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Den Fußboden des Veſtibüls und des an ſchließenden Saales deckt ein ſchwarzer Tep pich. Schwarze Draperien verhüllen die bunte Delrration. Unter dem gleichfalls umflorten Kronleuchter ſteht der Tiſch mit dem Buch, in das zieh die vielen Hunderte eingezeichnet ha ben, die ihre Teilnahme perſönlich ausdrücken wollen. Auf einem anderen Tiſchchen mit einem Trauerflor liegt ein Strauß, der von einem Flugzeug des Aero Lloyds mit einem kurzen Gruß aus der Luft abgeworfen wurde Auf einem Sockel, dem Eingang gegenüber, ſteht das Bronzebildnis des verſtorbenen Reichspräſidenten mit einem leinen Strauß aus Lorbeer und Maiglöckchen geſchmückt. Im Arbeitszimmer, an der Stätte des Wirkens des Reichspräſidenten, ſteht neben ſeinem Schreibtiſch der braune Sarg auf ſchwarzem Sockel mit den ſterblichen Uebe. Auf dem Schreibtiſch liegt noch die große Hornbrille auf dem aufgeſchlagenen Buch, in dem der Reichspräſident kurz vor ſeiner Fahrt ins Sanatorium geleſen hatte: Die Verfaſſung des Deutſchen Reiches. Den Sarg deckt die Flagge des Reichspräſidenten mit dem Weichs— adler. Unbeweglich wie Figuren aus Erz ſtehen die vier Unterofſiziere des Wachregi— ments Berlin, das die Toten wache ſtellt. Alle halbe Stunde löſen ſich die Poſten geräuſchlos ab. Am Fußende des Sargs liegt der Kranz der Reichsregierung aus Lorbeer und Kallas. Ein großer Kranz aus weißem Flieder mit der Gonn⸗ und Fetertage.— Bezugs andkale der Dichter vorſchlägt. * rreſten Eberts. einer Schleife mit dem Namen Luiſe iſt der letzte Gruß der Gattin des Verſtorbenen. Auf einer Schleife zu einem großen Kranz aus Kiefernzweigen und gelben Mimoſenblumen ſugen die Kinder des Verſtorbenen„unſerem lieben Vater einen letzten Gruß.“ Zahlreich und unüberſehbar ſind die Blumenſpenden, die jetzt fortgeſetzt im Reichspräſidentenpalais eintreffen, die letzten Grüße und Verehrung eines Volkes, das ſein Ober— haupt verlor. 12 15080 7 Weitere Teilnahmekundgebungen. Berlin, 2. März. Reichstagspräſident Löbe begab ſich heute vormittag in Weglei— tung des Vizepräſidenten des Reichstages, Dr. Rießer, und des Direktors im Reichstag, Geheimrat Galle, zu der Frau des Reichs— präſidenten Ebert, um ihr das Beileid des tages auszuſprechen. Reichstagspräſident Löbe und eine Reihe von Reichstagsabgeordneten werden an der Ueberführung der Leiche nach Heidelberg teilnehmen um dort am Donners— tag den Beiſetzungsfeierlichleiten beizuwoh— nen. Ramſay Macdonald richtete ſolgen— d. Telegramm an Frau Eber t:„In einer Trauer, die ich nicht in Worten faſſen kann, über den Tod meines alten Freundes, ſende ich zugleich im Namen der Parlamentsſraktion der Labour Party mein herzlichſtes Beileid. Nicht allein Deutſchland, ſondern Europa ha ben einen weiſen und geduldigen Diener ver— loren. Berlin, 2. März. Bei der Witwe des Reichspräſidenten, beim Reichskanzler und beim Reichsaußenminiſter ſind bisher u. a. folgende Beileidstelegramme eingetroffen: vom öſterreichiſchen Bundespräſidenten, von den Königen von Italien, England, Schwe— den, Dänemark, Spanien, König Fuad von Aegypten, vom Kaiſer von Japan denten der Vereinigten Staaten von Nord⸗ amerika, Braſilien, Mexiko, Portugal, Grie⸗ chenland, Litauen, Maſaryt und Tſchitſcherin. Die Königin der Niederlande ließ dem deu: ſchen Geſandten ihr Beileid ausſprechen. Fer⸗ ner wurden von den Botſchaftern und Geſand— ten folgender Länder Handſchreiben überge— ben: Frankreich, Spanien, Japan, Schweiz, China, Dänemark, Oeſterreich und Griechen⸗ land. Ferner iſt ein Telegramm der Regie⸗ rungskommiſſion des Saargebiets im Reichs außenminiſterium eingegangen. * Gerhard Hauptmann zum Tode des Reichs- präſidenten. Berlin, 2. März. Gerhard Hauptmaun drahtet der„Voſſ. Ztg.“ aus Rapallo:„Wird man den erſten Reichspräſidenten feierlich im Dom aufbahren und ſomit dem erſten Ver- treter der deutſchen Nation die Ehre erweiſen, die wir Teutſche ihm ſchulden?“ Dazu bemerkt die„Voſſ. Ztg.“: Dieſe An: eugt der Eindruck, den das DU das achtſeitige er.— lltuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne reis monatl. 1.50 Mark frei ins Unnahme von Abonnements täglich 3 Anzeigenpreiſe. abgeſtuſter Rabatt. vorher.— Inſerate Mittwoch, den 4. März Die einſpaltige Petitzeile koſtet 15 Pfg., 9 Annahmeſchluß für Inſerate und Notſzen vormittags 8 Uhr, größere müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei u Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankſurt a. M die Reklamezeile 40 Pfg., bei Wiederholung Artikel einen Tag Ausnahme derjenigen, die in lſd. Rechnung ſtehen ud des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 —— N 1925 — 42. Jahrgang renden Geiſter der Nation macht. Der einfache Siun des Heimgegangenen hat freilich in ſek— nei letzten Willen Ovationen verwahrt, die 1 9* Die Trauerfeierlichleiten. Berlin, 3. März. Der amtliche preußiſche Preſſedieuſt teilt mit: Zum Gedächtnis Reichspräſidenten findet auf Einladung des preußiſchen Miniſters für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung am Mittwoch 12 Uhr in der Oper am Königsplatz für Schüler und Schüler— innen der Oberſtufe der Höheren Großberliner Lehranſtalten und der oberſten Klaſſen der Volks⸗ und Mittelſchulen eine Feier ſtatt. Die Gedächtnisrede hält Miniſter Prof. De. Becker. Kapelle und Chor der Staatsoper unter Leitung des Generalmuſikdirektors Klei ber wirken mit. Die Trauerfeier der Reichregierung ür den verſtorbenen Reichspräſidenten, die am Mittwoch um 3 Uhr nachmittags im Trauer— hauſe ſtattfindet, beginnt mit dem Trauer marſch aus der„Eroica“ von Beethoven, den das Orcheſter der Berliner Staatsoper unter Leitung von Erich Kleiber ausführt. Es ſolgt ein Trauergeſang aus dem 16. Jehrhundert aus dem 75. Pſalm, an den ſich die Rede des Reichskanzlers Dr. Luther anſchließt. Zu letzt ſingt der Chor der Staatsoper das Grab lied von Karl Maria von Weber. Sodann ver— D 1 ö U 0 ö ö ö ſammelt ſich der Teil des Trauergefolges, dem Zulaß für die konnte, im Hoſe, wohin der Sarg unter zarts„Maureriſcher Trauermuſik“ do! ohne Ueberdeckung altarartig ausgeſtatteten Trauerwagen geführt wird. Um 4 Uhr erfolgt in der Wilhelmſtraße, deren oberer Teil ent ſprechend abgeſondert iſt, die Trauerparade der Reichswehr. Sie wird kommandiert von Generalmajor Siehr, Kommandant von Berlin und beſteht aus einer preuß. Schwa— dron und einem Infanterie-Bataillon. das au, je einer preußiſchen, bayeriſchen, württember— giſchen und badiſchen Kompanie gebildet wird, einer Küſtenabwehrkompauie und einer Batterie. Mo * Trauerlundgebung im preußiſchen Landtag. Berlin, 2. März. Zu einer Trauerkund— gebung für den verſtorbenen Reichspräſidenten tritt der preußiſche Landtag entſprechend einem Zeſchluß des Aelteſtenrats heute nachmittag 2 Uhr im Plenarſitzungsſaale zuſammen. Gedächtnisrede hält Landtagsp' ſident Ba r— bhels. 