Fith. kaufm. Selen Bienen. Einladung zur Hauptverſammlung Wir beehren uns hiermit, unſere werten Mit⸗ lieder zu der heute Donnerstag ⸗ Abend alb 5 Uhr im Vereinslokal ſtattfindenden ordentlichen Hauptverſammlung erg, einzuladen und erwarten zahlreichen Beſuch. Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Anſchließend daran wird Herr Lehrer Roos ſeinen bereits angekündigten Vortrag halten. Viernheim, den 2. März 1925. Der Vorftand. Orts gewerbeverein Viernheim Geſetzliche Geſellenprüfung. Die diesjährigen Geſellenprüfungen finden im April ſtatt. Alle in Betracht kommenden Lehrlinge haben ſich bei dem Unterzeichneten zu melden, ſofern der Lehrmeiſter keiner Innung angehört. Die Prüfungsgebühr beträgt 7 Mark. Mei gegen hocberffeus an Ma Ocbiup i, den 2. Mate r Die glüctlicbe Ceburt eines de f Sans Saſob il. Mau Gaus. Um Rückgabe bittet welche J re ſchulentlaſſene Töchter auf ein Ne ſchicken de mache ich auf meine am 20. April geginnende Reife Milch⸗ * zu verkaufen Reinhard an der Poſt. 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Volksblatt) Reklamezeile 40 Pfg., bei Wiederholung en vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen, Tag usnahme derjenigen, die in lid. Rechnung ſtehen Geſchäſtsſtelle: Rathausſtr. 36 März 1925 . De kriedrich Eberts letzte Fahrt. nfeier in Berlin.— Reden des Kanzlers und Neichstagspräfidenten. 5 Ergreifende Tote Der Trauertag. Berlin, 4. März. Schon in der 9. Vormit⸗ lagsſtunde machte ſich heute ein ſtarker Au⸗ drang des Publikums in der Gegend der Wil⸗ helmſtraße, des Brandenburger Tores und des Potsdamer Platzes bemerkbar, ſodaß immer ſtärkere Aufgebote von Polizei eingeſetzt wer— 6 ßen, um den Verkehr zu regeln und die Ordnung aufrecht zu erhalten. Gegen 41 Uhr war der Andrang ſo ſtark, daß bereits die Wilhelmſtraße abgeſperrt werden mußte. Inzwiſchen war die Ausſchmückung der Stra⸗ ßen, duren die der Trauerzug ſeinen Weg neh⸗ men wird, nahezu zur Vollendung gediehen. Unter den Linden, in der Wilhelmſtraße und auf dem Pariſer Platz ſieht man rieſige in Schwarz ausgeſchlagene Obelisken von etwa 12 Meter Höhe. Die ganze Wilhelmſtraße ent⸗ lang ſäumen Lorbeerbäume und andere Blatt⸗ pflanzen die Straßenſeiten ein. Sämtliche Litfaßſäulen ſind mit Tannengrün u. Trauer⸗ flor ſtimmungsvoll umkleidet. Ebenſo iſt die Umflorung der Straßenkandelaber und die Bekleidung der Laternen und Maſten mit Tan⸗ nengrün reſtlos durchgeführt. Der Vorhof des Palais des Neichspräſidenten iſt in einen dich⸗ ten Garten verwandelt. Das Portal iſt ſchwarz verhängt. Rechts und links der Türe ſind in großem Halbkreiſe zahlreiche Kranzſpenden aufgereiht, darunter ſehr viele Kränze der aus län diſchen Miſſionen, die mit ihren Far⸗ bey vielerlei Abwechſelung in das Schwarz und Grün des ſonſtigen Schmuckes bringen. Der große Platz vor dem Brandenburger Tor wird eingeſäumt von 20 Maſten mit lang wehenden Trauerfahnen. Auf dem Königs⸗ platze vor dem Reichstage ſind zwei rieſige Fahnenmaſten aufgerichtet mit zwei in den gleichgroßen Dimenſionen gehaltenen halb— ſtrckgehißten Fahnen in den Farben der Repu⸗ blik. Die Brüſtung der Auffahrt zum Reichs⸗ tag, ſowie die große Freitreppe ſelbſt ſind mi Lorbeergrün reichlich geſchmückt. Außerorden! lich ſtimmungsvoll iſt auch die Dekoration des Potsdamer Bahnhoſes. Auch hier erheben ſich ſchwarze Maſten mit langwehenden Trauer⸗ fahnen. Zu beiden Seiten des großen Haupt⸗ portals wallen rieſige ſchwarze Portieren. Zwiſchen ihnen iſt ein ſchwarzausgeſchlagenes Poſtament aufgerichtet, auf dem der Sarg noch einmal vor Abgang des Zuges aufge— vahrt werden ſoll. Auch die hinter dem Haupt eingang liegende große Bahnhofshalle iſt ſchwarz ausgeſchlagen und ſtimmungsvoll de⸗ koriert, Graäne Guirlanden und Lorbeerbäume ſäumen ferner den Bahnſteig, auf dem der Sarg zum Seuderzug gebracht werden ſoll. *.. 1. Der Beginn der Trauerfeier war für das Haus des Reichspräſidenten um 3 Uhr, für die Ter vor dem Reichstag um 4 Uhr angeſetzt. Zunächſt erſchienen die am Trauerzug teilnehmende Organiſationen u. Verbände, allen voran das Reichsbanner Schwarz⸗rot⸗gold mit zahlreichen Farben der Republik. Polizei zu Pferde und zu Fuß ver⸗ teilte die Organiſationen uf die Gegend um das Brandenburger Tor und die Budapeſter Straße. Dann marſchierten das Reichswehr— kontingent heran, das an der Trauerfeier t. nehmen ſoll. Die Truppen, die Muſik, ein Ba⸗ taillon Infanterie, eine Kompanie Kuſtenwehr ſowie eine Eskadron und eine Batterie nah⸗ men in der Wilhelmſtraße Aufſtellung. Inzwi⸗ ſchen erfolgte an der Wilhelmſtraße die An⸗ fahrt der zur Trauerfeier im Palais des Reichspräſidenten geladenen Gäſte, der Ver— treter der ausländiſchen Miſſionen, der Ver— treter der Landesregierungen, der großen Wirtſchaftsorganiſationen und des geiſtigen Lebens. Bald ſtaute ſich auf dem Wilhelm⸗ platz die Rieſenmenge von Autos, worauf ſich die Trauergäſte zu Fuß in das Haus des Reichspräſidenten begaben. Durch mehrere Vorſäle eintretend, in denen die ſchönſten der Kranzſpenden ausge⸗ ſtellt lagen, darunter ein rieſiger, nahezu vier Meter im Durchmeſſer meſſender Kranz de— diplomatiſchen Korps und ein kaum kleinerer des Kaiſers von Japan, gelangte man in den großen Saal des erſten Stockwerkes, der durch Deffnung der Türen mit den anſchließenden Räumen erweitert iſt. Im Hintergrund des Saales in einer Niſche ſteht unter einem dun⸗ len Baldachin, überdeckt wit der gelben Flagge mit dem Reichsadler, flankiert von zwei Offt⸗ zieren der Reichswehr mit gerogenem Degen, der Sarg des Reichspräſidenten. Zur Linken] des toten Reichspräſidenten ſtand ſein Kabi⸗ nettschef Dr. Reißner, rechts vom Sarg hatten die Witwe, Frau Luiſe Ebert, deren Tochter, die beiden Söhne, der Schwiegerſohn und die Schwiegertochter, ihr Bruder und ihre Schwä gerin Platz genommen. Mit der Front zum Katafalt ſaß in der rechten Saalhälfte das diplomatiſche Korps mit den Damen, in der linken der Reichskanzler, die Reichstagspräſi denten, die Reichsminiſter, die Staats- und Miniſterpräſidenten und die übrigen offiziellen Vertreter mit ihren Damen. Im Hintergrund des Saales und in den anſchließenden Räu men war die übrige Trauergemeinde verſam— melt. Am Fußende des Katafalts lagen zwei Kränze, einer mit weißer Schleife von der Gattin und ein anderer mit ſchwarz⸗rot⸗gol⸗ denen Schleifen von den Kindern des Reichs— präſidenten. Die Ausſtattung des Trauerhau⸗ ſes erfolgte nach den Anweiſungen des Reichs⸗ kunſtwarts Dr. Redslob, um der ganzen Feker eine würdige und ernſte Umrahmung zu ge⸗ ben. Spiegel und Wände, ſowie das große Deckengemälde ſind ſtimmungsvoll mit ſchwar⸗ zent Flor umhüllt. Pflanzengrün und weiße Lilien ſtehen in den Niſchen und im