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ES Wird Höll. gebeten, Inſerate u. Artikel immer nur auf einer Seite zu beſchreiben. Viernheimer Anzeiger rr Großes Künſtlerorcheſter. Mannheimer. 35 die Hirche und das neue kuropa Sechs Vorträge für gläubige und ſuchende Men— ſcheu. Von Univ.⸗Prof. Dr. Engelbert Krebs. Kartoniert G.-M. 3.50 Profeſſor Krebs bringt eine Menge von Tatſachen der Gegenwart zur Darſtellung, die einmal in dieſem Überblick geſehen werden müſſen, wenn man die aktuelle Frage der Zuſammenführung aller chriſtlichen Kirchen gewiſſenhaft durchdenken will, und behandelt dann noch dogmatiſch die Eigenart der in der Kirche wirkſamen Gottesmacht. eurer Religionsbegründung. n. Scheler J. H. Newman Von Erich Przywara S. J. Geb. G.-M. 7.40 Das philoſophiſche Syſtem Schelers ſteht im Mittel— punkt des geiſtigen Kampfes. Der jahrhundertalte Streit zwiſchen Scholaſtik und Kant drängt durch Scheler der Entſcheidung zu. Das Buch Przywaras gibt das vollſtändige Bild dieſes zentralen Denkers und eine an die Wurzel gehende Auseinander— ſetzuug mit ihm. Die geiſtige Kriſe der Gegen— wart und ihre Löſung von einer weitgeſpannten Syntheſe aus, das iſt der hochbedeutſame Inhalt. Religiöſe bolksſtrömungen der begenwart Vorträge über die„Ernſten Bibelforſcher“, Okkul— tismus und Anthropoſophie R. Steiners. Hrsg. von Univ.⸗Prof. Dr. A. Allgeier. Broſch. G.-M. 2.80 Es ſprechen hier Fachmänner über geiſtige Strö— mungen der Gegenwart, über Formen des Aber— glaubens, um ſie geſchichtlich und ſachlich zu be— leuchten und auch praktiſch zu zeigen, wie ihnen zu begegnen iſt. Die Darſtellung wird auch allen will— kommen ſein, welche ſich über ſo manche ſonderbar apokalyptiſchen u. pſeudomyſtiſchen Erſcheinungen unſerer Tage ein ruhiges Urteil bilden wollen. ſllax Schelers Phänomenologie der Religion Nach ihren weſentlichſten Lehren allgemeinver— ſtändlich dargeſtellt und beurteilt. Von Univ. Prof. Dr. Joſeph Geyſer. Gebunden G.-M. 3.50 Während Przywara in ſeiner„Religiousbegrün— dung“ der Auffaſſung iſt, daß heler in mau— cher Hinſicht der Scholaſtik näher ſtehe, als es zunächſt ſcheint, ſtellt Profeſſor Geyſer Max, Schelers platoniſch-auguſtiniſche Lehre von der „unmittelbaren“ Gotteserkenntnis der ariſtoteliſch— thomiſtiſchen von der durch Schlußfolgerung vermittelten Gotteserkenntnis ſchärfer gegenüber. lieligiöſe Volkskunde Ein Verſuch. Von Joſeph Weigert. Broſchiert G.⸗M. 2.20; gebunden G.-M. 3.20 Weigert will mit dieſer intereſſanten Schrift zur Löſung eines der ſchwierigſten und gefahrvollſten Probleme für das heutige katholiſche Deutſch— land beitragen: Wie iſt die religiös bedenklich ge— ſunkene, politiſch, ſozial, geſellſchaftlich zerriſſene Pfarrgemeinde auf dem Lande wieder zu heben und zu einigen und zu einer neuen Glaubens— und Lebensgemeinſchaft umzubilden? Denn wenn das Landvolk für den Glauben verloren geht, dann geht das ganze Land für ihn verloren. Die fieligionsphiloſophie des Neukantianismus Dargeſtellt und gewürdigt von Dr. theol. et phil. J. Heſſen. 2., erweiterte Aufl. Geb. G.-M. 5.60 Ob der Neukantianismus, eine der auptſtrömungen der Gegenwartsphiloſophie, eine befriedigende Phi— loſophie der Religion bietet: dieſe Frage ſucht der Verfaſſer zu löſen. Wer mit den modernen Geiſtes— ſtrömungen Fühlung genommen hat und nach Ver— tiefung und Klärung ſeiner Auſchauungen verlangt, wird eine Darſtellung der neukantiſchen Religions- philoſophie, die ſich wie keine philoſophiſche Rich⸗ tung ſonſt in den letzten Jahren ſo eingehend mit den religiöſen Problemen beſchäftigt hat, begrüßen. Vernünftiger ölaube Altes und Neues zu religiöſen Zeitfragen. Von Univ.⸗Prof. Dr. A. Rademacher. Geb. G.-M. 3.60 Die offene Wunde der Gegenwart ſieht Profeſſor Rademacher in der ſeit der Rengiſſancezeit immer tiefer gewordenen Kluft zwiſchen Chriſtentum und Leben. Er weiſt auf die Notwendigkeit der Schaffung eines einheitlichen Lebensſtiles hin und zeigt, wie im Katholizismus die Kräfte liegen, welche die ſcheinbaren Gegenſätze von Glauben und Wiſſen, Perſönlichkeit und Gemeinſchaft, Weltflucht und Weltarbeit, Edelmenſchtum und Heiligkeit in einer höheren Einheit zu verbinden vermögen. Wege der Weltweisheit Von Bernhard Janſen 8. J. Broſch. 7 G.⸗M.; in Leinwand G.-M. 8.40 Der bekannte Philoſoph gibt eine Einführung in die großen erkenntniskritiſchen und metaphyſiſchen, pſychologiſchen und religiöſen Fragen, wie ſie un⸗ ſere Zeit bewegen. Sie wollen mit dem Stand der neuſcholaſtiſchen und modernen Philoſophie bekannt machen, das ihnen Gemeinſame und ſie Trennende hervorheben, in der die Löſung der weltanſchaulichen Fragen vom neuſcholaſtiſchen Standpunkt aus erfolgt, mit ſtändiger Berückſichti⸗ gung der großen geſchichtlichen Zuſammenhänge. VERLAG HERDER FREFIB VUE IM BNREITSGAV eee p re GSS eee 8.828. Eee: Se Scnreibmaschnen! 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In jedem Falle hat der Hauabeſitzer dos Recht, dle hiernach feſtgeſetzte Vergünſtigung ſelbſt in Anſpruch zu nehmen und beim Vor— handenſein mehrerer Mieter denjenigen Mieter zu beſtimmen, der an ſeine Stelle treten ſoll und in welcher Reihenfolge dle übrigen Mie⸗ ter heranzuziehen ſind Nach Abſchluß der hiernach notwendigen Feſtſtellungen werden wir den Zahlungs— pflichtigen Gelegenheit zur Elnſicht in die Hebeliſte geben. Betr.: Sprechtage des Finanzamts. Morgen Dienstag, den 10. 2. findet der Sprechtag des Finanzamts, alf dem Rathaus ſtatt. 1925. hier Viernheim, den 9. Februar 1925. Heſſ Bürgermeiſterei Vieruheim Lamberth. bunum mi- dio tan dülgüntsnegrom 5 Für die richtige Lösung obigen Sprichwortes haben wir Preise in Gesamtwerte von 10 000 RM. ausgesetzt. Es kommen folgende Preise zur 5 Verteilung: 8 1. Preis: eine EBZimmer-Einrichtung. 2. Pr. eine Schlafzimmer-Einrichtung. 3. Preis: 1 Wohnzimmereinrichtung. 4. Preis: 1 Wohn- küchen- Einrichtung. 5.-8. 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Die einſpaltige Petitzeile koſtet 15 Pfg., die abgeſtufter vorher.— nzeiger (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Reklamezeile 40 Pfg., bei Wiederholung Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag Inſerate müſſen bei Aufge be bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſteben N Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim uſprecher 117.— Poftſcheckkonto Nr. 21571 Amt Frankfurt a. M . Deutſcher Reichstag. Berlin, 7. Febr. Der Reichstag hielt heute zwei Sitzungen ab. In der erſten Sitzung wurde zunächſt über die Verhandlungen des Auswärtigen Aus ſchuſſes, der die Annahme des Wirtſchaftsabkommens mit Siam empfohlen hatte, verhandelt. Der deutſchnatl. Redner meinte in der Ausſprc e, der Vertrag mit Siam widerſpreche der Würde und dem Anſehen des deutſchen„eiches. Hiergegen wandte ſich ein deme! iſcher Redner, der be⸗ herbeizurufen. damit er auf dieſe Aeußerung erwidere. Di er Antrag wurde auch von den Sozialdemolraten unterſtützt. Darauf wurde von nationalſozialiſtiſcher Seite die Beſchluß⸗ fähigkeit des Hauſes bezweifelt. Die nament⸗ liche Abſtimmung ergab, daß nur 242 Abgeord⸗ nete anweſend waren, während zur Beſchluß⸗ fähigkeit 247 Abgeordnete erforderlich ſind. Präſident Loebe unterbrach daher die Sitzung auf 10 Minuten. Um 2.15 Uhr eröffnete der Präſidentsdie zweite Sitzung, in der auch die zweite und dritte Leſung des deutſch-ſiameſiſchen Haudels⸗ vertrages erfolgen ſoll. Zunächſt wurde jedoch ein Geſetzentwurf zum deutſch⸗tſchechi⸗ ſchen Abkommen über Exleichterungen im Grenzverkehr angenommen. Danach folgte die Fortſetzung der Beratung über den Etat des Reichsarbeitsminiſteriums. Es entſpann ſich eine ausgedehnte Aus- ſprache, in der von den Kommuniſten