2 ie Die Trauergeläute in Köln. Köln, 2. März. Der Herr Kardinal hat folgende Verordnung erlaſſen: Aus Anlaß des Todes deutſchen Reichspräſidenten ver— ordne ich, daß Mittwoch, den 4. März, mit⸗ tags 12 Uhr, ein Trauergelänte mit den Glok— ken ſämtlicher Pfarr- und Filialkirchen fiat! findet. des Der Erzbiſchof von Köln Karl Joſef Kardinal Schulte. * — — Trauertag in Sachſen. Feier im Hauſe gegeben werden Dresden, 2. März. Der ſäch ſiſche Landtag wird am kommenden Donnerstag eine Trauerkundgebung für den verſtorbenen meichspräſidenten veranſtalten. An demſelben Tage werden auf Anordnung der Regierung in allen Schulen des Landes Trauerſeiern ab gehalten. * Trauertag in Baden. Karlsruhe, 2. März. Das badiſche Staats miniſterium hat in ſeiner heutigen Sitzung be ſchloſſen, daß am Donnerstag, den 5. dem Tage der Beiſetzung des Reichs pr 6 ſidenten, in Heidelberg die ſtaatlichen Bü ros geſchloſſen werden. In den Schulen fin den am Donnerstag früh Trauerfeiern ſtatt, nach deren Beendigung der Unterricht geſchloſ— ſen wird. An der Trauerfeier in Berlin wird der badiſche Staatsvräſident, Dr. Hellpach, teilnehmen. Dieſer hat dem Reichskanzler als dem ſtellvertretenden Reichspräſidenten und Leiter der Reichsregierung die Teilnahme der badiſchen Regterung perſönlich ausgeſprochen. Die Mitglieder der badiſchen Regierung und der Landtags präſtvent beſtcigen in Wein heim den Trauerzug, der Heidelberg gegen halb 10 Uhr ankommen ſoll. * Der März, ahre des RNeichspräsi ſetzung des Reichspräſidenten 5. März für Heſſen als allgemeinen Trauertag zu kennzeichnen, haben an dieſem Tage alle ſtaatlichen und kommunalen Büros geſchloſſeu zu Ferner ſind an dieſem Tage Art Muſikveranſtaltungen ſowie ſonſtige öffentlichen Luſtbarleiten, Schauſpiel 1d Lichtbildervorſtellungen verboten. In Schulen des Lande findet am Donnerstag Trauerfeier ſtatt, danach wird Unter geſetzt. der B ten in Heidelberg werde und vom ag die etwa 20 Abgeordne wird von Regierung ein vom Landtag niedergelegt werden, mit Schlei ſen in den Reichs- und Staatsfarben und der Widmung:„Dem erſten deutſchen Reichspräſi denten in dankbarem Gedenken. Der Landtag Vo Auch 7 Vol in Heidelberg, den jede einſchließlich der An ng des Reick präſiden— heſſiſchen rei Präſidenten ſo eiſetzu u die Miniſter, Lan d wie der heſſiſchen Kranz ksſtaates“ ſozialde— nieder— nimmt S Spa⸗ die wird Kranz Reichsbannergruppe der Bildung Andere des heſſiſchen mokratiſche Fraktion legen. hieſige einen de Reichsbanner— ſigen Bahnhaf, Donnerstag vormittag Die Beiſetzungsfeier, iſt n liers in züge bilden wo Sonder 9,20 Uhr erwartet die um Uhr vor vollstümlicher Weiſe am wird ſi che el gedach der 16 10 ed Eine des Heſſiſchen Landtages. Darmſtadt, 2. März. Heute nachmittag 4 Uhr hielt der Heſſiſche Landtag bei abgeblen— deten Fenſtern und ſchlichtem, grünem Trauer ſchmuck eine Trauer ſützung ab. Landtagspräſident Ade lung hielt dabei folgende Anſfrache: Meine Damen und Herren!(2 Mitglied des Hauſes erheben ſich von ihren Plätzen.) Anlaß, der den Heſſiſchen Landtag heute zuſan mengeſührt hat, iſt ein überaus trauriger. Der oberſte Beamte der Deutſchen Republik, ihr erſter Reichspräſident Friedrich Ebert, iſt plötzlich da hingeſchieden. In der Vollkraft ſeines Lebens iſt der Reichspräſident von einer tückiſchen Krank— heit hinweggerafft, herausgeriſſen aus voller Arbeit. Das ſchwer geprüfte deutſche Volk ſteht tief erſchüttert an der Bahre des Mannes, der in den Jahren ſchwerſter Leidenſchaft und bit terer Trübſal ein ſicherer und unbeirrbarer Führer war, der es vermocht hat, die Stellung des oberſten Hauptes im neu geformten Staats weſen mit Vertrauen und Hochachtung zu um rahmen. Die Aeußerungen der Wertſchätzung und Verehrung, die vom Auslande kommen wieſen uns deutlich die Größe unſeres Verluſtes den der Tod Eberts für unſer deutſches V land bedeutet. Die auf Friede und te gung gerichtete zielklare Haltung des Reichsprä ſidenten hat unendlich viel dazu beigetragen, die Kriegspſychoſe allgemach im Schwinden griffen iſt. Friedrich Ebert, der unau ö müht war, die Brücken der Freund len Nationen zu ſchlagen, war ein Patriot. Er hat ſich in ſchwerer Zeit dem terland nie verſagt, ſondern war ſtets bereit, ih! alles zu opfern. Sein geſamtes Leben und ſein Wirken legt Zeugnis davon ab. Ebert war der ſchlichte Mann des Volkes, der 18 S mann von größter Qualität er Führer einer bedeutenden poli als Republifaner if teilichkeit und Glück hatte, in per treten, war ſcher Grundeinſtellung abſoluten Gradheit und von de Wollens. Ihn leitete vor mokre Gedanke: Des oberſtes er ate! Daß dſchaft „ agats der Rechtlichk wenn war, auch allem der große de Volk Willen Geſetz! Die Reichsregierung erinnert in ihrer Trauerkundgebung mit Recht f es Ebert war, der unter Einſatz Perſönlichkeit erreichte, in den Revolution die ſammlung aus freier ſen und durchgeſührt dent ſühlte ſich ner ſeines Volkes Friedrich Eberts daran daß ſeiner ſtarken ifung der Nationalver des Volkes beſchloſ— Als Reichspräſi nur als der oberſte Die Das Leben und Wirken ſei nunmehr abgeſchloſſen. Die Geſchichte wird vieles, losgelöſt von Parteiun gen, im Rahmen des Großen und Ganzen zu würdigen haben Die Geſchichte wird ſeſtſtel len, daß es nicht in letzter Linie der großen Stgatskunſt des erſten deutſchen Reichspräſiden ten ſeiner Taktit und ſeiner Einſicht zu iſt, wenn in ſtürmiſchen das wurde. dallfen 2 0 ütſche Reich nicht zerſplittert, ſondern wieder der ſundung und dem Aufftleg eutgegengeſührt wurde. Die Geſchichte wird Zeugnis legen von der Lauterkeit des Charakters des Dab ingeſchie⸗ denen. Die Vorbedingung möge für ale kom⸗ Zeiten 4 8 5. Trürz Trauertag in Heſſen. dt, f Tag der Vei⸗ Ai menden Zeiten ſein; Das deutſche k, das das dent toner 7 aur 3 durchaus ren und hohen Regierungs Eberts retär Kellog gab die Erklärung ab, ve einſtige iſt n f Methoden burg ſgröi ten [Schiff, 1 den Gäſte hat 1 15 Macht ſtand, Wirren der] aer 1 mann S een Andenken Friedrich Eberts ehrt, ehrt ſich ſelbſt, Damit war die Trauerkundgebung beendet. * Trauerfeier für Ebert in Waſhington. Wafhinston, 2. März. Wie der Korreſpon— „B. T.“ meldet, hat der Waſhing⸗ deutſche Geſchäftsträger, Dr. Heinrich Dieckhoff, bereits mit dem Staatsdeparte⸗ ment Fühlung genommen wegen der Veran⸗ ſtaltung einer großen kirchlichen Trauerfeier für Ebert, die nächſten Freitag vorausſicht⸗ lich in der hieſigen deutſchen Kirche ſtattfin⸗ den wird. Die Waſhingtoner Regierung wird, wie jetzt ſchon feſtſteht, durch Präſident Cos⸗ lidge, die Staatsſekretäre und höchſten Be⸗ amten vertreten ſein. Ebenſo wird ſich das geſamte diplomatiſche Korps au der Feier be teiligen. In den Kreiſen des Senats werden bereits die politiſchen Folgen des Todes Eberts erörtert. Es wurde hervorgehoben, daß Amerika die Hoffnung hege, die von Ebert be folgten allgemeinen Richtlinien würden auch von ſeinen Nachfolgern eingehalten werden, Die Senatoren Borah, Owen und Copeland gaben ihrem Beileid mit beſonderer Herzlich; keit Ausdruck. Auch die Abgeordneten allet Fraktionen des Kongreſſes ſowie die Senato— beamten aller Mini— äußerten ihr lebhaftes Bedauern über Tod. Auch der neuernannte Staatsſek— er habe achricht von Eberts der ſterien niit ett tiefem Bedauern die N [Tod aufgenommen. 