9 e gegen den ſtarke Verdachtsmomente vorliegen, der werk liche Täter iſt, muß der Verlauf der intenſiv durchge— führte Unterſuchung ergeben. g Rers.) Begleitung des Oberbürgermeiſters von Mainz im Auto uünſere Stadt, wo er im Rathaus von Vertretern Kreisamts und der Bürgermeiſterei auf das herzlichſte begrüßt wurde. 2 Führer des Z. R. 3, daß es ihm eine beſond weil Aus Nah und Fern. Frankfurt, 5. Febr.(Regulierung des Main beltes.) Das Felsbrecherſchiff vom Fluß⸗ banamt Würzburg iſt wieder angekommen und am Hachſenhauſer Ufer unterhalb des Eiſernen Stegs vor Anker gegangen. Da man nicht mehr mit ſtarker Froſtperiode rechnet, ſo ſoll der Felsbrecher mach län⸗ erer Winterpauſe ſeine Tätigkeit, die Bereinigung des lußbettes zwiſchen Eiſernem Steg und Wilhelmsbrücke wieder aufnehmen. Beſonders die Felsklippen unter⸗ halb der Untermainbrücke bilden für die Großſchiffahrt eine ſtete Gefahr. Wiesbaden, 5. Febr.(Fabrikbrand.) Ge⸗ ſtern nachmittag geriet in der chemiſchen Fabrik Albert in Amöneburg ein Keſſel beim Einfüllen von Terpen⸗ min in Brand, wobei auch der Dachſtuhl des Fabrik⸗ gebäudes Feuer fing. Fabritwehr konnte die Gefahr der Weiterverbreitung beheben. 5 Wiesbaden, 5. Febr.(Das engliſche Hauptguartier.) tet, wird z. Zi. in London beraten, wohin das eng— liſche Hauptquartier nach einer Räumung von Köln verlegt werden ſoll. In Frage kämen Trier, Aachen, Roblenz oder Wiesbaden. Trier ſcheint ungeeignet. Aachen iſt bereits belgiſches Hauptquartier. Koblenz bird nach der Auffaſſung des„Dally Telegraph“ nich' in Frage rommen, wer die unavyangigreit, wie fie in Köln iſt, dort infolſ der Anweſenheit der franzöſiſchen Truppen kaum möglich wäre. So wird wohl, wie ſchon früher von engliſchen Kreiſen gewünſcht wurde, die Wahl auf Wiesbaden fallen. Koblenz, 5. Febr.(Gatten mord.) Ein grauenhafter Mord hat ſich in Wilzenberg ereignet. Der Schuhmacher Butz gab an, daß ſeine Frau ſeit einigen Tagen verſchwunden ſei. Man ſchöpfte aber Verdacht und die polizeiliche Unterſuchung ergab, daß der Unhold die Leiche ſeiner ermordeten Frau in einem Strohſack desſelben Bettes, in dem er ſchlief, verſteckt hatte. Butz wurde nach Birtenſeld ins Gefängnis ab— Jransportiert. Limburg a. d. Lahn, 5. Febr.(Naſſau⸗ iſche Landwirtſchaftliche Woche.) Die Landwirtſchaftskammer für den Regierungsbezirk Wies— baden veranſtaltet Ende dieſes Monats hier eine Naſ— ſauiſche Landwirtſchaftliche Woche. Es halten bekann— teſie Vertreter der landwirtſchaftlichen Theorie und Praxis Vorträge über zeitgemäße Fragen aus dem Gebiete der Landwirtſchaft, während gleichzeitig die Fachverbände des Bezirks Verſammlungen abhalten. Abends ſind Unterhaltungen geplant; auch ſollen ein— ſchlägige Filme gezeigt werden. Kaſſel, 5. Febr.(Von Zuchthaus 3 u Jefängnis begnadigt.) Der ſozialdemokra— tiſche Stadtrat Wittrock-Kaſſel, der wegen Meineides zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, iſt zu zweijähriger Gefängnisſtrafe begnadigt worden, Die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte bleibt be⸗ ſtehen. 5 Duſſeldorf, 5. Febr.(Großfeuer in Gei⸗ lenkirchen.) In dem benachbarten Geilenkirchen brach Großfeuer aus, dem fünf Oekonomiegebäude zum Opfer fielen. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt noch unbekannt. Die benachbarten Ortsfeuerwehren dämmten das Feuer ein, indem ſie eine Schneiße zwi— ſchen die zuſammenhängenden Häuſer legten. Bei herrſchenden Nordweſtwinden beſtand Gefahr für ganze Ortſchaft. Eine Menge landwirtſchaſtlicher ſchinen und großer Viehbeſtand fielen dem Feuer Opfer. Minden i. W., 5. Febr.( Doppelmord.) Ein Doppelmord iſt in dem Nachbardorf Hillen verübt worden. Die Eheleute Siebeking hatten bei benach— barten Verwandten einen Beſuch gemacht und wurden ſeitdem vermißt. Geſtern wurden die Vermißten tot in einer auf dem Hofe liegenden Jauchegrube aufge- funden. Die ärztliche Unterſuchung ergab, daß beide anch nächſter Nähe durch Revolverſchüſſe getötet wor— den ſind. Die Ermordeten hinterlaſſen zwei Söhne im Alter von 19 und 23 Jahren. Die künftige verlau⸗ N Wie den die Ma⸗ z Um .. 1 2 Aus Heſſen. Darinſtadt, 5. Febr.(Die Lohnbewe⸗ gung in der chemiſchen Induſtrie.) Zu dem bei den chemiſchen Fabriken E. Merck ſowie Röhm und Haas ausgebrochenen Streik der Arbeiter erfah- ren wir folgendes: Es handelt ſich bei Merck um zirka 1400, veim Rohm und Haas um zirta 400 ſtreitende Arbeiter, die in der vorausgegangenen Lohnverhand— zung die Forderung von 20 Pfennig Zulage pro Stunde erhoben hatten, und zwar mit rückwirkender Kraft für den ganzen Monat Januax. Der Schiedsſpruch lautete auf 4 Pfennig Zulage pro Stunde für die letzte Ja⸗ muarwoche und auf 6 Pfennig pro Stunde für Februar. Die Löhne bewegten ſich bisher je nach Lohnklaſſe min 0 Pſg. pro Stunde. Augenblicklich wird noch ein Aus hilfsdienſt, der ſich hauptlächlich auf den Verſand der ſertiggeſtellten Fabrikate beſchränkt, von den Ange⸗ ſtellten aufrecht erhalten. Die Fabriken machen ihrer Arbeiterſchaft bekannt, daß, falls bis heute die Arbeit mit Schichtbeginn nicht wieder aufgenommen iſt, ſämt⸗ liche Arbeiter und Arbeiterinnen entlaſſen ſind. Babenhauſen, 4. Febr.(Anregung des Sparſinns.) Die hieſige Volksbank hat eine Ein⸗ richtung getroffen, die des größten Lobes wert iſt und überall Nachahmung verdient. Sie hat ſich zur Einfüh⸗ rung des Sparkartenſyſtems entſchloſſen. Sie will ſelbſt die kleinen Sparbeträge ſammeln und dadurch der irri⸗ gen Volksmeinung vorbeugen, als ob man nur Be— träge über 50 Mark zur Sparkaſſe bringen könne. Um die Einzahlungen zu vereinfachen und zu erleichtern, wird der Kaſſenbote der Bank von Zeit zu Zeit den hieſigen Einwohnern Karten von 1 Mark bis 10 Mark zum Kaufe anbieten. Die eingehenden Beträge werden ſchon vom nächſten Tage ab verzinſt. Worms, 5. Febr.(Der Ibers heimer Mörder.) Unter dem Verdacht, den Mord an dem Milchhändler Frädert begangen oder Beihilfe dazu ge— leiſtet zu haben, wurde vom Amtsgericht Oſthofen ein FIbersheimer Einwohner verhaftet. Ob der Verhaſtete, Oppenheim, 5. Febr.(Beſuch Dr. Ueberraſchend beſuchte Dr. 2 2 Ecke ⸗ Hugo Eckener in des In ſeinen Dankesworten betonte der ere reude ſei. gerade Oppenheim 0 zu beſuch 1 4 Anion⸗Theater. Achtung! Achtung! Freitag, Samstag, Sonntag. Wildweſt! 2 Wildweſt! Die größte Sehenswürdigkeit! Viernheim bekommt heute Freitag das beſte Cowboy; und Reiterſchauſpiel, welches bisher aus Kalifornien herüberkam, zu ſehen⸗ Aus den Tagen Buffalo Bil The King of te Cowboys 1. Teil: In Feindesland(6 Unerhört verwegenes Wildweſt-Drama allergrößten Stils nach dem von Jedermann geleſenen Welt-Roman von Oberſt, Bill Gody. Die Univerſal-Film-Corporation in Los Angelos Gali⸗ fornien) hat während einer monatelaugen. mühevollen Arbeit und unter Aufbietung aller im Lande der unbegrenzten Mögltchkeiten aufzubringenden Mittel dieſe abenteuerliche Geſchichte des Buffalo Bill in ein Nieſenfilmwerk verwirklicht, Was ſich hin⸗ ſichtlich Verwegenheit und Schnelligkeit kalif. Eowboys und In— dianer vorſtellen kann und was man hier und da über die ver- ſchiedene Indiauerſtämme ſchier unglaublich glingendeu Schilder— ungen und Ueberlieferungen geleſen hat, wird hier zur Wirklichkeit. Bei der Verfilmung dieſes wohl von jedem jungen Manne, jedem Schüler und jedem Erwachſenen geleſenen Roman, hat ſich die Univerſal-Film⸗Corporation an die genauen Aufzeichnungen und Akte) 1 1 1 1 1 c Schilderungen des Oberſt Bill Gody gehalten, Man hat ſich nicht begnügt, die Indianer und Cowboys darſtellen zu laſſen, man hat ſich vielmehr die raſſenreinen Nachkommen der Sioux, der Mohikaner, der Schwarzfuß, der Apachen und Comanchen herangeholt und ſomit eine bisher noch nicht ge— zeigte Echtheit eines derartigen Wildweſtfilm geſchaffen. Dieſes Weltereignis iſt der größte Wildweſt- und Abenteuer— film aller Zeiten, der bis jetzt gezeigt wurde in 6 Epiſoden und 36 Akten. Ein Film erſten Ranges ſenſationell, atem— raubend und ſpaunend von Anfang bis Ende. Achtung! 2. Schlager Achtung! Zu gleicher Zeit Aufführung des gewaltigen, koloſalen Zirkus u. Lebeusſchauſpiels der Weltfilm in 2 Epiſoden Der Eid des Stephan Hullers Die Senſation für Viernheim. 1. Teil Neufaſſung Ein ergreifendes, wunderſchönes Lebensdrama aus dem Leben eines Zirkusreiters in 6 Akten. Das Weltſtadtprogramm in 12 Akten. Sie ſehen, wir bieten 2 Epilodenfilme. Schlager auf Schlager, Senſationen auf Senſa⸗ tionen, die ſchöͤnſten Filme ſehen ſie bei uns. Kommen! Hören! Gehen! Glaunen! Urteilen ſie ſelbſt, ganz Viernheim wird ſprechen über unſere Filme. Darum heißt die Parole am Freitag: Auf ins U. T. ane der Vorſtellungen: Freitag und Samstag 7 Uhr, Sonn- tag 6 Uhr, Kaſſeneröffnung/ Stunde vor Beginn. Sonntag nachmittag Große Kindervorſtellung. Für Kinder alle 6 Teile von Buffalo Bill. Eintritt 10 Pfg.[Anfang 3 Uhr. 1 Gemeinderat von Pf „ die erſte Landung bei der erſten Fernfahrt des linluftſchiffes ee des Grafen Zeppelf 4. Auguſt 1908 ſtattgefunden habe. Der Name de Stadt Oppenheim ſei dadurch mit der Geſchichte des Zeppelinbaues für immer ſeſt verknüpft. Nach einem Gang zum Zeppelin⸗Gedenkſtein auf der Landskrone, ſchloß ſich auf der Rückfahrt nach Mainz ein Beſuch der hiſtoriſchen erſten Landungsſtelle auf der anderen Rhein⸗ ſeite gegenüber von Oppenheim an. Lampertheim, 5. Febr.