Bie inen Riesen-Vorräte schrumpfen auch zusammen, daher ist baldiger Ein auf geboten! Viernheimer Tageblatt gſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins Anzelgenpreiſe. Die einſpaltige Petitzelle koſtet 15 Pfg., die Reklame e 40 bei Wi 41 b Haus ebracht. ratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeltige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne abgedufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und 9 5 vormittags Uhr, 1 Artikel 17 N W 6 und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen *— Erſte und ülteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim (VLiernheimer Zeitung— Miernheſmer Nachrichten)(Blernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martm, * 7 1 K gernſprecher 1— La Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M Geſchäftsſtelle: Rathausstr. 38 Kalnol. Mäanner-Vorein. P K. 5— Morgen, Sonntag, den 8. Februar. nachmittags 4 Uhr Verſammlung im„Freiſchütz“⸗Nebenſaal. — - Sportplatz im Wald. Sonntag, 8. Februar Freundſchaftsſpiel er 1. Mannſchaft(komb.) oegen 1. Mannſch Haßloch Splelanfang halb 4 Uhr. Der Spielausſchuß Gemeindekaſſe. Nächſten Montag, den 9. ds. Mts., wird an Receßholz für 1925 weiter abgegeben: Großes Losholz von Franz Wilhelm Kempf 1, geb. am 12. März 1848 bis Gg. Frz. Bauer 1., geb. am 11. Oktober 1852 ö 5 5 0 g Kleines Losholz Kiefern Scheit von Ad. Berg⸗ mann 1., geb. am 11. Juni 1859 bis Jakob Auflage⸗ L Auf 1 Betrag: Teizanung offeriere ieh zu Frledens bedingungen 30 43 Alle Mitglieder werden dringend gebeten, zu erſcheinen. Der Vorſtand. Deutscher Wersemeistor-Verband Bezirksverein Viernheim. Heute Abend halb 9 Uhr Monats- Versammlung. Der Vorſitzende. Männergeſangverein„Harmonie! Mitglied des Heſſiſchen Sängerbundes. Am Samstag, den 7. Februar (. Irs, abends halb 9 Uhr fin⸗ del im Lokal„Zur Harmonie“ Am Montag, den 9. Februar dnsche findet abends um halb 9 Uhr im Freiſchütz eine gemeinsame Sitzung aller Vorstände sämtlicher Vereine Sowie der Gastwirte ſtatt. Zwecks Beſprechung der von der Gemeinde vorgeſchlagenen Luſtbarkeitsſteuer und Stellungnahme hierzu. Beyer 2., geb. am 4. Nov. 1872 5 ö Kiefern Knüppel von Gg. Jak. Hanf 1 geb. am 30. Januar 1879 bis Joh. Dewald 9 geb. am 6. Oktober 1881 f: Ergänzungsholz von Joh. Gg. Babylon 1., geb. am 17. Januar 1862 bis Georg Kempf 9., geb. am 2 Mürz 1862 5 g 5 g 5 Windfallholz von Peter Kempf 8., geb. am 22. Juni 1888 bis Val. Kirchner 2., geb. am 2. Mai 1889 Kiefern Stöcke von Heinrich Mandel 1., geb. am 26. Januar 1903 bis Leonh. Aug. Hoock 1., geb. am 30. September 1903 f 5 Kiefern Wellen von Robert Weißmann 1, 25. April 1864 bis Georg Helbig 10., 26. Auguſt 1870 5 i l Eichen Knüppel von Franz Buſalt 2., geb. am 8. Jan. Möbel aller Art Polster- Waren ö Manufaktur-„. 4 Herrenkonfektion Knabenanzüge Damenkonfektion Striekwesten Gummimäntel Sport- und Kinderwagen Uhren Auch während der Mittagszeit geöffn. Die Ware wird gleich mitgegeben. ullann geb. am geb. am 4 Jahres⸗Generdloerſanmlung goes Naninchen- und Selldgelzucntberein. 8 Heute Samstag eee abend ½9 Uhr 0 A . Mütlliedet⸗ ſtatt, wozu alle aktiven und paſ⸗ ſiven Mitglieder mit der Bitte cheinen herzlich einladet Der Vorſtand. Radfahrer⸗Verein„Eintracht“. Sonntag, den 8. Februar, nach— a mittags halb 4 Uhr findet in un- —— 25 ſerem Vereinslokal Saftladen zum W grünen Laub unſere 22 Ge ſtatt. Tagesordnung wird im Lokal bekannt ge⸗ geben. Die Mitglieder werden gebeten, recht pünkt⸗ lich und vollzählig zu erſcheinen. wartet im Monat ſtattfinden. Der Vorſtand. Radfahrer⸗Verein„Vorwärts“. Samstag, den 7. 2. abends. 1½9 Uhr findet in unſerem Vereinslokal Brauhaus, beim„Dicken Hannes“ 5—— Mitglieder⸗Verſammlung Tagesordnung wird im Lokal bekannt ge⸗ Die Mitglieder werden gebeten, pünktlich Der Vorſtand. ſtatt. geben. und vollzählig zu erſcheinen. adfahrer-PVelein„Einigtell ö 7 nachnlingn 904 Uhr kündet in unſerem Vereinslokal zum neuen Bahnhof unſere General⸗Verſammlung ſtatt. Tagesordnung wird im Lokal bekannt ge⸗ geben. Die Mitglieder werden gebeten, recht pünkt⸗ lich und vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Wander- und ergnügunos plan Hiernheim. Sonntag, den 8. F. V. Weinheim 3. ſind. NB. Für abgegeben. können. im Lokal. liges Erſcheinen er⸗ NB. Es ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß un 75 Verſammlung ſere Mitgliederverſammlungen jeden 1. Worms am römischen Kaiser 4. 1871 bis Joh. Weidner 8., geb. am 16. Aug. 1872 Eichen Wellen von Joh. Stumpf 6., geb. an 12. Sept. 1898 bis Mich. Jäger 2., geb. am 17. April 1899 Stöcke von Mich. Beikert 1., geb. am 22. Okt. 1875 bis Nik. Benz 5., geb. am 21. Dez. 1875 Viernheim, den 6. Februar 1925. Winkenbach. Stenograph-Velein Gabelsbergel Gemeindekaſſe. Viernheim. Nach Mitteilung des Vorſtandes der e fland⸗ und forſtwirtſchaftlichen Berufsge⸗ Der Einführungskurſus in die Reichskurzſchrif noſſenſchaft iſt nunmehr auch die 2. Rate Eichen Verſammlung Vollzäh⸗ Der Vorſtand. Samstag Gpordbereinigung Amicitia 09 Februar 1925, abends 8 Uhr in der Göthe⸗ Sporiplatz im Wald. Sonntag, den 8. Feb. 1925, nachm. halb 3 Uhr Entſcheidungsſpiel um die Odenwald kreis⸗ meiſterſchaft Viernheim— Weinheim Ligamannſchaften. 51 Vorſpiel halb 1 Uhr. In Wein⸗ 3 — Viernheim 3 heim Beginn 11 bezw. halb 10 Uhr. Heppenheim. Beginn 4 Uhr. Nach dem Hauptſpiel 1. Jugend gegen 1. Jug. 5 Sitzung des närriſchen Komitees 5 her Vorſtand. Morgen Sonntag, vorm. 10.1] Uhr im Lokal wozu die bereits geladenen Herren höfl. eingeladen die erwerbsloſen Mitglieder und Fuß⸗ baller ſtehen Karten zu ermäßigten Preiſen zur Verfügung und werden dieſelben nur Unſere Mitglieder machen wir aufmerkfam, daß ſie auch an der Platzkaſſe Eintrittkarten zu ermäſſigten Preiſen löſen beginnt für unſere Mitglieder, welche dieſe gründ⸗ ar räder 9257»zahlen lich erlernen Goten 10 9 9090 10. 108 cn s 11 1 e erfolgen. Die Zettel der 1. Rate ſind vorzulegen. Viernheim, den 2. Februar 1925. Winkenbach. F y Ir beonmenden ase bringe mein veichhaltiges Lager in Tniumph-, Bfennabor-, Panthef-, Tofpedo- und Haenel-Räder ferner Ersatz- u. Zubehörteilen, Decken und Schläuchen hochwertige Ware zu besonders bill. Preisen, sowie meine erstklassigen Mundlos-Mähmaschinen bestes deutsches Fabrikat in empfehlende Erionerung, Adam Hofmann 6. ſchule. Anhänger anderer Stenographie-Syſteme find ebenfalls herzlich eingeladen. Für Mitglieder, welche ſich in der Gabelsberg' ſchen Stenographie vervollkommnen oder die Reichskurzſchrift nur leſen lernen wollen, werden alsbald weitere Kurſe einge⸗ richtet. Die Monatsverfammlung, zu der alle Mitglie⸗ der herzlich eingeladen werden, findet am Montag, den 9. ds. Mts., abends 8 Uhr in der„Vor⸗ ſtadt“ ſtatt, Der Vorſtand. SGS ο SS SSC CCC Münnet⸗Geſangvetein Gegründet 1846 roher Masken-Ball am Sonntag, den 21. Febr. 1925, abends Februar 1925 von nach⸗ mittags 4 Uhr ab Große Tunz⸗ Unterhaltung in der Vorſtadt. Der Vergnügungsausſchuß. gegen Vorzeigen der Stempelkarte im Lokal a MHommunikanten-⸗ und Konfirmanden⸗ 5 Aug und Hleier⸗Slolte in größter Auswahl zu billigſten Preiſen Robert Steiert Weinheimerſtraße. 8 Uhr im Engel-Saal Rathausstrasse 92, F 9 e e 9 Felchenhest auf Ein großen Poſten ſehr ſchöne weige Prinzeg Damen- Röcke zu Mk. 5 50 und 6.80 per Stück bietet an wozu wir unſere Mitglieder, Ehren— mitglieder und deren Angehörigen herzlich einladen. Der Vorſtand. 0 NB. Maskenkarten im Vorverkauf bei Franz Hofmann, Buchbinder, Rat⸗ hausſtr., Valtin Brechtel, Schneidermſtr. Lamperth.⸗Str., Ph. Herſchel, Weinh.