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Samstags das achtſeſtige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen dandkalender.— Annahme von Abonnements täglich Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des lernſprecher 117.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Frankſurt a. M ——————. K—-—-—ẽ Anzeigenpreiſe. Die einſpaltige Petitzeile koſtet 15 Pfg., die Reklamezeile 40 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lid. Rechnung ſtehen Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 38 FFF Montag, den 28. Februar 1925 —— L abrzang Rücktritt des Kabinetts die Runrkreuſte Marr. Ein Unterſuchungs ausſchuß. Mit drei Stimmen in der Minderheit gestürzt. ge en le, oe a b tägige Erholungspauſe begeben Das Ergebnis der Abſtimmung. gute Ruf der Partei ſei ungebrochen, ihre Ak⸗ ſeine Beratungen, um rechtzeitig 1. 15 tionsfähigkeit gehobener denn je. Die Oppoſition den, ſchon um 10 Uhr vormittag Da Berlin, 20. Febr. Im Preußiſchen Landtac 5 8 5 1 0 EA e ir ee en, e 1 5 5 5 r Biſche 90 habe während der ganzen Verhandlungen in kei- beſchäſtigte ſich zunächſt mit wurde zunächſt in der Beſprechung der Regie- nem Stadium auch nur den Verſuch gemacht, ſung des Zuſatzvertrages zu dem am 1. Sept. rungserklärung fortgefahren. Allmählich aber dem Programm des Miniſterpräſidenten ein 1920 abgeſchloſſenen deutſch-öſterr. Wirtſchafts arteten ſie in perſönliche Zänkereien aus. Man eigenes gegenüberzuſtellen. Nicht einmal die abkommen. Der Ausſchußberichterſtatter wies a 1 7741 5 1 heure Belaſ er KPD. durch de dareuf hin, daß Deutſck 8 ei dieſem Al erging ſich in gegenſeitigen Korruptionsbeſchul— ungeheure Belaſtung der KPD. durch den dare if hin, daß Deutſchland bei dieſem Ab digungen, die eine ſo erregte Fort Une Tſcheta-Prozeß hſſtte die nationale Oppoſition kommen mehr der Gebende als der Empfan güne ee ee ee, Form annahmen, veranlaßt, von den T'ſchekiſten abzurücken. Auf gende ſei. Die Mehrheit des Ausſchuſſes habe daß die Sitzung unterbrochen werden mußte. die katholiſchen Inſtinkte hätte dieſer„Sieg“ der ſich jedoch trotzdem mit Rückſicht auf das be Später beruhigten ſich die Gemüter. Rechtskoalition mehr gewirkt, als dem ober-[ſondere Verhältnis zwiſchen Oeſterreich und flächlichen Zuſchauer zum Bewußtſein komme.] Teltſchlaud für die Genehmigung des Vertra Die Koalitionsparteien brauchen ſich der Nie ges ausgeſprochen. Abſtimmung. lage nicht zu ſchämen. Sie werden weiter! D gehn ik 1 kämpfen, koſte, nde wolle. Es ſei einfach. Streſe man eine Erklärung ab, in der er Das Ergebnis iſt folgendes: unmöglich, daß ſich die Zentrumsfrattion der davon ausging daß trotz aller Hemmungen 5 1 1355 Norror 11 der Deutſche N Spartei ge. 5„ Marte. N 3 t 1 Nach der namentlichen Abſtimmung werden e e der Deutſchen Volkspartei beuge. der Verteägev Die Rechtsoppoſition, die 80 imſtande ſei, ein ütſche Regierung entſchloſſen ſei, alles! eigene Kabinett auf die Beine zu ſtellen, werde tun, um die Beziehungen zwiſchen Oeſter— ſich hoffentlich im klaren darüber ſein, daß jeder ud d neue Vorſtoß eine Verſchärfung der geſamten] irgend möglich zu geſtalten. Die deutſche Zituation bringe und daß die preußiſche Hriſe ſich leicht auf das ganze Reich ausdehnen könne. die Greunzmauern 3 ſen Deutſchland und t der zweiten Um 4 Uhr nachmittags ſchreitet das Haus zur Sodaun gab Reichsaußenminiſter Dr. on Verſailles und St. Germa 519 1 11— 439 Karten abgegeben. Die Mehrheit beträgt alſo 220. Auf Ja lauten 218, auf Neiin 221. Dadurch iſt alſo das Re gierung würde es beg„wenn überhaupt Vertrauensvotum für das Kabinett abgelehnt. Auf der Regierungsſeite waren bis auf den letzten Maun vollzählig vertreten die Sozialbe- mokraten und die Demokraten. Vom Zentrum 1 1 Oeſterreich fallen lu 0 fehlten ſechs Abgeoednete: Wegen ſchwerer Er ö Dien, Zeitung“ überſchreibt! Daun würde ihre Beſprechung mit„Pyrrhus Sieg“. Dann N f klärt das Blatt, die Deutſchnationalen und die Deutſche Volkspartei hätten mit dem von ihnen bejubelten Reſultat der Abſtimmung den preu [Willrüiſchaftsg t ſei Das mi Geſich pu wichtiger krankung als entſchuldigt die Abga. Eismaun ſichaſtliche örage und Krug, zwei Abgeordnete haben ſich kürzlich krank gemeldet; die Abg. Vaugann und Roeingh, zwei Abgeordnete waren in Berlin anweſend, nahmen aber nicht an der Abſtimmung teil: die Abgg. Loenartz und von Papen. N R 5 8 dem deutſch Abkommen der Sozial in Deutſchlaud auf das äußerſte gefährdet. Ein demokr e ere 1 der di 55 145 . 7 5* 7„ 1 f dentokrat Hülfe 1 0 der die anger Kompromiß zwiſchen 2 ſchnationale und Zen- 6 1 düng, de ie angekün trum müſſe angeſichts der neuerlichen beutſch— nationalen Brüskierung als ausgeſchloſſen gel—( es folgte der Kommuniſt Stöcker, ber . 7 5 1. 0 zeinesſalls würden„ Fe nationaren erklärte, feine Partei würde gegen den Ver— Miniſterpräſident Marx erhebt ſich ſoſort und en,„ N a ene een ag ſtimmen 5 gege N N Aan N 77 el! le weiteres 5 L gas durchſetzen.! 0 en. erklärt angeſichts des Ergebniſſes der Abſtim— ohne weiteres die Landtagsauflöſung durchſetzenl. ſung, daß einer evtl. Auflöſung erſt einmal die wurde das Zuſatzabkommen zum deutſch-öſter den Rütkktritt. Lage im Reich geklärt ſein müſſe. Trotzdem keichiſchen Wirtſchaftsvertrag gegen die Stim ile N i; j herde das Zentrum keine kurzſriſtige d kurz⸗ mei der Kommuniſten angenommie Ohne Die Erklärung der Regierung wird von der werde de N rum keine kurzſriſtige und kurz ele der ommuniſten ngen men.— Oppofition mit ſtürmiſchen Kundgebungen auf ſichtige Verärgerungspolitik im Reiche treiben. Debatte wurde weiter die Verlängerung des — 9 1 0 51 8 0 1 7 genommen. Als die Tribüne in dieſe Kundge Das„Berliner Tageblatt“ zweifelt 1 Fans Haube 50 bro. bung einſtimmt, droht der Präſident mit der licht ee—— 55550 7 1 W 85 N 5 zäumung der Tribüne. nicht darau, daß am 1. März Marr wiederge Sodann trat das Haus in die wählt werden würde, um dem Parlament ſein des Houptpunktes der heutigen bisheriges Kabinett unverändert zu präſentie- ren. Marx und ſeine Partei könnten auf den Berlin, 21. Febr. Im Preußiſchen Landtag Schlag von geſiern gar nicht anders reagieren Ruhrkredite ein. Tagesor Kampfſtellung der Regierungsparteien. nämlich der ſozdem. Aüträge bezüglich ſanden geſteru nach der Sitzung Fraktionsſitzun-als dadurch, daß der bisher verfolgte Weg un Deutſchen Volkspartei ſtatt. Die übrigen Frak—— 11 5 f. 1 kurze Erklärung ab: Die Reichsregierung er tionen hielten Führerbeſprechungen ab. Die 2955 1 ee benterkt 9 8 e eis kenne an, daß eine Etatsüberſe eitung vor Regierungspauteien werden an der bisherigen 0 8 5 ee e e e liege und erbitte Judemnität. Die Re a Politit feſthalten. Marx wird, wie wir hören, bei da e Zentrum im Zeiche eine Rechtsre' rung habe von vornherein die Abſicht eine Kandidatur wieder annehmen und im Falle Hie teing e wüh end das dene in dieſe Angelegenheit ſofort dem Meichstag der Wiederwahl