(Ueber fahren.) Auf der anhang Lampertheim— Bürſtadt wurde das 11jährige Töchterchen des Oberbahnmeiſter Schmitt von einem Auto erfaßt und überfahren. Das Kin ſoll kurz vor dem Auto über die Straße gelaufen ſela. Ein Verſchulden des Führers ſoll nicht vorliegen. Der Autobeſitzer, ein Offenbacher Fabrikant, veranlaßte die ſofortige ärztliche Hilfe. Nach Anlegen eines Notver⸗ bandes im St. Marienkrankenhaus Lampertheim wurde die Ueberführung der Verletzten nach dem Kreiskranken⸗ haus Worms veranlaßt. Die Verletzungen, insbeſon⸗ dere am Kopf, ſind ſehr ſchwer. Gimbsheim, 5. Febr.(Kirchendiebſtahl.) Ju einer der letzten Nächte drangen Diebe in die hieiige katholiſche Kirche ein und entwendeten mehrere kirch— liche Gegenſtände. Die Täter konnten noch nicht feſt— geſtellt werden. Nierſtein, 5. Febr.(KRindes mord?) Iy einem hieſigen Gaſthauſe logierte ſich ein von auswärts kommendes Ehepaar mit einem zwei Monate alten Kinde ein. Am nächſten Tage war das Ehepaar ver— ſchwunden und das Kind war als Leiche zurückgelaſ⸗ ſen. Die Unterſuchung des Falles iſt eingeleitet. Gießen, 5. Febr. Spiele nicht mi Schießge wehr.) Ein achtjährigen Junge aus Kinzenbach wurde ſchwetrverletzt in die Klinik eingetie— fert. Sein 15jähriger Bruder ſpielte mit einem ge⸗— ladenen Revolver, während der Kleine zuſchaute. Die Kugel hatte ihm die Bruſt durchbohrt. Offenbach, 5. Febr.(Zuſammenſt o ß.) Ein Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Straßenbahnwagen und einem Auto ereignete ſich nachts gegen 1 Uhr an der Kreuzung der Karlſtraße und Bieberergaſſe. Das Auto geriet zwiſchen zwei Straßenbahnſwagen und wurde ſo⸗ gut wie vollſtändig zertrümmert. Auch die beiden Elek⸗ triſchen erlitten ſelbſtverſtändlich Beſchädigungen. Der Chauffeur des Autos konnte ſich durch Abſpringen noch rechtzeitig retten. Menſchen wurden nicht verletzt. Di Schuldfrage iſt noch nicht reſtlos geklärt. Mainz, 4. Febr.(Wieder Mainzer Pferdemarkt.) Nach jahrelanger Unterbrech eng beabſichtigt die Stadtverwaltung Mainz wieder allj' hr— lich Pferdemärkte abzuhalten. Sie kommt damit einem wiederholt geäußerten Wunſch aus Intereſſenkreiſen nach. Der erſte diesjährige Pferdemarkt wird am 6. Februar im ſtädtiſchen Viehhofe abgehalten. „Laubenheim, 4. Febr.(Ein rheiniſches Sängerfeſt.) Der Laubenheimer Männergeſang⸗ verein, der in dieſem Frühjahr ſein 80jähriges Jubi⸗ läum feiert, wird an den Pfingſttagen einen großen Geſangswettſtreit in dem alten Rheinſtädtchen Lauben⸗ heim veranſtalten. Der ergangene Aufruf zur Beteili⸗ gung an dieſem Wettſtreit hat im ganzen Rheinland einen über alle Erwartung gehenden Widerhall geſun⸗ den. Vom Niederrhein, aus Weſtfalen, dem Saakrge⸗ biet und beſonders aus Rheinheſſen und der Rheinpro— binz ſind jetzt ſchon zahlreiche Anmeldungen eingelau⸗ fen. Der Delegiertentag für den Geſangwettſtreit, der am Sonntag in der„Heilburg“ ſtattfand, i“ ſo recht geeignet geweſen, einen kleinen Vorgeſchmack von den an Pfingſten bevorſtehenden Feſtlichkeiten zu geben. Alsheim, 1. Febr.(Selbſtmord.) mord verübte der 79jährige Fritz Egelhof. in ſeiner Wohnung erhängt aufgefunden. ſcheint den Mann zu der verhängnisvollen Tat getrie— ben zu haben, denn vor kurzem war ſeine Frau ge⸗ ſtorben und er ſtand mutterſeelenallein auf der Welt. SGimbsheim, 4. Febr.(Entgleiſung.) Eine Entgleiſung ereignete ſich auf der Strecke Rheindürk⸗ heim— Guntersblum zwiſchen den Stationen Eich und Gimbsheim. Ein Perſonenwagen ſprang aus dem Ge⸗ leiſe. Unfälle ſind zum Glücke keine entſtanden, nur daß die folgenden ige mehr oder weniger große Ver— ſpätungen hatten. 5 Febr. Selbft⸗ Er wurde Schwermut Worms, 4.(Vom Karneval.) Der neinde eddersheim hat in Anbetracht der großen Zahl karnepgliſtiſcher Veranſtaltungen die Ver⸗ gnügungsſteuer auf das Doppelte erhöht. Auch für die Abhaltung von Tanzmuſik wurde ein Steuermindeſtſatz von 10 Mark feſtgeſetzt. 70 ö Oberſtein, 4 Feb(Ein nei ter A Wegen Sittlichkeitsverbrechens und Unterſchlagung wurd— ein von der Staatsanwaltſchaft Dortmund ſteckbrieflich geſuchter Heilkundiger, der ſich hier etabliert hatte, ver. haftet. 5 1 5 Oberluſtadt, 4. Febr.(Aufgeklärter Kir Henraub.) Nach ſechs Jahren kommt jetzt Licht in den Kirchenraub in der katholiſchen Nirche zu Nieder⸗ luſtadt. Der Tabernakel wurde damals erbrochen und die Monſtranz geraubt. Der Tätigkeit der Gendarme⸗ rie in Zeiskam iſt es gelungen, die Täter zu ermitteln 10 1 eigene 9 0 junge Männer aus Oberhoch⸗ ad genommen und ins Gefängnis nach Lan e Gefängnis nach Landau — 902— Aus dem badiſchen Lande. Maunheim, 5. Fer.(Gegen die Bier preiserhöhung.) Der Allgemeine Deutſche Ge⸗ werkſchaftsbund, Ortgausſchuß Mannheim, befaßte ſſich in einer Sitzung mit der Bierpreisfrage und bekun⸗ dete einſtimmig die Pflicht der Gewerkſchaften, gegen die neue Bierpreiserhöhung Stellung zu nehmen. HDeidelberg, 5. Febr.(Proteſt.) Im Stadt⸗ eil Wieblingen fand eine gut beſuchte 5 f and eine ut, Verſammlung tatt, in der einſtimmig eine Entſchließung angenommen vurde, die die ſofortige Ausführung der ſeit fünf Jah⸗ zen verſprochenen elektriſchen Straßenbahn nach Wieb⸗ ingen vom Stadtrat fordert Pforzheim, 5. Febr.(Im 5 leberwayn.) Ein ſchrecklicher Vorfall ereignete ſich geſtern nachmit⸗ tag hier in der Grenzſtraße. tern wohnendes 18 Jahre altes Mädchen, das zu Bett gelegen hatte, benutzte den Augenblick, da es ſeine Mutter allein ließ, um ſich im Fieberwahn aus dem vierten Stock auf Mutter konnte gerade noch im letzten Moment hinzu⸗ ſpringen und den Fuß der Unglücklichen erfaſſen. ſchwebte dieſe, der auch das letzte Kleidungsſtück auf die Straße hinabgefallen war, mel und e end ſie die Ein dort bei ſeinen El⸗ krank die Straße zu ſtürzen. Die Nun reiend zwiſchen Him utter nur mit e eſthielt. Hilfsbere t Le 10 Nach a0 rnheimer Anzeiger Viernheimer Tageblatt(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) * ü 0 Pf f„ · ü 0 lung — 1 3 1 9. 80 0 4 P 9 b 1 uf 5* 0 5 1 1 66 pl 1 7 7 Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim (Viernheimer Zeltung —— Niernhelmer Nachrichten) Freitag, den 6. Februar 1925 bie Berliner Finanzminister-Monierenz. müſſen wir uns klar ſein— wird alſo fort⸗ beſtehen und wird ſich immer ſchärfer dahin präziſieren, wie eine Verteilung von Steuer⸗ aufkommen nach Maßſtäben des Bedarfs vor— genommen werden kann. Ich möchte mich zunächſt auf dieſe Aus⸗ 5 führungen beſchränken. Die mit der Einfüh⸗ e Perg ſammenhängen Fragen ——— I 2. Jahrgang Deutſcher Reichstag. Berlin, 4. Februar. In der heutigen, erſt ſpät nach 3 Uhr na tungen der Gemeinden aus; ſie erblickt in die⸗ mittags chußbedarf wohl mit Recht die geeig⸗ 15 We erlag für den öffentlichen Haushaltsplan. Wenn die Denkſchrift für den Länderbedarf einen Spielraum bis zu 145 Prozent, für den Gemeindebedarf ſogar einen Spielraum bis zu 150 Prozent des Zuſchuß⸗ 0 bedarfs des Jahres 1914 vorſieht, berate rung der Zuſchläge zuf menen dane ſchlagt ſie— wie ich nach noc maliger ern 5 ſind in dem Rundſchreiben behande aber 0 ſenhafter Prüfung glaube— für deu e ame mit denen Ihnen der Geſevenwurz ucenſan bedarf im Ergebnis beträchtlich höher, als 1 worden iſt. ch hoſſe, mit meinen dussſabnn. einer ſich den e eri ung ent den. eine fe den oben für die en ö en ans„Erörterung gegeben z g ſolſcht. denn die Erhöhung des Zuſchußbe⸗ e darfs gegenüber 1914 kommt nicht allein 17 45 und 50 Prozent zum Ausdruck, um 51 5 er geſchätzte Zuſchußbedarf den Zuſchuß bedarf von 1914 überſteigt, ſondern auch in dem gegenüber 1914 verringerten Schuldendienſ, ſoweit er aus dem Ordinarium der Hoheits⸗ verwaltungen beſtritten wurde. Ich bin alſe der Meinung, daß ſchon der Zuſchußbedarf der Länder mit 145 Prozent des Juſchuß⸗ bedarfs des Jahres 1914 überſchätzt iſt, und werde in dieſer Meinung, wie ich hinzufügen darf auch dadurch nicht wankend, daß der pren, ß iſche Haushaltsplanentwurf für 1925 dieſe Höhe faſt erreicht. d 1 5 Noch gewiſſer aber bin ich darin, daß der Eine Rede des Reichsfinanzminiſters. Berlin, 5. Febr. Im Reichsfinanzminiſte⸗ um trat geſtern vormittag unter dem Vor⸗ itz des Reichsfinanzminiſters v. S ch lde b en eine Konferenz der Finanzminiſter der Länder zuſammen. Herr v. Schlieben kennzeichnete nach eini⸗ gen perſönlichen Bemerkungen als Zweck ſei⸗ ner Einladung: Uebereinſtimmung A1 e len über den künftigen Finanzausgleich, 05 damit über die Grundlagen, auf nen Rei 75 Länder und Gemeinden ihre Finanzwirtſchaſt nicht nur im nächſten Haushaltsjahr, ſondern auf lange Zeit hinaus aufbauen können. Die Vorausſetzungen für eine endgültige Regelung des Finanzausgleichs ſind gegeben. Denn das ablaufende Rechuungsjahr gibt, ob⸗ wohl es ein Uebergangsjahr iſt, enten Anhaltspunkte, um danach den Finanzau. gleich zu geſtalten. Wenn die gegenwürden Wirtſchaftslage 3 urückhaltung in d ſteuerlichen Anforderungen notwendig mach und wenn die ſteuerlichen Erträge möglicher⸗ weiſe noch hinter den Erwartungen zurückblei⸗ ben, die bei dem gebotenen ſchonenden ſteuer⸗ lichen Vorgehen gegenwärtig begründet er⸗ ſcheinen, ſo ſind das Reich und die Länder 19 die Aufgabe geſtellt, ihren Bedarf auf das Maß zu beſchränken, das dieſem verminde sten Steueraufkommen entſpricht.