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Wir machen die hieſigen Bäckermeiſter auf untenſtehende Bekanntmachung des Kreis- amts aufmerkſam und empfehlen die ſtrikte Befolgung dieſer Anordnung bei Meidung von Strafanzeigen. Viernheim, den 9. März 1925. Heſſ. Polizeiamt Viernheim. Ludwig. Bekanntmachung. Betr.: Wie oben. Das Miniſterium für Arbelt und Wirt⸗ ſchaft hat mit den angrenzenden preußlſchen Regierungsbezirken Caſſel, Coblenz und Wies⸗ baden eine Vereinbarung über die gleichmäßige Erteilung von Genehmigungen auf Grund des§ 5 der V. O. über die Arbeitszelt in den Bäckereien Conditoreien vom 23. Nov. 1918 getroffen und uns angewleſen die ent⸗ ſprechende Regelung durchzuführen. Unter Aufhebung unſerer Bekanntmach⸗ ung vom 24. Dezember 1924 in Nr. 203 des Kreisblatics vom 30. Dezember 1924 geben wir daher bekannt. 1) Für die Zelt vom 1. Oktober bis 30. April wird die Genehmigung zur Verſchiebung der Lage der 8 ſtündigen Betrlebsruhe nicht erteilt, d. h. dle Betriebsruhe iſt in dieſem Zeitabſchnitt von abends 10 bis morgens 6 Uhr unter allen Umſtänden einzuhalten. 2) Für die Zeit vom 1. Mai bie 30. Sept. genehmigen wir für den ganzen Kreis dle Verſchlebung der 8 ſtündigen Betrlebsruhe auf die Zeit von 9 Uhr abends bis 5 Uhr 11 8 widerruflich unter der Bedingung, aß a) Lehrlinge von 6 Uhr morgens überhaupt nicht und vor 7 Uhr morgens nicht mit dem Austragen von Backwaren beſchäf⸗ tigt werden; b) Dle Arbeitgeber durch Offenhalten der Zugänge vom Beglnn der Betriebszeit an dafür zu ſorgen haben, daß die Ar⸗ beitsräume jederzeit während des Betriebes von den zuſtändigen Aufſichtsbeamten beſichtigt werden können. Die Ortspolizeibehörde, die Gendarmerie⸗ ſtatlon und das Poltizeiamt Viernheim beauf- tragen wir nach Bekanntgabe der obigen An⸗ ordnung ihren Befolg zu überwachen. Heppenheim, den 24. Februar 1924. gez. Pfeiffer. Bekanntmachung. Belr.: Schweinerollauf. Im Laufe der nächſten Woche wird mit den Impfungen gegen den Schweinerot⸗ lauf begonnen werden. Anmeldungen ſind bei Herrn Veterinär⸗ arzt Seigel baldigſt zu machen Viernheim, den 9. März 1925. Heſſ. Polizeiamt Viernheim. Ludwig. ZII... q 2, 9 Mannheim 0 2, 9 Erstes Spezial-Haus für KHorbhmöbel u. Korbwaren in Rohr und Weide, natur und gebeizt, Balkon, Dielen, Empfangszimmer, Gartenhäuser, Kaffees, Vorpläze, Veranden, Wintergarten usw. Verkaufsstelle d. Rothenburger Korb- warenfabrik, Rothenburg o. d. Tauber Besichtigung erbeten. 2, 9 f. Hinze-Werner Q 2, 9 Hirnen, Hirschen, dlirapenen, Tubelschen u. 8. U. Jakob Winkenbhach Lorſcherſtraße 10. Tel. 83. cr ikIIUIITIT IIIA rInnen ono früchte 8 7 N Große Gabe 22 ö Bürgerholz zu kaufen geſu cht. 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Von demokratiſcher Seite wird auf die Gefahr eirer Zerſplit⸗ terung bei der Aufſtellung der Kandidaten für die Reichspräſidentenwahl hingewieſen u. anſchließend ausgeführt, es wäre deshalb dringend erwünſcht, daß die Parteien ihre bisherigen Beſchlüſſe einer Reviſion unter. ziehen. Die Anregung dazu ha! die demokra- tiſche Reichstagsfraktion gegeben, die geſtern beſchloſſen hat, ſämtlichen Parteien die Eini⸗ gung auf die Perſon des Reichsgerichtspräſi⸗ denten Dr. Simons vorzuſchlagen. Dr. Si⸗ mons ſei von allen Parteien, mit Ausnahme der Kommuniſten und Völkiſchen, als der ge⸗ eignetſte Stellvertreter des Reichspräſidenten anerkannt worden. Der Gedanke liege nahe, auch für die endgültige Wahl dieſen hohen Richter, der durch ſeine Laufbahn und ſeine Perſönlichkeit ein beſonderes Maß von Ver⸗ trauen in den verſchiedenſten Kreiſen erwor⸗ ben und Erfahrungen auf allen Gebieten öffentlichen Wirkens geſammelt hat, für das höchſte Amt zu beſtimmen. Es wäre ein Zei— chen politiſcher Reife, die im Ausland den günſtigſten Eindruck machen müßte, wenn dieſe Einigung gelänge. Das diesbezügliche Schreiben der demo kratiſchen Fraktion hat folgenden Wortlaut „Die Vorbereitungen zur Reichspräſidenten wahl laſſen erkennen, daß die Gefahr iner er neuten Aufreizung der alten verhängnisvollen Klaſſengegenſätze täglich wächſt. Eine Wahl⸗ bewegung, in der eine größere Zahl von Kan didaten und Parteien auftrete, würde die Ge⸗ genſätze verſchärfen, die großen Linien der politiſchen Entſcheidungen verwiſchen und zu einem Zufallsergebnis führen, das dem ge⸗ wählten Präſidenten nicht das erforderliche Anfehen im In⸗ und Ausland gibt. Die Ver⸗ meidung dieſer Gefahr iſt eine nation ale Pflicht. Die Deutſche Demokratiſche Partei hat den Wunſch, daß unter den gegenwärtigen innen- und außenpolitiſchen Verhältniſſen bei der Wahl des Reichspräſidenten eine möglichſt geoße Mehrheit des deuſchten Volkes ſich auf eine Perſönlichleit vereinigt, die feſt auf dem Boden der Weimarer Verfaſſung ſtehend über den Rahmen der politiſchen Parteien hinaus allgemein Anſeben und Vertrauen in das hohe Anit mit bringt. Als eine ſolche Perſönlichkeit krachten wir den Präſidenten des Reichs— gerichts, Herrn Dr. Simons. Wir ſind gemeinſamen Beratungen auch über einen an— deren, den erwähnten Vorausſetzungen ent ſprechenden Vorſchlag bereit. Deutſche Demokratiſche Partei. gez. Erkelen d. 1 Eine bayeriſche Stimme. München, 10. März. Die„Bayeriſche Volkspartei⸗Korreſpondenz“ ſchreibt zu der Frage der Präſidenten-Kandidatur u. a.: Die Bemühungen, bei den ſog. bürgerlichen Rechts⸗ parteien zu ſondieren, um einen gemeinſamen [Kandidaten zu ermitteln, haben bis jetzt non zu keinem Ergebnis geführt. Die Nach⸗ richt, als ob man ſich von den Deutſchnationa— len bis zur Bayeriſchen Volkspartei auf eine Kandidatur Dr. Jarres geeinigt hätte, iſt falſch. Die Entſcheidung der Bayeriſchen Volkspartei wird erſt am nächſten Samstag in München fallen. Die Idee eines bürgerlichen Sammelkandidaten ließe ſich allerdings ner dann verwirklichen, wenn es gelinge, das Zen trum für eine ſolche Kandidatur zu erwärmen. Die Streiklage der Neichs bahn. be Berlin, 10. März. Zur Streiklage bei der Keichsbahn erfahren wir, daß die Bewe gung augenblicklich zum Still ſt und gekom— men iſt. Geſtern lagen bei der Hauptverwal— tung der Reichsbahn neue Nachrichten über eine Zunahme der Zahl der Streikenden nicht vor. In Berlin beträgt die Zahl der Ausſtän⸗ diſchen insgeſamt rund 700. Der geſamte Ver⸗ kehr konnte bisher ohne irgendwelche Virzöge— rungen abgewickelt werden. Nach den letzten Dresdener Meldungen hat ſich die Zahl der ausſtändiſchen Arbeiter in Sachſen noc, durch Hinzutritt eines Teiles der Arbeiter in Leipzig, Zwickau und Bautzen etwas erhöht. Die Ausſtändiſchen erklären nach wie vor, bisher 11000 Arbeiter Streik⸗ unterſtützung gegeben zu haben. Das ſächſiſch Wirtſchaftsminiſterſum hat die Einſetzung der „Techniſchen Nothilfe“ als vorläufig nicht notwendig abgelehnt.. —— 0 Auf dem Bahnhof Magdeburg haben ſich die Gepäckträger dem Ausſtand angeſchloſ⸗ ſen. Weitere Nachrichten beſagen, daß auch in Hamburg aufgrund der erregten Stimmung mit örtlichen Aktionen zu rechnen iſt. Noch im Lauſe des geſtrigen Nachmittags haben in den zuſtändigen Reſſorts des Reichsarbeitsminiſte— riums