Hinter⸗ grund. Ein würdiger Ernſt liegt über dem Raum, deſſen an ſich geringe Ausmaße ſich für den Eindruck ins Ungemeſſene ſteigern. Die angrenzenden Räume ſind in vollem Einklang mit dieſem Raum und ſeiner Würde gebracht. Auch das Treppenhaus iſt in gleichem Stil gehalten. Schon gegen halb 3 Uhr waren die Trauerräume vollſtändig gefüllt. Neben den Angehörigen des Reichspräſidenten und den bereits erwähnten Perſönlichkeiten waren u. a. erſchienen: Der Doyen des diplomatiſchen Korps, der„poſtoliſche Nuntius Monſignore Paccelli, ſämtliche hier beglaubigten Botſchaf— ler und Geſandten mit ihren Damen und die Vertreter ausländiſcher Parlamente, ferner das geſamte Reichsminiſierium mit dem Reichskanzler Dr. Luther an der Spitze, die Staatsſekretäre der Reichsminiſterien, die Chefs der Heeres- und Marineleitung, Gene— ral v. Seeckt und Admiral Zenker, General direktor der Reichsbahn Oeſer, Reichs bankprä— ſident Dr. Schacht, Miniſterpräſident Maex mit dem preußiſchen Staatsminiſterium und den preußiſchen Staatsſekretären, die Rektoren der Berliner Hochſchulen, der frühere Reichs— arbeitsminiſter Schlicke als Vertreter des in— lernatl. Arbeitsamtes in Genf, die Staats- A. Miniſterpräſidenten der Länder, darunter der bayeriſche miſterpräſident Held, der würt— tembergiſche Staatspräſident Bazille, der heſ— ſiſche Staatspräſident Ulrich, der badiſche Staatspräſident Dr. Hellpach, die Bürgermei— ſter der freien Städte, die Veſandten ¹ Reichs rats bevollmächtigten ger Länder, der Präſident des Reichstages Löbe mit dem Vize— präſidenten Rießer und Bell, der Präſident des Reichswirtſchaftsrates, der Präſident des preußiſchen Landtages und das Präſidium des Staatsrats, der Oberbürgermeiſter von Derlin Dr. Böß, der Präſident des Reichs⸗ gerichtes, der Präſident des Roten Kreuzes, der Bundesvorſitzendes des Reichsbanners Schwarz⸗rot⸗gold, die Vorſitzenden des Allg. Deutſchen Gewerkſchaftsbundes, des Reichs verbandes des deutſchen Induſtrie- und Hau delstages, des deutſchen Einzelhandels, der deutſchen Arbeitgeberverbände, des deutſchen Großhandels, Vertreter der ausländiſchen So zialdemokratie, der frühere öſterr. Staatskanz ler Dr. Renner, der Präſident des Seuats der Tſchechoſlowakei Dr. Souhup, der frühere Ar— beitsminiſter Thomas Shaw aus London, das Witglied der franzöſiſchen Deputiertenkammer Renaudel, Vertreter des polniſchen Sejms, des diniſchen Reichstags, der zweiten nieder— ländiſchen Kammer, Vertreter der Bankwelt, der Preſſe, des evangeliſchen Kirchenausſchuſ ſes, als Vertreter der katholiſchen Kirche Weihbiſchof Dr. Deitmer, Vertreter der jüdi ſchen Gemeinde uſw. Punkt 3 Uhr begann die Trauerfeier mit dem Trauermarſch aus der„Eroic a“ ausgeführt von dem Orcheſter der Berliner Steatsoper, dirigiert von Generalmuſikdirek tor Erich Kleiber. Es folgte ein Trauer geſang aus dem 75. Pſalm. Dann nahm Reichskanzler Dr. Luther das Wort zu ſeiner Gedächtnisrede: Er wandte ſich zunächſt an die Witwe des verſtorbenen Reichspräſidenten und an ihre Kil— der, an deren Schmerz In- und Ausland auf— richtig teilnehme. Sie ſei dem Verſtorbenen eine tapfere, verſtändnisvolle Gefährtin geweſen und babe ihn in ſeinem hohen Amte mit fraulichem Feingefühl unterſtützt. Zwei ſie im Welttriege dem Vaterland zum Opſer gebracht. Ihr Herz ſei erfüllt von dem Empfinden, daß die tödliche Krankheit des Reichspräſidenten nicht ohne inneren Zuſammenhang war mit all der Seelennot, die er ſeit vielen Jahren ums Schick— ſal des deutſchen Volkes getragen habe. Beſon ders habe ſie mit ihm unter der politiſchen Um wälzung ſehr viel gelitten. Kein Menſchenwort kaun Sie, ſo fuhr der Kanzler fort, liebe Frau Reichspräſident, in Ihrem Kummer tröſten. Sie teunen gewiß das Gedicht, das betitelt iſt„Die Kreuzſchau“. Ein Erdenpilger, der ſich in ſein Schickſal nicht fügen will, erhält in dieſem Ge— dicht vom Herrgott die Vollmacht, all die ande— ren Kreuze, die im Himmelsſaal liegen, zu prü⸗ ſen, ob ihre Laſt für ihn bequemer ſei. Nach lan⸗ gem Suchen findet dieſer Pilger ein Kreuz, das nach Kraft und Maß ihm noch am leichteſten zu tragen dünkt. Herr, rief er, ſo du willſt, das Kreuz ſei mein! Und wie er es prüſte und mit den Augen maß, war es dasſelbe, was er ſonſt getragen. Reichspräſident Friedrich Ebert, an deſſen Bahre für das Deutſche Reich und für das deutſche Volk ich hier ſprechen darf, hat einen Lebensweg durchſchritten, der ihn zur Höhe ge führt hat. Aber der Weg war ſteil und mühſam und forderte von dem Wanderer harte Pflicht⸗ erfüllung. Wie falſch haben ſich ſo Manche ſo— wohl aus der breiten Maſſe des Volkes, der zu entſtammen er ſich ſtets mit Stolz rühmte, wie auch unter den Trägern alter Ueberliefſerung das Leben dieſes Mannes vorgeſtellt. Wir, die vir ihn in ſeiner Arbeit im Dienſte des Volkes und als Menſch kannten, wiſſen, daß er ohne Rück⸗ ſicht auf ſeine Perſon mit aller Kraft ſeiner geo ßen Geben das Gute für Alle erſtrebt hat. Ich möchte an die Spitze der Betrachtung über ihn das Wort ſtellen: Wer immer ſtrebend ſich müht, den können wir erlöſen. Friedrich Ebert war ein gerechter deutſcher Mann. Bei allen Volkern Söhne habe der Erde gilt als beſonderer Maßſtab der Treue die Einſetzung für das Vaterland in den Stun⸗ den der Not. Dr. Luther ſchildert dann Fried rich Eberts ſtarke Perſönlichkeit und ſein ziel ſicheves Schaffen, dem das deutſche Volk zu ver danken habe, daß ſchon zwei Monate nach dem Zuſammenbruch die Wahlen zur Nationalver— verſammlung ſtattfinden konnten. Die Außenpolitik führte von Enttäuſchung zu Bitterniſſen und von Bitterniſſen zu neuen Eut täuſchungen. Ein erſtes Auſhellen der Nebel noch zu ſehen, iſt Friedrich Ebert vergönnt ge weſen durch den 0 s Londoner Abkom— mens. Auch die innere Politik ſeiner Anitszeit war erfüllt von Erſchütterungen und Wechſel— fällen. Sein Herzenswunſch war, wie ich bezeugen kann, über alle Parteiſchwankungen politi⸗ ſche Zerklüftungen hinweg die Kraft der Einig— keit im deutſchen Volke wach zu rufen. Voll in nerer Liebe für ſeine engere Heimat Baden, in der er die letzte Ruhe finden ſoll, und voll Ein ſicht in den Werdegang unſeres Staates hatte er den Wunſch, das Einende im Mutterlande, das alle Deutſchen umſaſſen ſoll, wach zu rufen. Er hat alles getan, um dieſen Ausdruck tatſächlich hervorzurufen. Zur rechten Stunde mit vollem Erfolge hat er das Deutſchland, Deutſch land über alles als Lied aller Deutſchen neu verkündet. Daß er auch in der Flaggeufrage, die in ſo gefährlicher Weiſe das deutſche Volk zu ſpalten droht, mit vollem Verſtändnis eine Ue berwindung der Gegen, ätze gewünſcht hat, iſt durch die Bekundung eines Mannes, der gewiß politich auf einem anderen Boden ſteht als Entſchlafene, erſt