„Auf die Dauer beſtimmt“ oder„endgültig“ ſoll der zu ſchale fende Finanzausgleich alſo nicht etwa in 617 Sinn ſein, daß er Reich, Ländern und Ge— meinden Einnahmen zur Verfügung ſtellt, die zur Befriedigung aller wünſchenswerten Be⸗ bürfniſſe hinreichen; ſondern er ſoll lediglich die Verteilungsverhältniſſe an dem Steuerab⸗ kommen bemeſſen, wie es der Aufgabenveres⸗ lung zwiſchen dem Reich, Ländern und Ge⸗ meinden entſpricht. Wenn die wirtſchaftliche Entwicklung aufwärts geht, ſo iſt das der 170 ge Finanzausgleich, der das aumabliche wirtſchaftliche Wiedererſtarken dem Reich, der Ländern und Gemeinden zugute kommen läßt und es ihnen ermöglicht, ihren Bedarf in dem 0 Maße zu ſteigern, das der Bedeutung der von eröffneten Sitzung des Reichstage wurde zunächſt ein Abkom men mit 1 1 len über die Benutzung von Baulichkeiten i Kreiſe Marienwerder durch die Polen ku und zweiter Leſung angenommen. Da 1 nahm Abg. Schul z⸗Bromberg.(Dnatl.) die Gelegenheit wahr, für die dritte Leſung oe Beſchwerden ſeiner Freunde gegen die Po en anzukündigen. Die Verhältniſſe in den Grenz bezirken bedürften dringend der Beſſe Die polniſche Grenzbeſatzung gehe in 1 r ter Weiſe rein willkürlich gegen die ſried iche deutſche Bevölkerung vor. Wo ſie ſie antreffe werde ſie ins Gefängnis geſchleppt und aa erſchoſſen. Dieſes Abkommen ſei das Schluß glied einer Kette von vertragswidrigen Jeſt⸗ ſetzungen der Weichſelgrenze, durch das ent⸗ gegen einem feierlichen Abkommen, Oſtpreu⸗ ßen der freie Zugang zur Weichſel genommen werde. ü. Hierauf wurde die allgemeine den Etat des Reichsarbeitsminiſteriums mit einer Rede des Demokraten S ch nei de fortgeſetzt, der zunächſt die viele überflüſſige Schreibarbeit bemängelte, die in den Miniſte⸗ rien geleiſtet werde. Friſcher Geiſt in die 235 zialpolitik könne nur durch demolratiſche G25 danken kommen. Der Redner verlangte wei⸗ ler, die Arbeitsloſenverſicherung müſſe end li fertiggeſtellt werden. Erſchütternd ſei in A Briefen der Erwerbsloſen de Schrei nach Ar beit. Der Redner forderte weiter Beſeitigung jetzigen Syſtems der Lohnſteuer. Eine Entſchließung. Berlin, 4. Febr. Nach der Rede des Reichsfinauzminiſters v. Schlieben wurde ſeitens der Finanzminiſter der Länder fol⸗ gende Entſchließung der Länder bekanntgege⸗ ben: 1. Der bisherige Finanzausgleich iſt, wie aus den Ausführungen des Herrn Reichs⸗ finanzminiſters im Haushaltsausſchuß des Reichstages ſich ſelbſt ergibt, einſeitig zu Gun⸗ ſten des Reiches und zu Ungunſten der Länder und Gemeinden ausgeſchlachtet. Die in dem Referentenentwurf des Reichsfinanzminiſte riums vorgeſehene Neuregelung bringt eine 150 Pro⸗ weitere untragbaré finanzielle ge en Zuß ef der Gemeinden um i(ben für die Länder und Gemeinden und trägt de zent des Juſchußbedarfs von 1914. Ju. hoch au fer kannten Grundſätzen der Treunung der genommen iſt und bei einer Zurückhaltung in Steuerguellen in keiner Weiſe Rechnung. Die den Ausgaben dieſe Höhe nicht Te Länder ſind übereinſtimmend der Auffaſſung, Aus dem mir noch in letzter Zeit reichlich zu'] daß ein endgültiger Finanzausgleich grund⸗ getragenen Material habe ich entnehmen müf ſäͤslich nur dann möglich iſt, wenn ihnen die fen, daß zahlreiche Gemeinden einen a Einkommens- und Körperſchaftsſteuer mit 5 0 ud entfalten, der mit Feen Einſchluß der Steuer vom Kapitalertrag nach Wirtſchafts⸗ und Finanzlage nicht Ferechtic⸗ Maßgabe eines Reichsrahmengeſetzes. voll zu⸗ klang zu bringen iſt und daher den e( rückgegeben wird. Die endgültige Regelung ten Unwillen der Wirtſchaftskreiſe erregt hal. nac genen ausgleiches Jol zu einem möͤglichſ Wenn der Ihnen mitgeteilte Geſetzentwurf ol, frühen Zeitpunkt, wenn irgend engängig wit Perläugerung der Geltungsdauer des Naber Wirkung vom 1. April 1926 ab erteigen, Pie dungsſperrgeſetzes um weitere eee endgültige Stellungnahme zur Frage der Mü vorſieht, ſo iſt dafür gerade auch der Geſich„gabe der Finanzverwaltung be züglich der Ein⸗ punkt wirkſamer Beeinfluſſung der Finanz kommens⸗ und Körperſchaftsſteuern auf die politit der Gemeinden maßgebend. Länder und Gemeinden bleibt. Won ee Ich meine Bemerkungen dahin zu- Die Mehrzahl der Länder ſordert dieſe Rück fenen, In eme aſſen z die Ihnen vorliegenden] gabe. Solange das Reich dieſe Steuern ver mae Sen oll Ahlener es Fin 75 Barca ur Rentegekung des Finanzaus⸗ waltet, erhält es eine Verwaltungskoſtenent— dieſem Sinn ſoll. 555 Rteſſen ist, endaültig 918003 9 Jän dern für ihren eigenen„Bedarf ſchädigung von 4 eien des ieee e ausgleichs, die jetzt zu tref 5 und den Bedarf ihrer Gemeinden eine Deckung Die Regelung der elde ierten von ſein. i Naerfi tellen. die bei angemeſſenerf gaben zum Ausgleich der Geldentwerkung n Damit bin ich bereits auf dem Punkt un? Pesch ang bieſes Bedarfs nicht nur voll bebauten und unbebautem Grundbeſſtz b ſerer Erörterungen angekommen, der 15 ber Fug teicht ſondern auch ſo erhebliche Reſerven vor dem endgültigen Finanzausgleich und mit ei eech aug Ionen empfehlen enthält, daß etwaige Ausfälle an einzelnen Rückſicht auf dieſen ſtattfinden. a Füljakeit ſeines Amtes. Er erinnerte an ſeine tung voranzuſtellen ich auch Ihnen empfehlen Steuern, die die wirtſchaſtliche Entwicklung 2. Für die Uebergangszeit bis zur Rück⸗ e Faushaltsausſchuß und lehnte es ab, möchte. mit ſich bringt, ſowie etwaige bisher nicht 5 gabe beider Steuern an die Länder bleibt nur 110 eden, Hanah alan gern die noch im Sta⸗ Der Finanzausgleich iſt ein Ver— rückſichtigte Mehraufwendungen Dh be bo, übrig, ein zentrale. Verteilungsſpſtem bei der e Erwägungen find Schone teilungsproblem; bei ſeiner Erörterung geht weiteres gedeckt werden können. td eines Einkommens- und Körperſchaftsſteuer beüu⸗ Reden brächten kein praktiſches Ergebnis für alſo der Frage? Wie verteilt ſich, 05 85 geſchlagene Verteilung wird Na den dei behalten. Der Auteil des Reiches au der Ein die ka, il Rotleibengen. Für uns aber 10 Frage voraus, was iſt zu verteilen“ Nachlaſſens der Erträge eien durch tonnnene und Korperſchaſtsſteuer ermäßigt jeh) die ſeihel Abet das allein Gegebene. 6 Die Eigenart enraf 91900 Ab gangen das e e Sſeſeralehtge gebier vom 1. April 1924 ab auf 4 Prozent. vorhanden Steuerkraft voll ausz zen. Das für den einzelnen Steuere ig 0 ge Maß der Ausnutzung der Steuerkraft iſt uns nicht durch 1 Bedarf vorgezeichnet, ſon— Ausſprache über des Auf Antrag der Parteien wurden 5 mehr noch etwa 50 Interpellationen und An⸗ träge, die Arbeitsfrage betreffend, mit zur Verhandlung geſtellt. d 1 Abg. Drewitz(W. Vg.) ſchilderte die ſchwere wirtſchaſtliche Notlage des Mittelſtau⸗ des und forderte nachdrückliche Hilfe für Ge⸗ werbe und Handwerk. Abg. Schwarzer Gayr. Bp.) dankte der Regierung für ihre ſozialpolitiſchen Eren rungen. Dadurch ſei die Befürchtung eines Rückwärtskurſes in der Sozialpolitik beſeitigt worden. Auch das Verbleiben des Arbeitsmi⸗ niſters auf ſeinem Poſten ſei eine Gewähr für eine verſtändige Fortentwicklung der ſozialen Intereſſen. 2 2 7 Nach einer Rede des Abg. S th r Matſ⸗ nahm Reichsarbeitsminiſter Dr. Br 17 8 das Wort und gab einen Ueberblick über die Sozia überſandt worden iſt, daß den Ländern nach meinem Vorſchlag ein Betrag von etwa 1875 Millionen Mark aus der Einkommenſteuer, der Körperſchaftsſteuer, der Umſatzſteuer und ber Rennwettſteuer zur Verfügung ſtehen ſoll. Nen dieſen 1875 Millionen Mark, die teils den Ländern zu überweiſen, teils in Geſtalt ven Zuſchlägen für Länder und Gemeinden zu er⸗ heben wären, treten etwa 3000 Millionen eigene Steuern der Länder und Gemeinden u. etwa 650 Millionen Mark Ueberſchüſſe der Be⸗ triebsverwaltungen. In dem Geſamtbetrag von 3000 Millionen eigene Steuern der Län⸗ der und Gemeinden ſind die Steuern von gro⸗ ßen Vermögen undv on Gewerbebetrieben mit zuſammen 1666 Millionen Mark, alſo in einer Höhe eingeſtellt, die ſie, wenn die Wirtſchaft einigermaßen in Gang bleibt, ohne 5 ſpannung erreichen können. Als Geſa mit⸗ deckung wird auf dieſe Weiſe ein Betrag von 5527 Millionen Mark errechnet. Dieſe Ge⸗ ſamtdeckung überſteigt den auf 5320 Millionen Mark geſchätzten Geſamtbedarf der Länder um 207 Millionen Mark. Dieſer Ueberſchuß aber bildet— wie ich betonen möchte— nicht die einzige Reſerve. Meine Ueberzeugung nach liegt eine mindeſtens ebenſo hohe Reſerve in den Schätzungen, die die Denkſchrift bezüglich des Bedarfs der Länder und Gemeinden auf⸗ Der 5 r 0 tze Zeit 0.