeblichen Kaufleute Friedrich Kar⸗ ſten und Wilhelm Fay, beide aus Frankfurt a. M. niedergelaſſen. Gie gaben vor, Mitglieder der deutſch⸗ völkiſchen Bewegung zu ſein und verſtaͤnden es in kur zer Zeit, ſich in die deutſchvölkiſchen Kreiſe von Pirma⸗ ſens einzudrängen. Sie lebten auf großem Fuße, ver anſtalteten große Zechgelage, bei denen es hoch her ging und Karſten gab ſich ſogar als Baron aus. Si machten ſich ſchließlich an den 19 Jahre alten Kauf, mann Karl Urban, Pirmaſens, und erklärten dieſem daß ſie ihm behilflich ſein wollten, ſich in Sicherhei zu bringen, da er doch den Kaufmann Prack in Wals fiſchbach bei einem Wahlzuſammenſtoß einige Tage ver Hon Reichstagswahlen erſchoſſen habe. Vorher hatte urſten einem Völkiſchen namens Jung von hier die Erklärung erpreßt, daß Urban den Prack wirklich er⸗ ſchoſſen habe.— Man hatte ihm für dieſe Erklärung die Summe von 2000 Mark verſprochen. Eines Tages nahmen die beiden, Karſten und Fay, den Urban mit nach Zweibrücken unter dem Vorwande, daß ſie ihn einkleiden wollten, damit er auf der Flucht anſtändig angezogen ſei. In Wirklichkeit hatten ſie die Abſicht, Urban bei der Staatsanwaltſchaft vorzuführen. gaber biſt doch ein rechtes Kind—— hab' ich mich darum zu dir ausgeſprochen? Ich verbiete es dir unter allen Umſtänden, Giſela! Ich bin kein Kind mehr! Es iſt mein freier Wille. Habe keine Sorge um mich! Ich werde mir mein Leben nach meinem Geſchmack ſchon einrichten.“ Sie ſtreckte ſich lang auf dem Diwan und faltete die Hände im Nacken. „Warte nur, mein Püppchen, warte nur, weſſen Wille der ſtärkere iſt!“ murmelte der Mann mit dem aſchfahlen, verzerrten Geſicht, der im Nebenzimmer hin⸗ bali Türvorhang ſtand und ingrimmig die Fäuſte allte. b Dem Kommerzienrat war die Braut zu lange ge⸗ blieben. Er hatte den Wunſch ausgeſprochen, ſie ſelbſt zu holen, und man mußte ihm nachgeben. Er wußte, daß ſie im Wohnzimmer war. So war er Zeuge der Unterhaltung der Schweſtern geworden. Er zitterte vor Wut und Ingrimm.„Das ſollſt du mir büßen! Gut, daß ich deine Gedanken kenne! Trage du nur erſt den lächerlichen Namen Hoſemann— dann ſollſt du ſchon ſehen, wer der Herr iſt— du hochmü⸗ tige Bettelprinzeß!“ 8 Zehntes Kapitel. Es war in ſpäter Nachmittagsſtunde. Die Gräfin Bernhauſen und Giſela ſaßen, jede mit einer Näherei beſchäftigt, am Tiſch in ihrem Wohnzimmer. Die mit einem leichten Schleier verhüllte Arbeitslampe warf einen hellen Schein auf die Hände der Fleißigen, wäh⸗ rend ſie den übrigen Raum nur ſchwach beleuchtete. Draußen fegte der Novemberſturm durch die Stra⸗ ßen, riß die letzten dürren Blätter von den Bäumen, ſie in tollem Tanze hoch auſwirbelnd; er rüttelte an den Fenſterläden und ſang ein unheimliches Lied von i 1 Sterben und Vergehen. worden. Bis jetzt leugnen ſie jede unlautere l: don ne en Nada aeßenef ur⸗ wieder auf. Nun iſt dem Treiben der beiden kfurter“ durch ihre Feſtnahme ein Ende bereitet Abſicht. Urban iſt ebenfalls verhaftet worden. Alſenz, 3. Febr.