in dieſen Tagen der Trauer be kannt geworden. Meine in ber Oeffentlichkeit wiederholt eryobene Forderung, daß die im var lamentariſchen Staatsweſen unvermeidliche Op poſition keinen Riß ins Volk bringen dürfe, ſon dern nur als Oppoſition im techniſchen Sinne das Volksganze fördern ſoll, hat er ſtets mit allem Nachdruck gutgeheißen. Ich handle des— halb im Geiſte des Toten, wenn ich auch von vieſer Stätte aus, wo wir an der Schwelle der ewigen Dinge ſtehen, an alle um unſerer deut ſchen Zukunft willen, die dringende Mahnung richte: Seid ein Volt, ein Vaterland! Ich richte dieſen Ruf nicht weniger an die, die parteipolt 1 tiſch dem Verewigten nahegeſtanden haben, als an alle anderen, auch an die, die der Regierung naheſtehen, die ich zu führen die Ehre habe. Ein Rückblick auf die tatſächliche Entwicklung und Dor Del während der Amtszeit des toten Reichspräſtden⸗ 15 ten zeigte folgendes: So unklar und bedroht unſere außenpolitiſche Lage noch iſt, ſo ſehr aus dieſen und anderen Gründen unſere wirtſchaft⸗ liche Erholung im Argen liegt, aus ſo viel unge⸗ heilten Wunden unſer politiſcher Volkskörper noch blutet, ſo macht das Schiff unſeres Staatsweſens doch heute wieder Fahrt und hat einen ſeſten Kurs, während es vor ſechs Jahren leck und ſteuerlos und mit meuternder Mannſchaft auf dem Meere des Weltgeſcheheus umhertrieb. Viele Köpſe und Hände haben an der Beſſerung die- ſes Zuſtandes mitgearbeitet, nicht zuletzt. das deutſche Volk ſelbſt in ſeiner großen Mehrheit mit ſeinem Fleiß, ſeiner natürlichen Begabung und ſeinem tapferen Lebenswillen. Reichspräſident Ebert aber war in all dieſer Zeit Friedrich Ebert. Wir, die ihn kennen, wiſ⸗ ſen, daß er ſeines Amtes mit Kraft gewaltet und dabei Eigenſchaften bewährt hat, die der oberſte Führer haben muß. Der Geſchichtsſorſchung mag ruhig überlaſſen bleiben, ſeinen perſönlichen An⸗ teil an dent, was geworden iſt, im einzelnen zu ermitteln. Sie wird in den richtunggebenden Sinn der Außen⸗ und Juneupolitik uberall nach⸗ haltige Spuren ſeines ſicheren, einſichtsvollen Wirtens feſtſtellen. Mit beſonderer Wärme und Hingebung hat Friedrich Ebert die Nöte der gro⸗ ßen Volksmaſſen zu lindern getrachtet und hat immer wieder in kluger, ausgleichender Tätigkeit ſeine ganze Kraft für einen ſozialen Frieden eingeſetzt, ohne den kein Wiederaufbau unſeres Vaterlandes und keine Ueberwindung aller win ſchaftlichen und ſozialen Not möglich iſt. Er hen in ſeiner Arbeit als Reichspräſident fortgeſetz was er im Dezember 1918 als entſcheidende Tas ſeines Lebens bewirkt hatte: die ſchleunige Ab⸗ wehr von der Gewalt und durch Ausſchreibung der Wahl zur Nationalverſammlung die Schaf ſung der neuen Rechtsgrundlage für das Zuſam⸗ menleben des deutſchen Volkes an der Bahre des erſten Reichspräftdenten ſei, alles Gute einzu⸗ ſetzen für Deutſchlands Zukunft. Es ſei das Wort, das Jakob ſprach, als er rang mit dem Engel des Herrn: Ich laſſe dich nicht, du ſegneſt mich denn! Den Abſchluß der Feier bildete das „Grablied“ von Carl Maria von Weber, ge⸗ ſungen vom Chor der Staatsoper, den Prof. Rü del dirigierte. Darauf nahm das Trauer⸗ gefolge Auſſtellung im Hof. Unter den Klän⸗ gen von Mozarts Maueriſcher Trauer⸗ muſik“ wurde der Sarg zu dem katafalk⸗ artig hergerichteten Trauerwagen getragen, vor den ſechs ſchwarzumhüllte Pferde ge⸗ ſpannt ſind. Beim Erſcheinen des Sarges präſentieren die Truppen, die dann in Trauer⸗ parade vor dem Hauſe des Reichspräßtdenten vorbeimarſchierten und ſich an die Spitze des Zuges ſtellten. Unmittelbar hinter der Reichs⸗ wehr ſetzte ſich dann der Leichenwagen in Be⸗ wegung, zu deſſen Seiten die nächſten Freunde des Verſtorbenen, der Chef des Büros des präſidenten, Dr. Meißner u. der Reichs⸗ Dr. Redslob, mit den Beamten und Referenten des Büros des Reichspräſidenten gingen. Im Ehrengeleit ſolgten dem Wagen der Reichskanzler mit dem Reichstagspräſiden⸗ ten, die Vertreter der ausländiſchen Regierun⸗ gen, die Vertreter der deutſchen Länder und der Parlamente, die Staatsſekretäre, die Prä⸗ ſidenten des Reichsgerichts und der Reichs bank, der Generaldirektor der Reichsbahn, der Oberbürgermeiſter und der Stadtveordneten⸗ vorſteher von Berlin, ſowie eine Vertretung deutſchen Städtetages. Ihnen ſchloſſen ſich an die Delegierten der Wirtſchaftsorganiſatio⸗ nen, die Repräſentanten der Preſſe, Wiſſen⸗ ſchaft und Kunſt und die anderen Teilnehmer der Trauerfeier im Hauſe d Reichspräſiden⸗ ten. Es folgte der Wagen mit den Familien- angehörigen des Reichspräſidenten, ſowie ver⸗ ſchiedene Wagen mit den zahlreichen Kranz⸗ und Blumenſpenden. Den Schluß des Zuges bildeten in unüberſehbarer Länge die Doelega⸗ tionen der Verbände und Organiſationen. Langſam und feierlich bewegte ſich der Zug die Wilhelmſtraße entlang, bog dann nach links in den Mittelweg der Straße Unter den Linden und drehte durch das Mittelpor⸗ tal des Brandenburger Tores, rechts abbie⸗ gend, dem Reichstag zu, den er umging, um von der Spreeſeite dann die große Auffahrt vor der Freitreppe des Reichstagsgebäudes hinaufzuziehen. Als der Wagen mit dem Sarg die Mitte der Auffahrt erreicht hatte, hielt der Zug au. Das ſelten geöffnete Hauptportal des Reichstagsgebändes tat ſich auf und heraus traten der Reichstagspräſident, ſowie die Mit⸗ glieder des Reichstages. Während die Ah⸗ des Heordneten auf der Rampe und auf der Frei treppe Stellung nahmen, begab ſich Reis“ kagspräſident Löbe auf die ſchwarz aue ſchlagene Rednertribüne unmittelbar vor den haltenden Trauerwagen, um dem toten Reichsprüſdenten die letzten Grüße des Meſchsparlaments darzubringen. Unter ſeier⸗ lichem Schweigen der entblößten Hauptes ſtehenden rieſigen Volksmenge ſührte Reichstagspräſident L ö be folgendes aus: Wie der Einzelne auch ſtehen mag zu den ge⸗ waltigen Erſchütterungen der letzten 10 Jahre, es iſt laum einer, der nicht weiß, welch große Aufgaben das Geſchick in die Hände dieſes Man: nes legte, kaum einer, der nicht die Würde und die Kraft bewunderte, mit der er ſein Amt er⸗ füllte. Im demokratiſchen Staat, den er als ein⸗ zig mögliche Form der Wiederherſtellung, aufrich⸗ ien half, hat dig Nationalverſammlung ihn zum Präſidenten der Republik gewählt. Dankbar erkennt heute die größte Mehrheit des deutſchen Volkes an, wie er dieſes hohe Amt verwaltete. Durch die ernſteſten Bedrohungen, durch die ſchwerſten Erſchütterungen, durch die Tage der Verzweiflung führte uns ſein feſter Wille, ſein klares Ufrteil, ſeine zähe Energie, gepaart mit Zurückhaltung und Beſcheidenheit. Der ſchwete außenpolitiſche Leidensweg des deutſchen Vol— kes füllt ſeine Amtszeit aus. Aber unbeugſam, den Blick in die Zukunft gerichtet, ging, er ſeinen Weg. Immer arbeitete er unermüdlich daran, Deutſchland wieder zu einer geachteten Stellung in der Welt emporzuheben.