Beratungen über die Einleitung einer Vermittlungsaktion ſtattgefunden. Eine Füh⸗ lungnahme mit den Parteien dürfte ſeitens des Miniſteriums in Kürze erfolgen. Die Geſamtorganiſationen der Reichs— beamten(Reichsgewerkſchaft deutſcher Eiſen bahnbeamten, Gewerkſchaftsbund deutſcher Reichsbahnbeamten, Gewerkſchaft deutſcher Lokomotivführer, Gewerkſchaft techn. Eiſen— bahnbeamten uſw.) wandten ſich in einer Entſchließung gegen die Auffaſſung, daß die Beamtenorganiſation in ihrer Stellungnahme zum Streik uneinig ſeien. Vielmehr hielten die Beamtenorganiſationen die Forderungen der Tarifgewerkſchaften für maßvoll und gerecht— fertigt. Sie erklären, daß ſie mit ihren Sympa⸗ thien auf Seiten der Arbeiter ſtünden. Durch dieſe Stellungnahme der Beamten wird der Konflikt beträchtlich verſchärft. Nunmehr tritt klar zu Tage, daß die Reichsbahngeſellſchaft damit zu rechnen hat, daß auch die Beamten ſchaft unter Umſtänden am Streik teilnehmen könnte. Von gewerkſchaftlicher Seite wird übrigens behauptet, daß die Unnachgiebigkeit in der Lohnfrage ledicſich auf die deutſchen Mitglieder des Reichsbahn-Verwaltungsrates zurückzuführen ſei, während die ausländiſchen Mitglieder ſich mehr zurückhaltend zeigten u. zu einem Entgegenkommen eher geneigt wä— ren. Schließlich wird ſeitens der Reichsbahn noch Stellung genommen werden müſſen zu einer Behauptung der Gewerkſchaften, daß die ſchlechte Finanzlage bei der Reichsbahn kein Argument gegen die Forderungen der Gewerk ſchaften darſtelle, da der Verwaltungsrat erſt vor einiger Zeit 80 Millionen Mark Rücklage beſchloſſen habe, aus denen jetzt die Abwehr des Streiks von der Reichsbahnverwaltung finanziert werde. Die Völterbundstagung Das Programm. Genf, 9. März. 33. Tagung des Völ terbundsrates begann heute vormittag 11 Uhr Das Programm umfaßt: 1. Begutachtung der Tagesordnung; 2. Errichtung eines Konfe renzſaales; 3. fremde Kapitalien in den Man⸗ datsgebieten(ſchwediſches Referat), Antwor— ten der Mandatsmächte; 4. Bericht des Für— ſorgeamtes der griechiſchen Flüchtlinge; 5. in terne Finanz- und Verwaltungsfragen(Refe- rat Uruguay und das Generalſekretariat), 6. Beſtimmung eines Komitees gemäß Artikel 7 des Lauſanner Friedens vertrages. Nach Er ledigung dieſes Programms treten die Komi tees für Oeſterreich und Ungarn zuſammen. Für nachmittags halb 4 Uhr tagt das Komitee für Minderheitenſchutz. Alle dieſe Beratungen ſind vertraulich, doch ſind Kommuniques in Ausſicht geſtellt. 1 Die Vor der Eröffnung. Genf, 10. März. Briand hatte geſtern vor Eröffnung der erſten Sitzung des Völker bundsrates eine Unterredung mit dem tſche chiſchen Außenminiſter Beneſch⸗»In Genf in Genf. verlautet, daß demnächſt Graf Barnſtor ff eintreffen werde, um mit Briand, Chamber lain und anderen Staatsmännern die Frage des Eintritts Deutſchlands in den Völlerbund zu beſprechen. Die Erklärung Chamberlains vor dem Völkerbund iſt auf die Donner stag-Sit zung verſchoben worden. Geſtern nachmattag fanden Beratungen verſchiedener Komitees ſtatt. Die Vorbeſprechungen in Form einer Fühlungnahme werden fortgeſetzt. Auf die Er— klärung Chamberlains am Donnerstag dürfte Briand im Namen der franzöſiſchen Regie— rung ſprechen. An ſeine Rede werden ſich die Ordnung. Der Abg. Scholem wird vom Präſidenten aufgefordert, Erklärungen der übrigen Ratsmitglieder an— ſchließen. Vermutlich wird die Abgabe der Er⸗ klärungen nichts weiter ſein als die Darlegung der verſchiedenen bereits bekannten Stand⸗ punkte. Geſtern nachmittag hatte Chamberlain eine zweite Unterredung mit Briand, in der die England und Frankreich intereſſterenden Fragen erörtert wurden. Dann empfing Chamberlain Venizelos. Die Danziger Frage dürfte am Mittwoch zur Sprache kom— men. Deutſchland und der Völkerbund. Genf, 10. März. In Völkerbundes teiſen verlautet, daß die Antwort des Völterbun— des an Deutſchland über die Frage des Ein⸗ tritts Deutſchlands in den Völkerbund von Chamberlain mit den führenden Perſönlichkei⸗ ten in Genf durchberaten worden ſei. Der Ent⸗ wurfe der Antwort ſei auch mit Herriot be⸗ ſprochen worden. Die Antwort werde vor Uebergabe an Deutſchland im Völkerbund be— raten werden. Der Inhalt wird geheim gehal— ten. Die Mehrzahl der Mitglieder des Völker— bundes glaubt, die Schwierigkeit in der Sank— tionsfrage bei einem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund dadurch beſeitigt zu ſehen, daß man bei den geringen Streitkräften Deutſchlands auf eine militäriſche Beteiligung verzichte. Auch der Durchzug fremder Truppen durch Deutſchland ſei nicht die entſcheidende Frage. Großes Gewicht ſcheint man jedoch auf die Teilnahme Deutſchlands an einer Wirt— ſchaftsblockade zu legen. Der franzöſiſche Standpunkt. Paris, 10. März.„Havas“ kommentiert den franzöſiſchen Standpunkt in Genf dahin, daß Frankreich bezüglich des Genfer Proto— kolls erklären werde, daß es an ihm feſthalten werde. Was die Militärkontrolle des Völker— bundes in der entmilitariſierten Zone anlange werde Frankreich darauf beſtehen, daß ſie in eine beſtändige Form gekleidet werde. In der Frage des Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund werde Frankreich von ſei nem bekannten Standpunkt nicht abgehen. Deutſcher Reichstag. Kommuniſtiſche Rüpeleien. Berlin, 9. März. Vor Eintritt in die Tagesorrnung erhob Abg. Stocker(Kom.) Einſpruch gegen das Verbot von 11 kommuniſtiſchen Zeitungen auf Grund des Republitſchutzgeſetzes. Der ſoforti— gen Beratung des Antrages auf Aufhebung des Verbotes der kommuniſtiſchen Zeitungen wurden widerſprochen, dagegen die Beſpre entſteht ein minutenlanger Aunmelt mit heft, gem Wortwechſel zwiſchen Kommuniften und Sozialdemokraten, den Präſtdent Abbe nun niit vieler Mühe beſchwichtigen kann.) Präſident Löbe macht den Nedner e ſeinen weiteren Ausführungen darauf auß merkſam, daß er ihm weiten Spielraum aach ſen habe, daß aber ſeine Ausführungen nicht zur Frage der Beſtattungskoſten gehören. GY ruft ihn zum zweiten Male zur Sache und macht ihn auf die geſchäftsordnungsmäßigen Folgen eines ſolchen dritten Rufes aufmerk⸗ N ſam. 5 Remmele die Sieger ſein. Kommuniſten, Gelächter Hauſe.) N Präſident Löbe: Gegenüber manchen Fragen betone ich, daß mir formell die Mögz lichkeit, gegen dieſe Ausführungen einzuſchrs te ten, nicht gegeben iſt: den Toten ſetzten ſte en herab.(Lebhafter Beifall.) 5 Abg. Fehrenbach(Zentrum):. wir ſoeben gehört haben, verdient nicht, durch einen Proteſt zurückgewieſen zu werden.(Ruſef bei den Kommuniſten: Amen!) Ich habe vez dieſer Stelle aus das Andenken. eines Be ſtorbenen(großer Lärm bei den Kommuniſtegz andauernde ſtürmiſche Unruhe im ganzen Hauſe). eines Toten...