Kritik an der Tätigkeit des internationalen Arbeitsamts und der Sozialpolitik geübt wurde. Die So— zialdemokraten wünſchten die Vorlage der Be— richte der Gewerbeaufſichtsbeamten ſo recht— zeitig, daß die Gewerkſchaften dazu Stellung nehmen könnten. Ferner wurden von ſozdem. Seite Anträge begründet, die ſich namentlich auf den Schutz der Jugendlichen und Kinder beziehen. Der Redner der Deutſchnationalen verlangte größeres Verſtändnis für die Be— dürfniſſe des Handwerks. An dem Weſen der Handwerkerlehre dürfe nicht gerüttelt werden. An ſozialer Fürſorge für die Lehrlinge habe es das Handwerk nie fehlen laßſſen. Das Lehr- lingsverhältnis dürfe nicht als gewerbliches Arbeitsverhältnis behandelt werden. Aehnlich äußert ſich auch der Zentrums— redner. Die Demokraten ſind in vielen Punkten mit den beiden Vorrednern einverſtanden, meinten aber, jetzt ſchon werde von vielen Meiſtern das Lehrlingsverhältnis als ge— werbliches Verhältnis behandelt. Der Redner der Wirtſchaftlichen Vereini wendet ſich gegen eine ee ee Gleichbehandlung der Lehrlingsausbildung in den verſchiedenen Berufen. Der volksparteiliche Redner war der An- ſicht, daß der Eintritt Deutſchlands in das in ternationale Arbeitsamt nur bei voller Gleich- berechtigung erfolgen könne. Es wird dann die in der erſten Sitzung abgebrochene zweite Beratung des deutſch⸗ ſiameſiſchen vorläufigen Wirtſchaftsabko n wells fortgeſetzt. Außenminiſter Dr. Streſe nann, der in der Sitzung erſchienen iſt, wendet ſich gegen die Kritik, die der deutſchnatl. Abg. Dr. v. Freytag⸗Loringhoven an dem Abkommen ge— übt hatte. Es liege durchaus kein Zeugnis deutſcher Schwöche darin, wenn die Verhand⸗ lungen in Berlin geführt wurden. Das lag vielmehr im deutſchen Intereſſe. Un berechtigt iſt auch die Kritik daran, daß der Text des Ab⸗ kommens in engliſcher Sprache abgefaßt iſt. Das Zurückgreiſen auf einen Text in dieſer Sprache iſt für die deutſchen Kaufleute zwei- fellos praktiſcher, als wenn man ſich auf die wenig bekannte ſiameſiſche Sprache ſtützen müßte. Das Abkommen war dringend notwendig. denn nach dem bisher geltenden Recht war es den deutſchen Kaufleuten verboten, ſiameſi ſchen Boden zu betreten. Der für Deutſchland außerordentlich ſchädliche Ar 18 des Ver- ſailler Vertrages, der die Beſe agnahme deut⸗ ſchen Eigentums zuläßt, iſt vertraglich ausge— ſchaltet, nicht nur für Siam, ſond nn auch für England, Belgien, Italien, Jugoflawien, Tſchechoſlowakei, Portugal, Japan, Peru und Kanada. Abg. v. Freytag⸗Lorſnghoven habe ferner bemängelt daß wir die ſiameſtſche Ge— richtsbarkeit anerkennen. Gerade deutſchland muß es vermeiden, als eine Macht angeſehen zu werden, die zwar ſeloſt Gleichberechtigung gert. Dr. Streſemann bedauert am Schluß be⸗ ſonders die Wendung desſelben Abgeordneten, 0 Dienstag, den 10 —— Februar Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 — 99 1925 Dee parlament und Unſere durch die langen Regierung eiſen in ihrem Arbeits ang zeitweiſe behi erten neuen Parlamente, Reichstag und bre u⸗ ßiſcher Landtag, entwickeln in den letz⸗ ten Tagen und Wochen einen außerordent⸗ lichen Eifer zur Klärung der vielerlei Skan— dale,, die wohzuhalten die Rechtspreſſe immer neue Mittel und Wege zu finden weiß. An⸗ ſchuldigungen aus agitatoriſchen Gründen und Gegenwehr aus begreiflichem Reinlichleits— bedürfnis, jagen einander. Der Erſolg iſt eine allgemeine Verwirrung der Maſſen. So kann man ſich bald des Eindrucks nicht mehr erwehren, daß ſowohl vonſeiten der An— kläger wie von Seiten der Aufklärer faſt des Guten zu viel getan wird. An ſich iſt uns der Eifer der Parlamente in dieſen Dingen durchaus verſtändlich und berechtigt. Schließlich iſt die Ehre ſo verhält nismäßig vieler ihrer Mitglieder auch ein Stück ihrer eigenen Ehre. und dieſe rein zu halten und Volksvertreter aus ihren Reihen auszumerzen, die ſie beſudeln, iſt nicht alle in das Recht, ſondern die unausweichliche mora liſche Pflicht unſerer Abgeordneten. Was der Laie dabei nicht ganz verfleht iſt nur, ob denn dazu wirklich ſo große parlamentariſche Appa⸗ rate mit ausgedehnter öfſentlicher Bericht— erſtattung notwendig und nützlich ſeien. Man ſtelle ſich einmal nor: Die Gerichtsbehörden ſind beruf? ßig hinter der Sache her. Man hat ihnen zwar vorgeworfen, daß ſie ſich, über die Anklagepunkte nicht mit der Deutlichkeit äußerten die im Intereſſe der Allgemeinheit und des Staates notwendig erſcheine. Ander⸗ ſeits iſt aber ſelbſt im Unterſuchungsausſchuß des Reichstages feſtgeſtellt worden, die ſtraf⸗ rechtliche Unterſuchung werde in einem Tempo und mit einem Perſonenſtab geführt, daß man ſagen könne, es werde mit Hochdruck gearbei⸗ tet. Gewiß mag dieſer Hochdruck noch nicht im⸗ ſtande ſein, ſo ſchnell Aufklärung zu ſchaffen, wie wir alle es wünſchen. Aber das iſt nicht auf einen Mangel der Unterſuchung zurückzu⸗ führen, als vielmehr auf die rieſige Ausdeh— nung, die die Skandalaffären genommen ha⸗ ben. Neben dem Gericht hat nun der preußiſche Landtag einen parlamentariſchen Unterſu⸗ chungsausſchuß eingerichtet, der in tage⸗ und wochenlangen Vernehmungen die Angelegen— heit gehörig in die Breite getreten, und der deutſche Reichstag iſt oder war wenigſteus— ein bißchen vielleicht gar aus Preſtigegründen — im Begriff, dieſem Beiſpiel zu folgen. Leider hat man aber hüben und drüben dabei überſehen, daß der Sumpf durch ſeine dreiſache Offenlegung ſchließlich in einer Be⸗ deutung und Ausdehnung erſcheint, der die innere Berechtigun fehlt und die die Klarheit, die man ſucht, wieder beeinträchtigen muß. och nicht nur darum drängt ſich die Frage auf, ob die Parlamente auf dem richtigen Wege ſind, wenn ſie in dieſem Augenblick, von ihrem Recht, Unterſuchungsausſchüſſe einzu⸗ ſetzen, Gebrauch machen und dem Gerichtsver—⸗ fahren damit vorgreifſen. Uns will ſogar ſchei— nen, daß die gegenm artige Anwendung des Artikels 34 der Neichsverfaſſung, wonach der Reichstag auf Antrag von einem Fünftel ſei ner Mitglieder Unterſuchungsausſchüſſe einzu⸗ ſetzen, verpflichtet iſt, eine Ueberſpannung des an ſich geſunden Prinzips darſtellt. Die Ein⸗ richtung der Un erſuchungsausſchüſſe iſt be⸗ kanutlich eine Ern eungenſchaft der neuen Zeit. Bei den Verfaſſungsberatungen in Weimar war die urſprüngliche Abſicht nur, ſolche Aus- ſchüſſe für den Fe. einzuſetzen, daß die Lau⸗ terkeit oder Geſetznäßigkeit von Regierungs— e e ede Burmatskandal. handlungen bezweifelt würden. Man has eben den Zweck im Auge, eine unmittelbare Kenntnis des Reichstages von Vorgängen zu vermitteln, über die bisher der Reichstag auf die Berichte der Regierung angewieſen war. geſchlagene Verfaſſungsbeſtimmung in ihrer Form zu eng erſchien, und ſie darüber hinaus— ging, indem ſie ganz allgemein dem Reichstag zuerkannte, Unterſuchungsausſchüſſe einzuſet— zen, ſo blieb doch der Grundgedanke der, daß es ſich um eine Errungenſchaft gegenüber der Regierung im Vergleich zum bisherigen Zu— ſtande handelte. So wird der Sinn des Ar— tikels 34 jetzt in ſeiner Erweiterung meiſt nur dahin aufgefaßt, daß auch Unterſuchungen über wirtſchaftliche Fragen und dergleichen ſollen borgenommen werden können. Trotzden faſſung für iſt nach dem Wortlaut der Ver kein Zweifel, daß ſich unſere Parlamente ihrem Vorgehen durchaus auf dem Boden! formalen Rechts bewegen. Ob aber auch im Geiſte dieſes Rechts, iſt eine andere Frage. Redenfalls darf geſagat werden, daß die ver niggebende Nationalverſamm— lung bei der kweiterung der Befugniſſe des Parlaments micht an die Einrichtung einer konkurrieren Inſtanz gegen ber der ordent— lichen Gerichtsbarkeit gedacht an Narauf aber ſind die Verhandlungen zum mae ten des preußiſchen Unterſuchungsausſchuſſes hinaus- gelaufen, und