112 Friedrich Ebert Stiftung. in, 2. März. Der Zozialdemokratiſche rſtand hat beſchloſſen, eine Friedrich tiftung im Sinne der Lebensarbeit des Reichspräſidenten zu errichten. er Parteivorſtand im Einverſtändnis der Familie Ebert an die Mitalieder der die Bitte gerichtet, von Kranzſpenden Entſendung von Deputationen abzu- ind die dafür vorgeſehenen Beträge der Stiftung zuzuführen. Eine Berl iv hat E Eine Ebertſtraße in Karlsruhe. Karlsruhe, 2. März. Der Stadtrat be⸗ ſchloß in einer außerordentlichen Trauerſit⸗ zun eri Wallhallaſtraße von nun bisherige ſtraßſe zu benennen. * zulig, die au Ebert Flußdampfers„Präſident Ebert“. Berlin, 2. März. Heute fand in Branden- an der Havel der Stapellauf des bisher Flußdampfers Berlins ſtatt. Das über 1000 Perſonen Platz bietet, Wintermärchen getauft wer- der beim Stapellauf an— aber die Reederei Nobe— zroßboot auf den Namen„Präſident zuft. In Anbetracht der Landes- von vorgeſehenen Feierlich⸗ 0 enommen. Stapellauf des melich regung ling das bert den en Auel ———— „Berl. Tagebl.“ Briands zum YSpr Unter Bezug— Branting ſagt Briand: Zwei find dahin gegangen, zwei kroße Geſtalten der Weltdemokratie. Ebert hat immer durch den Geiſt der Mäßigung der ezei t, mit denen er gegen nationaliſtiſchen Drohungen in Deutſchland Er hat alles getan, was in ſeiner um die internationale Einigkeit herbeizuführen er hat zu jeder Zeit einen guten Willen gezeigt, Deutſchland und Frank⸗ reich einander näher zu bringen. lahme auf ze Soziatiſten nns die kämpfte. 1168 Die italienſiche Preſſe zum Tode Eberts. Rom, 2. Mär Alle Blätter heben die hohen Verdienſte derts um Deutſchland her⸗ vor.„Tribuna“ ſagt u. a.:„Und dieſer Ehren⸗ mußte die Bitterkeit erleben, noch an; Vorabend ſeines Todes von der Gehäſſigkeit der Gegner ſeinen guten Namen in. Smut gezogen zu ſehen.“„Giornale d Italia. führt aus, daß Ebert all ſeinen Geiſt und alt aufgewandt habe, um das Vaterland gegen die Hinterliſt ſehr vieler innerer und äußerer Feinde zu verteidigen. Ohne einen Ebert hätte vielleicht Deutſchlands Unabhän⸗ gigkeit aufgehört. Die Provinzpreſſe be⸗ ſäftigt ſich ebenſo würvig mit dem dal 3. (1 1 geſchiedenen Präſidenten wie die römiſche. Die Neapeler Mezzogiorno“ weiſt darauf hin, wie Ebert ſtets bemüht geweſen ſei, für deut⸗ ſche Ehre und de es Nationalgefühl einzu. bal che Ehre und deutſches Nationalgef; Entschließung treten, ſo namentlich bei der Schleſierfrage u. der Ruhrfrage.— Der Berliner Vertreter des „Mattino“ ſtellt feſt, daß die Majeſtät des Todes ſelbſt die Leidenſchaft der Gegner ent⸗ waffnet habe und daß auch die Rechtspreſſe dien, Reinheit und Lauterkeit Eberts anerkenne. . 7— 7 Sympathie der Schweiz. Bern, 2. März. In aufrichtiger Sympathien gedenkt die geſamte Schweizer Preſſe in ihren verſtorbenen Reichspräſi⸗ Kommentaren des denten. In den„Baſler Nachr.“ wird die An irittzrede Eberts zitiert und geſagt, Taktvoll und klug innen- und außen bpeſtem Können gehaten. habe er ſich in ſeine neue politiſche Pflicht gefunden. Mit ihm gehe einer der beſten Demokraten und Republikaner da— hin.— Der„Bund“ ſagt, Ebert ſei für das Ausland eine Gewähr geweſen für die Sicher— heit und den Auſſchwung Deutſchlands, eine Gewähr auch für die Aufrechterhaltung der Demokratie, für die Politik der Verſöhnlich keit und Erfüllung. Angriffe der Sowjetpreſſe. Moskau, 2. März. Die Sowjetpreſſe kom mentiert den Tod Eberts vom reinen Partei— ſtandpunkt und greift infolgedeſſen den Ver— ſtorbenen parteipolitiſch ſcharf an.— In der „Prawda“ überſchreibt Radek ſeinen Artikel „Ein Verräter aus Ueberzeugung“ und ſtell Ebert Bebel gegenüber. Bebel ſei der Inbe griff des Aufſtiegs, Ebert dagegen des Nieder— angs der Sozialdemokratiſchen Partei. Den nioch erkennt Radek die Folgerichtigkeit und die Stärke des Willens an, mit der Ebert an ſei ner Ueberzeugung feſtgehalten habe. Aehnlich ſpricht ſich die offiziöſe„Isweſtija“ aus. eee* E20 95 8 85 Die Frage der Nachfolgeſchaft. Berlin, 2. März. Die Diskuſſion über die Neuwabl des Reichspräſidenten hat in der Preſſe bereits begonnen. Irgendwelche endgültigen Veſchlüſſe liegen jedoch noch nach keiner Richtung bin vor und alle Angaben über die wahrſchein lichen Kandidaten beruhen zur Zeit auf Kom binalienen. Sicherheit ſcheint nur darüber zu befteben, daß eine laugfriſtige Vertretung, wie die z. B. der„Vorwärts“ wüuſcht, nicht in Frage kommen dürfte, ſondern daß die Wahl eheſtens erfolgt und daß bis zu ihrem Zeitpunkt Reich ranzler Dr. Luther die Vertretung auf Grund des Artikels 51 der Reichsverfaſſung ausüben wird. Unter den Kandidaten werden in erſter Dinie Dr. Tuther und Marx genannt. Letzterer als Kandidat der Linken. Die zialdemokratie dürfte auf die Aufſtellung eines eigenen Kandidaten verzichten. Es wird mehr— fach der Name Loebe genannt, der jedoch im Ernſtfall nur als ein Zählkandidat anzuſprechen ſein dürfte. Unter den in der Oeffentlichkeit und bei internen Beſprechungen erwähnten Perſön— lichkeiten tauchen außerdem noch die Namen von Kardorff, Streſemaun, Walraff, Dr. Geßler, v. Loebell und Cuno auf. Politische Umſchau. 5 Militärkomitee überreicht den Kon— krollbericht. Das Militärkomitee von Verſailles Hat geſiern vormittag das Memorandum über den Kontrollbericht der Botſchaſterkonferenz über— reicht. Dieſe wird ſich heute verſammeln, um es zu prüfen. Dr. So 2 — Daus — Die rheiniſchen Zentrumsvorſtände zur Abſtimmungsangelegenheit. Geſtern nachmittag trat unter dem Vorſitz des Juſtizrats Mönnig die Vorſtände der Rheiniſchen Zentrumspartei und des Wahlbezirks Köln-Aachen zu einer Sitzung zuſammen, um zu den Vorgängen bei der Ebert habe ſein Verſprechen als Reichspräſident nach Abſtimmung über die Vertrauensfrage für das Kabinett Marx Stellung zu nezmen. Nachdem Abg. Baumann angehört worden war, wurde nach ſaſt dreiſtündiger Ausſprache nachſtehende einſtimmig angenommen, Die Vorſtände der Rheiniſchen Zentrumspartei und des Wahlbezirks Köln-Aachen ſprechen dea Parteivorſitzenden Miniſterpräſident Marr und der Zeutrumsfraktion des Landtages ihr volles Vertrauen aus. Die Vorſtände geben ihrem leb— haften Bedauern über das Verhalten des Abge— ordneten Baumann bei der Abſtimmung über das Vertrauensvotum für das Kabinett Marr Ausdruck. Nur eine einige in ſich geſchloſſene Zentrumsfraktion kann namentlich unter den gegebenen Verhältniſſen ihre Stellung vehaup— ten. Die Vorſtände erwarten deshalb vom Ab— geordneten Baumann, daß er unbeſchadet des Rechts der Freiheit der Abſtimmung der Not— wendigkeit einer einheitlichen Aktion der Frak— tion bei künftigen wichtigen Anläſſen Rechnung trägt.