(Hier ſetzt 8 nächſten Worte des Redners übertönt werdens Abg. Frau Gohlke(Aom.) ruft: Heuchelei! Sie, b Ordnung ge. 2 ſchließt: Wir aber werden (Lebhafter Beifall bei de im ganzen übrigen wird dafür vom Präſidenten zur rufen) Wenn der Tote in dieſer Weiſe herun⸗ tergeriſſen worden iſt, ſo habe ich, der ein Jahrzehntlang mit dem Verſtorbenen zuſam⸗ mengearbeitet hat, und der nicht zu derſelben Partei gehört, das Bedürfnis, für den Ver⸗ ſtorbenen ein Wort zu ſprechen. Wir müſſen die politiſche Tätigkeit unſeres verſtorbenem Präſidenten in der ſchwerſten Zeit anerkennen (neuer großer Lärm), und wenn ſchon zwei Monate nach Beendigung des Krieges das Deutſche Reich nicht dem Chaos auheimfiel, (Rufe bei den Kommuniſten: Aha!), ſondern, in der Lage war, die Verfaſſung durch die chung des Eiſenbahnerſtreiks unwiderſprochen als 4. Punkt auf die Tagesordnung geſetzt. Ohne Erörterung wurde hierauf die gierungsvorlage genehmigt, wonach für Re⸗ Wahl des Reichspräſidenten die Wahl auf Sonntag, 29. März, einen etwaigen zweiten Wahlgang auf Sonn tag, den 26. April, gelegt wird. deutſche Nationalverſammlung zu geben, dog gehört das mit zu den Verdienſten des Ver⸗ ſtorbenen. Und wer Gelegenheit gehabt hat, in ſchwerer Jeit ſeine Amtstättakeit kennen zu lernen, der muß die Tatſache feſtſtellen, daß er zwar Anhänger ſeiner Partei geblieben iſt, er⸗ für] kennt aber auch, daß er ſein Amt mit einer 7 Würde, mit einer Gerechtigkeit und Unpartei⸗ ö Hierauf wurde der gemeinſame Geſetz entwurf der Mehrheitsparteien über die Stellvertretung des Reichspräſidenten in zweiter und dritter Beratung angenommen Darauf folgte der vom Reichsfinanzmini ſterium eingebrachte Geſetzentwurf:— „Die Reichsregierung wird ermächtige, die aus Anlaß des Ablebens des Reichspra ſidenten entſtehenden Koſten auf Reichsmit tel zu übernehmen.“ Abg. Remmele(Komm.) wandte gegen die Abſicht der Reichsregierung. Die Ko ſten, die durch das Ableben des Reichspräſt denten entſtanden ſeien, ſollten diejenigen gen, in deren Intereſſe Ebert ſein Amt als Diktator verwaltet habe. Sein Regiment be deutete 6 Jahre Ausnahmegeſetz gegen das Proletariat, 6 Jahre Arbeitermord, 6 Jahre Bürgerkrieg, 6 Jahre Spitzelzucht. ernde Unruhe im ganzen Hauſe, ſtürmiſche Zu rufe bei den Sozialdemokraten: Moskau!) Ebert hat die Bougoiſie vor der deutſchen e volution retten wollen und gerettet.(Der Prä ſident fragt den Redner, ob er dieſe Ausfüh (Andau rungen gegen den verſtorbenen Reichspräſiden⸗ ten richte und ruft ihn auf ſeine Bejahung zur weiter f ſich auf ſeinen Platz zu begeben. Er leiſtet aber erſt der zwei⸗ ten Aufforderung Folge.) Der Reichs pvraſiden! iſt tot, der Kommunismus und Bolſchewismus leben fort und werden weiter leben, bis alle Reichspräſidenten tot ſind. Der Teweis, daß Ebert die Bourgeoiſie vor der Revolution ret ten wollte, kann urkundlich geführt werde!. (Die Unruhe und Erregung im Hauſe, beſon ders bei den Sozialdemolraten, ſteigert ſich den weiteren Ausführungen des Redners. Dis Sozialdemokraten verlaſſen ſchneßlich zum größten Teil den Saal.) Redner verlieſt Aeußerungen des Abg. Criſpien aus der „Freiheit“. N Präſident Löbe macht ihn unter ſtürmi— ſchem Proteſt der Kommuniſten darauf auf⸗ merkſam, daß er aus den betreffenden Artikeln und Protokollen den Verſtorbenen beleidigende Aeußerungen nicht wiederholen dürfe. Remmele fährt fort: Ebert hat ſeine Prä⸗ ſidentſchaft zum erſten Male aus den Händen des Prinzen Max von Baden und 1922 die Fortſetzung ſeines Amtes aus den Händen des Herrn Stinnes entgegengenommen.(Es ö 1 1 1 N lichkeit wahrgenommen hat...(abermaliger großer Lärm bei den Kommuniſten und ſtür⸗ miſche Erregung im ganzen Hauſe). Alle an⸗ ſtändigen Elemente des ganzen Volkes erken⸗ nen d au.(Stürmiſcher Beifall im ganzen, Hauſe, entrüſteter Widerſyruch bei den Kone muniſten. Die nächſten Worte des Redners ſind w rum in dem Lärm nicht zu verſtehen⸗ Man hört von den Bänken der Sozialdemd kraten Pfuirufe gegen die Kommuniſten. Die je Welt erkennt das an.(Stürmiſcher Bet, as deutſche Volk hat ſein Zeugnis da⸗ ür abgelegt, daß ein würdigerer und verdien— Präſident nicht denkbar iſt. Das ſind wir d 8 nken des Reichspräſidenten ſchuldig. (Stürmiſcher Beifall und Händeklatſchen.) Graf Reveutlow(N gab uc⸗ ſeiner Partei eine Erklärung ab, die igliſten würden, unbeirrt dur Sentimentalität die Vorlage ableh⸗ itſoz.) und Das Geſetz wurde ſodann in erſter und 1 e Leſung gegen die Stimmen der Kom muniſten und Nationalſozialiſten ange- nommen. 9 Hierauf begründete der Kommuniſt Kö⸗ men einen Antrag ſeiner Freunde, der die Re— gierung erſucht, ihren ganzen Einfluß guf die ichsbahndirektien dahin geltend zu machen, die Forderungen der ſtreikenden Eiſenbah⸗ erfüllt werdeu. ö Nachdem noch Sozdem. Schumann die Haltung der Reichsbahnverwaltung gegen— über den Eiſenbahnerforderungen bedauert u. vor einem Hinübergreifen des Staates auf das Verkehrsperſonal dewarnt hatte, wurde ein Antrag auf Schluß der Debatte über den Eiſenbahnerſtreit durch Auszählung mit 179 gegen 127 Stimmen angenommen. Der kom⸗ muniſtiſche Antrag wurde dem Verkehrsaus— ſchuß überwieſen. g Zum Schluß erledigte der Reichstag noch eine Reihe von Vorlagen meiſt ohne Debatte. Der Geſetzentwurf über Aufnahme von A u 3. landskrediten durch Gemeinde und Ge⸗ meindeverbände wurde in zweiter und dritten Leſung endgültig angenommen. Nach der Vorz lage bedürfen die Gemeinden und Gemeinde— verbände zur Aufnahme von Auslandskrediten der Zuſtimmung des Reichsfinanzminiſters. Das Geſetz ſoll für alle Kreditverträge in An⸗ wendung kommen, dle ſeit dem 1. Februar 25 abgeſchloſſen worden ſind. J — Angenommen wurde ferner der Geſetzent⸗ wurf über den Beitrit des Reiches zum Ma drider Abkommen über die Unterdrückung lſcher Angaben auf Waren. Ein ganze Reihe deiterer Vorlagen wurde den Ausſchüſſen berwieſen. f Nächſte Sitzung heute nachmittag 2 Uhr. Etat des Reichs juſiizminiſteriums.„ e er e 5 Politiſche umſchau. 7 — Seute Wahl des preußiſchen Miniſterprä⸗ denten. Wider Erwarten, man rechnete allge⸗ mein mit einer Verſchiebung von einigen Tagen, bat der Aelteſtenrat des preußiſchen Landtags geſtern Nachmittag doch beſchloſſen, die Neuwahl des preußiſchen Miniſterpräſidenten am heutigen Dienstag vorzunehmen. Für den Fall, daß der neugewählte Miniſterpräſident ſein Kabinett am Donnerstag vorſtellen kann, hat der Aelteſtenrat dieſen Tag für die Entgegennahme ſeiner Regie⸗ rungserklärung vorgeſehen und den Freitag dann für die politſſche Ausſprache beſtimmt. Allem Anſchein nach dürfte Miniſterpräſident Marx von den Parteien der Weimarer Koalition wie⸗ dergewählt werden. Er hat ſich bereits für die Wahl zur Verfügung geſtellt. Ueber ſeine An— ſicht zur Regierungsbildung jedoch ſnur weitere Mitteilungen angekündigt. — Rücktritt des Hamburger Senats. Der Hamburger Senat hat ſeinen Rücktritt beſchloſ— fen. Verfaſſungsgemäß wird er die Geſchäſte bis zur Bildung des neuen Senats weiterfüh— ven. Neuwahlen ſollen am 18. März ſtattfinden. — Trauerfeier auf der deutſchen Boͤtſchaft in Tokio. ſchen Botſchaft eine impoſante Trauerfeier für den verſtorbenen Reichspräſidenten unter außer— ordentlich zahlreicher Beteiligung offizieller und privater japaniſcher Perſönlichkeiten ſtattgefun— den. Es nahmen daran teil: Der jfapaniſche Prinz Kauin mit einer Kavallerieeskorte, das japaniſche Kabinett, das diplomatiſche Korps, die deutſche Kolonie uſw. Das Botſchaftsge— bäude war würdig dekoriert. Der Kaiſer von