(der naſſe To d.) In Sem⸗ bach würde in einem Weiher in den Anlagen neben der Kaiſerſtraße die in Mitte der zwanziger Dahre ſte⸗ hende Tochter des Schmiedemeiſters Klein tot nufge⸗ funden. diser 3. Febr.(Ein alter Schwindler in neuer Aufmachung.) Tie Polizei Waldfiſchbach warnt vor einem Schwindler, der ſich ſeit einigen Tagen in hieſiger Gegend herumtreibt unter dem falſchen Namen Heinrich Walter, Landwirt aus Maunheim, und ſich unter dem Vorwand bei Leu⸗ ten Geld erſchwindelt, die franzöſiſchen Gendarmen hät⸗ ten ihm in Pirmaſens ſein Geld abgenommen und er habe jetzt keines mehr zum heimfahren. Auf dieſe Weiſe gelang es dem Schwindler, bei verſchiedenen Leu⸗ ten Geldbeträge von 10 bis 15 Mark zu erhalten. Münchweiler a. d. R., 3. Febr.(Spieler.) Durch die Gendarmerie wurde hier am letzten Sonn⸗ tag eine Glücks ſpielergeſellſchaft ausgehoben. Hierbei hat ein junger Händler 300 Mark verloren. Das Geld hat derſelbe ſeinen Eltern unterſchlagen. Aus Nah und Fern. Frankfurt, 3. Febr.(Tragiſcher T o d zweier Frauen.) Im Hauſe Bleichſtraße 48 machte ſich ein immer ſtärker werdender Gasgeruch be— merkbar. Als man ſchließlich die Wohnung polizeilich öffnen ließ, fand man im Schlafzimmer die 57jährige Wohnungsinhaberin, die Witwe Martha Neukrantz, tot vor, und im Badezimmer ſag die Geſellſchafterin, die 22jährige Paula Knab, gleichfalls tot. Die Unterſu⸗ chung ergab, daß die alte Dame hinterlaſſenen Brie⸗ fen zufolge den Tod durch Gasvergiftung geſucht und gefunden hatte. Leider aber hat ſie ungewollt auch das junge Mädchen, das ihr während einer längeren Reiſe ihres Sohnes Geſellſchaft leiſtete, mit in den Tod genommen. Die alte Dame hat die Tat bereits in der Nacht zum Sonntag verübt und, ehe ſie die Gashähne des Badeofens öffnete, die Türen ſorgfäl⸗ tig mit Papier verſtoepft. Die Ermittlungen ergaben nun, daß das junge Mädchen wahrſcheinlich in der Nacht durch den ſtärker werdenden Gasgeruch aufwachte ſich notdürftig ankleidete und dann nach dem Bade— zimmer eilte, um hier wurde aber bereits am Eingang dieſes Zimmers be— wußtlos und fand den Tod. Die Leiche lag vorne im Badezimmer, während ſich die Gashähne hinten im Raume befanden. Beide Leichen wurden beſchlagnahmt uind dem Hauptfriedhof zugeführt. Frankfurt, 3. Febr.(Aus des Wohnungs amtes.) Die Tätigkeit des Wohnungsamtes wird am beſten durch einige jetzt ſchon geklärte Fälle beleuchtet. So ſuchte der Bank— beamte Sorger vergebens nach einer Wohnung. Kein Makler konnte ihm eine beſorgen und ſchließlich landete er auf dem Wohnungsamt, wo er mit dem Schwieger⸗ ohn bekannt wurde. Dieſem gab er in einem Kafſee⸗ haus 500 Mark, und als er wieder auf dem Woh⸗ nungsamt erſchien, empfing ihn der ſonſt unnahbare Direktor ſehr freundlich mit den Worten:„Ich bin brientiert.“ Er führte ein Telephongeſpräch— und der Bankbeamte hatte ſeine Wohnung. Dieſer Fall trug ſich ſchon im September 1924 zu.