⸗Str. 6 W N We S Sſſaaaaagaaggggggggggaggggggeagggagagggagggggghmadmmgce Saseng-Dereln. Florg. Mergbelm E P Wir veranſtalten am Samstag, den 14. Febr. abends punkt 8 Uhr 11 Minuten in ſämtlichen feſtlich geſchmückten Räumen des Hotels zum„Für⸗ ſten Alexander“ einen großen närriſchen taskenb 0 unter der Deviſe: N eee eee eee ere „Einegiacht im Reiche des Prinzen Karneval! la, Ballorcheſter! Große Ueberraſchungen! Maskenkarten ſind von heute ab im Lokal zum Storchen, ſowie bei dem 1. Präſidenten Herrn Fr. Böhm, Lorſcherſtratze 37, zu haben. Da wir nur eine beſchränkte Anzahl zur Ausgabe bringen, empfehen wir rechtzeitige Abholung. Unſere werten Mitglieder nebſt Angehörigen, ſowie Freunde u. Gönner des Vereins laden wir zu dieſer Veranſtaltung ergebenſt ein, Saalöſſnung 7 Uhr 11 Minuten. Der Vorſtand I Hans Schumacher Schulſtraße. achte 2 ee Eon Zee, SINGER co NAIAS EN ACL ks. kaufen Sie immer noch am billigsten direkt beim Ortsvertreter J. Wunderle am Marktplatz Kein Zwischenhandel! Große Auswahl! eitestr. 3 Günstige Zahlungsbedingung! KIiß, Annastr. 37. 7 * Die preußziſche Regierungskriſe. ö Sitzung der Zentrumsfraktion. 5 Berlin, 6. Febr. Die Zentru msfrak⸗ tio n des preußiſchen Landtages hielt geſtern eine längere Sitzung ab, an der auch der Lan⸗ deshauptmann Horrion teilnahm. Dieſer ſoll ungeblich den Wunſch geäußert haben, daß man für die Kandidatur des Miniſterpräſiden— ten nach Möglichkeit von ſeiner Perſon ab— ſehe. Beſchlüſſe wurden in dieſer Sitzung nicht gefaßt. Wie die„Voſſ. Ztg.“ mitteilt, habe das Zentrum zwei Kandidaten in Ausſicht, u. zmar außer Horrion eine bisher führende Nerſönlichkeit im Reich. Das Zentrum glaubt, bis heute von einer der beiden Perſönlichkei— ten eine Zuſage zu erhalten. Der betreffende Kandidat wird dann in der auf Samstag feſt— geſetzten interfraktionellen Beſprechung den Fraktionsführern der Demokraten und Sozial— demokraten ſein Programm entwickeln, damit dieſe Parteien dann ſofort Stellung dazu neh— men können. ö f 1 Die Deutſchnativnalen wollen Neuwahlen. ö Berlin, 6. Febr. Im preußiſchen Landtag fanden auch am Freitag vor der Vollſitzung wieder Fraktionsſitzungen ſtatt. In der Sit— zung der Deutſchnationalen wurde bei Beſpre— chung der politiſchen Lage zum Ausdruck ge— bracht, daß man beſonders draußen im Lande immer mehr der Anſicht ſei, daß nur neue Wahlen eine Beſeitigung der Schwierigkei— ten bei der Kabinettsbildung bringen könnten. Die endgültige Beſtellung des Fraktionsvor— ſtandes ſoll erſt erfolgen, wenn eine neue Ka— binettsbildung durchgeführt iſt. * Marx preußiſcher Miniſterpräſident? Berlin, 6. Febr. Als Kandidat für das preußiſche Miniſterpräſidium wird neben Dr. Horrion neuerdings auch ein zweiter Zen trumsabgeordneter genount. Wie die„B. 3.“ erfährt, ſoll es ſich hierbei um den bisherigen Reichskanzler Dr. Marx handeln, dem aber dent Blatt zufolge ſeine Freunde von der Uebernahme des Amtes lebhaft abraten. Deutſcher Reichstag. Berlin, 6. Febr. 15 Der Reichstag ſetzte heute die Beratung Etats des Reichsarbeitsminiſteriums fort und zwar begann er mit der Beratung der verſchiedenen ſozialen Etatspoſten. Bei der Beſprechung der ſozialen Fürſorge hielt zunächſt der Demokrat Karſten eine ſtark po— litiſche Rede, deren Spitze ſich gegen die Rechte und die Regierung richtete. Dabei ſpielte die Angelegenheit der Ruhrkredite wieder eine große Rolle. Auch behauptete der Reduer, daß die Ruhrinduſtriellen ungefähr 50 Millionen für den Wahlfond der Rechten aufgebracht hätten. 5. Der Volksparteiler Dr. Moldenhauer erachtete eine gründliche Reform der Organiſa⸗ tion des Verſicherungsweſens für notwendig. Dadurch würden ſich Erſparniſſe erzielen laſ— ſen, die wiederum den Sozialrentnern zugute kommen würden. Der Redner verlangte weiter einen weſentlichen Ausbau der Angeſtellten— verſicherung und wandte ſich dann ſcharf gegen die politiſchen Ausführungen des Abg. Kar— ſten. In keinem Staate der Welt würden die Invalidenrenten die volle Höhe des Arbeits— verdienſtes erreichen. 1 Es folgte eine kommuniſtiſche Rednerin, über die nichts zu berichten iſt. Der Zentrumsabg. Andree bekundete den ſeſten Willen ſeiner Partei, auch unter der neuen Regierung die Sozialpolitik im Sinne der Zentrumsanträge fortzuführen. Für die Invalidenverſicherung machte der Redner den Vorſchlag, die freiwillige Verſicherungslei⸗ ſtung einzuführen. Sollten die bisher vorge— ſehenen 115 Millionen Mark für die Aufwer— tung der Invalidenrenten nicht ausreichen, ſo müßte in einem Nachtragsetat mehr gefordert werden. Für die vollkommene Erwerbsunfä⸗ higkeit und die Hinterbliebenen Verunglückter müſſe beſſer als bisher geſorgt werden. Der Demokrat Ziegler bezeichnete tun⸗ lichſte Einſchränkung der Verwaltungsaus⸗ gaben als notwendige Vorausſetzung für eine Erhöhung der ganz ungenügenden Kenten. Er nahm die Ortskrankenkaſſen gegen unbegrün⸗ dete Vorwürfe in Schutz. Man müſſe den Krankenkaſſen die volle Selbſtverwaltung laſ⸗ ſen. Auch dieſer Redner kündigte die Mitwir⸗ kung ſeiner Partei gn der ſozialpolitiſchen Ar⸗ beit an, damit die deutſche Sozialpolitik an B Februar 1925 D42. Jahrgang ——— der Spitze der der Welt bleibe. Der Deutſchnationale Behrens wies auf die großen Gefahren hin, die die Tuber— kuloſe bedeute. Ihre Bekämpfung müſſe allge— meine Volksſache werden. Mit den bisherigen Mitteln komme man nicht bei. Den Ortskran— kenkaſſen ſpendete der Redner Lob wegen ihrer Verdienſte um die Volksgeſundheit. Alle Beſtrebungen, die auf Sozialiſierung des Heil weſens hinauslaufen, lehnte er ab. Er bat das Arbeitsminiſterium unt baldige Durchführung der Heimarbeiterverſicherung. Der Demokrat Schneiders Berlin kri tiſierte die geringen Rentenleiſtungen der An— geſtelltenverſicherung. Damit war die allge— meine Ausſprache über die Sozialverſicherung abgeſchloſſen. Man lam zum Abſchnitt Wochenhilfe. Die Ausſprache über dieſen Abſchnitt wurde ausgiebig von weiblichen Abgeordneten aller Parteien beſtritten. Sie forderten Erhöhung der Mittel für Wochenhilfe und Wochenfür⸗ ſorge und wieſen auf die außerordentliche Be deutung dieſes Zweiges der Sozialfürſorge für die geſamte Bevölkerungspolitik hin. Ein Regierungsvertreter ſagte zu, daß das ſhingtoner Abkommen, ſoweit es die Wochen hilfe und Wochenfürſorge betrifft, dem Reichs— tag demnächſt zugehen werde. Bei den Län dern werde das Reichsarbeitsminiſterium ent ſprechende Vorſtellungen auch für Beſſerung der Wochenhilfe erheben. Ein ſozdem. Antrag auf Erhöhung der Mindeſtbeträge der Wochen— hilſe wurde an den Ausſchuß verwieſen. Die vom Hauptausſchuß vorgeſchlagene Entſchlie— ßung, die beſchleunigte Vorlegung eines Ge ſetzes zur ausreichenden Erhöhung und zweck— mäßigen Laſtenverteilung der Wochenhilfe u. Wochenfürſorge verlangt, wurde mit großer Mehrheit angenommen. Zur Veſprechung kam ſodann die Beteili— gung der deutſchen Regierung an dem inter nativnalen Arbeitsamt in Genf. Der Redner der Deutſchnatin nalen, Abg. Lambach, lehnte dieſe Beteiligung ab und wandte ſich gegen die Ratifizierung des Waſhingtoner Abkommens, das letzten Endes doch nur ein Beſiändteil des Verſailler Vertrages ſei. Der Rebner übte dann lebhaſte Kritik an der zungen der internationalen Arbeitsorga tion, die ſo eingerichtet ſei, daß im weſent— lichen nur Marxiſten als Vertreter der einzel— ſozialpolitiſchen Geſetzgebung Wa nen Länper in Frage kommen. Trotzdem in Deutſchland der Marxismus gründlich abge— nirtſchaſtiees habe, würden chriſtlich-nationale; deutſche Nbeiterbertreter auf dem internatio- nglen Arbeitsamt dort durch die Marxiſten der; übrigen Länder überſtimmt werden. Es ſei jedenfalls bezeichnend, daß dan den 230 Ange ſtellten des internationalen Arbeitsamts ganze 6 Deutſche ſeien. 