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Man ſtelle ſich einmal vor, in welch unkrs trägliche, für die geſamte Partei verhängliiz; volle Situation das Zeütrum gekommen wäßs wenn des, den Zuſicherungen der Gegenſeſt Vertrauen ſchenkend, ſich etwa für eine Betei⸗ ligung an einer Sammelkandidatur Geßleß offiziell ausgeſprochen hätte, während die a*„ nnz; 1„ enfalls] Deutſche Volkspartei ſchon hinterher mit ſöl⸗ Herriot empfing geſtern abend ebenſall chen zweideutigen Intſchließungen getönten 9 j, n“ er⸗reſſevertreter. Er erklärte, es komme jetzt. uz 8 Rieß unge: 0 wartet, daß Chamberlain, nachdem er ſich in 170 8 wäre, und während die Deutſchnattonaten eine bindende Zuſage abgelehnt Genf als„Zerſtörer“ gezeigt habe, in Paris f. 0 5 15 n Berdaern dlcber der überhaupt 5 bau emzhn 15 ir eine Entſcheidung der Frage, welcher der gtten. N pirdeude Z. nes e e s„Aufbauer“ be e verde. perſcht Sicherhei ſchfz 1e i ten. Bei dem ſtelgenden Widerſtande an att d anf oder deren nult Polen und der derſche denen Sicherheitsvorſchläge die wwirk⸗ den etgenen Reihen mußte damit gerechſen Tſchech oſtowakel das ſei die heile Frage in ſamſte und praktiſchſte Löſung! des Sicherheits⸗ dperden, daß 85 De uſchnationalen ſich ſpälet Tſchechoſtowatel, das ſel die ee Huffaſſung problems bedeuten wide, In der R ene doß eau perſag te; der die franzöſiſche und engliſche Auffaſſung mungsfrage könne Frankreich nicht zulaſ⸗ einer ſolchen Kandidatur verſagten. 0 auseinandergingen. Deutſchland könne ſen, daß die Abrüſtun frage von der Sicher⸗ Die Manöver der beiden Rechts parteien ja, wenn es in den Völkerbund eingetreten ſei, heitsfrage getrennt werde. Vorausſetzung ſei haben jetzt nur erreicht, daß die zweifellgs Ar des Artitels 19 eine Reviſſon der immer der Eintritt 7 de. Vorausſetzung del ſchwierige und geradezu gefährliche Lage, da aufgrund des Artikels 19 eine Reviſton der immer der Eintritt Deutſchlands in den Völ⸗ ſchwierige und gerade zus fährliche Lage, Vertragsklauſeln anſtreben, deren Aufrechter— kerbund Frankreich habe das Genfer Protokoll] für das Zentrum durch das Aufwerfen der haltung eine Gefährdung des Weltfriedens noch nicht aufgegeben. das Genfer Protokoll Kandidatur Geßler geſchaffen war, in eier bedeuten könnte. Aber Frankreich könne wicht en eee. von unſerem Standpunkt aus geradezu idealen zugeben, daß der Verſailler Vertrag auf Ko Art ihre Klärung fand. Wer Zeuge des wüch ſten ſeiner Alliierten in Frage geſtellt werde. tigen Ausklangs dieſer Parteiausſchuß tagung Dagegen ſcheine England eine neue Gren war, wer die zum Teil geradezu fieberiſch aſt⸗ ziehung der europäiſchen Oſtſtaaten auf demſe delegierte Briand geſpannten, an dramatiſchen Zuſpitzungen rel Wege einer Verſtändi mit Polen anzu bunds delegierte Brian 0 chen Verhandlungen gemacht hat, wer ſie 117 ech de Paris“ 1 weiterhi mit dem tſchechiſchen Außenminiſter Beneſch der Wirkung bewußt wurde wie ene tröt e 1 8 Weide bn e an] und den Mitgliedern der japaniſchen Delega alle 1 1 1* n rech brut 8 dae ern.. tion nach Paris zurückgekehrt. Chamber allem 998 n n n e fen von dies Zu dem Schritt der deutſchen Regierung lain wird erſt heute in Paris eintreffen. D kam, der wird, erhaben aun e Parte in der Frage des europäiſchen Friedens und Begegnung Chamberlains mit Herriot ſoll un r Geſchloſſenhelt der ci Frankreichs Sicherheit äußern ſich die Pariſer 3 Uhr ſtattfinden. Definitive Beſchlüſſe erwar— mit Mut und Vertrauen den kommenden Din Morgenblätter im allgemeinen dahin, daß 0 gen entgegenſehen. — Verwandten, Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Nachricht, daß meine lb., treue Gattin, unſere herzensgute, treube⸗ „„ borgte Mutter, Schweſter, Schwä⸗ de gerin, Tante uns Nichte, Frau A. M. Gophig Gommer 5 geführt haben, wird der„E. B.“ von beſon geb. Froſchauer g derer Seite geſchrieben: f 5 nach langem, jedoch mit großer Ge⸗ i Daß die ziemlich überraſchend aufgetauchte duld ertragenem Leiden, verſehen mit den hl. ſogenaunte Sammelkandidatur Geßler ein Sterbeſakramenten, erſt 42 Jahre alt, heute taktiſcher Schachzug war, einmal um A in ein beſſeres Jenſeits abge⸗ das Zentrum von der Präſentierung des von 15 der Gegenſeite in ſolcher Eigenſchaft ganz Wir bitten, für die Seele der teueren außerordentlich gefürchteten ehemal. Reichs⸗ Verſtorbenen im Gebete zu gedenken. kanzlers Marx abzubringen, andererſeits e 5* aber auch, um das Zentrum in die Gefolgſchaft Viernheim, den 17. März 1925. beſtinater politiſcher Intereſſengruppen, zu Die fleſtrauernd Hinterbliebenen zwingen,— dieſes Gefühl hat von Anfang 0 Die Beerdigung findet morgen Mittwoch an weite Kreiſe unſerer Anhängerſchaft be⸗ herrſcht. Schon der Umſtand, daß juſt mitten nachmittag 5 Uhr, vom Sterbehauſe, Ludwig⸗ ſtraße 52 aus, ſtatt. in die Beratungen des Parteiausſchuſſes die a 11. 85 Sammelkandidatur Geßler hineinplatzte, und daß die Tatſache der Tagung dieſes Ausſchuſ— Kaufen Sie gut und billig Solange Vorrat offeriere: es dazu benutzt wurde, um das Zentrum von ehlaleimef fe ö 895. Viernheim, 17. März 1925. Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Heppenheim, Waldhof, Kenzingen, den Paris, 17. März. Die große Bedeutung der geſtrigen Unterredung zwiſchen Herriot u. Chamberlain wird von der geſamten Pariſer Preſſe unterſtrichen. Chamberlain traf geſtern vormittag in Paris ein, wo die Unterredung auf Uhr nachmittags anberaumt wurde. Die Ausſprache dauerte nur knapp 3 Stunden, weil der britiſche Außenminiſter, weil der britiſche Außenminiſter geſtern abend wieder abzurei— ſen gedachte. Der Petit Pariſien! er⸗ fragt, ob er ſich mit Herriot über die Rau mung der nördlichen Zone unterhalten habe Chamberlain antwortete, daß nür die Frage der Veröffentlichung des Kontrollberichtes 10. ſprochen worden ſei. Es ſei noch keine. ſcheidung getroffen worden. In der gele⸗ genheit der amerikaniſchen Konferenzpläne für die Abrüſtung ſei er Optimiſt. ö nt⸗ ———— 2 Dor Der Zum Frühling ist die geschmackvolle Kleidung Strickwesten, Pullovers Kas aks, Jumper dazu Unterwäsche aus Ahannnmnnuamnmumangandagannaganngntadnagggadgadnaaag dnn i Durch maſchinelle der Neuzeit entſprechende Einrichtung bin ich in der Lage, Schuhrepa⸗ raturen aller Art zum billigſten Preis zu liefern. 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Ganz abge⸗ ſehen davon, daß die Volkspartei ſich bereits zuvor auf Jarres feſtgelegt hatte, war es der Führer der Deutſchen Volkspartei ſelbſt, der ſofort beim Auftauchen der Kandidaturfrage Geßler die außenpolitiſchen Bedenken im Hin— blick auf die Wirkung einer derartigen Kandi— datur und Präſidentſchaft im geſamten Aus— lande aufwarf, und der Umſtand, daß dieſe Auffaſſung von der für die Leitung unſerer geſamten Außenpolitik verantwortlichen Stel Der franzöſiſche Völker iſt geſtern abend Paris, 16. März. — m Anfang an in einer geradezu herriſchen Weiſe zu einer Entſcheidung zu veranlaſſen, war be— Spofsezimmep, tenen cn Ber, zeichnend genung. Wer über die Verhandlungsmethoden der Credenz, Ausziehtisch, 4 Polster- Stühle K. Ia. naturlasiert, mit Linoleum 5 beiden Rechtsparteien Beſcheid weiß, wer ins⸗ uche, best.: aus! Bütett, 1Credenz 105 ee Mk: 15 0 le Damen ⸗ 77 77 1 f. tet man von dieſer Zuſammenkunft nicht, höch„ Haltung Englands den deutſchen Vorſchlägen ſtens in der Frage der Kölner Zone könnte gegenüber viel zu entgegenkommend sel. Wenn eine Entſcheidung fallen. Da das Militär Deutſchland in den Völkerbund eintrete, alelle tomitee von Verſailles ſeine Arbeiten beendet es vor allen Dingen den Artikel 40 dos Volle. hat, werden die beiden Miniſterpräſidenten bundsſtatutes einhalten, nach dem der ſtatus] von dem Ergänzungsbericht Kenntnis nehmen quo, wie er durch die Friedensverträge ges können. ſchaffen worden ſei, auerkaunt und geachtet werden müſſe.„Echo de Paris“ kündigt an, daß am Freitag in der Kammer ein Mitglied des Parlaments vom Miniſterpräſidenten eine präziſe“ Frage über Polen vorlegen werde. Es ſei die Pflicht Herriots, ohne Zweiden tigkeit zu antworten. beſondere aus dem parlamentariſchen Getriebe 1 Tisch, 2 Stühle Der wahre Grund für die Vereitelung der Geßler Kandidatur. 2 dem Grafen Weſtarp ſelber, der der Deutſchnationalen in dend ß wirkte, öffentlich, freilich ul Weſtarp ſagt in der vom 13. 3. 1925 ang Au rA 225111 5 Schänke tar. mit Messingstange Mk. IA. eehte e ducherschränke, ene.. Mk. 99. Sorelbltschg. Bene b. Chalselongue..- Dichan, moderne Fasson. Mk. 70.— 8 Günstiges Angebot in Matratzen und Federbetten Zahlungserleichterung wird von als Vertreter [Loebell-Ausſchu vorſichtig, ausgeplaudert. „Kreuzzeitung“(Nr. 122, Abendausgabe): „Private und öffentliche Nachrichten lies ßen deutlich erkennen, daß eine Kandidatun Geßler, auch wenn ſie von den im Ausſchuß vereinigten Perſöunlichkeiten angenommen war zu Sonderkandidaturen ſchwarz-weiß-roteh 4 — Der polniſche Außenminiſter zum Genfer Protokoll. Paris, 16. März. Der polniſche Außen— miniſter Strzynski hielt geſtern in der franzöſiſch-polniſchen Vereinigung in Paris eine Rede, in der er ſich ſür das Genſer Pro⸗ tokoll und das Verſailler Diktat ausſprach.] Mk. 2 00 N 22 E. 2 2 0 2 — * N * U 60 E 5 b. 0 0 60 E. 2 . znengasA 25111 Zur Kommunion Ein amtliches Kommunique. empfehlen wir preiswert: Reine Wolle, modern gearbeitet, 19,50, 12,75, Kleider Kleiderstoffe doppelbreit, in vielen Farben, Meter blau, schwarz, dunkelgestreift, Anzüge 30.—, 29.50, 22.50 doppelbreit, Reine Wolle, Meter 9.75, 7.50, Anzugstoffe Hemden, Unterhosen, Prinzess-Röcke, Strümpfe, Kragen, Kravatten, Taschentücher. N Weinhe Lebrüter gunschd Achten die bitte genau auf ungere Firma. und Konfirmation 90 15 92 85 Die S 5 ot, 2 ie Sommertags-Stecken ſind eingetroffen und ſind bei folgenden Mitgliedern zu haben: Adam Beckenbach, Lindenſtraße Fritz Brechtel, Lampertheimerſtraße Konrad Banf, Bürſtädterſtraße Philipp Effler, Kirſchenſtraße Philipp Helfrich, Wilhelmſtraße Mich. 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Es war auch überaus be— merkenswert, daß als deutſch-volksparteilicher Unterhändler in dem ſogenannten Zoebell— Ausſchuß der Abg. Ke m pkes fungierte, der während der Reichskanzlerſchaft Streſemanns deſſe nStaatsſekretär war. So erklärte ſich auch nur, daß die Deutſche Volkspartei zwei von einander vollſtändig verſchiedene Entſchließ zn gen zu der Frage einer Geßler-Kandidatue faßte. Die Entſchließung der volksparteilichen Reichs tagsfraktion, die ſich glatt für Geßler ausſpeach, befriedigte das Zentrum durchaus, und dieſe Entſchließung gab auch mit die Ba ſis für die endgültige Stellungnahme des Zen trums ab. Aber noch ehe eine Entſchließung getroffen war, wurde eine zweite Entſchlie ßung von deutſchvoltsparteilicher Seite, und zwar die des Parteiausſchuſſes dieſer Partei, alſo der der Reich stagsfraktion übergeordneten Inſtanz, bekannt. Dieſe Entſchlleßung forderte die Vertreter der Deutſchen Volkspartei auf, im Loebell-Ausſchuß mit aller Eutſchiedenheit „für Jarres zu wirken“. Zwiſchen beiden Eut— ſchließungen war ein derartiger Widerſpruch, daß das Zentrum Aufklärung erlangen mußte. Dieſe Aufklärung wurde auch von an— derer Seite, insbeſondere von Vertreter der Bayeriſchen Volkspartei und den Demokraten, für notwendig gehalten. f Eine unzweideutige Erklärung ißt in dieſer Angelegenheit jedoch von den Ver⸗ tretern der Deutſchen Volkspartei nicht gege⸗ ben worden. Die Vertreter wichen vielmehr einer klaren Formulierung aus und verlang⸗ ten, daß das Zentrum ſich ſofort entſcheiden ſollte. Nun begann das jetzt auch nach außenhin nicht mehr zu verſchleiernde Zuſammeunſpiel zwiſchen der Vertretern der Deutſchen Volks⸗ partei u. den Deutſchnationalen. Die Deutſch⸗ nationalen verſuchten mit einem geradezu be— leidigenden Druck auf das Zentrum zu wirken, dahingehend, daß ſeine Vertreter ſofort zu der Kandidatur Geßler ſich bindend äußern, We⸗ ſtarp als deutſchnationaler Sprecher hatte da⸗ mit die Katze aus dem Sack gelaſſen und zu erkennen gegeben, daß die Kandidatur Geßler auch in ihren Reihen einem ſteigenden Wider— ſtand begegnet. Tatſächlich wucden die Deutſch⸗ Natlonalen durch Telegramme aus vem Lande 3 Chamberlains mit Herriot iſt geſtern abend ein amtliches Rommunique ausgegeben worden, das folgenden Wortlaut hat: Chamberlain ſtattete nach ſeiner Rückkehr aus Genf am Montag nachmittag den ſranzö ſiſchen Miniſterpräſidenten einen Beſuch ab. Einer früheren Vereinbarung gemäß, ſetzten die beiden Miniſter im Verlaufe einer länge ren Unterredung den Meinungsaustauſch fort, den ſie jüngſt über die verſchiedenen Probleme der auswärtigen Pol i hit und insbe— ſondere über das Problem der Sicherhe bt hatten, mit der Anſicht, in vollkommener Herz lichkeit für beide Länder annehmbare Löſun gen zu ſuchen. Das Ergebnis dieſer Unterre dung war, daß die weſentlichen Punkte der geſtellten Probleme genau feſtgelegt wurden. Die Verhandlungen hierüber werden auf diplomatiſchem Wege mit dem gleichen freund— ſchaftlichen Charakter und in Verbindung itt den anderen Alliierten fortgeſetzt werden. * amtliche Kommunique zu wer den Erklärungen hervor, die in der angekündigten Un ven Preſſevertreter gemacht ten durchaus die Wie dieſes ten iſt, geht aus Chamberlain terhaltung mit hat. Dieſe Erklärungen geſtat. Annahme, daß man in Paris nicht über einen einzigen der vielen zur Erörterung geſtau denen Punkte zur Einigung gelangt iſt. Der Wortlaut des Kommuniques beſtätigt Dürftigkeit des erzielten Reſultates. Ueber dle Ausſichten eines Fünf m ächtepaktes er klärte Chamberlain, ſich nicht äußern zu kön nen. Für die Löſung der Sicherheits frage dürfte teine Grenze vernachläſſigt werden. Es könne kein Unterſchied zwiſchen den verſchiedenen Ländern gemacht werden. Die Antwort des Völkerbundsrates auf die deutſche Note bezeichnet Chamberlain als endgültig, da der Rat ſeine Anſicht kaum an dern werde. Chamberlain wurde darauf ge die 3 rr beſtürmt, dieſer Kandidatur nicht zuzuſtimmen, die Vaterländiſchen Verbände hatten einge— wirkt, und bei dieſer Sachlage ſollte nun dem Zentrum die Verantwortung ſowohl für das Zuſtandekommen wie für das Scheitern einer Kandidatur Geßler zugeſchoben werden. Das Spiel aber iſt mißglückt. Das Manöver wurde nun doch zu durch ſichtig. Die immer ſchrofſer an das Zentrum . 1 r 7 NN f K* r N 8—————— ——————— mit Fraukreich., und der Artikel 19 des Völkerbundpaktes könne zu lei— ner Ueberprüfung der ihn Dr. Streſemann ausge glieder des Völkerbundsrates en Beitritt Deutſchlands begrüßen. Aber es ſer bedauerlich, daß es ſich um eine„ſogenannte freiwillige“ Unterzeichnung handele. 25 würden den Maedonald gegen die Siſtierung des Genfer Protokolls Protoke März. Ju einer Rede Joer Arheiterpartei erklärte der Arbeiterpartei ert Alt vie Arbeiterpartei ftrebe der nicht mühſelig durch ſondern London, 16. einer Verſammlung Macdonald, einen Frieden au, Feilſchen hergeſtellt werde, geiſtigen Leben der Nationen, und Gerechtigkeit beruhe. tokoll abgeſchloſſen worden, das alle mit Ausnahme Ruß bandes und ö lands verbunden hätte. Deutſchland wäre es ohne weiteres möglich geweſen, dem Genfer Protokoll nachträglich beizutreten. Dann ware eine Abrüſtungskonferenz und das Protokoll hätte ſeine volle U erreicht. Der europäiſche Friede wäre auf dem beſten Wege geweſen, Wirklichkeit zu werden. Deshalb ſei es umſo vdedauerlicher, daß das Protokoll jetzt wieder abgelehnt wor den ſei. Nicht aus triftigen Gründen habe die konſervative Regierung das Protokoll verwor fen, ſondern lediglich deshalb, weil die Ar beiterregierung es geſchaffen habe. Noch nie habe er eine ſo ſchikanöſe Rede wie diejenige Chamberlains in Genf geleſen. Der Außen miniſter habe die großen Fragen, die er behan delte, nie auch nur annähernd begriffen. Nun liege das Protokoll am Boden, das bedeute nichts anderes, als daß man wieder beim Syſtem der Militärallianzen angelangt ſei, das vor dem Kriege eine ſo verhängnisvolle Gefahr für Europa darſtellte. 