„„ein weſentlicher Erfolg, wenn ſchon kurze Zeis 5 eitere Sen— 3. Weiterhin müſſen die Länder für ſich 19 0 9091 Zusammenbruch unſere Sozialver⸗ Wenn bei der Umſaßſteuer ned neſo werden und ihle Gemeinden zur teilweiſen Deckung ſicherung auf feſten Füßen ſtand. Nach Verab⸗ 1 178 kungen des Steuerſatzes nie en echafſche der Fehlbeträge in ihren Haushalten vom 1. ſchiedung des Unfallverſicherungsgeſetzes wür⸗ dern dadurch, daß ein Darüberhinausgehen dieſe Senkungen, wenn ir de ett zu April 192⁵ 15 Erhöhung ihres Anteils an 120 Rab überall die Friedensleiſtungen 1 Raubbau wäre und den Wiederaufbau ein für] Entwicklung einigermaßen günſtig., U f 6⸗ der Umſatzſteuer über 20 Prozent hinaus ſor⸗ deicht. Die Reichsregierung werde ein plan⸗ allemal unmöglich machen würde. Ueberſchüſ— ſtark in die Erſcheinung ein, 11 11 1015 dern. Im übrigen müſſen den Ländern und mäßige und zuſammenfaſſende Geſtaltung der ſige Steuerkraft iſt hiernach nicht voch anden. ſteuer iſt in einer ketten n en ehr. Gemeinden die Einnahmen des Rechnungs oßialverſicherung nicht aus den Augen val Die erſehen aus der Denkſchrift über„Bedarfs es die deutſche iſt, auf lange ge in dem Etat jahres 1924 aus Reichszuſchüſſen, insbeſons ee lieren. Es ſei aber eine geſetzliche eee ſchätzung und Bedarfsdeckung“, die Ihnen] lich und wird die Stellung, die ſie in d für die Schutzpolizei, mindeſtens in ihrer 958 notwendig. Es habe keinen Zweck, Beſchlüſſe einnimmt, behaupten. herigen Höhe erhalten bleiben oder durch ent zu faſſen, die man nachher wieder korrigieren Was nun das Zuſchlag ste cht 1 ſprechende Steuereinnahmen erſetzt werden. N müſſe. Der Miniſter ſprach ſich für eine er Länder und der Gemeinden zur Einkommen, 4. Mit Rückſicht auf die Forderung. endgültige Schaffung der lebe ene les und Körperſchaftsſteuer betrifft, lo entſpring Fälle der Uebertretung der Einkommens und rung aus. Selbſtwerſtändlich könne 192 wer die Forderung nach dent Zuſchlagstecht iti, Körperſchaftsſteuer beſchränkt ſich das Reich. nicht allen Wünſchen Rechung Sofern politiſchen und einem finanz- und ependdezente für das Rechnungsjahr 1925 auf eine. Ueber den. Die Leiſtungen der Ferteenee 00 000 ſchen Bedürfnis. Der immer wieder vertre 1 gansregelung dieſer Gemeindeſteuern. Bei die hätten ſich ſeit Jahresfriſt um rund tat d Gedanke iſt der, daß Länderhoheit und tour ſer Uebergaugsregelung der Einkommens. u. gehoben. Er beſchäſtigte ich na deut⸗ munale Seloſtverwaktung ſich eeranten Ein⸗ Körperſchaftsſteuer für das Rechnungela) Frage der Arbeitszeit Die Nettung vert 91 vollſtändigen Beherrſchung der Silannen 5 Be⸗ 1925 iſt darauf Rückſicht zu nehmen, daß 0 ſchen Wirtſchaft und Sonate 1er nahmewirtſchaft vollenden nur dieſe volle el] Steuern ſpäter den Ländern zurückgegeben Reichsregierung keineswegz ane ie Mehr⸗ herrſchung der Einnahmewirtſchaft wie e werden. Dies gilt insbeſondere für die Wahl Arbeitszeit und verkürzten Löhnen. erde auch das Verantwortlichteitsbewußtſein, das die des Erhebungszeitraumes, wobei die W 05 heit der deutſchen Unternehmer ere 10 Vorausſetzung dafür iſt, daß höchſtandsbed rungen der Wirtſchaft hinſichtlich des Zeit- nicht ſo kurzſichtigt ſein, zu Sue nen ne Wirtſchaftlichteit die Landeshaushalt, nic. raumes berückſichtigt werden ſollen, deſſen Ein chen Mitteln ihren Platz auf na der Arbe e en e enge Aebeneung bei, kommen der Beſteuerung zu Grunde zu legen d e Soilfeminel in der 8 m Gedanken eine ſo große Bede 9 ißt zeit ſei nur ein Hilfsmittel in den 10 ich ſeine nunmehrige Verwirklichung 11 5 5. Soweit die Länder an dem Ertrage ſen Vollſtändig falſch W Sie trotz der zweifellos beſtehenden ee von Reſchsſteuern beteiligt ſind, muß gewähr? daß Anweiſungen zur Niedrige bel ſchen Bedenten— ius Auge gefaßt habe. die leiſtet werden, daß der Erlaß oder die, Aeude: Löhne gegeben worden ſeien. Zu Privat⸗ bemerke dabei nochmals ausvrüclich, naß de rung der Steuergeſetze nicht ohne Zuſtimmung, wäre es, wenn die Bertie e raus⸗ gegenwärtige Reichsregierung ſich 16 5 flo des Reichsrats erfolgen darf. N ſchlichtungsſtellen ſchafſen tee Nebeitsge der mit der Frage des Finanzausgleichs 0 4 Reichsfinanzminiſter erklärte, daß ſetzung ſei aber eine wahre. 80 Bra insbesondere des Zuſchlagsrechts befaßt hat, an die Rückgabe der Einkommens- und. ſchaft. Schließlich beſchäftigte 1 Abt tens. ſondern meine Stellungnahme vorläufig eine Körperſchafteſteuer an die Länder in abſeh⸗ mit der Frage des Waſhingtoner do n rein perſönliche iſt. N Pater Zeit nicht denken könne. Er betonte den Deutſchland beabſichtige keineswegs dasein Wenn die Zuſchläge eingeführt werden engen Zuſammenhang und die gegenſeitige ehen, das als ſoziale die desde Ver⸗ ſo werden wir— und zwar in erſter Linie 70 Bedingtheit der Fragen der Aufwertung, der; werden könne, aber auf die beſo e bat die denden gu der de e ede e de dung pie Jascha nich 1 Steuerreform und des Finanzausgleiches. hältniſſe müſſe. e 50 0 lche Weiſe der durch die Zuſchla 8 wurde in eine eingehende Bera-“ Es folgten dann einige. haben— pon den Zuschuß de. Hanenbung decte öffentliche Bedarf gededt werden ſol.] Darauf wurde ur unweſentliche Einzelheiten oder ngen der Länder nnd der ver Anzeung] Daze Je blem darüber] tung eingetreten.% ledoch a weſer öffe hen Gewalt Verwal⸗] Das Verteilungsſchlußprobler ige d ofen ewalt 8 2 1 7 Dinge perſönlicher Natür vörbrachten. Die itzung zog ſich bis nach 8 Uhr abends hin. den einzelnen Rednern, die außer der eihe noch zu Worte kamen, iſt nur der Volks⸗ artefler Dr. Klönne beſonders zu erwähnen, er die Uebernahme der Mieumlaſten durch die heiniſch⸗weſtfäliſche Induſtrie eine Großta: nannte. Nur die Verlängerung der Arbeitszeit abe dort die Wiedereröffnung der Betriebe ermöglicht. Zum Schluß kam es noch zu einem hefti— den Zuſammeuſtoß zwiſchen Sozialdemokraten und Kommuniſten, als ein Kommuniſt unter Poeten Lärm des Hauſes den Sozialdemokra— en Heuchelei und Arbeiterverrat vorwarf. Heute mittag 1 Uhr wird die Ausſprache uber den Ctat des Reichsarbeitsminiſteriums fortgeſetzt werden. * Johann Giesberts. ö Dem Vorkämpfer der chriſtlich-nationalen Arbeiterbewegung, Reichspoſtminiſter a. D. Giesberts, widmet aus Anlaß ſeines 60. Geburtstages„Der Deutſche“ folgende tref— fende Würdigung: Die unbeſtrittenen Verdienſte Giesberts liegen auf dem Gebiete der Aufrüttelung der riß lichen Arbeiterſchaft. Es iſt mit an erſter Stelle ſein Verdienſt, wenn heute in Deutſch— dan eine chriſtliche Gewerkſchaftsbewegung eſtehyht, die getragen wird von bem Willen ib ändiger, ſiandes- und ſolidaritätsbewuß— er Arbeiter. Giesberts hat die chriſtlichen Ar A ehe Weſtdeutſchlands aufgeweckt aus hrer Lethargie und ihnen zum Bewußtſein Gthzccht, bhaß ſie nur dann etwas gelten, wenn . ſich ſelbſt Geltung verſchaffen. Was er im erbrtulsmäßp ig kleinen Kreis in Köln begon nem ieder er als Redakteur der beiden Haupt orhent ber katholiſchen Arbeitervereine der»briftiſchen Gewerkſchaften in wirkungs vozen Reiſe fort. Er gab der chriſtlichen Ar— hedte 4 is das Rüſtzeng, deſſen ir edurfte. Was Giesberts ſchrieb, hatte an uind Fuß. Mit dem was er gab, zogen * chriſtlichen Gewerkſchaften Durch Hum ſie für ihre Idee zu wer des Wortes und der Schrift berts in der Tat ein Lehrmeiſter für die damals in jugendlicher Begeiſterung chriſtlichen Gewerkſchaftsbewegung die frei machten. Giesberts und Auguſt gaben der Bewegung die rogramma Kämpfen um die Be Charakters und ihrer Unab 0 tand Johannes Giesberts in der borderſten Reihe. Die chriſtliche Arbeiterbewe gung hat bislaug keinen Mann hervorgebracht der ſo wie Giesberts der Arbeiterſchaft aus der Seele ſprechen kaun. Seine Art zu reden pad(Gefühl und wärmt die Herzen. Im ſchriſtlich geſinnten Teil der Arbeiterſchaft, wo Gefühlswerte oftmals ſtärker entwickelt ſind, als die für die Gewerkſchaftsarbeit unentbehr liche kühle Verſtandestätigkeit, ſind von Herzen zu Herzen gehende Töne, wie Giesberts ſie anzuſdagen weiß, erſte Vorausſetzung für die Entfaltung des gewerkſchaftlichen und ſo— zialen Willens. Seine Standesgenoſſen rüttelte Gies bert zur Zelbſtbeſiunung auf und bei den Angehb eigen anderer Volksſchichten ſchuf ſein Willen Verſtändnis für die Lage der Ar beiler. Für eine Bewegung der Arbeiter ſind Menſchen von Giesberts Art eine Notwendig kel. Sie ſind hier das ſtark pochende, warmes Leben ſpendende Herz. Wohl der Arbeiter- Hewegung, wo die nüchternen, auf den prak— jiſchen und greiftaren Erfolg eingeſtellten Werſtandesmenſchen ſo ergänzt werden, wo ein Führertum vorhanden iſt, das die Kräfte des Gemütes und des Verſtandes zu harmoniſcher Entfaltung zn bringen weiß. und chaft den Geiſt und der Tant Meister Linie. Bei den tres as 9 Extra- Angehote Wäh rend der Weissen Woche fahne Der Erfolg der Deigen Woche ist der Hbesſe Beweis unserer großen Ceisfungen. Der Verfuuf geht mit unberminderfen Sorlimenfen bbeiter. — Stickereien Handarbeiten Stickerei Bra. 8 v Stickerei 14 e Stickerei u.„eben vustern 28 br. Madapolame: Stickerei 4, 6—8 em breit, II. Wahllllhk 3 en Barmer festonhogen Hibppeköptzen d. Eusätte a v. 18 v Hlöppelspitzen mit passend. 68 5 15 em breit. Unterrockstickerei Br 95 v. schöne Muster in ver- schied. Breiten.. 18. Einsätzen, für Gardinen geeignet Juadrale. eune i. 18 b. Nachitischdecken ene 35 v. Nachttischdecken pte. 48 v, Mitteldechen Zachnungen. 85 p. 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Kontrollkommiſſion erbringe den Nachweis, daß die deutſchen Militärbehör— den alle Kontrollbeſuche ſyſtematiſch ſabotiert und dadurch die wirkſame Fortführung der Ge— neralinſpektion verhindert hätten. Die — Frankreichs Anteil an den erſten Jahres- zuhlungen. Der„Temps“ veröffentlicht eine Statiſtik betreffend die Verteilung der erſten Jahreszahlungen nach dem Dawesplan Al rund der Veſchlüſſe der internationalen Konfe— renz der Finanzminiſter in Paris. Wie der „Temps„berechnet, erhält Frankreich von dieſer erſten Jahreszahlung den Geſamtbetrag von 500 058 198 Goldmark. f Franzöſiſche Eiſenbahnwaggonbeſtellungen Deutſchland. Die franzöſiſche Nordbahn hat in Die drei ſchönen Bernhauſens. Lehne. (Nachdruck verboten.) Noch ſchlimmer iſt's! hat er die Heirat Thoras mit dem Kommerzienrat Ho— Der hat ja alles bezahlt, die ganze Hochzeitsſeier— und das gefällt Er iſt ein Spieler— oh, was hab' ich an ſeiner Seite Roman von Fr. 30. Fortſetzung. „Nicht ſo ſchlimm? ſemann ſo ſehr befürwortet! ſchon ertragen!