von Seiten der preußiſchen Ju⸗ ſtizverwaltung wird ja auch bereits eine Schä— digung der gerichtlichen Unterſuchung aup⸗ tet. Wenn es ihnen auch im vorliegenden Fall ſchwer werden mag, unſere Parlamente müſſen ſich an die bewährte Regel halten, in ein ſchwe— bendes Gerichtsverfahren nicht einzugreifen, und zwar nicht nur ſoweit ihre öffentlichen Diskuſſionen in Frage ſtehen, ſondern mehr noch in ihren Unterſuchungsbefugniſſen. In den Fragen, wie ie jetzt zur Verhandlung ſtehen, gebührt un dingt dem ordentlichen Richter der Vorrare, Rund erſt wenn er geſpro— chhat, iſt es für Reichstag und Landtag an der Zeit, ihrerſeits Stellung zu nehmen und die Unterſuchung nach der politiſchen Seite zu er⸗ gänzen. Sie können die damit gebotene Ver— zögerung auch ertragen, ohne ſich irgend etwas zu vergeben, wie die Maßnahmen verſchiede— ner Fraktionen gegen einzelne belaſtete Mit— glieder bewieſen haben. Die Fehler, die man nun einmal began— gen hat, erſcheinen umſo bedenklicher, als man ſich kaum des Eindrucks zu erwehren vermag, daß die Motive einzelner parlamentariſcher Unterſuchungs richter zuweilen weniger von den! Streben nach objektiver Wahrheitsfindung als von der übertriebenen Agitationsſucht ge— tragen ſeien, die das größte Uebel unſerer vo⸗ litiſchen Zeitläufte iſt. Ja, wenn man richtig zuſieht, iſt die ganze Einſetzung der Unterſu⸗ chungsausſchüſſe in weiter als eine parteipolitiſche Ausnutzung der Rechte, die der Minderheit des Parlaments mit dem Zwang zur ſolcher Aus ſchüſſe von Mehrheit Einſetzung ſſung gegenüber gegeben ſind. Jeden gen diefer Tage An— 8 inwieweit der N 92 nterſuchn Sinne einer Für die Verfaſ fanzlers Der bie Verf au Ha falls ſollten die Erf laß gegeben, zu erwägen die verfaſſungsmäßige lamente zur Einſetzung ausſchüſſen einer? präziſeren Faſſune ſungsreformpläne uns ein zu ſein. 4 77 I n 2727CCCͥͤͥͤͥ 0 ͤ ͤ bbb 2 von Reviſion im ſcheint dals daß der Vertragsabſchluß die Würde und das Anuſehen des deutſchen Reiches geſchädigt Habe, Zubjektiv kann dieſer Vorſchlag nicht gemeint in, denn der Redner ſetzte auch gleich hinzu, aß ein Teil ſeiner Freunde für den Vertrag eimmen werde.(Große Heiterkeit links und in r Mitte.) Objektiv muß zugegeben werden, uß die Lage Deutſchlands nach dem verlore— it Kriege ein: Außenpolitik beuzngt, die ſehr ufig der Mürde und dem Anſehen des deuk⸗ en Reiches wenig entſpricht. Es iſt aber un cht, der Regierung aus deu Folgen dieſer gangslage Vorwürfe zu machen. Wir ſollten zt nicht immer davon ſprechen, was ge⸗ weſen iſt, ſondern von dem, was uns geblie⸗ ben iſt, und was wir wahren wollen.(Beifall links und in der Mitte.) 5 Abg. Meye r⸗Berlin(Dem.): Der deutſch⸗ nationale Abgeordnete von Freytag Loring⸗ hoven hat es fertig bekommen, der Regierung vorzuwerfen, ſie habe mit dieſem Vertre 1 die Ehre und die Würde des Deuten Reiches! geſchädie! Das ſagt der Vertreter der ſtärkſten Regierungspartei Die Ausführu Außenminiſters waren nicht die 0 Verwahrung der Reichsregierung gegen ſolche unerhörten Vorwürfe, ſie klangen vielmehr wie ein mildes und freundliches Plaidoyer. Es iſt ein ganz unmöglicher Zuſtand, daß dic Deutſchnationalen im Ausſchuß und im Ple num nur im Jutereſſe ihrer Agitation Regie— rungsvorlagen bekömpfen in der Zuverſicht, daß die übrigen Parteien die Annahme ſichern würden. Wir werden mit Rückſicht darauf, daß das Abkommen von einer Regierung vorge— legt wird, in der vier Deutſchnationale ſitzen, dieſem zunöchſt in der zweiten Leſung zuſtim⸗ men. Für die dritte Leſung behalten wir uns aber volle Freiheit vor. Wir werden ſehen, ob daun die Deutſchnationalen von der Kritik des Abg. v. Freytag⸗Loringhoven abrücken.(Veif. links.) Abg. Graf Weſtarp(Dutl.) betont dem Vork oener gegenüber, Es ſei doch auch bei früheren Ke glitionskabinetten vorgeld umen, daß ein Teil einer Regierungspartei ſcharſe lands Anſehen und Würde dieſem. Augenblick nichts f der Programmpunkt angemeſſene richteten Kritik an einer Vorlage übte. Abg. v. Freytag⸗ Loringhoven erklärt, die nale Fraktion fühle durch ganze deutſchnatio⸗ den Vertrag Deutſch⸗ geſchädigt. Ein Teil wolle aber im Intereſſe der deutſchen aufleute den Vertrag annehmen. 1 10 Müller-Franken(Soz.): Da die Abg. b N: ſtorb e Regierungspartei in dem Vertrag eine [Sch au des Anſehens unn ng 51085 8: N chi... ktz ir ni ür die Und wenn der Nationalverſammlung die vor Deu ſieht, können wir nie n. Vor der Abſtimmung— neten der Rechten ſehlen— ſtellt die Beſchlußunfähigkeit des deraumt die nächſte Sitzung an. Vertra viele Ab; Präſident 8 Hauſes ſeſt un auf Montag 21 42 Die preußiſche Regierung“ kriſe. Die Bemühungen um die preuß. Regierung. Berlin, 9. Febr. In varlamentariſchen Kreiſen verlautet, daß der für den Posen preußiſcher Miniſterpräſidenten in Aus ich geuommene frühere Reichskanzler Marx dem an ihn ergangenen Ruf abzulehnen beabſich⸗ tige. Neuerdinas wird der Name des Abg. Jo os genaunt, der auf dem linken Zentrums⸗ flügel ſteht. In Kreiſen der Rechtsparteien ſei man daher der Anſicht, daß er als ein Gegner des ſogenannten Bürgerblocks wohl im Land⸗ tag zum Miniſterpräſidenten gewählt werben tönne, daß es ihm aber nicht gelingen werde, eine Regierung zuſtandezubringen. Der„Berl. Lokalanzeiger“ meint, daß der Abg. Joos für die wirtſchaftliche Vereinigung noch ſchwe⸗ rer tragbar wöre als der frühere Miniſter⸗ präſident Braun. 5 Konfeſſionelle n Engherzigkeit. Die Zentrumsfra ktion des Preu⸗ ßiſchen Landtages hat folgende kleine Anfrage Dr. Porſch und Gen. eingebracht. zufolge iſt an dem in Charlotten⸗ „Zeitungsnachrichten Kaiſerin Auguſta-Gymnaſium t. 1 in letzter Zeit mehrfach auf katholische Schüler eingewirkt worden, um ſie zur Teil⸗ nahme und ſogar zur Mitwirkung an evange⸗ liſchen kirchlichen Veranſtaltungen, zu veran⸗ laſſen. Vor dem letztjährigen Reformations⸗ feſte wurde mehreren katholiſchen Schülern nahegelegt, ihren Religionslehrer um 2 ispens vom Religionsunterricht zu bitten, um een einer Chorprobe für die zum Reformationsfeſt geplante muſikaliſche Aufführung teilzuneh⸗ men. Als die Dispens verweigert wurde, be⸗ mühte ſich der Leiter der Anſtalt, Oberſtudien⸗ direktor Hartmann, den Religionslehrer zum Nachgeben zu beſtimmen, was ihm allerdings nicht gelang. Wenige Wochen ſpäter wurde wiederum ein ähnliches Anſinnem geſtellt. Dies jandelt es ſich um ein Kirchenk nzert in angeliſchen Kirche. Als der Religions auch in dieſem Falle feſtblieb, wurde er hom Direktor auf dem Korridor in Gegenwart der S heftig angefahren und mit Anru⸗ fung der vorgeſetzten Behörde bedroht. Schül Nit In der gleichen Linie liegt das Verhalten Feſangslehrers der Anſtalt, der den katho⸗ chülern zumutete, das Lutherlied Ein üſer Gott“ aus dem evangeli— dieſe Vor— um its miniſterium as gedenkt es zu tun, unerhörten Angriffen für die Zu— ft vorzubeugen . London, 9. Ju hieſigen gut unter⸗ politiſchen Kreiſen verlautet, daß am geſtrigen Sonntag der engliſche Botſchafter in Paris, Lord Crewe, Veraulaſſung ge⸗ nommen habe, dem franzöſiſchen Miniſterprä⸗ ſidenten zu verſichern, daß ſein etwa geplanter Beſuch in England höchſt willkommen wäre. 9 60 Frankreich. 1 3 Mug Acne Amerikaniſches Geld für Deutſchland. „9. Febr. Nach einer Meldung aus wurden am Samstag VHiederum billionen Dollar nach Deutſchland abgeſandt Die Geſamtſumme für die vergangene Woche jabe ungefähr 19 215 000 Dollar betragen Deutſchland habe bisher vo ſeinem 100-Millio⸗ en Dollarkredit aus Amerika 42 500 000 Dol⸗ ar erhalten. 