5* 1 r CCC * 1 herantretende Forderung, ſich ſofort zu ent ſcheiden, die brüske Art, mit der das Erſuchen um eine Stunde Aufſchub für die ja bereits in Gang befindliche Entſcheidung des Reichspar— teiausſchuſſes abgelehnt wurde, hatte nun auch die Vertreter der Bayeriſchen Volkspartei und der Wirtſchaftlichen Vereinigung veranlaßt, einzugreifen und gegen dieſe Art der Verhand⸗ lung zu proteſtieren. Als aber ſelöſt dieſe In⸗ 55 3 Der Zugang Polens zum Meer ſei auf die 17. März. Ueber die Unterredung] Verbindung Polens ſigrenzen führen, wie f 341 0 1 4 egt hätte. Alle Mit— auf dem auf Vernunft Ju Genf ſei ein Pro⸗ Nationen] überhaupt ernſt Deutſch ihren Parteikandidat. zuſammengetreten. Wirkung und konfeſſionell evangeliſchen Charakters fi ren müßten.“ f Da haben wir's alſo! Im übrigen iſt das Stichwort für die Beurteilung der Lage vom „Reichsboten“ ſchon gegeben, der ſich gegen den„ultramontauen“ Marr wendet und deshalb auffordert, mit aller Kraft für Jarres als Evangeliſchen zu ſtimmen. Die Deutſchnationalen haben Geßler zu Fall gebracht. Das wird von der„ Zeit“, dem Organ der De Volkspartei und den ziellen Außenminiſters cen des Streſemann mit folgenden Worten vor Sprechorgan beſtätigt:“ Die Anregung, an Jarres endgültig feſt⸗ zuhalten und jeden weiteren Aufſchub abzu⸗ lehnen, iſt von deutſchnationaler aus⸗ gegangen.“. 0 89140 Cite Daraus ergibt ſich alſo, daß es den Deutſchnationalen ebenſowenig wie der Deut⸗ ſchen Volkspartei mit der Kandidatur Geßlel Sie wollten Jarres als war. Das Reichsbanner zur Wahl. Zum erſten Wahlgang der Reichsprä ſidentenwahl veröffentlicht das Reichs banner Schwarz-Rot-Gold einen Aufruf ſei— nes Bundesvorſtandes an alle Kameraden., Darin heißt es: 78 Es unterliegt bei all denen, die im Reichs⸗ bauner vereinigt ſind, keinem Zweifel, daß im Kampf um die Präſideutſchaft nur ein über⸗ zeugter, untadeliger Republikauer auf den Schild erhoben werden darf. ö Neben den republikaniſchen Parteien rüſten aber auch die Gegner der Republik! Geſtützt auf die ungeheuren Geldmittel der hinter ihnen ſtehenden Kreiſe und die Macht der von ihnen gekauften Preſſe werden ſie alles aufbieten. um den Kampf um die Präſident⸗ ſchaft zu ihren Gunſten zu eutſcheiden. Das aber würde bedeuten, daß das Anit des erſten Beaniten der Republik mit einem Monarchi⸗ ſten beſetzt würde, der nach den Eingeſtändniſ⸗ ſen der Gegner als Platzhalter für einen künftigen Monarchen anzu⸗ ſehen wäre. Das darf nicht ſein; denn eine ſolche Wahl hätte das deutſche Volk mit ſchwe⸗ ren Konflikten nach innen und außen zu bü⸗ ö in den ßen, unter denen die Fortſetzung des en letzten Jahren ſo erfolgreich begonnenen Wie? Aufſbs 1 lichkeit werden würde. f 1 8 Wir ſtehen an einem Wendepunkt der Ge⸗ ſchichte der deutſchen Republik. In viel größe⸗ em Maß als im letzten Reichstagswahlkampf, ird der Kampf um die Präſidentſchaft um die Eutſcheidung zwiſchen Schwarz-Rot-Gold fund Schwarz⸗weiß⸗rot gerungen. In dieſem Kampf müſſen unſere Kameraden vom Reichs— banner in den einzelnen republikaniſchen Bar— teien in vorderſter Linie ſtehen. Wie im letzten Reichstagswahlkampf arbeitet auch diesmal jeder Reichsbannermann im Rahmen ſeiner Partei. 5 5 Kameraden! Bei dieſer Wahl darf es keine Wahlmüdigkeit, keine Berufung darauf geben, daß die Entſcheidung erſt im zweiten Wahlgang fällt. Wer ſo denkt und der Wahl fernbleibt, verſündigt ſich an der Republik und belaſtet ſein Gewiſſen damit, daß er unter Um— ſtänden dem Monarchiſten im erſten Wahlgang zum Siege verhilft! An die Spitze einen treuen und ehrlichen Republikaner, das iſt das Ziel, für das wir kämpfen. Die Lage im Eiſenbahner ſtreik. ö Der Schiedsſpruch abgelehnt. Berlin, 17. März. In gemeinſamer Bera— tung haben geſtern nachmittag die Eiſenbahner tariforganiſationen, und zwar die Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner, der Deutſche Eiſenbahner— verband und der Allgemeine Eiſenbahnerverband folgenden Beſchluß gefaßt: „Der Schiedsſpruch des vom Reichsarbeitsmi— niſterium ernannten Schlichters vom 13. März 1925 wird von den Vorſtänden der vertrag— ſchließenden Organiſationen aus folgenden Grün— den abgelehnt: 1. Die Lohnzulage trägt den Erfordernif ſen der Lebenshaltung nicht genügend Rechnung und iſt angeſichts der vom Perſonal verlangten Arbeitsleiſtung zu gering. Bindungen über die bisher im Tarifvertrag vorgeſehenen Friſten Hinaus können nicht anerkannt werde. 2. In der Arbeitszeitfrage iſt der Schiedsſpruch un annehm'bar, weil er nicht nur keine poſitive Verbeſſerung der Arbeitszeit ält, ſondern auch entgegen dem bisherigen Rechtszuſtande eine unerträgliche Bindung bis zum 31. Oktober 1929 feſtſetzt. Die Vorſtände ſind jedoch bereit, in ndlungen unter Mitwirkung des arbeitsminiſters eine erträgliche fſuchen. Eine weitere Verbreiterung des Kampfes ſo— wie jede Wiederaufnahme der Arbeit darf nur erfol— ö . ö a ef rt neuen Reichs— Regelung zu auf Anweiſung der Organiſationsleitung gen. N Politiſche umſchau. — Ebert⸗Ehrungen. Der Freiburger Stadt— rat beſchloß in ſeiner letzten Sitzung, den altbe— kannten Holzmarktplatz in„Friedrich Ebert-Platz“ umzubenennen, um das Andenken an den erſten Präſidenten der deutſchen Republik zu ehren.— Der Gemeiderat in Michelſtadt hat auf Au— trag des Bürgermeiſters einſtimmig beſchloſſen, Zu Ehren des verſtorbenen Reichspräſidenten eine Friedrich Ebert-Straße in Michelſtadt zu ſchaffen. — Als neuer Zentrumsabgeordneter tritt an Stelle der verſtorbenen Frau Dransſeld Rechts anwalt Roß(Dortmund) in den Neichstag ein. — Die Bemühungen um eine Regierungsbil— dung in Preußen. Ein Berliner Montagblatt glaubt erfahren zu haben, daß die Beſprechungen des preußiſchen Miniſterpräſidenten Marx zur Bildung eines aktionsfähigen Kabinetts in Preußen bei der Deutſchen Volkspartei neuer— dingas mit großem Verſtändnis aufgenommen werden. Es hat den Anſchein, als ob innerhalb Die drei ſchönen 5 Roman von Fr. 64. Fortſetzung. „Werde nicht bitter, Große! licher, intereſſanter Mann!“ „Und mir ſehr ſympathiſch, dazu gelehrt und tüchtig.“ Thora ſah die Schweſter durchdringend an. Die verſtand ſie, ſchüttelte aber lächelnd den Kopf, dabei wiederholend:„Ja, ſehr ſympathiſch! Was hab' ich in der kurzen Zeit, in der ich hier gelernt! Manchmal helſe ich mit in der Sprechſtunde, bei Kindern beſonders. Ich habe einen ganz anderen Begriff vom Leben bekommen— Leben heißt Pflichten Haben!“ Thora lachte ſpöttiſch und legte die ſchmalen Hände din die Ohren.„O, wie haſſe ich ſchon das Wort Pflicht! Leben iſt Schönheit! Leben iſt— Liebe!“ ſetzte ſie leiſe hinzu, und ein heißes Leuchten ließ ihre Augen bei⸗ nahe ſchwarz erſcheinen. i „Haſt du denn jetzt die Liebe?“ Da erloſch der Glanz in Thoras Augen, die Wim⸗ pern ſenkten ſich, daß ſie wie ein breiter Schatten auf den blaſſen Wangen lagen. „Thora, Harald Florſtedt geht ebenfalls nach Flo— renz wie ihr,“ ſagte Giſela jetzt. Die Angeredete zitterte am ganzen Körper.„Er ſoll nicht— nein!“ fuhr ſie auf.„Ich wollte ihm aus dem Wege gehen— und nun kommt er— mir— nach!“. Giſela ſtützte die Wankende. doch— iſt et dir—“ „Wir haben nie von Liebe geſprochen,“ ſie. „Aber du biſt ihm das Höchſte auf der Welt. Ganz ruhig, ganz ſelbſtverſtändlich ſprach er von ſeiner an⸗ betenden Liebe für. dich—“ Cel ernhauſens. en Lehne. (Nachdruck verboten.) Du kennſt mich ja!“ — Unvermittelt fügte ſie hinzu:„Heimrod iſt ein ſtatt⸗ „Thora, ſag es mir che 5689 Der K 000 42 ſe m Hinblick auf die neuen Pläne des preußiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten, die auf die Bildung eines über⸗ parteilichen Beamtenkabinetts hinzielen, und unter dem Einfluß des Austritts der Frau von Oheimb die Neigung beſteht, ein Beamtenkabinett der Mitte nicht one weiteres abzulehnen. Die Entſcheidung ſei erſt am Dienstag zu erwarten. — Der Schulſtreik im Elſaß. der franzöſiſchen Regierung genehmigte multanſchule hat der Biſchof von Straß— burg, Monſignore Dr. Ruch eine Kundgebung erlaſſen, derzufolge das Aktionskomitee für die religiöſe Verteidigung beſchloß, mit einem all— gemeinen Schulüreit gegen die Einführung der interkoufeſſionellen Schule zu proteſtieren.— Nach einer Straßburger Meldung hat deſer Auf— ruf iinsbeſondere in den elſäſſiſchen Dörfern eine ſtarke Wirkung gehabt. Nach offiziellen Schät— zungen der Agentur Havas ſtreikten geſtern etwa 60 v. H. der elſäſſiſchen Dorſſchulen. In den Städten war die Beteiligung geringer. Sie be— trug 20—25 v. H. in Kolmar und Mühlhauſen, rund 40 v. H. in Straßburg und Umgebung. Am ſtärkſten war die Beteiligung am Streik im Unterelſaß. In Weißenburg ſtreikten 90 v. H in Hagenau 75 v. H. der Schultinder. zu keinerlei Zwiſchenfällen. Gegen die von Si⸗ U Es ſam — Deutſchfeindliche Kundgebungen in Polen. In Kattowitz ſowie in Rybnik und Tarnowitz fanden geſtern große deutſchſeindliche Kundge— bungen gegen eine Aenderung der Weftgreuze Polens ſtatt. Die Eiſenhahndirektion hatte Er trazüge eingelegt. Es wurden aufreizende Re den gehalten, in deuen verlangt wurde, die Deutſchen wenn nötig mit Gewalt, aus Polen zu entſernen. In einem Demonſtratiouszuge wurde ein Wagen mitgeführt, auf dem eine lebensgroße Puppe in deutſcher Uniform auſgeknüpft war. Nach Schluß der Reden ging die mehrtauſend köpfige Menge unter Schmährufen auf die Deut ſchen und auf Englands Verhalten im Völker bundsrat auseinander. — Vor dem Sturz Primo de Riveras. Der politiſche Redakteur der Daily Mail meint, daß nach beſtimmten Inſormationen von gut unter— richteter Stelle die gegenwärtige Situation in Spanien dle ſei, daß der Sturz des Direktoriums Primo de Riveras in der nächſten Zeit zu er warten ſei. — Rückzug der Kurden. Nach einer Meldung aus Angora ziehen ſich die aufändiſchen Kurden aus dem Gebiete von Diarbekir ins Gebirge zurück, wo ſie gegenüber den türkiſchen Truppen im Vorteil ſind. Der Kommiſſar des Innern erklärte, daß die Maßnahmen zur Bekämpfung des Auſſtaudes unter Umſtänden zwei bis drei Monate beanſpruchen würden.— Die letzten Nachrichten aus dem Aufſtandsgebiet enthalten keine Meldungen von bedeutenden Kämpfen. Die Auſſtändiſchen halten jetzt Wartu im Bezirk. Muſch beſetzt. die Umgebung von Diarbekir wurde von den Aufſtändiſchen geräumt. Der Scheich Said ſcheint angeſichts der türkiſchen Truppenkonzentration zu beabſichtigen, ſich hinter die Verteidigungslinie Schermik Palu zurückzu ziehen. Die Regierungstruppen haben Schermik eingenommen. Heſſiſche Politik. Zur Regierungsbildung. Darmſtadt, 16. März. Die Einberuſung des heſſiſchen Landtags iſt durch den Präſidenten, der in dieſer Woche verhindert iſt, ſür nächſten Dienstag, den 24. März vorgeſehen. Die Ta gung wird mit Rückſicht auf die der Reichspräſi— dentenwahl vorausgehende Agitationswoche vor— ausſichtlich nur von kurzer Dauer ſein, obwohl die Tagesordnung eine reichhaltige iſt. Wir erfahren hierzu, daß außer der Regie— rungsbildung zunächſt nur die Verlängerung des Finanzgeſetzes, das am 31. ds. Mts, abläuft, be Dieb in der gehe?“ rief Thora heſtig. allgemein klug, geweſen! bin, ſchon alles 80 i 5 her. nicht!“ wiederholte ſie, auf dich genommen.“ gehen!“ es von ihren Lippen. aus. und Katze leben ſie. murmelte 9 75 auf. Stimme zitterte. nicht! „Was nützt es? Willſt du, daß ich heimlich Nacht aus meines „Nein, ſo etwas tun wir Bernhauſens nicht!— Aber wir würden um unſere Liebe kämpfen!“ „Haſt du es denn getan?“ Thora raſche Wort, als ſie Giſelas totenblaſſes Geſicht Sie legte die Arme um der Schweſter Hals.„Verzeihe mir, Große! Ich habe dir wehe getan und bin taktlos —— Warum ſollte ich um meine kämpfen? Ich liebe ihn ja gar nicht!“ ſetzte ſie trotzig hinzu, mußte aber die Augen vor dem ſorſchenden Blick der anderen ſenken. Ihre Lippen zuckten.„Ich liebe ihn „Thora, belüge dich doch nicht ſelbſt! Du haſt es ſchon einmal getan und dadurch ein ſchweres „Das ich ja auch allein zu tragen habe!— Soll ich etwa den Herrn Kommerzienrat bitten, mich frei⸗ zugeben, mich, ſein Kronjuwel, wie er mich, um mich zu ärgern, manchmal nennt? Knien vor ihm läge— er würde es nicht tun!“ Dazu iſt er viel zu ſtolz auf ſeine ſchöne Frau!“ Bekümmert ſchüttelte Giſela den Kopf. es denn nicht, Thora— ſo kann es doch nicht weiter- „Nein! Lange nicht mehr!“ Unheimlich ruhig kam Sie ſtreifte die über, als ſie ſah, daß Giſela ſich jetzt den Hut ſetzte. Sie ſchritt zur Tür. Doch auf halbem Wege hielt ſie inne.„Giſe— und haſt du keine Frage— Bibra? Ich traf ihn— vorgeſtern. Man ſpricht vielerlei über die Ehe. Wie Hund Er trug mir einen Gruß für dich „Warum erzählſt du mir 5 „Ihm hilft es nicht und mir Darum will ich nichts mehr davon wiſſen!“ werden ſoll. e e f Die beſtimmte Einberufung des Landtags wird von den am Dienstag, 17. März ſtattfin⸗ denden endgültigen Beſprechungen der Koali⸗ Kionsparteien abhängen, da der Präſident die Einberufung nur für nötig hält, wenn eine Ver⸗ ſtändigung der in Frage kommenden Parteien über die Regierungsbildung vorhanden iſt. Nach unſeren Informationen hat das Zen— trum ſeinen, Eintritt in die bisherige Koalition an verſchiedene Bedingungen geknüpft, die ihm auch zugeſichert wurden. 1. Die Sozialdemokra— tie gibt ihren prinzipiellen Widerſtand gegen die große Koalition auf. Die definitive Entſchei— dung wird von der Entwicklung der Deutſchen Volkspartei im Reich. und in Preußen abhän- gig gemacht. Ein Miniſterpoſten bleibt ſolange unbeſetzt und wird von einem parteiloſen Beam— ten verwaltet. 2. In Steuerangelegenheiten geht das Zentrum keine Bindung ein. 3. An der Landesuniverſität Gießen und an der Techni— ſchen Hochſchule Darmſtadt wird eine Profeſſur ſür katholiſche Philoſophie und Weltanſchauung eingerichtet. 4. Die Privatſchulen werden in ih— rer Exiſtenz geſichert. ſſ die maßgebenden Stellen des Zentrums ſind der Auffaſſung, daß durch Punkt 1 und 2 die Jutereſſen der Landwirtſchaft weitgehend geſichert ſeien, durch Erfüllung der Punkte 3 und 4 ſei eine Forderung des geſamten latholiſchen Volksteils erfüllt worden. Eine Anfrage. Darmſtadt, 16. März. Dem Landtag iſt eine Anfrage des Abgeordneten Reuter-Mainz (Soz.) zugegangen. Derſelbe fragt an:„Iſt der Regierung bekannt, daß der Arbeitgeberverband für Mainz. Wiesbaden und. Umgebung eine Ab— tejlung„Eigentumsſchutz“ gebildet hat und zwar zu dem Zweck, alle wegen„krimineller“ Vergehen oder als„Aufwiegler“ bekannten Arbeitnehmer zu regiſtrieren und deren Einſtellung in den an geſchloſſenen Betrieben zu verhindern? Was ge— denkt die Regierung zu tun, um dieſe ungeſetz— lichen und verwerflichen Maßnahmen zu ver hindern? Der Rothardt⸗Prozeß. Magdeburg, 16. März. Der Vorſitzende fragt zu Beginn der heutigen Vormittagsſitzung Rot— bhardt, auf was für Material er eigentlich ſeine Ausſagen in der erſten Inſtanz geſtützt habe. Rot— hardt entgegnet nach längerem hilfloſen Schwei— gen:„Darauf kann ich mich nicht mehr beſinnen.