Ja— van hatte koſtbare Blumenſpenden überſandt. Den Mittelpunkt der Veranſtaltung bildete die eindrucksvolle Trauerrede Proſ. Gunderts. Die japaniſche Haltung war ein oſſenkundiger Sym— pathiebeweis für Deutſchland. — Die Trauerfeier der Deutſch-Amerikaner für den Reichspräſidenten. Nach einem New— vorker Funkſpruch der Frankfurter Zeitung ver lief die Trauerfeier der Deutſchamerikaner für den verſtorbenen Reichspräſidenten Ebert, die unter gewaltigem Zudrang am letzten Sonntag stattfand, ohne Störung in überaus würdiger Weiſe. Es wurden keine Reden gehalten, ſon— dern die Menſchenmenge gedachte in Stillſchwei— gen des toten Reichspräſidenten der deutſchen Republik. Künſtleriſche Muſikvorträge erhöhten die weihevolle Stimmung der eindrucksvollen Feier. — Kabelverkehr zwiſchen Deutſchland und Amerika. Die Leiter der großen amerikaniſchen Kabelgeſellſchaften der Weſtern-Union und der Commereial Cable Compagnie ſind in Berlin ein— getroffen, um mit dem Reichspoſtminiſterium und der deutſch⸗atlantiſchen Telegraphengeſellſchaft! endgültige Vereinbarungen über die Einrichtung eines unmittelbaren Kabelverkehrs zwiſchen Deutſchkland und Amerika zu treffen. Während Deutſchland vor dem Kriege zwei direkte Kabel— verbindungen mi tNewyork beſaß, die ihm durch den Verſailler Friedensvertrag abgenommen wur— den, kann es heute nur über Holland und Eng— land mit Amerika verkehren. — Rußland räumt die Mongolei. Einer Mel— dung der Chicago Tribune aus Peking zufolge erklärte der Sowjetbotſchafter dem chineſiſchen Außenminiſter, daß Rußland die Mongolei ge— räumt habe. Vorgeſtern hat nach einem Funkſpruch der „Frankfurter Zeitung: aus Tokio in der deut- Aus Nah und Fern. Horchheim, 8. März. Das diesjährige Früh⸗ jahrstonzert des Männergeſangvereins (1885) Horchheim findet am Sonntag, den 22. März, nachmittags im Klinger'ſchen Saale ſtatt. Der Männergeangverein Horchheim, deſſen gut 1 beſuchte Konzerte aus den früheren Jahren noch, N in beſter Erinnerung ſein dürften, iſt auch jetzt wieder bemüht, den Konzertbeſuchern ein reich⸗ haltiges Programm beſtens ausgewählter Chöre und Volkslieder zu Gehör zu bringen. Ebenſo ſind für dieſes Konzert wieder ſche Kräfte eines Streichorcheſters gewonnen worden, denen ein guter Ruf vorausgeht. Mit dem Karten-Vorverkauf wird in den nächſten Tagen begonnen werden und iſt es ratſam, ſich rechtzeitig mit Einlaßkarten zu verſehen, da die Konerte des Männergeſangvereins ſtets eine 1 regen Beſuch auſuweiſen haben. Alles weitere wird noch durch Inſerate bekannt gegeben wer— den. Wolfshagen(Heſſen-Naſſau), 7. März. Die ſchöne 13jährige Tochter eines hieſigen Kommu— nalbeamten ſaßte eine unbezwingbare Neigung zu ihrem Lehrer, einem 23jährigen ſchon verhei⸗ rateten Manne. Dem Lehrer ſelbſt war dieſe Tatſache bisher unbekannt geblieben, und die Frühreife, die ſich auch keinem anderen Menſchen offenbaren mochte, wußte ſich in ihrer Herzens— not keinen anderen Ausweg, als zum Hauſe des Lehrers zu gehen, dort zu ſchellen, und ſich vor den Augen der öffnenden Lehrersſrau eine Kugel durch die Schläſe zu jagen. Im Krankenhauſe, wo das unglückliche Kind noch einige Stunden lebte, beichtete es ſeine Neigung und bat ſeine Eltern um Verzeihung. Weltſpiegel. :: Die Sommerzeit. Die engliſche Regierung hat beſchloſſen, die Sommerzeit in der Nacht vom 18. bis 19. April einzuführen. Frankreich, Belgien und Holland werden ſie ſchon vom 14. zum 15. April einführen. :: Ausländiſche Getreideſpekulation und deut— ſche Landwirtſchaft. Bis zur endgültigen Feſt⸗ ſtellung des Weltvorrates an Getreide hat das Ausland mit allen Mitteln verſucht, die Getreide— preiſe in die Höhe zu treiben. Durch zu niedrige Ernteſchätzungen, Gründung der nordamerikani— ſchen Farmergenoſſenſchaft, Meldungen über un— geheure ruſſiſche Getreideaufkäuſe u. a., wurde die Preisbewegung künſtlich beeinflußt, während ſich nun herausſtellt, daß die Verſorgungsla. icht ungünſtig iſt. Für das Jahr 192425 ſtehen allein an Weizen 900 Millionen Dz. zur Verfü— gung gegenüber 895 im Jahre 1923-24, 803 19222 23 und 817 im Jahr 192122. Jetzt, da man mit der Einführung von Zöllen rechnet, ſucht das Ausland den Preisſtand weiterhin auszunutzen, indem es Unmengen von Getreide nach Europa verſchifft. In den erſten vier Monaten des Erntejahres ſtellte ſich die Einfuhr von Weizen nach Europa auf 63,9 Mill. Dz. gegen 53,9 in der gleichen Zeit des Vorjahres. An Roggen wurden in dieſen Monaten 8,3 Mill. Dz. eingeführt gegen 2,7 Mill. Dz. im Vorjahr. Dieſe hohe Einfuhr an Getreide ſteigerte ſich in den letzten Wochen und erreichte in der vergangenen Woche die Höhe von nicht weniger als 4600 000 gegenüber 3 500 000 Dz. in derſelben Zeit des Vorjahres. Insbeſon dere ſind in der letzten Zeit ungeheure Mengen von Mehl, vor allem auch aus Frankreich über die Grenze gebracht und in den Stapellagern Süddeutſchlands aufgeſpeichert worden. Die vom Ausland der deutſchen Landwirtſchaft drohende Gefahr, die die Bauernvereine durch rechtzeitige Einführung von Getreidezöllen abzu— wenden ſuchten, nimmt alfo immer ſchlimmere Formen an. :: Ein Leuftturm in München. Auf dem Ge— lände der Verkehrsausſtellung, die im Sommer ds. Is. ſtattfindet, wird gegenwärtig ein Leucht— turm aufgeſtellt, deſſen Höhe 44 Meter beträgt und deſſen Blinkfuer 100 Kilometer reichen wird. einige künſtleri⸗ Einziehung von Reichs banknoten. Gemäß 5 3 des Bankgeſetzes vom 30. Auguſt 1924 erläßt das Reichsbank⸗Direktorium am 5. März eine Bekanntmachung über den Aufruf und die Einziehung der Reichsbanknoten deren Aus⸗ ſertigungsdatum vor dem 11. Oktober 1924 liegt Der Aufruf, umfaßt ſämtliche auf„Mare“ lautenden Reichsbanknoten, da die vom 11. Ok⸗ tober 1924 datierten, auf Grund des Bankgeſetzes vom 30. Auguſt 1924 ausgegebenen Reichsbank“ konten auf(Reichs mark“ lauten. Gemäߧ 1 der Erſten Verordnung zur Durchführung des Münzgeſetzes vom 10. Oktober 1924 bleiben die aufzurufenden Noten bis zum Ablauf von 3 Mo⸗ naten nach ihrem Aufruf durch das Reichsbank⸗ Direktorium geſetzliches Zahlungsmittel in der Weiſe, daß eine Billion Mark einer Reichsmark gleichgeſetzt wird. Mit dem Ablauf des 5. Juli 1925 verlieren die aufgerufenen Noten ihre Ei— genſchaft als geſetzliches Zahlungsmittel. Die Beſitzer derſelben können ſie noch bis zum 5. Juli 1925 bei allen Kaſſen der Reichsbank in Zahlung geben oder in dem gemäߧ 3 Abſ. 3 des Bank⸗ geſetzes vorgeſchriebenen Verhältnis, wonach eine Billion Mark bisheriger Ausgabe durch eine Reichsmark zu erſetzen iſt, gegen geſetzliche Zahlungsmittel umtauſchen. Mit Ablauf des 5. Juli 1925 werden die Noten kraftlos, und die Einlöſungspflicht der Reichsbank iſt erloſchen Eine Nachfriſt kann nicht gewährt werden. Es liegt ſomit im Intereſſe eines jeden Noteninha— bers, die aufgerufenen Noten möglichſt bald der zuſtändigen Reichsbankanſtalt zuzuführen. Da das kleinſte für den Umtauſch zur Verfügung ſtehende Zahlungsmittel ein Reichspfennig iſt, ſo können Noten in Abſchnitten unter 10 Mil- liarden Mark nur in Gebinden und in einem durch 10 