“ Und alles das, womit ſie ſich jahrelang ſtrömte jetzt in heftigen, anklagenden Worten aus. Tief erſchüttert küßte Giſela die welken Hände der Mutter, auf deren Wangen rote Flocken vor Aufregung brannten, küßte den grauen Kopf, ihn lieb— reich an ihre Bruſt drückend. „Arme Mama, ich weiß es! du biſt!“ „Ach, du hätteſt ihn in ſeinem Selbſtbewußtſein nur Einſach ausgelacht hat er mich, als ich Rechenſchaft verlangte. Aber dein Lebensglück, das laſſe ich daran nicht in Trümmer gehen, da muß er fehen ſollen! schaffen!“ Trüb ſtarrte Giſela vor ſich hin. Was ſollte wer— den? Ja, was ſollte werden? Am anderen Tag wußte ſie es, als der Vater ihr in dürren Worten erklärte, daß er nimmer ſeine Zu⸗ ſtimmung zu einer ſo„hirnverbrannten“ Verlobung mit einem mittelloſen Oſſizier geben würde. „Sieh deine Schweſter an! Sie hat ſich zu betten verſtanden, hat das große Los gezogen! Du könnteſt es auch ſo haben!“ „Haſt du vielleicht auch für mich einen Bewerher Ich danke dafür! Er⸗ Ich bitte * im Stil Hoſemann in Ausſichte laube, daß ich anderer Meinung bin! age dich 52 üer wien, 275 Du haſt immer Schatten gelebt— trotz äußeren Glanzes!— Als ich anfing zu ſehen, da begriff ich, was für eine Heldin dern um das Geld, das“ Es ſind fünfzigtauſend Mark,“ Darum wurde, da er ſich im Unrecht ihm nochi ein Zuſammentreffen. heit das einzig Richtige war. gequält, belebt war. z er ſie. innerer ſenden kleinen Samthut! Wangen lebhafter gefärbt. Die im er. Sie ſchwieg, während ſie abgelegene Straße einbog. a Seufzend ſagte Giſela Rat bringe ich, Karlernſt! da. Mama hat ſich geirrt—“ Bericht an. Er hielt die Flut des Vaters litt. ſo bedeutende Einkäufe beim Eröffnungen mache. und] wißt es!— Und ung, ſo ama Mit Erſchrecken ſah jetzt Giſela die Maske Amtlitz des Vaters fallen, wie roh für ihn und ging ſtillſchweigend hinaus. In einem kurzen Brieſchen bat ſie Karlernſt Sie hatte ſich in einer langen, ſchlafloſen Nacht überlegt, daß jetzt vollſtändige Klar— Er erwartete ſie am Muſikpavillon auf der großen Promenade, die bei dem unfreundlichen Wetter wenig Mit einem zärtlichen Händedruck begrüßte Wie ſchön und vornehm ſie ausſah in dem gut⸗ ſitzenden, dunkelblauen Tuchkoſtüm und dem dazu paſ⸗ „Nun, meine Giſe, was bringſt du mir?“ „Bitte, Karlernſt, laß uns weiter hinausgehen!“ Die Kaution kam ſtellen. Die für mich beſtimmte Summe iſt nicht mehr Mit unterdrückter Erregung hörte Karlernſt ihren ſich über ſeine Lippen drängen wollte, da er ſah, wie ſehr das geliebte Mädchen unter der „Ich begreife das alles nicht! Hat denn dein Va⸗ ter gar nicht an euch gedacht? Und für wen macht er für wen beſtellt er die Blumenarrangements, die Kon- fitüren?“ Er ſah ihr Erbleichen.„Verzeih, Liebſte, es iſt vielleicht taktlos von mir, wenn ich dir derartige Aber dennoch iſt n Verkehr! Man ſi bei D 2 Sa deutſchen Firmen Eiſenbahnwaggous beſtellt. „Echo der Gegenwart“ ſchreibt dazu, daß es ſich dabei um den Aufang des großen Lie— ferungsabkommens handelt, das bereits ſeit 1921 ſchwebt und deſſen Durchführung nunmehr durch den Dawesplan möglich wird. Die Ver— zandlungen leitete der Aachener Induſtrielle Ru dolf Lochner, der über Vollmacht von 14 rheini— jchen Firmen verfügt. Die Lochnerwerke haben die Lieſerung von 700 Wagen übernommen. Dem Vertrage liegt das bekannte Rathenau-Loucheur— Abkommen zu Grunde. Ein Zollabtommen ſiſchen Regierung und Saarregierung. ſeit langem geführten Verhandlungen zwiſchen der fran zöſiſchen Regierung und der Saarregie rungskommiſſion über die Zollfrage, die ſich durch die Abſchnürung vom 10. Jannar ergaben, laben nunmehr zu dem Abſchluß von zwei Ue bereinkommen geführt, die geſtern der fra nzö⸗ ſiſchen Kammer in der Geſtalt eines Geſetzent— wurfs zugegangen ſind. Die Vorlage bezweckt, die franzöſiſch-ſaarkändiſche Zollgrenze umgeh end aufzuheben. Nach dem Abkommen ſoll im Saargebiet eine ganze Reihe neuer Abgaben ein geſührtwerden, ſo zum Beiſpiel für Tabak, Al— kohol. Automobile und Motorräder. zwiſchen der franzö⸗ dor Die eb nnen hat. 5 für mich beſtimmt ſagte ſie kühl. vom er ſich und brutal fühlte. Sie ſchämte um wahrhaftig nicht! Und warten—“ ſcharfe Luft hatte ihre fragte nicht ſein!“ lieber—“ an ſeiner Seite in endlich:„Nichts ich eine gerecht, Giſee Gutes nicht ſehe! nügen. bitterer Worte zurück, die Gewiſſenloſigkeit einander. Juwelier Reichelt, und es beſſer, ihr t ihn häuf Schattenwe Aber was ſoll nun werden? ſo begütert, daß ich allein die Kaution ſtellen kann! — Der Kommandant der engliſchen Mhein⸗ General Sir John du ſandtruppen in London. Fane, der Kommandant der engliſchen Trup⸗ pen im Rheinland, iſt in London angekommen. Er wird im Kriegsrat einer Unterredung der militäriſchen Führer über die Lage der engliſchen Truppen in Köln beiwohnen. Die Konſerenz wird sch auch mit Maßnahmen beſchäftigen, die im Falle der Räumung Kölns ergriffen werden ſollen. f — Die Entſcheidung in der polniſchen Brief⸗ kaſtenaffäre. Im Dan zig⸗polniſchen Poſtſtreit hat jetzt der Kommiſſar des Völkerbundes folgende Enutſcheidung gefällt: a) der Poſt-, Telegraphen— und Telephondienſt, zu deſſen Einrichtung die polniſche Regierung auf Grund der Artikel 9 und 30 und des Vertrages von Paris berechtigt: iſt, betreibt ein Poſtamt im Hafen von Dan zig. Dieſes Poſtamt iſt dasjenige, das der polui— ſchen Poſtverwaltung auf dem Heveliusplatz zu— geteilt worden iſt; b) Keine poſtaliſchen, telegra— phiſchen oder telephoniſchen Sendungen oder Mitteilungen oder ſonſtiges dürfen auf dieſem Wege angenommen oder ausgegeben werden, außer in der unter a) erwähnten Stelle. Die Ausdrücke„angenommen“ und„ausgegeben“ bedeuten Annahme oder Ausgabe durch jirgend— welche dabei angewandten Mittel und unter— ſcheiden ſich nicht von deutſchen techniſchen po, ſtaliſchen Ausdrücken. e) Der Gehrauch von Briefkäſten außerhalb des unter a) erwähnten Gebäudes und eine Einſammlung ſowie ein Beſtelldienſt durch Briefträger in irgend einem Foil des Giohietes der freien Stgdt iſt unzyſäſſia und widerſpricht der Eutſcheidung vom W. Mal 1922. d) Das unter a) erwähnte Poſtamt iſt nicht dafür, ſich mit allen Briefen zu befaſſen; es iſt vielmehr dazu beſtimmt, den im Danziger Gebiet rechtmäßig errichteten polniſchen Behör— den zu ermöglichen, bei dieſem Poſtamt und keiner anderen Stelle ſonſt Poſtſendungen zu— ſammenzuſtellen und ſie von dort unmittelbar nach Polen oder dem Ausland zu befördern und ſich des weiteren mit durchgehenden Poſtſendun— gen aus Polen über den Hafen von Danzig nich Ueberſeeländern und umgekehrt zu befaſſen.— Dieſe Entſcheidung beſtätigt alſo durchaus den Danziger Rechtsſtandpunkt. Die ſehr umſaſſen— den Gründe ſind noch nicht bekanntgegeben worden. Die Entſcheidung des Völkerbundskom— miſſars iſt nunmehr als erſte Inſtanz ergangen. Falls gegen dieſe Entſcheidung Berufung einge legt werden ſollte, geht die Entſcheidung in zweiter Inſtanz dem Rate des Völkerbundes zu. Noch nicht erledigt iſt damit der Anfang Januar geſtellte Danziger Antrag auf ſofortige Entfernung der Briefkäſten, der Briefträger und etwaigen anderen poſtaliſchen Einrichtungen Poleus und die Wiederherſtellung des ſtatus quo ante. Ueber dieſen Antrag ſchwebt zur Zeit ein beſonderes Verfahren. — Lord d'Abernon beim Reichskanzler. Der engliſche Botſchafter Lord d'Abernon hat geſteen dem Reichskanzler einen längeren Beſuch ab— geſtattet. In politiſchen Kreiſen erhält ſich faut „Kreuzzeitung“ das Gerücht, daß Gegenſtand der Ausſprache der Sicherheispakt war Faß Eug— land bereits konkrete Gegenvorſchläge gemacht habe. — Tſchechoſlowakiſche Miniſterrücktritte. Miniſter für ſoziale Fürſorge Habrman ſeine Demiſſion eingereicht. An ſeine tritt der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Winter. Damit iſt ein weiterer Schritt in der Rekonſtruktion des Kabinetts Spehla erfolgt. Allgemein wird erwartet, daß auch der Finaagz— miniſter demiſſionieren wird. — Abgeordnetenſchlacht im japaniſchen Par⸗ lament. Im fapaniſchen Unterhaus kam es am Dienstag zu Zwiſchenfällen. Ein Abgeordneter der Oppoſiion hatte die Regierung heftig ange— griffen, worauf er zur Ordnung gerufen und fgefordert wurde, de nSitzungsſaal zu verlaſ „en. Da er ſich weigerte, dieſer Aufforderung Folge zu leiſten, entſtand zwiſchen den Abgeord— neten der Mehrheit und der Oppoſition eine ꝛſe— gelrechte Schlägerei. Einer der Abgeordneten wurde halb tot geſchlagen, drei andere wurden ziemlich ſchwwer verletzt, ſodaß ſie weggetragen werden mußten. 59 Der Hat Stelle Dr. einen Tiſch ſetze, auch nicht in Zivil! So etwas ſcha⸗ del ihm, ſchadet euch— er deklaſſiert ſich! Heirat deiner Schweſter mit dem Hoſemann! ſchaftlich iſt ja nichts gegen den Mann abſolut nichts— aber trotzdem: eine Komteſſe Bern— hauſen und ein—“ Sein junges hübſches Geſicht trug in dieſem Au⸗ genblick einen unglaublich hochmütigen Ausdruck. „Karlernſt, quäle mich nicht!“ flehte ſie. Er drückte ihren Arm feſt an ſich. Schon die Geſell⸗ einzuwenden, 0„Das will ich Dazu hab' ich dich viel zu lieb! Meine Familie iſt nicht „Nein, Karlernſt,“ unterbrach ſie ihn,„nein, war— ten ſollſt du nicht und dafür als Lohn eine vergrenkte, verlühte Frau dein eigen nennen, eine Feſſel wil eg dir Ihre Stimme bebte vor Schmerz „Dann Ungeſtüm faßte er nach ihrer Hand.