5 litiſche! Politiſche Wa 5 . Aus den Reichstagsausſchi* ſchäftsordnungsausſchuß des Reichstages beſchloß am Samstag die Einſtellung von Strafverfah⸗ ren gegen die Abgeordneten Scholz⸗Königsberg (Soz.), Paeth,(Du.), Freiherr von Freytag⸗Lo⸗ inghoven(Du.), Dr. Philipp(Du.) Zu den Fällen Heclert und Pfeiffer machte der Berichi⸗ erſtaßter Dr. Rießer(D. Vp.) Mitteilungen über die Tätigkeit der Kommuniſtiſchen Partei. Es ſei ein Rachrichtenſyſtem geſchaffen und Spreng- kolonnen bei Eiſenbahn und Poſt ſeien einge— richtet, die in einem Lehrkurs in Berlin ausge— bildet würden. Weiter ſei es gelungen, in Ber— lin und Stuttgart eine vielköpfige Mordkommiſ⸗ ſion der Tſcheka feſtzunehmen. Es ſei die Er— mordung des Generals von Seeckt wegen des des Verbots der Kommuniſtiſchen Partei vorbe— reitet, aber nicht ausgeführt worden, weil der Plan entdeckt worden ſei. Ein Friſeur Rauſch in Berlin ſei am 7. Februar 1924 ermordet worden, weil er den Verkauf von Waffen durch Reichswehrſoldaten an die Kommuniſtiſche Par— lei verraten habe. Weiter ſei die Beobachtung und eventuelle Ermordung einer Kommuniſtin wegen Verrats angeordnet, aber nicht durchge führt worden, weil ſich deren Schuldloſigkeit herausgeſtellt habe. Eine Anzahl von Mord— taten in Württemberg, u. a. des Innenminiſters Bolz, ſei durch die Feſtnahme der Mordgruppe verhindert worden. Er beantrage, die Anträge auf Haftentlaſſung und Einſtellung fahrens in dieſen Fällen abzulehnen. — Abſchluß eines öſterreichlſch-ſpaniſchen Handelsvertrages. In Madrid wurde der öſter reichiſch⸗ſpaniſche Handelsvertrag unterzeichnet. Spanien wird von nun ah öſterreichiſche Waren nicht mehr mit den kohen Valutazuſchlägen be legen, die noch aus der Zeit der Behandlung der Länder mit entwerteter Valuta beſtand. Der ſchlag wird gänzlich aufgehoben und Oeſterreich wird eine ziemlich ausgedehnte Meiſtbegünſti— gung eingeräumt. des Ver⸗ — Die engliſche Schuldennote nach Paris abgegangen. Nach einer Londoner Meldung des„Berliner Lokal-Anzeigers“ iſt die eng liſche Schuldennote nach Paris abgegangen Die Bezeichnung„Note“ paſſe allerdings nicht aufdas Dokument, denn die Mitteilungen hät— ten die Form eines Briefes, der eigentlich nur als eine Auslegung der Balfournote anzu ſehen ſei. Die engliſche grundſätzliche Auffaſ— ſung zu der ganzen Frage werde Darin nie— dergelegt, ohne daß ein beſonderes Angebot gemacht wird. Wenn man berückſichtige, daß zur Abfaſſung dieſer Note mehrere Kabinetts ſitzungen und ein beſonderer Ausſchuß nötig waren, ſo beweiſe ihr jetziges Ausſehen, daß diejenigen Kabinettsmitglieder die Oberhand behielten, die einen„affront“ Frankreichs ver meiden wollten. — Baltiſche Konſerenz ohne Polen. Am 12 Februar wird in Riga eine baltiſche Konferenz mit Ausſchluß Polens ſtattfinden, an der Li bauen teilnehmen wird. Litauen hatte ſich ge weigert, an der letzten Helſingſorſer Konſerenz teilzunehmen, da es ſich ſeit dem Raub von Wil— na nicht mit den Polen an denſelben Konferenz— liſch ſetzt, ohne Litauen aber muß jede baltiſche Konferenz ergebnislos verlaufen.— Es werden diesmal hauptſächlich wirtſchaftliche Fratzen, Zollunionen und dergleichen auf der Konferenz behandelt werden. — Ein rumäniſches Patriarchat. Nach einer Meldung der Agence d' Anatolie beſchloß der Heilige Synod Rumäniens einſtimmig, die au— tokephale rumäniſche Kirche in den Rang eines Patriarchats zu erheben und in dieſer Weiſe die letzten ſchwachen Bande zu zerreißen, die ſie mit dem ökumeniſchen Patriarchat in Konſtanti— nopel verbinden. — Die Wahlen in Südfſlawien. Nmtlichen Berichten zufolge konnten die Parlamentswah— len im Lande ohne nennenswerte Zwiſchenfälle durchgeführt werden. In Belgrad iſt Paſchitſch und in Agra Trumbitſch wiedergewählt wor— den. Weitere Wahlreſultate ſind erſt im Laufe der Nacht zu erwarten. Die drei schöner Roman von Fr. Fortfetzung.(N Elftes „Liebe Thora! Heute paar Minuten ſchreiben und kete zu danken, fe ten. Wir haben ein trauriges Neujahr gehabt: jetzt noch— ach n was Du doch erfahren mußt! kannſi vieles ertragen. So höre: ernſt v. Bibra ein Duell gehabt. ihm die Knief mit einem ſteifen Bein wiederſehen! eine Wunde am linken Oberarm davongetragen. Durch ein ſtarkes Wundfieber hat ſich die Heilung verzö⸗ In den nächſten Tagen muß er die ihm zuer— gert. l teilie Feſtungshaft antreten. Nun fragſt Du: warum dieſes Schreckliche, ſes Unglaubliche, das uns in aller Leute Mund ge⸗ bracht hat, an das die abenteuerlichſten Vermutungen Und ich frage es Dich! Denn auch Papa ſagt nichts— und Karlernſt iſt meinen flehentlichen Bitten um Auf⸗ Mehrmals hatte ich ihm geknüpft werden? 0 wir wiſſen den Grund nicht. klärung ausgewichen. ſchrieben, aber ich habe nichts auch von Thielen nichts. Thora, ſei Du froh, daß Du nicht hier warſt! Deine ſtolze Seele hätte das nicht ertragen, was wir an Jammer haben durchmachen müſſen. Und Ein Schatten iſt ſie nur noch! reibt ſich auf in der Pflege unſeres Kranken. Er will niemand anders um ſich haben als ſie. Die Pflegerin Mama darf nicht von ihm weichen, an ſie klammert er ſich in ſeiner Not. wollte, wir ſäßen in unſerem Bernhauſen, arme Mama! haben wir fortſchicken müſſen. Bernhauſens. Lehne. achdruck verboten.) Kapitel. endlich 0 Zeit ſtehlen, um Dir ausführlicher zu Dir gleichzeitig für die Weihnachtspa⸗ die uns in ſchweren Tagen erreich⸗ Weihnachtsſeſt Papa war ſehr krank— und auch Thora, warum Dir verheimlichen, Du biſt ja ſtark Papa hat mit Karl- cheibe zerſchmettert— Du wirſt Papa erfahren können— Berlin, Gaupttnotenpuntt der Luft. Noch mehr als im vergangenen Jahr wird Berlin Durchgangs- und Zielſtation für inner⸗ deutſche und internationale Luftlinien. Die vorläufig noch im innerdeutſchen Luftverkehr beflogenen Strecken gliedern ſich folgerichtig in das Geſamtnetz des ſchon vor Jahren auf⸗ geſtellten Luftprogramms ein. Im nächſten Jahr werden von Berlin folgende Luftlinien ausgehen: Die ſchon beſtehende Flugverbin⸗ dung nach Dresden, die die erſte Etappe der Linie Berlin— Dresden—-Prag— Wien—Inns⸗ bruck—Trieſt darſtellt. Dieſe Linie erſchließt den ganzen inneritalieniſchen Luftverkehr, der z. B. in Rom, Genua, Antijes, Brindiſi ſeine Stützpunkte findet, ohne Benutzung der Eiſen— bahn den von Berlin und anderen Richtungen kommenden Fahrgäſten. Die zweite jetzt beſtehende Luftverbindung Berlin—Leipzig wird vorausſichtlich über Nürnberg— Fürth bis München verlängert werden. Hier iſt der längſt beſtehende Anſchluß nach der Schweiz und damit nach Frankreich und ſpäter Spanien, ſowie über Oeſterreich und Ungarn nach Rumänien und der Türkei gegeben. Nach engliſchen Plänen ſoll bereits im nächſten Jahr von München aus die Mög— lichkeit beſtehen, auf der engliſchen Kolonial— luftlinie bis nach Indien auf dem Luftweg zu kommen. Die große engliſche Luftlinie be— rührt zwar nach dem Plan Berlin nicht, hat aber einmal durch den Anſchluß von Berlin nach München vorher ſchon durch die zu er— wartende Strecke Berlin—-Köln und drittens durch die beſtehende Luftlinie Berlin London drei gute Schnellverbindungen nach Berlin. Auf dem kürzeſten Wege ſoll dieſe Linie von London über Amſterdam— Köln und eventuell Frankfurt a. M.