4 Im Gegenſatz zu ſeinem deutſchnatl. Vor— redner bezeichnete der Demokrat Lemmer die Mitgliedſchaft Deutſchlands in der inter nationalen Arbeitsorganiſation ſowie die um— gehende Ratiſizierung des Waſhingtoner Ab— kommens als durchaus notwendig. Auf den in— ternationalen Konferenzen ſei die deutſche Vertretung leider durch die eigenartigen Direk— tiven der Berliner Zentrale in eine mißliche Lage gekommen. Redner polemiſierte ſodann gegen die bekannte Angelegenheit der Ruhr— kredite. Als er am Schluß ſeiner Rede erklärte, Deutſchlands Reparationsleiſtungen müßten da ihr Ende finden, wo ſie nur noch auf Koſten der deutſchen Sozialpolitik möglich wären, wurde dem Redner von der Rechten zugeru— fen:„Macht das nur ſo, dann wachen wir mit!“ Unter großer Heiterkeit des Hauſes er— widerte der Abg. Lemmer, er ſei von der Be— lehrbarkeit der Rechten ſo überzeugt, daß er glaube, wenn man in dieſem Tempo weiter— fahre, werde man bald zu einer glänzenden Politit kommen. Es folgte der Sozialdemokrat Schlicke, der die Angriffe des Abg. Lambach gegen das internationale Arbeitsamt und gegen die Mar— xiſten zurückwies. ö Als letzter Redner des heutigen Tages ſprach dann der Abg. Stegerwald tr.), der einen Zentrumsantrag begründete, der die Reichsregierung erſucht, die rückſtändigen Bei— träge Deutſchlands zur internationalen Ar— beitsorganiſation in einem Nachtragsetat an⸗ zufordern, zugleich aber auf volle Gleich— berechtigung Deutſchlands innerhalb der inter⸗ nationalen Arbeitsorganiſation mit allen Kräften hinzuwirken, insbeſondere dafür zu⸗ ſorgen, daß auch die deutſche Sprache als Amtssprache zugelaſſen wird. Hierauf wurde gegen halb 8 Uhr die Weiterberatung auf Samstag 1 Uhr vertagt, nachdem Wröſident Löbe noch mitgeteilt hatte, daß ver Reichstagsabg. Bauer(Soz.) ſein Mandab niedergelegt habe. 5 Die Lage der Eiſenbahn. Berlin, 6. Febr. Im Haushaltsausſchuß des Reichstages verlangten bei Beratung des Etats des Reichsverkehrsminiſte— riums(Eiſenbahnabteilung) die Vertreter aller Parteien mit Ausnahme der Kommuni ſten, daß die Reichsregierung dafür tragen ſoll, daß die bei der Beratung des Reichsbahngeſetzes und des Reichsbahnperſo⸗ nalgeſetzes regierungsſeitig gemachten gen erfüllt und die neue Perſonalordnung der Reichsbahn dem Reichstag zur geſetzlichen Verabſchiedung unterbreitet wird. g Demgegenüber verlas Reichs verkehrsmini ſter Krohne ein Schreiben des Staatsſekretärs im Reichs verkehrsminiſterium (jetzigen ſtellvertretenden Reichs bahngeſellſchaft) ten wird, eine derartige Abg. 0 Sorge 3117 Zuſa 1 früheren Generaldirektor der Vogt., worin beſtrit Reichsregierung ſeinerzeit Zuſage gemacht habe. Groß(Zentr.) blieb entgegen der Auffaſſung des Vertreters der Regierung bei ſeiner Darlegung. daß ein Verſprechen auf Vorlage der Perſonalordnung an den tag durch die damaligen Vertreter des verkehrsminiſteriums vorliege. daß die Reichs Reichs Abg. Schuldt(Dem.) vertrat den Stand punkt, daß diePerſonalverordnung der Reichs- bahn als innerdeutſches Geſetz vom Reichstag geändert und erſetzt werden könne. N Miniſtieriladirektor Vogel führte aus, daß die Arbeiterpenſionskaſſe infolge der In flation ohne Mittel ſei und daß die rigkeit ihrer Lage noch nicht behoben wurde. Der Abbau von Beamten, die im Regiedienſt geſtanden haben, könne nicht grundſätzlich un terbleiben. Dieſe Beamten ſeien inſofern beſſer daran geweſen, als ſie länger als gen im unbeſetzten Gebiet Jom Abbau ver ſchont blieben. Gegen die Gewährung von Ausaleichszulagen an Arbeiter, die im Reade dienſt geſtanden haben, ſoröc daß dieſe zum größten Weil weſen ſeien, als im Reichshahndienſt: dem ſeien längſt nicht alle Arbeiter im dienſt geweſen, ſondern viele ſeien ausgewie— ſen und viele ſeien erwerbslos. Das Peti liansrcht der Beamten, Angeſtellten und Ar beiter beſtehe an ſich fort, jedoch habe die Re gierung nicht die Möalichkeit, von der Reichs⸗ Schwie jhre Kolle höher gelohnt nge außer 341 Regie⸗— er Umſtand. f hahngeſellſchaft eine Auskunft über die zu tref— fenden Fälle zu erzwingen. Ein Vertreter des Finanzminiſteriums teilte mit. daß die Verwaltungsratsmitglieder der Reichshahngeſellſchaft jöhrlich 10000 Mk. bekämen, außerdem erhielten die Mitglieder des Arbeitsausſchuſſes ſowie die Mitglieder des Präſidiums. wie üblich, einen angemeſſe— nen Zuſchlag für ihre beſondere Mühewal— tung, deſſen Höhe der Redner auf cinen Zuruf hin etwa auf den gleichen Betrag von 10000 Mk. ſchätzte. N 5 Hierauf wurde über eine große Anzahl von Anträgen abgeſtimmt, die gegen die Kom— muniſten angenommen wurden und in einer gemeinſamen Entſchließuns zuſammengefaßt werden, die dem Ausſchuß heut vorgelegt wird.. Bei der Einzelberatung wurde ein Antrag, dan Kleinbahnunterſtützunasfonds auf 10 Mil lionen(ſtatt bisher 2 Millionen) feſtzuſetzen, troß Widerſpruchs des Vertreters des Finanz— miniſteriums angenommen. Die Beſprechung des Herner Um- a lü cks wurde auf heute vertagt. Daran ſoll ſich die Beratung des Juſtizetats anſchließen. 6„ Die Barmat⸗Affäre. Mandatsverzicht Bauers. Berlin, 6. Febr. Der aus Mitgliedern der ſozdem. Reichstags- und Landtagsfraktion ge— bildete beſondere Unterſuchungsaus⸗ chu ß, der die Beteiligung ſozialdemokrati— ſcher Funktionäre an den Finanzaffären der letzten Zeit nachzuprüfen hat, hat ſich heute vormittag auf Grund des geſtern veröffentlich— ten Briefes des Ameximakonzerns mit dem Falle Bauer beſchäftigt. Er kam einmütig zu dem Ergebnis, daß Bauer ſein Mandat nie— derlegen ſoll. Abg. Bauer hat daraufhin ſo fort auf ſein Mandat verzichtet. [ Deutſcher Städtetag. Berlin, 7. Febr. Der Hauptausſchuß des deutſchen Städtetages nahm geſtern zum Fi— nanzausgleich Stellung. Mit überwiegender Mehrheit wurde eine Entſchließung an⸗ genommen, in der es heißt: Gegen die immer wiederkehrende Auffaſſung, daß die Finanz- lage der Gemeinden günſtiger ſei, als die des Reiches und den Länder und daß die Gemein⸗ verträgliche Wirtſchaft treiben, müſſe entſchie⸗ den Verwahrung eingelegt werden. Beſonders müſſe der Darſtellung der Beſoldungspolitik der Gemeinden in der Denkſchrift des Reichs⸗ finanzminiſteriums widerſprochen werden. Es dürfe daher keinesfalls in der Zeit bis zur endgültigen Regelung des Ausgleichs die gegenwärtige Steuerverteilung zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden verſchoben werden. Weiter wird gefordert, daß beim Ausgteich die Bedürfniſſe der Gemeinden mit denen der an⸗ deren öffentlichen Körperſchaften als gleichwer⸗ tig zu behandeln ſeien. Der Deutſche Städte- tag halte an der Forderung der Wiederein⸗ führung der kommunalen Auſchläge zur Kör⸗ perſchaftsſteuer feſt, ebenſo an der einheitlichen Regelung der Einkommenſteuer als Grundlage — der Zuſchläge. Die Frage der Aufwertung der öffentlichen Anleihen müſſe mit größter Be— ſcheunigung baldiaſt entſchieden werden, und zwar müſſe die Auſwertung der Reichs-, Lan— des- und Gemeindeanleihen gleichmäßig gere— gelt werden.— Die Verhandlungen werden heute fortgeſetzt. N Die IUirtschaftsverhandlungen. Paris, 7. Febr. Der Führer der deutſchen Wirtſchaftsdelegation, Staatsſekretär Tren⸗ delenburg, hatte geſtern mittag eine neue Unterredung mit Reynaldy, in der weitere Verſuche unternommen wurden, eine Grund— lage zur Schaffung des Proviſor i ums zu finden. Da es nicht gelang, in der geſtrigen Unterredung eine ausreichende Baſis zu ſchaf— fen, wurde die für geſtern nachmittag geplante Delegationsſitzung wiederum vertagt. Tren⸗ deleuburg hat dem franzöſiſchen Handelsmini— ſter gegenüber wiederholt die Bereitwilligkeit deutſchen Regierung bekanntgegeben, ein Proviſorium unter den bekannten Bedingun⸗ zen abzuſchließen. Frankreich iſt weiter be— bt, das Uebe gsabkommen von den Verhandlungen über den endgültigen Vertrag zu trennen. Die Beſprechungen werden fort⸗ geſetzt werden. Da der franzöſiſche Handels⸗ min r Paris auf einige Tage verläßt, dürfte die nächſte Zuſammenkunft erſt Anfang näch⸗ ſter erfolgen. Die in einem Teil der Pariſer Preſſe veröffentlichten Gerüchte von einem bevorſtehenden Abbruch der Verhand— lungen entbehren jeder Grundlage. Deutſcher— ſeits wird betont, daß der in den Pariſer Blättern zum Ausdruck kommende Peſſimis⸗ mus von der deutſchen Delegation nicht ge— teilt wird. Von deutſcher Seite wurde geſtern beſtätigt, daß die deutſche Delegation dem Handelsminiſter Reynaldy eine ſchriftliche Aufzeichnung der in der vorgeſtrigen Beſpre chung vorgebrachten Erklärungen überreicht hat.