„In der Stunde, wo Deine Bemühungen Erfolg verſprechen, gehſt Du von uns. Noch liegt Nacht über unſerem Volke und nur von ferne ſahſt Du den Morgen dämmern. Es war Dir nicht vergönnt, in den hellen Tag zu treten. Wenn über Deutſchland und Europa einſt die Fahne des wahren Frie⸗ dens weht und gerecht verteilter Wohlſtand herrſcht, wird ſich an Deinem Hügel neigen die deutſche Nation. An der Stelle, an der Du im Angeſicht von Zehntauſenden den Kranz für die Gefallenen niederlegteſt, der auch die eigenen Söhne ehrte, bringe ich Dir den letzten Gruß des deutſchen Volkes.“ Vor und nach der Rede Löbes ſpielte ein Bläſerchor in feierlicher Weiſe der „Trauermarſch“ von Händel und das bekann! Lied:„Ich hatt einen Kameraden“. Der wandte ſich ſodann der Budapeſter Straße ane Niichtung auf den Potsdamer Platz. J! dem( genblick, in dem der Wagen mit den T das von einer Ehrenwache flankierte Zug Toten Gartenportal des Hauſes des Reichspräſiden— ten erreichte, hielt er und der ganze Zug einen Augenblick ehrfürchtigem Schweigen ſtill Dann ſetzte de ſich wieder ian Bewegeng, er— reichte den ebenfalls von einer unzähliger Menſchenmenge dichtbeſetzten Potsdamer Platz und wandte ſich dem Hauptportal des Pots damer Bahnhofes zu. Dort hielt der Wagen, der Sarg wurde herabgenommen u guf dem ſchwarz ausgeſchlagenen Podeſt un— er dem mittleren Torbogen des Portalvor baues aufgeſtellt. In unabſehbarer Folge def zierten ſodann die Teilnehmer des Zuges zum letzten Gruß an dem Sarg vorbei, was vier Stunden in Anſpruch nahm. Erſt unmittelbar vor Abgang des Zuges, der den Toten nach Heidelberg überführte, wurde der Sarg von dem Podeft herabgenommen und durch die ichmarz ausgeſchlagene Vorhalle des Bahn— Hole? zum Zuge getragen, der Friedrich Ehe zur ſetzten Ruhe in ſeine Valerſtadt geleiten ſoll. Die Muſik verſtummte. Die Lokomotive gap das Signal. Alle entblößten das Haupt. Die Trauerſefer für den erſten Präſidenten der dentſchen Republik war zu Ende. *.* Die Friedrich Ebert⸗Straße in Berlin. Berlin, 5. März. In einer geſtrigen Sit— ang des Berliner Magiſtrats wurde beſchloſ einer der Hauptverkehrsſtraßen der Stan den Namen Friedrich Ebert⸗Straß Die drei ſchönen Roman von Fr. 54. Fortſetzung. ſorgt!“ brochen. Vernhauſens. Lehne. (Nachdruck verboten.) „Ja, unſer Vater hat gut für ſeine Töchter ſagte Thora voll kalten Hohnes.„Gut, daß die Jüngſte ſelbſt ihr Geſchick in die Hand genommen hat! 22 zu geben. In gemeinſamer Bekatung mit den nis berordneten wird man ſich darüber eini⸗ gen, welche der beſtehenden Straßen nach dem Reichspräſident genannt werden wird. e e 0** 1 A1 Traussgeläute in der Diözeſe Speer. Speyer, 4. März. Der Biſchof von Speyer hat angeordnet, daß während der Bei⸗ ſetzung des verſtorbenen Reichspräſidenten in Heidelberg am Donnerstag um 10 Uhr vor! mittags Trauergeläute von allen Kirchen er— folgt. ö Politische umſchau. — Lvoebe lehnt eine Reichspräſidenten⸗Kandi⸗ datur ab. Die„Breslauer Volkswacht“ veröffent⸗ licht einen Brief des Reichstagspräſidenten Loebe, in dem dieſer ausführt, er vermöge die Kandida— tur für die Reichspräſidentenſchaft nicht anzuneh— men. Das höchſte Amt erfordere neben der repu⸗ blikaniſchen Geſinnung auch perſönliche Eigen⸗ ſchaft. Gerade was dem verſtorbenen Reichsprä⸗ ſidenten Ebert ſo hoch angerechnet werden müſſe, ſeien ſein ſtarker Wille, ſeine ſichere Urteilskraft, ſeine zähe Energie, eine Gabe, über die er, Loebe, nicht in gleichem Maße verfüge. Mau ſolle jeden an den Platz ſtellen, für den er ſich eigne. Seiner jetzigen Arbeit fühle er ſich ge⸗ wachſen, doch müſſe er eine Kandidatur für das höchſte Amt im Reiche ablehnen. — Hitlers„Ehe“. Entgegen einer Leipziger Glättermeldung, in der geſagt wird, daß ſich Adolf Hitler verlobt habe, erklärt Adolf Hitler, daß er mit der Politik dermaßen verheiratet ſei, daß er nicht daran denken könne, ſich auch noch zu verloben. — Das Wahlergebnis in Luxemburg. endgültige Ergebnis der luxemburgiſchen Neu— wahlen ſtellt ſich wie folgt dar: Für die katholi— ſche Rechtspartei 22, für die Radikalen 10, für die Arbeiterpartei 8, für die nationale Partei z und für die nationale Vereinigung 2 Sitze. Da— neben iſt noch ein ehemaliger Klerikaler und ein gemäßigter Liberaler gewählt, zuſammen 47 Ab— geordnete. Die Gegner der belgiſchen Eiſenbahn— konvention ſowie der Wirtſchaftsverträge in ihrer jetzigen Form haben damit gerade die Oberhand mit 24 Stimmen erhalten. Das — Glückwunſchtelegramm an Präſident Coo idge. Anläßlich der offiziellen Einſetzung des räſidenten Coolidge in ſein Amt hat ihm Prä— ſident Doumergue ein Sympathietelegramm ge— ſandt. — Amerika und der Weltſchiedsgerichtshof. Wie aus Waſhington gemeldet wird, nahm das Repräſentantenhaus mit 303 gegen 28 Stimmen eine Entſchließung an, in der der ernſte Wunſch ausgeſprochen wird, daß die Vereinigten Staa— ten dem Weltſchiedsgerichtshof beitreten möchten. — Unruhen in Chile. Nach einer Meldung aus Santiago ſind dort neue Unruhen ausge— Die Offiziere des Regiments von San— tiago hatten beſchloſſen, unter Umgehung ihees Oberſten ein Geſuch an die Regierung zu rich— ten. Als dieſer davon erfuhr, verbot er den Of— ſtzieren den Ausgang und ordnete ihre Verhaf— tung an. Dieſe ſetzten ſich zur Wehr und es kam zu einem harten Kampf. Der kommandie— rende Oberſt rief darauf Verſtärkung herbei und die widerſpenſtigen Offiziere wurden verhaftet. Vom Weſen der Sozial⸗ politik. Von Dr. Emil van den Boom. In den letzten Wochen iſt einmal wieder un— endlich viel von Sozialpolitik geſchrieben worden. Man gewinnt jedoch nicht den Eindruck, als ob diejenigen, die hierbei ſich vernehmen laſſen, ein— auder näher lñiͤämen. Im Gegenteil! Faſt ſcheint es, als ob ſie ſich immer weiter auseinanderre— deten. Sind denn die Fragen, um die es ſich ge⸗ unſere Kindheit verlebt haben, verkaufen— bei näch— ſter Gelegenheit, um mich zu ſtrafen!— Und ich ihn verlaſſe— am gleiche Tage noch wird es die Stadt erfahren, was für ein Ehremann unſer war.