“ Vorſitzender: Haben Sie ſich auf die Angaben Ganßers geſtützt? Rothardt antwortet erleichtert mit Ja, ein neuer Beweis für die Rolle der Slrohpuppe Rothardt und damit für das ganze klägliche Kuliſſenſpiel. Dann wird Otto Wels als Zeuge verhört. Die Parteileitung, ſagt Wels mit erhobener Stimme, hat von Auſang bis Ende des Krieges auf denn Standpunkte der Landesverteidigung ge— ſtanden: dann wies Wels auf den drei Monate nach dem Krieg auf dem Internationalen So— zialiſtenkongreß in Bern geſtellten Antrag hin, Ebert, Scheidemann und die übrigen Führer der deutſchen Sozialdemokratie aus der Internatio— nale auszuſchließen, weil ſie mit der kaiſerlichen Regierung bis zu Ende durch Dick und Dünn ge— gangen ſeien. Dann erzählt Wels von einer Unterredung, die er mit Ebert unter vier Augen zu der Zeit gehabt habe, als es ſich um den Ein— tritt der Sozialdemokraten in das Kabinett des Prinzen Mar handelte. Er, Wels, ſei Gegner einer Beteiligung an dem Kabinett des Prinzen geweſen, er habe die Anſicht vertreten, daß nun nach einem Telegramm der Oberſten Heereslei— tung die Lage unhaltbar verfahren ſei und die bisherigen politiſchen Machthaber die Verant— wortung allein weiterbehalten müßten, deshalb habe er Ebert gefragt:„Willſt Du unſere Partei in die Konkursmaſſe der Hohenzollern werfen?“ Ebert entgegnete:„Hier geht es nicht um die ee 2 wie Mannes Hauſe ihr Märchen. bereute das ſah. Liebe Auf dieſes ganzen Tag. Kreuz Und wenn ich auf den „Fühlſt du Handſchuhe auf⸗ raſcht. nach Er ſah nicht gut das alles?“ Giſelas auch ſich über die Richtigkeit Zwanzi g ſt „Und ſo lebten ſie glücklich und zufrieden zum Se⸗ gen ihres ganzen Landes— und wenn ſie nicht ge⸗ ſtorben ſind, dann leben ſie heute noch,“ ſchloß Giſela Ilſe lachte. ein langes Leben! bei uns bleiben— immer!“ 5 Tiefe Dämmerung herrſchte im Zimmer. Nur der Erker, in dem Giſela mit Ilſe ſaß, war durch das her— einfallende Licht der Straßenlaterne elwas erhellt. Das Kind kauerte auf einem Fußbänkchen, den Giſelas Knie gelehnt, und hörte ihren Erzählungen zu. Dämmerſtülndchen Die beiden hatten ganz das leiſe Oeffnen Tür überhört. „Gelt, Fräulein, Sie bleiben immer hier bei uns?“ Ilſe legte ihre gefaltenen Hände auf Giſelas und ſah bittend zu ihr empor. fiel hell auf des Kindes Geſicht und das das ſich darauf ausprägte, rührte Giſela ſo, daß ſie ſich niederbeugte und Ilſe küßte. „Wie kommſt du denn zu der Frage?“ „Ach, ich meinte nur, weil es zu ſchön iſt. Dann denke ich aber manchmal, es kann nicht lange mehr ſo bleiben. Eines Tages ſind Sie, wie die Fee im Mär⸗ chen, verſchwunden. „Wer ſagt denn das?“ fragte Giſela, peinlich über⸗ verſtopfen kann, durch den das grunde geht, dann hat ſie ihren Regierungsrat Henninger, 5 zu⸗ weck erfüllt.“ der während des Januarſtreits im Oberkommando der Mar⸗ ten tätig war, vertritt dann in ſeinem Bericht über die Entwicklung des Streiks die Meinung, daß die Bewegung durch den Eintritt der Sozial⸗ demokraten in die Streikleitung verſchärft worden ſei; er gibt dann aber zu, daß genaue zahlenmä⸗ ßige Feſtſtellungen nicht möglich ſeien und man ſich auf Schätzungen beſchränken müſſe. Er habe vorher aus der Lektüre der Preſſe informiert, er nehme an, daß 500 000 Arbeiter geſtreikt hätten, nicht 180 000. wie er damals offiziell bekannt, gegeben habe. Der Zeuge bedauert ausdrücklich, daß die Abgeord⸗ neten Ebert und Scheidemann damals nicht ver⸗ haftet und vor ein Kriegsgericht geſtellt worden ſeien wie der Abgeordnete Dittmann:„denn wir machten keinen Unterſchied zwiſchen Sozialde⸗ mokraten und Unabhängigen und Spartakiſten, für uns waren das alles nur Streikende“. Der Frage des Staats anwaltſchafts⸗ rates, ob die Streikenden, als die Regierung Verhandlungen abgelehnt hatte, Ausſchreitungen auf der Straße begangen hätten, ſtimmt der Zeuge eifrig mit den Worten zu:„Jawohl, aus Wut darüber, daß es nicht zu Verhandlungen mit der. Regierung kam, ſtürzte man Straßenbahnwagen um uſw.“ Damit gibt ja nun der Zeuge dem ſozialdemokratiſchen Parteivorſtand recht, der eben durch Verhandlungen mit der Regierung verhüten wollte, daß der Streik in Revolten aus⸗ arte. Weltſpiegel. :: Der größte Tunnel Europas. Unter dem ſchottiſchen Berg Ben Novis wird ein Tunnek gebohrt werden, um das Waſſer von Jochs Treig und Laggan zur hydroelektriſchen Zentrale der North Britiſh Aluminium Cy. in Fort Wil- liam zu leiten. Der Tunnel wird 255 Meilen länger ſein als der Simplontunnel und daher der größte Europas ſein. Man wird die Arbeit nicht bloß an den beiden Enden beginnen, ſon! dern auch von Schächten aus, die, zweiundzwan⸗ zig an der Zahl, an mehreren Stellen in den Berg gebohrt werden. :: Die Ausbeſſerung des Mainzer Dymes. Das Reichsfinanzminiſterium hat für die Wie— derherſtellungsarbeiten am Dom einen Betrag von 250000 Mark geſtiftet und eine gleiche Summe in Ausſicht geſtellt, wenn der heſſiſche Staat und die Stadt Mainz ebenfalls 250 900 Mark Zuſchuß leiſten werden. Aus Nah und Fern. Mainz, 16. März. Auf der geſtern eröffneten Meſſe ereignete ſich ein Unfall. Ein Mann, der einen Löwen füttern wollte, kam dem Käfig 10 nahe und das Tier biß ihm die rechte Hand ab Weinheim, 16. März. Im Vorführungsraum einer Lichtſpielbühne brach zu Beginn der Vor- 2 2 + 2* 2 20 ſtellung aus unaufgeklärter Urſache ein Brand aus, durch den ein Schaden von 1200 Mark ent⸗ ſtand. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekom⸗ men. 35 Bad Dürkheim, 16. März. Heute nachmit⸗ tag gegen 5 Uhr ſtürzte der 25 Jahre alte J. Zimmermann, Sohn des Althändlers T. Zimmermann, auf der Mannheimer Straße in der Nähe der Eiſenbahnbrücke von ſeinem ſchwerbeladenen Fuhrwerk und geriet unter die Räder. Dem Unglücklichen wurde dabei der Kopf völlig zerquetſcht, ſodaß der Tod ſo— fort eintrat. Edesheim, 16. März. Das Geläute und die Orgel der katholiſchen Kirche werden e lek—, triſiert. Das Marienglöcklein, das voriges Jahr zerbrach, wurde von der Firma Hamm in Frankenthal in etwas größerer Form um— gegoſſen. Der Monteur, der die Hauptarbeiten * elektriſchen Anlage durchführt, iſt bereits aus München hier eingetroffen. 770 · KK it el. e l es N a p „Oh, Fräulein, dann haben ſie aber Das möchte ich auch, wenn Sie Kopf an freute ſich Ilſe den einer Schoß Das Licht der Laterne Vertrauen, Sie ſind doch eine Gräfin—“ „Der Herr Kommerzienrat, der Mann Ihrer Schwe⸗ ſter, hat es Papa erzählt, und Kuni, die den Herren noch Wein brachte, hat gehört, wie er ſagte, es ſei eigentlich ſein Wunſch geweſen, Sie wären bei Schweſter geblieben. Angſt, Sie könnten uns verlaſſen!“ ö „Nein, Ilſekind, dieſe Angſt ſchicke ruhig ſort. Ich bleibe bei dir— vorausgeſetzt, daß mich dein Vater nicht gehen heißt.“ Ihrer Seit der Zeit habe ich ſolche (Fortſetzung folgt.) * ſe Reaktion. Daß bei uns die„ſoziale Reartlon marſchiert“, iſt kein ſozialdemokratiſche Agitationsſchlagwort, ſondern leider eine bit⸗ tere Tatſache. In den„Stimmen der Zeit! ſchrieb der Jeſuitenpater Noppel, ein ſcharf ſinniger Beobachter und Beurteiler unſeres öffentlichen Lebens vor einigen Monatef „Oktoberheft 1924 S. 3): a „Daß die ſozialpolitiſche Reaktion mar ſchiert und da ßſie mancherorts dabei ihr Ziele weit hinter 1914 ſteckt, iſt nicht zu be⸗ zweifeln.“ In dieſer ſozialen Reaktion liegt nich nur eine Gefahr für unſere Arbeiterſchaft, ſon dern für unſer ganzes Volk und Vaterland, weil ſie die ſchwerſten ſozialen und wirtſchaft lichen Erſchütterungen heraufbeſchwören kann Alle Volks- und Vaterlandsfreunde müſſe; deshalb gegen dieſe Reaktion Ctellung neh meu. Vor allem müſſen ſich alle, die wirklie „chriſtlich“ denken, dagegen wenden, weil das Chriſtentum ſoziale Geſinnung und ſoziale Geftaltung des Wirtſchaftslebens verlangt. 9 1 Mit der ſozialen Reaktion beſchäftigte ſie auch eine große Katholikenvevrſammlung ih Augsbürg, die alt 4. März voſn Voltsverei beraſiſtaltet wurde. Der Referent, e ne, führte! dabei! nach“ dem Bericht de Aligsb. Poſtzig.“(Nr. 55, 1925) u. a. aus; »eBtrachten wir den Bergakbeiter dei Jüduſtriearbeiter in ſeiner ſchweren, eintönt en, abſtumpfenden, aufreibenden Arbeit. Fig Jenn wir uns, kann in dieſen Leuten nöch ei Fünkchen Lebensfreude, und Jüfrtedenhei ſein, wenn ſie ſehen müſſen, daß ihnen die ele nientakſten Rechte ſtreitig gemacht werden? Man ſollte glauben, daß wir nach 40jähriger Sozialpolitik dem ſozialen Frieden näher gekommen wären. Das Gegenteil iſt dei Fall. Die neue ſoziale Geſetzgebüng' der Nach kriegszeit iſt unter dem Druck der damaligeſf Verhältniſſe geſchäffen worden und von einen Großteil der Arbeitgeberſchaft nür ſo länge hingenommen worden, ſo lange die durch die Revolution angelegten Feſſeln ſich, nicht locker kein. Kaum glaubte die Reaktion eine Löckerülg der Jeſſeln zu bemerken, und ſchon begann ein ſcharfer Kampf gegen die Sozialerrungenſchaf“ ten. Mit dem Schlagwort Mehr und billige Produktion“ verſuchte man die ſozialen Er rungenſchaften zu beſeitigen, mit Brutalitäf erſtrebt man eine Verlängerung der Arbeits! zeit und eine Verringerung des Einkommens Oier drängt ſich die Frage auf:„Sind das die einzigen und die beſten Mittel?“ Nach meiner Auffaſſung iſt die Mehrproduktion in aller— erſter Linie abhängig von der Arbeitsfreude des Einzelnen und dieſe wird nur geſchaffen. wenn der einzelne Arbeiter ein menſchenwür— diges Daſein führen kann. Vergeblich mahnen ruhige und beſonnene Arbeiterſührer zur Ein— ſicht. 0 Een wirtſchaftlicher Aufbau, der auf Ko— ſten des ſittlichen Aufbaues geht, bedeutet den langſamen Zuſammenbruch von Staat und Wirtſchaft. Die Amerikaniſierung der Wirt⸗ ſchaft mit ihren Wirtſchaftskönigen, die glau⸗ ben, den Staat regieren zu können und zu dür⸗ ſen, bedeuten für ihn eine große Gefahr. Eß hängt dann von der Einſtellung dieſer Ein zelperſonen das Schickſal großer Arbeiter armeen ab. Der ſchwache Staat wird ſtets de ſtarken Macht der Wirtſchaft unterliegen. Wir Katholiken müſſen hier eine Stützg des Staates ſein und müſſen der Reattion, dis gegen die ſozialen Errungenſchaften auftritt auf das ſchärfſte entgegentreten. Wir haben unſere geoße Organiſation, den Kathol! Volksverein. Dieſer beginnt nun, wie in der Zeit ſeines Entſtehens, mit zielbewuß— ter Arbeit. Es hat ſich gezeigt, daß durch Be— ſtrebungen derartiger Fragen in der Preſſe faſt gar nichts erreicht wurde. Deshalb wird der Volksverein in dieſem Sommer einen Kurſus abhalten für Arbeitgeber. Ii dieſem wird verſucht, das ſoziale Gewiſſen zu ſchärfen und ieſe Kreiſe vertraut zu machen uit dem Rundſchreiben Leo 13., ſie einzufüh ren in die Ideenwelt eines Biſchofs Ketteler. Daraus mögen ſie lernen, wie wir Katholiken uns zur ſozialen Frage ſtellen. Aber nicht nuy in den Kreiſen der Induſtriellen und Unter nehmen iſt es notwendig, dieſe Frage zu be— handeln, ſondern ebenſo notzvendig iſt es ii unſerem Mittelſtan d, die Brücke der Ver⸗ ſtändigung zwiſchen Mittelſtand und Arbeiter; ſchaft zu ſchlagen. Auch hier hat die Arbeiter— ſchaſt zum großen Teil ihre Sympathien ver⸗ loren, dank des Vorgehens des Radikalismus in den letzten Jahren. Hier ſpricht nur der Volksverein, der Mitglieder aus allen Schich, ten der Bevölkerung in ſeinen Reihen zählt das Wort der Verſtändigung und Verſöhnung Wir dürfen in unſerem organiſchen Körper nicht eine kranke Zelle beſitzen, ſonſt iſt er nich widerſtandsfähig. Dasſelbe gilt für die Wirt ſchaft. Es wird ſchwer fallen, dies den einzel nen Kreiſen verſtändlich zu machen. Wenn wir aber zur Erreichung der äußeren Ziele dieſes Problems das beſte Hilfsmittel gebrauchen das uns zur Verfügung ſteht, nämlich die lee liſche Seite, dann wird es langſam 1 90 bringen. Wir ſtellen der materialiſtiſchen Gei ſtesrichtung, die ſagt, der Menſch iſt ein We ſen der Wirtſchaft, den chriſtlichen Grundſaß gegenüber, der lautet:„Ueber der Wirtſchaf ſteht der Geiſt als dex mächtigere, ja als de ausſchlaggebende.“ Dieſer Gedanke iſt die Grundlage unſerer Einſtellung zum Staat und zur Wirtſchaft und mit dieſem wollen wir den Kampf gegen die Sozialgeſetzgebung führen und hoffen, daß unſere Arbeit zum Ziele füh! ren wird, nämlich zur ſozialen Verſtändigung und mit ihr zum Wiederaufbau von Staat u. Wirtſchaft.“ 9 ö 1 5 erntet* am Dienstag, den 17. März 1925. Zu einer öffentlichen Gemeinderatsſitzung waren dle hieſigen Gemeinderatsmitglleder wieder elnmal für den geſtrlgen Abend eingeladen worden, Auf der Tagesordnung ſtanden 7 Punkte. Wegen Verſpätung verſchledener Mitglieder konnte die Sitzung erſt geraume Zeit ſpäter er⸗ öffnet werden. 1. Punkt: Der Vlernheimer Wald⸗ rezeß von 1876. Waldreziß und kein Ende! Die augenbllckliche Situation iſt folgende: Gemäß demGemeinderatsbeſchluß vom 16. Februar, in unverbindlicher Welſe mit verſchledenen nam⸗ haften Jurlſten zwecks Ausſicht auf Erfolg eines eventuellen Prozeſſes hat ſich die Bürgermeiſterel mit Herrn Oberjandesgerichtspräſidenten Dr. Beſt in Verbindung geſitzt. Dr. Beſt weilt augen⸗ bllcklich in Berlin. Von ſeiner Frau lief eine entſprechende Antwort ein, der Oberlandesgerichts⸗ präsident ſei augenblicklich ſtark überlaſtet. Man empfiehlt der Gemeinde, von einem Prozeß Ab⸗ ſtand zu nehmen, da bekanntlich vom Relchsge⸗ richt die 3. Steuernotverordnung als zu Recht beſtehend aneikannt worden iſt. Herr Senats⸗ präſldent Dornſelff, an den ſich die Bürger⸗ meſſterei auf Empfehlung von Dr. Beſt gewandt hat, empfiehlt welterhin eventuell mit dem Landtag in Verbindung zu treten. Es wird ſeltens des Gemeinderats bedauert, daß man nicht auch andere Rechtsſtellen privater Natur, etwa Herrn Juſtizrat Hallwachs um Aus kunft angegangen habe. Man empfiehlt welterhin noch andere Juriſten, die mit der Materle näher vertraut ſind, etwa Herrn Landesgerichtsrat Keller in Gießen, zu konſultleren. Der Erfolg einer Fühlungnahme mit dem Landtag wird be— zweifelt. Seitens der Linken wird betont, in der Angelegenheit nicht läſſig zu ſein. Man will anſchelnend der letzten Eventualität, einem Prozeß mit dem Staat, nicht ausweichen. Es wird auch betont, ſich mit anderen Gemeinden wie Lampertheim, Bürſtadt, Lorſch u. ſ. w. in Ver⸗ bindung zu ſetzen, da hier anſcheinend ähnliche Verhältniſſe mit dem Staat vorliegen. Dem wird entgegengehalten, daß die Verhältuiſſe dort zum Tell erheblich anders gelagert ſind. Es kommt ſchließlich zum Beſchluß, daß noch weltere unverbindliche Rechtsgutachten, vor allem auch eines von Herrn Landesgerichtsrat Keller in Gießen eingeholt werden und dem Gemeinderat zur Vorlage gebracht werden ſollen. Wenn die Preſſe ſich zu dieſem Punkt ein Urteil erlauben darf, ſo ſoll es in folgenden Richtlinien ſkizziert werden. Was in erſter Linie nottut, iſt eine genaue Kenntnis der Waldrezeßverträge unſerer an— grenzenden Nachbargemeinden Es ſoll hier nicht etwa irgend welche Kritik geübt werden, inſofern wir ebenfalls ohne weiteres zugeben wollen, daß wir kein klares Bild von den Zu— ſtänden in anderen Gemeinden haben. Jedenfalls wäre es aber Aufgabe des Gemeinderats, ſich Einblick in die Verbältniſſe unſerer Nachbarge⸗ meinden zu verſchaffen. Die Ausſprache am geſtrigen Abend hat ergeben, daß er in der Hauptſache fehlte. Wir geben zu, daß dio Ver⸗ hältniſſe bezüglich des Waldrezeſſes in anderen Gemeinden teilweiſe anders gelagert ſind. Das ſchließt aber nicht aus, daß irgendwelche Be— rührungspunkle dieſer Art vorhanden ſein können. Jedenfalls beſtehen in unſeren Nachbargemeinden Schwierlgkeiten mit dem Staat ähnlicher Art. Wir ſehen alſo nicht ein, warum man nicht mit vorgenannten Orten in Verbindung treten will, um gemeinſam mit ihnen auch dle Angelegenheit Viernheims dem Landtag zur weiteren Verfol— gung vorzulegen. Der Landtag iſt die gegebene Stelle, der unſere Angelegenheit zu vertreten hat. Wir finden es jedenfalls merkwürdig, daß von irgendwelchen Landtags mitgliedern die Ver⸗ folgung der Angelegenhelt anſcheinend abgelehnt worden ſeln ſoll. Wenn ſich der Landtag nicht mit einer Angelegenheit, die das Wohl einer ganzen Gemeinde angeht, befaſſen will, wer ſoll denn dann noch die Intereſſen der Staatsbürger gegenüber der