das gleiche Kabinett präſentie Preußen ſien Hagen ier Keen 10 n ſeinem Juſammentritt zu unterbreiten. ren. Für die Wahl des Miniſterpräſidenten iſt nens wer er En eee e ee en Abg. Dr. Hertz(Soz.): Ein deutſch der 4. März in Ausſicht genommen. wahrſcheinlich auch W die Völkspattet leben; ſreundliches Blatt des Auslandes ſchrieb au aber Luther ganz beſtimmt nicht ohne das Zen— 7 trum. Das Zentrum in Preußen gehe heute „ gen vom Zentrum, den Demokraten und ber beirrt weiter beſchritten wird. Finauzminiſter v. Schlieben gab eine je Freußiſche Zentrumsfrakti nrg je N 8. Mark u die Ruhrinduſtrie, jedes Un Die Hreußiſche Zentrumsfraktion ſordert die gegen ſeine beiden Diſſidenten v. Papen und 5. deulſche Volk getroff habe Herrn Loenartz und v. Papen zur Mandats⸗ o 8 S 8 1 glück, das das deutſche Volk getroffen habe, g Niederlegung auf 1* Loenartz vor. Sollten ſich die beiden darauf beßſ hab i 0 gung auf. rufen können, daß ſie doch nur wollten, was das](zer 5 Berlin, 20. Febr. Die Preußiſche Zeutrums- Zentrum in Reiche tue? Es gelte, ſich für große So bedauerlich ſraktion iſt heute ſoſort nach der Sitzung des! Eutſcheidungen bereit zu halten. landes iſt, ſo wahr iſt es auch.(Lauter Wider „Nreußiſeh* 98 7 a 9 rahine 1 1a] Des 11 a U 1 3 0 1 5 Lau 2* eee Landtages, in der das Kabinett, e i der Meinung daß die geſirige ſpruch rechts.) Der Weltkrieg hat die Kapital Marr ſeinen Rücktritt erklärte, zuſammengetreten., nne macht weniger Konzerne ungeheuer anwachſe Entſcheidung im Landtag den Schlußſtrich unter ncht eit!. 0 005 eee e eee 2 7 277 17 7 g(aſſe rechts: Barm 1) Wenn die Erperimente ſetzen müſſe, mit denen man in 191085 ee n f.. 1 1 2 71 8 174 1 ma eine Geſchäfſte im Ruhrkamp Preußen die einzig mögliche Entwickelung aufzu a en 5„ 15 he. e 1 4 5 5 ne e„ Mio hätte, wäre er wahrſcheinlich heute Ohr Die Fraktion ſieht nach dem heutigen balten verſuche. Falls das Zentrum deu Weg, 3 Nationalheld(Große Heiterkeit.) 8 1 2 f 9 2 8 5 zin rege 0 5 0 tonathcto. 91 5 H„Hettettett. Verhalten der Herren Lvenartz und von den es im Reich eingeſchlagen habe, in reußen 5 Kräfte N die. Papen, die durch ihr unzweifelhaft nicht betreten wolle, ſo bleibe nach der Meinung ut e e ſich bisher ſtets als ein Segen für die hieſes bittere Urteil des Es wurde nach eingehender Ausſprache eiu ⸗ ſtimmig folgender Beſchluß gefaßt: das Reich an Rhein 4 et nano 210 Sol 1 g„10 übſichtliches Fehlen bei der ent⸗ des Blattes nur die Bildung eines parteipoli 1250 e an beim ppi des pain ſcheidenden Abſtimmung weſentlich zum tiſch neutralen Veamten-Kabinetts übrig. Viel- Jnfderſtandes 8 der Reichsregierung ſchmäßh⸗ Sturz des Kabinetts Marx beigetragen ha⸗ leicht bewähre ſich bei dieſem Verſuch noch ein Hihi Stich gelaſſen wordein Nur 995 ein ben, keine Möglichkeit mehr, mit den genann— mal die perſönliche Tüchtigkeit und Autorität Zufall bing* 15 paß die ganze Sache ten Herren in der Fraktion weiterhin zu-] es Herrn Marx. gedeckt eure Im. ganzen Volt ist große ſammenzuarbeiten. Die„Deutſche Ta geszeitung“ ſetzt als pörung und Erregung eutſtanden. Man Ueberſchriſt über ihren Kommentar das Wort den Eindruck, als ob bewußt die Vorgänge „Auflöſung“ und glaubt daun feſtſtellen zu kön-⸗[bin in die letzten Wochen hinein verſchleiert nen, daß die Auflöſung von innen heraus ſchon wurden. Es iſt doch auffällig, daß ein Brief da ſei. Das Blatt erklärt dann, die Verſuchung des deutſchen Vergarbeiterverbandes vom 17. für die rechtsſtehenden Parteien ſei nach der Oktober, der ſachliche Aufklärung verlangte, llerausfordernden Haltung des Zentrums außer— erſt nach drei Monaten, am 13. Januar, bee Berlin, 21. Febr. Zum Sturz des Kabinetts ordentlich groß, ihrerſeits dis Dinge zur Land-] antwortet wurde.(Hört! hört! links.) Die Marx ſchreibt die„Germania“ in einem tagsauflöſung zu treiben. Trotzdem dürften die] Denkſchrift gibt keine Antwort auf die geſtell „Winkler, v. Campe und Pieck“ überſchriebenen Rechtsparteien nicht verſagen, wenn das Zentrum] ten Fragen. Entſcheidende 2 okumente, fehlen. Artikel, der mächtigſte Mann in Preußen ſei] nunmehr voch den einzigen Weg finden ſollte, Vor allen Dingen enthält ſie nichts über die heute Herr Pieck, der Führer der tommuniſtiſchen] der zu einer ſtabilen preußiſchen Regierung auf Zahlungen während des Ruhrkampfes, die Landtagsfraktion. Er verdanke dieſe Stellung] der Grundlage des gegenwärtigen Landtages vielleicht noch, mehr Intereſſe verdienen, als den Deutſchnationalen und der Deutſchen Volks- führen kaun. Denn Preußen ſei nun ſeit 10 die 700 Millionen. Es handelt ſich nur um partei. Für die Zentrumspartei ſei es überaus Kochen ohne wirkliche Regierung und eine ein Ablenkungsmanbver, wenn man behauptet, Sie beauftragt daher den Vorſtaud, die beiden Abgeordneten unverzüglich zur alsbaldigen Niederlegung ihrer Mandate aufzufordern. Preſſeſtimmen. 7 2: 7245— 8 Nac) Hein ö 1 21 mann ſprach u ßiſchen Staat und die ganze politiſche Situgjon g ſemann ſprach Zu digte Aufhebung der Greuzſchikanen begrüßte. geſichts des Geſchenkes von 700 Millionen f 5 Aktie dtapital um 40 Prozent erhöhen können, ſie verdienen alſo unſer Mitlei 61 erwieſen.(Lärm rechts.) 5 2 ſſchmerzlich, daß das Kabinett ihres hochverdien. euwahl könute dieſen bereits jetzt kaum mehr die ſozialdemokratiſchen Miniſter hätten zu⸗ ten Führers durch das Fehlen einiger Fraktions⸗ erträglichen Zuſtand noch um einen 3 N i glieder zu Fall gebracht worden it. Der! den Zeitraum verkän gern.. ſchen Miniſter war durchaus einwandfrei. 2 8 n 2 eich uud dem Deutſchen Reich ſo eng wie nur,„ ſeitdem ereignet, daß i 5 1 2 Sal, richtial) Die Millionen geſtiegen iſt? Fehl richtig!) Die len Volkspartei, des Zentrums, d Volkspartei. der Wirtſchaftlichen und der Bayeriſchen Volkspartei, die Denk— n delchstus Das ſtellen wir ausdrücklich feſt.(Beifall bei den Sozialdemokraten.) Die ſozialdemokrati— ſchen Miniſter jetzt verantwortlich zu machen, iſt eine Vergewaltigung der Wahrheit.(Dr. treſemann unterbrechen: Das Kabinett hat . Oktober einſtimmig den Beſchluß ge— fat mit Einverſtändnis Ihrer Partei!— Hört! rechts.) Am 20. Oktober hat eine Kabinen na ſtattgefunden, von der bisher in der Preile behauptet wurde, daß ſie die entſcheidende gecsſen ſei. Aus dem Antwort⸗ brief von Stinnes geht das Gegenteil her— vor. Am 21. Oktober hat Streſemann in ſei⸗ nem Brief an Stinnes nur von Anrechnung gewieſſr Steuern und Einſtellung aller ande- ren Zahlungen an das Ruhrgebiet geſprochen. (Hört! hört! links.) Wenn Herr Streſemann ſagt, das Kabinett habe einſtimmig etwas an⸗ deres beſchloſſen, warum fehlt dann dieſer Beſchluß in der Denkſchriſt? Und warum ſchreibt dann Herr Streſemann am 21. Oktober etwas anderes, als am 20. Oktober beſchloſſen wurde? Am 1. November erklärte Streſemann lochmals, daß keine Zahlungen vor der end— gültigen Regetung der Reichsfinanzen ge eiſtet werden.