“ Die Bielefelder Zentrumsartei hat nach einem grundlegenden Reſerat ihres erſten Vor— ſitenden, des Fabrikanten Anton Reiners, fol— gende zwei Entſchließungen angenommen:„An die Zentrumsfraktion des Preußiſchen Landtags! Zentrumsfraktion Bielefelds ſpricht der Preußiſchen Landtagsfraktion des Zentrums ihr volles Vertrauen aus. Sie erwartet mit vielen Hunderttauſenden von Zentrumswählern in allen deutſchen Gauen, daß die Landtagsfraktion in ſtrengſter Geſchloſſenheit hinter dem Mini— ſterpräſidenten Marx ſteht, deſſen Führung uns Gewähr bietet, daß dem Wohle des Vaterlandes beſtens gedient wird. Bedingungsloſe Treue zu den Führern der Partei iſt im Augenblick das höchſte Gebot.“—„An den Vorſtand der weſtfä liſchen Zentrumspartei in Münſter! Zen— trumspartei Bielefelds erhebt Proteſt dagegen, daß ein Abgeordneter der Zentrumspartei in Weſtſalen-Nord, Herr von Papen, Mitglied des Landtags, nach ſeiner Stellungnahme gegen die offizielle Politit der preußiſchen Landtagsfrak tion des Zentrums und trotz Aufforderung ſei tens der Fraktion die unabweisbaren Konſequen zeu nicht ziehen will. Die Zentrumspartei Bie leſelds erhebt Proteſt dagegen, daß der land wirtſchaftliche Beirat der weſtfäliſchen Zentrums partei unter Mißachtung der Beſchlüſſe des Pro— vinzialausſchuſſes der weſtfäliſchen Zeutrumspar tei das Vorgehen des Herrn von Papen billigt und ſich die Rechte einer Parteiinſtanz anmaßt, die er keineswegs hat. Die Zentrumspartei Bie lefelds verurteilt jede Betätigung des wirtſchaft lichen Beirats der Weſtfäliſchen Zentrumspar— tei in politiſchen Fragen aufs ſchärfſte und ſieh in einer ſolchen Entwicklung eine ſchwere Gerahr ffir die Zukunft der Partei.“— ſbießungen wurden einſtimmig genehmigt. Die Die Die 1 3 2 1 Beide En Parteileitung der die Parteileitung der Deutſch nationalen Deutſch nationalen Voſks partei ſetzt ſich laut„Deutſcher Tageszeitung“? nach den Neuwahlen des Parteivorſtandes ſol— gendermaßen zuſammen: Vorſitzender Dr. Winck— ler, ſtellvertretender Vorſitzender Wallraf, Diet— rich, von Kries, Schlauge-Schöningen, Mitglie— der: Meyer-Magdeburg, Graf Weſtarp,. Gräf— Anklam, Hilpert-München. Hergt, von Tirpitz; Miniſter Gärtusr-⸗München, Behrens. Huaggen— berg, Baecker, Margarete Behm, Graf Behr— Behrendorff. Gräf-Thüringen, Beißwenger, Rip pel und Annagrete Lehmann. 2* U 1 Das polniſche Konkorbat. Warſchau, 26. Febr. Der Kurjer Warzzatpſki gibt folgende Einzelheiten aus dem zwtſchen dem Vatikan und Polen geſchloſſenen Konkordat: Das Konkordat umfaßt 28 Artikel, die frau— zöſiſch redigiert ſind. Die Grenzen der Diözeſen unterliegen Veränderungen, durch die die Spu— ren der politiſchen Teilungen Polens verwiſcht' werden. Keine Diözeſe, weder lateiniſchen nech griechiſchen Ritus, wird in Zukunft über ple Grenzen des Staates hinausgreifſen. anderſeike ie wird kein Teil des polniſchen Reiches fernen einem außerhalb Polens reſidierenden Biſch ol unterſtehea. Biſchof kann nur ein polniſches Staatsangehöriger werden. Alle gegenwärtigen Biſchöfe müſſen dem polniſchen Staale den Treu⸗ zid leiſten. Ebenſo müſſen die Vorſteher dor Ordensgemeinſchaften, bisher vielſach nen; Fremde, die ſplniſche Staatsangehörigkeit be⸗ itzen. Die Etnennung der Biſchöfe ſteht dere Apoſtoliſchen Stuhl zu, der ſich jedoch vor der Ernennung verſichert, daß der polniſche Staats⸗ präſident kein Veto einlegt. Wenn einem Gelſt⸗ lichen ſtaatsfeindliche Betätigung nachgewieſen wird, muß der Biſchof auf Verlangen der ſtaat⸗ lichen Behörden ihn aus dem Amte entfernen. Die Kompetenz des päpſtlichen Nunzius in Warſchau wird auch auf die Freie Stadt Dan⸗ zig ausgedehnt. Intereſſant ſind die Beſtimmun⸗ gen über das Kircheneigentum. Jedem Bistum verbleibt eine Dotation von höchſtens 180 ha. Land, jeder Pfarrſtelle von 15—30 ha. je nach der Güte des Bodens. Wälder unterliegen die— ſen einſchränkenden Beſtimmungen nicht. Staatsgehälter für alle Geiſtlichen einer Diözeſe werden an den Biſchof gezahlt, der die Vertel— lung übernimmt. Das feſte Gehalt eines Pſar— rers ſoll monatlich 110 Zloty betragen, die Stol— gebühren kommenwie bisher dazu. Das Konkordat trägt die Unterſchriften des Kardinalſtaatsſelretärs Gaſparri, des volniſchen Unterhändlers, Abg. Stanislaus Grabſlki. Alle Blätter hehen den ungewöhnlich ſchnellen Verlauf der Konkordatsverhandlungen hervor und erktären ihn mit der Sachkenntnis des Hei— ligen Vaters in polniſchen Angelegenheiten. In den Kommiſſionen des Senats und des Land— zags ſind bereits die erſten Leſungen des Kon— ordatsentwurfs im Gange. Die Aus Nah und Fern. Gimbsheim, 2. Ein merkwürdiger Unfall hat den Landwirt Joh. Strauß betroffen Strauß rieb zur Linderung ſeiner rheumatiſchen Schmerzen ſein Bein mit Spiritus ein. Er wollte dabei gleichkeitig ſein Pfeiſchen rauchen, März. kam dabei mit dem Streichholz beim Anzünden dem Spiritus zu nahe, der in hellen Flammen aufloderte. Strauß erlitt ſchwere Brandwunden. — Von der Maſchine erfaßt wurde die Tochter des Arbeiters Maurer auf ihrer Arbeitsſtätte in der Nackenheimer Kapſelfabrik. Es wurden dem Mädchen die Fingerſpitzen der einen Hand ab gedrückt. Oppenheim, 2. März. Von einem Motorrad— ſahrer überfahren wurde ein Kind, das ſpielend dem Fahrer in die Maſchine lief und ſchwere Verletzungen davontrug. Aus Mheinheſſen, 2. März. Die Taſchendiebe in den Perſonen- und Schnellzügen machen ſich jotzt überaus unangenehm bemerkbar. Die Diebe baben es beſonders auf die verkehrsreichen Strecken Mainz—Ludwigshaſee und Bingen— Alzey— Worms abgeſehen. In der letzten Zeit wurden einer ganzen Anzahl Frauen und Mäd chen nicht allein ihre Börſen, ſondern auch Klei dungsſtücke, Mäntel uſw. geſtohlen. Bubenhauſen. 2. März. Eine 16jährige Maid von hier ſchenkte dieſer Tage Zwillingen Gwei Knaben) das Leben. Als Vater wird ein 60 Jahre alter Mann aus Zweibrücken genannt Auch ein Zeichen der Zeit! Vaihingen, 2. März. Die Frau und der einzige Slährige Sohn eines angeſehenen in guten Werhältniſſen lebenden Bürgers in Großſachſenheim wurden geſtern im Bett to aufgefundee. M7 einem Beil, das am Tatort lag, war ihnen die Schädeldecke eingeſchlagen worden. Ver Ehemann war flüchtig. Am Nach— mittag wurde er mit einem Schuß durch den Mund auf einer Wieſe bei der Metter tot auf geſunden. Er wer Mitglied des Gemeinde rats, ſtädtiſcher Waldmeiſter und langjähri— ger Fenerwehrkommandant. Die Unterſuchung hat einwandfrei den Beweis erbracht. daß der Die drei ſchönen Vernhauſens. b Roman von Fr. 52. Fortſetzung. „Gnädige Frau—“ „Sie können doch nicht leugnen, daß Sie zu Ihrem Gemälde—“ „Ich leugne auch gar nicht, gnädige Frau— jetzt, Beweiſen kann man mir aber Ihnen allein gegenüber. nichts.“ „Nein, leider nicht. So porträtähnlich iſt die„Ver⸗ ſchneite Seele“ ja nicht, daß man Sie zwingen könnte, das Bild zu entfernen.“ „Sonſt würden Sie es getan haben?“ 5 „Unbedingt!“ entgegnete ſie raſch.„Weil ich nicht ſo hüllenlos vor aller Augen daſtehen möchte.“ „Das iſt doch nicht der Fall— im Gegenteil.“ „Im Sinne des Wortes natürlich nicht. Aber ich habe Sie verſtanden, Harald Florſtedt!