„Eclair“ bezeichnet es als ſehr leicht mög⸗ lich, daß Frankreich weitere Konzeſſionen macht Die Kommiſſionsverhandlungen wer— den übrigens bis zur Rückkehr Reynaldys fortgeſetzt. gana Ni Woche Der griechiſch⸗türkiſche Konflikt. Athen, 7. Febr. Die griechiſche Telegra— phenagentur veröffentlicht ein offiziöſes Kom— munique, in dem beſtätigt wird, daß die grie— chiſche Regierung entſchloſſen ſei, die Angele— genheit der Ausweiſung des Patriarchen tro türliſchen Ablehnung dem Haager Schiedsgericht zur Entſcheidung zu unterbrei— tert. Konſtantinopel, 7. Febr. Der Konſtantins⸗ peler Vertreter des türkiſchen Außenminiſte⸗ riums gab geſtern der Preſſe bekannt, daß die türkiſche Regierung die Einrichtungen der grie— chiſchen orthodoxen Religion unbedingt reſpek— tiere. Der Austauſch des Patriarchen ſei genau ſo exakt und formell durchgeführt worden, wie vorher die Ausweiſung des Kalifen. Für die Türkei ſei es gänzlich ausgeſchloſſen, in dieſer Frage nachzugeben. Der Konflikt wäre ſehr leicht beizulegen, wenn Konſtantin demiſſio⸗ niere und wenn zur Neuwahl eines nicht aus⸗ tauſchpflichtigen Patriarchen geſchritten werde. Weiter wird darauf hingewieſen, daß keinerlei militäriſchen Vorbereitungen in Konſtantino⸗ pel getroffen worden ſeien.— Der kürkiſche Außenminiſter Is med Paſcha wurde ge— ſtern auf einer Spazierfahrt Gegenſtand patri— otiſcher, jedoch keineswegs griechenfeindlicher Kundgebungen. Rom, 7. Febr. In Kreiſen der griechiſchen Kolonie in Rom erörtert man den Gedanken, daß die griechiſche Regierung beabſichtigen könne, den Vatikan um Vermittlung in der Frage des Patriarchats anzugehen. In Krei⸗ ſen des Vatikans ſcheint dieſer Gedanke auf wenig Gegenliebe zu ſtoßen. Man weiſt darauf den eine den Anforderungen der Zeit nicht hin, daß der Vatikan mit Griechenland und . 1. dem. Patriarchat bisher wenig erfreu⸗ liche Erfahrungen gemacht habe. So oft die Vorgänger Pius 11. den Plan einer Wlederver⸗ einigun der Orientkirchen mit Rom berührt hätten, ſeien ſte auf höhniſche Ablehnung geſtoßen. Immer⸗ bin wolle der Vatlkan der türkiſchen Reglerung eine gewiſſe Nachglebigkelt anempfehlen. Politiſche umſchaun. — Die Kreditßewährung der Reichspoſt. Wie wir erfahren, iſt»aſtern vormittag unter dem Vorſitz des Reichspoßzminiſters Stingl der Ver⸗ waltungsrat der deutkchen Reichspoſt zuſammen— getreten, um ſich mit der Kreditgewährung der Reichspoſt zu befaſſen. Der Verwaltungsgus⸗ ſchuß hat in ſeiner letzten Sitzung einen befon⸗ deren Unterausſchuß mit der Bearbeitung dieſer Frage beauftragt. Dieſer Unterausſchuß iſt zu dem Ergebnis gekommen, daß die von der Reichs— poſt in der letzten Zeit geübte Kreditgewährung micht zu billigen iſt. ſuchen, inwieweit den treffe. Verwaltungsrat vorliegt, wird auf Antrag auch einzelne Beamte ein Verſchul— dem Unterſuchungsausſchuß des Reichstags, der bekanntlich am Samstag in die Behandlung der Kreditgeſchäfte der Reichspoſt eintritt, zur Ver— fügung geſtellt werden. — Sozialdemokratie und Ruhrentſchädigung. Die früheren ſozialdemokratiſchen Reichsminiſter Dr. Hilſerding, Robert Schmidt und Sollmann ethoben in einer gemeinſamen Erklärung Ein— ſpruch gegen die Behauptung, auch die ſozialde— ö mokratiſchen Miniſter der beiden Kabinette Stre— ſemann ſeien für die Ruhrentſchädigung mit verantwortlich. Niemals habe ein ſozialdemo kratiſcher Miniſter einem Kabinettsbeſchluß zu— geſtimmt, der auch nur entfernt als Grundlage für die Entſchädigung in Höhe von über 700 Millionen Mark dienen könnte. Hilfferding wäre bereits vor den Verhandlungen am 2. Ok— tober 1923 aus dem Kabinett ausgeſchieden. Im Oktober 1923 habe die Sechſerkommiſſion der Ruhrinduſtrie volle Entſchädigung verlangt. Ende Oktober habe deshalb eine ſogenannte Chefbeſprechung unter Teilnahme des Reichs— arbeitsminiſters Dr. Braun, des Reichsfinanz— aminiſters Dr. Luther, des Reichswirtſchaftsmini— ſters Dr Köth und des Reichsminiſters für die beſetzten Gebiete, Dr. Vogt, ſtattgefunden. Zu dieſer Chefbeſprechung ſei kein ſeialdemokrati— ſſcher Reichsminiſter hinzugezogen worden. Als dem Kabinett entſprechende Vertragsentwürfe vorgelegt worden ſeien, hätten ſich die ſozialde— mokratiſchen Reichsminiſter bereits in Demiſ— ſton befunden. Robert Schmidt habe als Wie— ſderaufbauminiſter Einſpruch dagegen erhoben, daß er zu der Cheſbeſprechung nicht hinzugezo— gen wurde. Der ſozialdemokratiſche Miniſter hätte außerdem zu Protokoll erklärt, daß er keine Verantwortung für die vorgelegten Vertragsent gwürfe übernehmen könnte und hätte die Betelli— Hung an der Beſchlußfaſſung abgelehnt. — Das deutſch-ſpaniſche Handelsabommen im Ausſchuß. Die Beſtimmungen des deutſch-ſpa— niſchen Handelsabkommens wurden in der geſt⸗ rigen erſten Sitzung des neu gegründeten Aus— ſchuſſes für Handelsverträge in allgemeiner Aus— ſprache erörtert. Neben den Vorteilen aznodusgvivendi fſeit dem 1. Auguſt der Induſtrie und dem deutſchen Handel gebracht hat, wurden insbeſondere die Mängel betont, die dem Abkommen für den deutſchen Weinbau und insbeſondere auch wegen der ſehlenden Meiſtbegünſtigung anhaften. Der Ausſchuß wird die Gencralausſprache morgen vormittag 10 Uhr fortſetzen. die der deutſchen — Der franzöſiſche Staatshaushalt 1924. Für das Haushaltsjahr 1924 betrugen die Ausgaben Frankreichs 3 Millionen Franken, die Ein— mahmen 28 729 Millionen Franken. Fehl— betrag beläuft ſich ſomit auf 3650 Millionen Franken. 399 Der — Vor den Wahlen in Jugoflawien. RNA aramer Blatt Das „Hrpat“ veröffontlicht eine Verord— Nen Die drei ſchönen Roman von Fr. 32. Fortſetzung. „Sie ſind Zeuge der ungerechten 3 für die Villa des hatte. Ich will nicht darüber ſprechen.“ Es bleibe noch zu unter- Das umfangreiche Material, das dem ernha Lehne. (Nachdruck verboten.) Kritik Schweſter geweſen, die ſie damals über Ihre Entwürfe Kommerzienrats Hoſemann gefällt nung des jugoſlawiſchen Innen⸗Miniſters, in der den Obergeſpanen der Auftrag gegeben wird, vor dem Wahltae in der Nacht vom 7. auf 8. Februar alle Mitglieder des oppoſitionellen Blocks zu verhaften und ſie in Gewahrſam zu halten, bis die Wahlen vorüber ſind. dem Wahlort ſolle eine Anzahl Wähler verhaf⸗ tet werden, um die Oppoſition abzuhalten, an den Wahlen teilzunehmen. Man ſpricht auch davon, daß die Regierung bei einer Wahlnieder⸗ lage die Einführung einer Militärdiktatur mit den ſchürfſten Maßregeln gegen die Kroaten und die nationalen Minderheiten beabſichtige. — In der deutſchen Stadt Waldkirchen ſtieß der jugoſlawiſche Miniſter Dr. Stojadanovitſch in einer Wahlverſammlung Drohungen gegen alle diejenigen aus, die bei den Wahlen deutſch ſtimmen würden. Für Zusammenarbeit der geut⸗ schen und englfschen Jndusteſe. Das bekannte konſervative engliſche Par— lamentsmitglied Sir Philipp Dawſon, eine der führenden Perſönlichkeiten der„Induſtriel— len Gruppe“ des Unterhauſes, iſt geſtern abend von einer vierwöchigen Reiſe durch Deutſch— land, Polen und die Randſtaaten zur Unter— ſuchung der Wirtſchaftslage dieſer Länder nach England zurückgekehrt. Sir Philipp hat dieſe neue Informationsreiſe dazu benutzt, um vor allem auch in Deutſchland mit den ihm bekannten Staatsmännern, Diplomaten, Wirtſchaftlern, Induſtriellen und Finanzleu— ten wieder enge Fühlung aufzunehmen und insbeſondere, um zu erforſchen, wie er den von ihm ſeit Kriegsende nachdrücklich vertrete— nen Gedanken der Zuſammenarbeit zwiſchen deutſchen und engliſchen Induſtriellen auf den europäiſchen und außereuropäiſchen Märk— ten verwirklichen könne. Ueber den Zweck ſeiner Reiſe