— Der Schwie⸗ gerſohn ſtand auch mit einer Möbelfirma in engen Be⸗ ziehungen, und als die Angeſtellte eines Maklers dort nehrere Zimmer nur unter der Bedingung kaufen vollte, daß ſie eine Wohnung bekäme, erhielt ſie eine Empfehlung an Herrn Heſch, der ihr auch ſofort eine baſſende Wohnung in Ausſicht ſtellte. Nüdesheim, 3. Febr.(Rüdesheim eine Zahnradbahn.) Die Stadt Rüdesheim hat von der aufgelöſten Niederwaldbahn-Geſellſchaft die Zahnradbahn nach dem Niederwald erworben. Eine gemeiwſame Sitzung des Magiſtrats und des Ver— kehrsgusſchuſſes und der betreffenden Stadtverordneten- azusſchüſſe beſchloſſen, die Bahn zu erhalten und in⸗ zwiſchen alle Vorbereitungen zu treßſen, damit der Betrieb der Niederwaldbahn bereits im April d. J. wieder aufgenommen werden kann. Bad Ems, 3. Febr.(Zur Behebung der MWohnungsnot.) In der letzten Stadt, erordne— tenſitzung wurden zur Minderung der Wohnungsnot und zur Förderung der Bautätigkeit 50 000 Mark für Baudarlehen bewilligt. Das Stadtbauamt legte dazu einen Plan vor, der den Bau von 46 Drei⸗ bezw. Zweizimmerwohnungen vorſieht. Um das äußere An⸗ ſehen der Häuſer in unſerem Badeorte zu fördern, wurden 20 6000 Mark bereitgeſtellt, die als Darlehen 10 Inſtandſetzung von Häuſern abgegeben werden ſollen. Hersfeld, 3. Febr.(Einſturz auf einer Kalizeche.) Ein ſchweres Unglück ere gnete ſich auf der Zeche Hattorf. Eine Kaliſalzdecke von 700 Zentner Gewicht ſtürzte ein und begrub den Arbeiter Paul Spieß aus Nordhauſen unter ſich. Er konnte nur als Leiche geborgen werden. Einem anderen Ar⸗ beiter wurde ein Fuß zerqueſſcht und einem Hanitäter ein Arm zerſchlagen. Homburg, 3. Febr.(Tödlicher Unfall.) Der frühere Kurdirektor Richard Feld⸗ ſieper iſt mit ſeinem Bruder während einer Auto- fahrt in der Nähe von Bonn tödlich verunglückt. Auch der Bruder erlag ſpäter ſeinen ſchweren Verletzungen. Saarbrücken, 3. Febr.(Luſtmord.) In der Nacht vom Sonntag zum Montag wurde an einem 17jährigen Mädchen ein Luſtmord verübt. Die Ermitt⸗ lungen ſind eingeleitet worden. der Praxis kauft Auto ⸗ 0 1 Kleine Chronik. Eu neuer Finanzſkandal. D Zahl der gro⸗ ßen Finauzſkandale iſt um einen nen Fall vermehrt worden. Wie aus Berlin gemeldet wird, ſind gegen die Allgemeine Garantie Bank A.⸗G. von mehreren privaten Stellen ſchwere Anſchuldigungen vorgebracht worden. Dieſe Anſchuldigungen, welche auf Kreditbe⸗ trug in Höhe von etwa einer Million Mark lauten, ſoll bereits die Staatsanwaltſchaft beſchäftigen. Ueber Die geſchäftliche Lage der Bank hörte man in letzter Zeit, daß ſich namhafte Rückoerſicherungsgeſellſchaften vom Geſchäftsverkehr mit ihr zurückgezogen haben, doch muß natürlich abgewartet werden, ob und wie weit 100 20 7. Material gegen die Garantie- w e 55 f Hurchgeprügelt worden. einer bekannten Eiſen⸗Hoch⸗ und Brücken bauſirina. 