“ „Dann habe ich alſo recht gehabt!“ 1935„Wieſo?“ v5 Weil Sie verſtanden haben, Sie arme verſchneite Seele!“ Sie erſchauerte unter ſeiner Nähe, unter dem wei— chen Tonfall ſeiner Stimme. Da nahm Florſtedt ſie feſt an der Hand. Thora, mich können Sie nicht täuſchen. muß ich es Ihnen ſagen: Sie haben mir einſt wehe getan, Gräfin Thora Bernhauſen, haben mich ge⸗ kränkt und niedergezogen, wie es ein ſtolzer mund nur tun kann! ließ ſie ſchroff hervor. Lehne. (Nachdruck verboten.) ö S was ich habe ſagen wollen, Gräfin Thora: daß Sie in der Irre gehen, Und das nur darum, weil— doch gleichviel——1 Nur der Gedanke, daß Sie ſich ſelbſt viel weher noch getan haben, hat mich das ver⸗ geſſen laſſen, weil Sie mir leid tun, weil—“ „Kein Menſch hat das Recht, mich zu bemitleiden!“ E e eee ee nen Sie alles anders blicken! Sie erſtickt hervor. ſie ins Leben. ſind im Widerſtreit mit ſich. freier. „Gräfin einmal ſehr Und im Schwindel die Augen. Frauen- Florſtedt! der Dichtkunſt eignet. ſie will, und ſie fühlt ſie hat. Sie lacht üb n I bilde ſind, können Sie das nicht verbieten!— Kann eine Thora Bernhauſen ſich glücklich fühlen dem goldenen Käfig, in dem man ſie gefangen hält— ach, gnädige Frau, reden Sie nicht dagegen, ich glaube Ihnen ja doch nicht, denn ſonſt würden Ihre Augen leben im kühlen, froſtigen Schat⸗ ten, und draußen lacht die warme Sonne und Sie ſind jung— jung und ſchön, Thora Bernhauſen, und wenn Sie liebten, wenn der Froſt und der Schnee gefallen wären, würden Sie noch viel ſchöner ſein!“ „Was wagen Sie mir zu ſagen!“ ſtieß ſie Er lächelte und ſah tief in ihre Augen.„O erzähle Ihnen ja nur ein Märchen von einer verzau⸗ berten, gefangen gehaltenen Prinzeſſin. Traurig ſtarrt Zwei Seelen wohnen in ihrer Bruſt, Und der Befreier iſt da. zu rufen— er wartet darauf. dem, der die ſchöne Prinzeſſin gefangen hält, ſagen: „Laß deine Gefangene frei, denn ihr Herz, ihre Seele ſind doch nicht bei dir— und nur ich bin es, der ſie dem Glück, der Sonne entgegenführen kann, der nichts weiter denkt!“ Ja, das werde ich!“ Er nahm ihre Hand, ſchob das feine Leder ihres Handſchuhes zurück und drückte auf die frei gewordene Stelle ehrerbietig ſeine Lippen. Sie zitterte unter dieſer Berührung und ſchloß wie v Aber dann richtete ſie ſich hoch auf, entzog ihm die Hand und ließ ein hartes, trockenes Lachen vernehmen.„Sie ſind ein Phantaſt, Aber dafür ſind Sie ich ſehe mit Bewunderung, daß Ihr Märchen kenne ich auch— nur mit einem anderen Schluß. Ihre Prinzeſſin war⸗ tet gar nicht auf den Befreier. ſehr wohl ſo, wie ſie hantaſten Di Sie bemerkte in] den Mund. lockt! zu müſſen. halb⸗ ich 77 Füßen.“ Und ſie erſehnt einen Be⸗ Sie braucht ihn nur mühen!“ Und dann wird er an] ausſprechlich. ſoll nun werden? Ja ein Künſtler, und Ihnen auch die Gabe befürchtet hatte. Sie hat ja alles, was es ein⸗ Verkau hauſen der* rb N unterſtellt werden. Wie mit dem Vermögen ſein Later zuerſt ſeine Frau getötet, daß tötlich verletzt und hierauf durch Erſchießen ſeinem eigenen Leben ein Ende gemacht hat. Der Bewegarund iſt noch unbekannt. Barmen, 2. März. Ein furchtbares Auto⸗ ung lüſck ereignete ſich geſtern nachmittag 5 Uhr in Unterbarmen. Nach einem Fußballtournier benutzten Sportfreunde zur Heimreiſe einen ge⸗ mieteten Eintonnen Audi⸗Wagen, der mit zwölf Perſonen beſetzt wurde. Der Wagenführer war über das Fahrgelände nicht orientiert. Er nahm ſeinen Weg über die ſtark abſchüſſige, in Kurven ſich windende Ronsdorfer Straße, auf der ſich viele Menſchen befanden. Die Menge ſtob vor dem raſend hinabfahrenden Wagen laut ſchreiend auseinander. Als der Fahrer die Gefahr er⸗ kannte und bremſen wollte, verſagte die Bremſe. Am Fuß des oberen Teils der Straße über— ſprang der Wagen den Vordſtein und die Stufe und raſte über die im Zuge der Straße über den Eiſenbahnkörper ſich hinziehende Fußgänger— brücke, die am anderen Ende durch eine ſieben Meter hohe Mauer abgeſchloſſen iſt und ſeitlich zwei Treppenaufgänge hat. Von rechts betrat ein junges Ehepaar mit einem Kind im kleinen Siitzwagen in dem Augenblick die Brücke, als das Auto herauraſte und gegen die Mauer prallte. Vor den Augen der entſetzten Mutter, die unverletzt blieb, wurde das Kind ſowie der Mann von dem Wagen erfaßt, zerſchmettert und entſetzlich verſtümmelt; der Tod trat ſofort ein. Mehrere Inſaſſen des Autos flogen über die Mauer auf die Straße, kamen aber mit leichten Verletzungen davon. Von den Inſaſſen des Autos war einer während der raſenden Fahrt abgeſprungen, wobei er ein Bein brach. Die übrigen wurden zum größten Teil ſchwer ver letzt. Sechs von ihnen liegen im Krankenhaus. Der Führer ſelbſt kam mit leichten, Verletzungen davon und konnte am Abend die Heimreiſe an— treten. Der Kraftwagen wurde vollſtändig zer— trümmert. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. Deutſchlandfahrt 1925. Start und erſte Tagesetappe Köln-Ludwigs— hafen(284,2 Kilometer). Eine unabſehbare Zuſchauermenge hielt be— reits in den früheſten Morgenſtunden den Start— blatz auf dem Köſneyx Neumarkt umlagert Ge— gene 8 Uhr fanden ſich die Spitzen der Behörden, u a. der Regierungspräſident, Oberbürgermei— ſter und Polizeipräſident auf dem Neumarkt ein, begrüßt durch den Sportspräſidenten des ADAC., Architekt Bruckmayer, München, und dem Vor— ſitzenden des Motorrad-Ausſchuſſes Jockel(Köln). Mit Rückſicht auf den Todesfall des Reichspräſi— denten wurde von einer offiziellen Begrüßungs— feier Abſtand genommen und die Fahrer(von 400 gemeldeten ſtarteten 315) um 8,45 Uhr durch den Vorſitzenden des Gaues 4, Rheinland, Di— rektor Thomas(Köln) auf die lange Reiſe(3000! Kilometer) geſchickt. Nach kurzer Fahrt wurde die Oberleitung in Bonn durch den Oberbür— germeiſter Dr. Falk und den Beigeordneten Dr, Mayer empfangen. Dicht bedrängt riefen Tau— ſende von Zuſchauern den Deutſchlandfahrern ihre Wünſche zu. Kurz vor Andernach ereignete ſich leider ein ſchwerer Unſall. In voller Fahrt brach de Fontaine- Eſſen(auf Harley-Davidſon) die Ver— bindungsſtange mit dem Seitenwagen. Fahrer und Beifahrer wurden in einen tieſen Graben geſchleudert, wo der Fahrer mit gebrochenen Rippen und Schulterblatt liegen blieb. Er mußte ins Krankenhaus Andernach verbracht werden. In Worms, der letzten Kontrollſtelle des erſten Tages wurden die Fahrer durch Ober— bürgermeiſter Rahn u. Bürgermeiſter Schulte, und Beig. Winkler begrüßt. Kurz nach halb 3 Uhr trafen die erſten Fahrer im feſtlich ge— ſchmückten Ludwigshaſen ein: 1. Aufleger Alſons, Landshut(Sunbeam). 2. Voſſen Wilhelm. Dortmund(B. M. W.) 3. Fiſcher Hubert, Heidelberg(D-Rad). .Meiſe zahl Curt, Mannheim(Engl. Triumph). 5. Jung Georg, Ludwigshafen(Triumph Mod- n Erbleichen und verzog ſpöttiſch Traurig ſah er ſie an.