und die in Deutſchland geſammelten Erfahrungen äußert ſich Sir Philip gegenüber dem Londoner Ver— treter des WTB. an Bord des holländiſchen Kanaldampfers„Princeß Juliana“ und legte dar, daß es ihm vor allem darauf angekommen ſei, die Zuſammenarbeit zwiſchen der deut— ſchen und der engliſchen Induſtrie zu fördern. de ein'„Unter ee uno gegenſeitiges Hals— abſchneiden“ auf den Weltmärkten verhindern u. auf der ſich allein jenes gegenſeitige Wohl— wollen zwiſchen beiden Ländern aufbauen könne, das den zukünftigen Frieden verbürge und neue Kriege ausſchalte. Er wies darauf hin, wie heute deutſche Lieferanten unter Er— zielung geringen Verdienſtes die engliſche In— duſtrie unterböten, während es möglich wäre, durch ein Zuſammenarbeiten der beiden In— duſtrien die Aufträge zu teilen und dabel höhere Gewinne zu erzielen. Sir Philip be— tonte, daß die deutſche Induſtrie im Gegenſatz zur Vorkriegszeit im großen Maß in der Ge— währung von Auslandskrediten abhänge, und daß England bei einer Beteiligung ſeiner eigenen Induſtrie einen weit größeren Anreiz hätte, derartige Kredite zu geben, als in dem Fall, in dem eine ſolche Kreditgewährung nur eine Stärkung der deutſchen Induſtrie auß Koſten der engliſchen bedeute. Er ſagte, ei habe mit Genugtuung feſtſtellen lönnen, daß eine beträchtliche Zahl von Führern des deutz ſchen Wirtſchaftslebens die Vorteile einer der— artigen Zuſammenarbeit durchaus würdige. Beſonders anerkennend äußerte ſich Sit Philip über Reichskanzler Dr. Luther, den er bereits ſeit Jahren kenne. Er ſehe in ihm einen ehrlichen vaterlandsliebenden und klu— gen Staatsmann, an dem nichts Militäriſches ſei, und der entſchloſſen ſei, unter getreuer Er— füllung der von Deutſchland übernommenen Verpflichtungen mit den übrigen Nationen an dem Wiederaufbau Europas nach beſten Kräf— ken mitzuarbeiten. Sir Philip ſagte, er werde in der engliſchen Oeffentlichkeit dafür eintreten, daß Dr. Luther volles Vertrauen entgegenge— bracht werde, und hob hervor, einen wie gro— ßen Anteil Dr. Streſemann an dem Ge— lingen der Konferenz und der Annahme ves 7 2 meiner Geſicht. In je⸗ 0 außenpolitiſchen Richtlinien den deutſchen Reichstag einen ſehr ſchlechten Eindruck machen. Schwer und bedeutungsvoll legte ſich dabei Hand auf die Schulter des Angeredeten, der erſchrocken aufblickte. In den todernſten Geſichtern der beiden Of⸗ fizlere las er, daß ſie ihn beobachtet und ert root hatten! Große Schweißtropfen perlten auf ſeiner Er nahm ſein Taſchentuch und fuhr damit über Karlernſt v. Bibra ſah ſehr blaß aus. In ſeinen Mienen arbeitete es, und er hatte Mühe, ſich zu Dawesplanes 8 hätte. Er de ſche Volk verdanke auch Dr. viel. Sir Philip erklärte jedoch, es ſei ti bedauerlich, daß das Vertrauen, das Dr. Lu⸗ ther und ſeine Regierung verdiene, in der öffentlichen Meinung des Auslandes dadurch beienträchtigt werde, daß von rechtsradikaler deutſcher Seite Programme entwickelt würden, die der Förderung normaler Beziehungen zwiſchen Deutſchland und den Alliierten kei⸗ neswegs dienlich ſein könnten, wodurch die Tätigkeit der deutſchen Regierung ungeheuer geſchwächt werde. Sir Philip äußerte ſich ſehr optimiſtiſch über die Zukunft der deutſchen Induſtrie und Deutſchlands. Er ſagte, ein ſo hochentwickeltes Volk von 60 Millionen Menſchen mit einer ſolchen Vergangenheit, mit ſo ungeheurem Fleiß und ſolcher Fähigkeit könne nicht aus⸗ geſchaltet werden und müſſe wieder hochkom⸗ men. Weſentlich ſei jedoch, daß dieſer Aufſtieg in einer Atmoſphäre des Zuſammenwirkens mit der engliſchen Induſtrie ſich entwickele, da eine ſolche Atmoſphäre die Grundlage für das politiſche Einvernehmen zwiſchen den beiden Ländern und für den künftigen Frieden Europas bilde. Sir Philip wandte ſich gegen den Gedanken, daß die Regierungsübernahme in England durch die Konſervativen die Großbritanniens zu ungunſten Deutſchlands beeinflußt habe u. erinnerte daran, daß die konſervative Partei ſich ſeinerzeit für den Dawesplan ausgeſpro— hen habe. Den deutſch-engliſchen Handelsver— trag bezeichnete Sir Philip als ein für beide Teile befriedigendes Abkommen und meinte, eine Nichtratifizierung des Vertrages durch würde in England Sir Philip gab endlich ſeiner Befriedi— gung über die Entwicklung der Randſtaaten Ausdruck. Den ruſſiſchen Markt bezeichnete er als vollkommen ausſichtslos, ſolange dort Fa— natiker herrſchten, deren Hauptziel die Welt⸗ revolution ſei und die hierfür die Erzielung von Unzufriedenheit zwiſchen den Nationen anſtrebten. Eine evangeliſche Zentrumszeitung. Von Oberſt a. D. Dr. R. Bornemann. Der langgehegte Wunſch der evangeli— ſche 1 Zentrumsangehörigen, in ihrer politiſchen zartei auch die evangeliſchen Belange durch eigene Organe vertreten zu ſehen, ſcheint zum erſten Male unmittelbar vor ſeiner praltiſchen Erfüllung zu ſtehen. die Vorbereitungen für ein ſolches Blatt getrof— fen worden. Zweimal iſt in entſcheidenden Phaſen der Vorbereitungen dem Reichspartei— vorſtand der Zentrumspartei die derzeitige Sach— lage vorgetragen worden, zuletzt am 24. Januar 1925 beide Male hat er in großzügiger Weiſe die Vorbereitungen und Abſichten der evangeli— ſchen Zentrumsangehörigen gebilligt. So wen— den wir uns nunmehr an die Oeffentlichkeit in— nerhalb wie außerhalb der Zentrumspartei mit der Bitte, ſoweit ſie davon überzeugt iſt, dar Deutſchlands größte gegenwärtige Aufgabe die Herbeiführung einer großen politiſchen Zuſam— menfaſſung unſeres Volkes iſt, unſer Vorhaben mit allen Kräften zu unterſtützen. Der Haupttitel der heißen:„Die Mitte“. ſer zur politiſchen Einheit“ und„Evangeliſches Zentrumsorgan“. Die Zeitung ſoll, in freund- chaſtlichem Handinhandgehen beider Konſeſſio— nen, die evangeliſchen Belange innerhalb der bolitiſchen Zentrumspartei vertreten. In die— jſem Sinne werden ſich auch evangeliſche Theo— logen an der Mitarbeit beteiligen. Der monatliche Bezugspreis der zweimal täglich erſcheinenden Zeitung wird etwa 3 Mark betragen. Sobald das Zuſtandekommen der Zeitung finanziell auf ſicheren Grundlagen ſteht, wird zunächſt eine Probe- und Werbenummer erſcheinen, der kurz darauf das regelmäßige Er⸗ neuen Zeitung wird Untertitel:„Wegwei⸗— Von langer Hand her ſind ſcheinen der Zeitung folgen wird. ſeine Stirn. meiden.“ ſein be⸗ Graf Bernhauſen gewann ſeine Keckheit obwohl er wußte, daß er ein gewagtes Spiel ſpielte. Er warf ſich in die Bruſt und zornig ſagte er: Dazu N Intereſſe haben, en, dl gelegen Kräften ſördern zu helſen. In Betracht kom men: 1. größere Zeichnungen, um uns bekannte Proteſtanten koſtenlos mit der Zeitung beliefern zu können; 2. ſchon jetzt Voranmeldungen für den Bezug der Zeitung für längere Friſt, mög, lichſt auf ein ganzes Jahr, bei der„Gutenberg Gmbß.“, Berlin C. 2, Stralauer Straße 25; 3. Mitteilung von Anſchriften ſolcher Perſönlich⸗ keiten, die ſich vorausſichtlich für die Zeitung intereſſieren werden.(Es wird gebeten, alle einſchlägigen Mitteilungen zu 1—3 unmittelbar an die„Gutenberg GmbH., Berlin C. 2, Stra⸗ lauer Straße 25, zu richten.) Dringend erforderlich iſt es, daß alle am Zu⸗ ſtandekommen der Zeitung Intereſſierten ihre ganze Kraſt einſetzen, um baldigſt die zum er ſten Erſcheinen des Blattes erforderliche Grund— lage ſicherzuſtellen. Es wird noch bemerkt, daß die Beſteller jeweils auch andere Anſchriften angeben können, an die von ihnen beſtellten Exemplare dem Verlage überlaſſe. Es gilt die politiſche Zuſammenfaſſung wei⸗ teſter Kreiſe des deutſchen Reiches, eine Auf— gabe, die in faſt allen Lagern als die vordring⸗ lichſte Aufgabe des heutigen Deutſchland erkannt 0 iſt. Alngeſichts dieſer hohen Aufgabe darf keiner fehlen, der ernſtlich an Deutſchlands Wiederge— ſundung mitarbeiten will! bett re Bon der Arbeitsloſenfürſorge zur⸗verſicherung Da die jetzigen Zuſtände auf dem Gebiete der.