— Und wovon ſollte ich leben? gen und dulden, wenn ich meiner Familie die Schande hier desgeſſeun die außerhalb des Verei⸗ ches der Erführungen liegen, handelt es ſich um Neuland, bezüglich deſſen man wohl verſchiede⸗ ner Meinung ſein könnte? Oder haben wir nicht faſt ein halbes Jahrhundert deutſcher So⸗ zialpolitik hinter uns, ſo daß jeder wohl wiſſen könnte, um welche Dinge es ſich ſchließlich und auch grundſätzlich dreht. Als Arbeiterſchutz und Arbeiterverſicherung bezweckt die Sozialpolitik den Schutz von Leben und Geſundheit der deutſchen Arbeitnehmer—⸗ ſchaft im weiteſten Sinne des Wortes. Da die Arbeitskraft das einzige und darum wertvollſte Gut des beſitzloſen Lohnarbeiters und Angeſtell⸗ ten iſt, bedeutet für ihn ein Stück Lohn und da⸗ mit zu einem zum Ganzen gehörenden Beſtand⸗ teil ſeines Daſeins, ſie iſt heute für ein Stück Lohn und damit zu einem Ganzen gehörenden Beſtandteil dergeſamten den. Arbeiterſchutz und ſoziale Verſicherung er⸗ hielten ſo einen organiſchen Charakter. Das gleiche Weſensmerkmal iſt in den ſozialpoli— tiſchen Beſtrebungen zuzuerkennen, die darauf abzielen, neben den bereits ſeit langem in Staat, und Wirtſchaft wurzelnden ſogenannten alten, Ständen die Arbeitnehmerſchaft als wirtſchaſt⸗ lich wie geſellſchaftlich gleichberechtigten Stand in die Volksgemeinſchaft einzugliedern, ſei es nun, daß dieſe Beſtrebungen von der ſtaatlichen Geſetzgebung ausgehen, ſei es, daß ſie von den Berufsorganiſationen betrieben werden. Arbeiter- ſchutz, ſoziale Verſicherung und geſellſchaſtliche Einordnung der Arbeitnehmerſchaſt und der auf gleicher Stufe ſtehenden ſonſtigen Schichten bil- den die Dreigliederung des ſozialen Gedankens, der heute von unſerer Wirtſchaſt in gegenſeitiger Verflechtung und grundſätzlicher Verbundenheit überhaupt nicht mehr zu trennen iſt. Das alles ſollten eigentlich Selbſtverſtändlich— keiten ſein. Die Tatſache jedoch, daß man auf dieſe Dinge immer wieder zurückkommen muß, lehrt, wie wenig dieſe weiten Kreiſen unſeres Völkes als Lebenswahrheiten aufgegangen ſind. Stehen Wirtſchaft und Sozialpolitik aber in or— ganiſcher Verbindung derart, daß ſie ſich gegen— ſeitig und wechſelvoll bedingen, dann muß dos nicht bloß theoretiſch ſondern auch prkatiſch zune Ausdruck kommen. In einer mit äußeren und inneren Reparationen belaſteten, in ſich zudem moch verarmten Wirtſchaft wird die Sozialpoli— tik, wenigſtens ſoweit ſie Koſten verurſacht, vor— erſt nicht die Anſprüche ſtellen können, wie in einer Volkswirtſchaft der Vorkriegszeit. In der Volksgemeinſchaſt nuß ſich jedes des Weſens dieſer Gemeinſchaft bewußte Glied darüber klar ſein,daß es hier nicht nur zu nehmen, ſondern ebenſoſehr, wenn es not tut, zu gehen hat. Im Volksſtaat iſt heute jeder, auch der letzte Ar beitnehmer, Staatsbürger, nicht mehr Untertan Dieſem Wechſel der Dinge entſpricht in der Wirtſchaft der Wirtſchaftsbürger. Die gleichbe— rechtigte Anteilnahme weniger an der Leitung als an der Verwaltung der Wirtſchaft, wird man heute den Arbeitnehmern bezw. deren Organen nicht meht verwehren dürfen. Mit dieſer Tat ſache wird ſich der einſichtige Arbeitgeber grund— ſätzlich abfinden und daraus die Folgerungen zu ziehen bereit ſein. Die Sozialpolitik, die phy— ſiſch den Schutz des Körpers vor übermäßigem Körperverfall, vor Unfall und Geſundheitshe⸗ ſchädigung bedeutet, beſagt ſeeliſch die Achtung der Perſönlichkeit des Arbeitnehmers, ſeine menſchliche Wertung im Erzeugungsprozeß. Aus dieſer Sozialpolitik fließt die wahre Arbeits— freude; ſie iſt für die Hervorbringung wirklicher Leiſtungen nicht minder weſentlich und daher notwendig als der phyſiſche Kräſteerſatz und Ge— ſundheitsſchutzz. Dieſe Sozialpolitik koſtet kein Geld, iſt aber nicht minder lohnend als jene; ſie beſagt Menſchenwürde. Dieſe Eigenart bedeutet u. a., daß man die Sozialpolitik nicht zum Objekt des Parteizanks und politiſchen Geſchäft machen ſoll. Die Sozial— politik iſt nicht ein Gegenſtand, mit dem die Par— teien etwa Fußball ſpielen dürfen. Die ſozial⸗ bolitiſche Betreuung der ſchwächeren Glieder des Wirtſchaftsvolkes im Volksſtaate geſchieht in aus— eilender Gerechtigkeit. welche die Volksgemein— A geboren ſind und wenn l Vater Jch muß ſchwei⸗ Volkswirtſchaft gewor⸗ ſchaft als geiſtig org 1 Ganze 0 dern nach heiligem L bensgeſetze ſchuldet. Der Staat als die wollende und handelnde, mit Be⸗ fehls⸗ und Zwangsgewalt ausgeſtattete Volts⸗ einheit hat die Aufgabe, unparteiiſch dieſes ſo⸗ ziale Recht in ſeiner Sozialpolitik zu finden, zu ſetzen und ſeine Durchführung zu überwachen. Dieſer Sozialpolitit wohnt eine ſittliche Würde inne, vor der ſich jeder echte Bürger beugt. Un⸗ ter Anrufung dieſer Würde der Sozialpolitik als einer nationalen Aufgabe haben die erſten Kün⸗ der und Väter der deutſchen Sozialreform dieſer die Bahn gebrochen und ihr Ethos zu ſichern ſich bemüht. Gegen dieſe Würde verſündigt ſich jeder, welcher in der Sozialpolitik nur einen Siegespreis für die im politichen oder wirt⸗ ſchaftlichen Intereſſen- und Klaſſenkampf erfolg⸗ reiche Machtgruppe erblickt und glaubt, der Be⸗ ſtand und das Maß der Sozialpolitik könne durch die Willkür des jeweiligen Sieges im Machtkampf, ohne jede Rückſicht auf objektive ſittliche Normen, beſtimmt werden. Nach der Revolution hat die radikale Arbeiterſchaft in ſolcher Auffaſſung rückſichtslos ſozialpolitiſche Forderungen durchzuſetzen geſucht und dadurch bei einer ebenſo unſozial geſinnten Unterneh— mergruppe den Widerſtand gegen jede weitere Sozialpolitik bzw. eine Abneigung gegen die— ſelbe hervorgerufen. Dieſer Teil des Unternehmens iſt aber nicht das Unternehmertum; ebenſowenig wie man von der Arbeitnehmerſchaft ſprechen darf, wenn man an die obigen Entartungen denkt. Die maß gebende Führung des organiſierten Unterney mertums hat die„unumwundene Erklärung“ ab gegeben, daß ſie„die Notwendigkeit der Sozial politik unbedingt anerkennt, die ſich nach wie vor aus voller Ueberzeugung zu einer geſunden So zialpolitit bekannt und an ihr mitzuarbeiten po ſitiv bereit iſt“. An dieſen Sätzen ſollte man nicht drehen und deuteln. Die ewigen Auseinanderſetzungen in den Spalten der politiſchen Preſſe ſcheinen allerdings dem Zwecke einer ehrlichen Verſtändigung nicht übermäßig günſtig zu ſein. Der Ort dafür wäre eine neu zu ſundierende zentrale Arbeitsgemein- ſchaft. Hier wäre die Stärke für die Pflege ei— ner Sozialpolitik, die allen Teilen gerecht zu werden verſucht, von der grundſätzlichen Erwä gung ausgehend, daß die Arbeiterſchaft nicht ohne einen Schutz von Körper und Seele leben kann, daß eine ſolche Sozialpolitik eine ſittliche Verpflichtung der Wirtſchaft iſt.