eimer Fnzeige Viernheimer Tageblatt(iernheimer Bürger-⸗tg.—. Viernhi. Volksblatt biſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreitz monatl. 1.50 Mark frei ins Haus gebracht.— Gratis betlagen: wöchentl. Samstags das achtſeltige iluſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbſährlich einen Fahrplan, ſowie einen andkalenber.— Annahme von Abonnements täglich in Farben sortlett— II. Wahl 2zU erstaunlich niederen Preisen Elnige Beispiele: Mannheim Nern Biernbelmer Zeitung— Niernzelmer Nachrichten) * 1 Aluminium Milchträger 2 1 1.95 Anzeigenpreiſe. Die einſpaltige Petitzeile koſtet 15 Pfg., die Reklamezeile 40 Pfg., bei Wiederholung abgeſtuſter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag 2 Ltr. 1¼½ Tir N vorher.— Inſerate müſſen bel Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derſenigen, dle in lid. 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Ein anderer hat eine vungenentzündung bekommen, 2 andere ſind noch ſehr ſchwach, während ſich die übrigen zuf dem Wege der Beſſerung beſinden. Zwei Steiger von der Rettungsmannſchaft erklär⸗ ſen über das Bergungswerk u. a., daß ſie um halb 2 Uhr nachts bis zu zweiten Sohle in etwa 285 Meter Tiefe zum Füllort gelangten, vo das elektriſche Licht noch brannte. Hier be— ſand ſich noch alles in verhältnismäßig gutem Zuſtande. Als ſie aber etwa 1000 Meter vor drangen, bot ſich ihnen ein grauſiger Anblick dar. Zwiſchen einem Chaos von Förderwagen, Drähten, Holz und anderen Geräten wurden die erſten 11 Toten aufgefunden. Sie hatten don der Todesangſt grauſigverzerrte Geſichter und waren durch die giftigen Schwaden er— tickt. Beim weiteren Vordringen entdeckte man in der Nähe der zweiten Sohle weitere 16 Tote. Zum erſten Geſenke zurückkehrend, ſo erklärten die Steiger, wurden wir angerufen, daß ſich oben noch Lebende gemeldet hätten und ſie drangen nun durch den Bremsberg von Flöz„Otto“ vor. Die erſten 80— 1490 Me⸗ er war es ihnen faſt unmöglich, vorwärts zu kommen. Jedoch gelang es ihnen, bis zu einem Füllort vorzugehen, wo die Lebenden waren, die dann geborgen wurden. Beileidstelegramm des Reichspräſidenten. Der Reichspräſident hat aus An⸗ laß des großen Grubenunglücks bei Dortmund au Hen Sbenberghauptmann in Dortmund fol⸗ gendes Beileidstelegramm gerichtet: „Die Nachricht von dem ſchweren Unglück nuf der Zeche erſchüttert. Ich bitte Sie, den Hinterbliebenen der an ibrer Arbeitsſtätte getöteten Bergleute die Verſicheyxung meiner herzlichen Anteil⸗ nahme zuſprechen und auch der Direktion des Gelſenkirchener Bergwerkvereins, ſowie den Bergarbeiterverbänden mein Beileid zu bbermitteln Als Beitrag zur Verhinderung von Notſtänden in den betrofſenen Bergarbei— terfamüten habe ich Ihnen aus meinem Dis— poſitionsfonds den Betrag von 50 000 Mark überwieſen. Reichspräſident Ebert.“ Teilnahme des Papſtes. Dortmund, 13. Febr. Im Auftrage des Papſtes hat Kardinal Staatsſekretär Ga ⸗ ſpari dem Kardinalerzbiſchof Schulte ſein innigſtes Beileid zu dem Dortmunder Gruben— unglück ausgeſprochen und ihn gebeten, den Angehörigen ſeinen Gruß zu ſenden.— Bei der Beſtattung der Opfer wird der Biſchof von Paderborn, Klein, die Beiſetzung der Leichen der katholiſchen Verunglückten vorneh— men. b a Weitere Kundgebungen und Spenden. Dortmund, 14. Febr. Weitere Beileids⸗ kundgebungen ſandten: Der Biſchof von Pa⸗ derborn, der Reichswirtſchaftsminiſter Neu⸗ haus, die bayeriſche Staatsregierung und der Landtag, der badiſche Staatspräſident, der ächſiſche Miniſterpräſident, der Präſident der Oberpoſtdirektion Dortmund, der Landrat des Saargebiets, die freie Stadt Danzig, der apo⸗ ſtoliſche Nuntius Pacecelli, die Botſchafter Frankreichs und Rußlands, der italieniſche Geſchäftsträger und der norwegiſche Geſandte. Als erſte Hilfe zur Linderung der Not ſpendete das preußiſche Stagatsminiſterium 100 000 Mark, Magiſtrat und Stadtverwaltung Franfurts 10000 Mark und der Deutſche Be⸗ amtenbund 5000 Mark. 5 Hilfsattion der deutſchen Nothilfe. Berlin, 13. Febr. Anläßlich des Gruben— unglücks auf der Zeche„Miniſter Stein“ in Dortmund leitete die Reichsgeſchäftsſtelle der Deutſchen Nothilfe in Berlin, Wil⸗ Erſuchen des Regierungspräſidenten in Arnsberg und im Ein verſtöndnis mit den maßgebenden Behör⸗ de e Hilfsaktion für die notleidenden H 2—9———7§rV 2 Miniſter Stein“ hat mich tief Staatsanwaltſchaft Kenntnis geſetzt Montag, den 16. — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizetamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Marr, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 9—— Fehruar 1925 1— . Dabrgans —— die Zentrale der Deutſchen Bank, Berlin, Konto Deutſche Nothilfe, Dortmunder Gru⸗ benkataſtrophe, oder auf das Poſtſcheckkonto der Deutſchen Nothilfe, Berlin Nr. 420. Außer⸗ dem ſtellte die Reichsgeſchäftsſtelle aus eigenen Veſtänden als erſte Hilfe 10 000 Mark zur Verſügung. Eine Anfrage von Zentrumsabgeordneten an den preußiſchen Landtag. Berlin, 14. Febr. Die Zentrumsabgeord— ben im preußiſchen Landtag an die preußiſche Staatsregierung folgende große Anfrage ge— richtet: Am 11. Februar 1925 iſt auf der Stein kohlenzeche„Miniſter Stein“ bei Dortmund eine in ihren Folgen furchtbare Schlagwetter— exploſion erfolgt. Bis jetzt ſind 135 Tote zu verzeichnen. Das ganze Ruhrgebiet ſteht unter dem gewaltigen Eindruck dieſer größten Gru— benkataſtrophe der letzten 17 Jahre, das ein namenloſes Elend über viele Bergarbeiter— familien gebracht hat. Sind der Staats kannt? ſolchen Unglücksfällen vorzubeugen? 4. 10 Zum Fall Höfle 74 1* 2 1 7 Von einer Berliner parlameutariſchen Seite wird geſchrieben: Noch ſelten hat die Zentrumsfraktion das vor zeitige Scheiden eines ihrer Mitglieder aus ch ren Reihen ſchmerzlicher betroffen, wie das jetzt bei der Mandatsniederlegung des Zentrum geordneten Höfle der Fall war, den die Frak tion ſeinerzeit als würdig erachtet hatte, ihn ſür das höchſte Amt, das eines Miniſters vorzu ſchlagen. Aber eine andere blieb ja nicht mehe, nachdem die Dinge nun einmal ihren Lauf emmen haben. Wenn es auch eine ſchwere Entſcheidung war, wenn auch ein ſchar ſer Schnitt gerade bei den ſtreugen Auffaß ſungen der Zentrumsſraktion erfolgen mußte, ſo blieb doch noch vieles übrig, was angeſichts dieſes beſonderen Falles menſchlich geradezu er ſchütternd wirkt. Dieſes Mitgefühl wird ihm von ſeinen engeren Mitarbeitern und parlamen— tariſchen Kollegen keineswegs verſagt. Anderer— ſeits hat die Zeutrumsfraktion als ſolche eine Ehre und einen Ruf zu wahren. Und wenn ſich die gegen Höfle erhobenen Vorwürfe beſtätigen ſollten, daun muß er auch gegenüber der Ge— ſamtfraktion die Folgerungen ziehen. Der Einzelne gilt nichts, die Partei aber muß leben! Und die Zentrumspartei hat auch eine Tradi tion zu wahren. Und der größte Stolz der Zen— trumspartei iſt es alle Zeit geweſen, daß alle ihre Mitglieder ſich