Reglerung wahrnehmen? Für wen iſt denn der Landtag da, wenn nicht für die Intereſſen aller Staatsbürger und Gemeinden? Was die dritte Steuernotverordnung anlangt, ſo iſt es für jeden, der einigermaßen den Lauf der Dinge verfolgt, klar, daß ſie in ihrer jetzigen Form auf dle Dauer nie und nimmer beſtehen kann. Baden hat ſchon verſchledene Anträge zum Abbau eingebracht. Gewiß, Reichsrecht bricht Landrecht, immer noch! Aber die 3. Steuer- notverordnung wird um ſo eher zu Fall ge⸗ bracht werden, je mehr Länder ſich hier für die Un⸗ möglichkelt, ſie auf die Dauer in Anwendung zu bringen, ausgeſprochen haben. Ganz abge⸗ ſehen davon, daß die Sachlage mit dem Viern⸗ heimer Waldrezeß elne ganz andere iſt, daß die 3. Steuernotverordnung auf den Waldrezeß an⸗ zuwenden eine Spltzfindigkeit des Staates iſt. Da der Waldrezeß übrigens hinſichtlich der Wohnungsnot nahezu eine Lebensfrage für Viernheim iſt, ſo muß die Gemeindeverwaltung ein Intereſſe daran haben, daß ſte möglichſt bald irgendeine vorläufige Abfindung, die ſelbſtverſtändlich eine andere iſt, als ſie der Staat angeboten hat, erhält. Das muß das nächſte Ziel ſein Es dürfte im Übrigen keln Zwelfel beſtehen, daß der Waldrezeß in früherer Form auch wieder in Kraft treten wird, wenn wie geſagt, die unnötigen Härten der 3. Steuer⸗ notverordnung, was nicht ausbleiben kann, erſt einmal abgeſchliffen ſind. Wir betonen alſo nochmals unſere Forderung der Fühlungnahme mit den Nachbargemeinden und gemeinſame Vorſtellung bei dem Landtag. Elne Angelegenheit wie der Waldrezeß der Ge⸗ meinde Viernheim, gehört vor allen Dingen in die Oeffentlichkeit! Mehr wie bisher! Weiter⸗ hin muß er auf breiteſter Baſis verfolgt werden. Man bedenke, daß der Staat ein Intereſſe an geſonderten Verhandlungen mit den einzelnen Gemeinden hat. Elnigkelt aber macht ſtark. Wenn die Angelegenheit weiter verfolgt werden ſoll, ſo muß vor allen Dingen immer wieder auf den Zuſammenhang mit der Wohnungsnot hingewieſen werden. Als der Vertrag im Jahre 1786 zwiſchen Staat und Gemeinde zuſtande kam, wurde gerade der Abgabe von Rezeßholz zur Erſtellung von Wohnhäuſern ein breiteres Kapitel eingeräumt. Es iſt nun nachgerade ein Skandal, daß man in der jetzigen Zeit der Notjahre, wo die Wohnungsnot größer denn je iſt, ein geeignetes Mittel einer Gemeinde, der Wohnungsnot in beträchtlichem Maße zu ſteuern, in ſolcher Weiſe unterbindet. Wenn andere Länder, wie beiſplelsweiſe Baden, den Gemeinden zur Behebung der Wohnungsnot Baukapital zu verbilligtem Zinsfuß zur Verfügung ſtellt, in Heſſen aber bislang in dieſer Beziehung nichts geſchehen iſt, im Gegenteil, verbriefte Rechte ignorlert werden, ſo iſt das ein Zuſtand, der ſchälfſte Stellungnahme erfordert. Wenn wir ſchließlich auf dieſen Punkt in dleſer ausglebigen Form eingegangen ſind, ſo haben wir es deshalb getan, weil wir überzeugt find, daß es eine Lebensfrage für die Gemeinde Viernheim iſt, die augenblicklich unſer größtes Intereſſe beanſprucht. Sie ſteht unter allen augenblicklichen Bagesfragen mit im Vordergrund. Man bedenke ferner, daß es auch elne Frage iſt, die noch ſpätere Generationen angeht. Wir empfehlen daher der Gemelndeverwaltung die Erledigung der Angelegenheit in hartnäckigſter Form zu betreiben. Erfreulicher Weiſe iſt man ja ſeltens des Gemeinderats von der Bedeutung und der Dringlichkeit des Objekts überzeugt. Es wäre nur beſſer, wenn man in der ganzen Angelegenhelt großzügiger denken möchte. Man ſoll doch her nicht irgendwelche kleinere Ausgaben in der Verfolgung der Sache cheuen. Wir ſehen jedenfalls der Entwicklung der ganzen Angelegenheit in der Folgezeit mit geſpannteſtem Intereſſe entgegen. 2 Punkt: Ausführung von Haus⸗ inſtallatilonen; hier Schaffung von Richtlinien für die Inſtallateure. Dle Gas- und Elektrizitälskommtiſſion hat hier bereits ſchon Richtlinlen ausgearbeitet, die durch Gemeinderatsbeſchluß ſanktioniert werden. 3. Punkt: Geſuch des Lehrers Joſt um Ueberlaſſung von Gelände zu Düngungsverſuchen. Der Antrag iſt durch die Schulleitung be⸗ fürwortet und lautet auf Ueberlaſſung von 100 qm Gelände zu Düngungsverſuchen für die landwirtſchaftliche Klaſſe der Fortblldungsſchule. Nach kurzer mit verſchledenen heiterſtimmen⸗ den Floskeln verzierter Debatte, wird der Antrag inſofern genehmigt, daß dem Geſuchſteller das Gelände an der alten Schule zur vorläufigen Benützung überwieſen wird, ſofern ſich die Schulleitung damlt einverſtanden erklärt. 4. Punkt: leberlaſſung von Splel⸗ plätzen an die einzelnen Vereine. Durch die käufliche Abgabe von Induſtriegebäude an die Firma Levinger und Feibel, iſt eine Inanſpruch⸗ nahme des Sportplatzes der Turngenoſſenſchaft notwendig. Der Platz des Sportvereins Amickt'a kommt vnrerſt noch nicht in Frage. Es liegt auch noch ein Geſuch vor der Sportabtlg. der Jünglingsſodalität, um Ueberlaſſung elnes anderen Geländes, da der Platz am Tivoli verbaut wird, der vorher benutzte aber zu einer Sportbetätigung völlig unbrauchbar iſt. Man bezeichnet die Ver⸗ legung aller Sportplätze hinter das Gelände der Firma Mönania als kein glücklicher Entſchluß, da der Boden dort völllg hügelig iſt und eine gehörige Inſtandſetzung erfordert. Der Ge⸗ meinderat ſlimmt indes dem Beſchluß der Bau⸗ kommiſſion zu mit der Maßgabe, daß die Ge⸗ meinde auf ihre Koſten die Plätze herrich et. Die Bürgermeiſterel wird mit den entſprechenden Ausſührungsverordnungen beauftragt. Die Plätze ſelbſt ſollen in einer ſpäteren Sitzung an die elnzelnen Vereine vergeben werden. 5. Punkt: Abgabe von Bauplätzen Un der Bürſtädterſtraße. Dle Baukommiſſion hat mit den Intereſſenten das Gelände an Ort und Stelle beſichiigt. Es ſollen insgeſamt 5 Plätze in der ganzen Komplex eingegliedert werden; 3, an der vorderen Front gelegen, werden zu 2 Mark, 2 dahinter gelegene, werden zu je 1.50 Mark abgegeben. Im übrigen beſchließt der Gemelnderat die Erwerbung des von Joſef Faltermann angebotenen Geländes mit der Maßgabe, daß dem Verkäufer ein ent⸗ ſprechender Bauplatz zum Selbſtkoſtenpreis über⸗ laſſen wird. 6. Punkt: Bekämpfung der Wohnungs⸗ not. Eine widerrechtlich verzogene Witwe Becker ſoll in die Wohnung des Kaſpar Hofmann einge⸗ wieſen werden. a Im äbrigen ſieht der Gemeinderat in Zukunft von der Erſtellung von eigenen Wohnungsbauten zweckentſprechender Weiſe geſteuert werden Die 20% Mletzinsſteuer ſollen zur Unterſtüßz der privaten Bautätigkeit verwendet werde Außerhalb der Tagesordnung liegen noch verſchledene Dringlichkeitsanträge vor. 1. Viernheim ſoll dem Arbeitsamt Maß heim angegliedert werden. Wir haben in Vie heim rigoroſe Verhältniſſe. Unſere Arbelter geh nach Mannheim, zahlen dorthin auch ihreu zug an Erwerbsloſenunterſtützung, und we ſie arbeitslos ſind, muß das Arbe Heppenheim dle Arbeitsloſen unterſtützen. A dem iſt es für Viernheimer Erwerbsloſe ſchwer, in Mannheim Arbelt zu erhalten, ſie dem Heppenheimer Arbeltsamt zugetellt Daher iſt die Arbeitsloſenziffer gerade in Vier heim beſonders hoch Sie beträgt augenblick 460. Viernheim hat mehr Erwerbsloſe w übrigen der ganze Kreis Heppenheim zuſam Der Bezirk Schwetzingen, der dreimal ſo iſt wie Viernheim, hat nur 200 Erwer Schon mehrmals ſind Vorſtellungen in heim erhoben worden, Viernheim an das Arbe amt Mannheim anzugliedern. In dieſer Hinſſ hat ſich beſonders auch Gewerkſchaftsſel Thelen⸗Mannheim ſehr warm für Viern eingeſetzt. Aber— das iſt das Uebe ſtets ſcheiterten alle Verhandlungen an Landesſtelle in Karlsruhe. Der Gemein ſieht die Dringlichkeit der Angelegenheit ein beſchlleßt, weitere Verhandlungen mit Kar zu tätigen, nötigenfalls aber ſich an die R arbeitsſtelle in Berlin zu wenden. Zur Reichspräſidentenwahl am 29. werden dle Wahllokale wie ſeither üblich ein richtet werden, auch werden die ſeltherigen A vorſteher mit der Leitung der Wahl betrau Fahrendes Volk treibt ſich in letzter J unbefugter Weiſe am Wieſenweg herum. 1 Gemeindeverwaltung wird Sorge tragen, den fremden Gäſten ein beſtimmter Platz du das Polizelamt angewieſen werden wird. Der letzte Punkt„Verſchiedenes“ wurde nichlöffentlicher Sitzung erledigt. Schluß 8 öffentlichen Sitzung halb 11 Uhr. 55 Lokale Nachrichten. * Kath. Kaufm. Verein.„Auch aß diejenigen, die an der perſönlichen Wallfah nach Rom behindert ſind, ſollen das heil Jahr würdig begehen zur Vertiefung iht religiöſen Geſinnung.“ So lauteten die Woß unſeres hochwürdigſten Herrn Biſchofs 8 Schluſſe ſeines Hirtenbriefes über das Jul läumsjahr 1925, der in der Adventszeit vergangenen Jahres verleſen wurde. J Sinne und Geiſte dieſes Biſchofswunſchf veranſtaltet der Kath. Kaufm. Oercin Vieg heim, wie ſchon bekannt gegeben, Donnerstah den 19. März, abends 8 Uhr einen Vortrz mit Lichtbildern über„Rom“, die ewige Stad die Heiligtümer der Stadt, die Kirchen, in beſondere die Peterskirche, die Papſtwohnun am Vatikan, Denkmäler aus alter Zeit, Katz kombenbilder werden an unſerem Auge vg überziehen. Es ſoll eine Via Sacra werdeß ein heiliger Weg, den wir im Geiſte und ff Bilde gehen. Ein heiliger Weg, denn wurde zu allen Zeiten gegangen von ernſtef und heiligen Seelen. Ein ſtiller We denn er liegt weit ab von den großen Heef ſtraßen der Welt. Ein gedanken volle Weg, denn er iſt geſäumt mit den ergreifendſte chriſtlichen Erinnerungen, reich an tiefen u fruchtbaren Wahrheiten. Wer ihn geht, u wäre es auch im Geiſte und im Bilde, den wird das Jahr in einem gewiſſen Sinz zu einem heiligen Jahre werden, eine gnadenreichen und unvergeßlichen Jahre. Um auch einem größeren Kreiſe, den Familien angehörigen und auch Gäſten den Beſuch z ermöglichen, findet die Veranſtaltung im große Saal des„Freiſchütz“ ſtatt. 1 » RNomvortrag. Auch für die Mitglie der des Katholiſchen Männervereins und dez Katholiſchen Arbeitervereins war am kommen den Sonntag ein Romvortrag mit Lichtbilder geplant. Umſtände halber muß derſelbe vor läufig verſchoben werden. Dafür ſind unſere Mitglieder mit ihren Angehörigen eingelade morgen Abend der Verſammlung des K. K. V beizuwohnen. Siehe Anzeigeteil, Sommertagszug in Viernheim. Lied (das die Kinder auswendig lernen ſollen.) Schtrieh, Schtrah, Schtroh, der Summerdag is do, Der Summer un der Winter, Die ſin Geſchwiſterkinder, Summerdag ſchtaab' aus! Bloos' em Winter die Aage aus. Schtrieh, Schtrah, Schtroh, Der Summerdag is do. Ich hör' die Schliſſel klinge, Was werre ſe uns dann bringe? Rothe Wein un Bretzel nein, Was noch dazu? e Paar neue Schuh. Schtrieh, Schtrah, Schtroh, f Der Summerdag is do. Heut üwwers Johr, Do ſimmer widder do. O du alder Schtockfiſch, Wammer kummt do hoſcht nix, Gibſchſt uns alle Johr nix. Schtrieh, Schtrah, Schtroh, Der Summerdag is do. 5 Kampf müſſen unſere Kameraden vom Reichs⸗ teien in vorderſter Linie ſtehen. Wie im letzten trag des Bürgermeiſters Wir ſtehen an einem Wendepunkt der Ge⸗ chichte der deutſchen Republik. In viel größe⸗ tem Maß als im letzten Reichstagswahlkampf, wird der Kampf um die Präſidentſchaft um die Entſcheidung zwiſchen Schwarz⸗Rot⸗Gold und Schwarz⸗weiß⸗rot gerungen. In dieſem bauner in den einzelnen republikaniſchen Har⸗ Reichstagswahlkampf arbeitet auch diesmal jeder Reichsbannermann im Rahmen ſeiner Bartei. Kameraden! Bei dieſer Wahl darf es keine Wahlmüdigkeit, keine Berufung darauf geben, daß die Entſcheidung erſt im zweiten Wahlgang fällt. Wer ſo denkt und der Wahl fernbleibt, verſündigt ſich an der Republik und belaſtet ſein Gewiſſen damit, daß er unter Um— ſtänden dem Monarchiſten im erſten Wahlgang Zum Siege verhilft! An die Spitze einen treuen und ehrlichen Republikaner, das iſt das Ziel, für das wir kämpfen. im Eiſenbahner ſtreik. 15 Der Schiedsſpruch abgelehnt. Berlin, 17. März. In gemeinſamer Bera— tüng haben geſtern nachmittag die Eiſenbahner— tariforganiſationen, und zwar die Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner, der Deutſche Eiſenbahner— verband und der Allgemeine Eiſenbahnerverband folgenden Beſchluß gefaßt: „Der Schiedsſpruch des vom Reichsarbeitsmi— niſterium ernannten Schlichters vom 13. März 1925 wird von den Vorſtänden der vertrag— ſchließenden Organiſationen aus folgenden Grün— den abgelehnt: 1. Die Lohnzu lage trägt den Erforderniſ— ſſen der Lebenshaltung nicht genügend Rechnung und iſt angeſichts der vom Perſonal verlangten Arbeitsleiſtung zu gering. Bindungen über die bisher im Tarifvertrag vorgeſehenen Friſten hinaus können nicht anerkannt werde. 2. In der Arbeitszeitfrage iſt der Schiedsſpruch un annehm'bar, weil er nicht nur keine poſitive Verbeſſerung der Arbeitszeit enthält, ſondern auch entgegen dem bisherigen Rechtszuſtande eine unerträgliche Bindung bis Zum 31. Oktober 1925 feſtſetzt. Die Vorſtände ſind jedoch bereit, in (Verhandlungen unter Mitwirkung karbeitsminiſters eine erträgliche ſuchen. Eine weitere Verbreiterung des Kampfes ſo— bie jede Wiederaufnahme der Arbeit darf nur auf Anweiſung der Organiſationsleitung erfol— gen. 5 Politiſche umſchau. — Ebert⸗Ehrungen. Der Freiburger Stadt— rat beſchloß in ſeiner letzten Sitzung, den altbe— kannten Holzmarktplatz in„Friedrich Ebert-Platz“ umzubenennen, um das Andenken an den erſten Präſidenten der deutſchen Republik zu ehren.— Der Gemeiderat in Michelſtadt hat auf Au— einſtimmig beſchloſſen, zu Ehren des verſtorbenen Reichspräſidenten eine Friedrich Ebert-Straße in Michelſtadt zu ſchaffen. Die Lage neuen des Reichs— Regelung zu — Als neuer Zentrumsabgeordneter tritt an Stelle der verſtorbenen Frau Dransfeld Rechts- anwalt Roß(Dortmund) in den Reichstag ein. — Die Bemühungen um eine Regierungsbil⸗ dung in Preußen. Ein Berliner Montagblatt glaubt erfahren zu haben, daß die Beſprechungen des preußiſchen Miniſterpräſidenten Marx zur Bildung eines aktionsfähigen Kabinetts in Preußen bei der Deutſchen Volkspartej neuer— dings mit großem Verſtändnis aufgenommen iſterprä vie a parteilichen Beamtenkabinetts hinzielen, und unter dem Einfluß des Austritts der Frau von Oheimb die Neigung beſteht, ein Beamtenkabinett der Mitte nicht one weiteres abzulehnen. Die Entſcheidung ſei erſt am Dienstag zu erwarten. — Der Schulſtreik im Elſaßfſ. Gegen die von der franzöſiſchen Regierung genehmigte multanſchule hat der Biſchof von Straß⸗ burg, Monſignore Dr. Ruch eine Kundgebung erlaſſen, derzufolge das Aktionskomitee für die religiöſe Verteidigung beſchloß, mit einem all— gemeinen Schulüreik gegen die Einführung der interkonfeſſionellen Schule zu proteſtieren.— Nach einer Straßburger Meldung hat deſer Auf— ruf iinsbeſondere in den elſäſſiſchen Dörfern eine ſtarke Wirkung gehabt. Nach offiziellen Schät⸗ zungen der Agentur Havas ſtreikten geſtern etwa 60 v. H. der elſäſſiſchen Dorſſchulen. In den Städten war die Beteiligung geringer. Sie be— trug 20—25 v. H. in Kolmar und Mühlhauſen, rund 40 v. H. in Straßburg und Umgebung. Am ſtärkſten war die Beteiligung am Streik im Unterelſaß. In Weißenburg ſtreikten 90 v. in Hagenau 75 v. H. der Schultinder. zu keinerlei Zwiſchenfällen. Hinblick auf die niſterpräſidenten, 0 Si⸗ 7 Es ſam — Deutſchfeindliche Kundgebungen in Polen. In Kattowitz ſowie in Rybnik und Tarnowitz fanden geſtern große deutſchſeindliche Kundge— bungen gegen eine Aenderung der Weſtgrenze Polens ſtatt. Die Eiſenbahndirektion hatte Ex— trazüge eingelegt. Es wurden aufreizende Re den gehalten, in denen verlangt wurde, die Deutſchen wenn nötig mit Gewalt, aus Polen z entſernen. In einem Demonſtratiop san ein Wagen mitgeführt, auf dem ein Puppe in deutſcher Uniform aufg 4 Nach Schluß der Reden ging die köpfige Menge unter Schmährufen ſchen und auf Englands Verhalten; bundsrat auseinander. ö — Vor dem Sturz Primo de f politiſche Redakteur der Daily Mai nach beſtimmten Informationen v richteter Stelle die gegenwärtige Spanien die ſei, daß der Sturz des! Primo de Riveras in der nächſteſ; warten ſei. — Rückzug der Kurden. Nach aus Angora ziehen ſich die aufänd aus dem Gebiete von Diarbekir zurück, wo ſie gegenüber den türkif im Vorteil ſind. Der Kommiſſar erklärte, daß die Maßnahmen zun des Auſſtaudes unter Umſtänden Monate beanſpruchen würden.