Milliarden teilbaren Betrage einge— reicht werden. Wie ſich aus dem Vorſtehenden ergibt, iſt das Wertverhältnis zwiſchen den alten auf Mark lautenden Noten und den neuen auf Reichsmark, lautenden Noten geſetzlich feſtgelegt. Anträge, die eine Einlöſung der alten Noten zu einem höheren Betrage zum Ziele haben, ſind ſomit zwecklos und können keinerlei Berückſichtigung finden. Sie werden von allen Dienſtſtellen der Reichsbank unbeantwortet bleiben. Deutſchland fahrt 1925. ö Die neunte Etappe. Hamburg, 10. März. Die neunte Etappe der Deutſchlandahrt Kiel Hamburg war leichterer Natur. Das Wetter ließ nichts zu wünſchen üb— rig. Der erſte Fahrer, der Hamburg erreichte, legte die rund 190 Kilometer lange Strecke in vier Stunden zurück. Es war der Elberfelder Erlenbruch auf Imperia. Unter den zuerſt in Hamburg eingetroffenen Fahrern befinden ſich weiter Gyl-Köln auf Sunbeam, Meure-rKöln au Rudge, Doepp-Nürnberg auf Zündapp. Auf der geſtrigen Strecke hatte die Oberleitung erſt— malig eine Geheimkontrolle eingerichtet, die ſich ſchon längſt als notwendig erwieſen hatte. Kiel waren 230 Fahrer geſtartet. In Heute erfolgt der Start zur zehnten Etappe Hamburg- Bremen, über 251 Kilometer. Heßfiſcher Landtag. Darmiſtadt, 9. März. Die Fraktion des Bau⸗ ernbundes hat einen Antrag vorgelegt, der die Aufhebung der Mädchenfortbildungsſchule und die Verlegung des Fortbildungsſchulunterrichts für die männliche Jugend in die Wintermonate beantragt. Ein weiterer Antrag fordert erhebliche Mittel zur Bekämpfung der Leber-Egel-Seuche, die in weiten Kreiſen des Landes unter dem Rindvieh⸗, Schafen- und Ziegenbeſtänden ſtarke Verluſte herbeigeführt hat. Dieſelbe Partei beantragt die Erhebung eines Zuſchlags zur Reichsgrunder— werbsſteuer für Land, Kreis und Gemeinde dom 1. April 1925 ab bis zur endgültigen Verabſchie— dung des Finanzgeſetz Grunderwerbszuſchlag gegen Gelände, ſowie beim Erwerb bei Gelegenheit des Zuſammenld rens in einer Gemeinde insbeſondere auch beim Erwerb aus Maſſengelände auszuſetzen. Es wird weiter beantragt, die Regierung zu erſuchen, fr eine Verbeſſerung der Fahrpläne bel ſonders bei den Privatbihngeſellſchaften und Ne. benbahnen an Sonn- und Feiertagen herbeizu⸗ führen. Die Abgg. Joſt und Gen. beantragen Herabſetzung des Weidegeldes für ſtaatliche Wal, dungen auf 25 Pfg für jedes Schaf. ae eee Der Prozeß gegen die deutſche Tſcheka. Leipzig, 9. März. Am Montag wurde in der Vernehmung de. Kriminaloberinſpektors Koppenhöfe fortgefahren. Der Zeuge ſagt aus, auch ih! gegenüber habe Neumann verſichert, daß en nicht die Abſicht gehabt habe, Rauſch zu töten Gegen die beſtimmte Ausſage des ſchwerver wundeten Rauſch, daß Neumann die Schüſſz mit dem Ausruf:„So, du Aas, das iſt füi Potsdam!“ begleitet habe, habe Neumann ſehn entſchieden proteſtiert. Von ihm(dem Zeugen!) nach verſchiedenen Hintermännern gefragt, habe Neumann geantwortet:„Ich habe dis Tat im Auftrage der Partei verübt in der Ueberzeugung, ihr damit einen Wienſt zu er weiſen.“ Weiter ſchildert der Zeuge Koppen— höfer, Poege habe klar Rauſch zu töten. Er ſelbſt ſei aber innerlich nicht damit einverſtanden geweſen. Das zu ſagen oder abzuwehren, habe er ſich aber nicht getraut, weil er fürchtete, Neumann werde dann auch ihn töten. Neumann hat die Schul ganz auf ſich genommen. Später hat er geſagl! „Ich will zu dieſer Strafſache Ausſagen ma. chen, damit keiner von meinen Genoſſen un nötig beſtraft wird.“ Vorſitzender:„Konnte Poege der 7 0 ſein, daß Nein ihn beſchinttißft härte. 5 Zeuge: Das iſt ganz und gar ausge ſchloſſen.“ Ueber die von ihm gemachten. kundungen Neumanns bemerkt Kriminalober⸗ inſpektor Koppenhöfer zuſammenfaſſend, daß Neumann konſequent darauf Bedacht genom- men habe, die Kommuniſtiſche Partei nicht zu belaſten. Er ſchildert dann weiter ſeine Nach— ſorſchungen in Berlin, die Auffindung des vor Neumann an Meus zur Aufbewahrung gege⸗— benen Pakets mit den Bazillengläſern und ver— ſchiedenen Schriftſtücken, ferner die Auffin⸗ dung von größeren Mengen Sprengſtofſen, die zum Teil von Margies aus dem Ruhrgebiet! geholt worden waren, zum Teil von„Albert! (Mayer) ſtammten. Auf die Frage eines Bei⸗ ſitzers, ob es richtig ſei, daß die Ausſagen Poeges zum größten Teil auf einer Broſſire „Das wahre Geſicht des Kommunismus“ ba⸗ ſierten, die ihm von dem Zeugen dazu eigens übergeben worden ſei, erwidert Koppenhöfer, in Wahrheit lägen die Dinge gerade umge— * Druückſchrift ſei zum Teil auf der Grundlage der Poegeſchen Bekundun⸗ gen entſtanden. Auf die Frage von Juſtizrat Fränkel, wie das denn möglich geweſen ſei, erwidert Koppenhöfer, ſoviel er habe, habe das Stuttgarter Polizeipräſidium der Preſſe inerhalb des durch die Notwendigkeit des Verfahrens geſchehenen Rahmens Einzelhei— een über die in Frage ſtehenden Kommuniſten⸗ derhaftungen und die erſten Auslaſſungen der Feſtgenommenen zugänglich gemacht. und deutlich geſagt, J Neumann habe die ernſte Abſicht gehabt, den 4 Tabletten in allen Apolheſen u. Otogerſen erhältlich für Jänger, Sportsleute, Raucher eratsſitzung zu Viernheim am Dienstag, den 10. März 1925. Die am geſtrigen Abend ſtattgefundene Ge⸗ meinderatsſitzung war faſt vollzählig beſucht. Sie wurde zur angeſetzten Zeit eröffnet. Bevor in die Tagesordnung eingetreten wurde, wurde der Antrag geſtellt, Punkt 8, Geſuch des Kaspar Hofmann 2. um Unterbringung des Michael bofmann in ein Gemeindehaus, in die nicht; öffentliche Sitzung zu verweiſen. Es wurde daraufhin betont, daß dieſer Punkt mit Punkt 7 in Verbindung zu bringen ſei und daß dem⸗ entſprechend beide Punkte in dle geheime Sitzung verlegt werden möchten. Dem Antrag wurde ſtattgegeben. 1. Feſtſetzung der Hundeſteuer in der Gemeinde Vlernheim; hier Elnſpruch gegen dieſelbe. Es iſt eine Beſchwerde des Vereins der Hundefreunde eingelaufen, wonach gegen dle be⸗ kannte Staffelung in der Hundeſteuer Einſpruch erhoben wird. Die Debatte, dle ſich anſchloß, wurde faſt ins Endloſe gezogen. Herr Gemeinderat Riehl lehnt die Staffelung, wle ſie der ſeiner⸗ zeitige Beſchluß vorgeſehen hatte, ab. Man iſt ſich darüber einig, daß man ſ. Z nicht voraus- ſehen konnte, welche Schwierigkeiten hier erwachſen könnten. Es iſt unter Umſtänden recht ſchwlerig, ſelteng eines Vermieters die Staffelung unter ſeinen Mletern vorzunehmen, wer unter den Nietern hier die Zahlung der Steuer für den 2, 3. oder 4. Hund in Frage kommt. Es wurde aber auch betont, daß man ſ. 8 von dem Geſichtspunkt ausgegangen ſel, die Haus⸗ beſitzer, die durch die Zahlung aller möglichen Sonderfteuern ſchon genug belaſtet ſelen, ſollte in der Vertellung der Hundeſteuer etwas zeſchont werden, da ja der Hund des Hausbe⸗ ſitzers in erſter Linie zur Bewachung diene. Man, tritt daher nochmals für den Beſchluß der Staffelung in der Reihenfolge 6: 12: 18 ein, was von der anderen Seite hin wiederum als unbillige Härte empfunden wird, das hierbei mit zweierlei Maß gemeſſen werde. Es wird auch ſeitens des Herrn Bürgermeiſters betont, daß Viernheim in der Hundeſteuer noch nicht die höchſten Sätze genommen, daß beiſplelsweiſe Heppenheim eine Staffelung von 12:24:36 lenne. Es kommt zur Abſtimmung, ob die ftüher einmal getätigte Staffelung von 10:20 30 oder eine ſolche von 6: 12: 18, beizubehalten ſei, allerdings in letzterem Falle mit der Maß⸗ gabe, daß die Staffelung ſich nicht auf Hausbe⸗ iger und Mieter erſtreckt, ſondern auf die An⸗ zahl der Hunde eines jeden Beſitzers, ganz glelch ob Hausbeſitzer oder Mieter. Der letzten Faſſung wurde in vorbeſchriebener Form zugeſtimmt. 