uneigennützig in den Dienſt des geſamten Volkes ſtellen. Niemals hat in nerhalb der Zentrumsſraktion ein Mandat als Vorwand für perſönliche Bereicherungen ange— ſehen werden können und dürfen. Es hat viele Zeutrumsparlamentarier gegebeu, die weſentlich ärmer aus dem parlamentariſchen Leben ſchie den, als ſie dort hineingegangen ſind. Das iſt auch heute, Gott ſei Dank, in vielen Fällen ſeſt zuſtellen. Wenn die durch die wirtſchaftlichen Umwälzungen auftretenden Lockungen auch au Zeutrumsmitglieder herangetreten ſind, müſſen dieſe, wenn ſie ihnen erliegen, aus den Reihen der Fraktion ausſcheiden. Es verträgt ſich nicht mit dem Geiſte der Zentrumsfraktion, und erſt recht nicht mit dem in der Zentrumswählerſchaft hochentwickelten Geiſte für abſolute Ehrlichkeit und Zuverläſſigkeit, wenn Abgeordnete in dem begründeten Verdacht der unlauteren Ausnüt— zung des ihnen von der Geſamtwählerſchaft an— vertrauten Mandats ſtänden. Der Fall Höfle iſt eine ſtarke Belaſtung für die Zentrumspartei, aber die Partei hat gerade durch den von allen perſönlichen Empfindungen unbeeinflußten Ent⸗ ſchluß, den ſie traf, auch wenn er noch ſo ſchmerz⸗ lich ſein mußte, der Wählerſchaft gezeigt, daß ſie ſich in der Frage der Reinhaltung des öf⸗ fentlichen Lebens im allgemeinen und der Rein— heit der Fraktion im beſonderen unbedingt ver— laſſen kann. Möglichkeit . 1 Erpreſſungsverſuche bei Frau Dr. Höfle. Nach der„B. Z. a. M“ wandte ſich am Mitt⸗ woch ein Unbekannter unter der Angabe, er ſei Redaktionsmitglied einer Berliner Zeitung, an die Frau des früheren Poſtminiſters Höfle, der er erklärte, er beſitze wirkungsvolles Entlaſtungs⸗ material für ihren Mann und wolle es gegen Erſtattung der Auslagen von 180 Mark in ſei⸗ ner Zeitung veröffentlichen. Frau Höfle lehnte dies ab, händigte aber im Laufe des Nachmit⸗ tags nach einigen Telephongeſprächen, die der Unbekannte unter falſchem Namen mit ihr ge⸗ führt hatte, den geforderten Betrag aus. Die wurde von dem Vorfall in 30 f nis ge neten Steger, Effert und Rürup ha⸗ der Schwindler feſtzunehmen, Meldung beſtätigt. Berlin, 13. Febr. Heute früh erſchien gut gekleideter Mann bei Frau Dr. Höfle ugd erklärte, er habe weiteres Material zu zeß ihres Gatten, das er ihr oder der Staatsan— waltſchaft aushändigen werde, aber nur ge gen Bezahlung. Da der verdächtige Beſuch ſich nicht zu legitimieren vermochte, ſo ſchloß Dr. Höfle, gewitzigt durch ihre letzten Erfah rungen, den Mann ein, nachdem ſie unter einem fingierten Vorwand in das Nebenzimmer begeben hatte. Alsdann rief ſie das Ueberfall kommando an, ſodaß der Erpreſſer von Schutz leuten feſtgenommen werden konnte. Zwei Kom— plizen des Täters, die am Bahnhof Lichterſelde gewartet hatten, konnten die Flucht ergreifen. Nach Angabe des Terhaſteten handelt es ſich entlaſſene Angeſtellten f Weiſe Mittel verſchaſſen wie die ſolgende ein I ſich Barmats, die ſich wollten. dieſem Zuſammenhang ſei eine Niederlegung der eidigung Dr. durch Rechtsanwalt auf Intereſſenkolliſſionen In angebliche ſoll, Die zurückzuführen ſein regierung die Urſachen dieſer Nataſtrophe be- Was gedenkt ſie zu tun, um ſolchen wurde, a erfolgt iſt. der Tr. Alsberg hat die Verteidigung ſeiner Zeit Barmats gelehn nach wie A erproeg Proe. Eine Ertlürung Giesberts. Berlin, 13. Febr. Der frühere Reichs miniſter berts, der zurzeit in einem württembergiſchen Sanatorium weilt, im Deutſchen Poltsblatt“, dem Organ der Zentrumspartei Stuttgarts, Stellung gegen den unter der Ueberſchrift„Die Belaſtung des Reichszentrums durch die Korruptionsſkan— dale“ erſchienenen Artikel, in dem er folgende Erklärung abgibt: poſt⸗ Gi e 5 1. Ich bin niemals an der allgemeinen Handelsgeſellſchaft des Herrn Sehmer beteiligt geweſen. Beweisvorgabe: Das Handelsregiſter des zuſtändigen Amtsgerichts Berlin. 2. Nie hat eine meiner Töchter ein zeitsgeſchenk von 20600 Mark als Dividenden— vorſchuß erhalten, wie auch nie meine 8 Hoch ren. Dieſe Behauptung iſt glatter Schwindel. 3. Die Behauptung unter Anſpielung auf die Barmat- und Kutiſker-Affäre, Herr Seh⸗ mer oder die Allg. Handelsgeſellſchaft hätten durch meine Vermittlung Reichspoſtverwaltung ein Darlehen Millionen Mark oder andere Summen von erhal— ten, iſt eine gemeine, niederträchtige und ſchus? kiſche Verleumdung. Ueber dieſe wie auch über andere Artikel enthaltenen Unwahrheiten und. ſchuldigungen ſowohl gegen mich perſönlich als auch gegen die Reichspoſtverwaltung wird das eingeleitete Gerichtsverfahren volle Klar— heit ſchaſſen. in dem An⸗ Der Prozeß gegen die deutſche Tſcheka. Leipzig, 13. Febr. Die r 9 Tſcheka-Prozeß wurden heute wieder aufgenom men. Der Angeklagte Neumann erſcheint mit einer leichten Zungenverletzung und einer hand tellergroßen blutunterlaufenen Beule auf der Stirn. Manu erfuhr, daß Neumann nach der Verhandlung am Mittwoch in ſeiner Zelle einen anſcheinend epileptiſchen Unfall gehabt hat. Neu⸗ mann äußert ſich zuerſt auf Befragen des Vor⸗ ſitznden über die Sprengſtoffbeſchaffung für die T-Truppen. Er bekundet, daß nach dem Zu⸗ ſammentritt der Gruppe eines Tages Margies zu ihm gekommen ſei und ihm mitgeteilt habe, er hätte eine 0 beſchlag⸗ Verhandlungen im Sendung Sprengſtoſſe nahmt, die an den Wafſenleiter gerichtet wor⸗ den ſeien. Ferner habe der Angeklagte Margies ihnen Sprengſtoffe und Waffengeliefert. Bei der Beſprechung des Falles von Seeckt erklärt Neumann:„Hellmuth“ ſagte mir, es ſei noch eine zweite Gruppe mit der Erledigung von Seeckts beauftragt. Er ſei geſpannt, wer früher zum Ziele kommen würde. Hellmuth ließ mir die Wahl, Seeckt durch eine Bombe zu töten oder ihn zu erſchießen. Nach der Verpflichtung des Genoſſen Meus erwarben wir eine illuſtrierte Zeitung, in der General Seeckt abgebildet war. Die Gruppenmitglieder wußten, daß Seeckt erle⸗ digt werden ſollte. Margies wurde mir von dem Reichsgruppenleiter Klemm zugeführt. Neu⸗ mann erzählt dann weiter, daß die Beobachtungen ergeben haben, daß General Seeckt in Begleitung eines Adjutanten jeden Morgen einen Ausflug in den Tiergarten unternahm. Ich hielt dieſe Zeit für geeignet, unſer Vorhaben auszuführen. Meinen damaligen Vorſchlägen, Seeckt dom Pferde zu ſchießen, iſt nicht widerſprochen wor⸗ den. Erf iegen Bedenken in mir General warten. 5 abgegeben und die Flucht in dem bro⸗ bisher verſchwiegen 1 0 kommen ſeien, den General zu töten, ſo ſei dies ra darauf müſſen, beſeitigt um „ Neichstag als Nachfolger Dr. Höfle 3 angeboten . 1 vor den nimmt Töchter in Eſſen gewohnt haben oder verheiratet wa- aus Geldern der 12 9— —— einer deſtimmten Steue wouten wir auf ven Wir hätten dann eine Salve Richtung auf das wartende Auto ergrifſen. Hätte der Adjutant uns verfolgt, ſo würden wir deſſen Pferd nie⸗ dergeſchoſſen haben. Neumann erklärt, wenn er habe, daß ihm Bedenken ge⸗ An zurückzuführen, daß er habe befürchten im Falle der Weigerung von der Partei zu werden. Verhandlung wurde auf Samstag vormittag 9 Uhr vertagt. Deutſcher Reichstag. 