“ Erwerbsloſenfürſorge ſich als wenig befriedigend für die Beteiligten erwieſen haben, iſt der Ruf nach Einführung einer Arbeitsloſenverſicherung immer dringender geworden. Insbeſondere emp— finden es die Arbeitnehmer als Härte, daß ſie nach der augenblicklichen Regelung zwar zu Bei⸗ trägen herangezogen werden, anderſeits durch aus nicht die Gewähr haben, in den Genuß von Leiſtungen zu kommen, da die Arbeitsloſenunter— ſtützung von der Bedürftigkeit abhängig gemacht wird. In einer Arbeitsloſenverſicherung aber würde ein Gegenſeitigkeitsverhältns zwiſchen Beitragsleiſtung und Unterſtützung beſtehen und jeder Verſicherte einen Rechtsanſpruch auf die Unterſtützung haben. Von Seiten der Vereini— gung deutſcher Arbeitgeberverbüände wird nun gegen die Einführung einer Arbeitsloſenverſiche— rung Stellung genommen mit der Begründung, daß dadurch die Wirtſchaft um das Doppelte ge— genüber dem jetzigen Zuſtande belaſtet würde. Dem gegenüber weiſt Dr. Guſtav Böhm, Regie— rungsrat im bayeriſchen Staatsminiſterium' für ſoziale Fürſorge, in einem Aufſatz:„Bedeutet die Erſetzung der Erwerbsloſenfürſorge durch die Arbeitsloſenverſicherung eine Mehrbelaſtung der Vrtſchaft?“, der im Reichsarbeitsblatt Nr. 27, 1924 erſchienen iſt, darauf hin, daß nach amtlichen Erhebungen, die in Bayern angeſtellt worden ſind, eine Nettomehrbelaſtung auf höch ſtens 10, vielleicht aber nur auf 5 vom Hundert in Frage kommen würde. Bei der Begründung der Vereinigung deut— ſcher Arbeitgeberverbände geht man davon aus, daß die Zahl der mangels Bedürftigkeit aus dem Kreiſe der Unterſtützungsberechtigten aus— geſchiedenen Erwerbsloſen mindeſtens ebenſo hoch zu ſchätzen ſei, wie die Zahl der jetzt un lerſtütztungsberechtigten Perſonen. Es wird ßer nicht bernckſichtigt. daß durch den Wegfall der Bedürftigkeit und der damit zuſammenhan— genden Verwaltungskoſten, ſowie durch eine Reihe von anderen Beſtimmungen des Ver ſicherungsgeſetzes gegenüber den entſprechenden Beſtimmungen der Erwerbsloſenfürſorge-Ver⸗ ordnung eine beträchtliche Minderung des Auf— wandes eintreten wird. Mit Recht weiſt der Verſaſſer des genannten Auſſatzes darauf hin, daß die Grenzen gegenüber der Wohlfahrts- pflege in der Erwerbsloſenfürſorge nicht ſo ſcharf gezogen ſind, wie es in einer Verſicherung der Fall ſein wird. Die Gemeinden wären bei ihrem Einfluß auf den öffentlichen Arbeitsnachweis r Der andere brauſte auf.„Ich wüßte nicht—“ „Bitte, Herr Graf, wir haben nicht viel Zeit! Ihrem Intereſſe ſowohl als auch in dem Intereſſe un⸗ ſerer Gaſtgeber ſollten wir jedes unnütze Aufſehen ver⸗ In wieder, „Vor urch einen Anker Bald wurde die Tafel aufgehoben. In dem großen, eleganten, ein wenig kalt wirken⸗ den Salon war die Jugend verſammelt. Es wurde geſcherzt, gelacht und geflirtet. Die älteren Herren hat- zen ſich ins Rauchzimmer zurückgezogen und kamen auch gar nicht mehr zum Vorſchein, da ein kleines Spiel⸗ chen gemacht wurde. Die Damen vermißten den luſti— gen Oberleutnant v. Wegbauer. Bibra erbot ſich, den Abtrünnigen dem jungen Kreiſe wieder zuzuführen, und Thielen ſchloß ſich ihm an. Dichte Rauchwolken ſchwebten um die Köpfe der Spieler, als die beiden Offiziere das mit allem Kom— ſort eingerichtete Rauchzimmer betraten. Man achtele nicht auf ſie, ſo ſehr war man vertieft. „Natürlich, da ſitzt ja die alte Spielratte!“ ſagte Karlernſt halblaut zu ſeinem Begleiter. Beide ſtellten ſich hinter den Stuhl des Kameraden, der neben dem Grafen Bernhauſen ſaß und verſolgten das Spiel. Da— Thielens Hand krampfte ſich in dieſem Au⸗ genblick ſo feſt um die Bibras, daß der vor Schmerz beinahe einen Ausruf getan hätte. Thielen alſo hatte das gleiche bemerkt wie er: daß Graf Bernhauſen, der die Bank hielt, mit der Geſchicklichkeit eines Taſchen⸗ ſpielers Karten miteinander vertauſchte! Wegbauer hatte ſeinen hohen Einſatz verloren. „Sie haben Glück heute abend, Herr Graf,“ ſagte er. In dem Stimmengewirr, das ſich jetzt erhob, flü⸗ ſterte Thielen ſcharf in das Ohr des Grafen:„Ja, ein ſeltenes, auffallendes Glück ſogar, Graf Bernhauſen!“ herrſchen. Der Vater des geliebten Falſchſpieler geworden! Thielen ſchwieg. Er ahnte die Gefühle des Freun⸗ des für Giſela Bernhauſen und wollte keinen Skandal hervorrufen. Dieſe gleiche Erwägung ließ aber auch den Gra⸗ fen ſeine Kaltblütigkeit wiederfinden. Mit Rückſicht auf Giſela mußte ja Bibra ſchweigen! Das Spiel ſollte von neuem beginnen. Graf Bern⸗ hauſen war ſitzen geblieben! Da ſagte Thielen:„Die Frau Gräfin möchte Sie ſprechen, Herr Graf. Ihr iſt nicht ganz wohl— wir verſprachen ihr, Sie davon zu benachrichtigen.“ Der Graf erblaßte. Wollte man ihn doch zur Re⸗ chenſchaft ziehen?„Die Revanche, meine Herren—“ „Geben Sie uns nachher, Herr Graf,“ meinte Weg⸗ bauer, der Thielens Worte gehört hatte. Schwer erhob ſich Graf Bernhauſen, Gewinnſumme einzuſtreichen. ich komme ſofort wieder. Minuten.“ Thielen ging mit ihm und hielt ihn im Nebenraum feſt, bis Bibra kam, der mit Wegbauer noch einige gleichgültige Worte gewechſelt hatte. „Sie werden heute abend nicht mehr ſpielen, über⸗ haupt nicht mehr in einem Kreiſe, in dem wir oder Kameraden von uns zugegen ſind“, bemerkte Thielen kurz.„Ich erſuche Sie zugleich, ſofort dieſe Geſellſchaft zu 1 Wir haben Ihnen den dazu glaubhaften Mädchens zum ohne die „Alſo, meine Herren— Enlſchuldigen Sie mich einige allem, meine Herren, bitte ich um eine Erklärung Ihres Benehmens gegen mich, das mich an Ihrer Urteils⸗ fähigkeit beinahe zweifeln läßt! Einem Kavalier be⸗ gegnet man nicht ſo!“ „Ein Falſchſpieler iſt kein Kavalier!“ Schwer fielen dieſe Worte von Bibras Lippen. „Ich fordere Beweiſe für dieſe ungeheuerliche Be⸗ hauptung, die mir—“ Thielen unterbrach ihn.„Freiherr v. Bibra ſowohl als auch ich ſind Zeugen geweſen, daß Sie falſch ge⸗ ſpielt haben, Herr Graf. Wir behaupten nichts, was wir nicht eidlich und öfſentlich erhärten können. Nur die Rückſicht auf Ihre Familie hat uns vorhin Schwei⸗ gen geboten.“ „Ich fordere Rechenſchaft für dieſe unerhörte Be⸗ leidigung!“ „Die wir Ihnen, Graf Bernhauſen, auf die in un⸗ ſeren Kreiſen übliche Weiſe verſagen müſſen, da Sie nicht mehr ſatisfaktionsfähig ſind,“ entgegnete Bibra. „Ich werde Sie dennoch dazu zwingen, wo ich Sie treffe— Sie Feigling!“ ſtieß der Graf außer ſich her⸗ vor, ſtürzte auf Bibra zu und hob die Hand zum Schlage. Blitzſchnell trat dieſer zurück, ſodaß nur der Aer⸗ mel ſeiner Uniform geſtreift wurde. it einer Bewe⸗ gung, die dem Graf das Blut ins Gleſicht trieb, ſtäubte der junge Offizier ſeinen Rock ab. ech kurzem Beſin⸗ nen warf ex hin:„Gut denn, ich werde Ihnen die ge⸗ wünſchte Genugtuung nicht verſagen, Ihrer unſchul⸗ digen Familie wegen.“* ſecpratis te. perbsloſenfürſorge ſowe dung der Wohlfahrtspfl ganz zu tragen haben, heranzuziehen. f Es muß darauf hingewleſen werden, daß die u Bayern angeſtellien Erhebungen ſich auf Ar⸗ beitsämter großer und mittlerer Städte, ſowie olcher in ländlichen Bezirken beziehen und mit ußerſter Vorſicht verwertet worden ſind. Hier⸗ ach müßte gerade vom Standpunkte einer Ent⸗ aſtung der Wirtſchaft aus die alsbaldige Erſet⸗ ung der Erwerbsloſenfürſorge durch die Ar⸗ beitsloſenverſicherung erſtrebt werden. 