(Großer Lärm links.) Ich frage den * 22 1 N 3—„an— 1 N Miniſter, auch den Reichskanzler: Haben Sie damals daran gedack daß die Ordnung der Reichsfinanezn in wenigen Monaten vor ſich. 1 gehen würde und daß ſie imſtande ſein wür- den, in kurzer Zeit 700 Millionen dem Etat nehmen? Man ſpürt bei der Regierung Bedürfnis, daß ſie die auf ihr ruhende erantwortung auf andere abwälzen will. muruhe rechts.) Solange das Wiederaufbau— miniſterium nicht von einem ſozialdemokrati— ſchen Miniſter verwaltet wurde, war es zu⸗ ſtändig, in dem Augenblick, wo Rob. Schmidt Miniſter wurde, bezeichnete man es als unzu⸗ mung für ſich und ſämtliche Miniſter Bei den Koalitionsparteien beſtehe die Auſſaſ— Nach unweſentlicher weiterer Debatte 1 7 11 1 J ſtändig.(Lärmende Rufe bei den Sozialdemo— kraten: Unerhört! Korruption! Schieber!— Lachen rechts.) Die Regierung gibt zu, daß ine geſetzliche Grundlage für ihre Zahlungen nicht vorhanden war. Dann hätte ſie ſofort, als ſie die Zuſage der Entſchädigungen machte 7 dieſe Grundlage ſchaffen müſſen. Die Regie— rung hat geſetzlos, ja geſetzwidrig dem An⸗ ehen der Staatsgewalt in der Republik ab⸗ N träglich und auch leichtfertig gehandelt.(Leb⸗ hafte Zuſtimmung links. Zuruſe: Gewiſſen⸗ os.) Die degierung hat verkauten laſſen, daß ereintarung mit der Ruhrinduſtrie 20% Mikionen geſpart habe.(Lachen links), Regierung hat Ueberpre iſſe be⸗ Dadurch find insgeſamt 60 Millionen gezahlt worden. Am W. September hat „ Schlieben als Etatreferent im Aus⸗ ärt, daß für die Nithrentſchädigungen lionen erforderlich ſeien. Was hat ſich Summe auf 700 9 9 Furch B Dulce Aktiengeſellſchaften haben ſeit 40 Jahren ihr 0 beſonders, Herr Thyſſen, vor dem Kriege ſein Vermögen auf 200 Millionen bezifferte und ö 500 Millionen Mark hat. Wir werden im usſchuß reſtloſe A klärung über die Zah— lungen während des Ruhrkampfes ſchaffen. [Wie ſind denn die Arbeiter eutſchäbigt wor⸗ den? 7000 Menſchen ſind durch den Ruhr- kampf um ihre Exiſtenz gebracht, müſſen zum Teil hungern, bekommen keine Erwerbsloſen— unterſtützung und müſſen betteln. Die Ruhr⸗ w entſchädigungen richten ſich gegen das ganze deutſche Volk.(Lebhafter Beifall und Hände— klatſchen b ei den Sozialdemokraten.) —* 7 Vp U Abg. Dr. Cremer(D. 2 im Namen der Fraktionen der De 0 .) beantragt eutſchnationa⸗ er Deutſchen Vereinigung ſchriſt der Reichsregierung über die Repara⸗ tionslaſten uſw. und deren Erſtattung durch das Reich mit der damit verbundeſten Judem⸗— nitätsvorlage dem Hauptausſchuß des Reichs⸗ tages zu überweiſen. Die Sozialdemokraten beantragen ihrem Antrag noch den Zuſatz, daß zu Unterſuchungsausſchuß unintereſſierte Sa verſtändige zugezogen werden. Reichskanzler Dr. Luther: Ich glaube, daß jedermaun ein Jutereſſe daran hat, daß die Verhandlungen mit der richtigen Ueberſchrift verſehen werden. Aus der Denk⸗ ſchrift ergibt ſich, daß es ſich bei den 700 Mil⸗ ähnlich gro-] geſtimmt. Die Haltung der ſozialdemokrati⸗ lionen Mark u mdie Geſamtbeträge handelt, die an Entſchädiaungen im beſetzten Gebie hlt ſind.(Davan entſallen auf die Ruhr⸗ le 556 Millſoneff, Die Red.) Der ſprin⸗ nde Punkt war doch, die Arbeitsloſigkeit im beſetzten Gebiet zu verhüten und das Wirt⸗ Haftsleben in Gang zu halten.(Lärmender [Widerſpruch links.) Die Regierung hat ſich beim Abſchluß der Mieumverträge darauf ein⸗ geſtellt, vaß man ja im Frühjahr zu geordne⸗ ien Verhältniſſen kommen würde. Tatſächlich iſ der Lauf der Dinge erheblich langſamer ge— weſen. Es mußten darum andere Wege ge⸗ gangen werden, um das Wirtſchaftsleben im Induſtriegebiet aufrecht zu erhalten. Auf ver⸗ ſchiedene Zuruſe der Linken erklärt der Kanz⸗ ler ſebr erregt: Jawohl, die Reichsregierung hat es damals auf ſich genommen, das deut⸗ che Volk durch die furchtbaren Verhältniſſe hindurchzuführen.(Beifall rechts, Lärmen links. Abg. Hertz(Soz.) ruft: Warum haben Sie uns damals nicht die Wahrheit geſagt? [Großer Lärm rechts.) Nach Abſchluß des Lon⸗ doner Abkommens ging der Reichstag in die Ferien. In dieſelbe Zeit fällt die Herabſetzung der Umſatzſteuer, die Erhöhung der Beamten— gehälter; alles mußte geſchehen ohne den Reichstag. Der Finanzminiſter wollte an den Reichstag herantreten, da kam die Regie⸗ frungskriſe und die Auflöſung des Reichstages. Es wurde eine Steuerſenkung vorgenommen bhne den Reichstag. Dann mußte auch die Nuhrentſchädigungsſrage erledigt werden. ill man der Regierung vorwerfen, daß es ihr gelungen iſt, im Laufe des Jahres die Meichsfinanzen zu ſanieren?(Großer anhal⸗ tender Lärm links, Rufe rechts: Ruhe!) Die Zuſagen galten erſt für die Zeit nach der Sa⸗ nierung. Sollten wir die Zahlung verweigern, nachdem das deutſche Volk dazu in der Lage war, ſie zu leiſten? Waren die Zahlungen zu hoch? Der Reichskanzler gab dann einen zah⸗ fenmäßigen Ueberblick. Die Regierung ſei be—⸗ reit, im Ausſchuß über jede Einzelheit Aus— kunft zu geben und begrüße jede rechneriſche Nachprüfung.(Beifall und Händeklatſchen rechts, großer Lärm auf der Linken.) Abg. Frau Gohlke(Komm.) bezeichnet es als einen Schwindel, den Reichstag als eine Volksvertretung zu bezeichnen. Die Abge— ordneten, einſchließlich der Sozialdemokraten, ſſeien nur Marionetten der Schwerinduſtrie, ebenſo wie die Regierung. Abg. Dietrich⸗Baden(Dem.) hielt es für falſch, nachträglich einen erbitterten Par- teiſtreit darüber zu entfachen, wie der Ruhr— kampf hätte beſſer geführt werden können. Da⸗ mals ſei es allen Parteien darauf angekom⸗ men, Rhein und Ruhr zu halten. Bei der Be⸗ rechnung der Entſchädigungen und Kohlen— preiſe habe ſich Dr. Luther offenbar zu einſei— tig von den Intereſſenten beraten laſſen. (Sehr richtig! links.) Auch nach den Angaben der Regierung ſelbſt ergebe ſich, daß 140 Mil⸗ lionen zu viel gezahlt worden ſeien. Es würde [Aufgabe des Unterſuchungsausſchuſſes ſein, dieſes Geld zurückzubekommen, das ungefähr ede würde, um die berechtigten An— ſprüche der geſchädigten Auslandsdeutſchen zu befriedigen.(Beifall.) Ganz unerhört iſt die Bevorzugung der Großinduſtrie gegenüber der kleinen und mittleren Induſtrie.(Lebhafte Zu— ſtimmung links.) Wir werden im Unterſu⸗ chungsausſchuß verſuchen, eine Klarheit über die ganze Finanzierung des Induſtriekampfes zu gewinnen. Jetzt kommen die kleinen Leute und klagen uns an: Ihr habt von der furcht⸗ baren Finanznot geſprochen und dabei ſind unſere letzten Groſchen in viel zu großem Maße de» chtigen Großinduſtriellen zuge— ſchoben Heu Reichskanzler, nehmen Sie es nicht„Zie baben uns in eine Lage gebracht, die uns nit»nörung erfüllen muß. (Lebhafte Zuſtimmun. Wir wollen Rhein und Ruhr nicht zur Insprovinz werden laſſen, wir lehnen es aber ab, ganz Deutſchland zur Reparationsprovinz werden zu laſſen zugunſten einiger großkapitaliſtiſcher Organiſationen.