— München— Wien—Budapeſt— Belgrad— Bukareſt— Konſtantinopel—Angora— Bagdad unter weiterer Benutzung der Küſten— wege und einiger weiterer Zwiſchenſtationen nach Bombay und ſpäter nach anderen Haupt— punkten Indiens geführt werden. Der andere Plan geht jedoch dahin, die anglo-indiſche Linie über Hannover Berlin— gen ſind aber unſtreitig die Luftverbindungen London— Moskau und die in Ausſicht ſtehende Flugverbindung Paris Berlin. zung für die letzte Linie iſt allerdings de Fortfall der Begriffsbeſtimmungen. Die Linie London— Amſterdam— Hannover— Berlin— Danzig— Königsberg— Kowno—Smolenſk— Moskau iſt ſchon eine der älteſten Flugſtrecken. Sie bietet für Berlin nach dem Weſten bisher eine Möglichkeit, nach Holland, Brüſſel, Paris zu gelangen, die freilich durch eine direkte Luftlinie nach Paris weit verbeſſerungsfähig iſt, und nach dem Oſten eine ganze Reihe wei— terer Anſchlußſtrecken: Danzig— Warſchau— Lemberg und Krakau, Danzig— Marienburg— Königsberg— Memel— Riga—Reval—Helſing-⸗ fors, von Helſingfors ſpäter auch eine Verbin— dung nach der zweiten Hauptſtadt Rußlands, Leningrad, und von Smolenſk und Moskau bezw. Smolenſk— Charkow— Batum—Enſeli— Teheran—Buſchir. Die Strecke Baku—Buſchir wird Dank der Konzeſſionen der Junkerswerke in Perſien jetzt beſtändig beflogen, während die Verbindung Smolenſk— Baku im Frühjahr vorausſichtlich wiederhergeſtellt wird. Die ſeit dem Beginn der Flugſaiſon 1925 mieden in dem regelmäßigen Flugplan aufzu- wird nehmende Strecke Berlin— Königsberg in dieſem Jahre vorausſichtlich über Stettin— Danzig führen. Eine weitere Nord verbin⸗ dung wird ihren Ausgangspunkt vom Tem— pelhofer Flughafen nehmen: Berlin— Warne— münde— Stockholm. Von Stockholm iſt ſtändig guter Eiſenbahnanſchluß nach Oslo vorhan— den, nach dem Oſten eine ſtändige Flugverbin— dung Stockholm—Helſingfors—(Petersburg) eingerichtet. Helſingfors kann auch in dieſem Jahre wieder über Königasbera— Riga— Reval ſtehen! kann ich mir ein und deln können. und darüber gehabt. Deſſen Kugel hat Karlernſt hat Liebe begraben! ja keinen Zweck. Unſere pekuniären beſten. die⸗ könnte! ge⸗ unſere Luſt dazu zu haben. Sie 1 len iſt. fahren. denlangem Vorheizen Warſchau— Lemberg Belgrad uſw. zu führen. ö Die beiden bedeutungsvollſten Verbindun- Vorausſet⸗ e 9„„9„„„CFFF CC 0 brauchte ich doch niemand zu ſehen und Rede zu Und, Thora— was wird aus mir? nen beiden Händen muß ich mein armes Herz faſ— ſen, muß es zur Ruhe bringen!— Karlernſt und ich — darf ich an uns beide 8 ken, wie die Verhältniſſe jetzt liegen? iſt Papa allein ſchuld an dieſer unſeligen Sache— er hat Karlernſt irgendwie herausgefordert, daß der zur Wahrung ſeiner Ehre gar nicht anders hat hau— Vielleicht beide für immer trennen, denn er hatte ja gar keine Meinung für ihn als Schwiegerſohn. vor längerer Zeit eine Ach, tauſend mich, und vergebens zermartere ich mir den Nichts weiß ich— nur das eine: ich muß Und jetzt, da fühle ich erſt ſo ganz, was mir Karlernſt iſt, daß ich mir eine Zukunft ohne ihn gar nicht vorſtellen kann. Doch ich will Dir nichts vorjammern. Und ich muß für uns alle denken. Verhältniſſe ſind auch Mein, Dein, Annelieſens Heiratsgut iſt nicht mehr da!— Ach, Liebſte, wenn ich Dir alles ſagen Unſere Kleine tut mir leid. Kopf recht hängen, was man von dem reſoluten Per⸗ ſönchen gar nicht gewöhnt iſt. im Sommer, als Entſchädigung Winter, nach Seeburg zu Fränze Mahlers geht, ſie ſchon mehrmals eingeladen hat. Sage Deinem Mann ruhig, was hier vorgefal⸗ Er wird es ja doch von anderer Seite er⸗ Gut, daß wenigſtens noch eine gewiſſe Zeit verſtrichen ſein wird, ehe ihr zurückkommt. Vielleicht ſind wir dann ſchon in Bernhauſen. 8 1 erreicht werden. Von nemünde ſoll ſe ſerner noch eine regelmäßige Fluglinie bis Kopen⸗ hagen gehen. Andererſeits iſt Kopenhagen wieder über Hamburg—Amſterdam mit Lon⸗ don verbunden. Im Oſten, in den Randſtag⸗ ten, plant man mit deutſchen Flugzeugen eine Luftlinie einzurichten, die die Randſtgaten untereinander verbinden ſoll. Von Danzig aus wird es wieder eine Luftverbindung nach Warſchau und von dort nach Krakau und Lem⸗ berg geben. 0 Innerhalb Deutſchlands iſt noch eine Juft⸗ linie im Werden: Frankfurt a. M.— Stuttgart⸗ Zürich Genf. Die Bedeutung Berlins im Mittelpunkt der ganzen europäiſchen Hauptfluglinien liegt auf der Hand. Der Flughafen Tempelhofer Feld, deſſen neue Bauten jetzt faſt völlig vol⸗ lendet ſind, iſt entſprechend ſeiner Bedeutung eingerichtet. den ankommenden Fluggaſt iſt es, daß er ſich nach der Landung ſofort im Zentrum Ber⸗ lins befindet. Damit allein iſt Berlin illen Flugplätzen der Welt voraus. Der Schnelldampferzen ger — ohne Waſſerkeſſel. Die Erfindung eines deutſchen Ingenieurs. Zweihundertfache Raumerſparnis. Die geſamte Wärmewirtſchaft ſteht vor einer durchgreifenden Verbeſſerung, die ſieſh ſehr bald in der Allgemeinheit fühlbar machen dürfte. Aus Weimar kommt die Nachricht, daß der Ingenieur Bernhard Becker in Rohra bei Weimar einen neuen Schnelldampferzeuger in jahrelanger Arbeit konſtruiert hat und be— teits Aufang Fohruar mit der Großfahriktation dieſes Schnelldampferzeugers beginnen wird. Der Fachmann iſt ſich deſſen ohne weiteres be— wußt, was eine derartige Erfindung für das geſomte Dampfkeſſelweſen bedeutet. Für den Nichtfachmann ſei folgendes vorausgeſchickt: Der Hauptnachteil iſt der, daß der Waſſer— keſſel bzw. das Syſtem der Rohrſchlangen den beträchtlichſten Teil des Geſamtraumes ein— nimmt, und daß der Dampfkeſſel erſt nach ſtun— den! gebrauchs- oder liefer⸗ fertig iſt. Der eigentliche Verdampfungsraum nimmt nur den kleinſten Teil des geſamten Dampfkeſſelraumes und Dampfkeſſelgewichtes ein. Ebenſo alt wie Dampfkeſſel ſelbſt ſind deshalb auch ſchon die Verſuche, Dampfkeſſel zu bauen, die eines Waſſerraumes nicht benö— tigen, ſondern die das Waſſer ſofort bei Eintritt in den Keſſel in Dampf umwandeln. So hat unter anderem der Fran— zoſe Serpollet viel von ſich und ſeinen Dainpfkeſſeln, dem ſogenannten Serpolletkeſſel, reden gemacht, der der Forderung auf Fortfall des Waſſerkeſſels entgegenkommt. Serpollet befördert das Waſſer durch Einſpritzung durch Düſen in ſeinzerſtäubtem Zuſtande in den Ver— dampfungsraum. Mit dieſem Verfahren hat die Technik bisher ſchlechte Erfahrungen ge— macht, weil die ſehr feinen Ausſpritzöffnungen des Waſſers zu leicht verſtopft wurden und die Dampfentwicklungsröhren in dem Augen— blick, in dem ſie ohne Dampf ſind, natürlich durchbraunnten. Der Jugenieur Becker ſucht bei ſeinem Schnelldampferzeuger dieſe Nachteile zu vermeiden. Beclers Schnelldampferzeuger ſieht folgendermaßen aus: Der eigentliche Schnelldampferzeuger iſt in einem Raum vers 45: 45: 45 Zentimetern untergebracht. Das in der Dampfkeſſel- und Fahrzeugfabrik des In— genieurs Becker in Rohra befindliche Modell iſt in ein Chamottehaus eingebaut, ſodaß da— durch die Außenmaße des ganzen Dampferzeu⸗ gers 130: 8090 Zentimeter ausmachen. Der Aufbau des Keſſels ſieht in vereinfachter Dar— ſtellung folgendermaßen aus: Ueber dem eigentlichen Feuerungsraum liegt ein Syſtem von 15 Rohrſchlangen. Sämtliche Rohrſchlan⸗ gen ſind mit der einen Oeffnung an das Waſ— ſerzufloßrohr angeſchloſſen, mit der anderen Oeffnung au das Dampfausſtromrohr. Das Waſſer wird vor Betreten der Rohrſchlangen durch ein beſonderes Verfahren zerſtäubt. Es jetzt nicht Mit mei⸗ 8 zu ſehen. zuſammen nur noch den— Denn ſicher Eltern. wollte Papa uns dadurch Wir haben Auseinanderſetzung Sedanken beſchäftigen Kopf. meine entſagen muß, wi! Schatten! heftige ich Es hat nicht die Annelies läßt den mehr. Ich denke, daß ſie hören. für den traurigen die Sie ſcheint große nicht J rung, ſofor a jagt ſchon in Form Von größter Annehmlichkeit für das Schlimmſte hätte ich Dir noch gar nicht darüber geſchrieben. Viviane Stork kommt jeden Tag. um nach Papa Sie bringt ihm Blumen, Leckereien, bringt ihm ein wenig Sonne, wie er ſagt. nett und lieb, aufmerkſam und beſorgt, ebenſo daß es beſſer ſei g, ſofort in Dampf verwandelt u on Dampf An fa an die Rohrſchlangen. Als Feuerung wi Schweröl und Abfallöl verwendet. Der ſichtbarſte Vorderteil des Beckerſchg Schnelldampferzeugers beſteht darin, daß d Keſſel nicht wie ein anderer Dampfkeſſel dr bis fünf Stunden vor Inbetriebnahme ange heizt zu werden braucht, ſondern ſchon nag fünfeinhalb Minuten vom alten Zuſtand d Höchſtſpannung erreicht. Das dem Mitarbeiter der„Germ.