5 Berlin, 13. Februar. Die heutige Reichstagsſitzung wurde kurz 2.30 Uhr durch den Reichstagspräſidenten Löbe mit der Mitteilung eröffuet, daß in den Hoefles neu ein⸗ getreten ſei der Gewerkſchaftsſekretär Andreas Huke vom Wahlkreis 10 Thüringen. Die Anträge betreffend Einſtellung eines Strafverfahrens gegen den Abg. Wende⸗ muh und gegen den Abg. Schirmer wur⸗ en an den Geſchäftsordnungsausſchuß über⸗ Darauf wurde in der Beratung von über Feſtſtellung des Die hierauf zeſetzentwürfen die D wieſen. 0 Reichshaushaltsplanes 1 25 fortgefahren, Zunächſt begründete Abg. K oſch⸗Düſſeldor (Dutl.). der die Reichsregierung erſucht,. der Reichsbahn dahin zu wirken, daß die wei⸗ lere Entlaſſung von Arbeitern, insbeſonders im 5 Gebiet unterbleiben, daß bereits abgebaute B Angeſtellte und Irbeiter im beſetzten Gebiet in möglichſt weitem Um⸗ ſange wieder eingeſtellt werden und daß die Stillegung oder Einſchränkung von Haupt⸗ werkſtätten, unter anderen Siegen, Betzdorf, Aunsberg, Fulda und Rottweil unterbleibt. Staatsſekretär Geib erklärte, daß wegen Dinge mit der Reichsbahn ſchon Füh⸗ genommen worden ſei. Die Forderung einem entſprechenden Zwang ſei bei den beitsnachweiſen geprüft worden. Abg. Greß(Ztr.) wünſcht vorbeugende Maßnahmen, damit die entlaſſenen Werkſtät⸗ tenarbeiter nicht allein den Gemeindeverwal— tungen zur fallen, während der Abg. Hoſch(Soz.) erklärte, man dürfe in den heu, ligen Zeiten nicht übergehen, die 1 7 d 3 der Werkſtätten für das Rechnungsjahr 1924 Hei 9 beſetzten e amte camte, Stel zung nach * Laſt dazu en der Privatinduſtrie übertragen.. Es die Beſprechung des Kapitels „Reichsverſorgungsamt“, wobei zunächſt Abe, Roßmann(Soz.) auf die Unzulänglichkeit der Verſorgung der Kriegsopfer hinweiſt. Er wandte ſich weiter gegen die angebliche Be⸗ vorzugung ehemaliger aktiver Offiziere gegen⸗ über anderen Penſionären. Abg. Brüning, haus(D. Vp.) beſtritt, daß beim Reichsver⸗ ſorgungsgsricht aus politiſchen Rückſichten ge⸗ urteilt werde. Abg. Schmidt⸗Hannover(Du.) begrüßt es, daß durch die Entſcheidung des Reiche verſorgun i in der Frage der Penſion der Offiziere endlich eine Rechtsſicher⸗ heit geſchaffen ſei. Der dadurch entſtaudene Mehraufwand ſei nicht ſo erheblich, 0 2 von der Linken dargeſtellt werde. Miniſterilrat Kerſchenſteiner weiſt darauf hin, daß das Reichsverſorgungsgericht den Grundſas aufgeſtellt hat, daß die umſtrittenen Paragra⸗ graphen 3 und 6 des Offizierspenſionsgeſetzes auch heute noch gelten. Alle Geſetze des Reichs⸗ verſorgungsgerichtes müſſen dieſen Grundſatz bei ihrer Nechtsſprechung anwenden, denn ſonſt wäre eine einheitliche Rechtſprechung 118 U 1 h. 5 5 nch de diefen Thema vorliegenden An⸗ träge wurden dem Ausſchuß für Kriegsbeſchä⸗ digtenfürſorge zur näheren Prüfung überwie⸗ ſen. Bei den einmaligen politik, Volkswirtſchaft u. Arbei“ 1655 vom Ausſchuß u. a. die Vorlegung eines Hausgehilfengeſetzes gefordert. Der e nahm ſchließlich die Entſchließung 75 19 005 ſeldorf, die ſich gegen die eee e 108 des Reichs⸗ 7 1 folgt Ausgaben für Sozial⸗ Arbeiterſchutz wird uned die Stillegungen richtet, an. die zweite Leſung des Haushal es arbeitsminiſteriums erledigt. 5 0 Zum nächſten Punkt„Verlängerung der Zuckerungsfriſt für die Weine des Jahrgang 1924 bis zum 31. März 1925“ entſprechend dem Antrag von Becker-⸗Heſſen(D. Vp.) und Korell(Dem.) ſchilderte der Abg. Haag (Dutl.) die Notlage der Winzer, denen es bei der Kapitalnot und dem Darniederliegen 5 Weingeſchäftes unmöglich war, den Zu 5 einzukaufen. Die Anträge werden a men. Das Haus vertagt ſich nun auf Ae 15 mittag 1 Uhr mit der Tagesordnung: 7= dungsfragen und Fragen des beſetzten Ge 5 tes i eta e. Politiſche umſchau. Deutſchnationale und Regierungsbildung in Preußen. Die deutſchnationale Landtagsfrak⸗ lion hat an den preußiſchen Miniſterpräſidenten Marx ein Schreiben gerichtet, in dem die Frage, ob die Fraktion zur Beteiligung an einer Regie⸗ rung der Voltsgemeinſchaft bereit ſei, antwortet:„Wir nehmen Bezug auf die gruno⸗ ſätliche Erklärung de Deutſchnationalen Reichs⸗ dag fraktion vom 8. Oktober 1924, die ausdrücklich Das Eintreten der Deutſchnationalen Volkspar— ei für die Volksgemeinſchaft als Zuſammenfaſ—- ſung aller auf chriſtlichem, nationalem und ſo⸗ ßiatem Boden ſtehenden Volkskräfte betont. Wir ſetzen voraus, daß die zu einer Regierung der Volksgemeinſchaft in Preußen . — beit unterſtützen und ſich mit Politit ku folgendem Ziel bekennen: liche Jugenderziehung ganzen Volkes und Staatslebens mit chriſtlichem (eiſt. 2. Aufrechterhaltung der geſchichtlich be— gründeten Verpflichtung des Staates zum finan⸗ ziellen Eintreten für die chriſtlichen Kirchen bei voller Wahrung ihrer durch die Reichsverfaſſung gewährleiſteten Selbſtändigkeit. 3. Ablehnung des mit der Volksgemeinſchaft nicht verträglichen Klatſenkampfgedankens. 4. Pflege vaterländi— ſchen Denkens, pflegliche Behandlung aller auf geſetzlichem Boden ſtehenden nationalen Beſtre— bungen. ee — Die Rückkehr des Reichskanzlers. Reichs— kanzler Luther iſt geſtern nachmittag 4 Uhr nach Berlin zurückgekehrt. Uum halb 6 Uhr fand eine Sitzung des Kabinetts ſtatt, die ſich mit der Deutſchrift über die Ruhrkredite beſchäftigte. der preußiſchen L Ein Geſetzentwurf für Ausgewieſene. Die Sozialdemokratiſche Reichstagsfraktion hat einen Geſetzentwurf über Maßnahmen zugunſten der infolge des paſſiven Widerſtandes aus dem be— jetzten Gebiet ausgewieſenen Perſonen einge— bracht. Die Pariſer Wirtſchaftsverhandlungen. Auch geſtern fanden keine Beratungen der beiden Wirtſchaftsdelegationen ſtatt. Die franzöſiſche Delegation hielt am Nachmittag eine interne Be— ratung ab, um zu den Löſungsmöglichkeiten, die ſich am 11. Februar ergeben haben, Stellung'zu nehmen. Ueber die geheime Beratung der fran— zöſiſchen Delegation iſt nichts bekannt geworden, jedoch verlautet in gut unterrichteten politiſchen daß die Meinungen innerhalb der De— auseinandergehen. Reynaldy ſei der f daß Deutſchland die Gleichſtellung gewährt werden müſſe. Die Frage über die Wiederaufnahme der Verhandlungen zur Schaf fung des Proviſoriums dürfte am Montag oder Dienstag zur Eutſcheidung kommen. — Vertagung des zweiten Reichspräſidenten prozeſſes. zweite Ebert-Rothardt-Prozeß, der am 17. Februar vor der erſten Strafkammer an Magdeburg beginnen ſollte, iſt auf Antrag der Verteidigung auf den 10. März vertagt wor— den. — Bundeskankler a. D. Seipel erkrankt. Wie die Blätter melden, iſt der frühere öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Seipel plötzlich ſchwer er— krankt, ſodaß ſeine für Anfang März geplante Vortragsreiſe nach Deutſchland unterbleiben muß. Der — Der ſiameſiſche Geſandte von Kopenhagen in Berlin. Der ſiameſiſche Geſandte in Kopen— agen, Prinz Vipulva von Siam, iſt zur Unter— ßeichnung des kürzlich vom Reichstag ratifizier— ben deutſch ſiameſiſchen Wirtſchaftsabkommens in Berlin eingetroffen. — Ratifizierung des engliſch⸗öſterreichiſchen Handelsvertrages. Ratifikationsurkunden über den engliſch-öſterreichiſchen Handelsvertrag ſind zwiſchen der engliſchen Regierung und der öſterreichſſchen Geſandtſchaft in London ausge— kauſcht worden. Die nhauſens. Lehne. (Nachdruck verbolen.) Ein junger blonder Mann ging jetzt am Garten⸗ Merklich verlangſamte er die Schritte, (EAN 2 1 * C Die drei ſchönen 4 5 5 , Roman von Fr. 38. Fortſetzung. zaun vorüber. 