(Lebhafter Beifall bei den Demokraten und links.) EEEETCCTT0T0T0000 Die drei ſchönen damals fieberhaft an 7 Or. Streſemann betonte in ſelnet Antwort an Dr. Hertz, bei der wechſelnden Haltung der Reichsregierung nach dem Ab⸗ bruch des paſſiven Widerſtandes dürfe nicht vergeſſen werden, wie ſtark die Außenpolitik damals in die Dinge hineinſpielte. Es wurde einer beſſeren Löſung der Reparationsfrage gearbeitet. An der ent⸗ ſcheidenden Kabinettsſitzung am 20. Oktober haben nicht nur die ſozialdemokratiſchen Mi⸗ niſter Schmidt und Sollmann teilgenommen, ſondern auch der preußiſche Miniſterpräſident Braun.(Hört! Hört! rechts.) Als Beſchluß dieſer Kabinettsſitzung iſt protokollariſch feſt⸗ gelegt, daß die Induſtrie aus Privatkrediten die Lieferung an Frankreich übernimmt, und dann heißt es wörtlich:„Das Reich anerkennt die Verpflichtung zur Erſatzleiſtung; die Er⸗ ſatzleiſtung kann erſt eintreten, wenn die Fi⸗ nanzen des Reiches in Ordnung ebracht wor⸗ den ſind.“(Unruhe und Zurufe bei den So⸗ zialdemokraten.) Der Vorſitzende des Deut⸗ ſchen Bergarbeiterverbandes, der ſozdem. Abg. Huſemann, hat damals in einem Brief an mich verlangt, daß die Sachleiſtungen der Induſtrie vom Reich bezahlt werden.(Hört! hört! rechts.) In der erwähnten Kabinettsſitzune beſtand Einmütigkeit. In der vorletzten Kabi nettsſitzung, der die ſozialdewokratiſchen Mi niſter beiwohnten, haben ſie allerdings Stimmenthaltung geübt, nicht aber in der er⸗ ſten entſcheidenden Sitzung.(Lebhafter Beifall rechts.) Abg. Dr. Hertz(Soz.) erwidert dem Außenminiſter. Zu der Sitzung, in der ſich am 21. Oktober die Regierung mit den Ruhr⸗ induſtriellen beſprach, iſt gerade der zuſtändige Wideraufbauminiſter der Sozialdemokratie, Herr Robert Schmidt, nicht zugezogen wor— den. Dr. Streſemann legt ſo großen Wert da— rauf, daß man den preußiſchen Miniſterpräſi⸗ denten zu der eutſcheidenden Kabinettsſitzung hinzugezogen habe. Warum aber hat man ihn nicht hinzugezogen zu den Kabinettsſitzungen, in denen über die Auszahlung der Entſchädi⸗ gungsſumme Beſchluß gefaßt wurde?(Stür— miſche Zuſtimmung links.) Der Bergarbeiter— verband hat lediglich ſein Einverſtändnis mit dem Angebot der Induſtrie erklärt, gegen Steuerſtundung uſw. Kredite zur Bezahlung der Sachliferungen zu beſchaffen. Er fordert alſo nur Steuerſtundung.(Außenminiſter Dr. Streſemann: Jawohl, Steuerſtundung uſw.! — Großes Gelächter und Lärm links.) Auch Herr Dr. Luther hat etwas Entſcheidendes in ſeiner Rede vergeſſen. Er hat die Frage zu be— antworten, warum der Bergarbeiterverband auf ſeine Anfrage vom 17. Oktober erſt drei Monate ſpäter am 13. Januar eine nichts— ſagende Antwort erhielt. Das Handeln der Regierung iſt in der Tat empörend, denn ſie wußte, daß die ganze Schwere der Sanie— rungsarbeit die Lohn- und Gehaltsempfönger getragen haben. Dieſes Meſſen mit zweierlei Maß, das die Grundlage dieſer Rechtsregie rung iſt, erfüllt uns mit Erbitterung und Em⸗ pörung.(Lebhafter Beifall bei den Sozdem.) Abg. Schneller(Kom.) hält die So⸗ zialdemokraten für mitſchuldig an dem großen Volksbetrug, den die Regierung hier verübt habe. Abg. Robert Schmidt(Soz.) bemerkt perſönlich: In der Kabinettsſitzung vom 20. Oktober wurde allerdings mit Zuſtimmung der ſozialdemokratiſchen Miniſter grundſätzlich die Notwendigkeit einer Entſchädigung für die Ruhrinduſtrie anerkannt, aber niemals wurde davon geſprochen, daß die Zahlungen unter Ausſchaltung des Reichstages erfolgen ſollten. Lediglich deshalb alſo, weil ich über die Vor— verhandlungen und Grundlagen nicht unter— richtet way, und im der Sitzung vom 1. Nov. von den ohne meine Kenntnis zuſtandegekom— menen Emwürfen vollkommen überraſcht wor— den war, habe ich mich gemeinſam mit mei⸗ nem Kollegen Sollmann der Stimme enthal— mangels gen Handels- und Induſtriebeiräte der Länder u. gegeben war.(Hört! hört! bei den Soz demokraten.) Kein Menſch konnte die Verant⸗ wortung für eine ſolche Zuweiſung an die Ruhrinduſtrie übernehmen, ſolange er die Vorlage nicht geprüft hatte. Damit iſt die Ausſprache geſchloſſen. Die ee eee Die ſchweren ſozialen und wirtſchaftlichen Kämpfe der letzten Zeit haben insbeſondere in weiten katholiſchen Kreiſen lebhafte Aufmerk⸗ ſamkeit erweckt. Eine Reihe von Kundgebun⸗ gen der Chriſtl. Gewerkſchaften, der kathol. Arbeiter vereine, ſowie auch von kathol. Geiſtlichen ſind das äußere Kennzeichen dafür. Alle dieſe Kundgebungen wenden ſich an den chriſtlichen, beſonders an den katholiſchen Teil der Arbeitgeberſchaft mit der Bitte, ihren Einfluß gelteud zu machen u. ihre Meinung zu den Dingen zu ſagen, um die ſtarken Spannungen zu beſeitigen. Die Han⸗ dels- und Induſtriebeiräte der Deutſchen Zen⸗ trumspartei als die berufenen Vertreter dieſes Teiles der Unternehmerſchaft haben ſich den an ſie ergangenen Anregungen nicht verſagt, insbeſondere aus dem Grunde, weil auch ihnen daran lag, einmal in aller Ausführlich⸗ keiit ihre Meinung zu den ſchwebenden Fra⸗ gen der Wirtſchafts⸗, Sozial- und Steuerpoli⸗ tit der Oeffentlichkeit zu unterbreiten. Dies iſt kürzlich geſchehen, wo die Vorſitzenden der Provinzen zu einer Reichsausſchußſitzung in Berlſin verſammelt waren. In erfreulicher Einmütigkeit hat man in ausgezeichneter Weiſe Richtlinien für die verſchiedenen wirt⸗ ſchaftlichen Gebiete feſtgelegt, die die Aufmerk⸗ ſamkeit ſämtlicher Zentrumsmitglieder verdie⸗ nen. Es ſind die Zentrumsgrundſätze für wirt— ſchaftliche Fragen: Wir haben den Krieg verloren und ſind durch ſeine Folgen aus einem reichen zu einem armen Lande geworden. Es gilt dies einzu— ſehen und die Folgen daraus zu ziehen. Unter dieſem Geſichtspunkt nehmen wir in nachfolgenden Entſchließungen zur Wirt⸗ ſchafts-, Sozial- und Steuerpolitik der kom⸗ menden Zeit Stellung und bitten alle unſere Mitglieder in den Parlamenten des Iteiches, der Länder und Kommunen, nach dieſen Richt⸗ linien zu arbeiten. 1. Wirtſchaftspolitik. Nachdem unſere Reparationsverpflichtun— gen eine gewiſſe, wenn auch nicht befriedigende Regelung gefunden haben und damit eine Vorausſetzung für eine ruhige Entwicklung ge⸗ ſchaffen iſt, nachdem wir ferner mit dem 10. Jauuar die handelspolitiſche Freiheit wieder erlangt haben, hängt die Erhaltung und Zu⸗ ſriedenheit des Volkes und dadurch bedingt die innere Befriedung und Sicherheit des Reiches im weſentlichen davon ab, ob es gelingt, die wirtſchaftliche Entwicklung Deutſchlands wie⸗ der in feſte Bahnen zu lenken. Nur bei einer geſunden Wirtſchaft iſt es möglich, die wirtſchaftlichen Bedürſniſſe des deutſchen Vol— kes in allen ſeinen Schichten zu befriedigen u. darüber hinaus aus der deutſchen Wirtſchaft Ueberſchüſſe zu erwirtſchaften zur Erfüllung von Reparationusverpflichtungen, die das ganze Volk tragen muß. Das Erreichen dieſes Zieles mit allen Kräften zu fördern, iſt die Aufgabe der Wirt⸗ ſchaftspolitik in der nächſten Zukunft. Aus der Fülle der mit der Wirtſchafts⸗ politik zuſammenhängenden Fragen greifen wir folgende als die wichtigſten heraus und nehmen dazu Stellung: Von ausſchlaggebender Wiederherſtellung des zerrütteten Bedeutung iſt die deutſchen ten, da ir die Möalichkeit einer Entſcheidung 22. ĩͤ 2 ſtern gepflückt! Sehen Sie nur, wieviel darf ich davon mitgeben? Tunenmarktes Er muß den weitaus größten a 155 2 5 N d N wie friſch!