“ Rohra zur Beſichtigung vorgeführte Mode entwickelt eine Spannung von 15—18 Atme ſphären. Becker will Schnelldampferzeug gleichen Syſtems bauen, die bis zu 150 Atme ſphären entwickeln ſollen. Infolge der raſch Anheizfähigkeit iſt der Schnelldaempferzeuge praktiſch jederzeit betriebsfertig. Der dam verbundene Vorteil liegt auf der Hand: Wei der Dampfkeſſel bei Nichtbenutzung mit Lech tigkeit außer Betrieb geſetzt werden kann, träg er zur Feuerungserſparnis beträchtlich bei. J Vergleich zu den bisher im Betrieb beſind lichen Dampfkeſſeln bringt der neue Schuel dampferzeuger eine zweihundertfache Raum erſparnis mit ſich. Er nimmt bei gleicher Lei ſtung nur den zweihundertſten Raumteil eine gewöhnlichen Dampfkeſſels ein. Der Ingenieur Berner in Magdeburg der Vorſitzende des deutſchen Dampfleſſel Ueberwachungsvereius, äußerte ſich über de neuen Schnelldampferzeuger als Sachverſtän diger im Dampfkeſſelweſen in zufriedenſtel dor Mdoiſo Von Seiten anderer namhafter Jugenieurz begegnet der neue Schnelldampferzeuger jedoch noch einiger Skeptik. So wird beſonders dig Frage aufgeworfen, wie ſich der Schnelldampf erzeuger der bei Dampfkeſſeln gewohnte Keſſelſteinabſonderung gegenüber verhält. Bernhard Becker iſt der Anſicht, daß di den Keſſelſtein bildenden Salze durch di ſchleunige Verwandlung des Waſſers ii Dampf von dem auf ſeinem Kreislauf dur das Rohrſchlangenſyſtem ſofort mitgeriſſeſ werden. Offenbar aber fehlt bisher doch noch die praktiſche Ausprobung der Schnelldampf erzeuger, um den Beweis für die Richtigkeit dieſer Behauptung zu bringen. Es it aller dings nicht ausgeſchloſſen, daß die Salze um Keſſelſtein bilden, wenn ſie ſich im Waſſer be— finden, im Dampf aber nicht kriſtalliſieren. Die 1 Ergebniſſe werden dieſe Zweifele— rage noch klarſtellen. Annan Auf den Weg des Friedens Ein Reiſebüchlein nach dem Römiſchen Brevier, Rituale und Miſſale UE i uhu Liturgiſche Volksbüchlein. Herausgegeben von der Abtei Maria Laach. Siebt f 1 Kartoniert G. M. 0.50 Enthält den Reiſe- und Wallfahrtsſegen, den Segen nach der Rückkehr, die Meſſe für die Reiſenden und endlich die Ge— bete, mit denen die heilige Kirche Weg und Gefährt ſegnet. Die Liturgie der Reiſe gibt dem irdiſchen Wallen und Wandern Ewigkeits⸗ bedeutung. eee VERLAG HERDER, TREIBERG J. BR. Siitmmuneumeeeeneeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee ſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſiſqſgTIIIIATTTTITHHTTTfHffIIIIIIITII TA HHiſſſſſi E 5 FP vorüber geweſen wäre, Sie iſt wirklich ihre Aber doch— ich weiß nicht, ich wollte ſie wäre nicht hier! Genieße Deine ſchöne Reiſe! ich oft bei Dir. — und, liebe Seele, ſei geduldig Denke, das Leben iſt In Gedanken bin Grüße auch Deinen Mann von uns und nachſichtig! ſchwer, voller Wolken und Mache es Dir nicht noch ſchwerer! Wenn Du auch nichts von Dir ſchreibſt— oder vielmehr, weil Du es nicht tuſt und Deine ſo ſtreng ſachlich und gleichgültig muß ich mich ſo viel mit Dir beſchäftigen. Du haſt Dir ſelbſt Dein Geſchick gewählt, und Du kannſt Dir durch den Reichtum, der Dir zugefallen iſt, ſo man⸗ che glückliche Stunde ſchaffen, dadurch, daß Du viele Tränen zu trocknen vermagſt und vielen armen Leu⸗ ten helfen kannſt— und das wird Dir auch große Befriedigung geben. Denke an Deine Schweſter Giſela, vor der des Lebens goldene Tore geſchloſſen haben! Für heute nichts weiter. Briefe ſind— deshalb eine ſich Nächſtens ſchreibe ich Bleibe geſund und laß bald wieder von Dir Wir alle grüßen Dich herzlichſt! Deine Schweſter Giſela.“ Giſela trug den Brief ſelbſt nach der Poſt, da ſie ein dringendes Bedürfnis nach friſcher Luft fü lte. Viviane Stork begegnete „Ach, Komteſſe, denken Sie, ſoeben hat mir Oberleut⸗ nant Wegbauer erzählt, daß Herr v. Bibra übermor⸗ gen abreiſt, um ſeine Feſtungshaft ſchrecklich?“ rief ſie 10 eregt mit Giſela In Liebe ihr in der Hauplſtraße. anzutreten. Iſt das gar nicht bedenkend, ſprechen 9 1 ſendun en uen Schnelld ampferzeuger als Erſatz für den Automobil⸗ u zu präſentieren. Dieſe Anwendung fürfte nur für Laſttraftwagen in Frage koni⸗ nen, da ſchließlich das Gewicht gegenüber dem Benzinmotor noch höher iſt. Die größten An⸗ wendungsmöglichkeiten bieten ſich dem neuen Schnelldampfkeſſel aber als Antriebsquelle 11 den Dampflokomotiven und im Schiffsbau. Durch die Raumerſparnis gegenüber dem bis⸗ herigen großen Schiffsteſſelſyſtem wird z. B. der Aktionsradius der Schifſe bedeutend ver⸗ größert. hw. Aus der kathol. Welt. — Die Geſellſchaft Jeſu. Der Orden der Geſellſchaft Jeſu hat gegenwärtig 18 718 Mit⸗ glieder, davon ſind 9052 Prieſter, 5427 Studie⸗ rende und 4194 Laienbrüder. Es iſt dies gegen das Vorjahr ein Zuwachs von 414 Mitgliedern. Die Geſellſchaft hat ſechs Aſſiſtenzen, nämlich Italien, Deutſchland, Frankreich, Spanien, Eng⸗ land und Amerika mit 32 Provinzen und Vize⸗ provinzen. An Mitgliederzahl iſt die ſpaniſche Aſſiſtenz die ſtärkſte und die italieniſche die ſchwächſte. In den Millionen befinden ſich 2061 Mitglieder, nämlich 1341 Prieſter, 261 Studie⸗ rende und 459 Laienbrüder. Vergleichsweiſe ſei darauf hingewieſen, daß der Franziskaner⸗ orden bei rund 17000 Mitgliedern 2662 Patres und Brüder auf 56 Miſſionsgebiete verteilt hat. Die Franziskaner ſind der Orden, der die mei— ſten Arbeiter für die Miſſionen ſtellt. — Ein deulſcher Jeſnit Univerſitätsprofeſſor in Neuhork. Die Fordham Univerſity von Neu— vol hat dem Pater Joſeph Aß muth aus der Geſellſchaft Jeſu die Profeſſur für Biologie au⸗ geboten, die dieſer auch annahm. Dieſer ehrende Ruf iſt eig neuer Beweis für die weltweite An— erkennung, die der deutſche Jeſuit ſich durch ſeine Forſchungen auf dem Gebiete ſowohl der Tier- als auch der Pflanzenbiologie erworben hat. Ihm verdankt die Wiſſenſchaft die Ent- deckung von 64 neuen Inſektenarten. Aßmuth ſtammt aus dem Sauerland und ſteßt im 53. Lebensjahre. 1893 trat er in die Geſell— ſchaft Jeſu ein. Nach Abſolvierung der theologi— ſchen Studien wurde ee zum Studium der Na— türwiſſenſchaften nach München und Berlin ge— ſchickt. Hier machte er auch ſeinen Doktor. rauf ſandten ihm ſeine Obern nach Bombay an die dortige Jeſuiten-Univerſität, um Biologie zu dozieren. Hier verlegte er ſich beſonders auf das Studium der Inſekten, beſonders der Amei ſen, die dem Holz gefährlich ſind. So gelang es ihm einmal, der indiſchen Regierung viele Mil— lionen dadurch zu erſparen, daß er in dem ſür Eiſenbahnſchwellen beſtimmten japaniſchen Holze Bohrwürmer nachwies. Deshalb erhielt er von der Regierung bedeutende Unterſtützungen für Forſchungsreiſen zum Studium der holzzerſtö— renden Inſekten. Dieſe Arbeit unterbrach der Krieg. Pater Aßmuth wurde interniert, kam aber noch vor Ende des Krieges nach Deutſch— land. Hier konnte er in Münſter und Hamburg wieder ſeine Lehrtätigkeit aufnehmen. Jetzt aber haben die Amerikaner dem Gelehrten, trotz— dem er ein Deutſcher und nochdazu ein Jeſuit iſt, eine ſeiner Bedeutung würdige Stellung ver⸗ liehen. 