— Aus Nah und Fern. Ein Grabfund, Gau⸗Odernheim, 4. der anſcheinend aus dem 7. Jahrhundert ſtammt, wurde in der Kiesgrube des Chr. Mathäus ent— deckt. Wie Sachverſtändige feſtſtellten, ſcheint das Grab, in dem man auch eine Urne mit ver— ſchiedenen Geldmnzen, eine! Degen und menſch— liche Knochen ſowie eine Steintafel mit verſchie— denen Buchſtaben fand, über 1000 Jahre alt zu ſein Mainz, 4. März. Ein ſchwerer Unfall ereig— nete ſich geſtern nachmittag an der Endſtation der Elektriſchen Straßenbahn in Mainz⸗Koſtheim. Ein 12jähriges Schulmädchen geriet unter einen Straßenbahnzug. Ihm wurden beide Beine ab— gefahren. Mit lebensgefährlichen Verletzungen lam es ins Krankenhaus. Rüdesheim, 4. März. Eigentümliche Verhält— niſſe ſcheinen bei der Stadtverwaltung dahier zu beſtehen. Infolge einer Anzeige wurde be— launt, daß eine große Anzahl von ſtädtiſchen Be— amten, an der Spitze der Bürgermeiſter ſelbſt, ſich eigenmächtig höhere Gehalte angewieſen ha ben und ſich auszahlen ließen. In Einzelfällen ſoll geradezu der doppelte Betrag ſeit längerer Zeit ausbezahlt worden ſein. Eingehende Un— terſuchung iſt im Gange. Wiesbaden, 4. März. ſchulpflichtiger Mädchen wird der Frankfurter Zeitung aus Wiesbaden berichtet: Mehrere ſchulpflichtige Mädchen hatten ſich hier fortgeſetzt in eine Bedürfnisanſtalt nach dem Weggang der Warteſrauen eingeſchlichen und ſich den Männern. N Mürz. Ueber Unſittlichkeiten ene ſich einmal ein Fall ereignen können— und du hätteſt dann vor einem Rätſel geſtanden. ſtens ſein, der die Wahrheit weiß und mich rechtferti⸗ gen kann. Stumme und Abweſende ſind Unrecht. Für mich gibt es nur noch einen Weg—“ 67— Die drei ſchönen Bernhauſens Einer muß wenig- immer im einen Glie⸗ de Tod durch Knebelung herbeigeführt zu Aber wir beide— du beſonders, du Gute— was iſt mit uns? Und wenn Karlernſt v. Bibra Viviane Storck trotz ihres unüberlegten Schrittes nicht geheiratet hätte, hätteſt du dennoch nie ſeine Frau werden können. Die Schuld unſeres Vaters ſtand trennend zwiſchen euch! Hoſemann hatte Papa längſt dabei ertappt, daß er falſch ſpielte, hat aber nichts dazu geſagt. Aber Papa hat einen Schein unterſchreiben müſſen, auf dem er ſein Vergehen eingeſtand! Ich habe ihn geleſen, denn Hofſe— mann hat mich immer damit gedemütigt, wenn es ihm geeignet erſchien.“ „Thora, es iſt furchtbar für mich—“ „Noch lange nicht ſo furchtbar wie das, Was ich ertragen muß!“ unterbrach Thora die Schweſter.„Du kannſt ja nicht ermeſſen, was es heißt, eine verhaßte Gemeinſchaft mit einem ungeliebten Menſchen ertragen zu müſſen!“ „Thora, ich hatte dich gewarnt!“ „Wäre ich nur damals deinen Worten gefolgt! Aber mich lockte es hinaus ins Leben, aus dem verlogenen, übertünchten Glanz unſeres Daſeins heraus! Ich paßte nicht in ärmliche, kleinliche Verhältniſſe, aber daß der Schatten, in dem ich jetzt leben muß, noch größer und tiefer iſt— das hab' ich nicht geahnt. Mich friert's bis ins innerſte Mark. Du ahnſt ja meine Leiden nicht. Die Dienſtboten müſſen mich als heimliche Spio⸗ 10 beaufſichtigen— und gemißhandelt hat er mich auch on—“ „Thora, dann kannſt du nicht mehr hier bleiben!“ rief Giſela empört.„Nicht einen einzigen Tag mehr! Komm mit mir— komm mit heim zur Mutter!“ Heim? Wir haben doch kein Heim mehr! Er will erſparen will!“ Und dann mußte ſie daran denken, wie einer auf ſie wartete, wie einer in ihr ſein höchſtes Glück ſah. Aber nein, den Gedanken wies ſie weit zurück. Nein, ſo tief konnte ſie ſich nicht demütigen! „Siehſt du, Giſela, das iſt nun mein Traum vom Lebensglück!— Höre aber weiter. Ich, die es ſo ver— langte, in Fülle zu leben— ich bin ärmer als du. Mein Bankkonto hat er längſt geſperrt. Schmutzig gei⸗ zig iſt er gegen mich. Er ſcheint zu fürchten, ich könnte ihm entfliehen. Und die Bahn gibt keinen Kredit! So iſt er meiner ſicher. Der Blumenhändler, der Kondi⸗ tor, der Handſchuhmacher und ſo weiter— alle ſchik⸗ ken monatlich ihre Rechnungen, die er ſelbſt begleicht. Als Frau Kommerzienrat Hoſemann habe ich ja unbe⸗ ſchränkten Kredit. Aber keinen Pfennig Geld. Die Rechnungen geht er ſorgfältig durch. Erinnerſt du dich, daß ich Annelies zum Geburtstag Wäſche geſchenkt hatte— Leibwäſche und Tiſchwäſche? Förmlich getobt hat er da, als die Rechnung dafür kam. Er ſei nicht dazu da, für meine Angehörigen zu ſorgen und ſie aus zuſtaffieren! Wie mich das gedemütigt hat— am liebſten hätte ich alles zurückgefordert!— Mama und dir ein Heim hier anzubieten, wäre ausgeſchloſſen unter ſolchen Umſtänden. Er hätte ein glattes Nein. Kalt und raffiniert in ſeiner Rache wie ein Chineſe iſt er — und ich muß ſtillhalten!— So, Giſela, nun weißt du Beſcheld. So klein, ſo erbärmlich komme ich mir neben dir vor— ich, die ich mit ſo kecker Siegeszuver⸗ ſicht vermeinle, mir mein Leben nach eigenem Geſchmack zimmern zu können. Lange habe ich 8 und in ſalſchem Stolz geſchwiegen, aber es hätte doch Mit verlorenem Blick ſtarrte Thorg vor ſich hin. die Hand auf die Tiſchtante geſtützt. Ein unbeſchreib⸗ liches Lächeln zuckte um ihren Mund. Giſela begriff. Mit einem Schreckensſchrei riß ſie der Schweſter Hand an ſich.„Nein, Thora, nein— das darſſt du nicht!“ rief ſie außer ſich.„Schon der Ge⸗ danke daran iſt Sünde!“ Mit einer müden Bewegung ſchüttelte Thora den Kopf.„Hab keine Angſt darum, Liebe! Ich bin doch wohl zu feige dazu. Sie ſtreckte beide Arme von ſich. „Sieh meine Handgelenke, Giſela! Sind ſie nicht rot und wund? Nicht? Siehſt du wirklich nichts?— Ach, und ich dachte, man müſſe es ſehen, wie meine Ketten mich drücken und ſcheuern!“ Giſela vergaß ihr eigenes Leid. Jetzt wurde ihr vieles klar in dem widerſpruchsvollen Weſen der Schwe— ſter. Nur eines nicht.„Und was iſt zwiſchen dir und Harald Florſtedt?“ „Nichts, Giſela, außer was in deiner Einbildung beſteht. Er geht mich nichts an!“ „Aber das Bild! So kann nur einer dich dar⸗ ſtellen, der dich kennt und der dich liebt!“ Thora zuckte zuſammen.„Ach, was du denkſt! Eine unerhörte Kühnheit iſt es von dem Manne!“ nete ſie kalt. Siebzehntes Kapitel. Als die beiden Schweſtern der Promenade zugin⸗ gen, begegnete ihnen Viviane v. Bibra auf ihrem Selbstfahrer, den ſie keck und elegant lenkte. Sofort hielt ſie und grüßte die Damen. Neugierig muſterte vielleicht die junge Frau die belden ſchwarzgekleideten Geſtalten die 5 der ſtolzen, ſicheren Haltung d dem 0 5 entgeg⸗ Schließlich erweiterten ſie das dort angeboten. Geſchäft und haben in der Nähe der Anſtalt Män⸗ ner animiert. Dort ſchloſſen ſie ſich mit ihnen ein und gingen auch in deren Wohnung mit. Dadurch daß dieſe Mädchen durch Geld und Leckereien in der Schule auffielen, kam die Schulverwaltung hinter das Treiben. Die Mädchen kamen in Zwangserziehung. Vier Männer, deren Na⸗ men ſie angeben konnten, erhielten vom Gericht leine Gefängnisſtrafe von 9—12 Monaten. Mainz, 4. März. Das Schwurgericht der Provinz Rheinheſſen verhandelte geſtern unter unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit gegen den 35 Jahre alten Landwirt Joh. Pierot aus Genſin⸗ gen wegen Sittlichkeitsverbrechens und Mordes in zwei Fällen. Der Angeklagte wurde beſchul⸗ digt, am 1. Juli 1922 das achtjährige Mädchen Petry von Genſingen vergewaltigt und age haben. Ferner hat der Angeklagte am 15. April 1924 an der 10jährigen Grete Senn in Genſingen un⸗ züchtige Handlungen vorgenommen und dann, aus Furcht vor Entdeckung im Bach ertränkt. Rach