— Alſo] Beff Das Pfund koſtet Das Haus vertagt ſich auf Mont März, 3 Uhr nachmittags. Auf der Tagesord⸗ nung ſteht zunächſt der Etat des Reichs⸗ verkehrsminiſteriums. f Ientrümsgrundsätze ih- Gittschakts-Frueef. Teil der deutſchen Produktion aufnehmen, und auf ſeiner Grundlage muß ſich der Export auf⸗ bauen. Zu ſeiner Wiederherſtellung gehört eine Vervollkommnung und Steigerung der Produktion und die Hebung der Konſumkraft. Die Hebung der Warenumſätze iſt unter den heutigen Verhältniſſen der deutſchen Wirt⸗ ſchaft beſonders notwendig, de unſere Pro⸗ dultionsmittel ſind zur Zeit be, weitem nicht ausgenutzt. Daß es nicht allein im volkswirtſchaft⸗ lichen, ſondern auch im privaten Intereſſe Pflicht jedes einzelnen Unternehmers iſt, ſein Werk inbezug auf Technik und Organiſation, ſoweit es die wirtſchaftlichen Vorausſetzungen erlauben, auf die Höhe zu bringen, iſt eine Selbſtverſtändlichkeit. Wir wiſſen, daß nach dieſer Richtung bei uns noch vieles möglich u. notwendig iſt; wi wiſſen aber auch, daß ein ſehr weſentlicher Grund für die Nichtverwirk— lichung mancher Möglichkeiten heute in dem Fehlen des kirforderſichen Kapitals liegt. Wir verkennen die Gefahren der Herein— nahme ausländiſchen Kapitals nicht, halten letztere aber zurzeit für eine Notwendigkeit, da nur dadurch wieder genügend Blut in die deutſche Wirtſchaft hineinfließt: dadurch wird auch das Ausland an unſerem Wohlergehen intereſſiert. Daneben muß aber alles gelan werden, um nach und nach wieder genügend Sparkapital im Juland zu ſchaffen, damit im Laufe der Zeit die geliehenen Auslandskavi⸗ talien zurückgezahlt werden können. Die Wie⸗ derherſtellung des Bankgeheimnmiſſes iſt hierfür erforderlich. Eine unnötige Zinspolitik der Banken muß ſich mehr als bisher und mig⸗ lichſt ſchnell den internationalen Gepflogen heiten und den Bedürfniſſen der Wirtſchaft an— paſſen. Die Organiſation der Wirtſchaft iſt durch den in der Kriegs- und Nachkriegszeit ſtark überſetzten Zwiſchenhandel aufgebläht worden. Wir ſind der Meinung, daß die überflüſſigen Teile der Wirtſchaft umſo ſchneller un gründ⸗ licher verſchwinden werden, je ſtabiler unſere Verhältniſſe werden. Durch die Kriegs- und Nachkriegszeit iſt auch die Zahl der Kartelle, Konzerne und Truſts ſtark vermehrt worden. Wir ſehen da⸗ rin grundſätzlich eine organiſche Entwicklung gewiſſer aus Notwendigkeit entſtandener Or— ganiſationsformen des Wirtſchaftslebens. Wir wiſſen zwar, daß Gebilde dieſer Art, insbeſon— dere, wenn ſie durch Geldgeſchäfte ohne genü— gende wirtſchaftstechniſche Zweckbeſtimmung zuſtandekamen, große Gefahren in ſich bergen. Andererſeits aber umſchließen ſie auch wirt⸗ ſchaftliche Entwicklungsmöglichkeiten(Verbil⸗ ligung), die nicht unberückſichtigt gelaſſen wer⸗ den dürfen. Bei der Beurteilung der Kartelle insbeſonder darf man nicht vergeſſen, daß ſie vielfach weſentlich zur Erhaltung mittlerer u. kleinerer Betriebe beitragen, daß ſie keines- wegs imer Monopolcharakter haben und viele unnötige, volkswittſchaftlich ſchädliche Schwan⸗ kungen der Konjunktur verhindern oder zum mindeſten abſchwächen. Solange dem Volke durch dieſe Betriebsformen keine Schäden zu⸗ gefügt werden, hat der Staat kein Recht des Eingriffs. Wir bejahen ein ſolches bei offen⸗ ſeres überhaupt g werden Sie nichts derartiges finden! ſichtlichen Schädigungen der Volkswirtſchaft und damit des Volkes. Die Verordnung gegen den Mißbrauch wirtſchaftlicher Machtſtellungen entſpricht unſeren Anſchauungen nicht in jeder Weiſe; insbeſondere gibt der 8 8 bieſer Ver⸗ ganzen Markt Es kommt aus Auf dem 44. Fortſetzung. Roman von Fr. Lehne. (Nachdruck verboten.) Fränze half der noch immer jammernden Emma ebenfalls auf das Wägelchen.„So, jetzt hör auf zu frennen! So ſchlimm iſt's nicht! Du denkſt bloß, du kannſt übermorgen nicht auf den Tanzboden!— Paß auf: das Fräulein da will dich auf dem Markt ver⸗ treten. Du gehſt derweilen zum Doktor. Du weißt ja, wo er wohnt. Du verrätſt nicht ein Wort hier von dem Fräulein, ſonſt erzähle ich Frau Kießling, wie ungeſchickt du warſt— wegen ein paar Weſpen vom Wagen zu fallen!“ Annelies nahm die Zügel in die Hand und die Peitſche, und fort ging es! Auf dem Wochenmarkt herrſchte reges Leben. Anne⸗ lies hatte Emma zum Arzt gebracht und nahm nun de⸗ ren Stelle ein. Mit geſchickten Händen verteilte ſie die Körbe, ordnete gefällig das Gemüſe, wie ſie es bei den anderen ſah, und harrte der Käufer, welche ſie ſehr bald anzulocken und feſtzuhalten verſtand, indem ſie die Vorzüge und die Preiswürdigkeit ihrer Ware ſo eindringlich zu ſchildern wußte, daß jeder elwas mit⸗ nehmen mußte. Und das Handeln und Feilſchen machte ihr rieſigen Spaß. „Himmel, wenn Papa oder Thora mich ſo ſehen würden!“ dachte ſie und mußte dabei laut lachen. „Hier, Madamchen, ſchöne Tauben habe ich— das Paar nur eine Mark!“ Sie batte eine junge Frau ent⸗ deckt, die ſehr intereſſiert das Geflügel betrachtete. „Was? Eine Mark? Ueberall koſten ſie nur neun⸗ zig Pfennig!“ Annelies hielt ihr ein Paar ſchneeweiße Tauben entgegen.„Sind die vielleicht ſo ſchön? Vergleichen Sie doch! Und wie ſchwer die ſind— wie Hühner! Nur mit Weizen gefüttert! Eigentlich ſollten ſie eine Mark und zehn koſten, aber ich will räumen!— So— da ſind ſie.— Und hier junge Erbſen dazu, erſt ge⸗ nur dreißig Pfennig, zwei Pfund fünfundfünfzig, drei Pfund achzig!— Die drei Bündel Karotten zu zehn Pfennig gehören mit dazu— und Peterſilie? Natür⸗ lich, die geb' ich Ihnen drauf!“ Eilig rechnele ſie den Betrag zuſammen, und wäh⸗ rend ſie der Käuferin alles ins Netz packte, pries ſie einer anderen ſchon wieder ihre jungen, butterzarten Kohlrabi an, die friſchen Eier, den guten Käſe. Nicht weit von ihr ſtanden ein älterer und ein jüngerer Herr. Beide hatten ſchon eine geraume Weile das reſolute Mädel beobachtet, das in dem hellblauen Leinenkleide, über das ſie die ſchon recht abgenützte Geldtaſche geſchnallt hatte, und in dem weißen Kopf⸗ tuch über dem Wuſchelhaar zum Anbeißen appetitlich ausſah. „Das iſt doch unſere Emma nicht! Das iſt— das iſt doch—“ Der ältere der Herren wollte näher treten. Aber der andere faßte ihn am Aermel.„Nicht, Va⸗ ter, warte noch!“ Die Stimme verſchlug ihm., Er war ganz blaß vor Erregung. Wie kam nur Annelies hierher? Er ſtand vor einem Rätſel. Jedoch mit ſeliger Freude ſah und hörte er ihr zu, wie ihr alles ſo flink von der Hand und vom Mund ging, als habe ſie bisher weiter nichts getan als Grünzeug verkauft. Der alte Kießling trat an ihren Stand. Sie wurde ein wenig rot, lächelte aber ihr reizendes Lächeln und tat ganz fremd. „Was wünſchen der Herr? Schöne Brathühner ge⸗ fällig!“ Mit der weißen, gepflegten Hand hielt ſie ihm ein ſauber gerupftes Huhn entgegen.„Nur zwei Mark fünfzig das Stück.