5 Ihm wird zur Laſt geleg durch Verſchiebung eines e rößeren Kupferlagers die Reichsbahn um 189 000 kark geſchädigt zu haben. Rabeneltern.. Vor dem Schöffengericht Tem el⸗ hof hatten ſich die Eheleute Paul und Anna Waſſer⸗ ſtraß wegen ſchwerer Mißhandlung des eigenen Kindes zu verantworten. Die Eltern hatten den 11 Jahre alten Knaben im Verdacht, 11 Mark, die für die Miete beſtimmt waren, für ſich behalten zu haben. Um nun aus ihm ein Geſtändnis heraus⸗ zupreſſen, haben ſie an mittelalterliche Fol⸗ tern erinnernde Strafen angewandt. Das Kind iſt von ſeinem Vater, während es von der Mutter feſt⸗ vchalien worden war, von mittag bis in die Nacht dinein mit kurzen Pauſen mit einer Hundepeitſcb⸗ s nicht erzielte, wurde der Junge knieend in eine Kiſte geſteckt, in der er nur mit ſuſammengekrümm en Knien ſiten konnte und wo er 2½ Tage und 2 Nächte zuvringen mußte. Als Strafeſſen wurden ihn ge— kochte Kertoffelſchalen vorgeſetzt. Durch das Wimmern des Kindes und ſein Fernbleiben von der Scheile wur⸗ den die Mißhandlungen aufgedeckt. Das Kind wurde der elterlichen Erziehungsgewalt entzogen. Dis Ge— richt verurteilte den Vater zu 3 Monaten, die Mutter zu 4 Monaten Gefänanis. die Hähne zu ſchließen. Es mamma Vollsbücherei⸗Verein Weinheim Vortragsabend Paul Keller Vortrag eigener Dichtungen. Donnerstag, den 5. Februar abends halb 8 Uhr Turnhalle des Realgymnaſiums Einzelkarte 1.— Mk. Karten zu dieſem Vortrag find im Verlag des Viernheimer Anzeigers erhältlich. Amman e eee den Vortragsabend des Dichters Paul Keller wird nochmals Zunahme der deutſchen Kohlenförderung im vergangenen Jahr. Eine der unerfreulichſten Nachkriegserſcheinungen bildet die Tatſache, daß die Kohlenförderung in den Deutſchland noch verbliebenen Gebieten bis zum Jahre 1924 beträchtlich geſunken iſt. Ueberblick über die Entwicklung der Kohlenföretcung in den Jahren 1919 bis 1923 gewährt folgende Tabelle: 1000 To. in Prozent 209 494 100 128 554 61 166 154 75 163 543 1922 160 455 1923 88 502 e In vem erſchreckenden Tiefſtand der Förderung im Jahre 1929 prägen ſich in kraſſeſter Deutlichkeit die ſchweren Verluſte aus, die die deutſche Kohlenwirtſchaſt neben den Folgen der Abtretung Oberſchleſiens u. durch die Beſetzung des Ruhrgebietes erlitten hat. Frank— reich hat zwar das Ziel, mit dem es ſeinerzeit ins Ruhrgebiet einrückte, nicht erreicht. Die Kohlen- und ſtolslieferungen an Frankreich, Belgien und Luxem- burg, die im Jahre 1922 noch 16,2 Millionen Ton⸗ nen betragen haben, haben zur Zeit der Ruhrbeſetzung nach franzöſiſchen Angaben nicht mehr als 6,2 Millio— ien Tonnen erreicht. Trotzdem das Ruhrunternehmen ilſo für Frankreich ein glatter Mißerfolg war, hat es deutſchland natürlich großen Schaden zugefügt, da der ſtuhrberabau zum Erliegen kam. Die deutsche Steir Korlerförderung 192 Appil Juli „ Januar 5 Ohigber * 5 5 2 755 0 e db . R Seit dem Abbruch des Ruhrkrieges hat die Koh⸗ lenförderung Mondt für Monat wieder bedeutend zu— genommen. die Friedensſörderung bald wieder erreicht