„Thora Bernhauſen, es gibt Menſchen, die von Aufaug an für einander beſtimmt ſind— auch wenn ſie ſich im Leben nie näher kamen, ja, auch wenn ſie ſich feindlich gegenüberſtehen— wie wir! Sie wiſſen es nur nicht, Thora, aber Sie fühlen es unbeſtimmt, und darum glauben Sie, mich haſſen Und Sie könnten ſelig ſein, wenn Sie auf die Stimme Ihres Herzens hörten. den Mut zum Leben! und Sie ſind arm und bedauernswert! Thora, wir ge— hören zuſammen— eine Stunde wie dieſe kommt nicht wieder! Ich lege Ihnen mein Herz, mein 5 Hätten Sie doch So iſt alles Halbheit in Ihnen, Leben zu „Nun denn: ich danke Ihnen für Ihre Beg! kung, Herr Florſtedt! Doch ich will Sie nicht wei be⸗ Gemeſſen neigte ſie den Kopf und ging von ihm. Wie betäubt ſtarrte er ihr nach. War ihr Stolz denn wirklich das Höchſte in ihrem Leben? Hatte ſie denn gar kein Herz? Ach, und er liebte ſie ſo un⸗ Den Himmel auf Erden hätte er ihr be⸗ reitet, er hätte um ſie gekämpft, gerungen! Aber nein— ihr unbändiger Stolz und Hochmut hatten ihr verboten zu ſagen, was ſie fühlte. lebte ſie weiter im Schatten. Sechzehntes Kapitel. Drei Augenpaare ſahen ſich bang fragend an: Was Lieber „Der Juſtizrat Belling hatte ſoeben die Bernhau⸗ ſenſchen Damen verlaſſen, nachdem er ihnen ihre Ver⸗ hältniſſe klargelegt, die noch zerrütteter waren, als man Es blieb nur eine ganz beſcheidene Rente 1 0 Leben. Die Villa in der Stadt mußte dem gewiſſenlos wie date Frau gewirtſchafte e die Aufrechterhaltung der Ordnung. Poſſen In weiteren Abſtände hr abends das Groß der Teilnehmer, Preſſe⸗, Führer⸗ und Oberleitungswagen. Ueber den Verlauf der erſten Etappenfahrt erfahren wir folgendes: Die Fahrt ging bei ſchöuſtem Sonnenwetter vor ſich und glich von Köln bis Ludwigshafen einem wahren Triumphzug. In allen Städten und Dörfern, die die Deutſchlandfahrer paſſier⸗ ten, ſorgten Schutzleute und Feuerwehrleute für Leider er⸗ eigneten ſich während der Fahrt zwei Unglücks⸗ fälle. Kurz vor Andernach riß ſich der Beiwa⸗ gen des Teilnehmers de Foutaine aus Eſſen (Klaſſe 6B) los, wodurch ſich ein Rad über— die Polug; die Folge war, daß de Fontaine ſchwere nere Verletzungen erlitt und ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Ferner ſtürzte in der Nähe von Ludwigshafen ein Teilnehmer; dieſer tam jedoch mit leichteren Verletzungen davon. Abends 8 Uhr folgten die Teilnehmer der Fahrt einer Einladung der Stadt Ludwigshafen zu einem Abendeſſen, in deſſen Verlauf die Gäſte herzlich begrüßt wurden 2. Etappe(160 Kilometer). Auch in Ludwigshafen war es das gleiche Bild wie in Köln. Tauſende und Abertauſende von Menſchen wünſchten den Fahrern eine gute Weiterreiſe. Vor und hinter Pforzheim galt es, die Ausläufer des Schwarzwaldes zu überwin— den. Kontrollen wurden wiederum faſt durchweg pünktlich paſſiert. Bereits um 1 Uhr trafen die erſten Fahrer am Tagesziel Stuttgart Kein. Als erſter trug ſich der B. M. W.-Fahrer 1 Dortmund in die Liſte. Ihm folgten Wittner-Hagen auf Allright und in weiterer Reihenfolge die B. M. W.-Fahrer Bauhöfer, Stel— zer, ferner Aufleger-Landshut(Sunbeam) und der Belgier van Hobve(F. N.). Insgeſamt wa— ren bis halb 6 Uhr abend 309 Fahrer um Ziel beiſammen. Auf der Strecke waren zu dieſer Zeit noch fünf Teilnehmer. Sttecke wurde in einer Durchſchnitts-Stundengeſchwindigkeit von etwa 40 Km. zurückgelegt. Ein Unfall war wiederum zu verzeichnen, wodurch wahrſcheinlich der davon betroffene Indian-Fahrer zur Auf gabe gezwungen wird. Der Empfang in gart war überaus herzlich. Die Vorbereitungen Heidelberg. Heidelberg, 3. März. Der Trauerſonder zug wird hier zwiſchen 9 und 10 Uhr eintref— ien, ſodaß die Beiſetzungsfeierlichkeiten vor— mittags 10 Uhr auf dem Bergfriedhof ſtattfin— den werden. Für die Feierlichkeiten iſt im Ein— bernehmen mit den zuſtändigen Stellen des Reiches, der badiſchen Landesregierung und der zuſtändigen Körperſchaften in Heidelberg folgendes Programm aufgeſtellt worden: So— fort nach Eintreffen des Sonderzuges wie) der Sarg von Gendarmen zum Bahnhofsvor— platz getragen, wo er unter den Klängen eine; Chorals, geſpielt vom ſtädtiſchen Orcheſter auf den Leichenwagen gehoben wird. Dann for miert ſich der Trauerzug, der von einer Abtei— lung berittener Landespolizei eröffnet wird Es folgen die Abteilungen Feuerwehr mit Muſik, die Fahnendeputationen der Heidelberger Vereine, der Sängerbund u. die Arbeiterſänger und eine Bereitſchaft„der Landespolizei mit der Muſik der Karlsrither Polizei. Der Leichenwagen wird von Polizei— offizieren eskortiert. Ihm folgen die Angehö— tigen des Reichspräſidenten, die Vertreter des Reiches und der Länder, der Heidelberger Kommunalbehörden und die ſonſtigen Ehren gäſte und Deputationen. Der Zug bewegt ſich zu dem im Südweſten der Stadt an einem Bergabhang idylliſch gelegenen Friedhof, wo die Stadt Heidelberg in der Nähe des Grabes der Mutter des Reichspräſidenten ein Ehren— Jrab bereit geſtellt hat. Am Grabe wird nach inleitendem Choral der Sängerbund den Cantus“ von Schubert zu Gehör bringen, voran ſich die offiziellen Anſprachen ſchließen verden, deren Zahl auf Wunſch der Familie des Reichspräſidenten auf drei beſchränkt wor— den iſt. Dann ſingt der Arbeitergeſangverein das Lied:„Ein Sohn des Volkes“. Nach aber— maligem Choral, geſpielt von der Polizei⸗ muſik, erſolgt dann die Beiſetzung. Eine mili. . täriſche Trauerparade iſt in Heidelberg nich möglich, weil Heidelberg innerhalb der rechts— theiniſchen Zone liegt, in der nach dem Ver— ſailler Vertrag die Anweſenheit von Reichs— wehrformationen unterſagt iſt. 958 Geſchloſſene Geſchäfte. 198 5 Berlin, 3. März. Die gemeinſchaft Groß-Berlin hat beſchloſſen, am Die Die Mittwoch, den 4. März, während der Trauer ſeierlichkeiten für den verſtorbenen Reichsprä, idenlen von 3—5 Uhr die Geſchäfte zu ſchlie⸗ ße„ 994 e r eee e Deutſch⸗polniſche Handelsvertragsverhand⸗ a lungen. 50 Berlin, 3. März. Geſtern haben in Berlin 5 die deutſch-poln. Handelsvertragsverhandlun⸗ gen begonnen. Am 13. Januar ds. Is. wal bekanntlich zwiſchen Deutſchland und Polen ein Proviſorium geſchloſſen worden, das der Beginn der eigentlichen Handelsvertragsver handlungen auf den 1. März feſtlegte. Deut cher Delegationsleiter bei den Verhandlungen Staatsſekretär Dr. Lewald. Man hofft bis zum 31. März zu einem definitiven Ab ſchluß zu kommen. folgte bis kurz vor 8 der Freiwilligen Einzelhandels⸗ Dns Steuerüberleitungsgesetz. Unter de uSteuervorlagen, die die Regie⸗ rung vorbereitet hat, ſteht an erſter Stelle das Steuerüberleitungsgeſetz. Der Zweck dieſes Geſetzes iſt, von dem jetzigen Zuſtand der Vorauszahlung wieder überzuleiten auf eine geregelte Veranlagung nach dem tatſächlich erzielten Einkommen bezw. Geſchäftsgewinn. Bekanntlich wurde durch die 2. Steuernotver— ordnung für das Jahr 1924 beſtimmt, daß die Vorauszahlungen auf die Einkommenſteuer bei der Landwirtſchaft wie beim Gewerbe nicht nach dem wahrſcheinlichen Ertrag, ſondern nach beſtimmten äußeren Merkmalen errechnet und erhoben wird. Die Vorauszahlungen werden dabei bemeſſen entweder nach dem Um— ſatz, nach dem Vermögen oder nach dem Ver— brauch. Daß ſich auf ſolche Weiſe große Un— gerechtigkeiten ergaben und von einer Ein— kommensſteuer