“ „Sind Sie aber teuer! Ich denke, mit einer Mark fünfundſiebzig iſt das magere Ding auch bezahlt!“ Sie war entrüſtet. n Das glauben Sie wohl ſelber nicht! Ich itte Sie, Herr, kann es iwas Seesburg von Kießlings, und das ſagt alles! Die beſte Ware weit und breit! Darf ich's einwickeln? Ueber⸗ raſchen Sie die Frau Gemahlin damit— ſo, zwei Mark fünfunddreißig, weil Sie es ſind!— Und hier habe ich noch ſchöne Erdbeeren, das Pfund eine Mark, ausgezeichnet zu Bowle! Ich packe ſie Ihnen mit ein. Butter und Käſe darf ich dem Herrn wohl nicht an⸗ bieten? Aber hier dieſen Blumenſtrauß, dieſe Roſen, nehmen Sie als Zugabe.“ Der alte Herr ſchmunzelte. Fritz aber konnte ſich nicht läuger beherrſchen. Er trat dicht zu ihr hin.„Annelies!“ ſagte er leiſe mit bebender Stimme. Sein Vater aber hatte es doch gehört. Ein Zug des Begreifens glitt über ſein Geſicht. Er nickte zwei⸗ mal wie beſtätigend vor ſich hin, tat aber, als be⸗ merke er die kurze Zwieſprache des Sohnes mit der jungen Verkäuferin nicht. „Na, Fräuleinchen, wenn Sie wirklich ſo billig ſind, wie Sie ſagen, dann packen Sie mal den ganzen Kram hier ein und ſchicken ihn nach den„Drei Ra⸗ ben“— oder vielmehr, bringen Sie alles ſelber hin! Ich zahl's Ihnen dort!“ Der alte Kießling hatte ſeine helle Freude gehabt und brummte noch leiſe vor ſich hin, während ſie nach dem Hotel gingen. War das eine Komteſſe Bernhau⸗ ſen, die ſich bisher nur auf dem Parkelt der Salone bewegt hatte? i Als ob ſein Sohn dieſem Gedankengange gefolgt wäre, ſagte der:„Könnteſt du dir die Helma Suder⸗ leith hier vorſtellen?“ „Nee, mein Junge!— Aber ſag' eine: wußteſt du das!“ „Keine e Vater!“ f „Tolles Mädell Aber mir gefällt's!“ Er ewin⸗ kerte mit den Augen.„Sa wa wegen der Kleinen dork ſo gegen di derleith 9 ortſeth mir nur das Helma u⸗ mal, Junge, biſt du ei⸗ 5 ch e lichkeiten, die Förderung der Wirtſchaft und die Verbilligung ihrer Erzeugniſſe unmittelbar zu unterſtützen. Sie liegen beſonders in ſeiner Zollpolitik, in ſeiner Steuerpolitik und in ſei⸗ nem Einfluſſe auf die Geſtaltung der Eiſen⸗ bahn und Poſttarife. Die Eiſenbahntarife ſind in ihrer heutigen Höhe und Form ein ſtarkes Hemmnis für die Wirtſchaft; insbeſondere die auf lange Trans⸗ gortwege angewieſenen Induſtrien der Rand⸗ zebiete leiden unter ihnen. Es iſt dringendes Erfordernis, daß dieſe ſo weit wie möglich, durch die Tarifgeſtaltung unterſtützt werden. Die in großen Notzeiten berechtigten Ein, griffe des Staates in die Wirtſchaft müſſen nach eingetretener Stobiliſierung wegfallen Wir denken dabei insbeſondere an die Woh gungszwangswirtſchaft, die unter notwendiger Berückſichtigung berechtigter Mieterintereſſen ſobald wie eben möglich abgebaut werder jut e Steuern und ſoziale Abgaben betragen noch ein Vielfaches der Vorkriegszeit. Die Steuern ſind ungefähr acht⸗ bis zehnfach ſo hoch wie 1913, die ſozialen Abgaben betragen etwa das Doppelte. Es liegt auf der Hand, daß dadurch eine Verteuerung der Produktion und daraus folgend einerſeits eine Einſchrän— kung des Innenmarktes und andererſeits eine Erſchwerung des Exports hervorgerufen wird. „Ein äußerſt wertvolles Mittel für die He— bung der Wirtſchaft iſt die Vermeidung von inneren Reibungen, die Kraft- und Wertever⸗ luſte bedeuten. Dies gilt insbeſondere für das Verhältnis von Arbeitgebern zu Arbeitneh— mern. Die ſeeliſche Einſtellung der Arbeiter iſt ſo zu geſtalten, daß größtmögliche Produktion gewährleiſtet iſt. Wir haben unſere Anſicht über dieſe ſozialpolitiſchen Probleme, insbe— ſondere über Lohn- und Arbeitszeitpolitik, die aber eben ſo ſehr Probleme der Wirtſchafts⸗ politik ſind, in unſerer ſozialpolitiſchen Eut⸗ ſchließung niedergelegt. Alle von uns angedeuteten Mittel zur Förderung der Produktion ſind eben ſo ſehr Faktoren zur Hebung der Konſumkraft. Eins bedingt das andere, und es kann keinem Zwei⸗ fel unterliegen, daß dieſe Maßnahmen in ihrer Geſamtheit im weſentlichen Maße eine Belebung des Innenmarktes erreichen werden. Auf dieſen inneren Markt muß ſich die Ausfuhr aufbauen. Grundſätzlich eine wirt⸗ ſchaftliche Abſonderung der Völler von ein⸗ ander anzuſtreben, halten wir für unrichtig u. gefährlich. Infolge der ungleichmäßigen Ver⸗ teilung der Rohſtoffe in der Welt, iſt der Fort⸗ ſchritt der Weltwirtſchaft an einen weitgehen— den Austauſch der Güter gebunden. Auf abſehbare Zeit muß Deutſchland we⸗ gen des Verluſtes ſeiner ausländiſchen Ein⸗ nahmequellen und ſeiner Kolonien der Aus⸗ fuhr ganz beſondere Aufmerkſamkeit zuwenden, um die für die Bedürfniſſe des Volkes not— wendige Einfuhr zu bezahlen und noch Ueber— ſchüſſe für Reparationsleiſtungen zu erzielen. Infolge der verminderten einheimiſchen Rohſtoffgewinnung iſt Deutſchland vor allem auf die Ueberſchüſſe aus der Ausfuhr von Fer⸗ tigwaren angewieſen, die deutſchen Rohſtoffe werden in der Hauptſache in verfeinertem Zu⸗ tande ausgeführt werden müſſen. 1 Die Unterſtützung der Ausfuhrinduſtrlen iſt deshalb bei den zurzeit im Gang befind⸗ lichen Handels vertragsverhandlungen beſon⸗ ders Rechnung zu tragen, ohne daß deswegen die Erhaltung und Förderung der Landwirt⸗ ſchaft, der Rohſtoffinduſtrien und ſonſtigen Gewerbe vernachläſſigt werden darf. Wenn auch bei den Verhandlungen un⸗ ſere Poſition infolge unſerer politiſchen Stel⸗ lung ſchwach iſt, ſo iſt das wirtſchaftlich nicht in gleicher Weiſe der Fall. Unſere Delegatio— nen müſſen deshalb mit zäher Energie unter kluger Abwägung aller in Betracht kommenden Verhältniſſe im Zuſammenwirken mit Vertre— tern der Wirtſchaft das Beſte herauszuholen ſuchen. Das Syſtem der gegenſeitigen Meiſtbegün⸗ ſtigung erſcheint uns für die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den Völkern als das günſtigſte. Es ſchafft möglichſt gleichmäßige Bedingungen für alle Wettbewerbsländer, gibt die beſte Sicherheit gegen willkürliche und häu⸗ ige Aenderungen der handelspolitiſchen Be⸗ ſtimmungen und vereinfacht den Grenzverkehr. Wegen der Unſicherheit der wirtſchaftlichen Verhältniſſe wird bei den meiſten Handelsab⸗ kommen eine kurzfriſtige Kündbarkeit trotz ihrer bekannten Nachteile zunächſt nicht zu um⸗ gehen ſein. Die Förderung der Ausfuhr muß auch durch die Ausgeſtaltung des deutſchen Zolltarifes angeſtrebt werden, ſoweit dies die Rückſicht auf den deutſchen Inlands⸗ markt zuläßt. Trotz aller wünſchenswerten parſamkeit bei der Einfuhr entbehrlicher i Wine iſt zu bedenken, daß im internationalen irtſchaftsverkehr ein gewiſſer Ausgleich von Ausfuhr und Einfuhr der einzelnen Völker erforderlich iſt, wenn Störungen auf die Dauer vermieden werden ſollen. Wie vollkom⸗ mener Freihandel zurzeit für uns unmöglich „ſo ſind ebenſo Hochſchutzzölle abzulehnen, r wir für alle Völter auf die Dauer als nach⸗ ilig anſehen. Ein Schutz deutſcher Wirt⸗ ftszweige, die erſt in der Entwicklung be⸗ driffen find, oder gegen ungeſunden Wett⸗ W zu kämpfen, muß in vorſichter, erziehe⸗ tiſch wirkender Form damit verbunden wer⸗ de Schluß folat.) 