langer Beratung befanden die Geſchwore— men den Angeklagten des Mordes für ſchuldig. Er wurde unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte wegen Mordes zum Tode und we— gen der unzüchtigen Handlungen an den beiden Kindern zu 14 Jahren Zuchthaus verurteilt. Darmſtadt, 4. März. Die Benediktiner-Abtei Seligenſtadt begeht in dieſem Jahre die Feier ihres 100jährigen Beſtehens. Aus dieſem An— laß wird eine Jubiläumswoche abgehalten, für die der 9. bis 16. Auguſt feſtgeſetzt wurde. Zahl⸗ reiche kirchliche Würdenträger werden zu dieſer PNubelwoche erwartet. Oppau, 4. März. Die Gemeinde Oppau, die bekanntlich ſelbſt vor drei Jahren von einer ſchweren Kataſtrophe heimgeſucht worden war, ſpendete für die Hinterbliebenen der Opfer der Dortmunder Kataſtrophe 1000 Mark. Ludwigshafen, 4. März. tion der Zentrumspartei hat folgende Anträge geſtell: Für unbemittelte Schüler der hieſigen Volksſchule ſind auch die Lernmittel Religionsunterricht aus ſtädtiſchen Mitteln zu, beſchaffen. Die in der Nachkriegszeit ſich in hie- iger Stadt herausgebildeten ungünſtigen Ver⸗ hältniſſe auf ſittenpolizeilichem Gebiete verlan— gen notwendigerweiſe die Anſtellung einer weib— ichen Kraft bei der hieſigen Sittenpolizei. Zur Förderung des Wohnungsbaues und damit zur Linderung und Behebung der Wohnungsnot iſt lles Gelände in der Gemarkung hieſiger Stadt, auf welchen in den Jahren 1925 und 1926 bau⸗ liche Unternehmungen zu Wohnungszwecken be— gonnen oder nvollendet werden, von der Wertzu— wachsſieuer zu befreien. Silz, 4. März. Der Arbeiter Michael Braun on hier hat im Streit ſeinen Bruder Karl durch einen Herzſtich getötet. Der Tote hinterläßt Die Stadtratsfrak⸗ für denn f Unsere Anzũge sind besonders schön und preiswert. Wir führen hauptsächlich blaue Qualitäten aus eigener Fabrikation. Unsere Preislagen: 24. 29. 35. 42. 48. 54. 62. Kommunikanten- Konfirmanden- Ml. 19.“ unserer groben Besichtigen Sie unsere Spezial-Ausstellung, welche Ihnen eine kleine Auslese Vorräte zeigt. Sebrüder Stern Mannheim, 9 1, 8 Mannheims grolles Spezialhaus für Herren- u. Knahen-Mleidung. feine Maafl-Schneiderei. Breite Straſle Marktecke Da der Felſen verſchiedene Riſſe auſweiſt, ſind Wege des Oberlandes geſperrt worden. :: Sturmwetterſchäden. Aus allen Gegen— den Frankreichs trefſen Meldungen über Ver— heerungen durch das Sturmwetter der letzten Tage ein. In der Gegend von Toulon ſind die Obſtbäume, die zum Teil ſchon in Blüte ſtanden, ſowie die Frühgemüſepflanzungen ſtark heimge— ſucht worden, beſonders da ſtellenweiſe auch Pa— gel gefallen iſt. An der Mittelmeerküſte ſind durch die Sturmflut hunderte von Schifferboote am Ufer zerſchellt und die Trümmer ins Meer hin— ausgetrieben worden. Auch die Kriegsflotte hat ſtarke Schäden erlitten. Auch ſind an der atlan— tiſchen Küſte und au der Küſte des Aermelkanals große Verheerungen angerichtet worden. Am Aermelkanal wurde die Schiffahrt beſonders ſtark beſchädigt. In der Bretagne iſt die Tempe— ratur empfindlich gefallen und es weht ein eiſi— ger Wind. eine Witwe mit vier Kindern. Auch der unglück“ 5 e 5 5 28 15 ſchweizer Fürſorge für deutſche Kinder, iſt nach längerer Unterbrechung geſtern wieder ein Zug, liche Täter iſt verheiratet und hat vier Kinder; er wurde ins Amtsgerichtsgefängnis Annweiler eingeliefert.. N Schweres Exploſionsunglück. ö Wittenberg, 4. März. Heute Vormittag er- kignete ſich in dem 50 Km. von Wittenberg ent— ſernt liegenden Rheinsdorf ein großes Explo— ſionsunglück in den Betrieben der weſtfäliſchen- auhaltiſchen Sprengſtoff-A.⸗G. Die Urſache iſt hoch nicht ſeſtgeſtellt. Das Gebäude der Pulver- abteilung iſt in Trümmer gegangen, ſowie die guſchließende Iſolierungsanlage. Bis mittags 2 Uhr waren 3 Autos mit Schwerverletzten ins trankenhaus verbracht. Nach einer Mitteilung er Verwaltung beträgt die Zahl der Toten fünf, die der Schwerverletzten 6—8 und die der Leichtverletzten 2530. Berlin, 5. März. Ueber das Exploſionsun⸗ 8 lk bei Wittenberg wird noch berichtet, daß ſich inerhalb der Bevölkerung der Stadt hartnäckig as Gerücht erhält, daß der Umfang der Kata— rophe weit größer ſei als die Verwaltung zu— ebe. Das Weſtfäliſch-Anhaltiſche Sprengſtoff— bert in Rheinsdorf beſchäftigt 2000 Arbeiter mit er Herſtellung von Sprengſtoffen, u. a. wird im luftrage der Reichswehr Pulver in einem be⸗ enderen Betriebe hergeſtellt. Die Exploſion war heftig, daß zwei Gebäude, in denen Pulver rgeſtellt wurde, völlig vom Erdboden wegge⸗ Es werden noch mehrere Arbeiter Man nimmt an, daß au er den zehn igt wurden. ermißt. oten noch verſchiedene Perſonen d: den juſtdruck in Stücke geriſſen worden ſind, ſodaß ſie Identifizierung nicht mehr möglich iſt. Die kſache der Exploſion iſt immer noch nicht feſt⸗ telt. Die geſamte Gegend iſt abgeſperrt wor— u, da die Gefahr beſteht, daß weitere Explo⸗ nen erfolgen. . Weltspiegel. : Siegfried Wagner in Ludwigshafen. Das Falz⸗Orcheſter hat Siegfriied Wagner als Diri⸗ t für drei Konzerte in der Pfalz gewonnen, im großen nale des Vereinshauſes der B. A. S. F. ſtatt⸗ n denen das erſte am 13. März det. Es kommen ausſchließlich Werke von Ri⸗ rd und Siegfried Wagner zur Aufführung. e Feuer in einer Kirche. Aus Montreal nada) kommt die Nachricht, daß infolge des dbebens ein Rohrbruch in der Heizanlage St. Queenskirche, dem katholiſchen Biſchofs⸗ von Montreal, entſtanden ſei, wodurch eine ersbrunſt ausbrach. Die zur Meſſe verſam⸗ ten Kirchgänger mußten das Gebäude flucht⸗ 9 verlaſſen. Der Sachſchaden wird auf über Pfund Sterling geſchätzt. Felſeneinſturz auf Helgoland. An der Oſt⸗ des bebauten Helgoländer Oberlandes ſtürz⸗ am Dienstag 3000 Kubikmeter Erdmaſſen ins . Eine neu erbaute Villa iſt dadurch ſehr rdet. Der flo 0 1 Baſel eingetroffen. Der Sachſchaden iſt ſehr groß. falls eine Anſprache und ſagte u. a., die deut banners Schwarz⸗rot⸗gold aufgeſtellt. e des Verbliche :: Deutſche Kinder in der Schweiz. Durch die Hilfe des Schweizer Bundes, Abteilung mit erholungsbedürftigen deutſchen Kindern in 4. 5 —— 5 5 7 7— Deulſchlandfahrt 1925. Die vierte Etappe. Dresden, 5. März. Die vierte Etappe der Deutſchlandfahrt war die Strecke von Nürnbera aber Bayreuth—Hof—Zlauen— Chemnitz nach Dresden. Die Läuge der Strecke mit ihrem ſchwierigen Terrain ſtellte die Fahrer vor eine ſchwere Aufgabe, umſo mehr, als die Strecke ſtellenweiſe vereiſt und verſchneit war. Der Aus— fall war infolgedeſſen recht erheblich. Eine gro— ße Menſchenmenge erwartete die Aknunft der Foilnehmer bei der Ausſtellungshalle in Dres, Um 4 Uhr nachmittags trafen die erſten Fahrer in mehr oder weniger großen Abſtänden ein. Bis um 6 Uhr waren etwa 100 Fahrer an der Zielkontrolle eingetroffen.