wird. Vor- ausſetzung dafür iſt allerdings, daß der im Bergbau augenblicklich noch herrſchende Wirtſchagtsfriede nicht durch große Arbeitskämpfe geſtört wird. Die erhöhte Produktion 1924 iſt 19 55 eine unmittelbare Folge der zu Anfang des Jahres durchgeführten ArbeitszAtver⸗ längerung. Es fragt ſich aber ſehr, ob das jetzige Ar⸗ beitszeitabkommen, das von den Gewerkſchaften heftig bekämpft wird, ſich auf die Dauer halten laſſen wird. Mit der Wiedereinführung des Dr eiſchichtenſyſtoms in den Hochöfen und Kokereien, die am 1. April erfolgt, iſt der erſte Schritt auf dem Wege zur Durchbrechung der jetzigen Abkommen über die verlängerte Arbeits zeit etan worden. In Arbeitgeberkreiſen wird die Le⸗ ürchtung geäußert, daß dieſe Bewegung auch auf den Bergbau übergreiſen werde. Dadurch würde natüclich für die Kohlenwirtſchaft in Deutſchland wieder eine neue Kriſe mi en Folgen ente 1913 1919 1920 1921 NA 1 2 55 Nee teh ö Volkswirtſchaft Marktberichte e vom 3. Februar. *„ Frankfurter Getreidebörſe. An der heutigen Getreidebörſe notierten bei nachlaſſender Ten⸗ denz: Weizen, neuer, 22 bis 26/¼, Roggen, inl., 22 bis 26, Sommergerſte 26 bis 33, Hafer, inl., 18 bis 23, Mais 23 bis 23½, Weizenmehl 42% bis 45½, Roggenmehl 68 bis 42, Weizenkleie 15, Roggenkleie 15% bis 15½, alles in Goldmark je 100 Kilogramm. Lohale Nachrichten. Paul Keller⸗Abend in Weinheim Auf hingewieſen und der Beſuch dringend empfohlen. Karten zum ermäßigten Preiſe von 1 Mk. ſind im Verlag des Viernheimer Anzeigers zu haben. Beginn der Vorſtellung um 7.30 Uhr, Ende gegen 9.30 Uhr, ſodaß den Vlernheimer Beſuchern Gelegenheit geboten iſt, mit der Elektriſchen Wein⸗ heim ab 9.40 nach Hauſe zu fahren. * Senueralverſammlung. Die Ortsgruppe des Reichsbundes der Krlegsbeſchädigten und Hinterbliebenen hielt am letzten Sonntag ihre diesjährige Generalverſammlung im Gasthaus zur Germania ab. Aus dem Jahresbericht war zu entnehmen, daß die Lage der Kriegsopfer durch die Markſtabiliſierung im Vergleich zur Inflationszeit elne Beſſer⸗ ung erfahren hat. Die Finanzverhältniſſe waren zufrieden- ſtellend. Der ſeitherige Vorſtand wurde ohne weſentliche Veränderung wiedergewählt. An den neuen Reichstag ſind eitens des Bundes elne Reihe von Anträgen zur Verbeſſer⸗ ung des Reichsverſorgunge geſetzes geſtellt worden, die dem⸗ nächſt zur Beratung ſtehen. Am 8. März lfd. Ihs. findet die diesjährige Kreiskonferenz in Viernheim ſtatt, wobei von bekannten Rednern über Sozialfürſorge intereſſante Referate gehalten werden. Mit dem abgelaufenen Jahre iſt für die Ortsgruppe wieder eln arbeltsreiches Jahr dahingegangen, in welchem di⸗ſelbe im Gelſte der Wohltätigkeit für die Mit⸗ glieder wieder erſprießliches le lſten konnte. 