4 1 2 r Rn. neee 1 Tabletten * e ganz anderthalb Jahren ee eee iel gezählte Entſchädigungen. 5 Im„Berliner Tageblatt“ ſchreibt der bei kannte Redakteur Erich Dombrowski zu der von uns bereits berichteten Affäre der Ruhrentſchädigungen: ö Dr. Streſemann hat, als er von nicht das Reichskanzler⸗ amt bekleidete, den Ruhrinduſtriellen gewiſſe Entſchädigungszuſagen gemacht. Das Kabinett ſtellte ſich gutgläubig dahinter. Die Entſchaä⸗ digungsgelder ſollten ausgezahlt werden, ſo⸗ wie die deutſchen Staatsfinanzen wieder geſi⸗ chert ſeien. Ueber die Höhe wurde damals nicht geſprochen. Selbſtverſtändlich war es, daß die Entſchädigungen vom Parlament gut⸗ geheißen werden mußten. Aber das Parla⸗ ment wurde, ſeltſamerweiſe, nicht gefragt, als Reichsfinanzminiſter Dr. Luther ſoviel an Steuern theauriſiert hatte, daß den Ruhrindu⸗ ſtriellen ſchlankweg über 700 Millionen Gold⸗ mark als„Entſchädigung“ auszahlte. Erſt nachträglich erfuhr man, ganz nebenbei davon. In demſelben Augenblick, als das Reich die Dawesanleihe aufnahm, ließ die Regierung einen Betrag von beinahe derſelben Höhe in die Taſchen der Ruhrinduſtriellen fließen. Eine Denkſchrift ſoll über die Einzelheiten dieſes merkwürdigen Vorganges Auskunft geben. Oder ſollte. Die Ausgabe der Denkſchrift wurde von Tag zu Tag verſchoben und jetzt endlich, angeblich endgültig, iſt ſie für die kommende Woche in Ausſicht genommen. Unterdeſſen haben wir uns erlaubt, das Geheimnis der Ruhrgelder ein wenig zu ent— ſchleiern. Wir ſtehen erſt am Beginn unſerer Aufklärungsarbeit. Trotzdem hat ſich ſchon ſo ſoviel ergeben, daß die Ruhrinduſtrie im Jahr 1923, während der paſſiven Abwehr gegen die ſranzöſiſche Okkupation, viele Hunderte von Goldmillionen in Form von Papiermarkkre— diten und Lohngeldern für ſogenannte unpro⸗ duktive Arbeiten erhalten hat. Dieſe Kredite, wurden, wider alle kaufmänniſchen Regeln bei der täglich abwärts gleitenden Währung. nicht auf wertbeſtändige Baſis gegeben, und ſtellen ſo de facto ein gewaltiges Millionen- geſchenk an die Ruhrinduſtrie dar. Die Lohn; ſicherung desgleichen. Weniaſtens in zahlrei⸗ chen Fällen. Die Löhne für„unproduktive“ Arbeiten wurden der Ruhrinduſtrie zu zwei Dritteln vom Reich geſchenkt, und nur das letzte Drittel wurde auf Kredit, wiederum auf Papiermarkgrundlage, gegeben. Kein Menſch, zum mindeſten nicht an den zuſtändigen Stel— len, kümmerte ſich um die tatſächliche Verwen- dung dieſer Reichslohngelder für„unproduk⸗ tive“ Arbeiten. Vielfach haben die Unterneh— mer dieſes fortlaufende Millionengeſchenk der Reichsregierung dazu benutzt, um ihre Anla- gen zu ergänzen, zu erweitern, Neubauten zu errichten, Sachwerte hinzuzukaufen oder gar die Markbeträge in Deviſen umzuwandeln. In den nachſtehenden Ausführungen greifen wir einen typiſchen Fall heraus, um durch ein Bei— ſpiel zu illuſtrieren, um was für Goldmillio— nenwerte es ſich dabei gehandelt hat. Auch die großen Geſchäfte, die die Schwerinduſtrie mit der Ausgabe von Notgeld machte, das ſie während der raſenden Inflation ſchließlich mit ein paar Goldmark ablöſte, gehören hier— her. Wiederum drehte es ſich um viele Gold— millionen. Endlich ſind auch noch die Diffe— renzgewinne zu verzeichnen, die die Ruhr— induſtrie(allerdings nicht ſie allein) aus der verzögerten Abführung der Lohnſteuer an die Fmanzvevorpen erzielt har. Wenn älſß die Reichsregierung um Indmenität für die 700 Goldmillionen Ruhrentſchädigungen nachſucht müßte der Reichstag die Gegenrechnung auf; machen und unterſuchen, wie viel das Rei den Ruhrinduſtriellen bereits während des Abwehrkampfes an Papiermark⸗Krediten, an Lohnſicherungsgeldern, an geſtundeten oder erlaſſenen Körperſchafts⸗, Kohlen- und Umſatz⸗ ſteuern geſchenkt hat. Erſt wenn dieſe Gegen—⸗ rechnung aufgeſtellt iſt, wird man ſagen ton nen, wie hoch tatſächlich überhaupt noch eine Ruhrentſchädigung notwendig iſt. Wahrſchein⸗ lich wird dieſe Rechnung ergeben, daß die Ruhrinduſtriellen während des Abwehrkam⸗ pfes ein Finanzgeſchäft zu Laſten des Reiches gemacht haben, die das Mehrfache von 700 Goldmillionen beträgt, und daß die ihnen noch obendrein unlängſt ausgezahlten Entſchädi— gungsſummen ein weiteres Geſchenk des Rei— ches, über die Inflations⸗ und Lohngelder⸗ gewinne der Ruhrinduſtriellen hinaus, dar⸗ ſtellen. Und das alles in einer Zeit, da Deutſchland im Währungsſtrudel unterzu⸗ gehen drohte, da die Steuerſchraube, um die Reichsfinanzen zu ſanieren, immer brutaler angezogen wurde und Hunderttauſende von kleineren und mittleren Erwerbsunternehmun⸗ gen in dem furchtbaren Kampf ums Daſein, im Kampf um die Beſchaffung flüſſiger Gel⸗ der, untergingen. Pflicht des Reichstages iſt es, dieſes My⸗ ſterium der Ruhrgelder aufzuhellen. Man wird zu fragen haben, welche Summen die drei in Frage kommenden Miniſterien der Wirtſchaft; der Arbeit und der Finanzen für Kreditzwecke und für Lohngelder an der Ruhr von der Reichsbank angefordert und erhalten haben! Der Reichstag wird ſich dann mit der Hik des Reichswirtſchaftsminiſteriums, mit de Lohnſicherungsklaſſe des Reichsarbeitsminiſte; rlum und mit den Stahl, und Bergbaufinan zierungskaſſen des Reichsfinanzminiſterium zu beſchäftigen haben und ſich die Verzeichniſſ der Kredit⸗ und Lohngeldempfänger vorlegen laſſen müſſen. Der Reichstag wird zu fragen haben, in welchen Etatstiteln die Maitarden verluſte aufgeführt ſind, die dem Reiche au dieſen Zuwendungen an die Ruhrinduſtrie er wachſen ſind. Der parlamentari n gelegenheit gebracht werden dürfte, wird au den Status der verſchiedenen Ruhrunterneh, ungen zu prüfen, ihre Goldbilanzen durch zuſehen und zu konſtatieren haben, welche Be triebe heute, und zum Teil ſchon beim Abbru des paſſiven Widerſtandes, ihren Sachwerten und Finanzen nach beſſer daſtanden, als vor dem Weltkriege. Möglich, daß die Ruhrindu⸗ ſtrie, die bekanntlich eine weitverzweigte ge⸗z ſügige Preſſe und Nachrichtenorganiſation kemmandiert, auf ihre mehrfachen Auslands— tredite hinweiſen wird, die ſpäter aufnehmen müſſen, um überhaupt exiſtieren zu können. Nun, auch das iſt ein Kapitel für ſich. Zu un⸗ tiſuchen wäre da, welche Firmen Auslands- kredite bei Banken, die ihren Konzernen nahe— ſtehen oder angeſchloſſen ſind, aufgenommen haben. Zu unterſuchen wäre, welche Auslands ledite zwar bei fremden Banken kontrahiert, aber gleich darauf von Mittelsmännern aufe gefangen worden ſind. Zu unterſuchen wäre endlich, wo Auslandskredite ſich als notwen— dig eiwieſen, um die baulich erweiterten Be— triebsanlagen und die während der Jnflaf lonszeit an die Konzerne immer neu angeglie⸗ derten Unternehmungen für die Fortführung un überſteigerten Produktion flüſſig zu er⸗ hallen. Tieſer gaze Frageſttoſſtplex es ſich nämkich herausſtellen, daß die Ruhr⸗ industriellen ſchün während des Abwehrkam: pfes ſelbſt durch die„Kredite“ und die Lohn gelder des Reiches mehr als entſchädigt wur⸗ den, ſo könnten die ihnen nachträglich ohne Wiſſen des Parlamentes und daher geſetzlos gezahlten Entſchädigungen von über 700 Mil⸗ lionen Goldmark für die Aufwertung und füt die Entſchädigung der Auslandsdeutſchen und ver Verdrängten verwendet werden, die bis! her mit Bettelpfennigen, mit 2 vom Tauſend abgefunden wurden, angeblich weil das Reich keine Gelder für dieſe Armen und Aermſten, die alles verloren haben, übrig hatte. — — Aus Nah und Fern. Gimbsheim, 20. Febr. Eine ganze Reihe von Unglücksfällen ereignete ſich in unſerer Ge— meinde. Der Zimmermann Beck fiel in Oſt— hofen vom Baugerüſt und trug ſchwere Kopfver— letzungen davon.