91 5— Da⸗ Aus Nah und Wern. Abenheim, 9. Febr. Der am geſtrigen Sonn— Baum“ Geſangvereins lag Abend im„Grünen Theaterabend des cordia“ nahm bei zahlreichem Beſuch einen ſchönen und erhebenden Verlauf. Der Vor— ſitende des Vereins, Herr Fritz Lenhart, be⸗ grüßte in herzlichen Worten die Erſchienenen und wünſchte allen einige vergnügte Stunden. Hie⸗ rauf gelangte als erſter Teil des Programms das fünfattige Schauſpiel„In dieſem Zei⸗ hen wirſt du ſiegen“ zur Aufführung. Das vortrefflich geſpielte Stück verſetzte die aufmerk— ſamen Zuſchauer zurück in die Leidenszeit des jungen Chriſtentums und führte die Verfol⸗ zungen und Draugſale der erſten Chriſten ſowie deren Glaubens- und Bekennermut trefflich vor Augen führte. und fanden allgemeine Anerkennung. Sodann folgte das fünſaktige Schauſpiel„Am Grabe der Mutter“, welches mit ſeinen bisweilen ergreifenden Szenen die Zuſchauer in ſeinem Banne hielt. Auch hier fanden die Spieler leb⸗ haften Beifall. Zum Schluſſe dankte das Pub⸗ likum durch ſtarken Beifall für den genußreichen Abend. Laubenheim, 7. Febr. Ein ſchweres Unglüc ereignete ſich geſtern abend kurz vor 9 Uhr auf dem hieſigen Bahnhof. Fräulein Maria Altmeier aus Seebach und eine Verwandte wollten nach einem Beſuch in Heddesheim über Kreuznach zurückfahren. Sie vergaßen jedoch in Langen⸗ lonsheim das Umſteigen. Als ſie in Lauben⸗ heim waren, merkten ſie, daß ſie im falſchen Zug ſaßen und ſprangen aus dem in Bewegung befindlichen Zug. Im ſelben Augenblick fuhr ein Perſonenzug von Bingerbrück nach Kreuz⸗ nach vorbei, unter den die beiden Frauen ge⸗ rieten. Fräulein Altmeier war ſofort tot, ihre Verwandte wurde verletzt. Mainz, 7. Febr. Das niederländiſche Schiff „Weyedienſt Nr. 12“ lag, in der Nacht zum 5. Februar, vom Rhein kommend, unmittelbar vor der Schleuſe Koſtheim am Main vor Anker, um am nächſten Morgen die Schleuſe in der Richtung Frankfurt zu durchfahren. Am frühen Morgen machte der Schiffsführer die Wahrneh⸗ mung, daß bei einem großen Teil der Ladung die Zollverſchlüſſe gewaltſam erbrochen und ein erheblicher Teil der aus Mehl beſtehenden Ladung geſtohlen war. Es fehlen insgeſamt Doppelzentner Roggenmehl. Von den Tätern ber 1 N des neuen Schnelldampferzeugers. In⸗ henieur Becker beabsichtigt ſogar, den Schnell⸗ Pater ſtattgeſundene „Con⸗ Die Darſteller taten ihr Beſtes z, 7. Febr. Die Ausſperrung der Holz. arbeier dauert unverändert an. Bisher iſt noch keine Ausſicht auf eine baldige Beilegung des Konfliktes in der Holzinduſtrie vorhanden. Bingen, 7. Febr. Die Stadtverordneten pro⸗ teſtierten in ihrer letzten Sitzung gegen die er⸗ folgte Stillegung des Holzwerkes. Gebrüder Himmelsbach, weil dadurch mehrere hundert Bingener Arbeiter brotlos geworden ſind. Die Schließung erfolgte wegen eines Konfliktes der Firma mit dem heſſiſchen Staate. Iſſunm(Geldern), 7. Febr. Der J5jährige Sohn einer Iſſumer Familie ſtarb plötzlich an einer Eiterung der Bauchhöhle. Die Urſache ſoar, wie der Duisburger Generalanzeiger mit⸗ teilt, ein Fußtritt, den der Junge von einem gleichaltrigen Gärtnersburſchen im Streit gegen den Leib bekommen hatte. Nach einigen Tagen entſetzlicher Qualen konnte ſelbſt eine Operation das junge Leben nicht mehr erhalten. Die Familie verlor ſchon vor Jahresfriſt einen Sohn m gleichen Alter durch einen ungücklichen Ge⸗ iehrſchuß. eee eee. g* Sport und Spiel. Vor einer großen Zuſchauerzahl kamen ge⸗ ſtern zwei intereſſante Treffen auf dem Sport⸗ platz am Schweißwerk zum Austrag. Sp.⸗Vgg. Griesheim ſtand um halb 2 Uhr Olympia Worms im Verbandsſpiel gegenüber. Nach hartem Rin— gen konnte Griesheim mit 3:1 den Sieg an ſich reißen. Um 3 Uhr trat V. f. L. Mannheim-Neckarau ge⸗ gen V. f. R. Wormatia an. Wormatia war die beſſere Mannſchaft und erntete wohlverdient den Sieg mit 95. In der C-Klaſſe konnte Gundersheim dem ungeſchlagenen Meiſter Abenheim 111 abringen. Die 2. Stelle der Tabelle iſt ſomit von Arms— heim und Gundersheim mit gleicher Punktzahl beſetzt. 3 Die zweite Mannſchaft Abenheims gegen die gleiche Alsheims mit 1112. Leßle Meldungen. Um die 700 Millionenentſchädigungen für die Ruhr. Berlin, 9. Febr. Gegenüber den wieder— holten Veröſfentlichungen der franzöſiſchen „A 4 gewann Preſſe, daß die an die Wirtſchaft der beſetzten Gebiete gezahlten 700 Millionen Mark dem Ertrag der Dawesanleihe entſtammen, wird von zuſtändiger Seite erneut darauf hingewie— ſen, daß alle dieſe Veröffentlichungen falſch ſind. Der Ertrag der Anleihe, die der Verfü— gung der Reichsregierung überhaupt nicht un⸗ terliegt, iſt in Deviſen oder Gold der Reichs— bank zugefloſſen, die den entſprechenden Ge— genwert in Mark dem Generalagenten für die erſte Jahreszahlung überwieſen hat. Die 700 Millionen Mark ſtellen keine Entſchädigung für die erlittenen Schäden dar, ſondern ledig— lich die Bezahlung für die von der Geſamt⸗ wirtſchaft der beſetzten Gebiete geleiſteten tat— ſächlichen Reparationslieferungen, deren Wert auf der Pariſer Finanzminiſterkonferenz mit rund 1 Milliarde Goldmark dem Reichs gut— geſchrieben wurde. Daraus erhellt, daß da— Reich bei der Verrechnung noch eine erheblich Erſparnis erlitten hat.. Zur Reiſe Dr. Luthers nach Süddeutſchland. Berlin, 9. Febr. Der Reichskanzler Dr. Luther, der ſich am Samstag nach Eſſen begeben hat, wird heute ſene Reiſe nach Köln lortſetzen und dort ſeine angekündigte große Rede halten. Von Köln aus begibt ſich Dr. Luther nach München zu einem offiziellen An— trittsbeſuch bei der bayeriſchen Regierung. Es iſt noch ungeweß, ob der Reichskanzler auch in München ſprechen wird Der„Berliner Lokal— Anzeiger“ will erfahren haben, daß in einer Münchener Rede in erſter Linie die innerpoli⸗ tiſchen Fragen, insbeſondere das Verhältnis zwiſchen Reich und Ländern, behandelt wer— den dürften. Außerdem würde die Münchener Rede vor einem engeren Kreiſe von Politikern gehalten werden. Wie bereits bekannt, reiſt Dr. Luther von München nach Stuttgart uned von Stuttgart nach Karlsruhe, was allerdings noch ungewiß iſt. Der„Berl. Lok.⸗Anz.“ führt die Verzögerung in der Veröffentlichung der angekündigten Denkſchrift auf die Reiſe des Reichskanzlers zurück. ö Zu den deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen. Paris, 9. Febr. Nach den letzten aus Pa⸗ ris eingetroffenen Meldungen herrſcht in dor⸗ tigen unterrichteten Kreiſen eine twas günſti⸗ gere Beurteilung der Ausſichten bei den deutſch-franzöſiſchen Handelsvertragsverhand⸗ lungen vor. Der franzöſiſche Handelsminiſter Reynaldy dürfte am heutigen Montag nach Paris zurückkehren. Man erwartet, daß dann die fachlichen Verhandlungen ihren Fortgang nehmen. f eas Eine Reiſe Herriots nach London? Berlin, 9. Febr. Nach einer Pariſer Drah⸗ tung des„Berl. Lok.⸗Anz.“ wurde in gutunter⸗ richteten Kreiſen beſtätigt, daß Herriot be⸗ abſichtige, in Kreiſen Clementels und Laroches nach London zu reiſen. Nach weiteren Pariſer Meldungen ſoll auch Nollet Hetriot beglei⸗ ten. Gegenüber der engliſchen Abſicht, die Räumung Kölns bald durchzuführen, ſagt der„Intranſigeant“, daß eine„Eini⸗ gungsformel zuſtandekommt, nach der auch die Ruhrräumung früher als Auguſt erfolgen werde. Der lürtiſch griechische Konflitt. Truppenfonzentrierungen an f f Grenze wollen in Konſtautinopel nicht ver⸗ kurzſchrift erlernen wollen, ſind hierzu herz⸗ lich gut beſucht und verlief anregend teren eingerichtet. e. G. m. b. H. Viernheim. ſonders aufmerkſam. 1 Rachſucht und Habgier unſeier Feinde haben uns unſere herrliche Kiiegsflotte geraubt bis auf einen elenden Reſt: längſt veraltete Linienſchiffe, kleine treten. In dieſelbe Gegend zur Zeit als Deuſch⸗ land noch groß und geachtet daſtand, führt uns Admiral g. D. Izobſen Exzellenz in ſeinem Vor⸗ trage über( Anzeige) über die Tätigkeit des dieſer Hinſicht vollkommen und ſind mit glänzen⸗ Preis— 1 Mark monatlich— ſehr beſcheiden. ſtummen. In offiziellen türkiſchen Kreiſen ce⸗ klärt man jedoch, noch keine Beſtätigung über die Zuſammenziehung gricchiſcher Truppen au Grenze zu haben. Die Türkei ſei aber ent⸗ ſahl ein falls ſich die Meldungen bewahrhei⸗ teten, ihrerſeits Schritte zu unternehmen. Wetterbericht: Meiſt bedeckt, Regenſchauer, Abühlung, naſt Nordoſten drehende Winde. Lokale Nachrichten. „ Der Stenographen⸗Verein be⸗ ginnt den Unterricht den nach Beſchlüſſen der geſtrigen Verſammlung nicht heute, ſondern am 12 ds. Mts., abends 8 Uhr in der Götheſchule. Die Mitglieder, ſowie An⸗ hänger anderer Syſteme, die die Reichs⸗ Die Verſammlung Die allernächſter war wei Zeit eingeladen Kurſe werden in § Gemeinnützige Baugeuoſſenſchaft Auf die morgen Mittwoch, den 11. Februar 1925, abends 8 Uhr im Löwen ſtattfindende Hauptperſamm⸗ lung machen wir hiermit die Mitglieder be— d(Siehe Inſerat). »Seeverein, Ortsgruppe Viernheim. Kreuzer und Torpedoboote; verödet ſind unſere Marineſtationen im Auslande; dem Auslands- deutſchen fehlt jeglicher Schutz. Jeßt endllch ein Schritt zum Wiederherſtellen der Verbindungen: der kleine Kreuzer„Berlin“ hat ſeine Ausreiſe nach Weſlindien, Venezuela, Mexiko uſw. ange⸗ kleinen Kreuzers„Geier“ deſſen Komandant er war, im ſpaniſch ameritaniſchen Kriege. Wir hören von der Vernichtung des ſpaniſchen Ge⸗ ſchwadere, von dem den Deuſchen auf Cuba und Puatorico gewährten Schutz, beſuchen dle Hauptſtadt Mexiko, von der einige Lichtbilder gezeigt werden.