1 während er die Mütze zog. „Ah, guten Tag, Fritz!“ rief der Pſarrer, auf und ſchritt nach dem Zaun. ſtehen geblieben. die Seite. „Ich möchte Ihnen noch herzlich für den danken, Fritz!“ ſagte der Pfarrer. Der andere wehrte ab. Laube herausbiegend. „Aber, Fränze!“ bemerkte leicht vorwurfsvoll die Pfarrerin, eine hübſche, ſympathiſche Frau Mitte der Dreißig.„Was muß Annelies denken, in welchem Ton du mit Fritz verkehrſt.“ „Ach, wenn man ſich ſchon ſo lange kennt! will ihn ja nicht heiraten—“ Der Gerufene ließ ſich nicht zweimal rufen. klinkte die Gartenpforte auf und trat in die Laube. „Wenn es Frau Pfarrer nicht ſtört—“ „Herr Kießling und unſer lieber Gaſt, ſich zuſammen⸗ ſchließenden Parteien die vor ſchweren Aufgaben ſtehene Reichsregierung in loyaler Zuſammenar⸗ 1. Chriſt⸗ und Durchdringung des 15 dahin be⸗ g tär werden. Der junge Mann war Fränze puffte Annelies heimtich „Das war doch ſelbſtver⸗ ſtändlich und bedarf keiner Worte, Herr Pfarxer! wollte eben nach den Wieſen hinter dem Weiher—“ „Du, Fritze, wenn du Appetit auf Kaffee und fri⸗ ſche Waffeln haſt, dann komm getroſt'rein! noch genug da!“ rief ihm Fränze zu, ſich Bernhauſen!“ ſtellte Frau Mahlers vor. Sehr feierlich und ſehr verlegen verneiglen ſie ſich, indeſſen Fränze hinter der vorgehaltenen Kaffeeſerviette ein Kichern nur mühſam unlerdrückte. „Beſuchskaſſee, Fritz! Es iſt kein Bliemchen! Kannſt in ruhig trinken!“ Fränze goß ihm ein und reichte ihm die Kuchenſchüſſel.„Du— aber fein fährt ſich'(s in Wie'ne richtig gehende Grä⸗ eurem neuen Landauer! iin kam ich mir vor!“ Präparierte Eide. Wie man geligen gegen den Reichspräſidenten anwirbt, Das„Berliner Tageblatt“ veröffent⸗ licht einige Brieſe, die man einem Zucht⸗ häusler name Iſidor Kreil aus Kallmünz in Bayern abgenommen hat, als er mit gefälſch⸗ tem Paß die ſchweizeriſche Grenze überſchreiten wollte. Die Briefe, unterſchrieben von H. Thurn in Augsburg, ſollen von dem deutſch⸗ völkiſchen Agitator Thurn in Augsburg ſtammen. Kreil ſitzt im Berner Unterſuchungs— gefängnis. Aus Briefen, die das„B. T.“ im Wortlaut wiedergibt, geht hervor, daz Kreil als Zeuge im Magdeburger Reichspräſiden— tenprozeß auftreten und an Seite von Syrig und Gobert, deren moraliſchen Wert der Prozeß ja hinlänglich feſtgeſtellt hat, den Reichspräſidenten belaſten ſollte. „Ich lege Ihnen das Konzept bel, Herr Kreil“, heißt es in einem der angeführten Briefe,„ich bitte Sie, ſetzen Sie Ihre Unter— ſchrift darunter. Aendern Sie nichts an der von mir verfaßten Erklärung, wie ſie beiliegt. Senden Sie die Erklärung unterſchrie ben, mit Tinte, wendend, an mich zurück. Ich ſage Ihnen Kr., M. S. P. ſtürzt, Bonzen flüchten. Glauben Sie mir. Ich verſichere Sie, ich werde mich für Sie einſetzen, Ihnen wird nie etwas geſchehen, im Gegenteil. Geholfen kann Ihnen auch werden. Und was ſich gehört, geſchieht auch. Alſo gochmals: Handeln Sie, wie wir ſo oft beſprochen, laſſen Sie alle timmungen u. ſ. f. abſeits. Ich erwarte wendend die Rückgabe der unterſchriebenen Er— klärung.“ Ver⸗ Was Iſidor Kreil, dieſer Handlungsreiſende mit dem ſo wenig völkiſchen Vornamen, bezeu— gen ſollte, geht aus der beigefügten Erklärung hervor. Es iſt ein ganz tolles und unglaubliches Zeug! Aber Herr Thurn in Augsburg rechnete offenbar auf die Wirkung, wenigſtens für kurze Friſt. Kreil ſollte alſo bezeugen: „Ich tat von 1946 bis 1918 Kurierdienſte für die deutſche Mehrheits- Sozialdemokratie, brachte verſchloſſene Ledermappen geheim— nisvollen Inhalts vom Gewerkſchaftsbaus am Engelufer nach Bern und umgekehrt. Für dieſe landesverräteriſche Verbindung mit dem Feind wurden die Mehrheitsſozialiſten be— zahlt. Fünfhunderttauſend Fran— ken brachte ich im Jahre 1917 von Bern nach Berlin und lieferte ſie prompt im Gewerkſchafts— hauſe ab. Vorangegangen waren Briefe des damaligen Reichstagsabgeordneten Ebert. Ich ſah dann Ebert in Konſtanz am Bodenſee(der Reichspräſident hat dieſe Stadt noch nie betre ten), in Begleitung von ausländi— ſchen Offizieren. waren natürlich in Zivil. Im Fremdenbuch des Hotels trug ſich Ebert vorſichtig als Ehrensberger ein. Ich abe das verſprachen mir damals die Mehrheitsſozicn liſten, ſollte in der neuen Republik Staatsſekre— Die wichtigſten Dokumente ſind noch in der Schweiz. Die kann ich von dort beſor— gen.“ Mit Kreil, der übrigens ſeine Reiſe nach de! Schweiz zuſammen mit einem in Argentinien gebürtigen Kaufmann Maaß in Darmſtadt un— ternahm, ſtand lt.„B. T.“ auch der deutſch, mationale Parteiſekretär von Fodſtner in lebhaftem Brieſwechſel. Das„B. T.“ fragt, wo— her die beiden ihre falſchen Päſſe und dal erforderliche Reiſegeld bekommen hätten un was die Deutſchvölkiſchen zu ihrem Agi— kator in Augsburg und Deutſchnationan len zu ihrem Parteiſekretär in Darmſtadt ietzt zu ſagen hätten. Las Blatt will noch über wei ere Dokumente verfügen. Das Vorhandene ge nügt allerdings. Es kommt zu den Fällen Syeig und Gobert hinzu und beweiſt wieder, mit wel— chen Mitteln verſucht wurde, eine Reichspräſiden— zenkriſis herbeizuführen. Die als die letzten! ſo viel Liebe?“ Alles lachte. tand f 1 0 cauerte es nicht lange, in im Gange war. Wagen Ich Es iſt gebührend bewundert. aus der Seite befand. Ich Er] ſchmacks. Komteſſe 85 berüchtigt worden iſt, ſucht neuerdings auch in „Das Vergnügen kanſt du öſter habe — Aber die Wafſſeln ſchmecken heute gut! Die haſt du wohl diesmal nicht gebacken?