im eigentlichen Sinne nicht mehr die Rede ſein konnte, iſt klar. Es war aber in der zweiten Steuernotverordnung vorgeſehen, eine Veranlagung unmittelbar nach Schluß des Kalenderjahres 1924 auf Grund des im Jahre 1924 erzielten Einkom⸗ mens. Nach Maßgabe dieſer endgültigen Ver— anlagung ſollten dann die Vorauszahlungen berichtigt werden, inden Anurechnungen oder Nachzahlungen erfolgten. Dieſe letzte Beſtim— mung war geeignet, die Ungerechtigkeiten, die zweifellos in der 2. Steuernotverordnung ent— halten waren, wenigſtens nach einem Jahr zu beſeitigen. Der jetzige Entwurf eines Steuerüberlei tungsgeſebes bedeutet nicht nur die Erfül— lung deſſen, was hier beſtimm tworden war, ſondern nes ſoll in weitem Maße dieſen Kor— rekturb'ſaragraphen der 2. Steuernotverord— nung wieder aufheben. Der Hauptinhalt dieſes Steuerüber— leitungsgeſetzes iſt folgender: In all den Fällen, in welchem das Wirtſchaftsjahr mit * 1871 betragen würde. Dieſe Faſſung iſt an ſich nicht ſehr glücklich, ganz abgeſehen vom Inhalt. Eine Herabſetzung der Abgeltungsſumme ſoll dann auch noch erfolgen, wenn ein Vermö— gensverluſt von mehr als 5 v. H. eingetreten iſt. Iſt der Vermögensverluſt kleiner als 5 v. H., ſo erfolgt keine Herabſetzung. Dabei wird der Vermögensverluſt feſtgeſtellt, indem das Vermögen vom 31. Dezember 1923 mit dem Vermögen vom 31. Dezember 1924 in Ver— gleich geſtellt wird unter Einrechnung des Verbrauchs. Iſt der Verluſt größer als 5 Pro— zent, aber nicht größer als 10 Prozent des Anfaugsdermögens, ſo wird der Ablöſungs— betrag auf 0,95 v. H. des Vermögens herun— tergeſetzt; bei Vermögensverluſten von 10—15 v. H. erfolgt eine Herabſetzung auf 0,9 des für 1925 feſtgeſtellten Vermögens, bei Ver— luſten von 15—20 v. H. beträgt die endgültige Ablöſung 0,85 v. H. des Vermögens, bei einem Verluſt von 20—25 v. H. wird der Abgel— tungsbetrag auf 0,8 v. H. des Vermögens her— abgeſetzt und bei größeren Vermögensver— luſten auf 0,75 des Vermögen. Für Banken werden höhere Steuerſätze angeſetzt. Bei Lohn- und Gehaltsempfängern, ſowie bei denen, die Einkommen aus Kapital, Pacht— und Mietverträgen uſw. beziehen, wird eine Herabſetzung nur dannv orgenommen, wenn dieſelben infolge beſonderer wirdſchaftlicher Verhältniſſe(Krankheit uſw. Anſpruch darauf reheben können. Neben den Herabſetzungen werden aber auch Erhöhungen der Steuerſchuld vorgenom— men. Jedoch iſt das Recht hier nicht ſo um⸗ ſchrieben, daß es mit abſoluter Klarheit feſt— ſteht, indem die Frage der Deklarationspflicht dem Entſcheid des Finanzminiſters anheim— geſtellt wird. Eine Heraufſetzung darf nur er— folgen auf Grund eines beſonderen Veran— lagungsverfahrens. Eine Erhöhung der Ab dem d enderjabr zuſammenfällt ſoll norma— lerweiſe die Vorauszahlung im Jahre 1924 als Abgeltung für die Einkommensſchuld gel— zen. In jenen Fällen, in denen das Wirt— ſchaftsjahr bis zum 30. Juni ſchließt, erfolgt die Abgeltung bloß bis zu dem betreffenden Termin des Jahres 1924. Für die Zeit vom 30. Juni 1924 bis zum 30. Juni 1925(oder evtl. an einem früheren Termin) erfolgt eine vefinitive Veranlagung nach dem 30. Juni 1025 für das letzte vorausgegangene Wirt— jchaftsjahr. Bei der Landwirtſchaft wird in— ſofern etwas Neues eingeführt, als bisher die Landwirtſchaft nach dem Kalenderjahr ſteuerte, während jetzt ein Wirtſchaftsjahr vom 1. Juli bis 30. Juni geſchaffen wird. Dieſes Wirt— ſchaftsjahr ſoll für die Landwirtſchaft mit Rückſicht auf die buchführenden Landwirte, alſo auf die großen Landwirte, geſetzlich bin— dend ſein. Die Landwirte werden demnach für das Einkommen, das ſie vom 1. Juli 1924 bis zum 30. Juni 1925 erzielen, im Sommer zur Einkommenſteuer richtig veranlagt werden. Ebenſo werden jene gewerbetreibenden Ge— ſellſchaften, deren Wirtſchaftsjahr in der Zeit zwiſchen dem 1. Juli und 30. Juni abſchließt, nach dem 30. Juni für die Ergebniſſe dieſes Wirtſchaftsjahres zur Einkommenſteuer heran— gezogen werden. Für dasjenige Einkommen, das in der Zeit vom 1. Januar 1924 bis zum 30. Juni 1924 bezogen wurde, gelten die Vor— auszahlungen als Abgeltung der Steuerſchuld. Bei all denen aber, deren Wirtſchaftsjahr mit dem Kalenderjahre zuſammenfällt, oder eoſt nach dem 30. Juni ſchließt, ſoll die erſt— Kulie Veranlagung zur Einkommenſteuer ein im Jahre 1926 erfolgen. Bis dorthin wäre demnach Vorauszahlung zu entrichten in ähn— licher Form wie jetzt. Da erfahrungsgemäß die Einkommenſteuerveranlagung erſt im Mai des betreffenden Jahres fertig wird, ſo wer— den erſt in der zweiten Hälfte des Jahres 1926 Zahlungen auf eine richtig veranlagte Einkommenſteuer erfolgen. Man ſieht ſchon hieraus, daß das Verfahren ver Ueberleitung ſich nicht ſo einfach geſtaltet, wie man gemein— he: annimmt. Die eben angeführten Beſtim⸗ mungen ſind jedoch nicht die weſentlichſten des Geſetzentwurfes. Der grundlegende Gedanke iſt vielmehr der, daß die Vorauszahlungen auf die Einkommensſteuer 4924 auch ein— behalten werden in denjenigen Fällen, in denen der betreffende Steiierpflichtige kein oder ein nur geringes Einkommen oder gar einen Verluſt erlitten hat. Eine Herabſetzung des Abgeltungsbetra— ges iſt nur in zwei Fällen töglich: wenn es ſich um beſonders wirtſchaftliche oder ſoziale Notlage handelt, d. h. bei Krankheiten, Un— glücksfällen, beſondere Belaſtung durch Er— ziehung der Kinder, Ueberſchuldung, Körper⸗ verletzung; zweitens in den Fällen, in denen das Vermögen ſich über einen beſtimmten Prozentſatz hinaus vermindert hat. Ueber die Vorausſetzung zur Bemeſſung der Herabſet⸗ zung aus ſozialen Gründen ſpricht ſich der Entwurf nicht aus. Es iſt nur beſtimmt, daß eine Herabſetzung des Abgeltungsbetrages nicht erfolgt, wenn er bei Familien bis zu drei Kindern nicht mindeſtens 200 Mark, bei Fa⸗ milien mit vier bis fünf Kindern nicht min⸗ deſtens 100 Mark und bei Familien mit mehr Kindern nicht mindeſtens 50 Mark beträgt; das bedeutet alſo, daß beiſpielsweiſe ein Landwirt, der nicht mehr als drei Kinder hat, keine Herabſetzung beanſpruchen dürfte, falls die Hetabſetzungsſumme weniger als 200 Mk. geltungsſumme ſoll nach dem Enawurf nicht erfolgen, wenn das Vermogen des Steuer— zahlers 20000 Mart nicht überſteigt; ferner, wenn die Vermögensvermehrung nicht min— deſtens 10 000 Mark beträgt, und endlich, wenn die Vermögensvermehrung unter 5 v. H. des Vermögens bleibt. Es iſt alſo gewiſſermaßen für diejenigen, die 1924 ein gutes Geſchäftsjahr hatten und aus dieſem Grunde mehr Lezahlen müßten, eine weitgehende Großzügi keit gemacht, wäh— rend diejenigen, die mit Weruſt arbeiteten, aus der Subſtanz ſteuern müſſen. Das erſcheint inkonſequent. Bei der Vergleichung des Aufangs Endvermögens iſt dem Endvermögen natur— gemäß hinzuzurechnen dasjenige, was im Sommer 1924 von dem betreffenden Steuer— zahler verbraucht worden iſt. Ergibt ſich nun der Fall der Erhöhung der Steuerpflicht, ſo wird die Steuer nach fol— gende: Tari ſbemeſſen. Er werden erhoben: von den erſten 8000 