2. Erlaß einer Steuerordnung Aber die Erhebung einer Vergnü⸗ gungsſteuer inder Gemeinde Viern⸗ heim hier Einſpruchgegen dieſelbe. Die Fnanzkommiſſion hat mit den Ver⸗ retern der Gaſtwirte und Vereine verhandelt und iſt zu folgendem Ergebnls gelangt. Die Feſtſetzung der Steuerordnung nach der Quadratmeterzahl der einzelnen Säle ſoll in degfall kommen. Es ſoll ſtattdeſſen eine Pau⸗ halſumme erlegt werden, für den Saal im zaſthaus z. Freiſchütz und im goldnen Karpfen kträgt ſie 20, für den Engelſaal 10 Mark. Außerdem ſoll die Kartenſteuer auf 15% mäßigt werden. Es ſteht nun noch der Sport⸗ kein Amleltia mit ſeinem Einſpruch gegen die Fluerordnung allein da. Man proteſtiert nach le vor gegen eine Verſteuerung ſportlicher tigung. Es wird dem nun entgegengehalten, aß es ſich hier offenbar um ein Mißveiſtändnis andle. Es ſolle nicht ſportiiche Betätigung verſteuert werden, ſondern es ſolle nur bei Wettſpielen, wo entſprechende Eintrittsgelder ee⸗ hoben würden, eine Kartenſteuer erhoben werden. Der Einſpruch des Sportvereins wird daher gegen die Stimme der Gemeinderäte Neff und Riehl abgelehnt. 3. Abgabe von Bauplätzen an der Bürſtädterſtraße. Es liegt ein Antrag der gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft vor, um käufliche Ueberlaſſung oben beſchriebenen Geländes. Es liegt ein weiterer Antrag eines Ortsbürgers vor um ſeines in der Nähe gelegenen Ackers mit Gemeinde⸗ gelände. Beide Anträge werden zuſammen be⸗ handelt und ihm in der Weiſe ſtattgegeben, daß an beide Geſuchſtellen das Gelände abgegeben werden ſoll. Ein noch näher feſtzulegender Platz ſoll an den betreff. Ortsbürger Faltermann, der Reſt der Baugenoſſenſchaft überwleſen werden. Die Baukommiſſion ſelbſt ſoll die weiteren Ver⸗ handlungen tätigen, der Preis wird ſpäter feſt⸗ geſetzt. Bei dieſem Punkt wird übrigens von Herrn Gemeinderat Schneider die Mitteilung ge macht, daß neuerdings ein weiterer Bauverein, „Verein zur Förderung des Wohn ungs⸗ daues“ gegründet worden ſet und die gleiche Berückſichtigung des Vereins wie dem ſeitherigen Bauverein empfohlen. 4. Betr. des Ortsbauplanes der Gemeinde Viernheim in der See⸗ gartenſtr., Peterſtr. u. den Straßen beiderſeits des Ehattſchen Gartens von der Kirche bis Schulhaus. Um den Baublock einmal in der oben be— ſchriebenen Form auszubauen, müßten emſig verſchiedene Grundelgentümer in der Hauptſache die Familie Ehatt zur käuflichen Abgabe von entſprechendem Gelände entſchließen Die Bür⸗ germeiſterei tätigt daher ſchon ſeit geraumer Zeit in dieſer Sache Verhandlungen. Am 20. Februar iſt nun von Herrn Ockonomlerat Ehatt eine Eiklärung bei der Bürgermeiſterei einge⸗ laufen, worin auf eine etwaige Abgabe unter verſchiedenen Bedingungen und Verklauſulterungen eingegangen wird. Der Gemeinderat zeigt ſich unwillig über die Höhe des geforderten Preiſes für das abzugebende Gelände und die Unzahl der Bedingungen. Es wird erklärt, daß die Angelegenheit an eine höhere behördliche Inſtanz weitergeleitet bezw. Zwangsenteignung eingeleitet werden ſoll. 5. Aufforſtung am Mannheimer⸗ weg, Abt. 2. Zur Aufforſtung des betr. Geländes hat das Forſtamt bereits Pflanzen beſtellt. Man vertritt die Auffaſſung, daß man den Streifen Waldland nicht mehr aufforſten ſolle. Er legt zu nahe am Ortsnetz, da bekanntlich dem Bau— verein Selbſthilfe ganz in der Nähe Bauland angewieſen wurde. Außerdem könne man den auf dieſe Welſe erhältlichen Sand gut zum Bauen ſelbſt verwerten. Unter dieſen Umſtänden wird die Aufforſtung abgelehnt, die beſtellten Pflanzen ſollen zum Elubeſſern der Schonung an den Wingertsbückeln verwendet werden. Punkt 6 und 7 werden auf den bereits mitgeteilten Antrag hin, ebenſo Punkt 8 Spar⸗ kaſſengeſuche und Punkt 9 Verſchiedenes in die nichtöffentliche Sitzung verwieſen. Bevor indes die öffentliche Sitzung ge⸗ ſchloſſen wurde, wurde von Herrn Gemeinderat Winkenbach auf die Wohnungsnot hingewieſen und dabei betont, daß in Baden, Würtemberg und Bayern ſeitens des Staates erſucht werde, der Wohnungsnot tatkräftig zu ſteuern und zu dieſem Zweck den Bauluſtigen billiges Baugeld zur Verfügung geſtellt werde. Nur in Heſſen ſei in dieſer Sache noch nichts geſchehen. Es wird nahegelegt, daß man das Gebaren des Staates nicht etwa nur bedauerlich finden, ſondern bei Gelegenheit der Sache einmal einen kräftigen Anſtoß geben möchte. Dieſem Antrag gegenüber wurde ſeitens des Herrn Bürgermeiſters veiſprochen, in jeder Weiſe das Beſtmögliche zu tun. Lokale Nachrichten. Vorläuſige Gewerbeſteuer für 1924. Nach einer Mitteilung des Heſſiſchen Miniſteriums der Finanzen an die Handelskammer iſt die Reſt⸗ zahlung auf die vorläufige Gewerbeſteuer 1924 im beſetzten Gebiet für Monat März 1925 wi⸗ Agt feſtgeſetzt worden:„Für die Gewerbr⸗⸗ ſteuerpflichtigen des beſetzten heſſiſchen Gebiets, die zu monatlichen Vorauszahlungen auf die Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer ver⸗ pflichtet ſind, für März 1925 zunächſt auf 89 Prozent der am 10. März 1925 fälligen Voraus? zahlungen auf perſchaftsſteuer, fällig gleichzeitig mit dieſen, für die zu vierteljährlichen Vorauszahlun⸗ gen auf die Reichseinkommen- und Körper⸗ ſchaftsſteuer feſtgeſetzt. Wegen weiterer endgülti⸗ * Das Verabfolgen von Alkohol. amt ſchreibt uns: Es ſcheint, daß die Vorſchrif— ten des Notgeſetzes vom 24. Februar 1923 8 5 bei den Beteiligten in Vergeſſenheit geraten ſind. Es wird daher darauf aufmerkſam gemacht, daß bei Meidung von Gefängnis und Geldſtrafe im Falle der vorſätzlichen Zuwiderhandlung und bei Geldſtrafe im Falle lung verboten iſt: 1. Das Verabfolgen oder Aus— ſchänken von Branntwein und das Verabſolgen branntweinhaltiger Genußmittel im Betrieb einer Gaſt- oder Schankwirtſchaft oder im Klein— handel an Perſonen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, 2. das Verabfolgen oder Ausſchänken anderer geiſtiger Getränke und das Verabfolgen nikotinhaltiger Tabakwaren im Be— trieb einer Gaſt- oder Schankwirtſchaft oder im Kleinhandel an Perſonen, die das 16. Lebens- jahr noch nicht vollendet haben, zu eigenem Ge— nuß in Abweſeneit des zu ihrer Erziehung Be— rechtigten oder ſeines Vertreters, 3. das Verab— folgen und Ausſchänken geiſtiger Getränke im Betriebe einer Gaſt- oder Schankwirtſchaft oder im Kleinhandel an Betrunkene. Die Polizeior— gane ſind angewieſen, die Beobachtung der Ver— bote zu überwachen. Der heutigen Ausgabe unſerer Zeitung liegt eine Ankündigung der Firma Dr. med. Robert Hahn& Co., G. m. b. H., Magdeburg, über ihr in vielen Tauſenden von Fällen bewährtes Nervennährmittel „Nervofin“ bei, auf welche wir unſere Leſer hiermit ganz beſonders hinweiſen. Ein Verſuch mit dieſem Mittel dürfte ſich auf jeden Fall empfehlen. Im Preußen⸗Landtag wurde geſtern Reichskanzler a. D. Dr Marx zum Miniſterpräſidenten gewählt. Von den Parteien der Mitte wurde das Reſultat mit Beifall aufgenommen. * Reichskanzler a. D. Dr. Marx ſpricht in einer großen Zentrumswahlverſamm— lung am 22. März im Nibelungenſaal des Roſengarten in Mannheim. National⸗Theater Mannheim Mittwoch, 11. März. C 26. Lonjumeau“. Mtttlere Preife. Donnerstag„12. März. B 25.