„Wirſt du un⸗ Aber in mir empört ſich alles, ich die Rückſichts⸗ und Gedankenloſigkeit deines Vaters Ich hab' dich lieb, Giſe, und das muß dir ge. Wir ſind zwei reife Menſchen, die nicht in den Tag hineinleben, die das Leben ernſt nehmen. Wäreſ du nicht ſolch tüchtige Hausfrau, hätten wir ſchon Mü⸗ he, mit der Kaution auszukommen. darum keine Angſt. nahe möglich machen. Ich wollte dich als mein ſchön⸗ ſtes Weihnachtsgeſchenk in den Arm nehmen, und nun?“ Er brach kurz ab und preßte die Leppen ſeſt auf- wenn. Aber ſo hab' ich Du kannſt ja das Unmögliche bei⸗ In ihren Augen glänzten Tränen. Sie hatte Mä he, ſich zu beherrſchen. auch die ihre, denn er war ihr ganzes Glück, Hoffnung. Trübe wie der graue Novembertag lag ihr Leben vor ihr— ohne Sommer, ein öder, langer Seine Enttäuſchung war ja ihre 1. l Tie. danch Fund alf Mligliedſchaft Wanderer. Zu dem am Samstag, den 7. Februar, abends 8.11 Uhr im Saale zum„Kaiſerhoſ“ſtattfindenden großen beehren wir uns, alle unſere werten Mitglie⸗ der mit ihren geehrten Familien-Angehörigen, ſowie Freunde und Gön⸗ N ner des Vereins höflichſt einzuladen. Für ein närriſches Pro⸗ gramm iſt beſtens Sorge getragen. Auf, in den Kaiſerhof! Der Vorſtand. 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Das eigentümlichſte dabei war, daß diejenigen Städte, in denen das Ein⸗ kommen des Volkes am wenigſten gemehrt wurde, alſo die Städte mit zahlreicher Rent— erbevölkerung, die geringſten Zuſchläge auf wieſen, während Städte mit hochpulſierendem Induſtrieleben wegen ihrer großen Arbeiter zahl und ihren erhöhten Sozial- und Wirt⸗ ſchaftsausgaben außergewöhnlich hohe Zu⸗ ſchläge erheben mußten. Die Reichseinkommenſteuer hat mit der Ungleichmäßigkeit der Beſteuerung auf dieſem Gebiete aufgeräumt. Der Reichstarif gilt für alle Länder und Gemeinden in gleicher Weiſe. Daß aus der Verreichlichung der Einkommen— ſteuer auch mauche Schwierigkeiten ſich ergeben haben, braucht und darf dabei nicht überſehen zu werden. Eine ganz fein abe wogene Steuerpolitik würde beiſpielsweiſe gach noch Unterſchiede zu machen haben zwiſchen dem Eriſtenzminimum und dem Familienprivileg in großen Städten, in Mittelſtätten und auf dem platten Lande, da die Lebenskoſten je nach den verſchiedenen Orten ſtark differieren. Auch ſonſt bieten ſich auf dieſem Gebiete der ſozia— ſen Rückſichtnahme noch mancherlei Möglich— keiten für Fortſchritte. Im übrigen aber vedeutet die Reichsein— ommenſteuer auch vom Standpunkte des Steuerzahlers aus einen ſo gewaltigen Fort⸗ ſchritt in der deutſchen Steuergeſchichte, daß ihre Preisgabe kaum verantwortet werden bunte. Nicht zuletzt kommt auch der Vorteil in Betracht, den die Neuorganiſation des ganzen Veranlagungsweſens mit ſich bringt. Gerade auf dieſem Gebiete lagen die Dinge vor der geichseinkommenſteuer außerordentlich im argen. Selbſt innerhalb ein und desſelben Landes wurde bis 1920 die Veranlagung außerordentlich unterſchiedlich gehandhabt. Iſt ſo die Grundlage der Reichseinkommenſteuer zweifellos gut, ſo müſſen einzelne Beſtimmun⸗ gen des Einkommenſteuergeſetzes naturgemäß den veränderten wirtſchaftlichen Verhältniſſen jeweils angepaßt werden. N Nach dem Zuſammenbruch des deutſchen Fiuanzweſens im Jahre 1923, das eine wirk⸗ liche Veranlagung zur Einkommenſteuer un⸗ möglich machte,, und der Rückkehr zur Feſt⸗ mark Währung ſchritt die Reichsſinanzverwal⸗ tung dazu, die Einkommenſteuer für 1923 in einer Art von Abgeltungsverfahren zu erhe⸗ ben. Dieſe ſogenannten Abſchlags zahlungen uf die Einkommenſteuer von 1923 waren ſo⸗ hohl hinſichtlich ihrer Berechnung wie auch hinsichtlich der verſchledenen Alternativen, die in der Verordnung enthalten waren, ſehr an⸗ ſechtbar. Immerhin konnte man für die Ab⸗ chluß zahl 1 n . Berechnung des tatſächlich erzielten! mens nicht möglich war. Von größerer Bedeutung waren jedoch die Beſtimmungen für die Verauszahlungen zur Einkommenſteuer im Jahre 1924. Es war klar, daß bei der Umſtellung der Steuern auf Gold die Vorauszahlungen für die Einkom⸗ menſteuer fiskaliſch eine große Bedeutung ha— ben mußten. Allerdings, dieſe Bedeutung iſt nicht ſo ſtark geworden, als man in den Krei— ſen der Finanzverwaltung angenommen hatte, denn der Geſamtertrag der auf die Einkom⸗ menſteuer gemachten Vorauszahlungen bleibt weit hinter dem zurück, was an Lohn⸗ ſteuer aufgekommen iſt. Für die Vorauszahlungen im Jahre 1924 ergab ſich eine außerordentliche Schwierigkeit inſofern, als das Einkommen für 1923 nicht veranlagt war. Man hatte nun zwei Möglich⸗ keiten, um Maßſtäbe für die Vorauszahlungen zit gewinnen. Die eine Möglichkeit war dle, daß man die vorliegende Veranlagung eines früheren Jahres zum Ausgangspunkt für die Bemeſſung der Vorauszahlungspflicht im Jahre 1924 machte. Eine zweite Möglichkeit, die Höhe der Vorauszahlungen zu bemeſſen, beſtand darin, daß man rohe Maßſtäbe ſuchte, die einen Fingerzeig für das zu erwartende Einkommen geben konnten. Die Reichsfinanz⸗ verwaltung iſt dieſen letzteren Weg gegangen. Sie hat dabei keinen allzu glücklichen Griff ge— tan. Das von ihr eingeführte Syſtem det Vorauszahlung hat mit irgendwelcher Einkommenſteuer überhaupt nichts mehr zu tun. Der Grundgedanke der Einkommenſteuer beſteht darin, die einzelnen Steuerpflichtigen gemäß der Höhe ihres Einkommens nach ihrer wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit zu beſteuern. Dieſer Grundſatz nach der Beſteuerung der Leiſtungsfähigkeit iſt der elementarſte Satz je⸗ der Steuerpolitik überhaupt. Dieſen Elemen— targrundſatz hat man aber vollkommen fehlen laſſen und hat an ſeine Stelle ein ertragſteuer— artiges Gebilde geſetzt. Die Regelung der Vor⸗ auszahlung auf die Eenkommenſteuer iſt bis zu einem gewiſſen Grade ber Praxis der Er⸗ tragsbeſteuerung verwandt. Dieſe letztere geht auch von äußeren Merkmalen aus. Die heutige Regelung bedeutet aber einen Rückfall hinter das Ertragsſteuerſyſtem inſofern, als bei dem letzteren die gewählten Maßſtäbe ſo ſind, daß faft in allen Fällen auch tatſächlich ein Ertrag zugrunde liegt. Nimmt man aber den Umſatz als Norm für die Bemeſſung der Vorauszah— lungen auf die Einkommenſteuer, dann wird auch derjenige von der Steuer erfaßt, deſſen Betrieb unter Umſtänden negativ, das heißt, mit Verluſt arbeitet. Aber auch bei den Betrieben, die keinen Verluſt aufweiſen, iſt die heute geltende Rege— lung höchſt verhängnisvoll. Im Gegenſatz zum Ertragsſteuerſyſtem, bei dem ſtets ein einheit— licher Maßſtab vorliegt, iſt hier die Steuer, bemeſſungsgrundlage vollkommen verſchieden. Der eine Betrieb beſteuert nach dem Vermö— gen, der andere nach dem Umſatz und ein drit⸗ ter Steuerpflichtiger wird gar nach ſeinem Aufwand erfaßt. Dabei iſt das Regulativ der 1 Beſteuerung nach dem Umſatze noch nicht ein⸗ mal einheitlich N Durch die Beſtimmun⸗ en der Abzugsfähigkeit des L üfwands 1 1 5 in das Geg g teil ver K*. denarkigſten Betriebe in ganz berſchiedener Weiſe erfaßt. Hat ein Betrieb ſehr große Ma⸗ terial⸗ und allgemeine Koſten, aber wenig Ar⸗ beitslöhne, ſo iſt er außerordentlich viel ſchär⸗ fer herangezogen als ein Betrieb mit hohen Lohnkoſten. Es ergibt ſich durch Beſtimmun⸗ gen, daß gerade die Groß- und Schwerindu⸗ ſtrie, oder wenigſtens einzelne Zweige derſel— ben, verhältnismäßig weniger erfaßt werden als andere Gewerbe, bei denen der Prozent— ſatz der Arbeitskoſten ein geringerer iſt. Die ruinöſe Wirkung, beſonders auf den Mittel⸗ ſtand, wird aber noch dadurch verſchärft, daß bei der Regelung der Vorauszahlungen inner⸗ halb derſelben Erwerbsgruppe oder Branche das Syſtem der Progreſſion vollkommen fehlt. Der beſondere Vorteil der Einkommenſteuer iſt es, daß die Einkommenſteuer nicht gleich⸗ mäßige Steuerfüße kennt, ſondern daß die Steuerfüße wachſen mit zunehmender Lei⸗ ſtungsfähigkeit. In dieſem Progreſſionsprin— zip liegt, neben einer ſozialen Wirkung auch einer außerordentlich günſtige Wirkung für den Mittelſtand. Ja, es entſteht durch die Schema⸗ tiſierung der Maßſtäbe eine antiprogreſſive Beſteuerung inſofern, als die wenig leiſtungs fähigen Betriebe ungleich ſchärſer belaſtet wer— den als die leiſtungsfähigen. Die Folgen, die ſich für die Entwicklungstendenzen unſeres ganzen Wirtſchaftslebens ergeben, ſind außer— ordentlich bedenklich. Unterſtrichen wird dieſe ungünſtige Wirkung noch durch die außer⸗ gewöhnliche Höhe der Gewer beſteuern in den Kommunen. Dieſe iſt zwar bei fortſchrittlichen Kommunen nicht ſo roh geſtal— tet wie die Ordnung der Vorauszahlung der Einkommenſteuer, berückſichtigt aber wegen ihres Charakters als Ertragsſteuer die Unter⸗ ſchiede in der Leiſtungsfähigkeit nur in gerin- gem Maße. Durch das Zuſammentretten mit den Vorauszahlungen wird die ungünſtige Wirkung außerordentlich verſtärkt. Nach der ſozialen Seite erweiſt ſich die jetzige Regelung als ab ſolut untrag⸗ bar. Wie der Reichsfinanzminiſter Hermes Anfang 1923 dem Reichstage mitteilte, wäre nach dem Veranlagungsſoll für das Jahr 1921 die Einkommenſteuer ſo zu verteilen geweſen, daß 18 Prozent des Geſamteinkommens auf Lohnſteuerpflichtige und 82 Prozent auf Ver aulagte hätten entfallen müſſen. In den erſten 7 Monaten des Rechnungsjahres 1924 brachte dagegen die Lohneinkommenſteuer aus Lohn- abzügen 707 Millionen, die Vorauszahlungen auf die ſogenaunte Veranlagungsſteuer nur 502 Millionen. Dieſe Tatſache zeigt zur Ge nüge, daß trotz der Ueberlaſtung Einzelner im ganzen genommen die der Veranlagung zu unterwerfenden Steuerpflichtigen ibſolut un genügend