“ „Na, warte, du Frechdachs! Iſt das der Dank für Die Befangenheit zwiſchen Fritz Kieß⸗ ling und Annelies war geſchwunden. ar auch Annelies geſtimmt, der lag bis ein fröhliches Fritz hatte vollſtändig vergeſſen, daß er nach den Wieſen hatte gehen wollen. Zum Sonntagnachmitiag waren Pfarters mit ihrem Beſuch feierlich zu Kießlings geladen. Schon am Tage nach ihrer Ankunft hatte Annelies das ſtattliche Gehöft Kießlings, dem man eine gedie— gene Wohlhabenheit bereits von außen anſehen mußte, 8 Blitzblank, breit und behäbig lag es da an der Dorfſtraße, von dieſer durch einen Blumengarten getrennt, der ſich auch an Schmalſeite hinzog, während ſich der Hof und zu den Wirtſchaftsgebäuden an der anderen Das machte einen ganz anderen druck als ihr vernachläſſigtes Bernhauſen. Und innen glänzte es in dem geräumigen Hauſe nur ſo, allerdings etwas auf Koſten des Bei allen Dingen war lediglich tiſche Seite betont, und ſo wirkte auch die Einrichtung der Zimmer mit den hellen polierſen Möbeln und den vielen gehäkelten Decken etwas nüchtern. Mit kritiſchen Blicken prüfte Frau Kießling Beſuch von Mahlers. Innerlich hatte ſie ja einen ge⸗ wiſſen Reſpekt vor der„Gräfin“, doch die gab ſich ja ſo ganz anders, als ſie gedacht hatte, ſo ſtolz und herablaſſend. Das war ja genau ſolch queck⸗ ſilbernes, übermütiges Ding wie Pfarrers Fränze, das ſah man auf den erſten Blick. lige braune Haar, durch das ſie ein roſa Band ge⸗ Aus Nah und Fern. Heuchelheim, 13. Febr. Am Mittwoch abend ſtieß auf der Landſtraße zwiſchen Heßheim und Heuchelheim der 34 Jahre alte Bäcker Heinrich Günther aus Heuchelheim mit ſeinem Motorrad derart gegen ein entgegenkommendes Fuhrwerk, daß er außer einer ſchweren Kopfverletzung noch innere Verletzungen davontrug, an denen er Donnerstag früh 5 Uhr verſchieden iſt. Landau a. Iſar, 13. Febr. Verhaftet wurde in Reyersdorf ein angeſehener Brauer und ſeine zwei Töchter. Es wird ihm zur Laſt gelegt, einen ſträflichen Umgang mit ſeinen Töchtern geführt zu haben, der nicht one Folgen blieb. Auch ſoll er durch Beſtechung verſucht haben, einen ande— cen ku verleiten, die Vaterſchaft im Falle der Entbindung ſeiner beiden Töchter anzuerkennen. St. Ingbert, 13, Febr. Ein Rabenvater wurde in unſerem Nachbororte Heckendalheim zur Anzeige geracht. Deſſen jugendliche Tochter hatte zu Hauſe einen kleinen Gledbetrag entwen— det, was den Vater ſo in Zorn brachte, daß er die Tochter an einer Kette im Schweineſtall feſt— legte und ſie dort Tag und Nacht etwa acht Tage lang liegen ließ. Nur durch einen Zufall wurden andere Leute auf die Lage des Kindes gufmerkſam und ſorgten für ſeine Befreiung. Das bedauernswerte Mädchen war völlig er— ſchöpft, als es aus ſeiner traurigen Lage befreit wurde. Diözeſan-Caritasverband Mainz, Ballplatz 3. Einladung. Am Montag, den 16. Februar 1925 ſinden in Mainz im Saale des Frankſurter Hofes und am Dienstag, den 17. Februar 1925 in Darm— ſtadt im Geſellenhaus, Friedrichſtraße 30, Vor— träge ſtatt, die die Fürſorgepflichtverordnung und das Reichsjugendwohlſahrtsgeſetz behandeln. Vormittags halb 10 bis 12 Uhr: 1.„Geiſt und Werden der Fürſorgepflichtver— ordnung“; Redner: Mſgn. Dr. Kreutz, Freiburg, 2.„Grundgedanken des Reichsjugendwohlfahrts— geſetzes“; Redner: Pfarrer Dr. Neundörfer, Mainz.— Nachmittags von halb 3 bis 5 Uhr: „Inhalt der Fürſorgepflichtverordnung“; Red— ner: Mſgn. Dr. Kreutz, Freiburg. „Die Kriegsopfer“; Redner: Diözeſan-Cari tasdirektor Strempel, Mainz. Alle Behörden, alle Freunde und Mitarbei— te der Caritas ſind freundlichſt eingeladen. Der Ku Klur Klan in Kanada. Die fanaliſche katholikenfeindliche Bewe— zung des Ku Klux Klan, die in den Ver. zinigten Staaten durch ihren amerikaniſchen Patentyatriotismus und durch ihre rohen Ge— walttaten gegenüber allen Andersdenkenden kanada ſich einzuniſten. Die erſten Zweig⸗ bereine dieſer Organiſation ſind in den On— arioſtädten Toronto und Windſor, fer⸗ ner in Vancouver an der Küſte des Stillen Ozeans, ſowie in Calgary, der Induſtrieſtadt bon Alberta, gegründet worden. Abgeſehen non etwas löcherlichem Mummenſchanz haben die Kukluxer auf kanadiſchem Boden bis jetzt loch keine öffentliche Tätigkeit entfaltet. Die engliſch-kanadiſche Preſſe lehnt zwar die autidemokratiſchen Ideen und die Reli⸗ gions- und Raſſenhetze des Ku Klux Klan deutlich ab, begnügt ſich aber im übrigen mit guten Mahnungen an die Kanadier, ihre Her⸗ zen von jeder nationalen und ſektieriſchen Engherzigkeit freizuhalten. Nur einige ltatho⸗ liſche Organe rufen ihre Leſer zu einem kräfti⸗ gen Abwehrkampf auf und bedauern die große Gleichgültigkeit der Regierungsſtellen ange⸗ ſichts der drohenden Gefahr für den religiöſen und nattlonalen Frieden des Landes. Der ka⸗ tholiſche Epiſkopat Kanadas ſieht der neuen Entwicklung mit Beſorgnis entgegen. Fah- rende katholiſche Laien ſprechen die Befürch⸗ tung aua, der Ku Klux Klan werde von ſeinen erſten Stitzbunkten aus Vorſtöße gegen die „777 dT! Vdc n, Fränze. Wiel beſſer „Gin erſten Blick den Auf dieſem Ton ihr, und ſo Wortgefecht Kaffee getrunlen ʒ——————— der Eingang einen zum Ein⸗ wohl? Ge⸗ prak⸗ guten die den gar nicht Und dazu das wuſche⸗] Pfarrer Mahlers, 5 appetitliches ſchmunzelnd der graubärtige, ling, deſſen gutmütiges, gebräuntes Geſicht auf Landmann verriet. und die braunen Augen, die gehen einem durch durch, und die mollige, nette Figur— kräftigen, ehrlichen Händedruck hat das Mädel Er wunderte ſich, wie verträumt ſein Fritze Gräfin begrüßte und wie gewandt er die Damen ihre Plätze geleitete. verden. ling vor dem Mittageſſen ſchon dazu beſte Kaffeegeſchirr, das beſte Silber prangte auf dem blendendweißen Tuch. den da— Kirſchkuchen, Mandel- und Streuſelkuchen, Sandtorte, zwei große Kriſtallſchalen voll Schlagrahm. Im Vorgeſchmack dieſer Genüſſe glitt Fränzes Zungen⸗ ſpitze über die Lippen— na ja, das wußte ſie reits, bei Kießlings kam man brauchte man, wenn man eingeladen war, acht vorher und acht Tage nachher beinahe nichts zu eſſen. Ihre flinken Augen bemerkten drei Gedecke mehr; es wurden alſo noch Gäſte erwartet. heißen Kohlen ſaß überwiegend katholiſche Provif gegen die Provinz Saskatchewar men, wei) in den beiden den Schult Rechnung getragen iſt. 355 Die Abwehr wird in der Hauptſache von den Organiſationen der engliſchen, franzöſi, ſchen und deutſchen Katholiken geführt werden müſſen. Von der auch in Kanada verbreiteten amerikaniſchen Vereinigung der„Knights os Columbus(Kolumbusritter) iſt wenig Aktivi tät in dieſer Sache zu erwarten. Sie haben auch in den Vereinigten Staaten in weitem Maße verſagt, als ein energiſcher Abwehr kampf gegen den Ku Klux Klan notwendig war. Die„Knights of Columbus“ möchten zwar nicht ſelten päpſtlicher als der Papſt ſein, erſchöpfen ſich aber vielfach in der Erörterung, und Förderung von katholiſchen Perſonalfra⸗ gen, ſoweit eigene Mitglieder in Betracht kom— men. Die Hauptlaſt des Kampfes wird ſolg⸗ lich von der katholiſchen Bevölke⸗ fung getragen werden müſſen. eee eee Leßte Meldungen. Zur Regierungsbildung in Heſſen erfahren wir ſoeben, daß anſcheinend auf Grund der geſtrigen Beratungen der ſozialdemokratiſchen Fraktion mit ihrem Landesausſchuß nunmehr an die Fraktion der Deutſchen Volkspartei eine Einladung zur Beſprechung über die Regie rungserweiterung ergangen iſt. Es wird mehr darauf ankommen, welche Stellung die Deutſche Volkspartei einnehmen wird. Sie wird in einer Fraktionsſitzung am kommenden Montag ihre Beſchlüſſe faſſen. Auch an die ſo— gialdemokratiſche Fraktion iſt von Seiten der Demokraten zur gleichen Frage eine Einladung an die Sozialdemokraten ergangen, die wahrſchein— lich in ihrer am Samstag ſtattfindenden Zuſam⸗ menkunſft wieder einmal Stellung zu einer