44 1 Aus Nah und Fern. Mainz, 5. Febr. Die Stadtverwaltung Mainz hat geſtern an den Reichskanzler ein Telegramm gerichtet, in dem ſie auf das energiſchſte im Na⸗ men der geſamten Bürgerſchaft gegen den beab⸗ ſchtigten Ankauf des großen Hotels„Holländi⸗ ſcher Hof“ durch das Landesfinanzamt prote⸗ tert. Der Wegfall dieſes Hotels bedeute die Unmöglichkeit der Unterbringung der Freunden. die Verhältniſſe im beſetzten Mainz ſeie. bei dem Plan ofſenbar gegenüber fiskaliſchen Inte⸗ reſſen nicht genügend berückſichtigt. Dazu iſt zu bemerken: Der„Aheiniſche Hof“ iſt bereits vor längerer Zeit in franzöſiſche Hände übergeg m— gen, der„Engliſche Hof“ wurde von der fran⸗ zöſiſchen Handelskammer angekauft, der„Pfälzi⸗ ſche Hof“ wurde an eine franzöſiſch Bank ab⸗ gegeben, ſomit iſt der„Holländiſ? of“ das inzige große erſtklaſſige Hotel aun Rheinufer, i zur Aufnahme von Frenden in erſter Linie dienen ſoll. Bekanntlich iſt das Finanzamt jetzt Keichsanſtalt, und die Entſcheidung liegt in Herlin, wo man die Verhältniſſe im beſetzten gebiet im allgemeinen und diejenigen in Main, im beſonderen noch nicht genau zu kennen ſcheint. Biebrich, 6. Febr. Geſtern nachmittag brach in der chemiſchen Fabrik Dr. Kurt Albert Groß— ſeuer aus. Ein Keſſel mit Terpentin und Harz war in Brand geraten und hatte den Dachſtuhl entzündet. Da das Feuer noch zwei bis drei weitere Keſſel bedrohte, waren ſofort die Feuer— wehren von Biebrich, Wiesbaden— und Mainz klarmiert worden. Als die Wiesbadener Wehr eintraf, war der Dachſtuhl durch die mit acht eitungen arbeitenden vereinigten Biebricher Vehren bereit s geſichert. Die Wiesbadener Wehr war als erſte von auswärts zur Stelle und löſcht mittels eines Trockenlöſchapparates den in Brand geratenen Keſſel ab. Wiesbaden, 6. Febr. In den Rhein geſprun zen iſt geſtern nachmittag gegen halb 7 Uhr in biebrich an der Uferſtraße(in der Nähe des tuen Bootshauſes der Wiesbaden-Biebricher Nec e gefahr 2 Fahre weib⸗ che Perſon. Es iſt möglich, daß es ſich um eine Dame aus Wiesbaden handelt. 4 8 85 “Wiesbaden, 5. Febr. In der Scheune eines Landwirts in der Frankfurter Straße wurde am Dienstag Nachmittag der 59 Jahre alte, obdach⸗ dus umherirrende Taglöhner Heinrich Glaß aus boruberg tot aufgefunden. Als Todesurſache wurde nach der Feſtſtellung eines zugezogenen Arztes ein Herzſchlag feſtgeſtellt. Die Leiche ſchien bereits zwei bis drei Tage an der Fund— ſtelle gelegen zu haben. 1 Butzbach(Oberheſſen), 6. Febr. Auf die Aus⸗ ſchreibung der Bürgermeiſterſtelle unſeres Städt⸗ chens haben ſich 80 Bewerber aus allen Teilen Deutſchlands gemeldet, teilweiſe ſogar perſönlich vorgeſtellt. Mannheim, 5. Fehr. Geſtern nachmittag halb 10 Uhr drang ein 36 Jahre alter Arbei⸗ ſer in angetrunkenem Zuſtande in eine Wirt⸗ ſchaft in den P-Quadraten und mußte, da er as Lokal nicht freiwillig verließ, durch eine pPolizeiſtreife entfernt werden. Man verbrachte n auf die zuſtändige Polizeiwache, woſelbſt t ſich im Not-Arreſt aufhängen wollte. Er vonnte aber rechtzeitig daran verhindert wer— hen. Neckar-Steinach, 6. Febr. Tödlich verunglückt iſt ein von hier ſtammender 18jähriger Arbeiter Ludwig Seibert in Duisburg in Gemeinſchaft mit einem Matroſen dadurch, daß ein Kahn umgeworfen wurde. Der Matroſe J. Menges von Eberbach war Witwer und Vater dreier Kinder. Auch der Vater des verunglückten Seibert iſt vor Jahren bei derſel⸗ ben Firma in Duisburg verunglückt. :: Auslandsreiſe ruſſiſcher Techniker. Eine aus ſieben Ingeniueren beſtehende Abordnung Pes allruſſiſchen Schwachſtromtruſtes hat ſich ter Führung des Vorſitzenden des Truſtes lukow ius Ausland begeben, um die letzten Rrungenſchaften auf dem Gebiete der Radio⸗ A 5 er ſahnik und des Telephonweſens kennenzulernen. ie Abordnung wird auch Deutſchland beſuchen. :: Exploſionstataſtrophe. Wie aus Groß⸗ vardein(Ungarn) gemeldet wird, ereignete ſich dort am Mittwoch in einem Perſonenzuge eine chwere Exploſionskataſtrophe. Eine von einem Fahrgaſt mitgeführte Dynamitladung im Ge⸗ vicht von 5 Kilo explodierte plötzlich, wodurch 8 Perſonen teilweiſe ſchwer verletzt wurden. —nn—nn Günſtiges Angebot ca. 500 Meter Herren Stoffe, reine Wolle, 140 em breit nadelfertig, für Anzüge und Paletots, außerordentlich dauerhaft u. ſtrapazierbar, in 5 Deſſins, 4 Mk. 6.50 p. Mtr. U 0 1 Beſichtigen Sie u nfere Aus ſtell ung — r—— . Engelhorn Sturm 9 1892 :: Eine neue epochemachende deutſche Erſin⸗ dung. Ueber die neue epochemachende Erfindung eines deutſchen Ingenieurs berichtet das„. T.“: Es handelt ſich um die Herſtellung eines Schnelldampferzeugers, der eine Umwälzung unjeres ganzen Wirtſchaftslebens hervorrufen dürfte. Der Erfinder iſt der Ingenieur Bek⸗ ker, Weimar. Der Dampfkeſſel iſt bedeutend kleiner als die bisherigen. Seine Leiſtungen ſind jedoch ebenſo groß wie die eines zwei⸗— hundertmal größeren Dampfkeſſels. Der Schnelldampferzeuger kann innerhalb von 5 Minuten von kaltem Zuſtand auf mindeſtens 15 Atmoſphären Druck gebracht werden, wäh⸗ rend bei den bisherigen Dampfleſſeln nach ſtundenlanger Heizung nur ein Druck von etwa 6 bis 8 Almoſphären zuſtandekommt. Ein Waſſerkeſſel erübrigt ſich nach der neuen Er⸗ indung. Der Dampf wird dadurch erzeugt, daß zerſtäubtes Waſſer in ein Röhrenſyſtem jepreßt und im Augenblick des Eintritts n dampf verwandelt wird. Der Keſſel ſoll bis zu 150 Atmoſphären Druck gebaut werden und bietet nach dem Urteil Sachverſtändiger Ver vendungs möglichkeiten. deren Folgen noch ücht abzuſehen ſind. Der Kchel zeicne; ich noch beſonders dadurch aus, daß ſich kein Keſſelſtein bilder Die Erſindung bedeutet eine hollſtändige Umſtellung der bisherigen Theorie der im Senat eingereichten Eutſchließung, wo— nach die Regierung eine Unterſuchung über die Hauſſe der Getreidepreiſe an der Getreidebörſe in Chicago unternehmen ſollte, ſind geſtern die Getreidepreiſe in Chicago um 10 Punkte gegen— über der Vorwoche zurückgegangen. :: Schule und Faſtnuchtsdienstag. neue Chleags. Das ba⸗ diſche Unterrichtsminiſtertum hat die Direktoren ö und Schulleiter ermächtigt, ſofern es die örtlichen Verhältniſſe erfordern, am Nachmittag des Faſt⸗ nochtsdienstages den Unterricht ausfallen zu laſſen. Geſetz über die vorläuſige Gewerbe⸗ ſteuer für das Rechnungsjahr 1924. Die Bekanntmachungen des Heſſ. Miniſte— riums der Finanzen vom 17. Dezember 1924 und vom 27. Januar 1925 regeln die Abſchluß— zahlung auf die vorläufige heſſiſche Gewerbe— ſteuer für 1924 für das beſetzte heſſiſche Gebiet. Sie bedeuten eine Sonderbeſteuerung des be— ſetzten Gebiets in außerordentlicher Schärfe. Im Einvernehmen mit der Handelskammer hat der Verein ſelbſtändiger Kaufleute und Gewerbe— treibender E. V., Worms zu der Angelegenheit Stellung genommen und iſt mit der folgenden Eingabe an das Heſſiſche Miniſterium der Fi— nanzen herangetreten: „An das Heſſiſche Miniſterium der Finanzen, Darmſtadt. Das Heſſiſche Miniſterium der Fi— nanzen hat durch eine Bekanntmachung vom 17. Dezember 1924, welche Anfang Januar in den hieſigen Zeitungen veröffentlicht wurde, die Reſtzahlung auf die vorläufige Gewerbeſteuer für das beſetzte heſſiſche Gebiet unter Berückſich⸗ tigung der bis einſchließlich September 1924 an⸗ geordneten Ratenzahlungen wie folgt feſtgeſetzt: a) für Gewerbeſteuerpflichtige, die zu monat⸗ lichen Vorauszahlungen auf die Einkommen— und Körperſchaftsſteuer, ſowie auf die vorläu— fige Gewerbeſteuer für 1924 verpflichtet ſind, auf je 110 v. H. der am 10. Januar, 10. Februar und 10. März 1925 fälligen Vorauszahlungen auf die Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer, fällig gleichzeitig mit dieſen Vorauszahlungen; b) für Gewerbeſteuerpflichtige, die vierteljähr— liche Voraus zahlungen auf die genannten Steuern leiſten, auf 150 v. H. der am 10. Januar 1925 fälligen Vorauszahlung auf die Einkommen und Körperſchaftsſteuer. Zur Begründung dieſer beſonderen Feſtſet— zung der Gewerbeſteuerſätze für das beſetzte heſ— ſiſche Gebiet führt die Bekanntmachung an, daß hierdurch eine gleichmäßige Belaſtung aller Ge— werbeſteuerpflichtigen in Heſſen— im unbeſetz⸗ ten und beſetzten Gebiet— gewährleiſtet ſei und zwar ſowohl derjenigen, die zu monatlichen Vorauszahlungen auf die Einkommen- und Kör⸗ perſchaftsſteuer, ſowie auf die vorläufige Ge— werbeſteuer für 1924 Mace war ze pie Maggl'ſechell t ihre Erzeugniſſe der Montrolle des Direktors des Bygieniſchen 50 itt der al ett Ber 257 eheimratprofeſſor Dr. Martin Bahn, unterſtellt. N N 151 verpflichtet ſind, als