— Nachrichten aus dem Aufſtandsgeb keine Meldungen von bedeutend Die Auſſtändiſchen halten jetzt Wa Muſch beſetzt. die Umgebung v wurde von den Aufſtändiſchen 97 Scheich Said ſcheint angeſichts d Truppenkonzentration zu beabſichtig die Verteidigungslinie Schermik P ziehen. Die Regierungstruppen ha eingenommen. 8 Heſſiſche Poli Zur Regierungsbildung Darmſtadt, 16. März. Die Ein heſſiſchen Landtags iſt durch der der in dieſer Woche verhindert iſt Dienstag, den 24. März vorgeſehl! gung wird mit Rückſicht auf die d dentenwahl vorausgehende Agitatit ausſichtlich nur von kurzer Dauer! die Tagesordnung eine reichhaltige 5 Wir erfahren hierzu, daß auße rungsbildung zunächſt nur die Verl; werden. Es hat den Anſchein, als ob innerhalb Die drei ſchönen 5 Roman von Fr. 64. Fortſetzung. Leh licher, intereſſanter Mann!“ 5 „Und mir ſehr ſympathiſch, dazu gelehrt und tüchtig.“ Thora ſah die Schweſter durchdringend an. Die verſtand ſie, ſchüttelte aber lächelnd den Kopf, dabei wiederholend:„Ja, ſehr ſympathiſch! Was hab' ich in der kurzen Zeit, in der ich hier gelernt! Manchmal helfe ich mit in der Sprechſtunde, bei Kindern beſonders. Ich habe einen ganz anderen Begriff vom Leben bekommen— Leben heißt Pflichten Haben!“ Thora lachte ſpöttiſch und legte die ſchmalen Hände den die Ohren.„O, wie haſſe ich ſchon das Wort Pflicht! Leben iſt Schönheit! Leben iſt— Liebe!“ ſetzte ſie leiſe hinzu, und ein heißes Leuchten ließ ihre Augen bei⸗ nahe ſchwarz erſcheinen. „Haſt du denn jetzt die Liebe?“ Da erloſch der Glanz in Thoras Augen, die Wim⸗ pern ſenkten ſich, daß ſie wie ein breiter Schatten auf den blaſſen Wangen lagen. „Thora, Harald Florſtedt geht ebe renz wie ihr,“ ſagte Giſela jetzt. Die Angeredete zitterte am ganzen Körper. ſoll nicht— nein!“ fuhr ſie auf.„Ich dem Wege gehen— und nun kommt er— mir— nach!“ N Giſela ſtützte die Wankende. doch— iſt er dir—“ „Wir haben nie von Liebe geſprochen,“ „Aber du biſt ihm das Höchſte auf der Welt. Ganz ruhig, ganz ſelbſtverſtändlich ſprach er von ſeiner an⸗ ſie. betenden Liebe für. dich—“ Bernhauſens. (Nachdruck verboten.) „Werde nicht bitter, Große! Du kennſt mich ja!“ — Unvermittelt fügte ſie hinzu:„Heimrod iſt ein ſtatt⸗ „Thora, ſag es mir Finanzgeſetzes, das am 31. ds, Mis“* N 1 „Wes a ein Dieb in gehe?“ rief „Nein, ſo n Aber wir wil „Haſt du raſche Wort, N Sie legte die. mir, Große! Ich habe“ ne. allgemein klug, in n all ö bin, ſchon alles nicht!“ wiederholte ſie, auf dich genommen.“ nfalls nach Flo⸗ gehen!“ „Er wollte ihm aus es von ihren Lippen. aus. und Katze leben ſie. murmelte 7570 auf. Stimme zitterte. nicht! geweſen!—— Warum ſo kämpfen? Ich liebe ihn ja gar nicht!“ ſetzte ſie trotzig hinzu, mußte aber die Augen vor dem ſorſchenden Blick der anderen ſenken. Ihre Lippen zuckten.„Ich liebe ihn „Thora, belüge dich doch nicht ſelbſt! Du haſt es ſchon einmal getan und dadurch ein ſchweres „Das ich ja auch allein zu tragen habe!— Soll ich etwa den Herrn Kommerzienrat bitten, mich frei⸗ zugeben, mich, ſein Kronjuwel, wie er mich, um mich zu ärgern, manchmal nennt? Und wenn ich auf den Knien vor ihm läge— er würde es nicht tun!“ Dazu iſt er viel zu ſtolz auf ſeine ſchöne Frau!“ Bekümmert ſchüttelte Giſela den Kopf. es denn nicht, Thora— ſo kann es doch nicht weiter- „Nein! Lange nicht 8 Unheimlich ruhig kam Sie über, als ſie ſah, daß Giſela ſich jetzt den Hut ſetzte. Sie ſchritt zur Tür. Doch auf halbem Wege hielt ſie inne.„Giſe— und haſt du keine Frage— Bibra? Ich traf ihn— vorgeſtern. Man ſpricht vielerlei über die Ehe. Wie Hund Er trug mir einen Gruß für dich „Warum erzählſt du mir das alles?“ „Ihm hilft es nicht und mir Darum will ich nichts mehr davon wiſſen!“ Die beſtimmte Einberufung des Landtags wird von den am Dienstag, 17. März ſtattfin⸗ denden endgültigen Beſprechungen der Koali⸗ Konsparteien abhängen, da der Präſident die Einberufung nur für nötig hält, wenn eine Ver⸗ ſtändigung der in Frage kommenden Parteien über die Regierungsbildung vorhanden iſt. Nach unſeren Informationen hat das Zen⸗ trum ſeinen Eintritt in die bisherige Koalition an verſchiedene Bedingungen geknüpft, die ihm auch zugeſichert wurden. 1. Die Sozialdemokra⸗ tie gibt ihren prinzipiellen Widerſtand gegen die große Koalition auf. Die definitive Entſchei- dung wird von der Entwicklung der Deutſchen Volkspartei im Reich. und in Preußen abhän⸗ gig gemacht. Ein Miniſterpoſten bleibt ſolange unbeſetzt und wird von einem parteiloſen Beam-⸗ ten verwaltet. 2. In Steuerangelegenheiten geht, das Zentrum keine Bindung ein. 3. An der Landesuniverſität Gießen und an der Techni— ſchen Hochſchule Darmſtadt wird eine Profeſſur für katholiſche Philoſophie und Weltanſchauung eingerichtet. 4. Die Privatſchulen werden in ih— rer Exiſtenz geſichert. ſ Die maßgebenden Stellen des Zentrums ſind der Auffaſſung, daß durch Punkt 1 und 2 die Jutereſſen der Landwirtſchaft weitgehend geſichert ſeien, durch Erfüllung der Punkte 3 und 4 ſei eine Forderung des geſamten katholiſchen Volksteils erfüllt worden. Eine Anfrage. Darmſtadt, 16. März. Dem Landtag iſt eine Anſrage des Abgeordneten r- Mainz 1 2 U e ich um meine Liebe Auf dieſes ganzen Tag. Kreuz „Fühlſt du ſtreifte die Handſchuhe auf⸗ raſcht. nach Er ſah nicht gut Giſelas auch Die beiden hatten ganz das leiſe Oeffnen Tür überhört.. „Gelt, Fräulein, Sie bleiben immer hier bei uns?“ Ilſe legte ihre gefaltenen Hände auf Giſelas und ſah bittend zu ihr empor. fiel hell auf des Kindes Geſicht und das das ſich darauf ausprägte, rührte Giſela ſo, daß ſie ſich niederbeugte und Ilſe küßte. „Wie kommſt du denn zu der Frage?“ „Ach, ich meinte nur, weil es zu ſchön iſt. Dann denke ich aber manchmal, es kann nicht lange mehr ſo bleiben. Eines Tages ſind Sie, wie die Fee im Mär⸗ chen, verſchwunden. „Wer ſagt denn das?“ fragte Giſela, peinlich über⸗ e* 1 werden ſo; um das Land, und wen as Led verſtopfen kann, durch den das deutſche Volt zu⸗ grunde geht, dann hat ſie ihren Zweck erfüllt.“ Regierungsrat Henninger, der während des Januarſtreiks im Oberkommando der Mar⸗ ken tätig war, vertritt dann in ſeinem Bericht über die Entwicklung des Streiks die Meinung, daß die Bewegung durch den Eintritt der Sozial⸗ demokraten in die Streikleitung verſchärft worden ſei; er gibt dann aber zu, daß genaue zahlenmä⸗ ßige Feſtſtellungen nicht möglich ſeien und man ſich auf Schätzungen beſchränken müſſe. Er habe ſich über die Richtigkeit vorher aus der Lektüre der Preſſe informiert, er nehme an, daß 500 000 Arbeiter geſtreikt hätten, nicht 180 000, wie er damals offiziell bekannt. gegeben habe. Der Zeuge bedauert ausdrücklich, daß die Abgeord⸗ neten Ebert und Scheidemann damals nicht ver⸗ haftet und vor ein Kriegsgericht geſtellt worden ſeien wie der Abgeordnete Dittmann:„denn wir machten keinen Unterſchied zwiſchen Sozialde⸗ mokraten und Unabhängigen und Spartakiſten, für uns waren das alles nur Streikende“. Der Frage des Staats anwaltſchafts⸗ rates, ob die Streikenden, als die Regierung Verhandlungen abgelehnt hatte, Ausſchreitungen auf der Straße begangen hätten, ſtimmt der Zeuge eifrig mit den Worten zu:„Jawohl, aus Wut Regierung kam, ſtürzte man Straßenbahnwagen um uſw.“ Damit gibt ja nun der Zeuge dem ſozialdemokratiſchen Parteivorſtand recht, der eben durch Verhandlungen mit der Regierung verhüten wollte, daß der Streit in Revolten aus⸗ * durch das her⸗ einſa lende Licht der Straßenlaterne etwas erhellt. Das Kind kauerte auf einem Fußbänkchen, den Giſelas Knie gelehnt, und hörte ihren Erzählungen zu. Kopf an Dämmerſtilndchen freute ſich Ilſe den einer Schoß Das Licht der Laterne Vertrauen, Sie ſind doch eine Gräfin—“ „Der Herr Kommerzienrat, der Mann Ihrer Schwe— ſter, hat es Papa erzählt, und Kuni, die den Herren noch Wein brachte, hat gehört, wie er ſagte, es ſei eigentlich ſein Wunſch geweſen, Sie wären bei Schweſter geblieben. Angſt, Sie könnten uns verlaſſen!“ „Nein, Ilſekind, dieſe Angſt ſchicke ruhig fort. Ich bleibe bei dir— vorausgeſetzt, daß mich dein Vater nicht gehen heißt.“ Ihrer Seit der Zeit habe ich ſolche (Fortſetzung folgt.) 0 darüber, daß es nicht zu Verhandlungen mit der. n die ſoziale Reaktion. Daß bei uns die„ſoziale Reaktion marſchiert“, iſt kein ſozialdemokratiſches Agitationsſchlagwort, ſondern leider eine bit⸗ tere Tatſache. In den„Stimmen der Zeit“ ſchrieb der Jeſuitenpater Noppel, ein ſcharf ſinniger Beobachter und Beurteiler unſereßz öffentlichen Lebens vor einigen Monaten „Oktoberheft 1924 S. 3): 0 „Daß die ſozialpolitiſche Reaktion mar- ſchiert und da ßſie mancherorts dabei 1554 Ziele weit hinter 1914 ſteckt, iſt nicht zu be— zweifeln.“ In dieſer ſozialen Reaktion liegt nich nur eine Gefahr für unſere Arbeiterſchaft, ſon dern für unſer ganzes Volk und Vaterland weil ſie die ſchwerſten ſozigley und wirtſchaft; lichen Erſchütterungen heraufbeſchwören kann Alle Volks- und Vaterlandsfreunde müſſe: deshalb gegen dieſe Reaktion Sellung neh men. Vor allem müſſen ſich alle, die wirklie „chriſtlich“ denken, dagegen wenden, weil das Chriſtentum ſoziale Geſinnung und ſozial Geſtaltung des Wirtſchaftslebens verlangt. Mit der ſozialen Reaktion beſchäftigte uach auch eine große Katholikenvevrſammluna ih Augsbürg, die aſſt 4. März voſn Volks verei veraſiſtaltet wurde. Der Referent Dr. Dei ue„führte! dabei! nach dem Bericht de „Aligsb. Poſtztg.“(Nr. 55, 1925) u. a. aus; . eBtrachten wir den Bergafbeiterz des Juduſtriearbeiter in ſeiner ſchweren, eintöfii eli, abſtumpfenden, aufreibenden Akbeit. Fig geſt wir uns, kaun in dieſen Leuten noch ei Fünkchen Lebensfreude, und eie den eu wenn lie ſehe 3 Emüllen dad i „ ſpcherft epeſiſo ſtoßvendig iſt es i unſerem Mittelſtand, die Brücke der Ver⸗ ſtändigung zwiſchen Mittelſtand und Arbeiter ſchaft zu ſchlagen. Auch hier hat die Arbeiter— ſchaſt zum großen Teil ihre Sympathien ver loren, dank des Vorgehens des Radikalismus in den letzten Jahren. Hier ſpricht nur der Volksverein, der Mitglieder aus allen Schich⸗ ten der Bevölkerung in ſeinen Reihen zählt das Wort der Verſtändigung und Verſöhnungſ Wir dürfen in unſerem organiſchen Körper nicht eine kranke Zelle beſitzen, ſonſt iſt er nich widerſtandsfähig. Dasſelbe gilt für die Wirt ſchaft. Es wird ſchwer fallen, dies den einzel nen Kreiſen verſtändlich zu machen. Wenn wil aber zur Erreichung der äußeren Ziele dieſeg Problems das beſte Hilfsmittel gebrauche das uns zur Verfügung ſteht, nämlich die ſee liſche Seite, dann wird es langſam Erfol bringen. Wir ſtellen der materialiſtiſchen Geh ſtesrichtung, die ſagt, der Menſch iſt ein Wel ſen der Wirtſchaft, den chriſtlichen Grundſat gegenüber, der lautet:„Ueber der Wirtſchaff ſteht der Geiſt als dex mächtigere, ja als dei ausſchlaggebende.“ Dieſer Gedanke iſt die Grundlage unſerer Einſtellung zum Staat und zur Wirtſchaft und mit dieſem wollen wir den Kampf gegen die Sozialgeſetzgebung führen und hoffen, daß unſere Arbeit zum Ziele füh! ren wird, nämlich zur ſozialen Verſtändigung und mit ihr zum Wiederaufbau von Staat u Wirtſchaft. 1 e e eps g er N. 8 1 nicht auch andere Nechtsſtellen N 8 Gemeinderat⸗Sitzung zu Viernheim am Dienstag, den 17. März 1925. Zu einer öffentlichen Gemeinderatsſitzung waren die hieſigen Gemeinderatsmitglleder wieder elnmal für den geſtrigen Abend eingeladen worden, Auf der Tagesordnung ſtanden 7 Punkte. Wegen Verſpätung verſchledener Mltglieder konnte die Sitzung erſt geraume Zeit ſpäter er— offnet werden. 1. Punkt: Der Vlernheimer Wald⸗ rezeß von 1876. Waldrezeß und kein Ende! Die augenbllckliche Situation iſt folgende Gemäß dem Gemeinderatsbeſchluß vom 16. Februar, in unverbindlicher Weiſe mit verſchledenen nam⸗ haften Jurlſten zwecks Ausſicht auf Erfolg eines eventuellen Prozeſſes hat ſich die Bürgermeiſterel mit Herrn Oberjandesgerichtspräſidenten Dr. Beſt in Verbindung geſetzt. Dr. Beſt weilt augen⸗ blicklich in Berlin. Von feiner Frau lief eine entſprechende Antwort ein, der Oberlandesgerichts⸗ präſident ſei augenblicklich ſtark überlaſtet. Man empfiehlt der Gemeinde, von einem Prozeß Ab⸗ ſtand zu nehmen, da bekanntlich vom Relichsge⸗ richt die 3. Steuernotverordnung als zu Recht beſtehend anerkannt worden iſt. Herr Senats⸗ präfldent Dornſelff, an den ſich die Bürger— meiſterei auf Empfehlung von Dr. Beſt gewandt hat, empfiehlt weiterhin eventuell mit dem Landtag in Verbindung zu treten. Es wird ſeltens des Gemeinderats bedauert, daß man rivater Natur, uft in Her denn dann noch die Intereſſen der Staatsbürger gegenüber der Reglerung wahrnehmen? Für wen iſt denn der Landtag da, wenn nicht für die Intereſſen aller Staatsbürger und Gemeinden? Was die dritte Steuernotlverordnung anlangt, ſo iſt es für jeden, der eintgermaßen den Lauf der Dinge verfolgt, klar, daß ſie in ihrer jetzigen Form auf dle Dauer nie und nimmer beſtehen kann. Baden hat ſchon verſchledene Anträge zum Abbau eingebracht. Gewiß, Reichsrecht bricht Landrecht, immer noch! Aber die 3. Steuer- notverordnung wird um ſo eher zu Fall ge⸗— bracht werden, je mehr Länder ſich hier für die Un⸗ möglichkeit, ſie auf die Dauer in Anwendung zu bringen, ausgeſprochen haben. Ganz abge⸗ ſehen davon, daß die Sachlage mit dem Viern⸗ heimer Waldrezeß eine ganz andere iſt, daß die 3. Steuernotverordnung auf den Waldrezeß an⸗ zuwenden eine Spitzfindigkeit des Staates iſt. Da der Waldrezeß übrigens hinſichtlich der Wohnungsnot nahezu eine Lebensfrage für Viernheim iſt, ſo muß die Gemeindeverwaltung ein Intereſſe daran haben, daß ſte möglichſt Staat angeboten hat, erhält. Das muß das nächſte Ziel ſein Es dürfte im übrigen keln Zwelfel beſtehen, daß der Waldrezeß in früherer Form auch wieder in Kraft treten wird, wenn wie geſagt, die unnötigen Härten der 3. Steuer- notverordnung, was nicht ausbleiben kann, erſt einmal abgeſchlliffen ſind. Wir betonen alſo nochmals unſere Forderung der Fühlungnahme mit den Nachbargemeinden und gemeinſame Vorſtellung bei dem Landtag. Elne Angelegenheit wie der Waldrezeß der Ge⸗ meinde Viernheim, gehört vor allen Dingen in die Oeffentlichleit! Mehr wie bisher! Weiter⸗ hin muß er auf breiteſter Baſis verfolgt werden. Man bedenke, daß der Staat ein Intereſſe an geſonderten Verhandlungen mit den einzelnen Gemeinden hat. Elnigkelt aber macht ſtark. Wenn die Angelegenheit weiter verfolgt werden ſoll, ſo muß vor allen Dingen immer wieder auf den Zuſammenhang mit der Wohnungsnot hingewieſen werden. Als der Vertrag im Jahre 1786 zwiſchen Staat und Gemeinde zuſtande kam, wurde gerade der Abgabe von Rezeßholz zur Erſtellung von Wohnhäuſern ein breiteres Kapitel eingeräumt. Es iſt nun nachgerade ein Skandal, daß man in der jetzigen Zeit der Notjahre, wo die Wohnungsnot größer denn je iſt, ein geeignetes Mittel einer Gemeinde, der Wohnungsnot in beträchtlichem Maße zu ſteuern, in ſolcher Weiſe unterbindet. Wenn andere Länder, wie beiſplelsweiſe Baden, den Gemeinden zur Behebung der Wohnungsnot Baukapital zu verbilligtem Zinsfuß zur Verfügung ſtellt, in Heſſen aber bislang in dieſer Beziehung nichts geſchehen iſt, im Gegenteil, verbriefte Rechte ignoriert werden, ſo iſt das ein Zuſtand, der ſchäifſte Stellungnahme erfordert. Wenn wir ſchließlich auf dieſen Punkt in dieſer ausgiebigen Form eingegangen ſind, ſo haben wir es deshalb getan, weil wir überzeugt ſind, daß es eine Lebensfrage für die Gemeinde Viernheim iſt, die augenblicklich unſer größtes Intereſſe beanſprucht. Sie ſteht unter allen augenblicklichen Bagesfragen mit im Vordergrund. Man bedenke ferner, daß es auch elne Frage iſt, die noch ſpätere Generationen angeht. Wir empfehlen daher der Gemelndeverwaltung die Erledigung der Angelegenheit in hartnäckigſter Form zu betreiben. Erfreulicher Weiſe iſt man ja ſeitens des Gemeinderats von der Bedeutung und der Dringlichkeit des Objekts überzeugt. Es wäre nur beſſer, wenn man in der ganzen Angelegenheit großzügiger denken möchte. Man ſoll doch hler nicht irgendwelche kleinere Ausgaben in der Verfolgung der Sache cheuen. Wir ſehen jedenfalls der Entwicklung der ganzen Angelegenheit in der Folgezeit mit geſpannteſtem Intereſſe entgegen. 