„Die Ratten“. Kleine Preiſe. Anfang 7½ Uhr. „Der Poſtillon von Anfang 7 Uhr. ger Regelung bleibt Entſchließung vorbehalten“, Das Kreis- [Schluß 4:1 für Viernheim. Samstag, 14. März. Keine Vorſtellung. Im neuen Theater Mittwoch, 11. März.„Bummelſtudenten“, fang 7½ Uhr. Donnerstag, 12. März. burg“. Anfang 7¼ Uhr. Freitag, 13. März. fang 7½ Uhr. Sport und Spiel. Sport im Walde! Sportvergg. Amicitia 09— Borwärts, Mannheim 4:1(0:1) Sportvergg. Erſ. Liga— Vorwärts Erſ. Liga 4:1 Sportvergg. 4. Mannſchaft— S. E Käfertal 3. Mannſchaft 5:1 Bei ſehr ſchlechtem Wetter fand am Sonn⸗ tag das Freundſchaftsſpiel der Vergg. gegen Vorwärts, Mannheim ſtatt, das die Vereinigung An⸗ „Der Graf von Luxem⸗ „Unſere kleine Frau“. An⸗ hoch mit 4:1 gewann. die Reichseinkommen- und Kör⸗ hoch 9 Die Ligamannſchaft der Platzherren machte in der erſten Halbzeit keinen guten Eindruch, doch gelang es ihr in der zweiten Halbzeit alles wieder gut zu machen und im Nu den Sieg an ſich zu reißen. Das Verteidigungstrio war ausgezeichnet. Die Läuferreihe gut wie immer, doch dürfte der Mittelläufer etwas mehr Platz einhalten. Im Sturm war wleder der linke Flügel in tadelloſer Verfaſſung, wie auch der Mittelflürmer und Rechtsaußen. Der Halbrechte ließ es ſehr an dem nötigen Verſtändnis fehlen, beſonders in der erſten Halbzeit, während es nach der Pauſe beſſer ging. Alſo er kann, wenn er will. Er muß ſich unbedingt angewöhnen ſeine Bälle mehr ſeinem Nebenmann, dem R. A., zu geben, der doch nicht als Zierrat daſteht. Gegen Schluß lief die Kombination wie am Schnürchen und dann konnte man zufrieden ſein. Der Gegner Vorwärts, Mannheim, hinter⸗ ließ einen ſehr guten Eindruck. Daß die Mann⸗ ſchaft verlor lag daran, daß ſte ſich in der erſten Halbzeit viel zu viel ausgegeben hatte. Das Stürmerſpiel der Mannheimer war glänzend. Feine Kombinationen— aber der Schuß— und den hat nur der Halbrechte Kohl, der auch die Führung erzwang. Die Gäſteläufereihe war guter Durchſchnitt, aber nicht mehr. In der Verteidigung ragte Jul. Engſter und der Tor⸗ wart hervor. Schiedsrichter leitete ſchlecht und gerecht. Spielbericht eiſpare ich mir. In der erſten Halbzeit ſah man Mannheim und in dur zweiten Viernheim. Bezeichnend dafür iſt, daß es bei Halbzelt 1:0 für Mannheim hieß und am Zu erwähnen iſt, daß Träger aus dem Hinterhalt den Ausgleich erzlelte. Die Erſ. Liga gewann nach laſchem Spiel auch 4:1 und die 4. Mannſchaft gewann in Käfertal 5:1. Note: Sehr gut. Am Sonntag kommt Sp. Ver. Merkur, Frankfurt! Der Beobachter vom Wald. mmm Odenwald ⸗ Klub Ortsgruppe: Viernheim. 5 Mittwoch, den 11. März r K Hterbei Ausgabe der Wander karten. Der Borſtand. r e — Klub⸗Abend. 4 .. ee 2 Dee 5 e de Baer Oe ihr recht gehorſam! Doch das brauche ſchönen Bernhauſens. ich meiner Ilſe ja nicht erſt zu ſagen.“ Lehne. Prüfend ſchaute die Kleine auf die ſchlanke Mäd— (Nachdruck verboten.) ſen. Sie verſtand aber auch in deſſen Seele zu leſen und fühlte, daß es vieler Liebe und Güte bedurfte, ſich Ilſes Herz zu erobern. ö „Hier, Fräulein, iſt Ihr Zimmer— neben dem meinen.“ Ilſe hatte eine Tür im erſten Stockwerk ge⸗ öffnet zu einem mäßig großen Raum, der mit einem breiten Reformbett, großer Waſchtoilette, Kleiderſpind, Schreibtiſch und Sofa ausgeſtattet war. Der Fußboden war mit Linoleum belegt, die Wände zeigten einen hellgrünen Oelfarbenanſtrich. Es war alles ſehr zweck⸗ mäßig, hygieniſch und praktiſch. Doch ein leiſes Frö⸗ ſteln überlief ſie— kühl und unperſönlich wie das Eß⸗ zimmer. enn kleatorum, d. h. Meſſe der vorgeheiligten Gaben, weil in derſelben nicht konſekriert, ſondern die am Tage vorher konſekrierte Hoſtie genoſſen wird. Da ſie keine eigentliche Meſſe iſt, weil dabei das Weſentliche derſelben, die Wandlung, fehlt, ſo wird ſie oft verkürzte, uneigentliche, auch„verſtörte Meſſe“ geuaunt. Heute iſt die Kirche ganz vom blutigen Opfer Chriſti erfüllt. Darum feiert ſie heute nicht deſſen unblutige Er— neuerung, die eigentliche heilige Meſſe, in welcher er auch bereits als glorreich Auferſtandener erſcheint, da er ſeinen verklärten Leib dem himmliſchen Vater opfert. Es gibt nämlich nach dem hl. Thomas eine doppelte Weiſe, das Ge— dächtnis des Todes Jeſu zu begehen: die eine, die vorzugsweiſe die Zuwendung der Früchte des Todes Chriſti zum Ziele hat; 81 dene h die uns worwiegend das perſönliche Leiden und e g voll Sterben Chriſti vor Augen ſtellt. Die erſte Feier wiederholt a8 i Ie cee fe 99 155 mut und Liebe, Schmach und Pein, die Hoheit gaund den ſich täglich, weil wir täglich der Früchte 115 Erlöſung bedürfen ers. 9 5 10 100 le, ar Mamas afzim ⸗ Klöſungsſieg Jeſu Chriſti, des menſchgewordenen Gottes-] und niemals das Andenken daran in unſerem Herzen ſchwin— mer, und daneben ſchlief Papa, Jetzt iſt ſein Zimmer res. Es iſt der Tag vom Grundgeheimnis des Kreuzes. den ſoll; die letztere tritt nur einmal im Jahre ein! am Fremdenſtube geworden. Im Anfang war es mir ſehr ihm offenbart ſich beſonders Gottes Menſchenliebe. Er[Leidens und Todestag des Heilandes. So überwältigend iſt einſam ohne ihn. b i. 1 0 ſeinen Eingebornen für uns dahin ans Kreuz. Daher der Eindruck dieſes traurig-erſchütternden Jahresgedächtniſſes, „Jetzt ſoll es nicht mehr ſo ſein, Ilſekind! Wir ht aum Abend dieſes heiligen Tages wie ein heller Stern daß die Kirche es gleichſam nicht wagt, das Opfer auf dem laſſen die Tür zwiſchen unſeren Zimmern offen. Du F. ſtillfrohe Glaubenszuverſicht vom Frieden mit Gott im Altare an dieſem ſchrecklichen Tage zu erneuern, an dem es auf biſt dann nicht allein und wenn du etwas wünſcheſt, ertod des 0 d Golgotha ſtattfand. Zudem wird das heilige Meßopfer als rufſt du mich. Ich bin immer für dich da.“ e römiſche Kirche hat der heutigen Liturgiefeier als eine freudige, troſtvolle Handlung angeſehen, die ſich die Kirche Das hatte ihr noch keine von den Hausdamen ge⸗ 1 e die große, altehrwürdige Baſilika vom hei- am Tage der neten Trauer verſagt. Papſt Benedikt XIV. Iſte ſah ganz verwundert drein. 1 Kreuz in Jeruſalem n e am Rande der 895 hierüber:„Durch den Gottesdienſt dieſes Tages ſoll uns Sie war aber noch mehr verwundert, faſt verlegen, 15 Stadt, wie ja Chriſtus nahe dem äußeren Rande der[Jeſus der Gekreuzigte vor Augen gehalten werden, und wir ls Giſel liebrei Willſt d 950 95 Aire, dn den Kreuzestod erlitten hat. Die heutige ſollen, bei ſeinem Anblick gerührt, unſere Herzen ſo bereiten, a ſela ſie liebreich umfaßte.„Willſt du nicht ver⸗ tionskirche, die eigentliche heilige Kreuzkirche Roms, ver-] daß wir die Frucht der Erlöſung empfangen.