auck derjenigen, die vierteljährliche Vorauszahlungen leiſten. Die durch dieſe Bekanntmachung vorgeſehene gleichmäßige Belaſtung aller Cewerbeſteuerpflich— tigen im beſetzten wie im unbeſetzten heſſiſchen Gebiet ſtellt ſich jedoch in der Wirklichkeit als eine höchſt einſeitige Belaſtung der Steuerzahler des beſetzten heſſiſchen Gebiets dar, welche in den beteiligten Kreiſen, insbeſondere des Ein— zelhandels, gdößte Unruhe und Empörungen verurſacht hat. Fürs erſte konnte dieſe Rege— lung keine Gleichſtellung der Steuerleiſtungen des beſetzten heſſiſchen Gebiets mit dem unbe— ſetzten herbeiführen, ſie bedeutet vielmehr eine außerordentliche Benachteiligung für die Firmen des beſetzten Gebietes infolge der unzweifelhaft viel höheren Steuergrundlage, auf der heutigen— tags die Zahlungen erfolgen müßten. Des weiteren erſcheint dieſe ſteuerliche Son— derbehandlung des beſetzten heſſiſchen Gebiets durch die heſſiſche Landesregierung umſo befremdlicher, als ſelbſt der Herr Reichs— miniſter der Finanzen wiederholt die ſteuerliche Zonberſtellung beſetzten Gebiets anerkaeint und durch mehrfache Erlaſſe weitgehende Milde— rungen des Steuerdrucks im beſetzten Gebiet veranlaßt hat. Die ſchwerſten Schädigungen der Wirtſchaſt des beſetzte nGebiets durch den Ruhrkampf, die vollkommene Abſperrung und die enormen Zollzahlungen nach der Aufhebung des paſſiven Widerſtandes ſind zu bekannt, um nochmals darauf hinweiſen zu müſſen. Unter dieſen Verhältniſſen eine zahlenmäßige Gleich ſtellung der ſteuerlichen Leiſtungen der Betriebe des beſetzten und unbeſetzten Gebiets herbeifüh— ren zu wollen, erſcheint einfach unverſtändlich, nachdem ſich ein derartiges Vorgehen aus den vorerwähnten Gründen unzweifelhaft als eine Zuſatzbeſteuerung des beſetzten Gebiets darſtellt, ganz abgeſehen von der Unmöglichkeit der Auf— bringung ſolcher enormen Steuerſummen durch die meiſtenteils notleidenden Betriebe des be— ſetzten Gebiets. Durch das Vorgehen der Handelskammern des beſetzten heſſiſchen Gebiets konnte zwar für den Monat Januar 1925 eine kleine Erxleichte— rung dahingehend erreicht werden, daß die auf Grund der monatlichen Vorauszahlungen zu leiſtenden Zahlungen auf die vorläufige heſſiſche Gewerbeſteuer für 1924 nur in Höhe von 60 v. H. an Stelle von 110 v. H. der am 10. Januar fälligen monatlichen Vorauszahlungen auf die Einkommen- und Körperſchaftsſteuer zu entrich— ten ſind. Das heſſiſche Miniſterium der Finanzen hat jedoch laut Bekanntmachung vom 27. Januar 1925 die Reſtzahlung für die Monate Februar und März 1925 im Gegenſatz zur Januarzah— lung wie folgt feſtgeſetzt: des 1. Als Zahlung im Februar 1955. 1) 60 vom Hundert der am 10. Februar fäl— ligen Vorauszahlungen auf die Reichseinkom— men- und Körperſchaftsſteuer, fällig gleichzeitig mit dieſen Voraus zahlungen, dazu 2) 45 vom Hundert der im Juni 1924, aſlo auf Grund des Umſatzes in den beiden Mona— ten April und Mai 1924 geleiſteten Vorauszah— lungen auf Reichseinkommen- bezw. Körper— ſchaftsſteuer. 2. Als Zahlung im März 1925. ) 60 vom Hundert der am 10. März 1925 fälligen Voraus zahlungen auf die Reichseinkom— men- und Körperſchaftsſteuer, fällig gleichzeitig mit dieſen Vorauszahlungen, dazu 2) 60 vom Hundert der im Juli 1924 nach Maßgabe des Juniumſatzes geleiſteten Voraus— zahlung auf die Reichseinkommen- und Körper— ſchaftsſteuer. Dieſe neuerliche Feſtſetzung der Reſtzahlung auf die vorläufige Gewerbeſteuer für 1924 für die Monate Februar und März 1925 bedeutet eine erneute untragliche Belaſtung für die Wirtſchaft des beſetzten heſſiſchen Gebietes unbedingt fallen zu laſſen und die Frage der Reſtzahlung auf die vorläufige Gewerbeſteuer für 1924 in Anſehung der außerordentlichen Notlage des beſetzten heſſiſchen Gebietes erneut zu prüfen und im Sinne einer wirklich glei mäßigen Belaſtung zu entſcheiden. 1 helfen. Lokale Nachrichten. Der kathol. Männerverein hielt geſtern Sonntag im„Freiſchütz“ eine gutbeſuchte Verſammlung ab. Nach herzlicher Begrüßung durch den Herrn Präſidenten Mandel hielt unſer hochw. Herr Geſſtl. Rat Wolf einen ſehr int reſſanten und lehrreichen Vortrag. In dieſem wurde hauptſächlich die Stellung des Zentrums zu den politiſchen Tagesfragen beleuchtet. Wenn wir ſelt einem Jahr aus den Regierungekriſen nicht herausgekommen ſind, ſo trage die Deutſche Volkspartei die Hauptſchuld. Ste war auch ſchuld daran, daß im Jahre 1924 das deutſche Volk zweimal zum Reichstag wählen mußte. Wie im Reich, ſo in Preußen und überall ſei die Deutſche Volkspartei dabei, die Weimarer Koalition zu ſprengen. Man will überall den Rechtsblock errichten, um auf dieſem Wege wieder zur Macht und an die„Jutterkrippe“ zu gelangen. Man iſt gerne bereit, dem Zen⸗ trum ein oder zwei Sitze in der Regierung ein⸗ zuräumen, um ſo den Rechtsblock tragen zu Täuſchen wir uns aber nicht darüber, daß gerade in den Rechte parteien unſere ſchlimm⸗ partei ſten Feinde ſitzen. Sie warten mit Sehnſucht die Stunde herbei, wo ſie auch den letzten Reſt des Zentrums⸗Einfluſſes ausſchalten können. Dee hochw. Herr Redner verwies noch auf den Artikel der letzten Samſtagsnummer im„Viern⸗ helmer Anzeiger“, betreffend Aufwertungsfragen. Dieſer zeigte, in welch ſkandalöſen Art und Weiſe alle Aufwertungsfreunde von den Deutſch⸗ Nationalen enttäuſcht und belogen worden ſind. Seien wir ſtets wachſam, einig und ſtark. Was ein Dr. Marx und andere Männer der Zentrums⸗ in den ſchwerſten Notjahren für ihr Vaterland geleiflet, das ſucht man zu verkleinern, während die Männer der Deutſch-Nationalen als alleinige Retter des Vaterlandes geprieſen wer⸗ den. Die Politik des Zentrums wird trotz aller Angriffe von Rechts und Links die Parte der Mitte bleiben, zum Wohle des Volksganzen, zum Heile von Religlon und Vaterland. merkſamen Zuhörer ſpendeten reichen Belfall, während Herr Präſident Mandel dem Hochw. Die auf⸗ Herrn Geiſil Rat den Dank der Verſammlung für das mehr als einſtündige, vorzügliche Referat ausſprach. Hieran ſchloß ſich eine Diskuſſton, de einen ſehr anregenden Verlauf genommen. *Der Stenographen⸗Verein hält heute Abend in der Vorſtadt eine wichtige Ver⸗ ſammlung ab, auf die wir nochmals aufmerkſam machen. * Paul Keller. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Werke von Paul Keller in der hleſigen Borromäus verein Biblio- thek ſtehen und der Leſer harren. Neben ihnen warten die Romane von Handel-Mozetti und Juliana von Stockhauſen, von der unſere illuſtrierte Beilage am Sonntag Bild und Würdigung brachte. Die Bibliothek im Saal der Engliſchen Fräulein iſt jeden Samstag Mittag geöffnet und hilft gern nicht nur den Kindern in einem unter⸗ haltenden Buch, ſondern auch den Feinſchmeckern zu gewählter Lektüre. 8 eee eee Spruch. Wer da fährt nach großem Ziel, Lern' am Steuer ruhig ſitzen, Unbekümmert, wenn am Kiel Lob und Tadel hoch auſſpritzen. Geibel. Frohe und ernſte Tage Ein Hausbüchlein nach dem Römiſchen Rituale annmmummupnnn Liturgiſche Volksbüchlein. Herausgegeben von der Abtei Maria Laach. Sechſtes Heft. aun 11010 Kartoniert G. M. 0.40 * Bringt die Seguung des Grundſteines eines Hauſes und eines Anweſens, der Brantkammer, des Herdes und vieler an— derer Gegenſtände des Hauſes. Zeigt das Heft ſo in ſeinem erſten Teile, wie die heilige Kirche an allen unſeren Freuden teiluimmt und ſie durch ihren Segen erhöht, ſo ſehen wir im zweiten Teile ihre Liebe noch größer, wo ſie mit Segnungen über Kranke und über die Heilmittel die ernſten Tage im Hanſe des Chrtſten tragen hilft. eee VERLAG HERDER, FREIBURG J. B. 9 Fenn Fſſſſſſſſſſſſſſſt eng TIIT G TTſTTffßßſtſifHföHfüffüiffffſſff hilft in der Küche ſparen. Dünne Suppen und Fleiſchbrühe, Gemüſe und Soßen erhalten ſofort kräftigen Wohlgeſchmack durch Zuſatz einiger Tropfen Maggi's Würze. Vorteilhafteſter 1289 großen Originalflaſchen . zu RM 5.—.