2 Punkt: Ausführung von Haus⸗ inſtallationen; hier Schaffung von Richtlinien für die Inſtallateure, Dle Gas- und Elektrizttälskommiſſion hat hier bereits ſchon Richtlinten ausgearbeitet, die durch Gemeinderatsbeſchluß ſanktioniert werden. 3. Punkt: Geſuch des Lehrers Joſt um Ueberlaſſung von Düngungsverſuchen. Der Antrag iſt durch die Schulleitung be⸗ 1 bald irgendeine vorläufſge Abfludung, die ſelbſtverſtändlich eine andere iſt, als ſie der fürwortet und lautet auf Ueberlaſſung von 100 qm Gelände zu Düngungsverſuchen für die landwirtſchaftliche Klaſſe der Fortbildungsſchule. Nach kurzer mit verſchledenen heiterſtimmen⸗ den Floskeln verzierter Debatte, wird der Antrag inſofern genehmigt, daß dem Geſuchſteller das Gelände an der alten Schule zur vorläufigen Benützung überwieſen wird, ſofern ſich die Schulleitung damit einverſtanden erklärt. 4. Punkt: Ueberlaſſung von Splel⸗ plätzen an die einzelnen Vereine. Durch die käufliche Abgabe von Induſtriegebäude an die Firma Levinger und Feibel, iſt eine Inanſpruch⸗ nahme des Sportplatzes der Turngenoſſenſchaft notwendig. Der Platz des Sportvereins Amicit'a kommt vnrerſt noch nicht in Frage. Es liegt auch noch ein Geſuch vor der Sportabtlg. der Jünglingsſodalität, um Ueberlaſſung eines anderen Geländes. da der Platz am Tivoli verbaut wird, der vorher benutzte aber zu einer Sportbetätigung völlig unbrauchbar iſt. Man bezeichnet die Ver⸗ legung aller Sportplätze hinter das Gelände der Firma Mönania als kein glücklicher Entſchluß, da der Boden dort völllg hügelig iſt gehörige Inſtandſetzung erfordert. Der meinderat ſtiimmt indes dem Beſchluß der Bau⸗ kommlſſion zu mit der Maßgabe, daß die Ge— meinde auf ihre Koſten die Plätze herrich'et. Die Bülrgermeiſterel wird mit den entſprechenden Ausſührungsverordnungen beauftragt. Die Plätze ſelbſt ſollen in einer ſpäteren Sitzung an die elnzelnen Vereine vergeben werden. 5. Punkt: Abgabe von Bauplätzen in der Bürſtädterſtraße. Dle Baukommiſſion hat mlt den Intereſſenten das Gelände an Ort und Stelle beſichiigt. Es ſollen insgeſamt 5 Plätze in der ganzen Komplex eingegliedert werden; 3, an der vorderen Front gelegen, werden zu 2 Mark, 2 dahinter gelegene, werden zu je 1.50 Mark abgegeben. Im übrigen beſchließt der Gemelnderat die Erwerbung des von Joſef Faltermann angebotenen Geländes mit der Maßgabe, daß dem Verkäufer ein ent⸗ ſprechender Bauplatz zum Selbſtkoſtenpreis über⸗ laſſen wird. 6. Punkt: Bekämpfung der Wohnungs⸗ not. Eine widerrechtlich verzogene Witwe Becker ſoll in die Wohnung des Kaſpar Hofmann einge⸗ wieſen werden. Im übrigen ſieht der Gemeinderat in Zukunft von der Erſtellung von eigenen Wohnungsbauten * ab, da hierdurch doch nicht der Wohnungsno zweckentſprechender Weiſe geſteuert werden kong Die 20% Mletzinsſteuer ſollen zur Unterſtützu der privaten Bautätigkeit verwendet werden. Außerhalb der Tagesordnung liegen n noch verſchiedene Dringlichkeitsanträge vor. 1. Viernheim ſoll dem Arbeitsamt Man heim angegliedert werden. Wir haben in Vier heim rigoroſe Verhältnſſſe. Unſere Arbelter geh nach Mannheim, zahlen dorthin auch ihreu? zug an Erwerbsloſenunterſtützung, und we, ſie arbeitslos ſind, muß das Arbeltsaß Heppenhelm dle Arbeitsloſen unterſtützen. Außf dem iſt es für Viernheimer Erwerbsloſe ſe⸗ ſchwer, in Mannheim Arbeit zu erhalten, w ſie dem Heppenheimer Arbeltsamt zugetellt ſt Daher iſt dle Acbeitsloſenziffer gerade in Vie helm beſonders hoch Sie beträgt augenblick 460. Viernheim hat mehr Erwerbsloſe wie übrigen der ganze Kreis Heppenheim zuſammſf Der Bezirk Schwetzingen, der dreimal ſo g iſt wle Viernheim, hat nur 200 Erwerbslo Schon mehrmals ſind Vorſtellungen in Mau heim erhoben worden, Viernheim an das Arbe amt Mannheim anzugliedern. In dieſer Hin 15 hat ſich beſonders auch Gewerkſchaftsſekreſß Thelen⸗Mannheim ſehr warm für Viernhe eingeſetzt. Aber— das iſt das Uebel ſtets ſcheiterten alle Verhandlungen an Landesſtelle in Karlsruhe. Der Gemeinden ſieht die Dringlichkeit der Angelegenhelt ein u beſchlleßt, weitere Verhandlungen mit Karlszuß zu tätigen, nötigenfalls aber ſich an die Reiz arbeitsſtelle in Berlin zu wenden. 8 Zur Reichs präſidentenwahl am 29. M. werden dle Wahllokale wie ſeither üblich ein richtet werden, auch werden die ſeltherigen Wa vorſteher mit der Leitung der Wahl betraul, Fahrendes Volk treibt ſich in letzter J unbefugter Weiſe am Wieſenweg herum. Gemeindeverwaltung wird Sorge tragen, d den fremden Gäſten ein beſtimmter Platz du das Polizelamt angewieſen werden wird. 5 Der letzte Punkt„Verſchiedenes“ wurde nichlöffentlicher Sitzung erledigt. Schluß d öffentlichen Sitzung halb 11 Uhr. Lokale Nachrichten. Kath. Kaufm. Verein.„Auch g diejenigen, die an der perſönlichen Wallfahß nach Rom behindert ſind, ſollen das heil Jahr würdig begehen zur Vertiefung ih religiöſen Geſinnung.“ So lauteten die Wo unſeres hochwürdigſten Herrn Biſchofs Schluſſe ſeines Hirtenbriefes über das Ju läumsjahr 1925, der in der Adventszeit d vergangenen Jahres verleſen wurde. Sinne und dieſes Biſchofswunſch veranſtaltet der Kath. Kaufm. Seren Weg heim, wie ſchon bekannt gegeben, Donnerstaſ den 19. März, abends 8 Uhr einen Vortrf mit Lichtbildern über„Rom“, die ewige Sta 71 die Heiligtümer der Stadt, die Kirchen, it Ge 0 ſt E Gelände zu und eine Ge⸗ beſondere die Peterskirche, die Papſtwohnun am Vatikan, Denkmäler aus alter Zeit, Kath kombenbilder werden an unſerem Auge vof überziehen. Es ſoll eine Via Sacra werd ein heiliger Weg, den wir im Geiſte und Bilde gehen. Ein heiliger Weg, denn wurde zu allen Zeiten gegangen von ernſts und heiligen Seelen. Ein ſtiller W̃᷑ denn er liegt weit ab von den großen Heeßß ſtraßen der Welt. Ein gedanken volle Weg, denn er iſt geſäumt mit den ergreifendſteſ chriſtlichen Erinnerungen, reich an tiefen un fruchtbaren Wahrheiten. Wer ihn geht, u wäre es auch im Geiſte und im Bilde, f den wird das Jahr in einem gewiſſen Sin zu einem heiligen Jahre werden, eine gnadenreichen und unvergeßlichen Jahre. 2 Um auch einem größeren Kreiſe, den Familie angehörigen und auch Gäſten den Beſuch z ermöglichen, findet die Veranſtaltung im große Saal des„Freiſchütz“ ſtatt. * RNomvortrag. Auch für die Mitglie der des Katholiſchen Männervereins und dez Katholiſchen Arbeitervereins war am kommen den Sonntag ein Romvortrag mit Lichtbilder geplant. Umſtände halber muß derſelbe vor läufig verſchoben werden. Dafür ſind unſes Mitglieder mit ihren Angehörigen eingeladen morgen Abend der Verſammlung des K. K. B beizuwohnen. Siehe Anzeigeteil, — g 1 5 Sommertagszug in Viernheim. Lied das die Kinder auswendig lernen ſollen.) Schtrieh, Schtrah, Schtroh, der Summerdag is do, Der Summer un der Winter, Die ſin Geſchwiſterkinder, Summerdag ſchtaab' aus! Bloos' em Winter die Aage aus. Schtrieh, Schtrah, Schtroh, Der Summerdag is do. Ich hör' die Schliſſel klinge, Was werre ſe uns dann bringe? Rothe Wein un Bretzel nein, Was noch dazu? e Paar neue Schuh. Schtrieh, Schtrah, Schtroh, Der Summerdag is do. Heut üwwers Johr, Do ſimmer widder do. O du alder Schtockfiſch, Wammer kummt do hoſcht nix, Gibſchſt uns alle Johr nix. Schtrieh, Schtrah, Schtroh, Der Summerdag is do. Aufbaues 5. N lichkeit werden würde. g b Wir ſtehen an einem Wendepunkt der Ge⸗ ſcchichte der deutſchen Republik. In viel größe⸗ 5 15 Maß als im letzten Reichstagswahlkampf, ird der Kampf um die Präſidentſchaft um die Entſcheidung zwiſchen Schwarz-Rot-Gold und Schwarz⸗weiß⸗rot gerungen. In dieſem Kampf müſſen unſere Kameraden vom Reichs— banner in den einzelnen republikaniſchen Par— teien in vorderſter Linie ſtehen. Wie im letzten Reichstagswahlkampf arbeitet auch diesmal jeder Reichsbannermann im Rahmen ſeiner Partei. 5 Kameraden! Bei dieſer Wahl darf es keine Wahlmüdigkeit, keine Berufung darauf geben, daß die Entſcheidung erſt im zweiten Wahlgang fällt. Wer ſo denkt und der Wahl fernbleibt, verſündigt ſich an der Republik und belaſtet ſein Gewiſſen damit, daß er unter Um⸗ ſtänden dem Monarchiſten im erſten Wahlgang gum Siege verhilft! An die Spitze einen treuen und ehrlichen Republikaner, das iſt das Ziel, für das wir kämpfen. im Eiſenbahner ſtreik. f Der Schiedsſpruch abgelehnt. Berlin, 17. März. In gemeinſamer Bera— tung haben geſtern nachmittag die Eiſenbahner tariforganiſationen, und zwar die Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner, der Deutſche Eiſenbahner verband und der Allgemeine Eiſenbahnerverband folgenden Beſchluß gefaßt: „Der Schiedsſpruch des vom Reichsarbeitsmi— niſterium ernannten Schlichters vom 13. März 1925 wird von den Vorſtänden der vertrag— ſchließenden Organiſationen aus folgenden Grün— den abgelehnt: 1. Die Lohnzulage trägt den Erfordernif ſen der Lebenshaltung nicht genügend Rechnung und iſt angeſichts der vom Perſonal verlangten Arbeitsleiſtung zu gering. Bindungen über die bisher im Tarifvertrag vorgeſehenen Friſten Hinaus können nicht anerkannt werde. 2. In der Arbeitszeitfrage iſt der Schiedsſpruch un annehm'bar, weil er nicht nur keine poſitive Verbeſſerung der Arbeitszeit enthält, ſondern auch entgegen dem bisherigen Rechtszuſtande eine unerträgliche Bindung bis J. Oktober 1925 feſtſetzt. ie Vorſtände ſind jedoch bereit, in l udlungen unter Mitwirkung des zarbeitsminiſters eine erträgliche uchen. Eine weitere Verbreiterung des Kampfes ſo— i der Arbeit darf nur aut Anweiſung der Organiſationsleitung erſol— Die Lage neuen Reichs— Regelung zu 5 Politiſche Umschau. — Ebert⸗Ehrungen. Der Freiburger rat beſchloß in ſeiner letzten Sitzung, den altbe kannten Holzmarktplatz in„Friedrich Ebert-Platz“ umzubenennen, um das Andenken an den erſten Präſidenten der deutſchen Republik zu ehren.— Der Gemeiderat in Michelſtadt hat auf Au— trag des Bürgermeiſters einſtimmig beſchloſſen, zu Ehren des verſtorbenen Reichspräſidenten eine Friedrich Ebert-Straße in Michelſtadt zu ſchaffen. Stadt⸗ — Als neuer Zentrumsabgeordneter tritt an Stelle der verſtorbenen Frau Drausſeld Rechts anwalt Roß(Dortmund) in den Reichstag ein. — Die Bemühungen um eine Regierungshil— dung in Preußen. Ein Berliner Montagblatt glaubt erfahren zu haben, daß die Beſprechungen des preußiſchen Miniſterpräſidenten Marx zur Bildung eines aktionsfähigen Kabinetts in Preußen bei der Deutſchen Volkspartei neuer— dings mit großem Verſtändnis aufgenommen Es hat den Anſchein, als ob innerhalb Die drei ſchönen Be 55 Roman von Fr. 64. Fortſetzung. licher, intereſſanter Mann!“ 5 „Und mir ſehr ſympathiſch, dazu gelehrt und tüchtig.“ Thora ſah die Schweſter durchdringend an. t Die verſtand ſie, ſchüttelte aber lächelnd den Kopf, dabei wiederholend:„Ja, ſehr ſympathiſch! Was hab' ich in der kurzen Zeit, in der ich hier gelernt! Manchmal helſe ich mit in der Sprechſtunde, bei Kindern beſonders. Ich habe einen ganz anderen Begriff vom Leben bekommen— Leben heißt Pflichten Haben!“ Thora lachte ſpöttiſch und legte die ſchmalen Hände din die Ohren.„O, wie haſſe ich ſchon das Wort Pflicht! Leben iſt Schönheit! Leben iſt— Liebe!“ ſetzte ſie leiſe hinzu, und ein heißes Leuchten ließ ihre Augen bei⸗ nahe ſchwarz erſcheinen. „Haſt du denn jetzt die Liebe?“ Da erloſch der Glanz in Thoras Augen, die Wim⸗ pern ſenkten ſich, daß ſie wie ein breiter Schatten auf den blaſſen Wangen lagen. „Thora, Harald Florſtedt geht ebenfalls nach Flo⸗ renz wie ihr,“ ſagte Giſela jetzt. Die Angeredete zitterte am ganzen Körper. ſoll nicht— nein!“ fuhr ſie auf.„Ich wollte ihm aus dem Wege gehen— und nun kommt er— mir— nach!“ 00 Giſela ſtützte die Wankende. doch— iſt er dir—“ „Wir haben nie von Liebe geſprochen,“ ſie. ** ruhig, ganz ſelbſtverſtändlich ſprach er von ſeiner an⸗ betenden Liebe für. dich—“ N Lehne. (Nachdruck verboten.) „Werde nicht bitter, Große! Du kennſt mich ja!“ — Unvermittelt fügte ſie hinzu:„Heimrod iſt ein ſtatt⸗ 05 „Thora, ſag es mir Aber du biſt ihm das Höchſte auf der Welt. Ganz Deutſche ewiſſe I Hiwolick auf die neuen Pläne des preußiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten, die auf die Bildung eines über⸗ parteilichen Beamtenkabinetts hinzielen, und unter dem Einfluß des Austritts der Frau von Oheimb die Neigung beſteht, ein Beamtenkabinett der Mitte nicht one weiteres abzulehnen. Die Entſcheidung ſei erſt am Dienstag zu erwarten. — Der Schulſtreit im Elſaß. Gegen die von der franzöſiſchen Regierung genehmigte Si— multanſchule hat der Biſchof von Straß— burg, Monſignore Dr. Ruch eine Kundgebung erlaſſen, derzufolge das Aktiouskomitee für die religiöſe Verteidigung beſchloß, mit einem all— gemeinen Schulüreik gegen die Einführung der interkoufeſſionellen Schule zu proteſtieren.— Nach einer Straßburger Meldung hat deſer Auf ruf iinsbeſondere in den elſäſſiſchen Dörfern eine ſtarke Wirkung gehabt. Nach offiziellen Schät— zungen der Agentur Havas ſtreikten geſtern etwa 60 v. H. der elſäſſiſchen Dorſſchulen. In den Städten war die Beteiligung geringer. Sie be— trug 20—25 v. H. in Kolmar und Mühthauſen, rund 40 v. H. in Straßburg und Umgebung. Am ſtärkſten war die Beteiligung am Streik im Unterelſaß. In Weißenburg ſtreikten 90 v. H in Hagenau 75 v. H. der Schultinder. zu keinerlei Zwiſchenfällen. * 2 0 Es ſam — Deutſchfeindliche Kundgebungen in Polen. In Kattowitz ſowie in Rybnik und Tarnowitz fanden geſtern große deutſchſeindliche Kundge— bungen gegen eine Aenderung der Weſlgrenze Polens ſtatt. Die Eiſenhahndirektion hatte Ex trazüge eingelegt. Es wurden aufreizende Re den gehalten, in denen verlangt wurde, die Deutſchen wenn nötig mit Gewalt, aus Polen zu entfernen. Ju einem Demonſtrationszuge wurde ein Wagen mitgeführt, auf dem eine lebensgroße Puppe in deutſcher Uniform auſgeknüpft war. Nach Schluß der Reden ging die mehrtauſend köpfige Menge unter Schmährufen auf die Deut ſchen und auf Englands Verhalten im Völker bundsrat auseinander. — Vor dem Sturz Primo de Riveras. Der politiſche Redakteur der Daily Mail meint, daß nach beſtimmten Inſormationen von gut unter richteter Stelle die gegenwärtige Situation in Spanien die ſei, daß der Sturz des Direktoriums Primo de Riveras in der nächſten Zeit zu er warten ſei. — Rückzug der Kurden. Nach einer Meldung aus Angora ziehen ſich die aufändiſchen Kurden aus dem Gebiete von Diarbekir ins Gebirge zurück, wo ſie gegenüber den türkiſchen Truppen im Vorteil ſind. Der Kommiſſar des Innern erklärte, daß die Maßnahmen zur Bekämpfung des Auſſtaundes unter Umſtänden zwei bis drei Monate beanſpruchen würden.