— Zweck der Veranſtaltung iſt in allen Kreiſen und Schichten, ohne Rückſicht auf Partei, das Verſtändnis für die See, Sec⸗ fahrt und Seeintereſſen zu wecken und zu vertlefen, dadurch mitzuarbelten an dem Wlederaufſtieg unſeres ſo tief darniederliegenden Vaterlandes. Wer gleiches Streben hat, der komme. »Mäunergeſangverein„Harmonie“ Am verfloſſenen Sametag fand im Lokal„zur Harmonte“ die jährliche Generalverſammlung ſtatt, die ziemlich gut beſucht war. Ehrenpräſident Herr Gregor Gärtner eröffnete dieſelbe mit herzlichen Worten der Begrüßung in üblicher Weiſe und gedachte beſonders in einem Rückblick auf das nunmehr 20 jährige Beſtehen des Vereins. Herr Kaſſier Jakob Bugert gab den Rech⸗ nungs und Kaſſenberlcht bekannt, der erfreu⸗ licherwelſe einen kleinen Kaſſenvorrat zu verzelch⸗ nen hatte. Der Dirigent des Vereins, Herr Georg Hook ſchilderte in klaren Worten dle Richtlinien der Geſangvereine in neueſter Zeit und ermahnte beſonders die jüngeren Sänger zur Hochhaltung der Liebe und Treue zum deut⸗ ſchen Liede. Hlerauf fand die Vorſtandswahl ſtatt, die im Weſentlichen das alte Reſultat her⸗ vorbrachte. De Mitgli derzahl hat im abge⸗ laufenen Jahre einen kleinen Zuwachs erfahren. Anſprachen und Geſange vorträge wechſelten als dann und trugen zu gehobener Stimmung bei. Gegen 12 Uhr konnte der Vorſitzende die ſchön verlaufene Verſammlung ſchließen. — „ Cine neue Zeitſchrift? Wir haben doch ſchon genug! In gewiſſer Hinſicht ja, aber be— fredigen ſie auch? Sind nicht die einen in der techniſchen Ausführung arg zurückgeblieben und geh! nicht der Inhalt ausgefahrene Geleiſe und kommt dem Geſchmack des gegenwärtigen Ge— ſchlechtes zu wenig entgegen? Und tun umge— kehrt nicht andere gerade hierin zu viel, indem ſie einander in ſenſationellem Aufputz und auf⸗ regendem oder anſtößigem Inhalt überbieten? Wer da Maß halten könnte! Die neue Zeit— ſchrift Welt und Heimat, die ab 1. Februar 1925 wöchentlich erſcheint, verſpricht dieſe goldene Mitte einzuhalten. Sie will eine Familien⸗ zeitſchrift ſein und legt ebenſo hohen We. auf die Unterhaltung wie den geiſtigen und ſee⸗ liſchen Gewinn aus der Lektüre. Die erzählen⸗ den und Bildungsbeiträge des unſerer Redaktion. bereits vorliegenden 1. Heftes befriedigen in den im Kupfertiefdruckverfahren hergeſtellten Bildern geſchmückt. Der Inhalt iſt überaus reich⸗ haltig und wird jedem etwas bringen, dazu der Fp. Deutſche Turnerſchaft. Der Arbeitsplan der Deutſchen Turnerſchaft für 1925 zeigt eine reichhaltige Vielſeitigkeit. Am 8. März iſt det Frühjahrsgautag in Weiſenau. Am 26. April wird in Darmſtadt der Kreisturntag abgehalten. Das Meiſterſchaftsturnen der Deutſchen Turner⸗ ſchaft ſindet am 16. und 17. Mai in Frankfur“ a. M. ſtatt. Für den Gau Rheinheſſen wird d. Monat Juni mit Ausſcheidungskämpfen aus⸗ gefüllt. Das Gauturnfeſt führt am 5. und 6. Juli die rheinheſſiſchen Turner nach der alten Volkerſtadt A Am 12. i wird die Mei⸗ der tyra ziſcher 1 hollincleler 8⁰⁸ 6 Mk. Otenbacher Lodelnaten- Penne nur 2284 25 8 2. Sock eindaden gerragen.— Vom 1. bis zun 4. Auguſt wird das Kreisturnſeſt in Gießen abgehalten und ſind mit dieſen die Endtämpfe um die Meiſter⸗ ſchaft im Volksturnen, Spielen, Schwimmen und- Fechten verbunden. Am 15. und 16. Auguſt iſt der Hermannslauf der Deutſchen Turnerſchaft und Treffen der Aelteren am Hermannsdenkmal — Teutoburger Wald. Am 23. Auguft wird de meiſterſchaſt der Deutſchen Turnerſchaft im Schwimmen in Frankfurt a. M. und am 29. und 30. Auguſt die Meiſterſchaft im Volksturnen in Leipzig ausgetragen. Am 6. September iſt das Landskroufeſt.— Nebenher laufen die Endſpiele, die kleineren Bezirks- uſw. Uebungen und vie⸗ les andere mehr. Schweinemarkt. Weinheim, 7. Febr. Zugeſührt 239 Stück; verkauft 204 Stück; Milchſchweine wur⸗ den verkauft das Stück von 17—24 Mark; Läufer das Stück von 24— 42 Mark. n Eingeſandt. Für Einſendungen unter dieſer Rubrit übernimmt die Redaltien außer der preßgeſetzlichen leine Verantwortung. Laut Bekanntmachung oder Verfügung der hieſ. Bürgermeiſterel v. 7. d Mts. iſt der Preis für die Milch ab Stall auf 20 Pfg. feſtgeſetzt. Wahrſcheinlich iſt dieſe Preisdrückung elne Folge der Faſchingszeit, oder eln Wiederaufbau der Zwangs wirtſchaft, viellcicht auch ein Erſatz für uneſnbringliche land wirtſchaftliche Luxus und Vergnügungsſteuer; denn wenn alle Artikel zum Lebensunterhalt in die Höhe gehen, muß der Bauer herhalten u. bekommt Höchſtpreiſe diktiert. Man ſehe ſich nur den Bieraufſchlag an, das Liter koſtet 60 Pfg. und ein Liter Milch 20 Pfg. alſo Bier dreimal mehr als Milch, wo doch fiüher in normaler gelt die Prelſe für Milch und Beer ſich ziemlich gleichkamen. Der Bauer hat doch auch niemanden über ſein Ver⸗ dienſt oder Gehalt etwas zu ſagen. Wenn unſere Behörden der Meinung ſind, daß bei der Milch⸗ produktion eln Gewinn herauskommt, dann brau- chen ſie ja nur Erkundigungen bei den Städten einzuholen, welche ſich ſelbſt auf Milcherzeugung verlegt, aber bald wieder abgebaut bag — Viernheimer Sport! Stemm⸗ und Ningklub 1896 Viernheim Die Melſterſchaft errungen! Ein Glanztag war der Ringermannſchaft beſchieden. Mit eig⸗ ner Kraft wurde ein ſchöner Sieg errungen. Eine Nlederlage in Ehren mußten die Ktaft⸗ Artiſten einſtecken. Kollegen, wiederum habt ihr verſtanden, mit welcher Technik auch der rivalſte Gegner zu erzwingen iſt. Eine Bombe⸗ mannſchaft ſtellte man euch entgegen Aber alles war vergebens und ſo wurde das Reſultat 8:6 für Viernheim ſichergeſtellt. Einen Mann zutückzuſtellen, wäre ein Unrecht. Alle taten ihre Pflicht. Mit großem Ehrgeiz wurde gekämpft. Die Städter ſahen es nicht gerne, wie ſie uns den Sieg überlaſſen mußten. Aber alles war vergebens und nur ein geſchloſſenes Ganze kann Früchte bringen. Großen Dank gebührt dem Mannſchaftsführer, der mit ſeiner Mannſchaft dle ſchwere Aufgabe reſtlos erfüllt hat. Weiter ſo Kollegen, beſucht fleißig die Uebungsſtunden. Nur durch Training werden gute Sportskräfte geſchaffen. Folgt dem Mannſchaſtsführer, er meint es gut mit euch. Wenn es manchmal auch hart hergeht, alles muß überwunden wer⸗ den. Sehet jetzt den Kreismelſterkämpfen ent⸗ gegen. Arbeitet jetzt ſchon darauf hin, die ihr an Oſtern in Karlsruhe antreten müßt, wir wünſchen euch auch dort vlel Glück! Für Selbſtraſierer. Ohne Relzung die Haut raſieren, d. h. dle Haut nicht entfetten wle es mit der üblichen Raſierſelfe geſchleht, ſondern das natürliche Haut⸗ fett erhalten und erſetzen, das erreicht man mit der antlſeptiſchen Hortiflor-Raſterſeife mit der Gremeachſe. Machen Sie ſich ſofort mit dleſem neuen Prinzip auf dem Gebiete hygleniſcher Körperpflege vertraut und ſchreiben Sie eine Karte an den Hortiflor-Verlrleb G. m. b. H. Berlin SW 139 Alexandrinenſtr. 26, und er⸗ ſuchen Sie um koſtenloſe und portofrele Ueber⸗ ſendung eines ückes Hortiflor⸗Greme Seife