“ ſuchen, Ilſekind, mir ein wenig gut zu ſein und Ver⸗ kt ihren Urſprung Kaiſer Ronſtantin d. Gr. Sie iſt ein Auf dem entblößten, anfänglich durch kein Licht erhellten trauen zu mir zu haben. Sieh, ich hab' dich jetzt ſchon ukmal ſeines Dankes für den entſcheidenden Sieg bei Altare iſt ein einziges Linnentuch ausgebreitet Gant drei), das lieb. f. n 612), den er dem„Zeichen Chriſti“, dem Kreuze, zu- Kreuz iſt mit einem violetten Tuche verhüllt: alles macht den Ilſe fühlte ſich ganz im Bann dieſer ſchönen dunk⸗ len Augen, und als ſich die warmen Lippen auf ihre ieb. Etwa dreihundert Jahre vorher war Ehriſtus durch Eindruck der tiefſten Trauer und des Schmerzes, den die Kirche iſche kaiſerliche Gewalt dem Tode am Kreuze anheim durch die ungewöhnlichen und feierlich-ernſten Gebräuche am Wangen legten, ſchlang ſie, von einer inneren unwi⸗ eben worden. Infolge einer Vergabung Konſtantins konnte 6 derſtehlichen Macht getrieben, ihre Arme um den Hals die anbetende Todesfeier jenem Gekreuzigten gewidmet Todestage des Heilandes zu erkennen gibt. Ju ſchwarzen 0 a Gewändern ſchreiten Nau und Leviten ohne Leuchter und der neben ihr Knieenden.„Ja, Fräulein— ach, wie u in einem due nge umgebauten Saale eines heißen Sie eigentlich?“ 1 ben römiſchen Gewalt. Weihrauch zum Altar, an deſſen Stufen ſie ſi 1s A ö Lerpala tes derſe l N 0 denn Gebete derten. „Gifela Bernhauſen.“ e 1 N er Gottesdienſt am Morgen zerfällt in drei Teile: 1. die niederwerfen und eine Zeitlang in ſtillem Gebete verharren, 5 ähnlich wie es Chriſtus zu Beginn ſeines Leidens am Olberg „Den Namen hab' ich noch nicht gehört.“ A ee 5 5 9 d r eee. e (Fortſetzung folgt.) 2 n Der Karfreitag. Die liturgiſchen Feiern des katholiſchen Gottesdienſtes ſind tief bedeutſam. Unter ihnen fallen jene der Karwoche durch Vielfalt und tragiſchen Einſchlag auf. Wer ihrem Sinu auf den Grund kommen will, berät ſich am beſten nach dem in Hunderttauſenden Exemplaren verbreiteten Schottſchen„Meßbuch der heiligen Kirche“(Frei— burg i. Br., Herder; geb. G.⸗M. 6.50 und höher). Schott leitet den Karfreitag mit folgenden Erwägungen ein In früheſter Sprache des lateiniſchen Gottesdienſtes trägt Er heutige Tag den Namen„Freitag der Todes teter es Herrn“. Er iſt einer jener Tage des Kirchenjahres, ren Begehung in die Urzeit der Kirche hinaufreicht. Es iſt n Tag der ergreifendſten Liturgie, voll Schauer über die Anmtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Schweinerotlauf. Im Laufe der nächſten Woche wird mit den Impfungen gegen den Schweineroc⸗ lauf begonnen werden. Anmeldungen ſind bei Herrn Veterinär- arzt Seigel baldigſt zu machen. Vlernheim, den 9. März 1925. Heſſ. Polizeiamt Viernheim. Ludwig. Untererhebſtelle. An den nächſten Zahltagen, Donners⸗ tag und Freitag, vor⸗ und nachmittags werden die Abfuhrſcheine der letzten Holz⸗ verſteigerung abgegeben. Gleichzeitig er⸗ innern wir an Zahlung der Umſatz und Einkommenſteuer für den Monat Februar, ſowie der Rückſtände dieſer Steuern aus dem 4. Vierteljahr oder der zurückliegen ⸗ den Monate. Alle rückſtändigen Holzgeldſchuldigkeiten können vor Ablauf ds. Mis. noch ohne Pfandkoſten dezahlt werden; edenſo die Kirchenſteuer 1924, die Pachtgelder 1924, 4. Ziel Grundſteuer. 6. Ziel Sonderſteuer und Brandſteuer 1924 ohne ra * Empfehle: Kopfſalat, Endivien, Feld⸗ ſalat, Blumenkohl, Spinat, Rotkraut, Gelberüben, Täglich friſche Süßrahm⸗ butter, Eier und Käſe, Orangen, Zitronen, Aepfel, Zwiebel u ſämtl. Spezeret⸗ Artikel, ſowie Fleiſch und Wurſtwaren. Frau Bertſche Hofmannſtraße. Die drei 5 5 Roman von Fr. 58. Fortſetzung. 5 55 Achtzehntes Kapitel. chengeſtalt. Ach, das war alſo wieder eine Neue— die 17 890 nun ſchon in dem Jahr, ſeit die Mutter tot war Sie nickte mit einem verſchloſſenen Geſichtsaus— druck, der dem weichen Kindergeſichtchen ein altkluges Ausſehen gab. „Dann noch eins, Ilſe! Hab' ich dir nicht geſtern erſt verboten, hier bei der ungünſtigen leuchtung zu leſen? Willſt du dir die Augen derben?“ „Ach, ich wußte nicht mehr, was ich tun ſollte! Mit den Schulaufgaben bin ich fertig, und auf dem Klavier konnte ich noch nicht üben, da noch Patienten im Wartezimmer ſaßen!“ „Du kleine Leſeratte haſt immer Entſchuldigungen! — Nicht wahr, Fräulein, Sie geben darauf acht, daß Ilſe nicht zu viel lieſt. Es iſt ihre Leidenſchaft“— er klopfte dem Kind die Wangen.„Sei brav, Klein⸗ chen! Ich gehe jetzt und werde um halb ſieben mit dir Abendbrot eſſen.“ Mit einem kurzen, freundlichen Kopfneigen verab⸗ ſchiedete ſich der Hausherr von der neuen Hausdame und gina zurück in ſein Sprechzimmer.“ Die h ſich um. Der große Raum war mit ge⸗ diegener Pracht eingerichtet. Schwere geſchnitzte Eichen⸗ möbel ſtanden an den Wänden, die zur Hälfte mit dunkelrotem Stoff beſpannt, zur Hälfte getäfelt waren. Alte Zinnkrüge und Teller ſtanden auf dem Abſchluß der Täfelung und auf Büfett und Kredenz prangt ein wahrer Silberſchatz. Aber ein Hauch von Unwohnlichkeit und Unord⸗ nung ſchwebte über dem Zimmer. Giſela faßte die Hand des Kindes, das ſie aufmerkſam betrachtete. „Nun komm, Ilſe, und zeige mir mein Zimmer! Ich hoffe, daß wir gute Freunde werden!“ Sie fühlte eine leiſe Abwehr in des Kindes We⸗ . Daktor Heimrod warf einen überraſchten Blick auf die hohe Geſtalt, die in ſeinem Sprechzimmer vor ihm ſtand und ihn an Größe beinahe erreichte. So hatte er ſich die neue Hausdame doch nicht vorgeſtellt. Er ſchob ihr einen Stuhl hin. „Bitte, nehmen Sie Platz!— Alſo, wie ich Ihnen ſchon ſchrieb: die Leitung des Haushaltes liegt in Ihren Händen. Zur Unterſtützung haben Sie eine Kö⸗ chin und ein Zimmermädchen. In der Hauptſache ſoll Ihre Fürſorge meinem Töchterchen gelten, das die Mut- ter entbehren muß. Ich ſelbſt habe wenig Zeit, mich meiner Ilſe zu widmen. Das fein empfindende und gut veranlagte Kind leidet ſehr darunter. Ich hoffe, es wird Ihnen gelingen, Ilſe ein wenig darüber hinweg⸗ zutäuſchen.“ „Ich werde mich bemühen, Ihren Wünſchen recht zu werden, Herr Doktor!“ In weichen Tönen ſchlug die Stimme der an ſein Ohr. Der vielbeſchäftigte Arzt erhob „Jetzt ſoll Ilſe Sie begrüßen, und Sie werden dann ein wenig orientieren wollen.“ Er öffnete eine Tür ſeines Sprechzimmers, ließ ihr den Vortritt in den danebenliegenden Salon, den er durchſchritt, um eine andere Tür zu öffnen, die in das Eßzimmer führte. Ein etwa neunjähriges, zart⸗ gliedriges Mädchen ſaß im Erker an dem großen, mit bunten Scheiben verkleideten Fenſter, eifrig in einem Märchenbuch leſend. Mit einem Freudenſchrei ſprang das Kind auf den stattlichen, blondbärtigen Mann zu.„Papa!“ Er ſtrich zärtlich über die blonden, lockigen Haare ſeines Töchterchens.„Ilſe, hier bringe ich dir das neue Fräulein, das ſich mehr um dich kümmern kann als vor⸗ Be⸗ ver⸗ Milch Butter Eier Alle Sorten Käs Rollmöps Brathering Salzhering Fſt. Weizenmehl Fſt. Tafelöl Alle Sorte Gemüſe Aepfel, Bernen Orangen, Rüſſe Alle Sorten Schokolade Staubfreies Bodenödl tes Leindl denlak. ge⸗ Dame ſich. ſich ſagt. ge und 8 getan halte. n — 28 e ſog. Missa praesanet!. N 1 8 1 KA! diet