— Die letzten; Nachrichten aus dem Aufſtandsgebiet enthalten keine Meldungen von bedeutenden Kämpfen. Die Auſſtändiſchen halten jetzt Wartu im Bezirk Muſch beſetzt. Die Umgebung von Diarbekir wurde von den Aufſtändiſchen geräumt. Der Scheich Said ſcheint angeſichts der türkiſchen Truppenkonzenkration zu beabſichtigen, ſich hinter die Verteidigungslinie Schermik Palu zurückzu ziehen. Die Regierungstruppen haben Schermik eingenommen. Heſſiſche Politik. Zur Regierungsbildung. Darmſtadt, 16. März. Die Einberufung des heſſiſchen Landtags iſt durch den Präſidenten, der in dieſer Woche verhindert iſt, für nächſten Dienstag, den 24. März vorgeſehen. Die Ta gung wird mit Rückſicht auf die der Reichspräſi— dentenwahl vorausgehende Agitationswoche vor— ausſichtlich nur von kurzer Dauer ſein, obwohl die Tagesordnung eine reichhaltige iſt. Wir erfahren hierzu, daß außer der Regie— rungsbildung zunächſt nur die Verlängerung des Finanzgeſetzes, das am 31. ds. Mts, abläuſt, be 2 7 9 gehe?“ rief Thora heftig. „Nein, ſo etwas tun „Haſt du es Sie legte die Arme um d mir, Große! Ich habe dir geweſen!—— Warum allgemein klug, in, ſchon alles 5 Eine een te nicht!“ wiederholte ſie. ſchon einmal getan und auf dich genommen.“ zu ärgern, manchmal nen Bekümmert ſchüttelte es denn nicht, Thora— gehen!“ 1 80 7 „Er es von ihren Lippen. Bibra? Ich traf ihn— aus. und Katze leben ſie. Er auf.“ „Warum erzählſt du Stimme zitterte.„Ihm nicht! murmelte 70„ Was nützt es? Wi du, I hauſens. ein Dieb in der Nacht aus meines kämpfen? Ich liebe ihn ja gar nicht!“ ſetzte ſie trotzig hinzu, mußte aber die Augen vor dem ſorſchenden Blick der anderen ſenken. Ihre Lippen zuckten.„Ich liebe ihn „Thora, belüge dich doch nicht ſelbſt! Du haſt es „Das ich ja auch allein zu tragen habe!— Soll ich etwa den Herrn Kommerzienrat bitten, mich frei⸗ zugeben, mich, ſein Kronjuwel, wie er mich, um mich Knien vor ihm läge— er würde es nicht tun!“ Dazu iſt er viel zu ſtolz auf ſeine ſchöne Frau!“ „Nein! Lange nicht. Unheimlich ruhig kam Sie über, als ſie ſah, daß Giſela ſich jetzt den Hut ſetzte. Sie ſchritt zur Tür. Doch auf halbem Wege hielt ſie inne.„Giſe— und haſt du keine Frage— Man ſpricht vielerlei über die Ehe. Wie Hund Darum will ich nichts mehr davon wiſſen!“ werden ſoll. b 1 Die beſtimmte wird von den am Dienstag, 17. März ſtattfin⸗ denden endgültigen Beſprechungen der Koali⸗ Konsparteien abhängen, da der Präſident die Einberufung nur für nötig hält, wenn eine Ver⸗ ſtändigung der in Frage kommenden Parteien über die Regierungsbildung vorhanden iſt. Nach unſeren Informationen hat das Zen- trum ſeinen Eintritt in die bisherige Koalition, an verſchiedene Bedingungen geknüpft, die ihm auch zugeſichert wurden. 1. Die Sozialdemokra⸗ tie gibt ihren prinzipiellen Widerſtand gegen die große Koalition auf. Die definitive Entſchei— dung wird von der Entwicklung der Deutſchen Volkspartei im Reich. und in Preußen abhän- gig gemacht. Ein Miniſterpoſten bleibt ſolange unbeſetzt und wird von einem parteiloſen Beam— ten verwaltet. 2. In Steuerangelegenheiten geht das Zentrum keine Bindung ein. 3. An der Landesuniverſität Gießen und an der Techni— ſchen Hochſchule Darmſtadt wird eine Profeſſur ſür katholiſche Philoſophie und Weltanſchauung eingerichtet. 4. Die Privatſchulen werden in ih— rer Exiſtenz geſichert. ſſ Die maßgebenden Stellen des Zeutrums ſind der Auffaſſung, daß durch Punkt 1 und 2 die Jutereſſen der Landwirtſchaft weitgehend geſichert ſeien, durch Erfüllung der Punkte 3 und 4 ſei eine Forderung des geſamten * latholiſchen Volksteils erfüllt worden. Eine Anfrage. Darmſtadt, 16. März. Dem Landtag iſt eine Anſrage des Abgeordneten Reuter-Mainz (Soz.) zugegangen. Derſelbe fragt an:„Iſt der Regierung bekannt, daß der Arbeitgeberverband für Mainz. Wiesbaden und. Umgebung eine Ab— teilung„Eigentumsſchutz“ gebildet hat und zwar zu dem Zweck, alle wegen„krimineller“ Vergehen oder als„Aufwiegler“ bekannten Arbeitnehmer zu regiſtrieren und deren Einſtellung in den au— geſchloſſenen Betrieben zu verhindern? Was ge— denkt die Regierung zu tun, um dieſe ungeſetz— lichen und verwerflichen Maßnahmen zu ver hindern? Der Nothardt⸗Prozeß. Magde burg, 16. März. Der Vorſitzende fragt zu Beginn der heutigen Vormittagsſitzung Rot— bardt, auf was für Material er eigentlich ſeine Ausſagen in der erſten Inſtanz geſtützt habe. Rot— hardt entgegnet nach längerem hilfloſen Schwei— gen:„Darauf kann ich mich nicht mehr beſinnen.“ Vorſitzender: Haben Sie ſich auf die Angaben Ganßers geſtützt? Rothardt antwortet erleichtert mit Ja, ein neuer Beweis für die Rolle der Strohpuppe Rothardt und damit für das ganze klägliche Kuliſſeuſpiel. Dann wird Otto Wels als Zeuge verhört. Die Parteileitung, ſagt Wels mit erhobener Stimme, bat von Anſaug bis Ende des Krieges auf dem Standpunkte der Landesverteidigung ge— ſlanden: dann wies Wels auf den drei Monate nach dem Krieg auf dem Internationalen So— zialiſtenkongreß in Bern geſtellten Antrag hin, Ebert, Scheidemann und die übrigen Führer der deutſchen Sozialdemokratie aus der Internatio— male auszuſchließen, weil ſie mit der kaiſerlichen Regierung bis zu Ende durch Dick und Dünn ge— gangen ſeien. Dann erzählt Wels von einer Unterredung, die er mit Ebert unter vier Augen zu der Zeit gehabt habe, als es ſich um den Ein— tritt der Sozialdemokraten in das Kabinett des Prinzen Mar handelte. Er, Wels, ſei Gegner einer Beteiligung an dem Kabinett des Prinzen geweſen, er habe die Anſicht vertreten, daß nun nach einem Telegramm der Oberſten Heereslei— tung die Lage unhalibar verfahren ſei und die bisherigen politiſchen Machthaber die Verant— wortung allein weiterbehalten müßten, deshalb babe er Ebert gefragt:„Willſt Du unſere Partei in die Konkursmaſſe der Hohenzollern werfen?“ (Ebert entgegnete:„Hier geht es nicht um die ß ich heimlich wie Mannes Hauſe wir Bernhauſens nicht!— Märchen. das b ſah. ein bereute Einberufung des Landtags Regierungsrat Henninger, um das Land, und ſwpen verſtopfen kann, durch den das deutſche Volk z grunde geht, dann hat ſie ihren a lt.“, der während des Januarſtreiks im Oberkommando der Mar⸗ ſich über die Richtigkeit 3 w' „Und ſo lebten ſie glücklich und zufrieden zum Se⸗ gen ihres ganzen Landes— und wenn ſie nicht ge⸗ ſtorben ſind, dann leben ſie heute noch,“ ſchloß Giſela Aber wir würden um unſere Liebe kämpfen!“ ihr denn getan?“ Thora raſche Wort, als ſie Giſelas totenblaſſes Geſicht Ilſe lachte. langes Leben! ken tätig war, vertritt dann in ſeinem Bericht über die Entwicklung des Streiks die Meinung, daß die Bewegung durch den Eintritt der Sozial⸗ demokraten in die Streikleitung verſchärft worden ſei; et gibt dann aber zu, daß genaue zahlenmä⸗ ßige Feſtſtellungen nicht möglich ſeien und man ſich auf Schätzungen beſchränken müſſe. Er habe vorher aus der Lektüre der Preſſe informiert, er nehme an, daß 500 000 Arbeiter geſtreikt hätten, nicht 180 000. wie er damals offiziell bekannt. gegeben habe. Der Zeuge bedauert ausdrücklich, daß die Abgeord⸗ neten Ebert und Scheidemann damals nicht ver⸗ haftet und vor ein Kriegsgericht geſtellt worden ſeien wie der Abgeordnete Dittmann:„denn wir machten keinen Unterſchied zwiſchen Sozialde— mokraten und Unabhängigen und Spartakiſten, für uns waren das alles nur Streikende“. Der Frage des Staats anwaltſchafts⸗ kates, ob die Streikenden, als die Regierung Verhandlungen abgelehnt hatte, Ausſchreitungen auf der Straße begangen hätten, ſtimmt der Zeuge eifrig mit den Worten zu:„Jawohl, aus Wut darüber, daß es nicht zu Verhandlungen mit dern. Regierung kam, ſtürzte man Straßenbahnwagen um uſw.“ Damit gibt ja nun der Zeuge dem ſozialdemokratiſchen Parteivorſtand recht, der eben durch Verhandlungen mit der Regierung verhüten wollte, daß der Streit in Revolten aus— arte. Weltſpiegel. :: Der größte Tunnel Europas. ſchottiſchen Berg Ben Novis wird ein Tunnek gebohrt werden, um das Waſſer von Jochs Treig und Laggan zur hydroelektriſchen Zentrale der North Britiſh Aluminium Cy. in Fort Welz liam zu leiten. Der Tunnel wird 255 Meilen länger ſein als der Simplontunnel und daher der größte Europas ſein. Man wird die Arbeit nicht bloß an den beiden Enden beginnen, ſon! dern auch von Schächten aus, die, zweiundzwan⸗ zig an der Zahl, an mehreren Stellen in den Berg gebohrt werden. Unter dem Mainzer Domes. :: Die Ausbeſſerung des Das hat für die Wie— 5 Reichsfinanzminiſterium derherſtellungsarbeiten am Dom einen Betrag von 250 000 Mark geſtiftet und eine gleiche Summe in Ausſicht geſtellt, wenn der heſſiſche Staat und die Stadt Mainz ebenfalls 250 900 Mark Zuſchuß leiſten werden. Aus Nah und Fern. Mainz, 16. März. Auf der geſtern eröffneten Meſſe ereignete ſich ein Unfall. Ein Mann, der einen Löwen füttern wollte, kam dem Käfig 1 nahe und das Tier biß ihm die rechte Hand abe Weinheim, 16. März. Im Vorführungsraum einer Lichtſpielbühne brach zu Beginn der Vor— ſtellung aus unaufgeklärter Urſache ein Brand aus, durch den ein Schaden von 1200 Mark ent⸗ ſtand. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekom— men. 5 Bad Dürkheim, 16. März. Heute nachmit tag gegen 5 Uhr ſtürzte der 25 Jahre alte J. Zimmermann, Sohn des Althändlers T. Zimmermann, auf der Mannheimer Straße in der Nähe der Eiſenbvahnbrücke von ſeinem ſchwerbeladenen Fuhrwerk und geriet unter die Räder. Dem Unglücklichen wurde dabei dee Kopf völlig zerquetſcht, ſodaß der Tod ſo— fort eintrat. Edesheim, 16. März. Das Geläute und die Orgel der katholiſchen Kirche werden ele k— triſiert. Das Marienglöcklein, das voriges Jahr zerbrach, wurde von der Firma Hamm in Frankenthal in etwas größerer Form um— gegoſſen. Der Monteur, der die Hauptarbeiten melektriſchen Anlage durchführt, iſt bereits aus München hier eingetroffen. ene gte s d DDr „Oh, Fräulein, dann haben ſie aber Das möchte ich auch, wenn Sie er Schweſter Hals.„Verzeihe bei uns bleiben— immer!“ wehe getan und bin taktlos ſollte ich um meine Liebe Auf dieſes ganzen Tag. dadurch ein ſchweres Kreuz nt? Und wenn ich auf den Giſela den Kopf.„Fühlſt du ſo kann es doch nicht weiter- ſtreifte die Handſchuhe auf⸗raſcht. nach vorgeſtern. Er ſah nicht gut trug mir einen Gruß für dich mir das alles?“ Giſelas hilft es nicht und mir auch Die beiden hatten ganz das leiſe Oeffnen Tür überhört.— „Gelt, Fräulein, Sie bleiben immer hier bei uns?“ Ilſe legte ihre gefaltenen Hände auf Giſelas und ſah bittend zu ihr empor. Das Licht der Laterne fiel hell auf des Kindes Geſicht und das das ſich darauf ausprägte, rührte Giſela ſo, daß ſie ſich niederbeugte und Ilſe küßte. „Wie kommſt du denn zu der Frage?“ „Ach, ich meinte nur, weil es zu ſchön iſt. Dann denke ich aber manchmal, es kann nicht lange mehr ſo bleiben. Eines Tages ſind Sie, wie die Fee im Mär⸗ chen, verſchwunden. „Wer ſagt denn das?“ fragte Giſela, peinlich über⸗ 1 Tiefe Dämmerung herrſchte im Zimmer. Nur der Erker, in dem Giſela mit Ilſe ſaß, war durch das her— einſallende Licht der Straßenlaterne eiwas erhellt. Das Kind kauerte auf einem Fußbänkchen, den Giſelas Knie gelehnt, und hörle ihren Erzählungen zu. Dämmerſtündchen Kopf an freute ſich Ilſe den einer Schoß Vertrauen, Sie ſind doch eine Gräſin—“ „Der Herr Kommerzienrat, der Mann Ihrer Schwe⸗ ſter, hat es Papa erzählt, und Kuni, die den Herren noch Wein brachte, hat gehört, wie er ſagte, es ſei eigentlich ſein Wunſch geweſen, Sie wären bei Schweſter geblieben. Angſt, Sie könnten uns verlaſſen!“ a „Nein, Ilſekind, dieſe Angſt ſchicke ruhig ſort. Ich bleibe bei dir— vorausgeſetzt, daß mich dein Vater nicht gehen heißt.“ Ihrer Seit der Zeit habe ich ſolche (Fortſetzung folgt.) 8 ſoziale Reaktion. Daß bei uns die„ſoziale Reaktion marſchiert“, iſt kein ſozialdemokratiſche Agitationsſchlagwort, ſondern leider eine bit⸗ tere Tatſache. In den„Stimmen der Zeit! ſchrieb der Jeſuitenpater Noppel, ein ſcharf ſiuniger Beobachter und Beurteiler unſere öffentlichen Lebens vor einigen Monateſ (Oktoberheft 1924 S. 3): 1 „Daß die ſozialpolitiſche Reaktion mar ſchiert und da ßſie mancherorts dabei ihr Ziele weit hinter 1914 ſteckt, iſt nicht zu be⸗ zweifeln.“ In dieſer ſozialen Reaktion liegt nich nur eine Gefahr für unſere Arbeiterſchaft, ſon dern für unſer ganzes Volk und Vaterland weil ſie die ſchwerſten ſozialen und wirtſchaft lichen Erſchütterungen heraufbeſchwören kann Alle Volks- und Vaterlandsfreunde müſſe deshalb gegen dieſe Reaktion ellung neh men. Vor allem müſſen ſich alle, die wirklie „chriſtlich“ denken, dagegen wenden, wei das Chriſtentum ſoziale Geſinnung und ſozial Geſtaltung des Wirtſchaftslebens verlangt. Mit der ſozialen Reaktion beſchäftigte ſic auch eine große Katholikenvevrſammlunga ih Augsburg, die aſſt 4. März voſn Volksverei veraſiſtaltet wurde. Der Referent Dr. Dein ue, führte dabei!; nach dem Bericht de Aligsb. Poſtzig.“(Nr. 55, 1925)„. a. aus; „»eBtrachten wir den Bergakbeiter, 0 Juduſtriearbeiter in ſeiner ſchweren, eintöni Seit, abſtumpfenden, aufreibenden Arbeit. Fraß elt wir uns, kann in dieſen Leute noch eiſß Fünkchen Lebensfreude, und, Arteveuheif ſein, wenn ſie ſehen müſſen, daß ihnen die ele nientarſten Rechte ſtreitig geiſacht werden Man ſollte glauben, daß wir nach 40 jährigen Sozialpolitik dem ſozialen Frieden näher gekommen wären. Das Gegenteil iſt dei Fall. Die neue ſoziale Geſetzgebung' der Nach⸗ kriegszeit iſt unter dem Druck der damaligeſf Verhältniſſe geſchäffen worden und von einem Großteil der Arbeitgeberſchaft nur ſo länge hiligenommen worden, ſo lange die durch dis Revolütion angelegten Feſſeln ſich nicht locker teln. Kaum glaubte die Reaktion eine Lockerulg der Jeſſeln zu bemerken, und ſchon begann ein ſcharfer Kampf gegen die Sozialerrungenſchaf ten. Mit dem Schlagwort„Mehr und billige Produktion“ verſuchte man die ſozialen Erz; rungenſchaften zu beſeitigen, mit Brutalitäf erſtrebt man eine Verlängerung der Arbeits! zeit und eine Verringerung des Einkommens Hier drängt ſich die Frage auf:„Sind das die einzigen und die beſten Mittel?“ Nach meiner Auffaſſung iſt die Mehrproduktion in aller— erſter Linie abhängig von der Arbeitsfreude des Einzelnen und dieſe wird nur geſchaffen. wenn der einzelne Arbeiter ein menſchenſvür: diges Daſein führen kann. Vergeblich mahnen ruhige und beſonnene Arbeiterſührer zur Ein— ſicht. a Em wirtſchaftlicher Aufbau, der auf Ko— ſten des ſittlichen Aufbaues geht, bedeutet den langſamen Zuſammenbruch von Staat und Wirtſchaft. Die Amerikaniſierung der Wirt— ſchaft mit ihren Wirtſchaftskönigen, die glau⸗ ben, den Staat regieren zu können und zu dür⸗ ſen, bedeuten für ihn eine große Gefahr. Es hängt dann von der Einſtellung dieſer Ein zelperſonen das Schickſal großer Arbeiter- armeen ab. Der ſchwache Staat wird ſtets de ſtarlen Macht der Wirtſchaft unterliegen. Wir Katholiken müſſen hier eine Stütg des Staates ſein und müſſen der Reattion, dis gegen die ſozialen Errungenſchaften auftritt auf das ſchärfſte entgegentreten. Wir haben unſere große Organiſation, den Kathol! Volksverein. Dieſer beginnt nun, wie in der Zeit ſeines Entſtehens, mit zielbewuß— ter Arbeit. Es hat ſich gezeigt, daß durch Ve— ſtrebungen derartiger Fragen in der Preſſe faſt gar nichts erreicht wurde. Deshalb wird der Volksverein in dieſem Sommer einen Kurſus abhalten für Arbeitgeber. In dieſem wird verſucht, das ſoziale Gewiſſen a ſchärſen und ieſe Kreiſe vertraut zu machen mit dem Rundſchreiben Leo 13., ſie einzufüh ren in die Ideenwelt eines Biſchofs Ketteler! Daraus mögen ſie lernen, wie wir Katholiken uns zur ſozialen Frage ſtellen. Aber nicht nun in den Kreiſen der Induſtriellen und Unter nehmen iſt es notwendig, dieſe Frage zu be handeln, ſondern ebenſo notzvendig iſt es in unſerem Mittelſtand, die Brücke der Ver. ſtänpigung zwiſchen Mittelſtand und Arbeiter— ſchaft zu ſchlagen. Auch hier hat die Arbeiter— ſchaft zum großen Teil ihre Sympathien verz loren, dank des Vorgehens des Radikalismus in deu letzten Jahren. Hier ſpricht nur der Volksverein, der Mitglieder aus allen Schich ten der Bevölkerung in ſeinen Reihen zählt das Wort der Verſtändigung und Verſöhnungf Wir dürfen in unſerem organiſchen Körper nicht eine kranke Zelle beſitzen, ſonſt iſt er nich widerſtandsfähig. Dasſelbe gilt für die Wirt ſchaft. Es wird ſchwer fallen, dies den einzel nen Kreiſen verſtändlich zu machen. Wenn wil aber zur Exreichung der äußeren Ziele dieſes Problems das beſte Hilfsmittel gebrauchen das uns zur Verfügung ſteht, nämlich die ſee liſche Seite, dann wird es langſam Erfol bringen. Wir ſtellen der materialiſtiſchen 900 ſtesrichtung, die ſagt, der Menſch iſt ein We ſen der Wirtſchaft, den chriſtlichen Grundſat gegenüber, der lautet:„Ueber der Wirtſchaf ſteht der Geiſt als dex mächtigere, ja als 0 ausſchlaggebende.