2 * Der Garten im Februar. N Die Wintermonate, auch der Februar, bringen für den Kleingärtner noch nicht allzu viel Arbeit. Oft hin⸗ dern auch Schnee und Eis daran, dem Garten Pflege anzutun. Immerhin läßt ſich bei offenem Wetter auch in dieſer Zeit mancherlei nützliche und notwendige Ar— beit vornehmen. Zierſträucher kann man einkürzen und lebende Hek— ken werden unter die Schere genommen. Bei günſtiger Witterung beginnt man auch mit den Gehölgpflanzun⸗ gen. Soweit dies noch nicht ſchon im Januar ge— ſchehen iſt, putzt man die Obſtbäume aus und beſchnei— det die Beerenſträucher. Dabei gebe man ſich gewiſſen— haft Mühe, Raupenneſter zu entdecken und zu entfer⸗ nen, was ſich reichlich belohnt machen wird. Ebenſo vernichtet man abgeſtorbenes Holz; denn auch darin fin— den ſich Brutherde von Schädlingen aller Art. Von fruchttreibenden Obſtſorten ſchneidet man Edelreiſer und ſchlägt ſie ein. Das Erdreich unter den Baumkronen und den Sträuchern gräbt man tief um. Für Neu⸗— pflanzungen von Obſtbäumen wirft man bei günſtiger Witterung die Pflanzlöcher aus. Im Gemüſegarten gibt es nur dann etwas zu tun, wenn der Gartenfreund Miſtberte und Käſten zum Treiben von Gemüſe angelegt hat. Man ſät und ver— ſtopft dann fortdauernd das junge Treibgemüſe. Selbſt Erdbeeren können ſchon getrieben werden. In günſti— gen deutſchen Landſtrichen werden, wenn das milde Wetter anhält, am Schluſſe des Monats die erſten Saat— beete gegraben und beſät, ſo mit Spinat, Feldſalat, Schwarzwurzeln und Möhren. Erbſen und Puffbohnen können mitunter auch ſchon gelegt werden. Jedoch muß ſich der Gartenfreund immer darüber klar ſein, daß allzu früh die Gefahr des Mißerfolges infolge eintre— tenden ſtarken Froſtes in ſich birgt, ſelbſt wenn man die jungen Triebe durch Strohmatten zu ſchätzen ſucht, Im Garten gucken im Monat Februar die erſten Frühlingsblüten, vor allem Schneeglöckchen und Keo— kus, aus der Erde hervor. Das iſt eine Mahnung, nun auch die Beete mit den etwas ſpäteren Frühlingsblu— men nach und nach von ihren Winterhüllen zu ent⸗ laſten, wenn ſich der Winter nicht doch noch in ſeiner Eigenart mit ſtärkerem Froſt und reichlichem Schnee zeigen ſollie. Beſondere Au'merkſamkeit verdienen die Lieblinge jedes Garten- und Blumenfreundes, die Ro— ſen Ihre Zweige werden von der ſchützenden Papier— hülle oder dem Strohmantel befreit oder ihre Kronen, falls ſie umgeles“ und in die Erde gebettet wurden, aufgerichtet. Wie das ganze Jahr hindurch muß ſich der Klein— gärtner beſonders im Winter angelegen ſein laſſen, den Schädlingen des Gartenbaues zu Leibe zu gehen. Vor— beugende Arbeit in der kalten Jahreszeit macht ſich für die Zeit der Ernte reichlich bezahlt. Ebenſo iſt an gelinden Wintertagen die beſte Zeit, ſchadhafte Ein⸗— friedigungen und ſchlechte Wege in einen guten Zuſtand zu bringen. D. 2 über Verelns⸗Veranſtaltungen ſind uns ſtets willkommen u. finden koſtenloſe Aufnahme. Viernheimer Anzeiger. Es beſteht durchaus die Möglichkeit, daß Die größte Werbekraft ist die Zeitungs-Anzeige zur richtigen Zeit in der richtigen Abfassung in der richtigen Form in der tieteigen Zeitung m Mernheimer Unzeiger