— Heute morgen haben die Fahrer zur fünften Etappe geſtartet. Die Strecke hat eine Länge von 320 Kilomeler und führt von Dresden über Görlitz-—Löwen— berg—Goldberg- Liegnitz nach Breslau. Letzte Meldungen. Trauerfeier in den höheren Schulen. Berlin, 5. März. Auf Anordnung dez preußiſchen Kultusminiſteriums fand geſtern in der Oper am Königsplatz eine Trauer feier für die Schüler der Berliner höheren Lehranſtalten ſtatt. Die Gedenkrede hielt der preußiſche Kultusminiſter Dr. Becker. preuß. Miniſterpräſident Marx hielt eben— d Il. Der ſche Jugend könne das Andenken Eberts am keſten ehren, wenn ſie beſtrebt ſei, ihm nach— zu eifern. Bei den geſtrigen Trauerfeierlichkeiten waren etwa 1000 Unfälle, zumeiſt leichterer Art, zu verzeichnen. Auch empfindliche Ver— kehrsſtörungen machten ſich vor und nach der Feierlichkeit bemerkbar. Die Ankunft in Darmſtadt. Darmſtadt, 5. März. Der Sonderzug mit den ſterblichen Ueberreſten des Reichsprä⸗ ſidenten Ebert traf heute vormittag punkt 8 Uhr im hieſigen Bahnhof ein. Die drei heſſi⸗ ſchen Miniſter v. Brentano, Emmrich u. Ja ab hatten ſich dort eingefunden. Der Staatspräſident Ullrich hat ſich von Berlin dem Zuge angeſchloſſen. Auf dem Bahnſteige waren Abordnungen der ſtädtiſchen und an— deren Behörden, ſowie Abordnungen der blauen und grünen Polizei und des 88 er ngehö⸗ Das Grab von Heidelberg. Heidelberg 4. März. Entgegen dem ur— ſprünglich ausgeſuchten Begräbnisplatz iſt ge— ſtern ein anderes und günſtiger gelegenes Grab hinter dem Krematorium in der Nähe des hohen Kruzifixes ausgewählt worden. Die an dem breiten Wege gelegene Grabſtelle hat eignet ſich auch eine beherrſchende Lage und beſonders für ein ſpäter dort zu erſtellendes Denkmal für den Reichspräſidenten. Die Trauerfeier findet daher nicht vor dem Kre— matoriums, ſondern hinter dieſem ſtatt. Wäh— rend der Beiſetzungsfeierlichkeiten werden die Glocken der Heidelberger Kirchen läuten. Bisher ſind bereits überh undert Anmel dungen von Vertretern auswärtiger Zeitungen bei der Polizeidirektion erfolgt. Auch wollen 4 verſchiedene Filmgeſellſchaften die Trauer— feierſchkeiten in Heidelberg im Bilde feſthal— ten. f—.— Trauerfeiern der deutſchen Auslands-— vertretungen. a Berlin, 5. März. Nach den hier vorliegen- den Auslandsmeldungen ſind Trauerfeiern anläßlich des Ablebens des Reichspräſidenten von den deutſchen Vertretungen in den ver— ſchiedenen Hauptſtädten veranſtaltet worden. So wurde eine Trauerfeier in der deutſchen Botſchaft in Madrid abgehalten, bei der der Botſchafter Freih. v. Simmern die Trauer— rede hielt.— Die Trauerfeierlichkeit in der deutſchen Botſchaft in Rom findet heute vor— mittag 11 Uhr ſtatt. Die deutſche Kolonie wird verausſichtlich am Samstag im Aerchologti— ſchen Inſtitut eine Trauerfeier verauſtalten. Für die heutige Trauerfeier der Botſchaft er— wartet man die Teilnahme der Regierungs— ellen und des königlichen Hofes.— Wie aus Tokio gemeldet wird, hat der Kaiſer von Japan in einem Tagesbefehl an die Marine bekannt gegeben, daß ſämtliche Kriegsſchiffe von heute ab drei Tage Halbmaſt zu flaggen haben. Die„Rote Fahne“ auf 2 Wochen verboten. Berlin, 5. März. Wie der amtliche preuß. Preſſedienſt mitteilt, hat der preußiſche In— nenminiſter Severing aufgrund des Republik— Schutzgeſetzes das Erſcheinen der„Roten Fahne“ mit ihren Sonderausgaben auf die Dauer von zwei Wochen verboten. Der rund dieſer Maßnahme iſt in einem Aufruf in d'e Arbeiterſchaft, in dem der verſtorbene Reichspräſident beſchimpft wird, zu erblicken. dem Aufruf wird weiter die republikaniſche taagtsform beſchimpft und. die Republik in ihrer durch den Reichspräſidenten repräſentier— ten Form herabgewürdgt. — * — S Halbmaſt in London. Berlin, 5. März. Wie aus London gemeldet wird, wurden geſtern nachmittag auf allen Re— glerungsgebäuden in der Zeit, als in Berlin die Trauerfeiern für den Reichspräſidenten ſtatt— fanden die Flaggen auf halbmaſt geſetzt. Chamberlains Beſuchsanzeige in Paris. London, 5. März. Offizielle wird mitge— teilt, daß der engliſche Botſchafter in Par: Lord Crewe, Auftrag erhalten habe, Her— riot mitzuteilen, daß ſich Chamberlain auf ſeiner Durchreiſe nach Genf am 7. März in Schonung der kleinen Löffel änner ſein ſollte. R Oſterhäschen ſind die wildernden Hunde. Da n 2 * K Paris aufhalten werde, um ſich mit Herriot zu beſprechen. Muſſolini wieder hergeſtellt. Rom, 5. März. Nach einer offiziellen Mit⸗ teilung der Leitung der faſziſtiſchen Partei iſt Muſſolini wieder vollſtändig hergeſtellt. Der„Meſſagero“ meldet, daß ſich am 9. März die zuſammentretende Kammer vor allem mit der Diskuſſion der Etats für 1925 und 1926 zu beſchäftigen habe. . 1 1 ſche Regierung ſetzt ſich wie folgt zuſammen! Miniſterpräſident Js med Paſcha, Auſten miniſter Tewſik Paſcha, Finanzminiſtet Haſſan Bei, Innenminiſter Schemi! Bei, Kriegsminiſter Redſcheb Bei. Wetterbericht für Freitag: mende Bewölkung, meiſt noch trocken, bis nordweſtliche Winde, nur noch Nachtfroſt. Lokale Nachrichten. * Hinweis. Der heutigen Ausgabe un⸗ ſerer Zeitung liegt eine Ankündigung der Firma Dr. med. Robert Hahn und Co, Magdeburg, über ihr in vielen Tauſenden von Jöllen be⸗ währtes Nervennährmittel„Nervoſin“ bei, auf welches wir unſere Leſer hiermit ganz beſonders hinweiſen. Ein Verſuch mit dieſem Mittel dürfte ſich auf jeden Fall empfehlen. * Frühjahrsmodenſchau bei Fiſcher⸗ Riegel in Mannheim. Auf die morgen Samstag und Sonntag in den Geſchäftsräumen der Firma Flſcher⸗Riegel in Mannheim ſtatt⸗ findende Frühjahrsmodenſchau, ſelen die Damen von Viernheim beſonders aufmerkſam gemacht. Alles nähere iſt aus den an bevorzugter Stelle angebrachten Plakate und aus dem Inſerat der heutigen Nummer erſichtlich. Fp. Im Wald und auf der Heide. In den Jagdgebieten Heſſens und der Pfalz zeigt ich jetzt folgendes Bild: Die warme Witterung hat bewirkt, daß hie und da ſchon junge Hä— Zuneh⸗ weſtliche geringer chen beobachtet werden. Leider iſt ihre Zahn infolge des außerordentlichen Wildmangels ſo gering, daß jeder Tierfreund für dringend beſorg Am gefährlichſten für die kleinen bei iſt zu bedenken, daß dieſer erſte Satz de Heinen Löffelfrauen, wenn ſie am Leben blei ben, noch einmal Nachkommenſchaft erzeugt, vie im Winter als ſogenannte Quarthaſen herumlaufen. 8 ———. 1 Waſchkörbe, Reiſekörbe, Korbmöbel u. Armkörbe zu billigſten Prelſen bet Jakob Beyer. Prima Saatgerſte 4 Doppelzentner 34 Ml. hat zu verkaufen Puixi reinigi alles. U Uderon ꝛ0 haben. eee eee Jak. Winkenbach Heddesheimerſtr. 3. 700 Tadel 81g: und Salz- Gurken u ande Huchlinge. 0 v Harſwurst. Berwursl, Salam Preiselheeren, Konfitüren aller Art Georg Hook Lebensmittel- und Feinkosthaus Rathausstr. 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