“ Dieſer Gedanke iſt die Grundlage unſerer Einſtellung zum Staat und zur Wirtſchaft und mit dieſem wollen wir den Kampf gegen die Sozialgeſetzgebung führen und hoffen, daß unſere Arbeit zum Ziele füh! ren wird, nämlich zur ſozialen Verſtändigung und mit ihr zum Wiederaufbau von Staat u. Wirtſchaft.“ 0 1 einderat⸗ itzung N zu Viernheim am Dienstag, den 17. März 1925. Zu einer öffentlichen Gemeinderatsſitzung waren dle hleſigen Gemeinderats mitglieder wieder elnmal für den geſtrigen Abend eingeladen worden, Auf der Tagesordnung ſtanden 7 Punkte. Wegen Verſpätung verſchledener Mitglieder konnte die Sitzung erſt geraume Zeit ſpäter er⸗ öffnet werden. 1. Punkt: Der Vlernheimer Wald⸗ rezeß von 1876. Waldrezeß und kein Ende! Die augenbllckliche Situation iſt folgende: Gemäß demGemeinderatsbeſchluß vom 16. Februar, in unverbindlicher Weiſe mit verſchledenen nam⸗ haften Jurlſten zwecks Ausſicht auf Erfolg eines eventuellen Prozeſſes hat ſich die Bürgermeiſterel mit Herrn Oberjandesgerichtspräſidenten Dr. Beſt in Verbindung geſitzt. Dr. Beſt weilt augen⸗ blicklich in Berlin. Von ſeiner Frau lief eine entſprechende Antwort ein, der Oberlandesgerichts⸗ präſident ſei augenblicklich ſtark überlaſtet. Man empfiehlt der Gemeinde, von einem Prozeß Ab⸗ ſtand zu nehmen, da bekanntlich vom Reichsge⸗ richt die 3. Steuernotverordnung als zu Recht beſtehend anerkannt worden iſt. Herr Senats⸗ präftdent Dornſelff, an den ſich dle Bürger⸗ meiſterei auf Empfehlung von Dr. Beſt gewandt hat, empfiehlt weiterhin eventuell mit dem Landtag in Verbindung zu treten. Es wird ſeltens des Gemeinderats bedauert, daß man nicht auch andere Rechtsſtellen privater Natur, etwa Herrn Juſtizrat Hallwachs um Auskunft angegangen habe. Man empfiehlt weiterhin noch andere Juriſten, die mit der Materle näher vertraut ſind, etwa Herrn Landesgerichtsrat Keller in Gießen, zu konſultieren. Der Erfolg einer Fühlungnahme mit dem Landtag wird be— zweifelt. Seitens der Linken wird betont, in der Angelegenheit nicht läſſig zu ſein. Man will anſcheinend der letzten Eventualität, einem Prozeß mit dem Staat, nicht ausweichen. Es wird auch betont. ſich mit anderen Gemeinden wie Lampertheim, Bürſtadt, Lorſch u. ſ. w. in Ver⸗ bindung zu ſetzen, da hler anſcheinend ähnliche Verhältniſſe mit dem Staat vorltegen. Dem wird entgegengehalten, daß die Verhältuiſſe dort zum Teil erheblich anders gelagert ſind. Es kommt ſchließlich zum Beſchluß, daß noch weitere unverbindliche Rechtsgutachten, vor allem auch eines von Herrn Landesgerichtsrat Keller in Gießen eingeholt werden und dem Gemeinderat zur Vorlage gebracht werden ſollen. Wenn die Preſſe ſich zu dieſem Punkt ein Urteil erlauben darf, ſo ſoll es in folgenden Richtlinien ſkizziert werden. Was in erſter Linie nottut, iſt eine genaue Kenntnis der Waldrezeßverträge unſerer an⸗ grenzenden Nachbargemeinden Es ſoll hier nicht etwa irgend welche Kirltik geübt werden, inſofern wir ebenfalls ohne weiteres zugeben wollen, daß wir kein klares Bild von den Zu— ſtänden in anderen Gemelnden haben. Jedenfalls wäte es aber Aufgabe des Gemeinderats, ſich Einblick in die Verbältniſſe unſerer Nachbarge⸗ meinden zu verſchaffen. Die Ausſprache am geſtrigen Abend hat ergeben, daß er in der Hauptſache fehlte. Wir geben zu, daß die Ver⸗ hältniſſe bezüglich des Waldrezeſſes in anderen Gemeinden teilweiſe anders gelagert ſind. Das ſchließt aber nicht aus, daß irgendwelche Be⸗ rührungspunkle dieſer Art vorhanden ſein können. Jedenfalls beſtehen in unſeren Nachbargemeinden Schwierlgkeiten mit dem Staat ähnlicher Art. Wir ſehen alſo nicht ein, varum man nicht mit vorgenannten Orten in Verbldung treten will, um gemeinſam mit ihnen auch dle Angelegenheit Viernheims dem Landtag zur weiteren Verfol⸗ gung vorzulegen. Der Landtag iſt die gegebene Stelle, der unſere Angelegenheit zu vertreten hat. Wir finden es jedenfalls merkwürdig, daß von irgendwelchen Landtags mitglledern die Ver⸗ folgung der Angelegenhelt anſchelnend abgelehnt worden ſein ſoll. Wenn ſich der Landtag nicht mit einer Angelegenheit, die das Wohl einer ganzen Gemeinde angeht, befaſſen will, wer ſoll denn dann noch die Intereſſen der Staatsbürger gegenüber der Reglerung wahrnehmen? Für wen iſt denn der Landtag da, wenn nicht für die Intereſſen aller Staatsbürger und Gemeinden? Was die dritte Steuernotverordnung anlangt, ſo iſt es für jeden, der einigermaßen den Lauf der Dinge verfolgt, klar, daß ſie in ihrer jetzigen Form auf die Dauer nie und nimmer beſtehen kann. Baden hat ſchon verſchledene Anträge zum Abbau eingebracht. Gewlß, Reichsrecht bricht Landrecht, immer noch! Aber die 3. Steuer- notverordnung wird um ſo eher zu Fall ge⸗ bracht werden, je mehr Länder ſich hier für die Un⸗ möglichkelt, ſie auf die Dauer in Anwendung zu bringen, ausgeſprochen haben. Ganz abge⸗ ſehen davon, daß die Sachlage mit dem Viern⸗ heimer Waldrezeß eine ganz andere iſt, daß die 3. Steuernotverordnung auf den Waldrezeß an⸗ zuwenden eine Spfitzfindigkeit des Staates iſt. Da der Waldrezeß übrigens hinſichtlich der Wohnungsnot nahezu eine Lebensfrage für Viernheim iſt, ſo muß die Gemeindeverwaltung eln Intereſſe daran haben, daß fte möglichſt bald irgendeine vorläufge Abfindung, die ſelbſtverſtändlich eine andere iſt, als ſie der Staat angeboten hat, erhält. Das muß das nächſte Ziel ſein Es dürfte im übrigen kein Zwelfel beſtehen, daß der Waldrezeß in früherer Form auch wieder in Kraft treten wird, wenn wie geſagt, die unnötigen Härten der 3. Sterer⸗ notverordnung, was nicht ausbleiben kann, erſt einmal abgeſchliffen ſind. Wir betonen alſo nochmals unſere Forderung der Fühlungnahme mit den Nachbargemeinden und gemeinſame Vorſtellung bei dem Landtag. Elne Angelegenheit wie der Waldrezeß der Ge⸗ meinde Viernheim, gehört vor allen Dingen in die Oeffentlichleit! Mehr wie bisher! Weiter⸗ hin muß er auf breiteſter Baſis verfolgt werden. Man bedenke, daß der Staat ein Intereſſe an geſonderten Verhandlungen mit den einzelnen Gemeinden hat. Einigkelt aber macht ſtark. Wenn die Angelegenheit weiter verfolgt werden ſoll, ſo muß vor allen Dingen immer wieder auf den Zuſammenhang mit der Wohnungsnot hingewieſen werden. Als der Vertrag im Jahre 1786 zwiſchen Staat und Gemeinde zuſtande kam, wurde gerade der Abgabe von Rezeßholz zur Erſtellung von Wohnhäuſern ein breiteres Kapitel eingeräumt. Es iſt nun nachgerade ein Skandal, daß man in der jetzigen Zeit der Notjahre, wo die Wohnungsnot größer denn je iſt, ein geeignetes Mittel einer Gemeinde, der Wohnungenot in beträchtlichem Maße zu ſteuern, in ſolcher Weiſe unterbindet. Wenn andere Länder, wle beiſplelsweiſe Baden, den Gemeinden zur Behebung der Wohnungsnot Baukapital zu verbilligtem Zinsfuß zur Verfügung ſtellt, in Heſſen aber bislang in dieſer Beziehung nichts geſchehen iſt, im Gegenteil, verbrlefte Rechte ignorlert werden, ſo iſt das ein Zuſtand, der ſchärfſte Stellungnahme erfordert. Wenn wir ſchließlich auf dieſen Punkt in dleſer ausgiebigen Form eingegangen ſind, ſo haben wir es deshalb getan, weil wir überzeugt ſind, daß es eine Lebensfrage für die Gemeinde Viernheim iſt, die augenblicklich unſer größtes Intereſſe beanſprucht. Sie ſteht unter allen augenblicklichen Jagesfragen mit im Vordergrund. Man bedenke ferner, daß es auch elne Frage iſt, die noch ſpätere Generationen angeht. Wir empfehlen daher der Gemeindeverwaltung die Erledigung der Angelegenheit in hartnäckigſter Form zu betreiben. Erfreulicher Weiſe iſt man ja ſeitens des Gemeinderats von der Bedeutung und der Dringlichkeit des Objekts überzeugt. Es wäre nur beſſer, wenn man in der ganzen Angelegenheit großzügiger denken möchte. Man ſoll doch hler nicht irgendwelche kleinere Ausgaben in der Verfolgung der Sache cheuen. Wir ſehen jedenfalls der Entwicklung der ganzen Angelegenheit in der Folgezeit mit geſpannteſtem Intereſſe entgegen. 2 Punkt: Ausführung von Haus⸗ inſtallatlonen; hier Schaffung von Richtlinken für die Inſtallateure. Dle Gas- und Elektrizttälskommiſſion hat hier bereits ſchon Richtlinien ausgearbeitet, die durch Gemeinderatsbeſchluß ſanktioniert werden. 3. Punkt: Geſuch des Lehrers Joſt um Ueberlaſſung von Gelände zu Düngungsverſuchen. Der Antrag iſt durch die Schulleitung be⸗ fürwortet und lautet auf Ueberlaſſung von 100 qm Gelände zu Düngungsverſuchen für die landwirtſchaftliche Klaſſe der Fortbildungsſchule. Nach kurzer mit verſchledenen heiterſtimmen⸗ den Floskeln verzierter Debatte, wird der Antrag inſofern genehmigt, daß dem Geſuchſteller das Gelände an der alten Schule zur vorläufigen Benützung überwieſen wird, ſofern ſich dle Schulleitung damlt einverſtanden erklärt. 4. Punkt: Ueberlaſſung von Splel⸗ plätzen an die einzelnen Vereine. Durch die käufliche Abgabe von Induſtriegebäude an die Flrma Lcvinger und Feibel, iſt eine Inanſpruch⸗ nahme des Sportplatzes der Turngenoſſenſchaft notwendig. Der Platz des Sportvereins Amickt'a kommt vnrerſt noch nicht in Frage. Es liegt auch noch ein Geſuch vor der Sportabtlg. der Jünglingsſodalität, um Ueberlaſſung eines anderen Geländes, da der Platz am Tivoli verbaut wird, der vorher benutzte aber zu einer Sportbetätigung völlig unbrauchbar iſt. Man bezeichnet die Ver⸗ legung aller Sportplätze hinter das Gelände der Firma Mönania als kein glücklicher Entſchluß, da der Boden dort völlig hügelig iſt und eine gehörige Inſtandſetzung erfordert. Der Ge⸗ meinderat fſlimmt indes dem Beſchluß der Bau⸗ kommiſſion zu mit der Maßgabe, daß die Ge⸗ meinde auf ihre Koſten die Plätze herrich et. Die Bürgermeiſterel wird mit den entſprechenden Ausſührungsverordnungen beauftragt. Die Plätze ſelbſt ſollen in einer ſpäteren Sitzung an die einzelnen Vereine vergeben werden. 5. Punkt: Abgabe von Bauplätzen Un der Bürſtädterſtraße. Dle Baukommiſſion hat mlt den Intereſſenten das Gelände an Ort und Stelle beſichiigt. Es ſollen insgeſamt 5 Plätze in der ganzen Komplex eingegliedert werden; 3, an der vorderen Front gelegen, werden zu 2 Mark, 2 dahinter gelegene, werden zu je 1.50 Mark abgegeben. Im übrigen beſchließt der Gemelnderat die Erwerbung des von Joſef Faltermann angebotenen Geländes mit der Maßgabe, daß dem Verkäufer ein ent⸗ ſprechender Bauplatz zum Selbſtkoſtenpreis über⸗ laſſen wird. 6. Punkt: Bekämpfung der Wohnungs⸗ not. Eine widerrechtlich verzogene Witwe Becker ſoll in die Wohnung des Kaſpar Hofmann einge⸗ wieſen werden. a Im übrigen ſieht der Gemeinderat in Zukunft von der Erſtellung von eigenen Wohnungsbauten ab, 5 lerdurch doch nicht der Wo ung zweckentſprechender Weſſe geſteuert werden Die 20% Mletzinsſteuer ſollen zur Unterſtültze der privaten Bautätigkeit verwendet werd Außerhalb der Tagesordnung liegen noch verſchledene Dringlichkeitsanträge vor. 1. Viernheim ſoll dem Arbeitsamt M heim angegliedert werden. Wir haben in V helm rigoroſe Verhältniſſe. Unſere Arbeiter nach Mannheim, zahlen dorthin auch ihreu zug an Erwerbsloſenunterſtützung, und we ſie arbeitslos ſind, muß das Arbelteg Heppenheim dle Arbeitsloſen unterſtützen. Auß dem iſt es für Viernheimer Erwerbsloſe ſchwer, in Mannheim Arbelt zu erhalten, ſie dem Heppenheimer Arbeltsamt zugetellt Daher iſt die Arbeitsloſenziffer gerade in B heim beſonders hoch Sie beträgt augenbl 460. Viernheim hat mehr Erwerbsloſe w. übrigen der ganze Kreis Heppenheim zuſam Der Bezirk Schwetzingen, der dreimal ſo iſt wie Viernheim, hat nur 200 Erwerbs Schon mehrmals ſind Vorſtellungen in M heim erhoben worden, Viernheim an das Arb amt Mannheim anzugliedern. In dleſer Hin hat ſich beſonders auch Gewerkſchaftsſekre Thelen⸗Mannheim ſehr warm für Viernhe eingeſetzt. Aber— das iſt das Uebel ſtets ſcheiterten alle Verhandlungen an Landesſtelle in Karlsruhe. Der Gemeinde ſieht die Dringlichkeit der Angelegenhelt ein beſchließt, weitete Verhandlungen mit Karls zu tätigen, nötigenfalls aber ſich an die Res arbeitsſtelle in Berlin zu wenden. Zur Reichspräſidentenwahl am 29. werden dle Wahllokale wie ſeither üblich ein richtet werden, auch werden die ſeltherigen Wi vorſteher mit der Leitung der Wahl betraul, Fahrendes Volk treibt ſich in letzter J unbefugter Weiſe am Wieſenweg herum. Gemeindeverwaltung wird Sorge tragen, d den fremden Gästen ein beſtimmter Platz du das Polizekamt angewieſen werden wird. Der letzte Punkt„Verſchiedenes“ wurde nichtöffentlicher Sitzung erledigt. Schluß 8 öffentlichen Sitzung halb 11 Uhr. 4 Lokale Nachrichten. Kath. Kaufm. Verein.„Auch af diejenigen, die an der perſönlichen Wallfah nach Rom behindert ſind, ſollen das heil Jahr würdig begehen zur Vertiefung ihß religiöſen Geſinnung.“ So lauteten die Wos unſeres hochwürdigſten Herrn Biſchofs g Schluſſe ſeines Hirtenbriefes über das Jul läumsjahr 1925, der in der Adventszeit d vergangenen Jahres verleſen wurde. 8 Sinne und Geiſte dieſes Biſchofswunſch 5 veranſtaltet der Kath. Kaufm. Oercu Vie heim, wie ſchon bekannt gegeben, Donnersta den 19. März, abends 8 Uhr einen Vortrff mit Lichtbildern über„Rom“, die ewige Stad die Heiligtümer der Stadt, die Kirchen, k beſondere die Peterskirche, die Papſtwohnuß am Vatikan, Denkmäler aus alter Zeit, Kalß kombenbilder werden an unſerem Auge vo überziehen. Es ſoll eine Via Sacra werde ein heiliger Weg, den wir im Geiſte und f Bilde gehen. Ein heiliger Weg, denn wurde zu allen Zeiten gegangen von ernſttz und heiligen Seelen. Ein ſtiller We denn er liegt weit ab von den großen Heeſf ſtraßen der Welt. Ein gedankenvolle Weg, denn er iſt geſäumt mit den ergreifendſte chriſtlichen Erinnerungen, reich an tiefen un fruchtbaren Wahrheiten. Wer ihn geht, u wäre es auch im Geiſte und im Bilde, ff den wird das Jahr in einem gewiſſen Sin zu einem heiligen Jahre werden, ein gnadenreichen und unvergeßlichen Jahre. Um auch einem größeren Kreiſe, den Familie angehörigen und auch Gäſten den Beſuch ermöglichen, findet die Veranſtaltung im groß Saal des„Freiſchütz“ ſtatt. * Romvortrag. Auch für die Mitgl. der des Katholiſchen Männervereins und d Katholiſchen Arbeitervereins war am kommen den Sonntag ein Romvortrag mit Lichtbilder geplant. Umſtände halber muß derſelbe vor läufig verſchoben werden. Dafür ſind unſer Mitglieder mit ihren Angehörigen eingeladen morgen Abend der Verſammlung des K. K. V beizuwohnen.(Siehe Anzeigeteil, Sommertagszug in Viernheim Lied (das die Kinder auswendig lernen ſollen.) Schtrieh, Schtrah, Schtroh, der Summerdag is do, Der Summer un der Winter, Die ſin Geſchwiſterkinder, Summerdag ſchtaab' aus! Bloos' em Winter die Aage aus. Schtrieh, Schtrah, Schtroh, Der Summerdag is do. Ich hör' die Schliſſel klinge, Was werre ſe uns dann bringe? Rothe Wein un Bretzel nein, Was noch dazu? e Paar neue Schuh. Schtrieh, Schtrah, Schtroh, Der Summerdag is do. Heut üwwers Johr, Do ſimmer widder do. O du alder Schtockfiſch, Wammer kummt do hoſcht nix, Gibſchſt uns alle Johr nix. Schtrieh, Schtrah, Schtroh, Der Summerdag is do.