Re— glerungserweiterung nach rechts nehmen müſſen. Das Geduldſpiel wird ſich wohl noch einige Zeit hinziehen. a Paſitſch ermordet? London, 14. Febr. Die„United Preß“ meldet aus Athen, daß nach dort einlauſenden Belgrader Meldungen Paſitſch durch nalüo— b naliſtiſche Kroaten ermordet wörden ſein ſoll. Auch der ſüdſlawiſchen Gefandtſchaft in Athen wurde erklärt, daß noch keine Beſtätigung die— ſer Nachricht vorliege. eee Mutter; und Kind Nach dem Römiſchen Rituale Liturglſche Volksbüchlein. Herausgegeben von der Abtei Maria Laach. Fünftes Heft. Kartoniert G. M. 0.40 95 5„„ Euthält die beiden Mutterſegnungen des Römiſchen Rituale, die Segnungen über 3! kranke und geſunds Kinder, und endlich ö das Kinderbegräbulz. Würde und Pflichten chriſtlicher Mutterſchaft, die darauf beruhen,, daß die chriſtliche Mutter in allem Ab⸗ Y bild unſerer geiſtige Mutter, der heiligen. Kirche, iſt, ergeben ſech in weſenstiefer Be- 4 gründung aus dieſen Riten, die eine liebe volle Ausdeutung als zu den ſchönſten. Liturgie überhaupt gehörig erſcheinen läßt. VERLAG MHEnDER, TREIBUnd I. B.“ 1 1 82 Alſiüſſſtſffßssfffftffff HII AHT H: rr 2 Frauenzimmerchen!“ dachte breitſchultrige Herr Kieß⸗ den „Donnerſchlag— und und ſo einen 44 die an In der„guten Stube“ ſolle der Feierlich hatte Frau Kieß⸗ gedeckt. Das Ganze Berge von Kuchen ſtan⸗ be⸗ kurz— da Tage nicht zu Wer war das Nach vielem Nötigen— Frau Pfarrer mußte den Ehrenplatz auf dem bunten Plüſchſofg einnehmen, über dem die Bilder des Kaiſers und der Kaiſerin prangten und darunter eine große Photographie des Sohnes als Einjähriger— hatte jedes ſeinen Platz eingenommen Da hörte man das Rollen eines Wagens. „Jetzt kommen ſie!“ ſagte Frau Kießling.„Fritz du gehſt wohl mit Vatern hinaus!— Wir nämlich noch Suderleiths aus Kleinreinsdorf.“ 8„Aber bitte, Frau Kießling, wollen Sie nicht auch Ihre Gäſte mit in Empfang nehmen? Bitte, genieren Sie ſich unſerelwegen durchaus nicht!“ bemerkte erwarten 5 Fran ie ſah, daß Frau Kießling wie au uu Spareinlagen ermöglicht wurde. Taßgebenden Rumänien und Deutſchland. ſt, 14. Febr. Gegenüber Preſſever retern erklärte der rumäniſche Finanzminiſten Bratiauu, daß ſich infolge der bekannter differenzen zwiſchen der rumäniſchen und den deutſchen Regierung Rumänien gegenüber deutſchland im Zuſtande des Wirtſchafts, rieges befinde und das in Rumänien be⸗ indliche deutſche Eigentum konfisziert werde. zerner beabſichtige Rumänien, den deutſchen Haren gegenüber dreifache Goldzölle und ge⸗ mäß dem Verſailler Vertrage den 26prozenti⸗ en Wetzoll einzuführen. Lokale Nachrichten. „Kath. Kirchenchor„Cäcilia“. Be⸗ auntlich hat vor Monaten der Kirchenchor ſich nit dem Geſangvereln„Cäeclla“ verſchmolzen. dem Herkommen dlieſes Vereins gemäß wurde geſtenn abend ein Familienabend gehalten, um hen Mitgliedern und lhien Angehörigen ein paar gemütliche Stunden zu bereiten. Herr Geiſtl. Rat Wolf hatte in ſeiner Anſprache ermunternde Worte zur Ausdauer und Weiterbildung im üchlichen Geſang. Das Gotteshaus iſt in erſter bine die Wirkungsſtätte des Kirchenchors, da⸗ (ben darf und ſoll auch das weltliche Lied aus em Berelch des Vereins nicht verbannt ſein. Daß dem ſo ſeln kann, zeigten die klangvollen höre, die an dleſem Abend zum Vortrag amen. Dazwiſchen beluſtigten einige humorvolle Bienen, in denen allerlei Schnick Schnack im Plig⸗Sang Belebung fanden. „Das Polizeiamt tellt mit: In den lten Tagen nahm ein Provlſionsreiſender mit gamen Heinel in Viernheim für eine Firma zleiſcher aus Dresden Beſtellungen auf Stoffe auf. Bei Beſtellungen lleß er ſich in jedem Falle Anzahlungen geben. Wee ſich jetzt herausgeſtellt hat, handelt es ſich um einen Schwindler. Das ſublikum ſei gewarnt. * Handelskammer Worms. Zur Be⸗ hebung von Zweifeln welſen wir darauf hin, daß tie Termine für die Vorauszahlungen auf die einkommenſteuer, die Körperſchaſtsſteuer, die Ver⸗ mögensſteuer, die Umſatzſteuer bisher nicht ge⸗ ändert ſind. Schweinemarkt. Weinheim, 14. Febr. Zugeſührt 241 Stück; verkauft 217 Stück; Milchſchweine wur⸗ den verkauft das Stück von 18— 29 Mark; ufer das Stück von 30— 40 Mark. Die Gemeinnütz. Baugenoſſenſchaft hielt am 11. ds. Mts. ihre diesjährige Haupt: verſammlung ab, die recht gut beſucht war. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats konnte bei ſeiner degrüßung gleichzeitig allen denen den Dank der Genoſſenſchaft zum Ausdruck bringen, die mit bazu beigetragen haben, daß eine vollſtän⸗ blge Aufwertung der Stammagtelle und Auch den Mit- gliedern des Aufſichtsrats und biſonders dem orſtand gebühre viel Dank für die ſelbſtloſe und ſchwierige Arbeit ganz beſonders in der Z lt der Geldentwertung und dem darauf folgenden lebergang zur Feſtwährung. Eine angenehme Pflicht ſei es ihm, auch dem Ortsvorſtand für das bis jetzt der Genoſſenſchaft bewieſene Eat⸗ egenkommen beſten Dank zu ſagen. Damit nne das Verſprechen verbunden werden, daß de Genoſſenſchaft auch ferrechin ihre große Auf⸗ gabe im Intereſſe der Allgemeinheit zu erfüllen beſtrebt ſein werde. Wie ſchon ſeit Jahren, ſei eine Bekämpfung der Wohnungsnot in unſerer Gemeinde nicht durch Beſchlagnahme von Räumen und Wohnungen in beſtehenden Hofreiten mög⸗ lch, ſondern die Beſeitigung von großen Miß⸗ ſtänden und Härten laſſe die uneingeſchränkte Fortſetzung der Neubautätigkeit dringend notwen⸗ big erſchelnen. Nach den Beſchlüſſen des Vor⸗ andes und des Auſſichtsrats ſei die Genoſſen⸗ ſhaft gewillt, auch im neuen Jahre nach Kräften zu arbelten. Die wichtige Tagesordnung wurde in ſchöner Welſe erledigt. Die Bauperiode 1923, die noch leilweiſe in die Zelt der Geldentwerdung fällt, wrd auch ihr Teil zur gänzlichen Aufwertung leltragen. Die Goldmark Eröffnungsbllanz und er Jahresabſchluß 1928/4 zeigten ein ſehr er⸗ ſeuliches Ergebnls. Hiernach hat dle Genoſſen⸗ aft 245 Mitglieder, 45396,38% Vermögen genüber eine Belaſtung von 38396,38/ ſo⸗ baß ein Reinvermögen von 6410 G⸗M feſtge⸗ telt werden konnte. Dazu kommt eln Vermögen der Genoſſen an Stammanteilen u. Spareinlagen mit 1717,98 Mk., ſodaß ein Geſamtvermögen von 8127,98 Mk. vorhanden iſt. Einmütig wurde dem Vorſtand Entlaſtung erteilt. Die ausſcheidenden Mitglieder des Aufſichtsrats wurden einſtimmig wieder gewählt. Die Bauperlode 1925 lſt aach Rittelluug des Vorſitzenden bereits vorbereltet. dei der Ausſprache wurden die verſchiedenen Schwierigkeiten wie Geldbeſchaffung, Zinsver⸗ zltgung und ſchlleßlich Entziehung der Ansprüche er Ortsbürger auf Rezeßbauvergütung eingehend erörtert. Namentlich wurde gegen die letztge⸗ ſannte Maßnahme, die z var auf dle vielgeſchmähte ite Steuernotverordnung geſchützt wird, ſcharf btellung genommen und pfeoteſtiert. Einmütig durde eine Entſchlteßung angenommen, die den 1 Verwal gs und Reglerungsſtellen Verletzung der Rechte der Ottsbürger und eine Leo Trotzkis Werdegang. Von Sibirien in den Kreml. Es