Mark 10 v. H., von den folgenden 42000 Mk. 20 v. H., von den folgenden 50000 Mk. 25 v. H. und von den weiteren Beträgen 30 v. H. Die Beſtimmungen über das Familien— privileg gelten für die erſten 8000 Mark in gleicher Weiſe, wie ſie bisher bei Lohn- und Gehaltseintommen geübt wurden. Bei Körper— ſchaften, deren Steuerbeträge heraufgeſetzt werden müſſen, werden vom Vermögenszu— wachs, in den auch die ausgeſchütteten Ge— ſchäftsgewinne, Tantiemen uſw. einzurechnen find, 20 v. H. erhoben. Bei den Körperſchaften, die nicht Erwerbsgeſellſchaften ſind, 10 v. H. Auch der Aufwand kann in gewiſſem Sinne bei der Feſtſtellung des Steuerrechtes mit be— rückſichtigt werden. Bis zur Vornahme einer richtigen Ein— kommenſteuerveranlagung wird nach der bis— herigen Art und Weiſe verfahren, wobei aller— dings einige Milderungen eintreten. Bei Land- und Forſtwirtſchaft werden für den 15. Februar und 15. Mai 1925 Voraus- zahlungen verlangt, die 0,75 Mark für je 1000 Mark des der letzten Steuervermögensveran— lagung zugrunde gelegten Vermögen betragen. Iſt bis zum 15. November. 1925 noch kein endgültiger Steuerbeſcheid über die Veran lagung des zwiſchen dem 1. Juli 1924 und dem 30. Juni 1925 erzielten Einkommens erfolgt, ſo werden am 15. November 15 vom Tauſend des Vermögens als Vorauszahlung fällig. Beim Gewerbebetrieb iſt ſo vorzugehen, daß bei den Erwerbsgeſellſchaften, die ihre Vor— aus zahlungen nach dem nach Steuerkurſen be— rechneten Vermögen leiſten, bereits das am 31. Dezember 1924 bei Feſtſtellung der Steuerkur— ſen ſich ergebende Vermögen zugrunde zu legen iſt. Bei Bankiers, deren Vermögen hauptſächlich in Wertpapieren beſteht, können ebenfalls die Vorauszahlungen dem aufgrund' von Steuerkurſen auf den 31. Dezember 1924 berechneten Vermögenswerte als Steuermaß— ſtab zugrunde gelegt werden. Im allgemeinen gilt der jetzige Zuſtand der Vorauszahlung weiter mit der Maßgabe, daß Gewerbetrei— bende, die aufgrund der Buchführung nach⸗ weiſen, daß ſie im erſten Halbjahr 1925 nicht ſoviel verdient haben, als die von ihnen getä tigten Vorauszahlungen betrugen, für das zweite Halbjahr die Vorauszahlungen zinslos geſtundet bekommen können. Wenn jedoch die entſprechende regelmäßige Veranlagung er- gibt, daß die geſamten gelei! sten Vorauszah⸗ lungen weniger als 75 Prozent der endgülti⸗ und ſtellung imponlerte mächtig. gen Einkommen⸗ oder Körperſchaftsſteuer be tragen, ſo müſſen Zuſchläge für den Unter ſchied bezählt werden. Dies iſt im weſentliche der Inhältz der Vorlage über das Steuerüber leitungsgeſétz“ Es iſt ſehr bedauerlich, daß die Materie erſt jetzt in Angriff genommen wer den wird. Denn die Veranlagung wird ſich auf dem gewählten Wege noch lange Zeit hin⸗ ziehen. Jedenfalls dürfte die Veranlagit durch dieſes Geſetz nicht vereinfacht werden gegenüber einer richtigen, dem herkömml Einkommenſteuerrechte entſprechenden Veran? lagung des tatſächlich erzielten Einkommen Lokale Nachrichten. „ Geſchloſſen. Wegen der morgigen Bei⸗ ſetzung des Reichspräſidenten ſind die Büros der Bürgermelſteret und der Untererhebſtelle geſchloſ⸗ ſen. Slehe amtlicher Teil. * Der Verein der Hundefreunde hält heute Abend ſeine ordentliche Hauptverſamm⸗ lung ab. Siehe Inſerat. * Som mertagszug 1925. Der ſchon von alters her ſo beliebte Sommertagszug iſt für dieſes Jahr in Viernheim wieder geſichert. Die Turn ⸗ genoſſenſchaft wird ſich auch diesmal der Mühe und Arbeit nicht ſcheuen und wird alles aufbteten, um den dlesjährigen Sommertagszug zu einem hiſtoriſchen uud glanzvollen zu geſtalten. Jede einzelne Nummer und Gruppe wird noch ſchöner und reichhaltiger ausfallen wie im Vorfahre, die Vorbereſtungen ſind im vollen Gange. Der Sommer ⸗ tagezug ſoll hauptſächlich ein Freudenfeft für unſere liebe Jugend ſein, welche an dieſem Tage ihr Strieh, Strah, Stroh ſo recht froh und laut erſchallen laſſen und hoffentlich erlauben es auch diesmal wieder die Mittel, damit wir ein jedes Kind mit einem Bretzel beſchenken können. Alles weiter wird noch bekannt gegeben. 9 Sport und Spiel. Sport im Walde! 45 Amicitia Og— Olympia Lorſch 4:2. Erſatz⸗Ligamannſchaften 43 für Viernheim. Olympla Lorſch, die am Sonntag im Ver⸗ bandsſpiel der Vereinigung gegenübertrat, wurde ſicher mit 4: 2 abgefertigt und hat ſich dadurch die Vereinigung für die Niederlage in Lorſch revanchiert. Spielbericht erübrigt ſich, da wohl die meiſten Sportler das Spiel ſelbſt geſehen haben. Die Sportvereinigung war in tadelloſer Verfaſſung. Der Sturm mit ſeiner neuen Auf⸗ Das Fehlen von Gölz machte ſich abſolut nicht bemerkbar und zeigte die Ligamannſchaft, daß ſie auch ohne Gölz und Bergmann elnen gerade ſo gefähr⸗ lichen Gegner abgibt. Der linke Flügel Martin⸗ Jäger war in Hochform, er kombinlerte und ſchoß prächtig. Haas Phllipp heißt der kom⸗ mende Mittelſtürmer der Vereinigung. Er brachte einen Zug mit in den Sturm, der ſeither ge⸗ fehlt hat. Der rechte Flügel gefiel mir erſt in der zwelten Halbzeit. Die Hintermannſchaft wie immer prima. Die Lauferreihe hatte einen glänzenden Tag. Von Lorſch habe ich entſchieden mehr er⸗ wartet. Der Mlttelläufer war der ruhende Pol der Mannſchaft. Er war weitaus der beſte Mann. Alles andere Durchſchnittsfußballer. Der Torwart war das Gegenteil von demSpiel in Lorſch Sein Spiel war einfach miſerabel. Die Erſatzliga weilte in Lorſch und brachte — man höre und ſtaune— einen 4:3 Sieg— mit nach Hauſe. Dle 1. Punkte von auswärts. Am kommenden Sonntag kommt Vorwärts Mannheim. Der Beobachter vom Wald. Spieltermine der Sp.⸗Verg. Amieitia 09 Ligamannſchaft: Vorwärts, Mannheim in Viernheim Merkur, Frankfurt in 1 1 Pfungſtadt in Pfungſtadt Verbdſp. Olympia, Lampertheim in V. 98, Schwetzingen in Schwetz. Danau-Auheim in Viernheim Merkur, Frankfurt in Frankfurt Union, Darmſtadt in Darmſtadt. Marz 25 9.„ 5. April Maunheimer Schlachtviehmarkt. ö Mannheim, 2. März. Zum heutigen Vieh— markt waren zugeführt und wurden pro 50 Kilo Lebendgeicht gehandelt: 190 Ochſen 22—52 Mk., 70 Bullen 32—46, 615 Kühe und Rinder 10—53. 172 Kälber 52 26 Schafe 24—40, 2229 Schweine 05-67. Tendenz: mit Großvieh ruhig, Ueberſtand, mit Kälbern und Schafen mittel- mäßig, geräumt, mit Schweinen ruhig, Ueber— tand. 75, Mannheimer Produkten börſe. 0 Mannheim, 2. März. Die heutige Produkten⸗ börſe bekundete ſehr feſte Grundſtimmung, zu— mal von Argentinien Angebote vorlagen, die ſich um etwa 20 Cents höher als zuletzt in der Vor— woche ſtellten. Sie wurden im Börſenverlauf allerdings etwas ermäßigt, weil die zweite Hand billiger im Markte war. Im Geſchäft frei Ei⸗ ſenbahnwaggon Mannheim verlangte man für die 100 Kilogramm Weizen inl. 27.5. ausl. 34 bis 36, Roggen inl. 24,5—25,5, ausl. 28.5 bis 29,5; Hafer inl. 1821, ausl. 19,524: Brau- gerſte 30—33,5; Futtergerſte 23,5 bis 25: Mais mit Sack 2225— 22,50. Die ſüddeutſchen Mühlen haben ihre Forderungen für Weizenmehl gegen⸗ über der Donnerstgabörſe um 1—1,25 die hun⸗ dert Kilogramm erhöht. Auch die zweite Hand