herangezogen werden. Der Grund liegt einmal in dem Nichterfaſſen zahlreicher tatſächlicher Einkommen und anderen im Feh len des Progreſſionsprinzips Dazu kommt aber noch ein Weiteres, was bisher meines Wiſſens gar nicht beachtet wor— den iſt. Die Abwälzung einer Steuer wird ver hindert, wenn die Steuer progreſſiv geſtaltet iſt. Sind aber gleichmäßige Steuerſätze vor— handen, ſo beſteht rein ſteuertechniſch die Mög lichkeit der Abwälzung. Die Gefahr der Ab⸗ wälzung der Einkommenſteuervoraus zahlun— gen au fdie Preiſe wird umſo größer, wenn eine Vorausberechnung nach dem Umſatz vor, genommen wird. In dieſem Falle iſt es ſehr naheliegend, daß die Einkommenſteuer gerade ſo behandelt wird wie die Umſatzſteuer ſelbſt und in den Preiſen ihren Ausdruck finden. Da⸗ mit aber wäre der Sinn der Einkommenſteuer Aus einer Beſter Steuer werden. Inwieweit ſich dieſer Vorgaf ſchon praktiſch durchgeſetzt hat, kann nieman nas, eiſen. Die Wahrſcheinlichkeit ſpricht da⸗ für, daß ſolche Verſuche zuerſt bei den hoch⸗ kapitaliſtiſchen Unternehmungen einſetzen und erſt dann bei den Unternehmungen kleineren Formates Nachahmung finden. Aus all dem ergibt ſich, entſtandenen Ungleichheiten und Ungerechtig⸗ keiten ſchleunigſt beſeitigt werden müſſen. Dieſe Beſeitigung kann nur dadurch erfolgen, daß für das Jahr 1924 von jedem Betriebe eine Steuererklärung über das Einkommen abgegeben werden muß, und daß auf Grund dieſer Steuererklärung zuviel bezahlte Beträge herausgezahlt werden, zu wenig bezahlte Be⸗ träge aber nachgezahlt werden müſſen. Eine Steuererklärung über das Einkom⸗ men hätte ſchon jetzt verlangt werden können, da es ja Sache der Behörden iſt, nachher bei Feſtſetzung der Steuerpflicht den Tarif zu⸗ grunde zu legen. Ein den wirtſchaftlichen Verhältniſſen angepaßter Einkommen⸗ ſteuertarif muß mit größter Beſchleuni⸗ gung geſchaffen werden. Sind inzwiſchen die Steuererklärungen eingegangen, ſo kann die Veranlagung nach Fertigſtellung des Steuer⸗ tarifes ſofort erfolgen. Auch verwaltungstech— niſche Schwierigkeiten dürfen nicht vorgeſchützt werden, wenn es ſich um eine ſo eminent be⸗ deutſame Frage wie die Wiederherſtellung der wichtigſten und bedeutſamſten Steuer und die Wiedergutmachung der Ungleichmäßigkeiten u. Ungerechtigkeiten der Vorauszahlungen han⸗ delt. daß die bisher Weltſpiegel. :: Gründung eines Zuckerrübenpflanzer⸗Ver⸗ eins. Zur Wahrung ihrer gemeinſamen Intereſ⸗ ſen hatten vorderpfälziſche Zuckerrüben-Pflanzer nach Ludwigshafen eine Verſammlung einberu⸗ fen die bei gutem Beſuch nach längerer Aus⸗ ſprache Gründung eines Vereins für rübenbau⸗ ende Landwirte der Vorderpfalz beſchloß. Zu⸗ gleich wurde die Preisfeſtſetzung für die neue Ernte beraten und beſchloſſen, für den Doppel⸗ zentner in dieſem Jahre 3 Mark nebſt 4 Prozent Schnitzel zu verlangen. Auch ſoll für das Jahr 4925 eine Nachforderung geſtellt werden in der Weiſe, daß pro Zentner 20 Pfennig nachverlangt werden. Der neue vorderpfälziſche Rübenpflan⸗ zer-Verein ſoll mit dem heſſiſchen Zuckerrüben⸗ kontor, das in Worms ſeinen Sitz hat und die Preisverhandlungen mit der Induſtrie führt, in Fühlung treten zwecks gemeinſamen Vor⸗ geends und eines feſten dauernden Zuſammen⸗ ſchluſſes. Proſeſſor Vandervelde. belgiſchen ſozialisiſchen Partie, wurde von der Brüſſeler Univerſität zum Pro⸗ ſeſſor ernannt. Er wird im November ſeine erſte Vorleſung über die Zwecke der ſoziialſtiſchen Theorien beginnen. :: Weitere Opfer des Münſterberger Maſſen⸗ mörders. Nach den neueſten Ermittelungen ſcheint der Münſterberger Maſſenmörder Denke noch mehrere Frauen und Mädchen ermordet zu baben. Unter anderem iſt ihm ſehr wahrſchein⸗ lich vor 15 Jahren eine Frau zum Opfer gefal⸗ len, die ein gewiſſer Trautmann ermordet ha⸗ ben ſollte. Trautmann hat in dieſer Angelegen⸗ leit bereits 15 Jahre Zuchhaus verbüßt. Bei ſeiner vor kurzem erſolgten En aſſung beteuerte et wieder wie in den langen Jahren ſeiner Haſt ſeine völlige Unſchuld. Der Führer der Vandervelde, ) Mlätte Schöne Damen-Masken zu verleihen und zu verkaufen. Naolaus breche Lorſcherſtraße *** 4 Männergeſangverein„Harmonie Mitglied des Heſſiſchen Sängerbundes. Am Samstag, den 7. Februar l. Irs, abends halb 9 Uhr fin⸗ det im Lokal„Zur Harmonie“ a die Jahres⸗Generalperſammlung ſtatt, wozu alle aktiven und paſ— ſiven Mitglieder mit der Bitte cheinen herzlich einladet Der Vorſtand. Faumer- Bund Viernheim. 7 Wir laden unſere werten Mit⸗ glieder, Ehrenmitglieder u. deren Famtlien⸗Angehörigen zu dem am Samstag Abend den 7. d. Mis 81 Uhr in den Freiſchützſälen ., Maslen⸗ Ball recht herzlich ein. Der Vorſtand NB. Masken haben nur Zutritt gegen Vorzeigen der Maskenkarte. Unan⸗ ſtändige Masken werden zurückgewieſen D. J. K.. Sportplatz in Mall Sonntag, 8. Februar Freundſchaftsſpiel der 1. Mannſchaft(komb.) A oeegen 1. Mannſch Haßloch Splelanfang halb 4 Uhr. Heute Freitag Abend 8 Uhr Spieler⸗Ver⸗ ſammlung im Lokal. Der Spielausſchuß fd. Daltatesseh-Sabe nal Pfund 15 Pfg. Große Salz⸗ u. Eſſiggurken Stück 10 und 12 Pfg. Tafelſenf, offen und in Gläſer; gar. reiner Blüten⸗Schleuderhonig 1 Pfd. mit Glas 1.80 Mk; Vorzügl. Eierteigwaren offen u. in Pakete von 0. 50 Mk. an, ſowie verſchied. Sorten 3 Glockennudel; Brennſpiritus pro 1 Ltr. ohne Gl. 0. 45 Mk.; Obſt⸗ u. Gemüſe-Konſerven in großer Auswahl; Orangen und Citronen illigſt. Colonialwaren⸗ u. Delikateſſenhaus Jakob Winkenbach Lorſcherſtraße 10. Tel. 83 Gtemm⸗ und Ningklub 1896 Viernheim. Sonntag, den 8 Februar 1925 Große Meiſterſchaftskämpfe im Ringen um die Bezirksmeiſterſchaft zu Mannheim in den Kaiſerſälen zwiſchen Kraft⸗Artiſten- Klub und Stemm⸗ und Aung klub Viernheim. Abfahrt Sonntag mittag O. E. G. 1.16 Uhr. Die Kämpfe finden am Sonntag ihren Abſchluß. Samstag Abend 8 Uhr Verſammlung im Lokal, wozu ganz beſonders die Ringer⸗ mannſchaft zu ene hat. Die Mitglie⸗ der werden gebeten, reſtlos zu erſcheinen. 3 Der Vorſtand. 5 Maſtfleiſch Fernruf 154 1 Erfthklaſſiges Rindfleiſch fd. 90 Pfd. 757 Metzgerei Schrimpf Weinheimerſtr, prima fettes empfiehlt ———— ·. Eier 12 Großer Eierabſchlag! Große friſche ſowie alle andere Artikel zu haben bei Georg Winkler 12. Weinhelmerſir. 10. ſ ada 6——— Nacccdheee e * Aktentaschen! zu Mk. 3.—, 3.75 u 4.50, in Rindleder: gu Mk 7.50, 10 9 12.— Berufstaſchen zu Mk 1 50, 2.—, 2.50 3—, in Rind⸗ leder zu Mk. 6.—, 6 50 U. 7.— 5 Einkaufsbeutel zu Mk. 2 50, 3.—, 4.— u. 5— in Leder zu Mk. 7.50, 9.— u. 11.— J. 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Als geſtern abend ein hieſiger Einwohner ſich auf dem Heimwege befand, ſtieß er in dem zwiſchen Sandhauſen und Walldorf gelegenen Wald auf einen ſchwer verwundeten, ſtöhnenden Mann. Bei näherem Zuſehen ſtellte ſich heraus, daß es der hier wohnhafte Handelsmann Wolf war. Der am Kopfe ſchwer Verwundete wurde heute nach Heidelberg in die Klinik gebracht. Es ſteht noch nicht feſt, ob ein Verbrechen oder Selbſtmordverſuch vorliegt. Raſtatt, 5. Febr.(Nette Gä ſt ee.) Einem ſer⸗ nierenden Mädchen wurde dieſer Tage in einem hie⸗ ſigen Gaſthaus die Geldtaſche mit 40 Mark Inhalt von tollenden Perſonen(Bockbierfeſt!) an der Seite abge⸗ ſchnitten und entwendet. Die betr.„Gäſte“ hatten ein lünſtliches Gedränge geſchaffen, bei dem ſie ihre ge— meine Abſicht ausführten. Leider ſind die Täter ent⸗ fommen. Meersburg, 5. Febr.( Großfeuer.) Im be⸗ nachbarten Stetten brannten die Wohngebäude des Metzgers Adolf Horn und der Witwe Winder bis auß den Grund nieder. Den Feuerwehren gelang es, die angebauten Häuſer zu retten. Fahrniſſe konnten nur wenige gerettet werden. Die Brandurfache iſt unhe⸗ aunt. Mit der Familie ſind 9 Kinder mitten im Winter obdachlos geworden. Aus der Pfalz. Ludwigshafen, 4. Febr.( Verurteilung.) Das Amtsgericht Ludwigshafen verurteilte einen Wirt Iggelheim, der Fleiſch von einem verendeten Schwein verwurſtelt und verkauft hatte, zu 14 Tagen Gefängnis und 500 Mark Geloſtrafe. Ludwigshafen, 4. Febr.(Verhaftete Ei⸗ ſenbahndiebe.) In letzter Zeit wurden im Stadtteil Mundenheim im Hauptbahngleiſe ſtehende Eiſenbahnwagen aufgebrochen und daraus zwei gentner Rohzucler geſtohlen. Bei den vorgenoukmenen Hausſuchungen bei verdächtigen Perſonen in Munden⸗ beim wurden bei einem verheirateten Müller ungefähr 70% Pfund und bei einem 20 Jahre alten Tagner un⸗ gefähr 35 Pfund Rohzucker vorgefunden und beſchlag⸗ nahmt, Beide ſind geſtändig, die Diebſtähle ausgeführt zu haben. ö Speyer, 4. Febr. Un zutreffende Ge⸗ rüchtte.) Von der Abteilung München des Reichs⸗ boſtminiſteriums wird mitgeteilt, daß die Gerüchte von einer poſtaliſchen Trennung der Pfalz von Bayern, wo— nach die Reichspoſt die Abſicht habe, den pfälziſchen Poſtbetrieb unter Loslöſung von der Abteilung Mün— chen des Reichspoſtminiſteriums in Ludwigshafen zu zentraliſieren, nicht zutreffen. f Speyer, 4. Febe.