klingt faſt wie ein Treppenwitz der Welt⸗ geſchichte, daß Leo D. Trotzki wegen autihol⸗ ſchewiſtiſcher Haltung ſeines Amtes als Volks⸗ kommiſſar des Krieges entſetzt worden iſt. Der Mann, der an der Seite Lenins den Bolſchewi— ſten in den Sattel geholſen hat, wird von den Parteiinſtanzen als ungeeignet zu weiterer Wirkſamkeit des revolutionären Kriegsrat erklärt, und er wird gleichzeitig auch aus dem bolſche— wiſtiſchen Zentralkomitee entfernt. Man braucht nicht anzunehmen, daß Trotzktis Rolle in Ruß⸗ land damit endgültig ausgeſpielt iſt; der unge— mein zähe und rührige Mann wird ſeine Sache nicht ſo leiicht verloren geben. So iſt dieſe Kalt- ſtellung eines im Sinne des Bolſchewismus ſicherlich erprobten Führers wohl nur eine Epi— ſode mehr in Trotzkis wechſelvoller und aben teuerlicher Laufbahn, die ihn aus dem Dunkel eines harten und entſagungs reichen Lebens plötzlich bis zu ſchwindelnder Höhe geführt hat. Leo Trotzkis Leben lieſt ſich wie der ſpan— nendſte Senſationsroman. Der Mann iſt heute 45 Jahre alt und hat im wilden Wechſel die ſeltſamſten Schickſale erlebt. Er iſt der Sohn eines wohlhabenden jüdiſchen Apothekers Nikolajew im Gouvernement Scherſon, alſo ein Südruſſe vom wilden Geſtade der Krim. Sein ungebäudiges Temperament und ſein aufrüßh— reriſcher Geiſt brachten Les— Darydowitſch Bronſtein— das iſt ſein eigentlicher Name ſchon im Knabenalter in Konflikt mit der Ob⸗ rigkeit; als fünfzehnjähriger Schüler wurde er wegen Entweihung eines Heiligenbildes vom Gymnaſium relegiert. Als Student beteiligte er ſich an der ſüdruſſiſchen Arbeiterliga; er wurde, damals 22 Jahre alt, verhaftet und zu vier jähriger Verbannung in Sibirien verurteilt. Vermutlich hatte man ſchon damals er wurde nach Werchojanſk im Nordoſten Sibi riens deportiert, nach dem kälteſten Ort der Erde, wo Temperaturen bis zu 7 Grad unter Null vorkommen, und wo das Erdreich auch während des kurzen Sommers unterhalb einer geringen Tiefe uiemals auftaut. Nur wenige Sträflinge kamen aus dieſer Eishölle und unverſehrt heraus; Trotzki wartete nicht ab, bis ihn die furchtbare Einöde der mo— natelangen Polarnacht und das mörderiſche Klima gebrochen hatten, ſondern er entfloh und gelangte unter den größten Entbehrungen über die ruſſiſche Grenze. Beim Ausbruch der Revo— lution von 1905 tauchte er in Petersburg auf, wo er Präſident des Arbeiterrates wurde. Nachdem die Reaktion das Heft wieder feſt in Händen hatte, wurde er abermals verhaftet und nunmehr unter Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit nach Oſt-⸗ ſibirien verbannt. Kaum ein halbes Jahr ſpäter war er abermals in Freiheit. Er batte ſeine Wächter überliſtet und ſand ſoiederum den Weg ins Ausland. Völlig mittellos tauchte er in Paris auf, wo er ſich im Kreis ruſſiſcher Sozialiſten durch ſchriftſtelleri— ſche Tätigkeit mühſelig über Waſſer hielt. In ſeiner politiſchen Anſchauung war Trotzki da— mals weit gemäßigter als ſpäter; er ſtand etwa in der Mitte zwiſchen Menſchewiſten und Bol— ſchewiſten, und ſein Gegenſatz zu den Anſchau— ungen Lenins hatte zur Folge, daß Lenin ihn mehrfach in ſeinen Aufſätzen ſcharf bekämpfte. Später ging er nach der Schweiz, dem Exil der meiſten ruſſiſchen Revolutionäre, dann wieder nach Wien, wo er ſich ſchon nach ſeiner erſten Flucht aufgehalten hatte, und nach Berlin. Wie viele andere ruſſiſche Emigranten, verkehrte er junge, blaſſe Mann mit ſeinem etwas zu langen ſchwarzen Haar und Bart kaum von ſeinen Landsleuten abhob. So mancher hat damals den ſtets zu ſcharfer Kritik geneigten, ſeine An- ſichten mit apodiktiſcher Sicherheit von ſich ge— benden Ruſſen kennengelernt, ohne zu ahnen, daß er mit dem künftigen Diktator Rußlands am Tiſch ſaß und debattierte. Seine vielſeitige Bil⸗ dung, ſeine große dialektiſche Gewandtheit, ſeine völlige Beherrſchung der deuſchen Sprache fielen ſchon damals auf; eines Tages war er auch aus Verlin wieder verſchwunden, und es iſt keines— wegs ausgeſchloſſen, daß der ſtets in Geldklemme .——..——.— Mitarbeit aller auch im neuen Geſchäftsjahr konnte der Vorſitzende die Verſuͤmmlung ſchließen Entſchließung. Belr. Wohnungsflrſorge; hier Handhabung des Viernheimer Waldtezeßvertrags von 1786. „Dle beute tagende ordentliche Hauptverſamm⸗ lung der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft e. G. m. b. H., die nahezu 300 Mitglieder zählt, erhebt feierlichen Einſpruch gegen die Herabſetzung der den Octsbürgern der Gemeinde Viernheim auf Grund des Waldrezeßvertrages von 1786 und des Nachtrags⸗Vertrags vom 4. Dezember 1878 zu⸗ ſtehenden Bauholzrente, weil dadurch nicht nur wohlerworbene Anſprüche der Ortsbürger guöblich verletzt und ganz zu Unrecht unter die Beſtim⸗ mungen der 3. Steuernotperordnung gerechnet werden, ſondern well dadurch der außerordentlich großen Wohnungsnot in der Gemeinde Viernheim in kelner Weiſe Rechnung getragen wird Die Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft, die ſich dle Löſung der für ein geordnetes Gemein- und Staatsweſen ſo wichtigen Wohnungefrage zur größten Aufgabe gemacht hat, empfindet in dieſer Haltung der Staatsregierung eine ſchwete empfindliche Beeinträchtigung 255 von 6 N 1 1 1 1 Be Reich, einer Anzahl Kiſten verpackt er lebend auftrat, was der Schweizeriſchen Regierung bei aber häufig im alten„Cafe des Weſtens“, wo ſich der befindliche Caſehausgaſt noch heute dem Ober— * CC 1 kellner etliche Taſſen Kaffee aus jener Zeit ſchul- det. ges lebte er wieder in Wien, wo er draußen in Döbling Zweizimmerwohnung mals ſchon zum zweiten Male verheiratet; von ſeiner erſten Frau, einer Jüdin aus ſeiner Hei— matſtadt Nifolgjew, war er geſchieden. ner zweiten Glaubens, einer ſtillen, Dame, etwa 18 bis 20 Jahre alt ſein werden. In Wien war Trotzki auch über die Kreiſe der ruſſiſchen Kolonie hinaus nicht unbekannt, obgleich er ein zurückgezogenes merhin erſchien er vielſach in den Verſammlun— gen und bei den geſelligen ner Landsleute, wo er oft und gern als Redner auftrat, aber auch ebenſo gern mit den jungen Damen tanzte. gaſſe ſpielte er oft Schach, und zwar mit einer Hingabe, daß er gelegentlich mit ſeinen Partnern beim Schluß des Lokales von Cafe zu Cate zog, nur um eine ſpannende Partie ſpielen aus nen. ſchon den Heimweg Die letzte Zeit vor dem Ausbruch des Krie— mit ſeiner Familie teilte. eine Trotzki beſcheildene war da In ſei— chriſtlichen und klugen gegenwärtig Ehe mit einer Ruſſin gebildeten hatte Söhne, die er zwei häusliches Leben führte. Im— Veranſtaltungen ſei— Im Caſe Central in der Herren zu kön— im Sommer morgens und warm die Sonne, wenn Trotzki nach Döbling antrat. Als Oeſterreich Serbien den K Manchmal ſchien gell rieg erklärt hatte, und der Krieg auch mit Ruß— land nicht mehr zweifelhaft war, verließ Trotz— ki mit ſeiner Familie Hals über Kopf Wien, um allen überſiedelte in die Schweiz. mal die bezahlen, und der