— Der Gärtner Valentin Schwarz fiel von ſeinem Wagen herab und erlitt ſchwere Bein verletzungen.— Der igjäheige Sohn von Peter Ackermann ſtürzte in der Scheu— ne und erlitt ſchwere Geſichtsverletzungen. Wörrſtadt, 20. Febr. Ein Kampf um den althiſtoriſchen Wallgraben ſcheint hier aufleben zu wollen. Die ſtarke Wohnungsnot hat verur— ſacht, daß aus verſchieden Kreiſen das Projekt aufgetaucht iſt, einen Teil des hiſtoriſchen 8 grabens zu Baueländen zu verwenden und da— rauf Kleinwohnungen zu errichten. Projekt begegnet nun in einem Teile der Bür— gerſchaft ſtarkem Widerſpruch, weil man den unter Deukmalſchutz ſtehenden Wallgraben unter allen Umſtuden erhalten möchte. Frantfurt, 20. Febr. Das Opfer einer Sä— belmenſur wurde der cand. jur. Ernſt Otto Rall, der frühere Vorſitzende der hieſigen Studenten- ſchaft. Durch einen ſchweren Kopfhieb ſeines Gegners wurde ihm das Naſenbein zerſchlagen und ſtarb er jetzt an den Folgen im Krankenhaus. Gießen, 20. Febr. Durch eine Maſchine über⸗ fahren und getötet wurde im hieſigen Rau- gierbahnhof der 46 Jahre alte Lokomotivführer Rau aus Limburg. Er wär von ſeiner Loko motive geſtiegen, um etwas nachzuſehen und wurde dabei von einer anderen Maſchine erfaß und getötet. Rau hinterläßt eine Witwe mit acht Kindern. Lege Dieſes Meldungen. Eine Kundgebung der demokratiſchen Fraktion. Berlin, 20. Febr. 0 Die„Frankfurter Zeitung“ veröffentlicht mokratiſchen folgende Fraktion: „An die preußiſchen Wähler! Eine Zufallsmehrheit der Rechtsparteien und Kommuniſten hat das Kabinett Marx geſtürzt und damit die Kriſe im größten Land Deutſch— lands erneut herbeigeführt. Solange die Große Koalition beſtand, konnte das Land Preußen in Ruhe und Ordnung verwaltet werden. Die Deutſche Volkspartei hat die Große Koalition aus nichtigen Gründen zerſchlagen. Sie hat ſich in Widerſpruch mit ihrer eigenen Vergangenheit und mit den Erklärungen ihrer Wortführer und Miniſter geſetzt, die die Notwendigkeit der Gro— ßen Koalition überzeugend dargetan haben. Die Deutſche Volkspartei trägt in erſter Linie die Verantwortung dafür, wenn es jetzt in Preußen an einer feſten Regierung fehlt, die die immer dringender werdenden Aufgaben löſen könnte. Die Deutſche Volkspartei trifft die Hauptſchuld, wenn jetzt bei dem bevorſteßenden Finanzaus⸗ gleich zwiſchen Reich und Ländern Preußen nur mit einem geſchäftsführenden Finanzminiſter vertreten ſein wird. Die Kriſenmacher und Mi⸗ niſterſtürzer haben es zu verantworten, daß wichtige und dringende Aufgaben, die Lebens⸗ fragen des deutſchen Volkes, der Landwirtſchaft, der Beamten, der Arbeitnehmer, kurz des ganzen Wirtſchaftsweſens berühren, nicht in Angriff genommen werden können. Die deutſche demo⸗ kratiſche Fraktion des preußichen Landtages iſt feſt entſchloſſen, mit aller Kraft an ihrer bisheri⸗ gen Politik feſtzuhalten und aus nationalen Gründen den Uebergang der preußiſchen Ver⸗ waltung an die Reaktion zu verhindern. g gan hät nicht Alt ein moraliſches, ein wirtſchaftliches, ſondern auch ein emiment politiſches Intereſſe. Sollte Kundgebung der de⸗ Die Fraktion der Deutſchen Demotratiſchen N „Halt!“ Bitte, bleib ſtehen! Arme Kinder ſtehen am Wege. Diaſpora-Kinder, Arme-Waiſen-Kommunion-Kinder! Bringſt du es übers Herz, ſie ohne Gabe ziehen zu laſſen d Für den Weißen Sonntag bitten Tauſende von armen Diaſpora⸗ kindern um ein chriſtliches Almoſen Die religiöſe und leibliche Not iſt rieſengroß. Wer kann die Kinder, die Lieblinge Jeſu, ver- Das Gebet der Kinder und ihrer Schutzengel iſt Euer Lohn! laſſen? Wohltaten ſtill und rein gegeben Sind Tote, die im Grabe leben, Blumen, die im Sturm beſteh'n, Sterne, die nie untergeh'n! Sind Sind . Geld, getragene, aber noch brauchbare Kleider, Schuhe, Geſangbücher(auch alte), Katechismen und Bibeln, Materialien(Blei, Meſſing, Staniol, etc.) ſende man an: Bonifatius⸗Sammel⸗Verein Hochw. Prof. K. Fauſtmann, Mainz, Stefansſtr. 131ll. Konto: Frankfurt M.) 61381 Quittung erſcheint im Martinusblatt. Lokale Nachrichten. * Holzverſteigerung. Die hieſige che⸗ miſche Fabrik Moenania Aktlengeſellſchaft ver⸗ ſteigert am Donnerstag, den 26. Februar ds. Ihs., vormittags 10 Uhr verſchiedene Sorten Nutz⸗ und Brennholz, ſowie Wellen. Steigerungs⸗ liebhaber werden eingeladen. Näheres im Inſerat der heutigen Nummer. » Eugel Lichtſpiele. Wir machen an dieſer Stelle unſeren Leſern bekannt, daß heute Abend das Filmwerk„Mutter“ zum letzten Male aufgeführt wird. Dieſes Filmwerk verdient von jedermann geſehen zu werden. * Kappenabend. Wir machen auf den morgen Abend im gold. Stern ſtattfindenden Kappenabend der Sportvergg. Amicitia 09 auf⸗ merkſam und bitten unſere Mitglieder und Freunde um zahlreſchen Beſuch. Es iſt lürmende Faſtuachtszeit Trompeten ſchmettern und Geigen ſingen. Die Säle ſind überfüllt von tanzenden Paaren, die Jugend lacht, die Alten ſind wieder jung, die Flaſchen knallen, es ſind Tage jauchzender Luſt, voll Tollheiten und Uebermut. Es iſt lärmende Faſtnachtszelt. Noch zwel Tage ſchmettern Trompeten, ſchwingt Prinz Karneval ſein Szepter. Und wenn dle Tollheit am höchſten iſt— da drängt ſich plötzlich unter die ausgelaſſene Menge die Kirche Gottes und gebietet der tanzenden Welt ein Halt. Es ſallen Maskenkleld und aller Flitter⸗ kram, es ſchweigen Trompeten und Geigen, das Lachen und Scherzen verſtummt. Eln grauer Aſchermittwochmorgen ſtreift er⸗ barmungslos der unnatürlichen Welt den falſchen Glanz ab. Und in der Ferne wird ein Kreuz erhöht.— Der es einſt hinauf nach Golgatha geſchleppt, kommt alle Jahre wieder mit ſeinem Kreuz und ſtellt es vor die Menſchen. Und ob ſie geſcherzt und gelacht, getanzt und getollt haben, ſte müſſen Halt machen vor den gezimmerten Balken. Der Kreuzträger kommt, klopft an unſere Türe und kündet uns die Faſtenzeit. Er klopft an alle Türen. Doch nicht überall wird aufgemacht. Die am lauteſten Faſtnacht felerten, wollen am wenigſten vom Faſten wiſſen. Und doch will das Klopfen auch an deren Seelentüren nicht verſtummen. Jahr um Jahr klopft es wleder. Der Kreuz⸗ träger iſt ein guter Hirte und will alle Schäflein für ſich haben. Die Geigen ſchweigen und der Lärm ver⸗ ſtummt. 3 Und in der Ferne wird ein Kreuz erhöht. Die größte Werdekraft ist die Zeitungs-Anzeige zur richtigen Zeit in der richtigen Abfassung in der richtigen Form in der rieten Zeitung em anne vnc U 5 pr