(Geheimnisvolle r Fund.) Geſtern morgen wurden im Herbelſchen Gar— len in der Schmiedgaſſe bei Erdarbeiten 60 Zentimeter unter der Oberfläche drei vollſtändige Menſchenſkelette aufgeſunden. Zwei der Toten hielten ſich eng uni⸗ ſchtungen. Der dritte lag quer über die beiden. Bei den Skeletten wurde eine Beilſchneide gefunden. Tie Knochen und Schädel ſind aber unverletzt. Sie ſchei⸗ nen ſchätzungsweiſe 40 bis 50 Jahre in der Erde ge— legen zu haben und ſind gut erhalten. Die Toten la⸗ gen in einer ganz auffallenden Weiſe verkrampft, ſo daß man einen Kampf annehmen kann. Die Toten ſchei⸗ nen bei dem Kampf in den damals dort vorüberſtie⸗ Der Bach wurde ſpäter anders gelegt. Wenn die auf Grund der noch ziemlich gut erhaltenen Skelette gefaßte Annahme richtig iſt, daß dieſe 40 bis 80 Jahre im Boden gelegen haben, ö ſo liegt die Vermutung nahe, das es ſich entweder um einen Unglücksfall durch Ertrinken oder um einen Mord handelt, bei dem die Kämpfenden in den hochgehenden Bach gefollen ſind. ——— 2 37* 7 „Volkswirtſchaft. N Marktberichte vom 5. Februar. „ Mannheimer Kleinviehmarkt. Zum heutigen Kleinviehmarkt waren zugeführt und wurden die 50 Kilogramm Lebendgewicht bzw. das Stück ge⸗ handelt: 50 Kälber 50 bis 70 Mark, 129 Schweine 56 101 bis 73 Mark, 687 Ferkel und Läufer 18 bis 40 Mark. * Mannheimer Produktenbörſe. Die Die Mühlen hielten ſich im Der Abruf verkauften Mehles geht Auf dem Roggenmakkte machte ſich die Abgabe der Reichsgetreideſtelle bemerk⸗ bar, ſo daß ſich der hieſige Roggenpreis unter der Pa⸗ ritüt des amerikaniſchen Marktes bewegte. Man ver⸗ langte für die 100 Kilogramm bahnfrei Mannheim: Weizen, inl., 27 bis 27½, ausländiſcher 34 bis 36, Roggen, ausl., 30 bis 31, inl. 26 bis 26%, Gerſte 30 bis 34, Haſer, ausl., 21 bis 24½, inl. 19 bis 20%, Mais mit Sack 23/, Kleie 15% bis 16, Wei⸗ zenmehl 44% bis 45½, Roggenmehl 38 bis 42. * Frankfurter Getreidebörſe. An der heutigen Getreidebörſe notierten bei feſter Ten⸗ denz: Weizen, neuer, 22 bis 26/½, Roggen, inl., 22 is 26, Sommergerſte 26 bis 33, Hafer, inl., 18 bis 23, Mais 23 bis 23%, Weizenmehl 42% bis 45%, Roggenmehl 38 bis 42, Weizenkleie 15,15 bis 16%, Roggenkleie 15½ bis 15½, alles in Goldmark je 00 Kilogramm. 8 * Frankfurter Viehmarkt. Der Auf⸗ trieb zum Nebenmarkt beſtand aus 14 Färſen und Kühen, 8 Freſſern, 1032 Kälbern, 6418 Schafen und 642 Schweine. Notiert wurden für den Zentner Le⸗ bendgewicht: Kälber 36 bis 70, Schafe 35 bis 46, Märzſchafe 18 bis 28, Schweine 60 bis 70. Marktver⸗ dan Kleinvieh rege, Schweine ruhig, etwas Ueber⸗ tand. 5 Einkauf ſehr zurück. — 0—— Nia Lokales und Allgemeines. — Erwerbsloſenfürſorge. Durch eine Verord- ung dest e die Höchſtſätze der Erweros⸗ Hoſenfürſorge mit Wirkung vom 9. Februar Nan ſetzt worden. Die Ethoͤhung beträgt für die männlichen Erwerbsloſen etwa 17 Prozent und chläge et Frozent ür Familienzuw⸗ 0 200 Weſent⸗ — L. Engel⸗Lichtſpiele! Engel⸗Lichtſpiele! anmnnnmpmnniumnnumunnudupamhunnaugumſunndüsunncmgggnggggggg Freitag, Samstag und Sonntag 3 große Fox-Film⸗Spiel⸗Tage William Fox beehrt ſich darzubieten: den gewaltigen 10aktigen Fox Film-Schlager Gefangene gcgen auf Caſtell d'If ggg Nach dem Roman„Der Graf von Monte Chriſto“ von Alexander Dumas. Wer den Foxfilm„Mutter“ geſehen hat, der weiß, was Foxfilm heißt. Auch dieſer Film wird das Tagesgeſpräch Viernheims werden. Wegen des großen Andranges am Sonntag möge man ſchon der heutigen Vorſtellung bei⸗ wohnen. Sonntag mittag 4 Uhr Große Kinder⸗Vorſtellung F d Freitag und Samstag ab halb 8 Uhr, Sonntag ab 7 Uhr, an allen Tagen ab 9 Uhr nochmals das ganze Programm. Foxfilme umſpannen den Erdball. . Engel⸗Lichtſpiele! Engel⸗Lichtſpiele! bb pddde tante ddddddidcdddddcdcddcce geſetzt worden: dieſe ſind nunmehr entſprechend dem Beſchluß des Reichstages den Männern in Bezug auf Höchſtſätze völlig gleichgeſtellt. — Bildpoſtkarten mit 1 Es befinden ſich noch große Beſtände an Bildpoſtkarten im Haudel, die inſoſern den Beſtimmungen der Poſtordnung— 3 2, 3— nicht entſprechen, als ſich auf der rechten Hälftt der Vorderſeite noch gedruckte Angaben und Vermerke befinden, z. B. Firmenangaben in kleinem Aufdruck, Teile von Schutzmarken uſw. Mit Rückſicht darauf, daß es ſich um Karten handelt, die ſchon vor Jahren her— geſtellt ſind und bei der ungünſtigen Geſchäftslage wäh⸗ rend der Inflationszeit nicht haben abgeſetzt werden kön⸗ nen, hat die Reichspoſt angeordnet, daß ſolche Bild⸗ poſtkarten noch bis zum 31. Dezember 1925 im Poſt⸗ verkehr zugelaſſen werden, vorausgeſetzt, daß die Deut— lichkeit der Anſchrifſt durch die Aufdrucke nicht beein— trächtigt wird. Den Herſtellern der Bildpoſtkarten wird empfohlen, bei Neuanfertigungen die Vorſchriften der Poſtordnung zu beachten. 2 2 1A Kleine Chronik. A. Eine Falſchgeldwerkſtatt. Eine Falſchmünzer— verkſtatt wurde von der Berliner Kriminalpolizei in der Landwehrſtraße 56 ausgehoben und das ge⸗ ſamte, dort vorgefundene Material beſchlagnahmt. Schon längere Zeit wurde ein Mann beobachtet, der an verſchiedenen Stellen der Stadt falſche ſilberne Markſtücke in Zahlung gab. Beamte der Falſchgeldab— teilung ſtellten feſt, daß es ſich um den 79 Jahre al⸗ ten Mechaniter Karl Humboldt handelte. Als ſie über- raſchend in ſeine Wohnung eindrangen, fanden ſie alle Utenſilien, Material, Tiegel, Gipsabgiiſe, die zur Herſtellung von falſchen Dreimark- und Einmarkſtücken dienen konnten. Auch falſches, fertiges Silbergeld wurde in großen Mengen gefunden. Das Falſchgeld iſt gut gelungen, nur fehlen am Rande die bei den echten Geldſtücken vorhandenen kleinen Zweige und Pünktchen. Humboldt, der einmal wegen Münzverbre— chen vorbeſtraft iſt, wurde dem Unterſuchungsrichter vorgeführt. KA Le Der Münſterberger Maſſenmörder. Nach den neueſten Ermittelungen ſcheint der Münſterberger Maſ— ſenmörder Denke noch mehrere Frauen und Mädchen ermordet zu haben. U. a. iſt ihm ſehr wahrſcheinlich vor 15 Jahren eine Frau zum Opfer gefallen, die ein gewiſſer Trautmann ermordet haben ſollte. Trautmann hat in dieſer Angelegenheit bereits 15 Jahre Zucht— haus verbüßt. Bei ſeiner vor kurzem erfolgten Ent⸗ laſſung beteuerte er wieder wie in den langen Jahren ſelner Haft ſeine völlige Unschuld. N 2 —— Vermiſchtes. [J Tie aſtronomiſche Uhr am Straßburger Münſter. An der Oſtwand des ſüdlichen Querſchiffes des Straßburger Münſters befindet ſich eine aſtronomi⸗ ſche Uhr, ein Wunderwerk, das aus dem vierzehnten Jahrhundert ſtammt und im Jahre 1839 bis 1842 von dem Straßburger Uhrmacher Jean Baptiſte Schilſgue erneuert wurde. Sie weiſt ein Planetarium auf, in⸗ nerhalb deſſen ſich alle großen Planeten des Sonnen⸗ ſyſtems, mit Ausnahme des Neptun, der erſt im Jahre 1846 von Galle aufgefunden wurde, in ihren tatſäch⸗ lichen Umlaufzeiten um die Sonne drehen, ſo daß alſo Uranus volle 84 Jahre braucht, um einmal ſeine Bahn zu durchlaufen. Ferner ſind auf der Uhr kleine Sta⸗ tuen der zwölf Apoſtel angebracht, die ſich mittags um 12 Uhr um die in ihrer Mitte ſtehende Chriſtusfigur bewegen und ſich dabei vor dieſer, verneigen. An den Schöpſer dieſer Uhr knüpft ſich die Sage, daß ihm nach Vollendung ſeines einzigartig daſtehenden Werkes auf Anordnung der Straßburger Stadtväter die Augen aus⸗ geſtochen worden ſeien, damit er niemals an anderem Ort eine zweite derartige Kunſtuhr verfértigen könne. In Wahrheit iſt dieſe Erzählung eine Legende, die ſich zum erſten Mae in einem im Jahre 1858 in St. Gal⸗ len erſchienenen Buche„Elſäſſiſche Sagen“ aufgezeich⸗ net findet. Es iſt ſeltſam, daß an vielen Orten der Welt, wo ſich wundervolle und einzigartige Gebäude erheben, ähnliche Sagen im Volksmunde ſind, nach de— nen die Erbauer getötet oder geblendet wurden. So beißt es zum Beiſpiel in Moskau von dem italieni⸗ ſchen Architekten, der die Kathedrale Waſſilif Blajen⸗ noje errichtete, daß ihm nach deren Vollendung auf Befehl Iwans des Schrecklichen die Augen ausgeſtochen worden ſein ſollen. Neues aus der Tüelei. Die türkiſche Ge⸗ ſebgebung iſt ungeheuer fruchtbar, ein ewig koch ender Reisbreitopf, der das Land mit Goeſetzen überflutet, eine unerſättliche Maſchine, vor deren Fangarmen nichts ſicher iſt. Kürzlich haben ſogar das Taſchentuch und der Farbtopf des Häuſeranſtreichers daran glauben müſ⸗ ſen. Folgendes ſind die neueſten Schöpfungen der tür⸗ kiſchen Geſetzgeber: Alle Mitglieder des Parlaments, Lehrer, Staatsbeamte, Soldaten und Polizeibeamte ſind verpflichtet, nur türkiſche Bekleidungsgegenſtände zu tragen. Was ſie noch an verabſcheuungswürdigen aus⸗ ländiſchen Kleidern beſitzen, kann innerhalb der näch— ſten drei Monate aufgetragen werden. Dann aber heißt es: rein türkiſch bis auf die Knochen! Schweren Stra⸗ fen ſetzt ſich derjenige aus, deſſen Kleidungsſtücke nicht den Stempel einheimiſcher Manufaktur tragen. Ferner iſt es verboten, Häuſer blau und weiß anzuſtreichen. Blau und weiß find nämlich die griechiſchen Farben, und die patristiſchen Herzen der Türken ſollen vo Verwundungen ihres Nationalgefühls geſchützt werden. Alſo hatte der Miniſter des Innern in doppelter Be. ziehung Anlaß, ſich dieſes Geſetzes anzunehmen. Doch nicht nur chauviniſtiſche Tendenzen beherrſchen das Feld. Viele Reformorganiſationen in Europa würden die Einführung einer ähnlichen Maßnahme, wie die felgende, in ihren eigenen Ländern freudig begrüßen: Jeder erwachſene männliche Einwohner des Landes iſt nämlich verpflichtet worden, ſechs bis zwölf Tage im Jahre bei den ſtaatlichen Straßenbauten mitzuarbeiten, alſo eine Art Arbeitsdienſtpflicht zu leiſten. Humori⸗ ſtiſch faſt mutet eine Verordnung an, die alle Perſouen auf den Straßen und in den öffentlichen Verkehrsmit⸗ teln dringend erſucht, von den Taſchentüchern recht aus⸗ giebigen Gebrauch zu machen. Verſtaatlichung der Kin⸗ derſtube könnte man dies neunen. 1 übel Vereins⸗Veranſtaltungen 0 a Bell 5 ſind urs ſtets wilkommen u. fiaden koſtenloſe Aufnahme.