Hauswirt legte Beſchlag auf einen Teil ſeines Mobiliars. von Trotzkis Wiener Freunden verkauft, und der winzige Erlös wurde ihm in die Schweiz nach— den gefährlichen Agitator in ihm erkannt; denn geſchickt. etwaigen Schwiergketen zu entgehen und Er hatte nicht ein— Mittel, Wohnungsmiete zu um ſeine Der Reſt wurde Seine wertvolle Bibliothek, ſein ein ziger Veſitz, wurde von einem Parteigenoſſen in und auſ feinem Speicher in Aufbewahrung gegeben. Trotzki wollte in Zürich das Ende des Krieges wurde gegen abwarten, öffentlich aber ausgewieſen, weil die deutſchen Kriegshetzer ihrer ſtrengen Wahrung der Neutralität peinlich war. Er ging deshalb nach Paris, wo er eine ruſſiſche Zeitung herausgab, in der er gegen die ruſſiſchen und franzöſiſchen Kriegshetzer wet terte. Das ließ ſich naturlich die Regierung nicht gefallen und ſteilte falls einen Ausweiſungsbeſehl zu. Trotzki wan— derte weiter, nach wo es ihm nicht au— ders erging als in Frankreich und in der Schweiz, weil er ſofort gegen die Kriegshetzer in allen kriegführenden Ländern auftrat. So ließ er denn Europa hinter ſich und ſchiffte ſich nach Newyork ein, ſtets unter den drückendſten Gehd— ſorgen. Er ernährte auch in Ameriba ſeine Familie durch den Ertrag ſeiner Feder, indem er für ruſſiſche und jiddiſche Blätter Artikel franzöſiſche ihm gleich— Spanien r ſchrieb, in denen er ſeine revolutionären Ideen predigte. Da er davon ſeine Familie aher nicht ernähren konnte, ſo ſchrieb er auch andere Zei— tungsauſſätze, hier und da auch in deutſcher Sprache für die„Newyorker Volkszeitung“, ein unbedeutendes deutſches Blatt. Auch trat er in der Bowery als Verſammlungsredner unter ſei— nen Landsleuten auf und propagierte ſeine ſo— zialiſtiſchen Theorien. Sogar als Fihmſtatiſt ließ er ſich anwerben, um ein paar Dollars zu verdienen. Das alles dauerte aber nur ein paar Monate. Als die ruſſiſche Revolution aus- gebrochen war, ſchiffte er ſich mit ſeinen jörſgen an Bord eines norwegiſchen Damp— f um über Chriſtiania und Stockholm nach Rußland zu gelangen. Aber in Haliſfat wurde er von den Endländern an Bord geholt und feſtgeſetzt. Man erinnert ſich, daß darob neuen Machthabern in Petersburg ein Sturm der Eutrſtüung losbrach. une deſſen Druck die engliſche Regierung TrotzkMie Wei⸗ terreiſe geſtatten mußte. Der Manu, der ſich für ſeine Freilaſſung beſonders ins Zeug gelegt hatte, war— Kerenſti. Sechs Monate ſpäter mußte Kerenſki vor den Bolſchewiſten ins Aus— land fliehen. und Trotzki zog neben Lenin als Diktator in den Kreml zu Moskait ein. bei den Leo D. Verſpiechen Die Gemeinde Biernheim, die durch Abtretung des Waldes und die Erfüllung der ſonfiigen großen Aufgaben auf ſozialpolitiſchem Gebiete große Opſer zu bringen hat, kann den ihr durch die Entztehung der Bauholzrente ent⸗ ſtekenden Auefall nicht erſetzen. Die fehlenden Einnahmen aus den Waldungen mochen die Um⸗ legung der Ausgaben auf die geringen Steuer- objekte notwendig ſodaß die Gemeinde nicht in der Lage iſt, größere Mittel für den Wohnungs⸗ bau aufzubringen. Die Zuxückſtellung der Neu⸗ bautäulgkeit auf beſſere Zeiten würde jedoch geradezu kataſtrophal wirken und die Elnwohner ſchweren Gefahren ausſetzen. Die Hauptverſammlung der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft verbindet mit dieſem Einſpruch das berechtigte Venangen auf Wiederherſtellung der früheren Leiſtungen des Staates aus den Waldrezeßverträgen und erſucht die verantwort⸗ lichen Regierungen u. Volksvertretungen dringend, den Geboten der Gerechtigkelt zum Siege zu verhelfen.“ Viernheim, den 11. Februar 1925. Im Auſtrag Alter, Vorſitzender des Aufſichtsrats. 5 . 0 Eingeſandt. Für Einſendungen unter dieſer Rubrik übernimmt die Rebaltien außer der preßgeſetzlichen leine Verantwortung. An den Vorſitzenden des Vereins der Hundefreunde, Herrn Rechtskonſulent Johannes Engel, hier. Mit Ihrem Eingeſandt, die Hundeſteuer für 1925 betreffend, haben Sie beim derzeitigen Gemeinderat kein Glück, denn derſelbe hat für Ihre phlloſophiſch-pſychologiſche Hundeſteuerbe⸗ trachtung kein Verſtändnis; auch werden Ihre Herzensergüſſe, die einem liebevollen Hundeherzen alle Ehre machen, wenig Eindruck binterlaſſen, denn der Gemeinderat iſt ja, wie's im Volks⸗ mund heißt, Schimpf und Schand gewohnt. Geradezu rührend iſt Ihr Eintreten für die armen Hundebeſitzer— dle beſitzloſen Hundebe⸗ ſitzer, die ihren Hund als einziges„eigen“ nennen. In dieſen Fällen wird auch der Gemeinderat von Viernheim das größte Verſtändnis und Entgegen⸗ kommen zu igen, denn— gleiches Recht für alle iſt immer oberſter Grundſatz— und wird dem Betreffenden zum Schutze ſeines Eigentums, für den Bewachungshund von der Gemeindehunde⸗ ſteuer befrelen. Merkwürdig iſt, daß Sie zu Ihrem Artikel Material aus allen Winkeln Deutſchlands zuſammenſtöbern— bleiben Sie doch hier— warum in die Ferne ſchweifen— Ste überſehen ja ganz die wirklichen Tatſachen. U f wie ſieht's da aus? mitgefüttert werden? Faſt jeden Tag kann man doch in allen Zeitungen kleinere und größere Artikel leſen über den kraſſen Unterſchied der Lebenshaltungskoſten gegenüber dem Arbeitseinkommen— und wo noch Kurz⸗ arbelt oder gar Erwerbsloſigkeit eingetreten iſt— Muß da noch ein Hund Andererſeits weiß der Hundezüchter ganz genau, daß man Hunde nicht allein mit Knochen, an denen vorher mal Fleiſch war, füttern kann, ſondern daß hier Reis, Hafer⸗ flocken und Milch und letztere nicht zu knapp ge⸗ armen Kinder. braucht werden. Alles Nahrungsmittel für unſere Wie iſt es nun mit der Woh⸗ nungsnot? Muß in dieſen oft engen Räumen auch noch ein Hund mit ſeinen unvermeidlichen Begleitern herumlaufen? Haben Sie ſich auch ſchon einmal klar gemacht, wie es bet dieſen hohen Lebenshaltungekoſten mit dem Bezahlen der monatlichen Miete, von den anfallenden Steueranteilen garnicht zu reden, ausſieht? Da kann mancher Hausbeſitzer ein Lied davon ſingen und dies erſt recht, wenn er den armen Hunde⸗ beſitzer mit ſeinem Hund ſpazieren gehen ſieht. Das Bedauern für den Staat und die Ge⸗ meinde ob des Verluſtes an Hundeſteuer iſt nicht angebracht zumal ſich dieſer in anderer Hinſicht wieder doppelt auswirkt. Hoffentlich genügen dieſe Zeilen, um die Hundebeſitzer und alle In⸗ tereffenten von dem Standpunkt des Gemeinderats zu überzeugen und wird eine weitere Erwiderung in dieſer Angelegenheit nicht mehr erfolgen. Ein Mitglied des Gemeinderats. Achtung. Haben Sie ſchon einmal darüber nach⸗ gedacht wie Sie jetzt im Winter einer Krank⸗ heit ſelbſt ſehr leicht vorbeugen können. Sei es gegen Erkältung, Rheumatis, kalte Füße u.ſ.w. Kaufen Sie ſich in dem Gummi⸗ warenhaus Valentin Hock VII. Rathausſtraße 91 Teleſon 88 eine Vetiflaſche aus Gummi. Dieſelbe wird mit heißem Waſſer gefüllt und kann an jeden einzelnen Körperteil gelegt werden ohne ſich zu verbrennen. 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